Pilztagebuch September 2011/1

Wetter und Pilzwachstum im Nordwesten Mecklenburgs

Wetter und Pilze im September 2011

Gestern setzte ich nach einer Pause wieder mein Waldumrundung bei Warin fort

Gestern setzte ich nach einer Pause wieder meine Waldumrundung bei Warin fort. An einem recht belebten Waldweg standen diese vermeintlichen Trichterlinge, die sich schnell als die blasse Albino – Form des Echten Pfifferlings (Cantharellus cibarius) entpuppten. Sie wurden wohl von keinem Pilzsucher bisher für voll genommen und nicht weiter beachtet. Oberhalb der Wegrand – Böschung wuchsen unter Jungeichen ebenfalls große, normal gefärbte Pfifferlinge. Standortfoto am 31.08.2011.

Donnerstag, 01. September – Nach dem wir tagelang von sehr frischer Meeresluft, polaren Ursprungs, heimgesucht wurden, dreht die Anströmung zum Wochenende hin wieder auf Südwest und bringt subtropisch warme Sommerluft mit. Es steht also ein wunderschönes Spätsommer – Wochenende bevor. Fast schon wieder zu schön und zu warm zum Pilze suchen. Aber am Sonnabend und Sonntag stehen bei mir Pilzwanderungen auf dem Programm. Sonnabend führt uns eine öffentliche Lehrwanderung in den Wald zwischen Kobrow und Holzendorf. Am Sonntag steht die traditionelle Wanderung mit einer Wismarer Sportgemeinschaft an. Immerhin seit 11 Jahren in Folge! Man darf gespannt sein, was uns für tolle Pilze erwarten werden, oder auch nicht.

Freitag, 02. September – Vom Wetter her gab es heute so einen richtigen Wohlfühltag. Prächtige Quellwolken garnierten den blauen Himmel und bei Temperaturen um die 20 Grad war es sehr angenehm. In der Nacht zieht nun eine Warmfront mit Wolkenfeldern und örtlich einigen Regentropfen durch. Morgen und am Sonntag befinden wir uns dann in subtropischer und zunehmend schwüler Warmluft. Da lassen Gewitter nicht mehr lange auf sich warten. Sonntag Abend könnte es wieder turbulent werden. Von der Gewitterfront zur Pilzfront. Da gibt es nicht viel neues zu berichten. Die Saison läuft weiterhin auf Sparflamme. Da der September in der Regel der artenreichste Monat des Jahres ist, sollte sich dieser Zustand in den nächsten Wochen jedoch deutlich zum besseren wenden. Es liegen 126 Arten auf der Fläche, neu dabei in diesem Jahr: Gelbblättriger Ritterling, Rinnigbereifter Trichterling, Geriefter Weichtäubling und Wasserfleckiger Rötel – Trichterling.

In der wismarer Mozartstraße habe ich heute diese Gesäten Tintlinge (Coprinus disseminatus) fotografiert. Sie stehen oft zu hunderten um alte Laubholzstubben herum. In diesem Falle an einem Birkenstumpf- Ohne Bedeutung für die Küche. Standortfoto am 02.09.2011.

In der Wismarer Mozart – Straße habe ich heute diese Gesäten Tintlinge (Coprinus disseminatus) fotografiert. Sie stehen oft zu hunderten um alte Laubholzstubben herum. In diesem falle an einem Birkenstumpf. Ohne Bedeutung für die Küche. Standortfoto am 02.09.2011.

Sonnabend, 03. September – Bei aller schönstem und warmen Spätsommerwetter wanderten wir heute im Rahmen einer öffentlichen Pilzlehrwanderung durch die Wälder zwischen Kobrow und Holzendorf. Das Pilzaufkommen war mäßig, für Speisepilzfans eher sogar bescheiden. Wie nicht anders zu erwarten, dominierten Pfifferlinge. Aspektbildend und allgegenwärtig waren minderwertige Zitronen – Täublinge (siehe auch unter „Von Kobrow bis Holzendorf“). – Morgen soll es nochmal so richtig warm werden. Viele dürften diesen Tag nutzen, um nochmals dem Strand einen Besuch abzustatten. Ich bin zu einer individuellen Pilzwanderung verabredet. Das Zielgebiet ist noch offen. Wir werden morgen früh operativ und kollektiv entscheiden, wo hin es gehen soll.

Neben Pfifferlingen und einigen Röhrlingen, waren diese Frost - Raslinge die wertvollsten Speisepilze, die wir auf unserer heutigen Pilzwanderung fanden. 03.09.2011.

Neben Pfifferlingen und einigen Röhrlingen, waren diese Frost – Raslinge die wertvollsten Speisepilze, die wir auf unserer heutigen Pilzwanderung fanden. 03.09.2011.

Sonntag, 04. September – Am heutigen freundlichen und warmen Spätsommersonntag, war um 07.30 Uhr Treff an der Buswendeschleife in Dargetzow, ein Stadtteil von Wismar, zur 12. Pilzwanderung mit den Dargetzower Sportfreunden. Da kein Wunschziel geäußert wurde, schlug ich die sandigen Nadelforste bei Weberin vor. Ich Denke, das war ein guter Vorschlag, denn Pilze gab es recht ordentlich. Auf jeden Fall konnte man einiges dazulernen, denn es wanderten Arten in den Korb, die sonst mit großer Wahrscheinlichkeit im Walde stehen gelassen worden wären. Es gab zwar einzelne Maronen, Birkenpilze, Pfifferlinge u. s. w., aber Scheidenstreiflinge, Perlpilze, Geschmückte Gürtelfüße und verschiedene essbare Täublinge hätten ohne Fachmann wohl kaum eine Chance, als Speisepilze beachtet zu werden. Siehe auch unter „Individuelle Pilzwanderungen II“. Vom Wetter her wurde es nicht ganz so warm und freundlich, wie ursprünglich vorhergesagt. Grund waren dichtere Wolkenfelder mit ersten Schauern im Gepäck schon ab den Mittagsstunden. Kräftigere Schauer und Gewitter zogen dann aber erst in der Nacht auf.

Diese großen, roten Täublinge stehen oft zusammen mit Maronen in älteren Kiefern und Fichtenfprts

Montag, 05. September – In der Zeit zwischen Mitternacht bis etwa heute Mittag gab es im Einflussbereich einer Regen- und Gewitterstörung, die angereichert war mit extrem feuchter und schwüler Subtropikluft, verbreitet kräftige, schauerartige Regenfälle. Allgemein sind zwischen 5 und 15 l/qm gefallen. Ausreißer nach oben von sicherlich deutlich mehr als 20 l war die Region zwischen Brüel und Schwerin. Hier kam es am morgen zwischen 07.30 Uhr und 09.00 Uhr regelrecht zu einer kleinen Sintflut. Es schüttete was vom Himmel kommen konnte. Eigentlich musste ich um 09.00 Uhr schon im „Steinpilz“ sein, aber das war mit dem Roller von Brüel aus bei diesem Starkregen einfach nicht möglich, so dass leider mindestens ein Ratsuchender vor verschlossener Tür stand. Als ich gegen 10.15 Uhr endlich am Laden war, stand ein Körbchen vor der Tür. Es befanden sich darin ganz frische Wimpern – Erdsterne. Leider lag kein Zettel dabei, aber vielleicht meldet sich der glückliche Sternenfinder ja noch.

In den sauren Nadelwäldern ist der Zedernholz - Täubling (Russula badia) zu hause. Beim Sammeln von Apfel - Täublingen und Roten Heringstäublingen mus man auf ihn achten, damit man keine bitterscharfe Überschung erlebt. Standortfoto am 04.09.2011 im Wald bei Weberin.

Dienstag, 06. September – Bei freundlichem Wetter starteten heute morgen acht Frauen vom Wismarer Kunstverein KaSo und meine Wenigkeit zu einer Pilzwanderung durch die Panzower Tannen bei Neubukow. Sandige Laub- und Nadelwälder finden wir hier vor. Das Pilzaufkommen war, wie gewohnt, für die Jahreszeit recht bescheiden. An der Röhrlingsfront konnte nach wie vor keine Veränderung beobachtet werden und wer eine Pilzmahlzeit mit nach hause nehmen wollte, mußte zu den wenigen Maronen, Rotfüßchen, Ziegenlippen, Perlpilzen und Pfifferlingen auch etwas mindwertigere Pilze wie Zitronen Täublinge, Papagei Täublinge, Eichen Milchlinge oder Fuchsige Rötel – Trichterlinge in den Korb legen. Siehe auch unter „Individuelle Pilzwanderungen III“.Das Wetter gestaltet sich dieser Tage zunehmend herbstlich. Am Abend hat ein umfangreiches Regengebiet von Westen her auf Mecklenburg übergegriffen. In der Nacht und morgen muss zeitweise mit kräftigen, schauerartigen Regenfällen und stürmischen Winden gerechnet werden. Dabei wird sehr frische Meeresluft herangeführt. Am Wochenende soll die Strömung wieder auf Südwest drehen und es gelangt nochmals warme Sommerluft zu uns. Mit dem Wetter geht es also weiterhin bergauf und bergab, so wie wir es schon den ganzen Sommer über gewohnt sind.

Der Fund des Tages auf unserer heutigen Pilzwanderung waren diese Erdsterne, die im Fichtenwald wuchsen. Ich habe sie Standortversetzt fotografiert. Es handelt sich um zwei Arten, möglicherweise um den Kragen - Erdstern (Geastrum striatum) und den Kammerdstern (Geastrum pectinatoides). Da ich aber kein Erdstern - Experte bin, möchte ich das ganze doch zumindest mit einem Fragezeichen versehen. Foto am 06.09.2011 in den Panzower Tannen.

Mittwoch, 07. September – In der vergangenen Nacht hat es wieder recht ordentlich geregnet. Am Tage folgten bei lebhalftem westlichen Winden weitere Schauer nach, so dass der Gesamteindruck herbstlich war. Heute und auch an den nächsten beiden Tagen habe ich im „Steinpilz“ voll zu tun, so dass ich kaum an die Pilzfront kommen werde. Es gibt zur Zeit auch keine Frischpilzausstellung, denn wir sind sozusagen mit dem „Herbstputz“ beschäftigt. Die Moosflächen müssen u. a. erneuert und mit frischem Moos ausgelegt werden. Alles dient schon der Vorbereitung unserer „Großpilzausstellung“ vom 23.-25.09.2011. Zu dem hat sich in der nächsten Woche das Fernsehen angekündigt. Da wollen wir uns ja nicht blamieren! Pilzfreund Peter Kofahl berichtete mir heute, das im Stadtgebiet das Pilzwachstum in den Parkanlagen und auf den Grünstreifen wieder stärker wird.

Der Hasel - Milchling (Lactarius hortensis) wächst logischerweise unter Haselnuss. Vor weigen Tagem meldete sich bei uns eine besorgter Familienvater, denn sein kleiner Sohn hätte auf dem eigenen Grundstück von einen Pilz gekostet, der sehr scharf schmeckte und unter Hasel wuchs. Er schickte mir ein aussagekräftiges Foto und ich konnte Entwarnung geben. Der Haselmilchling ist nicht giftig, aber ungenießbar.

Donnerstag, 08. September – Es regnet und regnet und regnet… . In den letzten Tagen sind wieder hohe Regensummen zusammen gekommen. Besonders stark hat es im Westen von Schleswig – Holstein geschüttet. Dafür verantwortlich sind nicht nur die regulären Regengebiete, sondern auch das noch relativ warme Wasser der Nordsee. In labiler Höhenkaltluft bilden sich über dem Meer immer wieder mächtige Quellwolken, die dann mit kräftigen Schauern und Gewittern ins Landesinnere ziehen. – Trotz der seit Monaten anhaltenden Regenzeit, tun sich viele Pilze schwer, insbesondere die beliebten Röhrlinge. Heute kam eine besorgte Dame in die Pilzberatung und war ganz entsetzt, dass ihre beliebten Maronen – Röhrlinge immer noch nicht wachsen. Sie hat eine echte „Super – Stelle“, wo man eigentlich um diese Zeit körbeweise ernten kann, aber bisher war nicht ein einziger Pilz zu sehen. Dabei war bei ihr schon am 14. August Stichtag für die einsetzende Maronen – Schwämme. So war es jedenfalls im Vorjahr! Ich sagte zu ihr, dass so ein Stichtag bei Maronen wenig Sinn macht. Die Art wächst zwischen Ende Mai und Ende November. Irgendwann, natürlich meist im Herbst, kommt es zum Hauptschub. Das kann z. B. ausnahmsweise schon im Juli sein, oder aber erst Ende Oktober/Anfang November. Ich empfahl ihr, mindestens einmal wöchentlich, bis spätestens Mitte November, nachzuschauen. Es werden ganz sicher noch welche erscheinen, ob es allerdings ein Massenschub geben wird, das steht in den Sternen!

Wer ein wenig mehr Artenkenntnis besitzt und beispielsweise Täublinge mit in den Pilzkorb legt, kann an den klassischen Maronen - Stellen

Freitag, 09. September – Heute gab es ausnahmsweise keinen Regen! Es war recht angenehm. Sonne und Wolken wechselten einander ab und auch der starke Wind der letzten Tage spielte keine Rolle mehr. An den beiden Wochenend – Tagen wird aus Südwesten wieder warme Subtropenluft zu uns transportiert. Da sie zunehmend feucht wird, besteht ab morgen Abend schon wieder ein erhöhtes Gewitterrisiko. Starke Gewitter mit hohen Regenmengen können dann am Sonntag niedergehen und ab Montag hat uns die kühle Meeresluft wieder. – Ich bin heute drei mal in den Wald gefahren um frisches Moos für unsere Ausstellungsflächen zu holen. Zweimal mit meinem Kleinkraftroller und am Abend dann mit Pilzfreund Thomas Harm, der dankenswerterweise etwas Zeit nach Feierabend hatte. Er ist  Autoverkäufer in einem großen Wismarer Autohaus. Die Flächen sehen jetzt wieder saftig moosgrün aus, denn in diesem Jahr konnte sich das vormals oft braune Moos, dank des vielen Regens, wieder richtig gut erholen. Jetzt heißt es ordentlich frische Pilze holen, denn zum Dienstag will das Fernsehen vorbei schauen. Das dürfte eigentlich nicht schwer sein, denn im Wald stand heute einiges herum. Neben vielen Täublingen und Milchlingen fand ich sozusagen im Vorbeigehen auch Rotfüßchen, Birkenpilze, Birken – Rotkappen und Flockenstielige Hexen- Röhrlinge, letztere leider herausgerissen und kaputt gemacht. Da hat wieder jemand vermeintliche Satans – Röhrlinge gefunden. Manche Pilzsammler werden es nie lernen!

Bei der Gelegenheit schaute ich noch kurz an der Stelle nach, wo ich am 31. August weiße und normal gefärbte Pfifferlinge an einer Wegrandböschung unter Eichen fand. Wieder leuchteten am Weg die weißen Pfifferlinge und weiter oben die Gelben! Standortfoto am 09.09.2011 im Forst Weiße Krug bei Warin.

Sonnabend, 10. September – Heute stand eine Vereinsexkursion durch die Dobbertiner Seenlandschaft auf dem Programm. Von Neu Woserin aus wanderten wir durch die umfangreichen Wälder in Richtung der Ortschaft Below. Kiefern, Fichten und Buchenwälder wechseln einander ab. Die Uferbereiche der dortigen Seen sind teils mit Birken gesäumt und bringen aus mykologischer Sicht weitere Abwechslung. Ziel der heutigen Exkusion war es, möglichst viele Arten für unsere Pilzausstellung zusammen zu bekommen. Ob es uns gelungen ist, siehe unter „In der Dobbertiner Seenlandschaft“. – Das Wetter war dazu wolkenverhangen und recht schwül.

Zu den essbaren Täublingen des sauren Nadelwaldes gehören diese farbenfrohen Roten Heringstäublinge (Russula xerampelina). Standortfoto am 10.09.2011 im Dobbertiner Seengebiet.

Sonntag, 11. September – Heute ging es zunächst mit dem Wismarer Kakteenverein zu einer Pilzwanderung in das Sternberger Seenland, genauer gesagt, in den Sültener Forst. Auf unserer dreistündigen Tour, bei schönstem Sommerwetter, wurde natürlich wieder einiges gefunden und erläutert. Herausragendes war aber nicht dabei und auch die Speisepilz – Klassiker waren, wie gehabt, nur sehr zurückhaltend vertreten. Siehe auch unter „Mit dem Kakteenverein unterwegs“. Danach waren Jürgen, Peter und ich bei Irena und Jonas in Keez zum Mittagessen eingeladen. Anschließend ging es gemeinsam nochmals auf Pilzsuche, denn wir können noch einige Arten für die Ausstellung gebrauchen. Peter und Jürgen machten das Radebachtal bei Blankenberg unsicher und Irena, Jonas und ich fuhren zum Loofsee bei Groß Labenz. Anschließend gab es Kaffee und Kuchen beim idyllischen Geplätscher des Radebachs. Wir haben an beiden Wochenendtagen zwei Kühlschränke voller Pilze zusammen getragen. Meine Aufgabe besteht nun darin, alles bis zum Dienstag auf die Ausstellungsflächen zu bringen und ins rechte Licht für`s Fernsehen zu rücken.  – Das Wetter war heute größtenteils recht freundlich und angenehm warm, nach dem der Tag heute morgen mit Donnergrollen begann. Einige heftige Gewitterschauer sind über Nordwestmecklenburg hinweggezogen und haben besonders die Insel Poel mit wolkenbruchartigen Regenfällen erwischt. Schlimmer traf es aber weite Teile Süd- und Ostdeutschlands. Schwere Gewitter richteten beträchtliche Schäden durch Sturmböen und Großhagel an. Die heftigen Gewitter waren auch sehr Blitzintensiv mit bis zu 60 000 Entladungen innerhalb von 90 Minuten!

Buchstäblich in letzter Minute entdeckten wir tatsächlich noch eine

Buchstäblich in letzter Minute entdeckten wir tatsächlich noch eine Stelle mit insgesamt etwa zehn Steinpilzen (Boletus edulis). Die Ausstellung im „Steinpilz“ kann also ihrem Namen doch noch alle Ehre machen! Standortfoto, aber ein wenig zusammen gerückt, am 11.09.2011 im Sternberger Seenland.

Montag, 12. September – Knapp zwei Kühlschränke voller Frischpilze warteten heute auf mich zur Aufarbeitung und Auslage auf unseren Ausstellungsflächen. Das erforderte einen geballten und zeitaufwändigen Kraftakt von 11.00 Uhr Vormittags bis gegen null Uhr in der Nacht. Bei mir reicht es nicht aus, die Pilze einfach ins Moos zu legen und ein Namensschild daneben zu stellen. Alle sollen nach Möglichkeit recht ordentlich ins Licht gerückt werden, wobei eine gewisse Systematik erkennbar sein sollte. Da das Fernsehen morgen bei uns einen kleinen Beitrag für das N3 – Regionalprogramm Mecklenburg-Vorpommern drehen möchte, sollte schon eine in sich geschlossene Ausstellung entstehen und präsentiert werden. Dank der Wochenend – Wanderungen gelang es uns auch, eine  entsprechende Artenfülle zusammenzutragen. Am Ende waren es 201 Arten, von denen in diesem Jahr erstmals dabei sind: Weiden – Dickfuß, Zungen – Kernkeule, Kamm – Erdstern, Feinschuppiger Ritterling, Schuppiger Dickfuß, Krauser Aderzähling, Gift – Häubling, Buntstieliger Helmling, Gurken – Schnitzling, Großporige Datronie, Jodoform – Täubling, Mäuseschwanz, Schwarzschneidiger Dachpilz, Gelbmilchender Helmling, Blaustiel – Schleimfuß, Seidiger Ritterling, Semmelstoppelpilz, Trockener Schneckling, Blaufüßiger Rißpilz und Grünling.

Mit 201 Arten war die Ausstellung schließlich komplett belegt. Das Fernsehen kann kommen. Leider hält sich das ganze maximal drei Tage, bis dahin müssen neue Pilze her. 12.09.2011.

Mit 201 Arten war die Ausstellung schließlich komplett belegt. Das Fernsehen kann kommen. Leider hält sich das ganze maximal drei Tage, bis dahin müssen neue Pilze her. 12.09.2011.

Dienstag, 13. September – Pünktlich um 10.00 Uhr stand NDR – Moderator Frank Breuner mit seinem Kamerateam in der Tür. Nach einer kurzen Begrüßung machten sich der Kameramann und sein Beleuchter sofort an die Arbeit, um alles ins richtige Licht zu setzen. Veranschlagt waren etwa drei Stunden, um den Beitrag in den „Kasten“ zu bekommen. Thema war das aktuelle Pilzwachstum in unserer Region und die Pilzberatung an sich. Da zu diesem Zweck unbedingt ein Ratsuchender mit seinen gesammelten Werken gebraucht wurde, aber beim Fernsehen nichts dem Zufall überlassen werden kann, mußte ich sicherstellen, das zu diesem Zeitpunkt jemand zur Pilzberatung kommt. Zwei Pilzfreunde aus unserer Gruppe erklärten sich dazu bereit. Fritz Rieck fuhr in den Wald bei Ventschow und brachte verschiedene Pilze mit, die er bei seiner kleinen Wanderung dort vorfand, legte sie, wie es sich gehört, in einen Korb und kam zum vereinbarten Termin in den „Steinpilz“. Pünktlich zum Drehbeginn kam tatsächlich ein Ratsuchender mit einem Sand – Röhrling direkt aus dem Wald, wollte aber leider nicht in´s Fernsehen. Fritz war inzwischen  gegangen, so dass unser dienstälteste Pilzfreund Hans – Jürgen Willsch den Part des Ratsuchenden übernehmen mußte. Nach zweieinhalb Stunden war alles im Kasten. Gesendet wurde der Beitrag im heutigen Vorabendprogramm des NDR – Fernsehens in der Sendung „Land und Leute“ um 18.00 Uhr. Für einige Tage ist er noch in der Mediathek des NDR – Fernsehens über Internet zu sehen.

Am Abend war dann noch Treffen der Pilzfreunde im Steinpilz-Wismar. Pilzfreund Jochen Sperber schafte es gerade noch rechtzeitig aus dem Wald kommend und brachte uns einen großen Korb voller Herbstrompeten zum Trocknen. 13.09.2011.

Am Abend war dann noch Treffen der Pilzfreunde im Steinpilz-Wismar. Pilzfreund Jochen schaffte es gerade noch rechtzeitig aus dem Wald kommend und brachte uns einen großen Korb voller Herbsttrompeten zum trocknen mit. 13.09.2011.

Mittwoch, 14. September – Heute wäre eigentlich wieder Exkursionstag gewesen, ich habe aber im „Steinpilz“ viel Zeit für Schreibkram und organisatorisches verbringen müssen, so dass ich dem Wald leider keinen Besuch abstatten konnte. Das wäre bei dem windigen Wetter auch nicht sehr empfehlenswert, denn auch bei diesem, eigentlich noch moderatem Sturm, können morsche Äste jederzeit zu Boden fallen. Ausgelöst wird diese sehr windige Wetterlage von dem Ex – Hurricane „Katia“, der langsam über Nordeuropa nach Osten zieht. Es sind zwar einige Schauer in Küstennähe unterwegs, aber diese, sich seit Tagen zäh haltende Starkwindphase, beinträchtig das Frischpilzwachstum doch zunehmend. Bis morgen hält der starke Wind noch an, danach soll es etwas ruhiger werden. Die Temperaturen bleiben aber zunehmend herbstlich bei gelegentlichen Regenfällen. Eine Befeuchtung der vom Wind abgetrockneten, oberen Boden- und Humusschichten wäre sehr wünschenswert, denn in der nächsten Woche starten umfangreiche Sammelaktionen in Vorbereitung der 19. Wismarer Großpilzausstellung vom 23. – 25. September 2011 im „Steinpilz – Wismar“.

Weiter geht es unter „Tagebuch Wetter/Pilze September 2011/2“.