Tagebuch Oktober 2010

Wetter und Pilzwachstum im Nordwesten Mecklenburgs

Tagebuch Wetter und Pilze im Oktober 2010

Vor wenigen Tagen meldete sich bei mir telefonisch eine Nachrichtenagentur mit der Bitte ihnen ein Foto des Gift - Riesenschirmlings zur Veröffentlichung zur Verfügung zu stellen. Leider hatte ich bis dahin noch kein ordentliches Eigenfoto dieses wichtigen Giftpilzes. Gestern nun legte mir eine Dame diese Pilze in der Pilzberatung vor.

Vor wenigen Tagen meldete sich bei mir telefonisch eine Nachrichtenagentur mit der Bitte, ihnen ein Foto des Gift – Riesenschirmlings für die Veröffentlichung zur Verfügung zu stellen. Leider hatte ich bis dahin  kein ordentliches Eigenfoto dieses wichtigen Giftpilzes. Gestern nun legte mir eine Dame diese Pilze während der Pilzberatung vor. Gift – Riesenschirmpilz (Macrolepiota venenata).

01. Oktober – Hintergrund der Nachfrage war ein schweres Vergiftungsgeschehen mit diesem Pilz. Riesenschirmpilze, die auf stark gedüngten Standorten in Gärten, Wiesen und Gewächshäusern sowie auf Komposthaufen auftauchen und dessen Fleisch rötet, sind grundsätzlich zu meiden! Typisch sind recht große, dunkelbraune Schuppen auf dem sonst deutlich helleren Hut und eine dicke, abgesetzte, schwärzliche Stielknolle. Die Art ist so auch augenscheinlich gut von dem essbaren, ebenfalls rötenden Safran – Schirmpilz des Waldes zu unterscheiden. – Das Wetter war heute sehr schön mit viel Sonnenschein nach einer kalten Nacht. In den nächsten Tagen wird von Süden deutlich wärmere Luft zu uns geführt. Da diese milde Witterung bis mindesten zum Ende der kommenden Woche anhalten soll, können daraus nochmals positive Signale für ein wieder stärkeres Wachstum der beliebten Röhrlinge ausgehen. Zumindest Butterpilze, Gold – Röhrlinge, Derbe Rotfüßchen, Maronen – Röhrlinge, Birkenpilze und Steinpilze sollten im laufe des Oktobers nochmals häufiger werden, wenn auch nicht in dem Maße, wie wir es in den letzten Wochen erlebt haben. – Morgen beginnen die „Tage der Pilz“ in Rehna (siehe auch unter „Termine“). Im Kreuzgang der mittelalterlichen Klosteranlage zu Rehna gibt es dann eine Vielzahl heimischer Frischpilze für zwei Tage zu bewundern. Morgen um 09.45 Uhr starten vom dortigen Edeka – Parkplatz aus geführte Pilzwanderungen in die Wälder der Umgebung. Dazu sind alle interessierten Pilzfreunde herzlich eingeladen.

02. Oktober – Heute trafen sich 13 Pilzfreunde um 08.45 Uhr auf dem Zentralen Omnibusbahnhof in Wismar zu einer Pilzwanderung durch den Staatsforst Rehna. Die Veranstaltung stand im Zusammenhang mit den 11. Tagen der Pilze in Rehna (siehe auch unter „Im Staatsforst Rehna“). Das Pilzaufgebot im Woitendorfer Wald, wie der Staatsforst auch genannt wird, hat, wie in den meisten Wäldern unserer Region, schon deutlich nachgelassen. Herbsttrompeten gibt es aber weiterhin in großen Mengen und Liebhaber dieses erstklassigen Speisepilzes sollten das Überangebot in diesem Jahr unbedingt nutzen, um sich einen Vorrat dieses, getrocknet wunderbaren Würzpilzes, anzulegen. – Das Wetter war heute meist stärker bewölkt und recht windig mit wenigen Regentropfen.

03. Oktober (Tag der deutschen Einheit) – Irena, Jonas und ich fuhren heute wieder nach Rehna. Ausstellungsbetreung, Pilzberatung und Imbissversorgung waren angesagt. Die Ausstellung war auch am 2. Tag gut besucht. Gegen 17.00 Uhr rückten dann zahlreiche Mitglieder des Pilzvereins an und innerhalb kürzester Zeit ist von dieser herrlichen Fülle von Pilzen und ihren Ausstellungsflächen nichts mehr zu sehen. Es geht alles Hand in Hand und die Holzscheiben, Bretter und Baumstämme werden bis zu den 12. Tagen der Pilze im nächsten Jahr, sicher und trocken eingelagert. Zuvor musste ich mich noch beeilen, um einige, gut erhaltene Exponate für meine ständige Ausstellung in Wismar sicher zu stellen. – Das Wetter war heute am Nachmittag recht warm und es gab immer wieder leichte Regenschauer mit Regenbogen am Abend.

Nach einer so tollen und gelungenen Veranstalltung ist der Vorsitzende des Pilzvereins Heinrich Sternberg Rehna e.V. sichtlich gut gelaunt.

Nach einer so tollen und gelungenen Veranstaltung ist der Vorsitzende des Pilzvereins Heinrich Sternberg Rehna e.V., Torsten Richter, sichtlich gut gelaunt.

04. Oktober – Die Nächte sind zur Zeit wieder recht lau geworden und tagsüber, insbesondere am Nachmittag, ist nochmals ein Hauch von Altweibersommer zu spüren. Nachteilig auf`s Pilzwachstum wirkt sich aber der zeitweise recht lebhafte und trockene Südostwind aus. Bei diesem Wetter beginnen die Pilze an exponierten Standorten bereits wieder Trockenschäden zu zeigen, auch trocknet die Humusschicht der Waldböden schon wieder recht stark aus. Da wir bereits einen Übergang zum Spätherbstaspekt zu verzeichnen haben, werden besonders die für diesen Zeitraum typischen Saprophyten von diesem Wetter beeinträchtigt. Sie brauchen eine feuchte bis nasse Humusschicht, um ihre zahlreichen Fruchtkörper gut sprießen zu lassen.

Auch Stubbenpilze wie Hallimasch und Stockschwämmchen kommen im Oktober besonders zahlreich vor. Beim Sammeln von Stockschwämmchen ist aber große Vorsicht geboten. In diesem Korb befinden sich neben essbaren Herbsttrompeten keine Stockschwämmchen, sondern die tödlich giftigen Nadelholz - Häublinge, gewachsen am Buchenstubben! 02.10.2010.

Auch Stubbenpilze wie Hallimasch und Stockschwämmchen kommen im Oktober besonders zahlreich vor. Beim Sammeln von Stockschwämmchen ist aber große Vorsicht geboten. In diesem Korb befinden sich neben essbaren Herbsttrompeten, keine Stockschwämmchen, sondern die tödlich giftigen Nadelholz – Häublinge, gewachsen am Buchenstubben, eingesammelt als Stockschwämmchen auf unserer letzten Pilzwanderung am 2. Oktober! Dank aufmerksamer Pilzberater, konnte ein Unglück verhindert werden! 02.10.2010.

05. Oktober – Nach Auflösung von Hochnebelfeldern gab es am Nachmittag recht viel Sonne bei sehr angenehmen Temperaturen. Zur Zeit stehen sich bei der Großwetterlage zwei mächtige Gegenspieler gegenüber. Ein riesiges Sturmtief südlich von Island und ein mächtiges Hoch über Nordosteuropa. Deutschland liegt genau zwischen beiden in einer sehr milden südlichen Luftströmung. Tiefausläufer können zur Zeit noch in abgeschwächter Form bis zu uns vordringen und gebietsweise etwas Regen bringen. Ab dem Wochenende und in der nächsten Woche soll sich das Hoch aber auch bei uns stärker durchsetzen. Das bedeutet, dass die Luft dann zunehmend trockener und kühler wird. Auch der trockene Kontinentalwind wird weiterhin zeitweise sehr stark wehen und zu einer weiteren Austrocknung der oberen Boden- und Humusschichten führen. Auch werden die Nächte ab der nächsten Woche sehr frisch werden und relativ verbreitet wird sich Nachtfrost einstellen. Alles in allem eine sehr ungünstige Konstellation in Bezug auf das Pilzwachstum der nächsten Zeit. Dadurch wird die diesjährige Hochsaison   endgültig beendet und der gerade begonnene Spätherbstaspekt wahrscheinlich abgewürgt. Sollte sich die Witterung im weiteren Verlauf wieder günstiger, insbesondere regenreicher und milder zeigen, so dürfte sich die spätherbstliche Pilzflora nochmals neu Entwickeln, so dass die Humusbewohner wieder deutlich zahlreicher werden dürften. Die momentan recht warme Witterung kann aber auch im Zusammenspiel mit den ergiebigen Regenfällen vom letzten Septemberwochenende zwischenzeitlich wieder etwas mehr Röhrlinge produzieren, so dass Mitte Oktober, trotz der widrigen Bedingungen, nochmals etwas mehr Steinpilze und Co. auftauchen könnten!

Zu den Raritäten, die momentan auf guten, ansruchsvollen Buchenwaldstandorten angetroffen werden können, zäht auch die Herkuleskeule (Clavariadelphus pistillaris). Dieser kaum zu verwechselnde Pilz schmeckt bitter und ist daher zu Speisezwecken nicht tauglich und auch seine Seltenheit gebietet dem Einhalt. Standortfoto am 02. Oktober 2010 im Staatsforst Rehna.

Zu den Raritäten, die momentan auf guten, anspruchsvollen Buchenwaldstandorten angetroffen werden können, zählt auch die Herkuleskeule (Clavariadelphus pistillaris). Dieser kaum zu verwechselnde Pilz, schmeckt bitter und ist daher zu Speisezwecken nicht tauglich und auch seine Seltenheit gebietet dem Einhalt. Standortfoto am 02. Oktober 2010 im Staatsforst Rehna.

06. Oktober – Heute gab es nochmals einen richtig schönen, relativ warmen, goldenen Oktobertag. Am Abend zog stärkere Bewölkung auf und  in der Nacht kann es auch etwas regnen. Schön wird es im großen und ganzen auch in der nächsten Zeit bleiben, nur die Temperaturen werden Tag für Tag etwas zurückgehen. – Ich war heute nach langer Zeit wieder einmal in den Haushalt Forst gefahren. Wie in den meisten anderen Wäldern auch, macht sich hier ein Gefühl von Endzeitstimmung breit. Unzählige, vermodernde Ruinen von Dickblättrigen Täublingen verpesten immer noch die würzige Waldluft. Auch viele andere Pilze sehen nicht mehr frisch aus und die trockene Witterung hinterlässt an ihnen auch ihre Spuren. Es gab aber auch Lichtblicke. Ganz in der Nähe eines Feuchtbiotopes gab es zahlreiche Wiesen – Ellerlinge, Gelbe Wiesenkeulen und Saftlinge. Um einen alten Eichenstubben standen riesige Büschel des Honiggelben Hallimasch in guter Qualität und natürlich weiterhin Unmengen schönster Herbsttrompeten. Ich stand vor der Entscheidung, entweder nur Hallimasch oder Herbsttrompeten einzusammeln. Ich Entschied mich für Herbsttrompeten und nahm so viele mit, wie ich Transportieren konnte. Natürlich auch einige andere Arten für unsere Ausstellung. Zum Beispiel wunderschöne Isabellrötliche Schnecklinge, die mich hier in auffallender Weise und in Hexenringform begeisterten. Die Art ist in Nordwestmecklenburg extrem selten zu beobachten!

Isabellrötlicher Schneckling (Hygrophorus poetarum). Dieser große und fleischige Schneckling wächst in Mecklenburg sehr selten auf Muschelkalk, Lehm und Mergelböden und ist ein Buchenbegleiter. Im Haushalt Forst sind inzwischen mehrere Myzelien bekannt. Der fleischige Pilz ist essbar, sollte aber geschont werden!. Standortfoto am 06. Oktober 2010 im Haushalt Forst.

Isabellrötlicher Schneckling (Hygrophorus poetarum). Dieser große und fleischige Schneckling wächst in Mecklenburg sehr selten auf Muschelkalk, Lehm und Mergelböden und ist ein Buchenbegleiter. Im Haushalt Forst sind inzwischen mehrere Myzelien bekannt. Der fleischige Pilz ist essbar, sollte aber geschont werden!. Standortfoto am 06. Oktober 2010 im Haushalt Forst.

07. Oktober – In der Nacht hat es erwartungsgemäß etwas geregnet, aber keine bedeutsamen Mengen. Am Tage war es bedeckt bei immer noch sehr milden Temperaturen. Der Ostwind soll aber in den nächsten Tagen wieder Aufleben und zunehmend kühlere und trocknere Kontinentalluft heranwehen. Die Nächte werden dann in der nächsten Woche sehr frisch mit Bodenfrostgefahr. Feuchtmildes „Pilzwetter“ mit gelegentlichen Regenfällen rückt in weite Ferne. – Unsere Pilzfreunde Peter Kofahl und Hans- Jürgen Willsch waren heute im Haushalt Forst unterwegs und brachten neben interessanten Ausstellungstücken auch jede Menge Herbsttrompeten mit. Die Trockner laufen seit gestern wieder auf Hochtouren!

Wiesen - Ellerling (Camarophyllus pratensis). In der Regel ein Wiesebewohner, kann man ihn gelegentlich auch in Wäldern finden. So auch gestern im Haushalt Forst zusammen mit anderen Schnecklingen und Saftlingen sowie gelben Wiesenkeulen. Dieser wohlschmeckende Speisepilz ist aber recht selten und sollte geschont werden! Standortfoto am 06.10.2010 im Haushalt Forst.

Wiesen – Ellerling (Camarophyllus pratensis). In der Regel ein Wiesenbewohner, kann man ihn gelegentlich auch in Wäldern finden. So auch gestern im Haushalt Forst zusammen mit anderen Schnecklingen und Saftlingen sowie gelben Wiesenkeulen. Dieser wohlschmeckende Speisepilz ist aber recht selten und sollte geschont werden! Standortfoto am 06.10.2010 im Haushalt Forst.

08. Oktober – Heute zeigte sich zwischen lockeren Wolken auch wieder die Sonne. Der östliche Wind wehte noch schwach, führt aber schon etwas kühlere Luft heran. – Heute war ich kurz im Gebiet Jülchendorf/Schönlage unterwegs um mich über den aktuellen Stand des Pilzwachstums in dieser Region zu informieren. Insbesondere wollte ich einige Arten für unsere Ausstellung sammeln. Es sind weiterhin recht viele Pilze zu sehen, die meisten aber überständig oder trockengeschädigt. An unserer Super – Stelle mit Goldfarbenen Glimmerschüpplingen schieben wieder einige frische nach. Ansonsten vereinzelt junge Butterpilze, Körnchen – Röhrlinge und Rotfüßchen, aber kaum lohnend. Trotzdem waren meine bescheidenen Sammelbehältnisse schnell mit den verschiedensten Arten gefüllt. – An diesem Wochenende trägt die Fachgruppe Mykologie Mecklenburg – Vorpommerns ihre Herbsttagung im Naturpark Sternberger Seenland aus. In Friedrichswalde bei Warin. Ich werde mir wohl etwas Zeit nehmen, und auch einmal vorbeischauen.

Jedes mal wenn ich bei Schönlage bin, muß ich einer äußerst interesannten Buchenwaldstelle mit Kalkboden einen Beuch abstatten. Es ist wirklich eine Fundgrube!. Seit einigen Wochen wachsen hier unglaublich viele Pilze der Kalkflora, so wie hier die wunderschönen Zinnoberroten Hautköpfe (Cortinarius cinnabarinus). Standortfoto am 08.10.2001. Kein Speisepilz.

Jedes mal, wenn ich bei Schönlage bin, muss ich einer äußerst interessanten Buchenwaldstelle mit Kalkboden einen Besuch abstatten. Es ist wirklich eine Fundgrube!. Seit einigen Wochen wachsen hier unglaublich viele Pilze der Kalkflora, so auch diese  wunderschönen Zinnoberroten Hautköpfe (Cortinarius cinnabarinus). Standortfoto am 08.10.2010. Kein Speisepilz.

09. Oktober – Ein goldener Oktobertag, wie er im Buche steht. Von morgens bis abends strahlender Sonnenschein und nur schwacher Ostwind. – Ich schloss mich heute den Kartierungsexkursionen, die im Zusammenhang mit der AMMV – Tagung in Friedrichswalde stehen, an. Es wurden mehrere Gruppen gebildet, die in unterschiedlichen Messtischblättern unterwegs waren. Ziel unserer kleinen Gruppe (Trio) war das Radebachtal bei Blankenberg. Zwar wäre es vor drei Wochen hier wesentlich interessanter gewesen, aber dennoch war es bei diesem Wetter eine tolle und ergiebige Exkursion. Vieles war von hier zwar schon bekannt, aber einige Arten müssen noch „wegmikroskopiert“ werden, und da könnte es noch die eine oder andere Überraschung geben. Erwähnenswert wären z. B. folgende Arten: Bauchweh – Koralle, Blutrotfleckende Koralle, Schönfuß Röhrling, Grünscheitliger Rißpilz, Blauer Klumpfuß, Goldfarbener Glimmerschüppling, Stäubende Zwitterlinge, die sehr seltenen Rötenden Erdritterlinge und für mich neu in diesem Gebiet, der Mönchskopf. Außerdem massenhaft herrlichste Herbsttrompeten und Hallimasch. Dieses mal wurden im Anschluss die wunderbaren Hallimasch von Irena und Jonas geholt. Sie werden eingeweckt. Morgen sind vielleicht die Herbsttrompeten an der Reihe. Der Pilzreichtum des Radebachtals und das tolle Wetter machten den heutigen Tag zu einem wahren Erlebnis!

Auch der ungenießbare Pinsel - Schüppling (Pholiota jahnii) ist immer eine Augenweide. Er ist in gehaltvollen Buchenwäldern im Herbst keine Seltenheit. Standortfoto am 09.10.2010 im Radebachtal, MTB: 2236/1.

Auch der ungenießbare Pinsel – Schüppling (Pholiota jahnii) ist immer eine Augenweide. Er ist in gehaltvollen Buchenwäldern im Herbst keine Seltenheit. Standortfoto am 09.10.2010 im Radebachtal, MTB: 2236/1.

10. Oktober – Heute fand die 38. Arbeitstagung der Arbeitsgemeinschaft Mykologie Mecklenburg – Vorpommerns im Naturschutzbund Deutschland, in Friedrichswalde bei Warin, ihr Ende. Traditionell trafen sich die meisten Pilzfreunde noch zu einer Abschlussexkursion um 09.00 Uhr auf dem Parkplatz des gastgebenden Ferienhofs „Bronzener Hirsch“. Von hier aus starteten wir dann in das Naturschutzgebiet „Warnow – Mildenitz – Durchbruchtal“ bei Groß Görnow. Auch Irena und klein Jonas sowie meine Wenigkeit schloßen sich dieser mykologischen Kartierungstour an (siehe auch unter „AMMV – Herbsttagung bei Warin“). – Nach kalter, leicht frostiger Nacht gab es auch heute wieder einen strahlenden Sonnentag, den wir am Nachmittag noch nutzten zu einer Bootstour mit der Weißen Flotte auf dem Schweriner See und einem Bummel durch den Schweriner Schlosspark. Hier gab es stellenweise recht gut Hallimasch!

11. Oktober – Heute war Montag. Da ich am Sonnabend Abend meist alle Frischpilze von den Ausstellungsflächen entsorge, gilt es nun wieder, die Pilzausstellung in anderer Artenzusammensetzung neu entstehen zu lassen. Die Pilzfunde der letzten Tage, speziell vom Wochenende, lagern im Kühlschrank. Es sind wieder eine ganze Menge zusammen gekommen, so dass ich dafür drei Kühlschränke in Anspruch nehmen musste. Im laufe der Woche füllen sich die Moosflächen zusehends mit etwa 150 frischen Pilzarten des Herbstes. Die Besichtigung kostet wie immer 1.00 € und wird zur Zeit auch noch recht gut angenommen. – Das Wetter war heute morgen zwar teils sehr nebelig, aber es wurde nicht mehr ganz so kalt wie am Morgen zuvor. Nach Auflösung der Nebel- und Hochnebelfelder war es am Nachmittag wieder recht sonnig und in der Sonne lässt es sich zur Zeit immer noch recht gut aushalten.

Auch diese Schleierlinge werden unter der Bezeichnung Weißvioletter Dickfuß (Cortinarius alboviolaceus) unsere Ausstellung bereichern. Ich fand die Pilze an einer Waldstraße unter Birken, Kiefern und Fichten am 08.10.2010 bei Venzkow. Möglicherweise handelt es sich aber um eine andere Art, z.B. den Weißen Dickfuß (Cortinarius subargentatus), da er keine Gürtel am Stiel erkennen läßt:

Auch diese Schleierlinge werden unter der Bezeichnung Weißvioletter Dickfuß (Cortinarius alboviolaceus) unsere Ausstellung bereichern. Ich fand die Pilze an einer Waldstraße unter Birken, Kiefern und Fichten am 08.10.2010 bei Venzkow. Möglicherweise handelt es sich aber um eine andere Art, z. B. den Weißen Dickfuß (Cortinarius subargentatus), da er keine Gürtel am Stiel erkennen lässt.

12. Oktober – Der Tag begann heute mit starker Bewölkung, die sich aber zum Nachmittag wieder lichtete und der Sonne Platz machte. Zur Zeit dominiert noch der Hochdruckeinfluss. Der Ostwind der letzten Tage hielt sich aber weitgehend in Grenzen. Auch die Nachtfrostgefahr ist im Vergleich zu anderen Regionen in Deutschland, bei uns nur recht schwach ausgeprägt. Ab dem Wochenende soll es wieder unbeständiger mit gelegentlichen Regenfällen werden. Die Temperatur soll dabei allerdings sogar noch etwas zurück gehen. Die ausgetrockneten Humusschichten können dann wieder feuchter werden. Das wird den spätherbstlichen Streubewohnern gut tun. Auch die anfänglich der letzten Woche noch recht warmen Temperaturen und die, trotzt Abkühlung im weiteren Verlauf, reichhaltigen Sonnenstunden der letzten Tage, könnten, zumindest an exponierten Standorten, in der zweiten Oktoberhälfte eventuell wieder etwas mehr Röhrlinge auf den Plan rufen. Allerdings sollten die Erwartungen diesbezüglich nicht mehr zu hoch angesetzt werden.

Mit etwas Glück kann man zur Zeit immer noch eine Oase mit Hallimasch entdecken, so wie auch am letzten Wochende im Radebachtal bei Blankenberg. Im Handumdrehen waren an einer einzigen Stelle mit dicht besetzten Baumstümpfen gleich mehrere Körbe gefüllt. Im Bild sehen wir den Honiggelben Hallimasch (Armillaria mellea) am 06. Oktober im Haushalt Forst fotografiert.

Mit etwas Glück kann man zur Zeit immer noch eine Oase mit Hallimasch entdecken, so wie auch am letzten Wochenende im Radebachtal bei Blankenberg. Im Handumdrehen waren an einer einzigen Stelle mit dicht besetzten Baumstümpfen gleich mehrere Körbe gefüllt. Im Bild sehen wir den Honiggelben Hallimasch (Armillaria mellea) am 06.Oktober 2010 im Haushalt Forst fotografiert.

13. Oktober – Der goldene Oktober zeigte sich heute nochmals von seiner schönsten Seite mit Sonnenschein und Windstille. Gestern hatte ich sehr kurzfristig einen Termin für eine individuelle Pilzwanderung angenommen. Kurz nach dem Besuch des „Steinpilz“ riefen mich Urlauber an, ob ich nicht mit ihnen eine kleine Pilzwanderung machen könnte. Sie sind für einige Tage nach Vogelsang gekommen, um im weiteren Familienkreis einige Tage Ferien auf dem Lande, bei uns in Mecklenburg, zu verleben. Zu hause sind sie im Raum Düsseldorf. Da heute Mittwoch war, passte es sehr gut (siehe auch unter („Mit Großfamilie auf Pilzsuche“). Das Zielgebiet waren die Panzower Tannen. Sandige Laub- und Nadelwälder. Das Pilzaufkommen läuft weiterhin eher auf Sparflamme. Frisch waren besonders die vorzüglichen Graublättrigen Schwefelköpfe, aber auch einige Maronen, Birkenpilze, Pfifferlinge, Steinpilze, Violette Rötel – Ritterlinge, Safran – Schirmpilze, Anis – Champignons und natürlich die umstrittenen Graukappen.

Im Fichtenwald kamen vereinzelt wieder ganz frische Safran - Schirmpilze (Macrolepiota rhacodes). Recht gute Speisepilze (Hüte). Standortfoto am 13.10.2010 in den Panzower Tannen.

Im Fichtenwald wuchsen vereinzelt wieder ganz frische Safran – Schirmpilze (Macrolepiota rhacodes). Recht gute Speisepilze (Hüte). Standortfoto am 13.10.2010 in den Panzower Tannen.

14. Oktober – Die Wetterlage stellt sich um. Herrschte in der letzten Zeit meist trockenes, goldenes und sonniges Oktoberwetter mit ungünstigem  Einfluss auf das aktuelle Pilzwachstum, aber positiven Signalen im Hinblick auf die 2. Oktoberdekade, so ist jetzt mit zunehmendem Tiefdruckeinfluß und zeitweiligem Regen zu rechnen, so dass die Oberböden wieder gut durchfeuchtet werden können. Allerdings führen die Tiefausläufer sehr kalte Luft heran, so dass selbst im Flachland einzelne Schneeflocken zwischen dem Regen möglich sind. Die Nachtfrostgefahr verschärft sich im weiteren Verlauf auch bei uns wieder deutlich! Übrigens haben die schwachen Nachtfröste der letzten Tage auch ihre guten Seiten gehabt. Die ersten Frost – Schnecklinge sind erschienen!

15. Oktober – Heute war ich mit Schülern der Neuburger Grundschule zu einer Pilzwanderung durch den dortigen Farpener Forst verabredet (siehe auch unter („Mit Schülern auf Pilzpirsch“). Es handelt sich bei dem Gebiet um überwiegend sandige Laub – und Nadelwälder. Das Angebot an essbaren Frischpilzen war aus Sicht der Speisepilzfans eher bescheiden, aber für die Schüler durchaus vielseitig und breit gefächert. Insbesondere einige Gerüche und die Formenvielfalt im Pilzreich dürften beeindruckend gewesen sein. – Nach längerer Trockenheit hatte es am Morgen und am Abend vorübergehend kräftiger geregnet, so dass die oberflächlich abgetrockneten Böden und Humusschichten wieder mit Feuchtigkeit versorgt wurden. Insbesondere die streubewohnenden Pilzarten werden es danken.

16. Oktober – Trotz regnerischem Wetters fanden sich heute Morgen immerhin 28 Pilzbegeisterte zu einer öffentlichen Pilzlehrwanderung um 08.00 Uhr auf dem ZOB in Wismar ein. Zielgebiet war der Forst Gädebehn, bei der Gaststätte Waldschlösschen zwischen Schwerin und Crivitz (siehe auch unter „Pilzwanderung bei Waldschlösschen“). Der Regen ließ aber bald nach und bei sehr frischen Temperaturen blieb es im weiteren Verlauf dann trocken. Zwar konnten die wenigsten ihre Körbe gänzlich mit Speisepilzen füllen, aber für die meisten war es dennoch eine lehrreiche und spannende Pilzwanderung. Neben bekannten Speisepilzen wie Maronen, Pfifferlingen und Birkenpilzen, konnten besonders Graublättrige Schwefelköpfe, Perlpilze, Fichten – Reizker und Frostschnecklinge bei einigen Pilzfreunden in das Repertoire neu kennen gelernter Speisepilze aufgenommen werden.

Erstmals wanderten die sehr schmackhaften Graublättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma capnoides) in die Körber einiger Sammler. Wer diesen Nadelholtbewohner Sammeln möchte, muss seinen giftigen Doppelgänger, den Grünblättrigen Schwfelkopf gut abgrenzen können!. 16.10.2010.

Erstmals wanderten die sehr schmackhaften Graublättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma capnoides) in die Körbe einiger Sammler. Wer diesen Nadelholzbewohner in Zukunft zum Essen mit nehmen möchte, muss seinen giftigen Doppelgänger, den Grünblättrigen Schwefelkopf, gut abgrenzen können!. 16.10.2010.

17. Oktober – Vor wenigen Tagen erhielt ich eine E-Mail von den Pilzfreunden der „KiSi-Sports AG Aue“, aus dem Erzgebirge. Als eifrige Leser unserer Internet – Seite und große Pilzliebhaber, möchten sie mal eine Lanze für die ominösen Graukappen brechen, die jetzt wieder in Massen auftreten und haben mir einen vielfältig erproben und ausgeklügelten Rezeptvorschlag zugesandt, den ich an dieser Stelle mit freundlicher Genehmigung veröffentlichen möchte.

Pilze nur halbieren, b. z. w. vierteln und in kochendem Wasser zwischen 3-5 Minuten blanchieren. Wasser wegschütten und die Pilze unter kaltem Wasser sehr gründlich spülen, dann ab in den Kühlschrank. Am nächsten Tag schnippeln und mit etwas Öl oder kleinen Speckwürfeln mit klein gehackter Zwiebel scharf anbraten. Dann mit Salz, Pfeffer und etwas Kümmel abschmecken und noch etwa 10 Minuten „schmorgeln“ lassen. Am Ende mit frischer, grob gehackter Petersilie aufpeppen – fertig.

Die Pilze bleiben schön bissfest und erhalten durch den Bratvorgang eine appetiliche Farbe. Eine sehr schöne Beilage für ein Bratengericht mit kräftiger Soße und Kartoffeln! Das Gericht wurde von den Erzgebirglern schon oftmals erprobt und auch mit unterschiedlichen Personen, sowohl weiblich, als auch männlich, zwischen 17 und 81 Jahren, in größeren Portionen getestet.

Die Graukappe (Clitocybe nebularis) gilt als sehr umstrittener Speisepilz. Sie besitzt ein sehr aufdringliches Aroma, dass durch vorheriges Kochen abgemildert werden kann. Bei unverträglichkeit muss der Pilz gemieden werden. Eignet sich aber auch gut zum Trocknen und pulverisieren zur Pilzwürze. Standortfoto am 15.10.2010 im Forst Farpen.

Die Graukappe (Clitocybe nebularis) gilt als sehr umstrittener Speisepilz. Sie besitzt ein sehr aufdringliches Aroma, dass durch vorheriges Kochen abgemildert werden kann. Bei Unverträglichkeitserscheinungen  muss der Pilz gemieden werden. Eignet sich gut nach trocknen und pulverisieren zur Pilzwürze. Standortfoto am 15.10.2010 im Forst Farpen.

18. Oktober – Es ist Mitte Oktober und somit kann die diesjährige Hochsaison beim Pilzwachstum als beendet angesehen werden. Wir befinden uns inzwischen im Spätherbst – Aspekt und der wird charakterisiert von vielen Streubewohnern wie Graukappe, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Violetter Rötel – Ritterlinge u.v.a. Arten. Mit dem Laubabwurf der Bäume nimmt die Zahl der Mykorrhiza – Pilze deutlich ab. Die Streubewohner hingegen laufen zur Hochform auf, denn sie müssen die frisch gefallenen Blätter mit ihren Sporen infizieren, damit die Myzelien bis zum nächsten Herbst in den neuen, alten Blättern Fuß fassen können. Ein ewiger Kreislauf!Beim Wetter geht es in dieser Woche sehr kühl und feucht weiter, mit häufigen Niederschlägen, die durchaus schon einmal während kräftiger Schauer oder Gewitter in fester Form wie Graupel oder nassen Schneeflocken fallen können. Zum Glück halten sich die momentanen Nachtfröste bei uns noch in Grenzen.

19. Oktober – In der zweiten Nachthälfte und gegen morgen regnete es zeitweise etwas und es wurde auch kurzzeitig milder. Die mildere Luft wurde aber im laufe des späteren Nachmittages und gegen Abend mit Annäherung einer Konvergenzlinie mit kurzen, teils kräftigen Regenschauern, schon wieder durch kühlere ersetzt. Dieses Wechselspiel von mild und kühl mit häufigen Regenfällen und Schauern geht auch in der nächsten Zeit so weiter. Dabei ist es teils auch sehr windig. Dadurch kann die Luft bei uns im Norden kaum einmal zur Ruhe kommen, so dass die Nachtfrostgefahr bei uns dem entsprechend gering ausfallen dürfte, was sich wiederum positiv auf das spätherbstliche Pilzwachstum auswirken sollte. Morgen ist Mittwoch, und wenn das Wetter es erlauben sollte, werde ich mich auf Exkursionstour begeben und vom neuesten Stand an der Pilzfront beim nächsten Tagebucheintrag berichten.

20. Oktober – Heute war mein mittwöchentlicher Exkursionstag, den ich dazu nutzte, mich in verschiedenen Wäldern zwischen Wismar und Brüel über die aktuelle Entwicklung beim Pilzwachstum zu informieren. Gleichzeitig hatte ich mir das Ziel gesetzt, meinen recht ansehnlichen Korb mit Ausstellungsstücken zu füllen, was mir auch gelang. Ein repräsentativer Querschnitt für unsere Pilzausstellung kam durchaus zusammen. Trotzdem geht es mit der Artenvielfalt jetzt rapide bergab. Röhrlinge gab es kaum noch, es hätte aber  für eine kleine Mahlzeit, bestehend aus wenigen Maronen, Birkenpilzen und einer Rotkappe, gereicht. Ansonsten waren noch immer Herbsttrompeten, Safran – Schirmpilze, Semmelstoppelpilze, Graublättrige Schwefelköpfe, Fuchsige Trichterlinge, Graukappen, frische Flaschen – Stäublinge und einige Pfifferlinge als erwähnenswerte Speisepilze vorhanden. – Vom Wetter her war es heute sehr kühl, windig und besonders am Abend auch sehr nass durch kräftige Regenschauer.

21. Oktober – Es scheint in punkto Kälte immer noch Steigerungspotential zu geben. Wir bleiben zwar im wesentlichen von Frösten verschont, aber die heutige, maritime Polarluft erinnerte doch schon mehr an den Winter, als an den goldenen Oktober. Am Abend hat uns ein neues, starkes Randtief mit heftigen Regenfällen und Sturmböen erreicht. Zum Wochenende kann sich vorübergehend mildere Luft durchsetzen, bevor neuerlich Meereskaltfuft einfließen soll. Erst zum Monatswechsel deuten die Wettermodelle einen vorsichtigen Trend zu einer merklichen und nachhaltigen Milderung aus Südwesten an. Dennoch werden wir in diesem Spätherbst wohl nicht mehr viel erwarten können. In den Vorjahren gab es, besonders im November, überdurchschnittlich viele Pilze, da es zur besten Pilzzeit, im August und September, meist zu trocken war. In diesem Jahr haben die meisten Arten mehr als genug für die Arterhaltung getan und sehen keinerlei Veranlassung mehr, Fruchtkörper auszubilden. Wenn ja, reiner Luxus! Echte Spätherbstpilze natürlich ausgenommen.

22. Oktober – Gestern Abend regnete und stürmte es noch kräftig. Die Kaltfront, die dafür verantwortlich zeichnete, streifte über die Küstengebiete ostwärts und ging im heutigen Tagesverlauf in eine Warmfront über, so dass sich wieder etwas mildere Luft durchsetzen konnte. Obgleich es derzeit sehr ungemütlich ist, die turbulente Witterung verschont uns aber im großen und ganzen von frostigen Nächten, wie wir sie derzeit in der Mitte und im Süden unseres Landes erleben können. Hier klart der Himmel zeitweise auf und der Wind schläft ein. Dadurch kann es in der ohnehin schon kalten Luftmasse und den zunehmend längeren Nächten, stark auskühlen. Dieser Sachverhalt ändert allerdings auch bei uns nicht viel am weiteren Pilzartenschwund in Wald und Flur. Auch die Pilzberatungen sind inzwischen gegen null gegangen. Mal schauen, was das Wochenende bringt.

Dieser wunderschöne Buchen - Klumpfuß (Cortinarius amoenolens) wuchs neben zahlreichen weiteren Fruchtkörpern am 20. Oktober 2010 im Radebachtal bei Blankenberg. Dieses Bachtal ist ein Eldorado für viele weitere, teils recht seltene Haarschleierlinge. Kein Speisepilz.

Dieser wunderschöne Buchen – Klumpfuß (Cortinarius amoenolens) wuchs neben zahlreichen weiteren Fruchtkörpern am 20. Oktober 2010 im Radebachtal bei Blankenberg. Dieses Bachtal ist ein Eldorado für viele weitere, teils recht seltene Haarschleierlinge. Kein Speisepilz.

23. Oktober – Heute hatte ich eigentlich mit der Volkshochschule Parchim/Brüel eine Pilzwanderung am Roten See bei Brüel geplant. Leider wurde diese Veranstaltung kurzfristig abgesagt, da die Mindestteilnehmerzahl von 10 Leuten in der Voranmeldung nicht erreicht werden konnte. Es lagen bis gestern nur 8 Anmeldungen vor. Trotzdem stattete ich dem  Zielgebiet einen Besuch ab, um Pilze für unsere Dauerausstellung zu sammeln. Das Pilzaufkommen war auch hier bereits ziemlich bescheiden. Einige Täublinge, Milchlinge, Ritterlinge, relativ häufig Graukappen, die aber meist überständig waren. Kaum Röhrlinge, außer ganz vereinzelte Birkenpilze und Steinpilze an wärmebegünstigten Stellen. Auch einige Pfifferlinge waren dabei. Zuvor suchte ich noch die stark verpilzte Parkanlage auf, in der wir im September große Mengen von Goldfarbenen Glimmerschüpplingen fanden und zu Pilzpfanne verarbeiteten. Auch heute füllte sich mein recht großer Korb innerhalb einer viertel Stunde mit den schönsten Glimmerschüpplingen. Eine sehr produktive Stelle, über Wochen hinweg, denn auch zwischenzeitlich konnten hier viele Pilze geerntet werden.

Besonders am Roten See gab es noch den einen oder anderen Birkenpilz (Leccinum spec.) Es handelt sich um eine dem Moor – Birkenpilz verwandte, in der Stielbasis grünlichblau verfärbende Art. Standortfoto am 23.10.2010.

24. Oktober – Bei regnerischem, windigen und herbstlich ungemütlichem Wetter trafen sich heute 10 Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. zu einer Vereinsexkursion durch die Barniner Tannen bei Crivitz. Wie in den meisten anderen Wäldern derzeit auch, war das Pilzaufkommen auch hier schon recht bescheiden. Da es aber nicht in erster Linie darum ging, die Körbe mit Speisepilze zu füllen, sondern eine allgemeine Bestandsaufnahme des Gebietes zu machen, kamen am Ende dennoch ca. 70 im Feld bestimmbare Großpilzarten zusammen (siehe auch unter („Durch die Barniner Tannen“). Anschließend fuhren Irena und ich noch zu einem besonders armen Kiefernstandort im Bereich der Oberen Seen bei Sternberg. Hier gab es reichlich Frostschnecklinge, Schneepilze, Grünlinge, aber auch noch einige Butterpilze, Maronen und einen sehr schönen und jungen Steinpilz.

Steinpilz (Boletus edulis).

25. Oktober – Heute gab es einen recht sonnigen, aber sehr frischen Oktobertag. Gegen Abend zogen noch einige Schauer durch. Die Nacht wird wieder recht frisch. Bodenfrostgefahr besteht aber allenfalls im Binnenland. Im laufe der Woche soll es spürbar milder werden, so dass frostig kalte Nächte bei uns zunächst kaum zu erwarten sind. – In der Pilzberatung wurden mir heute reichlich Pfifferlinge vorgelegt (ca.1,0 Kilo). Eine Dame fand sie alle an einer Stelle im Birkenwald, zusammen mit zahlreichen Birkenpilzen und einer wunderschönen Birken – Rotkappe.

Leider ist die Speicherkapazität dieser Seite schon wieder am Ende und ich musste bereits Bilder löschen. Daher habe ich mich entschieden, das Tagebuch in „Oktobernachlese“ zu Ende zu führen.