Pilztagebuch September 2011/2

Wetter und Pilzwachstum im Nordwesten Mecklenburgs

Wetter und Pilze im September 2011/2

Dieses schöne Foto eines Korallenpilzes schickte mit heute Andreas Okrent aus Grall - Müritz. Wir rätseln noch um welche Art es sich wohl handeln könnte oder sollte es doch blos die Kammkoralle (Clavulina cristata) sein?

Dieses schöne Foto eines Korallenpilzes schickte mit heute Andreas Okrent aus Graal – Müritz. Wir rätseln noch um welche Art es sich wohl handeln könnte, oder sollte es doch nur die Kammkoralle (Clavulina cristata) sein? Möglich ist auch der Runzlige Korallenpilz (Clavulina rugosa).

Donnerstag, 15. September – Heute wehte immer noch ein strammer Westwind und bei wechselnder Bewölkung zogen einige, schwache Regenschauer über das Land. Die Luft ist schon herbstlich kühl und der Altweibersommer ist noch fern. Vorsichtige Signale deuten ihn möglicherweise zum Ende des Monats an. Die Oberböden sind auf Grund des starken Windes der letzten Tage gut abgetrocknet, so dass einige Liter Regen in den nächsten Tagen nicht verkehrt wären, damit auch Kleinarten wieder verstärkt eine Wachstumschance haben. Denn für unsere Großpilzausstellung am letzten Septemberwochenende zählt jede bestimmbare Pilzart. Am Wochenende soll es tatsächlich zu verbreiteten, schauerartigen und gewittrigen Regenfällen kommen, die besonders in der Südosthälfte Deutschlands größere Regenmengen hinterlassen können. Für Westmecklenburg werden nur unbedeutende Regenmengen prognostiziert.

Freitag, 16. September – Heute war ich in Vorbereitung unserer Großen Pilzausstellung nochmals im Wald um noch etwas Moos für eine weitere Ausstellungsfläche zu holen. Wir haben dann drei Flächen, auf denen wir einen repräsentativen Überblick über die Vielfalt und den Formenreichtum unserer heimischen Pilzflora vermitteln möchten. Das Moos habe ich aus einem reinen Fichtenforst geholt, in dem sich verschiedene Moose zu großen, sauberen Teppichen verbunden und ausgebreitet haben. Die trockene Luft und der Wind der letzten Tage hat das Pilzwachstum etwas stagnieren lassen und dünnfleischige Arten waren selbst hier im Moos größtenteils vertrocknet. Vom Wind war heute bei klarer, kühler Luft und viel Sonnenschein aber kaum noch etwas zu spüren. Deshalb hoffe ich, das die für` s Wochenende angekündigten Regenfälle wenigstens so ausreichend sind, das die Oberfläche wieder feuchter wird und somit die Bedingungen zur Fruchtkörperentwicklung optimaler werden. Erste schauerartige Regenfälle sind am Abend schon nach Westdeutschland hereingezogen. Laut aktueller Niederschlagsprognose für Westmecklenburg dürfen wir am Sonntag mit 1 – 5 Liter/qm rechnen. Etwas mehr wäre mir schon lieb!

Dieses schöne Stimmungsfoto eines Harbichtspilzes (Sarcodon imbricatus) schickte mir Andreas Okrent aus der Region um Graal - Müritz. Die Art ist bei uns in Nordwestmecklenburg sehr selten zu finden. Essbar, aber zu schonen!

Dieses schöne Stimmungsfoto eines Habichtspilzes (Sarcodon imbricatus) schickte mir Andreas Okrent aus der Region um Graal – Müritz. Die Art ist bei uns in Nordwestmecklenburg nur sehr selten zu finden. Essbar, aber zu schonen!

Sonnabend, 17. September – Starke Regenfälle und Gewitter heute, in der kommenden Nacht und morgen westlich und östlich um uns herum. Westmecklenburg liegt genau dazwischen und wird wohl kaum etwas abbekommen. Schade, ich hätte mir gerade jetzt so kurz vor unserer Großen Ausstellung noch ein wenig Auffrischung für den Wald gewünscht. Wir waren heute zur Pilzwanderung im Bürgerholz bei Crivitz unterwegs (siehe unter „Pilzwanderung im Bürgerholz“). Der Wind der letzten Woche hat sich in der Tat negativ bemerkbar gemacht. Besonders in den sandigen Buchenwäldern dieser Region wurde das Pilzwachstum in Mitleidenschaft gezogen. Besser sah es in geschützteren Bereichen mit Gräsern und Moosen aus. Ich Denke aber, wenn die nächsten Tage ruhiger verlaufen und eventuell auch mal stärkerer Tau Fall in der Nacht einsetzt, sollte es wieder besser aussehen.

Neben Maronen und Steinpilzen waren heute nach wie vor Gallen - Röhrlinge (rechtes Exemplar!) mit von der Partie

Neben Maronen (Foto) und Steinpilzen waren heute nach wie vor Gallen – Röhrlinge (rechtes Exemplar!) mit von der Partie. 17.09.2011 im Bürgerholz bei Crivitz.

Sonntag, 18. September Heute war Irena und ich nach Schleswig Holstein verpflichtet. Pilzwanderungen im Forst bei Ritzerau im Herzogtum Lauenburg standen auf dem Programm. Etwa 50 Pilzbegeisterte hatten sich hier eingefunden. Zusammen mit dem Güstrower Pilzberater Harry Käding bildeten wir drei Gruppen, die in verschiedenen Bereichen des gehaltvollen Buchenwaldes unterwegs waren. Das Pilzaufkommen war hier, wie bei uns, für die Jahreszeit sehr bescheiden (siehe unter „Energie von Pilzen an Linsen“). Anders als  in Wismar und Umgebung, hatte es hier etwas geregnet, so dass der Waldboden auch oberflächlich gut feucht war. Auf der Rücktour statteten wir noch dem Woitendorfer Wald einen kurzen Besuch ab und in windeseile füllte sich mein Korb mit Semmelstoppelpilzen, die getrocknet und zu Pilzwürze verarbeitet werden. Wir machten auch einen kurzen Imbiss – Stopp in Rehna und schauten uns bei der Gelegenheit den dortigen Schaukasten des Pilzvereins an. Hier sind aktuelle Info` s angeschlagen und es wird eine kleine Palette frischer, aktuell wachsender Pilzarten ausgestellt. Demnächst finden wieder die Tage der Pilze in Rehna statt, mit einer der umfangreichsten Frischpilzausstellungen Norddeutschlands.

Semmelstoppelpilze (Hydnum repandum) gehören zu den Stachelpilzen. Viele von ihnen sind recht selten, gedeihen aber in diesem Jahr mit dem vielen Regen im Sommer besonders gut. Standortfoto im Staatsforst Rehna (Woitendorfer Wald) am 18.09.2011.

Semmelstoppelpilze (Hydnum repandum) gehören zu den Stachelpilzen. Viele von ihnen sind recht selten, gedeihen aber in diesem Jahr, mit dem vielen Regen im Sommer, besonders gut. Standortfoto im Staatsforst Rehna (Woitendorfer Wald) am 18.09.2011.

Montag, 19. September – Die Vorbereitungen zur 19. Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar laufen auf Hochtouren. Ich habe heute eine dritte Ausstellungsfläche aufgebaut und in den nächsten beiden Tagen bin ich und weitere Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. im Wald auf der Suche nach unseren Ausstellungsobjekten. Heute waren bereits zwei Pilzfreunde auf Tour und haben die ersten, ca. 40 Pilzarten, gefunden. Sie wanderten in den Kühlschrank. Ich hoffe und gehe auch davon aus, dass wir etwa 200 – 250 Großpilzarten zusammen bekommen werden, die dann von Freitag Nachmittag bis zum Sonntagabend im „Steinpilz – Wismar“, ABC Straße 21, zu sehen sein werden.

Diesen sehr seltenen Verwandten des Butterpilzes werden wir aber mit großer Wahrscheinlichkeit nicht dabei haben. Der Moor - Röhrling (Suillus flavidus) ist ein sehr seltener Kiefernbegleiter an feuchten, moorigen Standorten. Pilz- und Naturfreund Andreas Okrent schickte mir dieses tolle Foto vor wenigen Tagen. Das letzte mal fand ich die Art im September 1999 in den Dünen - Kiefernwäldern auf der Halbinsel Darß bei Prerow.

Diesen sehr seltenen Verwandten des Butterpilzes werden wir aber mit großer Wahrscheinlichkeit nicht dabei haben. Der Moor – Röhrling (Suillus flavidus) ist ein Kiefernbegleiter an feuchten, moorigen Standorten. Pilz- und Naturfreund Andreas Okrent schickte mir dieses tolle Foto vor wenigen Tagen. Das letzte mal fand ich die Art am 11. September 1999 in den Dünen – Kiefernwäldern auf der Halbinsel Darß bei Prerow.

Dienstag, 20. September – Ich war heute den ganzen Tag unterwegs um Ausstellungspilze zu organisieren. Zunächst fuhr ich nach Jesendorf. In den dortigen Kiefern, außer frischen Edel – Reizkern, nicht viel los. An einem artenreichen Seeufer mit Mischwaldbestand und besonders vielen Birken, war es schon etwas besser, aber längst nicht so, wie man es zu dieser Jahreszeit erwarten könnte. Anschließend fuhr ich in Richtung Crivitz und schaute mich in den sauren Nadelwäldern zwischen Weberin, Jülchendorf und Venzkow um. Der recht große Korb und weitere Sammelbehälter füllten sich nur langsam. Es ist sehr mühselig und die Artenvielfalt läßt zu wünschen übrig. Von den klassischen Speisepilzen waren eigentlich nur Pfifferlinge immer wieder zu finden. Ansonsten nur vereinzelt eine Marone, Steinpilz, Birkenpilz, Sandpilz u. s. w. Auch unsere Pilzfreunde Helga Köster, Thomas Harm, Hans – Jürgen Willsch und Peter Kofahl waren heute auf Achse und haben einiges gefunden, aber für fast schon Ende September, ebenfalls viel zu wenig. Und Besserung ist vorläufig wohl kaum in Sicht, den es trocknet schon deutlicher aus und nennenswerter Regen ist zunächst kaum noch zu erwarten. Im Gegenteil, ab dem Wochenende soll sich der Altweibersommer so richtig breit machen.

Die beliebtesten und gesuchtesten Speisepilze wechsen sich in schwachen Wachstumsschüber in letzter Zeit immer wieder ab. Waren vor etwa zehn Tagen etwas mehr Birkenpilze zu finden, waren es in den letzten Tagen eher ein Paar mehr Steinpilze und zur Zeit sind gerade wieder frische Edel - Reizker (Lactarius deliciosus) im Angebot.

Die beliebtesten und gesuchtesten Speisepilze wechseln sich derzeit in schwachen Wachstumsschüben einander wieder ab. Waren vor gut zehn Tagen etwas mehr Birkenpilze zu finden, so sind kurz darauf eher ein Paar mehr Steinpilze gewachsen und zur Zeit sind gerade wieder frische Edel – Reizker (Lactarius deliciosus) im Angebot. Standortfoto am 20.09.2011 im Kiefernforst bei Jesendorf.

Mittwoch, 21. September – Während ich gestern in den sauren Nadelwäldern unterwegs war, mit einer recht ordentlichen Ausbeute, statte ich heute den gehaltvolleren Buchenwäldern einen Besuch ab. Das Ergebnis war ernüchternd. Diese Wälder sind eigentlich die artenreichsten Pilzreviere in unseren Breiten, davon ist in diesem Jahr aber nichts zu spüren. Aber was soll´s, wir brauchen für unsere Großpilzausstellung am kommenden Wochenende auch Pilze aus diesen Bereichen. Vor allem einige Täublinge und Milchlinge, Schleierlinge und Ritterlinge, aber so gut wie keine Röhrlinge, von wenigen Rotfüßchen einmal abgesehen. Dafür aber das erste Büschel Hallimasch der Saison! Die gestern bereits erwähnten Pilzfreunde waren heute dagegen in den sandigen Wäldern unterwegs und haben  gut gefunden. Kapitale Riesen – Schirmpilze, als wirkliche Hingucker in unsere Ausstellung demnächst zu bewundern. Eine mächtige Krause Glucke, viele bunte Täublinge, schöne Maronen u. v. mehr. Auch Fliegenpilze waren dabei. Das verstärkte Erscheinen dieser allbekannten Giftpilzart, gekoppelt mit einem neuen Schub von Riesen – Schirmpilzen kann durchaus ein Indiz für mehr Röhrlinge in den entsprechenden Gebieten sein. Es hat aber den Anschein, dass es regional sehr unterschiedlich ist. Nach unserer gestrigen Absprache waren unsere Pilzfreunde im Hohen Holz, unweit von Schwerin unterwegs. Diese Region hat vor gut zwei Wochen nochmals ein starkes Regenereignis abbekommen. Ansonsten ist es unsicher, ob es zu einer nachhaltigen Verbesserung des allgemeinen Pilzwachstums kommen kann, denn altweibersommerliches Hochdruckwetter ohne Ende ist in Sicht, also auch kein Regen mehr!

Ich bin heute weit gefahren und habe mir den Woitendorfer Wald bei Rehna als Exkursionsgenbiet ausgesucht, weil hier am Sonntag noch etwas Regen viel. Die Leute vom Pilzverein Rehna mögen es mit verzeihen, dass ich in ihrem Hauswald herumwildere. Das beste was ich hier heute vorfand waren diese Saftlinge, ich vermute es handelt sich um den Mennigroten Saftling (Hygrocybe miniata), am Standort fotografiert. 21.09.2011.

Ich bin heute weit gefahren und habe mir den Woitendorfer Wald bei Rehna als Exkursionsgenbiet ausgesucht, weil es hier am Sonntag noch etwas geregnet hat. Die Leute vom Pilzverein Rehna mögen es mir verzeihen, dass ich in ihrem Hauswald herumwildere. Das beste was ich hier heute vorfand, waren diese Saftlinge, ich vermute es handelt sich um den Mennigroten Saftling (Hygrocybe miniata), am Standort fotografiert. 21.09.2011.

Donnerstag, 22. September – Wie sich heute herausstellte, waren unsere Pilzfreunde gestern nicht im Hohen Holz, sondern unweit davon, in den Kieferngebieten bei Pinnow unterwegs und gut fündig geworden. Im Hohen Holz war nicht viel los. Der Wind hat hier ganz schön abgetrocknet. Aber wie dem auch sei, die Anzeichen auf etwas mehr Pilze, damit meine ich vor allem die beliebten Röhrlingen und Co., sind in diesen Tagen etwas besser geworden. Es scheint sich etwas anzubahnen. Butterpilze, Maronen und Steinpilze sind punktuell zahlreicher geworden. Fragt sich nur, ob die zu erwartende, längere Trockenperiode, diese Entwicklung nicht im Keim erstickt. Sonne und Wärme können aber für den weiteren Verlauf durchaus noch positiv sein. Ich glaube die Saison könnte doch noch interessant werden. Wir haben heute begonnen die Ausstellung aufzubauen. Aktuell liegen bis heute Abend 143 Arten auf den Flächen. Zudem wurde von einigen Pilzfreunden weiterer Nachschub gebracht, so dass wir ab morgen 14.00 Uhr und an den beiden folgenden Tagen eine wirklich umfassende Präsentation des momentanen Pilzaufkommens in unseren Wäldern zeigen können. Die Besichtigung kostet wie immer nur 1,00 €. Erstmals in diesem Jahr sind zu sehen: Orangeroter Becherling, Weißer Rasling, Scharfer Honig – Täubling, Kegelhütiger Knollenblätterpilz, Goldfarbener Glimmerschüppling, Safranroter Schüppling, Elastische Lorchel, Laubholz – Harzporling, Kuhmaul, Berindeter Seitling, Violettbrauner Stacheling und Schmarotzer – Röhrling. So der Stand von heute Abend.

Zu sehen sein wird auch der Nordische Milchling oder Blau - Reizker (Lactarius trivials). Er ist meist in Gewässernähe oder in Mooren unter Birken zu finden. Dieser für uns ungenießbare Milchling ist aber in Nord- und Osteuropa nach spezieller Behandlung ein beliebter Speisepilz.

Zu sehen sein wird auch der Nordische Milchling oder Blau – Reizker (Lactarius trivials). Er ist meist in Gewässernähe oder in Mooren unter Birken zu finden. Dieser, bei uns als ungenießbar eingestufte Milchling, ist in Nord- und Osteuropa nach spezieller Behandlung ein beliebter Speisepilz. Standortfoto an einem Waldsee bei Jesendorf am 20.09.2011.

Freitag, 23. September – Gegen 14.00 Uhr habe ich unsere diesjährige Großpilzausstellung im Steinpilz – Wismar eröffnet. Dazu waren auch alle Helfer der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V., die in den letzten Tagen in den Wäldern der näheren und etwas weiteren Umgebung auf der Suche nach unseren Ausstellungsobjekten waren, sehr herzlich eingeladen. Pilzfreund Peter Kofahl hatte eine Tafel eingedeckt und es gab Kaffee und Kuchen. Die Ausstellung kann am Sonnabend und Sonntag jeweils von 10.00 – 18.00 Uhr besichtigt werden und ab etwa 11.00 Uhr gibt es an beiden Tagen auch unseren beliebten Pilzimbiss. Dank gebührt auch der Presse und dem Wismar – Fernsehen, die auf unseren diesjährigen Höhepunkt des Jahres aufmerksam machten b. z. w. machen. An der Pilzfront wird von immer größeren Erfolgen bei Suche nach Steinpilzen, Maronen, Edel -Reizkern und Co. berichtet. Günstig dürften sich jetzt die kommenden, ruhigeren Tage mit spätsommerlicher Wärme und die örtlich sogar etwas kräftigeren Schauer von gestern auswirken. Bis heute Abend sind auf unseren Ausstellungsflächen 222 Großpilzarten gelangt. Zwei Kühlschränke voll mit weiteren Arten b. z. w. Auswechselpilzen stehen noch bereit. Erstmals dabei in diesem Jahr sind: Buntverfärbender Birkenpilz, Grünlings – Klumpfuß, Gelbmilchender Helmling, Süßriechender Rettich – Helmling, Rostfleckiger Helmling, Weißer Polsterpilz, Schwarzgebänderter Harzporling, Rötender Blätterwirrling, Birken – Reizker, Grüner Herings – Täubling, Bereifter Tellerling und Graublättriger Trichterling.

Einige Helfer und Mitglieder der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. heute Nachmittag zur Eröffnung der 19. Großpilzausstellund in Wismar. Bis Dato lagen 199 Arten auf den Flächen. Bis zum Abend schloßen sich die meisten Lücken noch und es liegen jetzt 222 Pilzarten auf den Moosflächen. 23.09.2011.

Einige Helfer und Mitglieder der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. heute Nachmittag zur Eröffnung der 19. Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar. Bis dahin lagen 199 Arten auf den Flächen. Bis zum Abend schlossen sich die meisten Lücken noch und es liegen jetzt 222 Pilzarten auf den Moosflächen. Weitere werden in den nächsten Tagen noch hinzu kommen. 23.09.2011.

Sonnabend, 24. September – Bei schönstem Altweibersommerwetter ging die 19. Pilzausstellung heute in die 2. Runde. Die Besucherzahl hätte zwar etwas besser sein können, aber so ein traumhaftes Spätsommerwetter ist nicht unbedingt das ideale Wetter für Ausstellungs- und Museumsbesuche. Dennoch können wir ganz zufrieden sein und morgen ist ja auch noch ein Tag. Zudem gab und gibt es wieder an unserem Imbissstand herzhafte Pilzgerichte und frische Waffeln. Nebenbei bot Jonas auch wieder Spielzeug aus seinen jüngsten Zeiten an und konnte auch wieder einiges unter die Leute bringen.

Die Pilzausstellung ist morgen wieder von 10.00 – 18.00 Uhr geöffnet und gegen 11.00 Uhr lädt auch unser Imbissstand wieder zum Verkosten oder Sattessen ein.

Ich werde nebenbei die Ausstellung, so wie auch heute, mit frischen Pilzen aus dem Kühlschrank erneuern. Es liegen jetzt 226 Arten auf den Flächen. Erstmals dabei in diesem Jahr, der Große Blutchampignon.

Zu sehen ist auch der nicht so häufige Seige Ritterling (Tricholoma columbetta). Er wächst auf sandigen Böden unter Eichen und Birken. Wir finden ihn aber auch auf den kalkhaltigen Hangterrassen des Radebachtals unter Buchen. Essbar. Standortfoto an einem Waldsee bei Jesendorf unter Birken.

Zu sehen ist auch der nicht so häufige Seidige Ritterling (Tricholoma columbetta). Er wächst auf sandigen Böden unter Eichen und Birken. Wir finden ihn aber auch auf den kalkhaltigen Hangterrassen des Radebachtals unter Buchen. Essbar. Standortfoto an einem Waldsee bei Jesendorf unter Birken.

Sonntag, 25. September – Unsere diesjährige Großpilzausstellung ging heute in die 3. und letzte Runde. Es waren 230 Pilzarten aus heimischen Wäldern, Parkanlagen und Fluren zu bewundern. Unser diesjähriger Blickfang waren wirklich gigantische Riesenschirmpilze, eine super große Krause Glucke und natürlich die äußerst dekorativen Fliegenpilze. Daneben etliche Vertreter der beliebten Röhrlinge, allen voran Steinpilze und Maronen, aber auch der bittere Gallen – Röhrling, der gewiss auch in diesem Jahr wieder so manche liebevoll hergerichtete Pilzpfanne verdorben hat. Trotz des herrlichen Spätsommerwetters, herrschte heute großer Andrang in unserer Ausstellung. Am Imbissstand gab es wieder einige Leckereien, die Pilzberaterin Irena Dombrowa gezaubert hatte. Pilzfreundin Sina Mews brachte dann noch ganz frisch gesammelte Fichten – Reizker, Kuhmäuler und Stockschwämmchen, die sofort verarbeitet wurden. Auf unseren Sammelexkursionen häuften sich so viele Pfifferlinge an, dass es ebenfalls für eine Pilzpfanne in Kombination mit Edel – Reizkern reichte. Erstmals in diesem Jahr waren zu sehen: Graukappe, Rauchfarbener Milchling, Beringter Flämmling, Mennigroter Saftling.

Mit 230 Großpilzarten waren unsere Ausstellungsflächen nahezu völlig ausgelastet. Auch die kleine Lücke im Vordergrund schloß sich gleich wieder mit dem Zinnoberroten Täubling. Foto: Sina Mews.

Mit 230 Großpilzarten waren unsere Ausstellungsflächen nahezu völlig ausgelastet. Auch die kleine Lücke im Vordergrund schloss sich gleich wieder mit dem Zinnoberroten Täubling. Foto: Sina Mews.

Montag, 26. September – Die 19. Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar ist Geschichte, die Ausstellungen im Steinpilz gehen aber auf einem etwas bescheideneren Niveau weiter. Bis Mitte November gibt es weiterhin die aktuell wachsenden Frischpilze zu sehen. Von Dezember – März dann vorwiegend haltbarere Holzpilze wie Porlinge, Schichtpilze aber auch reife Bauchpilze u.a.. Die Besichtigung kostete nach wie vor nur 1,00 €. Morgen gibt es 215 Arten zu sehen. – Das Wetter war heute richtig warm und es hat den Anschein, der Sommer möchte sich noch zu Beginn des Herbstes für das schlechte Wetter der letzten Monate entschuldigen. Auch bis zum kommenden, verlängerten Wochende, soll das sehr warme Spätsommerwetter noch anhalten. Dann brauchen wir aber dringend wieder Regen! Jetzt am Abend haben sich über Schleswig – Holstein und Westmecklenburg vereinzelte Schauer und Gewitter gebildet, die aber nur örtlich einen kurzen Regenguss bringen. Unterdessen berichtet Pilzfreundin Angelika Boniakowski aus Hagebök von vielen Maronen in allerbester Qualität. Der herbstliche Röhrlings – Schub hat anscheinend eingesetzt.

In sandigen Kiefernwäldern ist jetzt auch der Sand - Röhrling (Suillus variegatus) zu finden. Er ist essbar, soll aber nur mässige Geschmacksqualitäten besitzen. Standortfoto am 20.09.2011 im Wald bei Weberin.

In sandigen Kiefernwäldern ist jetzt auch der Sand – Röhrling (Suillus variegatus) zu finden. Er ist essbar, soll aber nur mäßige Geschmacksqualitäten besitzen. Standortfoto am 20.09.2011 im Wald bei Weberin.

Wegen technischer Probleme muss ich an dieser Stelle das Septembertagebuch schließen. Ich bekomme keinen längeren Text und keine Bilder in der gewünschten Form an dieser Stelle mehr unter. Daher geht es demnächst im Oktober – Tagebuch weiter. Ich Bitte um Verständnis! Für den 27.09.2011 siehe auch unter „Individuelle Pilzwanderungen III“