Ostseeküstenwanderung 2012

05. Mai 2012 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Ostseeküstenwanderung

Von Groß Schwansee bis Barendorf

Beim Hotel und Restaurant Schloß Groß Schwannsee startete unsere heutige Ostseeküstenwanderung bei Anfangs noch trüben Himmel, der aber bald strahlendem Sonnenschein Platz machte. 05.Mai 2012.

Beim Hotel und Restaurant Schloss Groß Schwansee startete unsere heutige Ostseeküstenwanderung bei anfangs noch trüben Himmel, der aber bald strahlendem Sonnenschein Platz machen sollte. 05.Mai 2012.

Am Sonnabend, dem 05. Mai 2012, waren alle Pilz-, Natur- und Wanderfreunde wieder zu einer öffentlichen Pilzlehrwanderung ganz herzlich eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz am ZOB, in der Wismarer Wasserstraße. Mit zwei Autos starteten wir nach Groß Schwansee. Am dortigen Parkplatz angelangt, hier warteten schon Pilzfreunde aus Schleswig – Holstein und Grevesmühlen auf uns, fuhren wir noch zwei Autos zum Endpunkt der Wanderung, einem Parkplatz bei Barendorf. Vom Schlossgut Groß Schwansee ausgehend, wanderten wir durch das Landschaftsschutzgebiet „Naturküste Nordwestmecklenburg“ bis nach Barendorf, immer in unmittelbarer Strandnähe entlang, gesäumt von Küstenschutzbepflanzungen. Der teils bewaldete Küstenstreifen kann im Frühjahr erfahrungsgemaß einige Überraschungen bereit halten. So schwärmen wir heute noch von unserer Wanderung, die wir am 15. Mai 2010, ebenfalls in dieser Region, allerdings in westlicher Richtung, unternahmen. Maipilze, Schild – Rötlinge, Fingerhut – Verpel, Käppchenmorcheln und vor allem riesige Dickfußmorcheln hinterließen einen bleibenden Eindruck. Leider war es in diesem Frühjahr, wie so oft bei uns, viel zu trocken und das Frischpilzaufkommen hielt sich erwartungsgemäß in Grenzen. Trotzdem sprangen heute zwei Pilzmahlzeiten heraus, obwohl es bei einer geführten Pilzlehrwanderung vor allem darum geht, seinen Horizont zu erweitern und neues kennen zu lernen. Es handelte sich bei den Speisepilzen um junge Schuppige Porlinge, die sich Helga Köster schmecken lassen wird und die Grevesmühlener werden eine kleine Pilzmahlzeit aus den ersten Champignons der Saison und der einzigen Speise – Morchel der heutigen Wanderung auf den Abendbrottisch bringen. Das Wetter zeigte sich, anders als im großen Rest des Landes, recht sonnig und trotz kühler Luft recht angenehm temperiert, zumindest in der Sonne.

Von Schloßgut Groß Schwannsee führt eine alte Lindenalle mit solch urwügsigem Baumbestand hinunter zum Strand.

Von Schlossgut Groß Schwansee führt eine alte Lindenalle mit solch urwügsigem Baumbestand hinunter zum Strand.

Sobald wurden die ersten Frischpilze entdeckt und die Freude war groß bei essbaren Schuppigen Porlingen und Champignons.

Alsbald wurden die ersten Frischpilze entdeckt und die Freude war groß bei essbaren Schuppigen Porlingen und Champignons.

Der Zweisporige Champignon, hier die weiße Form (Agaricus bisporus var. albidus) ist gewöhnlich der erste Vertreter einen artenreichen Gattung im Jahr. Er kann schon Ende März auftauchen und wächst bis Saisonschluß im November. Ais ihm wurden

Der Zweisporige Champignon, hier die weiße Form (Agaricus bisporus var. albidus) ist gewöhnlich der erste Vertreter seinen artenreichen Gattung im Jahr. Er kann schon Ende März auftauchen und wächst bis Saisonschluß im November. Aus ihm wurden unsere heutigen Zuchtchampignons, zumindest die braune Variante, entwickelt und er ist folglich ein vorzüglicher Speisepilz.

Hinter dem Küstenschutzwald lädt ein wunderschöner Sandstrand im Sommer zum Baden in der Ostsee ein.

Hinter dem Küstenschutzwald lädt ein wunderschöner Sandstrand im Sommer zum Baden in der Ostsee ein.

Hübsch aber bitter und obendrein noch giftig sind diese jungen Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) der gleichfalls die gesamte Saison über, mintunter sogar im Winter an Laubholz gefunden werden können.

Hübsch, aber bitter und obendrein noch giftig sind diese jungen Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) die gleichfalls die gesamte Saison über, sogar im Winter, an Laubholz gefunden werden können.

Goldgelb leuchtete diese zarten Goldmistpilze (Bolbitius vitellinus) am Wegesrand im frischen, saftigen Grün. Sie stehen den Tintlingen nahe und sind für Speisezwecke Bedeutungslos.

Goldgelb leuchteten heute diese zarten Goldmistpilze (Bolbitius vitellinus) am Wegesrand im frischen, saftigen Grün. Sie stehen den Tintlingen nahe, zerfließen aber nicht und sind für Speisezwecke Bedeutungslos.

Bei den Kindern war heute kräftiges Toben angesagt und selbst die Bäume waren vor ihnen nicht sicher, so wie hier bei Jonas und Jannick unschwer zu erkennen ist.

Bei den Kindern, die heute mit waren, war zwischendurch kräftiges Toben angesagt und selbst die Bäume waren vor ihnen nicht sicher, so wie hier bei Jonas und Jannik unschwer zu erkennen ist.

Die Wiesen waren heute vielfach satt gelb gefärbt von der Vielzahl der Löwenzahn - Blüten, aber wo bleiben nur die Morcheln?.

Die Wiesen waren heute vielfach satt gelb gefärbt von der Vielzahl der Löwenzahn – Blüten, aber wo bleiben nur die Morcheln?

Plötzlich hörte ich den Ausruf "Auch ein Blindes Huhn findet einmal ein Korn", damit war natürlich diese Speisemorchel, die direkt am Wanderweg, fast im blanken Ostseesand mit Trockenrasenvegetation stand

Plötzlich hörte ich den Ausruf „Auch ein blindes Huhn findet einmal ein Korn“, und da stand sie vor uns, am Schluss unserer Wanderung, direkt neben dem Wanderweg im Strandsand mit Trockenrasen und Dünen – Vegetation, eine ausgewachsene Speisemorchel (Morchella esculenta). Die Wanderung ist gerettet!

Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe unter Termine!