1. Warnowexkursion bei Bülow

29. April 2012 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Kartierungsexkursion im Warnowgebiet bei Bülow

Zur 1. Vereinsexkursion des Jahres waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und interessierte Gäste am Sonntag, dem 29. April 2012, wieder ganz herzlich eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz gegenüber dem Wismarer Zeughaus, in der Ulmenstraße. In diesem Jahr wollen wir mit unseren Vereins- und Kartierungsexkursionen dem Verlauf der Warnow folgen. Die Warnow entspringt einer Quelle bei Grebbin im Landkreis Ludwigslust-Parchim, etwa 30 Km östlich der Landeshauptstadt Schwerin. Nach 155 Km und einem Höhenunterschied von 65 m mündet sie bei Warnemünde in die Ostsee. Dabei schlängelt sie sich durch viele, landschaftlich reizvolle Wiesen- und Waldgebiete Mecklenburgs. Wir wollen uns bei unseren Exkursionen auf die waldreichen Gebiete beschränken und begannen heute bei der Ortschaft Bülow, nordöstlich von Crivitz. Hier folgten wir dem Verlauf, des an dieser Stelle noch recht schmalen Flüßchens bis zur Müggenburger Brücke. Als Exkursionsgebiet nutzten wir das größere, zusammenhängende Waldgebiet der Barniner Tannen. Überwiegend Nadelwaldforste auf leichten, sandigen Böden und Erlen/Eschen – Bruchwald in unmittelbarer Warnow – Nähe. Bei schönem Wetter mit angenehmen Temperaturen gab es zwar keine Morcheln oder Maipilze, aber dennoch allerlei mehr oder weniger interessante Funde.

Zunächst aber einen Blick in die Karte werfen, damit jeder im Bilde ist über unserer heutiges Exkursionsgebiet.

Zunächst wurde ein Blick auf die Karte geworfen, damit jeder im Bilde über unserer heutiges Exkursionsgebiet ist.

Und nach wenigen Schritten tauchten schon die ersten Frischpilze auf. Es handelt sich um den häufigen Frühlings - Mürbling (Psathyrella spadiceogrisea), der eine Frühlingspilzsuppe bereichern kann und nach Erfahrungen einiger unserer Pilzfreunde auch ein außgesprochen angenehmes, pilziges Aroma besitzen soll.

Und nach wenigen Schritten tauchten schon die ersten Frischpilze auf. Es handelt sich um den häufigen Frühlings – Mürbling (Psathyrella spadiceogrisea), der eine Frühlingspilzsuppe bereichern kann und nach Erfahrungen einiger unserer Pilzfreunde auch ein ausgesprochen angenehmes, pilziges Aroma besitzen soll.

Dann eine holzbewohnende Art die uns heute ein ständiger Begleiter werden sollte, der frisch erschienen Maiporling (Polyporus lepideus). Er sieht zwar schick und appetitlich aus, ist aber zäh wie Leder und daher zum Verzehr nicht geeignet.

Dann eine holzbewohnende Art die uns heute ein ständiger Begleiter werden sollte, der frisch erschienene Maiporling (Polyporus lepideus). Er sieht zwar Schick und appetitlich aus, ist aber zäh wie Leder und daher zum Verzehr nicht geeignet.

Aber dann kam der Lotto - Hauptgewinn schlechthin, der Glänzende Lackporling (Ganoderma lucidum) an einem alten Eichen - Stubben. Diesen Pilz einmal zu finden, ist wie ein Volltreffer im Lotto, laß ich einmal in einem Buch über Asiatische Naturheilkunde. Wir werden ihn für die Ausstellung nutzen.

Aber dann wurde von Pilzberater Klaus Warning aus Bützow der Lotto – Jackpott geknackt! Der Glänzende Lackporling (Ganoderma lucidum) wuchs an einem alten Eichen – Stubben. Diesen Pilz einmal zu finden, ist wie ein Volltreffer im Lotto, so hieß es in einem Buch über asiatische Naturheilkunde. Wir werden ihn allerdings nur als Anschauungsobjekt für unsere  Dauerausstellung nutzen.

Mehrfach fanden wir im grasigen Nadelwald längst der Wege unter Kiefern und Fichten diese eleganten Ockerblättrigen Rötlinge (Entoloma cetratum). Es ist eine Charakterart der Nadelwälder und tritt oft schon ab April in Erscheinung. Er ist leider giftig! Standortfoto am 29.04.2012 in den Barniner Tannen.

Mehrfach fanden wir im grasigen Nadelwald, längst der Wege unter Kiefern und Fichten, diese eleganten und zerbrechlichen Ockerblättrigen Rötlinge (Entoloma cetratum). Es ist eine Charakterart derartiger Standorte und tritt oft schon ab April in Erscheinung. Er ist leider giftig! Standortfoto am 29.04.2012 in den Barniner Tannen.

Dieses Foto verdeutlicht eindrucksvoll warum dieser kleine, auffallende Schleimpilz Blutmilchpilz (Lycogala epidendron) heißt. Sind die Frucktkörper noch ganz frisch, platzen sie bei der geringsten Berührung auf und es ergießt sich ihr Innenleben wie rötlich gefärbte Milch über das Substrat.

Dieses Foto verdeutlicht eindrucksvoll, warum dieser kleine, auffallende Schleimpilz, Blutmilchpilz (Lycogala epidendron) heißt. Sind die Fruchtkörper noch ganz frisch, platzen sie bei der geringsten Berührung auf und es ergießt sich ihr Innenleben wie rötlich gefärbte Milch über das Substrat.

Nach etwa der Hälfte unserer heutigen Tour, eine kleine Verschnaufpause, denn die Jüngsten sind wir ja auch nicht mehr!

Nach etwa der Hälfte unserer heutigen Tour, eine kleine Verschnaufpause, denn die Jüngsten sind wir ja auch nicht mehr!

Überall auf diesem grasigen Weg, den wir im obigen Bild sehen, wuchsen diese kleinen Kiefern - Zapfenrüblinge (Strobilurus spephanocystis). Die Hütchen können durchaus eingesammelt werden und eine Frühlingssuppe bereichern.

Überall auf dem grasigen Weg, den wir im obigen Bild sehen, wuchsen diese Zapfenrüblinge (Strobilurus spec.). Die Hütchen können durchaus eingesammelt werden und eine Frühlingssuppe bereichern.

Diese Trichterlinge (Clitocybe specc.) konnten im Feld leider nicht eindeutig identifiziert werden

Diese kleinen Trichterlinge (Clitocybe spec.) konnten im Feld leider nicht eindeutig identifiziert werden

Auf der ganzen Exkursion suchte Klaus Warning bemooste Nadehholsstubben und liegende Stämme nach Scheiben - Lorcheln ab, ohne Erfolg. In einem Erlen/Eschenbruch tauchten sie plätzlich auf! Hier hätte sie niemand vermutet, aber nicht weit entfernt stehen Nadelbäume, so dass dieses Substrat durch Forstarbeiten hier her gelangt sein muss. Die Schildförmige Scheibenlorchel (Gyromitra ancilis) ist essbar.

Auf der ganzen Exkursion suchte Klaus Warning bemooste Nadelholzstubben und liegende Stämme nach Scheiben – Lorcheln ab, ohne Erfolg. In einem Erlen/Eschenbruch tauchten sie plötzlich auf! Hier hätte sie niemand vermutet, aber nicht weit entfernt stehen Nadelbäume, so dass dieses Substrat höchstwahrscheinlich durch Forst arbeiten hier her gelangt sein muss. Die Schildförmige Scheibenlorchel (Gyromitra ancilis) ist essbar.

Typisch für dss oben genannte Biotop mit Laubholz ist aber dieser Schwarzrote Porling (Polyporus badius). Er gehört also der gleichen Gattung wie der Maiporling an, wird aber größer und der Hut ist glänzend rot- bis schwarzbraun gefärbt. Er ist ebenfalls zäh und damit ungenießbar.

Typisch für das oben genannte Biotop mit Laubholz ist aber dieser Schwarzrote Porling (Polyporus badius). Er gehört der gleichen Gattung wie der anfangs gezeigte Maiporling an, wird aber größer und der Hut ist glänzend rot- bis schwarzbraun gefärbt. Er ist ebenfalls zäh und damit ungenießbar.

Die Warnow in der Nähe von Bühlow, am Rande der Barniner Tannen. Hier wollen wir heute entlang wandern und hoffen dabei auch einige, interessante Frühlingspilze zu finden. Foto am 15. April 2012.

Die Warnow in der Nähe von Bülow, von der Müggenburger Brücke aus fotografiert. Hier begann und endete unsere heutige Tour. Foto am 15. April 2012.

Diesen Schnappschuß machte noch schnell unser Pilzfreund Axel Möller von Thomas Harm und meiner Wenigkeit beim Essen, denn Thomas hatte kürzlich Geburtstag und spendierte selbst zubereiteten Kartoffelsalt und Bouletten für alle. Herzlichen Dank und alles gute im neuen Lebensjahr!

Diesen Schnappschuss machte noch schnell unser Pilzfreund Axel Möller von Thomas Harm (rechts) und meiner Wenigkeit beim Essen, denn Thomas feierte kürzlich Geburtstag und spendierte selbst zubereiteten Kartoffelsalat und Bouletten für alle. Herzlichen Dank und alles gute im neuen Lebensjahr!

Und zum Schluss versammelten sich alle 10 Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und solche die es werden wollen sowie Klaus Warning aus Bützow noch zum obligatorischen Abschlußfoto am Ufer der Warnow. 29.04.2012.

Und zum Schluss versammelten sich alle 10 Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und solche die es werden wollen, sowie Klaus Warning aus Bützow, noch zum obligatorischen Abschlussfoto am Ufer der Warnow. 29.04.2012.

Regionalinfo` s auch unter: www.amt-crivitz.de

Wann findet die nächste Vereinsexkursion, zu der auch Gäste wie immer herzlich willkommen sind, statt? – Siehe unter Termine!