Kartierungsexkursionen

19. April 2009 – Vereinsexkursionen der Pilzfreunde

  • Zur ersten diesjährigen Kartierungsexkursion trafen sich 10 Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. am Sonntag, dem 19. April 2009,  um 08.00 Uhr am Parkplatz gegenüber dem Zeughaus, in der Wismarer Ulmenstraße. Per Fahrgemeinschaft mit dem PKW ging es dann in den ehemaligen Staatsforst Turloff bei Kobrow, MTB 2336/2. Dieses Gebiet war viele Jahre militärische Sperrzone und steht jetzt wieder der Allgemeinheit als Naherholungsgebiet zur Verfügung. Wir konnten hier in den letzten Jahren um diese Zeit z. B. reichliche Vorkommen von Frühjahrslorcheln beobachten. Ansonsten sah es dieses mal mager aus! Kein Wunder bei der Trockenheit!
Dieses Gebiet gehört jetzt auch dem Naturpark Sternberger Seenland an.

Das Gebiet gehört dem Naturpark Sternberger Seenland an.

Nach kurzer Wegstrecke wurden unsere Pilzfreunde Leselotte und Axel auch gleich fündig. Eine kleine Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta) mitten auf dem Weg.

Nach kurzer Wegstrecke wurden unsere Pilzfreunde Lieselotte und Axel auch gleich fündig. Eine kleine Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta) mitten auf dem Weg.

Reinhold Krakow erzählt wissenswertes über die Frühjahrs- Lorchel.

Reinhold Krakow erzählt wissenswertes über die Frühjahrs- Lorchel.

Zum Schluß noch eine schöne Überaschung. Pilzfreundin Irena und der kleine Jonas empfingen uns zu Nudeln mit Tomatensoße. Damit hatte wirklich kaum jemand gerechnet!

Zum Schluss noch eine schöne Überraschung! Pilzfreundin Irena und der kleine Jonas empfingen uns zu Nudeln mit Tomatensoße. Damit hatte wirklich kaum jemand gerechnet!

21 Pilzarten haben wir auf unserer Exkursion gefunden und im Feld bestimmen können, hauptsächlich Holzbewohner. Einige müssen aber noch zu hause oder von anderen, uns bekannten Experten, in Augen- oder Mikroskopschein genommen werden.

Wir hatten sehr schönes Wetter, aber zu Beginn wehte noch ein unangenehm kalter Nordostwind.

  • Am Sonntag, dem 10. Mai 2009, trafen sich die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und der Bützower Pilzberater Klaus Warning am Parkplatz vor dem Wismarer Zeughaus. Mit unseren Autos fuhren wir nach Wohlenberg, um von dort aus zu einer Ostseeküstenwanderung zu starten. Durch den bewaldeten Küstenschutzstreifen wanderten wir bis nach Hohen Wieschendorf. Bei frühsommerlich warmen und heiterem Wetter war das herausragendste, die herrliche Natur dieses Küstenstreifens. Denn frische Pilze gab es kaum. Der Sanddorn – Feuerschwamm war mit Abstand die häufigste Pilzart, die wir zu sehen bekamen. Dieser Porling ist an der Ostseeküste mit seinen zahlreichen Sanddorn – Hecken gebietsweise sehr häufig zu beobachten.
Sanddorn - Feuerschwamm (Phellinus hippophaecola). Standortfoto vom 10. Mai 2009.

Sanddorn – Feuerschwamm (Phellinus hippophaecola). Standortfoto vom 10. Mai 2009.

Vielfach dichtes Laubgehölz entlang des Küstenwanderweges.

Vielfach dichtes Laubgehölz entlang des Küstenwanderweges.

Eine verdiente Pause am Campingplatz Beckerwitz.

Eine verdiente Pause am Campingplatz Beckerwitz.

Unser Pilzfreund Ulf Moll bewundert einen schön geformten Schuppigen Porling.

Unser Pilzfreund Ulf Moll bewundert einen schön geformten Schuppigen Porling.

Der hat aber Poren!

Der hat aber Poren!

Eine Steilküsten - Kiefernschonung ist entstanden.

Eine Steilküsten – Kiefernschonung ist entstanden.

Und diese etwas windflüchtigen Kiefern sind dafür verantwortlich.

Und diese etwas windflüchtigen Kiefern sind dafür verantwortlich.

Nachdem sich die muntere Truppe hier auflöste, entschloss sich der „Harte Kern“ zu einer Nachexkursion auf die Ostseeinsel Poel zu fahren. Denn hier lockten noch Maipilze, da ein einziges Exemplar auf unser Hauptexkursion eindeutig zu wenig für die Pfanne und der Appetit groß war. Die Insel lag uns in ca. 4 Km Entferung gegen über. Von hier aus starten seit Jahren im August viele Schwimmbegeisterte zum Langstreckenschwimmen Hohen Wieschendorf – Wangern, hinüber zur Insel Poel. Aber mit dieser Kondition können wir leider nicht aufwarten und entschieden uns für einen langen Umweg mit dem Auto über Land. Und der Umweg lohnte sich, wie man auf folgendem Bild sieht. Leider hatten wir aber alle unsere Körbe vergessen! Unverzeihlich für „Pilzprofi`s“

Thomas Harms und Helga Köster freuen sich über die Maipilze.

Thomas Harm und Helga Köster freuen sich über die Maipilze.

  • Am Sonnabend, dem 06. Juni 2009, starteten 6 Mitglieder der Gruppe der Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e. V. zu einer Kartierungsexkursion an den Farpener Stausee. Dort erwartete uns,  wie abgesprochen, der Pilzberater aus Bützow, Klaus Warning.
Bei schönem, angenehmen Wetter wanderten wir am bewaldeten Ufer dieses, in den 1970er Jahren künstlich angestauten Gewässers, entlang. Die zahlreichen Buchten mit Wald, Wiesen und Feldern haben hier eine malerische Landschaft entstehen lassen. Ein Paradies für Pilzfreunde und Angler! Frischpilze gab es erwartungsgemäß nur sehr wenige. Dafür aber edelste Arten wie einige Sommer – Steinpilze und Espen Rotkappen. Zwei Perlpilze waren auch noch im Angebot. Die einzige neue Art in diesem, schon recht gut ab kartiertem Gebiet, waren drei Fälblinge unter Eichen.  Ob wir sie aber näher bestimmen können ist fraglich. Somit wird wohl die Diagnose lauten: Hebeloma spec.
Mahlerisch liegt der Farpener Stausee in einer Landschaft aus Wiesen, Felder und Wälder eingebettet. 06. Juni 2009.

Malerisch liegt der Farpener Stausee in einer Landschaft aus Wiesen, Feldern und Wäldern eingebettet. 06. Juni 2009.

An diesem schönen Sommersteinpilz sind fast alle vorbeigelaufen. 06. Juni 2009 am Farpener Stausee.

An diesem schönen Sommersteinpilz sind fast alle vorbeigelaufen.

Helga Köster freut sich über die schönen Pilze. 09.Juni 2009.

Helga Köster freut sich über die schönen Pilze.

  • 28. Juni 2009 – Kartierungsexkursion Levetzow/Kahlenberg.

Um 08.00 Uhr trafen wir uns wie immer auf dem Parkplatz gegenüber dem Wismarer Zeughaus. Wir bildeten Fahrgemeinschaften mit dem PKW und fuhren nach Levetzow. Hier starteten wir bei angenehmem Wetter zu einer abwechslungsreichen Exkursion durch Wiesen und Wälder unterschiedlichen Typs. Laub-, Misch-, sowie Nadelwaldbereiche wechselten mit Feldern und naturnahen Wiesen ab. Sensationelles in Bezug der gefundenen Pilzarten gab es zwar nicht, aber trotzdem waren einige Arten für diesen Messtischblatt Quadranten 2135/1 neu.

An grasigem Wegrand wuchs in Levetzow der Krönchen Träuschling (Stropharia coronilla). Er war neu in diesem Quadranten.

An grasigem Wegrand wuchs in Levetzow der Krönchen Träuschling (Stropharia coronilla). Er war neu in diesem Quadranten.

Der Frühlings - Weichritterling (Melanoleuca cognata) wächst eigentlich im zeitigen Frühjahr und dann gelegentlich auch mal im Herbst. Für den Sommer sehr ungewöhnlich. Auch er bekam einen neuen Punkt auf unserer Verbreitungskarte.

Der Frühlings – Weichritterling (Melanoleuca cognata) wächst eigentlich im zeitigen Frühjahr und dann gelegentlich auch mal im Herbst. Für den Sommer sehr ungewöhnlich. Auch er bekam einen neuen Punkt auf unserer Verbreitungskarte.

Diese schönen Tintlinge (Coprinus specc.) erfreuten uns sehr. Wir haben leider keinen Experten, der sie mikroskopieren wollte. Standortfoto vom 28.06.09.

Diese schönen Tintlinge (Coprinus spec.) erfreuten uns sehr. Wir hatten leider keinen Experten, der sie mikroskopieren wollte.

Weißer Gift - Champignon (Agaricus xanthodermus) wuchs hier stellenweise in großen Mengen im grasigen, feuchtem Laubwald. Ebenfalls neu. Standortfoto vom 28.06.09.

Weißer Gift – Champignon (Agaricus xanthodermus). Wuchs hier stellenweise in großen Mengen im grasigen, feuchten Laubwald. Ebenfalls neu.

Auch der Graue Wulstling (Amanita excelsa) ist neu in diesem Gebiet. Standortfoto vom 28.06.09. Waldgebiet Levetzow/Kahlenberg.

Auch der Graue Wulstling (Amanita excelsa) ist neu in diesem Gebiet.

Die Körbe der Speisepilzsammler sind noch leicht.

Die Körbe der Speisepilzsammler sind noch leicht.

Dieses Gebiet, so nahe an unserer Stadt, hat noch einen großen Nachholebedarf. Es ist noch so mancher, weißer Fleck auf unseren Verbreitungskarten, wie man anhand dieser relativ häufigen Arten schon erkennen kann. Wir waren heute 10 Leute.

  • Vereinsexkursion durch den Lenorenwald am 19. Juli 2009

Der Lenorenwald liegt im Klützer Winkel, unweit des Ortes Klütz, des Ostseebades Boltenhagen und der Schlösser Bothmer und Kalkhorst. Dieses mykologisch interessante Waldgebiet setzt sich überwiegend aus Buchenbeständen mit eingestreuten Nadelforsten, meist Fichte, zusammen. Der gehaltvolle und schwere Boden brachte heute aber kaum frische Pilze hervor. Hier dauert es länger bis die Feuchtigkeit tiefer in den Boden eindringt. Ist der Winter und das Frühjahr sehr nass, so kann er noch lange Feuchtigkeit speichern und es wachsen hier im Sommer oft noch Pilze, wenn die leichten Böden der sandigen Gebiete oft schon lange ausgetrocknet sind. Und vor allem auf diesen geht es momentan wieder mächtig los. Im Lenorenwald fanden wir tatsächlich nur einen Rosa Täubling, zwei Rotfüßchen und drei Blutrote Röhrlinge. Ansonsten nur hier und da einige Waldfreund Rüblinge, Tintlinge, Halsband – Schwindlinge sowie vereinzelt Heftel – Nabelinge. 8 Pilzfreunde unseres Vereins und der Pilzberater aus Bützow, Klaus Warning, nahmen an dieser Exkursion teil.

  • Vereins- und Kartierungexkursion durch den Forst Raben Steinfeld

Am Sonntag, dem 09. August 2009, trafen sich 6 Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. zu einer Exkursion durch den Forst Raben Steinfeld bei Schwerin. Dieses schöne Waldgebiet besticht durch seinen abwechslungsreichen und stolzen Baumbestand. Buchenwald und Nadelwald wechseln ständig. Ebenso das alter der Bäume. Dieser Forst macht einen sehr gesunden und vitalen Eindruck. Auch sollte hier bei guten Bedingungen mit einer recht großen Artenvielfalt beim Pilzwachstum gerechnet werden können. Leider hat die Trockenheit schon wieder beachtliche Dimensionen angenommen, so dass wir nur 21 Pilzarten neu notieren konnten.

Riesenporlinge (Merpilus giganteus) in ganz jung. Mehrere alte Eichenstubben hatten inihrer Umgebung teils gigantische Exemplare dieser Art. Jung essbar

Riesenporlinge (Meripilus giganteus) in ganz jung. Mehrere alte Eichenstubben hatten in ihrer Umgebung teils gigantische Exemplare dieser Art. Jung essbar.

Nicht ganz klar ist uns die Zugehörigkeit dieser beiden Täublinge aus der Umgebung des Violettstieligen Täublings (Russula violeipes). Es könnte sich auch um den Samttäubling (Russula amoena) oder den Brätlingstäubling (Russula amoenicolor9 handeln.

Nicht ganz klar ist uns die Zugehörigkeit dieser beiden Täublinge aus der Umgebung des Violettstieligen Täublings (Russula violeipes). Es könnte sich auch um den Samttäubling (Russula amoena) oder den Brätlingstäubling (Russula amoenicolor) handeln.

Nach der Hitzeexkursion ging es dann nach Schwerin zum Softeis schlecken und anschließend zum Mittagessen zu Irena Dombrowa nach Keez. Liebevoll hatte sie für uns den Tisch gedeckt. Dafür ein herzliches Dankeschön!
Festlich gedeckt war der Tisch für uns bei Irena in ihren Fischerei - Schulungsraum.

Festlich gedeckt war der Tisch für uns bei Irena in ihrem Fischerei – Schulungsraum.

Leider haben die einzelnen Rubriken auf meinem Programm nur jeweils eine begrenzte Speicherkapazität, deshalb enden an dieser Stelle die Rückschauen auf unsere Vereins- und Kartierungsexkursionen im Jahr 2009. Weiteres zu diesem Thema in der Rubrik „Tagebuch“.