Tagebuch August 2010/2

Tagebuch Wetter und Pilzwachstum im August 2010

Pilze und Wetter August 2010/2

Zum Glück stehen im Wald noch Pfützen mit Regenwasser, denn das reinigen der Hände nach der Ernte von Körnchen - Röhrlingen und Butterpilzen ist ganz wichtig, sollen die Finder nicht längere Zeit schwarz aussehen. Jonas und seine Mama Irena am 10. August 2010

Zum Glück stehen im Wald noch Pfützen mit Regenwasser gefüllt, denn das Reinigen der Hände nach der Ernte von Körnchen – Röhrlingen und Butterpilzen ist ganz wichtig, sollen die Finger nicht längere Zeit schwarz aussehen. Jonas und  Mama Irena am 10. August 2010 im Kiefernforst bei Neukloster.

11. August – Wir sind heute in die Wälder bei Plau am See gefahren. Grund war die Beschaffung von Ausstellungspilzen, aber vor allem die Dokumentation vom Standort des Rauhfuß – Weichritterlings (Melanoleuca verrucipes). Auf ihrer Wochenendexkursion fanden Irena und Jonas  einige Exemplare dieses überaus seltenen Weichritterlings und legten sie in den Korb, der für die Ausstellung bestimmt war. Ich staunte beim Auspacken des Sammelsuriums am Montag nicht schlecht, als ich diese, mir bis Dato völlig unbekannten Pilze in der Hand hielt. Ein Weichritterling, dass war sofort klar. Aber so weisshütige, relativ große Fruchtkörper, deren ebenfalls weißliche Stiele mit auffällig vielen, dunklen Schüppchen verziert waren und ein markanter Anis – Duft, dass muss raus zu kriegen sein. Wenige Minuten später war alles klar und ich freute mich riesig über so einen tollen Fund. Ich weiß nicht, ob es der Erstfund für Mecklenburg ist, in jedem Fall ist die Art hier überaus selten! Das allgemeine Pilzwachstum in dieser Region war mäßig, aber schon seit längerem im Gange und nicht am Anfang, so wie bei uns. Das Wetter war heute recht feucht mit zeitweiligem Regen und Schauern.

Der Rauhfuß - Weichritterling (Melanoleuca verrucipes) gehört in Mecklenburg zu den seltensten Pilzen. Er wuchs in der Nähe von Plau unweit des Plauer sees am Straßenrand auf aufgeschütteter Erde. Ansonsten war es im Mischwald von Laub- und Nadelbäumen. Er dürfte, wie alle Weichritterlinge essbar sein. Standortfoto am 11. august 2010.

Der Rauhfuß – Weichritterling (Melanoleuca verrucipes) gehört in Mecklenburg zu den seltensten Pilzen! Er wuchs in der Nähe von Plau, unweit des Plauer Sees am Straßenrand auf aufgeschütteter Erde. Ansonsten war hier Mischwald von Laub- und Nadelbäumen und die Straße mit Linden gesäumt. Er dürfte, wie alle Weichritterlinge, essbar sein. Standortfoto am 11. August 2010.

12. August – Ich hatte heute ganztägig den „Steinpilz“ geöffnet und war nicht an der Pilzfront vor Ort. Andreas Herchenbach teilte mir allerdings mit, dass die Körnchen – Röhrlinge zu Millionen im Kiefernforst auf Kiesboden erschienen sind, in sehr guter Qualität. Pilzfreundin Angelika Boniakowski teilte mit, dass der Echte Steinpilz in Begleitung von Mehlpilzen erschienen sei und sie heute in einem Wald nahe Wismar die ersten schönen Exemplare fand. In den Anlagen starten viele Champignons durch. Vor allem werden erfahrungsgemäß in den nächsten Tagen wieder zahlreich giftige Karbol – Champignons in der Pilzberatung vorgelegt werden. Das Wetter war heute wieder regnerisch und vor allem in den westlichen Gebieten unseres Einzugsbereiches hat es ergiebig geregnet. Hier sind verbreitet mehr als 20 Liter gefallen! Auch in den nächsten Tagen geht es feuchtwarm weiter und es ist immer wieder, teils mit großen Regenmengen zu rechnen. Es dürfte jetzt der Grundstein für ein solides Pilzwachstum in den nächsten Wochen gelegt werden. Ich glaube wir steuern einer hervorragenden Pilzhauptsaison entgegen!

In der Plauer Region starten bereits die Maronen - Röhrlinge (Xerocomus badius) in die Saison. Da die Art bei uns einen großen Nachholebedarf hat, könnte in den nächsten Tagen und Wochen auch bei uns mit ergiebigen Erträgen dieses sehr schmackhaften Pilzes gerechnet werden. Standortaufnahme bei Plau am See im Fichtenforst. 11. August 2010.

In der Plauer Region starten bereits die Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius) durch. Da die Art in unserem Einzugsbebiet einen großen Nachholebedarf hat, dürfte in den nächsten Tagen und Wochen auch bei uns mit ergiebigen Erträgen dieses sehr schmackhaften Speisepilzes gerechnet werden. Standortaufnahme bei Plau am See im Fichtenforst. 11. August 2010.

13. August – In den letzten Tagen sowie auch im weiteren Witterungsverlauf hatten und werden wir Pilzwetter haben, wie es im Buche steht! Meist windschwach, hohe Luftfeuchtigkeit, teils auch schwül und immer wieder kräftige Niederschläge. Während gestern besonders der Bereich westlich von Wismar mit hohen Regensummen bedacht wurde, besteht für die kommende Nacht und morgen für unser gesamtes Einzugsgebiet Unwetterwarnung vor sehr ergiebigen Starkregenfällen! Die teils durch kräftige Gewitter verstärkten Niederschläge können regional auch zu Überflutungen führen. Innerhalb weniger Stunden können zwischen 30 und 50 Liter Regen auf den Quadratmeter fallen! Ein lang anhaltendes und sehr artenreiches Pilzwachstum ist in den nächsten Wochen quasi sicher. Während ich heute in den Parkanlagen sowie im Raum Grevesmühlen den Stand des beginnenden Pilzwachstums studierte, waren Irena und Jonas so fleißig, dass ich eigentlich gleich ein schlechtes Gewissen bekam, als ich die Massen von Körnchen – Röhrlingen und Butterpilzen sah, die sie heute geerntet hatten. Zwei größere Körbe und zwei Wassereimer voll! Sicher mehr als 10.00 Kilo. Dafür kann ich mich morgen an die Verarbeitung machen. Sie werden blanchiert und eingefroren für unser Imbissangebot. Meine Erfolge waren dagegen mehr als bescheiden. In den Parkanlagen tut sich etwas! Vor allem Karbol – Champignons und Sommersteinpilze starten hier kräftig durch. Der Grevesmühlener Wald glänzte dagegen leider nur mit einem ausgeprägten Waldfreund Rüblings – Aspekt. Aber das wird sich auch hier in kürze schlagartig ändern!

Das waren die größten Exemplare des Sommersteinpilzes (Boletus reticulatus) heute in einer wismarer Parkanlage. Die meisten hatten erst kirscht bis wallnussgroße Hüte und bieben stehen. Standortfoto am 13. August 2010.

Das waren schon ansehnliche Exemplare des Sommersteinpilzes (Boletus reticulatus) heute in einer Wismarer Parkanlage. Die meisten hatten erst kirsch- bis wallnussgroße Hüte und blieben stehen. Standortfoto am 13. August 2010.

14. August – In der vergangenen Nacht und heute tagsüber regnete es zwar immer wieder, von unwetterartigem Starkregen konnte aber nicht die Rede sein. Statt dessen traf auch dieses Randtief mit seinen Gewittern und Starkregenfällen wieder mehr den Vorpommerschen Raum. Schon heute Nacht zieht das nächste regenträchtige Tief in den Südwesten Deutschlands und morgen etwas weiter nach Norden. Dabei zapft es die über Polen lagernde, feuchtwarme und energiegeladene Subtropikluft an. Das hat zur Folge, dass es morgen bei uns sehr schwül und zum Abend von Südosten her zunehmend gewittrig werden soll. Die teils schweren Gewitter und unwetterartigen Regenfälle sollen in der Nacht zum Montag und am Montag selbst auf weite Teile Norddeutschlands ausgreifen und gebietsweise zu enormen Regenmengen führen. Hoffen wir, dass auch unsere Region davon betroffen sein wird, denn in einigen Gebieten fehlt anscheinend doch noch die richtige Initialzündung. Vor allem von Wismar süd/südöstlich. Der gesamte Westbereich hat in den letzten Tagen regentechnisch stark aufgeholt. Ich war heute im Forst Farpen unterwegs und musste feststellen, dass in diesem Gebiet von einem starken Pilzschub kaum etwas zu sehen war, obwohl das Wachstum auch hier eingesetzt hat. Wenige Echte Steinpilze, einige junge Espen – Rotkappen, Perlpilze treiben recht zahlreich, aber auch eher von der kleineren Variante. Alles Anzeichen für einen schwächelnden Wachstumsschub, der zustande kommt, wenn die auslösenden Niederschläge nur recht bescheiden oder nach und nach gefallen sind. Da aber bei den Niederschlagsmengen in den letzten 2 Wochen regional sowohl zeitlich als auch mengenmässig größere Unterschiede zu Verzeichnen waren, kann es in einem anderen Gebiet schon wieder ganz anders aussehen. Glücklicherweise sind die Wettercomputer von ihrem noch kürzlich gerechneten Modell einer trockenwarmen Hochdrucklage mit Ostwind abgerückt. Statt dessen wird eine sehr warme Südwestlage mit Schauern und Gewittern favorisiert. Das kommt uns doch sehr entgegen!

Auch diese ungenießbaren Wurzelnden Bitter - Röhrlinge wuchsen hier an einem Kalkhang mit Eichen zum Farpener

Auch diese ungenießbaren Wurzelnden Bitter – Röhrlinge (Boletus radicans) wuchsen hier, an einem Kalkhang mit Eichen zum Farpener Stausee hin, nur in wenigen Exemplaren. Bei guten Schüben gibt es sie hier viel zahlreicher und sogar büschellig wachsend. Standortfoto am 14. August 2010.

15. August – In den Parkanlagen erwacht zunehmend das pilzliche Leben. Unter Linden und Birken gibt es sehr viele Netzstielige Hexen – Röhrlinge und an vielen Orten im Stadtgebiet große Mengen von Karbol – Champignons. Die Körnchen Röhrlingsschwämme in einigen Kiefernforsten hat ihren Höhepunkt erreicht. Pilze ohne Ende! Irena hat heute Abend nochmals drei Wassereimer voll geholt und Pilze putzen bis morgens um 02.00 Uhr war angesagt. Finger und Hände sind für einige Tage schwarz! Ansonsten eine Fülle von sehr wohlschmeckenden Nelkenschwindlingen auf den Wiesen. Es lohnt sich, diesen kleinen Hexenringbildner einzusammeln. Ansonsten ist es in den meisten Wäldern noch recht bescheiden, dass wird sich aber in den nächsten Tagen und Wochen nachhaltig ändern. Steinpilze sind zur Zeit noch etwas zurückhaltend, werden aber auch zahlreicher werden. Am Abend zogen aus südöstlicher Richtung kräftige Gewitter auf, die besonders die südlichen und westlichen Bereiche unserer Pilzgebiete mit heftigen Regengüssen beehrten.

Der ledergelbe, dünnstielige Hexenringbildener mit den entfernt stehenden Lamellen zählt zu unseren schmackhafteseten speisepilzen überhaupt. Es handelt sich um den Nelkenschwindling (Marasmius oreades. Er ist zur Zeit in solchen Mengen zu beobachten, wie es selten vorkommt. Standortfoto am Rande einer Koppel in Nutteln am 15. August 2010.

Dieser ledergelbe, dünnstielige Hexenringbildener mit den entfernt stehenden Lamellen zählt zu unseren schmackhaftesten Speisepilzen. Es handelt sich um den Nelkenschwindling (Marasmius oreades). Er ist zur Zeit in solchen Mengen zu beobachten, wie es nur selten vorkommt. Standortfoto am Rande einer Koppel in Nutteln im Landkreis Parchim am 15. August 2010.

16. August – Am heutigen Montag herrschte Hochbetrieb in der Pilzberatungsstelle „Steinpilz – Wismar“. Der absolute Renner waren, wie nicht anders zu erwarten, die giftigen Karbol Champignons! Aber auch Netzstielige Hexen – Röhrlinge wurden mehrfach vorgelegt. Pilzfreund Andreas Herchenbach musste heute Mittag nicht nur vor dem heftigen Gewitterregen aus dem Wald flüchten, nein, sein Korb war übervoll mit Steinpilzen. Es handelte sich dabei sowohl um Sommer- , als auch um Echte Steinpilze. – Wie schon angedeutet, zog gegen Mittag nochmals eine Zone mit kräftigen Schauern und Gewittern über unsere Pilzgebiete. Das verantwortliche Tief lag heute noch über Nordwestdeutschland und soll sich allmählich zu uns, also in Richtung Ostsee, in Bewegung setzen. Das bedeutet auch in den nächsten zwei Tagen weitere, gewittrige Regengüsse!

Auch einige Vertreter der Filzröhrlinge wuchsen in den letzten Tagen kräftig. Oft fallen sie aber erst auf, wenn ihre Fruchtkörper schon weiß oder gelb leuchten. Befallen vom Goldschimmel. Diese Eichen - Filzröhrlinge sind aber in Top - Qualität und wuchsen an der Badestelle des Roten Sees bei Brüel. 15. August 2010.

Auch einige Vertreter der Filzröhrlinge wuchsen in den letzten Tagen kräftig. Oft fallen sie aber erst auf, wenn ihre Fruchtkörper schon weiß oder gelb leuchten. Befallen vom Goldschimmel. Diese Eichen – Filzröhrlinge (Xerocomus quercinus) sind aber in Top – Qualität und wuchsen an der Badestelle des Roten Sees bei Brüel. 15. August 2010.

17. August – Heute fand wieder die traditionelle Abendwanderung der  Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. statt (siehe auch unter „Tagebuch“). Es ging zunächst durch Parkanlagen des Wismarer Stadtteils Wendorf und durch das Seeblickwäldchen. Anschließend an der Ostseeküste entlang bis zur Ortschaft Hoben und zurück. Aufgrund der günstigen Vorwitterung gab es natürlich reichlich Pilze, so dass sogar unsere „Kochtopfmykologen“ voll auf ihre Kosten kamen. Vor allem Rotfuß – Röhrlinge, Eichen – Filzröhrlinge, verschiedene Champignons, Sommersteinpilze, Nelkenschwindlinge, Täublinge und besonders ergiebig, junge Riesenporlinge. Gegen Ende der Tour setzte dann der Regen ein. Ab heute Abend bis morgen Nachmittag gelten für den Landkreis Nordwestmecklenburg und Wismar Unwetterwarnungen vor ergiebigen Regenfällen. Im Mittel ist mit 10 – 30 Litern pro Quadratmeter zu Rechnen. Bei eingelagerten Gewittern kann es sogar noch mehr werden!

18. August – Heute wurden wir noch einmal kräftig mit Regen versorgt. Nach Durchzug des ergiebigen Landregens kam es am Nachmittag und Abend örtlich nochmals zu heftigen Regengüssen. – Für Pilzfreund Andreas Okrent aus Graal Müritz war heute ein Feiertag. Mehrmals nahm er seit Juli Anlauf und einen weiten Anfahrweg in kauf, um endlich den Schwarzhütigen Steinpilz vor die Linse zu bekommen. Heute hat es geklappt und er fand gleich vier Exemplare dieser bei uns äußerst seltenen Röhrlingsart im Haushalt Forst. Herzlichen Glückwunsch! Neben dieser Boletus – Art, fand er auch reichlich weitere Steinpilze. – Ich war heute Abend noch zu einer Kurzexkursion in das Revier Weiße Krug gefahren. Im Vergleich zum Haushalt Forst ist es hier immer noch ausgesprochen bescheiden. Von Artenvielfalt kann hier noch nicht die Rede sein. Außer Kleinarten nur recht viele Breitblätter, hier und da Perlpilze und sein giftiger Doppelgänger, der Pantherpilz, einige Rotfüßchen, Goldröhrlinge, Netz- und Flockenstielige Hexen – Röhrlinge und wenige, aber kapitale Sommersteinpilze.

Das ist zwar blos ein gemeiner Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) aber trotzdem ein ideales Fotomotiv. Noch völlig unberüht stand er im Buchenwald des Revier Weiße Krug mit einigen weitern Artgenossen von beträchtlich größe. Sehr guter Speisepilz. Am Standort fotografiert am 18. august 2010.

Das ist zwar nur ein gemeiner Sommersteinpilz (Boletus reticulatus), aber trotzdem ein ideales Fotomotiv. Noch völlig unberührt stand er so im Buchenwald des Revier Weiße Krug mit einigen, weiteren Artgenossen von beträchtlicher Größe. Er ist ein sehr guter Speisepilz. Am Standort fotografiert am 18. August 2010. Sein feinsamtiger Hut und das deutliche, bis zum Stielgrund verlaufende Netz, sowie sein komplett weißes Hutfleisch unterscheiden ihn gut vom Echten Steinpilz.

19. August – Es wird in zunehmendem Maße von ergiebigen Steinpilzfunden berichtet. Vor allem in unseren guten Buchenwäldern auf besseren Böden, in denen es im vergangenen Jahr kaum Mykorrhiza – Pilze gab, geht richtig die Post ab! Das war bereits im Juni und Juli abzusehen. Hier wird es in diesem Jahr noch so einige Überraschungen für den fortgeschrittenen Pilzliebhaber und Mykologen geben. So wurden mir heute drei Exemplare des Satans – Röhrlings aus dem Züsower Forst vorgelegt. Von dieser Lokalität hatte mir Angelika Boniakowski bereits im vergangenen Jahr einen Fruchtkörper mitgebracht. Auffallend sind auch in diesem Jahr die blassen Farben (wenig Rotanteile). Ansonsten stimmt alles. Ein gelbliches Netz am sehr bauchigen Stiel und vor allem der markante, unverkennbare Geruch dieser Art. – Heute gab es nochmals einige Regenschauer. Am Wochenende kommt der Hochsommer mit Temperaturen von 25 – 30 Grad zurück. Das wird die Fruchtkörperbildung nochmals kräftig antreiben, zumal die nächsten Gewittergüsse bald wieder einsetzen werden. Das Gefühl für einen außergewöhnlich pilzreichen Spätsommer und Herbst verfestigt sich in mir zusehends!

Ungewöhnlich bei diesen Satans - Röhrling ist der geringe Rotanteil am Stiel und den Röhrenmündungen. Stattdessen ist der Hut der großen Fruchtkörpers im Randbereich rötlich angehaucht. Der Geruch ist aber Eindeutig Boletus satanas zu zuordnen.B.rhodopurpureus und B.legaliae kommen nicht in Frage.

Ungewöhnlich bei diesen Satans – Röhrlingen (Boletus satanas) ist der geringe Rotanteil am Stiel und den Röhrenmündungen. Statt dessen ist der Hut des großen Fruchtkörpers im Randbereich rötlich angehaucht. Der Geruch ist aber eindeutig Boletus satanas zu zuordnen. Ähnliche Arten wie B. rhodopurpureus und B. legaliae kenne ich, sie riechen ganz anders, eher angenehm fruchtartig. Auf der Moosfläche unserer Pilzausstellung am 19. August 2010 fotografiert.

20. August – Heute war ich im Sternberger Seenland, in den Wäldern zwischen Sternberg und Crivitz unterwegs. Das allgemeine Pilzaufkommen, auf den überwiegend sandigen Böden in dieser Region, lässt noch sehr zu wünschen übrig. Einzig essbare Perlpilze und giftige Pantherpilze sind immer mal wieder zu finden, kaum Täublinge und vereinzelt einige Röhrlinge: Rotfüßchen, Körnchen Röhrlinge, Gold – Röhrlinge und wenige frische Birkenpilze, Maronen – Röhrlinge, Flockenstielige Hexen – Röhrlinge und Echte Steinpilze. Dank meines Insider – Wissens konnte ich aber dennoch meinen Korb ganz gut mit den schönsten Sommersteinpilzen füllen. Es gab zwar längst nicht an allen Stellen welche, dafür aber an denen, wo welche waren, ganz tolle, frische und kernige Exemplare. – Am Wochenende wird es recht warm und schwül mit zunehmender Gewitterneigung. Ab nächste Woche soll es dann von Tag zu Tag kühler werden. Eine nordwestliche Anströmung soll zunehmend feuchte Schauerluft aus dem Nordmeer zu uns lenken. Es wird wohl allmählich Herbst!

Diese zwar nicht mehr ganz jungen, aber dennoch festefleischigen, dunkelhütigen Fruchtkörper waren die einzigen Vertreter des Echten Steinpilzes (Boletus edulis), die ich heute fand. Alle anderen waren Sommersteinpilze. Diese Dreiergruppe stand an einem windigen Waldrand auf besseren Böden mit mächtigen alten Buchen und Eichen. Standortfoto am 20. August 2010.

Diese, zwar nicht mehr ganz jungen, aber dennoch festfleischigen, dunkelhütigen Fruchtkörper aus dem Formenkreis des Echten Steinpilzes (Boletus edulis), waren die einzigen Vertreter dieser Art, die ich heute fand. Alle anderen waren Sommersteinpilze. Diese Dreiergruppe stand an einem windigen Waldrand auf besseren Böden mit mächtigen alten Buchen und Eichen. Standortfoto am 20. August 2010.

21. August – Bei warmen, leicht schwülem Sommerwetter fand heute wieder eine öffentliche Pilzlehrwanderung statt. Es ging durch den artenreichen Haushalt Forst. Sowohl die „“Kochtopfmykologen“, sprich Speisepilzsammler, als auch die etwas fortgeschrittenen Hobby -Mykologen kamen gut auf ihre Kosten (siehe auch bei „Unterwegs im Edelwald“). Mit dabei war heute auch wieder Klaus Warning aus Bützow. Er erzählte mir von einer großen „Steinpilzschwämme“ in der Bützower Ecke, wie er es in dieser Form bisher noch nicht erlebt hat. – Ab morgigen Sonntag früh 4.00 Uhr bis Montag früh 0.30 Uhr warnt die Unwetterzentrale Deutschland für unsere gesamte Region vor örtlich heftigen Gewittern mit sehr starkem Regen, Hagel und schweren Sturmböen! Die Gewitter gehören zu der Kaltfront eines Nordmeertiefs, die sich nur langsam weiter südostwärts verlagert und in der Folge wieder deutliche kühlere Meeresluft mitbringen soll. Anders als noch gestern, rechnen die Wettercomputer für den weiteren Verlauf doch eher mit einer recht warmen und feuchten Südwest – Anströmung. Das sollte uns Pilzfreunden sehr willkommen sein!

Der Herbst läßt grüßen! Die ersten Totentrompeten (Craterellus cornucopiodes) sind da. Ich hoffe sie werden in den nächsten Wochen und Monaten noch zahlreicher, denn getrocknet ist sie ein ausgezeichneter Würzpilz. Standortfoto am 21. August 2010 im Haushalt Forst.

Der Herbst lässt grüßen! Die ersten Totentrompeten (Craterellus cornucopiodes) sind da! Ich hoffe, sie werden in den nächsten Wochen und Monaten noch zahlreicher, denn getrocknet sind sie ein ausgezeichnetes Pilzgewürz. Standortfoto am 21. August 2010 im Haushalt Forst.

22. August – An diesem Wochenende wurde in Wismar wieder das Schwedenfest gefeiert. Aus diesem Anlass hatten wir heute unsere Pilzausstellung geöffnet. Es gab 112 Pilzarten, größtenteils Frischpilze, für 1 € zu sehen. Auch unseren Imbissstand hatten wir heute wieder aufgebaut. Es gab unsere beliebte Waldpilzsuppe und frische Waffeln (siehe auch unter „Tagebuch“). Irena war zwischenzeitlich in die sandigen Wälder südlich von Wismar gefahren und kam mit großen Mengen frischer Pilze wieder zurück. Auch hier scheint es endlich richtig los zu gehen. Große Mengen an Sommersteinpilzen, Riesenschirmlingen und diversen Champignons hatte sie u. a. in ihren Körben. Auch wunderbare Grüne Knollenblätterpilze für unsere Ausstellung waren dabei. Immerhin der wichtigste Pilz einer jeden Ausstellung!. Gegen Abend gab es noch kräftige Gewittergüsse über Nordwestmecklenburg, so auch in Wismar, zum Glück konnten wir gerade noch unser Imbissgeschäft zu Ende bringen.

23. August – Ein kleines, aber intensives Sturmtief beeinflußte heute des Wetter in Nordwestmecklenburg. Zeitweise regnete es schauerartig verstärkt und ab den Abendstunden nähert sich das Starkwindfeld des Tiefs. Es leitet eine kühle, feuchte und sehr windige Woche an der Ostseeküste ein. Wind ist dem Pilzwachstum zwar alles andere als förderlich, aber es soll ja immer wieder auch zu Regenfällen und Schauern kommen, so dass dadurch keine größeren Beeinträchtigungen an der Pilzfront verbunden sein dürften. Vielfach tödlich für`s Pilzwachstum sind  länger anhaltende Starkwindphasen mit trockener Kontinentalluft. Dieses Szenario steht uns zum Glück demnächst hoffentlich nicht bevor.

24. August – Das Wetter nimmt zunehmend herbstliche Züge an. Wechselhaftes, zeitweise sehr windiges und nasses Wetter soll die nächsten Tage prägen. Auch bei den Pilzen hat der Herbst begonnen, also die pilzreichste Jahreszeit. Obwohl momentan noch die Sommerarten die Oberhand haben. Gestern Abend sind Irena, Jonas, Peter und ich noch kurz in den Forst Farpen gefahren. Das Pilzwachstum hat gegenüber der letzten Woche stark zugenommen. Viele Täublinge, Perlpilze, Mehlpilze und natürlich auch die zugehörigen Steinpilze. Viele junge Espen – Rotkappen standen in den Startlöchern. Das frühherbstliche Pilzwachstum ist voll im Gange!

Nicht nur Speisepilze sprießen zunehmend aus den Waldböden. Dieser Fünfer - Gruppe von Grünen Knollenblätterpilzen habe ich heute Abend an einem mit Eichen gesäumten Hohlweg bei Goldebee fotografiert. Er ist der wichtigste und gefährlichste Giftpilz in unseren Breiten und sollte von jedem Pilzsammler ohne weiters erkannt werden.

Nicht nur Speisepilze sprießen zunehmend aus den Waldböden. Diese Fünfer – Gruppe von Grünen Knollenblätterpilzen (Amanita phalloides) habe ich heute Abend an einem mit Eichen gesäumten Hohlweg bei Goldebee fotografiert. Er ist der wichtigste und gefährlichste Giftpilz in unseren Breiten und sollte von jedem Pilzsammler ohne weiters als solcher erkannt werden. Bereits 50 g können für einen erwachsenen Menschen tödlich sein! Standortfoto am 24. August 2010.

25. August- Heute habe ich mit Pilzfreund Thomas Harm eine größere Tour durch verschiedene Wälder im Großraum Sternberg unternommen. In den sandigen Nadelwäldern der Kobander Tannen, die durchaus sehr reich an vielen bunten Täublingen und braunen Maronen – Röhrlingen sein können, sah es recht trostlos aus. Schon besser waren die mächtigen Buchenwälder des Herrenholzes. Hier gab es in der letzten Woche einen kräftigen Steinpilz – Schub, der aber im wesentlichen schon wieder am abklingen war, zumindest nach unseren Beobachtungen. Dafür kamen wir aber im Sültener Forst gerade zur rechten Zeit. Denn hier gerieten wir in einen frischen Schub von überwiegend Echten Steinpilzen. Vor uns waren zwar schon Sammler durch, aber trotzdem fanden wir nach und nach noch sehr schöne Steinpilze in guter Qualität. Zum Schluss statteten wir noch dem legendären Deichelsee einen Besuch ab, in der Hoffnung, den äußerst seltenen Satans – Röhrling vor die Linse zu bekommen. Tatsächlich waren auch fünf Fruchtkörper vorhanden, diese waren aber leider schon mehr als überständig! Abschließend können wir feststellen, es gibt Pilze, aber die große „Schwämme“ des Herbstes hat noch nicht eingesetzt, trotz vieler Steinpilze in der letzten Zeit! Sehr ungünstig auf das Pilzwachstum wirkt sich der seit zwei Tagen herrschende starke Wind aus. Erste Trockenschäden bei den Pilzen waren heute schon zu beobachten.

Die ersten Gelben Knollenblätterpilze (Amanita citrina) sind da.

Die ersten Gelben Knollenblätterpilze (Amanita citrina) sind da. Im Gegensatz zum Grünen Knollenblätterpilz, spielt diese ungleich häufigere Art der Gattung Amanita als Giftpilz keine nennenswerte Rolle. Er ist kaum giftig, hat eine dicke, abgesetzte Knolle ohne Hautlappen, dafür aber meist Hüllreste auf dem Hut und riecht charakteristisch nach rohen Kartoffeln. Standortfoto im Herrenholz am 25. August 2010.

26. August – Die Pilzberatung wird seit einigen Tagen immer häufiger von Pilzsammlern in Anspruch genommen. Es hat sich herum gesprochen, dass es Pilze gibt. Motiviert zur Pilzsuche werden die Leute auch durch das schon herbstlich anmutende Wetter dieser Tage und es wird auch noch eine weile kühl, zeitweise windig und regnerisch bleiben. Das wird wohl zunehmend auch die Herbstpilze auf den Plan rufen. Maronen – Röhrlinge werden immer häufiger gefunden und heute waren in der Pilzberatung sogar schon die ersten Hallimasch dabei!

27. August – Es regnete heute den ganzen Tag in meist leichter Intensität, aber trotzdem dürften verbreitet meist mehr als 10, möglicherweise sogar bis zu 20 Liter gefallen sein. Ein richtiger Landregen. Nicht vergleichbar jedoch mit den sintflutartigen Regenfällen und Gewittern, die in den meisten anderen Gebieten unseres Landes seit gestern niedergingen, aber auf jeden Fall sehr positiv für unsere Pilzflora. Verursacht wurden die teils schweren Regenfälle von einer markanten Luftmassengrenze die schwülheiße Luft in Süddeutschland von herbstlicher Kühle im Norden trennte. Jetzt am Abend und in der Nacht kommt sie in Bewegung und ganz Deutschland wird in den nächsten Tagen von sehr kühler Nordmeerluft überschwämmt. Da die Luft in der Höhe sehr kalt ist, werden sich in den nächsten Tagen besonders über Norddeutschland und den wärmeren Küstengebieten viele kräftige Regenschauer und Gewitter entwickeln können, die zusätzlich für Regennachschub sorgen werden. Anfang September soll sich das Wetter beruhigen und Hochdruckeinfluss soll sich durchsetzen, bei zunächst jedoch weiterhin herbstlich kühlen Temperaturen. Die wärmeliebenden Sommerarten werden sich wohl allmählich verabschieden.

Mit herbstlicher Kühle kommt der Edel - Reizker (Lactarius deliciosus) bestens klar. Die erste Exemplare werden in diesen Tagen gefunden. Bis in den November hinnein kann man dieses phantastischen Speisepilz auf armen Kiefernstandorten finden. Standortfoto bei Neukloster am 24. August 2010.

Mit herbstlicher Kühle kommt der Edel – Reizker (Lactarius deliciosus) bestens klar. Die ersten Exemplare werden in diesen Tagen gefunden. Bis in den November hinein kann man diesen phantastischen Speisepilz auf armen, bevorzugt kalkhaltigen Kiefernstandorten finden. Standortfoto bei Neukloster am 24. August 2010.

28. August – Ich war heute Nachmittag kurz in zwei unterschiedlichen Waldbereichen in der Nähe von Wismar unterwegs. Zum einen in den schweren Buchenwäldern um Goldebee herum und zum anderen in den Panzower Tannen auf Sandboden. Im ersten Gebiet war die Artenvielfalt noch etwas bescheiden, dafür aber die schönsten Grünen Knollenblätterpilze. In den Panzower Tannen, wo es kürzlich noch sehr trostlos ausgesehen haben soll, kehrt zunehmend vielfältiges und buntes, pilzliches Leben ein. Gelbe Knollenblätterpilze, verschiedene Täublinge und Milchlinge und hier und da auch der eine oder andere Maronen – Röhrling. Eigentlich wollte ich hier Fotos vom Spitzgebuckelten Rauhkopf (Cortinarius speciosissimus) machen, den ich vor Jahren hier an einer Stelle neben einem Moorsee unter Fichten in zahlreichen Exemplaren fand. Auch in den Folgejahren wurde er hier im August immer noch gefunden. Heute war aber leider Fehlanzeige. Die Art gehört zu den gefährlichsten Giftpilzen in unseren Breiten und ist in Westmecklenburg sehr selten. – Das Wetter erinnerte heute eher an den April, als an den August. Sonnige Phasen und starke Quellwolken wechselten sich ab und brachten auch so manchen Regenguss. Morgen soll die Schauer und Gewittertätigkeit gegenüber heute deutlich zunehmen. Wir können wieder mit kräftigem Regennachschub rechnen.

An einer gar nicht einmal so alten Eiche am besagten Moorsee wuchsen diese Leberpilze (Fistulina hepatica). Wenn sich noch jung, saftig und zart sind, kann man sie nach Wässern durchaus genießen. Trotzdem dürfte der unverwechselbare Pilz nicht jedermanns Sache sein. Standortfoto am 28. August 2010 in den Panzower Tannen.

Am Fuß einer gar nicht einmal so alten Eiche am besagten Moorsee wuchsen diese Leberpilze (Fistulina hepatica). Wenn sie noch jung, saftig und zart sind, kann man sie nach wässern durchaus genießen. Trotzdem dürfte der unverwechselbare Pilz nicht jedermanns Geschmack sein. Standortfoto am 28. August 2010 in den Panzower Tannen.

29. August – Heute war ich mit Pilzfreunden einer Wismarer Sportgruppe aus dem Stadtteil Dargetzow unterwegs. Bereits zum 10. mal in Folge führen wir einmal im Jahr an einem Sonntag – Vormittag eine Pilzwanderung in verschiedene Regionen und Wälder Westmecklenburgs durch. Heute hatte ich den Schlemminer Staatsforst ausgesucht. Ein hügeliges Waldgebiet auf besseren Böden mit überwiegendem Buchenbestand, aber auch mit Fichten und Lärchen, was zahlreiche, frische Gold – Röhrlinge auf den Plan rief. Der Wald stand voller Pilze! Selbst herbstliche Ritterlinge wie der Brandige Ritterling sind schon erschienen. Weiße, gelbe, violette, rote und vor allem auch braunhütige waren sehr gefragt. Neben schönen, jungen Steinpilzen und Maronen – Röhrlingen landeten aber auch immer wieder die hier zur Zeit überaus häufigen Gallen – Röhrlinge in den Körben der Sammler (siehe auch unter „Individuelle Pilzwanderungen“). – Das Wetter hielt sich am Vormittag noch trocken, am Nachmittag verdunkelte sich der Himmel zusehends und gegen 16.00 Uhr ging in Wismar ein heftiger Gewitterschauer nieder, sogar mit Hagel! Im laufe des Abends und in der Nacht soll es weitere schauerartige Niederschläge geben. Die Pilzflora kann sich also weiterhin optimal entwickeln!

Gallen - Röhrlinge (Tylopilus felleus) landeten heute immer wieder neben Steinpilzen und Maronen - Röhrlingen in den Körben der Sammler. Er zeigt am Stiel ein grobes, bräunliches Netz, die anfangs weißlichen Röhren verfärben sich bald rosa und sein Fleisch schmeckt extrem bitter. Standortfoto am 29. August 2010 im Schlemminer Staatsforst.

Gallen – Röhrlinge (Tylopilus felleus) landeten heute immer wieder neben Steinpilzen und Maronen – Röhrlingen in den Körben der Sammler. Sie zeigen am Stiel ein grobes, bräunliches Netz, die anfangs weißlichen Röhren verfärben sich bald rosa und sein Fleisch schmeckt extrem bitter. Standortfoto am 29. August 2010 im Schlemminer Staatsforst.

30. August – Heute war Montag und in der Pilzberatung herrschte Hochbetrieb. Viele Leute werden durch das herbstliche Wetter motiviert zum Pilze suchen. Das Artenspektrum, welches heute vorgelegt wurde, war recht breit gefächert (siehe unter „Pilzberatung 2010“). Der Renner war  wieder einmal mehr der giftige Karbol – Champignon. – Das Wetter war  nochmals sehr feucht mit zeitweiligem Regen und herbstlich kühlen Temperaturen. Die Großwetterlage soll sich aber im laufe der Woche umstellen. Es wird trockener und schrittweise auch etwas wärmer und sonniger. In der nächsten Woche könnte sich sogar wieder spätsommerlich warmes Wetter durchsetzen und mit Regen ist dann erstmal nicht mehr zu rechnen.

31. August – Der meteorologische Sommer geht heute zu Ende. Hinter uns liegt ein außergewöhnlicher August. Statt Hitze und Trockenheit brachte er sehr wechselhaftes und unbeständiges Wetter. Pünktlich am 1. des Monats haben heftige Gewitter regional die ersten starken Regengüsse gebracht. Weitere Niederschläge folgten immer wieder nach und in vielen Regionen in Deutschland gab es Rekord – Regenmengen und Überflutungen. Es soll der regenreichste August seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor etwa 130 Jahren gewesen sein. Pünktlich nach etwa 10 – 14 Tagen nach dem ersten starken Regen setzte dann das Pilzwachstum ein. Zunächst viele Champignons, Körnchen – Röhrlinge, Hexen – Röhrlinge und zunehmend auch Steinpilze. Ab der 3. Augustdekade wurde dann die Artenvielfalt immer größer und durch die nachhaltigen Niederschläge im Verlauf des Monats, konnte die diesjährige Hauptsaison schon deutlich früher als in den Vorjahren starten. Wenn es im September pilzfreundlich beim Wetter weitergeht, können wir in diesem Jahr möglicherweise einen voll ausgeprägten Herbstaspekt (Mitte August – Mitte Oktober) beim Pilzwachstum erleben. Zur Zeit gibt es also überall reichlich Pilze, Tendenz steigend!

Einen wirklich schönen Fund machte heute eher zufällig unser Pilzfreund Hans - Jürgen Wilsch. Am Strassenrand hier in Wismar entdeckte er diesen wunderschönen Drilling vom Riesen - Champignon ( Agaricus augustus). Viel zu schade zum Aufessen, drarum bereichern sie jetzt unsere Pilzausstellung. 31. August 2010.

Einen wirklich schönen Fund machte heute eher zufällig unser Pilzfreund Hans – Jürgen Willsch. Am Straßenrand hier in Wismar entdeckte er diesen wunderschönen Drilling vom Riesen – Champignon (Agaricus augustus). Viel zu schade zum aufessen, darum bereichern sie jetzt unsere Pilzausstellung. 31. August 2010.

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