Pilztagebuch Juli 2011/1

Wetter und Pilzwachstum im Raum Nordwestmecklenburg

Tagebuch zu Wetter und Pilze Juli 2011

Wenn Andreas Okrent von der Invasion der Pfifferlinge spricht, so gibt es in der wismarer Parkanlage am Seeblick zunehmend eine Invasion der Perlpilze. Besonders unter den dort stehenden Eichen und Buchen brechen sie zahlreich aus dem teils blanken Erdboden. Besonders an den besonders trockenen Stellen direkt unter den Bäumen. Guter Speisepilz, aber oft stark madig! Standortfoto am 01.07.2011 in der Parkanlage am Seeblick.

Wenn Andreas Okrent von der Invasion der Pfifferlinge spricht, so gibt es in der Wismarer Parkanlage am Seeblick zunehmend eine Invasion der Perlpilze (Amanita rubescens). Besonders unter den dort stehenden Eichen und Buchen brechen sie zahlreich aus dem teils blanken Erdboden. Insbesondere an den  trockensten Stellen direkt unter den Bäumen. Guter Speisepilz, aber oft stark madig! Standortfoto am 01.07.2011 in der Parkanlage am Seeblick.

Freitag – 01. Juli – Heute Vormittag war ich kurz in der Parkanlage am Seeblick. Das dortige, durchaus vielseitige Pilzvorkommen legt langsam aber sicher immer mehr zu. Insbesondere Perlpilze und Frauen Täublinge brechen stellenweise zahlreich aus dem Erdreich hervor. Besonders an den trockensten Standorten, wo in der Regel nur Pilze wachsen, wenn der Boden wirklich gut durchfeuchtet ist. Leider war gestern wieder der Rasenmäher am Werk und so wurden selbst Hexen – Röhrlinge und Sommersteinpilze „küchenfertig“ zerhäckselt.

Das Wetter war heute trocken, kühl und windig, mit zahlreichen, dekorativen Quellwolken am blauen Himmel. Morgen ziehen weniger attraktive, zunehmend graue Schichtwolken auf und es soll im laufe des Tages zunehmend regnerischer werden. Auf die eingeflossene atlantische Kaltluft, gleitet von Nordosten her subtropische Warmluft auf, die aus dem östlichen Mittelmeerraum stammt und in einem weiten Bogen über Osteuropa umgelenkt wurde. Verantwortlich dafür ist das Osteuropatief, das morgen nach Polen und zur Ostsee zieht. Die Folge sind starke Aufgleitniederschläge, die im morgigen Tagesverlauf ganz Mecklenburg – Vorpommern überziehen sollen. In der dann einfließenden, feuchtwarmen Luft, kann es ab dem Abend, in der Nacht zum Sonntag und am Sonntag selbst zusätzlich zu kräftigen Gewittern kommen. Für unser Einzugsgebiet sind für´ s  Wochenende 20 – 40 Liter Regen prognostiziert. Wo es starke Gewitter gibt, sogar noch deutlich mehr!

Sonnabend, 02. Juli – Das Osteuropatief „Jörg“ hat wie erwartet die Regie beim Wetter im Nordosten Deutschlands übernommen. Bereits am morgen setzte bei starkem und böigen Wind und sehr kühlen Temperaturen Dauerregen ein. Er gehörte zu der Warmfront des Tiefs, die uns bis zum Abend überquert hatte und feuchtwarme „Dampfluft“ aus dem östlichen Mittelmeerbereich im weiten Bogen über Osteuropa, Schweden und der Ostsee zu uns führte. Folglich ging der Dauerregen am Abend und in der Nacht in kräftige Schauer und Gewitter über. In Mecklenburg sind dabei gebietsweise bis zu 30 Liter pro Quadratmeter zusammen gekommen. So kam es, dass zum obligatorischen Höhenfeuerwerk anlässlich des Wismarer Hafenfestes, gleich im Anschluß noch das natürliche Feuerwerk eines Gewitters einsetzte! Feuchtwarm, mit weiteren Schauern und Gewittern, soll es auch in den nächsten Tagen weiter gehen. Nun liegt es wirklich nur noch an den Pilzen selbst, ob sie diese, nunmehr idealen Witterungsbedingungen, auch zum weiteren Wachstum nutzen möchten. Nach meiner Ansicht wird zumindest die Artenvielfalt von Tag zu Tag weiter zunehmen, und somit dürfte auch unsere Frischpilzausstellung immer interessanter und umfangreicher werden. Ein Nachteil hat das feuchte Wetter allerdings: Die Schnecken werden sich mit Freude auf die frischen Pilze stürzen! Wenig Freude bereitete uns das Wetter allerdings bei unserem heutigen Imbissstand anlässlich des Hafenfestes. Deshalb allen Pilzfreunden der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V., sowie unseren Gästen, die diesem ungemütlichen Wetter trotzten und mit ihren Aktivitäten oder mit dem Verzehr unserer beliebten Waldpilzsuppe oder Pilzpfanne ihren Teil zum Erhalt des „Steinpilz – Wismar“ beitrugen. Schwer hatten es auch die Schausteller und Händler, die ihre Geschäfte und Buden im Hafenbereich aufgebaut hatten. Neu in diesem Jahr: Chromgelber Graustiel – Täubling.

Auch Pilzfreundin Agelika Boniakowski aus Hagebök bei Wismar besuchte uns heute mit ihrem Mann und brachte diese schöne Pilzkollektion für unsere Ausstellung mit. 02.07.2011.

Auch Pilzfreundin Angelika Boniakowski aus Hagebök bei Wismar besuchte uns heute mit ihrem Mann und brachte diese schöne Pilzkollektion für unsere Ausstellung mit. 02.07.2011.

Sonntag. 03. Juli – Bei feuchtmildem, neblig – trüben Wetter, mit einzelnen eingelagerten, teils heftigen Gewittergüssen, war ich am Nachmittag wieder im Sternberger Seenland unterwegs. Die Sommerferienzeit hat begonnen und viele Urlauber sind schon an der Ostsee. Bei diesem durchwachsenen Wetter zieht es wohl kaum jemanden an den Strand, sondern es steht eher ein Stadtbummel auf dem Programm, wo in Wismar natürlich das Gotische Viertel mit seinen mächtigen Kirchenbauten aus der Hansezeit im Mittelpunkt des Interesses stehen dürfte. Aber der eine oder andere interessiert sich auch für Pilze und schaut sich gerne mal eine Frischpilzausstellung an. Also brauchte ich wieder Ausstellungsmaterial. Langsam, aber sicher, wird es immer bunter in unseren Wäldern. Verschiedene Täublinge, Perlpilze und besonders Fuchsige Scheidenstreiflinge treten jetzt zunehmend in Erscheinung. Insbesondere unter Eichen, Buchen und Birken lohnt die Suche, aber auch in den Nadelwäldern erwacht allmählich das pilzliche Leben. Nach einigen Stunden der Suche in unterschiedlichen Waldtypen, war mein Korb gefüllt und ich fuhr heim. Die Pilze landeten im Kühlschrank und werden morgen auf der Ausstellungsfläche zu bewundern sein.

In den klassischen Maronen - Sammelgebieten in den Nadelwäldern tauchen jetzt die ersten Exemplare auf, so wie hier im Fichtenforst. Maronen Röhrling (Xerocomus badius) am Standort im Sternberger Seenland am 03.07.2011 fotografiert.

In den klassischen Maronen – Sammelgebieten der Nadelwälder tauchen jetzt die ersten Exemplare auf, so wie hier im Fichtenforst. Maronen Röhrling (Xerocomus badius) am Standort im Sternberger Seenland am 03.07.2011 fotografiert.

Montag, 04. Juli – Das Wecker stellen zu um 07.00 Uhr, am heutigen Morgen, wäre gar nicht notwendig gewesen, denn mit mächtigem gepollter zog schon wieder der nächste Starkregen mit Biltz und Donner auf. Zwischen dem 02.07. – 08.00 Uhr und dem 04.07. – 08.00 Uhr fielen in Wismar 62 Liter Wasser vom Himmel! Auch im Rest von Westmecklenburg dürften es weit verbreitet um die 20 – 30 Liter gewesen sein. Noch mehr kam im zentralen Mecklenburg, im Müritzgebiet zusammen (90 Liter). Einige Freiluftveranstaltungen fielen regelrecht in`s Wasser und es kam auch zu zahlreichen Schäden und Stromausfällen durch Überschwemmungen und Blitzeinschläge. Für so manchen schon viel zu viel des Guten. Da gehöre ich wohl eher zu einer kleinen Minderheit, die diese Wetterentwicklung mit größter Freude verfolgen. Ein Wetter, ganz nach meinem Geschmack! Wir erleben zur Zeit Pilzwetter, wie es besser nicht mehr sein kann. Vor allem Nachhaltigkeit beim Pilzwachstum wird dadurch gewährleistet. Sommerlich warm mit Gewitterneigung soll es auch mittelfristig weitergehen. Unsere Ausstellung habe ich heute mit den gestern gesammelten Pilzen erneuert und sie umfasst aktuell 98 Arten. Erstfunde: Brennreizker, Dauerporling, Samtfuß – Krempling, Goldröhrling, Tauben Täubling, Ziegenlippe, Weicher Täubling.

Der Echte Steinpilz heißt auch Fichtensteinpilz (Boletus edulis). Während er zu Beginn meist unter Buchen wächst, sind mittlerweile, so wie hier, auch die ersten Exemplare unter Fichten anzutreffen. Standortfoto am 03.07.2011 im Sternberger Seenland.

Der Echte Steinpilz heißt auch Fichtensteinpilz (Boletus edulis). Während er zu Beginn meist unter Buchen wächst, sind mittlerweile, so wie hier, auch die ersten Exemplare unter Fichten anzutreffen. Standortfoto am 03.07.2011 im Sternberger Seenland.

Dienstag. 05. Juli – Heute war ich noch nicht an der Pilzfront unterwegs und kann folglich auch nicht viel neues darüber berichten. Wenn ich es schaffe, werde ich am Abend dem Wald noch einen kurzen Besuch abstatten. Das Wetter war heute wieder über weite Strecken wolkenverhangen, es blieb aber trocken. Erst zum Abend hin lösten sich die meisten Wolken auf und die Sonne kam noch zum Zuge. Bei Temperaturen um 20 Grad war es schwülwarm. Und das ist auch der mittelfristige Trend: oftmals schwülwarm mit gelegentlichen Schauern und Gewittern, kurzum, weiterhin ideales Pilzwetter! Schon morgen soll sich im Tagesverlauf eine neue Gewitterstörung von Westen her nähern. Es können 5 – 10 Liter fallen. Die mäßige, feuchte Wärme, dürfte immer mehr Pilze aus dem Boden locken. Neu für dieses Jahr sind: Rotbrauner Milchling, Milder Wachs – Täubling, Gemeiner Wirrkopf, Gelbbräunlicher Trichterling, Nadelschwindling und Küchen – Schwindling.

Und natürlich auch der Kiefern - Steinpilz (Boletus pinophilus). Diese, wie immer hervorragende Aufnahme schickte mir heute Andreas Okrent aus den Kiefernregionen um Gral - Müritz.

Und natürlich auch der Kiefern – Steinpilz (Boletus pinophilus). Diese, wie immer hervorragende Aufnahme, schickte mir heute Andreas Okrent aus den Kiefernregionen um Graal – Müritz.

Mittwoch, 06. Juli – Heute war Exkursionstag und ich war wieder in einigen Wäldern des Sternberger Seenlandes unterwegs, genauer gesagt, im Bereich Kaarz – Jülchendorf – Demen. Die besagten Wälder haben teils eine große Ausdehnung und man kann praktisch den ganzen Tag durch einige von ihnen laufen, ohne alle interessanten Ecken je zu schaffen. Da ich aber immer auf der Suche nach möglichst großer Artenvielfalt für unsere Ausstellung bin, kann ich nicht stundenlang in einem und dem selben Biotop herumlaufen, sondern muß zwischendurch auch mal umsetzen. So war mir heute wichtig, Standorte des gefährlichsten aller Giftpilze, des Grünen Knollenblätterpilzes, aufzusuchen. Ich vermutete und hoffte, die ersten Exemplare der Saison könnten eigentlich schon wachsen. Ich fuhr gezielt mir bekannte, erfolgversprechende Stellen an. Und in der Tat, es waren die ersten, bildschönen Exemplare ganz frisch erschienen! Da ich meistens mit meinem Kleinkraftroller unterwegs bin, nutzte ich natürlich auch die gut befahrbaren Waldwege in diesem Gebiet. Es sind teil´ s kaum noch Wege, sondern vielmehr schon breite Schotterstraßen, die die Forst hier in den letzten Jahren angelegt hat, um den Wald noch efektiver Auszubeuten. Vor einigen Jahren war hier noch Sperrgebiet. Die Bundeswehr und vormals die NVA hatten hier einen großen Truppen – Übungsplatz. Das Militär zog ab und alles wurde wieder der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Erstmals konnte ich nach Jahrzehnten wieder den Wald meiner Kindheit vollständig betreten und wieder neu für mich entdecken. Es war immer noch ein herrliches Gebiet mit wunderschönen, teils Birken gesäumten Waldwegen, so richtig schön und romantisch. Aber es blieb nicht lange so. Die Birken und vieles andere mehr am Rande einiger Wege, mußte Platz machen für mächtige Schotterstraßen für den besseren Abtransport der Holzernte. Die Gesetze der Marktwirtschaft zogen ein, auch hier, wie so oft, auf Kosten der Natur. Eine gerade erst wieder gewonnene Idylle wurde zumindest teilweise wieder zerstört! Dazu die große Erntetechnik, die auf kaum etwas Rücksicht nimmt, was ihr in die Quere kommt, so dass es in manchen Revieren beinahe aussieht, als wäre ein Tornado dort durchgezogen. Ich hätte mir gewünscht, wenn man schon Werbung für ein wirklich tolles Gebiet macht, dann sollte man hier auch dem entsprechend schonend mit der Natur umgehen! Auch wenn es nur ein einfacher Forst ist. Aber, liebe Leser, viele Bereiche des Sternberger Seenlandes sind auch weiterhin eine Perle, die es lohnt, erkundet und entdeckt zu werden! Manchmal habe ich schon gedacht, ob hier nicht doch noch irgendwelche Geheimnisse ruhen, die eine verstärkte Kontrolle oder Überwachung erfordern, oder ob ehemalige Sicherheitskräfte es einfach nicht lassen können, hier ständig herum zu schnüffeln, denn nicht zum ersten mal wurde ich heute von einem Bediensteten der Landesforst aufgefordert, meinen Roller am Waldrand stehen zu lassen. In keinem Waldgebiet, welches ich kenne, wird so viel kontrolliert wie hier! Ich könnte doch zu Fuß gehen oder mir ein Fahrrad besorgen. – Wie werde ich wohl auf meinem Kleinkraftroller von Wismar aus noch ein Fahrad transportieren können? Unfug! – Dann schon lieber wieder ganz auf´s Fahrad umsteigen. Da es aber laut Landeswaldgesetzt grundsetzlich untersagt ist, einen Waldweg zu befahren, egal ob ein Hinweisschild angebracht ist oder nicht, macht man sich in jedem Fall strafbar beim Befahren eines jeden Waldweges. Auf meine Frage zwecks Antragstellung einer Sondergenehmigung, bekam ich die Antwort: „Das könne ich gerne tun, es würde aber ohnehin nicht genehmigt werden, da es keinen triftigen Grund gäbe, der eine Sondergenehmigung zum Befahren der Waldwege für mich rechtfertigen würde.“ Das Sehe ich aber ein wenig anders! Genau diesen triftigen Grund gibt es! Sicher, es macht Sinn, den Wald zu beruhigen, Waldbrandgefahr einzudämmen oder zu verhindern das unvernünftige Leute ihren Müll in den Wald fahren und dort illegal entsorgen. Oder gibt es dort auch eine mächtige Jägerlobby, teuer verpachtete Wildreviere für gewisse „Herrschaften“? Diese „Naturfreunde“ sind auf Pilzsucher, zu mindest teilweise, ohnehin nicht gut zu sprechen! Wer nur aus langer weile oder zum Speedway im Wald herum fahren möchte, hat dort nichts zu suchen. Ich habe dort ganz bestimmt etwas zu suchen! Dafür werde ich auch weiterhin mein Kleinkraftrad nutzen und überall dort hin fahren, wo mir keine natürlichen oder amtlichen Hindernisse den Weg versperren.

Unsere Pilzberatungsstelle mit zugehöriger Frischpilzausstellung hat nicht nur einen Bildungsauftrag, sondern auch die Aufgabe, Pilzvergiftungen zu verhüten.

Das ist allemal ein triftiger Grund, mir meine Mobilität nicht einschränken zu lassen!

Das Wetter zeigte sich heute wieder von seiner freundlichen Seite. Die Sonne schien bei sommerlich warmen Temperaturen, aber zunehmender schwüle. Am Abend zog dann die erwartete Störung in Form einer gut organisierten Gewitterfont durch. Es hat in Wismar wieder kräftig geregnet. Ich denke, an die 10 Liter waren es auf jeden Fall.

Nach gezielter Suche und dem Anfahren einiger, bekannter Standorte gelang es mir heute die ersten Exemplare des wichtigsten Pilzes einer jeden Pilzausstellung in diesem Jahr zu finden. Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides). 40 - 50g Frischpilze können für einen erwachsenen Menschen bereits tödlich sein!. Standortfoto unter Eichen bei Venzkow. 06.07.2011.

Nach gezielter Suche und dem Anfahren einiger, mir bekannter Standorte, gelang es mir heute, die ersten Exemplare des wichtigsten Pilzes einer jeden Pilzausstellung, des Grüner Knollenblätterpilzes (Amanita phalloides) in diesem Jahr zu finden. 40 – 50g Frischpilze können für einen erwachsenen Menschen bereits tödlich sein! Standortfoto unter Eichen bei Venzkow. 06.07.2011.

Donnerstag, 07. Juli – Die Gewitterfront von gestern Abend hat zwischen 10 und 20 Liter auf den qm gebracht. Um Schwerin herum waren es sogar noch etwas mehr. Heute hatten wir wieder einen freundlichen Tag bei warmen Temperaturen, es ist aber weiterhin sehr schwül. Inzwischen macht sich bereits von Süddeutschland ein neues Gewittertief auf den Weg zu uns. Es wird uns in der zweiten Nachthälfte und in den Frühstunden erreichen. Weit verbreitet sind wieder unwetterartige Regenfälle und einzelne, heftige Gewitter vorhergesagt. Dabei sind sich die Wettercomputer anscheinend nicht ganz einig, in welcher Region der meiste Niederschlag zu erwarten ist. Ein Rechenmodel berechnet für den Osten Schleswig – Holsteins und den äußersten Westen Mecklenburgs die höchsten Regenmengen. Ein anderes Model, das zentrale Mecklenburg. Eine dritte Variante bevorzugt genau unsere Region zwischen Lübeck, Rostock und Schwerin. Bei allen Varianten sind wir auf jeden Fall an die stärksten Niederschlagsgebiete angekoppelt und wir können uns bis morgen Mittag voraussichtlich wieder auf 20 – 50 Liter gefasst machen! Da sind Überschwemmungen wieder so gut wie sicher!

Eine weitere Nachhaltigkeit beim Pilzwachstum ist für die nächsten zwei – drei Wochen gesichert. Wobei wir wahrscheinlich nicht mit einem explosionsartig zunehmenden Wachstum nach den neuerlichen Starkniederschlägen rechen können, vielmehr wird es sich kontinuierlich weiter entwickeln und die Bandbreite der Pilzarten nimmt praktisch täglich zu. So stelle ich mir ein gutes Pilzjahr vor. Das heißt im Klartext: Keine Massenexplosion für wenige Wochen, so wie im letzten Spätsommer und Frühherbst, sondern ein ständiges, immer artenreicher und atraktiver werdendes Pilzwachstum über Wochen und Monate hinweg. Erstmals in diesem Jahr auf unserer Ausstellungsfläche zu sehen, sind aktuell folgende Arten: Braunroter Milchling, Hainbuchen Täubling, Schwärzender Saftling, Porphyrbrauner Wulstling, Herber Saftporling, Olivgrüner Milchling, Birken Spei – Täubling, Zimtfarbener Weichporling, Camenbert Täubling, Gestielter Erdwarzenpilz, Grüner Knollenblätterpilz und Grasgrüner Täubling.

Beeindruckender Aufzug der Gewitterfront am gestrigen Abend am südwestlichen Rand von Wismar aufgenommen. Auf breiter Linie zog sie über ganz Mecklenburg hinweg und dazu noch Lehrbuchmässig organisiert.

Beeindruckender Aufzug der Gewitterfront am gestrigen Abend, am südwestlichen Rand von Wismar fotografiert. Auf breiter Front zog sie vorbildlich organisiert über ganz Mecklenburg hinweg. Am Vorderrand ist die Böenlinie gut zu erkennen. Dann folgt der intensive Niederschlagskern mit Starkregen und Hagel und nach dem heftigsten Regen, auf der Rückseite des Gewitterschirms, die stärksten Blitzentladungen und Donnerschläge. Ein tolles Gewitter, wie aus dem Lehrbuch!

Freitag, 08. Juli – Die vorhergesagten Starkregenfälle blieben in unserer Region aus. Lediglich nach Vorpommern zu sind gebietsweise bis zu 10 Liter gefallen. Dafür hat es dieses mal mit bis zu 50 Litern gebietsweise in Süddeutschland ordentlich geschüttet, teils kam es zu starken Gewittern mit großem Hagel und entsprechenden Schäden. Für morgen sind bei sommerlichen Temperaturen im Tagesverlauf neue Schauer und Gewitter angesagt. – Heute war ich mit meinem kleinen Sohn zu einer Exkursion im Neukloster Forst unterwegs. Wir haben uns einen kleinen Bereich dieses umfangreichen Gebietes neu erschlossen. Es handelte sich meist um Kiefernbestände mit Eichen und Birken am Waldessaum. Besonders im Herbst könnte es hier sehr interessant werden. Da wir wieder Pilze für unsere Ausstellung suchten, war es egal, was wir finden, Hauptsache, die Pilze sind in guter, ausstellungswürdiger Qualität. Meist waren es Kleinarten wie Rüblinge, Schwindlinge u. s. w. Aber auch einige Täublinge, Perlpilze und Pfifferlinge waren dabei. Neu für dieses Jahr waren: Eichen Milchling und Falscher Pfifferling.

Diese Ladung Riesen - Schirmpilze hat die Mamma heute Morgen beim Brötchen holen auf die Schelle noch gefunden und mitgenommen. Jonas war begeistert! Er kam gerade aus dem Bett, noch mit "Mäusi" in der Hand.

Diese Ladung Riesen – Schirmpilze hat die Mama heute Morgen beim Brötchen holen auf die Schnelle noch eingesammelt. Jonas war begeistert! Er kam gerade aus dem Bett, noch mit „Mäusi“ in der Hand. 8.07.2011.

Sonnabend, 09. Juli – Gestern, am späten Abend, erhielt ich noch einen Anruf aus einer Kinderklinik in Schleswig – Holstein. Ein vierjähriger Junge soll einen Pilz in den Mund genommen und etwas daran gekaut, aber danach wieder ausgespuckt haben. Nach kurzer Zeit mußte er sich übergeben und erst auf Nachfrage der Eltern des kleinen Jungen, stellte sich heraus, dass er einen Pilz in den Mund gesteckt hatte. Die besorgten Eltern fuhren mit ihm umgehend in die nächstgelegene Kinderklinik, wo sofort prophylaktische Maßnahmen eingeleitet wurden. Die Eltern fanden noch Teile des Pilzes, im wesentlichen aber nur noch den Stiel und ein wenig gräuliche Huthaut (wo ist der Rest geblieben?) und nahmen diese mit in die Klinik. Da meine Adresse der Giftnotrufzentrale bekannt war, wurde ich kontaktiert, zwecks Klärung, um welchen Pilz es sich anhand der noch vorhandenen Überreste evtl. handeln könnte. Da ich gerade meinen kleinen Sohn zu Besuch hatte, der bereits schlief, weil wir heute früh zeitig aufstehen mussten, da eine Pilzwanderung auf dem Plan stand und ich außerdem kein Auto habe, nur meinen Kleinkraftroller, konnte ich mich leider nicht auf den Weg dort hin machen. So begab sich der besorgte Pappa des kleinen Jungen auf den Weg nach Wismar und besuchte mich zu fortgeschrittener Schlafenszeit mit den pilzlichen Überresten. Wie schon erwähnt, im wesentlichen Teile des Stiels. Dieser wurde mir stark verwässert und zerschnitten vorgelegt. An der Stielbasis war eine Volva zu erkennen, kein gutes Zeichen im Zusammenhang mit dem Verdacht einer Pilzvergiftung! Es mußte dringend geklärt werden, ob und welche Bäumen auf dem Grundstück stehen. Der Pilz stammte also nicht aus dem Wald oder Park, sondern vom eigenen Grundstück der Familie. Hier sollen keine Bäume in der Nähe stehen, bis auf den toten Rest einer Birke, die etwa vor einem Jahr  abgenommen wurde. Es gilt auszuschließen, dass es sich nicht um hochgefährliche Knollenblätterpilze handelt, denn die besitzen am Stielende eine besagte Volva und stehen als Mykorrhiza -Pilze immer in unmittelbarer Nähe von Bäumen. Bäume sollen also nicht dort sein, dafür aber organische Überreste der zerschretterten Birke. Da an den Pilzfragmenten kein süßlicher, honigartiger Geruch wahrnehmbar war (Grüner Knollenblätterpilz), sondern eher ein muffig – erdiger Geruch mit Rettichkomponente, sprach vieles dafür, das es sich um den Ansehnlichen Scheidling (Volvariella speciosa) handeln könnte. Ein vorhandener Rest gräulicher Huthaut untermauerte diese These. Eine Art, die besonders im Spätherbst auf vielen neu bestellten Ackerflächen in großen Mengen vorkommt, aber gelegentlich auch typischerweise in städtischen Anlagen auf Rindenmulch und Holzschredder ab dem Frühjahr gedeihen kann. Ich zeigte dem Papa eine Abbildung des vermuteten Pilzes und er bestätigte mir, das er solche Fruchtkörper dort schon beobachtet hatte. Vorsichtige Entwarnung war angesagt, denn der Ansehnliche Scheidling ist im Prinzip essbar, wenn auch nicht sonderlich schmackhaft. Da im Gespräch mit dem Vater noch herauskam, dass dort mehrere Kinder gespielt hatten und sich eine Hexensuppe spielerisch zubereiten wollten, sind möglicherweise noch andere Dinge (Kräuter) mit einbezogen worden. Es soll aber kein Kind davon gegessen haben, nur der kleine hatte etwas in den Mund genommen und ihm wurde auch als einzigem schlecht. Wir setzten uns sofort wieder mit der Klinik in Verbindung, um ihr unsere neuesten Erkenntnisse b. z. w. unsere Vermutung mitzuteilen. Der netten Schwester am Telefon und sicher auch dem behandelnden, diensthabenden Arzt, vor allem aber den Eltern, fiel ein Stein vom Herzen! Dem Kleinen soll es inzwischen auch wieder gut gehen. Er bleibt noch eine weile zur Beobachtung im Krankenhaus und den Vater habe ich gebeten, die Übereste des Pilzes mindestens noch zwei Tage in einer Frischhaltedose im Kühlschrank aufzubewahren, falls es doch noch zu Komplikationen kommen sollte. Dann kann eine Labor Untersuchung möglicherweise noch Aufschluss bringen.

Nach kurzer Nacht ging es dann am frühen Morgen schon wieder an`s aufstehen, denn die besagte Pilzwanderung stand an. Siehe unter „Sommerwanderung bei Warnow“.

Das Artenangebot war heute recht vielseitig, aber so richtig füllten sich die KÖrbe dennoch nicht. Wer Glück hatte konnte neben edelen Stockschwämmchen auch richtig schöne Pfifferlinge finden. ß9.ß7.2ß11 im Wald bei Warnow.

Das Artenangebot war heute recht vielseitig, aber so richtig füllten sich die Körbe der Pilzsucher nicht. Wer Glück hatte, konnte neben edlen Stockschwämmchen auch richtig schöne Pfifferlinge finden. 09.07.2011 im Wald bei Warnow.

Sonntag, 10. Juli – Heute war ich nicht draußen, sondern mußte den Tag leider mit Schreibkram und Buchführung verbringen. Pilzfreund Thomas Harm war dafür in einigen Wäldern unterwegs und hat ein bisschen was gefunden. Einige Steinpilze, Birkenpilze, Birken Rotkappen, Riesenschirmpilze und eine ordentliche Portion Pfifferlinge werden heute Abend wohl verspeist werden. Für die Ausstellung brachte er mir einige wunderschöne und junge Täublinge unterschiedlicher Arten. Auch die Gallen – Röhrlinge sollten nicht für die Pfanne bestimmt sein. –  Wettertechnisch lagen wir heute an der Grenze zu heiterem Wetter im Nordwesten Deutschlands und zu bewölkten und zunehmend regnerischem Wetter in der großen Südosthälfte unseres Landes. Sie markiert die Grenze zwischen energiegeladener Subtropikluft und kühlerer Meeresluft. Diese Wetterzone soll sich in den nächsten Stunden intensivieren und von Südwest nach Nordost kommt es erneut zu kräftigen Regenfällen und gebietsweise, so wie im Moment gerade in Bayern, auch zu schweren Gewittern mit Unwetterpotential. Nordwestmecklenburg wird davon nur gestreift und laut Niederschlagsprognose können bis morgen früh 2 – 10 Liter Regen fallen. Nach Vorpommern zu dürfte es mehr werden.

Auch solche Täublingen, die Thomas mir heute brachte

Auch solche Täublinge brachte mir Thomas heute für unsere Ausstellung mit. Er hätte sie auch essen können, denn der Chromgelbe Graustieltäubling (Russula claroflava) zählt zu den besseren Speispilzen unter den Täublingen. Mit seinem sauberen und leuchtendem Gelb und dem schwärzenden, milden Fleisch, ist er gut von ähnlichen, gelben Täublingen abgrenzbar. Er wächst unter Birken auf sauren bis moorigen Böden. Standortfoto am 06.07.2011 im Sültener Forst.

Montag, 11. Juli – Das Regengebiet brachte in der Nacht und am Morgen etwa östlich einer Linie Rostock – Güstrow – Parchim recht kräftigen Regen. Besonders im östlichen Vorpommern kam einiges vom Himmel. Tagsüber gab es noch einzelne, kleinere Gewitterschauer ohne größere Regenmengen. Das gute Pilzwetter hält also weiterhin an. Zum Leidwesen der Urlauber, aber gut für uns Pilzfreunde. Ein neues Tief, das morgen noch über Frankreich liegt, schaufelt in seinem Vorfeld kurzzeitig wieder sehr warme und zunehmend schwüle Subtropkluft bis Mittwoch nach Deutschland. Es leitet dann ab der zweiten Wochenhälfte eine kühlere, aber weiterhin unbeständige Witterungsphase ein. Der Luftmassenwechsel wird erneut mit unwetterartigen Gewittern und Starkregenfällen einher gehen. Auch für unser Gebiet sind aus heutiger Sicht wieder 20 – 50 Liter Regen zu erwarten. Der Dauernachschub an Feuchtigkeit wirkt sich immer stärker beim Pilzaufkommen aus. Die Artenvielfalt nimmt deutlicher zu und wir steuern wohl auf einen pilzreichen Hochsommeraspekt hin. Es liegen heute 139 Pilzarten auf den Ausstellungsflächen.

Erstmals in diesem Jahr sind zu sehen: Bluthelmling, Schwarzgezähnelter Helmling, Rosenroter Schönkopf, Astschwindling, Großsporiger Anis – Champignon, Kompost – Champignon, Kerbrandiger Trichterling, Giftiger Wiesen – Trichterling, Wurzenlder Bitter – Röhrling, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Bauchweh – Koralle, Weißgrauer Rötling, Süßlicher Milchling, Violettbrauner Täubling, Grüner Speise – Täubling, Stinktäubling, Gemeiner Weißtäubling, Weißstieliger Leder – Täubling, Grüngefelderter Täubling, Schwärzender Kohletäubling.

Der Netzstielige Hexen - Röhrling (Boletus luridus) wächst jetzt wieder häufig unter Linden und Birken in Alleen und Parkanlagen, aber gelegentlich auch auf kalkreichen Laubwaldstandorten. Diese Pilze fand und fotografierte Pilzfreund Andreas Okrent kürzlich im Haushalt Forst. Essbar, aber roh giftig!

Der Netzstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridus) wächst jetzt wieder häufig unter Linden und Birken in Alleen und Parkanlagen, aber gelegentlich auch auf kalkreichen Laubwaldstandorten. Diese Pilze fand und fotografierte Andreas Okrent kürzlich im Haushalt Forst. Essbar, aber roh giftig! Vorsicht auch bei Alkohol!

Dienstag, 12. Juli – Am Vormittag war ich mal wieder in unserer Parkanlage am Seeblick unterwegs. Vom Frühling bis in den Herbst ist sie fast immer eine gute Adresse, um auf die Schnelle Frischpilze für unsere Dauerausstellung zu holen. Auch heute war wieder einiges zu finden. Von Sommersteinpilz über Perl- und Pantherpilz bis hin zum Grünen Knollenblätterpilz. Allerdings ist das Pilzwachstum, wie auch allgemein in den Wäldern, ruhig und ausgeglichen. Die Pilze scheinen zu spüren, dass sie in diesem Jahr bisher nicht in Streß geraten brauchen. Wenn es längere Zeit trocken und heiß ist und es kommt nur selten zu einem heftigen Regenereignis oder der Regen setzt erst zum Herbst hin ein, so geraten sie in Existenznot und es kommt zu Überreaktionen, sprich zu kurzem, aber heftigen Massenwachstum. Es geht darum, schnellstens so viel wie möglich sporenbildende Fruchtkörper zu produzieren, die der Arterhaltung und der Eroberung neuer Lebensräume dienen soll. Regnet es allerdings, so wie in diesem Sommer, immer wieder mal kräftig, so sind die Bedingungen optimal und es wachsen kontinuierlich immer wieder frische Pilze nach und es kommt viel seltener zu stärkeren Wachstumsschüben. Dafür wird die Artenvielfalt langsam, aber sicher, immer größer und auch unsere Dauerausstellung immer interessanter. Wir erleben momentan eigentlich einen völlig normalen, mitteleuropäischen Sommer. Zumindest gemessen an dem aktuell zugrunde liegenden 30 – jährigen Klimamittel. Tatsache ist aber auch, das diese normalen Sommer bei uns im Nordosten immer seltener werden. Meist herrscht zu dieser Zeit bei uns Wüstenklima. Also genießen wir diesen Sommer, wer weiß wie es demnächst wieder weitergeht. Immerhin steht noch der August bevor und der kann uns immer noch die trockenen Hitzewellen bringen. Aber zunächst sieht es wieder nach viel Regen aus. Ein kräftiges Regen- und Gewittertief hat bereits am heutigen Abend den Westen Deutschlands mit teils schweren Gewittern erfasst. Es zieht voraussichtlich über Süddeutschland langsam zu den deutschen Küstenregionen, also zu uns, und soll sich hier festsetzen. Da können einem die sonnenhungrigen Urlauber wirklich leid tun. Bis zum Wochenende wird es bei uns für viel Regen und Wind sorgen. Besonders morgen kann es auch zu schweren Gewittern kommen. Für die nächsten zwei Tage sind für unsere Region wieder bis zu 50 Liter pro Quadratmeter prognostiziert. Auf unserer Pilzausstellung liegen heute 135 Arten. Neu für dieses Jahr sind: Schnecken Öhrling, Grauer Korallenpilz, Würziger Tellerling.

Auch diese frischen Kahlen Kremplinge (Paxillus involutus) wuchsen heute im Park am Seeblick unte

Auch diese frischen Kahlen Kremplinge (Paxillus involutus) wuchsen heute im Park am Seeblick, gemeinsam mit Mehlpilzen und Netzstieligen Hexen – Röhrlingen unter Linden. Besonders Mehlpilze sind wieder recht viele erschienen, sollten die Echten Steinpilze im Wald deutlicher zulegen? Standortfoto am 12.07.2011.

Mittwoch, 13. Juli – Exkursionstag – Ich war heute Vormittag zunächst im Forst Farpen unterwegs. Da das Wetter für die nächsten zwei Tage sehr schlecht angesagt ist, werden viele Urlauber die Zeit zu einem Stadtbummel nutzen. Also brauche ich wieder frische Pilze, da der eine oder andere von ihnen sich doch ganz gerne eine Pilzausstellung anschaut. Die Pilze halten auf der Ausstellungsfläche momentan leider nur ein bis zwei Tage durch, also brauche ich ständig Nachschub. Das Pilzaufkommen war mäßig, aber nach und nach füllten sich meine Sammelgefäße u. a. mit verschiedenen Täublingen, Wulstlingen und vor allem Espen – Rotkappen. Allmählich tauchen sogar schon Arten auf, die wir eigentlich bevorzugt aus dem Herbst kennen, wie Buchen Spei – Täubling, Zitronen Täubling und Gelber Knollenblätterpilz. Gegen Mittag veranlasste mich erstes Donnergrollen zum Abbruch der Exkursion. Gewitter können im Wald zu einer ernsten Gefahr werden (Sturmböen). Nach dem sich das Wetter wieder beruhigt hatte, startete ich am Nachmittag nochmals zu einer kleineren Exkursion und fuhr in Richtung Ventschow. Wieder verschiedene Täublinge und Milchlinge, Pfifferlinge, einige Birkenpilze und Birken – Rotkappen sowie einiges mehr. Auch sehr schöne Gallen – Röhrlinge erfreuten mich, zählen sie doch zu den wichtigsten Pilzen einer jeden Pilzausstellung. Ich Denke, wir können morgen die Ausstellung wieder ganz gut bestücken.

Das Wetter hielt heute, bis auf ein kurzes Gewitter in der Mittagszeit, bei uns immer noch recht gut durch und es blieb auf weite Strecken trocken. Besonders nach Vorpommern zu regnete es schon etwas öfter. Auf dem aktuellen Regenradar sind weiterhin kräftige Niederschlagsgebiete und einige Gewitterzellen zu sehen, die von Süden kommend, auf Nordkurs sind. Laut Niederschlagsprognose müssen wir uns in der Nacht und morgen auf hohe Regenmengen gefasst machen. 20 – 50 Liter stehen weiterhin in Aussicht.

Erst sah ich eine kleine Gruppe Mehlpilze (Clitopillus prunulus) und da.

Zunächst sah ich eine kleine Gruppe Mehlpilze (Clitopilus prunulus) und dann erst die Steinpilze (Boletus edulis), die mitten unter ihnen standen. Mehlpilze unter Eichen, Buchen und Fichten stehen  immer mit Steinpilzen in Verbindung. Sind keine Steinpilze zu sehen, können sie weggesammelt sein oder erst später auftauchen. Standortfoto am 13.07.2011 im Forst Farpen.

Soweit der erste Teil des Juli – Tagebuches. Aus technischen Gründen geht es unter der Rubrik „Wetter und Pilze Juli 2011/2“ weiter.