Tagebuch

Ein Rückblick auf Ereignisse und Veranstaltungen.

17. April 2024 – Mittwochs – und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Lüssow

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreundinnen und Freunde

Es geht durch das Zepeliner Holz im MTB 2138/3

Gemeine Gelbflechte (Xanthoria pariantina)

Treff und Uhrzeit können individuell festgelegt werden. Einfach anrufen oder eine E – Mail an: steinpilz@t-online.de zusenden. Tel.: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219. Dauer der Tour zwischen 3 und 5 Stunden.


Kostenpunkt: 20,00 € p. P., für Vereinsmitglieder frei.


Im dritten Quadranten der Topographischen Karte Lüssow finden sich mehrere Waldgebiete, die heute unser Ziel sein können. Da fällt zunächst das Zepeliner Holz in` s Auge. Es findet sich knapp südöstlich der Mecklenburgischen Kleinstadt Bützow und des Ortes Wolken. Es wird vom Bützow – Güstrow Kanal durchtrennt. Wir finden hier Laub- und Nadelholz vor, welches gebietsweise auf feuchten Böden stockt. Das Flüsschen Nebel schlängelt sich zu dem westlich und südlich des Waldgebietes durch die Landschaft. Auch südöstlich der Nebel findet sich noch reichlich Wald, teils ebenfalls mit Feuchtrevieren ausgestattet. Im Osten des Quadranten steht ein hügeliges Laubwaldgebiet, nördlich des Bützow – Güstrow – Kanals, zur Verfügung. Dieses wird jedoch von einer Quadranten – Grenze durchtrennt. Ganz im Süden findet sich noch der Gülzower Bruch. Ein Feuchtwald, der zudem noch vom Schleusengraben durchtrennt wird. Es steht also reichlich Auswahl für die heutige Mittwochsexkursion zur Verfügung. Wir werden zeitnah entscheiden. Übrigens bestehen Flechten aus zu 90 % aus Pilz, der Rest sind Algen. Die obige Gelbflechte ist eine der häufigsten und aufgrund der vielen Apothezien lässt sich erahnen, dass hier Pilze dominant sind. Aber es geht heute nicht um eine Flechtenkartierung, auch wenn wir diese Art gerne mit aufschreiben können. Echten Pilze gilt wie immer unser Hauptaugenmerk. Termine Steinpilz 2024


Zu beachten wäre das Wetter. Sollten Unwetterwarnungen heraus gegeben worden sein oder es regnet länger anhaltend, so kann die Exkursion kurzfristig abgesagt und zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Sie auch unter: http://www.unwetterzentrale.de


14. April 2024 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion 

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Auch Nichtvereinsmitglieder sind herzlich eingeladen.

Ziel sind die Windmühlentannen


Treff ist am Sonntag, dem 14. April 2024, um 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz gegenüber dem Zeughaus in Wismar, in der Ulmenstraße. Zweittreffpunkt kann gegen 09.00 Uhr auf dem Parkplatz an der Mildenitz, direkt im Ort Sternberger Burg sein.


Kostenpunkt für Nichtvereinsmitglieder 10,00 € p. P.


Scheibenlorchel (Gyromitra ancilis). März – Mai in Nadelwäldern.

Die erste Vereinsexkursion in diesem Jahr soll in den Raum Groß Raden/Sternberger Burg gehen. Die Windmühlentannen sind ein kleineres, kompaktes Waldrevier nördlich der genannten Ortschaften. Vor vielen Jahren waren wir hier schon einmal im Rahmen einer Wanderung unterwegs. Damals auch mit meinem Pilzfreund Klaus Warning, seines Zeichens langjähriger Pilzsachverständiger der Mecklenburgischen Kleinstadt Bützow. Es war Sommer und in den überwiegend von Nadelbäumen bestandenem Revier wuchsen für die Jahreszeit so typische Arten wie Sommersteinpilze, Pfifferlinge, Scheidenstreiflinge, verschiedene Täublinge und manches mehr. Leider mussten hier auch größere, forstwirtschaftliche Maßnahmen durchgeführt werden, da viele Fichten (Tannen dürfte es hier kaum geben), gefällt wurden, weil sie besonders die Dürre des Jahres 2018 nicht überlebten. So dürfen wir gespannt sein, wie es heute dort aussieht und vielleicht beglücken uns hier einige interessante Frühlingspilze. Termine Steinpilz 2024

Die Exkursion kann bis in den frühen Nachmittag andauern.


Bitte auf die Wetterentwicklung ein Auge werfen. Sollten Unwetterwarnungen bestehen oder Dauerregen angesagt sein, kann der Termin kurzfristig abgesagt werden. Deshalb bitte nochmals zeitnah an dieser Stelle informieren. Sie auch unter: http://www.unwetterzentrale.de


10. April 2024 – Exkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Lüssow

Auch für interessierte Pilz- und Naturliebhaberinnen und Liebhaber

Im MTB 2138/2 – Wieker Holz

Zinnoberroter Pustelpilz (Nectria cinnabarina).


Treff und Uhrzeit können individuell abgestimmt werden. Einfach anrufen oder eine E – Mail zusenden: steinpilz.wismar@t-online.de, Tel.: 03841/228917, Handy: 0173/6977219. Dauer der Tour zwischen 3 und 5 Stunden.


Kostenpunkt: 20,00 € p. P., Vereinsmitglieder frei.


Heute soll es in den 2. Quadranten des Messtischblattes Lüssow gehen. Im Nordwestlichen Bereich des Quadranten findet sich das Wieker Holz. Es ist das größte Waldgebiet in Quadranten und bietet reichlich Raum für eine ausgiebige Exkursion. Nordwestlich des Waldes fließt die Warnow. Das Exkursionsgebiet wird von den Ortschaften Werle, Kassow, Hof und Elisabethheim flankiert. Laut Karte ist es ein recht hügeliges Revier, welches mit Laub- und Nadelbäumen bestanden ist. Ich kenne es noch nicht und das macht es für mich, wie immer in unbekannten Bereichen, besonders interessant. Ob die Großpilzflora auch interessantes zu bieten hat, werde ich/wir sicher feststellen. Obgleich natürlich die frühe Jahreszeit vieles noch vor unseren Augen versteckt halten wird.


Zu beachten ist die Wetterentwicklung. Bei Sturm, Dauerregen oder anderen Wetterunbilden kann die Tour kurzfristig abgesagt und zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt zu werden. Siehe auch unter http://www.unwetterzentrale.de


06. April 2024 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzwanderung

Pilzwandern im Jahr des Schopf – Tintlings

Es geht durch die Forste bei Perniek

Sonderstandort am Kieswerk Perniek. 10. 04. 2023.


Treff am Sonnabend, dem 06. April 2024, um 09.00 Uhr auf den unterteilten Parkplatzflächen am ZOB in Wismar, Stockholmer Straße. Zweittreffpunkt kann gegen 09.30 Uhr auf dem Parkplatz an der Badestelle am Neukloster See, in Neukloster, Bützower Straße, sein. Von hier aus fahren wir gemeinsam zum Zielgebiet. Dauer der Wanderung bis zum frühen Nachmittag.


Kostenpunkt: 10,00 € p. P., Vereinsmitglieder 5,00 €; Kinder zwischen 6 und 14 Jahren 2,50 €.


Frühjahrslorchel (Gyromitra esculanta) am 10. April 2023 in der Kiefernforst bei Perniek.

Wir starten nun endlich auch mit unseren öffentlichen Lehrwanderungen in die Pilzsaison 2024. Ausgesucht habe ich einen Sonderstandort bei Perniek, unweit der Mecklenburgischen Kleinstadt Neukloster. Um es vorweg zu nehmen, es ist keine Wanderung um mit reichhaltiger Beute von Speisepilzen heimzukehren. Sicher, auch so zeitig im Jahr gibt es essbare Pilzarten. Der Vorfrühling kann sogar ganz besondere und hochwertige Leckerbissen hervor bringen, so die teuer gehandelten und bezahlten Morcheln. Aber denen müssen wir noch ein wenig Zeit einräumen, denn erst wenn der Löwenzahn sein gelbes Blütenmeer entfaltet, lohnt es sich nach ihnen Ausschau zu halten. Dieser Edelpilz hat jedoch einen prominenten Gegenspieler, die Frühjahrs- oder Giftlorchel. Sie könnte uns heute tatsächlich schon begegnen, denn dieser Schlauchpilz erscheint bereits etwas früher in sandigen Nadelwäldern, insbesondere unter Kiefern. Im Frühjahr 2023 trat sie hier sogar als Massenpilz in Erscheinung. Die potenziell tödliche Art wird in Nord-. und Osteuropa auch heute noch als hochwertiger Speisepilz geschätzt und wird dort auf Märkten gehandelt und in Gourmet – Restaurants angeboten. Warum das so ist und warum der Pilz gleichzeitig als einer der gefährlichsten und unberechenbarsten Giftpilze gilt, darauf kann auf unserer Wanderung näher eingegangen werden. Mit etwas Glück gibt es aber auch die weniger gefährlichen Becherlorcheln, die beispielsweise in brauner Bratensoße, mit Paprika – Schoten und Salzkartoffeln, durchaus ein sehr schmackhaftes Gericht liefern, wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann. Auch diese ansehnlichen Ascomyceten können hier um diese Jahreszeit sehr zahlreich wachsen. 


Zu beachten ist die Wetterentwicklung. Bei Dauerregen, Schneefall, Sturm oder Gewitter kann die Veranstaltung kurzfristig abgesagt werden. Insbesondere auch wenn Unwetterwarnungen für den Zeitraum der Wanderung ausgegeben wurden. Also bitte nochmals zeitnah an dieser Stelle informieren. Siehe auch unter: http://www.unwetterzentrale.de 


03. April 2024 – Kartierungsexkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Lüssow

Auch für interessierte Pilzfreundinnen und Pilzfreunde

MTB 2138/1 – Oetelliner Tannen nordöstlich Bützow

Heute bei Regenwetter im Wald bei Oetellin.

Pünktlich wie jedes Jahr zu Beginn der Saison starteten wir auch wieder unsere Mittwochsexkursionen. Sie dienen der Vervollständigung unserer Kartierungsdaten und können gleichzeitig auch zum Erlangen von Pilzwissen genutzt werden. Also durchaus auch geeignet für Pilz – und Naturfreunde, die etwas tiefer in die wundervolle Welt unserer Großpilze eindringen möchten. Falls vorhanden, zu dieser Jahreszeit aber wohl nur sehr zurückhaltend, können und dürfen natürlich auch Speisepilze gesammelt werden.

Vor wenigen Jahren habe ich meine Messtischblätter von Mecklenburg ausgelost und danach sollen auch in diesem Jahr unterschiedliche Bereiche an der Reihe sein. Wir starten mit der Topographischen Karte im Maßstab 1 : 25 000 von Lüssow, nordöstlich der Stadt Bützow. Das MTB wurde geviertelt und im ersten Quadranten finden sich die Oetelliner Tannen. Es erstreckt sich neben ausgedehnten Feuchtgebieten südöstlich der Warnow und ist laut Karte von Laub- und Nadelbäumen bestanden. Infrage kam aber auch ein teils feuchtes Laubwaldrevier mit Nadelforsten (Dobbin) südlich Oetellin. Wir entschieden uns schließlich für diese Option. Wir, dass waren Catrin aus Bützow, Christian, Ingo und Reinhold aus Wismar.

Hier begannen wir. Ein Kahlschlag, auf dem vorher offensichtlich Fichten standen und nun Buchen aufgeforstet wurden. In den Furchen jede Menge Holzhäcksel und reichlich Frischpilze.

Hier sind es wohl Samthäubchen der Gattung Conocybe.

Trotz markanter Merkmale wie Farbe, Größe und stark geriefter Stiele können sie nicht ohne weiteres im Feld sicher bestimmt werden.

Hier sind es junge Tiegel – Teuerlinge (Crucibulum laeve).

Der mild schmeckende und essbare Fichten – Zapfenrübling (Strobilurus esculentus) bestätigte unseren Verdacht, dass hier (Kahlschlag) vorher Fichten standen.

Schon bevor ich diese Pilze erblickte, hatte ich ihren zarten Anisgeruch bereits in der Nase. Duft – Trichterlinge (Clitocybe fragrans). Trotz des angenehmen Duftes ein Giftpilz!

Glimmertintling (Coprinus micaceus).

Aspekt – bildend an alten Eichenstümpfen waren heute dieser Pilze, die mit schönen Strukturen auf ihren Hüten zu imponieren wussten.

Der Herbe Zwergknäuling (Panellus stipticus).

Der Warzige Drüsling (Exidia plana) befand sich bei dem feuchten Wetter in seinem Element.

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius) an einem liegenden Pappel – Stamm. Geotropismus hat ihn zur Umgestaltung seines Fruchtkörpers angeregt.

Schlauchpilze der Gattung Peziza haben ebenfalls vom Pappelstamm Besitz ergriffen. Leicht ist man geneigt den Blasigen Becherling zu erkennen. Die Form kommt hin, aber ist das Substrat nicht etwas zu hart für ihn. Es könnten auch Riesenbecherlinge infrage kommen. Die mögen durchaus feuchtes Holz.

Auch diese farbenfrohen Gesellen haben sich am Pappelholz eingefunden. Mit den Wimpern klimpern scheint ihre Stärke zu sein, aber auch die leuchtend rote Farbe. Schildbostlinge aus der Gattung Scutelinia. Die langen Wimpern sprechen für den Bewimperten Schildborstling (Scutellinia crinita). 

Und dann entdeckte Catrin eine ordentliche Versammlung von Anemonenbecherlingen (Dumontinia tuberosa). Sie schmarotzen an Buschwindröschen.

Ob hier wohl die Scheibenlorchel zuhause ist?

Erwischt! Scheibenlorchel (Gyromitra ancilis). An morschem, bemoosten Nadelholz.

Und der darf um diese Jahreszeit natürlich nicht fehlen. Frühlingsmübling (Psathyrella spadiceogrisea).

Das war`s heute im Wald bei Oetellin.


Die Artenliste aus dem Wald bei Oetellin im MTB 2138/1: Tiegel – Teuerling, Fichten – Zapfenrübling, Ampferblatt – Rost, Brombeerrost, Duft – Trichterling, Glimmer – Tintling, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Brandkrustenpilz, Buckel – Tramete, Striegeliger Schichtpilz, Frühlingsmürbling, Samtiger Schichtpilz, Birkenblättling, Rotbrauner Borstenscheibling, Herber Zwergknäuling, Striegelige Tramete, Schmetterlingstramete, Warziger Drüsling, Echter Zunderschwamm, Eichen – Eckenscheibchen, Riesenbecherling, Bewimperter Schildborstling, Blutmilchpilz, Vielgestaltige Holzkeule, Eichen – Rindensprenger, Anemonenbecherling, Angebrannter Rauchporling, Birken – Zungenporling, Flächiges Eckenscheibchen, Birnen – Stäubling, Ockergelbe Zonentramete, Holunder – Rindenschichtpilz, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Weißes Haarbecherchen, Rehbrauner Dachpilz, Blutender Schichtpilz, Scheibenlorchel, Rotrandiger Baumschwamm und Judasohr.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

28. März – 01. April 2024 – Ostern im Vogtland

Österliches Pilzwochenende im Vogtland

Dem März – Scheckling auf der Spur

 Ostereiersuche einmal anders

Diese Veranstaltung fällt leider aus!

März – Schneckling (Hygrophorus marzuolus). Eine Abbildung aus Michael – Hennig – Kreisel, Handbuch für Pilzfreunde, Bd. 3.

„Wenn die Märzsonne den Waldboden getrocknet hat, beginnen wir mit Pilzwanderungen, obwohl der Winter an schattigen Stellen noch einsame Schneestreifen zurück gelassen hat“ Mit diesen Worten beginnt der Artikel  „Im Frühling“ des alten Pilzbuches „Pilzwanderungen“ von Franz Engel in der Auflage von 1973. Dem ersten Pilzbuch, welches ich als junger Mensch mein eigen nennen durfte. Und diese Zeilen habe ich bis heute verinnerlicht. Sie begleiten mich nun schon das ganze Leben. Und die erste Pilzart, die in diesem Zusammenhang Erwähnung findet, ist selbstredend Hygrophorus marzuolus.

Verbreitungskarte der DGfM für den März – Schneckling (Hygrophorus mazuolus) in Deutschland.

Heute suchen wir den Märzellerling. Wir betreten etwa 20 – 30jährigen Fichtenwald, und nun heißt es scharf Umschau halten. Der Gesuchte spielt gut Versteck. Sein Hut hebt sich kaum vom Waldboden ab. Haben wir ihn aber einmal entdeckt, so finden sich ganze Nester“, heißt es hier weiter. Sieht man einmal von einem sporadischen Nachweis aus dem Harz ab, findet sich im Vogtland das nördlichste Vorkommen des März – Schnecklings in Deutschland. Hauptverbreitungsgebiet soll der Südschwarzwald und der Alpenraum sein. Am liebsten scheint er mit der Weißtanne eine Symbiose einzugehen, nimmt aber auch mit Fichte und sogar Kiefer vorlieb. In Tirol soll der März – Schneckling sogar im Buchenwald gefunden worden sein. Der kräftige und damit ergiebige Speisepilz war zumindest in früheren Zeiten auf Märkten in Frankreich, Italien und der Schweiz im Angebot. In Florenz sollen in guten Jahren sogar zwischen 50 000 – 100 000 Kilo auf dem Markt verkauft worden sein. Dieser Sachverhalt deutet auf seine Eigenschaft hin, an geeigneten Fundplätzen große Populationen auszubilden. Uns würde schon eine Handvoll genügen, um diesen, für mich seit Kindertagen auf dem Wunschzettel stehenden Pilz, einmal in der Hand gehalten und fotografiert zu haben. Er steht inzwischen ohnehin auf der Roten Liste der zu schonenden Pilzarten.

Einmal im Leben die Teufelsurne (Urnula craterium) finden. Bei  Bernburg ging der Wunsch in Erfüllung.

Als wie im März vergangenen Jahres zu einer Lokalität von Tulpenbecherlingen und Teufelsurnen bis in die Restauen der Saale bei Bernburg fuhren, um die genannten Pilze einmal am Standort zu sehen und fotografieren zu können, kam auf der Rückfahrt die Idee zu diesem Unterfangen auf. Ich habe hierfür nun das verlängerte Osterwochenende ausgesucht, aber das soll nicht in Stein gemeißelt sein. Gerne darf es auch an einem anderen Wochenende sein. Die Hauptfruktifikationszeit des März – Schnecklings soll von Mitte März bis Anfang April liegen. Ja nach Höhenlage und Witterung kann er aber ganzjährig gefunden werden. Unsere Mitteldeutschen Fundnachweise wurden meist zwischen Januar und Mai getätigt.

Nun wollen wir aber nicht blauäugig sein. Wir kennen keine einzige Lokalität dieses Wachsblättlers dort, aber vielleicht können wir ja beispielsweise über die sozialen Netzwerke Kontakte zu Kennern von Lokalitäten knüpfen, ähnlich wie es mit dem Bernburger Vorkommen möglich wurde. Und für eine Tagesreise wie damals wäre die doppelte Wegstrecke einfach zu weit, um am selben Tag wieder heim zu fahren. Ich denke, wir sollten uns dann auch wirklich Zeit nehmen. Mögliche Unterkünfte finden sich hier:  Natur- und Umweltzentrum Vogtland

Jugendherbergen im Vogtland


Wie bereits erwähnt, wenn tatsächlich Interesse bestehen sollte und wer Ostern lieber im Kreise der Lieben zu hause feiern möchte, wir können gerne auch ein anderes Wochenende in die Planung nehmen.

30. Januar 2024 – Treffen der Pilzfreunde

Neujahrstreffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Themenabend: Aurora Borealis

Polarlicht am 10.09.2023 am Altofjord von Christopher Engelhard im Bild festgehalten.

Treff war am Dienstag, dem 30. Januar 2024, um 18.00 Uhr im Mykologischen Informationszentrum Steinpilz – Wismar, in der ABC Straße 21. 


Zwar neigte sich der erste Monat des neuen Jahres bereits mit großen Schritten seinem Ende zu, aber trotz dieser Tatsache waren heute Abend die Pilzfreundinnen und Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e. V., sowie interessierte Gäste zu unserem traditionellen Neujahrstreffen in den Steinpilz – Wismar sehr herzlich eingeladen. In gemütlicher Runde haben wir mit einem Gläschen Sekt auf das neue Pilzjahr 2024 angestoßen. In der Hoffnung, dass es uns mit reichlich interessanten Funden beglücken möge.

Die Pilzfreundinnen und Freunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e. V. und einige Gäste heute Abend zum Neujahrstreffen im Steinpilz – Wismar.

Unser Referent und Vereinsmitglied Chris schaut hier zwar etwas ernst und andächtig drein, aber während seines sehr informativen Bildervortrages war die Begeisterung über die Aurora Boreales wieder voll und ganz bei ihm entbrannt. Als würde er gerade die schönsten Momente noch einmal erleben und ließ uns zumindest erahnen, wie beeindruckend es sein muss, dieses Naturschauspiel in freier Natur zu erleben.

Um den Abend mit Inhalt zu füllen gab es einen interessanten Vortrag unseres Pilz- und Naturfreundes Christopher Engelhardt. Er weilte für einige Wochen im Herbst des vergangenen Jahres im hohen Norden, in Norwegen und Finnland, und hat dort viel Natur im Bild festgehalten. Heute stand die Aurora Borealis, das Nord- oder Polarlicht, im Mittelpunkt seines Vortrages und dazu vermittelte er uns in Wort und Bild viel wissenswertes zu dieser phantastischen Natur – Erscheinung. Chris schreibt dazu: „Der hohe Norden Europas begeistert durch eine großartige Natur, hoch angepasste Lebensformen und durch einen Nachthimmel, der, anders im überall lichtverschmutzen Himmel Mitteleuropas, noch wirklich dunkel und sternenklar ist.

14.09.2023 – Landersfjorden/Norwegen.

Ab und zu erstrahlt dabei ein grandioses Licht- und Farbenspiel am Himmel., dessen Schönheit und Faszination sich niemand entziehen kann, das Polarlicht, die sogenannte Aurora Borealis. Der Bildervortrag nimmt uns mit auf die Reise zu diesen spektakulären Erscheinungen. Im Jahr 2023 gab es mehrfach kurze Phasen extremer Aurora, in denen Nordlichter bis weit südlich in unseren Breiten auftraten. Neben kurzen Informationen zur Entstehung von Polarlichtern erfahren wir auch, wie und wo wir selbst am ehesten Polarlichter sehen und fotografieren können.“

Und für diese, bis zu uns zu beobachtenden Nordlichter, steigen die Chancen sogar noch deutlich an. Insbesondere der Zeitraum von Ende 2024 bis Anfang 2026 soll sehr günstig für die Aurora Borealis werden.

Aber auch für das leibliche Wohl war wieder gesorgt. Vereinsfreundin Maria servierte uns diese liebevoll gebackene, herzhafte Pilztorte.

Außerdem haben wir Vorschläge für unsere Aktivitäten in der neuen Saison diskutiert und es dufte auch der Jahresbeitrag für 2024 entrichtet werden.

Wer es lieblicher mochte (oder beides) konnte sich diese Gugelhupflinge im Munde zergehen lassen. Zu einer Tasse Kaffee oder Tee, versteht sich. In diesem Sinne auf ein erfolgreiches Pilzjahr 2034!

Die Veranstaltung endet gegen 20.00 Uhr

30. Dezember 2023 – Jahresendexkursion

Silvesterexkursion 

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Auch für interessierte Natur- und Pilzfreund*innen

Schloss Wiligrad am 30. Dezember 2023.

Eine offizielle Weihnachtsfeier der Vereinsmitglieder gab es in diesem Jahr nicht. Die Idee von unserer Vereinsfreundin Catrin kam im vergangenen Jahr gut an, am Jahresende noch einmal das alte Pilzjahr mit einer Jahresendexkursion ausklingen zu lassen. Dem wollten wir auch heute genüge tragen. Im vergangenen Jahr trafen sich einige Mitglieder und Gäste dazu im Warnowtal bei Gädebehn. Es wurde eine durchaus pilzreiche Exkursion bei mildem Winterwetter. Dazu wurden wir von Irena reichlich an frischer Luft mit Speis und Trank bewirtet. Dieses Jahr war die Haushalt – Forst am Schweriner See, unterhalb der Hangterrassen von Wiligrad, das Ziel. Damit schlugen wir gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Sinngemäß natürlich, denn von Fliegen wurden wir zu dieser Jahreszeit kaum belästigt. Vielmehr holten wir den letzten Termin unserer diesjährigen Mittwochsexkursionen nach, der wegen eines Wintereinbruchs abgesagt werden musste. Das Wetter zeigte sich zwar nicht sehr begeistert von unserer Idee und weinte sich zeitweise über uns aus. Aber alles hielt sich in Grenzen und so erlebten wir trotz allem noch eine recht ordentliche Abschlussexkursion 2023.

Am Treffpunkt in Wiligrad.

Sehr gefreut habe ich mich über dieses nachträgliche Weihnachtsgeschenk, welches mir Catrin überreichte. Ganz herzlichen Dank dafür, auch an die anderen Pilzfreundinnen und Freunde, die ihren Anteil daran hatten.

Kaum dort angekommen hatte Catrin bereits den ersten Erfolg zu vermelden. Den Rhododendron – Knospenfresser (Pycnostysanus azaleae), ein Phytoparasit.

Sogleich wurden auch andere fündig.

Ein nicht mehr ganz frischer Violetter Rötel – Ritterling (Lepista nuda).

Ebenfalls recht betagte Nebelgraue Trichterlinge (Clitocybe nebularis).

Dieser auch nicht mehr ganz so junge Blätterpilz mit den anastomosierenden Lamellen gab uns ein Rätsel auf.

Zunächst führte uns der Weg durch den Schlosspark.

Dort entdeckten wir ebenfalls schon sehr betagte Fruchtkörper. So von einer Herbstlorchel, oder auch ein ausgereifter Flaschen – Stäubling.

Auch dieser in besseren Buchenwäldern nicht seltene Schärfliche Ritterling (Tricholoma sciodes) hat die besten Tage bereits hinter sich. Eine Kostprobe meinerseits ließ aber seine immerhin noch dezente Schärfe spüren.

Kammkoralle (Clavulina christata).

Chris nimmt einen Fototermin unter reichlich Anteilnahme wahr.

Nun geht es aber endlich hinunter zum Schweriner See.

Die für mich mit Abstand interessanteste Entdeckung in den dicken Rohhumuspaketen am Ufer des Schweriner Sees waren diese Mürblinge. Sehr markant mit ihrer weinroten Grundfärbung und auch recht üppige Fruchtkörper für diese Gattung. Trotz allem gelang mir/uns keine eindeutige Zuordnung innerhalb der durchaus schwierigen Gattung.

Da lob ich mir doch diese Typen, die es uns in ihrer Identifikation einfach machen. Junge Specht – Tintlinge (Coprinus picaceus).

Und hier noch mal die Spechte in Auflösung (Autolyse) begriffen.

Jahresendblick auf den Schweriner Außensee.

Auf dem Wanderweg in Richtung Lübstorf.

Die ersten Winterpilze (Flammulina velutipes) wurden entdeckt.

Und kurz drauf erspähte Catrin hochthronend üppige Büschel dieser leckeren Speisepilze.

Der Samtfuß – Winterpilz (Flammulina velutipes) ist einer der ältesten Kulturpilze der Menschheit. In Ostasien, so habe ich gelesen, soll er schon vor mehr als 1000 Jahren in Kultur genommen worden sein.

Schatten und Lichtspiele am Ende des Jahres. So wie in unserem Leben auch. Ich liebe diese melancholische Stimmung.

Wunderbare Momente am Jahresende.

Fundbesprechung.

Fototermin.

Ein besonders mastiger Häubling (Galerina spec.).

Nicht nur mastig, vor allem riesig ist dieses Teil, welches ein Pilzfreund aus Bad Kleinen hier aufgespürt hat. Es sind überständige Fruchtkörpers des Schuppigen Porlings (Polyporus squamosus).

Und dann große Begeisterung über ein Vorkommen noch frischer, gerade aufgesprungener Halskrausen – Erdsterne (Geastrum triplex).

Gut ausgeprägte Halskrause.

Natürlich durfte der wohl wichtigste und ergiebigste Speisepilz des Winters nicht fehlen. Austern – Seitling (Pleurotus ostreatus).

Und hier noch einmal in Silvesterbunter Szenerie.

Am Vorabend des Jahreswechsels.

Sandra Bernhardt aus Hamburg hatte ihre professionelle Fotoausrüstung mit dabei.

Und damit gelingen ihr natürlich auch ganz besonders schöne Aufnahmen. So diese Grünspan – Becherlinge (Chlorosplemium aeruginascens).

Es sind tatsächlich die Kleinsporigen Grünspanbecherlinge.  Sandra hat sie mikroskopiert.

Und dann pfiff Catrin uns zurück. Wir waren schon alle dran vorbei marschiert. Eine wirklich beeindruckende Plantage von Winter – Helmlingen auf einem liegenden, bemoosten Eichenstamm.

Für die Pilze war es ein gefundenes Fressen im eigentlichen Sinne, für uns eins für unsere Kameras und Handys.

Winter – Helmling (Mycena tintinabulum).

Es sind hunderte Behelmte, die hier dicht an dicht einen Platz an der selten scheinenden Wintersonne suchen. 

Und das Ganze Generationen übergreifend.

Sandra bringt ihre Foto – Ausrüstung in Stellung für unser Gruppenbild. Allerdings hatte der Selbstauslöser irgendwie keine Lust. Da kamen zwei junge Damen zufällig des Weges und wir konnten diese für unser Vorhaben gewinnen.

Zur Erinnerung an unsere Silvesterexkursion am Schweriner See. 30. Dezember 2023. Leider fehlen hier bereits drei Menschen, die etwas forscher unterwegs waren.

So setzten auch wir mit letzten Sonnenstrahlen zum Endspurt in Richtung Wiligrad an.

Blau ist die Hoffnung. Ein recht gutes Pilzjahr liegt hinter uns, hoffen wir auf ein zumindest eben solches in 2024.


Und hier noch die Artenliste vom MTB 2234/4 – Haushaltforst Wiligrad/Lübstorf: Rhododendron – Knospenfresser, Violetter Rötel – Ritterling, Gilbender Erdritterling, Nebelgrauer Trichterling, Fichten – Zapfenrübling, Geweihförmige Holzkeule, Striegeliger Schichtpilz, Kaffeebrauner Scheintrichterling, Gemeiner Trompeten – Schnitzling, Schärflicher Ritterling, Krauser Aderzähling, Kammkoralle, Gift – Häubling, Herbst – Lorchel, Flaschen – Stäubling, Birnen – Stäubling, Echter Zunderschwamm, Specht – Tintling, Halskrausen – Erdstern, Röhrenkeule, Laubholz – Harzporling, Winter – Helmling, Judasohr, Samtfuß – Winterrübling, Austern – Seitling, Kleinsporiger Grünspanbecherling, Schuppiger Porling u. a. 


Wie geht es 2024 weiter? – Siehe unter Termine!

29. November 2023 – Exkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion bei Bad Kleinen

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreund*innen

MTB: 2234/4 – Haushalt Forst bei Wiligrad

Diese Veranstaltung ist wegen Frau Holle ausgefallen und wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt. Siehe unter „Silvesterexkursion“

Schloss Wiligrad am Schweriner See. Foto: Beatrice Seidel.

Treff und Uhrzeit können individuell abgestimmt werden. Einfach anrufen oder eine Nachricht zusenden. Tel.: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219. E – Mail: steinpilz@t-online.de – Dauer der Tour zwischen 3 und 5 Stunden.


Kostenpunkt: 20,00 € p. P.; Vereinsmitglieder frei.


Goldfell – Schüpplinge (Pholiota aurivella) am Ufer des Schweriner Sees an totem Buchenholz.

Die Pilzsaison 2023 neigt sich dem Ende zu. Heute soll es jedoch noch einmal zu einer Mittwochsexkursion in den letzten Quadranten der Toppgraphischen Karte von Bad Kleinen gehen. Hier findet sich der südwestlichste Bereich der ehemaligen Haushalt Forst, mit seinen steil zum Schweriner See  abfallenden Hangterrassen. In früheren Jahren führte ich hier jedes Jahr im November unsere abschließende Pilzlehrwanderung durch. Damals immer einmal zur Morchelzeit im Mai und dann zur Zeit von Austern – Seitling und Co. im spätherbstlichen bzw. frühwinterlichen November. Kartierungstechnisch ist dieser Quadrant bereits bestens bearbeitet, so dass es schwer werden dürfte, wirklich neues zu entdecken. Aber schauen wir mal. Im Zentrum des Waldgebietes findet sich der kleine Ort Wiligrad mit seinem historischen Schloss Wiligrad. Vielleicht hat das dortige Gartencafe Wiligrad ja auch in dieser tristen Jahreszeit noch geöffnet und wir können noch zu einer Tasse Kaffee und einem Stückchen Kuchen einkehren.

Blick vom Ufer unterhalb von Schloss Wiligrad auf den Schweriner See.


Zu beachten wäre die Wetterlage. Sollte es regnen, schneien oder sogar Unwetterwarnungen ausgegeben worden sein, kann die Exkursion kurzfristig abgesagt und zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Deshalb bitte nochmals zeitnah an dieser Stelle informieren. Siehe auch unter: http://www.unwetterzentrale.de


27. November 2023 – 06. Januar 2024 – Adventsgestecke

Weihnachstube im Steinpilz – Wismar

Advents- und Weihnachtsgestecke

Adventsgesteck mit Rentierflechte, Zapfen und Flachem Lackporling.

Wie seit vielen Jahren schon, gab es auch in dieser Vorweihnachts- und Weihnachtszeit wieder unsere ganz speziellen und individuellen Gestecke für die stimmungsvollste Zeit des Jahres im Mykologischen Informationszentrum Steinpilz – Wismar, in der ABC Straße 21. Von kitschig bis naturnah und oft auch mit echten Pilzen ausgestattet. Auf stabilen Baumrinden, Holzscheiben, Astgabeln, Kränzen oder Brettern, mit Moos, Rentierflechten und Zapfen, aber auch mit mehr oder weniger bunter Weihnachtsdekoration. Die Pilzberatungsstelle verwandelte sich also wieder in eine gemütliche Weihnachtsstube. Und das blieb auch, ganz der Tradition verpflichtet, bis zum Ende der Weihnachtsfeiertage am 6. Januar 2024 so.

Panoramablick in das weihnachtliche Info – Zentrum Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21.

Mit dem Erwerb eines unserer Gestecke helfen Sie mit, die Pilzberatungsstelle in Wismar auch weiterhin zu erhalten.

Wir freuen uns auf ihren Besuch.   

22. November 2023 – Exkursion am Buß- und Bettag

Mittwochsexkursion bei Bad Kleinen

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreund*innen

MTB 2234/3 – Haushalt Forst bei Rote Flöte

Exkursionsgebiet heute bei Rote Flöte.

Im 3. Quadranten der Topographischen Karte von Bad Kleinen finden sich mehrere Gebiete, die für unsere Kartierungsexkursion hätten in Betracht kommen können. Die Nase vorn hatte der südliche Teil der Haushalt Forst zwischen Zickhusen, Drispeth und Alt Meteln. Eine weitere Möglichkeit wäre der Bereich am und nördlich des Rugensees gewesen. Hier befinden sich Laubwälder, die teils feucht stehen und daher auch Erlenbrüche enthalten dürften. Westlich der B 106 und gleich an Lübstorf anschließend findet sich ein schmales Waldgebiet, welches laut mündlicher Mitteilung aber nicht so sehr viel her geben soll. Im südlichen Bereich des Quadranten finden sich ebenfalls noch interessante Reviere. So bei Klein Trebbow mit dem bewaldeten Ufer des Trebbower Sees oder mit dem Wald am Schlossberg. Nicht zu vergessen wäre der westliche Ausläufer der Haushalt Forst Lübstorf/Wiligrad. Also ein Quadrant, der einiges zu bieten hat. Wir steuerten einen Zipfel der Haushalt Forst bei Rote Flöte an. Wir, dass waren Irena aus Keez, Maria aus Lübstorf sowie Christian und Reinhold aus Wismar. Da sich der erste Wintereinbruch ankündigte und ein eisiger Wind diesen erahnen ließ, wurde unsere Kartierungsrunde nicht all zu groß und zeitlich, auch wegen des Tagesganges, recht begrenzt.

Eigentlich brauche ich ihn nicht näher vorzustellen, denn es kennt ihn ohnehin jeder über den Tellerrand hinaus blickende Pilzfreund bzw. Freundin, den Holunder Rindenschichtpilz (Lyomyces sambuci).

Um es vorweg zu nehmen, Frischpilze gab es satt. Hier sehen wir die für diese Jahreszeit typischen Fuchsigen Rötel – Trichterlinge (Lepista flaccida).

Irena, Maria und Christian.

Solitär stehende Nebelkappe (Clitocybe nebularis) im Herbstlaub.

Hier in Form eines Herbstblattls.

Der Bleiweiße- oder Laubfreund Trichterling (Clitocybe phyllophila) bildet, wie auch einige andere Streuzersetzer, gerne Hexenringe aus. Für den Kochtopf – Mykologen dahin gehend von Interesse, dass er zu den stark giftigen Pilzarten gehört.

Nur schwach giftig ist hingegen der sehr schöne Rosa – Helmling (Mycena rosea).

Rotbraune Borstenscheiblinge (Hymenochaete rubuginosa) finden sich sehr häufig auf der Rinde alter Eichenstubben. Sie wirken meist sehr düster und unscheinbar, werden kaum wahrgenommen. Mit Blitz und vielleicht noch mit einem farbfreudigen Bildmodus, so wie hier, kommt ihre  Schönheit erst richtig zum Tragen.

Da fällt der auf den ersten Blick bereits fotogene Grünspan – Träuschling (Stropharia aeruginosa) schon eher ins Auge.

Auch immer wieder sehr farbfreudig tritt der Violette Lacktrichterling oder Bläuling (Laccaria ametystea) in Erscheinung.

Und noch einmal ordentlich Farbe in das triste Novembergrau. Gelbmilchender Helmling (Mycena crocata).

Und hier am Standort.

Schiefknolliger Anis – Champignon (Agaricus abruptibulbus).

Diese Flämmlinge (Gymnopilus spec.) schoben sich aus einer Spalte eines Laubbaumstammes heraus. Auffällig ist ihr deutlich ausgeprägter, häutiger Ring und die weißfilzige Stielbasis.

Die meisten Vertreter der Stummel- oder Krüppelfüßchen (Crepidotus) sind makroskopisch nicht zu identifizieren. Sie müssen also mikroskopiert werden. Horak führt über 20 Arten an. Die häufigste in unseren Breiten scheint das Kugelsporige Stummelfüßchen zu sein. Ja, die Kugeln sind eben nicht mit dem bloßen Auge erkennbar.

Noch weitaus komplizierter wird es in der hunderte Arten enthaltenen Gattung der Schleierlinge (Cortinarius). Immerhin gibt es hier einige, die durchaus gut im Feld ansprechbar sind. Der hier wird allerdings namenlos bleiben.

Zur Abwechslung mal eine Art der Bauchpilze, die es uns leicht macht. Den Flaschen – Stäubling (Lycoperdon perlatum) kann nun wirklich jeder bestimmen, der mit einem Minimum an Ernsthaftigkeit daran geht.

Die Röhren – Keule (Macrotyphula fistulosa).

Hier war jemand hungrig, der es außerdem recht deftig mag, denn die abgeweideten Grünblättrigen Schwefelköpfe sind doch ziemlich bitter. Ist es Rehwild? Man sieht es ziemlich oft.

Bitter schmeckt auch der Gallen – Täubling (Russula fellea).

Dieser Becherling gehört zur Gattung der Öhrlinge. Er ist ihr bekanntester Vertreter, das Eselsohr (Otidea onotica).

Bereits etwas entfärbte Purpurschwarze Täublinge (Russula atropurpurea).

Immer unter Buchen zu hause ist der Brandige Ritterling (Tricholoma ustale).

Der Hallimasch hat sich in diesem Herbst auffallend zurück gehalten. Nun scheint er doch noch stärker an den Start gehen zu wollen. Der Winter wird ihm einen Strich durch die Rechnung machen. Wir sehen hier jungen Dunklen Hallimasch (Armillaria obscura).

Typische Vertreter des Spätherbstes sind die Kaffeebraunen Schein- oder Gabeltrichterlinge (Pseudoclitocybe cyathiformis).

Während der Wind die Blätter im oberen Stockwerk des Buchenwaldes bereits verweht hat, trägt der Nachwuchs noch sein farbiges Herbstkleid.

Besonders gut auf diesem Panorama – Schwenk zu sehen.

Wie auf einem Präsentierteller hat sich hier ein Scheidenstreifling (Amanita spec.) empor geschoben. Davor ein Milder Milchling (Lactarius mitissimus).

Und hier noch einmal in Schieflage.

Wir verabschieden uns heute mal ohne Gruppenfoto von der Haushalt Forst bei Rote Flöte.


Die Artenliste von MTB 2234/3 Haushalt Forst bei Rote Flöte: Judasohr, Safran – Schirmpilz, Horngrauer Rübling, Goldgelber Zitterling, Schmetterlings – Tramete, Langstieliger Knoblauchschwindling, Weißstieliges Stockschwämmchen, Rosablättriger Helmling, Holunder – Rindenschichtpilz, Nebelgrauer Trichterling, Eichen – Wirrling, Grünblättriger Schwefelkopf, Gelbmilchender Helmling, Zitronengelbes Reisigbecherchen, Gallen – Täubling, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Violetter Rötel – Ritterling, Süßlicher Milchling, Rehbrauner Dachpilz, Weißmilchender Helmling, Gelber Knollenblätterpilz, Flaschen – Stäubling, Schlanker Riesenschirmpilz, Bleiweißer Trichterling, Rosa – Helmling, Geweihförmige Holzkeule, Rotbrauner Borstenscheibling, Riesen – Champignon, Derbes Rotfüßchen, Grünspan – Träuschling, Fleischroter Lacktrichterling, Violetter Lacktrichterling, Gift – Häubling, Schiefknolliger Anis – Champignon, Ahorn – Holzkeule, Striegeliger Schichtpilz, Herber Zwergknäuling, Stoppliger Drüsling, Röhren – Keule, Brennender Rübling, Binsen – Keule, Vielgestaltige Holzkeule, Eselsohr, Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Brandiger Ritterling, Widerlicher Ritterling, Buchenwald – Wasserfuß, Purpurschwarzer Täubling, Milder Milchling, Scheidenstreifling und Kaffeebrauner Scheintrichterling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

18. November 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung 

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Sie führte durch das Kröpeliner Stadtholz

Das Kröpeliner Stadtholz zeigte sich heute bei sonnigem Spätherbstwetter von seiner schönsten Seite.

Mit der heutigen Lehrwanderung haben wir den Zyklus der öffentlichen Führungen für dieses Jahr beendet. Immerhin befinden wir uns ab Mitte November bereits im Wachstumsaspekt des Winters. Dennoch sind wir dem Spätherbst noch sehr nahe, so dass die Artenvielfalt noch immer recht hoch sein kann. Und in diesem Jahr ganz besonders hoch. Viele Streubewohner,  aber auch noch reichlich Mykorrhiza – Arten. Im Kröpeliner Stadtholz dominieren Laubwälder, insbesondere Buchenbestände. 

Wir starten und Catrin hat offensichtlich bereits etwas entdeckt.

Hallimasch (Armillaria cf.) gab es besonders entlang des dortigen Radweges in Mengen und in allen Altersstadien.

Hier ist es eine schicke Herbstlorchel (Helvella crispa).

Beringter Flämmling (Gymnopilus junonius). Ungenießbar, da bitter!

Die Lamellen dieses Sprödblättlers schmeckten brennend scharf. Er gehört in die Gruppe der scharfen Weißsporer und hier zu den besonders pikanten Spei – Täublingen.

Nicht minder scharf schmeckt die weiße Milch des Graugrünen Milchlings (Lactarius blennius), den wir stets unter Buchen, mitunter als Massenpilz, antreffen können.

Ebenfalls unter Buchen zu hause und oft auch ein Massenpilz ist der Süßliche Milchling (Lactarius subdulcis). Er kann zumindest ein Mischpilz – Gericht bereichern.

Tolle Lichtspiele und Stimmungen heute.

Es war einmal eine Rotbuche.

So schön kann der November sein.

Hier sehen wir möglicherweise den Breitblättrigen Rußmilchling (Lactarius ruginosus)? Er gehört zu den Korallen – Reizkern, deren Milch im Verlauf rötet.

Der verwandte Falbe Milchling (Lactarius pallidus) besitzt unveränderlich weiße und sehr scharfe Milch.

Catrin gelingen mit ihrem neuen Handy inzwischen auch richtig schöne Bilder.

Ich habe in meiner Exkursionstasche immer einen Schminkspiegel dabei. Nicht für meine kaum vorhandene Eitelkeit, sondern er leistet mir manchmal gute Dienste, steht nur ein Hutträger der jeweiligen Art zur Verfügung. Hier ist es ein Brennreizker (Lactarius pyrogalus), den wir in der Regel unter Hainbuchen finden können.

Elfenbein – Schnecklinge (Hygrophorus eburneus). Der Buchenbegleiter soll essbar sein, aber ein Hit ist er sicherlich nicht.

Ganz anderes habe ich vom Rosablättrigen Helmling (Mycena galericulata) gehört. Seine Hüte sollen sehr gut munden. Wir sehen hier noch sehr junge Exemplare. Erst in der weiteren Reifung färben sich die Lamellen zart rosa.

Im Kröpeliner Stadtholz.

Erst wenn die Fruchtkörper des Gilbenden Erdritterlings (Tricholoma argyraceum) in Zersetzung übergehen bildet sich das bezeichnende Gelb heraus. Jung sind die Pilze essbar.

Unter Buchen, auf besseren Böden, findet sich der Braunfleckende Milchling (Lactarius fluens). Seine weiße Milch schmeckt scharf, er darf also im Wald bleiben.

Im Hintergrund wird Totholz inspiziert.

Das Interesse wurde u. a. von dieser Nebenfruchtform des Fleischroten Gallertbecherlings (Ascocoryne sarcoides) geweckt.

Ein sehr häufiger Laubholz – Besiedler ist der Herbe Zwergknäuling (Panellus stypticus). Besonders gern siedelt er auf Eichenholz. Die Querverbindungen am Lamellengrund nennt man Anastomosen.

Dieses geweihförmige Gebildet hatte Catrin entdeckt. Zwar befinden wir uns nicht auf einer Wiese, aber nichts destotrotz könnte hier durchaus die Geweihförmige Wiesenkeule (Clavaria corniculata) zu sehen sein. Ein toller Fund!

Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) links, im Vergleich mit seinem tödlichen Doppelgänger, dem Gift – Häubling (Galerina marginata).

Hier darf man auch mal die Schönheit des Ganzen auf sich wirken lassen. Auch wenn es nur ein banaler Gelber Knollenblätterpilz (Amanita citrina) ist.

Hier ist es ein junger Starkriechender Körnchenschirmling (Cystoderma carcharias).

Immer wieder stimmungsvolle Momente.

Tolle Herbstfärbung einer Rotbuche im Kontrast zum blauen Himmel.

Meist sind unsere Blicke jedoch auf den Waldboden gerichtet.

Und hier immer wieder Hexenringe und Reihen der Herbstblattl (Clitocybe nebularis). Wie man sieht, wachsen sie nicht nur bei Nebel.

Ich konnte es einfach nicht lassen, immer mal meinen Blick zu den Baumkronen und in Richtung Himmel schweifen zu lassen. Dieser Tag ist doch ein Geschenk!

Goldener Herbst in seinen letzten Zügen.

Auch diese Gift – Häublinge (Galerina marginata) kommen bei dem traumhaften Wetter ganz besonders feierlich zur Geltung. Was stört uns ihre Giftigkeit, wenn sich das Auge satt sehen kann.

Auch entlang und in diesem Graben gab es allerhand zu entdecken.

Hier sind es Buchen – Speitäublinge (Russula mairei).

Auch gleich daneben schob sich weiteres Rot aus der dicken Laubstreu des Grabens. Ein Glückspilz!

Ist es ein Buchenblatt – Amanita?

Natürlich nur ein ganz gemeiner Fliegenpilz (Amanita muscaria).

Hier sehen wir die Röhrige Keule (Macrotyphula fistulosa).

Steife Koralle (Ramaria stricta).

Welch ein gefräßiger Schneckling!

Einfach schön anzusehen.

Im Falllaub des Spätherbstes, nicht nur von Buchen, besonders gerne auch von Eichen, finden wir sehr gesellig den Großen Knoblauchwindling (Marasmius prasiosmus).

Diese Stockschwämmchen haben offensichtlich einen Gen – Defekt. Sie sind allgemein heller, so auch ihr Sporenstaub. Die Fruchtkörper erscheinen also blasser. Ähnliches lässt sich auch bei Schwefelköpfen beobachten.

Immer noch schiebt der eine oder andere Steinpilz (Boletus edulis).

Allmählich schließt sich der Kreis und die Wanderung geht ihrem Ende entgegen.

Einer der Teilnehmer hatte kurz vor mir diesen Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha) versehentlich als Steinpilz abgeschnitten. Da er rasch bemerkte, dass er sich getäuscht hatte, warf er den vermeintlichen Giftpilz wieder weg. Ich hob ihn kurz danach auf und bot ihm diesen als ausgezeichneten Speisepilz an. Also nicht so voreilig handeln, schließlich hat man doch den Fachmann dabei.

Eine Familie von Gruben – Lorcheln (Helvella lacunosa).

Selbst ein letzter Pantherpilz (Amanita pantherina) hat hier noch das Licht der Welt erblickt.

Unter dem Motto: „das Beste zum Schluss“, hat Catrin noch einen imposanten Trupp der äußerst fotogenen Goldfarbenen Glimmerschüpplinge entdeckt.

Ihre Manschette schmückt den Stiel zunächst nicht als herunter hängendes Röckchen, sondern zeigt eher wie eine Halskrause noch oben.

Die festfleischigen und kaum verwechselbaren Pilze sind nie madig. Vielleicht verhindert derartiges die in ihnen enthaltene Blausäure, die, will man die Pilze essen, zunächst verdunstet werden muss. Er soll dann sehr wohlschmeckend sein!

Goldfarbener Glimmerschüppling (Phaeolepiota aurea). Dieser Fund rundete die letzte öffentliche Lehrwanderung des Jahres würdig ab.

Zur Erinnerung an eine spätherbstliche Wanderung durch das Kröpeliner Stadtholz.

Ein großes Dankeschön an die Sonne. Sie hat es heute wirklich gut mit uns gemeint und Licht in das so häufige Novembergrau gebracht.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

15. November 2023 – Exkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion bei Bad Kleinen

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreund*innen

MTB 2234/2 – Großherzoglicher Forst Moidentin –  Lostener See

Am Lostener See heute Nachmittag.

Heute ging es mit dem 2. Quadranten der Topographischen Karte Bad Kleinen im Maßstab 1 : 25 000 weiter. Im Quadrant befinden sich im wesentlichen 2 Reviere, die für unsere spätherbstliche Exkursion in Frage kamen. Da wäre der nordöstliche Bereich, mit dem Lostener See zu nennen. Das Gebiet gehört zur ehemals Großherzoglichen Forst Moidentin. Das bewaldete Steilufer des See ist durchaus eine vielversprechende Adresse. Der Südostteil wird von einem Zipfel des Schweriner See eingenommen und hier entspringt auch der Wallensteingraben , der sich in Richtung Norden hin zum Lostener See in Bewegung setzt. Von hier aus weiter zum Wismarer Mühlenteich fliest, um schließlich in die Wismar Bucht zu münden. Andererseits findet sich im Herzen des Quadranten ein kompaktes Mischwaldgebiet, nämlich der Bad Kleiner Teil der früheren Haushalt Forst. Auch dieses Revier gehört zu unseren artenreichen Wäldern und hat selbst im Spätherbst noch einiges zu bieten. In manchen Jahren erwarten den Pilzfreund Unmengen von Totentrompeten und Trompeten – Pfifferlingen. Wir entschieden uns für erstere Variante. Dazu trafen sich am Nachmittag Maria aus Lübstorf, Christopher aus Lübeck, Phillip aus Renzow und Reinhold aus Wismar in Bad Kleinen und wir fuhren anschließend in Richtung Hohen Viecheln.

Von hier aus starteten wir unsere Exkursion.

So gleich begrüßten uns etliche Nebelkappen (Clitocybe nebularis).

Auch Violette Rötel – Ritterlinge (Lepista nuda) waren dabei. Beide teilen sich gerne den Standort.

Krauser Aderzähling (Plicatura crispa).

Sehr markant und leicht kenntlich ist der Gurken – Schnitzling (Macrocystidea cucumis). Alleine sein Duft nach frischen Gurken, mit ranziger Nebennote, lassen ihn ziemlich sicher erkennen.

Ein besonders schönes und daher fotogenes Exemplar des Dickschaligen Kartoffel – Hartbovistes (Scleroderma citrinum).

Noch ein kleines Stück und wir erreichen den Lostener See.

Rechts zwei giftige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare), links drei delikate Graublättrige Schwefelköpfe (Hypholoma capnoides).

Freude über immer neue Entdeckungen.

Hier sind es Große Blut – Champignons (Agaricus langei) des Laubwaldes. Allerdings unterscheidet Bon beispielsweise noch einen A. haemorrhoidarius. Beide Arten sollen sich im Wesentlichen durch unterschiedliche Sporengrößen unterscheiden.

Chris aus Lübeck beim Ablichten eines Herrenpilzes am Lostener See.

Ein stattliches Exemplar (Boletus edulis). Es durfte stehen bleiben.

Flockenstielige Hexen – Röhrlinge (Boletus luridiformis) setzten zu einem neuen Wachstumsschub in sonnenexponierter Lage, so sie denn scheinen sollte, an.

Nebelkappen (Clitocybe nebularis) in großen Mengen und in besonders mastigen Ausführungen in den mächtigen Laubstreupaketen.

Rotgelbe Stoppelpilze (Hydnum rufescens) an den Hangterrassen zum See.

Schon in Tagen meiner Kindheit bin ich hier auf der Suche nach Speisepilzen unterwegs gewesen. Allerdings kaum für mich selber, sondern für andere. 

Phillip ist fündig geworden.

Eine Kammkoralle (Clavulina christata).

Buchen – Speitäublinge (Russula marei). Gut ist ihre Sprödheit zu erkennen.

Die Graukappe wird auch Herbstblattl genannt.

Mal schauen, was Chris hier so entdeckt hat.

Es ist eine niedliche Gruppe bereits blutender Großer Bluthelmlinge (Mycena haematopus).

Seeblick.

Elfenbein – Schnecklinge (Hygrophorus eburneus) sind hier seit langem zuhause.

Hohe Luftfeuchtigkeit ist wichtig für Gallertpilze wie diese Judasohren (Hirneola auricula – judae).

Phillip war so nett und sammelte mir in Hanglage eine ansehnliche Menge junger Hallimasch ein, die ich für ein mögliches Imbissgeschäft abkochte und einfror.

Und zur Erinnerung von rechts: Maria, Phillip, Chris und Reinhold. 15. November 2023 am Lostener See.

Buchenhang zum Lostener See heute Nachmittag.


Hier die Artenliste von MTB 2234/2 – Großherzoglicher Forst Moidentin/Lostener See: Ahorn – Runzelschorf, Nebelgrauer Trichterling, Eichenwirrling, Rotbrauner Borstenscheibling, Langstieliger Knoblauch – Schwindling, Violetter Rötel – Ritterling, Specht – Tintling, Geweihförmige Holzkeule, Rillstieliger Helmling, Tonfalber Schüppling, Wurzelschwamm, Safran – Schirmpilz, Schwarzgezähnelter Helmling, Horngrauer Rübling, Süßlicher Milchling, Frostschneckling, Rosa – Helmling, Gift – Häubling, Grünblättriger Schwefelkopf, Krauser Aderzähling, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Weißmilchender Helmling, Derbes Rotfüßchen, Gurkenschnitzling, Seidiger Rißpilz, Papagei – Täubling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Rostfleckiger Helmling, Ohrlöffel, Mäuseschwänzchen, Blauer Saftporling, Gemeiner Violettporling, Bleiweißer Trichterling, Dunkelscheibiger Fälbling, Grobscholliger Riesenschirmpilz, Gelbweißer Täubling, Violetter Lacktrichterling, Halskrausen – Erdstern, Gelber Knollenblätterpilz, Herbstlorchel, Gemeine Stinkmorchel, Roter Fliegenpilz, Buchen – Speitäubling, Großer Blutchampignon, Echter Steinpilz, Graugrüner Milchling, Blaugrauer Reiftäubling, Glasigweißer Höckerschwamm, Rosablättriger Helmling, Rettich – Helmling, Buchenblatt – Helmling, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Weißes Haarbecherchen, Ziegelroter Schwefelkopf, Rotgelber Stoppelpilz, Gelbmilchender Helmling, Flaschen – Stäubling, Buchen – Klumpfuß, Dickblättriger Schwarztäubling, Brandiger Ritterling, Wechselfarbiger Speitäubling, Kammkoralle, Niedergedrückter Rötling, Violettlicher Schwindling, Honiggelber Hallimasch, Buchen – Kreisling, Buchen – Runzelschorf, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Striegelige Tramete, Rotbuchen – Rindenkugelpilz, Gallen – Täubling, Gefleckter Helmling, Elfenbein – Schneckling, Großer Bluthelmling, Maronen – Röhrling, Goldschimmel, Beringter Buchen – Schleimrübling und Birken – Zungenporling.


12. November 2023 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion der Pilzfreude

Auch für interessierte Gästinnen und Gäste

Sie führte durch das Rühner Holz

Heute im spätherbstlichen Rühner Holz.

Der Spätherbst – Aspekt sollte schon fast in seinen letzten Zügen liegen, geht es nach der Aspekt – Abfolge eines durchschnittlichen Pilzjahres. Aber in diesem Jahr ist alles anders. Der Wachstumsschub des Herbstes ist gerade abgeklungen und der eigentlich Mitte November endende Spätherbst startet gerade erst richtig durch. So drehten wir heute unter Führung von Catrin eine interessante Runde durch dieses umfangreiche Revier. Catrin hatte für uns eine tolle Route zurecht gelegt, schließlich ist es auch ihr Hauswald.

Ein in Fachkreisen allseits bekannter und in unseren Laubwäldern ein sehr häufige Sprödblättler ist der Dickblättrige Schwarztäubling (Russula nigricans). Er kann zumindest jung durchaus ein Pilzgericht bereichern.

Das gilt natürlich auch für den Schiefknolligen Anis – Champignon (Agaricus essettei).

Sehr willkommen bei den Feinschmeckern sind natürlich diese Trompeten – Pfifferlinge (Cantharellus tubaeformis).

Der schöne Buchen – Speitäubling (Russula mairei) ist alles andere als Delikat. Wie sein Namen bereits vermuten lässt, eher zum Spucken geeignet.

Hier waren die Feinschmecker unter den Schnecken am Werk. Frauen – Täublinge (Russula cyanoxantha).

Pilzfreund Hanjo aus Bützow betrachtet unter neugierigen Blicken einen Stubbenpilz.

Wahrscheinlich Stockschwämmchen, aber es sind auch Schwefelköpfe an diesem Buchenstubben zu sehen.

Die Steife Koralle (Ramaria stricta) im Buchenlaub.

Gemeine Hundsrute (Mutinus caninus).

Die ungenießbaren Wolligen Milchlinge (Lactarius vellereus) werden auch Erdschieber genannt. Laubschieber würde hier wohl auch nicht verkehrt sein.

Altgolden zeigt sich uns das Rühner Holz.

Die Elfenbein – Schnecklinge (Hygrophorus eburneus) sind unter Rotbuchen zuhause.

Auch der Gallen – Täubling (Russula fellea) ist ein Symbiose – Partner der Buche.

Zum Vergleich, links der essbare, wenn auch mindertwerrtige Gelbweiße Täubling (Russula ochroleuca) und rechts der absolut ungenießbare Gallen – Täubling (Russula fellea).

Der Purpurschwarze Täubling (Russula atropurpurea) geht auch gerne eine Partnerschaft mit der Eiche ein. Wir finden ihn auf sauren bis neutralen Böden.

Und schon wieder wurde etwas entdeckt.

Es ist ein Perlpilz (Amanita rubescens).

Ein Augenschmaus sind diese Gelbstieligen Muschelseitlinge (Sarcomyxa serotina). Für den verwöhnten Gaumen allerdings eher eine Zumutung.

Jetzt starten an Laubholz – Ästen auch wieder in großen Ansammlungen die Krausen Aderzählinge (Plicatura crispa) durch.

Hier sehen wir die verhältnismäßig seltene, weiße Form der Nebelkappe (Chlitocybe nebularis var. alba).

Ein verpilzter Buchenstamm wird in Augenschein genommen.

Es sind Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmonarius) und Beringte Buchen – Schleimrüblinge (Oudemansiella mucida).

Immer wieder schön.

Eine ganz eigene Eleganz.

Auch aus dieser Perspektive ansprechend.

Auch der Flaschen – Stäubling (Lycoperdon perlatum) kann immer wieder ein schönes Fotoobjekt darstellen.

Im Rühner Holz.

Auch Hallimasch (Armillaria cf.) gab es hier heute.

Ein Nest von Herbsttrompeten (Craterellus cornucopioides). Ein Trompeten – Herbst ist es in diesem Jahr allerdings nicht.

Besonders im Spätherbst können die Füllhörner auch recht üppig in Erscheinung treten.

Schwefel – Ritterling (Tricholoma sulphureus).

Über diesen Rotschuppigen Raukopf (Cortinarius bolaris) hat sich besonders Catrin sehr gefreut.

Steinpilze (Boletus edulis) wollten es in diesem Jahr wissen und kommen immer noch nicht so richtig zur Ruhe. 

Gut getarnt und im Laub versteckt ein Büschel von Pinsel – Schüpplingen (Pholiota jahnii).

Hier sehen wir den Gelbgestiefelten Schirmpilz (Lepiota ventriosospora).

Braune Raslinge (Lyophyllum fumosum).

Für viele Liebhaber ein ausgezeichneter Speisepilz.

Zwar stattlich, aber kein Speisepilz ist der Buchen – Klumpfuß (Cortinarius amoenolens).

Die Herkuleskeule (Clavariadelphus pistillaris) soll bitterlich oder pfefferig schmecken.

Besonders gefreut haben wir uns auch über dieses relativ seltene Wurzel – Graublatt (Tephrocybe rancida).

Oft in großen Schaaren an Kalkstandorten im Buchenwald kann im Herbst der Violettliche Schwindling (Marasmius wynnei) angetroffen werden.

Und natürlich durfte heute dieser Glückspilz (Amanita muscaria) nicht fehlen. Auch bekannt unter der Bezeichnung Roter Fliegenpilz.

Und hier sehen wir die Frau- und Herrschaften, die sich heute auf in das Rühner Holz zu einer Vereinsexkursion gemacht hatten. Ganz besonderen Dank an Catrin (2. von links), da sie uns so toll durch ihren Hauswald geführt hat.

Danke an das Rühner Holz, dass wir heute hier unterwegs sein durften. Es hätte ja auch große Jagd sein können.

Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

08. November 2023 – Exkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion bei Bad Kleinen

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreund*innen

MTB 2234/1 – Buchholz (Haushalt Forst)

Goldene Spätherbststimmung im Buchholz heute Nachmittag.

In der Auslosung der Topographischen Karten für die Mittwochsexkursionen sind natürlich auch die Blätter im Nahbereich einbezogen worden. Im Norden ab der 18er Reihe, im Süden bis zur 23er Reihe, im Westen bis zur Landesgrenze und im Osten zur 37er Reihe senkrecht. Das war der Rahmen, den wir uns zu Beginn der Kartierungen um 1990 herum steckten. Das kann man gut auch auf meinen Datensätzen unter „Daten und Verbreitungskarten“ erahnen. Ich habe diesen Ramen für mich in den letzten Jahren deutlich erweitert und er umfasst nun nahezu das gesamte (westlichere) Mecklenburg. Die Messtischblätter der oben erwähnten Grenzen sind besonders gut gefüllt mit Fundpunkten. Dazu gehört auch das MTB Bad Kleinen.

Dieser Bereich der Haushalt Forst nennt sich Buchholz und ist das Filet – Stück schlechthin seit vielen Jahren. Ich/wir waren hier also schon sehr oft unterwegs. So auch heute.

Und da ich hier nicht nur im Rahmen der Kartierungsexkursionen unterwegs war, sondern die Reviere auch zu unseren am häufigsten aufgesuchten bezüglich Speisepilze und zum Besorgen von Ausstellungsarten zählen, ist hier vieles bereits bekannt. Es wird also schwer werden, wirklich neues zu entdecken. Zumindest für uns einfache Feldmykologen. Trotz allem gibt es noch eine Vielzahl von Arten, die hier durchaus reichlich vertreten sein dürften, aber noch nicht den Weg in die Datenbank gefunden haben. Insbesondere wenn man ernsthaft mykologisch Arbeiten möchte, gibt es hier noch vieles zu entdecken. Dabei ist Spezialliteratur und Mikroskop unerlässlich. Aber schauen wir mal. Vielleicht ist ja doch noch das eine oder andere neu für diesen Quadranten in der Haushalt Forst bei Zickhusen, einem unserer „Edel – Wälder“ schlechthin. So trafen sich zu diesem Vorhaben unsere neue Pilzfreundin Maria aus Lübstorf, Dr. Wulf Schultze aus Hamburg, Christopher Engelhardt aus Lübeck, Michael Junge aus Schwerin und Reinhold Krakow aus Wismar am Nachmittag in Zickhusen.

Bereits während unserer ersten Schritte erfreute dieser junge Safran – Schirmpilz (Macrolepiota rhacodes). Seit längerem befindet er sich jedoch in der Gattung Chlorophyllum.

Herbst oder Derbes Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus). Aktuell Xerocomellus pruinatus.

Es war heute auch ein Tag für stimmungsvolle Landschafts-, bzw. Waldbilder.

Oder auch für derartige Stillleben. Aber darf man derartiges überhaupt als Stillleben bezeichnen? Ich habe von Kunstbegriffen keine Ahnung. Wikipedia habe ich entnommen, Stillleben sind Abbildungen von leblosen und statischen Objekten und wahrscheinlich auch nur in der Malerei. Hier ist es ein Foto und es ist viel Leben zu sehen. Wie dem auch sei, wir sehen hier Birnen – Stäublinge (Lycoperdon pyriforme) im herbstlichen Umfeld. Neuerdings Apioperdon pyriforme.

Fündig geworden.

Es sind Vertreter der Gattung Hallimasch (Armillaria cf.).

Nebelkappe, Graukappe, Nebelgrauer Trichterling (Clitocybe nebularis). Früher in der Gattung Lepista beheimatet. Also bei den Rötel – Ritterlingen, wo er meiner Meinung nach viel besser aufgehoben wäre.

Junge und besonders mastige Beringte Buchen – Schleimrüblinge (Oudemansiella mucida).

Ja, dass sind schon recht imposante Teile.

Inzwischen ist er in der Gattung Mucidulla beheimatet.

Immer wieder ein dankbares Foto – Motiv.

Dr. Wulf Schultze untersucht einen dünnen Buchenast, der über und über mit gelben Apothezien besetzt ist.

Auch Chris ist sogleich zur Stelle und und tätigt mit seiner Olympus – Unterwasserkamera Makroaufnahmen. Sehr wahrscheinlich sind es aber nur die überaus häufigen Zitronengelben Reisigbecherchen (Bisporella citrina).

Judasohren (Hirneola auricula – judae). Neuerdings Auricularia auricula – judae.

Einfach paradiesisch heute.

Laubholz – Harzporling (Ischnoderma resinosum).

Junge Wollige Milchlinge (Lactarius vellereus). Heute Lactifluus velereus).

Frischer Zuwachs beim Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola). Hier ist noch alles beim Alten.

Wie so oft auch hier mal wieder ein Haarschleierling der unter Cortinarius spec. abgeheftet werden musste.

Gift – Häubling (Galerina marginata). Tödlich giftig!

Zum Vergleich hier das leckere Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis). Es steht seit längerem wieder in der Gattung Pholiota = Schüpplinge.

Ein häufiger Buchen – Begleiter ist der Brandige Ritterling (Tricholoma ustale).

Schwarzgezähnelter Helmling (Mycena pelianthina). Er gehört in die Sektion der Rettich – Helmlinge, die leicht giftig sein sollen.

Eine etwas windflüchtige Herbst – Lorchel (Helvella crispa).

Immer wieder gab es etwas zu entdecken.

Bunt sind noch die Wälder.

Ein in Autolyse befindlicher Schopf – Tintling (Coprinus comatus). Der zukünftige Pilz des Jahres 2024.

Seit vielen Jahren immer wieder Standortstreu und an der selben Stelle zu finden ist hier der Große Rettich – Fälbling (Hebeloma sinapizans). Im Längsschnitt ist im oberen Bereich des eng – holen Stieles immer ein dort hineinragender Zapfen zu sehen.

Maria entdeckte voller Freude diese jungen Steinpilze (Boletus edulis).

Ein schönes Bild unterstreicht hier nicht zuletzt der Tintenstrichpilz (Bispora antennata).

Schönes Stimmungsbild von jungen Weißstieligen Stockschwämmchen (Psathyrella hydrophila). Auch Psathyrella piluliformis.

Mitunter einen spektakulären Anblick liefert der Ansehnliche Flämmling (Gymnopilus spectabilis) an, bzw. um altem Laubholz herum.

Auch Beringter Flämmling (Gymnopilus junonius) genannt.

Ein im Herbst mitunter als Massenpilz in Erscheinung tretender Wachsblättler ist der Elfenbein – Schneckling (Hygrophorus eburneus).

Schiefknolliger Anis – Champignon (Agaricus abruptibulbus). Ein Waldbewohner.

Fleischbrauner – oder Schmutziger Rötel – Ritterling (Lepista sordida). Er ist meist schmächtiger als der sehr ähnliche Violette Rötel – Ritterling.

Igel – Stäublinge (Lycoperdon echinatum).

Meist auf Wiesen, mitunter aber auch im Wald findet sich der Schneeweiße Ellerling (Cuphophyllus niveus).

Hallimasch tritt in diesem Herbst vergleichsweise zurückhaltend in Erscheinung. Hier hätte ich aber meinen Korb in guter Qualität mit Honiggelben Hallimasch (Armillaria mellea) füllen können. Nur hatte ich am Ende keine Lust mehr dazu und schließlich lag auch das Tageslicht in letzten Zügen.

Von links waren heute Reinhold, Christopher, Maria, Michael und Wulf im Buchholz zur Mittwochsexkursion erfolgreich unterwegs.


Die Artenliste von MTB 2234/1 – Buchholz (Haushalt Forst): Schopf – Tintling, Violetter Rötel – Ritterling, Horngrauer Rübling, Rosa – Helmling, Safran – Schirmpilz, Graukappe, Brandkrustenpilz, Gelbmilchender Helmling, Grünblättriger Schwefelkopf, Langstieliger Knoblauch – Schwindling, Geweihförmige Holzkeule, Süßriechender Rettich – Helmling, Flaschen – Stäubling, Buchenblatt – Helmling, Süßlicher Milchling, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Striegeliger Schichtpilz, Großer Bluthelmling, Derbes Rotfüßchen, Fleischroter Lacktrichterling, Violetter Lacktrichterling, Goldschimmel, Gelbweißer Täubling, Flaumiger Liliputseitling, Birnen – Stäubling, Zitronengelbes Reisigbecherchen, Braunfleckender Milchling, Weißstieliges Stockschwämmchen, Dickblättriger Schwarztäubling, Brennender Rübling, Beringter Buchen – Schleimrübling, Ziegelroter Schwefelkopf, Falscher Pfifferling, Braunroter Lacktrichterling, Gemeiner Rettich – Fälbling, Gelber Knollenblätterpilz, Duftender Gürtelfuß, Judasohr, Rotrandiger Baumschwamm, Warziger Drüsling, Schmetterlings – Tramete, Echter Zunderschwamm, Buchen – Speitäubling, Schwefel – Ritterling, Brandiger Ritterling, Graugrüner Milchling, Laubholz – Harzporling, Ansehnlicher Flämmling, Rotstieliger Leder – Täubling, Wolliger Milchling, Rettich – Helmling, Stockschwämmchen, Gallertfleischiger Fältling, Gallen – Täubling, Schärflicher Ritterling, Steife Koralle, Buchen – Runzelschorf, Elfenbein – Schneckling, Heftel – Nabeling, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Grünspan – Träuschling, Wohlriechender Gürtelfuß, Buckel – Tramete, Riesenporling, Schwarzgezähnelter Helmling, Frauen – Täubling, Gilbender Erdritterling, Grüner Anis – Trichterling, Schiefknolliger Anis – Champignon, Striegelige Tramete, Brombeerrost, Weinrötlicher Zwergchampignon,  Echter Steinpilz, Kaffeebrauner Scheintrichterling, Mehlpilz, Eichen – Rindensprenger, Bogenblättriger Helmling, Laubholz – Hörnling, Violettlicher Schwindling, Schmutziger Rötelritterling, Schneeweißer Ellerling, Igel – Stäubling, Verfärbender Schleimkopf und Honiggelber Hallimasch. 


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

03. – 05. November – AMMV – Herbsttagung

AMMV – Herbsttagung

Sie fand auf der Ostseeinsel Hiddensee statt

Wie schon im Frühling diesen Jahres fand auch die Herbsttagung der Arbeitsgemeinschaft Mykologie Mecklenburg – Vorpommerns im Naturschutzbund Deutschland auf der schönen Ostsee – Insel Hiddensee statt. Sie diente der Kartierung, also der Erforschung der dortigen Pilzflora. Dazu waren die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft und vielleicht auch interessierte Gäste wieder sehr herzlich eingeladen. 

01. November – Kartierungsexkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion Lübtheen – Süd

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreund*innen

MTB 2732/4 – Flusslandschaft Elbe bei Vielank

Diese Veranstaltung ist aufgrund ungünstiger Umstände ausgefallen und wird im nächsten Jahr nachgeholt.

Treff und Uhrzeit können individuell abgestimmt werden. Einfach anrufen oder eine Nachricht zusenden. Tel.: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219. E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de – Dauer der Tour zwischen 3 und 5 Stunden.


Kostenpunkt: 20,00 € p. P., Vereinsmitglieder frei.


Heute steht der 4. und damit letzte Quadrant der Topographischen Karte von Lübtheen – Süd auf dem Programm. Im Vergleich zu den ersten drei Quadranten findet sich in diesem ein deutlich geringerer Anteil von Waldflächen. Aber immer noch mehr als ausreichend für eine solide Exkursion. Neben kleineren Waldflächen, die über dem gesamten Quadranten verteilt liegen, findet sich nordöstlich der Ortschaften Benz und Vielank der südwestliche Rest der großflächigen Waldgebiete der Lübtheener Heide. Auch hier dürfte die Kiefer alles dominieren und wir werden sehen, was der Spätherbst hier für und bereit hält.


Zu beachten wäre die Wetterlage. Bei zu ungemütlichem Wetter, Regen, Schnee oder sogar möglicher Unwettergefahr, kann die Exkursion kurzfristig abgesagt und zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Daher möglichst nochmals zeitnah an dieser Stelle informieren. Siehe auch unter: Unwetterzentrale.de


28. Oktober 2023 – Öffentliche Pilzwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Im Gebiet der Oberen Seen bei Sternberg

Landschaftsschutzgebiet Obere Seen bei Sternberg.

Inzwischen befinden wir uns im Ablauf der Aspekt – Abfolge eines Pilzjahres im Spätherbst. Im Gegensatz zu den uns bekannten 4 Jahreszeiten werden die Wachstumsphasen im Pilzreich in 8 Jahreszeiten aufgegliedert. 

  1. Schneeschmelze (Januar bis März)
  2. Vorfrühling (Ende März – Anfang Mai)
  3. Frühling (Anfang Mai – Mitte Juni)
  4. Frühsommer (Mitte – Ende Juni)
  5. Sommer (Juli – Mitte August)
  6. Herbst (Mitte August – Mitte Oktober)
  7. Spätherbst (Mitte Oktober – Mitte November)
  8. Winter (Mitte November – Januar)

Natürlich sind die Übergänge verschwommen und die einzelnen Aspekte können sich je nach Witterung verschieben oder ganz ausfallen. Es handelt sich im Bereich des Oberen- und des Wustrowsees um eine heideartige Landschaft mit locker stehenden Kiefern – und Birkengruppen, dichteren Mischwaldbeständen, aber auch Trockenrasen und Ginster – Heide. Die Böden sind stellenweise sehr arm und mit Flechten, Blaugräsern und Moosen bewachsen. Was können wir hier im Spätherbst erwarten? Typische Pilzarten sind zu dieser Jahreszeit beispielsweise essbare Frostschnecklinge, Maronen – Röhrlinge, Butterpilze, Riesen – Schirmpilze, Schnee – Ritterlinge, Rötel – Ritterlinge oder Perlpilze. Es gibt Giftpilze wie Grünlinge und wunderschöne Fliegenpilze, um nur einige zu nennen. Selbst der eine oder andere Steinpilz kann hier zu später Jahreszeit noch angetroffen werden. Und es wurde ziemlich bunt heute. An der Pilzfront geht gerade in diesen spätherbstlichen Tagen noch einmal richtig die Post ab. So sind vielfach Steinpilze zu einer regelrechten Landplage geworden, wogegen sich so typische Spätherbst – Arten wie Hallimasch doch eher in Bescheidenheit üben.

Wir starten.

Ein wirklich toller Fund gleich nach den ersten Metern, der Blutblättrige Zwergschirmling (Melanophyllum haematospermum).

Erdsterne haben zur Zeit Hochkonjunktur. Hier sehen wir den großen, häufigen und damit besonders auffälligen Halskrausen – Erdstern (Geastrum triplex). Die Stäublings- und Bovist – Verwandten sind keine Speisepilze.

Ein Feld von teils schon vergangenen Schopf – Tintlingen.

So sollen sie aussehen.

Unter Pappeln einige Pappel – Ritterlinge (Tricholoma populinum). Sollen sie der kulinarischen Verwertung zugeführt werden, so ist es ratsam die Huthaut zu entfernen, da sie Bitterstoffe enthält.

Info – Tafeln der Naturpark – Verwaltung.

Fundbesprechung mit Pilzberater Phillip Buchfink, 2. von rechts.

Den Fund des Tages tätigte eine Pilzfreundin von der Insel Poel an einem Hohlweg unter Eichen. Sie entdeckte hier den seltenen Olivgestiefelten Schneckling (Hygrophorus persoonii).

Der genannte Hohlweg.

An der Weg – Böschung auch einige Büschel junger Stockschwämmchen. Klar, dass die Mykophagen zuschlugen.

Auch diese Sparrigen Schüpplinge (Pholiota sqarrosa) fanden wir dort. Sie könnten von Unkundigen für Hallimasch gehalten werden. Eine Verwechslung hätte aber nur einen gewissen Verlust des Wohlgeschmackes zur Folge.

Unter Eichen findet sich nicht selten der Weinrote Heringstäubling (Russula graveolens).

Freude über einen frisch aufgeschirmten Parasol (Macrolepiota procera). Aufgrund des reichlichen Vorkommens der Riesen – Schirmpilze fiel die Bemerkung, das nächste mal nehme ich einen Bollerwagen mit.

Der Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita citrina) riecht muffig nach Kartoffelkeller und soll auch so schmecken. Er darf im Wald bleiben.

Höchstens als Würzpilz verwendbar ist der Pfeffer – Röhrling (Chalciporus piperatus).

Hängebirke (Betula pendula) im Herbstkleid.

Trockenrasen, Ginsterheide, Solitär – Bäume, Baumgruppen und Waldbereiche wechseln einander ab.

Schwarze Hutmitte, rot zum Rand hin, glasig weiße, sehr scharfe Lamellen. Schwarzroter Speitäubling (Russula atrorubens).

Nicht nur Riesenschirmpilze, auch der eine oder andere Steinpilz versteckt sich in den Gebüschen.

Phillip gibt Erläuterungen zu einem Milchling.

Das Gebiet ist recht hügelig.

Und die Solitär – Bäume haben viel Platz um sich auszubreiten.

Und immer wieder Riesen – Schirmpilze.

Da geht kaum noch etwas in den Korb. Das nächste mal besser gleich ohne die Stiele.

Noch ein Prachtkerl.

Nicht nur unter Buchen sollst du suchen. Auch Birken können eine gute Adresse für den Kochtopf – Mykologen sein.

Heute weniger Birkenpilze, dafür reichlich Parasole. Die sind allerdings nicht auf die Gunst von Birken angewiesen. Als Streubewohner gedeihen sie überall dort, wo sie geeignetes Substrat vorfinden. Im Wald, auf der Wiese und auf der Heide. vor allen dort, wo es lichter und damit sonniger ist.

Leider heute herbstlich graues Nieselwetter. Bei Sonnenschein hätte sich der Oktober durchaus noch einmal von seiner leuchtend goldenen Seite gezeigt.

Ein Riesen – Schirmpilz (Macrolepiota procera) in herbstlicher Szenerie.

Genau der richtige Standort für den Olivschneidigen Helmling (Mycena olivaceomarginatus).

Und weiter führt uns der Weg durch das Landschaftsschutzgebiet Obere Seen bei Sternberg.

Und hier gleich drei beliebte Speisepilze in unmittelbarer Nähe des Weges: Steinpilz, Körnchen – Röhrling und Edel – Reizker.

Der Rostfleckige Helmling (Mycena zephirus) als Bodendecker unter Kiefern. So gehört es sich im Herbst.

Immer unter Pappeln findet sich der Rosascheckige Milchling (Lactarius controversus).

Willkommen im Mischpilzgericht dürften dann auch noch diese Anis – Champignons sein.

Und diese Steinpilze (Boletus edulis) sowieso.

Recht blasse Kahle Kremplinge (Paxillus involutus) auf einer Rasenfläche und recht weit vom Waldrand entfernt.

Wunderbare Veilchen – Rötelritterlinge (Lepista irina). Die dürften als gute Speisepilze in den Korn wandern.

Noch ein letztes Stück und wir erreichen wieder unseren Ausgangspunkt.

Hier wurde dann der Inhalt der Körbe nochmals auf einem Tisch sortiert und kontrolliert.

Zur Erinnerung an eine erfolgreiche Pilzwanderung im Spätherbst 2023 bei Sternberg.


Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe unter Termine!

25. Oktober 2023 – Kartierungsexkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion Lübtheen – Süd

Auch für interessierte Natur- und Pilzfreunde*innen

Im MTB: 2732/3 – Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue

Der Start und Endpunkt unserer heutigen Exkursion.

Heute gingen wir fremd. Soll heißen, wir befanden uns im 3. Quadranten des MTB Lübtheen – Süd nicht mehr in Mecklenburg – Vorpommern, sondern in Niedersachsen, im Amt Neuhaus. Das Revier gehört zum Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue. Es ist mir allerdings nicht unbekannt. Seit vielen Jahren war ich hier schon immer mal sporadisch im Oktober unterwegs, um Maronen – Röhrlinge für meine Dörrgeräte zu ernten. Die Frau eines mir bekannten Pilzfreundes stammt aus dem Ort Laave und sie haben mich bereits in den 1990er Jahren hier her mitgenommen und in dieses Revier eingeführt. Versteht sich von selbst, dass mein Augenmerk nicht nur diesen Speisepilzen galt. So lagen inzwischen bereits einige Funddaten aus diesem Abschnitt vor und haben ihren Weg in meine Karteikarten gefunden.  Das sollte uns aber nicht davon abhalten die Augen offen zu halten. So traf ich mich mit Pilzfreundin Dorit aus Ratzeburg wieder in Lübtheen und wir fuhren gemeinsam in Richtung Laave. Das von Kiefern dominierte Elbdünengebiet ist teils extrem nähstoffarm und von Sandhügeln geprägt. So die Zeetzer Berge oder die Stixer Berge.

Fast schon Märchenhaft!

In Reimen einige Verhaltensregeln für den Waldflegel.

Wir haben uns brav verhalten und so hatte Dr. Wald seine Praxis für uns geöffnet. Diesen Spruch muss ich immer mal für einige Menschen kopieren, da er seit Jahren auch in einem meiner beiden Schaufenster zu Lesen ist.

… und haben sie mit dem Schwefelporling beimpft!?

Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) bereits etwas betagt und somit verblasst.

Und auch der Leberpilz (Fistulina hepatica) hat sich zum Eichenschmaus eingefunden.

Braunfäule durch den Pilzbefall wird dem Naturdenkmal Grenzen setzen.

Auf grasigem Standort Weiße Schirmpilze (Lepiota alba).

Den rechten Weg gingen wir hinein, um am linken den Kreis zu schließen. Dieser Mischwaldbereich strotze nur so vor Frischpilzen!

Etwas Kalk im Sand und dazu die Eiche, das ruft den Schwefel – Ritterling (Tricholoma sulphureum) auf den Plan.

Und es eröffnete sich uns eine wahre Oase von Erdsternen. Hier ist es ein Halskrausen – Erdstern (Geastrum triplex).

Und hier ein Wimpern – Erdstern (Geastrum fimriatum).

Ein stattlicher, aber noch recht junger Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus).

Herbstlorcheln (Helvella crispa). Folgt man der wissenschaftlichen Bezeichnung müsste sie Krause Lorchel genannt werden.

Unter Buchen, wie es sich gehört, Gallen – Täublinge (Russula fellea).

Dort kann auch der zwar minderwertige, aber dennoch essbare Gelbweise Täubling (Russula ochroleuca) auftauchen.

Die Birke zeichnet für das Erscheinen des Verblassenden Täublings (Russula pulchella) verantwortlich.

Und so schaut er von unten aus.

Der Schmutzige Rötel – Ritterling (Lepista sordida) ist essbar.

Wir hatten schönes Exkursions – Wetter.

Die ohnehin lichte Forst ist von Sonnenlicht durchflutet.

Und die Forst wurde noch lichter gemacht. 

Und hier sehen wir Scheinhelmlinge der Gattung Hemimycena. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um den Gipsweißen Scheinhelmling (Hemimycena cuculata). Eine recht markante Art, die auch ohne Mikroskop mit einiger Erfahrung schon im Feld gut ansprechbar sein kann.

Ein guter und oft auch ergiebiger Speisepilz des Herbstes ist der Veilchen – Rötelritterling (Lepista irina).

Auch der Echte Waldchampignon (Agaricus silvaticus) ist in der Küche ein willkommener Speisepilz.

Und die Edel – Reizker (Lactarius deliciosus) dürften bei artgerechter Zubereitung den höchsten Genuss darstellen, den Waldpilze zu bieten haben.

Ob der Spangrüne Edelreizker (Lactarius quieticolor) ähnlich köstliche Geschmacksqualitäten zu bieten hat, muss der Feinschmecker für sich selbst entscheiden.

Wurzeltrüffel (Rhizopogon cf.). Wurzeltrüffen stehen den Schmierröhrlingen und Gelbfüßen nahe. Finden sich dem nach meist unter Nadelbäumen, so auch hier unter Kiefern. In Deutschland sollen bisher 19 Arten nachgewiesen worden sein.

Immer wieder ein Blickfang und eine Augenweide sind die Purpurfilzigen Holzritterlinge (Tricholomopsis rutilans) an Kiefern – Stümpfen.

Zedernholz – Täubling (Russula badia).

Immer unter Kiefern der Leberbraune- oder Späte Milchling (Lactarius hepaticus).

Und Kiefern gibt es hier im Überfluss.

Und zeitweise auch den Maronen – Röhrling (Xerocomus badius).

Auch der Rote Fliegenpilz (Amanita muscaria), wie auch der Gemeine Steinpilz (Boletus edulis) können unter Kiefern angetroffen werden.

Trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit waren noch reichlich Heidelbeeren an den Sträuchern.

Besonders auch in Nadelwäldern eine sehr häufige Art im Herbst ist der Fleischfalbe Trichterling (Clitocybe diatreta).

Ein Begleiter der Kiefer ist auch der Jodoform – Täubling (Russula turci). Essbar.

Der Mehlpilz (Clitopilus prunulus) gab das Auchtungszeichen, welches so gleich zum Erfolg führte. Der Herrenpilz (Boletus edulis) stand gleich daneben.

Rosablättriger Helmling (Mycena galericulata). Die Hüte sollen lecker sein.

In Höhe des Heidkruges neigte sich unsere heutige Mittwochsexkursion dem Ende zu.


Die Artenliste von MTB 2732/3 – Niedersächsische Elbtalauen bei Laave: Schwefelporling, Leberpilz, Rosablättriger Helmling, Weißer Schirmling, Grünblättriger Schwefelkopf, Schwefel – Ritterling, Waldfreund – Rübling, Halskrausen – Erdstern, Roter Fliegenpilz, Wimpern – Erdstern, Rostfleckiger Helmling, Rehbrauner Dachpilz, Moos – Häubling, Falscher Pfifferling, Heftel – Nabeling, Herbst – Lorchel, Graugrüner Milchling, Gallen – Täubling, Gelbweißer Täubling, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Steife Koralle, Mäuseschwänzchen, Ranziger Trichterling, Fleischfalber Trichterling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Violetter Lacktrichterling, Butterpilz, Flaumiger Milchling, Edel – Reizker, Spangrüner Edelreizker, Blutblättriger Hautkopf, Rotfuß – Röhrling, Gelber Knollenblätterpilz, Schwarzgebänderter Harzporling, Gemeiner Rettich – Fälbling, Gipsweißer Scheinhelmling, Veilchen – Rötelritterling, Dehnbarer Helmling, Jodoform – Täubling, Amiant – Körnchenschirmling, Rotbrauner Milchling, Kahler Krempling, Purpurfilziger Holzritterling, Echter Steinpilz, Olivgrüner Milchling, Zedernholz – Täubling, Sand – Röhrling, Orangeroter Graustieltäubling, Dunkelscheibiger Fälbling, Apfel – Täubling, Gemeiner Violettporling, Echter Pfifferling, Klebriger Hörnling, Grünspan – Träuschling, Fleischroter Lacktrichterling, Flaschen – Stäubling, Grüner Anis – Trichterling, Blutblättriger Hautkopf, Milder Wachstäubling, Mehlpilz, Flatter – Milchling, Flacher Lackporling, Dickblättriger Schwarztäubling, Weißstieliges Stockschwämmchen und Schmetterlings – Tramete 


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

20. – 22. Oktober 2023 – Pilzseminar in Mecklenburg

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Herbstliches Pilzseminar in der Mecklenburgischen Schweiz

In der Jugendherberge Teterow

Gleich bei unserer Ankunft auf dem Gelände der Herberge wurden wir standesgemäß begrüßt mit Hundertschaften von Gesäten Tintlingen (Coprinus disseminatus).

Wie bereits im vergangenen Jahr angedacht und diskutiert, sollte es nun Realität werden. Ein Pilzwochenende Mitten im Herzen unseres Bundeslandes Mecklenburg – Vorpommern, in Teterow. In der Mecklenburgischen Schweiz. Teterow ist beispielsweise durch sein Bergringrennen überregional bekannt. Auch finden hier häufig Tagungen der Pilzberater statt, weil es zentral gelegen ist. Warum nicht auch mal ein Pilzwochenende des Steinpilz – Wismar. Eigentlich hatte ich diesbezüglich einen Termin im September angedacht, aber leider war unsere Unterkunft und Tagungsort, die Jugendherberge, bereits ausgebucht. So fanden wir uns auch in diesem Jahr wieder im klassischen Zeit – Fenster unserer Herbstseminare, um den 20. Oktober herum, wieder.

Das Programm

  • Freitag, der 20.10. – Anreise und Zimmerbelegung. Danach Vorträge und nach dem Abendbrot gemütliches Beisammensein, Vorstellung und Bestimmung mitgebrachter Pilzarten sowie Festlegung der morgigen Exkursionsgebiete.
  • Sonnabend, der 21.10. – Ab ca. 09.00 Uhr Aufbruch zu den Exkursionen. Mittag gab es in Form von Lunch – Paketen für unterwegs. Abendbrot mit anschließender Auswertung, Bestimmung und Vorstellung aller Pilzfunde. Der Abend klang dann in gemütlicher Runde aus.

    Nach dem sich Sturm und Regen des Vortages in der Nacht allmählich gelegt hatten, starteten wir bei feucht – nebligem Wetter unsere Exkursion durch den Panstorfer Wald.

    Bea und Christian aus Berlin waren schon am Vortag angereist und hatten einen günstigen Parkplatz am Pansdorfer Wald für uns ausgekundschaftet.

    Und hier stolperten wir gleich über diese ominösen Röhrlinge, die am Ende unbestimmt blieben.

    Mehlpilze (Clitopillus prunulus), die den Rötlingen nahe stehen. Intensiver Mehlgeruch und recht brüchig in ihrer Konsistenz.

    Haarschleierlinge (Cortinarius spec.) in einer moosigen Nadelwaldschonung.

    In der es auch Kiefern gab und der Boden war recht kalkhaltig, welches diese Ringlosen Butterpilze (Suillus collinitus) auf den Plan rief.

    Es überwiegen jedoch Laubwälder im Exkursionsgebiet. Hier sehen wir einen Purpurschwarzen Täubling (Russula atropurpurea).

    Wunderschön die Apothezien der Orangebecherlinge (Aleuria aurantia).

    An einem Nebenweg des Waldes etliche Büschel dieser Blätterpilze. Es sind Häublinge aus dem Formenkreis des tödlich giftigen Gift – Häublings (Gallerina cf.).

    Zwei ausschließlich unter Buchen wachsende Sprödblättler. Links ein ungenießbarer Gallen – Täubling (Russula fellea) und rechts ein Süßlicher Milchling (Lactarius subdulcis), welcher als Mischpilz Verwendung finden kann.

    Im Panstorfer Wald.

    Freude über einen seltenen Fund.

    Zimtbraune Hutoberfläche und deshalb im Volksmund Zimt – Röhrling genannt. Oder Hasen – Steinpilz, weil an das Braun eines Hasenfells erinnernd.

    Am geläufigsten ist jedoch die Bezeichnung Hasen – Röhrling (Gyroporus castaneus).

    Zwar machen die Buchen noch einen sommerlich grünen Eindruck, aber eine Anzahl brauner Blätter am Boden lassen die eigentliche Jahreszeit erahnen.

    Und auch das neblig – trübe Wetter passt bestens zum Herbst.

    Der Bittere Schleimkopf (Cortinarius infractus).

    Der Maronen – Röhrling (Xerocomus badius). Vielen wird aufgefallen sein, dass ich immer noch die alten wissenschaftlichen Bezeichnungen nehme. Das hat seinen Grund. Es ist zu viel im Umbruch und ich habe keine Lust mich jeden Tag zu informieren, wie die jeweilige Art oder Gattung im Moment gerade bezeichnet wird. Bezüglich der Marone wäre derzeit Imleria badia richtig.

    Der größte und imposanteste aller Weichritterlinge, der Rillstielige Weichritterling (Melanoleuca grammopodia).

    Hier noch einmal zum Größenvergleich.

    Beringter Buchen – Schmleimrübling (Oudemansiella mucida).

    Bittermandel – Rißpilz (Inocybe hirtella). Recht gut an seinem, an Marzipan anklingenden Geruch zu erkennen. Giftig!

    Pilzreiche Oase.

    An der umgestürzten Buche im Hintergrund des obigen Bildes u.a. unzählinge Seitlinge. Meist Lungen – Seitlinge, aber offensichtlich auch erste, junge Austern – Seitlinge (Pleurotus ostreatus).

    Ja, da wird gestaunt!

    Lungen – Seitling (Pleurotus pulmonarius). Gut ist seine Neigung zum gilben zu erahnen.

    Auch der Spaltblättling (Schizophyllum comune) hat sich eingefunden. Er bevorzugt lichte und trockene Standorte.

    Diese Gallertpilze brauchen hingegen viel Feuchtigkeit.

    Ein Becherling. Wir haben uns nicht getraut ihm einen Namen zu geben.

    Und nochmals Beringte Buchen – Schleimrüblinge (Oudemansiella mucida).

    Unweit davon, am Fuße einer alten Kiefer, eine prächtige Krause Glucke (Sparassis cirispa).

    Schwarzblauende Röhrlinge (Boletus pulverulentus).

    Kandisfarbene Guttationströpfchen während einer intensiven Wachstumsphase beim Laubholz – Harzporling (Ischnoderma resinosum).

    Imposante Allee, vom Waldrand ausgehend.

    Hella Wobst aus Leer und Dr. Schultze aus Hamburg bei der Sondierung der gesammelten Pilze im Seminarraum.

    Es ist allerhand zusammen gekommen.

    Bei der Auswertung und Fundbesprechung.

    Das Lampenlicht ist im Verhältnis zum Tageslicht nicht gerade optimal bei der Bestimmung einiger Arten.

    Aber irgendwie geht es doch.

    Seit Jahren fast immer dabei, bei unseren Seminaren, Egon aus Berlin.

  • Sonntag, der 22.10. – Nach dem Frühstück Räumung der Quartiere und Aufbruch zur gemeinsamen Abschlussexkursion.

    Kurz vor dem Aufbruch zur Abschlussexkursion deutet Catrin noch auf Pilze hin, die einen Baumstumpf auf dem Gelände der Jugendherberge in Besitz genommen haben.

    So auch diese junge Buckel – Tramete (Trametes gibbosa).

    Unser Gruppen- und Erinnerungsfoto vom Herbstseminar in der Mecklenburgischen Schweiz im Oktober 2023.

    Die Abschlussexkursion führte in die Nossentiner/Schwinzer Heide bei Neu Sammit. Hier die Waldschule Klabüsterul.

    Neben der Waldschule entsteht:

    Dafür wurde diese Fläche abgeholzt, bzw. vorbereitet. Wahrscheinlich standen hier Fichten, die geschädigt waren.

    Am Fuße einer alten Eiche Spindelige Rüblinge (Collybia fusipes).

    Und an einem Kiefernstubben diese prächtigen Purpurfilzigen Holzritterlinge (Tricholomopsis rutilans).

    Dr. Wulf Schultze hielt den denkwürdigen Moment der Entstehung obigen Fotos im Bild fest.

    Der Olivgrüne Milchling (Lactarius turpis) geht eine Symbiose mit Birken und Fichten ein.

    Immer unter Kiefern wächst der essbare Buckel – Täubling (Russula caerulea).

    Gleiches gilt für den ebenfalls essbaren Roten Heringstäubling (Russula xerampelina).

    Der Zweifarbige Lacktrichterling (Laccaria bicolor) ist des weiteren ein Pilz der Nadelwälder unter Kiefern.

    Der Rote Fliegenpilz (Amanita muscaria) ist da nicht so wählerisch. Er bevorzugt zwar die Fichte, ist aber genau so gerne mit der Birke in Partnerschaft. Auch Kiefern und Buchen sind ihm angenehm.

    Wo er auftaucht ist oft auch der Steinpilz (Boletus edulis) nicht fern. So auch hier.

    Standorte unter Fichten liebt der Narzißengelbe Wulstling (Amanita gemmata). Leicht giftige Art, von Mai – November fruktifizierend.

    Ein Schleierling, der nur unter Birken anzutreffen ist. Der Weißflockige Gürtelfuß (Cortinarius hemitrichus). Nur wo sind die weißen Flocken? Sie sind vom starken Regen am Freitag abgewaschen worden!

    Catrin riecht an der Stielbasis eines Heringstäublings. Besonders dort und dazu noch in der warmen Hand ist sein typischer Fischgeruch am deutlichsten wahrnehmbar.

    Der Weißviolette Dickfuß (Cortinarius alboviolaceus) im Nadelwald? Einzelne Birken haben ihn auf den Plan gerufen.

    Pilze des Nadelwaldes sind hingegen diese Blutblättrigen Hautköpfe (Cortinarius semisanguineus).

    Eine Charakterart saurer Kiefernforste ist der sehr scharfe Zedernholz – Täubling (Russula badia).

    Natternstielige Schnecklinge (Hygrophorus olivaceoalbus) sind Mykorrhiza – Pilze der Fichte. Hier etwas Standortversetzt fotografiert.

    Den Roten Fliegenpilz (Amanita muscaria) kann es auch in orangegelb geben.

    So sollte es richtig sein.

    Geflecktblättrige Helmlinge (Gymnopilus penetrans) in Reih und Glied an altem Kiefernholz. Ungenießbar, da Galle bitter im Geschmack.

    Nach Jod „duftende“ Jodoform – Täublinge (Russula turci). Sprödblättler unserer Kiefernforste. Trotz des Geruches essbar.

    Porphyrbrauner Wulstling (Amanita porphyria). Enthält Bufotinin und ist daher schwach giftig!

    Rosshaarschwindlinge (Marasmius androsaceus).

    Überall gibt es etwas zu entdecken und zu fotografieren.

    Ein sonniger Oktobertag. Das Wetter ist im Gegensatz zum gestrigen Novembergrau einfach herrlich.

    Gelbweißer- oder Ockertäubling (Russula ochroleuca). Bevorzugt unter Fichte, aber auch unter anderen Waldbäumen und der häufigste aller Täublinge.

    An Kiefernholz ein Kandisfarbener Drüsling (Exidia saccarina). Ein Gallertpilz, über den wir uns ganz besonders gefreut haben.

    Pilzfreundin Dorit hatte Häublinge an einem Kiefernstubben entdeckt, die uns sehr interessierten. Sollte es sich um den Braunfüßigen Häubling (Galerina badipes) handeln?

    Und hier haben wir den Glockigen Häubling (Galerina pumila) in Verdacht.

    Butterpilze (Suillus luteus).

    Nicht so oft zu Gesicht bekommen wir den Spangrünen Kiefernreizker (Lactarius quieticolor).

    Kleine Verschnaufpause mit Imbiss für die beiden, nicht mehr ganz so jungen Herrn. Links Reinhold Krakow und rechts Dr. Wulf Schultze.

    Aber dann hieß es zu den anderen Aufschließen.

    Rotbraune Flämmlinge (Gymnopilus picreus) finden sich nicht selten an totem Fichtenholz.

    Hier sehen wir sehr wahrscheinlich ein Hasenohr (Otidea leporina). Wie gewohnt unter Fichte. Letzte Gewissheit würde eine mikroskopische Untersuchung geben, denn es gibt noch eine ähnliche Art.

    Auch diesen Röhrlingen, die unter Kiefern wuchsen, konnten wir keinen gültigen Namen geben. Bei der spontanen Feldbestimmung landeten wir zunächst beim Löwengelben Röhrling. Das erwies sich jedoch schnell als abwegig.

    Da lob ich mir doch den Pfeffer – Röhrling (Chalciporus piperatus). Er ist leicht bestimmbar, obwohl auch er ihm ähnelnde Verwandtschaft aufzuweisen hat.

    Auch beim Anblick dieser Gesellen war mir sofort klar, um wen es sich handelt. Obwohl, ich werde Leichtsinnig. Ohne Sequenzierung sollte man sich heut zu Tage nicht mehr so sicher sein.

    Aber der Gesellige Schwefelkopf (Hypholoma marginata) ist als Gattungszugehörig schnell ausgemacht. Standort unter Kiefern in Gruppen, nicht büschellig und der genatterte Stiel sind sehr gute Makromerkmale.

    Allmählich kommen wir zum Ende. Es war ein würdiger Abschluss unseres Pilzwochenendes hier in der Nossentiner/Schwinzer Heide.

    Den schönsten Steinpilz (Boletus edulis) fand Catrin heute auf unserer Abschlussexkursion.

    Und so versammelten wir uns hinter ihm, und ihm zu Ehren, noch für ein Abschlussfoto.

Die abwechslungsreiche Landschaft um Teterow herum mit Seen, Wäldern, Hügeln und Tälern bietet reichlich Möglichkeiten für vielversprechende Exkursionen. Siehe unter: Teterow und Mecklenburgische Schweiz

Anmeldungen und Nachfragen für spätere Termine unter Tel.: 03841/228917, Handy: 0173/6977219 oder E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

 Jugendherberge Teterow

18. Oktober – Kartierungsexkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion Lübtheen – Süd

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreund*innen

MTB 2732/2 – Lübtheen – Süd

Heute südlich von Lübtheen.

Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius) in der Lübtheener Heide.

Etwa drei Viertel des Quadranten sind von Wald- und Heideflächen bedeckt. Insbesondere von Kiefernforsten. So links und rechts der L 061, direkt südlich und südöstlich vom Lübtheen. Flankiert westlich auch von den Ortschaften Jessenitz und Volzrade. Das Revier zieht sich außerdem um das Jessenitz – Werk und die Ortschaft Trebs. Integriert ist der Sisterberg. Riesige Waldflächen also, die keinesfalls alle in Augenschein genommen werden können. Wieder ein 1 A Revier für Kochtopfmykologen und Liebhabern von Maronen – Röhrlingen. Aber jetzt, im späteren Herbst, können auch andere Artern wie Frostschnecklinge oder Schnee – Ritterlinge den Speisezettel bereichern. Aber wir wollten ja nach allen möglichen Großpilzen Ausschauen halten, sie notieren und gegebenenfalls als neue Fundpunkte in meine Verbreitungskarten eintragen. Zu diesem Vorhaben traf ich mich mit zwei  Pilzfreundinnen in Lübtheen. Dorit aus Ratzeburg und einer jungen Dame aus Lübeck. Unser Exkursionsgebiet lag gleich Südlich der Kleinstadt, also zwischen Lübtheen und dem Jessenitz – Werk. Um nicht nur in der monotonen Kiefernforst herum zu streifen, hielten wir uns zeitweise in Waldrandnähe und an Waldwegen mit vielseitigerem Baumbestand auf. Das Frischpilzaufkommen war außerordentlich reich und vielseitig. Besser hätten wir es wohl kaum erwischen können.

Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius) sind hier natürlich der absolute Klassiker. Hier ein besonders mastiges Exemplar.

Hier Cortinarien (Cortinarius spec.).

Tja, leider stoßen wir bei dieser Gattung oft an die Grenzen der Feldmykologie. Auch dieser Schleierling (Cortinarius spec.) blieb leider namenlos.

Ausgesprochen anspruchslos ist hingegen die Bestimmung dieses Kandidaten. Jedes Kind sollte ihn ohne weiteres erkennen, ist er doch der Mörder schlechthin unter unseren Großpilzen. Der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides).

Die Lamellen des Gelbblättrigen Birkenritterlings (Tricholoma fulvum) neigen dazu bräunliche Flecken zu bekommen.

Der Rote Heringstäubling (Russula xerampelina) neigt generell zum bräunen. Essbar.

Edel – Reizker (Lactarius deliciosus).

Wie schon vor einer Woche gab es auch heute immer wieder große Trupps von Sand – Röhrlingen (Suillus varigatus).

Ein klassisches Revier auch für den Heimtückischen- oder Zedernholz – Täubling (Russula badia).

Man könnte meinen, einen Haarschleierling vor sich zu haben.

Aber weit gefehlt. Es handelt sich um den Zinnoberroten Körnchenschirmling (Cystoderma cinnabarina).

Leicht zu übersehen aber dennoch sehr häufig findet sich auf Kiefernnadeln der Ohrlöffel – Stacheling (Auriscalpium vulgare).

Beim Anblick dieses Körnchenschirmlings war mir klar, den habe ich bisher kaum gesehen.

Es soll der Rostrote Körnchenschirmling (Cystoderma granulosum) sein. Ich danke Herrn Dr. Schultze aus Hamburg für die mikroskopische Nachuntersuchung. Die Art ist in Norddeutschland bisher nur selten bis höchstens zerstreut nachgewiesen.

Es scheint ein besonders für Körnchenschirmlinge stimmiges Gebiet zu sein. Zumindest an dem Waldweg, den wir heute abliefen, denn hier sehen wir eine dritte Art dieser Gattung.

Es ist der überaus häufige Amiant – Körnchenschirmling (Cystoderma amianthinum).

Selbst Saftlinge sind hier zu hause. Auch wenn es nur der relativ häufige Kegelige Saftling (Hygrocybe conica) ist.

Auch Schwärzender Saftling (Hygrocybe nigrescens) genannt.

Der leicht giftige Seifen – Ritterling (Tricholoma saponaceum).

Der Gelbbräunliche Wurzeltrüffel (Rhizopogon obtextus). Recht häufige Art in sandigen Kiefernwäldern.

Ja, die Schleierlinge (Cortinarius spec.)!

Gemeiner Steinpilz (Boletus edulis).

Es dürfte sich um den Ledergelben Öhrling (Otidea alutacea) handeln.

Lilaseidiger Rißpilz (Inocybe lilacina).

Unter Eichen und oft auch noch spät im Jahr finden wir gelegentlich einen Milchling, dessen reichliche Milch sich von weiß in goldgelb verfärbt. Der Goldflüßige Milchling (Lactarius chrysorrheus).

An Kiefernholz fruktifiziert der Muschelförmige Krempling (Tapinella panuoides).

Und nochmal die gleiche Art.

Der Weiße Polsterpilz (Oligoporus ptychogaster).

Zweifarbiger Lacktrichterling (Laccaria bicolor).

Ein stattlicher Perlpilz (Amanita muscaria) schiebt sich empor. Er landete bei Dorit in der Pfanne!

Rotschuppiger Raukopf (Cortinarius bolaris).

Auch dieser Steinpilz (Boletus edulis) wurde im Anschluss der kulinarischen Verwertung zugeführt.

Suchten die Nähe. Ein Eierschwamm und ein Körnchenschirmling.

Weißstielige Stockschwämmchen (Psathyrella hydrophila).

Mit elegant gewellten Huträndern.


Hier die Artenliste von MTB 2732/2 – Lübtheen/Jessenitzwerk: Fleischroter Lacktrichterling, Weißer Polsterpilz, Grüner Knollenblätterpilz, Pantherpilz, Gelber Knollenblätterpilz, Violetter Lacktrichterling, Schwefel – Ritterling, Horngrauer Rübling, Gelbblättriger Birken – Ritterling, Birken – Gürtelfuß, Roter Fliegenpilz, Ranziger Trichterling, Eichen – Mehltau, Striegeliger Schichtpilz, Ziegelroter Täubling, Graublauer Reiftäubling, Grauer Erdritterling, Blutblättriger Hautkopf, Gelbweißer Täubling, Mäuseschwänzchen, Rostfleckiger Helmling, Roter Heringstäubling, Dehnbarer Helmling, Eichen – Milchling, Waldfreund – Rübling, Butterpilz, Zedernholz – Täubling, Rehbrauner Dachpilz, Leberbrauner Milchling, Grünblättriger Schwefelkopf, Blutroter Täubling, Echter Steinpilz, Zinnoberroter Körnchenschirmling, Ohrlöffel – Stachelling, Rostbrauner Körnchenschirmling, Grauer Nitrat – Helmling, Dunkelscheibiger Fälbling, Echter Pfifferling, Maronen – Röhrling, Wolliger Milchling, Bitterer Schleimkopf, Kegeliger Saftling, Orangeroter Graustieltäubling, Lachsroter Schleimpilz, Rotbrauner Milchling, Birken – Reizker, Ledergelber Öhrling, Mehlpilz, Edel – Reizker, Muschelkrempling, Perlpilz, Grobscholliger Riesenschirmpilz, Zweifarbiger Lacktrichterling, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Rotschuppiger Raukopf, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Kiefernnadel – Spaltlippe, Keulenfuß – Trichterling, Kuhpilz, Graugrüner Milchling, Weißstieliges Stockschwämmchen, Schmetterlings – Tramete, Gelbe Lohblüte, Weinroter Heringstäubling, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Birkenpilz, Amiant – Körnchenschirmling und Gelbbräunlicher Wurzeltrüffel.    


13. – 15. Oktober 2023 – Pilzseminar in Drei Eichen

Pilzseminar in der Märkischen Schweiz

Im Umweltzentrum Drei Eichen

13. – 15. Oktober 2023


Wie in den Vorjahren auch, hatte auch in diesem wieder Oliver Justus den Hut bei der Organisation auf.

Es ist bereits eine kleine Tradition geworden, im Herbst für drei Tage ein  Pilzwochenende in der Märkischen Schweiz durchzuführen. Die Idee keimte während eines vom Steinpilz – Wismar in Mecklenburg veranstalteten Pilzseminars auf. Oliver Justus schlug vor, derartiges vielleicht auch einmal in seiner Heimat, im Kreis Märkisch Oderland auf die Beine zu stellen. Gedacht, getan, schnell wurde daraus Realität und in diesem Jahr geht es sage und schreibe bereits in die fünfte Runde! Zunächst im kleinen Örtchen Worin zogen wir aber bald in das Umweltzentrum Drei Eichen, inmitten der Wälder in der Märkischen Schweiz um. Waren wir hier bisher immer im September zu Gast, so wurde beschlossen, in diesem Jahr mal die spätherbstliche Pilzflora in diesem interessanten Naturraum zu erkunden. So haben wir an den drei Tagen Theorie und Praxis miteinander verbunden. Neben einigen Vorträgen standen vor allem Exkursionen, Fundbesprechungen und Pilzbestimmungen im Mittelpunkt.

Wir haben bereits Mitte Oktober und ich hatte bisher noch keinen einzigen Hallimasch (Armillaria spec.) zu Gesicht bekommen. Auf dem Gelände des Umweltzentrums begrüßte er mich/uns gleich bei der Ankunft.

Bea und Christian aus Berlin versorgten uns gleich zur Begrüßung mit Kaffee und Gebäck.

Hausbackener Kuchen und sehr lecker! Eigentlich wäre es meine Aufgabe gewesen, als gelernter Konditor. Aber meine in die Wiege gelegte Berufung sind die Pilze.

Liebe Bea, ganz herzlichen Dank für Speis und Trank! Bea und ihr Lebenspartner Christian sind über die Jahre so etwas wie die Gute Seele unserer Seminare geworden. Stets umsichtig und hilfsbereit, wo immer es notwendig ist.

Und das ist er, der junge und nette Herr mit Blickrichtung in die Kamera bzw. zu uns. Auch dir ein großes Dankeschön!

Organisator Oliver Justus (rechts) bei der Eröffnung unseres diesjährigen Pilzwochenendes in der Märkischen Schweiz.

Tochter Sarah hält einen dicken und schweren Wälzer hoch in ihren Händen. Alle Achtung!

Sie überreichte mir das gewichtige Werk schließlich als Dankeschön für mein Kommen, obwohl die Vorträge und Exkursionen bzw. Bestimmungsübungen noch gar nicht begonnen haben. Kann ich den damit verbundenen Erwartungen überhaupt gerecht werden?

Dieses umfangreiche und 4,5 Kg schweres Pilzwissen beinhaltende Werk ist brandneu im Schweizer Verlag Haupt, mit Sitz in Bern erschienen. Und es hat auch seinen Preis! Da habt ihr euch aber etwas kosten lassen. Sicher kam  unsere Catrin auf diese Idee? Catrin hatte in letzter Zeit überhaupt viel für mich und den Pilzfreunden getan, deshalb auch ihr ein großes Dankeschön! Natürlich auch allen anderen, die ihren Beitrag dazu geleistet haben!

Nach dem ersten Beamer – Vortrag meinerseits ging es nochmals zum Kaffee unter die Überdachung an frischer Luft.

Und es wurden die mitgebrachten oder auf dem Gelände entdeckten Pilze schon mal ausgebreitet.

Hier sind es beispielsweise die auf Kompost wachsenden Gift – Riesenschirmpilze (Macrolepiota venenata).

Auch die Tischdecken im Speiseraum des Umweltzentrums Drei Eichen waren voll auf unser Anliegen ausgelegt.

Interessante Farbspiele ergaben sich in der Dunkelheit im Schein einer speziellen Nachtsichtlampe. Hier sind es Grünblättrige Schwefelköpfe.

Am Sonnabend Vormittag startete dann unsere Tagesexkursion wie bereits im vergangenen Jahr am Schweizer Haus in Buckow.

Ein Fest haben auch wir gefeiert, nämlich im Wald zusammen mit den Pilzen.

Oliver Justus gibt noch einige Erläuterungen zum Exkursionsgebiet und zum Ablaufplan der Tageswanderung. Rechts im Vordergrund Olli 2, der zusammen mit Oli 1 für die hervorragende Organisation mit verantwortlich zeichnete.

Noch schnell ein Blick auf die Karte.

Wie schon im letzten Jahr begeisterte uns die Pilzflora entlang des Flüsschen Stöbber ganz besonders. Teils kalkreiche Mischwaldbestände haben hier einiges zu bieten. Hier sind es Vertreter der Schleimfüße aus der Gruppe um den Galligen Schleimfuß.

Möglich wäre der Kristall – Schleimfuß (Cortinarius/Thaxtherogaster barbatus). Hutschleim war sehr bitter!

Schleierlinge bestimmen ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Also Cortinarius spec.

Schön sind hier am Stiel die spinnwebartigen Schleierreste durch den sich darin verfangenen, braunen Sporenstaub zu erkennen.

Ein attraktiver Klumpfuß (Cortinarius spec.).

Halskrausen Erdstern (Geastrum triplex).

Hier sehen wir keinen Schleierling, sondern einen Fälbling. Wahrscheinlich ist es der Große Kakao oder Bräunende Fälbling (Hebeloma laterinus).

Hier könnte man der Meinung sein, den Amethystblättrigen Klumpfuß (Cortinarius calochrous) vor sich zu haben. Aber Vorsicht, es gibt sehr ähnliche Arten. Chemie, Mikroskop oder gar Sequenzierung kann mehr Sicherheit bringen.

Da Lob ich mir doch diesen seltenen Sprödblättler. Der Gold – Täubling (Russula aurea) ist auch ohne aufwendige Prozeduren gut makroskopisch anzusprechen. Ein toller Fund!

Der Natternstielige Schleimfuß (Cortinarius trivialis) ist ein Birken – Begleiter.

In trauter Eintracht Stink – Schirmlinge (Lepiota chistata) und Steife Koralle (Ramaria stricta).

Fleischroter Lacktrichterling (Laccaria laccata).

Für mich der Fund des Tages, denn noch nie habe ich diesen hübschen Grünblättrigen Zwergschirmling (Melanophyllum eyrei) in freier Wildbahn entdecken können. Ja, ich hatte ihn nie zu vor in natura zu gesehen.

Hübsch auch dieser junge Schwarzblauende Röhrling (Boletus pulverulentus). Da er arsenähnliche Verbindungen besitzen soll, kann er nicht mehr als Speisepilz empfohlen werden. Zumindest sollte eine Jahresdosis für einen erwachsenen Menschen von mehr als 90g nicht überschritten werden.

Noch ein interessanter Klumpfuß (Cortinarius spec.). Etwas für echte Mykologen.

Und so sieht er von oben aus.

Blick über den Großen Tornowsee auf das Haus am Tornowsee.

In der Nacht zum 29. August war im Mittelteil des Hauses ein Feuer ausgebrochen. Es hat einen Millionenschaden am Gebäude angerichtet.

Am Ufer des Sees haben die Kinder diese schönen Rötlinge entdeckt. Unter Buchen. Ob es sich um den Buchen – Zärtling (Entoloma placidum) handelt, hätte wohl nur unter dem Mikroskop geklärt werden können. Es gibt eine ganze Reihe ähnlich gefärbter Rötlinge, die aber durchaus andere Standorte bevorzugen.

Am Großen Tornowsee eine verdiente Verschnaufpause. Olli hatte uns mit Kartoffelsuppe und Getränken versorgt.

Nach der Stärkung ging es weiter und wir wurden gleich mit dem nächsten Highlight belohnt. Die schwach giftigen Perlhuhn – Egerlinge (Agaricus placomyces) gehören zu den seltenen Vertretern der Sektion um den Karbol – Champignon.

Zwar ungleich häufiger, aber dennoch immer wieder ein schönes Foto – Motiv darstellend, sehen wir hier zwei Spitzschuppige Schirmpilze (Lepiota aspera). Ungenießbar, mit stechendem Geruch.

Auf unserem Weg durch die Märkische Schweiz durften wir den höchsten Feldahorn Brandenburgs bewundern.

Waldblick auf den Kleinen Tornowsee.

Junge Specht – Tintlinge (Coprinus picaceus).

Ein Breitschuppiger Champignon (Agaricus lanipes). Immer im Wald anzutreffen, meist in der Nähe von Eichen.

Und hier schloss sich der Kreis wieder.

Und wieder im Umweltzentrum Drei Eichen angelangt, entdeckte Catrin an Fichtenholz am Objektrand diese tollen Schlauchpilze. Bischofsmütze (Gyromitra infula). Diese große Lorchel sieht man nicht alle Tage, denn sie ist relativ selten. Ein toller Fund und dass gleich direkt an unserer Tagungsstätte.

Und nur wenige Meter vom Objekt entfernt stehen steinalte Ulmen. Hier hatten wir während eines früheren Seminars den ebenfalls seltenen Ulmen – Holzrasling (Hypsizygus ulmarius) entdecken können. Wie war die Freude groß, dass er wieder dort war. Zumindest bei mir.

Nach unserer Ankunft in Drei Eichen wurden die gefundenen Exponate dann auf Pappteller ausgelegt und sortiert.

Wie man an den Fensterscheiben erahnen kann, regnet es jetzt in Strömen. Wir hatten Glück, das wir trocken durch den Wald gekommen waren. Es schauerte jedoch nur wenige Minuten.

Es ist wieder allerhand zusammen gekommen.

Auch spezielle Bestimmungsliteratur ist vorhanden und nach dem Abendessen ging es in gemütlicher Runde ans Werk.

Sonntag Vormittag – Aufbruch zur Abschlussexkursion In Richtung der „Magischen Wiese“.

Wie so oft unter Robinie, aber leider ohne die ansonsten so typisch rosa Lamellen. Der Rosablättrige Krempenritterling (Leucopaxillus rhodoleucus). Sehr ähnlich dem Mehlpilz, aber ohne dessen sehr intensivem Mehlgeruch.

Wir haben die Sanddünen an der Magischen Wiese erreicht.

Ausgesprochen armer Sandstandort unter Kiefern. Genau das Richtige für den Heide – Schleimfuß (Cortinarius mucosus). Ausnahmsweise mal ein essbarer Vertreter der Schleierlinge.

Auch die Kinder sind wieder mit Begeisterung dabei.

Kieferndüne mit Magischer Wiese im Hintergrund.

Und dann haben die Kinder etwas ominöses entdeckt.

Es sind Wurzeltrüffel der Gattung Rhizopogon. Hier der Gelbe Wurzeltrüffel (Rhizopogon obtextus). Sie sind in sandigen Kienfernwälder mitunter recht leicht zu finden, da sie mit ihrem Scheitel den Sandboden durchbrechen können.

Es gibt mehrere Arten unter ihnen. Hier ist es die Rötliche Wurzeltrüffel (Rhizopogon roseolus). Die zu den Bauchpilzen gehörenden (die echten Trüffeln sind Schlauchpilze) Pilze sollen gerne von Reh und Schwein gefressen werden. In Spanien werden sie unter der Bezeichnung Nacidas (La Palma) verspeist, schreibt Karin Montag im „Tintling“.

Trotz des Sandbodens, der recht kalkreich erscheint, sind unter eingestreuten Eichen auch Grüne Knollenblätterpilze (Amanita phalloides) zu finden.

Jetzt geht es auf die Magische Wiese.

Ich denke hier sehen wir den Weißen Schirmpilz (Lepiota alba) mit seinem typisch gelblichen Scheitel. Aber es gibt noch andere, sehr ähnliche Arten!

Und hier sehen wir das Fasermützchen oder auch Wiesen – Haarschwindling (Crinipellis stipitarius).

Stielboviste der Gattung Tulostoma.

Brauner Leder – Täubling (Russula integra). Ein essbarer Täubling mit ockerfarbenen Lamellen und unter Kiefern beheimatet.

Am Waldrand, da Mykorrhiza Partner von Laub- und Nadelbäumen, diese essbaren Gilbenden Erdritterlinge (Tricholoma sculpturatum).

Auch hier war der Große- oder Bräunende Kakao – Fälbling (Hebeloma edurum), wie schon bei einem früheren Besuch, am Rande der Magischen Wiese in großen Mengen vertreten.

Wir sehen 4 giftige Birken – Reizker (Lactarius torminosus) und einen delikaten Edel – Reizker (Lactarius deliciosus).

Edel – Reizker links, Birken – Reizker rechts.

Hier sind es 1 Edel – Reizker (Lactarius deliciosus) und 4 Fichten – Reizker (Lactarius deterrimus).

Pilze über Pilze, aber wo bleiben die magischen Arten. Die Saftlinge, Ellerlinge, Erdzungen oder Rötlinge!

Aber wer genau hinschaut, der findet auch. Der Pilz des Jahres 2007, der Braungrüne Rötling (Entoloma incarnum) mit seinen penetranten Geruch nach Mäuseklo.

Hier sehen wir die blasse Form des Wiesen – Ellerlings (Cuphophyllus pratensis var. pallida). Manche Autoren machen auch eine selbsttständige Art daraus. Ellerlinge, Schnecklinge und Saftlinge gehören zu den Wachsblättlern. 

Schön ist auch immer wieder eine Begenung mit dem Rosenroten Schmierling (Gomphidius roseus). Immer auch dort wo es Kuh – Röhrlinge gibt. In armen und sauren Kiefernforsten und Heiden.

Zitronenblättriger Täubling, Tränen – Täubling oder Säufernase, dieser Sprödblättler firmiert unter verschiedenen deutschen Bezeichnungen. Russula sardonia ist sein wissenschaftlicher Name. Kiefernbegleiter im späteren Herbst, der wegen seiner Schärfe ungenießbar ist.

Dieser Steinpilz (Boletus edulis) hat seine besten Zeiten bereits hinter sich. Er ist überständig und bleibt im Wald.

Wie alle Täublinge dieser Sektion neigt auch der essbare Rote Heringstäubling (Russula xerampelina) zum bräunen seines Fleisches.

Kiefern – Täubling (Russula cessans). Relativ kleiner, gebrechlicher und milder Täubling, mit verschieden rötlich gefärbtem Hut und höckerig gerieftem Hutrand.

Hier noch einmal der leicht bestimmbare (Standort unter Kiefern auf armen Sandböden beachten) Heide – Schleimfuß (Cortinarius mucosus). Auch volkstümlich als Brotpilz bezeichnet. 

Ein Bewohner von totem Nadelholz, vorzugsweise von Kiefern, ist der ausgesprochen stattliche und farbschöne Purpurfilzige- oder Rötliche Holzritterling (Tricholomopsis rutilans). Praktisch wäre er essbar, soll aber ein eher muffiges Aroma aufweisen. Ich habe aber diesbezüglich auch schon positiveres vernommen.

Ebenfalls an Kiefernholz findet sich gelegentlich der Schwarzschneidige Dachpilz (Pluteus atromarginatus).

Ich hoffe, es hat auch allen anderen so viel Freude und Spaß gemacht wie mir und bedankte mich nochmals bei Oli und Olli aus Berlin für die Organisation dieser erlebnisreichen Pilztage in der Märkischen Schweiz. Vielleicht sehen wir uns ja im nächsten Jahr gesund und munter wieder. 14. Oktober 2023.

Umweltzentrum Drei Eichen

11. Oktober 2023 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion Lübtheen – Süd

Auch für interessierte Pilz – und Naturfreund*innen

MTB 2732/1 – Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe – Rens

Es dominieren Kiefern – Forste.

In der Reihenfolge meiner Auslosung der Exkursionsgebiete für Mittwoch, vor knapp 3 Jahren, ist nun die Topographische Karte von Lübtheen – Süd an der Reihe. Großflächige Wald- und heideartige Gebiete finden sich in diesem Messtischblatt. Das Gebiet gehört zur Griesen Gegend und ist daher von nähstoffarmen Sandböden dominiert. Auf Grund dessen finden wir hier meist die  Waldkiefer vor. Die Griese Gegend ist vor allem im Herbst ein Paradies für den Kochtopf – Mykologen. Allen Speisepilzen voran gedeiht der Maronen – Röhrling hier besonders im Oktober nicht selten als Bodendecker. Nicht Suchen, sondern Aussuchen ist die Devise. Heute gab es zwar auch reichlich von ihnen, aber in einer unwürdigen Qualtät für den Kochtopf. Im Vordergrund soll natürlich die Kartierung stehen. Auch gehören Teile des heutigen Gebietes zur Kernzone des Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe Mecklenburg – Vorpommern – Flusslandschaft Elbe – und besitzen daher einen erhöhten Schutzstatus, ähnlich einem Naturschutzgebiet. Das heutige Revier findet sich südwestlich der Mecklenburgischen Kleinstadt Lübtheen und nennt sich Rens, mit dem kleinen Anwesen Grüner Jäger. Weite Bereiche des Quadranten werden aber auch von Feuchtgebieten eingenommen. Ich fuhr zusammen mit meinem Wismarer Pilzfreund Hartmut runter nach Lübtheen. Dort trafen wir und mit Irena uns starteten unsere Tour. Später stieß noch Michael aus Schwerin zu uns.

Über diesen, recht seltenen, aber relativ leicht bestimmbaren Rißpilz habe ich mich gleich zu Beginn gefreut. Rötender Rißpilz (Inocybe whitei). Giftig, enthält wie viele Rißpilze Muscarin!

In der Regel ohne weiteres makroskopisch bestimmbar ist auch der Blutblättrige Hautkopf (Cortinarius semisanguinea).

Gern und nicht selten an toten Eichenästen zu beobachten und ebenfalls leicht bestimmbar ist der Zweifarbige Knorpelporling (Oligoporus dichrous).

Mehlpilz (Clitopilus prunulus).

Schön zoniert sind diese Edel – Reizker (Lactarius deliciosus).

Eine Augenweide ist immer wieder der Rote Heringstäubling (Russula xerampelina). Ein essbarer Pilz.

Nicht zu verwechseln mit dem Roten Fliegenpilz (Amanita muscaria). Dieser kann durchaus auch ohne seine typisch weißen Hüllreste auf dem Hut vorkommen. Sein Verzehr kann teils angenehme, teils aber auch sehr unangenehme Folgen nach sich ziehen. Er ist ein Giftpilz, welches bereits jedes Kind weiß.

Auch dieser Pilz ist zumindest leicht giftig und kann heftiges Erbrechen erzeugen. Getrocknet und als Pilzwürze verwendet ist er jedoch hervorragend. Maggipilz oder Bruchreizker (Lactarius helvus).

Noch nie in meinem Leben habe ich derartige Massenbestände vom Sand – Röhrling (Suillus varigatus) gesehen wie heute. Und oft in bester Qualität.

Ich sammelte reichlich von ihnen ein. So vorbereitet landeten sie auf dem Dörrgerät, denn getrocknet und zu Pulver gemahlen sollen auch sie ein sehr gutes, herzhaftes Aroma in Suppen und Soßen ergeben.

Junger Maronen – Röhrling (Xerocomus badius). Sie waren meist von schlechter Qualität und ich ignorierte sie weitgehend. Ich bückte mich erst gar nicht nach ihnen. Es sei denn für ein Foto.

Auch der schwach giftige Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita citrina) war reichlich zugegen. Überhaupt gab es heute hier eine allgemeine Pilzschwämme, wie man sie nur selten zu Gesicht bekommt.

Auch der Perlpilz (Amanita citrina) ist ein Knollenblätterpilz. Er darf aber als Speisepilz in den Korb wandern.

Auch der Gummiartig biegsame Kuhpilz (Suillus bovinus) war hier heute inselweise gut zu Gange.

Er geht eine Lebensgemeinschaft mit dem Rosenroten Schmierling (Gomphidius roseus) ein.

Im Kiefernforst findet sich häufig der essbare Jodoform – Täubling (Russula turci).

Ebenfalls der Orangerote Graustiel – Täubling (Russula decolorans). Ein guter Speisepilz.

Immer wieder ein schönes Fotomotiv und oft auch ein Hinweisgeber für Steinpilze.

Zumal hier auch noch Jungfichten unter die Kiefern gepflanzt worden waren.

Da war der Herrenpilz (Boletus edulis) freilich gleich zur Stelle.

Erhaben hebt sich dieses Exemplar über den Moosteppich des sauren Nadelwaldes.

Einer der stattlichsten und schönsten Täublinge an solchen Standorten ist der sehr scharfe Zedernholz – Täubling (Russula badia).

Ein Fliegenpilz (Amanita muscaria) der schon aus einiger Entfernung, mitten auf einem Waldweg, die Blicke auf sich zog. Ich habe ihn mit meiner Kamera mal heran gezoomt.

Ja, Steinpilz und Fliegenpilz teilen sich gerne mal den Standort. Zumindest unter Fichten, Kiefern und Buchen.

Inzwischen gewinnt mein Korb auch schon einiges an Gewicht.

Zwischendurch sorgte Irena für ein Picknick an frischer Waldluft.

Gestärkt ging es dann noch an eine 2. Runde.

Stets unter Kiefern finden wir den Späten- oder Leberbraunen Milchling (Lactarius hepaticus). Seine weiße und scharfe Milch färbt sich nach wenigen Minuten an der Luft gelb.

Der Schwarzschneidige Dachpilz (Pluteus atromarginatus) wächst immer auf totem Nadelholz.

Welch eine Freude für den Kochtopf – Mykologen. So frische und vor allem saubere Krause Glucken (Sparassis crispa) findet man nicht alle Tage.

Diesen schicken, dunkelhütigen Steinpilz, fand Michael. Man durfte ihn nicht scharf anschauen, denn er lebte von innen förmlich und war kurz vor dem Zusammenbrechen.

Noch ein schönes Stimmungsbild von Glückspilzen in der Abendsonne.

Am Ende waren alle zufrieden. Hier Irena mit vollen Korb.


Die Artenliste von MTB 2732/1 = Lübtheen – Süd: Rostfleckiger Helmling, Fleischroter Lacktrichterling, Butterpilz, Edel – Reizker, Heftel – Nabeling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Bruchreizker, Ohrlöffel, Weißmilchender Helmling, Zedernholz – Täubling, Geflecktblättriger Flämmling, Rosablättriger Helmling, Rötender Rißpilz, Fuchsiger Scheidenstreifling, Eichen – Milchling, Gelbweißer Täubling, Leberbrauner Milchling, Perlpilz, Maronen – Röhrling, Goldschimmel, Grünblättriger Schwefelkopf, Krause Glucke, Olivgrüner Milchling, Blutblättriger Hautkopf, Samtfuß – Krempling, Rotbrauner Milchling, Zweifarbiger Knorpelporling, Mehlpilz, Mäuseschwänzchen, Keulenfuß – Trichterling, Amiant – Körnchenschirmling, Buckel – Täubling, Blaustieliger Heftel – Nabeling, Kiefern – Täubling, Roter Heringstäubling, Dehnbarer Helmling, Roter Fliegenpilz, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Orangeroter Graustiel – Täubling, Falscher Pfifferling, Gelber Knollenblätterpilz, Scherbengelber Rötling, Kirschroter Speitäubling, Kuh – Röhrling, Rosenroter Schmierling, Eichen – Mehltau, Getropfter Saftporling, Kahler Krempling, Jodoform – Täubling, Braunroter Lacktrichterling, Grasgrüner Täubling, Pantherpilz, Blaugrauer Reiftäubling, Apfel – Täubling, Erdwarzenpilz, Gelbblättriger Hautkopf, Narzißengelber Wulstling, Gebänderter Dauerporling, Widerlicher Kammtäubling, Olivgelber Rißpilz, Gemeiner Rettich – Fälbling, Buchen – Speitäubling, Waldfreund – Rübling, Steife Koralle, Graugrüner Milchling, Breitblättriger Rübling, Weißer Knorpelporling, Flatter – Milchling, Echter Zunderschwamm, Angebrannter Rauchporling, Striegeliger Schichtpilz, Schmetterlings – Tramete, Laubholz – Hörnling, Gelbbrauner Trichterling, Polsterförmiger Schleimpilz, Gefleckter Rübling, Ziegelroter Täubling, Zweifarbiger Lacktrichterling, Schwarzschneidiger Dachpilz, Pfeffer – Röhrling, Ziegenlippe, Sommersteinpilz und Ahorn – Runzelschorf.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion – Siehe unter Termine!


07. Oktober 2023 – Öffentliche Lehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Sie führte durch das Kaarzer Holz

Im Nadelwald des Kaarzer Holzes am verregneten 07. Oktober 2023.

An der Pilzfront herrscht Hochsaison. Deshalb lud das Mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar wieder zu einer geführten Lehrwanderung ein. Ziel war das Kaarzer Holz, zwischen Sternberg und Crivitz. Ein größeres, zusammenhängendes Waldgebiet, dass über viele Jahre wegen militärischer Nutzung als Sperrgebiet für Pilzsucher tabu war. Ich kenne es noch aus meiner Kinderzeit, als ich mit dem Fahrrad von Weitendorf 10 Km durch dieses, für mich damals riesige Waldgebiet, bis nach Demen radelte, um dort meine Oma zu besuchen. Und schon damals begeisterten mich nicht nur die Ringelnattern, die meinen Weg kreuzten, sondern auch schon die Pilze.

Das Kaarzer Holz mit einem hohen Totholzanteil.

Das Kaarzer Holz gehört inzwischen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und wird  zunehmend sich selbst überlassen. Vor einigen Jahren kartierte ich mit weiteren Hobby – Mykologen ausgewählte Flächen im Kaarzer Holz im Auftrag der DBU. Noch etwa bis zur Jahrtausend – Wende gab es in diesem Revier große Fichtenschonungen in Monokultur, die ihrerseits in manchen Jahren nur so vor Steinpilzen strotzten. Diese Zeiten sind vorbei, aber dennoch zählt das Kaarzer Holz zu den besonders pilzreichen Revieren, nicht zuletzt auch wegen seiner zunehmenden Natürlichkeit. Auch der Wolf ist hier inzwischen heimisch geworden und durchstreift mit mindestens einem Rudel dieses urwüchsige Revier. Nun, diese klugen und scheuen Tiere werden wir heute sicher nicht zu Gesicht bekommen, aber ich hoffe auf eine bunte Vielfalt verschiedenster Großpilze und sicher auch reichlich essbarer Arten, die zum Schluss in den Körben der Teilnehmerinnen und Teilnehmer landen könnten und schließlich den Sonntagsbraten bereichern dürften. Aber das Wetter war nicht auf unserer Seite. Dauerregen war angesagt und ich war drauf und dran die Veranstaltung abzusagen, welches ich eigentlich auch schon am Vorabend tat. Aber beste Pilzzeit und Ankündigungen in der Tagespresse werden sicher einige Menschen mobilisieren und trotzt des ungemütlichen Wetters auf der Matte stehen werden. Die Matte befand sich vor der Gaststätte Winkelkrug in Demen und tatsächlich erwartete mich hier eine ansehnlichen Traube interessierte Leute.  So ging es dann doch zu einem pilzkundlichen Waldbad in das Kaarzer Holz, zwischen Venzkow und Demen. Siehe auch unter: Kaarzer Holz  

Zunächst durfte sich jeder in die Teilnehmerliste eintragen und die Teilnahmegebühr entrichten.

Der Regen setzte ein und wir in den Wald hinein.

Es dauerte nicht lange und jeder hatte bereits etwas entdeckt. Hier ist es ein roter Täubling.

Die ersten Speisepilze wurden in die Körbe gelegt. Es scheint bunt zu werden, denn bis auf obigen Butterpilz wären die unteren Exemplare ohne Fachmann sicher im Wald geblieben.

Auch dieser ausgezeichnete Speisepilz hätte keine Beachtung erfahren und wäre als vermeintlicher Giftpilz stehen geblieben. Dabei gibt es kaum etwas besseres, geht es um die gehobene Küche bezüglich Pilze. Edel – Reizker gebraten – ganz vorzüglich!

Hier sehen wir zwei Filzröhrlinge. Der obere ist bereits ungenießbar, wenn nicht sogar giftig. Er ist im Anfangsstadium vom Goldschimmel befallen. Beim Sammeln von Röhrlingen, insbesondere Filzröhrlingen, ist immer ein kritischer Blick erforderlich, damit solche Exemplare erst gar nicht in den Korb wandern.

Diese Tränen – Täublinge (Russula sardonia) sollten auch außen vor bleiben. Sie sind sehr scharf im Geschmack und machen das Gericht ungenießbar.

Gegen einen Steinpilz ist natürlich nichts einzuwenden.

Auch dieser besonders blasse Grasgrüne Täubling darf in den Korb gelegt werden. Zumindest als Mischpilz ist er brauchbar.

Und der Fleischrote Speise – Täubling ist auch im Reingericht ganz ausgezeichnet!

Ein junger Boletus edulis.

Der ehemalige Schießplatz.

Lecker ist selbstverständlich auch der volkstümliche Maronen – Röhrling, oft unter der Bezeichnung Braunkappe eingesammelt.

Am milden Geschmack und seinem Fischgeruch gut zu erkennen ist der im sauren Kiefernwald häufige Rote Heringstäubling (Russula xerampelina). Einer der farbenfrohesten und schönsten Pilze unserer Kieferwälder bzw. Forste. Er darf also in den Korb gelegt werden.

Ja, ein knallroter Pilz des Nadelwaldes und trotz dem ein guter Speisepilz. Rot ist keine Warnfarbe im Pilzreich!

Die Gruppe hat sich etwas verteilt.

Der Seifen – Ritterling (Tricholoma saponaceum) duftet nach Waschküche. Aber wer wäscht heut zu Tage noch Wäsche in einer Waschküche? Also riecht er wohl eher nach Waschmaschine? Wie dem auch sei, der Pilz ist jedenfalls schwach giftig!

Am Ende waren nicht nur die Pilze triefend nass, sondern auch wir. Zumindest hat es sich doch für die allermeisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer gelohnt. Stellvertretend ein Blick in diesen Korb.


Ein Gruppenbild war heute leider nicht möglich. Es regnete in Strömen.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

04. Oktober 2023 – Mittwochsexkursion

Mittwochsexkursion bei Wöbbelin

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreund*innen

MTB 2535/4: südlich der Neuhöfer Karpfenteiche

Reiß Aus zu hochdeutsch nennt sich der Ort, an dem unser heutiges Exkursionsgebiet grenzt.

Wir sind nun im 4. und damit letzten Quadranten der Topographischen Karte von Wöbbelin angelangt. Die Lewitz – Region stand und steht heute noch einmal im Mittelpunkt unserer Mittwochsexkursion. Dieser Quadrant wird von den Fischteichen in der Lewitz eingenommen. So die Friedrichsmoorer Karpfenteiche und nach Süden von den Neuhöfer Karpfenteichen. Kleine Waldflächen, die für uns in Frage kommen, gibt es am südlichen Kartenrand, südlich der Fischteiche. Sie ragen als Zipfel in unseren Kartierungsausschnitt hinein. So auch zwischen den kleinen Orten Riet Ut und Krim sowie dem Hauptort Neustadt – Glewe. Da war Timur doch etwas verwundert, denn die Krim gehörte bis vor einigen Jahren noch zu seinem Heimatland, der Ukraine. Bis hier haben es die Russen jedoch noch nicht geschafft. Aber wer weiß, bis vor einiger Zeit gehörte ja der Osten Deutschlands zum Machtbereich Moskaus. Warten wir`s ab! Timur lebt schon seit vielen Jahren in Deutschland und er ist auch Mitglied in der Gruppe der Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. Wir trafen uns in Riet Ut gegen 16.00 Uhr und drehten eine Runde durch den vielschichtigen und abwechslungsreichen Wald.

Bereits nach den ersten Schritten wurde Timur fündig.  

An windiger Waldkannte waren diese Rosa – Helmlinge (Mycena rosea) ziemlich vertrocknet.

Keine Tomate, ein Roter Fliegenpilz (Amanita muscaria) ohne die charakteristischen Hüllreste auf seinem Hut.

Violette Lacktrichterlinge (Laccaria ametystea).

Hat Braunfäule diesen Buchenstamm ausgehöhlt?

Sicher ein ertragreicher Dammweg am Waldrand entlang, mit seinen alten Eichen und Buchen. Heute zwar nicht, aber sicher zu besseren Zeiten.

Nur einige ältere und auch schon vom Goldschimmel in Besitz genommene Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron).

Der ausschließlich unter Eichen vorkommende, nach Blattwanzen duftende Eichen – Milchling (Lactarius quietus) kann als Mischpilz Verwendung finden.

Der leicht giftige Ranzige Trichterling (Clitocybe phaeopthalma) besticht durch seinen Duft nach Hühnerstall.

Im vielseitigen Baumbestand, mit dichtem Jungwuchs, immer mal die eine oder andere, durchaus mastige Marone (Xerocomus badius), worüber Timur sich besonders freute, wollte er doch eine schmackhafte Mahlzeit mit nach Lübeck nehmen.

Unter Eiche ein Purpurschwarzer Täubling (Russula atropurpurea).

Die weißlichen, etwas scharfen Lamellen, weisen einen leichten Gelbstich auf und im Alter kann dieser Täubling grauen.

Tote Nadelbäume standen leider auch hier, aber der Wald strotzt vor Vitalität. Reichlich Jungwuchs ist am kommen. Laub-, wie auch Nadelholz.

Blutmilchpilze (Lycogala epidendron).

Timur sucht nach Maronen unter Altfichten.

Aber der Wald, und das ist hier ein Revier, das diesen Titel durchaus verdient, ist hinreichend Licht und Nachwuchs kann sich gut entwickeln.

Hier sehen wir nochmals den Purpurschwarzen.

Und hier ist es der Buchen – Speitäubling (Russula marei).

Die Gelbe Lohblüte (Fuligo septica) ist kaum zu übersehen.

Ja, es ist Herbst geworden. Die Gallertfleischigen Fältlinge (Merulius tremellosus) gehen an den Start.

Na, wie sieht es aus? Was wollen uns diese Orakel verraten. Gibt es eine Teuerung? aber die haben wir ja schon längst! Gestreifte Teuerlinge (Cyathus striatus).

Breitblättriger Rübling (Megacollybia platyphylla).

Viele Stockschwämme an einen alten Buchenstubben, aber es sind längst nicht alles Stockschwämmchen!

Die waren natürlich auch mit dabei.

In der Überzahl waren es jedoch giftige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare), rechts im Bild.

Die leckeren Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) wanderten in den Speisepilz – Korb von Timur.

Die an sich sehr farbfreudigen Lacktrichterlinge können bei Trockenheit ziemlich entfärben. Hier sehen wir Fleischrötliche Lacktrichterlinge (Laccaria laccata).


Die Artenliste von MTB 2535/4 – Riet Ut: Pantherpilz, Gelber Knollenblätterpilz, Rosa – Helmling, Rosablättriger Helmling, Flatter – Milchling, Schmetterlings – Tramete, Buckel – Tramete, Amiant – Körnchenschirmling, Kahler Krempling, Blutmilchpilz, Vielgestaltige Kohlenbeere, Gelbweißer Täubling, Geflecktblättriger Flämmling, Fichten – Zapfenrübling, Eichen – Mehltau, Buchen – Speitäubling, Heftel – Nabeling, Gelbe Lohblüte, Brandkrustenpilz, Rehbrauner Dachpilz, Gallertfleischiger Fältling, Rotfuß – Röhrling, Goldschimmel, Gestreifter Teuerling, Wurzelschwamm, Gemeine Stinkmorchel, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Roter Fliegenpilz, Violetter Lacktrichterling, Purpurschwarzer Täubling, Birken – Zungenporling, Samtiger Schichtpilz, Birken – Speitäubling, Rostfleckiger Helmling, Blaugrauer Täubling, Ranziger Trichterling, Breitblättriger Rübling, Maronen – Röhrling, Waldfreund – Rübling, Klebriger Hörnling, Herber Saftporling, Erdwarzenpilz, Grünblättriger Schwefelkopf, Weißstieliges Stockschwämmchen, Stockschwämmchen, Flaschen – Stäubling, Birkenblättling und Herber Zwergknäuling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

30.09. – 03.10.2023 Großpilzausstellung in Wismar

30. Großpilzausstellung in Wismar

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Im Mykologischen Informationszentrum ABC Straße 21

Blick auf unsere Großpilzausstellung 2023.

Die Öffnungszeiten

Sonnabend, der 30.09.2023   10.00 – 18.00 Uhr (mit Imbiss)

Sonntag,      der 01.10.2023   10.00 – 18.00 Uhr (mit Imbiss)

Montag,       der 02.10.2023   10.00 – 18.00 Uhr

Dienstag,     der 03.10.2023   10.00 – 18.00 Uhr


Eintritt: 2.00 €


Auch in diesem Jahr luden die Pilzfreundinnen und Freunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. wieder zu ihrer Großpilzausstellung in das historische Nikolaiviertel der Hansestadt Wismar sehr herzlich ein. Wie seit vielen Jahren wieder in das Mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21.

Pilzausstellung am 30. September 1993 auf dem Fußgängerbereich vor dem Karstadt – Stammhaus und der damaligen, städtischen Pilzberatungsstelle.

Ausstellung Ende der 1990er Jahre im Raum 28 des Wismarer Rathauses.

Angefangen hat alles im Jahre 1992, als das neu gegründete Umweltamt der Stadt an mich heran trat, in den Amtsstuben eine öffentliche Pilzausstellung zu organisieren. Später zogen wir für 2 Jahre auf die Fußgängerzone, dann in das Rathaus und schließlich in die Räumlichkeiten der privaten Pilzberatungsstelle in der ABC Straße. Ab jetzt zusätzlich mit Verköstigung. Pilzsuppe- und Pfanne bis zum satt essen standen immer wieder für die Besucher bereit und der unwiderstehliche Duft von frischen Waffeln lockte zusätzliche Gäste an.  Drei Jahrzehnte liegen nun schon hinter uns und wir hofften, dass die Natur dieses Jubiläum entsprechend zu würdigen weis. Soll heißen, für uns ein vielfältiges und reichhaltiges Frischpilzaufkommen in Wald und Flur bereit halten möge. Leider war es mal wieder recht grenzwertig. Der wärmste September seit Begin der Wetterauszeichnungen, einher gehend mit sehr trockenem Wetter, zumindest in der ersten Hälfte des Monats, ließ die benötigen Frischpilze nur recht spärlich sprießen. Es gab zum Glück aber auch Regionen, wo stärkere Schauer schon ein recht ordentliches Pilzaufkommen aus den Böden kitzelten, so dass schließlich wieder eine sehr sehenswerte Pilzausstellung zu Stande kam.

Mehrere Tage waren einige Pilzfreundinnen und Freunde in Wald und Flur unterwegs, um Frischpilze zu besorgen. Ich fuhr zunächst nochmals in die Waldlewitz, weil es hier vor 2 Wochen an die 30 Liter geregnet hatte. Die Resultate zeigten sich bei diesen Garten – Riesenschirmpilzen (Macrolepiota rhacodes var. hortensis). Den Standort hatte Catrin vor zwei Wochen hier entdeckt. Damals waren die Pilze überständig, heute schoben sie frisch. Gerade richtig für eine Pilzausstellung.

Auch die damals noch sehr kleinen Schmarotzer – Röhrlinge (Xerocomus parasiticus) waren zu ansehnlichen Pilzen heran gewachsen.

Und direkt in Friedrichsmoor begrüßten mich protzig einige Riesenschirmpilze (Macrolepiota procera). Die kamen mir gerade recht, können aber auf dem Motorrad schnell meine Transportmöglichkeiten einschränken. Vorsichtig die halbwegs geschlossenen unter der Sitzbank verstaut, sollte es schon gehen.

Anschließend fuhr ich in die Venzkower/Kobander Tannen. Hier bekam ich fast eine Krise. Bis auf einige Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) kaum mal ein Frischpilz. Über weite Strecken trostlos!

Nach langem Suchen endlich mal eine Gruppe von Keulenfuß – Trichterlingen (Clitocybe clavipes).

Auch dieser junge Beutel – Stäubling (Calvatia excipuliformis) war sehr willkommen. Die meisten waren noch sehr winzig, aber sie zeigten an, dass es hier bald besser werden sollte.

An den Waldwegen gelegentlich mal einige Weichritterlinge der Gattung Melanoleuca.

Das Fichtensterben geht auch in den Kobander Tannen weiter. Erinnerungen an bessere Tage werden wach, wo unter ihnen noch die schönsten Steinpilze wuchsen.

Und diese Vertreter hatte ich seit Stunden gesucht. Zeigen sie sich gerade auch im September als Bodendecker in unseren Kiefernwäldern. Erst ganz zum Schluss eine kleinere Gruppe der Rostfleckigen Helmlinge (Mycena zephirus). Die Pilzausstellung scheint gerettet, schrieb mir unser Pilzfreund Phillip Buchfink und beglückwünschte mich. Eine große Pilzausstellung ohne diese überaus häufige Art, undenkbar!

Am Folgetag startete ich meine Rundtour durch verschiedene Wälder bei Jesendorf. Eigentlich immer eine gute Adresse für eine interessante Artenvielfalt. Ich war froh, dass ich hier diese Mehlschirmlinge (Cystolepiota sistrata) einsammeln konnte. Ansonsten auch hier so ziemlich tot!

Die nächste Station war Perniek. Hier beglückte mich zumindest eine Espen – Rotkappe (Leccinum auratiacum), wo sonst dutzende stehen.

Aber auch die standortstreuen Gestielten Schütterzähne (Sistotrema confluens) waren willkommen.

Auch die Körnchen – Röhrlinge (Suillus granulatus) sind Standard hier und durften nicht fehlen.

Anschließend traf ich mich mit Pilzfreund Christian Boss und wir durchsuchten die Neukloster Forst bei Klein Warin nach Ausstellungspilzen. Hier freuten wir uns zunächst über diese Erdsterne (Geastrum).

Eine noch ungeöffnete „Zwiebel“.

Ungewöhnliches Exemplar aus dem Formenkreis der Herbstlorchel (Helvella crispa).

Und wie so oft an mehr oder weniger kalkreichen Waldwegen schoben einige Schleierlinge (Cortinarius spec.).

Es handelt sich um Dickfüße, wahrscheinlich aus der Verwandtschaft des Tonweißen Dickfuß.

Sehr gefreut haben wir uns über diese markanten Kohlen – Trichterlinge (Clitocybe carbonaria). Ihr Mehlgeruch erinnert sehr an den des Maipilzes.

Die nur unter Lärchen wachsenden Gold – Röhrlinge (Suillus flavus) dürfen nach Möglichkeit auch nicht fehlen.

Und der Maronen – Röhling (Xerocomus badius) schon gar nicht.

Leuchtend rote Apothezien aus der Verwandtschaft der Feuerkissen müssen zur genauen Bestimmung einer mikroskopischen Untersuchen zugeführt werden.

Diese Prozedur ist zum bestimmen des Butterpilzes (Suillus luteus) natürlich nicht notwendig. Gefunden und fotografiert in den Wäldern bei Weberin. Ich konnte Sohn Jonas überreden, mit mir am Abend dort noch eine Runde zu drehen und den Brunftschreien der Rothirsche zu lauschen. Nur hatten sie nicht so recht Lust dazu. Es war doch ziemlich dürftig. 

Aber es ging ja auch um Ausstellungsmaterial. Flockenstieliger Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis) wie aus dem Bilderbuch.

Das der leicht giftige Porphyrbraune Wulstling zu den Knollenblätterpilzen zählt, dürfte auf der Hand liegen.

Ein sehr schöner Fund sind diese Weinroten Graustiel – Täublinge (Russula vinosa). Dieser Sprödblättler wird angesichts des Fichten – Sterbens und fehlender Neuaufforstungen wohl irgendwann auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Arten zumindest in M-V landen.

Und am Donnerstag war ich dann noch mit Irena in der Nossentiner/Schwinzer Heide unterwegs. Hie ein Blick auf den Krakower See.

Aus dem Sand einer aufgeschütteten Straßenböschung schieben Zweisporige Champignons (Agaricus bisporus). Hier müsste vielleicht das Mikroskop befragt werden, ob dem auch so sei. Aber da bin ich mir ziemlich sicher, dass dem auch so ist, denn auch ohne zu mikroskopieren ist die Wildform des Zucht – Champignons leicht zu erkennen.

Und Irena hat gleich noch für den Pilz – Imbiss wunderbar frische Körnchen – Röhrlinge eingesammelt.

Diese wunderschönen Birkenpilze (Leccinum scabrum) landen selbstredend auf der Moosfläche unserer 30. Großpilzausstellung.

Auch der Kahle Krempling (Paxillus involutus) ist wichtig. Galt er doch in schlechten Zeiten als einer der wichtigsten Speisepilze. Heut gilt die Regel „Hände weg vom Kahlen Krempling“.

Wunderschön und gerade richtig für ein Pilzschnitzel.

Und die Abenddämmerung brach bereits herein. Noch schnell an einem Sonderstandort bei Sternberg nachgeschaut. Hier ein Fahler – Röhrling (Boletus impolitus). Der fehlte auch noch in der Sammlung.

Noch viel wichtiger, der Edel – Reizker (Lactarius deliciosus).

Den Olivgelben Rißpilz (Inocybe dulcamara) würde wohl kaum jemand vermissen, aber auch er ist willkommen in einer umfänglichen Pilzschau.

Auch der Gilbende Erdritterling (Tricholoma argyraceum) wandert in meine Sammelbehältnisse und anschließend in Frischaltebehälter in den Kühlschrank.

Links drei Exemplare des Ringlosen Butterpilzes (Suillus collinitus) und rechts drei des Butterpilzes (Suillus luteus).

Der Mond ist aufgegangen und die goldenen Sternlein sprangen, oder hieß es prangen? Die sind nicht zu sehen, es ist zu dunstig, aber es ist Vollmond, die Pilze haben es noch nicht überall mitbekommen!

Noch herrscht gähnende Leere auf unseren Ausstellungsflächen. Das wird sich nun aber ändern.

Während ich am Freitag dann mit dem Aufbau der Ausstellung begann, waren einige weitere Vereinsmitglieder unter der Leitung von Monika Peter mit der Vorbereitung des Imbisses beschäftigt.

Wobei das Zwiebeln Pellen schon mal recht traurig machen kann.

Aber die Möhren bringen wieder Farbe und Heiterkeit in die Tränenden Augen.

Monika, in der Bildmitte stehend, hatte zusammen mit ihrer besseren Hälfte Hans – Peter (davor sitzend) den Hut auf, was die Organisation des Imbisses und auch aller anderen Formalitäten der Organisation betraf. Es hat wieder ausgezeichnet geklappt und es war mal wieder ein Kraftakt. Auch allen anderen fleißigen Helfern ein ganz großes Dankeschön!

Nach getaner Arbeit servierte Monika hausgebackenen und sehr leckeren Kuchen zum Kaffee für die Gaumen der fleißigen Helferinnen und Helfer.

Inzwischen nimmt die Ausstellung allmählich Gestalt an. Pfifferlinge gibt es dieses Jahr reichlich. Im vergangenen Jahr waren wir froh, dass wir wenigstens ein einziges Exemplar zeigen konnten.

Einer der absoluten Hingucker in diesem Jahr war dieser wirklich gigantische Riesenbovist, den Irena gefunden hatte und noch schnell vorbei brachte.

Und auch diese liebevoll gestalteten Dekorationsschälchen reichte sie herein.

Und das die 30. nicht zum Flopp wurde, haben wir ganz maßgelblich Vereinsfreund Phillip Buchfink zu verdanken. Er war sehr fleißig und gut fündig geworden, da es in seinen Wäldern westlich von Schwerin schon deutlich mehr Frischpilze gab. Hier hatte es schon etwas früher kräftig geregnet und das war unsere Rettung. Ganz herzlichen Dank dafür, lieber Phillip!

Der Stand ist aufgebaut und bevor die ersten Pilzpfannen über den Tresen gehen, schnell noch ein Erinnerungsfoto vor dem Steinpilz – Wismar. Stellvertretend auch für alle anderen, die hier nicht zu sehen sind. Ihr alle habt ein großes Dankeschön verdient und euren Beitrag dazu geleistet, dass die 30. Jubiläumsausstellung zu einer ganz großen werden konnte. Vielleicht ein letztes mal in dieser Form. Danke!!!

Inzwischen geht es auch beim Aufbau der Ausstellung weiter voran. Hier sehen wir Catrin und Phillip bei der Arbeit.

Der Bereich mit den Sprödblättlern.

Inzwischen herrscht auch schon reger Andrang an unserem Stand.

Schnell die Pilzpfanne noch mal durchgerührt.

Nachschub für die Ausstellung wird angelandet.

Hier findet sich aber kaum noch Platz für neues, aber es wird auch immer mal ausgewechselt.

Die Holz-, Bauch-, und Schlauchpilzecke.

Es finden sich immer noch einige Lücken für neues.

Kleine und zarte Arten liegen in Petrischalen.

Das kann sich doch sehen lassen, oder? Dafür können gerne mal 2 Euro investiert werden.

Zwischendurch hilft für die Frische auch mal ein Pflanzenbesprüher nach.

Hanjo aus Bützow bereichert unsere Ausstellung mit einem weiteren Hingucker, einem frischen Schwefelporling.

Ja, es ist wieder bunt und vielfältig auf unserer Großpilzausstellung geworden.

Und dieser Steinpilz scheint sich auf und davon machen zu wollen.

Und ein ganz besonderer und auch wichtiger Pilz ist der Satans – Röhrling, den Phillip für uns ergattern konnte. Er ist sehr selten. Viele Pilzfreunde scheinen diesen Giftpilz gut zu kennen und lassen ihn regelmäßig im Wald.

Und dann freut sich der Kenner, denn diese hier sind hochwertige Speisepilze. Häufig finden wir sie vom Frühling bis in den Spätherbst im Laub- und Nadelwald, die Flockenstieligen Hexen – Röhrlinge. Hier konnte der böse Satan und die gute Hexe mal miteinander verglichen werden.

Auch diese jungen Bauchpilze hat Phillip mitgebracht. Es handelt sich um seltene Sternstäublinge (Mycenastrum corium).

Zwischendurch galt er in unserem Bundesland schon als verschollen. Der Halsband – Ritterling (Tricholoma focale). Bei Wittenburg konnte ihn Phillip aufspüren und eigentlich ist er auch herausragendste Pilz, den wir in diesem Jahr ausstellen konnten.

Auch die Pilzberatung wurde wieder in Anspruch genommen. Hier sieht nicht alles essbar aus.

Wahrhaftig, das nenne ich einen Fransigen Wulstling! Gestern noch geschlossen, heute bereits fransig aufgeschirmt auf der 30. Großpilzausstellung.

Diese Grünlinge legten in der Palinger Heide einen Frühstart hin. Phillip brachte einige mit, da er dort gerade eine Pilzwanderung hatte.

Der Bereich mit den Pfifferlingen und Röhrlingen ist für viele Menschen immer der interessanteste, denn hier können sie auch mal mitreden und eigene Erfahrungen austauschen.

Und wer so eine schöne Krause Glucke entdecken kann, ist ohnehin glücklich.

In diesem Fall waren es gleich drei Stück. Nur die braunen Ränder sollten vor dem Verzehr abrasiert werden.

Insgesamt gelangten über die Tage 284 Arten auf die Moosflächen des Mykologischen Informationszentrums in Wismar, in der ABC Straße 21.

Während der Öffnungszeiten konnte auch die Pilzberatung genutzt werden und besonders schöne Exemplare wurden uns herein gereicht.

Ein ganz herzliches Dankeschön nochmals allen, die zum Gelingen dieser aufwendigen Veranstaltung beigetragen haben.  Nicht zuletzt auch den Besucherinnen und Besuchern, ohne die unsere Mühen ohnehin um sonst gewesen wären.

27. September 2023 – Mittwochsexkursion

Mittwochsexkursion bei Wöbbelin

MTB: 2535/3 = Dreenkrögener Tannen

Die sonnigen, aber pilzarmen Dreenkrögener Tannen am heutigen Sonntag.


Diese Mittwochsexkursion sollte nicht nur der Kartierung, sondern auch der Vorbereitung unserer 30. Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar. Sie soll vom 30.09. – 03.10.2023 im Mykologischen Informationszentrum Steinpilz – Wismar statt finden. Im Vorfeld müssen natürlich reichlich Ausstellungsexponate gesammelt werden. Dazu schwärmen die Mitglieder der Pilzfreunde*innen innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. an den Vortagen in unterschiedliche Habitate aus. Neben Laub- und Nadelwäldern auf leichten und besseren Böden, auf saure und kalkreichere Untergründe. Moore, Trockenrasen und Heidelandschaften werden genau so aufgesucht, wie städtische Parkanlagen oder Wiesen- und Weideflächen. Das heutige Revier befindet sich auf sandigen Böden und ist überwiegend von Nadelforst bestanden. Nur, dass es durch das Vorziehen des Termins, welches durch den Wegfall der Veranstaltung in Ritzerau möglich wurde, wenig Sinn machen würde, jetzt schon viele Frischpilze mitzunehmen. Und das wäre ohnehin nicht möglich gewesen, da es kaum welche gab. Geregnet hatte es hier zwar im Vorfeld durchaus nennenswert, aber es dauert noch einige Tage, bevor es hier wieder lohnen würde. So kartierte ich (ich war heute alleine hier unterwegs) das wenige, welches ich entdecken konnte. Auf jeden Fall ein sehr schönes Revier für Liebhaber klassischer Speisepilze.

Ich starte in Höhe der Badestelle am Silbersee. 

Auf der Rinde eines toten Birkenstammes erblickte ich eine Weiße Lohblüte (Fuligo candida).

Und hier sehen wir Diatrypella favacea, das Birken – Eckenscheibchen, ein sehr häufiger Pyrenomycet, der zu den Ascomyceten = Schlauchpilzen gehört.

Es dürfte nicht mehr lange dauern, bis hier auch die besten Speisepilze wie die Soldaten stehen werden.

Zwischen den älteren Bäumen wird frisch Aufgeforstet.

Aber hin und wieder stolperte ich dann doch über einen Frischpilz. Hier ist es ein Fleischroter Speisetäubling (Russula vesca).

Die bunt gezonten Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor) können schon mal in den Korb wandern für die große Pilzausstellung.

Und hier beglückt mich im Moos unter Birken ein Glanz – Täubling (Russula nitida).

Sein weißer Stiel ist oft mehr oder weniger deutlich rosa überhaucht. Besonders zur Basis zu. Essbar.

Auf dem Mittelstreifen eines feucht moosigen Waldweges schieben frische Maggi – Pilze (Lactarius helvus). Ein Giftpilz, der getrocknet und gemahlen ein sehr intensives Würzpulver für Suppen und Soßen ergibt.

Die Lamellen des Rosablättrigen Egerlings – Schirmpilzes (Leucoagaricus leucothites) bleiben lange weiß und verfärben erst zum Übergang in die Überständigkeit schmutzig rosa. Essbar.

Schade, dass heute hier noch die Ruhe vor dem Sturm herrscht.

Um so willkommener sind dann aber die wenigen Frischpilze. Hier ein Flaumiger Milchling (Lactarius pubescens), den wir stets unter Birken antreffen. Seine weiße Milch schmeckt brennend scharf!

Sehr beglückten mich auch diese Halbkugeligen Träuschlinge (Stropharia semiglobata). Sie wachsen auf Mist, hier vielleicht Dung von Pferden?

Einfach schön, auch wenn überaus häufig, der Dickschalige Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma cirtinum).

Ja, da weiß man gleich, warum er Scheidenstreifling genannt wird. Es ist der Fuchsige (Amanita fulva).

Hier kommt jemand ganz schön in` s Schwitzen.

Und sondert Guttationströpfchen ab.

Es sind junge Fruchtkörper des Laubholz – Harzporlings (Ischnoderma resinosum).

Ein Beutel – Stäubling (Calvatia excipuliforme).

Allmählich neigt sich meine Runde durch die Dreenkrögener Tannen seinem Ende zu.

Hoppla, zwei Pfeffer – Röhrlinge (Chalciporus piperatus), aber kein Steinpilz in der Nähe.

Dafür diese Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades) die nicht einmal indirekt etwas miteinander zu tun haben.

Dafür dieser Glückspilz um so mehr.

Roter Fliegenpilz (Amanita muscaria).

Und die Wiesen – Staubbecher (Vacsellum pratense) verraten uns dass es bald wieder besser werden möge.


Hier die Artenliste von MTB: 2335/3 – Dreenkrögener Tannen: Weiße Lohblüte, Birken – Eckenscheibchen, Kiefernnadel – Spaltlippe, Fleischroter Speisetäubling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Schmetterlings – Tramete, Glanz – Täubling, Bruch – Reizker, Rosablättriger Egerlings – Schirmpilz, Flaumiger Milchling, Halbkugeliger Träuschling, Fuchsiger Scheidenstreifling, Rehbrauner Dachpilz, Laubholz – Harzporling, Beutel – Stäubling, Pfeffer – Röhrling, Nelkenschwindling, Birken – Zungenporling, Blaugrauer Reiftäubling, Wiesen – Staubbecher, Roter Fliegenpilz, Körnchen – Röhrling, Waldfreund – Rübling und Echter Zunderschwamm.

Bald werden nicht nur die Fans von Maronen – Röhrlingen hier wieder fündig werden.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

24. September 2023 – Pilze suchen bei Ritzerau

Pilze suchen im Lübschen Forst Ritzerau

Unter der Regie des BUND im Kreis Herzogtum Lauenburg

Liebe Pilzfreundinnen und Freunde, die Organisatoren dieser Veranstaltung haben sich aufgrund des geringen Frischpilz – Aufkommens entschieden, diesen Termin ersatzlos ausfallen zu lassen.

Am Sonntag, dem 24. September 2023. Anreise bis gegen 09.45 Uhr in der Lübschen Forst bei Ritzerau. In den ausgeschilderten Waldweg einfahren und weiter bis zum Alten Forsthof. Nähere Informationen und Anmeldungen siehe unter BUND Herzogtum Lauenburg


Das hat sich gelohnt. Ob wohl alles essbar ist? Immerhin die wichtigste Frage auf jeder Pilzveranstaltung. Die kritischen Blicke der Sachverständigen werden Aufschluss bringen.

Auch in diesem Jahr lädt der Kreisverband des BUND im Herzogtum Lauenburg wieder zu seiner traditionellen Pilzwanderung ein.  In Zusammenarbeit mit dem Lübecker Forstamt und engagierten Pilzfachleuten sollen heute wieder Führungen zum Thema Pilze durch diesen naturnahen Wald, mit seinem besonderen Forstkonzept, durchgeführt werden. Zunächst gibt es die Begrüßung und eine kleine Einführung zum Wald mit entsprechenden Hinweisen und Verhaltensregeln. Danach werden mehrere Gruppen gebildet und es geht bis ca. 13.00 Uhr in unterschiedliche Bereiche des Waldes auf die fachkundige Pirsch. Danach versammeln sich alle wieder auf dem Alten Forsthof und der zugehörigen Köhlerhütte. Hier stehen Tische zur Verfügung und das Sammelgut wird übersichtlich auf diesen ausgelegt, um noch einmal kritisch von den Fachläuten in Augenschein genommen zu werden. Dabei werden selbstverständlich Fragen beantwortet und besonders wichtige Pilzarten nochmals ausführlich vorgestellt. Ob es, so wie in früheren Jahren, ein Verköstigungsangebot geben wird? Ich würde mich nicht darauf verlassen.

Links Organisator Hans – Heinrich Stamer vom BUND bei seinen Begrüßungsworten.

Informationen zum Lübecker Stadtwald

23. September 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern am Europäischen Pilztag

Auf dem Waldlehrpfad und durch die Schlower Tannen

Waldlehrpfad am Borkower See.

Weitläufige Laub- und Nadelwälder, bzw. Forste, finden sich zwischen Borkow, Schlowe, Klein Pritz und Below. Gerade auch für Liebhaber klassischer und volkstümlicher Speisepilze das Paradies schlechthin. Aber heute wollten wir wie immer etwas weiter über den Tellerrand blicken. Pfifferling, Marone und Steinpilz kennt ja fast jeder. Aber selbst bei diesen unproblematischen Arten kann es nicht selten eine bittere Überraschung geben. Vor einigen Jahren war ich hier ebenfalls im Ramen einer öffentliche Wanderung unterwegs. Uns schloss sich eine Urlauberfamilie aus Süddeutschland an. Einer von ihnen konnte dem äußerst bitteren Gallen – Röhrling, der klassische Verwechslungspartner des Steinpilzes, nichts bitteres während einer allgemeinen Verkostung abgewinnen. Alle anderen haben sofort das Gesicht verzogen und ausgespuckt, er kaute das Fleisch des Bitterlings genüsslich durch. 

Heute wollten wir nicht nur ein buntes Sammelsurium finden und vorstellen bzw. in die Körbe legen, sondern auch einige besonders wichtige Giftpilze erläutern. Schließlich ist heute Europäischer Pilztag. Ein Ehrentag nicht nur für die kulinarischen Leckerbissen unter unseren Großpilzen, sondern er steht für das faszinierende Reich der Pilze schlechthin. Sie erfüllen im gesamten Gefüge der Natur eine fundamentale Aufgabe. Das Leben auf unseren blauen Planeten wäre ohne ihr Zutun undenkbar. Also ohne Pilze auch keine Menschen! Umgekehrt immer. Achten und würdigen wir sie nicht nur heute!

Schon am Treffpunkt in Schlowe fanden wir die ersten Vertreter.

Es handelt sich um Fleischrosa Schirmpilze (Lepiota subincarnata), die Knollenblätterpilz – Gifte enthalten sollen und daher sehr giftig sind.

Gleich daneben auf Parkrasen unter Bäumen ein Papagei – Täubling (Russula ionochlora).

Er darf als erster Speisepilz in den Korb gelegt werden.

Christian hat seinen noch kleinen Sohn dabei gehabt und läßt ihn an einem Pilz schnuppern. Gerüche sind oft auch sehr aufschlussreich und wichtig bei der Bestimmung zahlreicher Pilzarten.

Wir folgten nun dem Waldlehrpfad.

Linker Hand fließt die Mildenitz.

Immer wieder Tafeln (rechts) mit allerhand Erläuterungen zum Thema Wald, der hier besonders schattig daher kommt.

Klar, es ist ein Knollenblätterpilz! Der Gelbe (Amanita citrina). Während beim Grünen schon ein Exemplar zum Abdanken reichen kann, lässt  diese nah verwandte Art diesbezüglich sehr zu wünschen übrig. Wir könnten ihn zentnerweise in uns hinein Löffeln, für` n Friedhof würde es wohl kaum reichen. 

Hier gleich eine ganze Gruppe davon. Er enthält das Krötengift Bufotenin.

Und an diesem Birkenpilz (Leccinum scabrum) ist wohl kaum etwas auszusetzen. Höchstens, dass hier ein Nahrungskonkurrent schon mal kräftig abgebissen hat.

Ähnlich erging es diesem Steinpilz (Boletus edulis).

Insgesamt war es aufgrund der Trockenheit doch schon ein mühseliges Unterfangen überhaupt den einen oder anderen Waldkobold für den Sonntagsbraten ausfindig zu machen.

Und dann unter Birken ein besonders toller Fund. Ein Geschmückter Gürtelfuß (Cortinarius armillatus). Zwar wäre er essbar, aber er landete heute Nachmittag auf der Pilzausstellung im Botanischen Garten Rostock. Phillip Buchfink nahm in mit einigen anderen Arten dort mit hin.

Und die Breitblättrigen Rüblinge (Megacollybia platyphylla) sind aus kulinarischen Erwägungen heraus nicht sehr empfehlenswert.

Wunderschöne Fadenstäubchen aus der Gattung Stemonites. Pilztiere = Schleimpilze = Myxomyceten.

Zumindest mein Korb ist schon ganz gut ausgelastet mit dekorativen Buckel – Trameten. Vorsorge für die 30. Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar.

Samtfuß – Kremplinge (Paxillus atrotomentosus). Zwar ergiebig, aber kaum schmackhaft.

Über diese Gleise dürfte schon lange kein Zug mehr gerollt sein. Die Bahnverbindung Wismar – Karow wurde 1998 eingestellt. Heute rollen hier nur noch Draisinen drauf entlang.

Diese Lilablättrigen Mürblinge (Psathyrella candollena) sind zwar zart und gebrechlich, aber schmecken sollen sie vorzüglich!

Zum Schluss servierte uns Irena nicht nur diesen frischen Salat an der Draisinen – Station in Borkow. Ein Gruppenbild gab es heute leider nicht, denn wir hatten es eilig und fuhren noch mit dem harten Kern der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Schwinzer Heide. Aber leider füllten sich die Körbe dort auch nicht. Es muss dringend feuchter werden!


Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

20. September 2023 – Mittwochsexkursion

Mittwochsexkursion bei Wöbbelin

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

MTB 2535/2: Waldlewitz

Blick in die Lewitz – Region am heutigen Nachmittag vom Waldrand aus.

Heute ging es in den 2. Quadranten der Topographischen Karte im Maßstab 1 : 25 000 = Wöbbelin. Zentral im Quadranten liegen die nördlichen  Fischteiche. Sie gehören zum Naturschutzgebiet Fischteiche in der Lewitz. Neben den Fischteichen dominiert oft sumpfiges Gelände mit Feuchtwäldern. Flankierend, ausgehend nordöstlich der Ortschaft Friedrichsmoor, gibt es aber auch trocknere Laubwaldbestände. So auch das Klinker Holz. Das Exkursionsgebiet wird vom Störkanal durchquert, der sich hier mit der Elde und dem Elde – Kanal zur Müritz – Elde Wasserstraße vereinigt. Neben kleineren Entwässerungsgräben befindet sich im Gebiet auch noch der Klinkener Kanal. Aber wir haben uns trotz des Wasserreichtums nicht den marinen Pilzen verschreiben, sondern schauten, was uns hier an Land diesbezüglich erwarten wird. Lewitz

So traf ich mich (Reinhold) am Nachmittag mit Catrin aus Bützow und Michael aus Schwerin wieder am Jagdschloss in Friedrichsmoor. Michael teilte mir freudig mit, dass er die Prüfung zum Pilzsachverständigen erfolgreich abgeschlossen hat. So ist der Großraum Schwerin nun wieder um einen Sachverständigen reicher. Es lohnt sich also, an unseren Wanderungen und Exkursionen teil zu nehmen, denn die besten Lehrstunden sind ohne Zweifel die in der Natur.

Wir mussten zunächst ein Stück durch den ersten Quadranten laufen, der am vergangenen Mittwoch an der Reihe war, um in den zweiten zu gelangen. Dieser Dammweg stellte für uns die Quadranten Grenze dar. Ab nun darf gefunden, fotografiert und aufgeschrieben werden.

Reichlich gab es Fleischrote Lacktrichterlinge (Laccaria laccata).

Hier sind es Graubräunliche Dickfüße (Cortinarius anomalus).

Nein, es ist kein Schmarotzer – Röhrling, der hier gleich neben dem Kartoffelbovist wächst. Es handelt sich um einen Eichen – Milchling (Lactarius quercinus).

Hier noch einmal aus einer anderen Perspektive.

Auch der Blaugraue Reiftäubling (Russula parazurea) liebt die Nähe von Eichen.

Die leicht giftigen Halbkugeligen Träuschlinge (Stropharia semiglobata) zählen zu den schönsten Funden der heutigen Exkursion, über die wir uns ganz besonders gefreut haben.

Dagegen ist der Ocker – Täubling (Russula ochroleuca) wesentlich größer häufiger und auffälliger sowie auch auch oft der häufigste unter den Täublingen.

Dieser Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) gibt sich dem unerfahrenen Pilzfreund nicht so leicht zu erkennen. Zumal sein dickwulstiger Zuwachsrand alles andere als rot erscheint. Man sollte sich seinen herb – säuerlichen Geruch einprägen, der ihn in all seinen Erscheinungsformen sehr gut charakterisiert.

Catrin und Michael in der urwüchsigen Waldlewitz.

Und beim Anblick dieser frischen Ochsenzunge geriet Catrin außer Rand und Band.

Ja, so einen schönen Leberpilz (Fistulina hepatica) sieht man wirklich nicht alle Tage. Ich glaube, der Pilz landete später noch auf der Landespilzausstellung im Botanischen Garten Rostock.

Der Leberpilz wächst aus alten Eichen heraus. Auch der Große Bluthelmling (Mycena haematopus) entspringt dem toten Holz der Eiche.

Der Tränende Saumpilz (Lacrymaria lacrymabunda) ist besonders in der Jugend recht traurig.

Sagenhafte Lewitz.

Walderlebnispfad Friedrichsmoor

Verschiedene Künstler haben hier zu Märchen und Sagen ihre Skulpturen aufgestellt.

Selbst eine Wetterstation findet sich hier.

Gleich daneben eine Gewitter – Station.

Schnell ein Blick zum Himmel. Es wird sich doch wohl nichts zusammenbrauen? Glück gehabt! Allerdings schwindet das Tageslicht allmählich und es wird Zeit zum Schluss zu kommen.

Kurz zuvor haben wir noch ein Bild von uns dreien zur Erinnerung von meiner Kamera schießen lassen. Das Hube – Rondel bot sich bestens dafür an.


Hier die Artenliste von MTB 2335/2 = Waldlewitz: Rotrandiger Baumschwamm, Striegeliger Schichtpilz, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Samtiger Schichtpilz, Echter Zunderschwamm, Roter Fliegenpilz, Camembert – Täubling, Blaugrauer Reiftäubling, Gelbe Lohblüte, Sklerotien – Porling, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Fleischroter Lacktrichterling, Graubrauner Dickfuß, Kiefern – Braunporling, Perlpilz, Eichen – Milchling, Papagei – Täubling, Halbkugeliger Träuschling, Gelbbrauner Trichterling, Klebriger Hörnling, Maronen – Röhrling, Flacher Lackporling, Rehbrauner Dachpilz, Herber Saftporling, Eichen – Rindensprenger, Grünblättriger Schwefelkopf, Waldfreund – Rübling, Keulenfuß – Trichterling, Rosablättriger Helmling, Rotbrauner Borstenscheibling, Leberpilz, Großer Bluthelmling, Angebrannter Rauchporling, Breitblättriger Rübling, Tränender Saumpilz, Erlen – Krempling und Fuchsiger Scheidenstreifling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

13. September 2023 – Mittwochsexkursion Kartierung

Mittwochsexkursion bei Wöbbelin

Exklusiv auch für interessierte Pilz- und Naturfreund*innen

MTB 2535/1: Friedrichsmoor

Der Störkanal bei Banzkow.


Heute begannen wir mit der Topographischen Karte 2535 = Wöbbelin. Erstmals ist dieses Messtischblatt für unsere Mittwochsexkursionen ausgelost worden. Auch sonst war ich im Kartierungsgebiet bisher kaum auf der Pirsch. Dem entsprechend ist das Quadrat in meinen Verbreitungskarten noch weiß. Das wird sich heute und in den kommenden Wochen sicher ändern, zumal wir uns in der Hochsaison befinden. Es ist die Region meiner verehrten Pilzberater Kolleginnen Hanelore Michael und Elfi Ruby, die in diesem Gebiet sicher schon einiges interessantes gefunden und gemeldet haben. Aber wie geschrieben, meine Karte möchte noch bepunktet werden. Das Gebiet gehört zur Lewitz – Niederung zwischen Schwerin, Crivitz, Parchim und Neustadt – Glewe. Weite Wiesen und Felder, durchzogen von Entwässerungsgräben, Wasserstraßen und Fischteichen. Vielfach finden sich hier auch ausgedehnte Moore, die teilweise unter Naturschutz stehen. Knapp die Hälfte des ersten Quadranten ist bewaldet. Meist Laubwälder auf verbreitet feuchten Böden. Vermutlich große Erlenbestände und auf den trockeneren Flächen dürften Birken, Eichen oder Buchen dominieren. Im Nordosten wird die zu kartierende Waldfläche vom Störkanal durchquert. In Friedrichsmoor befindet sich auch das zuständige Forstamt, welches uns vor einigen Jahren sehr wohlwollend eine Nachtwanderung am Störkanal genehmigte. Informationen zum Landschaftsraum: Lewitz

So trafen sich heute Nachmittag Catrin aus Bützow, Christian und Reinhold aus Wismar sowie eine interessierte Urlauberin mit ihren beiden Hunden auf der Parkfläche gegenüber dem alten Jagdschloss des Mecklenburgischen Großherzogs Friedrich Franz.

Dort befindet sich auch diese Informationstafel zur Lewitz – Region.

Zunächst überreichte ich Catrin dieses bereits gefüllte Körbchen anlässlich ihres Ehrentages der Geburt.

Wir starteten am Hochzeitsbaum Friedrichsmoor.

Und über diese Brücke hinweg.

Entlang eines der zahlreichen Kanäle in diesem Revier. Fast ein wenig Spreewald.

Sagenhafte Gestalten begrüßten uns sogleich. Was es mit ihnen auf sich hat? – ganz zum Schluss.

Walderlebnispfad Friedrichsmoor

Eine vergessene Waldjungfrau? Immerhin soll hier auch eine Waldhexe ihr Unwesen treiben!

Der Erlenkrempling (Paxillus filamentosus) war besonders entlang des Kanals Aspekt bildend.

Der Hund wundert sich sicher, was wir hier suchen. Trüffeln wollte er für uns jedoch nicht erschnüffeln, da keine Ausbildung diesbezüglich vorlag.

Konvektive Regenfälle brachten Stunden zuvor etwa 30 Liter in Friedrichsmoor zustande.

Catrin und Christian haben einen Fototermin mit interessanten Bauchpilzen.

Eine Gruppe von Bewimperten Erdsternen (Geastrum fimbriatum) nutzten das feuchte Überangebot für ihre Entfaltung.

Hier in der weiteren Entwicklung.

Nur wenige Schritte weiter, entlang des Dammweges, diese Schlauchpilze. Es dürfte sich der makroskopischen Bestimmung nach um Kerbrandige Napfbecherlinge (Tarzetta cupularis) handeln.

Dickschalige Kartoffel – Hartboviste (Scleroderma citrinum). Hier lohnt es sich gelegentlich mal etwas näher hin zu schauen.

Und auch hier hat es sich gelohnt. Es entwickeln sich aus ihnen heraus gerade die Schmarotzer – Röhrlinge (Xerocomus parasiticus).

Hier sehen wir Milde Kammtäublinge (Russula insignis) mit ihren gelbbräunenden Stielen, insbesondere zur Basis zu.

Der Hexentanzplatz befindet sich doch bei Thale im Harz, oder?

Auf dem Dammweg, in der Grasnarbe, immer wieder Blutrote Röhrlinge (Xerocomus rubellus).

Und, obwohl mitten im Wald, auch hin und wieder mal ein Stadt – Champignon (Agaricus bitorquis). Gut ist der doppelte Ring am Stiel zu erkennen.

Immer wieder schön, der leicht kenntliche und an altem Holz wachsende Große Bluthelmling (Mycena haematopus).

Eichen – Filzröhrlinge (Xerocomus quercinus).

Vom Regen wunderbar aufgefrischte Knopfstielige Rüblinge (Collybia confluens).

Der unangenehm riechende Strohblasse Ritterling (Tricholoma stiparophyllum) ist in der Regel ein Birkenbegleiter, so auch hier.

Hier sehen wir stark verregnete Mehlpilze (Clitopilus prunulus). Der zugehörige Steinpilz war nicht fern.

Ein Scheidenstreifling der Gattung Amanita.

Sollte es sich um Amanita olivaceogrisea handeln?

Catrin hat in Ortsnähe einen eutrophierten Standort mit bereits vergehenden Garten – Riesenschirmpilzen (Macrolepiota rhacodes var. hortensis) entdeckt.

Immer wieder einen schönen Anblick bietet der Ockerrötliche Resupinatstacheling (Steccerinum ochraceum) an alten Laubholz – Ästen.

Unser Erinnerungsfoto zwischen den Märchenfiguren vom Beginn und dem Ende der Exkursion durch den Wald bei Friedrichsmoor.

Es handelt sich um eine Figurengruppe zum Märchen „Das Blaue Licht“, welches von der DEFA oder dem DDR – Fernsehen verfilmt wurde. Diese Produktion befindet sich in meinem umfangreichen Schatz von Märchenverfilmungen, die bei mir zur Weihnachts- und Osterzeit jeden Abend angesagt sind. Auch zwischen Himmelfahrt und Pfingsten gibt es jeden Abend ein Märchen.

Hoffen wir, dass uns bei unseren Funden weniger bekannter Arten immer mal ein Licht aufgeht und sich nicht nur im blauen Dunst verflüchtigt. Es gibt übrigens 2 DDR – Verfilmungen des Märchens. Die bekanntere dürfte „Das Feuerzeig“ sein, in dem drei unterschiedlich große Hunde Geldschätze unterschiedlichen Wertes bewachen, die hier symbolisiert werden.


Hier die Artenliste von MTB 2535/1 = Friedrichsmoor: Halsband – Schwindling, Zinnoberroter Pustelpilz, Gemeiner Spaltblättling, Kammkoralle, Bewimperter Erdstern, Eichen – Filzröhrling, Waldfreund – Rübling, Schmetterlings – Tramete, Kerbrandiger Napfbecherling, Brennender Rübling, Striegeliger Schichtpilz, Gallen – Röhrling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Samtiger Schichtpilz, Rehbrauner Dachpilz, Schmarotzer – Röhrling, Birkenblättling, Ahorn – Runzelschorf, Striegelige Tramete, Breitblättriger Rübling, Goldschimmel, Milder Kammtäubling, Blaugrauer Reiftäubling, Blutroter Röhrling, Ahorn – Holzkeule, Stadt – Champignon, Grünblättriger Schwefelkopf, Knopfstieliger Rübling, Ledergelber Schwindling, Strohblasser Ritterling, Mehlpilz, Echter Steinpilz, Olivgrauer Scheidenstreifling?, Dickblättriger Schwarztäubling, Flatter – Milchling, Perlpilz, Fleischroter Lacktrichterling, Lilablättriger Mürbling, Purpurschwarzer Täubling, Fleischbrauner Giftschirmling, Garten – Riesenschirmpilz, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Echter Zunderschwamm, Buckel – Tramete, Gemeiner Wurzelrübling, Brandiger Ritterling, Weißer Knorpelporling und Raustiel – Weichritterling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

09. September 2023 – Öffentliche Lehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Durch die Neukloster Forst bei Klein Warin/Neumühle

Kapitale Krause Glucken (Sparassis crispa) während einer Pilzwanderung in der Neumühler Forst im September des Dürre – Jahres 2018.

Die Neukloster Forst zwischen Neumühle und Klein Warin ist neben der Jamelner Forst der Anlaufpunkt vieler herbstlicher Sonntagssammler aus Wismar schlechthin. Mit dem Auto nicht weit von der Hansestadt entfernt, ist das Ziel schnell erreicht. Entsprechend überlaufen können solche Standorte aber auch sein. Das sollte uns jedoch nicht stören. Der Fokus liegt schließlich darin, etwas zu lernen und seinen Horizont zu erweitern. Außer Steinpilz und Co., Krauser Glucke und einigen weiteren, wenigen volkstümlichen Speisepilzen, gibt es noch eine ganze Anzahl ebenfalls sehr schmackhafter und wertvoller Hutträger. Um sie kennen zu lernen ist eine Wanderung mit dem Fachmann die beste Gelegenheit. Mit etwas Glück können gleich im Feld ihre ungenießbaren oder sogar giftigen Verwechslungspartner vorgestellt und in Augenschein genommen werden. Aber nicht nur die Augen sind wichtig. Konsistenz und Geruch spielen ebenfalls keine unerhebliche Rolle. Das Revier ist recht vielseitig und kann mit Laub- und Nadelforsten unterschiedlicher Altersstruktur aufwarten. Allerdings ist es nach pilzreichen Wochen im Hochsommer nun wieder ziemlich trocken geworden. Der Sommer hat noch mal richtig aufgedreht, zum Leidwesen der Pilzfreundinnen und Freunde. Entsprechend bescheiden war deshalb auch das Interesse an einer Pilzwanderung teilzunehmen. Aber die Damen, die sich dazu durchringen konnten, waren am Ende doch recht zufrieden.

Obwohl es grundsätzlich schon wieder sehr trocken geworden war, gingen örtlich doch mal einige stärkere Regengüsse nieder. So waren hier heute junge Scheidenstreiflinge (Amanita fulva) in Aufbruchstimmung.

Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor) sind weniger Witterungsabhängig und daher immer zu finden.

Buchenwald mit reichlich Totholz.

Das Zwergenfeuer ist mächtig am glühen! Nein, nein, wir haben Rumpelstilzchen nicht getroffen und hier sehen wir den Klebrigen Hörnling (Calocera viscosa).

Und auch kein Drachen kreuzte unsere Wege, obwohl wir seine Hinterlassenschaft fanden. Drachendreck (Fuligo septica) oder Gelbe Lohblüte. Ein häufiger Myxomycet.

Der Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus) sollte lieber nicht in die Speise gelangen.

Und der Dickschalige Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum) ist sogar giftig!

Ebenso der Narzißengelbe Wulstling (Amanita gemmata).

Allerdings gehört er nur zu den schwach giftigen Knollenblätterpilzen.

Weiter geht die Suche.

Auch diese Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) sind leider bitter im Geschmack und auch noch giftig!

Der Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) wandert auch ohne fachmännische Begleitung in den Sammelkorb.

Auch das Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron) wird trotz seines säuerlichen Geschmackes gerne mitgenommen.

Während der Streckung der Fruchtkörper können bei dem trockenen und warmen Wetter interessante Strukturen entstehen.

Der Breitblättrige Rübling (Megacollybis platyphylla) kann gerne im Wald bleiben.

Sehr willkommen war auch diese Gruppe von Ziegenlippen (Xerocomus subtomentosus).

Der Spitzschuppige Schirmpilz (Lepiota aspera) besitzt einen stechenden Geruch und ist ungenießbar.

Der Schopf – Tintling (Coprinus comatus) ist an sich sehr lecker, nur ist dieses Exemplar leider schon sehr reif und deshalb bleibt es im Walde stehen.

Ein Vogelhäuschen mal etwas anders.

Flacher Lackporling (Ganoderma lipsiense) mit Zuwachskante.

Das Körbchen füllt sich allmählich.

Immer wieder des genaueren Hinsehens würdig, diese kleinen, filigranen Tintlinge.

Das Wetter macht auf Sommer, aber der Herbst wird sich nicht aufhalten lassen. Das weiß auch diese zeitige Herbstlorchel (Helvella crispa). Als Speisepilz nicht mehr zu empfehlen.

Ein Gelber Knollenblätterpilz (Amanita citrina) ganz in weiß. Schwach giftig!

Giftig ist auch der Ranzige Trichterling (Tricholoma phaeopthalma), mit seinem Hühnerstall – Geruch.

Auch einige Schmierröhrlinge waren heute vertreten. So diese Körnchen – Röhrlinge (Suillus granulatus).

Oder auch diese Goldgelben Lärchen – Röhrlinge (Suillus flavus).

Insbesondere solche relativ lichten und moosreichen Stellen hatten einige Frischpilze zu bieten.

So auch dieser Butterpilz (Suillus luteus), ebenfalls ein Vertreter der Schmierröhrlinge.

So wie der Butterpilz ist auch der Kupferrote Gelbfuß (Chroogomphus rutilus) ein strenger Kiefernbegleiter und ein guter Speisepilz noch dazu.

Hier schiebt gleich eine ganze Gruppe junger Gelbfüße.

Blaugraue Reiftäublinge (Russula parazurea) sind essbar. Zumindest in etwas jüngerer Form.

Gleiches gilt für den Mehlpilz (Clitopilus prunulus), welcher obendrein auch noch als Steinpilz – Anzeiger fungiert. Heute aber erfolglos.

Sehr lecker ist der Fleischrote Speisetäubling (Russula vesca).

Lilablättriger Mürbling (Psathyrella candolleana).Der Hut weist Schattierungen durch sein eigenes Sporenpulver auf.

In größerer Anzahl vorkommend kann er als feiner Suppenpilz genutzt werden.

Der Graue Tintling (Coprinus atramentarius) darf nicht im Zusammenhang mit Alkohol genossen werden.

Aufgrund seiner Verdickung am Stiel wird er auch Knoten – Tintling genannt.

Nur ganz jung, innen weiß und fest, ist der Wiesen – Staubbecher (Vacsellum pratense) essbar.

Zur Erinnerung, Ja, nur drei Menschen waren heute dabei, aber am Ende trotz geringer Erwartungen doch ganz zufrieden.


Wann findet die nächste Wanderung statt? – Siehe unter Termine!

06. September 2023 – Kartierungsexkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion bei Bützow

Auch für interessierte Pilz- und Naturliebhaber*innen

MTB 2137/4 = Vierburg Waldung

In der Vierburg Waldung gibt es einen Pilzlehrpfad.

Klaus Warning, langjähriger Pilzsachverständiger für Bützow und Umgebung, während einer Lehrwanderung durch die Windmühlen Tannen.

Schon sind wir beim 4. und somit letzten Quadranten der Topographischen Karte Bützow im Maßstab 1 : 25 000 angelangt. Auch in diesem Quadranten gibt es weitläufige Wälder und Forste. Insbesondere die Vierburg Waldung sticht hier hervor. Sie liegt südöstlich der Warnow und oberhalb des Großen Peetscher Sees mit seinem angrenzenden Naturschutzgebiet. Auf leichteren Sandböden dominieren vielfach Nadelforste und besonders im südöstlichen Bereich auch Laubwälder. Sehr zu empfehlen ist das Revier auch für Spaziergänger und Pilzsucher, denn der von Klaus Warning in Zusammenarbeit mit der Stadt Bützow angelegte Pilzlehrpfad informiert auch dann, wenn kein leiblicher Fachmann oder eine Fachfrau mit Sachkenntnis zur Verfügung stehen. Und Klaus wird sicher bald Unterstützung von unserer Pilzfreundin Catrin bekommen. Zumindest hat er es sich so gedacht und Catrin ist wirklich ganz doll und Topp bei der Sache. Leider waren heute weder Catrin noch Klaus dabei. Pilz- und Vereinsfreund Egon aus Berlin begleitete mich dafür. Klaus war jedoch viele Jahre auch mit den Wismarer Pilzfreunden auf Wanderschaft. Aber nun zwingt ihn das Alter etwas kürzer zu treten.

Wir folgten selbstverständlich dem Pilzlehrpfad.

Diese Spalten in der Rinde kleiner Eichen – Ästchen werden durch die Eichen – Spaltlippe (Colpoma quercina) verursacht. Ein Schlauchpilz.

Eine alte Buche spendet Schatten und eine Bank lädt zum Verweilen ein. Obendrein wird Pilzwissen vermittelt und Hinweise zum Sauberhalten der Natur.

Der Spätsommer dreht dieser Tage richtig auf. Hitze und Trockenheit haben auf dem Hut dieses Fuchsigen Scheidenstreiflings (Amanita fulva) ihre Spuren hinterlassen.

Schautafel mit Fotos von Klaus Warning.

Ja und hier sehen wir einen der allerbesten Speisepilze überhaupt, den Fleischroten Speise – Täubling (Russula vesca). Selbst roh schon ein Genuss!

Auch der Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) ist ein sehr guter Speisepilz. Er sollte jedoch nicht roh probiert werden, da er in diesem Zustand leicht giftig sein soll.

Ein Topp Exemplar. Leider heute nur vereinzelt vertreten.

Den Kaiserling haben wir hier vergebens gesucht. Aber wer weiß, die Klimaerwärmung schreitet voran, dass hat inzwischen jeder mitbekommen, vielleicht irgendwann auch dieser Exot aus dem Süden Europas.

An und auf einem bemoosten Waldweg einige Pfifferlinge (Cantharellus cibarius), worüber sich besonders Egon sehr freute.

Auch wenn es doch sehr dürftig heute war. Es muss wieder regnen!

Und immer wieder wird ein wenig Pilzwissen vermittelt.

Und wir verabschieden uns von der trockenen und Licht durchfluteten Vierburg Waldung.


Hier die Artenliste von MTB 2137/4 – Vierburg Waldung: Eichen – Spaltlippe, Rotfuß – Röhrling, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Gemeiner Violettporling, Gallen – Röhrling, Fuchsiger Scheidenstreifling, Gelbweißer Täubling, Perlpilz, Samtiger Schichtpilz, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Rehbrauner Dachpilz, Breitblättriger Rübling, Camenbert – Täubling, Grünblättriger Schwefelkopf, Rotrandiger Baumschwamm, Wurzelschwamm, Flacher Lackporling, Löwengelber Porling, Schmetterlings – Tramete, Spitzschuppiger Schirmpilz, Samtfuß – Krempling, Grauweißer Saftporling, Birkenblättling, Rotschuppiger Raukopf, Birken – Zungenporling, Unförmiger Weichporling, Adlerfarn – Fleckenpilz, Echter Zunderschwamm, Maronen – Röhrling, Fleischroter Speisetäubling, Fleischroter Lacktrichterling, Echter Pfifferling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion – Siehe unter Termine!

02. September 2023 – Vereinstreffen am Roten See

Auf geht`s zum Roten See

Pilzverein Heinrich Sternberg Rehna e.V.

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Blick auf den gar nicht so Roten See am 02. September 2023.

Wie schon seit fast 2 Jahrzehnten fand ausgangs des Sommers und pünktlich zum Beginn der Hauptpilzzeit wieder das traditionelle Vereinstreffen am Roten See bei Brüel statt. Dazu waren nicht nur die Mitglieder des einzigen Pilzvereins Mecklenburg – Vorpommerns Heinrich Sternberg Rehna e.V. und die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. sehr herzlich eingeladen. Wie immer konnten sich uns auch Gäste anschließen, die mit uns gemeinsam auf die Suche nach allen möglichen Hut- oder auch nicht Hutträgern aus dem Reich der Großpilze die Wälder der Umgebung durchstreifen wollten.

Nach kurzer Begrüßung starteten wir gegen 10.00 Uhr zu unseren Exkursionen. Da es rund um den Roten See und dem Deichelsee aufgrund schon wieder recht trockener Verhältnisse ziemlich pilzarm aussah, entschlossen wir uns in das nicht ferne Kaarzer Holz zu fahren. In den moosreichen Nadelwäldern waren die Chancen dann doch etwas höher, einigen mehr oder weniger interessanten Frischpilzen begegnen zu können. Gegen 13.00 Uhr trafen sich dann alle wieder an der Blockhütte am Roten See bei Speis und Trank, denn frische Waldluft macht bekanntlich hungrig.

Aufbruch in das Kaarzer Holz bei Demen/Venzkow.

Ein strenger Kiefern Begleiter ist der Kiefern – Täubling (Russula cessans).

Mit seinen Dotter – farbigen Lamellen.

Torsten und Phillip haben etwas interessantes entdeckt.

Einen zarten und filigranen Korallenpilz.

So wie bereits im Feld vermutet, erhärtete sich unser Verdacht in der Nachbestimmung. Es handelt sich um die Zierliche Koralle (Ramaria gracilis). Foto und Bestimmung Torsten Richter aus Rehna.

Immer wieder ein schöner Moment ist der Anblick der Puppen – Kernkeule (Cordiceps militaris), die auf Larven von Schmetterlingen parasitiert.

Nur wenige Meter entfernt, in sandiger Lichtung eines Kiefernforstes, diese interessanten Blätterpilze. Hier schwankten die Meinungen im Feld zunächst zwischen Rötling und Trichterling. In der Nachbestimmung landete Torsten Richter, von dem auch dieses Bild stammt, beim Hügel – Trichterling oder auch Seidiger Mehltrichterling (Clitocybe collina) genannt. Eine recht markante Art mit deutlichem Mehlgeruch.

Kleine Verschnaufpause. Das frisch vermählte Pärchen Buchfink sowie Torsten Richter mit einer Dame vom Pilzverein Rehna können sich auch über Banalitäten wie Pfifferlinge freuen. Schließlich sind sie auch Genussmenschen im kulinarischen Sinne.

Dottergelbe Eierschwämme (Cantharellus cobarius) im Kaarzer Holz.

Aber die wirklichen Knaller beachtet kaum einer, so diese Winzlinge auf der Innenseite von Kiefernrinde des Sitzstammes. Die Apothezien erreichen höchstens einen Millimeter, sind also mit dem bloßen Auge kaum erkennbar, dafür überraschen sie unter dem Mikroskop mit Sporen von 50 – 60 Mikromillimetern! Gigantisch! Gorgoniceps aridula werden diese Schlauchpilze genannt. Leg. et det., sowie das Bild von Torsten Richter.

Allmählich kommen auch die überaus häufigen Ocker – Täublinge (Russula ochroleuca) in Gange. Auch Gelbweißer- oder Zitronen – Täubling genannt.

So stellt man sich einen klassischen Rißpilz der Gattung Inocybe vor. Ich weiß, nach der neuen Rechtschreibung schreibt man Risspilz, aber ich bleibe konservativ beim ß.

Ein Amiant – Körnchenschirmling (Cystoderma amianthinum).

Und seine Hutoberfläche ist wirklich reichlich granuliert.

Das Kaarzer Holz hatte schließlich einiges an Eierschwämmen für die Feinschmecker im Angebot.

Im Restaurant am Roten See eingekehrt, überreichte der Vorsitzende des Rehnaer Pilzvereins, Torsten Richter, dem frisch vermählten Pärchen Buchfink noch ein kleines Hochzeitsgeschenk.

Auch die Wismarer Pilzfreundinnen und Freunde schließen sich den allerbesten Wünschen an. Viel Glück auf eurem Lebensweg!

Restaurant Seeblick am Roten See Das Ende der Vereinstreffens war offen, so dass jeder für sich entscheiden konnte, wann er in Richtung Heimat aufbrechen möchte. Einige Pilzfreundinnen bzw. Freunde drehten schließlich noch eine Runde durch die Wälder der dortigen Seenlandschaft.

Ein Butterpilz (Suillus luteus) unweit der Badestelle am Roten See.

Ebenso junge Filzröhrlinge.

Gestärkt durch Speis und Trank geht es nun für einige nochmals in den Wald.

Unter dem Motto „gemeinsam sind wir stark“ beeindrucken die Gesäten Tintlinge (Coprinus disseminatus) immer wieder.

Phillip reichte mir am Parkplatz schnell mal einen Veilchenblauen Schönkopf herüber.

Aber Pustekuchen! Auf den 2. Blick, den Torsten Richter für uns warf, gab er seine wahre Identität zu erkennen. Violettstieliger Rötling (Entoloma allochroum)!

Ein junges Exemplar, denn die Lamellen sind noch weiß!

Auch die Hutoberfläche ist auffällig strukturiert. Alle drei Fotos von Torsten Richter.

Und hier sehen wir eine weitere Art, die in Norddeutschland bisher nur wenig nachgewiesen wurde.

Hier eine Aufnahme von Torsten Richter, der die Art auch bestimmt hat. Es handelt sich um den Gelbfuchsigen Tellerling (Rhodocybe nitellina).

Und es ging hier am Parkplatz zum Roten See schlag auf schlag. Noch eine sehr interessante Art. Es könnte sich um Mehlschirmlinge der Gattung Cystolepiota handeln. So weit ich weiß, wurde eine Kollektion von diesem Standort möglicherweise zur Sequenzierung gegeben.

Auch wenn es die Gattung Agaricus ebenfalls in sich hat, hier dürfte der Fall auch ohne die Gene Sequenzieren zu lassen, relativ klar sein. Stadt – Champignon (Agaricus bitorquis).

Etwas anders sieht es schon wieder mit diesem Korallenpilz aus. Ich vermute jedoch die Steife Koralle (Ramaria stricta).

Hier sehen wir einen Buchenbegleiter, den Brandigen Ritterling (Tricholoma ustale) oberhalb der Hangterrassen zum Hohlsee.

Ebenfalls dort ein weißlicher, junger und noch recht kompakter Verwandter, der Seidige Ritterling (Tricholoma columbetta). Während obiger kaum einen kulinarischen Wert darstellt, soll dieser durchaus munden.

Auch die hier noch sehr jungen Behangenen- oder Lilablättrigen Faserlinge (Psathyrella candolleana) sollen ein vorzügliches Aroma einer Pilzsuppe verleihen.

Es war wieder ein schöner Tag heute. Das Gruppenfoto entstand im Kaarzer Holz.

Vielleicht bis zum nächsten Jahr wenn es wieder heißen könnte: „Auf zum Roten See“!

Wann findet die nächste Vereinsexkursion statt? – Siehe unter Termine!

30. August 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Bützow

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde*innen

MTB: 2137/3 =  Rühner Holz

Im Rühner Holz.

Im 3. Quadranten steht reichlich Wald zur Verfügung. In einem großen Bogen um den Ort Baumgarten gehen die Qualitzer Tannen und das Rühner Holz ineinander über. Ganz im Südosten schließt daran noch das Feuchtgebiet Bütelst Hürn an. Das Gebiet ist teilweise hügelig und wird von kleineren Wasserläufen durchzogen. Natürlich auch mit mehr oder weniger großen Waldtümpeln, Sümpfen oder Mooren. Weite Bereiche sind mit Rotbuchen bestanden, aber auch Nadelforste sind enthalten. Als markante Erhebungen im Quadranten wären der Fichtenberg in der Ortslage Katelbogen zu nennen. In den Wäldern dann der Kaplösenberg, der Kiesen- und Kanonenberg am Kiestagebau bei Schependorf, der Sülverbarg, der Schwanningsberg, Töpferberg, Sievertsberg, Ziegelberg sowie der Fuchsberg. Natürlich war ich hier schon mehrmals unterwegs. Teils im Ramen von Lehrwanderungen oder Vereinsexkursionen, aber auch mit dem Ziel der Kartierung. So ist auch hier bereits eine üppige Anzahl von Großpilzen bekannt, aber nicht in dem Maße wie im ersten Quadranten. Mit Catrin, Christian, Michael, Phillip, Hanjo und Reinhold waren wir heute eine recht starke Truppe. Ganz besonders habe ich mich gefreut, dass wir heute auch den langjährigen Pilzberater der Stadt Bützow und meinen langjährigen Pilzfreund Klaus Warning in unserer Mitte begrüßen durften. Das Angebot an Frischpilzen war heute recht gut und einiges bereitete uns durchaus Kopfzerbrechen.

So wie diese Klumpfüße (Cortinarius spec.).

Aber zunächst ein kleiner, feierlicher Akt. Phillip hatte kürzlich geheiratet und deshalb gab es für ihn auch eine kleine Überraschung von uns.

Und so ist Herr ehemals Müller zukünftig anzureden. Müller heißt doch Hinz und Kunz, dacht er sich, aber Buchfink? – Ich denke, der Name passt auch ganz wunderbar zu Phillip, der auch gerne mal unter Buchen sucht. Treu nach dem Motto „Unter Buchen sollst du suchen“.

Und dort kann auch er zu hause sein. Der Mörder unter unseren Großpilzen – Amanita phalliodes!

Ein markanter und häufiger Rißpilz entlang kalkhaltiger Waldwege ist der Gefleckte Rißpilz (Inocybe maculata).

Unter den Netzstieligen Hexen – Röhrlingen (Boletus luridiformis) kann es schon schräge Typen geben. Wirklich sehr originell!

Links der Flockenstielige-, rechts der Netzstielige Hexen – Röhrling.

An einer Waldwegböschung eine Herbsttrompete (Craterellus cornucpioides).

Elastische- oder Sattellorchel? Die Gruppe dieser Schlauchpilze ist sehr heterogen und es gibt einige sehr ähnliche Arten, die auch teilweise unterschiedlich interpretiert werden. Ich denke, obwohl hier im Laubwald, kommt am ehesten die Elastische Lorchel (Leptopodia elastica) zumindest makroskopisch in Betracht.

Wir sehen hier Haarschleierlinge. Sehr wahrscheinlich sind es Blaublättrige Schleimfüße (Cortinarius delibutus).

Diese festen und fleischigen Blätterpilze gehören zu den Raslingen (Lyophyllum spec.).

Verfärbende Schnecklinge (Hygrophorus cossus).

Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis).

Leicht kenntlich ist der Braunfleckende Saftporling (Oligoporus fragilis), den wir an Nadelholz finden.

Fischteiche im Rühner Holz.

Unweit des Ufers großbüschellig diese Blätterpilze, die auf den ersten Blick eine große Ähnlichkeit mit dem Riesen – Rötling aufweisen.

Es handelt sich jedoch um einen Weißssporer. Im Jahre 2004 wurde ein Riesenrötlingsähnlicher Rasling (Lyophyllum pseudosinuatum) neu beschrieben. Dessen Fleisch im Verlauf jedoch schwärzen soll. Gefunden hier unter Buchen/Eichen auf kalkhaltigem Untergrund.

Der Standort bei den Fischteichen scheint ein außergewöhnlicher zu sein. Wir sehen Wachsblättler. Sollen es nur Verfärbende Schnecklinge sein oder soll es doch eher in Richtung Wald – Schneckling gehen?

Auch diese Tricholoma gibt uns Rätsel auf. Der Grüngelbe Ritterling scheint es nicht zu sein. Auch kommt der ebenfalls gelbliche Reflexe aufweisende Schwarzfaserige Ritterling wohl kaum in Betracht, zumal das ein Pilz des späteren Herbstes ist. Einige andere Arten scheint es hier noch zu geben.

Und der Pilz noch einmal.

Hier würde ich zum Blauen Klumpfuß (Cortinarius caerulescens) hin tendieren. Aber auch in dieser Gruppe gibt es verschiedene, sich ähnelnde Arten. Ich glaube ohne Sequenzierung läuft hier wohl nicht mehr viel.

Ja, die Schleierlinge sind nun mal die Königsklasse der Mykologen, also Menschen, die sich sehr ernsthaft mit ihnen auseinandersetzen und dass wohl auch müssen, will man hier zu einer mehr oder weniger deutlichen Antwort kommen. Blaue Klumpfüße sind es aber allemal, wie unschwer zu erkennen ist.

Da lob ich mir doch die Lactarien. Sicher, auch eine sehr umfangreiche Gattung, aber viele von ihnen sind doch etwas leichter zu identifizieren. So auch dieser recht große Falbe Milchling (Lactarius pallidus). Wir finden ihn an kalkhaltigen Standorten unter Buchen und Eichen. Die weiße Milch schmeckt scharf und der Pilz gilt sogar als leicht giftig!

Eine Charakterart guter Buchenwälder ist auch der Anhängsel – Röhrling (Boletus appendiculatus).

Unser Gruppenbild. Ganz besonders habe ich mich gefreut, dass mein langjähriger Pilzfreund Klaus Warning mal wieder mit dabei war. Von links: Reinhold, Michael, Hanjo, Catrin, Klaus und Phillip im Rühner Holz. Ein großes Dankeschön auch an Catrin, die immer bemüht ist, möglichst viele Pilzfreundinnen und Freunde auf unsere Termine aufmerksam zu machen.


Hier die Artenliste von MTB 2137/3 Rühner Holz: Eichen – Filzröhrling, Grüner Knollenblätterpilz, Gefleckter Rißpilz, Pantherpilz, Tränender Saumpilz, Schopf – Tintling, Grünblättriger Schwefelkopf, Blutroter Röhrling, Stinkschirmling, Gestreifter Teuerling, Wolliger Milchling, Samtfuß – Krempling, Gemeine Stinkmorchel, Schwarzgezähnelter Helmling, Maronen – Röhrling, Spitzschuppiger Schirmpilz, Waldfreund – Rübling, Netzstieliger Hexen – Röhrling, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Mehlpilz, Halsband – Schwindling, Birkenblättling, Frauen – Täubling, Gallen – Röhrling, Schmetterlings – Tramete, Buckel – Tramete, Riesenporling, Violetter Lacktrichterling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Braunvioletter Täubling, Grünblättriger Schwefelkopf, Fuchsiger Scheidenstreifling, Grauweißer Saftporling, Gelbweißer Täubling, Papagei – Täubling, Grauer Wulstling, Breitblättriger Rübling, Löwengelber Stielporling, Dickblättriger Schwarztäubling, Porphyr – Röhrling, Fenchel – Tramete, Buchen – Speitäubling, Striegeliger Schichtpilz, Gelber Knollenblätterpilz, Flacher Lackporling, Perlpilz, Vielgestaltige Holzkeule, Heftel – Nabeling, Fleischroter Lacktrichterling, Knopfstieliger Rübling, Echter Zunderschwamm, Brandiger Ritterling, Lilablättriger Mürbling, Goldschimmel, Grüngefelderter Täubling, Harter Zinnobertäubling, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Lungen – Seitling, Rasling (Lyophyllum agregatum), Herbsttrompete, Scharfblättriger Schwarztäubling, Gelbbrauner Trichterling, Elastische Lorchel, Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Echter Steinpilz, Graubräunlicher Dickfuß, Trockener Schneckling, Würziger Tellerling, Verfärbender Schneckling, Wohlriechender Gürtelfuß, Sonnen – Täubling, Morgenrot – Täubling, Strubbelkopf, Schlanker Riesenschirmpilz, Sklerotien – Porling, Braunfleckender Saftporling, Herber Saftporling, Sommersteinpilz, Goldgelber Lärchen – Röhrling, Narzißengelber Wulstling, Fleischroter Speise – Täubling, Herbstlorchel, Anhängsel – Röhrling, Falber Milchling u. a. Arten. 


Wann startet die nächste Mittwochs – Exkursion? – Siehe unter Termine!

25. August 2023 – Traditionelle Nachtwanderung

Öffentliche Nachtwanderung 2023

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Durch die Forste der Dobbertiner Seenlandschaft

Der Mond ist heute Nacht zwar noch nicht voll, sondern erst knapp über halb, aber gerade auch bei zunehmendem Mond sollen ja die Pilze am besten sprießen? Foto: Christopher Engelhardt.

Es war wieder soweit. Unsere traditionelle Nachtwanderung stand auf dem Veranstaltungsplan. Im vergangen Jahr wurde diese ungewöhnliche Pilzwanderung leider wegen möglicher Unwettergefahr abgesagt. Hoffen wir auf besseres Wetter und ein möglichst reichhaltiges Frischpilzaufkommen. Aber auch heute war die Wanderung bei Nacht wieder auf Kannte genäht, denn auch wieder war gewittriges Wetter angesagt. Aber Petrus hatte mit uns ein Einsehen. Wir waren in den Vorjahren bereits zwei mal in diesem Revier des nachts unterwegs. In guter Erinnerung ist den damaligen Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch eine gut besuchte Tour in Begleitung des NDR und einem überwältigenden Frischpilzaufkommen bis hin zu vielen und teils riesigen Steinpilzen. Dazu die Rufe des Waldkauzes im ansonsten stillen und Stock dunklen Wald. Wer nun glaubt in der Dunkelheit ist doch kein einziger Pilz zu finden, der sei eines besseren belehrt. Im Lichtkegel der mitzubringenden Stirnlampen, die in jedem guten Baumarkt erhältlich sind, entgeht uns so gut wie nichts.  Und es herrscht eine einzigartige Stimmung. Auch ohne einen überschwänglichen Pilzsegen ein Vergnügen und ein unvergessliches Abenteuer. Es gab auch in diesem Jahr zum Ende der Tour noch einen Mitternachtsimbiss.

Wir starten.

Zwar abscheulich vom Geschmack her, aber dennoch erfreulich ihr Anblick in der Dämmerung. Die Gallen – Röhrlinge (Tylopilus felleus).

Der Papagei – Täubling (Russula ionochlora) darf natürlich in die Speise.

Aber auch solch allbekannte Supermarkt – Pilze entgingen uns nicht. Echter Pfifferling (Cantharellus cibarius).

Geschmacklich dem Gallen – Röhrling ähnlich, sind die Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) und obendrein auch noch giftig!

Der Samtfuß – Krempling (Paxills involutus) bringt zwar Masse, soll aber muffig schmecken.

Zwei Wulstlings – Arten: ein essbarer Fuchsiger Scheidenstreifling und zwei leicht giftige Gelbe Knollenblätterpilze.

Auch das ist ein Wulstling, der Perlpilz (Amanita rubescens). Guter Speisepilz.

Dito.

Die Nachtschwärmer!

Hier haben sie wieder etwas entdeckt.

Ein Purpurfilziger Holzritterling (Tricholomopsis rutilans).

Blau ist die Nacht.

Unseren Lampen entgeht wirklich kaum etwas!

Es sind Wollige Milchlinge (Lactarius vellereus). Für den mitteleuropäischen Gaumen ungenießbar!

Bewunderung für einen Hutträger im Lampenschein.

Ein Sprödblättler, der Buckel – Täubling.

Er gehört zu den Ocker – Sporern.

Der Fleischrote Lacktrichterling (Laccaria laccata) ist hingegen ein Weissporer.

Genau so wie der Narzißengelbe Wulstling (Amanita gemmata). Dieser hübsche Knollenblätterpilz ist leicht giftig!

Giftig ist dieser Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis) jedoch nur roh. Er zählt ansonsten zu den besten Speisepilzen unter den Röhrlingen.

Es loht sich etwas genauer hin zu schauen.

Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) durchlebt gerade einen Wachstumsschub und ist in` s Schwitzen gekommen.

Er sondert Guttationströpfchen ab.

Junge Samtfuß – Kremplinge (Paxillus atrotomentosus).

Mitten über einem schmalen Waldweg hatte Tante Tekla ihr Rad – Netz gespannt.

Wir achteten ihre Spinnerei und bewegten uns vorsichtig daran vorbei.

Klar, dass der Schuppige Sägeblättling (Lentinus lepideus) zu den Sägeblättlingen gehört!

Und der Birken – Blättling (Lenzites betulinus) ist längst nicht nur an Birke zu finden.

Ein häufiger Symbiose – Partner der Rotbuche (aber nicht nur) ist der Wohlriechende Gürtelfuß (Cortinarius torvus).

Kalkhaltiger Standort unter Buchen ist ein bevorzugter Standort des insgesamt recht düster wirkenden Bitteren Schleimkopfes (Cortinarius infractus). Trotz dieser Eigenschaft ist er recht Farbvariabel.

Frische Waldluft macht auch in der Nacht hungrig und so servierte uns Irena schließlich noch eine herzhafte Waldpilzsuppe mit Stampfkartoffeln.

Gibt es im nächsten Jahr wieder eine Nachtwanderung? – Siehe unter Termine!

30. August 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Bützow

Auch für interessierte Natur- und Pilzfreund*innen

MTB 2137/2 – Kurzen- und Langen Trechow

Weinroter Rißpilz (Inocybe jurana) am 30.08.2023 auf dem Friedhof von Kurzen Trechow.

Im zweiten Quadranten des Messtischblattes Bützow findet sich so gut wie kein Waldgebiet, welches auch nur halbwegs zu einer längeren Exkursion einladen würde. Da wäre nur ein wenig Bruchwald am Bützower See, den ich im Jahre 2019 schon einmal im Ramen einer Mittwochsexkursion aufgesucht habe. Im zeitigen Frühjahr gut zugänglich, weil der Krautwuchs noch niedrig ist. Jetzt im Sommer dürfte es schon recht schwierig werden, sich durch den Dschungel einen Weg zu bahnen. So wird es wohl sinnvoller sein, kreuz und quer durch diesen Messtischblatt – Quadranten zu fahren, und die Augen offen zu halten. Sicher gibt es in einigen Orten kleine Parks oder Friedhöfe, die gerade im Sommer oft eine gute Adresse bezüglich Frischpilze darstellen. Auch sind über unser Gebiet einige, winzigste Waldinseln verteilt, eher kleine Feldgehölze. Wiesen-, Straßenränder sowie Feldhecken können von Interesse sein. Die große Hochsommer – Trockenheit blieb zwar aus und es gab kürzlich sogar einen starken Schub von Frischpilzen, der aber inzwischen abgeklungen ist, da es auch tatsächlich schon wieder zu trocken geworden ist. Da unser Pilzfreund Egon aus Berlin an der Ostsee auf Urlaub weilt und heute mit in die Pilze wollte, konnte ich es ihm nicht antun den ganzen Tag auf Friedhöfen zu verbringen, wo ohnehin meistens nur noch Mumien vom kürzlichen Wachstumsschub zeugten. Wir steuerten also kurz zwei Friedhöfe an, nämlich die von Kurzen- und Langen Trechow. Im Anschluss fuhren Egon und meine Wenigkeit in die Schwinzer Heide und hier konnte Egon zum Abendbrot schließlich eine ausreichende Mahlzeit von Pfifferlingen sein eigen nennen.

Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus) von oben betrachtet auf dem Friedhof Kurzen Trechow.

Und in der Seitenansicht.


Hier die Artenliste von MTB: 2137/3 – Friedhöfe von Kurzen- und Langen Trechow: Eichen – Filzröhrling, Goldschimmel, Heu – Düngerling, Weinroter Rißpilz, Halsband – Schwindling, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Rosenroter Schönkopf und Kahler Krempling.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion ? – Siehe unter Termine!

19. August 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Auf Schelfwerder am Schweriner See

Die Halbinsel Schelfwerder am, bzw. im Schweriner See, ist weitgehend bewaldet. Buchenwälder dominieren neben feuchteren Erlenbrüchen und einigen Nadelforsten. Wir finden hier teils schwere Böden vor, die auch Kalkeinlagerungen aufweisen. Daher im Frühling interessant für Morchel – Freunde und im Sommer können hier neben dem sehr seltenen Igel – Wulstling auch ganz besondere Röhrlinge den fortgeschrittenen Pilzfreund, und natürlich auch die Pilzfreundin, begeistern. So gibt es hier beispielsweise Anhängsel – Röhrlinge, auch bekannt unter der Bezeichnung Gelbfleischiger Steinpilz oder sogar den sehr seltenen Bronze – Röhrling, der seinerseits auch auf den Namen Schwarzhütiger Steinpilz hört. Selbstredend sind hier auch ganz normale Steinpilze und Sommersteinpilze zu Hause.

Blick auf unsere Landeshauptstadt in Höhe des Ruheforstes im Mai letzten Jahres.

Aber es geht ja auf einer Lehrwanderung nicht nur um Röhrlinge. Vieles mehr kann erläutert und vorgestellt werden, welches uns auf der etwa 3 – stündigen Runde um die Halbinsel unter die Augen kommen könnte. Mit etwas Glück kann auch eine herzhafte Zugabe zum Sonntagsbraten am Ende unserer vornehmen Jagd zu Buche schlagen. Natürlich sammelten wir nicht auf dem Bestattungsgelände, denn der Wald ist auch für unser Anliegen groß genug, um nicht die Totenruhe zu stören. Übrigens finden auch Führungen durch dien Ruheforst statt, wie ich der entsprechenden Homepage entnehmen konnte. Ruheforst Schweriner See

Links der Parkplatz am Ruheforst, der heute Zweittreffpunkt zu unserer Wanderung war.

Catrin hat zur Einleitung einige Pilze mitgebracht. Wer den Inhalt des Schälchens verzehrt, hat besser schon einen Vertag mit dem Ruheforst abgeschlossen.

Knollig verdickte Stielbasis mit Volva – Resten, weiße Lamellen und häutig – hängende Manschette.

Mehr oder weniger grün gefärbter Hut, der auch völlig weiß sein kann.

Ja, den Grünen Knollenblätterpilz sollte Mann und Frau sich einprägen. Die letale Dosis für einen erwachsenen Menschen soll etwa 50g betragen.

Gleich zu Beginn am Waldweg einige essbare Eichen – Filzröhrlinge (Xerocomus quercinus).

Hier sind es essbare Büschelige Blasssporrüblinge (Connopus acervatus).

Pilzwandern auf Schelfwerder.

Die Steife Koralle (Ramaria stricta) ist wenig schmackhaft und darf im Wald bleiben.

Der Verfärbende Schneckling (Hygrophorus cossus) soll essbar sein. Ob er schmackhaft ist?

Dann schon lieber diesen jungen Netzstieligen Hexen – Röhrling (Boletus luridus).

Die düster gefärbte Gruben – Lorchel (Helvella lacunosa) könnte ein Mischpilzgericht bereichern. Lorcheln sind jedoch roh giftig und müssen gut erhitzt werden.

Die sollte man nicht verwechseln. Links zwei leicht giftige Schwarzgezähnelte Rettich – Helmlinge (Mycena pelianthina) und rechts der essbare Violette Lacktrichterling (Laccaria amethystea).

Keinen Speisewert besitz die Kammkoralle (Clavulina christata).

Gut essbar, jedoch unergiebig, ist der stark gilbende und nach Anis duftende Weinrötliche Zwerg – Champignon (Agaricus semotus).

Noch junge Behangene Faserlinge (Psathyrella candolleana). Zwar zart und gebrechlich, aber im Geschmack sollen sie überzeugen.

Genau so wie der Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha), nur deutlich ergiebiger.

Wie bereits oben erwähnt. Die letale Dosis für einen erwachsenen Menschen beträgt etwa 50g!

Ungenießbar ist der Violettliche Schwindling (Marasmius wynnei).

Weiter geht es durch den Licht durchfluteten Buchenwald.

Und dann plötzlich an einer Hanglage zum Schweriner See einige Schleierlinge. Soll es der Tonweiße Dickfuß (Cortinarius turgidus) sein? Auf jeden Fall kein Speisepilz!

Und es kommt noch schöner mit dem Blauen Klumpfuß (Cortinarius caerulescens). Toller Fund!

Und ein Dankeschön an den unbekannten Fotograf aus Hamburg, der sich einen Moment Zeit nahm, um uns für dieses Gruppenfoto abzulichten.


Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!


16. August 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Bützow

Auch für Natur- und Pilzinteressierte Gäste

MTB 2137/1: Schlemminer Staatsforst 

Im Naturschutzgebiet Hohe Burg und Schwarzer See. Mit 110 m über NN der höchst gelegene Binnensee Mecklenburg – Vorpommerns.

Heute begannen wir mit dem ersten Quadranten der Topographischen Karte Bützow im Maßstab 1 : 25 000. Im Frühjahr 2019 stand das Bützower Messtischblatt schon einmal auf dem Programm der Mittwochsexkursionen des Steinpilz-Wismar. Außerdem gehört gerade auch der erste Quadrant zu den am besten kartierten in Mecklenburg. Es wird also schwer sein mit Großpilzarten, die wir hier noch nicht nachgewiesen haben. Das sollte uns nicht davon abhalten durch die weitläufigen Wälder und Forste rund um den Ort Schlemmin zu streifen. Besonders das NSG Hohe Burg ist sehr hügelig und trägt schon fast Mittelgebirgscharakter. Buchenwälder dominieren, neben Mooren, Erlenbrüchen und Nadelforsten. Der Schwarze See wurde im Jahre 1939 unter Schutz gestellt und gehört demnach zu den ältesten Naturschutzgebieten in Mecklenburg. Die frühere Schlemminer Staatsforst gliedert sich in die Teilbereiche Fadernhorst, Bernitter Holz oder auch in die Trechower Holzung auf und geht südlich letzterer in das Rühner Holz über, welches aber nicht mehr im heute zu begehenden Gebiet (Quadranten) liegt.

Drachenwurz oder Moor – Arum (Calla palustris) im Moor am Schwarzen See. Die fleischfressende Pflanze gehört zu den Aronstab – Gewächsen und ist giftig!

Außer dem Höhenzug der Hohen Burg finden sich im Gebiet noch weitere Erhebungen wie der Kellerberg (117,8 m), der Lehmkuhlenberg (106,7 m) oder auch der Heideberg (101,0 m), um nur einige zu nennen. Die Spitze bildet jedoch der Hakelberg mit 122,2 m. Vor Jahren gab es Anfang November starken Schneefall mit einer geschlossenen Schneedecke von 10 – 20 cm. Schon Stunden danach setzte in Wismar starkes Tauwetter ein und tags drauf war der Spuk in der Hansestadt bereits der Schnee von gestern. Ich fuhr am Tag danach zu einer Exkursion zur Hohen Burg und landete in einer noch winterlichen Landschaft. Was 100 m Höhenunterschied schon ausmachen können! Aber wir befinden uns im Hochsommer und daher konnten Ski und Schlitten getrost zu hause bleiben. 

LeGalls – Purpurröhrling (Boletus legaliae) ist in ganz Deutschland eine sehr seltene, vom Aussterben bedrohte Pilzart. Hier an einem thermophilen Standort in der Schlemminer Staatsforst unter Buchen/Eichen gleich zu Beginn von Catrin entdeckt. 

Rötliches Netz auf dem, besonders an der Spitze gelblichen Stiel. Falscher Satans – Röhrling wird er auch genannt (Rubroboletus legaliae).

Toller Fund! Für ganz Deutschland liegen bisher nur sehr wenige Nachweise vor.

Der giftverdächtige Raue Wulstling (Amanita franchetii) könnte mit dem Perlpilz verwechselt werden. Er ist in der Regel schmächtiger und rötet nicht. Dafür zeigen sich an der Stielknolle und auch an der Manschette gelbe Flockengürtel. Die seltene Rote Liste – Art wächst in bodensauren Laubwäldern und hier gleich neben der obigen Rarität. Er ist ebenfalls sehr selten!

Kein Vergleich mit dem häufigen und in diesen Tagen zum Massenpilz mutierten Sommer – Steinpilz (Boletus reticulatus), mit seinen ausgeprägten Stielnetz.

Der große Rotstielige Leder – Täubling (Russula olivacea) ist eine Charakterart besserer Buchenwald – Standorte.

Und hier in der Draufsicht.

In Laub- und Nadelwäldern, sowie in Parkanlagen findet sich vom Frühling bis weit in den Herbst der Gilbende Erdritterling (Tricholoma argyraceum).

Eine Gruppe Niedergedrückter Rötlinge (Entoloma niderosum).

Filzige Röhrlinge, auch Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) genannt.

Netzstieliger Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis).

Wunderschöne Wollstiel – Schirmlinge (Lepiota clypeolaria).

Ist es der Dunkelblättrige Nabel – Rötling (Entoloma undatum)?

Augenscheinlich sieht er ganz danach aus, sollte aber nach Erhard Ludwig mikroskopiert werden.

Ein schöner Fund auch hier, der Rotüberfaserte Hautkopf (Cortinarius purpureus). Giftig!

Farbenfroh auch dieser junge Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis).

Fenchel – Trameten (Gloeophyllum odoratum) an einem liegenden Fichtenstamm mit Zuwachs.

Und auch hier schieben sich junge Flockenstielige Hexen aus dem Waldboden.

Nah verwandt ist der Steinpilz (Boletus edulis), von denen es heute reichlich gab.

Ein perfekter Perlpilz (Amanita rubescens).

Pochharter und einer der schönsten, vom Speisewert jedoch minderwertigeren Sprödblättler, der Harte Zinnobertäubling (Russula rosacea).

Violetter Lacktrichterling (Laccaria ametystea).

Wunderbar frisch zeigten sich hier diese Igel – Stäublinge (Lycoperdon echinatum).

Weißvioletter Dickfuß (Cortinarius alboviolaceus).

Überständige Steinpilze (Boletus edulis) am Fuße einer Rotbuche.

Und noch einmal die seltenen Rauen Wulstlinge (Amanita franchetii).

Dieses mal in ihrer noch selteneren, blassen Form.

Hier der kleine, farbenfrohe Chamäleon – oder Weiche Täublinge (Russula chamaeleontina).

Blick auf das Naturschutzgebiet Schwarzer See.

Junge, nicht ganz so trockene Trockne Schnecklinge (Hygrophorus penarius).

Ein erster Brandiger Ritterling (Tricholoma ustale) des Buchenwaldes.

Fichten – Reizker (Lactarius deterrimus).

Die schwer giftigen Fleischbraunen Schirmlinge (Lepiota brunneoincarnata) gehören zu den Weißsporern.

Zaghaft zeigen sich die ersten Roten Fliegenpilze (Amanita muscaria) der Saison.

Wieder schiebt sich ein Steinpilz (Boletus edulis) aus dem Boden des Buchenwaldes.

Zunächst weißlich, verfärben sich die Röhren der Steinpilze (Boletus edulis) über gelblich zu schmutzig olivgrünlich zum Schluss.

Auch für den Trockner und den Kochtopf war am Ende noch einiges dabei.

Außer meiner Wenigkeit waren heute von links gesehen auch Christian, Catrin und Michael dabei.

Am NSG Schwarzer See in der Schlemminer Staatsforst im Juli 2022.


Hier die Artenliste von MTB 2137/1 – Schlemminer Staatsforst/Schwarzer See: Breitblättriger Rübling, Falscher Satansröhrling, Rauer Wulstling, Blaublättriger Täubling, Pantherpilz, Sommersteinpilz, Ziegenlippe, Sonnen – Täubling, Rotstieliger Leder – Täubling, Perlpilz, Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Riesenporling, Gilbender Erdritterling, Niedergedrückter Rötling, Schiefknolliger Anis – Champignon, Stink -Schirmling, Netzstieliger Hexen – Röhrling, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Frauen – Täubling, Schwarzschneidiger Rettichhelmling, Dunkelblättriger Nabelrötling?, Blutroter Röhrling, Schmetterlings – Tramete, Echter Steinpilz, Kiefern – Braunporling, Echter Zunderschwamm, Ziegelroter Täubling, Gallen – Röhrling, Klebriger Hörnling, Dickblättriger Täubling, Maronen – Röhrling, Gelber Knollenblätterpilz, Weicher Chamäleon – Täubling, Grünblättriger Schwefelkopf, Pfeffer – Röhrling, Rotüberfaserter Hautkopf, Rotbrauner Scheidenstreifling, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Fenchel – Tramete, Buchen – Speitäubling, Striegeliger Schichtpilz, Flatter – Milchling, Goldschimmel, Rosablättriger Helmling, Glimmer – Tintling, Flaschen – Stäubling, Tintenstrichpilz, Brandkrustenpilz, Großer Bluthelmling, Rehbrauner Dachpilz, Stockschwämmchen, Rotrandiger Baumschwamm, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Weißstieliges Stockschwämmchen, Flacher Lackporling, Gemeine Stinkmorchel, Gezonter Dauerporling, Dichtblättriger Täubling, Rosa Morgenrot – Täubling, Langstieliger Knoblauchschwindling, Violetter Lacktrichterling, Fleischroter Speise – Täubling, Sklerotien – Porling, Buckel – Tramete, Angebrannter Rauchporling, Flächiges Eckenscheibchen, Veränderlicher Spaltporling, Striegelige Tramete, Igel – Stäubling, Weißvioletter Dickfuß, Blaugrauer Reiftäubling, Rostfleckiger Helmling, Violettstieliger Pfirsich – Täubling, Kahler Krempling, Narzißengelber Wulstling, Grauweißer Saftporling, Falscher Pfifferling, Brennender Rübling, Gemeiner Violettporling, Fleischroter Lacktrichterling, Gemeiner Spaltblättling, Falber Milchling, Waldfreund – Rübling, Trockener Schneckling, Purpurschwarzer Täubling, Spindeliger Rübling, Mehlpilz, Brandiger Ritterling, Buchenwald – Wasserfuß, Erlen – Krempling, Goldgelber Lärchen – Röhrling, Fichten – Reizker, Schwefelporling, Wollstiel – Schirmling und Fleischbrauner Giftschirmling. 


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

15. August 2023 – Abendwanderung der Pilzfreunde

Abendwanderung am Farpener Stausee

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Auch für interessierte Gäste

Heute Abend am Farpener Stausee.

So wie bereits im August des vergangenen Jahres waren nicht nur die Mitglieder und Freundinnen der Gruppe der Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. zu unserer traditionellen Abendwanderung am Farpener Stausee eingeladen, sondern auch Nichtvereinsmitglieder. Das in nur wenigen Minuten Autofahrt von der Hansestadt Wismar entfernt liegende Revier bietet sich für eine solche Tour bestens an. Die waldreichen Buchten des in den 1970er Jahren aufgestauten Sees können hinsichtlich volkstümlicher Speisepilze einiges bieten. Günstige Wachstumsbedingungen voraus gesetzt. Diese lagen im letzten Jahr leider nicht vor, so dass es ein fast pilzfreier Waldspaziergang wurde. Aber heute sah es doch ein wenig besser aus. Eine Wanderung in der Abenddämmerung und in wunderbarer Natur ist immer ein  Erlebnis.

Wie zur Begrüßung schoben hier zwei Narzißengelbe Wulstlinge (Amanita gemmata) aus dem Waldboden. Sie sind schwach giftig!

Hier ist es nun ein essbarer Papagei – Täubling (Rusula ionochlora).

In den Moospolstern des Fichtenforstes kann man fast immer fündig werden.

Hier sind es giftige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) an einem Fichten – Stubben.

Dank fortgeschrittener Technik kann immer gleich dokumentiert werden.

Und die wichtigen Waldbewohner werden zu begehrten Foto – Objekten.

Siegelbilder im Stausee.

Die weiße Form des leicht giftigen Gelben Knollenblätterpilzes (Amanita citrina var. alba), mit trockener Luft bedingten Verschnörkelungen.

Ein bereits etwas betagter Wurzelnder – Bitterröhrling (Boletus radicans). In Hanglage unter Eichen wächst hier eine besonders schlanke und elegante Variante dieses oft so gedrungenen Dickröhrlings.

Steinpilze, hier Boletus edulis, gibt es am buchtenreichen Ufer des Farpener Stausees zu weilen reichlich.

In unmittelbarer Nähe fanden sich auch noch zwei jüngere Exemplare.

Stimmungsvoll am Wasser.

Ein warmer und ruhiger Hochsommer – Abend.

Der Stausee liegt spiegelglatt in der Abenddämmerung.

Und weiter geht es.

Welch eine Freude! Hier ist es tatsächlich mal der tödlich giftige Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides).

Und auch dieser Streichholz einer Espen – Rotkappe (Leccinum auratiacum) entging uns nicht im zunehmenden Dämmerlicht.

Genau so wie dieser leckere Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis).

Welch eine romantische Stimmung heute Abend. Das alleine hat sich schon gelohnt!

Natürlich durfte der Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus) nicht fehlen.

Aber nun wird es fast schon kitschig!

Das Gruppenbild von heute Abend.

Abschied vom Farpener Stausee.


Wann findet die nächste Abendwanderung statt? – Siehe unter Termine!

12. August 2023 – Öffentliche Abendwanderung

Öffentliche Abendwanderung 

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Sie führte durch den Gespensterwald bei Nienhagen

Abends im Gespensterwald Nienhagen.

Abend- und Nachtwanderungen stehen ja schon seit Jahren auf unserem Veranstaltungsplan. Allerdings das erste Mal im Rahmen einer öffentlichen Lehrwanderung an einem Sonnabend. Dafür hatte ich ein Waldgebiet ausgesucht, welches geradezu prädestiniert für eine abendliche Wanderung erscheint. Es dürfte kaum ein schöneres und stimmungsvolleres Ambiente für solch eine Pilzwanderung zu fortgeschrittener Tageszeit geben, als am bewaldeten Steilufer der Ostsee, unweit des Urlauberortes Warnemünde. Das kann ich nur aus eigener Erfahrung bestätigen, denn ich nutze es gern mal in den Sommermonaten nach Feierabend hier her zu fahren und die einzigartige Stimmung zu genießen. Und jedes mal ist diese anders in ihren Licht- und Schattenspielen. Jedes mal setzt der Sonnenuntergang andere Akzente in Licht und Farbe. Allerdings kann ein grauer, wolkenverhangener Himmel dem wundervollen Lichtspielen Grenzen setzen. Das gilt aber nur bei komplett dichter Bewölkung.

Traumhafte Sonnenuntergänge auf der Ostsee.

So bald sich Wolkenlücken beim Sonnenuntergang auftun, werden grandiose Lichtspiele auf dem Wasser, wie auch im angestrahlten Buchenwald inszeniert und alles wird in ein magisches Licht getaucht. Es ist einfach traumhaft! Und es gibt hier natürlich auch Pilze. Der ausgehagerte, teils bemooste Waldboden, kann mit einer reichhaltigen Pilzflora aufwarten und an toten Buchenstämmen gibt es eigentlich immer etwas zu entdecken und oft auch leckere Speisepilze. Insbesondere wenn der Waldboden nicht zuletzt durch Seewind zu ausgetrocknet sein sollte. Leider zog genau zu vereinbarter Uhrzeit am frühen Abend, gegen 18.00 Uhr am Ersttreffpunkt in Wismar,  eine Regen – und Gewitterzone auf, so dass diese Veranstaltung zumindest offiziell in` s Wasser fiel. Es waren zwar keine Unwetter, aber es regnete teils gewittrig in einem schmalen Streifen zwischen Wismar und dem Zielgebiet. Da ich mit meinem Zweirad fahren muss, wartete ich zunächst den stärksten Regen ab und fuhr schließlich etwas verspätet doch noch in Richtung Nienhagen und zog dabei die Regenfront mit mir mit. Wir beiden hatten den selben Weg. Dort, etwa 20 Minuten nach festgelegter Zeit am Zweitreffpunkt, hörte der Regen auf und ich war gut durchfeuchtet. Es waren wie erwartet keine Leute mehr dort und ich wanderte trotz allem noch eine Runde durch das Nienhäger Holz, inklusive dem Gespensterwald. Vielleicht starten wir im kommenden Jahr einen neuen Versuch.

Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosum). Zumindest vermutet, denn ohne Mikroskop oder Sequenzierung ist ja kaum noch ein Pilz richtig zu bestimmen.

Ein noch relative junger Riesenporling (Meripilus giganteus). Die Hutkannten wären noch für Speisezwecke brauchbar.

Ein Specht – Tintling (Coprinus picaceus) schiebt sich aus dem Waldboden.

Der größte und imposanteste aller Flämmlinge ist der Beringte- oder Ansehnliche Flämmling (Gymnopilus junonius). Immer an Laubholz, während andere Arten der Gattung meist Nadelholz bevorzugen. Bitter und ungenießbar.

Auch einige frische Lungenseitlinge (Pleurotus pulmonarius) waren wie nicht anders zu erwarten vertreten.

Im Wald der Gespenster.

Bizarre Bilder sind hier immer möglich.

Zweigeteilter Himmel.

Einfach wieder eine traumhafte Stimmung heute Abend an der Ostseeküste bei Nienhagen.

Die Sonne ist unter gegangen, Zeit um Aufzubrechen.


Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

13. August 2023 – Sonntags- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Lübtheen

Auch für interessierte Pilz – und Naturliebhaber*innen

MTB 2632/4 – Probst Jesar und Lübtheener Heide

Informationstafel am Beginn des Wanderweges bei Probst Jesar.

Mit der heutigen Mittwochsexkursion, die leider auf Sonntag, dem 13. August verschoben werden musste, waren wir schon im 4. und somit letzten Quadranten der Topgraphischen Karte von Lübtheen angelangt. Als Ziel dienten die Kiefernforste und Heidegebiete um das Waldbad Probst Jesar. Am Probst Jesarer See gibt es auch parkartiges Gelände mit Linden und Eichen. Im Jahre 2021 war ich hier schon einmal mit Irena unterwegs. Ein wunderschönes Plätzchen in der Griesen Gegend. Ja, wir befinden uns auch hier in der Griesen Gegend. Geprägt von armen Sandböden. In Probst Jesar startet auch ein Wanderweg durch den Kernbereich der Lübtheener Heide. Eine einzigartige Heidelandschaft und Nationales Naturerbe. Siehe unter: url

Allerdings gehört nur der nördliche Bereich des Heidegeländes zu unserem Quadranten. Einschließlich des Mordkuhlenberges. Zu beachten ist jedoch, dass das Gebiet durch frühere militärische Nutzung mit Kampfmitteln belastet sein soll und das Betreten der Heideflächen abseits der Wege aus Sicherheitsgründen untersagt ist. Auf jeden Fall aber eine einzigartige Perle für Naturliebhaber. Es hatte im Vorfeld zwar immer mal kräftig geregnet, aber die fast baumlosen Heideflächen fallen im Hochsommer schnell wieder trocken. Die Kiefernforste angrenzend dürfen nicht betreten werden, so dass ich schließlich am Probst Jesarer See unterwegs war und kurz auch einen Blick in die dortige Parkanlage warf. Viel ist dabei leider nicht zusammen gekommen.

Der typische Hutteller eines Pantherpilzes (Amanita patherina).

Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysentheron).

Hier wartet jemand auf Beute. Es ist Argiope bruennichi, die Zebraspinne, Tigerspinne oder auch Seidenbandspinne zu deutsch genannt. Sie liebt offene, wärmere Landschaften und legt ein Stabiliment genanntes Gespinstband mit Zickzackmuster an.

Übergang vom Wald in die immer offenere Heidelandschaft.

Stets unter Birken ist der Verblassende Täubling (Russula pulchella) zu hause.

Unter Laubbäumen und nicht nur unter Eichen findet sich der Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus).

Immer unter Kiefern der Butterpilz (Suillus luteus).

Zerreibt man den dünnfleischigen Hut dieses Olivgelben Rißpilzes (Inocybe dulcamara), so ist ein süßlicher, an Honig erinnernder Geruch wahrzunehmen.

Hier sehen wir den Widerlichen- oder Kratzenden Kammtäubling (Russula pectinatoides). An der Stielbasis zeigt er häufig rötliche Verfärbungen.

Sehr schön entwickelt zeigt sich hier der Nelkenförmige- oder Gestielte Erdwarzenpilz (Thelephora caryophyllea).

Ein junger und recht blasser Perlpilz (Amanita rubescens) im Lindenpark Probst Jesar mit vielen, weiteren Artgenossen.

Und auch der Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) arrangiert sich hier ausnahmsweise mal mit dem Lindenbaum.


Hier die Artenliste von 2632/4 – Lübtheener Heide(Probst Jesar: Eichen – Mehltau, Perlpilz, Pantherpilz, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Rotfuß – Röhrling, Klebriger Hörnling, Ockergelbe Zonen – Tramete, Flächiges Eckenscheibchen, Olivgelber Rißpilz, Verblassender Täubling, Vielfarbiger Täubling, Stink – Schirmling, Nelkenförmiger Warzenpilz, Camembert – Täubling, Goldschimmel, Birken – Zungenporling, Halsband – Schwindling, Heftel – Nabeling, Gesäter Tintling, Duftender Täubling, Sommersteinpilz, Eichen – Filzröhrling, Butterpilz und Widerlicher Täubling


Heute am Probst Jesarer See.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion ? – Siehe unter Termine!

05. August 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Durch die Düsterbecker Forst bei Wittenburg

Heute in der Düsterbecker Forst.

Die heutige Lehrwanderung führte in den  Grenzbereich der Landkreise Nordwestmecklenburg und Ludwigslust – Parchim. Das Revier südlich des Woezer Sees gehört zum Biosphärenreservat Schaalsee. Die Düsterbecker Forst wird von den Flüsschen Schilde und Düsterbeck durchflossen und steht auf meist sandigen Böden. Kein Wunder, denn allmählich streckt hier bereits die weiter südlich befindliche Griese Gegend ihre Fühler aus. Am 15. Juni letzten Jahres war ich hier zu einer Mittwochsexkursion unterwegs und fand den Rundweg, den ich damals gelaufen bin, recht interessant und abwechslungsreich. Schon damals reifte in mir der Gedanke, hier auch mal im Zuge einer Lehrwanderung unterwegs zu sein. Von Wismar zwar ein recht weiter Anfahrtsweg, aber das Gebiet gehört immerhin zum erweiterten Umkreis unserer Landeshauptstadt Schwerin, so dass bei günstiger Witterung, und die ist es derzeit ohne Frage, vielleicht einige Interessierte Pilz- und Naturfreunde zu mobilisieren sein könnten. Wir finden hier rasch wechselnde Waldtypen vor. Von Mischwäldern, über Nadelforste unterschiedlicher Altersstruktur bis hin zu Laubwäldern mit teils altem Buchenbestand. Feuchtgebiete entlang der Fließgewässer und Erlenbruchwälder. Trotz recht guter Wachstumsbedingungen fanden heute leider nur 5 Pilzfreundinnen und Freunde der Pilze den Weg zum Zielgebiet.

Wir wurden sogleich von zahlreichen Filzröhrlingen begrüßt. Hier sind es Falsche Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus porosporus). Sie dürfen in den Korb für Speisepilze wandern.     

Dieser Myxomycet ist dafür allerdings denkbar ungeeignet.

Auf und am Rande eines Waldweges eine Vielzahl von Teuerlingen.

Bei Reife öffnet sich das „Nest“ und legt die Sporen enthaltenen Peridiolen frei.

Sie wirken wie Eier in einem Vogelnest. Gestreifte Teuerlinge (Cyathus striatus).

Am Waldrand erfreuten uns unzählige Sonnenblumen.

Ein Schwindling mit Kollar an Gräsern. Es könnte der Gras – Schwindling (Marasmius curreyi) sein. Nicht zu verwechseln mit dem Halsband – Schwindling, der an Holzresten wächst und dessen Lamellen auch enger stehen.

Auf dem Hut mit mehr oder weniger deutlichen Orangetönungen.

Zwischen Wald und Sonnenblumenfeld.

Ein giftiger Pantherpilz (Amanita pantherina), wie er im Buche steht.

Und hier ist es ein Trommelstock oder Paukenschlegel, die junge und noch geschlossene Form des Riesen – Schirmpilzes (Macrolepiota procera), die die junge Dame hier in ihren Händen hält. Natürlich ein Speisepilz.

Und dort steht bereits das nächste Exemplar.

Ein voll aufgeschirmter Parasol.

Es bietet sich an den Hut als ganzes zu braten.

Es geht voran.

Das Revier ist vielseitig. Laub-, Nadel- und Mischwaldbereiche wechseln sich ab.

Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysentheron).

Pilzfreund Christian bewundert einen Perlpilz.

Junger Kahler Krempling (Paxillus involutus).

Und der nah verwandte Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus).

Perlpilze (Amanita rubescens).

Stets unter Eiche, der Eichen – Milchling (Lactarius quercinus). Weißliche Milch, Hut meist gezont und mit Blattwanzen – Geruch. Ein Mischpilz.

Vielversprechender Buchenbereich.

Mit Dickblättrigen Schwarztäublingen (Russula nigricans). Essbar.

Unter Birken an moorigen Standorten nicht selten ist der Wollstiel – Raufuß (Leccinum cyanobasileucum). Ein eher minderwertiger Speisepilz.

Hier und da auch mal der eine oder andere Maronen – Röhrling (Xerocomus badius).

Exemplare mit beginnendem Goldschimmel sollten jedoch nicht mitgenommen werden. Sie werden ungenießbar und können sogar giftig wirken.

Essbare Mehlpilze (Clitopillus prunulus) als klassische Steinpilz – Anzeiger.

Die dann auch nicht mehr lange auf sich warten ließen. Steinpilz (Boletus edulis).

Und zwar mitten auf diesem Waldweg.

Und hier sieht es auch noch nach Pfifferlingen und Birkenpilzen aus.

Hier sollten wir auch fündig werden.

Zwar keine Birkenpilze, aber immerhin einige Eierschwämme (Catharellus cibarius).

Und was soll das werden, wenn es fertig ist?

Ein schicker Pantherpilz (Amanita pantherina). Leider ein Giftpilz!

Allmählich befinden wir uns auf der Zielgeraden.

Die Mischpilz – Pfanne ist gesichert.

Vielen Dank an Catrin, die uns hier für das obligatorische Erinnerungsfoto ablichtete.


Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

02. August 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Lübtheen

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreund*innen

MTB 2632/3 – Dahmser Holz

Heute im Dahmser Holz.

Im dritten Quadranten des Messtischblattes Lübtheen, im Maßstab 1 : 25 000, finden wir als Exkursionsgebiete das Dahmser Holz, nordwestlich der Ortschaft Quassel, oder eine größeres Waldfläche südlich des Flusses Sude und des Ortes Garlitz vor. Das Dahmser Holz besuchte ich im Ramen der Mittwochsexkursionen schon einmal im Sommer des Jahres 2021. Laub- und Nadelforste auf für die Griese Gegend so typischen, armen Sandböden. Also meist auch saure Bodenverhältnisse mit einem entsprechenden Frischpilz – Aufkommen. Eine saure Frischpilzflora ist bekanntlich besonders bei den Kochtopf – Mykologen beliebt. Fühlen sich hier doch Pfifferling, Marone oder Steinpilz ganz besonders wohl. Aber uns interessieren heute natürlich alle im Feld ansprechbaren und mit bloßen Augen zu erkennenden Großpilze. Es soll ja Kartiert werden, aber gegen gefüllte Sammelkörbe mit leckeren Speisepilzen ist natürlich nichts einzuwenden. Auch wenn das hier in den Sommermonaten mitunter schwierig werden könnte. So auch heute. Es hatte zwar auch hier im Vorfeld immer mal geregnet und ganz besonders heute wollte der Himmel seine Schleusen einfach nicht schließen. So waren Regenbekleidung und Schirm unentbehrlich. Das Frischpilzaufkommen konnte allerdings auch dieses mal nicht wirklich überzeugen.

Direkt bei unserer Ankunft und kaum den Fahrzeugen entstiegen, begrüßten uns diese Küchen – Schwindlinge (Marasmius scorodonius).

Ja, es war eine sehr feuchte Angelegenheit heute im Dahmser Holz.

In den Moospolstern zahlreiche Heftel – Nabelinge (Rickenella fibula).

Oder auch diese Purpurschneidigen Bluthelmlinge (Mycena sanguinolenta).

Ein Kiefern – Braunporling (Phaeolus schweinitzii).

Junge, Gestreifte Teuerlinge (Cyathus striatus).

Diese Tintlinge (Coprinus/Coprinellus) blieben unbestimmt.

Eine Lupe ist für den Feldmykologen immer hilfreich.

Christian Boss (links) aus Wismar und Dr. Wulf Schulze aus Hamburg bei der Begutachtung eines Tintlings.

Der essbare Graublaue Reiftäubling (Russula parazurea), bei dem nassen Wetter selbstverständlich ohne Bereifung.

Ein interessanter Rißpilz der Gattung Inocybe. Dr. Wulf Schultze nahm ihn sich mit nach Hamburg zur mikroskopischen Untersuchung.

Heraus kam der Spitzschuppige Höcker – Rißpilz (Inocybe stellatospora). Ganz herzlichen Dank in die Hansestadt an der Elbe!

Hier hätte der Kochtopf – Mykologe zugegriffen. Maronen – Röhrling (Xerocomus badius).

Ein Eichen – Milchling (Lactarius quietus) im Regen. Gut ist die angedeutete und typische Zonierung zu erkennen. Man achte auch auf den Blattwanzen – Geruch.

Zerreibt man den dünnfleischigen Hut des Brennenden Rüblings (Collybia peronata) zwischen den Fingern, entströmt ihm ein säuerlicher Geruch, der an Essig erinnert. Sein Geschmack ist brennend scharf.

Der Lachsfarbene Schleimpilz (Tubifera ferruginosa) fühlt sich bei dem feuchten Wetter so richtig wohl.

An einem Buchenstubben gedeiht die Vielgestaltige Holzkeule (Xylaria polymorha).

Bei dem Wetter sehr praktisch, ein Riesenschirmpilz (Macrolepiota procera). Leider war er noch nicht aufgeschirmt!

Junge, noch geschlossene Tiegel – Teuerlinge (Crucibulum laeve).

Sie gehören zu den Nestlingen.

Ein Rötling (Entoloma spec.) von unten.

Und von oben.

An dünnen Laubholz – Ästen zahlreiche Ästchen – Schwindlinge (Marasmiellus rameales).

Vielen Dank an Pilzfreundin Dorit für dieses Erinnerungsfoto.


Hier die Artenliste von MTB 2632/3 = Dahmser Holz: Küchen – Schwindling, Postament – Helmling, Rosshaar – Schwindling, Gelbe Lohblüte, Zerfließende Gallertträne, Brennender Rübling, Grünblättriger Schwefelkopf, Blutmilchpilz, Waldfreund – Rübling, Mäuseschwänzchen, Rehbrauner Dachpilz, Striegeliger Schichtpilz, Kiefern – Braunporling, Rotrandiger Baumschwamm, Gestreifter Teuerling, Fichten – Wurzelschwamm, Blaugrauer Reiftäubling, Rotbrauner Scheidenstreifling, Breitblättriger Rübling, Maronen – Röhrling, Klebriger Hörnling, Samtiger Schichtpilz, Birken – Zungenporling, Weißmilchender Helmling, Eichen – Milchling, Sklerotien – Porling, Schmetterlings – Tramete, Kiefernnadel – Spaltlippe, Perlpilz, Gemeiner Violettporling, Buchenwald – Wasserfuß, Echter Zunderschwamm, Halbresupinater Weichporling, Lachsfarbener Schleimpilz, Angebrannter Rauchporling, Vielgestaltige Holzkeule, Riesenschirmpilz, Tiegel – Teuerling, Glimmer – Tintling, Mai – Stielporling, Eichen – Filzröhrling, Falscher Rotfußröhrling, Adlerfarn – Fleckenpilz, Ästchen – Schwindling, Rotfuß – Röhrling, Wiesen – Staubbecher, Spitzschuppiger Höcker – Rißpilz und Nelkenschwindling.

Und nun lockerten sich die Wolken am Himmel auf. Uns nützte es nichts mehr.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

26. Juli 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Lübtheen

Auch für Naturinteressierte und Pilzfreund*innen

MTB 2632/2 – Große Heide

Heute in der Großen Heide.

Die Große Heide findet sich im 2. Quadranten des MTB Lübtheen. Vor 2 Jahren und und zur selben Jahreszeit war ich hier mit unserem Vereinsmitglied und Natur – Experten Christopher Engelhardt aus Lübeck schon einmal während einer Mittwochsexkursion zu Gast. Besonders viele Pilzarten konnten wir leider nicht entdecken und dokumentieren. Aber besonders Chris war durchaus zufrieden, da er interessantes aus Flora und Fauna entdecken konnte, welches nicht dem Pilzreich eingegliedert ist. So schöne Tagfalter beispielsweise. Es war damals doch recht trocken und deshalb hoffte ich, dass wir in diesem Jahr etwas feuchtere und damit pilzreichere Verhältnisse vorfinden können. Feucht war es dann auch hinlänglich, aber das Angebot an Frischpilzen war trotz dem recht ernüchternd. So richtig Heide ist hier allerdings nicht vorzufinden. Laub- und Nadelwald ist neben mehr oder weniger trockenem Grasland dominant. Wer Wildbeobachtungen anstellen möchte, ist hier am richtigen Platz. Wir kamen uns zwischen dem ganzen Schwarzwild, dass hier auch tagsüber unbekümmert durch das Revier streift und einer Gruppe von Dammhirschen ein wenig wie in einem Wildtierpark vor. Wir, dass waren Dorit aus Ratzeburg, Catrin aus Bützow, Andrea und Chris aus Lübeck, Michael aus Schwerin und Phillip aus Renzow sowie meine Wenigkeit aus der Hansestadt Wismar.

Auch ohne Aussichtsplattform erfreute uns nicht nur diese Rotte Schwarzkittel (Sus scrofa), die am helllichten Tag die Wiesen der Großen Heide durchstreifte und die Christopfer Engelhardt bereits vor zwei Jahren vor die Linse bekam.

Dicke Quellwolken entwickelten sich immer wieder zu kräftigen Schauern, die die Anfahrt auf meinem Leichtkraftroller nicht einfach gestalteten. Schließlich wollte ich trocken zum Exkursionsgebiet gelangen.

Diese Pilze legte Phillip Müller unter sein Mikroskop und konnte den Großsporigen Olivschnitzling (Simocybe sumtpuosa) bestimmen. Ein schöner Fund! Auch das Bild stammt von Phillip.

Und hier die Olivschnitzlinge noch einmal von mir abgelichtet.

Catrin und Phillip beim Dokumentieren dieses denkwürdigen Fundes!

Hier sehen wir den Laubholz – Hörnling (Colocera cornea).

Insbesondere im Herbst ein Massenpilz der Fichtenforste ist der Klebrige Helmling (Mycena vulgaris), mit seinem schleimigen Stiel und den herablaufenden Lamellen.

An totem Fichtenholz und in Ausbreitung befindlich sehen wir hier den Getropften Saftporling (Oligoporus guttulatus).

Irgendwie schön, dieser Hut eines älteren Wurzel – Schleimrüblings (Xerula radicata).

Ein durchaus interessantes Gelände.

Auf der Schnittfläche einer relativ frisch gefällten Eiche ein ebenso frischer Leberpilz (Fistulina hepatica).

Mitten auf dem Waldweg hat Catrin einen Pilz entdeckt.

Ein Stadt- oder Straßen – Egerling (Agaricus bitorquis). Davon gab es noch einige mehr, wie es sich gehört, auf dem Fahrweg.

Hexeneier und geschlüpfte Stinkmorchel (Phallus impudicus).

Gleich daneben im Rindenmulch ein Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus).

Ein älterer, besonders aufgeschuppter Erlen – Krempling (Paxillus filamentosus) am Waldrand.

Nämlich genau an dieser Kannte.

Der Wind stand für uns günstig und das Rüsseltier bemerkte uns zunächst nicht.

Eine schöne Allee, aber leider ohne Frischpilze. Eventuell die Begrenzung eines ehemaligen Fahrweges.

Zum Schluss gab es dann aber noch auf einer Wiese für unsere Feinschmecker reichlich Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades).

Michael genießt die letzten, goldenen Sonnenstrahlen des Abends.

Sonnenuntergang in der Griesen Gegend.

Selbst nach ihrem Untergang noch spektakuläre Farbspiele am Abendhimmel.


Hier die Artenliste von MTB 2632/2 = Große Heide: Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Blutmilchpilz, Gemeiner Spaltblättling, Frauen – Täubling, Judasohr, Rotrandiger Baumschwamm, Echter Zunderschwamm, Blaugrauer Reiftäubling, Weißstieliges Stockschwämmchen, Nelkenschwindling, Striegeliger Schichtpilz, Buckel – Tramete, Kiefern – Braunporling, Großsporiger Olivschnitzling, Pfriemförmiger Laubholzhörnling, Papagei – Täubling, Braunvioletter Täubling, Tiegel – Teuerling, Schiefer Schillerporling, Widerlicher Täubling, Perlpilz, Heftel – Nabeling, Schmetterlings – Tramete, Samtiger Schichtpilz, Klebriger Hörnling, Zerfließende Gallertträne, Getropfter Saftporling, Zimtfarbener Weichporling, Gemeine Stinkmorchel, Eichenwirrling, Schwefelporling, Striegelige Tramete, Rotbuchen – Rindenkugelpilz, Rötende Tramete, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Rotbrauner Scheidenstreifling, Buchenfruchtschalen Holzkeule, Grauer Wulstling, Leberpilz, Stadt – Champignon, Breitblättriger Rübling, Goldschimmel, Waldfreund – Rübling, Flacher Lackporling, Erlen – Krempling und Mai – Stielporling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

22. Juli 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Durch die ehemalige Staatsforst Turloff

Rund um den früheren Forsthof Turloff führte uns die heutige Lehrwanderung. Er war bis zur Wende in Betrieb und ist inzwischen saniert und im Privat – Besitz, unter anderer Nutzung.

Der Steinpilz – Wismar lud zu einer hochsommerlichen Pilzlehrwanderung bei Dabel ein. Es ging durch die Wälder um den ehemaligen Forsthof Turloff, der früheren Staatsforst Turloff. Bekannte Persönlichkeit des Ortes ist der hier geborene Olympia – Sieger im Vielseitigkeitsreiten von 1936 in Berlin Ludwig_Stubbendorff

Laub- und Nadelforste sowie heideartiges Gelände zeichnen die vielseitige Wanderroute aus. Es war nicht das erste mal, dass eine Pilzwanderung rund um Turloff führte. So waren wir vor einigen Jahren hier sogar des Nachts unterwegs. Eine Nachtwanderung im Dürre – Sommer 2018. Klar, damals gab es kaum Frischpilze, aber wir hofften, dass es in diesem Sommer anders aussehen möge. Immerhin ist das Revier durchaus ein Gebiet für den hoffnungsvollen Mykophagen, denn auf den sauer – sandigen Böden gedeihen solch beliebte Kobolde wie Pfifferlinge, Maronen, Butterpilze, Birkenpilze, Edel – Reizker und Steinpilze. Zumindest die Eierschwämme erleben im Hochsommer bekanntlich ihre Hochzeit und Sommersteinpilze können nach Regenfällen auch prächtig gedeihen. Dazu verschiedene Wulstlinge und Täublinge. Allerdings sind die Bedingungen für gefüllte Körbe derzeit eher noch suboptimal, nicht aber im auf eine  Lehrwanderung, die es schließlich auch sein sollte. So war doch eine respektable Artenvielfalt gegeben, so dass diesem Anspruch durchaus genüge getragen wurde.

Zur Einstimmung hatte uns Catrin schon mal ein buntes Sammelsurium  von Täublingen mitgebracht.

In verschiedenen Dosen gab es weitere Pilze zu Bestaunen.

Wir starteten am Buchenberg.

Hier begeisterte uns alsbald ein nicht sonderlich häufiger Kornblumen – Röhrling (Gyroporus cyanescens).

Kleintiere des Waldes hatte ihn schon vor uns für sich entdeckt.

Auch diese schwach giftigen Schönfuß – Röhrlinge (Boletus calopus) sorgten für Begeisterung.

Der nächtliche Regen lässt den Hutschleim des Gemeinen Wurzelrüblings (Xerula radicata) im Blitzlicht meiner Kamera ordentlich spiegeln.

Ein wunderbar frischer Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus). Er sollte später noch würdig auf sich aufmerksam machen.

Ähnlich dem Samtfuß – Krempling ist auch der Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla) nicht zum Verspeisen zu empfehlen.

Ganz anders verhält es sich mit diesen Fleischroten Speisetäublingen (Russula vesca). Sie gehören zu den schmackhaftesten Waldpilzen.

Besonders jung ist er eine Delikatesse. Man achte auf den weißlichen Hutrand!

Ein viel intensiveres Rot weist beispielsweise der Buchen – Spei – Täubling (Russula marei) auf. Er ist weniger kompakt und seine Lamellen schmecken brennend scharf. Vergleiche auch andere, rötliche Täublinge.

Der Buchen – Speitäubling (Russula mairei) gehört zu unseren häufigsten Täublingen in Buchenwäldern und wir können ihn dort praktisch bis in den Winter hinein antreffen.

Im Sommer und Herbst häufig ein Massenpilz unter Birken und Fichten, war er heute nur als Einzelstück vertreten und er war auch der erste Milchling, der mir in dieser Saison unter die Augen kam. Flatter – Milchling (Lactarius tabidus). Als Mischpilz brauchbar.

Dieser Vertreter, mit seinem rosa Röhrenfutter, sollte besser nicht in die Pilzpfanne geraten. Seine intensive Würzkraft ist dann doch zu viel des Guten. Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus).

Diese essbaren Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila) erscheinen nach den nächtlichen Regenfälle besonders frisch.

Am geschotterten Waldwegrand, in der Nähe einer Birke, zeigt sich ein Verblassender Täubling (Russula pulchella). Die mehr oder weniger intensive, himbeerrote Hutfärbung, ist noch am Rande zu erahnen. Geringwertiger Mischpilz.

Hier noch einmal in Schieflage.

Links des Weges wuchs obiger Täubling.

Grasig genug, um auch mal einen Nelkenschwindling (Marassmius oreades) auf den Plan zu rufen.

Oder auch diesen kleinen Vertreter der Ackerlinge = Agrocybe spec.

Fast ein kleines Kunstwerk, der Hutrand dieses leckeren Lilablättrigen Mürblings (Psathyrella candolleana), aber keineswegs typisch für diese Art.

Mittig ein sich gerade öffnender Tigel – Teuerling (Crucibulum laeve).

Im moosreichen Nadelwald, insbesondere von Fichte, keine Seltenheit, auch wenn der Pilz montane Lagen bevorzugt, ist der Feinschuppige Trichterling (Clitocybe squamulosa).

Er gehört in die Gruppe um den Gelbbräunlichen Trichterling, deren Vertreter alle essbar sind. Sein haselnussbrauner Hut ist sehr feinschuppig und nicht gebuckelt, sondern mit dunkler genabelt. Ein sehr eleganter und schöner Trichterling, der alleine auf Grund seines Habitus und Standortes leicht kenntlich ist.

Seine weißlichgrauen Lamellen stehen schon fast entfernt, sind nur schmal und weit am Stiel herablaufend. Nach M.H.K. manchmal auch gabelig und aderig miteinander verbunden.

Und schon wieder wurde etwas entdeckt.

Ein völlig vergoldeter Filzröhrling (Xerocomus spec.). Befallen vom Goldschimmel (Hypomyces chrysospermus).

Mitten auf einem schattigen und feuchten Waldweg gleich mehrere Arten beieinander. Hier sehen wir liegend eine Miniaturausgabe des Langstieligen Knoblauch – Schwindlings (Marasmius alliaceus), stehend daneben einen Rötling (Torsten Richter aus Rehna merkt an, dass es sich auch um eine andere Gattung handeln könnte) und links unten schimmert noch der Hut eines Zwerg – Bläulings.

Zwerg – Bläuling oder Lacktrichterling (Laccaria tortillis). Gerne mitten auf Waldwegen. Essbar, aber wenig lohnend.

Und hier gab es einige Nester von ganz besonders begehrten Waldpilzen.

Gemeint sind natürlich die dottergelben Eierschwämme (Cantharellus cibarius).

Während meines Fototermins mit den Pfifferlingen legte mit Catrin noch einen Täubling vor die Linse. Einen Braunvioletten Täubling (Russula bruneoviolacea). Hutfarbe verschieden blauviolett und unterschiedlich getönt mit schwarzen und fuchsigen Flecken, speckig glänzend sowie breit gerieftem Hutrand. Er darf als Mischpilz in den Korb wandern.

Lamellen blass strohgelb mit zitronenfarbenen Reflexen, dünn und nur mit wenigen kürzeren ausgestattet. Der weißliche Stiel kann besonders zur Basis hin gilben.

Ein klassisches Pfifferlings – Revier.

An feucht liegenden Ästen einige Gallerttränen (Dacrymyces spec.).

Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus).

Und es geht auch noch üppiger.

Als Speisepilz nicht zu empfehlen.

Weiter geht es.

Vom Nadelwald in den naturbelassenen Laubwald.

Die Überreste dieser einst mächtigen Rotbuche bietet nicht nur dem Zunderschwamm eine hervorragende Lebensgrundlage.

Und dieser immer häufiger werdende Getropfte Saftporling (Oligoporus guttulatus) siedelt auf totem Nadelholz, vorzugsweise der Fichte.

Die Fichte benötigt auch der nah Verwandte Herbe Saftporling (Oligoporus stypticus).

Der sehr scharf schmeckende Sonnen – Täubling (Russula solaris) lebt in Partnerschaft mit Bäumen, nämlich mit der Buche.

Der Widerliche Kammtäubling (Russula pectinatoides) ist hinsichtlich seiner Baumpartner nicht so wählerisch. Er kommt unter Laub- und Nadelbäumen vor und ist ebenfalls ungenießbar.

Seine Stielbasis wird oft rotfleckig.

Der zartfleischige und gebrechliche Duftende Täubling (Russula odorata) ist auf Eiche angewiesen. Ihm entströmt ein fruchtiger Duft.

Er gehört in eine Gruppe von kleinen, mild schmeckenden Dottersporern mit rubin- bis weinrotem Hut, der hier zu den Rändern stark ausgeblasst ist.

Zu den großen Ockersporen zählt der Braune Ledertäubling (Russula integra). Seine Lamellen bleiben zunächst lange blass und er wächst unter Nadelbäumen, gern Kiefern, aber auch in Fichten- und Tannenwäldern.

Die Grundfarbe des Hutes ist braun, mit Abstufungen zu violett, Purpur, Blutrot, gelblich oder schön Schokoladenbraun. Er zählt zu den guten Speisepilzen.

Unser Gruppenfoto zur Erinnerung an eine schöne Wanderung durch die Staatsforst Turloff. Die Körbe sind zwar nur sehr dürftig befüllt, aber dafür war das vermittelte Pilz – Wissen um so üppiger. Und dafür ist sicher auch dieser Beitrag geeignet, einiges nachvollziehbar zu machen. 

Der ehemalige Forsthof Turloff heute Nachmittag. Im Gegensatz zu obigem Bild, fehlt die Eiche ganz links inzwischen.


Wann startet die nächste Lehrwanderung? – Siehe unter Termine!

19. Juli 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Lübtheen

Auch für interessierte Natur- und Pilzliebhaber*innen

MTB 2632/1: Jesow – Melkof

Im Wald am Immenberg bei Jesow während einer Mittwochsexkursion am 23.06.2021.

Wir begannen heute mit der Topographischen Karte 2632 = Lübtheen. Also mit dem ersten von 4 Quadranten. Vor ziemlich genau 2 Jahren war dieses Messtischblatt schon einmal an der Reihe. Auch im Sommer und fast zur selben Zeit. Damals war es relativ trocken und Frischpilze eher Mangelware. Aber die Griese Gegend mit ihren leichten Sandböden fällt in den Sommermonaten schnell der Trockenheit anheim. Zwar war es damals nicht ganz so schlimm wie im vergangenen Sommer, als ebenfalls etliche Mittwochsexkursionen in die Griese Gegend führten, aber berauschend war es keinesfalls. Wir waren knapp südlich der B 5 und westlich von Jesow unterwegs. Überwiegend Nadel- und Mischwald auf sauren Sandböden. Aber es gibt auch ein wenig Buchenwald. Saure Birkenbereiche sowie teils moosreiche Kiefern- und Fichtenforste. Es gab einigermaßen Frischpilze, auch wenn die Artenvielfalt doch zu wünschen übrig ließ. Zur ersten Exkursion in der Giesen Gegend in diesem Jahr trafen sich 7 Pilzfreundinnen und Freunde am heutigen Nachmittag.

Wir starten!

Mastige Samtfuß – Kremplinge (Paxillus atrotomentosus) stimmten uns optimistisch.

Der samtige Fuß des Samtfuß – Kremplings (Tapinella atrotomentosa). 

Kniefall mitten auf dem Waldweg.

Grund waren filigrane Tintlinge oder auch dieser Vertreter der Gattung Conocybe = Samthäubchen. Bestimmbar nur mikroskopisch.

Und Phillip hat mikroskopiert, nämlich den Tintling, der an der Kniefall – Stelle wuchs. Und er hat ihn bestimmen können: Steifstieliger Tintling (Coprinellus hiaescens). Erst sehr weinige Nachweise in M-V! Foto von Phillip Müller.

In diesem Birkenwald brach dann sogar das Sammelfieber aus.

Grund war ein Überangebot an Rotbraunen Scheidenstreiflingen (Amanita fulva).

Meist unter Birken, gern auch an feuchteren, moorigen Standorten und mit leuchtenden Farben, stark glänzendem Hut, der mittig leicht gebuckelt sein kann und mit grob gerieften Hutrand kommt der Glanz – Täubling (Russula nitida) daher. Wie bei vielen Täublingen kann die Hutfarbe sehr variabel sein.

Die Lamellen sind zunächst mandelweiß, später creme und schließlich buttergelb. Der weißliche Stiel ist im unteren Bereich mehr oder weniger rosa angehaucht. Geruch zunächst schwach, obstartig, intensiviert sich beim Vergehen und erinnert dann an den Geruch des Grünen Knollenblätterpilzes (honigartig). Dieser mild schmeckende Sprödblättler ist allerdings essbar.

Ein Perlpilz (Amanita rubescens) schirmt hier auf.

Und hier ist es sein ausnahmsweise nackthütiger Vetter, der Graue Wulstling (Amanita excelsa).

Und der unerfahrene Sonntagssammler wäre begeistert, endlich Röhrlinge! Der zart rosa – Schimmer in den Röhren verrät ihn aber schon, den Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus).

Während der Gallen – Röhrling jedes Pilzgericht ungenießbar macht, veredelt es hingegen der Fleischrote Speise – Täubling (Russula vesca).

Da muss auch Phillip noch mal drauf halten.

Und hier gleich noch eine Familie des sehr guten Speisepilzes.

Ein essbarer Perlpilz (Amanita rubescens).

Mit grauschorfigen Hüllresten auf dem Hut und weinroten Tönungen.

Ohne weinrote Tönungen, aber sonst sehr ähnlich ist der ebenfalls essbare Graue Wulstling (Amanita excelsa). Die Hüllreste können durchaus fehlen, so wie weiter oben schon festgestellt.

Die Manschette muss oberseits gerieft sein.

Christian und Phillip scheinen wieder etwas entdeckt zu haben.

Es waren nochmals schöne Gallen – Röhrlinge (Tylopilus felleus).

Der Getropfte Saftporling (Oligoporus guttulatus) findet sich meist an totem Fichtenholz.

Christian und Phillip haben einen Papagei dingfest gemacht und freuen sich darüber.

Natürlich nicht den exotischen Vogel, sondern diesen farbenfrohe Sprödblättler.

Papagei – Täubling (Russula ionochlora). Essbar.

Ähnlich ist der ebenfalls essbare Blaugraue Reiftäubling (Russula parazurea), aber ohne violette Farbanteile auf dem Hut.

Nach dem uns ein Gewitterschauer mit etwas Regen streifte, zeigte sich wie zur Versöhnung noch eine toller doppelter Regenbogen.

Leider wollten die drei Damen nicht mit auf unser Erinnerungsfoto. Von links: Christian, Phillip, Michael und Reinhold. Danke an Dorit für das freundliche Bild!


Hier die Artenliste von MTB 2632/1 = Wald bei Jesow: Schiefer Schillerporling, Eichen – Mehltau, Samtfuß – Krempling, Rotbrauner Scheidenstreifling, Klebriger Hörnling, Milder Glanz – Täubling, Echter Zunderschwamm, Perlpilz, Birken – Zungenporling, Fleischroter Speise – Täubling, Rotrandiger Baumschwamm, Rötende Tramete, Grauer Wulstling, Breitblättriger Rübling, Getropfter Saftporling, Gallen – Röhrling, Gemeiner Violettporling, Lungen – Seitling, Brandkrustenpilz, Adlerfarn – Fleckenpilz, Sklerotien – Porling, Gemeine Stinkmorchel, Papagei – Täubling, Graublauer Reiftäubling und Steifstieliger Tintling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

12. Juli 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Warnow

Auch für interessierte Natur- und Pilzfreund*innen

MTB 2237/4: Herrenholz

Blick vom Herrenholz auf die mecklenburgische Landschaft heute Abend.

Schon waren wir beim 4. und somit letzten Quadranten der Topographischen Karte von Warnow angelangt. Umfangreiche Forst- und Waldreviere standen uns zur Verfügung. Da wäre zunächst das Herrenholz mit seinen Buchenanteilen zu nennen und die daran gekoppelten Misch- und Nadelforste. Wie ich feststellen musste, wurde in den Nadelforsten massiv Holz eingeschlagen. Wahrscheinlich durch Trockenheit geschädigte Fichtenplantagen. Außerdem ist das Gebiet auch recht hügelig, so findet sich hier der Schampowberg (69,9 m), der Kronsberg (57,3 m), der Hallersberg (70,4 m), der Schmedberg (67,9 m) und als Feuchtgebiet die Saarkrieh. Durch einen bewaldeten Ausläufer in Richtung Südwesten ist dieses Revier mit dem Mustiner Holz verbunden. Neben Nadelforsten findet sich hier ein mit Buchen bestandenes Bachtal. Wir, das waren Catrin aus Bützow und Michael aus Schwerin entschieden uns für das Herrenholz. Das Frischpilzaufkommen befindet sich derzeit auf dem aufsteigendem Ast und wir konnten zumindest bezüglich Täublinge recht zufrieden sein. Als Höhepunkt gestaltete sich der Fund von drei Schönfuß – Röhrlingen, die im Flachland eher weniger Verbreitet sind.

Nah verwandt mit dem Speise – Täubling ist der ebenfalls essbare Blasse Täubling (Russula galochroa). Wir finden ihn unter Eiche, Birke und Rotbuchen.

Die Blätter sind stumpf cremefarbig und der weißliche Stiel ist feinaderig und mitunter rostfleckig.

Der blass mehrfarbige Hut kann zum Rand hin zart rosa angehaucht sein und die Lamellen stehen nicht besonders dicht, besitzen im Grunde Querverbindungen und sind zum Hut hin stark aufgegabelt.

Die anfangs weißen Lamellen des Rehbraunen Dachpilzes (Pluteus atricapillus) verfärben sich zunehmend fleischrosa.

Ein etwas betagter Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus).

Auf dem ersten Blick für Netzstielige Hexen – Röhrlinge gehalten, entpuppten sich diese Dickröhrlinge für uns als etwas viel wertvolleres. Wir waren begeistert!

Hat er nicht einen farbschönen Fuß?

Schön- oder Dickfuß – Röhrling (Boletus calopus). Toller Fund, da eher in montanen Regionen zu hause. Ungenießbar bis schwach giftig!

Löwengelber – oder Veränderlicher Stielporling (Polyporus varius).

Spindeliger Rübling (Collybia fusipes).

Ein etwas „verunglückter“ Grauer Wulstling (Amanita excelsa).

Die grauen Hüllreste vom Gewitterregen der Nacht abgewaschen, Stielknolle praktisch nicht vorhanden, aber die oberseitige Riefung der Manschette ist im Bild deutlich zu erkennen.

An liegendem Laubholzstamm über viele Dezimeter entlang laufend, dürften wir hier den Zusammenhängenden Feuerschwamm (Phellinus contiguus) sehen. Er besitzt nicht nur besonders große Sporen im Vergleich zu seinen Verwandten, sondern auch die weitesten Poren.

Auch Großsporiger Feuerschwamm genannt.

Rotstieliger Leder – Täubling (Russula olivecea). Einer unserer größten Täublinge und nach Michael – Hennig – Kreisel ein ganz hervorragender Speisepilz, inklusive individuellen Unverträglichkeiten.

Weißstieliger Leder – Täubling (Russula romellii). Die Leder – Täublinge sind Ockersporer und daher dunkeln die anfänglich blassen Lamellen bei zunehmender Sporenproduktion immer zu dottergelb ein. Hervorragender Speisepilz, wie alle Leder – Täublinge.

Kurzstieliger Leder – Täubling (Russula curtipes).

Resupinater Porling mit dekorativen Rändern. Eine Laune der Natur.

Und noch einmal.

Aber er bildet auch Hutkannten, die vom Laubholz – Substrat abstehen, aus. Viele Jahre unter der Bezeichnung Skeletocutus nivea = Halbresupinater Weichporling kartiert. Sequenzierungen haben ergeben, dass es diese Art in Europa überhaupt nicht gibt, sondern der Pilz eher in Nordamerika beheimatet sein soll.

Er wurde aufgespalten in Skeletocutis semipileata und Skeletocutis nemorales.

Und zu den Sommerarten, mitunter aber auch noch im Herbst, gehört der Morgenrot – Täubling (Russula aurora), dem wir recht häufig in Buchenwäldern auf besseren Böden begegnen können. 

Hier sehen wir ihn besonders intensiv gefärbt auf dem Mittelstreifen eines Waldweges hervorbrechen.

Hier in Schieflage, der Rosa – Täubling (Russula rosea), wie der Morgenrot – Täubling auch genannt wird. Das junge Exemplar tränt sogar an den Lamellen. 

Diese Kamm – Täublinge wuchsen am kalkreichen Straßenrand bei Buchen und Eichen. Sie rochen nicht nach Camembert oder anderweitig unangenehm und schmeckten mild und sogar ziemlich angenehm. Demnach kommt eigentlich nur der Milde Kamm – Täubling (Russula livescens) in Betracht. Typisch für diese Art sind auch die ockergelben Stiele im unteren Bereich.

Nicht weit entfernt ein junger Netzstieliger Hexen – Röhrling (Boletus luridus).

Hier ein junger Ockerblättriger Zinnobertäubling (Russula pseudointegra).

Der kompakte Täubling ähnelt dem Harten Zinnobertäubling, ist aber deutlich weichfleischiger und der Steil ist immer weiß. Die lange blassen Lamellen verfärben zu ockergelblich. Ungenießbar.

Insgesamt drei Anhängsel – Röhrlinge (Boletutus appendiculatus) waren ein gefundenes Fressen für die Nacktschnecken.

Licht- und Schattenspiele am Rande des Herrenholzes.

Ein leckerer Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha) schiebt sich aus dem Waldboden.

Catrin und Michael sind begeistert.

Einige Breitblättrige Großrüblinge (Megacollybis platyphylla).

Falsche Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus porosporus). Essbar.

Junge Fadenstäubchen der Gattung Stemonites.

Zur Erinnerung am Großsteingrab. Von rechts: Michael, Catrin, Reinhold. 12. Juli 2023.


Hier die Artenliste von MTB 2237/4 = Herrenholz: Halsband – Schwindling, Waldfreund – Rübling, Rötliche Kohlenbeere, Angebrannter Rauchporling, Gemeiner Spaltblättling, Schmetterlings – Tramete, Striegelige Tramete, Mai – Stielporling, Blasser Täubling, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Rehbrauner Dachpilz, Flacher Lackporling, Eichen – Filzröhrling, Goldschimmel, Birken – Zungenporling, Birken – Blättling, Rotrandiger Baumschwamm, Schönfuß – Röhrling, Löwengelber Stielporling, Spindeliger Rübling, Morgenrot – Täubling, Sommersteinpilz, Dickblättriger Schwarztäubling, Rotbuchen – Rindenkugelpilz, Grossporiger Feuerschwamm, Rotstieliger Leder – Täubling, Halbresupinater Weichporling, Stadt – Champignon, Milder Kamm – Täubling, Weißstieliger Leder- Täubling, Ockerblättriger Zinnober – Täubling, Anhängsel – Röhrling, Frauen – Täubling, Falscher Rotfuß – Röhrling, Gelbe Lohblüte, Geweihförmige Holzkeule, Echter Zunderschwamm, Brandkrustenpilz, Sklerotien – Porling, Postament – Helmling, Buckel – Tramete, Grauer Wulstling, Netzstieliger Hexen – Röhrling, Kurzstieliger Leder – Täubling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

08. Juli 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Sie führte durch die Sültener Forst

Am verschwundenen Waldsee Pfingsten 2023.

Abwechslungsreiche Wald- und Forstreviere auf überwiegend leichten und sauren Sandböden finden sich in der Sültener Forst. Es gibt aber auch bessere Standorte mit Kalkanteilen, wo durch die Artenvielfalt erhöht wird. Das Revier kann im Hochsommer mit solch volkstümlichen Speisepilzen wie die beliebten Eierschwämme, besser bekannt unter der Bezeichnung Pfifferlinge, aufwarten. Auch Steinpilze, Birkenpilze, Rotkappen oder leckere Hexen – Röhrlinge sind möglich. Da es sich um eine Lehrwanderung handelt, gehen wir natürlich auch auf weniger bekannte, aber dennoch gute Speisepilze sowie möglicher Verwechslungsarten ein. So trafen sich heute bei hochsommerlichem Wetter 8 pilzbegeisterte Leute in Sagsdorf. Wir wanderten bis zum Schwarzer See bei Sagsdorf

Während eines Erdrutsches im Juni 1978 in den See gestürzte Eiche.

Wir starteten von Sagsdorf aus.

Und diese unermüdlichen Krabbler waren heute wirklich gut in Form.

Längst des Waldweges begrüßten uns sogleich einige Röhrlinge. Hier sehen wir einen ziemlich kompakten Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus).

Hier sind es Falsche Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus porosporus). Beide Arten sind essbar.

Wie immer an totem Eichenholz fand sich der Rotbraune Borstenscheibling (Hymenochaete rubiginosa).

Der Breitblättrige Großrübling (Megacollybia platyphylla) ist als Speisepilz nicht zu empfehlen.

Ein junges Fadenstäubchen aus der Schleimpilz – Gattung Stemonites.

Ein Rißpilz mit Velumresten am Hutrand.

Zerreibt man die Lamellen dieses Rißpilzes zwischen den Fingern, (im Bild rechts) so entströmt ihm ein süßlicher Duft, der an Honig erinnert. Eine gute Bestimmungshilfe um den Olivgelben Rißpilz (Inocybe dulcamara) auch ohne mikroskopische Überprüfung zu identifizieren. Ein überaus häufiger Giftpilz. 

Ein Schlauchpilz am Wegesrand. Möglicherweise ein Vertreter der Gattung Napfbecherlinge (Tarzetta spec.). 

Zwei aufgeschirmte Perlpilze (Amanita rubescens). Leider gut vermadet.

Auch dieser Rehbraune Dachpilz (Pluteua atricapillus) ist bereits aufgeschirmt. Er gehört zu den Freiblättlern und der Hut darf in den Korb für Speisepilze wandern.

Ein alter Buchenstumpf weckt das Interesse.

Leider sind es nur Zunderschwämme und keine Flachen Lackporlinge für Catrin zum bemalen.

Sehr willkommen waren diese noch unaufgeschirmten Rehbraunen Dachpilze (Pluteus cervinus) für ´s Mischpilzgericht.

Gleich werden wir wieder fündig.

In Form von essbaren Graublauen Reiftäublingen (Russula parazurea). Auch Wolken – Täubling genannt.

Oder auch dieser wunderschönen Scheibchen – Tintlings (Coprinus/Coprinellus spec.).

Direkt daneben diese wunderbar frischen und schmackhaften Behangenen Faserlinge (Psathyrella candolleana).

Die Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) sind leider sehr bitter vom Geschmack und obendrein sogar noch giftig!

Diese Stäublinge sind zum Verzehr nicht mehr geeignet. Die Sporenreifung hat begonnen. Weichfleischig waren sie obendrein, da es sich um den Weichen – Stäubling (Lycoperdon molle) handeln dürfte.

Dieser wunderbar konstruierte und an Kiefer gewachsene Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) musste mit als Vorrat zum Adventsbasteln.

Gut sind die Sägeblätter des Schuppigen Sägeblättlings (Lentinus ledideus) zu erkennen. Er ist zähfleischig und schmeckt nicht!

Wir wanderten einen Maronen – Weg entlang, den zahlreiche Esskastanien säumten.

Und gelangten in einen moosreichen Fichtenforst.

Hier boten diese jungen Samtfuß – Kremplinge (Paxillus atrotomentosus) einen wunderschönen Anblick.

Trotz der Lamellen als Fruchtschicht gehört er nicht zu den Blätterpilzen, sondern stellt einen verkappten Röhrling dar. Die Genießbarkeit wird unterschiedlich bewertet.

Links des Hohlweges tummeln sich gerne Pfifferlinge, rechts an der Böschung Gallen – Röhrlinge, Maronen – Röhrlinge und mit Glück auch mal ein Herrenpilz. Heute hielten sie sich jedoch bedeckt.

Dafür tauchten nochmals einige Perlpilze (Amanita rubescens) auf.

Vielen Dank an die junge Dame aus Schwerin, dass sie uns hier so schön vor dem Geländer des abgebrochenen Waldweges am Schwarzen See fotografiert hat. 08. Juli 2023.

Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe unter Termine!

05. Juli 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Warnow

Auch für interessierte Pilz- und Naturliebhaber*innen

MTB 2237/3: Stegenholz

Im Stegenholz.

Im dritten Quadranten der Topographischen Karte Warnow finden sich drei selbständige Waldgebiete, die für die heutige Mittwochsexkursion in Frage kommen konnten. Da wären zunächst die Windmühlen – Tannen, nördlich Sternberger Burg und Groß Raden zu nennen. Ein recht kleines, hügeliges Waldrevier auf sandigem Untergrund und mit erhöhtem Nadelholzanteil. Im Zuge der Dürre des Jahres 2018 wurden hier viele Fichten in Mitleidenschaft gezogen und teils großflächig abgeholzt. Der Rosenower Wald zwischen den Ortschaften Loiz und Rosenow ist ein recht kompaktes und großes Wald- und Forstrevier. Auch hier überwiegen leichte Sandböden, so dass Kiefernforste dominieren. Es sind aber auch Eichen- und Buchenbereiche enthalten. Besonders im Herbst ein klassisches Revier für den Sonntagsammler. Maronen und Steinpilze sind hier neben weiteren volkstümlichen Pilzarten begehrte Sammelobjekte. Besonders in feuchten Sommermonaten kann man hier auf Pfifferling – Suche gehen. Das dritte Revier, das uns zur Auswahl stand war das Stegenholz, direkt an der B 104 zwischen Sternberg und Witzin. Hier finden wir in erster Linie Laubwälder auf besseren, teils sogar kalkreicheren Böden vor. Feuchtbereiche sorgen für Abwechslung. Da am 05. Juli ein Sturm angesagt war, fand die Exkursion erst am Sonntag, dem 16. Juli statt und wir entschieden uns für das Stegenholz. Wir, dass waren Catrin aus Bützow, Martin aus Hamburg, Phillip aus Renzow, Michael aus Schwerin sowie Christian und Reinhold aus Wismar. Wir konnten zwar einiges notierten, aber dass allgemeine Frischpilzaufkommen war doch recht verhalten.

Gleich zum Start begrüßte uns ein farbenfroher Sprödblättler.

Wir konnten ihn als Ockerblättrigen Zinnober – Täubling (Russula pseudointegra) ansprechen. Der Pilz ist ungenießbar.

Ein farbenfrohes Bild geben auch diese Filzröhrlinge ab.

Blutroter Röhrling (Xerocomus rubellus). Essbar.

Christian hat an einem toten Buchenast die Spitzwarzige Tramete (Antrodiella hoenelli) entdeckt.

Und Phillip im Feuchtgebiet diesen bewimperten Vertreter der Gattung Scutellinia = Schildbostling. Um die genau Art zu bestimmen, muss meist dass Mikroskop bemüht werden.

Ein etwas blass geratener Flockenstieliger Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis).

Ein Blick nach oben kann auch reizvoll sein.

Ein weiterer Vertreter der Sprödblättler aus der Sektion der Stinktäublinge. Dort wird auch ein Gilbender Stinktäubling (Russula subfoetens) beschrieben, welcher hier in Betracht kommen könnte. Aber wahrscheinlich handelt es sich nur um eine weniger unangenehm riechende Form des Stink – Täublings (Russula foetens).

Und der Hut von oben, meist schmierig bis schleimig, bei Trockenheit glänzend eintrocknend und mit stark gerieftem Hutrand.

Catrin hat am Rande eines Feuchtbiotops auf totem Laubholz einen Getigerten Sägeblättling (Lentinus tigrinus) entdeckt.

Blick auf das Fruchtlager des Sägebättlings.

Mitten auf einem grasigen Waldweg ein kleines Büschel von Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis). Gewachsen auf vergrabenem Totholz.

Halsband – Schwindling (Marasmius rotula).

Jüngere Spindelige Rüblinge (Collybia fusipes).

Ältere Semester der selben Art.

Die langen, nackten Stiele spitzen nach unter aus.

Phillip freut sich über diese hier in Mengen fruktifizierenden und besonders fotogenen Spindel – Rüblinge.

Wirklich schöne und frische Exemplare waren dabei.

Und Phillip hat zu hause noch ein wenig Nacharbeit betrieben und sich an sein Mikroskop gesetzt. Heraus kam dabei Parasola kuehneri, der Kleinsporige Scheibchen – Tintling.


Hier die Artenliste von MTB 2237/3 = Stegenholz: Ockerblättriger Zinnober – Täubling, Rötliche Kohlenbeere, Angebrannter Rauchporling, Schmetterlings – Tramete, Gemeiner Spaltblättling, Echter Zunderschwamm, Goldgelber Zitterling, Eichen – Zystidenrindenpilz, Blutroter Röhrling, Breitblättriger Rübling, Gelbe Lohblüte, Frauen – Täubling, Spitzwarzige Tramete, Fleischroter Speise – Täubling, Laubholz – Hörnling, Vielgestaltige Kohlenbeere, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Rosa Morgenrot – Täubling, Vielgestaltige Holzkeule, Striegeliger Schichtpilz, Flacher Lackporling, Blaugrauer Reiftäubling, Striegelige Tramete, Tintenstrichpilz, Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Rotrandiger Baumschwamm, Halsband – Schwindling, Judasohr, Ampferblatt – Rostpilz, Gilbender Stinktäubling, Löwengelber Porling, Getigerter Sägeblättling, Birken – Blättling, Zimtfarbener Weichporling, Nördlicher Zinnoberschwamm, Lungen – Seitling, Lilablättriger Mürbling, Flächiges Eckenscheibchen, Stockschwämmchen, Sonnen – Täubling, Sklerotien – Porling, Zugespitzter Kugelpilz, Birken – Zungenporling, Veränderlicher Spaltporling, Brandkrustenpilz, Buchen – Rindenschorf und Kleinsporiger Scheibchen – Tintling. 


Wir verabschieden uns vom Stegenholz.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion – Siehe unter Termine!

28. Juni 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Warnow

Auch für interessierte Pilz- und Naturliebhaber*innen

MTB 2237/2 = Staatsforst Tarnow, Kreuzgrund, Boitiner Steintanz 

Der Boitiner Steintanz. Foto: Ulrich Klein.

Info – Tafel am Boitiner Steintanz.

Heute war bereits der 2. Quadrant der Topographischen Karte Warnow an der Reihe. Im Zentrum dieses Kartenausschnittes befindet sich ein umfangreiches Wald- und Forstgebiet, der frühere Staatsforst Tarnow, mit seinem Kreuzgrund und dem Boitiner Steintanz. Buchenwälder wechseln sich mit Nadelforste ab. Das Revier ist außerdem recht eiszeitlich geprägt, mit einigen Hügeln und entsprechend auch feuchten Senken oder gar kleinen Waldseen oder Tümpeln. So gibt es hier den Ladenbarg oder auch den Papenbarg. Gegen 16.15 Uhr traf ich mich hier mit unserem Pilzfreund Michael aus Schwerin. Das Wetter war sonnig und angenehm temperiert. Der Wald war durch vorangegangene Regenfälle gut gewässert worden, aber die Frischpilz – Flora braucht noch ein Weilchen, um den bevorstehenden Sommer – Aspekt sprießen zu lassen.

Nach dem Regen sind auch gleich die Schnecken zur Stelle. Alles haben sie dann doch nicht geschafft. Auf den ersten Blick ein Frauentäubling, der zweite belehrte uns eines besseren.

Die Lamellen des stattlichen Sprödblättlers waren also nicht geschmeidig wie beim Frauen – Täubling. Sie erscheinen zwar noch recht blass, aber ein ockerlicher Unterton ist bereits vorhanden. Es dürfte sich um den Weißstieligen Leder – Täubling (Russula romellii handeln. Ein ganz hervorragender Speisepilz, der natürlich auch den Schnecken ganz vorzüglich mundet. 

Natürlich waren wir hier schon mehrmals kartieren oder auch im Zuge von Pilzwanderungen oder sogar im Ramen eines unserer Herbstseminare unterwegs. Ich denke, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des damaligen Pilzseminars werden noch gerne an eine pilzreiche Exkursion durch dieses Gebiet zurück denken. Besonders auch an die dichten Büschel von Hallimasch und Stockschwämmchen. Unsere gute Seele Irena brachte uns ein vielfältiges Mittagessen direkt in den Wald.

Die feuchten Bedingungen kamen den Pilztieren entgegen. Hier sehen wir höchstwahrscheinlich den Geweihförmigen Schleimpilz (Ceratiomyxa fructiculosa) in seiner poroiden Form.

Links ein Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha), rechts der Weißstielige Leder – Täubling (Russula romellii).

Und das Gleiche von unten.

Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysentheron).

Rotbuchenwald im Kreuzgrund.

Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila). Die bräunlichen Lamellen sind trockenen Winden geschuldet.

Im nun feuchten Staatsforst Tarnow haben wir auch die ersten Halsband – Schwindlinge (Marasmius rotula) entdecken können. 

Ich muss zu meiner Schande gestehen, zu diesen Eichenzähnchen, zumindest wuchsen sie an einem toten Eichenstamm, fällt mir bis auf weiteres keine Benennung ein. Ich werde alt!

Ein schöner Fund ist jedoch der Weitlöchrige Porling (Polyporus arcularius).

Die feuchten Verhältnisse im Kreuzgrund haben eine Pilzart auf den Plan gerufen, die so gar nicht in den Sommer hinein zu passen scheint. Eine Charakterart der Wintermonate, nämlich der Goldgegelbe Zitterling (Tremella mesenterica).

Ein interessanter Buchen – Standort.

Oder auch dieses Gelände.

Vom Regen aufgefrischte Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila).

Wir haben die Steinkreise erreicht.

Die Brautlade ist vor allem am Johannistag von Bedeutung.

Diese Linge sind in Wald und Flur unerwünscht. Hinweistafel am Boitiner Steintanz.

Kultstätte der Germanen.

Unweit der Kultstätte, auf dem Mittelstreifen eines Waldweges, diese unscheinbaren Schwarzblauenden Röhrlinge (Boletus pulverulentus).

Und in unmittelbarer Nähe ein weiterer Röhrling, der Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus).

Altbuchenbestand in der Abendsonne.

Totholz ist ein einzigartiger Lebensraum für viele Organismen, natürlich auch zahlreicher Pilzarten.

So wie beispielsweise dieser Myxomycet. Wahrschlich ist es ein Fadenfrucht – Schleimpilz (Badhamia utricularis).

Die Fenchel – Tramete (Gloeophyllum odoratum) besiedelt totes Fichtenholz. In der Regel deren Stubben.

Das beliebte Zwergenfeuer (Calocera viscosa) geht nun auch an den Start. Der Klebrige Hörnling wird gerne auch als Ziegenbart von einigen Kochtopf – Mykologen eingesammelt. 

Etwas zerzauste Lilablättriger Feserlinge (Psathyrella candolleana).

Wir nähern uns dem Waldrand.

Am Waldrand, schon mehr auf dem Feld, entdeckte Michael diesen Blätterpilz.

Trotz der witterungsbedingten, gerissenen Huthaut, ist es kein Rissiger, sondern ein Voreilender Ackerling (Agrocybe praecox).

Da wir uns mit der Runde im Wald etwas verzettelt hatten, ging es zum Schluss noch eine Runde durchs Kornfeld und durch den Ort Boitin.

Und auf dem grasigen Feldweg, wie es sich gehört, weitere Vertreter aus der Gattung der Ackerlinge.

Und in Boitin selbst begegnete uns dann noch ein alter Förster Graurock.

An und auf grasigen Wegen sind dieser Tage kleine, weiße und runde Bälle erschienen. Sie treten etwa eine Woche nach Regenfällen in Erscheinung. Eierboviste (Bovista nigrescens).

Hier schieben junge Goldmistpilze (Bolbitius vitellinus).


Und hier die Artenliste von MTB: 2237/2 – Staatsforst Tarnow mit Kreuzgrund und Boitiner Steintanz: Goldfell – Schüppling, Brandkrustenpilz, Echter Zunderschwamm, Samtiger Schichtpilz, Striegelige Tramete, Geweihförmiger Schleimpilz, Mai – Stielporling, Schmetterlings – Tramete, Frauen – Täubling, Rotfuß – Röhrling, Dickblättriger Schwarztäubling, Striegeliger Schichtpilz, Waldfreund – Rübling, Halsband – Schwindling, Gemeiner Spaltblättling, Flächiges Eckenscheibchen, Weitlöcheriger Porling, Schlanke Ahorn – Holzkeule, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Buckel – Tramete, Schwarzblauender Röhrling, Eichenwirrling, Rotrandiger Baumschwamm, Papagei – Täubling, Fenchel – Tramete, Gelbe Lohblüte, Klebriger Hörnling, Lilablättriger Mürbling, Birken – Zungenporling, Eichen -Eckenscheibchen, Eichen – Rindensprenger, Frühlings – Ackerling, Halbkugeliger Ackerling, Schwärzender Eierbovist, Goldmistpilz, Weißstieliger Leder – Täubling und Fadenfrucht – Schleimpilz.

Wir verabschieden uns von der Staatsforst Tarnow.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

24. Juni 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Durch das Westenbrügger Holz

Auch am Zweittreffpunkt, auf dem kleinen Bahnhof in Sandhagen, war niemand auszumachen, der heute Lust auf eine geführte Lehrwanderung hatte.

Das Westenbrügger Holz steht auf sandigen Böden und es gibt hier Kiefern, Fichten und Buchen – Bestände. Natürlich auch mit Birken, Eichen und weiteren Bäumen untermischt. Auch Erlenbrüche und moorige Standorte sowie Wiesenflächen sind integriert bzw. angrenzend. Es ist recht zergliedert und teilt sich in verschiede Ausläufer auf. Womit können wir hier im Frühsommer rechnen? Der Kochtopfmykologe kann bei entsprechender Vorwitterung Täublinge, Perlpilze oder Scheidenstreiflinge erwarten. Von den volkstümlichen Klassikern könnten einige Champignons und Pfifferlinge dabei sein. Röhrlinge können durch Rotfüßchen, Körnchen – Röhrlingen, Birkenpilzen, Sommersteinpilzen oder Hexen – Röhrlingen vertreten sein. Natürlich auch manches mehr. Leider bekam ich heute diese schon mögliche Vielfalt nicht zu Gesicht. Die Trockenheit ist einfach zu groß gewesen, in den zurück liegenden Wochen. Auch haben sich aufgrund intensiver Landwirtschaft auf den Äckern drumherum reichlich Nährstoffe in den ursprünglich armen und sandigen Böden eingefunden, so dass der Krautwuchs in den letzten Jahrzehnten, wie fast überall, deutlich zugenommen hat. Das erfreut Stickstoff liebende Arten wie Champignons und führt zu einer Rückgangstendenz von Pilzarten, die arme Standorte bevorzugen. Als Beispiel sei der beliebte Pfifferling genannt. Der Trockenheit geschuldet, konnte ich heute niemanden begeistern mit mir auf die Pilzpirsch zu gehen. So durchstreifte ich das Waldgebiet alleine und schwelgte in Erinnerungen längst vergangener Tage.

Der Baumbestand ist durchaus vielseitig. Hier dominieren Buchen, Eichen und Birken.

Der Hauptweg, der die Ortschaften Westenbrügge und Detershagen miteinander verbindet.

Hier wächst ein Lärchenbestand in den Himmel.

Mehrstöckiger Mischwald.

An einer trockenen und sonnigen Stelle fühlt sich die Striegelige Tramete (Trametes hirsuta) sehr wohl. Um sich zu schützen ist sie dicht behaart.

Hier schlagen wir gleich zwei Pilzarten mit einer Klappe. Wir sehen den Gemeinen Rindensprenger (Vuilleminia comedens) und die Schmetterlings – Tramete (Trametes versicolor).

Erfreulich, dass hier noch ein intakter Fichtenbestand zu finden ist.

Inselweise dichter Fichten – Jungwuchs. Hoffen wir, das dieser wichtige und pilzreiche Waldbaum auch weiterhin im Bestand unserer Wälder und Forste bleiben möge.

Ein ideales Revier für Freunde von Maronen – Röhrlingen und in feuchteren Sommern können Gallen – Röhrlinge hier für „Begeisterung“ sorgen. Ich dachte mit jedoch, schau mal, ob der Samtfuß – Krempling schon erschienen ist. Kaum zu Ende gedacht, stand er auch schon vor mir.

Der massige und fleischige Großpilz mit den samtig – braunen Stielen ist praktisch kaum zu verwechseln. Er steht den beliebten Röhrlingen nahe und kann auch gegessen werden. Kocht man ihn, färbt sich das Wasser bläulich. Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus).

Ein sauberer und moosreicher Fichtenforst wie ihn die Pilzsucherinnen und Sucher lieben.

Bis auf die Samtfuß – Kremplinge und Stinkmorcheln gab es hier heute keine Frischpilze weiter.

Die Gemeine Stinkmorchel (Phallus impudicus) erlebt derzeit ihren ersten, frühsommerlichen Wachstumsschub.

Ausversehen im Schlaf gestört habe ich die Große Grasbüscheleule (Apamea monoglypha), die unter einem Fichtenstamm dem Sonnenuntergang entgegen fieberte. Dankeschön an Christopher Engelhardt für die Bestimmung dieses Nachtfalters!

Leider sieht man auch hier unerfreuliches von gleichgültigen Zeitgenossen. Noch ist der Waldweg zwischen Westenbrügge und Detershagen auch ein öffentlicher Fahrweg. Angesichts dieser Bilder braucht man sich nicht zu Wundern, wenn die Forstämter die Waldwege dicht machen.

Und es kommt noch schlimmer: Glasscherben! Den Wald können sie nicht in Brand setzen. Waldbrände werden in unseren Breiten nahezu ausschließlich (99 %) durch Menschen, sei es durch Leichtsinn, oder vorsätzlich, entfacht. Auch Altmunition kann dafür nicht in Frage kommen. Aber in den Wäldern ist Wild zu hause. Es kann sich schwer verletzen!

Und das trotz des aufmerksamen Beobachters!?

Lichter, warmer Buchenwald. Gut für Steinpilz und Co. geeignet.

Am Waldwegrand einige, wenige essbare Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila).

Hoppla, was steht denn hier am Wegesrand? Ein junger Champignon oder gar ein noch weißhütiger Jung – Steinpilz? Aber ich ahnte es bereits, der Pilz war ziemlich fest und holzig. So kann auch mal ein junger Flacher Lackporling (Ganoderma lipsiense) aussehen!

Ein fast aufgeräumter Fichtenforst. Hier lassen sich im Herbst die Maronen – Röhrlinge mühelos entdecken und einsammeln.

In diesem Kiefern – Forst mit Unterwuchs wird ein solches Unterfangen schon nicht mehr ganz so einfach.

Ich sehe sie in Gedanken noch, die wunderbar anzusehenden, aber Frost – geschädigten Steinpilze während einer öffentlichen Wanderung vor vielen Jahren im vorgerückten Oktober, wie sie hier den Wegrand säumten.

Ein fleißiges Völkchen ist hier zuhause.

Eine ausgefingerte Rotbuche, wie man sie wahrlich nicht überall sieht.

Ein Waldbereich mit üppigen Bewuchs von Adlerfarn.

Klar, dass hier auch der Adlerfarn – Fleckenpilz (Ropographus filicinus) zu hause ist und das Herz des Pilzfreundes höher schlagen lässt! Zumindest das des Mykologen im tieferen Sinne, denn der Mykophage kann damit rein gar nichts anfangen, zumal Adlerfarn giftig ist!

Der Blick durch üppige, noch grüne Vegetation, zeigt eine bereits braun verfärbte, gasige Waldlichtung.

Zumindest zum Teil.

Ein noch weißrandiger Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) an totem Hainbuchenstamm!

Das obligatorische „Gruppenbild“!

Bevor es aufsitzen heißt noch schnell ein sonniger Blick in die platte, mecklenburgische Landschaft bei Westenbrügge/Sandhagen.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

21. Juni 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Warnow

Auch für Interessierte Pilz- und Naturfreund*innen

MTB 2237/1 = Staatsforst Tarnow

Blick vom Staatsforst Tarnow auf die L 141 bei Warnow während einer schwülwarmen Mittwochsexkursion am 05.06.2019.

Ein neues Messtischblatt wurde heute in Angriff genommen. Die Topographische Karte im Maßstab 1 : 25 000 von Warnow = 2237. Und der Begriff Warnow scheint besonders im ersten Quadranten, der heute an der Reihe war, Programm zu sein. Wir finden hier nicht nur die Ortschaft Warnow, sondern auch den namensgebenden Flusslauf, der sich im westlichen Bereich in Richtung Nord/Nordost durch den Quadranten mäandert. Eindrucksvolle, teils bewaldete Flusstäler und Feuchtgebiete sind längst der Warnow entstanden. So auch unweit des Silberberges bei Klein Raden. Hier wurde vor Jahren von unserem Vereinsmitglied Christopher Engelhardt beispielsweise die seltene Trollhand entdeckt. Bei gezielter Nachsuche im Winter diesen Jahres konnten wir sie leider nicht wiederfinden. Zielgebiet der heutigen Exkursion war jedoch der westliche Teil der ehemaligen Staatsforst Tarnow. Ein insgesamt recht umfangreiches und überaus interessantes Mischwaldgebiet, welches natürlich auch schon Ziel von Kartierungen oder Pilzwanderungen war. Aber neues kann immer entdeckt werden und für interessierte Gäste ist es ohnehin zweitrangig. Hier geht es darum wissenswertes zu erfahren und vielleicht sogar eine Mahlzeit Speisepilze mit nach hause zu nehmen. Beides war heute der Fall.

Zum Vergleich, selber Standort wie oben, 4 Jahre später.

Gleich eingangs entdeckte Catrin einen schönen Perlpilz (Amanita rubescens). Er profitierte von einem Gewitterschauer zwei Tage vorher.

Frauen – Täublinge (Russula cyanoxantha) unter Rotbuchen. Pilz des Jahres 1997 und einer der wertvollsten Speisepilze.

Die geschmeidigen Lamellen splitterten? Im Hutfleisch waren Maden zu Gange und die Lamellen besaßen keinen halt mehr, brachen weg, wie bei anderen Täublingen auch.

Ein zunächst durch Trockenheitein arg gebeuteltes Hexenei einer Stinkmorchel (Phallus impudicus). Kaum hat es mal geregnet, holen sich auch schon die Schnecken ihren Anteil.

Eine ordnungsgemäße Entwicklung ist unter solchen Bedingungen schwierig.

Die Konvektion am Himmel ist heute gedeckelt. Erst morgen besteht wieder Gewittergefahr.

Ein Büschel bräunlicher Blätterpilze. Sollten das etwa Stockschwämmchen sein?

Weit gefehlt! Es handelt sich um die für Speisezwecke deutlich minderwertigeren Spindeligen Rüblinge (Collybia fusipes).

Ein junger Tintling aus dem Verwandtschaftskreis des Glimmer – oder Haustintlings (Coprinellus spec.). Die bräunlichen Fasern auf dem Hut könnten eventuell von einem Ozonium her rühren.

Ein toter Baumriese zwischen all dem grün.

Und mit Rotrandigen Baumschwämmen (Fomitopsis pinicola) in luftiger Höhe. Eine herausragende Position zum Sporenabwurf.

Am Waldrand.

Und dort finden sich nicht selten die imposantesten Baumriesen. Manschmal mit besonders skurielen Wuchsformen.

Und ein erster liegender Buchenstamm mit zahlreichen Lungen – Seitlingen (Pleurotus pulmonarius). Für Michael ist eine Pilzmahlzeit sicher.

Und manchmal dürfen sie auch zentral gestielt sein.

Und können auch eine rosa Tönung aufweisen.

Aber meist neigen sie eher zum mehr oder weniger starken Gilben.

Eigentlich zu dieser Jahreszeit ein überaus häufiger Blätterpilz in vielen Waldtypen, der Waldfreund – Rübling (Collybia dryophila). Wir freuten uns, dass wir wenigstens dieses Exemplar entdecken konnten.

Blutmilchpilze (Lycogala epidendron).

Catrin freut sich über einen massiven und frischen Flachen Lackporling zum bemalen.

Etwas ungewöhnliche, fast stiellose Wuchsform des Löwengelben Porlings (Polyporus varius) aus der Baumrinde heraus.

Und ein neues Massenvorkommen des Lungen – Seitlings.

Ich entschloss mich sie mit zu nehmen. Es loht sich dann schon mal, den Trockner anzuheizen. Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmonarius).

Kaum hatte es mal geregnet, waren auch gleich frische Fadenstäubchen der Gattung Stemonites zur Stelle.

Wie eine Kompanie Soldaten schob sich aus dem Rindenmulch von Fichten eine Gruppe Rehbrauner Dachpilze (Pluteus atricapillus) empor.

Die noch weißen Lamellen stehen sehr dicht gedrängt.

Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola), hier an seinem ursprünglichem Substrat, denn eine andere Bezeichnung für ihn lautet auch Fichtenporling. Weiter oben sehen wir ihn an Buchen und er kommt auch noch an weiteren Laub- und Nadelbäumen vor.

Ein junger und essbarer Grauer Wulstling (Amanita excelsa) in der Fichtenforst. Gut ist die Riefung auf der Oberfläche seiner Manschette zu erkennen.

Goldmistpilz (Bolbitius vitellinus) gut geschützt zwischen dicken Baumstämmen am Rande des Waldweges.

Er ist nahe mit den Tintlingen verwandt, dessen Lamellen allerdings schwarz werden und meist zerfließen.

Von links: Reinhold, Michael, Christian und Catrin am Sommeranfang in der Staatsforst Tarnow.


Hier die Artenliste von 2237/1 = Staatsforst Tarnow: Schmetterlings – Tramete, Striegelige Tramete, Tintenstrichpilz, Flächiges Eckenscheibchen, Gemeiner Spaltblättling, Birkenblättling, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Perlpilz, Frauen – Täubling, Rotbraune Buchenkohlenbeere, Wurzelschwamm, Rehbrauner Dachpilz, Sklerotien – Porling, Schuppiger Porling, Gemeine Stinkmorchel, Brandkrustenpilz, Echter Zunderschwamm, Langstielige Ahorn – Holzkeule, Veränderlicher Spaltporling, Judasohr, Rotbrauner Borstenscheibling, Breitblättriger Rübling, Gelbe Lohblüte, Fadenstäubchen, Lungen – Seitling, Rotrandiger Baumschwamm, Laubholz – Harzporling, Blutmilchpilz, Dickblättriger Schwarztäubling, Flacher Lackporling, Papagei – Täubling, Mai – Stielporling, Grauer Wulstling, Ampferblattrost und Goldmistpilz.

Fichtenforst in der Staatsforst Tarnow.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

18. Juni 2023 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Auch für interessierte Gäste

Sie führte durch die Biendorfer Tannen

Birken in den Biendorfer Tannen. Tannen sucht man hier hingegen vergebens, dafür finden sich Kiefern, Fichten, Lärchen sowie Eichen, Buchen, Erlen und weitere Hölzer auf sandigen Böden. Hier war Ausgangs- und Endpunkt der heutigen Exkursion.

Heute ging es in einen Wald zwischen den beiden Mecklenburgischen Kleinstädten Neubukow und Kröpelin. In die Biendorfer Tannen, die auf sandigem Untergrund stocken. Als Tannen werden in Mecklenburg meist Wälder oder Forste bezeichnet, die zumindest teilweise aus Nadelbäumen bestehen. Dabei bilden Tannen eher die Ausnahme. Meist finden sich Fichten, Kiefern, Lärchen und zunehmend Douglasien. Aber wie so oft, gibt es in den „Tannen“ auch Laubwaldbestände. So auch in den Biendorfer Tannen. Es finden sich durchaus respektable Buchenbestände. Teils auch Magerwiesen im Randbereich und ein Hauch von Heidelandschaft. In den Erlenbrüchen konnten wir auf einer Lehrwanderung vor längerer Zeit beispielsweise den Glänzenden Lackporling finden. Einen der beliebtesten Heil – oder Vitalpilze überhaupt. Leider ist der „Reishi“ in freier Wildbahn nur recht selten zu finden. Ansonsten wachsen hier natürlich auch die gängigen „Allerweltspilze“, die dann eher den Gaumen erfreuen und gegen das Hungergefühl wirksam werden können.  Ob zu so früher Jahreszeit aber lohnenswert etwas an Speisepilzen in den Sammelkorb gelangen kann, hängt ganz entscheidend von der Vorwitterung ab. Und die war mal wieder äußerst ungünstig. Wochenlang kaum ein Tropfen Regen. Trockene Luft und häufige Nord bis Ostwinde taten das übrige. Aber wir wollten ja auch Kartierten und daher gibt es immer etwas zu entdecken. Auf feldmykologischer Tour waren heute allerdings nur Catrin aus Bützow und Reinhold aus Wismar.

Wie fast immer brachte mir Catrin einige Frischpilze für die Ausstellung mit, die sie liebevoll in Frischhaltedosen im Kühlschrank lagerte: Schuppiger Sägeblättling, Löwengelber Porling und Grauer Wulstling.

Gleich zu Beginn erfreuten uns diese schon betagteren Zimtfarbenen Weichporlinge (Hapalopilus rutilans). Ein giftiger Porling!

Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor). Ebenfalls nicht mehr die frischesten.

Ein zumindest für ganz herkömmliche Speisepilze wie Steinpilze, Hexen – Röhrlinge, Pfifferlinge, Perlpilze oder Täublinge ein recht vielversprechendes Buchen – Areal, mit eingestreuten Kiefern. Wenn es nur nicht do trocken wäre!

Neben normalfüßigen Rotbuchen auch ein Exemplar mit Klumpfuß.

Ob dafür auch ein Pilz verantwortlich zeichnet, darf nur spekuliert werden. Möglich ist eine Infektion mit Nectria – Arten.

Diese Schuppigen Sägeblättlinge (Lentinus lepideus) leuchteten schon von weitem. 

Darum heißen sie Sägeblättlinge!

Echte Zunderschwämme (Fomes fomentarius) an einem Buchen – Stubben.

Sommer in Mecklenburg.

Die ausgetrocknete Landschaft wartet auf Wasser!

Der Schwarze Holunder steht in voller Blüte. Es riecht nach Juni!

Waldrand mit Lärchen, aber ohne die entsprechenden Begleiter aus dem Pilzreich.

Wir verabschieden uns von den Biendorfer Buchen in den Biendorfer Tannen. 18. Juni 2023.


Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

14. Juni 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Neukloster

Auch für interessierte Pilz- und Naturliebhaber*innen

MTB 2136/4 – Mankmooser Holz

Im Mankmooser Holz am 14.06.2023.

Schon waren wir beim vierten und somit letzten Quadranten der Topographischen Karte Neukloster angelangt. Auf diesen Teil freute ich mich ganz besonders, denn trotz der Tatsache, dass dieses MTB zum Nahbereich von Wismar zählt und die Region ausgesprochen häufig aufgesucht wurde, war ich persönlich nur selten in diesem Quadranten unterwegs. So sind zumindest für meine Datenbank noch einige häufige Arten nachzutragen, die mir hier noch fehlen. Auch dieser Quadrant ist sehr wald- und abwechslungsreich. Zum einen ragt hier der südliche Bereich der Lübberstorfer Forst hinein, zum anderen finden sich ausgedehnte und gliederungsreiche Wald- und Feuchtgebiete zwischen den Ortschaften Mankmoos und Qualitz. Das Hechtholz im Norden oder das Mankmooser Holz weiter südlich. Es erheben sich hier der Seeberg, Rabensberg, Binnenbarg, Aeverts Sahlberg, Krähenberg, Klüßenberg, Kapellenberg, Voßbarg, Plageberg und der Kronsberg. Wo Hügel sind, gibt es auch Senken wie das Rövermoor, Bauermoor und das Große Heidmoor. Außerdem die Naturschutzgebiete „Schanzenberge bei Mankmoos“ und „Rothenmorsche Sumpfwiesen“. Wenn das kein Angebot ist? Aber das ist noch nicht alles. Auch der südwestliche Zipfel der Schlemminer Staatsforst ragt noch in diesen Quadranten hinein. Auch dieser Bereich scheint es noch in sich zu haben mit dem NSG „Rugenseemoor“ und dem feuchten Eichholz. Wir entschieden uns für das Mankmooser Holz. Trotz ungünstiger, viel zu trockener Vorwitterung, gab es sogar einige Frischpilze. Gegen 16.00 Uhr trafen sich hier Catrin und Hanjo aus Bützow, Michael aus Schwerin sowie Reinhold aus Wismar.

Trotz der trockenen Verhältnisse an diesem späten, sonnigen und warmen Frühsommertag begrüßte uns gleich zu Beginn ein Schleimpilz, die Gelbe Lohblüte (Fuligo septica).

Direkt daneben, an selbigen Stubben, ein verdorrtes Büschel von Grünblättrigen Schwefelköpfen (Hypholoma fasciculare).

Hanjo, lass die Buche stehen!

Hier hat er aber ganze Arbeit geleistet. Nicht Hanjo, sondern der Wind im Zusammenspiel mit Zunderschwämmen. 

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Rotbuchen – Rindenkugelpilz (Biscogniauxia nummularia).

Ein grüner Schmetterling macht Pause. Wahrscheinlich ein Nachtfalter. Chris Engelhardt hat ihn für uns bestimmt. Tatsächlich ein Nachtfalter, nämlich der Pustelspanner (Comibaena bajularia). Er soll seltener in Deutschland werden und steht daher auf der Vorwarnliste zur Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Schmetterlinge.

Gut geschützt, in einem gespaltenen Baumstamm, fruktifiziert ein Rehbrauner Dachpilz.

Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus).

Auf dem ersten Blick wie frisch gewachsen, aber dennoch bereits in Trockenstarre verfallen, zeigt sich dieses Büschel des Birken – Knäulings (Panus conchatus).

Und der Blick auf die Unterseite dieses eher zerstreut vorkommenden Holzbewohners.

Der erste wirklich frische Frischpilz.

Es handelt sich um nicht nur einen Grauen Wulstling (Amanita excelsa).

An einem toten Buchenstamm brachen mehrere Büschel des Lungen – Seitlings (Pleurotus pulmonarius) heraus.

Hier schon etwas weiter entwickelt. Gut ist auch die Neigung zum gilben gerade beim antrocknen zu erkennen.

Nein, kein Schmetterling, ein Perlpilz (Amanita rubescens). Das trockene Wetter machte es möglich.

Hier hatte eine wirklich mächtige Fichte das Kräftemessen mit dem Wind verloren.

Nicht unschuldig daran dürfte der Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum) gewesen sein, der im inneren des Strunkes immer noch sein Unwesen treibt.

Der „Duft“ der Stinkmorchel umschmeichelte gestern im Mankmooser Holz mehrfach unsere Nasen, ohne das unsere Augen den Verursacher in seiner vollen Pracht erblicken durften. Dafür immerhin im embryonalem Stadium. Hexenei der Stinkmorchel (Phallus impudicus).

Graue Wulstlinge (Amanita excelsa) erleben derzeit in Wäldern auf schweren Böden einen Wachstumsschub, trotz der Trockenheit.

Diese luftgetrockneten Getigerten Sägeblättlinge (Lenzites tigrinus) hat Catrin entdeckt.

Genauso wie diesen, etwas betagten, aber riesigen Schuppigen Porling (Polyporus squamosus).

Eiche und Buche in trauter Eintracht.

Informationstafeln der Naturparkverwaltung zum Thema Moore. So auch des Stubbenbrooks im Hintergrund.

Lichter Altbuchenbestand mit Nachwuchs.

Michael, Hanjo und Catrin an einem der Großsteingräber.

Auch Hühnengräber genannt.

Michael entdeckte unter Lärchen einen Kiefern – Braunporling (Phaeolus schweintzii), der keineswegs nur am Fuße von Kiefern fruktifizieren kann. Nadelholz muss es aber zwingend sein.

Ganz zum Schluss noch ein Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster), ohne Sklerotium.

Zur Erinnerung an einen warmen Frühsommerabend im Mankmooser Holz. Catrin vorne, hinten von links Reinhold, Hanjo und Michael am 14. Juni 2023.


Hier die Artenliste von MTB 2136/4 = Mankmooser Holz: Gelbe Lohblüte, Breitblättriger Rübling, Grünblättriger Schwefelkopf, Brandkrustenpilz, Rotbuchen – Rindenkugelpilz, Echter Zunderschwamm, Rötliche Buchenkohlenbeere, Rehbrauner Dachpilz, Flacher Lackporling, Herber Zwergknäuling, Birken – Knäuling, Sklerotien – Porling, Veränderlicher Spaltporling, Tintenstrichpilz, Grauer Wulstling, Lungen – Seitling, Flächiges Eckenscheibchen, Perlpilz, Striegeliger Schichtpilz, Fichten – Wurzelschwamm, Gemeine Stinkmorchel, Striegelige Tramete, Rotbrauner Borstenscheibling, Getigerter Sägeblättling, Eichenwirrling, Schuppiger Porling, Kiefern – Braunporling, Samtiger Schichtpilz, Ahorn – Holzkeule und Brombeerrost.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

10. Juni 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Durch das Buchholz bei Zickhusen

Sonnig – warmes Frühsommerwetter heute im Buchholz/Haushalt Forst.

Das Buchholz liegt zwischen den Ortschaften Zickhusen und Alt Meteln. Auf alten, Topografischen Karten wurden die Wälder um Zickhusen, Bad Kleinen und Lübstorf unter der Bezeichnung Haushalt Forst geführt. Es handelt sich um einen unserer sogenannten „Edelwälder“, die zwar sehr launisch bezüglich ihres Großpilzaufkommens sind, aber in manchen Jahren zu einer regelrechten Fundgrube mutieren können. Und das nicht erst im Herbst, sondern durchaus auch schon im Sommer. So geschehen im Hochsommer des Jahres 2010 mit einem ausgesprochen interessanten Röhrlings – Schub oder im Juni 2016, als es hier ein großes Aufgebot von Sommersteinpilzen gab.

Und auch heute waren Sommersteinpilze (Boletus reticulaltus) vertreten, wenn auch nur mit diesen beiden Exemplaren.

Im Herbst kann man in manchen Jahren mit dem Rasenmäher antanzen, um die Massen von Totentrompeten zu Ernten. Auszeichnen tut sich das ganz überwiegend mit Buchen bestandene und von zahlreichen Sümpfen und Mooren durchzogene Gebiet auch durch seinen Artenreichtum und darunter teils echte Raritäten. Aber es ist noch recht früh und wie geschrieben, richtig gut wird es hier nur in einigen, ausgewählten Jahren. Derzeit ist es leider schon wieder sehr trocken geworden, so dass wir unsere Erwartungen nicht sonderlich hoch waren. Trotz der Trockenheit konnten die vier Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Ende durchaus zufrieden sein. Oasenweise einige Täublinge, Perlpilze und auch Röhrlinge, vertreten durch den Sommersteinpilz und dem Flockenstieligem Hexen – Röhrling. So schlug am Ende sogar für unsere beiden weiblichen Teilnehmerinnen eine Pilzmahlzeit für den Sonntagsbraten zu Buche.

Gleich zum Start begrüßten uns einige bitter schmeckende und auch giftige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare).

An einem toten Rotbuchen – Strunk einige, wenige Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmonarius). Essbar.

Trotz der Trockenheit ein erster Täubling.

Die weißen Lamellen sind geschmeidig – ein Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha) und ein delikater Speisepilz!

Paradiesische Zustände für viele Tier und Pflanzenarten die es feucht mögen und natürlich auch für Pilze.

So auch für diesen jungen Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola), der mächtig ins Schwitzen gekommen ist. Nicht wegen des warmen Wetters, sondern wegen eines heftigen Wachstumsschubes. Nährstoffe werden dem Transportmittel Wasser entzogen und dieses über  Guttationströpfen wieder ausgeschieden.

Urwüchsige Natur pur!

Ein Perlpilz (Amanita rubescens) trotzt der Trockenheit.

Pilzfreund Robert hat ein weiteres Exemplar entdeckt und seinen Foto – Apparat gezückt.

Perlpilz (Amanita rubescens). Roh giftig, gut durchgegart essbar.

Immer wieder ein hoher Totholz – Anteil.

Und schon wieder ein Perlpilz?

Nein, es ist ein Grauer Wulstling (Amanita excelsa). Ihm fehlen die weinroten Tönungen. Die Manschette ist gerieft, die Hüllreste auf dem Hut grauschorfig, also kein Pantherpilz und somit essbar. Trotz der durch Trockenheit angedeuteten Wulste am Stielgrund.

Wir umwanderten das recht weitläufige und buchtenreiche Moor- und Sumpfgebiet.

Flache Lackporlinge (Ganoderma lipsiense) werfen reichlich zimtfarbenes Sporenpulver ab.

An diesem Flockenstieligen Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis) hat schon jemand vor gekostet.

Auch von unten wurde schon probiert.

Und wieder eine Oasse mit Frischpilzen. Wieder Graue Wulstlinge (Amanita excelsa).

Zwischen ihnen aber auch mal ein Perlpilz (Mitte).

Im Wurzelbereich von Nadelbäumen ein junger Kiefern – Braunporling (Phaeolus schweintzii). Auch er sondert Guttationströpfchen ab.

Hier schieben Perlpilze (Amanita rubescens) Da sie gute Speisepilze sind, werden sie entsprechend Verwendung finden.

Auch dieser imposante, breit ausladende Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) geht mit. Nicht für die Küche, sondern schon mal als Bastelgrundlage für spätere Advents – Gestecke.

Ein wunderbar frischer Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster).

Und weil er so schön ist, nochmals aus einer anderen Perspektive.

Wir verabschieden uns aus dem Buchholz/Haushalt Forst und bedanken uns ganz herzlich, dass wir hier bei herrlichem Frühsommer – Wetter recht erfolgreich unterwegs sein durften. 10. Juni 2023.


Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

07. Juni 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Neukloster

Auch für interessierte Pilz- und Naturliebhaber*innen

MTB 2136/3: Neukloster Forst bei Neumühle

Am Teppnitzbach Neumühle.

Heute waren wir im Ramen unserer Mittwochsexkursionen im dritten Quadranten der Topographischen Karte Neukloster unterwegs. Auch dieser Quadrant ist ausgesprochen waldreich, so dass wir hier ein großes Betätigungsfeld vorfanden. Den Bereich zwischen dem Neukloster See und dem Großen Wariner See wählten wir für uns aus und bezogen teils auch den Neumühler Bereich mit dem Teppnitzbach mit ein. Weitläufige Nadelforste, aber auch Buchenwälder und Erlenbrüche finden sich hier. Wie das gesamte MTB sind auch von hier fast alle gängigen Großpilze bekannt, aber neues kann natürlich immer wieder entdeckt werden, so auch heute.

Wir starteten am späten Nachmittag von Nakenstorf aus.

Info – Tafel für Wanderer. Das Gebiet gehört zum Naturpark Sternberger Seenland.

Holunder Rindenschichtpilz (Lyomyces sambuci).

Am Rande des Südufers vom Neukloster See finden sich am Rande des Schilfgürtels immer wieder Stauden der Sumpf – Schwertlilie.

Der Mottenkugel – Lederrindenpilz (Scytinostroma hemidichophyticum) bekommt einen weiteren Fundpunkt in meiner Kartei.

Und was ist das für ein Gebildet hoch oben in dieser Kiefer?

Es handelt sich um eine vererbliche Knospenmutation. Die Samen sollen auch zum Züchten kleinwüchsiger Kiefern Verwendung finden. Die auch Donnerbüsche genannten Mutationen werden also nicht, so wie andere Hexenbesen, beispielsweise von Birken, durch einen Pilz verursacht.

Am Neukloster See.

Blickrichtung Norden.

Gemeiner Feuerschwamm (Phellinus igniarius) an Weide in Ufernähe.

Rotbuche und Waldkiefer in trauter Eintracht.

Mit Löwengelb hat das nichts mehr zu tun. Die vorjährigen Fruchtkörper sind völlig entfärbt.

Gut sind jedoch noch die schwarzen Füße zu erkennen. Löwengelber – Stielporling (Polyporus varius).

Wir überqueren die Brücke über den Teppnitzbach.

Der Teppnitzbach verbindet den Großen Wariner See und den Neukloster See miteinander. Hier mündet er in letzterem.

Der Brombeerrost (Phragmidium violaceum).

Hier auf der Blatt – Unterseite.

Wir erreichen gleich den kleinen Forst – und Wassermühlenort Neumühle.

Ein idyllisches Plätzchen und besonders schön an diesem warmen Frühsommer – Abend in Neumühle.

Die Fischtreppen des Teppnitzbaches.

Catrin, Christian und Michael unter einer ausladenden, uralten Eiche.

Dieses Naturdenkmal habe ich bereits zu Kindertagen bewundert.

Und dieser Strauch hat sich ein silbergraues Festkleid aus Seide zugelegt.

Oder anlegen lassen. Ich denke, Chris wäre als Schmetterlings – Fan begeistert gewesen. Verantwortlich für das Hochzeitskleid sind die Raupen der Pfaffenhütchen – Gespinstmotte (Yponomeuta cognegellus).

Die Raupen können das Gehölz zwar entlauben, aber dem Strauch macht es nichts aus. Er erholt sich rasch von seinen Spinnern und begrünt sich wieder.

Die Blüten des Schwarzen Hollunders.

Wir hatten damit gerechnet, dass es heute sehr schwer werden würde, überhaupt einen Frischpilz zu Gesicht zu bekommen. Aber auf den letzten Schritten sollte doch noch ein frischer Breitblättriger Rübling (Megacollybia platyphylla) für einen würdigen Abschluss der heutigen Mittwochsexkursion sorgen.

Von links: Reinhold, Catrin, Christian und Michael.

Hier die kleine Artenliste von MTB: 2136/3 = Neukloster Forst bei Neumühle: Ampferblatt – Rost, Holunder – Rindenschichtpilz, Flacher Lackporling, Vielgestaltige Kohlenbeere, Schmetterlings – Tramete, Mottenkugel – Lederrindenpilz, Judasohr, Zugespitzter Kugelpilz, Gemeiner Feuerschwamm, Gemeiner Violettporling, Echter Zunderschwamm, Brandkrustenpilz, Geweihförmige Holzkeule, Striegeliger Schichtpilz, Angebrannter Rauchporling, Löwengelber Porling, Rötende Tramete, Rotbraune Buchenkohlenbeere, Stockschwämmchen, Schuppiger Porling, Gallertfleischiger Fältling, Adlerfarn – Fleckenpilz, Brombeerrost und Breitblättriger Rübling.

Teppnitz – Bachtal bei Neumühle am 07. Juni 2023.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

31. Mai 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Neukloster

Auch für interessierte Natur- und Pilzliebhaber*innen

MTB 2136/2: Lübberstorfer Forst

In der Lübberstorfer Forst am 31. Mai 2023.

Heute ging es in den zweiten Quadranten des Messtischblattes Neukloster. Große Forst- bzw. Waldflächen standen uns zur Verfügung. Zum einen der nördliche Bereich der Lübberstorfer Forst, die ihrerseits ein Teilbereich der Neukloster Forst bildet oder der Westteil der Schlemminer Staatsforst. Laub- und Nadelbereiche finden sich in der Lübberstorfer Forst, aber auch kleinere Hügel wie der Taterberg, Jopelsberg oder Aschenberg. Wo Berge oder Hügel sind, gibt es auch Täler und Senken. In ihnen sind Feuchtbereiche, Sümpfe, Tümpel und Kesselmoore zu finden. Hier einige Impressionen aus der Lübberstorfer Forst, für die wir uns entschieden. Wir das waren Catrin aus Bützow, Michael aus Schwerin, Christopher aus Lübeck und Reinhold aus Wismar.

Gleich zum Start entdeckte Catrin am Rande eines kleinen Kesselmoores unter Rotbuchen eine kleine Gruppe von Flockenstieligen Hexen – Röhrlingen (Boletus luridiformis). Michaels Abendbrot war gesichert.

Chris beim Hexenschuss für seine Foto – Datei.

Jungwuchs am Moor – Rand.

Eine Art Schwingel wächst hier.

Schön sind die starken Myzel – Fasern am Stielgrund zu erkennen, die typisch für den Breitblättrigen Rübling (Megacollybia platyphylla) sind.

Ein besonders schönes und kompaktes Exemplar des Breitblattes.

Der häufige Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster) zählt zu den Weißsporern.

Das Schneeweiße Haarbecherchen (Dasyscyphus virgineus). Neuerdings unter Lachnum virgineum geführt.

Schmalsporige- oder Spitzgebuckelte Falten – Tintlinge (Coprinus acuminatus) heute am Standort in der Lübberstorfer Forst.

Junge Exemplare.

Und noch einmal aus einer anderen Perspektive fotografiert.

Der Stiel von C. acuminatus kann nach Erhardt Ludwig mit oder ohne scharfkantigen Wulst ausgestattet sein.

Viele rötliche Flecke auf einem Blatt des Stumpfblättrigen Ampfers.

Hervorgerufen von einem Kleinpilz, dem Ampferblatt – Rost (Ramularia rubella).

Catrin hat in einem Waldtümpel Holz mit Getigerten Sägeblättlingen drauf entdeckt und versucht sie auf Stelzen gestützt zu erreichen. Um nicht als Sumpf – Kikimora (Sumpfhexe) zu Enden, brach sie ihr unterfangen ab.

Und hier scheint ein anderes Wesen, der Wind, der Wind, das himmlische Kind, sein Unwesen getrieben zu haben. 

Entwurzelt!

Aus einem Buchenstubben, der sich in der Finalphase seiner Vermorschung befand, schaut der Hut eines Dachpilzes hervor.

Aber ist ist kein gewöhnlicher, sondern der doch eher seltener zu beobachtende Schwarzflockige Dachpilz (Pluteus umbrosus).

Auch seine Lamellenschneiden sind schwärzlich beflockt.

Und zum Schluss noch einige Schnappschüsse von Christopher Engelhart aus dem Reich der Krabbler und Flatterer. Hier ist es eine Schwarze Kammschnake (Tanyptera atrata).

Sie ist hier mit ihrer Ei – Ablage beschäftigt und schiebt ihren Ovipositor weit in eine Holzritze hinein, so Chris.

Hier hat Chris für uns den Ochsenheimer Langhornfalter (Nemophora ochsenheimerella) fotografiert.

Und schließlich noch der arbeitsame Haselblattroller (Adoperus coryli).


Haselblattroller

Hier die Artenliste von MTB 2136/2 – Lübberstorfer Forst: Zugespitzter Kugelpilz, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Breitblättriger Rübling, Schmetterlings – Tramete, Rotbraune Buchenkohlenbeere, Flächiges Eckenscheibchen, Striegeliger Schichtpilz, Rotrandiger Baumschwamm, Brandkrustenpilz, Angebrannter Rauchporling, Gemeiner Violettporling, Sklerotien – Porling, Tintenstrichpilz, Buckel – Tramete, Striegelige Tramete, Birken – Blättling, Buchen – Rindenschorf, Schneeweißes Haarbecherchen, Echter Zunderschwamm, Rotbrauner Borstenscheibling, Geweihförmige Holzkeule, Birnen – Stäubling, Ampferblatt – Rostpilz, Schmalsporiger Faltentintling, Getigerter Sägeblättling, Bovistähnlicher Schleimpilz, Flacher Lackporling und Schwarzflockiger Dachpilz.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!


27. Mai 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Im Mühlenholz an der Plüschower Mühle

Das Mühlenholz am 27. Mai 2023.

Das Mühlenholz, zwischen Wismar und Grevesmühlen und südlich der Ortschaft Naschendorf gelegen, ist ein relativ kleines Waldgebiet, welches ganz überwiegend von Laubbäumen gebildet wird. Neben Pappeln und Erlen finden sich vor allem Rotbuchenbestände mit eingestreuten Eichen und Hainbuchen. Am Rande fließt der Mühlenbach und es finden sich auch kleinere Feuchtbereiche und Waldtümpel.

Am 11. Mai letzten Jahres führte eine Mittwochsexkursion hier her. Damals war es jedoch sehr arm an Frischpilzen, welches vor allem viel zu trockenen Verhältnissen geschuldet war. Natürlich befinden wir uns noch im Frühling und fast schon zum Übergang in den Frühsommer. Da dürfen die Erwartungen auf volle Körbe natürlich eher flach gehalten werden, aber sollte es nicht zu trocken sein, kann durchaus schon die eine oder andere Überraschung möglich sein. Es gibt hier jung essbare Schuppige- und Schwefelporlinge. Auch können erste Täublinge und Röhrlinge an den Start gehen. Allen voran Flockenstielige Hexen – Röhrlinge oder Sommersteinpilze. Aber der Fokus liegt ja auf Lehrwanderung und wer sein vielleicht eher bescheidenes Pilz – Wissen vertiefen möchte, für den gibt es eigentlich immer etwas zu entdecken und kennen zu lernen. Und wie lief es heute hier im Mühlenholz?

Wir starteten am Waldrand, der vom Mühlenbach begrenzt wird.

Es dauerte nicht lange und Catrin hatte, wie sollte es auch anders sein, ihre geliebten Ahorn – Holzkeulen (Xylaria longipes) entdeckt.

Der auf glattrindigen Bäumen sehr häufige Silberfleck (Phlyctris argena) zählt zu den Krustenflechten. Die Flechte soll extrahiert gegen Hautkrankheiten, Fieber, Geschwüren, Diabetes oder Verdauungsproblemen Verwendung finden.

Catrin beäugt einen Flachen Lackporling hinsichtlich seiner Eigenschaft zum bemalen.

Flacher Lackporling (Ganoderma lipsiense) mit frischem Zuwachsrand und von eigenem, zimtfarbenen Sporenpulver bestreut.

Der Mühlenbach.

Der Jagdpächter des Mühlenholzes erläuterte uns, was es mit diesen oft zusehenden Reisig – Pyramiden auf sich hat. Schulkinder sind die Baumeister.

Freude über diese frischen Frauen – Täublinge (Russula cyanoxantha).

An diesem, bereits zähem und ledrigen Schuppigen Porling (Polyporus squamosus) hat sich bereits ein Waldbewohner gütlich getan.

Weiter geht es mit zwei leckeren Täublingen im Korb. Ob wohl noch etwas dazu kommt? Wir werden sehen.

Fundbesprechung auf einem kleinen Hügel.

Es sind Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare), bitter und giftig!

Gleich werden zu den beiden Täublingen noch einige Leckerbissen hinzu kommen.

Es sollten einige Flockenstielige Hexen – Röhrlinge (Boletus luridiformis) sein, die Catrin mit einer weithin vernehmbaren Freudenbekundung entdeckte.

Und der zweite war gleich zur Stelle.

Alle guten Dinge sind drei!

Aber nein, auch ein vierter und sogar ein fünfter sollten noch dabei sein.

Unterwegs im Mühlenholz.

Und wieder etwas entdeckt, wenn auch überständig. Goldfell – Schüpplinge (Pholiota aurivella).

Und hier ist es um einem alten Baumstumpf herum eine Gruppe teils sehr üppiger Breitblättriger Rüblinge (Megacollybia platyphylla).

Dieses junge Exemplar tränt sogar etwas.

Breite Lamellen und kaum Hutfleisch zeichnen diesen nicht empfehlenswerten und häufigen Blätterpilz aus.

Das nur 1 – 3 mm große und breite Weiße Haarbecherchen (Dasyscyphus virgineus) findet sich vorzugsweise an alten Fruchtschalen von Bucheckern.

Und schließlich erfreute uns noch der erste Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila) der Saison.

Nicht jeder möchte weltweit in die Öffentlichkeit und deshalb auch nur 3 statt 4 auf unserem Erinnerungs – Foto vom 27. Mai 2023 im Mühlenholz.


Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

24. Mai 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Neukloster

Auch für Natur- und Pilzbegeisterte Gäste*innen

MTB 2136/1 – Klaasbachtal und Babster Sack

Start in das zum Teil anspruchsvoll zu durchwandernde Klaasbachtal bei Neukloster.

Heute starteten wir mit der Topographischen Karte Neukloster im Maßstab 1: 25 000. Wir, das waren Irena, Catrin, Michael, Christian und Reinhold von den Wismarer Pilzfreunden. Wie immer wurde die Karte geviertelt und heute stand der erste Quadrant auf dem Programm. Viel neues bezüglich der Kartierungsergebnisse erbrachte er zwar nicht, aber ganz ohne Neufunde ging es auch nicht ab. Der Raum Neukloster zählt zum Nahbereich und wir waren hier schon unzählige male unterwegs. Dennoch kann immer etwas neues auftauchen oder bisher unerkanntes entdeckt werden. Vom Wetter her war es heute einfach traumhaft, sonnig, windschwach und nicht zu warm.

Sogleich begrüßten uns weißliche Pilze an totem Buchenholz.

Die Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmonarius) gehen wieder an den Start.

Hier ist es ein Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster).

Catrin hat einen Breitblättrigen Rübling (Megacollybia platyphylla) entdeckt.

Das Klaasbachtal wird weit gehend sich selbst überlassen und ist daher sehr naturnah und urwüchsig.

Buchenstrunk mit zahlreichen Zunderschwämmen.

Heute war es recht mühselig, aber besonders zum Herbst hin kann es hier sehr artenreich sein.

Und wieder eine liegende Buche an der an zahlreichen stellen junge Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmonarius) heraus brechen.

Großflächig wurde hier auch die Rinde aufgebrochen.

Verantwortlich dafür zeichnet der Gemeine Rindensprenger (Vuilleminia comedes).

In diesen Ausmaßen habe ich das Werk dieses häufigen Rindenpilzes, der sich nicht auf, sondern unter der Rinde entwickelt, bisher noch nicht bewundern dürfen.

Es grünt so grün…

Der Klaasbach schneidet sich immer tiefer in die Landschaft ein.

Klar, dass es auf diesem Wanderweg mit Fahrrädern schwierig wird. Und nicht nur für diese!

Etwas Kräuterkunde mit Irena.

Der Bach führt derzeit wenig Wasser.

Irena und Michael in nahezu unberührter Natur.

Catrin hat inzwischen fast Korb füllend Lungen – Seitlinge entdeckt.

Die Pilze sind nicht nur hellhütiger, sondern auch dünnfleischiger und zartfleischiger als ihre Verwandten in den Wintermonaten.

Aufgrund ihrer weit am Stiel herab laufenden Lamellen könnte man sie leicht für Rillstielige Seitlinge halten.

Die Fruchtkörper neigen bei Trockenheit und Wind mehr oder weniger deutlich zum gilben.

Wildes Mecklenburg.

Ein junger Porling kommt beim Wachsen mächtig ins Schwitzen. Er sondert sogenannte Guttationströpfchen ab.

Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus).

Viele Pilzfreunde haben so ihre Schwierigkeiten den Rehbraunen Dachpilz (links, mit dichter stehenden und jung weißlichen, später fleischfarbenen Lamellen) vom Breitblättrigen Rübling (rechts) zu unterscheiden. .

Links der Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) und rechts der Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla).

Im Babster Sack entdeckte Catrin dann die für uns ersten Täublinge der Saison. Wunderbar frische Frauen – Täublinge (Russula cyanoxantha).

Catrin legte sich die schönen Frauen für ein Foto zurecht.

Junge und kernige Russula cyanoxantha im Babster Sack.

Ohne Schneckenfras, ohne Maden, ein Gedicht und ohnehin mit das Beste, welches an Speisepilzen in deutschen Wäldern zu finden ist. Standortfoto.

An dieser Waldkante zur Feuchtwiese hin standen die ersten Täublinge des Jahres für uns bereit.

Dieses traumhafte Waldwunderbild ist Christian Boss heute gelungen. 

So jung werden wir – Reinhold, Christian, Irena, Michael und Catrin – nie wieder auf Tour sein. 24. Mai 2023.


Hier die Artenliste von heute im MTB 2136/1 Klaasbachtal/Babster Sack: Brandkrustenpilz, Judasohr, Striegeliger Schichtpilz, Schmetterlings – Tramete, Lungen – Seitling, Gemeiner Violettporling, Schwefelporling, Echter Zunderschwamm, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Buckel – Tramete, Breitblättriger Rübling, Zugespitzter Kugelpilz, Rotrandiger Baumschwamm, Flächiges Eckenscheibchen, Blutmilchpilz, Angebrannter Rauchporling, Laubholz – Harzporling, Flacher Lackporling, Geweihförmige Holzkeule, Glimmer – Tintling, Rehbrauner Dachpilz, Runzliger Schichtpilz, Weiße Lohblüte, Tintenstrichpilz, Frauen – Täubling, Fleischroter Zystidenrindenpilz, Gemeiner Rindensprenger und Buchenfruchtschalen – Holzkeule.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

21. Mai 2023 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Durch die Everstorfer Forst bei Grevesmühlen

Herrlicher Buchenwald.


Schon vor 2 Jahren waren wir in der Everstorfer Forst zu einer Pilzwanderung im Frühling unterwegs. Damals mehr im zentralen Bereich, heute ging es hingegen in den Nordteil. Also nördlich des kleinen Ortes Everstorf. Laubwaldbestände, aber auch etwas Nadelforst, sowie Feuchtbereiche finden sich hier. So waren heute Maipilze und Stockschwämmchen als Speisepilze vertreten. Vor allem aber lernten wir ein traumhaft schönes Revier kennen. Wir das waren leider nur Catrin aus Bützow und Reinhold aus Wismar. Der Rest des Vereins hatte etwas anderes vor.

Kleines Feuchtbiotop.

Um einen Buchenstubben herum entdeckte Catrin einige Büschel des giftigen Grünblättrigen Schwefelkopfes (Hypholoma fasciculare).

Ein Blutmilchpilz (Lycogala epidendron) im auffällig rötlich gefärbten Stadium.

Später nimmt er eine graubräunliche Tarnfarbe an.

Stockschwämmchen (Kueheromyces mutabilis) an einem Buchen –  Stubben.

Wichtig für den Feinschmecker, kleine Schüppchen müssen an den Stielen zu finden sein.

Der Buchenwald im noch zarten Frühlingsgrün.

Mächtiger Zunderschwamm (Fomes fomentarius) am toten Stamm einer gestürzten Rotbuche.

Catrin inspiziert die Böschungskante.

Ein Kesselmoor?

Wir erreichen einen idyllischen Waldsee.

Herrlich!

Mit Wasser – Spiegelleien.

Von wunderbarem Buchenwald flankiertes Wasser.

Catrin im Paradies der Everstorfer Forst.

Hier dürfte zu besseren Zeiten richtig die Post abgehen.

Die stattlichen Rotbuchen dürften schon einiges erlebt haben.

Und noch einmal Wasserspiegeleien.

Blick vom Waldrand auf die hügelige Umgebung.

Am Wegrand eines Fichtenforstes dann die ersten Maipilze (Calocybe gambosa), so wie wir sie derzeit meistens vorfinden. Halb verwelkt durch die trockenen Winde.

Aber dann entdeckte Catrin einen Hexenring Maipilze an einem geschützten Standort. 

Diese Maipilze (Calocybe gambosa) waren von erstklassiger Qualität.

Und beinahe hätten wir zwischen all den Maipilzen diesen Blasenförmigen Becherling (Peziza vesiculosa) auch noch übersehen.

Frühling in der Everstorfer Forst.

Sogenanntes Giraffenholz, die Spezialität von Catrin.

Hervorgerufen von der Schlanken Ahorn – Holzkeule (Xylaria longipes).

Und wieder ein wertvolles Feuchtbiotop.

An dessem Rande auf totem Laubholz ein Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster).

Und hier gleich im Büschel selbiger Stielporling.


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17. Mai 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion auf der Insel Poel

Auch für interessierte Pilz- und Naturliebhaber*innen

Küstenwald bei Gollwitz – MTB 1934/4

Gollwitz auf der Insel Poel am 17. Mai 2023.

Schon ist der 4. Quadrant der Topographischen Karte 1934 = Kaltenhof an der Reihe. An der Nordostecke der Insel Poel. Die Topographische Karte trägt den Namen Kaltenhof. Der Ort gehört zu Schwarzer Busch und dieser liegt nördlich der „Inselhauptstadt“ Kirchdorf.  Der Ortsname Kaltenhof ist zumindest um diese Jahreszeit, also im Frühling, Programm. Vor allem wenn um dieser Jahreszeit ein zünftiger Nordost weht, also vom noch kalten Wasser der Ostsee her. Anders sieht es im Spätsommer und Herbst aus. Das dann noch warme Ostseewasser verwöhnt die Inselbewohner und Urlauber mit wohltuend milden Tagen und Nächten, wenn es weiter im Binnenland schon mal stärker auskühlen kann. Überhaupt sind die Temperaturschwankungen auf den Inseln nicht so groß und sorgen für eine recht ausgeglichene Klimabilanz. Dieser Umstand kommt durchaus auch dem Pilzwachstum zu gute. Insbesondere im Winter, Frühling und Herbst. Das es hier pilztechnisch sehr interessant sein kann, ist in Fachkreisen ja kein Geheimnis. Leider ist die Witterung in diesem Frühjahr über weite Strecken suboptimal gewesen. Oft kalt, trockene Luft und windig. So kam es, dass ich heute von einer umfänglicheren Bestandsaufnahme absah und mich hauptsächlich noch einmal auf Maipilze konzentrierte. Diese waren zwar auch hier größtenteils vertrocknet oder überständig, allerdings gab es an geschützteren Stellen noch sehr schöne Exemplare.

Prächtig blüht die Rosskastanie. Es ist schon verwunderlich, dass sie immer noch die Kraft dazu findet, denn in wenigen Wochen dürfte ihr Laub schon wieder durch den Befall der Miniermotte braun werden.

Auch der Flieder steht in der Blüte. Kein Wunder, es ist ja bald Herrentag.

An den frisch beschnittenen Kopfweiden führt der Weg direkt hinunter zum Strand.

Flache Lackporlinge (Ganoderma lipsiense) an einem Pappel – Stubben.

Ebenfalls an Pappelholz einige stattliche Rehbraune Dachpilze (Pluteus atricapillus).

Und auch der Haus – Tintling (Coprinus domesticus) scheint dieses Substrat zu lieben.

Neben vielen überständigen und vertrockneten Maipilzen (Calocybe gambosa), gab es gut geschützt aber auch noch richtig schöne Exemplare.

Ja sogar richtige Prachtstücke.

Maipilze vom feinsten!

Es wurde noch ein ganzer Frischhaltebehälter voll.

Zeit aufzubrechen, denn die Sonne stand an diesem Frühlingsabend schon tief. Blick von Höhe Gollwitz in östliche Richtung.


Hier die kleine Artenliste von MTB 1934/4 – Insel Poel/Küstenwald bei Gollwitz: Flacher Lackporling, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Rehbrauner Dachpilz, Mai – Schönkopf, Haus – Tintling, Flächiges Eckenscheibchen und Ampferblatt – Rostpilz.


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13. Mai 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Sie führte durch das Eichholz bei Tillyberg 

Eichengruppe am 08. Mai 2021 auf dem 36,9 m hohen Mühlenberg, unweit von Tillyberg. Im Jahre 1901 wurde auf dem Hügel eine Mühle errichtet, die bis 1962 in Betrieb war. Zwei mal vom Blitz getroffen, wurde sie schließlich abgebrochen.

Das Eichholz befindet sich nördlich der Ortschaft Neuburg und westlich von Lischow. Es fällt zu einem Ausläufer des Farpener Stausees ab. Obwohl ich das Waldgebiet seit Jahrzehnten vor Augen habe, wenn ich an den bewaldeten Ufern des Stausees unterwegs war, habe ich es bisher nicht geschafft, dem Eichholz mal einen Besuch abzustatten. Das Wasser hinderte mich stets daran. Das sollte sich heute ändern. Wir befinden uns im Vollfrühling und vielleicht gibt es hier auch in punkto Frühlingspilze einiges zu entdecken, so dachte ich zumindest. Relativ trockene Wetterlagen mit kühlen Temperaturen und Nord- bis Ostwinden schufen allerdings keine optimalen Bedingungen, so dass es bezüglich Frischpilze äußerst kläglich war, was uns heute geboten wurde.

Im Hintergrund ist das Eichholz zu sehen.

Vom Liebe, Jugend & Wertepfad aus fotografiert.

Auch die Oase der Ruhe ist nicht weit entfernt.

Catrin hat uns zu Beginn einige Pilze zum Vorstellen mitgebracht. Hier sind es Gedrungene- oder Steppen – Champignons (Agaricus spissicaulis). Sie sind essbar.

Hier Braune Raslinge oder Büschel – Ritterlinge (Lyophyllum fumosum, die wir meist aus dem Herbst kennen und die ausgezeichnete Speisepilze darstellen.

Aber nun streben wir endlich dem Eichholz entgegen.

Als erste Pilzart begrüßte uns der Holunder – Rindenschichtpilz (Lyomyces sambuci).

Obwohl kaum Frischpilze, begeisterte uns ein vielseitiger Baumbestand.

Hier sind beispielsweise zahlreiche Robinien mit eingestreut.

Wir erreichen den Farpener Stausee.

Ein in den 1970er Jahren künstlich angelegtes Natur – Paradies.

Hier hat es sich ein Bovistähnlicher Schleimpilz (Reticularia lycoperdon) gemütlich gemacht.

Hier läuft eine Bewässerungsanlage. Aus diesem Grunde wurde der See damals aufgestaut. Die leichten Sandböden um Neuburg herum trocknen im Sommer oft stark aus.

Am feuchten Ufer des Farpener Stausees wuchsen dann auch einige Frischpilze. Es handelt sich um die Spitzbuckligen Falten – Tintlinge (Coprinus acuminatus). Sollte jemand auf die Idee kommen, sie der kulinarischen Verwertung zuführen zu wollen, dann bitte Alkohol meiden!

Und das Beste zum Schluss.

Holzkohlenpilze (Daldinia concentrica). Eine gebietsweise seltenere Schlauchpilz – Art.

Und deshalb concentrica!

Bis auf Catrin, die heute etwas Kamera – Scheu war, sehen wir hier alle, die an diesem schönen Maitag im Eichholz unterwegs waren.


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10. Mai 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion auf der Insel Poel

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Im MTB 1934/3 = Kaltenhof mit Reetmoor und Küstenwald

Christian, Catrin und Hanjo am Eingang zum Reetmoor auf dem Küsten – Wanderweg.

Heute begannen wir mit einer neuen Topographischen Karte im Maßstab 1 : 25 000, die außer große Ostseeflächen den Nordwestlichen Bereich der Insel Poel tangiert. Deshalb starteten wir schon mit dem 3. Quadranten. Im 1. und 2. wäre nämlich Taucherausrüstung und Kenntnis der marinen Pilzflora nötig gewesen. Wir finden hier unmittelbar entlang des Strandes einen Küstenschutzwald und das im wesentlich von Schilf bestandene Reetmoor vor. Bereits im Jahre 2021 war ich hier am 12. Mai zusammen mit einem Pilzfreund von der Uni – Rostock unterwegs, der damals Frühlingspilze für ein von ihm geplantes Pilzposter fotografierte. Wir hatten damals Glück. Es ging bezüglich Frischpilze im Frühling richtig die Post ab. Nicht nur Klassiker wie Schild- Rötlinge, Frühlingsackerlinge oder Maipilze. Nein, auch manches mehr konnten wir entdecken. Es war optimal, so dass es heute schwer wurde, an die Erfolge von damals anzuknüpfen. Und es war durch Ostwindlagen auch zu trocken.

Erläuterungen zur Insel Poel.

Gleich am Eingang entdeckten wir einen richtigen Pilz mit Hut und Stiel. Einen Kurzstieligen Weichritterling (Melanoleuca brevipes).

An sehr starkem Totholz, dass wir als zu Weide gehörig identfizierten, wuchsen einige Feuerschwämme. Um welchen genau es sich handelt, kann ich nicht sagen. Sicher kein Gemeiner Feuerschwamm und sollte es tatsächlich Salix gewesen sein, sicher auch kein Pflaumen Feuerschwamm.

Obwohl mich diese Exemplare am selben Substrat doch stark an den Pflaumen – Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus) erinnern. Möglich wäre aber auch der Sanddorn – Feuerschwamm.

Auch diese Champignons gaben uns Rätsel auf. Sie wuchsem in direkten Strandsandbereich am eutrophierten Waldrand. Gewisse Ähnlichkeiten bestehen zum Zweisporigen Champignon, der aber nicht in Betracht kommt.

Zum Glück gibt es aber Großpilze die nicht so zweideutig daher kommen, so wie dieser Ansehnliche Scheidling (Volvariella speciosa).

Eindeutiger ist da schon dieser Kleinpilz an Krausem Ampfer – Puccinia fragmidium.

Mit zahlreichen, weißlichen Aezien im Zentrum.

Tintlinge (Coprinus spec.) im jüngeren Semester.

Und hier in einem etwas fortgeschrittenerem.

Naturnahe Badestelle.

Mit feinem Strandsand. Nur das Wetter spielte nicht so richtig mit und das Ostseewasser ist noch ziemlich gewöhnungsbedürftig temperiert.

Blick auf den ersten und zweiten Quadranten des Messtischblattes 1934. Einfach zu feucht!

Schuppiger Porling (Polyporus squamosus).

Und die selbe Art eine Nummer größer.

Ein Phytoparasit auf Brennnessel.

Von rechts: Catrin, Christian, Hanjo und Reinhold. 3 Hobby – Mykologen + eine weibliche waren heute auf Tour.


Die Artenliste von MTB: 1934/3 – Küstenstreifen am Reetmoor/Poel: Kurzstieliger Weichritterling, Ampferblatt – Rost, Orangefarbiges Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Zweisporiger Champignon, Austern – Seitling, Flacher Lackporling, Rotrandiger Baumschwamm, Grünblättriger Schwefelkopf, Ahorn – Holzkeule, Buckel – Tramete, Brandkrustenpilz, Riesenbovist, Puccinia fragmidium und Mai – Schönkopf.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

05. – 07. Mai 2023 – Pilzseminar in Mecklenburg

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Frühlingsseminar 2023

Direkt am Schweriner See

Freitag, der 05.05. – Ab 14.00 Uhr Theorietag Es gab einen Vortag von Christopher Engelhardt zum Thema Phytoparasitische Kleinpilze (Rostpilze, Töpfchenpilze, Mehltaue und Brandpilze) und einen Beitrag zu Flechten. Reinhold Krakow stellte Frühlingspilze vor und ging auf die Mykorrhiza einiger, wichtiger Waldbäume ein. Auch eine kleine Abendexkursion gehörte dazu.

Phytoparasitisches in Wort und Bild von Christopher Engelhardt.

Hier hat sich auch mal ein Falter bei Chris ein gemogelt. Er hat für alles ein Auge.

Chris während seiner Ausführungen.

Catrin und Christian setzen sich mit den im Vorfeld bereits mitgebrachten Frischpilzen auseinander.

Im konkreten Fall mit diesen Schild – Rötlingen (Entoloma clypeatum).

Lorchel und Morchel im Vergleich.

Am Abend, kurz vor einsetzen des Regens, ging es noch zum Schweriner See hinunter.

Sonnabend, der 06.05. – Ganztagsexkursionen und Bestimmungsarbeit

Start zu unseren Exkursionen am Schweriner See in Wiligrad mit einigen Hexenringen imposanter Maipilze.

Mai – Schönköpfe (Calocybe gambosa) am Standort in Wiligrad.

Phytoparasiten sind Kleinpilze die oft auf eine ganz bestimmte Pflanze spezialisiert sind, aber im laufe einer Vegetationsperiode auch ihre Wirte wechseln können.

Hier ist es der im gestrigen Vortrag von Christopher vorgestellte Scharbockskraut – Rost (Uromyces ficariae).

Nach den nächtlichen Regenfällen wieder gut aufgefrischt zeigten sich diese Judasohren (Hirneola auriculae – judae).

Der Ampferblatt – Rostpilz (Ramularia rubella).

Der kleinere Bruder des Schuppigen Porlings, der Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster). Ein Vertreter der Stiel – Porlinge.

Hier wurde offensichtlich etwas interessantes gefunden.

Auf einem Haufen von Buchenblättern wuchsen einige Becherlinge. Sie wurden im Feld als Buchenwald – Becherlinge angesprochen. Ich habe diesbezüglich aber meine Zweifel. Mikroskopische Untersuchengen bringen wohl nicht viel, bleiben wir beim Makroskopischen und da passt meiner Auffassung nach der Blasenförmige Becherling (Peziza vesiculosa) augenscheinlich viel besser.

Das der große Schlauchpilz hier sogar eine Art Stiel ausgebildet hat, ist dem Umstand geschuldet, dass er etwas tiefer im Substrat seinen Ausgangspunkt hat und auf diese Weise sein Apothezium nach oben schieben konnte bzw. musste.

Hier dürften wir wohl den Haus – Tintling (Coprinus domesticus) sehen.

Großporige Datronie (Datronia mollis).

Es wird grün, Vorsicht, die Bäume schlagen aus!

Fundbesprechung.

Grau der Himmel, grau das Wasser des Schweriner Sees.

Michael ist fündig geworden.

Wasserfestes Schuhwerk ist angebracht.

Der Bovistähnliche Schleimpilz (Reticularia lycoperdon).

Der nächtliche Regen hat der Natur sichtlich gut getan.

Catrin aus Bützow und Christian aus Berlin vorneweg.

Nach dem Regen hat es sich für diese Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus) ausgeglimmert.

Eine sahneweißliche Beschichtung aus dem Pilzreich an einem Laubholz – Ast, die uns Rätsel aufgab.

Ist es eine Irpex – Art? Gut möglich, aber welche? Der Milchweiße Eggenpilz? Es soll hunderte Arten davon geben und ohne mikroskopische Untersuchung kommt man hier wohl nicht weiter.

Schloss Wiligrad am novembergrauen 6. Mai 2023.

Im Rasen des Schlossparks einige frühe Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades).

Und auch ein Gold – Mistpilz (Bolbitius vitellinus) war dabei. In der Vergleichsabbildung eines Pilzbuches erscheint der Stiel allerdings deutlich blasser.

Mal frischere, mal ältere Egerlinge am Uferweg des Schweriner Sees. Wir haben sie als Zweisporiger Champignon (Agaricus bisporus) bestimmt. Dr. Schultze aus Hamburg hat sie sich auch unterm Mikroskop angeschaut.

Standortstreu, denn im vergangenen Jahr schon entdeckt, zeigte sich der Mottenkugel – Lederrindenpilz (Scytinostroma hemidichophyticum).

Durch den nächtlichen Prasselregen ganz schön eingesaut sind diese Buchenwald – Wasserfüße (Hydropus subalpinus).

Frisch erschienen seit April sind nun auch wieder die Mai – Stielporlinge (Polyporus lepideus).

Zum Schluss wurden dann noch reichlich Maipilze im Schlosspark Wiligrad eingesammelt.

Dass wir auf unserer Exkursion im Morchel – Paradies schlechthin keiner einzigen habhaft werden konnten, ließ Catrin keine Ruhe und sie drehte noch eine kleine Abendrunde im und um unser Objekt. Mit Erfolg! Eine junge Käppchen – Morchel (Mitrophora semilibera).

Und auch dieses Exemplar war dabei. Habituell eher eine Spitzmorchel, aber die Längsrippen verlaufen nicht besonders parallel. Könnte aber der Witterung zu verdanken sein, da der Pilz schon vertrocknet war und durch den Regen wieder aufgequollen ist. Solche Pilze dürfen keinesfalls mehr gegessen werden!

Unsere Abschlussexkursion führte uns durch die Wald- und Wiesenlandschaft zwischen Jesendorf und Tarzow. Und heute zeigte sich auch der Wonnemonat von seiner schönsten Seite.

So wie es sich ursprünglich auch gehörte, an Nadelholz, ein Gifthäubling (Galerina marginata) an toter Kiefer.

Dr. Wulf Schultze aus Hamburg mit Zapfenrübling und Gift – Häubling in der Hand.

Herr Dr. Wulf Schultze ist Privat – Dozent im Ruhestand an der Universität Hamburg und Mitglied einer hochkarätigen Arbeitsgruppe Mykologie in der Hansestadt an der Elbe.

Sein berufliches Fachgebiet an der Universität war die Pharmazie und hier erläutert er uns Forschungszusammenhänge bezüglich eines aus dem Bitteren Zapfenrübling gewonnenen Fungizides.

heft-33-2022-berichte-des-botanischen-vereins-zu-hamburg

Michael hat einen absolut verpilzten Birken – Stock entdeckt.

So mit dem eigentlich wertvollsten Fund der heutigen Exkursion, dem Weitlöcherigen – Stielporling (Polyporus arcularius). In M-V bisher nur zerstreut nachgewiesen. Danke Michael!

Der Nördliche Zinnoberschwamm (Pycnoporus cinnabarius) ist vor allem für unsere Augen ein Schmaus. Beide Arten bevorzugen trockenere, sonnige Lagen. Hier fotografiert von unserer Pilzfreundin Catrin Berseck.

Und dann entdeckte Egon aus Berlin am Wegesrand, ganz unverhofft, noch einige, wenige Käppchen – Morcheln (Mitrophora semilibera).

Wiese und Wald dicht beieinander und wir mitten drin.

Und auch ein Grauweidengebüsch kann so manche Pilzfreundin – und Pilzfreund entzücken.

Hier scheint ein begehrtes Fotomotiv gefunden worden zu sein.

Es handelt sich um frische Schild – Rötlinge (Entoloma clypeatum). Ein Frühlings – Klassiker unter Rosengewächsen.

Hier sehen wir eher einen Winter – Klassiker, der durch den Dauerregen wieder auflebte, das Judasohr (Hirneola auriculae – judae).

Und wieder ein Blick in die schöne Landschaft.

Der erste Röhrling der Saison, ein Butterpilz (Suillus luteus) am lichten Standort unter Kiefer.

Den auch Catrin mit ihrem neuen Handy im Bild festhalten möchte.

Auch einige Vertreter der Fälblinge (Hebeloma spec.) waren anwesend.

Oder auch diese essbaren Gilbenden Erdritterlinge (Tricholoma argyraceum), die wir sowohl unter Nadel-, wie auch Laubbäumen antreffen können.

Und Bea aus Berlin wartete dann sogar mit dem ersten Krempling des Jahres auf. Ein Großer Krempling (Paxillus validus).

Schönes Mecklenburg!

Links die Hochgerippte Becherlorchel (Helvella acetabulum) und rechts die Schwarzweiße Becherlorchel (Helvella leucomelaena).

Seeblick.

Kurze Rast am See. Foto: Catrin Berseck.

Na nu, da war doch eben ein Eichhörnchen?

Blick über den See.

Und rechter Hand unseres Wanderweges ein weiterer See.

Und inmitten hoher Gräser ein Büschel Tintlinge. Es dürfte sich um Spitzgebuckelte Faltentintlinge (Coprinus acuminatus) handeln.

Schönes Mecklenburg!

Ein Paradies für Flora und Fauna.

Natürliche Urwüchsigkeit.

Unsere Runde schließt sich allmählich.

Hier sehen wir frische Voreilende- oder Frühlings – Ackerlinge (Agrocybe praecox).

Catrin entdeckte schließlich noch eine Stelle mit Fälblingen (Hebeloma spec.) unter Kiefern im blanken Sand.

Ganz zum Schluss noch eine besonders schöne Schwarzweiße Becherlorchel (Helvella leucomelaena).

Auch in diesem Jahr lud also das Mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar wieder zu einem pilzkundlichen Wochenende zum Thema „Unsere Großpilze im Frühling“ sehr herzlich einladen. Wie immer über drei Tage. Mit etwas Theorie am Freitag Nachmittag und einer kleinen Abendexkursion. Sonnabend Tagesexkursionen und anschließende Fundauswertung und Bestimmungsarbeit in gemütlicher Runde. Am Sonntag ging es zu einer gemeinsamen Abschlussexkursion nochmals hinaus in die erwachende Natur.


Der Kostenpunkt betrug: 80,00 € p. P., zuzüglich 60,00 € für Unterkunft und Verpflegung


Uli` s Kinderland in Gallentin, bei Bad Kleinen, konnten wir unser diesjähriges Frühlingsseminar bestreiten, direkt am Ufer des Schweriner Sees gelegen. 

Die Geschäftsführung von Ulis Kinderland e.V. hatte mir folgendes Angebot unterbreitet:

  • Vollverpflegung (Beginn Freitag mit Abendessen und endet am Sonntag mit dem Frühstück)
  • Lagerfeuer wenn gewünscht mit Grillmöglichkeit
  • Unterbringung in Zimmern mit Einzelbelegung
  • 60,00 € p. P.
  • Es steht ein Schulungsraum zur Verfügung 
  • Bettwäsche: 08.00 €

    Bis auf eine Teilnehmerin sehen wir hier alle Pzltfreundinnen und Freunde des diesjährigen Frühlingsseminars am Schweriner See.

Anfragen unter folgender Tel. – Nr.: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219.

Oder auch bei: Uli` s Kinderland

In zweien dieser Bungalow waren wir untergebracht.

Verbindliche Anmeldungen für spätere Seminare unter:

E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de 

03. Mai 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im MTB 2131 = Schönberg

Auch für interessierte Pilz- und Naturliebhaber

Ziel war der Rapenhorst südlich Roduchelstorf

Im frühlingshaften Rapenhorst am 03. Mai 2023.

Im letzten Quadranten der Topographischen Karte von Schönberg findet sich nur wenig Wald. Vielmehr gibt es kleine Wäldchen und Brüche über den 4. Quadranten verstreut, die kaum eine Exkursion rechtfertigen würden. Zumindest von der Größe her. Neben einem Wäldchen südöstlich der Ortschaft Groß Siemz ist der Rapenhorst noch das größte Waldgebiet. Auch westlich Retelsdorf befindet sich noch ein kleiner Laubwald. Der Rapenhorst liegt direkt an der B 104, bzw. wird von dieser sogar durchtrennt. So trafen sich außer dem Organisator Reinhold Krakow vom Steinpilz Wismar heute Nachmittag hier unsere Chinesische Pilzfreundin Yibo aus Güstrow und Jung – Pilzberater Phillip aus Renzow zu einer kleinen Exkursion durch das recht begrenzte Revier. Etwas Buchenbestand, Erlenbruch, Mischwald aus Eichen, Buchen, Hainbuchen, Wildkirschen und Pappeln sowie Nadelforste mit Fichten – Dominanz sorgten für Abwechslung. Auch alte Haselsträucher und Schlehen – Hecken finden sich im oder an den Rändern des Rapenhorstes, der auf besseren Böden steht.

Gleich zu Beginn entdeckte Phillip auf einem bemoosten Buchenstubben diese Schildborstlinge der Gattung Scutellinia.

Phillip nahm einige Exemplare zur mikroskopischen Untersuchung nach Rehna mit. Es handelt sich um den Bewimperten Schildborstling (Scutellinia crinita). Vielen Dank an Torsten Richter! 

An Grauweiden ausnehmend häufig, entdeckte Phillip heute den Tabakbraunen Borstenscheibling (Hymenochaete tabacina) zur Abwechslung mal an Hasel.

Der häufigste aller resupinater Feuerschwämme ist der Rostbraune Feuerschwamm (Phellinus ferruginosus). Meist an Hasel, so wie auch hier.

Yibo hat etwas an einem alten Eichenstrunk entdeckt.

Es ist der ausschlieslich an totem Eichenholz fruktifizierende Rotbraune Borstenscheibling (Hymenochaete rubiginosa). Die Borstenscheiblinge, obwohl ohne Poren, stehen den Feuerschwämmen und Schillerporlingen nahe.

Hier gingen einige starke Pappeln zu Boden.

Ein gefundenes Fressen für den Flachen Lackporling (Ganoderma lipsiense).

Rotbraune Kohlenbeere (Hypoxylon fuscum) an Corylus.

Derzeit ist auch oft das Insekt des Jahres 2020 zu beobachten. Der Blauschwarze Ölkäfer (Meloe proscarabaeus). Er ist geschützt und soll einer Rückgangstendenz unterliegen. Der Käfer parasitiert Wildbienen und ist giftig. Die Medien haben ihn inzwischen als todbringendes Monster für Horrorschlagzeilen entdeckt. Vor einigen Jahren warnte auch noch ein Schild am Waldrand des Rapenhorst vor Lebensgefahr bei Betreten des Waldes. Wenn doch, dann bitte nur in Schutzbekleidung. Eine clevere Aktion eines um unsere Gesundheit besorgten Jägers.

Duft – Trichterling (Clitocybe fragrans).

Etwas für die Asco – Experten auf nassen, verrottendem Laubholz, eventuell Alnus. Torsten Richter brachte uns auf die richtige Spur. Es handelt sich um das Frühe Stielbecherchen (Hymenoscyphus vernus).

Gleiches gilt für diese grauen und überaus häufigen Becherlinge an feucht liegendem Laubholz und hier oft auf der Unterseite. Sehr wahrscheinlich die Gattung Molisia. Es gibt hier ein durchaus dankbares Betätigungsfeld für einige Experten mit Mikroskop.

Schneeweiße Haarbecherchen (Lachnum virgineum), die sich oft in großer Anzahl auf der Unterseite toter Eichenstrünke finden lassen.

Überaus häufig findet sich an toten Laubholz – Ästen auch der Ockerrötliche Resupinatstacheling (Steccerinum ochraceum).

Eine offensichtlich noch junge Eidechse nahmen wir an, aber falsch gedacht. Es soll ein Teichmolch sein. Auch hier half uns Torsten Richter vom Pilzverein Heinrich Sternberg Rehna e.V. weiter.

Und auch eine kleine Stelle mit Maipilzen (Calocybe gambosa) beglückte uns ziemlich am Ende der Exkursion durch den Rapenhorst.


Hier die Artenliste von MTB 2131/4 Rapenhorst: Bewimperter Holzschildborstling, Angebrannter Rauchporling, Grünblättriger Schwefelkopf, Dickblättriger Schwarztäubling, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Kiefern – Braunporling, Fichten – Zapfenrübling, Tabakbrauner Borstenscheibling, Hasel – Rindensprenger, Rotrandiger Baumschwamm, Rötende Tramete, Rotbrauner Borstenscheibling, Flacher Lackporling, Judasohr, Zugespitzter Kugelpilz, Rotbraune Kohlenbeere, Samtiger Schichtpilz, Duft – Trichterling, Fichtennadel – Spaltlippe, Blutmilchpilz, Striegelige Tramete, Eichenwirrling, Schneeweißes Haarbecherchen, Ockerrötlicher Resupinatstacheling, Herber Zwergknäuling, Maipilz, Striegeliger Schichtpilz, Polsterförmiger Feuerschwamm, Schmetterlings – Tramete, Erlenblatt – Becherchen und Frühes Stielbecherchen.


29. April 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpfhaubenpilzes

Sie führte durch den Prosekener Grund

Der Prosekener Grund am 29. April 2023.

Heute fand nach langer Zeit mal wieder eine Pilzwanderung durch den Prosekener Grund, unweit der Hansestadt Wismar, statt. Namensgebend ist der Prosekener Bach, der hier entlang von Wiesen, Bruchwäldern, Hangterrassen, bestanden von Buchen, Birken, Ahorn und Eschen, entlang fließt und bei Zierow in die Wismar Bucht mündet. Es handelt sich um einen klassischen Frühlingswald.

Gleich zu Beginn begeisterte diese Speise – Morchel (Morchella esculenta). Sie wird Modell für eine Pilzmalerin von den Kieler Pilzfreunden stehen, die deswegen heute extra aus Lübeck angereist war.

In Kindertagen träumte ich immer von Morcheln und Maipilzen, suchte aber vergeblich an falschen Standorten, an denen ich im Sommer und Herbst meine Pfifferlinge und Steinpilze ernten konnte. Klar, an solchen Stellen sind die beliebten Frühlingspilze kaum zu finden. Meine damalige Lehrmeisterin, die stadtbekannte Pilzfrau Annalotte Heinrich, zeigte sich mitleidig und verriet mir ihre geheimsten Plätze für eben diese beliebten und delikaten Frühaufsteher. Und das war der Prosekener Grund. Ganz genau beschrieb sie mir die Stellen, wo ich erfolgreich sein könnte. Ich weis noch wie heute, wie glücklich ich war, als die ersten Maipilze und Morcheln meines Lebens vor mir standen. Das hat sich tief eingebrannt. Nun, es ist viele Jahre her und die Pilzreviere verändern sich.

Morcheln und Maipilze gibt es hier zwar immer noch, aber einige, der damaligen Plätze bringen schon lange keine Pilze mehr hervor. Um so spannender wurde es heute. Die Anspannung löste sich aber gleich zu Beginn, als die erste Morchel vor uns stand. Bezüglich Maipilze konnten wir allerdings nicht punkten.

Ein interessanter Mürbling mit schuppig aufgerautem Stiel im oberen Drittel. Der Raspelstielige Mürbling scheint es nicht zu sein.

Phytoparasitisches auf Scharbockskraut – Uromyces poae.

Gesäte Tintlinge (Coprinus disseminatus).

Ein kontrastreicher Anblick.

Auch diese Mürblinge werden namenlos bleiben.

Noch stehen einige Eschen.

Warzige Drüslinge (Exidia plana) – ein Schneckenschmaus.

Auch an dieser Speisemorchel (Morchella esculenta) hatte sich bereits jemand gütlich getan.

Auch Catrin hält ihr Foto – Handy drauf.

Dieses monströse Exemplar, das der Dickfuß – Morchel (Morchella esculenta var. crassipes) zuzuordnen ist, wird die Pilzausstellung bereichern.

Auch die ersten, überwiegend noch zartfleischigen Schuppigen Porlinge (Polyporus squamosus), waren bei den Küchen – Mykologen sehr willkommen.

Catrin hinter einem Holunderstrauch, der vom Holunder – Rindenschichtpilz (Lyomyces sambuci) befallen ist.

Ein noch junger Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) im Licht der Frühlingsonne.

Eine alte Feldsteinbrücke überspannt den Prosekener Bach.

Und diese imposante Eiche steht gleich daneben.

Auch einige Frührlings – Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) erfreuten uns.

Nicht zu verwechseln mit den bitter schmeckenden und giftigen Grünblättrigen Schwefelköpfen (Hypholoma fasciculare).

Der Kreis schließt sich allmählich.

Eigentlich waren wir 6 an der Zahl, aber nicht jeder möchte auf dem www. zu sehen sein. Im Prosekener Grund am 29. April 2023.

Wann steht die nächste Wanderung auf dem Plan? – Siehe unter Termine!

26. April – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Schönberg

Im MTB 2131/3 = Hof Lockwisch

Auch für interessierte Gäste

Der Hofsee bei Hof Lockwisch am 26. April 2023.

Der dritte Quadrant der Topographischen Karte 2131 = Schönberg, im Maßstab 1 : 25 000, war heute an der Reihe. Auch hier war ich, bzw. wir, bisher im Ramen unserer Mittwochsexkursionen nur im Herbst und Spätherbst unterwegs. Bisher immer im Wald zwischen Petersberg und Klein Siemz. Als Exkursionsbereich hatte ich für heute die Wald- und Wiesenflächen zwischen den Ortschaften Lockwisch und Hof Lockwisch ausgesucht. Es schien mir für den Frühling das richtige zu sein. So trafen sich am Nachmittag dort Catrin, Phillip, Christian und Reinhold zu einem gemeinsamen Streifzug durch die erwachende und blühende Frühlingslandschaft.

Phillip hatte bereits zuvor seinen Korb an anderer Stelle mit wunderbaren Maipilzen gefüllt. Der Frühling startet voll durch!

Als erstes begrüßten uns am Ufer des Hofsees gleich einige Käppchen – Morcheln (Mitropohora semilibera). Der Löwenzahn steht in voller Blüte, nur der kalte und trockene Wind behinderte sie etwas in ihrer Streckung.

Catrin und Christian auf dem Weg in den Frühling.

Eine teils diffuse und daher nicht gerade einfache Gattung stellen die Weichritterlinge (Melanoleuca) dar. Dieses Exemplar wuchs auf der Grasnarbe, mittig auf einem Waldweg. Der graubraune, recht dünne Stiel ist weißlich überfasert.

Auf dicken Humus- oder Kompostpaketen von am Waldrand entsorgten Gartenabfällen wuchsen in Büscheln diese frischen Schmutzigen Rötel – Ritterlinge (Lepista sordida). Nicht zu verwechseln mit dem sehr ähnlichen Violetten – Rötel – Ritterling. Obwohl beide essbar sind, ist es vor allem für die Kartierung von Bedeutung.

Ein nicht alltäglicher Fund ist der Treppenförmige Steifporling (Oxyporus populinus).

Offensichtlich wurde wieder etwas entdeckt.

Es dürfte sich mit großer Wahrscheinlichkeit um den Österreichischen Kelchbecherling (Sarcyscypha austriaca) handeln.

Catrin hat einen Blick für diese häufigen Ascomyceten an totem Ahorn, für die Ahorn – Holzkeule (Xylaria longipes).

Etwas eigenartig kamen mir diese Porlinge vor, da sie vom am selben Substrat eines alten Laubholzstrunkes wachsenden Kohlenkrustenpilzes scheinbar überwuchert wurden.

Der Feinschmecker darf sich freuen. Die ersten Nelkenschwindlinge der Saison sind erschienen.

Kleine, olivbräunliche Blätterpilze auf Pflanzenresten auf einer Feuchtwiese unweit des Waldrandes.

Soll es eine Simocybe sein? 

Und hier sehen wir eine Agrocybe.

Agrocybe = Ackerling.

Blick vom Waldrand auf eine Wiese unweit des Hofsees.

Keine Konkurrenz! Wir suchten nach Pilzen, der Weißstorch nach Fröschen oder anderem Getier.

Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifoilius).

Mit Befall des Ampferblatt – Rostpilzes (Rammularia rubella).

Fundbesprechung.

Löwenzahn und Schlehen- bzw. Weißdornhecken stehen in voller Blüte. Die Morcheln sind im Gange und unter den stacheligen Büschen werden in Kürze leckere Schild- oder auch Schlehen – Rötlinge erscheinen. Auch Maipilze siedeln gerne in diesen Dornröschen – Hecken.

Ein filigraner Tintling (Coprinus spec.) auf einem alten Kuhfladen.

Der „Zärtling“ gehört in die filigrane Gruppe der Scheibchen- oder Mist – Tintlinge und die sind meist nur mikroskopisch zu bestimmen. Also nichts für uns laienhafte „Feldmykologen“.

Und hier sehen wir die Hobby – Mykologen – Schar, die heute bei einigen kniffligen Blätterpilzen das Handtuch schmeißen mussten. Sehr schade, aber wir kommen ja schließlich aus der Ecke der Pilzberater. Von links: Reinhold, Phillip, Christian und Catrin.


Hier die Artenliste von MTB 2131/3 = Wald und Wiese zwischen Lockwisch und Hof Lockwisch: Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugepitzter Kugelpilz, Käppchen – Morchel, Gemeiner Feuerschwamm, Erlen – Schillerporling, Striegeliger Schichtpilz, Judasohr, Blasiges Eckenscheibchen, Scharbockskraut – Rostpilz, Fleischbrauner Rötel – Ritterling, Schuppiger Porling, Warziges Eckenscheibchen, Treppenförmiger Steifporling, Ahorn – Holzkeule, Holunder – Rindenschichtpilz, Warziger Drüsling, Flächiges Eckenscheibchen, Brandkrustenpilz, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Ampferblatt – Rostpilz, Schwefelporling, Nelkenschwindling und Österreichischer Kelchbecherling.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

21. – 23.04.2023 – Frühjahrstagung der AMMV

Frühjahrstagung der AMMV auf Hiddensee

Die diesjährige Frühjahrstagung der Arbeitsgemeinschaft Mykologie Mecklenburg – Vorpommerns im NABU Deutschland findet in diesem Jahr vom 21. – 23. April 2023 auf der schönen Ostsee – Insel Hiddensee statt. Sie steht ganz im Zeichen der Pilzkartierung. Natürlich ist dies in erster Linie eine Einladung an die Mitglieder, aber falls Interesse bestehen sollte, sind sicher auch interessierte Leute nicht unerwünscht. Anfragen unter unter Petra Bonin, Salvador Allende Straße 61, 17036 Neubrandenburg. Tel.: 0395/7781175.

Anmeldeschluss ist der 04.02.2023. 

19. April 2023 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion MTB 2131/2 =  Schönberg

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Schwanbecker Zuschlag und Maurine Niederung

Zum 3. mal fand heute im 2. Quadranten des Messtischblattes Schönberg eine Mittwochs- und Kartierungsexkursion statt. Im Dürrejahr 2018 war ich alleine im Schwanbecker Zuschlag unterwegs. Damals im ersten September – Drittel und es herrschte noch immer Flaute an der Pilzfront, begann sich aber gerade nach langer Trockenheit zu entwickeln. Am 03. November 2021 war ich hier mit unseren Vereinsmitgliedern Monika Leister und Christopher Engelhardt, beide aus Lübeck, unterwegs. Damals durchaus erfolgreich. Nun, wir haben eine andere Jahreszeit und mit etwas Glück könnten einige Arten des Vorfrühlings gefunden und notiert werden, die im Herbst in der Regel nicht auftreten. 

Zunächst waren wir bei sehr windigem und kühlen Wetter in der Maurine – Niederung unterwegs. Wir, das waren Catrin aus Bützow, Phillip aus Renzow und Reinhold aus Wismar.

Uns begrüßte sogleich ein Büschel schwefelgelber Stockschwämme mit wissenschaftlicher Bezeichnung Hypholoma fasciculare.

Die Grünblättrigen Schwefelköpfe wirken doch ziemlich graublättrig. Trotz allem, gut vom Graublätterigen durch den schwefelgelben Stiel, bitteren Geschmack und dem Erscheinen an Laubholz zu unterscheiden. 

Ein Verwandter von Lorchel und Morchel, das Flächige Eckenscheibchen (Diatrype stigma).

Phillip entdeckte an einem toten Laubholz – Stamm diese farbenfrohen Myxomyceten.

Und diese flächigen Überzüge an einem liegenden Birkenstamm im Schwanbecker Zuschlag.

Inselweise durchbrachen sie die Birkenrinde.

Ein zapfig – stacheliges Hymenophor. Catrin nutzte eine Bestimmungs – App, die uns den Wachsgelben Fadenstachelpilz (Mycoatia uda) zelebrierte. Ein chemischer Test mit Kalilauge fiel leider negativ aus. Es hätte eine purpurrote Reaktion eintreten sollen. Es gibt noch weitere, ähnliche Arten. 

Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus) in der Maurine – Niederung. Durch Sonne und Wind beginnen sie bereits zu verwelken.

Anemonen – Becherling (Dumontinia tuberosa) im Schwanbecker Zuschlag.

Ja, ich freue mich immer, wenn ich diesem leicht bestimmbaren Schichtpilz begegne. Manchmal dringt einem sein charakteristischer „Duft“ schon in die Nase, bevor das Auge ihn erblickt. Mottenkugel – Lederrindenpilz (Skytinostroma hemidichopyticum).

Rostbrauner Feuerschwamm (Phellinus ferruginosus).

Warziges Eckenscheibchen (Diatrypella veruciformis) an Hasel.

Frühling im Erlenbruch des Schwanbecker Zuschlags.

Hier wuchsen gleich an mehreren Stellen Frühlings – Mürblinge (Psathyrella spadiceogrisea).

Frühlings – Mürblinge gehören zu den hygrophanen Pilzen und können ihre Hutfarben je nach Wassergehalt ändern.

Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) ist unter anderem auch ein häufiger Porling an Erle.

Tote Laubholz – Äste besiedelt der Lederig – häutige Fältling (Byssomerulius corium).

Hier etwas besonders farbfreudiges aus der Welt der Schlauchpilze. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um den Österreichischen Kelchbecherling (Sarcoscypha austriaca).

Phillip hatte auch wieder ein Auge für Phytoparasitisches, nämlich für den Scharbockskraut – Rostpilz (Uromyces ficariae).

Und diese Vertreter kennen wir ja aus dem Herbst. Herbstpilze können sich gerne auch mal in den Frühling verirren. Büscheliger Mürbling (Psathyrella multipedata).

Allmählich wird es Zeit zum Ende zu kommen. Auch damit die Schwarzkittel sich endlich wieder in Ruhe suhlen können und sich nicht  immer nur vor uns in Sicherheit bringen müssen. Eigentlich müsste mich die Rotte bereits kennen, denn wir hatten schon einmal das Vergnügen.


Hier die Artenliste von MTB 2131/2 – Maurine Niederung/Schwanbecker Zuschlag: Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Pflaumen – Feuerschwamm, Grünblättriger Schwefelkopf, Samtiger Schichtpilz, Echter Zunderschwamm, Rotbraune Kohlenkruste, Runzliger Schichtpilz, Ahorn – Holzkeule, Warziger Drüsling, Flächiges Eckenscheibchen, Rotbraune Kohlenbeere, Flacher Lackporling, Striegeliger Schichtpilz, Judasohr, Anemonen – Becherling, Kiefern – Braunporling, Goldgelber Zitterling, Glimmer – Tintling, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Zinnoberroter Pustelpilz, Brandkrustenpilz, Rotrandiger Baumschwamm, Vielgestaltige Kohlenbeere, Angebrannter Rauchporling, Blutmilchpilz, Dufttrichterling, Graublättriger Schwefelkopf, Fichten – Zapfenrübling, Fichten – Wurzelschwamm, Rötende Tramete, Striegeliger Schichtpilz, Mottenkugel – Lederrindenpilz, Rostbrauner Feuerschwamm, Frühlings – Mürbling, Krauser Adernzähling, Schmetterlings – Tramete, Lederrig – häutiger Fältling, Österreichischer Kelchbecherling, Rotbuchen – Rindenschorf, Weißes Buchenfruchtschalen – Haarbercherchen, Laubholz – Harzporling, Birken – Zungenporling, Büscheliger Mürbling, Scharbockskraut – Rostpilz und Ampferblatt – Rost. 

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine! 

15. April 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzwanderung

Pilzwanderern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Sie führte durch den Holmer Wald

Im Holmer Wald am 15. April 2023.

Ich habe den Holmer Wald zu einer Frühlingswanderung ausgesucht, da er auf sandigem Untergrund steht und hier auch reichlich Nadelforste vorhanden sind, die besonders im Vorfrühling recht interessant sein können. Da sich die Körbe Mitte April nur selten mit ergiebigen Speisepilzen füllen, lag der Fokus eindeutig auf Lehrwanderung. Ich hoffte allerdings auch auf einige Daten für unsere Kartierung, denn es fehlen mir hier Pilzarten aus diesem Wachstumsaspekt in meiner Datenbank. So beispielsweise essbare Scheiben – Lorcheln, die wir heute leider nicht finden konnten, oder die vom wissenschaftlichen Namen her ebenfalls essbare Frühjahrs- oder Giftlorchel (Gyromitra esculenta). Gyromitra steht für den Giftstoff Gyromitrin und esculenta bedeutet nichts anderes wie essbar. Dieser Schlauchpilz gilt als der potenziell tödlich wirkende Doppelgänger zu den einige Tage später durchstartenden Morcheln. Also eine Pilzart, die durchaus für Fans von leckeren Frühlingspilzen eine wichtige Rolle spielt und die man daher zur Abgrenzung zu den Morcheln kennen sollte. Sie durfte heue in ihrem natürlichen Lebensraum bewundert werden. Aber auch sonst gab es dies und jenes zu entdecken und eine Wanderung an frischer Waldluft war alles andere als ungesund.

Direkt am Treffpunkt, dem Parkplatz am Luisenkrug, begrüßte uns der erste Frischpilz. Ein Winter – Stielporling (Polyporus brumalis).

Und nicht nur er, sondern auch ein essbarer Fichten – Zapfenrübling und zwei giftige Duft – Trichterlinge (Clitocybe fragrans).

Wir starten an der Luisenhofeiche.

Die Erläuterungen zu selbiger.

Und schon bald stand sie vor uns, die erste Frühjahrs – Lorchel (Gyromitra esculenta).

Durch ihre hirnartigen Windungen des Hutes ist sie gut von den wertvollen Morcheln mit ihrer Wabenstruktur zu unterscheiden.

Pilzfreund Christian hält eine besonders schöne Gift – Lorchel im Bild fest.

Gallertpilze leben bei dem regnerischen Wetter richtig auf. Hier ist es die Zerfließende Gallertträne (Dacrymyces stillatus).

Weit lädt die noch unbelaubte Krone einer Eiche zwischen all den Nadelbäumen aus.

Wie immer an Kiefernholz der Unförmige Weichporling (Skeletocutis amorpha) mit seiner orangen bis rosa Porenverfärbung.

Unterwegs im Holmer Wald.

Dekorative Striegelige Schichtpilze (Stereum hirsutum).

Schichtpilz mit Besuch. Foto: Christian Boss.

Immer an totem Nadelholz, der Gemeine Violettporling (Trichaptum abietinum).

Hier sehen wir Moos – Häublinge (Galerina spec.). Zur genauen Bestimmung müssen sie mikroskopiert werden.

Ein schöner Fund war heute auch der Lilaschneidige Helmling (Mycena purpureofusca), den wir vor allem im kälteren Halbjahr in der Nadelforst antreffen können. 

Im Feld von mir zunächst für Mycena abramsii gehalten, würde ich bei näherer Betrachtung doch eher den Viersporigen Nitrat – Helmling (Mycena stipitata) in Betracht ziehen. Mich störte das vereinzelte und nicht büschellige Wachstum in der Nadelforst. Geruch stechend alkalisch. Leider kann ich es nicht nachprüfen, da die Pilze im Wald blieben.

Ein ganzer Mikrokosmus auf der Unterseite von verwesenden Schmetterlings – Trameten. Die orange Färbung könnte durch den Orangefarbenen Schmarotzer – Pustelpilz (Hypomyces aurantius), einem Verwanden des Goldschimmels, zustande kommen. Er besiedelt alte Porlinge.

In unserem heutigen Wanderrevier wurde jüngst massiv Forstwirtschaft betrieben.

Zwischen den Holzstapeln eine Gruppe frischer Trompetenschnitzlinge (Tubaria spec.).

Auch die Buchenfruchtschalen – Holzkeule (Xylaria carpophila) fühlt sich bei dem nassen Frühlingswetter pudelwohl.

Ein Brandkrustenpilz (Hypoxylon deustum) bildet frische Fruchtkörper aus. Hier an einem Buchenstubben.

Ebenfalls frisch und in großer Ausdehnung an einem toten Eichen – Ast, der Eichen – Zystidendenpilz (Peniophora quercina).

Vom Verfärbenden Porenschwamm (Physisporinus sanguinolentus) fehlte bisher ein Nachweis aus dem Holmer Wald und dessen Messtischblatt – Quadranten.

Die Fruchtkörper – Reihen der Reihigen Tramete (Atrodia serials) finden wir an toten Fichtenstämmen und Stubben.

Der nächtliche Regen ließ auch den Goldgelben Zitterling (Tremella mesenterica) voll aufleben.

Die reifen Perithezien des Warzigen Eckenscheibchens (Diatrypella verrucaeformis) brechen hier charakteristisch durch die Rinde von Hasel. Auch an Erle oder Buche kann der Schlauchpilz beobachtet werden.

Alte Haselsträucher sind ein beliebter Lebensraum für allerlei Pilzarten. Hier sehen wir eine der häufigsten davon, die Rotbraune Kohlenbeere (Hypoxylon fuscum).

Und hier den Hasel – Rindensprenger (Vuilleminia coryli).

Vor dem gastronomischen Luisenhof finden wir die Großmutter – Eiche.

Informationen zur Großmutter. Nicht nur mir unterlaufen häufig Schreibfehler!

Unser Gruppenfoto. Eigentlich waren wir heute fünf, aber nicht immer wollen auch alle mit auf` s Bild. 15. April 2023 am Holmer Wald vor der Luisenhofer Eiche.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

12. April 2023 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Schönberg

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Durch den Wald am Selmsdorfer Traveufer

Heute wurde mit dem ersten Quadranten des Messtischblattes 2131 = Schönberg begonnen. Bereits zwei mal war diese Topographische Karte schon in den Umläufen unserer Mittwochsexkursionen an der Reihe. Im Herbst oder auch im Spätherbst. Nun zur Abwechslung auch mal im Frühling. Im letzten Jahr führte eine öffentliche Wanderung zur gleichen Jahreszeit durch die überwiegend mit Nadelbäumen bestandenen Wälder und Forste am Selmsdorfer Trave – Ufer. Ich wählte sie auch heute zu meinem Ziel aus. Zur Auswahl standen des weiteren das Heidenholz bei Hof Selmsdorf, das Kirchenholz oder der Rupensdorfer Wald, südlich der Schönberger Mülldeponie. Ansonsten gibt es noch zergliederte Waldflächen im nördlichen Bereich des Quadranten, so beispielsweise auch am Pannkaukenbarg. Mischwaldbereiche und vor allem auch Nadelforst auf sandigem Untergrund reizte mich, da hier beispielsweise mit der Mitte April ihren Wachstumshöhepunkt erreichenden Frühjahrs – Lorchel zu rechnen war. Dieser wollte ich zu einem neuen Fundpunkt auf meiner Verbreitungskarte verhelfen, welches mir auch gelang. Was sonst noch so los war, dazu hier eine komprimierte Auswahl.

Zwei Fliegen mit einer Klappe. Dummer Spruch, sind ja Pilze! Zum einen der Fleischroter Zystidenrindenpilz (Peniophora incarnata) und der Angebrannte Rauchporling (Bjerkandera adusta) an Betula.

Warziger Drüsling (Exidia plana) auf dem Wege des Eintrocknens.

Moosreicher Jungfichtenforst, aber für Fliegenpilz und Steinpilz einfach noch zu früh! Ein Wald/Forsttyp, der aus unseren Wäldern immer mehr verschwindet.

Eichen – Zystidenrindenpilz (Peniophora quercina).

Ein Waldtümpel. In diesem Jahr von besonderem Interesse, denn es gilt dem Pilz des Jahres auf die Schliche zu kommen.

Keine Sumpf – Haubenpilze, dafür aber üppiges Frühlingsgrün.

Absolut gemein, aber trotzdem immer mal ein Foto wert, die Schmetterlings – Tramete (Trametes versicolor) auf Laubholz eines scheinbar wahllos zusammen gewürfelten Holzhaufens.

Dieser Haufen von verschiedenen Holzstämmen und Ästen animierte mich dazu, ihn ein wenig näher zu untersuchen und umzukrempeln. Auf der Unterseite eines Kiefernastes fand ich sogleich, was ich erhoffte zu finden, den Weinroten Kiefern – Gloeoporling (Gloeoporus taxicola).

Gleich daneben, beim nächsten Griff eines Laubholzstammes und eher unverhofft, die Großporige Datronie (Datronia mollis).

Und es ging hier Schlag auf Schlag. Auf der Unterseite des nächsten Stammes nur weinige Milimeter große Apothezien kleiner grauer Becherlinge der Gattung Mollisia, eventuell auch Tapesia. Hier gibt es viele, optisch ähnliche Arten, die meist nur mikroskopisch bestimmbar sind. Etwas für Spezialisten.

Uns immer wieder Schichtpilze in unterschiedlichen Färbungen.

Und mitten im Gebälk ein richtiger Pilzhut.

Nein Hutpilz, so ist es richtig. Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus).

Etwas weiter entfernt der nächste Holzstapel. Auch er wurde komplett von Pilzen in Besitz genommen.

Einer der häufigsten Vertreter an totem Nadelholz ist der Gemeine Violettporling (Trichaptum abietinum), hier in seiner resupinaten Wuchsform.

An Kiefern – Stubben findet sich nicht selten der Unförmige Weichporling (Skeletocutis amorpha). Seine Porenschicht neigt zu orange Verfärbungen.

Und dann einige knallrote Farbtupfer im Altkiefern – Mischwald. Haselnuss und andere Laubbäume waren vertreten, aber keine Weiden. Ein Standort eher für die Frühjahrslorchel. Sollte es der seltenere Zinnoberrote Kelchbecherling (Sarcoscypha coccinea) sein?

Ich legte ein einfaches Wasser – Präparat in mein einfaches Schülermikroskop und wir sehen die großen Sporen. Das Innere der Sporen ist von zahlreichen Bläschen ausgefüllt, die sich besonders zu den Enden konzentrieren. Der sehr ähnliche Sarcoscypha austriaca soll nur im Zentrum der Sporen einige Bläschen zeigen. Eigentlich müssten jetzt noch die Härchen am Rande der Apothezien untersucht werden.

Dann dauerte es auch nicht mehr lange und die ersten Frühjahrs – Lorcheln (Gyromitra esculenta) standen vor mir. Hier eine recht hellhütige Kollektion.

Ältere Frühjahrslorcheln (Gyromitra esculenta) wirken auf dem Hut oft wie mit Mehl bestreut. Es handelt sich natürlich um Selbstbestäubung.

Ihre Wuchsform kann durchaus elegant sein.

Aber häufig auch recht kurzstielig und kompakt.


Hier die Artenliste von MTB 2131/1 – Wald am Selmsdofer Trave – Ufer: Brandkrustenpilz, Striegeliger Schichtpilz, Stoppliger Drüsling, Gemeiner Violettporling, Fleischroter Zystidenrindenpilz, Angebrannter Rauchporling, Warziger Drüsling, Birken – Zungenporling, Fichten – Zapfenrübling, Hasen – Stäubling, Duft – Trichterling, Eichen – Wirrling, Eichen – Zystidenrindenpilz, Eichen – Eckenscheibchen, Echter Zunderschwamm, Ampferblatt – Rostpilz, Schmetterlings – Tramete, Weinroter Kiefern – Gloeoporling, Flächiges Eckenscheibchen, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Rehbrauner Dachpilz, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugepitzter Kugelpilz, Rotrandiger Baumschwamm, Gemeiner Spaltblättling, Striegelige Tramete, Kiefernnadel – Spaltlippe, Frühjahrs – Lorchel, Unförmiger Weichporling,  Kelchbecherling, Runzliger Schichtpilz und Großporige Datronie.

Und wir verabschieden uns vom Wald am Selmsdorfer Trave – Ufer am 12. April 2023.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

05. April 2023 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Langen Brütz

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Sie führte in das MTB 2335/4 = Gädebehn

Die Warnow bei Gädebehn heute Nachmittag in der Frühlingssonne.

Heute startete das Mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar wieder mit seinen traditionellen Mittwochsexkursionen, die in erster Linie der Pilzkartierung dienen, aber auch Wissen vermitteln sollen. Die Exkursionsgebiete werden nach Topographischen Karten im Maßstab 1: 25 000 ausgesucht und festgelegt. Die Karte wird noch mal geviertelt, so dass 4 Quadranten entstehen. Diese werden in chronologischer Reihenfolge abgearbeitet. Heute stand der 4. und damit letzte Quadrant aus dem Messtischblatt Langen Brütz auf dem Programm. Wir knüpften also an die letzten Mittwochsexkursionen von 2022 an.

In diesem Quadranten finden sich ausgedehnte Wälder und Forste, kleinere Seen, von denen der Glambecksee bei Weberin der Größte ist. Außerdem durchquert die Warnow diesen Bereich von West nach Ost. Auf obigem Bild ist die Warnow bei Gädebehn zu sehen. Von dort aus ging es zunächst am Ufer des Flusses entlang durch Auwald – Bereiche und bewaldete Hangterrassen. Schließlich erklommen wir diese und durchstreiften die eher sauren Mischwälder und Nadelforste der Gädebehner Tannen. Mit gut 50 Arten, die wir finden, ansprechen und aufschreiben konnten, können wir für Anfang April sehr zufrieden sein.

Das Revier ist Bestandteil des Naturparkes Sternberger Seenland.

Dieses Entenpaar war absolut geduldig und hatte es sich auf einem Baumstamm gemütlich machen lassen.

Unweit des Warnow – Ufers einige Anemonenbecherlinge (Dumontinia tuberosa).

Da muss Pilzfreund Hanjo aus Bützow auch gleich ein Standortfoto tätigen.

Nicht weit entfernt einige Winter – Stielporlinge (Polyporus brumalis).

Catrin entdeckte voller Stolz zahlreiche Kleiige Haselbecherlinge (Encoelia furfuracea) an einem alten Haselstrauch.

In großer Ausdehnung sehen wir hier den Rostbraunen Feuerschwamm (Phellinus ferruginosus).

Wir nutzten diesen Wildpfad um aus der Tiefe des Warnow – Tales höhere Gefilde zu erklimmen.

An einem totem Laubholz – Ast sticht der Feinborstige Rindenpilz (Hyphoderma setigerum) ins Auge.

Der Fleischrosa Zystidenrindenpilz (Peniophora incarnata) macht es sich zusammen mit der Rotbraunen Kohlenbeere (Hypoxylon fuscum) auf einem toten Hasel- Ast gemütlich.

Diese, an sich noch jungen Rehbraunen Dachpilze (Pluteus atricapillus), wurden durch die Nachtfröste stark in Mitleidenschaft genommen.

Hier sehen wir die leckeren Fichten – Zapfenrüblinge (Strobilurus esculentus). Die trockene Luft lässt sie bereits beginnen zu welken. Der Frost kann ihnen aber nicht viel anhaben.

Gemeiner Violettporling (Trichaptum abietinum).

Den Ziegelroten Schwefelkopf (Hypholoma lateritium) kennen wir aus dem Herbst. Er kann aber auch in milden Wintern und im Frühling gefunden werden. 05.04.2023 in der Gädebehner Forst.

Allmählich wird es selbst den hartgesottenen Lorcheln zu viel. Diese Scheiben – Lorchel (Gyromitra ancilis) ist an ihren Rändern frostgeschädigt. Durch die harten Nachtfröste, das Wiederauftauen und wieder gefrieren wird selbst ihnen zu viel zugemutet. Standortfoto heute in der Gädebehner Forst.

Hier sehen wir den wohl bedeutsamsten Fund unser  Mittwochsexkursion. Im Moospolster unter Fichten fand Hanjo zwei Blätterpilze. Lärchen waren etwas weiter entfernt, aber trotz allem handelt es sich um den recht seltenen Lärchen – Trichterling (Clitocybe vermicularis). Typisch auch seine weißen Myzelfäden an der Stielbasis, der weiß beflockte Stiel und die ablösbaren Lamellen, ähnlich einen Rötel – Ritterling.

Orangebräunlicher Resupinatstacheling (Steccerinum ochraceum). Eine häufige Art an totem Laubholz.

Von rechts nach links: Irena, Catrin, Hanjo und Reinhold. 05.April 2023 in Gädebehn.


Hier die Artenliste von MTB 2335/4 – Gädebehner Forst: Ahorn – Holzkeule, Ahorn – Runzelschorf, Tabakbrauner Borstenscheibling, Gemeiner Spaltblättling, Riesenbovist, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Winter – Stielporling, Angebrannter Rauchporling, Judasohr, Runzliger Schichtpilz, Schneeweißes Buchenfruchtschalen – Haarbecherchen, Striegeliger Schichtpilz, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Rotbraune Kohlenbeere, Flächiges Eckenscheibchen, Echter Zunderschwamm, Warziger Drüsling, Schmetterlings – Tramete, Buckel – Tramete, Anemonen – Becherling, Kleiiges Haselbecherchen, Zimtbrauner Feuerschwamm, Rotbrauner Borstenscheibling, Fleischrosa – Zystidenrindenpilz, Gemeiner Violettporling, Zinnoberroter Pustelpilz, Voreilender Helmling, Fichten – Zapfenrübling, Duft – Trichterling, Rehbrauner Dachpilz, Striegelige Tramete, Kiefern – Braunporling, Brandkrustenpilz, Vielgestaltige Kohlenbeere, Ziegelroter Schwefelkopf, Birken – Zungenporling, Winter – Trompetenschnitztling, Rotrandiger Baumschwamm, Flacher Lackporling, Holunder – Rindenschichtpilz, Veränderlicher Spaltporling, Orangebrauner Resupinat – Stachelling, Bitterer Nagelschwamm, Erdwarzenpilz, Ohrlöffel, Kiefern – Fältling, Bovistähnlicher Schleimpilz, Schildförmige Scheibenlorchel, Eichen – Spaltlippe, Kiefernnadel – Spaltlippe, Ockerfarbene Tramete und Lärchen – Trichterling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

01. April 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Sie führte durch den Wald bei Krönkenhagen

Am Ende des Weges sehen wir unseren Zielwald.

Am 20. November 2022 herrschte winterliches Wetter. Damals war eine Vereinsexkursion durch den Wald bei Krönkenhagen geplant, die leider abgesagt werden musste. Heute sollte nun dieser Termin nachgeholt werden.

Im Februar des vergangenen Jahres war ich hier mit einer zukünftigen Pilzsachverständigen aus dem Harz und mit Christopher Engelhardt aus Lübeck zu einer winterlichen Kartierungsexkursion unterwegs. Damals kamen wir sogar bezüglich Speisepilze voll auf unsere Kosten. Einige Kilo frischer Austernseitlinge schlugen am Ende zu Buche. Und dass, obwohl wir es nicht auf Speisepilze abgesehen hatten. Und dass sollte auch niemand, der heute mit dem Steinpilz – Wismar die Saison 2023 eröffnen wollte. Dennoch landeten einige Speisepilze in den wenigen Körben, die die 4 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit sich führten. In erster Linie Judasohren, denn die noch vorhandenen Austern – Seitlinge waren längst überständig. Leider fiel die erste Wanderung zur Saisoneröffnung ausgesprochen feucht aus. Es regnete Bindfäden und ein kalter Nordost bliess uns um die Ohren. So stellt man sich den Start in den Frühling nicht gerade vor, aber vielleicht soll es ja ein gutes Omen sein, welches uns in diesem Jahr vor längerer Trockenheit verschonen möge.

Zur Einstimmung hatte uns Catrin bereits einige Frischpilze mitgebracht.

Und auf ihrer Kleidung fand sich auch der richtige Spruch zum heutigen Wetter.

Der Startschuss ist gefallen.

Gallertpilze lebten bei der heutigen Nässe so richtig auf, so wie diese Zerfließenden Gallerttränen (Dacrymyces stillatus).

Und hier ist es der Goldgelbe Zitterling (Tremella mesenterica), den das Regenwetter so richtig aufleben lässt. Des weiteren sehen wir noch den Eichen – Zystidenrindenpilz (Peniophora quercina) als grau – rosa Belege auf dem Ast.

Ein landschaftspflegerisch bearbeiteter Holunder – Strauch beglückte uns mit Judasohren.

Das nasse Wetter bekam auch den beliebten Judasohren (Hirneola auricula – judae) bestens und sie wurden daher reichlich eingesammelt.

Es regnete unentwegt weiter.

Sind es Regen- oder Guttationströpfchen, die dieser Rotrandige Baumschwamm weint? Vermutlich beides.

Ganz im zarten Lindgrün der Osterzeit präsentierten sich diese Buckel – Trameten (Trametes gibbosa) heute im Wald bei Krönkenhagen.

Im Erlen – Bruchwald.

Bestes Wetter auch für das Kristallgehirn (Myxarium nucleatum). Ein häufiger Gallertpilz bei feuchtem Wetter, besonders in Auenwäldern an Laubholz.

Am selben Baumstamm fühlt sich auch der Ockerrötliche Resupinat – Stacheling (Steccherinum ochraceum) sichtlich wohl.

Für ein herzhaftes Pilzsüppchen immer willkommen ist der Fichten – Nagelschwamm (Strobilurus esculentus).

Etwas ergiebiger wäre da schon der ebenfalls in der kalten Jahreszeit überaus häufig vorkommende, graurosabeige gefärbte und wunderbar nach Anis riechende Duft – Trichterling (Clitocybe fragrans). Leider ist dieser aber giftig!

Er erfreute uns heute nicht nur mit seinem Duft, sondern auch mit besonders ansehnlichen Exemplaren.

Auch der Zinnoberrötliche Pustelpilz (Nectria cinnabarina) zeigte sich angesichts des Wetters voll auf begeistert.

Ja, und das sollte er eigentlich sein, der Topp – Fund unserer heutigen Wanderung, der recht seltene Winter – Rußnabeling (Gamundia striatula). Wie es sich gehört im Nadelhumus des Fichtenforstes. Ich hatte mir jedoch noch zwei Exemplare mitgenommen und nach untersucht. Die sehr feinkörnigen Sporen konnte ich unter meinem einfachen Schülermikroskop nicht sicher ausmachen, während die Cheilozystiden doch ganz gut passten. Auch war mir die gelatinöse, abziehbare Huthaut zu mürbe. 

An einer, am Ufer des dortigen Moorsees stehenden Weide, durften wir dieses Prachtstück eines Gemeinen Feuerschwamms (Phellinus igniarius) bewundern.

Und mit diesem Blick auf genannten See möchte ich den kleinen Bericht von unserer verregneten Auftaktwanderung 2023 beenden.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

28. März 2023 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Themenabend „Pilz des Jahres 2023“

Pilz des Jahres 2023: Sumpf – Haubenpilz (Mitrula paludosa). Foto von Wilhelm Schulz am 12.04.2014 bei Gerolstein.

Treff war am Dienstag, dem 28. März 2023, um 18.00 Uhr, im Mykologischen Informationszentrum Wismar, in der ABC Straße 21. 


Kurz vor Beginn der neuen Pilzsaison sind wir noch einmal in gemütlicher Runde im Steinpilz – Wismar zu einem Themenabend zusammen gekommen. Zunächst gratulierten wir unserem Dienst ältesten Pilzfreund Hans – Jürgen Willsch zum 85! Überreichten ihm ein kleines Präsent und stießen mit ihm auf die nächsten 85 an. Wir stellten kurz den von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie für dieses Jahr ausgewählten „Pilz des Jahres“ vor und im Anschluss schauten wir uns nochmals Dias aus längst vergangenen Zeiten an.

Hans – Jürgen in jugendlichen Jahren auf einer Pilzwanderung im Jahre 2010.

Dauer der Veranstaltung bis gegen 20.00 Uhr.

28. Februar 2023 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Retrospektiver Themenabend

Annalotte Heinrich, unser heute noch aktives Urgestein Hans – Jürgen Willsch und ein junges Mädchen besprechen und bewundern einen Schwefelporling auf einer Pilzwanderung Anfang der 1960er Jahre.


Am heutigen Abend waren die Wismarer Pilzfreundinnen und Freunde wieder sehr herzlich zum 2. Wintertreffen in den Steinpilz – Wismar eingeladen. Wir haben uns alte Dias aus längst vergangenen Zeiten angeschaut. Von Pilzwanderungen beispielsweise aus den 1960er Jahren. Damals noch mit der stadtbekannten Pilzfrau und Kreisbeauftragten für Pilzaufklärung, sowie meiner Lehrmeisterin Annalotte Heinrich. Es war also ein retrospektiver Abend mit einem Rückblick in das längst vergangene 20. Jahrhundert. Leider war das Interesse sehr gering. Liegt es vielleicht daran, dass kaum noch jemand ein Bezug zu dieser Zeit hat? Zumindest war unser Dienst älteste Pilzfreund Jürgen mit dabei und die jüngere Generation war durch unseren Christian vertreten.

Wann ist wieder Treff im Steinpilz – Wismar? – Siehe unter Termine.

31. Januar 2023 – Treffen der Pilzfreunde

Neujahrstreffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Jahresauftakt und Themenabend

Treff war am Dienstag, dem 31. Januar 2023, um 18.00 Uhr im Mykologischen Informationszentrum Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21. Auch interessierte Gäste waren wieder willkommen.


Chris (vorne rechts) während seiner in Wort und Bild vorgetragenen Präsentation.

Heute trafen sich die Pilzfreund*innen innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e. V. zu ihrem Neujahrstreffen im Steinpilz – Wismar. In gemütlicher Runde stießen wir mit einem Gläschen Sekt auf das neue Jahr an, auch wenn wir heute bereits den ersten Monat des Jahres zu Grabe trugen. Es gab einen interessanten Vortrag unseres Pilz- und Naturfreundes Christopher Engelhardt aus Lübeck. Er ließ uns an einer Reise „Durch den wilden Balkan“, die er im letzten Jahr mit seiner Frau Andrea unternommen hat, im Zuge einer Beamer – Präsentation teilhaben. Bei Vereinsfreundin Monika konnte der Vereinsbeitrag für 2023 entrichtet werden.

Viele aufmerksame Zuhörerinnen und Zuhörer zum Thema „Durch den wilden Balkan“.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

03. Dezember 2022 – Weihnachtfeier im Til

Weihnachtsfeier im Treff im Lindengarten

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Am Sonnabend, dem 03. Dezember 2022, von 16.00 – 20.00 Uhr. 

Die Pandemielage erlaubte es uns in diesem Jahr wieder eine Weihnachtsfeier im Treff im Lindengarten ohne Einschränkungen durchzuführen. Dazu waren alle Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e. V. und solche, die es werden wollen, sehr herzlich eingeladen. Und dieses Jahr durften wir auch einige Mitglieder der „Plattdüütschrund“ in unserer Mitte begrüßen. Neben den Pilzfreunden bilden die Plattdüütschen das zweite Standbein der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. Nach dem uns ein kleines Programm im Mecklenburger Platt von ihnen geboten wurde, gaben Monika und Hans – Peter, die gemeinsam die „Puppenbühne Firni“ bilden, ein lustiges Alltagsstück zum Besten. Einen Reisebericht unseres Pilz – und Naturfreundes Christopher Engelhardt folgte im Anschluss. Er entführte uns in den hohen Norden. Chris war im Herbst zusammen mit seiner Partnerin Andrea mehrere Wochen mit dem Wohnmobil bis nach Lappland unterwegs und hat dort viele interessante Motive einfangen können. Es war ein sehr beeindruckender und vielfältiger Reisebericht. Zu guter letzt führte Reinhold Krakow noch durch das zu Ende gegangene Pilzjahr 2022 in Wort und Bild. Hungern und dursten brauchte niemand. Mitzubringen war lediglich Zeit und gute Laune.

„De Plattdüütschrund“ trägt lustige Geschichten in Mecklenburger Mundart vor.

Die Puppenbühne „Firni“ in Aktion.

Christopher Engelhardt ist die Begeisterung über die nordischen Erlebnisse immer noch anzusehen. 

Kein Wunder bei solchen Bildern!

Da werden die Augen geschärft und die Ohren gespitzt.

Und was könnte stimmungsvoller zu einer Weihnachtsfeier passen, wie solch farbenfrohe Polarlichter aus dem hohen Norden Europas.

Wir wünschen eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch in das Jahr 2023!

30. November 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion am Petersberg

Auch für interessierte Gäste

Sie führte in den 3. Quadranten des MTB Langen Brütz

Mit der heutigen Mittwochsexkursion endet ganz offiziell die aktive Pilzsaison für den Steinpilz – Wismar. In der Aspekt – Abfolge eines durchschnittlichen Pilzjahres befinden wir uns bereits seit Mitte des Monats im Winter. Selbstverständlich wachsen auch jetzt noch Spätherbstarten, aber auch die Klassiker der kalten Jahreszeit unter den Speisepilzen sind in der Regel schon ordentlich unterwegs. In diesem Jahr allerdings noch sehr zurückhaltend, da der Herbst viel zu warm war.

Auch in diesem Quadranten findet sich eine sehr abwechslungsreiche Landschaft mit vielen Wäldern und Seen. Die Warnow mäandert durch dieses Gebiet. Hier gibt es das interessante Naturschutzgebiet „Trockenhänge am Petersberg“, die bewaldeten Ufer des Pinnower Sees oder die zusammen hängenden Waldgebiete Bauernbusch und Hohes Holz. Wir entschlossen uns für die Petersberger Trockenhänge. Heideartige Landschaft mit Trockenrasen, Kiefern- und Birkeninseln, Höhen und Senken auf ausgesprochen sandigem Untergrund. Wir, dass waren außer Reinhold Krakow vom Steinpilz – Wismar, noch Christopher Engelhardt aus Lübeck.

Gleich bei unserer Ankunft lachten uns am Fuß eines toten Baumstammes die ersten Pilze an.

Die Risse auf den Hutscheiteln sind nicht charakteristisch, sondern der Witterung geschuldet.

Es handelt sich um essbare Rosablättrige Helmlinge (Mycena galericulata).

Und da Chris keinesfalls nur auf Pilze fokussiert ist, waren wir hier genau richtig.

Eine Kiefer begrüßt uns mit einem tiefen Diener.

Und los geht es an diesem nasskalten und neblig – trüben Novembertag wie er im Buche steht.

Zwei sporenreife Flaschen – Stäublinge (Lycoperdon perlatum).

Schön orange leuchten diese minderwertigen Falschen Pfifferlinge (Hygrophoropsis aurantiaca).

Zahlreiche Gruppen von Braunroten Lacktrichterlingen (Laccaria proxima).

Aufgelockerte Kiefern – Gruppen.

Und für natürlichen Nachwuchs ist gesorgt.

Das hier der Butterpilz (Suillus luteus) zu hause ist, versteht sich von selbst.

Damit der lichte Standort nicht völlig zuwächst, wird immer mal Ginster gestutzt oder andere Gehölze abgesägt. Pilze erledigen den Rest. Hier sind es Striegelige Trameten (Trametes hirsuta).

Und immer wieder seitlingsähnliche Pilze. Meist bereits recht fortgeschritten in ihrer Entwicklung. Der Violette Anflug an den Huträndern lässt den Laubholz – Knäuling (Panus conchatus) vermuten.

Auch hier ist ein violetter Schein am Hutrand zu erahnen.

Alter, dicht beschuppter Riesen – Schirmpilz, der überständig ist und auch durch Frost geschädigt wurde.

Dieses Exemplar eines Macrolepiota procera sieht auf den ersten Blick noch jung aus. Das täuscht aber. Auch er ist vom Frost geschädigt, die Zellen zerstört, so dass er nicht weiter aufschirmen kann. Solche Pilze dürfen keinesfalls gegessen werden!

Ebenfalls stark zugesetzt hat der Frost diesen Purpurfilzigen Holzritterlingen (Tricholomopsis rutilans).

Eine Hängebirke (Betula pendula) fast schon im Winterkleid.

Ginsterheide.

Auch Rentierflechte ist hier zu hause.

Diese Birke erfreut uns noch mit ihrem goldenen Herbstkleid.

Kontrastreiche Farbspiele der unterschiedlichen Bäume.

Ein Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum).

Teils weitläufige Landschaft.

Trotz des trüben Wetters immer wieder schöne Farbenspiele.

Der Schnee- oder Schwarzfaserige Ritterling (Tricholoma portentosum), seines Zeichens ein guter Speisepilz, kommt mit frostigen Temperaturen ganz gut klar. Er sieht noch frisch aus und darf in die Pfanne wandern.

Grünlinge (Tricholoma portentosum) finden sich oft mit obigem Ritterling am selben Standort, sofern es unter Kiefern ist. Er schmeckt ebenfalls ausgezeichnet, kann aber gefährlich werden. Das Muskelgewebe kann bei übermäßigem Genuss geschädigt werden. Es soll schon zu Todesfällen gekommen sein! Er ist der echte Ritterling, mit einem schön ausgebildeten Burggraben.

Natürlich sind auch andere Vertreter der Gattung echte Ritterlinge. So wie dieser Graue Erdritterling (Tricholoma terreum). Auch er kann eine Rhabdomyolyse (Auflösung der quergestreiften Muskelfasern) auslösen. Es müssen aber riesige Mengen (mindestens 46 Kg) des Pilzes verzehrt werden, um einen bedenklichen Schwellenwert zu erreichen.

Wie heißt es so schön? Der aktuelle Stand der Wissenschaft ist nicht selten auch der letzte Stand des Irrtums. Der letzte Stand hat gegen den Verzehr des Frostschnecklings (Hygrophorus hypothejus) immer noch nichts einzuwenden.

Anbei habe ich noch eine für mich und sicher auch für Chris neue Schichtpilzart kennen gelernt. Den Rußgrauen Schichtpilz (Lopharia spadicea). Ich danke Chris für das Foto und die Bestimmung!

Diese Eiche scheint sich noch nicht schlüssig zu sein, ob sie in Winterruhe gehen möchte. Der Steinpilz – Wismar schon, denn mit dieser Mittwochsexkursion endet die Pilzsaison 2022 für ihn ganz offiziell.

Hier noch die Artenliste von MTB 2335/3 = NSG Trockenhänge am Petersberg: Rosablättriger Helmling, Zerfließende Gallertträne, Dunkler Rasenrötling, Kiefernnadel – Spaltlippe, Striegelige Tramete, Erdwarzenpilz, Frost – Schneckling, Flaschen – Stäubling, Butterpilz, Gemeiner Violettporling, Milder Zapfenrübling, Gegabelter Nadelholz – Hörnling, Braunroter Lacktrichterling, Horngrauer Rübling, Schmetterlings – Tramete, Winter – Stielporling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Laubholz – Knäuling, Angebrannter Rauchporling, Wiesen – Haarschwindling, Riesen – Schirmpilz, Purpurfilziger Holzritterling, Trockener Kahlkopf, Grünling, Schnee – Ritterling, Mäuseschwänzchen, Roter Fliegenpilz, Fleischroter Lacktrichterling, Gift – Häubling, Grauer Erdritterling, Wohlriechender Schneckling, Glatthütiges Stummelfüßchen und Rußbrauner Schichtpilz.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

26. November 2022 – Steern – Wiechnacht in Wismar

Steern – Wiehnacht in Wismar

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Imbissabend zur Steern – Wiehnacht

Sonnabend, der 26. November 2022, von 16.00 – 20.00 Uhr im Nikolaiviertel der Weltkulturerbe- und Hansestadt Wismar. Von der Schweinsbrücke bis zur ABC Straße.


Wie schon in den Vorjahren, fand am Sonnabend vor dem 1. Advent wieder die Steern – Wiehnacht, ein nostalgischer Weihnachtsmarkt in der Wismarer Altstadt, statt. Organisiert vom Brausekontor und dem Stadtgeschichtlichen Museum. Erstmals haben wir uns in diesem Jahr auch mit einem kleinen Imbissangebot beteiligt. So bauten wir vor dem Info – Zentrum einen Imbissstand aufbauen und es gab eine herzhafte und heiße Waldpilzsuppe. Glühwein wurde an anderen Ständen serviert. Außerdem bot der Steinpilz – Wismar wieder unsere ganz besonderen Adventsgestecke an. Jedes ein einzigartiges Unikat.

Die Hausfassaden erstrahlten in bunten Farben.

Im Hintergrund der monumentale Backsteinbau von St. Nikolai.

Vereinsfreundin Kerstin und Vereinsmitglied Christian betreuten unseren kleinen Stand. Vielen Dank auch an Catrin Berseck, die praktische Werbe – Tischdecken für uns in Auftrag gegeben hat.

Die Waldpilzsuppe ist eingehangen. Vier große Töpfe hatte ich ganz frisch vorgekocht.

Glühwein und manches mehr gab es am Stand des Brausekontors.

Coole Sprüche an den Wänden und auch ganz große Leute stelzten durch das Nikolai – Viertel.

Blick in das Brausekontor. Es schließt in wenigen Wochen für immer seine Pforten.

Vor dem Fristyler gibt es Thüringer Bratwurst.

Dank des ruhigen und milden Wetters herrschte ein großer Besucherverkehr.

Auch die Stil – Blüte hatte geöffnet.

Und der Weihnachtsmann las Geschichten vor.

Viel Licht in bunten Farben in der ABC Straße.

Gemütliche Stimmung am Vorabend des 1. Advent.

Und unsere heiße und herzhafte Pilzsuppe geht weg wie warme Semmel! Wenn alle, dann alle!

Und immer wieder nette Gespräche.

Im Info – Zentrum gibt es unsere ganz besonderen Adventsgestecke.

Schließlich wird morgen bereits die erste Kerze angezündet.

Ganz herzlichen Dank nochmals an Kerstin und Christian, dass sie sich Zeit genommen haben. Und es hat nicht nur uns sehr viel Spaß gemacht. 

Wir wünschen eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit! 

20. November 2022 – Vereinsexkursion

Vereins- und Kartierungsexkursion

Gemeinnützi9ge Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Sie führt durch den Wald bei Krönkenhagen

Diese Veranstaltung wurde aufgrund ungünstiger, fühwinterlicher Wetterlage leider abgesagt!

Treff am Sonntag, dem 20. November 2022, um 09.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz gegenüber dem Zeughaus in der Wismarer Ulmenstraße. Je nach Möglichkeit können auch Fahrgemeinschaften gebildet werden. Auch für interessierte Gäste. Es wird dann aber eine Teilnahmegebühr von 10.00 € p. P. erhoben. Zweittreffpunkt kann gegen 09.30 Uhr an Renates Imbisshütte, direkt an der B 105, in Höhe Abzweig Jamel sein.


Das Pilzjahr der offiziellen Wanderungen und Exkursionen klingt mit unserer heutigen Vereins- und Kartierungsexkursion im Wald bei Krönkenhagen aus. Bereits im vergangenen Winter war ich hier zu einer außerplanmäßigen Exkursion mit unserem Vereinsmitglied Christopher Engelhardt und einer jungen Dame aus dem Harz unterwegs. Es war im Februar und selbst zu dieser Jahreszeit konnte sich unsere Begleiterin über eine ausgiebige Pilzmahlzeit freuen. Es gab frische Austernseitlinge satt! Zwar geht es heute vordergründig um unsere Großpilzkartierung, aber wer Appetit auf eine frische Wildpilzmahlzeit hat, könnte auch gegen Ende November gute Chancen dafür haben.


Zu beachten wäre die Wetterlage. Sollten Unwetterwarnungen für den Zeitraum der Exkursion bestehen, kann die Veranstaltung kurzfristig abgesagt werden. Deshalb bitte nochmals zeitnah an dieser Stelle informieren. Siehe auch unter: http://www.unwetterzentrale.de


Die Exkursion dauert bis in die Mittagszeit an.

16. November 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion am Frauensee

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das MTB: 2335/2 = Langen – Brütz

Der Frauensee im Wald bei Weberin am 16.11.2022.

Wir nahmen heute den 2. Quadranten der Topographischen Karte Langen Brütz im Maßstab 1 : 25 000 in Angriff. In diesem Quadranten finden sich eine Vielzahl interessanter Biotope und Landschaften im Naturraum Kuhlen – Wendorf. Der nördliche Teil ist vielfältig strukturiert, sehr hügelig durch die Kritzower Berge, mit kleinen Seen, allen voran das Naturschutzgebiet Holzendorfer Warnowseen, sowie die Uferbereiche der Warnow selbst. In der Südwestecke befindet sich eine weitläufige Winston – Golfanlage und östlich davon ausgedehnte Wald- und Forstflächen der ehemaligen Staatsfort Turloff bei Weberin. Letzteres war das Ziel der heutigen Mittwochsexkursion. Zunächst fuhr ich mit meinem Leichtkraftroller nach Bobitz, um eine interessierte junge Dame abzuholen. Wir fuhren dann nach Weberin, wo uns neben Christopher Engelhardt noch zwei Interessenten aus Warin erwarteten. Es war inzwischen bereits ziemlich klar Nachmittag, so dass uns an dem heutigen windigen, kühlem und grauen Novembertag nicht mehr viel Zeit blieb. So entschieden wir uns, ganz in der Nähe zu bleiben und statteten einem kleinen Waldgewässer namens Frauensee einen Besuch ab. Der Umgebung und dem Uferbereich versteht sich.

Chris hat etwas entdeckt.

Diese Lacktrichterlinge (Laccaria laccata) zeigen uns, dass sie zu den Weißsporern gehören.

Hier sehen wir einen bitter schmeckenden Vertreter der Gattung der Flämmlinge = Gymnopilus.

Und hier sind es Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus).

Der ungenießbare Gallen – Täubling (Russula fellea) ist unter Buchen zuhause.

Der Frauensee kommt in Sichtweite.

Wir genießen den Seeblick.

In diesem Moment sind Wasservögel von Interesse.

Dank des schützenden Waldes liegt der Frauensee recht ruhig an diesem windigen Nachmittag.

Junge Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) brechen aus einem am Ufer des Frauensees liegenden und toten Birkenstamm heraus.

Gut sind die wichtigen Schüppchen an ihren Stielen zu sehen.

Viele Erlen – Schillerporlinge (Inonotus radiatus) an Birke. Das dürfen sie auch, ohne gleich einen Birken – Schillerporling daraus zu machen.

Chris lichtet sie mit seiner Olympus aus nächster Nähe ab.

Auch der Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius) hat sich dazu gesellt.

Erlen – Schillerporling (Inonotus radiatus).

An diesem Maronen – Röhrling hat sich schon jemand gütlich getan. Sicher war es ein Feinschmecker!

Dieses Exemplar ist äußerlich noch unversehrt, aber hinreichend überständig. Der Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) blieb daher auch stehen.

Gemischter Waldbestand am Ufer des Frauensees.

Wir verabschieden uns vom Frauensee.

Baumwoll – Stielkügelchen (Physarum nutans). Foto und Bestimmung Christopher Engelhardt.

Schließlich bat Chris uns noch zu einem Erinnerungsfoto. 16. November 2022 am Frauensee.

Hier die kleine Artenliste von MTB 2335/2  = Wald am Frauensee: Riesen – Schirmpilz, Graukappe, Falscher Pfifferling, Fleischroter Lacktrichterling, Winter – Trompetenschnitzling, Herber Saftporling, Tintenstrichpilz, Zinnoberroter Pustelpilz, Schmetterlings – Tramete, Buckel – Tramete, Gemeiner Spaltblättling, Geflecktblättriger Flämmling, Striegeliger Schichtpilz, Rotrandiger Baumschwamm, Echter Zunderschwamm, Flächiges Eckenscheibchen, Mäuseschwänzchen, Glimmer – Tintling, Blauer Saftporling, Geweihförmige Holzkeule, Fichten – Zapfenrübling, Gallen – Täubling, Gallertfleischiger Fältling, Stockschwämmchen, Zusammenfließende Kohlenbeere, Erlen – Schillerporling, Bluthelmling und Baumwoll – Stielkügelchen. 

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

12. November 2022 – Öffentliche Lehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Sie führte durch den Wald am Homberg

Der Homberg, an der B 104 zwischen Schwerin und Sternberg im Mai 2020.

Es ist schon längere Zeit her, als wir hier schon einmal im Rahmen einer öffentlichen Pilzführung unterwegs waren. Damals ebenfalls im Spätherbst. Leider fielen seit dem viele alte Buchen der Säge zum Opfer. Hier wurde in den zurück liegenden Jahren stark ausgeholzt. Mächtige Buchen wurden umgelegt und im großen Stil geerntet. Da klingelt natürlich die Kasse. Während eines Telefonats mit einem benachbarten Waldbesitzer, dem ein Teil des sogenannten Hegholz und Paradieses gehört, sagte mir dieser einmal wörtlich „In 100 Jahren seien die Buchen doch wieder nachgewachsen“.

Na ja, in 100 Jahren! Kurz bevor es in diesem Wald lichter wurde, konnten wir hier noch eine gigantische Steinpilz – Schwämme erleben. Wenig später fielen die Buchen reihenweise und mit einer solchen Schwämme von Herrenpilzen dürfte es selbst in guten Jahren am Homberg wohl schwer werden. 

Nun, Steinpilze gibt es natürlich auch noch im November, aber darauf sollten wir uns heute nicht versteifen. Im Spätherbst – Aspekt dominieren schließlich andere Arten, die es gilt kennen zu lernen. Darunter auch zahlreiche Speisepilze. Vom Wetter hatten wir Glück. Herrlich mild und teils sonnig. Wir kamen ganz schön ins Schwitzen. Und es war eine sehr schöne Wanderung, die zwar nicht unbedingt mit vollen Körben endete, aber doch einiges an interessantem und wissenswertem vermitteln konnte.

Spätherbstlicher Jungbuchenwald am Homberg.

Und wir starten.

Im frisch gefallenen Buchenlaub fand sich noch einiges an Täublingen. Hier sind es bereits etwas angeschwärzte Dickblättrige Kohlen – Täublinge (Russula nigricans).

Geotropismus beim Echten Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Ein bräunlicher Ritterling im Buchenwald.

Es ist ein minderwertiger Brandiger Ritterling (Tricholoma ustale).

Ein stattlicher Täubling.

Das der Frauen – Täubling sehr lecker ist wissen auch die Schnecken.

Ein Grünspan – Träuschling (Stropharia aeruginosa). Er darf als Mischpilze eingesammelt werden.

Der Seidige- oder Erdblättrige Rißpilz (Inocybe geophylla) ist hingegen ein Giftpilz.

Der auch recht stattliche Rosa- oder Morgenrot – Täubling (Russula aurora) ist zwar essbar, erreicht aber nicht die Geschmacksqualitäten des Frauen – Täublings.

Die Huthaut des Grobscholligen Riesenschirmpilzes (Macrolepiota konradii) reißt in grobe, sternförmig um den Hutscheitel angeordnete Schuppen auf.

Unter eingestreuten Lärchen bereits überständige Goldgelbe – Lärchen – Röhrlinge (Suillus flavus).

Die Herbstlorchel (Helvella crispa) kommt im Vergleich zur teils sehr düsteren Gruben – Lorchel in einem wesentlich hellerem Outfit daher.

Allein schon sein pochhartes, festes Fleisch kennzeichnet den Harten Zinnobertäubling (Russula rosacea) schon recht gut. Ein minderwertiger Speisepilz.

Ein noch junger und in diesem Stadium essbarer Birnen – Stäubling (Lycoperdon pyriforme).

Der Gelbstielige Muschelseitling (Sorcomyxa serotina) kann mit dem Austern – Seitling verwechselt werden. Nicht weiter schlimm, aber es könnte etwas bitter schmecken.

Trotz des relativ jungen Buchenbestandes in diesem Bereich auch immer mal Inseln mit Totholz dazwischen.

Ein gefundenes Fressen für Holzbewohner, so wie diesen Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor) an einem Stubben.

Catrin kann sie gebrauchen. Für ein stimmungsvolles Gesteck, dass sie mir zu Weihnachten überreichen wird. Zwar ungeeignet in der Pfanne, aber als Dekoration für Gestecke oder auch als Vitalpilz sehr beliebt. Es wird ihr nachgesagt, beispielsweise in der Krebstherapie unterstützend positiv zu wirken.

Goldene Novemberstimmung bei sonnigem und ungewöhnlich mildem Wetter.

Einfach herrlich!

So macht der November Laune!

Ein Täubling wird kritisch beäugt.

Und immer wieder reizt es mich, diese herrlich altgoldene Stimmung im Bild festzuhalten.

Eine essbare Gruben – Lorchel (Helvella lacunosa). Nicht nur im Spätherbst zu finden, sondern vom Frühling an in Laub- und Nadelwäldern.

Immer wieder wunderbare Stimmungen. Ich sehe in diesem Bild irgendwie den Frühling und den Herbst vereinigt.

Buchenast im Herbstlaub. Besiedelt vom Rotbuchen – Rindenkugelpilz (Biscogniauxia nummularis).

Am Waldrand eine Wiese voller Blumen und dazu ein Wetter wie im Frühling!

Ein Specht – Tintling (Coprinus picaceus) im warmen Sonnenlicht.

Herrliche Altbuchenkannte.

Innerhalb aber oft Jungbuchen – Aufwuchs. Die Altbuchen wurden vor etwa 15 Jahren abgeholzt.

Eigentlich hätten wir zu dieser Jahreszeit, an der Schwelle zum Winter, Austern – Seitlinge erwarten können. Hier sind es aber die aus dem Sommer bekannten und wärmeliebende Lungen – Seitlinge (Pleurotus pumonarius). Kein Wunder, bei dem ungewöhnlich warmen Herbst in diesem Jahr.

Ein gutes Abgrenzungsmerkmal des Lungen – Seitlings (Pleurotus pulmunarius) von blassen Formen des ähnlichen Austern – Seitlings ist das Gilben der Fruchtkörper beim antrocknen. Auch entströmt ihm gelegentlich ein zarter Duft nach Anis.

Ein herkömmlicher Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron).

Hier scheint etwas entdeckt worden zu sein.

Es war ein Schillerporling an Buche. Aber weit unten am Stamm. Ich vermute den Häutigen Schillerporling (Inonotus cuticularis), der aber in der Regel höher, an Stammverletzungen, dachziegelartig übereinander zu finden ist.

Häutiger Schillerporling (Inonotus cuticularis).

Schiebt sich hier neben einem Laubholzstubben ein Büschel Stockschwämmchen an das Tageslicht?

Nein, es sind Wässrige Mürblinge (Psathyrella hydrophila), die allerdings wegen der Ähnlichkeit auf den ersten Blick auch Weißstielige Stockschwämmchen genannt werden. Essbar sind auch sie, reichen aber nicht an die Qualitäten des Stockschwämmchens heran.

Ein herrliches Stück Wald!

Altbuchenbestand mit einem hohen Totholz – Anteil.

Ein wunderbarer Bereich des Waldes am Homberg.

Zartes Wiesengrün im Kontrast zum goldenen Herbst.

Der nächste Märchenfilm sollte hier gedreht werden!

Im Zuge der Sporenreifung bildet sich eine Öffnung auf den Scheitel der Birnen – Stäublinge (Lycoperdon pyriforme), um bei mechanischen Reizen wie Regentropfen, den Sporenstaub ausschleudern zu können.

Hier sehen wir aber nun echte Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabils), die Catrin für uns entdeckt hat.

Hier wird nun zugeschlagen.

Catrin entnimmt vorsichtig ein Büschel.

Und betrachtet sich die Stockschwämme genau.

Denn sie weiß, worauf es beim Stockschwämmchen Ernten an kommt. Nämlich auf die bräunlichen Schüppchen auf den Stielen.

So etwas sehen wir doch gerne. Gestürzte Bäume und gefallene Äste dürfen liegen bleiben. Genau so gehört es sich im naturnahen Wald.

Hier haben wir einen Einzelgänger der Gattung Psathyrella im Buchenlaub entdeckt.

Die Bestimmung von Mürblingen kann oft sehr anspruchsvoll sein. Deshalb möchte ich hier nur vermuten, welche Art dieser umfangreichen Gattung in Frage kommen könnte, nämlich der Aschgraublättrige Mürbling (Psathyrella tephrophylla).

Nach Erhard Ludwig kann der zunächst dunkler gefärbte Hut zu creme – ocker aufhellen und in der Mitte meist lange orange-goldocker gefärbt bleiben. Ebenfalls soll er gerunzelt sein.

Auch die Bestimmung vieler Tintlinge ist nicht so ohne weiteres möglich. Auf einer Exkursion im Jahre 2004, bei Putbus auf der Insel Rügen, konnte ich über dieses Thema mit Erhard Ludwig ins Gespräch kommen und halte mich, bis auf die gängigen Arten dieser Gattung, mit meinen Bestimmungsversuchen eher zurück.

So bekommen auch diese zarten Schönlinge von mir keinen Namen. Es bleibt bei Coprinus spec.

Es werden heut zu Tage, insbesondere auch durch das Sequenzieren, viele neue Arten entdeckt und Gatttungen aufgespalten und neu aufgestellt. Dass sich noch niemand um eine Sonderform des Grünblättrigen Schwefelkopfes (Hypholoma fasciculare) her gemacht hat, zumal sie sich bereits augenscheinlich von der Normalform unterscheidet, ist schon etwas verwunderlich. Die hier gezeigte Kollektion gehört zu einer schmächtigeren Variante, die ich bisher immer an Eichenstubben gefunden habe. Farblich mehr ein Lindgrün auf Stiel und Lamellen und auch ein schmächtiger im Wuchs.

Gelber Knollenblätterpilz (Amanita citrina). Leicht giftig!

Ein starker, liegender Buchenstamm ist besetzt von zahlreichen Konsolen des Laubholz – Harzporlings (Ischnoderma resinosum).

Eine Graukappe (Clitocybe nebularis) im Herbstlaub.

Und noch einmal von unten angeschaut.

Es ist Mittagszeit, aber die Sonne steht tief zu dieser Jahreszeit.

Und es lohnt sich einen Blick in Richtung Himmel zu werfen. Derart viele und ordentlich angeordnete Schäfchenwolken bekommt man wirklich nicht alle Tage zu sehen.

Unser Erinnerungsfoto von einer wunderbaren Herbstwanderung am Homberg.

Das war die letzte öffentliche Wanderung in diesem Jahr. Bis Weihnachten ist zwar noch etwas Zeit, aber unsere Catrin wünscht im Namen des Steinpilz – Wismar schon mal ein frohes Fest.

Wann starten wir zur nächsten Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

09. November 2022 – Kartrierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Warnowtal Karnin

Es ging in das MTB: 2335/1 = Langen Brütz

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Ziel war das Warnowtal bei Karnin


Gegen 10.00 Uhr traf ich mich mit weiteren Interessierten am Haus der Natur in Karnin.

Ziel war das Naturschutzgebiet Warnowtal bei Karnin. Die Warnow mäandert hier durch ein sehr abwechslungsreiches, oft bewaldetes Gebiet. Feuchte Erlenbrüche, trockenerer Buchenwald, Steilhänge oder auch fast heideartige Bereiche mit Trockenrasen wechseln hier oft in schneller Folge ab. Natürlich liegt aus diesem vielseitigen und interessanten Revier schon eine recht hohe Anzahl kartierter Großpilzarten vor, aber dennoch sind sicher auch Pilze zu entdecken, die bisher noch keinen Fundpunkt in den Verbreitungskarten aufweisen. In diesem Sinne durchforsteten wir heute diese vielseitige Landschaft.

Los geht es zu unserer goldenen November – Exkursion.

Die naturnahe Warnow von ihrer ruhigen Seite.

Wildwasser auf der anderen Seite der Warnow – Brücke in Karnin.

Herber Zwergknäuling (Panellus stypticus).

Dunkler Rasenrötling (Entoloma sericeum).

Nicht selten im besseren Buchenwald kommen diese Ledergelben Schwindlinge (Marasmius torquescens) vor.

Ziemlich übel „duftet“ der Schwefel – Ritterling (Tricholoma sulphureum).

Der Elfenbein – Schneckling (Hygrophorus eburneus) sondert einen säuerlich – aromatischen Duft ab, der an die Raupen des Weidenbohrers erinnern soll. Essbar.

Der schärfliche Ritterling (Tricholoma sciodes) ist genau wie obiger Schneckling in Buchenwäldern zu hause. Er ist ungenießbar.

An Totholzstücken und auf Rindenmulch ist die Steife Koralle (Ramaria stricta) zu hause.

Dieser Schwarztäubling (Russula spec.) unterlag den gestalterischen Möglichkeit der Kleintierwelt.

Kraftvoll wurzeln sich diese Buchen in Hanglage am Warnowtal Karnin fest.

Hohlweg von den Wiesen zur Warnow hinunter.

Wir jedoch wollten hinauf.

Am Waldrand immer wieder auf dem Hut stark entfärbte Fleischrote Lacktrichterlinge (Laccaria laccata).

Scheinbar auf dem Rasen, aber mit Holzuntergrund, wuchsen besonders ansehliche und essbare Rosablättrige Helmlinge (Mycena galericulata). Besonders gut treten hier die für diese Art so typischen Anastomosen im Lamellengrund zu tage.

Man könnte meinen auf Almwiesen im Bergland unterwegs zu sein.

Einige Jungfern – Ellerlinge (Cuphophyllus virgineus) erfreuten uns auf der Magerwiese.

Passend zum mageren Wiesenstandort sehen wir hier den Braunschneidigen Wiesenhelmling (Mycena olivaceomarginata).

Ein toller Fund gelang uns am Waldrand. Ich gehe davon aus, dass es sich um die Blasse Borstentramete (Funalia trogii) handeln dürfte, die im mittleren Ostdeutschland eine häufig nachgewiesene Porlingsart darstellt. In M-V wurde der Pilz bisher nur sehr selten festgestellt. Einige Jahre hatte ich den Holzbewohner in meiner Ausstellung liegen. Es war ein Abschiedsgeschenk meines langjährigen Kartierungspartners Prof. Dr. Jürgen Schwik. Er brachte mir den Pilz aus Sachsen mit, wo er keine Besonderheit darstellt. Der Porling fruktifiziert meist an Pappel.

Der Gemeine Spaltblättling (Schizophyllum comune) ist hingegen, wie sein deutscher Name schon besagt, eine häufige Art an besonders trocken liegendem Laubholz.

Besonders gefreut haben wir uns auch über diese wunderbar duftende Anis – Tramete (Trametes suaveolens). Wächst gerne frisch im Winterhalbjahr an Weiden. In diesem Fall aber an Pappel.

Ein idealer Platz auch für des Weidmanns Ansitz.

Auch Moorlandschaften finden sich im NSG Warnotal bei Karnin.

Ein herrlicher und ungewöhnlich milder Novembertag.

Die überaus häufigen Seidigen Rißpilze (Inocybe geophylla) sind giftig!

Ungiftig sind hingegen die nicht weit entfernt stehenden Runzligen Korallenpilze (Clavulina rugosa).

Renate Neubert hielt mich beim Fototermins mit den Runzligen Korallenpilzen im Bild fest.

Das letzte Laub der Buchen erstrahlt noch einmal golden im milden Sonnenlicht.

Es geht wieder in das bewaldete Warnowtal hinunter.

An feucht liegenden, toten Buchenstämmen, fanden sich diese Gallertfleischigen Fältlinge (Merulius tremellosus).

Häufig war hier auch der Rotbuchen – Rindenkugelpilz (Biscogniauxia nummularia). 

Diese Peziza wird leider keinen Namen von mir bekommen. Der Becherling wuchs an Buchenholz.

Jede Menge farbenfroher Pilztierchen = Myxomyceten.

Ein weiterer Fund, über den ich mich sehr gefreut habe, waren diese Netzaderigen Mistpilze (Bolbitius aleuriatus). Sie wachsen nicht auf Mist, sondern totem Laubholz.

Sehr willkommen bei meinen Begleitern aus Pinnow war der Fund des Gift – Häublings (Galerina marginata). Hatten sie doch vor kurzem das Stockschwämmchen im Wald bei Thorstorf kennen gelernt, so war es an der Zeit auch einmal seinem lebensgefährlichen Gegenspieler zu begegnen.

Hier sehen wir sehr wahrscheinlich den Großsporigen Gallertbecher (Ascocoryne cylichnium).

An einem liegenden und alten Buchenstamm erfreute uns ein frischer Ästiger Stachelbart (Hericium clathroides).

Hier die Artenliste von MTB 2335/1 – Warnowtal bei Karnin: Dunkler Rasenrötling, Herber Zwergknäuling, Langstieliger Knoblauchschwindling, Graukappe, Rettich – Helmling, Ledergelber Schwindling, Schwefel – Ritterling, Elfenbein – Schnackling, Rotrandiger Baumschwamm, Scharfblättriger Schwarztäubling, Schärflicher Ritterling, Niedergedrückter Rötling, Steife Koralle, Schmetterlings – Tramete, Fleischroter Lacktrichterling, Rosablättriger Helmling, Goldmistpilz, Glimmer – Tintling, Zaunblättling, Braunschneidiger Wiesenhelmling, Gemeiner Spaltblättling, Erlen – Schillerporling, Gallertfleischigers Stummelfüßchen, Echter Zunderschwamm, Anis – Tramete, Seidiger Rißpilz, Runzliger Korallenpilz, Schwarzpunktierter Schneckling, Gallertfleischiger Fältling, Angebrannter Rauchporling, Gelbstieliger Muschelseitling, Netzaderiger Mistpilz, Gift – Häubling, Striegeliger Schichtpilz, Austern – Seitling, Violetter Lacktrichterling, Rotbraune Buchenkohlenbeere, Ästiger Stachelbart, Grünblättriger Schwefelkopf, Rehbrauner Dachpilz, Laubholz – Harzporling, Winter – Stielporling, Birnen – Stäubling, Rotbuchen – Rindenkugelpilz und Blasse Borstentramete.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

02. November 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Beckerwitz

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das Messtischblatt 2033/4 = Boltenhagen

Im 4. Quadranten des Messtischblattes Boltenhagen sieht es mit geeigneten Wäldern mehr als dürftig aus. So wie schon im Frühling des vergangenen Jahres, wandten wir uns dem Küstenstreifen der östlichen Wohlenberger Wiek, am Campingplatz Beckerwitz, zu. Hier war ich bisher tatsächlich nur im Frühling unterwegs, weil es im Küstensaum durchaus einige Klassiker dieser Jahreszeit gibt. Der trockene Herbst ließ heute jedoch kaum Frischpilze sprießen, so dass es am Ende sehr dürftig geworden ist. Mich begleitete unser Ukrainischer Pilz- und Vereinsfreundfreund Timur aus Hamburg.

Auf dieser Wiese, die im Sommer als Parkplatz für den benachbarten Campingplatz dient, wuchsen einige Frischpilze.

Vor allem diese Schuppigen Wiesen – Champignons (Agaricus campestris var. squamulosus).

Mit ihren jung schön rosabraun gefärbten Lamellen und den fast ringlosen, zur Basis zuspitzenden Stielen.

Der etwas windflüchtende Kiefernkopf oberhalb der Steilküste. Hier hatte ich mir doch einige Kiefernbegleiter mehr vorgestellt. Aber leider zusätzlich dem Seewind ausgesetzt und dadurch besonders trocken.

Blick auf die Wohlenberger Wiek.

Die Tage der Kiefer rechts oben im Bild dürften gezählt sein.

Der sandige und ausgehagerte Standort hätte bei günstigeren Bedingungen sicher einiges geboten.

Viel interessanter gestaltete sich das Wetter an diesem Spätherbsttag. Höhenkaltluft war im Anmarsch.

Ein Wetter wie im April war die Folge. Ein starker Gewitterschauer mit Regenbogen und Graupelvorhang.

Sehr labile Luft ließ den Himmel fast wie im Sommer aussehen.

Die Versorgungslinie des Gewitters.

Sonnenschein, heftige Regengüsse, Regenbögen sowie Blitz und Donner sorgten für Romantik pur. Schöner kann Wetter kaum sein und es entschädigte uns für die Pilzarmut!

Hier die Artenliste von MTB 2033/4 – Küstensaum bei Beckerwitz: Wiesen – Champignon, Nelkenschwindling, Rinnigbereifter Wiesentrichterling, Goldmistpilz, Angebrannter Rauchporling, Mäuseschwänzchen, Roter Heringstäubling und Falscher Pfifferling.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

29. Oktober 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Sie führte durch die Wälder bei Ventschow

Seit längerer Zeit führte schon keine öffentlich geführte Lehrwanderung mehr durch die Waldgebiete bei Ventschow. Es wurde also mal wieder Zeit, durch diese sandigen Laub- und Nadelforste auf der Suche nach allerlei Frischpilzen zu Wandern. Es ist Spätherbst und was konnten wir zu dieser fortgeschrittenen Jahreszeit noch finden? Hier ein Überblick:

Wir starteten vom Bahnhof in Ventschow in den Herbstwald.

Auch ein Vierbeiner war dabei.

Wir tangierten eine Kleingartenanlage mit vielen Blumen, die uns anlachten, wie auch die immer noch warm strahlende Sonne des fortgeschrittenen Herbstes.

Aber auch die ersten Pilze begrüßten uns am Wegesrand. Hier sind es ungenießbare Kegelschuppige Schirmpilze (Lepiota aspera).

Noch junge und geschlossene Dunkle Hallimasch (Armillaria obscura) sorgten für erste Erfolgserlebnisse.

Auch diese jungen Pantherpilze (Amanita patherina) sind hübsch anzusehen. Gegessen werden sollten sie lieber nicht. Heftige Rauschzustände und andere Unannehmlichkeiten wären die Folge! Bei älteren und geschwächten Menschen oder auch Kindern könnte es sogar lebensbedrohlich werden.

Diese bereits aufgeschirmten Hallimasch sind dennoch jung und bestens für eine herzhafte Pilzpfanne geeignet. Gut durchgegart versteht sich und auch ohne Stiele.

Auch dieser Perlpilz (Amanita rubescens) ist ein willkommener Speisepilz. Vergleiche Pantherpilz!

Begutachtung des Perlpilzes.

Ein junger Perlpilz (Amanita rubescens) im Ideal – Zustand.

Die Falschen Pfifferlinge (Hygrophoropsis aurantiaca) können dagegen getrost im Wald bleiben. Sie sind minderwertig.

Die weiße Variante des leicht giftigen Gelben Knollenblätterpilzes (Amanita citrina).

Der unter Buchen wachsende Süßliche Milchling (Lactarius subdulcis) kommt zwar gern sehr gesellig vor, aber im Büschel ist doch eher die Ausnahme.

Im Ventschower Wald.

Die Krause Glucke im Korb ist schon sehr grenzwertig und sollte nicht mehr gegessen werden!

Dieser Violette Rötel – Ritterling (Lepista nuda) macht noch einen recht ordentlichen Eindruck.

Gut sind die Schüppchen auf dem Stiel des Stockschwämmchens (Kuehneromyces mutabilis) zu erkennen. Sehr wichtig zur Abgrenzung zum gefährlichen Gifthäubling, des Stiel glatt und glänzend erscheint.

Sehr charakteristisch kommt hier der Hut des Wasserfleckigen Rötel – Trichterlings (Lepista gilva) daher. Eine blassere Form des Fuchsigen Rötel – Trichterlings.

Ein Klassiker unter den volkstümlichen Speisepilzen, der Maronen – Röhrling (Xerocomus badius).

Ein wunderbares Erlebnis ist immer wieder der Fund dieses Blutblättrigen Zwergschirmlings (Melanophyllum haeomatospermum). Der zunächst unscheinbare Pilz verblüfft durch seine unerwartet blutroten Lamellen.

Unter der Herbsttrockenheit gelittene Grüne Knollenblätterpilze (Amanita phalloides). Gefährlichster aller Giftpilze!

Auf, auf zum fröhlichen Jagen. Pilzsucher gelten ja als die vornehmeren Jäger!

Immer unter Kiefern und meist im späteren Herbst wachsen diese ungenießbaren Leberbraunen Milchlinge (Lactarius hepaticus).

Der Glückspilz und Pilz des Jahres 2022 kann auch mal ohne weiße Hüllreste auf dem Hut auftauchen. Roter Fliegenpilz (Amanita muscaria).

Die Wanderung neigt sich ihrem Ende zu.

Vorher versammelten wir uns jedoch noch zu einem Erinnerungsfoto am Waldrand.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

26. Oktober 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Wald bei Thorstorf

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das MTB: 2033/3 = Boltenhagen

Goldenes und warmes Oktoberwetter, aber der Buchenwald zwischen den Ortschaften Thorstorf und Parin lässt eher vermuten, wir befinden uns noch Mitten im Sommer. Von den Temperaturen her konnte man das ebenfalls vermuten. Nichts von goldener Laubfärbung und das Ende Oktober!

Im dritten Quadranten des MTB Boltenhagen gibt es mehrere, kleinere Waldgebiete, die für unsere Mittwochsexkursion in Frage kommen könnten. Da wäre zunächst der Wolfsbruch bei Klütz. Er war schon im Frühling 2021 im Rahmen unserer Mittwochsexkursionen ein schönes Ziel. Zwei weitere Wäldchen schließen sich in Richtung Süden an. Das umfangreichste Revier findet sich jedoch zwischen den Ortschaften Thorstorf, Rolofshagen und Parin. Auch dieses Laub- und Nadelwaldgebiet war schon einmal Mittwochs an der Reihe und auch eine erfolgreiche, öffentliche Lehrwanderung in Begleitung eines Fernseh – Teams (Wismar t-v) führte bereits hier her. Es war auch heute das Ziel der Mittwochsexkursion. Dabei begleiteten mich auch drei Urlauberinnen und ein Ehepaar aus Pinnow.

Dieser Baumriese hat es bereits hinter sich. Hallimasch gibt ihm den Rest.

Es handelt sich um Honniggelben Hallimasch (Armillaria mellea). Sie landeten zunächst in meinem Korb, dann im Kochtopf und schließlich im Gefrierschrank.

Hin und wieder sorgt Totholz oder ein Graben für etwas unwegsamere Verhältnisse.

Der Rauchfarbene Milchling (Lactarius azonites) ist charakteristisch für den besseren Buchenwald, auch wenn er nicht gerade zu den häufigsten Arten seiner Gattung gehört.

Zahlreiche, teils in Hexenringen wachsende Erdritterlinge im Kalkbuchenwald. Sie gehören in die Gruppe um Tricholoma atrosquamosus oder T. orirubens. Letzterer soll ein gelbgrünliches Basismycel aufweisen, welches ich hier nicht ausmachen konnte.

Der Graue Korallenpilz (Clavulina cinnerea).

Im Sommer in Parkanlagen und im Herbst in Wäldern unter Eichen findet sich der häufige und geringwertige Purpurschwarze Täubling (Russula atropurpurea).

Ein Kiefern- oder besser Nadelholz – Braunporling (Phaeolus schweinitzii).

Ein Büschel von Rillstieligen Helmlingen (Mycena polygramma) in der Draufsicht.

Hier werden gleich Stockschwämmchen für Begeisterung sorgen.

Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis).

Da wird natürlich gerne zugegriffen.

Nein, hier ist nichts von goldenem Oktober zu sehen!

Der Breitblättrige Rußmilchling (Lactarius rugosus).

Und noch einmal Hallimasch (Armillaria cf.).

Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron).

Der Falbe Milchling (Lactarius pallidus) ist zwar ein imposanter Sprödblättler, aber leider wegen seiner Schärfe nicht Kochtopf- oder Pfannentauglich.

Und dieser Maronen – Röhrling besitzt bereits ein proteinreiches Innenleben.

Der Camembert – Täubling (Russula amoenolens) gehört zu den stark gerieften Kammtäublingen und ist ungenießbar. Wir finden ihn sehr häufig unter Eichen.

Ebenfalls recht häufig und an Laubholz findet sich das leicht kenntliche Gallertfleischige Stummelfüßchen (Crepidotus mollis).

Zu dem bittersten, welches unsere Großpilzflora zu bieten hat, gehört der Gefleckte Rübling (Collybia maculata).

Ähnlich seinem nächsten Verwandten, dem Grauen Faltentintling, sollte auch bei diesem Spitzbuckligen Faltentintling (Coprinus acuminatus) kein Alkohol getrunken werden, möchten man diesen, angeblich wohlschmeckenden Speisepilz, verzehren.

Wie alle Rettich – Helmlinge, ist auch der Schwarzgezähnelte Rettich – Helmling (Mycena pelianthina) leicht giftig.

Der dichte Nebel des morgens hatte sich längst gehoben und strahlendem Sonnenschein Platz gemacht. Beweis genug, dass die Nebelkappe nicht nur im Nebel zu finden ist. Aber Spaß bei Seite. Der häufige Pilz wächst vor allem zum Spätherbst hin, der oft neblig grau daherkommt. So wie die Färbung des umstrittenen Speisepilzes.

Dieser schwach giftige Knollenblätterpilz ist von Mai – November gerne in moosreichen Fichtenforsten, aber auch unter Laubbäumen anzutreffen. Narzißengelber Wulstling (Amanita gemmata).

An und um altem Buchenholz findet sich im Herbst gelegentlich der Glasigweiße Porling (Physisporinus vitreus). Er bildet unregelmäßige, wachsartige und höckerig – gewellte Überzüge aus.

Mit dem Anblick dieses schönen Maronen – Röhrlings (Xerocomus badius) möchten ich den bebilderten Bericht der heutigen Mittwochsexkursion beschließen.

Hier die Artenliste von MTB 2033/3 = Wald zwischen Thorstorf und Parin: Schmetterlings – Tramete, Rehbrauner Dachpilz, Falscher Pfifferling, Nebelkappe, Honiggelber Hallimasch, Gelbmilchender Helmling, Blaugrauer Dachpilz, Echter Zunderschwamm, Schuppiger Porling, Fastblauer Saftporling, Gallertfleischiges Stummelfüßchen, Breitblättriger Rübling, Rußfarbener Milchling, Graubräunlicher Dickfuß, Geweihförmige Holzkeule, Gemeiner Wurzelrübling, Buchen – Schleimrübling, Frauen – Täubling, Flaschen – Stäubling, Grauer Korallenpilz, Elfenbein – Schneckling, Braunfleckender Milchling, Rosa – Helmling, Falber Milchling, Birnen – Stäubling, Violetter Lacktrichterling, Purpurschwarzer Täubling, Grünspan – Träuschling, Rosablättriger Helmling, Gelbschuppiger Hallimasch, Rettich – Helmling, Süßlicher Milchling, Horngrauer Rübling, Rotfuß – Röhrling, Buckel – Tramete, Perlpilz, Angebrannter Rauchporling, Tauben – Täubling, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Rillstieliger Helmling, Maronen – Röhrling, Camembert – Täubling, Steife Koralle, Gemeiner Rettich – Helmling, Violettseidiger Rißpilz, Herber Saftporling, Kaffeebrauner Scheintrichterling, Judasohr, Goldschimmel, Gefleckter Rübling, Kahler Krempling, Spitzgebuckelter Faltentintling, Dunkler Hallimasch, Safran – Schirmpilz, Schwarzgezähnelter Rettich – Helmling, Pinsel – Schüppling, Fichten – Reizker, Gelber Knollenblätterpilz, Gelbweißer Täubling, Fichten – Zapfenrübling, Duft – Trichterling, Narzißengelber Wulstling, Rotrandiger Baumschwamm, Rotbraune Buchenkohlenbeere, Kiefern – Braunporling, Breitblättriger Rußmilchling und Glasigweißer Porling. 

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

21. – 23. Oktober 2022 – Pilzseminar in Mecklenburg

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Im Haus der Natur im Warnowtal bei Karnin

Haus der Natur in Karnin im Herbst 2022.

Freitag, 21.10. – ab 14.00 Theorie

Sonnabend, 22.10. – Exkursionen und Bestimmungen

Nach der Theorie am Freitag Nachmittag starteten wir am Sonnabend zu unseren Exkursionen in den Forsten bei Basthorst.

Die Rinder auf der Weide zeigten sich etwas verblüfft beim Anblick so vieler Zweibeiner.

Besprechung der ersten Fundstücke.

Rötlicher Sporenabwurf auf der rechten Hälfte eines benachbarten Hutpilzes. Ein ziemlich deutlicher Hinweis auf einen Vertreter aus der umfangreichen Gattung der Rötlinge.

Hier sind es Niedergedrückte Rötlinge (Entoloma rhodopolium).

Perlpilz und Pantherpilz im Vergleich.

Markant ist der dicke, verschiebbare Ring bei den Riesen – Schirmpilzen der Gattung Macrolepiota.

Ein Gifthäubling (Galerina marginata).

Ein Vertreter der brauen Ritterlinge der Gattung Tricholoma mit ihrem Burggraben zwischen Lamellen und Stielansatz.

Es geht ein wenig abwärts.

Der ungenießbare Leberbraune Milchling (Lactarius hepaticus) ist ein Kiefernbegleiter auf sauren, sandigen Böden. Auch Später Milchling genannt.

Rotbraune Nabelinge (Omphalina pyxidata) finden sich gerne an nährstoffarmen und grobsandigen Wegrändern in Nadelwäldern.

Junge Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron) im moosreichen Nadelforst.

Der Blaue Träuschling (Stropharia caerulea) ist nah mit dem beringten Grünspan – Träuschling verwandt.

Zwei- und Vierbeiner auf dem Wald-, nein Forstwegweg.

Und hier wird demnächst aufgeforstet. Unterholz wird hier bald für mehr Vielfalt sorgen.

Graue Erdritterlinge (Tricholoma terreum) unter Kiefern auf kalkreicheren Sandböden.

Ein Herrenpilz (Boletus edulis) wurde gefunden!

Braune Raslinge der Gattung Lyophyllum sind gute Speisepilze und treten in unterschiedlichen Rassen und an höchst unterschiedlichen Standorten auf.

Essbar ist auch der im Spätherbst häufige und hochbeinige Kaffeebraune Scheintrichterling (Pseudoclitocybe cyathiformis).

Die Sonne bricht stimmungsvoll durch den Herbstnebel.

Hier scheint wieder etwas interessantes gefunden worden zu sein.

Hier ist es eine Kollektion Gruben – Lorcheln (Helvella lacunosa).

Und weiter geht es durch die Forste bei Basthorst.

Hier wurde kurz zuvor mächtig gewirtschaftet.

Dem Dunklen Hallimasch (Armillaria obscura) scheint das aber wenig auszumachen.

Es hat sich goldenes Oktoberwetter eingestellt.

An einer thermophilen Waldkannte unter Eichen und Buchen eine große Gruppe recht markanter und schöner Täublinge. Sie sollten uns noch Rätsel aufgeben.

Die dunkleren Lamellen weisen auf einen Ockersporer hin und schmecken scharf.

Martin Amberger aus Hamburg hat sich intensiv mit dem Sprödblättler beschäftigt und hier noch mal gesondert fotografiert.

Die Huthaut ist bis über die Hälfte abziehbar.

Martin zog auch chemische Farbreaktionen zurate.

Er kommt zu dem Ergebnis, dass es sich um den Scharfen Honigtäubling (Russula veternosa) handeln dürfte.

Der Kröten – Ritterling oder Violettbraune Schwefelritterling (Tricholoma bufonium) gleicht im wesentlichen, bis auf die vielettlichen Tönungen auf Hut und Stiel, dem Schwefelritterling und stellt meiner Meinung nach auch nur eine Form des selben dar. Außerdem ist es eher eine montane Art, aber das Gelände war auch recht hügelig.

Auf fettem, kompostartigem Boden am Waldrand fanden wir diese Schirmpilze. Es dürfte sich um den Gift – Riesenschirmpilz (Macrolepiota venenata) handeln.

Auf unserer vormittäglichen Exkursion begleitete uns auch ein Urlauber – Pärchen, welches nur eine Lehrwanderung mitmachen wollte und sich danach wieder verabschiedete. Das Körbchen war gut mit Speisepilzen gefüllt.

Dazu gesellte sich auch noch dieser schmucke Riesenschirmpilz. Derweil brachen wir zum Roten See, bei Brüel, zum Mittagstisch in der dortigen Blockhütte auf.

Der hier ganz und gar nicht so rote Rote See an diesem wunderbaren Oktobertag.

Leider verliert der Rote See immer mehr Wasser, welches an der Badestelle besonders deutlich zu Tage tritt. Im Hintergrund der Komplex der Blockhütte, in der wir zum Mittagstisch einkehrten.

Diese niedliche Tischdekoration musste ich einfach im Bild festhalten.

Vielen Dank an das Team der Blockhütte, es hat uns vorzüglich gemundet!

Nach dem wir uns bei Speis und Trank gestärkt hatten, starteten wir zu einer Umrundung des von Wald umgebenen Roten Sees.

Natürlich galt unser Hauptaugenmerk nicht nur der schönen Umgebung, sondern in erster Linie den Großpilzen. Herausragend waren hier diese nicht so häufigen und essbaren Seidigen Ritterlinge (Tricholoma columbetta).

Ein Teil des Roten Sees aus einer anderen Perspektive.

Sehr erfreut waren wir auch über diesen Schwarzblauenden Röhrling (Boletus pulverulentus).

Der Pappel – Ritterling (Tricholoma populinum) ist hier seit vielen Jahren Standortstreu.

Mecklenburg mit seinen Seen und Wäldern – ein schönes Fleckchen Erde!

Am Roten See hatte sich auch vorübergehend Phillip Müller (rechts) zu uns gesellt.

Wie gut das hier auch mal die eine oder andere Bank steht, denn allmählich werden die Beine doch ein wenig schwer.

Eine Ausnahme unter den ansonsten schwarzsporigen Mürblingen bildet mit seinem schokoladenbraunem Sporenstaub der Rötelblättrige Mürbling (Psathyrella sarcocephalla).

Immer wieder neue Farbspiele und Spiegelungen auf der glatten Seeoberfläche.

Nicht mehr ganz so frische und etwas angetrocknete Violette Rötel – Ritterlinge (Lepista nuda).

Einer der schönsten Vertreter seiner Gattung, der eine Lebensgemeinschaft mit der Kiefer auf sandigen, kalkreicheren Böden eingeht, ist der scharf schmeckende und damit ungenießbare Blutrote Täubling (Russula sanguinea).

Allmählich schwindet das Tageslicht und wir verabschieden uns vom nun wenigstens im Ansatz Roten See.

Im Haus der Natur angelangt, wurden unsere Fundstücke auf Pappteller sortiert.

Die genaue Zuordnung ist bei der Fülle des Materials manchmal nicht ganz so einfach.

Christian aus Berlin hat eine Idee.

Phillip und Martin freuen sich über das Exkursionsergebnis sichtlich.

Auch eine nicht mehr ganz so junge und monströse Krause Glucke ist dabei.

Sonntag, 23.10. – Restliche Auswertungen und Abschlussexkursion

Die Jülchendorfer Buchen.

Nach dem wir unser Quartier geräumt hatten starteten wir am Sonntag zu unserer Abschlussexkursion durch die Jülchendoerfer Buchen. Hier sehen wir Trockene Schnecklinge (Hygrophorus penarius) und den Süßlichen Milchling (Lactarius subdulcis), zwei Buchenbegleiter.

Nur zufällig entdeckte ich am bemoosten Waldwegrand unter Nadelbäumen diesen Dottergelben Spateling (Spathularia flavida). Ich traute meinen Augen kaum, denn ich kannte die Art bisher nur von Abbildungen her. In M-V ist der Pilz sehr selten nachgewiesen. Er gehört in die Schlauchpilz – Ordnung der Flicklumpenartigen (Rhytismathalis). Für mich einer der wenigen Topp – Funde des Jahres 2022!

Ein Gilbender Erdritterling (Tricholoma argyraceum) im Endstadium. Erst beim Vergehen beginnt der Fruchtkörper namentlich zu gilben.

Auch der Verfärbende Schneckling (Hygrophorus cossus) beginnt sich erst im fortgeschrittenem Alter oder bei Wind und Trockenheit orangegelblich, besonders an den Huträndern, zu verfärben.

Einer der häufigsten Täublinge im herbstlichen Buchenwald ist der Buchen – Speitäubling (Russula mairei).

Der Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis) wächst hingegen von Mai bis November nicht nur unter Buchen. Auch mit der Eiche oder Fichte geht er gerne eine Symbiose ein und bevorzugt saure Standorte. Außerdem gehört er zu unseren ergiebigsten und besten Speisepilzen.

Ein guter Speisepilz ist auch der Kurzstielige Leder – Täubling (Russula curtipes). Er findet sich von Juni bis November in etwas kalkreichen Buchenwäldern.

Es wurde wieder ein sonniger und sehr milder Herbsttag mit tollen Farbspielen, wie hier in den Jülchendorfer Buchen.

Viel Laub liegt bereits auf den Waldböden und deren Wegen.

Dennoch überwiegen immer noch die grünen Farbtöne.

Ein Dickblättriger Schwarztäubling (Russula nigricans).

Ein recht leicht kenntlicher und häufiger Schleierling im Sommer und Herbst ist der Wohlriechende Gürtelfuß (Cortinarius torvus), Ringartige Zone am Stiel, recht entfernt stehende Lamellen und ein angenehmer, aromatischer Geruch zeichnen ihn aus.

Gute Laune unter den jungen Damen aus Mecklenburg – Vorpommern und Schleswig – Holstein sowie Christian aus Berlin.

Wir danken den Jülchendorfer Buchen.

Nach dem wir nun unser Pilzwochenende in Mecklenburg mit einer Exkursion durch die Jülchendoerfer Buchen offiziell beendet haben, fuhr ich mit einer kleinen Truppe noch zu einem Sonderstandort im Kaarzer Holz. Dort begrüßte uns zunächst dieser ungenießbare Olivgrünen Milchling (Lactarius turpis), der unter Birken oder Fichten wächst.

Grund für den Abstecher war dieser Pilz. Der Edel – Reizker (Lactarius deliciosus).

In großer Zahl und Üppigkeit wuchsen sie auf diesem kalkhaltigen Sonderstandort unter Kiefern.

Freude über diese Schwarzfaserigen- oder Schnee – Ritterlinge (Tricholoma portentosum). Ein sehr guter Herbst- und Speisepilz unter Kiefern, Fichten und Buchen und meist auf sandigen Böden.

Auch die ersten Frost – Schnecklinge (Hygrophorus hypothejus) waren trotz des milden Herbstwetters bereits erschienen.

Der scharfe Zitronenblättrige Täubling (Russula sardonia) ist ein häufiger und ungenießbarer Herbstpilz unter Kiefern.

Auch der Pilz des Jahres sorgte immer wieder für rotweißen Farbenzauber.

Und auch Butterpilze (Suillus luteus) durften nicht fehlen.

Hier sehen wir Gelbblättrige Hautköpfe (Cortinarius cinnamomeoluteus).

Perlpilze (Amanita rubescens), denen die Perlen (Hüllreste) auf dem Hut abhanden gekommen sind.

Hier durchbrechen Grünlinge (Tricholoma equestre) den Sandboden des Kiefernwaldes.

Der einstmals beliebte und schmackhafte Grünling kann nicht mehr als Speisepilz empfohlen werden. Er kann potentiell tödlich wirken! Bei häufigem Genuss kann  das Muskelgewebe geschädigt werden.

Der an sich recht zerstreut vorkommende Grünling ist hier jeden Herbst in ansehnlichen Trupps zu finden, aber in diesem Jahr gleich war er gleich als Bodendecker mit hunderten Fruchtkörpern vertreten! Derartige Mengen des echten Ritterlings sah ich bisher noch nie.

Neben Catrin begleiteten mich hier noch zwei Damen aus Schleswig – Holstein. Sie wollten noch einige Edel – Reizker mit nach hause nehmen, da diese Edelpilze bei ihnen recht selten sind. Das hatte sich gelohnt. Hunderte Exemplare blieben noch stehen. Es war ein überwältigender Anblick, diesem sonst eher vereinzelt auftauchenden Pilz in einem solchen Überfluss zu erleben.


Das Mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar lud also auch in diesem Herbst wieder zu einem Pilzwochenende nach Mecklenburg ein.

Idyllisch gelegen im kleinen Ort Karnin und im gleichnamigen Warnowtal, befindet sich das vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) betriebene Haus der Natur. Die ehemalige Naturschutzstation ist als Gästehaus eingerichtet. Nicht zuletzt für Menschen, die in Ruhe die schöne, mecklenburgische Natur mit ihren Seen und Wäldern genießen wollen. Wasserwanderungen auf der Warnow laden unweit unserer Landeshauptstadt Schwerin zur Freizeitgestaltung ein.

  • Am Freitag stand ab 14.00 Uhr wie gewohnt Theorie auf dem Programm. Es gab Beamer – Vorträge zu speziellen Themen der einheimischen Großpilzflora. In gemütlicher Runde suchten wir am Abend die  Exkursionsgebiete aus.
  • Sonnabend starteten wir nach dem Frühstück zu unseren Exkursionen und am Abend wurden unsere Fundstücke auf Papptellern sortiert, bestimmt und vorgestellt. Anschließend gemütliches Beisammensein.
  • Am Sonntag, nach der Räumung unserer Unterkünfte, starteten wir zu unseren Abschlussexkursionen wie oben dokumentiert.

Das Objekt besitzt einen großzügig angelegten Außenbereich. Sitzgelegenheiten und eine Feuerstelle sind vorhanden. Allerdings war Eigenversorgung angesagt. Eine Küche ist vorhanden.

Siehe unter: http://www.schwerinersee.de

Auf Unterkünfte – Gruppenreisen – Haus der Natur gehen.

Und zum Schluss noch ein Gruppenfoto der Teilnehmerinnen und Teilnehmer unseres Pilzwochenendes in Mecklenburg im Warnowtal bei Karnin im Herbst 2022.. 


Seminargebühren: 80,00 € p. P. zuzüglich der Kosten für die Unterkunft und Eigenverpflegung.


Wann startet das nächste Pilzwochenende in Mecklenburg? – Siehe unter Termine!

19. Oktober 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Wohlenberg

Auch für interessierte Gäste

Im Messtischblatt 2033/2 = Boltenhagen

Im 2. Quadranten des Messtischblattes Boltenhagen wären eigentlich hauptsächlich marine Pilze von Interesse, da etwa 90 % des Quadranten von der Ostsee eingenommen werden. Am Nordwestzipfel ragt der östliche Teil des NSG Tarnewitzer Huk in das Kartierungsgebiet. Dieser ist bewaldet und wäre ganz sicher auch ein dankbarer Bereich für unser Vorhaben. Leider ist die Halbinsel gesperrt und darf nicht betreten werden. Sie wurde lange Jahre militärisch genutzt und möglicherweise gibt es hier noch Altlasten, die gefährlich werden können. Deshalb bleibt nur ein kleiner, bewaldeter Küstensaum an der Wohlenberger Wiek, bei Hohen Wieschendorf, übrig. Nadel – Monokulturen sind gleich angrenzend zu finden, aber ebenfalls eingezäunt. Es handelt sich um eine Weihnachtsbaumplantage des Erdbeerhofes Glanz. Die interessantesten Revier sind daher leider nicht der Öffentlichkeit zugänglich. So begnügte ich mich damit, den schmal bewaldeten Küstensaum in Augenschein zu nehmen. Es war bezüglich Frischpilzen sehr ernüchternd. Ich hätte hier durchaus mehr erwartet, aber die Oktober – Trockenheit in Kombination mit dem Seewind haben hier kein großartiges, spätherbstliches Frischpilzaufkommen zugelassen.

Voll herbstlicher Küstenwanderweg.

Tolle Farbspiele des Herbstes.

Auch am Himmel ein bemerkenswertes Wechselspiel aus Licht und Schatten.

Hier tobt der goldene Oktober.

Oberhalb der Steilküste.

Blick über die Wohlenberger Wiek.

Dekorative Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor).

Vereinzelt gab es aber doch Pilze mit Hut und Stiel. Hier sehen wir einen Rötling der Gattung Entoloma.

Gut sind die durch Sporen rötlich verfärbten Lamellen zu sehen. Der Pilz war sehr fest und stabil. Er hielt sich noch lange in einer Frischhaltedose im Kühlschrank. Aber ich fand leider nicht die Zeit, mich näher mit ihm zu beschäftigen, so dass er nicht in meine Artenliste mit aufgenommen werden konnte.

Stellenweise größerer Trupps, Halbkreise oder Hexenringe des Pappel – Ritterlings (Tricholoma populinum). Ein Speise – und Heilpilz bezüglich Heuschnupfen.

Auch Hallimasch (Armillaria lutea) war stellenweise zu Gange.

Der Sparrige Schüppling (Pholiota squarrosa) wäre sein klassischer Verwechslungspartner.

Immer wieder eröffnet sich ein schöner Blick auf das Meer.

Ein auffrischender Nordost lässt die See unruhiger werden.

Eine für die Küste typische Egerlingsart ist der Salzwiesen – Champignon (Agaricus bernadii).

Strohgelber Rißpilz (Inocybe cookei).

Wiesen – Champignon (Agaricus campestris). 

Hier die Artenliste von MTB 2033/2 = Wohlenberger Wiek: Zugespitzter Kugelpilz, Salzwiesen – Champignon, Striegeliger Schichtpilz, Schmetterlings – Tramete, Pappel – Ritterling, Gelbschuppiger Hallimasch, Sparriger Schüppling, Strohgelber Rißpilz, Ahorn – Runzelschorf, Wiesen – Champignon, Riesenbovist und Schwefelporling

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

15. Oktober 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Durch die Forste bei Demen

Phillip Müller von wissbegierigen Umringt.

Die Barniner Tannen standen eigentlich auf dem Programm. Da aber ein großer Andrang zu verzeichnen war und viele Autos Platz finden müssen, verblieben wir gleich am Zweittreffpunkt bei Demen. Im großen und ganzen ist es ja fast das selbe Waldgebiet und auch ein klassisches Revier für Pilzsucher. Sandige Laub- und Nadelforste ließen volkstümliche Arten wie Butterpilze, Maronen, Steinpilze oder Riesen – Schirmpilze erwarten. Wir befanden uns an der Schwelle zum Spätherbst aber das Artenaufkommen war durchaus noch dem Vollherbst entsprechend vielseitig. Es war eine sehr lehrreiche Wanderung und auch der Kochtopf – Mykologe kam voll auf seine Kosten.

Zwei Parasole im Vergleich. Links verwelkt und bleibt im Wald, rechts frisch und der Hut darf in den Sammelkorb gelegt werden.

Phillip erläutert wichtiges zum Fundstück, einem Pantherpilz. Der sollte natürlich nicht in die Speise wandern, da sehr giftig!

Auch dieser Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) bleibt im Wald. Er ist vom Goldschimmel befallen.

Der Purpurfilzige Holzritterling (Tricholomopsis rutilans) soll nicht schmackhaft sein.

Absolut ungenießbar ist hingegen der unter Buchen vorkommende Graugrüne Milchling (Lactarius blennius). Sein weißer Milchsaft schmeckt scharf!

Der Eispilz (Pseudohydnum gelatinosum) soll unschädlich sein. Er dürfte jedoch wenig Aroma besitzen.

Zwar essbar, aber geringwertig ist der Weißviolette Dickfuß (Cortinarius alboviolaceus).

Wie bei vielen Schleierlingen entfärben die Fruchtkörper häufig. Das Weißblau ist hier einem Bräunlichweiß gewichen. Typisch sind aber auch die gebuckelten Hüte.

Gut essbar, aber mit einem süßlichen Aroma ausgestattet, ist der Veilchen – Rötelritterling (Lepista irina).

Links ein Derbes Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) und rechts ein Maronen – Röhrling (Xerocomus badius).

Reichlich Pilze auch auf dieser Wiese am Waldrand.

Hier begeisterten vor allem die delikaten Edel – Reizker (Lactarius deliciosus).

So wie es sich gehört. Steinpilz (Boletus edulis) und Mehlpilz (Clitocybe prunulus) in trauter Zweisamkeit dicht bei einander.

Links eine Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) und rechts eine Marone (Xerocomus badius).

Und ein farbenfroher Dickröhrling (Boletus luridiformis) zu deutsch: Flockenstieliger Hexen – Röhrling. Ab in den Korb!

Zum Schluss noch einen Steinpilz (Boletus edulis) wie man sich ihn wünscht. Entdeckt von unserer Catrin.

So manch ein Sammelkorb war am Ende gut gefüllt.

Aber sicher ist sicher. Das Sammelsurium wird nochmals von den Experten wie Phillip Müller durchgeschaut, damit es hinterher nicht noch schief geht. Schließlich waren ja auch allerhand Giftpilze im Wald.

Das hat sich gelohnt!

Auch das wird sicherlich eine tolle Pilzpfanne ergeben.

Viele Leute, viele Pilze heute im Wald zwischen Demen und Buerbeck.


Wann startet die nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!

12. Oktober 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Tarnewitzer Urwald

Auch für interessierte Pilzfreunde

Es ging in das Messtischblatt 2033/1 = Boltenhagen

Das Boltenhagener Messtischblatt war bereits im Frühling des Jahres 2021 im Rahmen der Mittwochsexkursionen an der Reihe. Jetzt haben wir Herbst und sicherlich ist mit einem deutlich höheren Frischpilzaufkommen und größerer Vielfalt zu rechnen. Daher machte es Sinn, hier nochmals unterwegs zu sein. Sinn macht es übrigens immer, da die Pilzflora ständigen Veränderungen unterworfen ist. Je mehr Pilzarten erfasst, beobachtet und kartiert werden, je mehr Datenmaterial vorliegt, um so besser lassen sich Veränderungen in unserer Umwelt erkennen und belegen. Kartierungen dienen daher auch als Grundlage zum erstellen von Roten Listen.

Ziel war der Tarnewitzer Urwald. Er liegt südöstlich von Boltenhagen, nordöstlich von Christienenfeld und nordwestlich der Ortschaft Oberhof. Es handelt sich vorwiegend um Laubwaldbestände mit Erlenbrüchen, aber auch Buchenwald. Etwas Fichtenforst finden wir hier ebenfalls vor. Dazu hatte sich auch eine Urlauberfamilie eingefunden. Hier einige Bilder von heute.

Hallimasch waren die dominantesten Speisepilze heute. Hier sehen wir den Gelbschuppigen Hallimasch (Armillaria lutea).

Gern an Eichenstubben findet sich fast ganzjährig der schmackhafte Rosablättrige Helmling (Mycena galericulata).

Am Waldrand unter Eichen und auf schwerem Lehmboden einige Fahle Röhrlinge (Boletus impolitus). Sie waren bei meinen Gästen sehr willkommen, erinnerten die mastigen Röhrlinge gar an Steinpilze. Und tatsächlich wird der Pilz auch Ungenetzter Steinpilz genannt. Dennoch steht er eher den Rauhfuß – Röhrlingen, als den Steinpilzen nahe. 

Der beste Fund unserer heutigen Kartierungsexkursion war der Bepuderte Holztrichterling (Ossicaulis lignatilis.

Unter Haselsträuchern findet sich mitunter in größeren Trupps der scharfe Hasel . Milchling (Lactarius hortensis).

Gefreut habe ich mich über diese Gelbknolligen Slerotienrüblinge (Collybe cookei).

Ein schöner Fund war auch dieser Kleinsporige Olivschnitzling (Simocybe centunculus). Der recht seltene Pilz wächst auf totem Laubholz und ist mit einiger Erfahrung auch ohne sich die Sporen unterm Mikroskop anzuschauen gut kenntlich.

Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus).

Immer wieder und nicht nur Gelbschuppiger Hallimasch (Armillaria lutea).

Immer wieder hübsch, der Rosa – Helmling (Mycena rosea).

Ein besonderes Erlebnis war auch ein alter Buchenstamm mit Ästigen Stachelbärten (Hericium clathroides).

Kalkreicheren Boden benötigt der Violettliche Schwindling (Marasmius wynnei).

Honniggelber Hallimasch (Armillaria mellea).

Brennend scharfe, weiße Milch, sondert der unter Hainbuchen wachsende Brenn – Reizker (Lactarius pyrogalus) ab.

Eine ganze Straße von dicht – büschelligem Honiggelben Hallimasch. Nun konnte ich nicht mehr an mich halten. Die mussten mit für unseren Pilz – Imbiss!

Mitunter auch recht originelle Wuchsformen beim Hallimasch.

Trotz der dunklen Hüte handelt es sich um den Honniggelben Hallimasch (Armillaria mellea).

So trägt auch der Hallimasch und der Holzkohlenpilz seinen Teil zum Eschensterben bei.

1 – A – Qualität!

Ein schöner Herbsttag im Tarnewitzer Urwald.

Und nochmals Stachelbärte (Hericium clathriodes).

Weißer Polsterpilz (Oligoporus ptychogaster) mit Guttationströpfchen.

Violette Rötel – Ritterlinge (Lepista nuda) in der Nadelstreu der Fichtenforst.

Feuer – Schüppling (Pholiota flammans).

Unter einer Birkengruppe leuchteten einige Fliegenpilze und dazwischen auch der eine und andere, recht überständige Birkenpilz (Leccinum scabrum).

Sehr hübsch anzusehen, diese jungen Ziegelroten Schwefelköpfe (Hyphloma lateritium).

Wir verabschieden uns für heute vom Tarnewitzer Urwald.

Hier die Artenliste von MTB 2033/1 = Tarnewitzer Urwald: Striegeliger Schichtpilz, Holzkohlenpilz, Grünblättriger Schwefelkopf, Rosablättriger Helmling, Fahler Röhrling, Tintenstrichpilz, Gemeiner Wurzelrübling, Ahorn – Runzelschorf, Horngrauer Rübling, Rotfuß – Röhrling, Purpurschwarzer Täubling, Duft – Trichterling, Gelbschuppiger Hallimasch, Striegelige Tramete, Bepuderter Holztrichterling, Flacher Lackporling, Echter Mehltau, Halbresupinater Weichporling, Hasel – Milchling, Großer Bluthelmling, Gelbknolliger Sklerotienrübling, Echter Zunderschwamm, Buchen – Schleimrübling, Kleinsporiger Olivschnitzling, Riesenporling, Gemeiner Rettich – Fälbling, Gallertfleischiger Fältling, Fuchsiger Röteltrichterling, Langstieliger Knoblauchschwindling, Gelbmilchender Helmling, Ästiger Stachelbart, Widerlicher Ritterling, Violettlicher Schwindling, Gesäter Tintling, Ledergelber Schwindling, Falscher Rotfuß – Röhrling, Violettseidiger Rißpilz, Flächiges Eckenscheibchen, Halsband – Schwindling, Schmetterlings – Tramete, Geweihförmige Holzkeule, Brandiger Ritterling, Derbes Rotfüßchen, Brennreizker, Brandkrustenpilz, Rehbrauner Dachpilz, Grauer Faltentintling, Süßriechender Fälbling, Weißer Anis – Champignon, Schopftintling, Breitblättriger Rübling, Süßlicher Milchling, Perlpilz, Rotrandiger Baumschwamm, Safran – Schirmpilz, Blauender Saftporling, Violetter Rötel – Ritterling, Schwarzgezähnelter Rettich – Helmling, Fichten – Zapfenrübling, Weißer Polsterpilz, Feuer – Schüppling, Kahler Krempling, Graukappe, Goldschimmel, Falscher Pfifferling, Rettich – Helmling, Roter Fliegenpilz, Birkenpilz, Derbes Rotfüßchen, Violetter Lacktrichterling, Fleischroter Lacktrichterling, Ziegelroter Schwefelkopf, Glimmer – Tintling und Herber Zwergknäuling.   

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

08. Oktober 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Sie führte durch die Wälder bei Kukuk

Die Kukuksbuchen waren eigentlich das Ziel unserer öffentlichen Lehrwanderung. So wollten wir diesem Buchenwald einen Besuch abstatten, landeten aber durch einen Fahrfehler meinerseits in den Seetannen. Ich denke aber, am Ende war wohl kaum jemand darüber betrübt, denn die Sammelkörbe füllten sich doch ganz gut und auch das Artenaufkommen war recht vielseitig und interessant. Heute waren wir außerdem eine starke Truppe und ich konnte auch mit der Kompetenz unseres frisch gebackenen Pilzberaters Phillip Müller rechnen.

Ein ganzes Nest noch junger, geschlossener Kegelschuppiger Schirmpilze (Lepiota aspera). Vom Ansehen hübsch, stößt aber bereits ihr stechender Geruch davon ab, sie in der Küche verwenden zu wollen. Sie gelten als ungenießbar.

Dann schon eher diese ansehnlichen und Rillstieligen Weichritterlinge (Lepiota grammopodia). Aber auch ihr Speisewert ist umstritten.

Immerhin erhielten sie doch eine ganze Menge Aufmerksamkeit, sind sie doch die Riesen in ihrer Gattung.

Ein etwas kleinerer Bruder des großen Parasol ist der Grobschollige Riesenschirmpilz (Macrolepiota konradii). Er darf ohne Vorbehalte in die Bratpfanne gelangen. Nur die Hüte, versteht sich.

Nicht empfehlenswert ist hingegen der Ziegelrote Schwefelkopf (Hypholoma lateritium).

Geringwertig als Speisepilz, dafür aber ein Augenschmaus ist der an Nadelholz fruktifizierende Purpurfilzige- oder Rötliche Holzritterling (Tricholomopsis rutilans).

Eine Augenweide ist auch der ebenfalls geringwertige Sparrige Schüppling (Pholiota squarrosa), den wir im Herbst in üppigen Büscheln am Fuße von Laub- und Nadelbäumen finden können.

Sparrig abstehende Schuppen auf Hut und Stiel.

Durch die See (Kiefern)tannen.

Beeindruckend ist immer wieder eine Geschmacksprobe mit dem Heimtückischen- oder Zedernholz – Täubling (Russula badia).

Das sieht doch schon mal recht lecker aus.

Wie aus dem Bilderbuch kommen diese essbaren Kiefernbegleiter daher. Buckel – Täubling (Russula caerulescens).

Ein nahezu perfekter Knollenblätterpilz! Aber er ist relativ harmlos, der Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita citrina).

Auch der Rotbraune Scheidenstreifling (Amanita fulva) gehört zu den Wulstlingen. Er aber ist durchaus essbar.

Ob Phillip der jungen Dame den an sich essbaren Safran – Schirmpilz empfohlen hat, vermag ich nicht mehr zu schreiben, denn es wird angehenden Pilzberatern auf den Weg gegeben, alle rötenden Schirmpilze nicht mehr frei zu geben.

Natürlich durfte auch der Pilz des Jahres 2022 nicht fehlen.

Und wo er seine unübersehbare Pracht entfaltet, ist oft auch der Herrenpilz (Boletus edulis) nicht fern. Unserer Catrin ist er nicht entgangen.

Sandpilz (Suillus variegatus). Unter den Schmierröhrlingen bildet er mit seiner trockenen Huthaut, den olivlichen Röhren und seinem blauenden Fleisch eine Ausnahme.

Getrocknet eine ausgezeichnete Würze ergibt der ansonsten giftige Bruch – Reizker oder Maggipilz (Lactarius helvus).

Auch der Blick in diesen Korb lässt kaum Wünsche übrig.

Oder doch?

Auch der Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis) ist ein Leckerbissen und wandert in den Korb.

Der Herbst – Rotfuß oder das Derbe Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) besitzt ein säuerliches Aroma, welches nicht jedem Feinschmecker zusagt.

Der Geschmackswert des Maronen – Röhrlings (Xerocomus badius) dürfte hingegen unumstritten sein.

Die stark giftigen Pantherpilze (Amanita pantherina) gehören, wie unschwer zu erkennen ist, zu den Wulstlingen oder Knollenblätterpilzen.

Da freut sich der Kochtopf – Mykologe! Und damit endet auch eine der erfolgreichsten und gut besuchten Wanderungen des Jahres.


Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe unter Termine!

16. Oktober 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion SehlsdorferTannen

Ein letztes mal stand heute die Topographische Karte Mestlin auf dem Plan, MTB 2437/4. Das Blatt im Maßstab 1: 25 000 wurde geviertelt und heute war der 4. und letzte Quadrant an der Reihe. Mit größeren Wäldern ist dieses Gebiet allerdings nicht gesegnet. Neben kleinen Waldinseln finden sich auch etwas lohnendere Ziele. So der Warnow Graben bei Lenschow. Ein kleineres Waldgebiet nördlich Bahlenrade, ein Nadelwald am Sandberg oder die Sehlsdorfer Tannen. Dieses Gebiet stand schon einmal auf dem Programm einer Mittwochsexkursion. Im Herbst 2018. Auch wegen der Erreichbarkeit (Kreisstraße 24) habe ich auch heute wieder dieses Revier ausgesucht. Es ging also in die Sehlsdorfer Tannen. Nicht wie vorgesehen am 05. Oktober, sondern erst am 16.10.2022. Der große Pilzschub war bereits über dem Berg. Es waren viele überständige Fruchtkörper vor Ort. Das überwiegend von Nadelbäumen bestandene Revier ist teils recht verkrautet, teils aber durchaus auch mit für Speisepilz – Fans interessanten, moosigen Bereichen ausgestattet. Aber anscheinend wird das Waldgebiet nicht so sehr von den Sonntagssammlern frequentiert, denn überständige Maronen (aber nicht nur, siehe oben) standen immer wieder in den Moospolstern.

Hier sehen wir Grüne Anis – Trichterlinge (Clitocybe odora).

An morschem Fichtenholz findet sich nicht selten der Eispilz oder Zitterzahn (Pseudohydnum gelatinosum).

Wechselfarbiger Spei – Täubling (Russula fragilis).

Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius). Das schiefhütige Exemplar in der Mitte ist vom Goldschimmel befallen und darf nicht zu Speisezwecken gesammelt werden.

Und auch der Pilz des Jahres war anwesend.

Ganz besonders gefreut habe ich mich auch über diesen leicht giftigen Seifen – Ritterling (Tricholoma saponaceum).

Aber auch über diese delikaten Edel – Reizker (Lactarius deliciosus).

Hier die Artenliste von MTB 2437/4 = Sehlsdorfer Tannen: Dunkelscheibiger Fälbling, Eichen – Milchling, Roter Fliegenpilz, Camembert – Täubling, Nebelgrauer Trichterling, Weißmilchender Helmling, Goldschimmel, Grüner Anis – Trichterling, Amiant – Körnchenschirmling, Papagei – Täubling, Schlanker Riesenschirmpilz, Fleischroter Lacktrichterling, Mäuseschwänzchen, Beutel – Stäubling, Derbes Rotfüßchen, Rotfüßchen, Rostfleckiger Helmling, Kahler Krempling, Maronen – Röhrling, Herber Saftporling, Rotbrauner Milchling, Falscher Pfifferling, Geflecktblättriger Flämmling, Horngrauer Rübling, Flatter – Milchling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Buchen – Schleimrübling, Langstieliger Knoblauchschwindling, Grünblättriger Schwefelkopf, Weißer Polsterpilz, Fichten – Zapfenrübling, Gelbweißer Täubling, Dunkler Hallimasch, Brennender Rübling, Rosablättriger Helmling, Gallertartiger Zitterzahn, Gelber Knollenblätterpilz, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Winter – Stielporling, Fuchsiger Scheidenstreifling, Körnchen – Röhrling, Wechselfarbiger Speitäubling, Violetter Lacktrichterling, Echter Zunderschwamm, Pantherpilz, Seifen – Ritterling, Stink – Schirmling und Edel – Reizker.  

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

30.09. – 03.10.2022 Pilzausstellung in Wismar

29. Großpilzausstellung in Wismar

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Im Mykologischen Informationszentrum ABC Straße 21

Freitag, dem 30. September bis Montag, dem 03. Oktober 2022 im Mykologischen Informationszentrum Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21. Eintritt: 2.00 €


Auch in diesem Jahr gab es wieder eine Großpilzausstellung in Wismar zu sehen. Wie gewohnt in den Räumlichkeiten der ABC Straße 21. Schon die Vortage standen ganz im Zeichen unserer Pilzschau. So waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e. V. mehrere Tage in unterschiedlichsten Wäldern, Parkanlagen, Wiesen, Heiden und Mooren unterwegs, um eine möglichst große Bandbreite einheimischer Pilzarten zusammen zu tragen.

Und der Termin hätte nicht besser festgelegt sein können. Nach monatelanger Trockenheit starteten nun aller Orten die Großpilze richtig durch. Gut an den zahlreichen Parasolen (Macrolepiota procera) zu erahnen, die überall an Straßen- und Waldrändern ihre Schirme aufspannten oder es gerade vor hatten.

Zunächst galt es jedoch reichlich Speisepilze für unser Imbissgeschäft zusammen zu tragen. Wir begannen mit Wiesenpilzen wie diese Acker – Schirmpilze (Macrolepiota excoriata).

Und diesen Gedrungenen Champignons (Agaricus spissicaulis).

Der Anfang ist gemacht. Die Champignons wurden blanchiert und vorübergehend eingefroren.

Die tollen Riesen – Schirmpilze waren dafür zu schade und sie wurden in einem Frischhaltebehälter im Kühlschrank aufbewahrt, um schließlich die Ausstellung zu bereichern.

Schirmpilze und Champignons in Topp Qualität!

Danach besuchten Monika, Viola, Klaus – Peter und Reinhold einen Sonderstandort am Rande eines Kies – Tagebaus. Junge Schmierröhrlinge in Massen, kaum möglich alle einzusammeln. Wir konnten aus dem vollen Schöpfen. Hier sind es Körnchen – Röhrlinge (Suillus granulatus).

Hier Butterpilze (Suillus luteus) vom feinsten.

Und auch den verhältnismäßig seltenen Ringlosen Butterpilz (Suillus collinitus) gab es hier in nahezu unglaublichen Mengen.

Gehen oben gezeigte Arten allesamt eine Lebensgemeinschaft mit Kiefern ein, so fanden sich unter eingestreuten Birken – Gruppen große Trupps von Birkenpilzen.

Unter Eichen gesellten sich noch diese mastigen Fahlen Röhrlinge (Boletus impolitus) hinzu.

Taschen, Beutel und Körbe sind gut gefüllt. Eine lange Nacht des Verarbeitens stand noch bevor.

Da läuft einem doch schon das Wasser im Munde zusammen.

Huthaut abgezogen, zerkleinert, gewaschen und in Töpfe ohne Wasser gefüllt und etwa eine halbe Stunde lang unter häufigem umrühren Köcheln lassen.

In Gefrierbeutel füllen und nach dem Abkühlen ab in den Tiefkühlschrank.

Soweit zu dem Küchengeschäft, aber im Mittelpunkt stand natürlich unsere Ausstellung. Ein möglichst große Bandbreite verschiedenster Großpilze galt es wieder zusammen zu tragen.

Auf kurzgrasigen Wiesen findet sich der essbare Krönchen – Träuschling (Stropharia coronilla).

Auf nährstoffreichen, fetten Böden der Kompost – Champignon (Agaricus vaporarius).

Besonders entlang grasiger Waldwege wächst im Herbst sehr zahlreich der Stink – Schirmling (Lepiota cristata). Vorsicht, die kleineren, echten Schirmlinge, können Knollenblätterpilz – Gifte enthalten!

Oft sehr zahlreich und in Hexenringen kann man dem Gestielten Schütterzahn (Cystotrema confluens) auf nährstoffarmen, sandig – kiesigen Böden unter Kiefern und Zitterpappel begegnen.

Hier sehen wir eine Gruppe Rötlicher Lacktrichterlinge (Laccaria laccata), die sich zwischen Hundsflechten empor schoben. Unten im Bild angeschnitten ist noch ein Nelkenförmiger Warzenpilz zu sehen.

Der Kupferrote Gelbfuß (Chroogomphus rutilus) gilt als guter Speisepilz, der in der Pfanne einen interessanten Farbumschlag zu violett hin erfährt. Irgendwie deutet sich dieses hier bereits am Hutrand an.

Riesen – Kremplinge auf kiesig – sandigem Boden unter Kiefern. Ich hätte ihn als Großen Krempling bestimmt, aber der soll nur unter Laubbäumen vorkommen. Unter Kiefern wird eine weitere Art angegeben namens Paxillus obscurisporus, demnach also Dunkelsporiger Krempling. Er soll eine  zugespitzte Stielbasis besitzen.

Echt riesige Teile und den Großen Krempling (Paxillus validus) kenne ich auch nur unter Laubbäumen wie beispielsweise Linden in städtischen Anlagen.

Sehr scharf in den Lamellen ist der Vielfarbige Täubling (Russula versicolor), den wir meist unter Birken antreffen können. Natürlich standen hier auch Kiefern zwischen.

Sandborstlinge der Gattung Geopora.

Nicht nur auf Brandstellen, sondern meist auf grobkörnig – sandigen Böden unter Kiefern findet sich der Kohlen – Trichterling (Clitocybe sinopica). Gut kenntlich an seinen starken Mehlgeruch, der an den Maipilz erinnert. Essbar.

Diese hübschen Edel – Reizker (Lactarius deliciosus) kamen mir für unsere Ausstellung gerade recht.

Diese seltenen Wald – Schnecklinge (Hygrophorus nemoreus) fand ich im Paradies.

Hier sind es Rauchfarbene Milchlinge (Lactarius azonites).

Den Getigerten Sägeblättling (Lentinus tigrinus) auf einer großen Ausstellung zu präsentieren ist keine Selbstverständlichkeit. Das Paradies machte es möglich.

Sehr gefreut habe ich mich auch über diese Strohblassen Schüpplinge (Pholiota gummosa). Schließlich sind diese ungenießbaren Pilze auch nicht allzu oft zu finden.

Auch dieser ungenießbare Massenpilz des Herbstes darf in einer Ausstellung, die etwas auf sich hält, nicht fehlen. Gemeiner oder Tränender Rettich – Fälbling (Hebeloma crustuliniforme).

Den Rosablättrigen Helmling (Mycena gallericulata) hätte sicher kaum jemand vermisst. Eigentlich schade, soll er doch sehr schmackhaft sein und somit würde es sich schon lohnen, ihn etwas näher kennen zu lernen.

Sehr willkommen war mir auch der Rotstielige Rübling (Collybia marasmioides). Ist er doch relativ selten, aber an diesem Standort in der Nähe des ehemaligen Waldhotels bei Neukloster seit vielen Jahren standortstreu.

Auch der Braune Ledertäubling (Russula integra) ist unweit des Waldhotels am Klaasbach mit großer Regelmäßigkeit anzutreffen. Immerhin ein guter Speisepilz.

Schöne Dreiergruppe weißer Gelber Knollenblätterpilze (Amanita citrina f. alba). Natürlich gehen die mit, auch wenn sie als gefährliche Giftpilze eine Nullnummer sind.

Dieser Steinpilz (Boletus edulis) darf so gerade noch in meinen Korb. Jüngere Exemplare wären angebracht, aber sicher ist sicher, denn es wäre wirklich etwas blamabel, wenn es im Steinpilz – Wismar eine große Ausstellung ohne den Chef geben würde.

Ich bin immer noch im Klaasbachtal unterwegs. Will man im Herbst diesem seltenen Milchling begegnen, so ist es hier eine Erfolg versprechende Adresse. Rotgegürtelter Milchling (Lactarius rubrocinctus). Ungenießbar.

Igel – Stäubling (Lycoperdon echinatum). Auch er gehört zum Inventar des Klaasbachtales.

Die kalkreichen Hangterrassen des Klaasbachtals sind auch immer gut für attraktive Cortinarien. Hier sehen wir Grünlings – Klumpfüße (Cortinarius pseudosulphureus).

Hier den Bitteren Schleimkopf (Cortinarius infractus).

Oder auch den variablen Graubräunlichen Dickfuß (Cortinarius anomalus). Alle Arten sind ungenießbar.

Auf der Rinde eines alten Buchenstammes finden sich hier Knotige Schillerporlinge (Inonotus nodulosus) und Buchen – Schleimrüblinge (Oudemansiella mucida).

Ein zarter, aber dafür wunderschöner Vertreter der hellsporigen Freiblättler ist der Gelbflockige Wollstielschirmpilz Schirmpilz (Lepiota ventriosospora). Er wird separat in eine kleinere Frischhaltedose gelegt.

Bitte vorsichtig anfassen, damit der zartwollige Stiel erhalten bleibt.

Inzwischen sind mir im Klaasbachtal Monika und Hans – Peter entgegen gekommen und sie hatten einen Stamm mit prächtigen Ästigen Stachelbärten (Hericium clathroides) entdeckt.

Inzwischen haben wir in die Züsower Forst umgesetzt. Hier wuchsen am Rande eines Erlenbruchs diese Olivbraunen Erlenmilchlinge (Lactarius obscuratus). Auch diese „Zärtlinge“ wurden separat in einer Frischhaltedose verstaut.

In einer moosreichen Fichten – Monokultur junge Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron) praktisch als Bodendecker.

Auch diese Echten Waldchampignons (Agaricus silvaticus) fanden sich dort.

Ein alter Buchenstubben über und über mit diesen bräunlichen Pilzen besetzt. Sollte es sich um Stockschwämmchen handeln?

Aber nein, die Stiele sind weißlich, ohne bräunliche Schüppchen. Es handelt sich um Wässrige Mürblinge, auch Weißstieliges Stockschwämmchen genannt. Auch sie sind essbar, können aber dem Stockschwämmchen nicht das Wasser reichen. Mitunter sollen sie sogar unbekömmlich wirken.

Auch diese Kerbrandigen Trichterlinge (Clitocybe costata) sind willkommen. Jeder Art zählt!

So auch diese duftenden Anis – Zählinge (Lentinellus cochleatus).

Und so sehen sie von unten aus. Schön sind die sägeblattartigen Lamellenschneiden zu erkennen.

Auch die farbenfrohen Flockenstieligen Hexen – Röhrlinge (Boletus luridiformis) dürfen auf einer Ausstellung nicht fehlen.

Inzwischen befinden wir uns in der Höltingsdorfer Forst. Hier geht unter Lärchen richtig die Post ab. Immer wieder finden sich unter ihnen die überaus häufigen Goldgelben – Lärchen – Röhrlinge. Schön, aber nichts besonderes.

Wesentlich besonderer waren da schon die in unseren Breiten seltenen Grauen – Lärchenröhrlinge (Suillus viscidus). Hier gab es sie in für mich nie gesehenen Größenordnungen und Mengen.

Immer wieder schön ist auch der Milde Milchling (Lactarius mitissimus), mit seinen orangen Fruchtkörpern.

Direkt am Ufer eines Waldsees bei Tarzow Unmengen von Welken Milchlingen (Lactarius vietus). Sie sind Birkenbegleiter.

Auch der Pilz des Jahres 2022 geht mit Vorliebe eine Beziehung mit der Birke ein, aber nicht nur!

So wie beispielsweise der Birken – Speitäubling (Russula emetica).

Auf einer Wiese in Jesendorf leuchteten bereits von weitem zahlreiche Weiße Anis – Champignons (Agaricus arvensis). Die mussten natürlich auch mit.

Inzwischen befinden wir uns in den Wäldern und Forsten um Weberin. Hier bereichert der Milde Wachstäubling (Russuala puellaris) das Sammelsurium.

Auch der Weinrote Graustieltäubling (Russula vinosa) und die Rostfleckigen Helmlinge (Mycena zephirus) sind sehr willkommen.

In den Moospolstern immer wieder junge Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius).

Und besonders an den Wegrändern die herrlichsten Steinpilze (Boletus edulis).

Auch diese frischen Sand – Röhrlinge (Suillus varigatus) waren mir sehr willkommen.

Und direkt daneben, ganz unscheinbar, der erste und auch einzige Pfifferling (Cantharellus cibarius), den wir zu unserer Ausstellung auftreiben konnten. Dazu in seiner weißen Tracht ganz untypisch. Es handelt sich um die seltene Albino – Form des ganz normalen Pfifferlings.

Einer der schönsten und imposantesten Sprödblättler der sauren Kiefernforste ist der extrem scharf schmeckende Zedernholz – Täubling (Russula badia).

Diesen Standort teil er mit dem leuchtenden Apfel – Täubling (Russula paludosa), welcher hingegen mild schmeckt und als guter Speisepilz gilt.

Ein weiterer Korb füllt sich zusehends.

Auch der Keulenfuß – Trichterling (Clitocybe clavipes) ist willkommen.

Auch die Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) sollte nach Möglichkeit nicht fehlen.

Diese Grünen Anis – Trichterlinge (Clitocybe odora) können mit ihrem intensiven Duft betören.

Monika, Hans – Peter und Reinhold suchten nun die Jülchendorfer Buchen kurz auf. Hier beglückten uns einige Espen – Rotkappen (Leccinum fulvum), von denen hier dieses wunderschöne Exemplar stellvertretend zu sehen ist.

Und endlich! An einer Böschung unter Eichen, am Sonderstandort Sternberg, von dem schon viele unserer Imbisspilze stammten, der wichtigste Pilz einer jeden Ausstellung. Der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides).

Stets unter Birken findet sich der minderwertige Verblassende Täubling (Russula pulchella).

Auch das hat noch einmal gelohnt. Die Pilze sind nicht komplett gesäubert und natürlich mit erhaltener Stielbasis in den Korb verfrachtet worden. Sie sollen schließlich in voller Schönheit unsere Ausstellung bereichern.

Die Pilze wurden in mehreren Kühlschränken zwischen gelagert, und auf unseren vorbereiteten und mit Moos ausgelegten Ausstellungsflächen ab Freitag zur Schau gestellt.

Das waren die Öffnungszeiten

Freitag, der 30.09. von 14.00 – 18.00 Uhr

Sonnabend, der 01.10 von 10.00 – 18.00 Uhr

Sonntag, der 02.10. von 10.00 – 18.00 Uhr

Montag, der 03.10. von 10.00 – 18.00 Uhr

Auch weitere Pilzfreunde waren unterwegs, so vor allem auch Phillip, der nicht nur reichlich Frischpilze anlieferte, sondern sogar schon im Vorfeld für unseren Imbiss sammelte, und diese bereits eingefrostet mit brachte.

Besonders interessant war auch dieser Maisbeulenbrand (Usdtilago maydis), den Phillip für uns auftrieb.

Und es hatte sich gelohnt. 292 Arten fanden ihren Platz im Info – Zentrum.

Die Arbeit hatte sich auch gelohnt, denn die Ausstellung war in diesem Jahr richtig gut besucht! Dank auch den Medien wie der Presse oder dem NDR, die auf unsere Großpilzschau im Vorfeld aufmerksam machten.

Besonders beliebt war natürlich der Bereich mit den Röhrenpilzen, an denen es in diesem Jahr wirklich keinen Mangel gab. Das heißt, zu Zeiten unserer Ausstellung.

Aber auch die Fetten Hennen zogen die Blicke auf sich.

Auch diese Seitenfläche ist voll ausgelastet.

Fliegenpilze und Parasole sind immer ein Blickfang.

Porlinge, Schichtpilze, Bauchpilze, Korallen und Schlauchpilze finden sich in diesem Bereich.

Die Sprödblättler an der Vorderfront.

Margit und Bernhard aus dem Spreewald bekamen von Monika (links) einen Präsentkorb für die jahrelange Unterstützung unserer Pilzausstellungen, insbesondere des Imbissgeschäftes, überreicht. Sie opfern seit vielen Jahren extra für uns einige Tage ihres alljährlichen Ostsee – Urlaubes. Ein ganz herzliches Dankeschön auch an dieser Stelle nochmals in den Spreewald!

Imbiss gab es am Sonnabend und Sonntag jeweils zwischen 11.00 und 18.00 Uhr.

Herzhafte Waldpilzsuppe, Pilzpfanne und Suppe sowie frische Waffeln.

Von der Pilzberatung wurde rege gebrauch gemacht.

Dank allen, die auch unsere 29. Ausstellung möglich machten. Leider stand der Imbiss in diesem Jahr unter keinen guten Stern. Regen und immer wieder Regen.

Das war die 29. Großpilzausstellung in Wismar im Herbst 2022. 292 Arten! 

Wann findet die 30. Großpilzausstellung statt? – Siehe unter Termine!

25. September 2022 – Pilztag im Lübschen Forst

Pilzwanderungen in der Lübschen Forst Ritzerau

BUND im Kreis Herzogtum Lauenburg

Treff am Sonntag, dem 25. September 2022, um 09.45 Uhr in 23896 Ritzerau, Am Forstgehöft, Köhlerhütte (800 m geradeaus den Waldweg durchfahren). Dauer der Veranstaltung 10.00 – 14.00 Uhr. Zur Teilnahme sind verbindliche Anmeldungen unter folgender Mail – Adresse erforderlich: hans-heinrich.stamer@bund-rz.de


Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Kostenpunkt: 7,00 € p. P. (Kinder unter 13 Jahren zahlen die Hälfte).


Wie gewohnt wurde die Veranstaltung von den Organisatoren eröffnet und es gab einige Erläuterungen zum Wald und auch speziell zum Umgang mit unseren Großpilzen. Danach wurde in mehreren Gruppen in verschiedene Bereiche der Ritzerauer Forst zu den jeweiligen Pilzwanderungen aufgebrochen und gegen 13.00 Uhr versammelten sich alle wieder vor der Köhlerhütte. Die gefundenen Pilze wurden auf Tischen ausgebreitet, besprochen und auf ihre Genießbarkeit kontrolliert. Auf die obligatorische Pilzpfanne von vor – Corona – Zeiten musste auch in diesem Jahr leider verzichtet werden.

Eröffnung und Begrüßung der Teilnehmer durch Hans – Heinrich Stamer vom BUND im Kreis Herzogtum Lauenburg (links) und dem Revierförster in der Mitte des Bildes.

Jung und Alt lauschen den einführenden Worten.

Danach starteten die Gruppen. Es dauerte nicht lange und die Teilnehmer meiner Gruppe entdeckten diese Leckerbissen. Braune Raslinge (Lyophyllum fumosum).

Giftig sind jedoch diese Schwarzgezähnelten Rettich – Helmlinge (Mycena pelianthina).

Auch diese Korallenpilze (Ramaria spec.) blieben im Wald. Ihre genaue Bestimmung ist nicht nur für den Laien oftmals eine Herausforderung und schließlich gibt es ja auch noch die giftige Bauchweh – Koralle.

Nett anzusehen aber wenig Pfannentauglich sind auch die gummiartigen Birnen – Stäublinge (Lycoperdon pyriforme).

Auch diese breiten Konsolen des jung essbaren Riesenporlings (Meripilus giganteus) sind nix mehr für den Feinschmecker.

Dieser Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron) darf endlich in den Korb gelegt werden.

Dieser Kandidat aber bitte nicht! Es sein denn, bestattungstechnisch ist alles soweit geklärt und der Termin für die Trauerfeier sollte umgehen organisiert werden. Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides). Der gefährlichste aller Giftzwerge!

Der Specht – Tintling (Coprinus picaceus) ist natürlich immer ein Bild wert.

Ja, da staunt dieser kleine Pilzfreund nicht schlecht. Welch ein Anblick!

Riesenporlinge und Stockschwämmchen satt. Da werden schon mal die Messer gewetzt!

Bei dem feuchten Wetter ist der hygrophane Bereich der Hüte von den Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) noch sehr ausgeprägt.

Ja und auch die Steinpilze sollten nicht fehlen. Für manche Exemplare schienen die mitgeführten Sammelbehältnisse etwas dürftig gewesen zu sein.

Mehr geht kaum noch hinein. Der Korb eines 10 – jährigen Pilzsammlers. Sollte hier vielleicht ein junger Mensch nachhaltig vom Pilze suchen begeistert worden sein? Es bleibt zu hoffen.

Nach gut 2 Stunden trafen die Gruppen wieder an der Alten Köhlerhütte ein und das große Sortieren und Begutachten begann. Im Vordergrund Riesenschirmpilze, die lieber nicht verzehrt werden sollten.

Es handelt sich um die Gartenform des eigentlich essbaren Safran Schirmpilzes. Die Abgrenzung zum giftigen Gift – Riesenschirmpilz ist nur schwimmend und man riskiert heftige Verdauungsstörungen.

Noch ein Phallus gefällig? Ein ganz schöner Schelm, unser Hans – Heinrich!

Ein ganz schönes, Knoblauchduft dominiertes Sammelsurium.

Ja, da ist doch einiges zusammen gekommen, welches von Phillip und meiner Wenigkeit noch kritisch durchgeschaut werden muss.

Aber es wurde ja vielfach schon gut vor sortiert. Hier gibt es nichts zu beanstanden.

Die Steinpilze sind im Bestzustand, knackig und madenfrei. Die Flaschen – Stäublinge druckfest und innen weiß und dazu noch etwas Knoblauch zum verfeinern.

Nach getaner Arbeit inspizierte ich noch liegendes Totholz unweit der Köhlerhütte. Hier gab es interessante Myxomyceten. Wir sehen die gelbe Form des Geweihförmigen Schleimpilzes (Ceratiomyxa fruticulosa) in seiner poroiden Ausbildung.

Und auch den Lachsfarbenen Schleimpilz (Tubifera ferruginosus).

http://www.bund-herzogtum-lauenburg.de

BUND-Veranstaltungen

21. September 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Grebbin

Auch für interessierte Pilzfreunde

Der 3. Quadrant von MTB: 2437 = Mestlin ist an der Reihe

Achtung, dieser Termin wurde auf den 11.10.2022 verschoben.

Birken – Zungenporling (Piptoporus betuninus) am 11.10.2022 im Wald bei Grebbin.

Der 3. Quadrant des Mestliner Messtischblattes ist leider ausgesprochen waldarm. Zur Verfügung stand ein hügeliges Mischwaldgebiet am Vogelberg und ein Wäldchen zwischen Grebbin, dem Ort wo die Warnow entspringt, und Wozinkel. Im Jahre 2018 rettete letzteres Gebiet gerade noch meine damalige Mittwochsexkursion. Es war das Dürrejahr und am luftigen Vogelsberg war nicht viel zu holen. Der Wald bei Grebbin liegt tiefer und geschützter und in den Moospolstern des Fichtenforstes und dessen Schneisen gab es zum Glück einige Frischpilze. Auch heute war es wieder das Ziel.

An liegendem Birkenholz zahlreiche Krause Aderzählinge (Plicatura crispa).

Das Holz des von Plicatura crispa besiedelten Birkenstammes wies eine auffallend rote Färbung auf. Ist der Aderzähling der Verursacher? Gelegentlich finden sich Fruchtkörper mit einem rötlichen Befall. Hier wird aber eher ein Vertreter der Gattung Hypomyces als Ursache vermutet.

Gar nicht mehr so Weißer Polsterpilz (Oligoporus ptychogaster) an Fichtenholz. Er gehört zu den Saftporlingen.

Die ersten, frischen Rauchblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma capnoides) der neuen Wintersaison. Einer unser schmackhaftesten Speisepilze. Also ein Pilz für die gehobenere Küche!

Nicht weit entfernt, an einem weiteren Fichtenstubben, erregte dieses Büschel Blätterpilze meine Aufmerksamkeit.

Das es sich um einen Vertreter der Mürblinge handelt, war mir sofort klar. Da die Pilze ausgesprochen süßlich dufteten, dachte ich zunächst an den Süßriechenden Mürbling.

Aber erst auf den 2. Blick fiel mir der dicke Ring und die sparrig nach oben aufgestellten Schuppen im unteren Stielbereich auf. Diese sind charakteristisch für das seltene Medusenhaupt (Psathyrella caput – medusae), dass ich seit Jugendzeiten bereits auf meiner Fahndungsliste stehen hatte. Aber darf es so auffallend süßlich duften? – Es darf! Ein Top – Fund! Ich hatte wirklich kaum noch damit gerechnet, diesem Pilz noch so kurz vor meinem Ableben begegnen zu dürfen.

Immer wieder ein tolles Farberlebnis, die Begegnung mit dem hübschen Purpurfilziegen Holzritterling (Tricholomopsis rutilans).

Violette Rötel – Ritterlinge (Lepista nuda).

Und hier können gleich 2 Pilzarten notiert werden. Das Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron) und den beginnenden Goldschimmel (Hypomyces chrysospermum).

Hier die Artenliste von MTB 2437/3 – Wald bei Grebbin: Grünblättriger Schwefelkopf, Rostfleckiger Helmling, Krauser Adernzähling, Birken – Spaltlippe, Flatter – Milchling, Mäuseschwänzchen, Heftel – Nabeling, Goldschimmel, Rotfuß – Röhrling, Rehbrauner Dachpilz, Klebriger Hörnling, Gemeine Stinkmorchel, Falscher Pfifferling, Graublättriger Schwefelkopf, Geflecktblättriger Flämmling, Weißer Polsterpilz, Blauer Saftporling, Medusenhaupt, Kahler Krempling, Dunkler Hallimasch, Fleischroter Lacktrichterling, Erdwarzenpilz, Zimthautkopf, Safran – Schirmpilz, Eichen – Milchling, Rosablättriger Helmling, Horngrauer Rübling, Herber Zwergknäuling, Birken – Zungenporling, Flaschen – Stäubling, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Samtiger Schichtpilz, Behangener Trompetenschnitzling, Gestreifter Teuerling, Dunkelscheibiger Fälbling, Purpurfilziger Holzritterling, Blaugrauer Reiftäubling, Violetter Lacktrichterling, Derbes Rotfüßchen, Gelber Knollenblätterpilz, Wurzel – Schleimrübling, Perlpilz, Papagei – Täubling, Süßlicher Milchling, Grüner Anis – Trichterling, Wasserfleckiger Rötel – Trichterling, Schlanker Riesenschirmpilz, Gelbbräunlicher Scheidenstreifling, Zwiebelfüßiger Hallimasch, Brennender Rübling und Grobscholliger Riesenschirmpilz.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

16. – 18. September 2022 – Pilzseminar in Drei Eichen

Pilzseminar in der Märkischen Schweiz

Im Umweltzentrum Drei Eichen

Von Freitag, dem 16.09. – Sonntag, dem 18.09.2022 im Umweltzentrum Drei Eichen bei Buckow, in der Märkischen Schweiz.


Wie schon in den Vorjahren lud Organisator Oliver Justus und das Mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar zu einem pilzkundlichen Wochenende in die Märkische Schweiz ein. Theorie und Praxis wurden hier miteinander verknüpft. So gab es wieder spezielle Vorträge zur einheimischen Pilzflora, zu Speisepilzen und ihren ungenießbaren oder giftigen Doppelgängern sowie weiteren Themen. Auf Exkursionen in die umliegenden Wälder wurden die Pilze dann in ihren natürlichen Lebensräumen gefunden und erläutert. Am Abend auf Papptellern sortiert und auf Tischen ausgebreitet und geordnet. Bestimmungsübungen gehörten genauso dazu, wie ausführliche Vorstellungen der gefundenen Objekte durch die Pilzexperten. In gemütlicher Runde klangen die Abende unter vielen Frischpilzen aus.

Zur Einstimmung brachte uns ein Pilzfreund gleich eine Kiste frisch gesammelter Werke mit.

Organisator Oliver Justus während der Begrüßung und Eröffnung des diesjährigen Seminars in Drei Eichen.

Obwohl noch nicht alle Teilnehmer erschienen waren, starteten wir mit unseren Vorträgen.

In den Pausen drehten wir bereits auf dem Gelände des mitten im Wald liegenden Umweltzentrums unsere Runden und wurden durchaus fündig. Hier sehen wir Krüppelfüßchen (Crepidotus spec.).

Monströse Schwefelporlinge wurden uns vom Personal angeliefert. Leider waren sie zum Verzehr bereits ungeeignet.

Pantherpilz (Amanita pantherina).

Zu diesem Thema gab es nach der Pause einen sehr fundierten Vortrag von Phillip Müller.

Mitgebrachte oder auf dem Gelände gefundene Pilzarten wurden am Abend bereits vorgestellt und besprochen.

Interessante Struktur einen Leberpilzes im Schnitt.

So wie bereits im Vorjahr begrüßten uns beim Einparken unserer Autos die imposanten Riesen – Champignons (Agaricus augustus).

Am Sonnabend starteten wir vom Schweizer Haus in Buckow zu einer Tagesexkursion, die allerhand interessantes für uns bereit halten sollte.

Direkt vor dem Schweizer Haus begrüßten uns zunächst diese Allerweltspilze: Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila).

Die Malzmühlenbrücke führte hinüber zum Exkursionsgebiet.

Unser Exkursionsgebiet.

Bevor wir starteten, schnell noch ein Gruppenbild, damit wir am Ende sehen, wer uns verloren gegangen ist.

Der Startschuss ist gefallen.

Bereits nach den ersten Metern ging das Dilemma los und stellte Phillip und Reinhold und alle anderen erst recht vor so manches Bestimmungsproblem. Toller Täubling, man könnte meinen ein Goldtäubling. Ne, ist es er aber nicht! Und welcher dann?

Da half auch die Sporenpulver – Bestimmungsskala für Täublinge nicht wirklich weiter.

Hoppla, was für milchende Sprödblättler schieben sich denn hier aus dem Waldboden?

Auffallend und typisch für diese seltene Michlingsart (war hier alles andere als selten) sind auch die gelblichen Gruben am Stiel.

Immer wieder Nester des mir bisher nur aus Büchern bekannten Zonen – Michlings (Lactarius zonarius). Der Pilz ist in thermophilen Eichen – Hainbuchenwäldern auf kalkhaltigem Untergrund zu Hause und soll in höheren Gebirgslagen fehlen.

Zonen – Milchling (Lactarius zonarius). Ungenießbar.

Riesig gefreut habe zumindest ich mich über den Samtigen Wurzelrübling (Xerula pudens). Er ist ziemlich selten und persönlich hatte ich noch nie das Glück, diesen schönen Pilz selber einmal zu entdecken.

Dagegen ist der ansehnliche Parasol (Macrolepiota procera) zwar ein sehr beliebter und freudig entdeckter Speisepilz, aber für mich eher ein Langweiler.

Es müssen Lärchen in der Nähe sein! Goldgelber Lärchen – Röhrling (Suillus flavus).

Großer Bluthelmling (Mycena haematopus).

Trotz der allgemeinen Trockenheit war am feuchteren Flussufer und an deren Böschungen einiges zu finden.

Toller Tintling (Coprinus spec.).

Ein recht kräftiger und leicht kenntlicher Vertreter der Risspilze ist der Weinrote Risspilz (Inocybe adaequata). Im Gegensatz zu fast allen anderen Risspilzen soll er nicht giftig sein. Trotzdem Hände, besser Mund, von ihm weg. (Ich habe „Risspilze“ ausnahmsweise mal der neuen Rechtschreibung angepasst. Es wird die Ausnahme bleiben, aber mein Rechtschreibprogramm nervt mich. Dafür gibt es an anderer Stelle noch viel zu korrigieren).

Junge Eichen – Wirrlinge (Daedalea quercina).

Bestimmungsversuche im Feld, ach nein, im Wald mit Hilfe eines Buches, welches Christian aus Berlin immer auf der Pilzpirsch mit sich führt.

Das Eschen – Sterben hat auch an diesem Flusslauf seine Spuren hinterlassen.

Welch ein schöner Anblick. Pilze wie angesät! Kein Wunder, es handelt sich ja auch um den Gesäten Tintling (Coprinus disseminatus).

Und endlich, ein Sommersteinpilz ?

Aber nur auf den ersten Blick, denn der Stiel passte so ganz und gar nicht zu diesem bereits recht betagtem Exemplar eines Dickröhrlings.

Die eingebeulte Hutoberfläche ließ einen ersten Verdacht bezüglich seiner Identität aufkommen, der sich bald bestätigen sollte.

Aber zunächst hat Catrin das Mädchen Sara mit einem boletoiden Kunstwerk auf Flachem Lackporling glücklich gemacht.

Geeignet für Bilder ist die Porenschicht frischer Flacher Lackporlinge.

Pilze auf dem Stock.

Behangener Trompetenschnitztling (Tubaria conspersa).

Begeisterung bei Phillip und Reinhold, eher Ernüchterung bei den Mykophagen, lösten diese seltenen Perlhuhn – Champignons (Agaricus placomyces) aus. Sie gehören in die Verwandtschaft der leicht giftigen Karbol – Egerlinge.

Sara und Phillip haben einen Steinpilz entdeckt.

Ein Steinpilz (Boletus edulis) wie man sich ihn wünscht.

Ein Blaublättriger Weißtäubling (Russula delica). Zwar essbar, aber recht minderwertig.

Dem Waldfreund – Rübling sehr nahe steht dieser Gelbblättrige Rübling (Collybia ocior).

Junge Gehämmerte Röhrlinge (Boletus depilatus). Nah Verwandt mit dem Fahlen – Röhrling und den Raufuß – Röhrlingen näher stehend, als den Dickröhrlingen.

Und Sara hat bereits den nächsten Gehämmerten entdeckt.

Auffallend ist besonders bei älteren Exemplaren das etwas rötliche untere Drittel des Stiels.

Wunderbar hübsche Pilze, diese Gehämmerten Röhrlinge (Hemileccinum depilatum).

Breitschuppige Wald – Champignons (Agaricus lanipes). Guter Speisepilz.

Und wieder sorgt ein Steinpilz für den Kniefall des glücklichen Finders aus dem fernen Hannover.

Und hier wieder etwas nicht alltägliches für den fortgeschrittenen Hobby – Mykologen. Schließlich sind die Leberbraunen Ackerling (Agrocybe erebia) nicht besonders häufig, aber durchaus schöne, markante und leicht kenntliche Dunkelsporer.

Und hier sehen wir auf geschirmte Perlhuhn – Egerlinge (Agaricus placomyces) mit ihrer charakteristischen Gelbverfärbung.

Mittagspause an frischer See- und Waldluft. Ein großes Dankeschön an die Eltern von Organisator Oliver Justus! Es gab Erbsensuppe und vitaminreiches Obst.

Der kleine Tornowsee.

Gern an toten, am Boden liegenden Eichen – Ästen, findet sich der Zweifarbige Knorpelporling (Gloeoporus dichrous).

Häufig als Einzelgänger tritt der kleine Krummstiel – Schüppling (Pholiota tuberculosa) an Laubholz auf.

Die Blätter dieses jungen Ahorn sind von einem Phytoparasiten befallen.

Dem Ahorn – Runzelschorf (Rhytisma acerina).

Am Ufer des Tornowsee.

Gästehaus am Tornowsee. Zu DDR – Zeiten ein Kinderheim.

Ein Fransiger Wulstling (Amanita strobiliformis).

Kalkhaltig auch die Hangterrassen am Tornowsee. Beweis: Wurzelnde Bitter – Röhrlinge (Boletus radicans).

Diese schönen Perlpilze (Amanita rubescens) sind hinsichtlich der Bodenqualität recht anspruchslos.

Sie werden fachgerecht geerntet und mit einem Pilzmesser wird der anhaftende, märkische Sand abgebürstet.

Und immer wieder Gehämmerte Röhrlinge (Boletus depilatus).

Der Kreis schließt sich allmählich und unsere große Tagesexkursion neigt sich ihrem Ende entgegen.

Phillip hatte nicht nur einen kompetenten Vortrag im Vorfeld ausgearbeitet, sondern auch sehr schöne Gattungskärtchen angefertigt. Das bring vor dem Verteilen der Fundstücke gleich eine Grundordnung auf die Tische.

Das sieht doch schon mal recht ordentlich aus.

Kritisch werden die Fundstücke beäugt.

Nach ausführlichen Fundbestimmungen und Vorstellungen des Sammelsuriums bis in die Nacht hinnein, ging es am Sonntag morgen hinnaus zur Abschlußexkursion. Hier sehen wir die beliebten Küchen – Schwindlinge (Marasmius scorodonius).

Gleich nach den ersten Schritten keimte schon wieder Begeisterung auf, angesichts einer Gruppe von Fatal – Dapperlingen. So nennen die Niederländer den tödlich giftigen Fleischrosa – Schirmpilz (Lepiota subincarnata).

Aber es sollte noch besser kommen. An einem Stubben etliche, seitlingsartige Fruchtkörper, die jedem von uns völlig unbekannt waren. Sie boten einen tollen Anblick! Ich vermutete eine Hohenbuehelia, welches sich auch bald bestätigen sollte. Es handelte sich um den seltenen Pelzigen Muscheling (Hohenbuehelia mastrucata).

Seitlich aus dem holzigen Substrat heraus wachsende Blätterpilze ohne nennenswerten Stielansatz.

Und die Hut Mitte wirkt besonders zur Anwachsstelle durch Pilzhyphen wattig – pelzig.

Wir erreichen die Sanddüne und die Magische Wiese.

Hier begrüßten uns sogleich diese Gedrungenen Champignons (Agaricus spissicaulis).

Nur auf Nadelholz findet sich der nicht häufige Schwarzschneidige Dachpilz (Pluteus atromarginatus).

Ausschließlich mit der Kiefer geht der Kupferrote Gelbfuß (Chroogomphus rutilans) seine Lebensgemeinschaft ein.

Hier hat das Schwarzwild ganze Arbeit geleistet. Wir aber fanden es nicht so toll, dass unsere Magische Wiese derart gebeutelt wird.

Zwar spärlicher als in den Vorjahren, aber nach einigem Suchen konnten wir die Objekte unserer Begierde doch noch aufspüren. So diese Saftlinge der Gattung Hygrocybe.

Saftlinge unterliegen oft einer schwierigen Bestimmung. Rein vom optischen könnte der Gelbrandige Saftling (Hygrocybe insipida) in Betracht kommen.

Und auch der markant stinkende, aber schöne Mäuseklopilz, war wieder anwesend. Mit bürgerlicher Bezeichnung Braungrüner Zärtling (Entoloma incarnum). Dieser Rötling war Pilz des Jahres 2007.

Narzißengelber Wulstling (Amanita gemmata). Schwach giftig!

Auch der Kleinste Erdstern (Geastrum minimum) war brav an seinem angestammten Platz.

Große Freude auch über diese kleinen, eleganten Gesellen. Hornstiel – Nabelinge (Xeromphalina cornui). Gern bei Kiefern und für uns neu am Rande der Magischen Wiese.

Freude auch über diesen Birken – Milchling (Lactarius torminosus). Natürlich nicht im Hinblick auf seinen kulinarischen Wert. Der Pilz schmeckt brennend scharf und kann sogar giftig wirken.

Hier noch ein reiferer Schwarzschneidiger Dachpilz (Pluteus atromarginatus).

Umweltzentrum bei Buckow.http://www.dreichen.de

Soweit einige Impressionen von unserem Pilzseminar in der Märkischen Schweiz im Jahre 2022. Wenn nichts dazwischen kommt sehen wir uns vom 13. – 15.10. 2023 wieder.

Anfragen und Anmeldungen bei Oliver Justus: oliver_justus@web.de  

14. September 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Techentin

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Es ging in den 2. Quadranten des MTB: 2437 = Mestlin

Im 2. Quadranten des Messtischblattes Mestlin im Maßstab 1 : 25 000 finden sich drei Waldgebiete. Ganz im Norden ein kleines Gehölz an der Ziegelei, dass nicht weiter interessieren sollte. Zur Auswahl stand demnach das Mühlenholz und ein großes Laub- und Nadelwaldgebiet südlich Techentin. Das Mestliner Messtischblatt war im Jahre 2018 schon einmal Ziel unserer Mittwochsexkursionen. Damals durchstreifte ich das Mühlenholz mit leidlichem Erfolg. Eigentlich ein sehr vielseitiges und auch artenreiches Revier, aber 2018 war bekanntlich ein großes Dürrejahr. Auch haben wir hier einige Zeit lang Steinpilze geholt. Da ich im Waldgebiet südlich von Techentin bisher nur ein einziges Mal zu einer kurzen Stippvisite unterwegs war, führte mich mein Weg heute dorthin bzw. hinein.

Zu Beginn in der Laubstreu immer wieder Trupps des Brennenden Rüblings (Collybia peronata).

Der Geweihförmige Schleimpilz (Ceratiomyxa fructiculosa) in seiner poroiden Ausprägung.

Das Frischpilzaufkommen hielt sich sehr zurück, so dass ich mich über jeden Hutträger freute. Insbesondere längst der Waldwege gab es einige kleinere und filigrane Arten. So auch diesen Goldmistpilz (Bolbitius vitellinus.

Hier sind es ausnahmsweise auch mal etwas fleischigere „Schwammpilze“ namens Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus).

Meist am Rande von Waldwegen gedeiht der häufige und essbare Gelbbräunliche Trichterling (Clitocybe gibba).

Sehr ähnlich und ebenfalls essbar sowie an ähnlichen Standorten finden wir den Kerbrandigen Trichterling (Clitocybe costata).

Zu den Nestlingen gehört der Gestreifte Teuerling (Cyathus striatus).


Hier die Fundliste von MTB 2437/2 – Wald südlich Techentin: Brennender Rübling, Halsband – Schwindling, Schmetterlings – Tramete, Gelbe Lohblüte, Buckel – Tramete, Echter Zunderschwamm, Birken – Zungenporling, Reihige Tramete, Rotrandiger Baumschwamm, Birken – Blättling, Striegelige Tramete, Vielgestaltige Kohlenbeere, Rehbrauner Dachpilz, Samtiger Schichtpilz, Zugespitzter Kugelpilz, Schwarzgezähnelter Rettich – Helmling, Nadel – Scheidling, Waldfreund – Rübling, Brandkrustenpilz, Rotbraune Buchenkohlenbeere, Striegeliger Schichtpilz, Angebrannter Rauchporling, Goldmistpilz, Gelbbräunlicher Trichterling, Birnen – Stäubling, Eichen – Filzröhrling, Kerbrandiger Trichterling, Gestreifter Teuerling, Stinkschirmling, Goldschimmel und Geweihförmiger Schleimpilz.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion ? – Siehe unter Termine!

10. September 2022 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Vereinsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Auch Nichtvereinsmitglieder sind herzlich eingeladen

Vereinsexkursion am Roten See

Heute waren die Mitglieder des einzigen Pilzvereins Mecklenburg – Vorpommerns „Heinrich Sternberg Rehna e. V.“ und die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. wieder ganz herzlich an den Roten See eingeladen. Genauso wie Pilzinteressierte Gäste, die sich uns gerne anschließen wollten. Nach kurzer Begrüßung starteten wir in die waldreiche Umgebung und gegen 13.00 Uhr trafen sich alle wieder an der Blockhütte am Rote See zum Mittagstisch und anschließender Auswertung der Fundstücke. Da das Frischpilzaufkommen aufgrund der viel zu trockenen Verhältnisse hier sehr zu wünschen übrig ließ, entschlossen wir uns kurzer Hand in das einige Kilometer entfernte und geschützter liegende Radebachtal zu fahren. Das Ende des Pilzausflugs konnte wie immer jeder für sich selbst bestimmen. Etwas Geld und gute Laune waren mitzubringen.

Kurz vor dem Start zur Exkursion.

Aufbruch durch das Radebachtal.

Ein markanter Samptfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus).

Poch hart und von geringem Speisewert ist der Harte Zinnobertäubling (Russula rosacea).

Seit vielen Jahren zu Hause im Radebachtal ist der Trügerische Hexen – Röhrling (Boletus mendax).

Giftige und bitter schmeckende Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare).

Ein Rotbrauner Scheidenstreifling (Amanita fulva). Essbar.

Breitblättriger Rübling (Megacollybia platyphylla). Nicht für Speisezwecke zu Empfehlen.

Sommer – Steinpilz (Boletus reticulatus).

Immer wieder ein erbauendes und schönes Gefühl dem Kegelhütigen Knollenblätterpilz (Amanita virosa) zu begegnen. Tödlich giftig!

Christopher Engelhardt fotografiert einen Täubling.

Und zwar keinen geringeren als den hervorragenden Grüngefelderten Täubling (Russua virescens).

Zwar auch essbar, aber geringwertiger ist der ungleich häufigere Dickblättrige Schwarztäubling (Russula nigricans).

Hohlweg hinaus aus dem Radebachtal.

Ungewöhnlicher Fruchtkörper der Buckel – Tramete (Trametes gibbosa).

Kaum saßen wir am Mittagstisch an der Blockhütte des Roten Sees, braute sich am Himmel Unheil zusammen. Obwohl, die örtlichen Schauer waren ja sehr willkommen.

Nach dem Mittag drehten Catrin, Chris und Reinhold noch eine Runde über den Hohlsee zum Deichelsee. An einem liegenden Rotbuchenstamm wuchsen diese frischen Knotigen Schillerporlinge (Inonotus nodulosus).

Und hier sehen wir nun einen ganz gemeinen Flockenstieligen Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis).

Er wuchs neben weiteren Exemplaren an dieser Böschung zum Hohlsee.

Licht- und Schatten über dem Hohlsee an diesem Schauer- und Gewitteranfälligen Sonnabend.

Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmonarius) oberhalb des Deichelsees.

Das Ufer des Deichelsees beherbergt eines der wenigen, in Mecklenburg bekannten Vorkommen des Satans – Röhrlings. Leider konnten wir heute nur ein völlig unfotogenes Exemplar jehnseits von gut und böse ausfindig machen.

Dafür erfreute uns dieser Grüngefelderte Täubling (Russula virescens).

Unser obligatorisches Gruppenbild von Torsten Richter in Szene gesetzt. 10. September 2022.

Wir waren uns einig. Auch im nächsten Jahr soll es wieder heißen: Auf zum Roten See!

07. September 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Mestlin

Auch für interessierte Gäste

Wir begannen mit MTB: 2437/1 = Mestlin

Das Große Holz am 07. September 2022.

Im 1. Quadranten des Messtischblattes Mestlin finden sich umfangreiche Waldgebiete, die für unsere Mittwochsexkursion in Betracht kamen. Da wäre der Ochsenkamp, die Torfheide und „Im Großen Holz“ zu nennen. Alle Bereiche sind miteinander verbunden. Wir finden Laub- und Nadelwälder, aber auch Heide b. z. w. Torfmoore vor. Hier haben wir vor Jahren bereits eine öffentliche Lehrwanderung durchgeführt und auch privat immer mal einige, gute Steinpilz – Plätze besucht. Wir entschieden uns für das Große Holz. Wir, das waren Pilzfreundin Catrin und Reinhold vom Steinpilz – Wismar. Im Großen Holz finden sich wunderbare Buchenbereiche, die mit Waldtümpeln und kleinen Sümpfen und Mooren abwechseln. Ein herrliches Revier, aber heute durch die lange Trockenheit ohne nennenswerten Frischpilz – Anteil.

Los ging es sogleich mit einem bekannten Kleinpilz, dem Ahorn – Runzelschorf (Rhytisma acerina).

Hier gleich drei Großpilze auf einen Streich: Wurzel – Schleimrübling (Xerula radicata), Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus) und junge, sich entwickelnde Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor).

Ein Blitz hat hier seine Arbeit verrichtet.

Wir folgten der Schlackestrasse.

Kein Wunder, warum das Borstenvieh Schwarzwild genannt wird. Hier fühlt es sich Sauwohl.

Unweit der Schweine – Suhle frische Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmonarius).

Schön ist das charakteristische Gilben zu sehen, welches durch Wind und Trockenheit entsteht.

Rotbuchen – Rindenkugelpilz (Biscognauxia nummularia).

Spindeliger Rübling (Collybia fusipes).

Gelbe Lohblüte (Fuligo septica).

Ein prachtvoller Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) mit frischem Zuwachsrand.

Recht blass geratene Wurzel – Schleimrüblinge (Xerula radicata).

Junge Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor). Ein Vitalpilz.

Mitten drin im Großen Holz.

Unter eingestreuten Nadelbäumen erfreuten uns gleich mehrere Nadelholz – Braunporlinge (Phaeolus schweintzii).

Kleine, gelbe Schlauchpilze an totem Eichenholz. Hier wären die Spezialisten gefragt.

Hier dürfte es sich um Zerfließende Gallerttränen (Dacrymyces stillatus) handeln.

In der Grasnarbe des Waldweges einige, wenige Eichen – Filzröhrlinge (Xerocomus quercinus).

Kraniche am Waldrand trompeteten uns ihr Konzert.

Hier die Artenliste von MTB: 2437/1 – Großes Holz: Eichen – Mehltau, Ahorn – Runzelschorf, Zugespitzter Kugelpilz, Schmetterlings – Tramete, Rehbrauner Dachpilz, Wurzel – Schleimrüblng, Buckel – Tramete, Brandkrustenpilz, Rotbrauner Bostenscheibling, Flacher Lackporling, Lungen – Seitling, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Waldfreund – Rübling, Birnen – Stäubling, Spindeliger Rübling, Riesenporling, Rotrandiger Baumschwamm, Gelbe Lohblüte, Reihige Tramete, Birken – Eckenscheibchen, Echter Zunderschwamm, Striegelige Tramete, Nadelholz – Braunporling, Herber Saftporling, Klebriger Hörnling, Zerfließende Gallertträne, Eichen – Filzröhrling, Dünnfleischiger Kartoffel – Hartbovist, Eichen – Eckenscheibchen, Ampferblatt – Rostpilz, Rotbuchen – Rindenkugelpilz.


Wir verabschieden uns vom Großen Holz.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

06. September 2022 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Vorbereitungstreffen zur 29. Großpilzausstellung 

Treff am Dienstag, dem 06. September 2022, um 18.00 Uhr im Mykologischen Informationszentrum Steinpilz – Wismar, in der ABC Straße 21.


Pilzausstellung 2017. Ein Prosit schon mal vorab auf das Gelingen unserer diesjährigen Großpilzschau.

Die 29. Großpilzausstellung steht zum Monatswechsel auf dem Programm. Das heutige Treffen sollte dazu dienen, die Einzelheiten unseres alljährlichen Höhenpunktes zu besprechen. Die Ausstellung findet vom 30. September bis zum 03. Oktober in den Räumlichkeiten des Steinpilz – Wismar statt. Unsere Sammelaktionen starten am Dienstag, dem 27. September. Auch am folgenden Mittwoch werden einige Pilzfreunde wieder ganztägig unterwegs sein, um eine möglichst große und vielfältige Bandbreite an Frischpilzen aus Wald und Flur anzuliefern. Am Donnerstag, dem 29.09., beginnt der Aufbau unserer großen Pilzschau und die Eröffnung soll am am Freitag, dem 30.09. gegen 14.00 Uhr erfolgen. Es gilt zu klären, wer an welchen Tagen Zeit hat in die Pilze zu fahren, wer kann helfen den Imbiss vorzubereiten und wer ist am Wochenende mit dabei die Ausstellung und das Imbissgeschäft mit zu betreuen.

Wann findet das nächste Treffen der Pilzfreunde statt? – Siehe unter Termine!  

03. September 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Es führte durch das Kaarzer Holz

Die Hochsaison hat begonnen! Sollte es in den Vorwochen nicht zu trocken gewesen sein, kann jetzt mit einem sehr vielseitigen Aufkommen von Großpilzen in Wald und Flur gerechnet werden. Der September gilt im allgemeinen als artenreichster Monat im Jahr. Sowohl Sommerpilze, wie auch erste Herbstarten überschneiden sich jetzt in ihren Fruktifikationsperioden.

Die weitläufigen Wälder und Forste zwischen Borkow, Neu Woserin und Below sind ein Paradies für Speisepilzsammler. Hier brauchen sich die Pilzsucher auch nicht auf die Füße zu treten, denn die großen, ausgedehnten Laub- und Nadelwaldbereiche, die auf überwiegend sandigem Untergrund stocken, bieten reichlich Platz. Auf den vielversprechenden Standorten sind nicht nur Steinpilz, Pfifferling, Marone und Co., sondern auch eine Vielzahl weiterer Speisepilze, aber auch ihre ungenießbaren oder gar giftigen Doppelgängern zuhause. So kann man auf einer geführten Lehrwanderung sicher einiges hinzulernen und seinen Horizont erweitern.

Leider herrscht in diesem Revier weiterhin große Trockenheit, so dass sich die 4 eingefundenen Pilzfreunde entschlossen, in das nicht weit entfernte Kaazer Holz umzusetzen. Hier zog Mitte August ein kräftigerer Gewitterschauer rüber, der vielleicht inzwischen den einen oder anderen Frischpilz aus dem Waldboden gelockt haben könnte.

Und so war es auch. Reichlich Filzröhrlinge entlang der Waldwege heute im Kaarzer Holz. Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron). Standortfoto am 03.09.2022.

Und da staunte der kleine Steppke nicht schlecht, der morgen seinen 4. Geburtstag feiert, was der Opa am Wegesrand so alles entdeckte. Schließlich hat er ja einen großen Korb dabei.

Und da staunte selbst der Opa mächtig!

Aber diese Pilze sollten lieber nicht in den Korb der Speisepilze wandern. Die Widerlichen Täublinge (Russula pectinatoides) bereiten wirklich keine Gaumenfreude. Typisch für diesen Kammtäubling ist eine häufig rotfleckige Stielbasis.

Noch widerlicher wird es jedoch, landet dieser Geselle im Gericht, der äußerst bittere Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus).

In größeren Mengen unangenehme Bauchgefühle dürften diese Bauchpilze der Gattung Scleroderma beim Verzehr auslösen. Sie entfalten dann nämlich ihr gastrointestinales Syndrom, das mit Verdauungsstörungen, Sehstörungen, Schwindel oder gar Rauschzuständen einher gehen kann, welche sich dann zweifellos ziemlich unangenehm auf das Wohlbefinden auswirken dürften.

Filzröhrlinge entlang der Waldwege waren heute Aspekt – bestimmend. Hier sehen wir in der Draufsicht einen Blutroten Röhrling (Xerocomus rubellus).

Ein fetter Happen ist dieser Kreuzspinne in ihr Netz gegangen.

Und wir freuten uns über diesen Zwerg – Champignon (Agaricus semotus). Wie sein beeindruckender Duft verriet, gehört er der Gruppe der Anis – Champignons an.

Vereinzelt auch mal ein kleiner Trupp von älteren Körnchen – Röhrlingen (Suillus granulatus).

Schmerling, wird dieser Schmierröhrling auch genannt.

In den Korb der Speisepilze dürfen diese Blaugrauen Täublinge (Russula parazurea) wandern. Auch Wolken – Täubling genannt.

Das Kaarzer Holz wird von der Naturerbe GmbH der Deutschen Bundesstiftung Umwelt betreut. In dessen Auftrag haben wir ausgewählte Flächen vor einigen Jahren mykologisch untersucht. Das umfangreiche Waldgebiet soll  schrittweise sich selbst überlassen werden und zum Naturschutzgebiet ausgewiesen werden. Schon jetzt gibt es hier einen hohen Totholzanteil und auch ein Wolfsrudel ist hier beheimatet.

Natürlich auch für kleine Waldkobolde ein abenteuerliches Revier.

An diesem Schiefen Schillerporling (Inonotus obliquus) kam Phillip nicht vorbei. Er musste als Vitalpilz einfach mit.

Zum Schluss hat es dann doch noch für eine kleine Ausbeute gereicht.


Wann startet die Nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!

31. August 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch für wissbegierige Pilz- und Naturfreunde

Sie führte in das MTB: 2633/4 = Redefin

Zum letzten mal ging es heute in die Region Redefin. Und zwar nicht zum Reiten auf Pferden, sondern zur Bestandsaufnahme im 4. Quadraten des Messtischblattes 2633. Kartiert wurden alle Großpilze, die im Feld angesprochen werden konnten. Und das waren aufgrund der sehr trockenen Vorgeschichte so gut wie keine! Die Kiefernforste zwischen Groß Krams und Alt Kränzlin waren mein Zielgebiet. Das Exkursionsrevier wird teilweise von der B 5 zerschnitten und ist daher verkehrstechnisch gut zu erreichen. Es hatte hier zwar einige Tage zuvor kräftig geregnet, aber das erbrachte für heute noch keine Punkte.

Aber ich hatte gerade mein Fahrzeug abgestellt, als mir diese Eichen – Filzröhrlinge (Xerocomus quercinus) in mein Blickfeld gerieten. Ich traute zunächst kaum meinen Augen. Frischpilze hatte ich heute kaum erwartet. Es war sicher ein Ausrutscher.

Echte Zunderschwämme (Fomes fomentarius). Auf derartiges hatte ich mich konzentriert, denn wir können ihnen ganzjährig und bei jeder Wetterlage begegnen.

Aber es dauerte nicht lange und schon wieder Frischpilze am Wegesrand, unter säumenden Eichen und Birken. Aber keine Eichen – Filzröhrlinge sondern die nah verwandten Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron).

Die bei Vitalpilz – Liebhaberinnen und Liebhaber beliebten Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor) sind frisch am kommen.

Aller guten Dinge sind drei. Die dritte, unverhoffte Frischpilzart. Ein Kamm – Täubling unter Eiche.

Hier muss zunächst der Geruch geprüft werden. Camembert – Geruch = Camembert – Täubling. Eher fischartig oder nach altem Gummi = Widerlicher Täubling (Russula pectinatoides). Ihn sehen wir hier. Es gibt aber auch noch den Milden Kammtäubling, ohne unangenehmen oder Camembert – Geruch. Der wäre dann essbar, während die beiden anderen Vertreter ungenießbar sind.

Immer wieder eine Freude für mich, dem Zweifarbigen Knorpelporling (Gloeoporus dichrous) zu begegnen. Wie so oft auch hier wieder an einen toten Eichen – Knüppel.

Typische Kiefernforst in der Griesen Gegend.

Gemeiner Violettporling (Trichaptum abietinum) an liegendem Kiefernstamm.

Stellenweise immer mal kleine Sandhäufchen mit Schlupfloch. Sind es Erd- b. z. w. Sandbienen?

Diese Blutmilchpilze (Lycogala epidendron) machen ihrem Namen alle Ehre. 31.08.2022 bei Groß Krams.

Das herrliche Sandrevier begrenzt die Lübtheener Heide im Norden.


Hier die kleine Artenliste von MTB: 2633/4 = Groß Krams: Eichen – Filzröhrling, Echter Zunderschwamm, Rotfuß – Röhrling, Eichen – Zystidenrindenpilz, Birken – Zungenporling, Schmetterlings – Tramete, Eichen – Mehltau, Widerlicher Täubling, Zweifarbiger Knorpelporling, Birken – Eckenscheibchen, Eichen – Eckenscheibchen, Gemeiner Violettporling, Kiefern – Spaltlippe und Blutmilchpilz.


Ein Abendhimmel wie ein Gemälde. Die Konvektion scheint gedeckelt und läuft an der Sperrschicht breit. Das unterbindet stärkere Schauer- und Gewitterbildung. Zeit aufzubrechen!

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? Siehe unter Termine!

26. August 2022 – Traditionelle Nachtwanderung

Nachtwanderung 2022

Durch die Wälder der Dobbertiner Seenlandschaft

Diese Veranstaltung muss aufgrund von möglicher Unwettergefahr leider abgesagt werden!

Treff am Freitag, dem 26. August 2022, um 18.30 Uhr auf den unterteilten Parkflächen am ZOB in Wismar, Wasserstraße, Kopenhagener Straße. Je nach Möglichkeit können auch Fahrgemeinschaften gebildet werden. Zweittreffpunkt und Beginn der nächtlichen Pilzwanderung kann gegen 20.00 Uhr auf dem Park- und Rastplatz Alte Mühle am Mildenitztal sein. Von der B 192 gegenüber dem Abzweig nach Neuhof in den Waldweg einfahren und bis zum Parkplatz vor der Brücke über die Mildenitz durchfahren.


Kostenpunkt 10.00 € p. P., Vereinsmitglieder der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. sind mit 5,00 € dabei + mögliche Kosten für einen nächtlichen Imbiss.


Unser Pilzfreund Thomas ist dafür bekannt, die schönsten Steinpilze auf unseren Nachtwanderungen zu entdecken. So auch im letzten Jahr in den Pfifferlingstannen.

Es ist wieder soweit. Unsere traditionelle Nachtwanderung steht  auf dem Programm. In diesem Jahr hatte ich eigentlich die reizvollen Wälder und Pilzgründe in der Wooster Heide zwischen Sandhof und Wooster Teerofen ausgesucht. Allerdings schien mir die An – und Rückfahrt dann doch ein wenig weit, so dass ich mich für das weitläufige Waldrevier südlich der Mildenitz im Dobbertiner Seenland entschieden habe. Hier waren wir immerhin schon 2 mal des Nachts unterwegs und immer auch mit besten Erfolgen. Zum anderen finden wir hier einen ausgezeichneten Rast – und Picknickplatz für einen möglichen Imbiss zu Mitternacht vor. Mit Stirnlampen und anderen Leuchtmitteln bewaffnet, wollen wir die wunderbare und geheimnisvolle Stimmung einer nächtlichen Wanderung durch den Wald auf uns einwirken lassen. Hoffen wir, dass es nicht zu trocken sein möge und reichlich Frischpilze sprießen. Wer nun glaubt in der Dunkelheit ist doch kein einziger Pilz zu finden, dürfte eines besseren belehrt werden. Im Lichtkegel der Lampen sind die Objekte unserer Begierde bestens auszumachen, ja sie springen uns regelrecht in`  s Auge! So geschehen auch im letzten Jahr auf unserer Nachtwanderung durch die Pfifferlingstannen bei Parchim. Damals hatten wir den optimalen Zeitpunkt erwischt und wir gerieten in einen regelrechten Pilzsegen. Aber selbst wenn sich die Erfolge in Grenzen halten sollten, dürfte die Nachtwanderung der ganz besonderen Art ein einzigartiges Erlebnis werden und sicher den meisten noch lange in Erinnerung bleiben. Voraus gesetzt, das Wetter spielt mit.

Wie ein Schwarm Glühwürmchen geht es durch die stockfinstere Nacht des Waldes.

Wenn alles klappt, so kann gegen Mitternacht noch ein kleiner Imbiss gereicht werden. Leider hat sich unsere ehemals gute Seele Irena von den Pilzfreunden verabschiedet, aber vielleicht gelingt es uns auch ohne ihre vielseitigen kulinarischen Ideen zumindest ein herzhaftes Pilzsüppchen anzubieten. Frische Waldluft macht bekanntlich hungrig und das auch ausnahmsweise mal zu einer ganz und gar ungewöhnlichen, nachtschlafenden Zeit.

Bitte denken Sie daran, entsprechende Leuchtmittel mitzubringen. Am besten eignen sich Stirnlampen, die es in jedem besseren Baumarkt zu kaufen gibt.


Zu beachten wäre auch die Wetterentwicklung. Sollten für den Abend und der Nacht Unwetterwarnungen bestehen, kann die Veranstaltung kurzfristig abgesagt werden. Bitte informieren Sie sich deshalb an dieser Stelle nochmals zeitnah. Siehe auch unter: http://www.unwetterzentrale.de


Da diese Veranstaltung von der zuständigen Forstbehörde genehmigt werden muss, kann es sein, dass uns diese nicht erteilt wird. Deshalb können sich eventuell Änderungen zu unserem Zielgebiet ergeben.

Das zuständige Forstamt hat uns die Genehmigung erteilt!

24. August 2022 – Mittwochs-und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Redefin

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Es geht in das MTB: 2633/3 = Belsch

Kiefernforst südlich Belsch.

Heute ging es in den dritten Quadranten des Messtischblattes Redefin, im Maßstab 1 : 25 000. Südlich der Ortschaft Belsch befindet sich ein umfangreicher Nadelforst, einschließlich einer integrierten Ansiedlung namens Ramm. Auch der Zornbach durchfließt das große Revier. Schauen wir mal, was uns hier Ende August geboten wird. Das war durch die anhaltende Dürre, auch besonders in der Griesen Gegend, praktisch nichts! Neben Michael und Egon von der Gruppe der Pilzfreunde, waren heute auch zwei zahlende Gäste mit dabei. Deshalb brachen wir hier frühzeitig ab und fuhren noch in ein schattigeres Waldgebiet auf besseren Böden, nämlich in den Woitendorfer Wald bei Rehna. Dort gab es zumindest ansatzweise einige Frischpilze mit Hut und Stiel, die hier allerdings nicht berücksichtigt werden. 

Wir starten.

Der Gemeine Violettporling (Trichaptum abietinum) an totem Kiefernholz.

Ein vitaler Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) mit Guttationströpfchen. Es scheint, er hat hier wohl an zu heißen und sonnigen Tagen Sonnenbrand bekommen und wurde deshalb von einem Schichtpilz befallen, der von seinem toten Zellgewebe lebt.

Das muss nicht nur von mir im Bild festgehalten werden.

Lichter Kiefernforst der Griesen Gegend.

Der Zornbach ist versiegt.

Wir haben uns entschlossen, hier abzubrechen und streben dem Ausgangspunkt entgegen.

Der Kiefernforst stockt auf sandigen Binnendünen, wie sie auch im Mecklenburgischen Elbetal typisch sind.

Unser Erinnerungsfoto an eine griese Mittwochsexkursion in der Griesen Gegend am Waldrand bei Belsch.


Hier die Artenliste von MTB 2633/3 – Kiefernforst südlich Belsch: Gemeiner Violettporling, Rotrandiger Baumschwamm, Schmetterlings – Tramete und Zugespitzter Kugelpilz.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? Siehe unter Termine!

23. August 2022 – Abendwanderung der Pilzfreunde

Abendwanderung 2022

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Sie führte durch die Forst Farpen 

Wir waren am Farpener Stausee des Abends unterwegs.

Traditionell fand an einem Vorabend unserer größeren Nachtwanderung auch in diesem Jahr wieder die traditionelle Abendwanderung statt. Waren wir lange Zeit nur im direktem Umfeld der Hansestadt Wismar oder sogar in deren grünen Lungen unterwegs, begeben wir uns seit einigen Jahren auch in die bewaldete Umgebung unweit von Wismar. Heute sollte es in die Forst Farpen bei Neuburg gehen. Das Interesse war leider äußerst gering, so dass nur Pilzfreundin Catrin und meine Wenigkeit an diesem schönen und warmen Sommerabend am Ufer des Farpener Stausees, auf der Suche nach allerlei Großpilzen, entlang wanderten. Schließlich fuhren wir noch kurz in einen Buchenwald in den Rohlstorfer Tannen. Die lang anhaltende Trockenheit lies leider kaum Frischpilze wachsen.

Gleich beim Start stolperten wir über den sterilen Rest eines ehemaligen Hasen – Stäublings.

Zu den wenigen Frischpilzen unserer diesjährigen Abendwanderung zählen diese Dickschaligen Kartoffel – Hartboviste (Scleroderma citrinum).

Süd exponierte Hanglage am Stausee. Hier ist neben den beliebten Steinpilzen auch der nah verwandte Wurzelnde Bitter – Röhrling zu hause. Da er recht Resistent gegen Trockenheit ist, könnte er auch heute zu finden sein.

Ein alter und eher etwas untypischer Wurzelnder Bitter – Röhrling (Boletus radicans) war dann tatsächlich vorhanden.

Stehen doch gerade hier manchmal die Steinpilze und Rotkappen wie die Soldaten, war heute Abend von ihnen leider nichts zu sehen.

Das Wasser liegt wie ein Spiegel an diesem warmen Sommerabend.

Diesen durch Schneckenfras leider bereits abgeknickten Wurzel – Schleimrübling (Xerula radicata) entdeckte Catrin im Schein der Stirnlampe später noch in den Rohlstorfer Tannen.

Die Sonne ist untergegangen und unsere kleine Abendwanderung neigt sich fast dem Ende zu.

Wann findet die nächste Abendwanderung statt? – Im August des nächsten Jahres! (Wenn nichts dazwischen kommt!)

20. August 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Ziel war das Draguner Holz

Das Draguner Holz heute.

Nicht das erste mal waren wir hier unterwegs. Vor Jahren war es recht zeitig im Jahr und das Frischpilzaufkommen zeigte sich wegen relativer Trockenheit recht bescheiden. Ähnlich war es auch heute, dass heißt, nicht ganz. Frischpilze gab es zwar, aber für die Jahreszeit eindeutig zu wenige und mit einem Aspekt von Waldfreund – Rüblingen eher monoton. Wäre die Vorwitterung hinreichend feucht gewesen, hätten wir zu dieser, schon recht fortgeschrittenen Jahreszeit, schon allerhand erwarten können. Unter Fichten und Buchen wachsen gerne Gemeine Steinpilze. Unter Eichen Sommersteinpilze und die Birke kann mit Rauhfuß – Röhrlingen aufwarten. Die Kiefer mit Butterpilzen und die Lärche mit Goldröhrlingen. Nun habe ich hier nur Röhrlinge (Schwammpilze) genannt, aber selbstredend gibt es eine Vielzahl weiterer Pilzarten und Gattungen, die auf einer geführten Wanderung von Interesse sein können und auch sollten. Schließlich werden die genannten Röhrenpilze ohnehin von den meisten Pilzsuchern gesammelt und erkannt. Es gilt auf einer solchen Veranstaltung nicht zuletzt seinen Horizont zu erweitern und auch Pilzarten vorgestellt und erläutert zu bekommen, die einem gefährlich werden können oder auch nur die Speise verderben. 

Allerdings wurden wir nur selten gleich zu Beginn mit einem solchen Anblick belohnt. Genau dort, wo wir unsere Fahrzeuge parkten. Riesenporlinge (Meripilus giganteus).

Pilzfreundin Catrin war begeistert und inspiziert den überwältigen Fund gleich zur Begrüßung.

Hier eine Pilzart, die wir viele Jahren unter der Bezeichnung Skletocutis nivea kartiert haben. Durch die Sequenzierungsmethode hat sich heraus gestellt, dass es den Halbresupinaten Knorpelporling in Europa gar nicht gibt. Vielleicht Skletocutis nemoralis oder ein anderer Vertreter aus der Gattung. Es geht wohl nur durch Sequenzierung und eine Feldbestimmung dieser und verwandter Arten scheint nicht mehr möglich zu sein. Durch die neue Methode der Pilzbestimmung ist es kaum noch möglich, überhaupt eine Pilzart nur vom Anschauen nach sicher zu bestimmen. Also vermuten wir in Zukunft nur noch.

Mitten auf dem verfestigten Waldweg ein kleiner, filigraner Tintling aus der Gattung Coprinus oder Coprinellus oder einer ganz neuen Gattung. Wer weiß das heute schon, es ändert sich gefühlt stündlich. Ohne Sequenzierung ist die Bestimmung ohnehin nicht möglich. Freunde der Mikroskopie, bringt eure Gerätschaften in ein Museum!

Hier vermuten wir mal den Halsband – Schwindling (Marasmius rotula). Könnte sogar stimmen, denn er hat noch den alten, wissenschaftlichen Gattungs- und Artnamen beibehalten, noch!

Dieses filigrane Gebilde auf einen Holzknüppel dürfte wohl eher der Insektenwelt zuzurechnen sein. Beim leisestes Windhauch fing es an zu vibrieren.

Den Eichen – Wirrling finden wir immer an totem Eichenholz. Auch ihn gibt es bis zum Moment noch, obwohl er auch schon vereinfacht in der Gattung Trametes zuhause war.

Ein Filz – Röhrling der Gattung Xerocomus, dachte ich, neu Xerocomellus, schiebt sich im günstigen Kleinklima zwischen Totholz empor. 20.08.2022 im Draguner Holz.

Für den Kochtopfmykologen ohne Bedeutung ist die genaue Bestimmung dieses Filzröhrlings. Rein vom optischen wird dieser von mir als Falscher- oder Düsterer Rotfußröhrling angesprochen. Dem nach Xerocomellus porosporus. Allerdings bisher nur sicher durchs Mikroskop von ähnlichen Arten zu trennen. Ob das in der modernen Mykologie b. z. w. Taxonomie noch ausreicht? 

Solider Buchenbestand.

Waldfreund – Rübling (Collybia dryophila). Aktuell Gymnopus dryophilus. Eine Sammelart, von der mehrere Formen unterschieden werden. Das soll meist nur mikroskopisch möglich sein. Freunde, die Evolution geht weiter. Waldfreund Rübling sollte reichen! Egal ob hellhütiger, gelblättriger oder sonst noch welche Formen! Essbar und wir haben sie heute zur Verkostung eingesammelt.

Es gibt im Draguner Holz auch Nadelforst.

Ich lerne inzwischen auch dazu, wusste noch nichts von Zwergenfeuern. Allenfalls fällt mir dazu Rumpelstilzchen ein. Dank Catrin bin ich nun auf dem Laufenden. Bisher hielt ich diesen Pilz ganz unspektakulär für den Klebrigen Hörnling (Calocera viscosa). Zumindest hat sich wissenschaftlich bis auf weiteres noch nichts geändert.

Ein Filzröhrling hat sich in Watte gehüllt. Aber nicht freiwillig, er wurde vom Goldschimmel (Hypomyces chrysospermus) befallen.

Ja, es wird langsam vielfältiger. Vertreter der Helmlinge, die eigentlich mikroskopisch betrachtet werden müssten (oder besser Sequenziert). Sie blieben im Wald.

Etwas weniger spektakulär, aber dennoch zum Riesenporling (Meripilus giganteus) gehörig.

Und nochmals Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila cf.). Ob diese Form wohl schon neu klassifiziert wurde?

Etwas diffus im Erscheinungsbild, aber dennoch der Zweifarbige Knorpelporling (Gloeoporus dichrous) an einem toten Eichenast. Einer meiner Lieblingspilze und immer eine Freude für mich, ihm zu begegnen.

Verschiedenfarbiger Dachpilz (Pluteus plautus) an starkem Totholz.

Und es lohnte sich hier etwas näher umzuschauen. So leuchteten unweit obiger diese Blutmilchpilze (Lycogala epidendron).

Und damit nicht genug. Catrin entdeckte ein ganzes Nest von Hexeneiern der Gemeinen Hundsrute.

Und einige Rutenpilze der Art Mutinus caninus waren auch schon geschlüpft.

Gleich daneben auch diese Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis).

So wie es sich gehört mit den typischen Schüppchen auf dem bräunlichen Stiel.

Ein Vertreter der Gattung Clitocybe = Trichterling. Welch eine Fundgrube!

Am Waldrand, unter Eichen und Buchen, die einzigen Sprödblättler der heutigen Wanderung. Braunviolette Täublinge (Russula brunneoviolacea). Essbar.

Mir erschien die Hutfärbung dieser Täublinge ziemlich braun. Ich kenne die Art eher mit überwiegend violettlichen Färbungen. So bemühte ich mal wieder Chemische Substanzen, um meinen Verdacht zu untermauern. Oben mit Eisen (II) Sulfat fleischrosa, mittig mit Guajak blaugrün und unten mit Phenol weinbraun. So soll es sein.

Natürliche Urwüchsigkeit.

Junger Kupferroter Lackporling (Ganoderma pfeiferri) am Stubben einer umgebrochenen Rotbuche am Waldrand.

Genau an diesem Waldrand.

Der Kreis schließt sich und die Riesenporlinge sind immer noch da.

Die Ladeklappe ist bereits geöffnet und drei dieser Prachtstücke müssen dran glauben. Aber welche sind die Schönsten? Sicher nicht der Typ in der Mitte! Foto: Catrin Berseck.

Riesenporling (Meripilus giganteus).


Wann findet die nächste Wanderung statt? – Siehe unter Termine!

17. August 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Redefin

Auch für interessierte Gäste

Es ging in den das MTB: 2633/2 – Strohkirchener Tannen

Die Strohkirchener Tannen heute Nachmittag. Man achte auf das Häuflein links unten im Bild!

Zum 2. mal ging es heute in das Messtischblatt Redefin. Auch im 2. Quadranten standen reichlich Waldflächen zu Verfügung. Da wären die Strohkirchener Tannen im Norden und die Kuhstorfer Tannen, mit Vosskuhlen, etwas weiter südwestlich zu nennen.  Weiter südöstlich das weiträumig bewaldete Gebiet um den Buchberg und ein Waldgebiet östlich der Ortschaft Bresegard bei Picher. Dominant sind in allen Gebieten Nadelforste, insbesondere mit Kiefern bestanden, aber auch kleinere Laubwaldbereiche. Bei hochsommerlichen Verhältnissen um 30 Grad war ich hier heute alleine in den ausgesuchten Strohkirchener Tannen unterwegs. Es hätte auch niemand etwas verpasst, denn der monotone Kiefernforst hatte auf Grund der trockenen Vorgeschichte nichts an Frischpilzen zu bieten. In feuchten Herbstmonaten dürfte es hier jedoch etwas anders aussehen. Wieder ein erstklassiges Revier für Freunde von Maronen – Röhrlingen. Etwas Abwechslung liefern hier nur einige Weg- und Waldränder, an denen Eichen und Birken zu finden sind. Es wäre zwar schön gewesen, wenn hier in Bezug auf Frischpilze einiges los gewesen wäre, aber Leben mit der Natur ist das Motto, also auch solche Hungerzeiten verkraften. Immerhin lerne ich auf diese Weise immer mehr Waldgebiete unserer Mecklenburgischen Heimat kennen. Hoffentlich ist der Begriff Heimat nicht falsch gewählt. Es soll ja Zeitgenossinnen- und Genossen geben, die assoziieren diesen Begriff mit brauner oder roter Vergangenheit. Auch das Netz der Pilzberatungsstellen findet seinen Ursprung in diesen Vergangenheiten!

Hin und wieder findet sich in den Strohkirchener Tannen auch laubtragendes Gehölz, nicht nur die Boden bedeckenden Blaubeeren.

Zwar wurde ich auf der Herfahrt von auf dem Feld arbeitenden Gerätschaften mächtig eingestaubt, aber hier im Wald war der staubige Sand von den Montagsgewittern gut durchfeuchtet.

An Nadelholz, insbesondere von Kiefern, findet sich der Blutende Nadelholz – Schichtpilz (Stereum sanguinolentum). Auf Reibung läuft er blutrot an. Diese Schichten waren jedoch völlig eingetrocknet und reagieren in diesem Zustand kaum.

Wo bin ich hier unterwegs? Ach ja, in den Strohkirchener Tannen!

Ein vom Geotropismus geformtes Kunstwerk vom Echten Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Ein älterer Fruchtkörper.

Und hier wieder ein jüngerer mit vielen Jahresringen möchte man meinen. Der Fruchtkörper wirkt sehr jugendlich und vital, so dass er sicher mehrmals im Jahr einen neuen Zuwachsrand ausbildet.

Zunderschwamm mit Assel – Besuch.

Betagtere Zunderschwämme (Fomes fomentaris) dem Geotropismus unterworfen.

In trauter Eintracht mit Zunderschwämmen auf toten Birkenstämmen, ein vorjähriger Fruchtkörper des Birken – Zungenporlings (Piptoporus betulinus).

Ein Rostpilz auf Gemeiner Traubenkirsche (Prunus padus). Ich vermute, dass es sich um Paecilomyces crassipes handeln könnte. Dieser wurde jedoch von der ursprünglich kanadischen und importierten Spätblühenden Traubenkirsche beschrieben. Einen deutschen Namen habe ich nicht gefunden. Vielleicht Dickfüßiger Traubenkirschenrost. Die dicken Füße sind mikrokopischer Natur.

Ist es Paecilomyces crassipes in verschiedenen Stadien?

Deutsche Ordnung!

Deutsche Unordnung! Aber was hier so unordentlich aussieht, gefällt unseren Pilzen ganz besonders gut. Nicht nur holzabbauenden Arten, nein, auch unsere gesuchten Lieblinge, allen voran der Maronen – Röhrling, liebt es. Ein günstigeres Kleinklima und oft wachsen gerade zwischen solchen Reisig – Ansammlungen die schönsten und kräftigsten Exemplare. Ein weiterer Vorteil: Pilzsucher, die es lieber gefegt wollen, meiden solche Plätze.

Am Himmel scheint sich etwas zusammen zu brauen.

Unter dem Motto, das Beste zum Schluss, noch ein Pilz mit Hut und Stiel, ein Schuppiger Sägeblättling (Lentinus lepideus).

Ja, er hatte einen Stiel! Sogar einen ziemlich langen. Dafür absolut Luft- und Sonnengetrocknet. Selber Schuld, was sucht er sich auch die sonnigsten Plätze aus.

Am Himmel wird es unruhig und es wird Zeit hier abzubrechen.

Vom Waldrand aus ist ein erster Schauer zu sehen. Am späteren Abend sollten besonders über den Westen Mecklenburgs noch kräftigere Gewitter folgen.

Hier die minimalistische Artenliste von MTB: 2633/2 – Strohkirchener Tannen: Blutender Nadelholz – Schichtpilz, Gemeiner Violettporling, Eichen – Mehltau, Kiefernnadel – Spaltlippe, Echter Zunderschwamm, Holunder – Rindenschichtpilz, Eichen – Spaltlippe, Rindensprengendes Birken – Eckenscheibchen, Birken – Zungenporling, Flächiges Eckenscheibchen, Schmetterlings – Tramete, Traubenkirschen – Rostpilz, Schuppiger Sägeblättling und Striegeliger Schichtpilz.


Ein Fall für Rumpelstilzchen. 

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

14. August 2022 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Sie führte durch das Reppener Holz

Blick auf das Reppener Holz am 14. August 2022.

Am 13. Mai 2017 waren wir im ehemals Großherzoglichen Forst Tankenhagen, wie das Reppener Holz vormals hieß, schon einmal unterwegs. Siehe unter „Maipilzreiche Frühlingswanderung“. Maipilze wurden uns heute nicht geboten, dafür hätte es Mitte August aber immerhin schon wesentlich vielfälliger sein können. Vorausgesetzt, es wäre nicht so trocken wie in diesem Sommer bisher mal wieder gewesen. Zwar hatte es hier 10 Tage zuvor mal kräftig geregnet, aber für die Wälder auf schweren Böden viel zu wenig. So gab es keine Mykorrhiza – Pilze, nur einige saprophytische Arten wie Lungen – Seitlinge an totem Buchenholz oder verschiedene Champignon – Arten. Die Gruppe der Pilzfreunde war heute leider nur durch Catrin und meiner Wenigkeit vertreten.

Catrin hatte mir gleich zur Begrüßung wieder einige Ausstellungsstücke mitgebracht.

Wir starten. An den Wegrändern sollten uns Champignons überraschen.

Weiße Anis – Champignons (Agaricus arvensis) heben die Humusauflage hoch.

Man könnte hier schnell auf die Idee kommen, es würde sich um Rissigschuppige Anis – Champignons handeln. Dem ist nicht so. Sie sind zwar rissig/schuppig, aber das ist der trockenen Luft und der Hitze geschuldet.

Wer es heute auf ein Pilzgericht abgesehen hätte, er wäre fündig geworden. Champignons und junge Riesenporlinge (Meripilus giganteus) bereits auf den ersten Metern.

Ein toller Baumriese, eine „deutsche“ Eiche. Dumme Redensart, wie kann ein Baum deutsch sein? Überhaupt, was ist deutsch? In der Natur ist nichts deutsch, auch der Mensch nicht. Er ist Mensch und weiter nichts!

Deutsche Pflaumen am Waldesrand. Es gibt ja auch deutsche Äpfel, deutsche Kartoffeln u. s. w. Das kann umweltfreundlich sein, weil nicht über den halben Globus transportiert.

Neben reichlich Jungwuchs auch richtig große und alte Eichen und Buchen am Rand des Reppener Holzes.

Hin und wieder geht ein alter Baum zu Boden. Ein gefundenes Fressen nicht nur für diese überaus häufigen Speisepilze, den Lungen – Seitlingen (Pleurotus pulmonarius).

Die an sich weißen bis grauen Pilze neigen bei Wind, Hitze und Trockenheit zum gilben.

Lungen – Seitling (Pleurotus pulmonarius). Übrigens besitzt der Pilz die Eigenschaft zu verwelken und bei einetzendem Regen oder in einem kurzen Wasserbad schnell wieder aufzuleben, ähnlich den Schwindlingen. Zumindest funktioniert dieses bei noch jungen, vitalen Fruchtkörpern ganz gut.

Ein Wiedersehen mit einem meiner Lieblingspilze, dem Mottenkugel – Lederrindenpilz (Scytinostroma hemidichophyticum).

Die Vielgestaltige Kohlenbeere (Hypoxylon multiforme).

Am Fuße dieser Rotbuche hat Catrin fast monströse Fruchtkörper entdeckt. Der Baum hat sozusagen Fußpilz.

Es war ein großer Moment mit großen Pilzen. Kupferrote Lackporlinge (Ganoderma pfeifferi) in Prachtausführung.

Diese Ganoderma – Art wurde in weiten Teilen Deutschlands bisher nur selten nachgewiesen. Dank unserer Jahrzehnte langen Kartierung, insbesondere auch unseres früheren Porlingsexperten Jürgen Schwik, findet sich im westlichen Mecklenburg der bisher nachgewiesene Verbreitungsschwerpunkt dieses schönen Porlings innerhalb der BRD.

Er gehört zu den mehrjährigen Porlingen und baut immer wieder an.

Jeder Wulst könnte für ein Jahr stehen. So können wir annehmen, dass dieser Fruchtkörper mindestens 10 – 12 Jahre alt ist. 

Das Sporenpulver ist, wie auch bei anderen Vertretern der Gattung, zimtbraun. Kupferroter Lackporling (Ganoderma pfeiferri) an einer weiteren Rotbuche ganz in der Nähe. Kein Wunder bei einer derartigen Sporenproduktion, dass schnell mal ein altersschwacher Nachbarsbaum neu infiziert werden könnte.

Unweit der Lackporlinge ein Hutpilz. Runzlig und etwas schleimig ist die Hutoberfläche. Keine Frage, es handelt sich um einen Wurzel – Schleimrübling (Xerula radicata).

Eine urwüchsige Waldkante mit alten Rotbuchen, Hainbuchen und Eichen. Catrin betonte, hier wird es im Herbst sicher schöne Hexen und Steinpilze geben. Worauf wir Gift nehmen können! Aber nein, wir sind ja dafür zuständig, dass wir beratend zur Seite stehen, um gerade dieses zu verhindern. Dass heißt, Catrin arbeitet und lernt darauf hin.

Und dann am Rande eines Waldweges eine Pilzart, die sich in ihrer Auswahl der Lokalität vertan hat. Ein Champignon im Wald ist durchaus keine Seltenheit, aber was hat dieser hier zu suchen?

Ist er doch eher ein Stadt – Mensch, Entschuldigung – Pilz. Stadt- oder Straßen – Champignon (Agaricus bitorquis). Vielleicht hat er den Abgasmief der Städte satt und wollte mal gesunde Waldluft schnuppern. Gesünder sind daher auch seine Inhaltsstoffe, so dass der schmackhafte Pilz eine weitere Art für die Pfanne gewesen wäre.

An einem feucht liegenden Holzknüppel ist meist einiges los. Hier eine Schnecke, die offensichtlich Appetit auf Gallerttränen verspürt. Ob sie auch mich im Blick hat?

Aber nun ist das Auge geschlossen. Mein Anblick muss grauenhaft für sie sein! Soll es sich um eine Spanische Wegschnecke (Arion cf.) handeln? Genetische Untersuchungen sollen ergeben haben, dass es diese überhaupt nicht gibt. Das sie auch nicht invasiv eingewandert ist, denn im angenommenen Ursprungsgebiet konnte die Schnecke nicht nachgewiesen werden. Wie bei vielen Pilzen auch, muss wohl auch die Systematik der Mollusken neu geschrieben werden. 

Und um welche Gallertträne könnte es sich hier handeln? Ist es die Gemeine? Aufschluss würde wohl das Mikroskop bringen, aber eine mögliche Sequenzierung würde vielleicht auch dieses gehörig in Frage stellen. Pilze mit bloßem Auge zu bestimmen, ist inzwischen nahezu unmöglich geworden! Wir wissen nur eines meist sicher. Es ist ein Pilz. Wir werden in den meisten Fällen nur vermuten können. Mit oder ohne Mikroskop! So vermute ich, es könnte sich auch um die Gewundene Gallertträne (Dacrymyces lacrymalis) handeln.

Ja, und schauen wir mal etwas genauer hin, so entdecken wir noch zahlreiche, weitere Großpilze. Aber das geht mir dann doch zu weit. Eher ein Fall für die Rehnaer Pilzfreunde um Torsten Richter. Die hätten vielleicht eine Idee. Mollisia oder ganz etwas anderes. Hände hoch!

Das Rindensprengende Birken – Eckenscheibchen (Diatrypella favacea).

Es gibt im Reppener Holz auch Nadelforste.

Dieser Eichen – Wirrling (Daedalea quercina) hat seine Fruchtschicht weitgehend verschlossen. Das Substratholz wurde gedreht und es machte keinen Sinn mehr, Sporen in ungünstiger Lage zu produzieren.

Das Fruchtlager muss immer nach unten ausgerichtet sein.

Und noch einmal Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmarius).

Und plötzlich ein Freudenschrei von Catrin am Waldrand, mit sofortigem Besitzanspruch über diese wundervollen Hutpilze aus dem Märchenland.

Neben weiteren Gartenabfällen hatte hier jemand sein Weihnachtsgesteck entsorgt.

Und nochmal Pflaumen von der roten Sorte zum Naschen.

Und zum Schluss auch noch mals ein Trupp Champignons am Wegesrand. Kein Anis – Geruch und im Fleisch etwas rötend.

Es handelt sich um den Sommer – Champignon (Agaricus aestivalis), auch Langstieliger Egerling genannt. Die Lamellen sind zunächst rosa. Das Fleisch rötet im Schnitt besonders im oberen Bereich etwas.

Zum Anschluss noch einmal Weiße Anis – Champignons (Agaricus arvensis). Ihre Lamellen sind jung niemals rosa, sondern eher grau, mit rosa Schimmer.

Blick in die Landschaft zwischen Klütz und Dassow.

Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

10. August 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Redefin

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das MTB 2633/1 = Hasenbrücke und Meisenstrang

Wir starteten unsere Exkursion zunächst im Waldbereich Hasenbrücke.

Im ersten Quadranten der Topographischen Karte von Redefin im Maßstab 1 : 25 000 finden sich umfangreiche Wald- und Forstreviere. So der feuchte Bültensaal ganz in der nordwestlichen Ecke. Gefolgt in östlicher Richtung vom Meisenstrang bis hin zur Hasenbrücke. Diese Reviere gehen in weitläufige Forstflächen in Richtung Süden über, bis hin zur Wildbahn. Des weiteren befinden sich im Kartierungsgebiet auch noch die Redefiner Tannen. Unmöglich auf einer 3 – 5 stündigen Exkursion alles zu erkunden. Wir, das waren außer meiner Wenigkeit Andrea und Chris Engelhardt aus Lübeck. Wir suchten uns die Reviere Hasenbrücke und Meisenstrang, sowie südlichere Bereiche nördlich der Wildbahn aus. Leider war auch hier die Trockenheit recht groß, so dass Frischpilze Mangelware waren. Der Raum Redefin gehört zur Griesen Gegend und entsprechend sandig bis staubig sind hier die Bodenverhältnisse. Die überwiegend von Nadelbäumen bestandenen Bereiche zeichnen sich durch einen hohen Anteil von Heidelbeeren und Adlerfarnen aus. 

Andrea mit ihren Vierbeinern im Schatten einer Rotbuche.

Ein Hauch von Natürlichkeit. So muss Nadelwald aussehen.

Besonders farbintensiver Klebriger Hörnling (Calocera viscosa).

Kiefernforst mit üppigen Beständen von Adlerfarn.

Das Flächige Eckenscheibchen (Diatrype stigma).

Und das nah verwandte Warzige- oder Rindensprengende – Eckenscheibchen (Diatrypella favacea).

Ein sehr sonniger Hochsommertag.

Außergewöhnlich fette Vielgestaltige Kohlenbeeren (Hypoxylon multiforme) an der Stirnfläche von Birke eines Holzstapels.

Erotik – Seiten gibt es ja zur genüge. Trotz allem möchte ich diesen Schnappschuss von Christopher Engelhardt nicht vorenthalten. Er zeigt zwei Flockenblumen – Flohkäfer (Sphaeroderma rubidum) beim Liebesakt.

Chris beim fotografieren eines kleinen Blätterpilzes an einem feuchten Laubholzast.

Ein deutliches Stummelfüßchen ist zu sehen, aber der rötliche Schimmer lässt eher einen Rötling vermuten. In der Nacharbeit stieß ich auf eine erst 1993 von Wölfel & Winterhoff neu beschriebene Art, den Weißen Holz – Stummelfußrötling (Entoloma jahnii). Eine in Deutschland bisher erst selten nachgewiesene Art u. a., so wie hier, an feucht liegendem Erlenholz. Für M-V ist es, laut Verbreitungskarte der DGfM, der bisher 3. Nachweis!

Ein herzliches Dankeschön möchte ich zu Chris Engelhardt nach Lübeck schicken. Er hat zu unserem Top – Fund noch diese schöne Grafik angefertigt.

Und plötzlich, inmitten einer regelrechten Sandwüste, einige hochbeinige Blätterpilze, die Chris hier am Ablichten ist.

Wie ein Pfeil, möchte man meinen.

Stark gerunzelter und feucht schleimiger Gut.

Weißliche und breite Lamellen, wenig Hutfleisch und starrer, leicht brüchiger, aber dennoch faseriger Stiel.

Und ein oft lang und tief wurzelnder Stiel. Die sogenannte Pfahlwurzel entspring einer Baumwurzel im Erdreich. Je tiefer diese liegt, um so länger die Wurzel des Gemeinen Wurzelrüblings (Xerula radicata). Mitunter bis zu einem halben Meter! Hüte essbar.

Rotrandige Baumschwämme (Fomitopsis pinicola) an einer Birke.

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius) unter dem Einfluss des Geotropismus.

Hier die Artenliste von MTB 2633/1 – Hasenbrücke/Meisenstrang und südlich davon: Eichen – Mehltau, Klebriger Hörnling, Adlerfarn – Fleckenpilz, Kiefernnadel – Spaltlippe, Breitwegerich – Mehltau, Flächiges Eckenscheibchen, Rindensprengendes Birken – Eckenscheibchen, Striegeliger Schichtpilz, Birken – Zungenporling, Schmetterlings – Tramete, Tintenstrichpilz, Vielgestaltige Kohlenbeere, Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Buckel – Tramete, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Fichtennadel – Spaltlippe, Rotrandiger Baumschwamm, Echter Zunderschwamm, Eichen – Zystidenrindenpilz, Eichen – Eckenscheibchen und Weißer Holz – Stummelfußrötling.


Wir verabschieden uns vom Kartierungsgebiet, in dem auch neue Aufforstungen entstehen werden.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

06. August 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Ziel war das Walkmüllerholz bei Bad Doberan

Zweittreffpunkt war gegen 09.00 Uhr auf dem Parkplatz am Doberaner Münster.

Das Walkmüllerholz war zum 2. mal Ziel einer von Wismar aus geführten Lehrwanderung. Es ist aus mykologischer Sicht ein sehr vielfältiges und artenreiches Waldgebiet. Als wir hier vor vielen Jahren im Oktober eine Kartierungsaktion starteten, kamen wir in eine selten gesehene Artenvielfalt und wir erlebten damals einer der erfolgreichsten Kartierungsexkursionen überhaupt. Nun, es ist noch kein Oktober, sondern wir befinden uns im Hochsommer. Selbstredend ist die große Fülle der hier möglichen Pilzarten noch nicht zu erwarten, aber sollte die Vorwitterung günstige Wachstumsbedingungen ermöglicht haben, kann es auch Anfang August schon sehr vielversprechend werden. Dass war leider nicht der Fall. Es war im Vorfeld einfach viel zu trocken. So brachen wir hier schließlich ab und fuhren noch in das Nienhäger Holz, mit dem integrierten Gespensterwald. Wir, dass waren leider nur Catrin und Reinhold von den Wismarer Pilzfreunden. Aber wie der Zufall es wollte, wir trafen im Gespensterwald noch auf zwei junge Damen, die ebenfalls auf Pilzsuche waren und wir kamen zusammen.

Zur Begrüßung kreuzte eine Weinbergschnecke (Helix pomatia) den Waldweg. Sie gilt ja als Delikatesse und manche Menschen sind der Meinung, sie vertilgt andere, ungebetene Schnecken, im eigenen Garten. Das soll jedoch nicht der Fall.

Ein nicht mehr ganz frischer Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Zu den wenigen Frischpilzen, die uns das Walkmüllerholz heute zu bieten hatte, zählen diese Halsband – Schwindlinge (Marasmius rotula).

Auf der Unterseite eines feucht liegenden Laubholzstückes fanden sich diese Schüsseln. Etwas für unsere Asco – Experten, denn ohne Mikroskop läuft hier nicht viel. Vielleicht ein Weichbecherchen aus der Gattung Mollisia.

Der Dickschalige Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum) ist leicht giftig. Verwandtschaftlich gehört er zu den Röhrlingen.

Die Schlanke Ahorn – Holzkeule (Xylaria longipes) zeichnet für das sogenannte Giraffenholz verantwortlich. Man beachte den winzigen, orange Punkt links – mittig auf dem Holz.

Es handelt sich um einen embryonalen Blätterpilz. Welcher soll es denn werden? – Momentan habe ich leider keine Idee.

Die putzige Jungspinne, die diese Halsband – Schwindlinge (Marasmius rotula) inspiziert, habe ich erst beim Auswerten der Bilder entdeckt.

Catrin hat unter einem Holzstapel die für sie derzeit wichtigsten Pilze entdeckt.

Es waren frische Flache Lackporlinge (Ganoderma lipsiense).

Hier entsteht in kürze sicher eine schöne Motivarbeit, ein Pilzporträt. Flache Lackporlinge künstlerisch zu gestalten, scheint derzeit schwer in Mode zu sein.

Das hat sich gelohnt!

Wir brachen hier nun ab und haben uns entschlossen in das nicht ferne Nienhäger Holz mit dem integrierten Gespensterwald umzusetzen.

Wir erreichen den Wald der Gespenster.

An dem vielen Totholz ein sporenreifer Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus).

Und immer wieder Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmarius) in allen Altersstadien und Farbvariationen.

Von Pilzsuchern kaum beachtet, der Rotbuchen – Rindenkugelpilz (Biscogniauxia nummularia).

Für Catrin neu war der Purpurschwarze Täubling (Russula atropurpurea). Meist unter Eiche, aber auch Buche. Purpurrötlich mit meist schwarzer Hutmitte. Etwas schärflich in den mitunter leicht cremefarbenen Lamellen.

Wunderbar frische Lungen – Seitlinge mit leicht beigem Einschlag und zart rosa Schimmer in den Lamellen.

Zum Vergleich dazu komplett weiße Lungen – Seitlinge.

Wie immer an totem Eichenholz wachsend, der Rotbraune Borstenscheibling (Hymenochaete rubiginosa).

Nicht nur, aber auch an Eiche, wächst der jung essbare Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster).

Diese Farbvariante des Lungen – Seitlings (Pleurotus pulmarius) könnte man leicht für einen Austern – Seitling halten. Ist es aber nicht! Der braucht es kalt und kommt im Winterhalbjahr vor. Typisch für Lungen – Seitlinge ist auch das Gilben!

Diesen leckeren Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha) haben die Schnecken zu einem ganz eigenen Kunstwerk umgestaltet.

Viel Totholz im Gespensterwald. Ein gefundenes Fressen für einige Holzpilze.

Beispielsweise für diese hier. Wäre das nicht eine schöne Vorlage für unsere Malkünstlerinnen und Künstler? Vollkommen luftgetrocknete Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmarius).

Beim fotografieren obiger Pilztraube sprachen mich zwei junge Damen an, die hier ebenfalls auf Pilzsuche waren und sich durchaus auskannten. Da sie uns noch einige Plätze zeigen wollten, an denen sie teils unbekannte Pilze entdeckt hatten, übernahmen sie sogleich die Führung durch den Gespensterwald.

So hatten sie kurz zuvor eine Stelle mit roten Täublingen entdeckt. Dass es sich um Täublinge handelt, wussten sie, aber nicht um welche Art. Das konnte rasch geklärt werden. Der Harte Zinnobertäubling (Russula rosacea) ist durch seine Farbenpracht, vor allem aber durch seine Festigkeit als Laubwaldart gut charakterisiert. Er schmeckt aber nicht sonderlich gut und kann nur als Mischpilz Verwendung finden.

Gleiches gilt für diesen Sprödblättler, der jedoch bei den Schnecken recht beliebt zu sein scheint.

Es handelt sich um den Blaublättrigen Weißtäubling (Russula delica). Bläulicher Stich in den Lamellen und oft eine deutlicher blaue Zone am oberen Stielansatz lassen ihn recht ansprechbar erscheinen.

An einem toten Eichenstrunk zeigten uns die Damen diese Ochsenzunge, auch Leberpilz (Fistulina hepatica) genannt. Der Pilz durfte weiter wachsen und auch andere Besucher des Gespensterwaldes erfreuen.

Ausgereifte Dünnschalige Kartoffel – Hartboviste (Scleroderma verrucosum).

Am Waldrand und am Fuße einer alten Buche etwas versteckt, präsentierten uns die pilzbegeisterten Damen diesen ganz jungen und weichfleischigen Riesenporling (Meripilus giganteus). Aufgrund der gelben Färbung waren sie sich nicht sicher, ob es vielleicht doch nicht eher ein Schwefelporling wäre.

Ein eleganter Wurzel – Schleimrübling (Xerula radicata) begeisterte ganz am Rande.

Und schließlich erreichten wir eine ihnen bekannte, umgestürzte Rotbuche, die mit zahlreichen Lungen – Seitlingen in allen Altersstadien besetzt war.

Darunter auch diese eingetrockneten Exemplare mit völlig gelb gefärbten Hüten. Lungen – Seitlinge, nichts anderes!

Hitze, Wind und Trockenheit lassen die zarten Pilze schnell trocknen und sie neigen dann zum gilben. Links unter erkennen wir wieder ein junges Exemplar mit ausgesprochen gelbem Hut. Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmarius).

Der Regen hat dieses Judasohr (Hirneola auricula – judae) wieder zum Leben erweckt.

Lungen Seitlinge über Lungen – Seitlinge. Ein frische Traube von Pleurotus pulmarius.

Wir danken einer Urlauberin aus Hamburg dafür, dass sie so freundlich war und uns praktisch im Vorbeigenen zur Erinnerung ablichtete. 06. August 2022 im Nienhäger Holz.


Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

03. August 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochesexkursion bei Eldena

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Es ging in den 4. Quadranten von MTB: 2734 = Eldena 

Wurde auf Sonntag, dem 07. August verschoben!

Die Sievers Tannen grenzen an das Örtchen Altona.

Im 4. Quadranten des Messtischblattes Eldena fand sich reichlich Auswahl bezüglich möglicher Zielgebiete. Da wäre das Krohner Holz im Norden zu nennen. Südwestlich schließen sich die Sievers Tannen bei Altona an, mit dem kleinen Naturschutzgebiet Blaues Wasser. Weiter südlich die Zieber Tannen und der Eschberg. Die größte Wald- b. z. w. Forstfläche findet sich im südöstlichen Bereich des Quadranten, südlich der Ortschaft Dadow. Es handelt sich laut Karte um Nadelforste. Ich entschied mich für die handlichen Sieverst Tannen. Heidelbeer – Kiefernforste, aber auch saubere Bereiche mit Moosen und Flechten. Ein sehr armes und besonders auch im Herbst ein sehr interessantes Pilzrevier. Heute war es für Frischpilze leider viel zu trocken, so dass Holzbewohner im Mittelpunkt standen. Und derer gab es dank eines ungewöhnlich heftigen Birken – Sterbens sogar im Überfluss. 

Keine Tannen, sondern freundlicher Kiefernforst dominiert die Sievers Tannen.

Das Gefranste Steccherinum (Steccherinum fimbriatum) findet sich auf der Unterseite auf am Boden liegenden Ästen und Stämmen von Laub- , aber auch Nadelholz. Charakteristisch für diesen Stachelpilz sind seine violettgrauen Fruchtkörper – Flecken, die auch zusammen fließen können und die weißlichen, ausgefransten Ränder.

Die Waldameisen waren fleißig.

Die neue Generation von Birken – Zungenporlingen (Piptoporus betulinus) ist am kommen!

Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) kommt außer an Birke auch an zahlreichen anderen Bäumen vor. Er ist mehrjährig und bildet von Zeit zu Zeit neue Zuwachsränder aus.

Saurer Standort mit Totholz und Blaubeeren.

Rechts, beginnend mit dem Unterholz, liegt das Naturschutzgebiet Blaues Wasser. Ein Torfmoor.

Das Naturschutzgebiet Blaues Wasser. Wo ist es nur? Ich sehe nur grün!

Immer wieder eine große Freude bereitet mir der Fund eines Kiefern – Feuerschwamms (Phellinus pini).

Der Teerfleckenpilz (Exidia pythia) findet sich traditionell auf Kiefernholz.

Eine solitäre Jungkiefer am Rande eines Kahlschlages.

Ärmster Kiefernstandort. Ein Paradies für Freunde von Maronen – Röhrlingen.

Und für den Hobby – Mykologen wegen der ganz speziellen Pilzflora armer Standorte. Heute war es leider zu trocken.

Daher galt es den Blick immer auf Holz zu richten. Hier sind es Zaunblättlinge (Gloeophyllum sepiarium).

Ein destruktiver Porling an Nadelholz, mit lamelligem Hymenophor.

Am Waldrand in dieser freundlichen und warmen Landschaft zeigt sich ein Feld von Sonnenblumen.

So viele freundliche und sonnige Gesichter! Die Wildbienen sind besonders begeistert und wir Menschen nicht minder. Sonnenblumen – Öl ist knapp. In diesem Jahr wurden deshalb auch weit mehr dieser Blumen ausgesät.

Am Waldrand finden sich auch einige weit ausladende Eichen.

Tolle Farbaspekte am Waldrand.

Aber auch das Sterben war am Rande der Sievers Tannen präsent. Reihenweise tote Birken.

Und natürlich ein gefundenes Fressen für Holzspezialisten wie diesem Zunderschwamm.

Auch die Sriegeligen Schichtpilze (Stereum hirsutum) sichern sich ihren Anteil am Todesmahl.

Ein Trauerspiel. Trägt das Dürre – Jahr 2018 hier für die Verantwortung?

Überall gestorbenes Birkenholz.

Auch die Rötende Tramete (Daedaleopsis confragosa) zieht ihren Nutzen daraus und betreibt Fettlebe.

Diese kugeligen Gebilde auf dem Birkenstumpf könnte man zunächst für Bovistähnliche Schleimpilze halten. Aber sie sind fest und holzig, es sind Zunderschwämme (Fomes fomentarius) einmal anders.

Fomes fomentarius.

Hier gleich in der Mehrzahl zu sehen.

Marschverpflegung für den Wandersmann, aber leider noch etwas zu sauer.

Die Heidelbeeren hatten leider auch nichts mehr zu bieten.

Rentierflechte im Überfluss. 

Und bei diesem Überfluss nahm ich auch gleich einen Beutel Cladonia rangiferina als Bastelmaterial für meine Adventsgestecke mit. Der Pilz dient in Lappland Rentieren, Hirschen und Hasen als Winternahrung. Flechten bestehen zu etwa 90 % aus Pilz. Der Rest sind Algen und Cyanobakterien. Ihre Bezeichnung leitet sich aus dem Begriff Pilzgeflecht ab. Es gibt im Steinpilz – Wismar zu gegebener Zeit also wieder Adventsgestecke mit Pilzgeflecht!

Die Sonne steht bereits tief. Zeit, zum Schluss zu kommen.


Hier die Arten von MTB 2734/4 – Sievers Tannen: Eichen – Eckenscheibchen, Eichen – Zystidenrindenpilz, Flächiges Eckenscheibchen, Teerfleckenpilz, Echter Zunderschwamm, Schmetterlings – Tramete, Gemeiner Violettporling, Birken – Zungenporling, Rotrandiger Baumschwamm, Eichen – Mehltau, Kiefern – Feuerschwamm, Zaunblättling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Striegeliger Schichtpilz, Adlerfarn – Fleckenpilz, Rötende Tramete und Gefranstes Steccherinum.


Ein schöner Sommertag neigt sich seinem Ende zu.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

27. Juli 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Eldena

Exklusiv auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Es ging in das MTB: 2734/3 = Tannenberg

Tannen sucht man hier allerdings vergebens. Kiefern sind dominant.

Als Exkursionsgebiet kam ein Waldgebiet südwestlich von Eldena in betracht. Es liegt an der Elde – Müritz – Wasserstraße und dem Elde – Seitenkanal. Die Anfahrt konnte über Malk Göhren erfolgen. Hier starteten wir am Tannenberg. Nicht nur laut Karte handelt es sich um Nadelwälder, in der Regel Kiefern. Natürlich sind auch immer Laubbäume mit eingestreut. Gegen 10.00 Uhr trafen sich hier Catrin aus Katelbogen, Chris und Andrea aus Lübeck und Michael aus Schwerin.

Zunächst überreichte Catrin ihr neuestes und durchaus gelungenes Kunstwerk auf Ganoderma lipsiense an Chris, der sich riesig darüber freute. Nicht nur mit Pilzmotiven und daher ganz speziell zugeschnitten für einen vielseitig interessierten Naturfreund wie Christopher Engelhardt. 

22 Beine warten darauf, dass es endlich los geht.

Ein Kleinpilz am Wegesrand. Der Echte Mehltau auf Löwenzahn.

Catrin konnte den Hasen – Stäubling (Calvatia utriformis) als für sie neue Art in ihren Gesichtskreis aufnehmen. Andrea hält diesen denkwürdigen Moment im Bild fest.

Erdwarzenpilze (Thelephora terrestris) dürfen in diesen sandigen Nadelforsten nicht fehlen.

Michael und Chris begutachten einen Holzstapel mit Schichtpilzen.

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Chris hat auf den Blättern der Esskastanie einen interessanten Schmetterling entdeckt.

Auch Andrea würdigt das Ereignis mit einigen Schnappschüssen.

Nun, mein Foto ist leider nicht das Beste. Es handelt sich um einen Falter, der meist hoch oben in den Baumkronen von Eichen zu finden ist. Hier ausnahmsweise bei Edelkastanie. Wahrscheinlich ist es ein Blauer Eichen – Zipfelfalter (Favonius quercus).

Die Gelbflechte (Xanthoricola physicarea) kam mir hier gelber als anderswo vor.

Der Weg ist das Ziel.

Der Weinrötliche Gloeoporling (Gloeoporus taxicola) siedelt nahezu ausschließlich auf totem Kiefernholz.

Ein Wald von Kiefern.

Stellenweise ist etwas belaubtes Unterholz vorhanden.

Wir erreichen das Wasser.

Die Müritz – Elde – Wasserstraße.

Etwas Mollusken – Kunde mit Catrin und Chris.

Auf dem Damm üppiges Brombeergebüsch, dick voll von leckeren Früchten.

Naschen war angesagt.

Chris bei der Muschelsuche.

Andrea und ihre kleinen Freunde.

Gemütlichkeit im Hausboot. Familienausflug auf der Müritz – Elde – Wasserstraße.

Wir folgen nun ein Weilchen dem Fließgewässer.

Pilzexkursionen können Lebensgefährlich werden.

Hier spinnt eine Kugelspinne.

Den hatte Catrin mit einer App bestimmt, als Häutiger Lederfältling (Byssomerulius corium). Dem können wir nur beipflichten.

Kiefer, Kiefer und nochmals Kiefer.

Der Veränderliche Spaltporling (Schizopora paradoxa) an einem alten Eichen – Ast.

Kaum hatte ich an einem extrem trockenen Standort mit vielen Kiefern – Stubben zur Fahndung nach dem Schuppigen Sägeblättling (Lentinus lepideus) aufgerufen, konnte Catrin bereits die Dingfestmachung des Delinquenten vermelden. Ihm kann es nicht heiß und trocken genug sein.

Typisch für die Sägeblättlinge, ihre Lamellenschneiden ähneln einem Sägeblatt.

Die Hutoberfläche ist natürlich schuppig. Die Pilze sind zähfleischig und ungenießbar.

Ja, es ist hier einfach zu trocken. Schade, sonst wäre es sicher noch viel interessanter geworden.

Stellenweise sind die Gräser sogar grün. Sicher in den Senken der Wege, in denen sich nach einem Schauer das Regenwasser sammelt.

Trotz der Ödnis gibt es immer mal etwas zu entdecken.

In diesem Fall war es noch mal ein Schuppiger Sägeblättling (Lentinus lepideus), aber luftgetrocknet. Auch der Stiel ist bei dieser Art schuppig.

Zur Abwechslung auch mal ein Birkenstreifen.

Die Eberesche setzt bunte Akzente.

Einfach ein Augenschmaus.

Zur Erinnerung an eine freundliche Tour durch die Griese Gegend. Von links: Michael, Chris, Reinhold und Catrin. Andrea hatte sich mit ihren Vierbeinern schon etwas früher auf den Rückzug begeben. 27.07.2022 bei Malk Göhren.


Hier die Artenliste von MTB 2734/3 am Tannenberg bei Malk Göhren: Eichen – Mehltau, Echter Löwenzahn – Mehltau, Zugespitzter Kugelpilz, Striegeliger Schichtpilz, Eichen – Eckenscheibchen, Hasen – Stäubling, Erdwarzenpilz, Orangefarbiges Brennnesselbecherchen, Eichen – Zystidenrindenpilz, Schmetterlings – Tramete, Judasohr, Echter Zunderschwamm, Striegelige Tramete, Birken – Zungenporling, Flächiges Eckenscheibchen, Violettlicher Gloeoporling, Häutiger Lederfältling, Geißblatt – Mehltau, Schuppiger Sägeblättling, Xanthoriicola physciae, Golowinomyces sordidus und Schwefelporling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

23. Juli 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Sie führte durch die Seetannen bei Dabel

Die Seetannen erstrecken sich zwischen den Ortschaften Dabel, Borkow und Schlowe b. z. w. zwischen dem Dabeler- und Borkower See und nördlich des größeren Kleinpritzer Sees. Der Forstbereich stockt auf zumeist sandigem Untergrund und ist von Laub- und Nadelbäumen bestanden. Es gibt Seeuferbereiche, die auch für Pilzfreunde interessant sein können und auch attraktive Moorbereiche. Neben den klassischen Speisepilzen sind bei entsprechenden Voraussetzungen natürlich auch allerlei weniger bekannte Pilzarten zu finden, die den Speisezettel bereichern können und im Idealfall auch ihre ungenießbaren oder sogar giftigen Doppelgänger. Die erwähnten Voraussetzungen für ein sommerliches Frischpilzaufkommen waren durch Trockenheit denkbar ungünstig, so dass es praktisch keine Frischpilze gab. Aber auch kaum Interessenten und so waren hier heute auch nur drei Augenpaare unterwegs.

Phillip brachte diesen Hitzegedörrten Boletus mit. Er fand ihn unter Europas ältester Blutbuchenallee in Renzow.

Es sollte sich um einen Anhängsel – Röhrling (Boletus appendiculatus) handeln.

Trockenheits – Risse auf dem Hut, aber es ist noch die typische, rotbräunliche Hutfarbe zu erkennen.

Und Catrin hatte wieder ihrem Talent des Zeichnens an einigen Ganodermas freien Lauf gelassen und brachte mir nochmals einige Arbeiten mit.

Kaum gestartet, stolperten wir fast über diesen Erdstern (Geastrum cf.).

In den Seetannen gibt es auch Buchen und Eichen. Rübezahl ist im Riesengebirge zu hause, so dürfte hier der Wind seine Kraft entfaltet haben und solch starkes Totholz ist für uns immer von Interesse.

Catrin bei der Inspektion.

An einer der umgestürzten Bäume, eine Eiche, der Fund des Tages, der Kupferrote Lackporling (Ganoderma pfeifferi). Ich wurde vor Ort etwas stutzig bezüglich des Substrates, weil ich ihn meist von Buche kenne. Aber es darf auch mal Eiche sein. Relativ selten, zumindest zerstreut. Es handelt sich um einen Vitalpilz.

Catrin und Phillip in den Seetannen.

Und plötzlich, mitten auf dem Waldweg, ein Frischpilz. Das der Fleischrote Speisetäubling (Russula vesca) eine ausgesprochene Delikatesse darstellt, wissen auch die Tiere des Waldes.

Ein attraktiv wirkendes Birkenmoor. Leider ohne Frischpilze.

Dafür bricht an einer geschädigten Moorbirke ein Schiefer Schillerporling (Inonotus obliquus) heraus. Einer der beliebtesten Vitalpilze (Chaga).

Ein beliebtes Plätzchen für die Schwarzkittel.

Der Tintenstrichpilz (Bispora antennata) landet wohl nur äußerst selten in den Körben der Pilzsucher.

Catrin hat Zunderschwämme entdeckt.

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Ein etwa 3 cm breiter, fragmentöser Schlauchpilz am Wegesrand unter Nadelbäumen. Er hatte einen etwas aderig zusammen gezogenen Stielansatz.

Wir verabschieden uns von den Seetannen und hoffen beim nächsten Besuch auf etwas mehr Angebot bezüglich Frischpilzen.


Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

20. Juli 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Eldena

Auch für interessierte Pilzfreunde

Es ging in das MTB 2734/2 = Eulenberge

Im 2. Quadranten dieser Topographischen Karte befinden sich durchaus größere Waldflächen sowie die Eldenaer Heide. Der nordwestliche Quadranten – Bereich wird von einem recht umfangreichen Mischwaldbestand, teils recht zergliedert und mit dem integriertem Horn, eingenommen. In Betracht kam auch ein südöstlich liegendes Waldgebiet bei der kleinen Ortschaft Güritz und südlich von Karstädt gelegen. Hier finden sich auch die Eulenberge. Es wird im Süden von der Müritz – Elde – Wasserstraße begrenzt. Wir entschieden uns für dieses Gebiet. Allerdings erst am Sonntag, dem 23. Juli, da es am ursprünglich vorgesehen Mittwoch mit fast 40 Grad zu heiß war. Das wir bezieht sich außer meiner Wenigkeit noch auf unser Vereinsmitglied Christian Boss.

Der Startpunkt.

Wir befinden uns in der Griesen Gegend. Es dominieren Kiefernforste auf Sanderflächen. Berge sucht man hier trotzt des Namens vergebens. Allenfalls stößt man auf einige kleine Hügel, wie oben im Bild zu sehen.

Ein recht üppiger Birken – Zungenporling (Piptoporus betulinus) war im monotonen Kiefernforst, mit einigen eingestreuten Birken, schon von weitem auszumachen.

Käfer waren in seinem Inneren zugange und der Fruchtkörper bröselte vor sich hin. Christian half nach und betätigte sich als Frau Holle.

Trotz der dürren Verhältnisse plötzlich ein Pilz am Rande des Weges.

Luftgetrocknet! Es handelt sich um einen Schmierröhrling. Kiefern sind allgegenwärtig, der Hut ist gebuckelt und der Standort sauer. Trotz eindeutig fehlender Ringzone dürfte es sich um einen Butterpilz (Suillus luteus) handeln.

Eine gegabelte Kiefer. Ob es Wildverbiss in der Jugend war?

Der Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius) einmal anders.

Und so kennen wir ihn.

Die Müritz – Elde – Wasserstraße.

Und ein idyllischer See.

Frei stehende Kiefern mit vollen Baumkronen.


Hier die kleine Artenliste von MTB: 2734/2 = Eulenberge: Eichen – Mehltau, Eichen – Spaltlippe, Eichen – Eckenscheibchen, Flächiges Eckenscheibchen, Birken – Zungenporling, Butterpilz, Gemeiner Violettporling, Echter Zunderschwamm und Eichen – Wirrling.


Wir verabschieden uns von den Eulenbergen.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

17. Juli 2022 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Durch das Warnowtal bei Gädebehn

Unser heutiges Exkursionsgebiet ist Teil des Naturparkes Sternberger Seenland.

Es ist schon länger her, dass wir in diesem reizvollen Gebiet, unweit der mecklenburgischen Kleinstadt Crivitz, unterwegs waren. Die Warnow mäandert hier durch Wälder und Wiesen und hat bei Gädebehn ein Tal mit bewaldeten Hängen geschaffen. Ein nicht nur für Pilzfreunde attraktives Wanderziel. Wir befinden uns im Hochsommer und wenn dieser nicht zu trocken ausfällt, kann Mitte Juli das Artenaufkommen von Großpilzen schon recht beachtlich sein. Leider ist er mal wieder viel zu trocken. Aber wir wollten Kartieren und so interessierten uns alle im Feld ansprechbaren Großpilze. Bei der Trockenheit in erster Linie holzbewohnende Arten.

Die Warnow ist hier noch ein relativ schmales Flüsschen und mäandert weitgehend naturbelassen durch die abwechslungsreiche Landschaft.

Wunderbar frische Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmarius) an einer toten Buche. Obwohl essbar durften sie weiter wachsen.

Im Alter und durch Wind und Sonne neigen die weißlichen Pilze zum gilben.

Scheinbar dem Boden entspringend, steht auch dieser häufige und hochbeinige Blätterpilz mit Holz in Verbindung.

Die Hutoberfläche ist in der Regel schmierig bis schleimig und gerunzelt.

Die weißlichen Lamellen stehen ziemlich entfernt, sind breit bauchig, an den Stiel angewachsen und oft kurz – streifig oder mit Zahn herablaufen.

Die wuzelartige, unterirdische Verlängerung des Stieles, entspringt einer Baumwurzel. Je tiefer diese liegt, um so länger die Wurzel des Gemeinen Wurzelrüblings (Xerula radicata). Durchaus bis zu einem halben Meter!

Dieser schöne Fund geht auf Catrin ihr Konto. An einem, am Boden liegenden Eichen – Knüppel, konnte sie den Zweifarbigen Knorpelporling (Gloeoporus dichrous) entdecken. Als wir ihn in den 1990er Jahren das erste mal an Birke fanden, war das so etwas wie eine kleine Sensation. Inzwischen hat sich die Art, wie einige andere auch, immer stärker bei uns breit gemacht.

Lauf, Pferdchen, lauf im Galopp.

Die Warnow in einem ruhigen Abschnitt.

Mit vielen Wasserläufern oder sollen es Bachläufer sein?

Rotbuchen – Rindenkugelpilz (Biscogniauxia nummularia).

Catrin hat etwas entdeckt.

Sklerotien – Stielporling (Polyporus tuberaster).

Ihm hat schon jemand (wir waren es nicht) den Hutrand rasiert. Sicher zur Energiegewinnung für den eigenen Körper. Wer weis, was uns noch im nächsten Winter bevorsteht. Da kann uns dieser Frischpilz leider auch nicht weiter helfen.

Eine schöne Blüte der Kratzdistel (Cirsium cf.)

Lichter, gemischter Baumbestand.

Der Biber als Förster. Hoffentlich weiß er auch, in welche Richtung der Baum fallen soll!

Und nochmal ein kleines Büschel von Sklerotien – Porlinge (Polyporus tuberaster).

Ein Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) an Rotbuche. Ob hier schon vor uns jemand lehrreiches über Porlinge vermitteln wollte? Jedenfalls deuten die Schnittstellen darauf hin.

Ziegelrote Kohlenkruste (Hypoxylon rubiginosusm).

Gestorbene Bäume. Manchmal werden sie zur Gefahrenabwehr auch runtergestutzt.

Thermophil begünstigte Hanglage.

Teils offene Hügellandschaft  gegenüber der Warnow.

Dekorative Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor).

Die Warnow erweckt an dieser Stelle fast den Eindruck eines stehenden Gewässers.

Eine urwüchsige Landschaft.

Knospe einer Sonnenblume.

Die Sonne ist aufgegangen. Pflanze des Jahres 2021.

Unzählige Blüten richten sich zu Mutter Sonne aus.

Am besten, man lässt die sonnige Schönheit einfach auf sich einwirken.

O – weiha, unweit des Forstamtes Gädebehn versteht man mit Umwelt verschmutzern keinen Spaß!

Ich muss gestehen, sie törnen mich irgendwie an. Immer wenn ich an Adlerfarn – Beständen entlang komme, muss ich sie an vorjährigen Stängeln suchen. Die Adlerfarn – Fleckenpilze (Ropographus filicinus).

Fast wie Dschungel, da geht einem fast das Herz auf, bei so viel Natürlichkeit.

Ockergelbe Zonentramete (Trametes ochraceum).

Immer an totem Eichenholz, der Rotbraune- oder Umberbraune Borstenscheibling (Hymenochaete rubiginosa).

Fast wie am Amazonas!?

Etwas Regen und standortbedingt erhöhte Luftfeuchtigkeit hat ausgereicht, um dem Goldgelben Zitterling (Tremella mesenterica) Lebendigkeit einzuhauchen.

Nach 7 Km ließen wir die Tour enden.

Wann geht es zur nächsten Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

13. Juli 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Eldena

Auch für wissbegierige Pilz- und Naturfreunde

Es ging in den 1. Quadranten von MTB: 2734 = Eldena

Waldgebiet am Buchenberg südöstlich Glaisin. Das Ziel der heutigen Mittwochsexkursion.

Im ersten Quadranten der Topographischen Karte Eldena im Maßstab 1 : 25 000 befinden sich drei größere Waldgebiete, die für die heutige Mittwochsexkursion in Betracht kamen. Zunächst war da ein Walddreieck nordwestlich von Glaisin zu nennen. Laut Karte handelt es sich um Nadelforste. Ein weiteres Waldrevier befindet sich südwestlich des genannten Ortes, einschließlich dem Buchenberg. Hier finden wir also auch Laubwaldbereiche, die für Abwechslung und mehr Vielfalt sorgen können. Daher entschieden wir uns für dieses Gebiet. Wir, dass waren Pilzfreund Michael Junge aus Schwerin und Reinhold Krakow aus Wismar. Südöstlich von Glaisin liegt eine weitere Forstfläche, einschließlich des Ochsenbergs, die wieder eintöniger laut Karte sein soll, also in der Mehrheit von Nadelbäumen bestanden ist. 

Frischpilze fanden sich in der sandigen und trockenen Region, die zur Griesen Gegend gehört, heute leider kaum. Dieser Waldfreund – Rübling (Collybia dryophila) beglückte uns als Einzelexemplar.

Gleich daneben erfreute uns ein ebenfalls einzelner und halb verwelkter Gold – Mistpilz (Bolbitius vitellinus).

Um trotz der Trockenheit einige Pilzarten zu finden, steht also wieder Totholz im Fokus unseres Interesses.

Und an diesen Überresten einer Birke wurden wir auch fündig.

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Eichen – Rindensprenger (Vuilleminia comedens).

Genau wie der Rindensprenger entwickelt sich auch das Flächige Eckenscheibchen unter der Rinde von Totholz und sprengt diese schließlich auf.

Eine vielversprechende Waldkante. Wir brauchen Regen!

Ältere Angebrannte Rauchporlinge (Bjerkandera adusta).

Orange Farbtöne sind charakteristisch für junge Striegelige Schichtpilze (Stereum hirsutum). Darunter sehen wir Überzüge des Veränderlichen Spaltporlings (Schizopora paradoxa).

Schizopora paradoxa.

Charakteristische Hut – Beschuppung des Sklerotien – Porlings (Polyporus tuberaster).

Diesen coralloiden Schleimpilz konnte ich leider nicht zuordnen.

An den teils üppigen Adlerfarn – Beständen durfte der Adlernfarn – Fleckenpilz (Ropographus filicinus) an vorjährigen Krautstängeln natürlich nicht fehlen.

Ausgedehnter Adlerfarnbestand.

Die Kiefern stehen im Konkurrenzkampf mit den Farnen.

Der Schwarze Gottvergess (Baletta nigra) hat Besuch.

Besucht wurde die Schwarze Nessel heute von zahlreichen Wildbienen. Die Pflanze ist bei uns ein Neophyt, der aus dem Mittelmeerraum eingewandert sein soll. Inzwischen hat sie sich über weite Teile Europas ausgebreitet und gilt auch als Heilpflanze.

Zwar habe ich kürzlich einen Vortrag über Wildbienen verfolgt, es ist aber leider nicht viel hängen geblieben. So kann ich dieser Art leider auch keinen Namen geben. Die Pflanze ist als jedoch Weide für Wildbienen bekannt.

Eine wüste, aber dennoch ungewöhnliche und interessante Abholzungsfläche.

Und in diesem Moment begegneten wir einer Truppe von mehreren Familien, die eine kompetente Führung durch den Wald am Buchenberg gebucht hatten und daher viel wissenswertes, auch zu dem obigen Kahlschlag, erfahren durften.

Die Himbeeren reifen etwas unterschiedlich, aber viele befanden sich schon in naschbarem Stadium.

Auf der Grasnarbe eines schattigeren und feuchteren Waldweges endlich mal wieder ein Pilz im klassischem Sinne. Ein Rädchen- oder Scheibchen – Tintling (Copriuns spec.)

Aber es war nicht nur einer, sondern sage und schreibe drei Exemplare. Für den Laien reicht die Bestimmung Scheibchen – Tintling völlig aus. Für die konkrete Bestimmung muss aber mitunter ein Mikroskop zu Rate gezogen werden, da es mehrere, sehr ähnliche Arten gibt.

Auch in diesem Wald haben die zunehmend trockenen Verhältnisse ihren Tribut gefordert. Ich vermute, dieser exponiert stehende, tote Solitärbaum, wurde bewusst stehen gelassen, da in diesem Wald naturkundliche Führungen angeboten werden.

Auch diese Birke hat es bereits hinter sich und wird vom Birkenporling (Piptoporus betulinus) abgebaut.

Dieser entrindete Stamm fällt durch seine eigenartigen Wülste auf.

Aus einem stehenden Fichtenstamm wachsen zwei junge Porlinge heraus. Grauweiß gefärbt und noch relativ weichfleischig. So jung sind einige Porlinge oft noch nicht ansprechbar. In Betracht kam der Herbe Saftporling mit Galle – bitterem Geschmack. Die Geschmacksprobe ergab jedoch eher einen sehr unangenehmen, brennend scharfen und im Hals krartzenden Geschmack. Dem Geruch nach möchte ich den Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) vermuten.

Die Holzscheiben dienen der Wald – Pädagogik für Kinder, so war auf dem Zettel am Baum zu lesen.

Das hier gespannte rot – weiße Flatterband soll sicher selbigem Sachverhalt dienen.

Naturnaher Buchenwald.

Die Fichte ist ein Flachwurzler. Mit samt den zusammen getragenen Zapfen dient sie sicher auch der Waldpädagogik.

Viele Brombeeren reifen am thermophilen Waldrand heran.

Vereinzelt waren auch schon schwarze dabei, die schnell weggenascht wurden. Um welche Art es sich handelt, vermag ich leider nicht zu sagen.

Der ehemalige Pilzberater der Stadt Neukloster, Dr. Heinz Henker, hat sich auf Brombeeren spezialisiert und konnte in Mecklenburg 108 verschiedene Arten nachweisen. Drei davon Neubeschreibungen, wo bei eine ihm zu Ehren den botanischen Namen Rubus henkeri erhielt. Zu deutsch Henkers Brombeere.

Flacher Lackporling (Ganoderma lipsiense) mit Zuwachsrand und reichlich zimtbrauenem Sporenstaub.

Das Getreide ist reif, der Mähdrescher kann kommen. Getreideart: Erbsen!


Hier die Artenliste von MTB: 2734/1 – Wald am Buchenberg: Waldfreund – Rübling, Goldmistpilz, Echter Zunderschwamm, Eichen – Rindensprenger, Flächiges Eckenscheibchen, Eichen – Eckenscheibchen, Eichen – Zystidenrindenpilz, Schmetterlings – Tramete, Striegeliger Schichtpilz, Angebrannter Rauchporling, Sklerotien – Porling, Fichten – Wurzelschwamm, Reihige Tramete, Gemeiner Violettporling, Geweihförmige Holzkeule, Gelbe Lohblüte, Adlerfarn – Fleckenpilz, Buckel – Tramete, Striegelige Tramete, Flacher Schillerporling, Scheibchen – Tintling, Birken – Zungenporling, Rotrandiger Baumschwamm, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Eichen – Mehltau, Flacher Lackporling und Veränderlicher Spaltporling.


Wir verabschieden uns vom Wald am Buchenberg.

 Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

09. Juli 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Sie führte in die Region Groß Labenz

Der Loofsee bei Groß Labenz am 09. Juli 2022.

Die Forste zwischen Warin – Blankenberg und Labenz gehören zu den beliebtesten Pilzrevieren im Nordwesten Mecklenburgs. Besonders im Herbst sind hier viele Kochtopfmykologen unterwegs, um nach Marone, Butterpilz und Steinpilz Ausschau zu halten. Also nach den Klassikern unter den Speisepilzen. Diese können selbstverständlich auch schon im Sommer gefunden werden. Insbesondere wenn dieser kühl und regnerisch verläuft. Ansonsten ist jetzt die große Zeit der Pfifferlinge angebrochen und es geht auf einer geführten Lehrwanderung durchaus auch darum, neues kennen zu lernen und seinen Gesichtskreis im Hinblick auf die Küchen – Mykologie zu erweitern oder zu festigen. Von all dem waren wir heute aber weit entfernt. Trockenheit prägte die zurückliegenden Wochen, ja Monate. Es hatte zwar etwas geregnet, aber viel hat dieser bisher nicht aus dem Waldboden locken können.

Zur Begrüßung überreichte mir unsere Pilzfreundin Catrin aus Katelbogen diesen Flachen Lackporling, den sie speziell für mich gestaltete. Ganz herzlichen Dank. Er bekommt einen Ehrenplatz in meinem Info – Zentrum.

Interessant und außergewöhnlich die Wachsform dieser Rötenden Tramete (Daedaleopsis confragosa).

Auch diese jungen Lungen – Seitlinge brachte uns Catrin mit.

Am sandigen Waldrand unter Eichen und Birken erfreuten uns richtig tolle Fleischrote Speisetäublinge (Russula vesca). Die ausgezeichneten Speisepilze wuchsen am Rande des Waldweges, auf welchem sich beim letzten, starken Regen, eine große Pfütze gebildet hatte, die noch zu erahnen war.

Ungewöhnlich war jedoch, dass ihre, an sich stets weißen Stiele, rosa überlaufen waren.

Ein zähfleischiger Sklerotienporling (Polyporus tuberaster) auf einem Laubholz – Ast.

Ein wirklich schleimiger Myxomycet. Also ein echter Schleimpilz und kein Sternenrotz, dem Auswurf von Tieren.

Waldfreund – Rübling (Collybia dryophila). In neuerer Zeit werden die Waldfreund – Rüblinge zu mehren Arten zerpflückt. Für den normalen Pilzfreund ist das unwichtig. Überlassen wir diese Spielchen den wahren Mykologen, die brauchen schließlich auch ihre Beschäftigung und ihre Erfolgserlebnisse.

Lilablättriger Mürbling (Psathyrella candolleana) mit Assel – Inspektion.

Besonders jung behangener Hutrand, gelbweißliche Hutfarbe, lilabräunliche Lamellen, truppweises Auftreten an feuchteren Waldstandorten und hier um mulmigen Holzresten herum, große Gebrechlichkeit und vorzüglicher Geschmack kennzeichnen diesen häufigen Suppenpilz namens Lilablättriger- oder Behangener Faserling/Mürbling (Psathyrella candolleana).

Psathyrella candolleana nochmals als Gruppenfoto.

Alle freuen sich, das Klaus Warning (links) heute mal wieder mit dabei ist. Klaus ist amtierender Ansprechpartner zum Thema Pilze in Bützow und rechts sehen wir seine mögliche Nachfolgerin Catrin.

Fast ein Viertel Jahrhundert hat Klaus sich in den Dienst der Pilzaufklärung und Beratung im Raum Bützow gestellt. Viele Jahre war er mir auch eine Hilfestellung bei unzähligen Lehrwanderungen und Exkursion. Nicht nur dafür ganz herzlichen Dank!

Seine Liebe zu den Pilzen und den vielen schönen Momenten, die sie ihm gebracht haben, von denen er nicht wenige auch auch im Bild festhielt, kommt in zwei Bildbänden zum Ausdruck, die er insbesondere für seine Kinder als Erinnerung an ihrem Pilzverliebten Vater in Auftrag gegeben hat.

Während einer kleinen Verschnaufpause blätterte Klaus durch seine beiden Büchlein und gab auch einige Erläuterungen zu den teilweise nicht alltäglichen Funden, die er im Foto festgehalten hat.

An der Frischpilzfront wird es auch weiterhin sehr verhalten bleiben. Zu empfehlen sind jedoch Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmarius) an totem Laubholz. Je heißer der Sommer, um so besser für diesen Speisepilz. Heute am Loofsee an Birke gefunden und aufgenommen.

Eine größere Anzahl überständiger Lungenseitlinge an einem liegenden Birkenstamm. Viel häufiger finden wir ihn jedoch an Rotbuche.

Klaus in Aktion. Wird es einen dritten Bildband geben?

Model stehen hier junge Lungenseitlinge.

Ästchen – Schichtpilz (Stereum rameale). An mehr oder weniger dünnen Laubholzästen, gerne Eiche.

Leicht verwechselt werden kann der Ästchen – Schichtpilz (Stereum rameale) mit dem Striegeligen Schichtpilz, da auch dieser eine haarig – striegelige Konsolenoberfläche aufweist.

Noch recht gut erhaltene, vorjährige Rötende Trameten (Daedaleopsis confragosa).

Was gibt es hier wohl Interessantes?

Farbenfrohe Blutmilchpilze (Lycogala epidendron) erregen die Aufmerksamkeit.

Und dann noch etwas wertvolles für den Freund von Vitalpilzen. An einem toten Birkenstamm ein Fruchtkörper des Schiefen Schillerporlings (Inonotus obliquus), besser bekannt unter der Bezeichnung Chaga.

Ausnehmend häufig an glattrindigen Bäumen, der Silberfleck.

Silberfleck (Phlyctis argena) – eine Flechte.

Schattenspiele.

Der Zunderschwamm erfüllt seine Aufgabe.

Quellwolken kochen in die Höhe. Später gab es auch noch vereinzelte Schauer.

Weiter zieht die kleine Truppe.

Und zum Schluss noch ein kleiner Höhepunkt. An einer alten Birke schlüpft gerade ein Wolliger Scheidling (Volvariella bombycina) aus dem Ei. Zwar essbar, aber wir leiden nicht hungers und er durfte ungestört weiter Schlüpfen.

Und zum Abschied schnell noch ein Erinnerungsfoto.


Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

06. Juli 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Wittenburg

Auch für wissbegierige Pilz- und Naturfreunde

Im 4. Quadranten des MTB 2432 = Wald bei Dreilützow

Das Zielgebiet war heute ein Forstrevier nordöstlich Dreilützow.

Viel Auswahl an Waldflächen standen im letzten Quadranten der Topographischen Karte von Wittenburg, im Maßstab 1 : 25 000, nicht zur Verfügung. Ganz im Norden, wie auch ganz im Süden reicht jeweils ein kleinerer Waldzipfel in den Quadranten. Diese sollten nicht interessieren. In Frage kam daher nur ein etwas größeres Waldgebiet nordöstlich von Dreilützow, welches von der L 042 durchquert wird. Somit war auch ein ordentlicher Anfahrtsweg in unser Kartierungsgebiet gegeben. Laub- und Nadelwald, so wie ist in der Karte eingezeichnet ist und auch integrierte Feuchtbereiche. Diese waren aber meist trockengefallen und es handelt sich um mit Birken bestandene Moorstandorte. Ansonsten überwogen Kiefern und Fichten, auch ein kleinerer Eichen – Jungforst und natürlich immer mal eingestreute Laubbäume, allen voran Eichen und Buchen. Leider sind hier große Bereiche stark verkrautet, so dass ich mich zeitweise durch einen regelrechten Dschungel kämpfen musste. Als Kontrast dazu fast blitzsaubere Fichtenforste mit Moos und Nadelstreu. Es hatte hier in jüngerer Zeit zwar auch etwas geregnet, aber der sandige Boden ist bereits wieder sehr trocken gefallen. Dem zufolge gab es auch so gut wie keine Frischpilze. 

Der gedankliche Startschuss für meine heutige Solo – Exkursion ist gefallen.

Hier war der Förster zu Gange.

Der Eichen – Zystidenrindenpilz (Peniophora quercina). Schön auch rechts oben die Apothezien der Gemeinen Gelbflechte (Xanthorina parietina).

Ein kleiner Höhepunkt ist wie immer der Fund des Zweifarbigen Knorpelporlings (Gloeoporus dichrous). Hier, wie so oft, an totem Eichenast.

Ein junger Eichen – Bestand. In feuchten Sommern sicher gut für einige Pfifferlinge.

Eine der häufigsten und leicht kenntlichsten Morchel – Verwandten finden wir an abgestorbenen, oft noch am Baum hängenden Eichen – Ästchen, die Eichen – Spaltlippe (Colpoma quercinum).

Zu mir, mit allen Flachen Lackporlingen (Ganoderma lipsiense), ließ kürzlich unsere Catrin aus Katelbogen verlauten. Sie bemalt derzeit die Unterseiten dieser Porlinge mit Pilzmotiven. Ich finde, dieser Fruchtkörper hat selbst seine harmonisch/künstlerische Ader entfaltet.

Die Douglasie (Pseudotsuga cf.) ist eine fremdländische Nadelbaumart aus Oregon (USA) und kann bis 60 m hoch werden. Der höchste, jemals auf unserem Platen gewachsene Nadelbaum in der Neuzeit soll eine Douglasie gewesen sein, mit 133 Metern. Der derzeit höchste Nadelbaum steht in Kalifornien (Küsten – Mammutbaum) und misst 116 Meter.

Ein attraktiver Bereich. Wenn es nur nicht so trocken wäre!

An Birke besonders dekorativ, das Flächige Eckenscheibchen (Diatrype sitgma). Der Schlauchpilz kommt auch an anderen Hölzern vor. Beispielsweise an Rotbuche, Weissdorn oder auch Süsskirsche.

Das normale Befallsbild des Breitblättrigen Ampfers vom Ampferblatt – Rostpilz (Ramularia rubella).

Ob er auch für diese Augenweide verantwortlich zeichnet, vermag ich nicht zu beurteilen.

Ramularia rubella?

Und das Ganze nochmal direkt auf der Blatt – Unterseite.

Da sollte der Eichen – Mehltau (Erisyphe alphitoides) vor Scham erröten. Aber er gibt sich mit seinem mehligen, grauweißen Belag zufrieden und verunstaltet die Eichenblätter.

Für die braunen Flecken an den Blättern der Rosskastanie ist bekanntlich kein Kleinpilz verantwortlich. Der Übeltäter ist die Rosskastanienminiermotte (Cameraria chridelia). Der winzige Schmetterling wurde erst 1984 in Mazedonien entdeckt, 1989 von einem Wissenschaftler nach Linz (Österreich) gebracht und hat sich von dort auf nahezu ganz Europa ausgebreitet. Fragt sich nur, wie lange die Bäume diesen Stress noch ertragen können.

Ein Birken – Stangenwald im trockenen Moor.

Eine Jagdliche Einrichtung mit natürlicher Tarnung.

Und siehe da! Im Rasenschnitt tatsächlich mal ein richtiger Pilz mit Hut und Stiel!

Mit Tintlings – Habitus, aber gelbbräunliche Lamellen. Was mag das nur sein?

Da kommt wohl nur ein Vertreter der Gattung Bolbitius in Frage. Der gelbliche Hutscheitel lässt den Goldmistpilz (Bolbitius vitellinus) vermuten.

Ein Märchenhafter Winkel des Waldes.

So macht Wald Spaß! Ob wohl an der zerbrochenen Eiche etwas dran ist?

Die Antwort lautet ja! Allerdings hätte ich nicht unbedingt mit dem Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) gerechnet. Der wächst zwar häufig an Laubhölzern, aber an Eiche ist er schon eher selten zu beobachten.

Nicht weit entfernt ein liegender Fichtenstamm. Auch hier findet sich der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola). Und die Fichte sollte eigentlich das gängige Substrat sein, denn ein weiterer, deutscher Name lautet Fichten – Porling. Hier mit Guttationströpfchen.

Dieses Exemplar finde ich besonders schön. Neben dem helleren Zuwachs zeigt sich auch eine schmale, deutlich rote Randzone.

Die Unterseiten dieser Rotrandigen begeistern durch eine gelbbräunliche Umrandung. Ich nahm einige Exemplare zum Adventsbasteln mit.

Am noch stehenden Strunk der umgebrochenen Fichte dieses weißliche Gebilde eines Baumschwamms. Eine Kostprobe des eher weichfleischigen und einjährigen Porlings gab die Bestätigung. Galle – bitter = Herber Saftporling (Oligoporus stypticus). 

Großflächig auf der Rinde des Fichtenstammes noch dieser Überzug. Könnte ein Resupinat – Stacheling sein.

Trockenes Birkenmoor. Im Herbst sicher gut für entsprechende Raufüße.

Auch hier dürften die Kochtopf – Mykologen im Herbst wohl auf ihre Kosten kommen.

Ein Himmelsfenster tut sich auf. Was zeigt es uns. Abendliche Quellbewölkung und hohe Schleierwolken durch die beginnende Warmluft – Advektion des in der Nacht aufziehenden Tiefs.


Hier die Artenliste von MTB: 2432/4 – Wald nordöstlich Dreilützow: Striegeliger Schichtpilz, Ampferblatt – Rostpilz, Zugespitzter Kugelpilz, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Eichen – Eckenscheibchen, Eichen – Zystidenrindenpilz, Zweifarbiger Knorpelporling, Eichen – Spaltlippe, Flacher Lackporling, Flächiges Eckenscheibchen, Striegelige Tramete, Schmetterlings – Tramete, Goldmistpilz, Rotrandiger Baumschwamm, Bovistähnlicher Schleimpilz, Herber Saftporling, Gemeiner Violettporling, Echter Zunderschwamm, Eichen – Wirrling, Eichen – Mehltau und Buckel – Tramete.


Wir verabschieden uns vom Wald- und Forstrevier nordöstlich Dreilützow am 06. Juli 2022.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

29. Juni 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Wittenburg

Gerne mit interessierten Gästen

Ziel ist das MTB: 2432/3 = Wald bei Püttelkow

Hinter dem Erbsenfeld kommt der Zielwald in Sichtweite.

Im dritten Quadranten des Wittenburger Messtischblattes findet sich vergleichsweise nur ein geringer Anteil an Waldflächen, die für die heutige Exkursion in Frage gekommen wären. Es empfahl sich am ehesten ein Walddreieck westlich des Ortes Püttelkow. Es besitzt eine gute Verkehrsanbindung und ist daher leicht zu erreichen. Laut Karte handelt es sich um ein Mischwaldgebiet. Dieses ist allerdings von Nadelbäumen wie Fichten, Douglasien und Kiefern dominiert. Sandige und saure Verhältnisse herrschen hier vor. Teils handelt es sich um Blaubeerwald. Sind die Randbereiche durch die Landwirtschaft eutrophiert, mit erhöhten Krautwuchs, so finden sich im inneren arme, saubere und moosige Bereiche, so wie es die Kochtopf – Mykologen lieben. Für diese Interessengruppe war heute allerdings nichts zu holen. Überhaupt konnten wir nicht einen Frischpilz ausfindig machen. Grund ist die wochenlange Trockenheit. Trocken war es hier heute zwar nicht, weil kurz vorher Gewitterregen einiges an Wasser abgelassen hatte. Die Auswirkungen können frühestens in einer Woche Früchte tragen. Ich war also nicht alleine unterwegs. Mich begleitete ein junger Pilzfreund, der tags zuvor der Gruppe der Pilzfreunde beigetreten war und der großes Interesse an allem hat, von dem man sich in freier Natur ernähren kann. Und dazu gehören auch Pilze. Heute konnte ich ihm diesbezüglich leider nichts erläutern, aber er ist durchaus wissbegierig gegenüber all den anderen Pilzarten, die so wichtig für das Gleichgewicht im Haushalt der Natur sind. Manchmal leider aber auch für ein Ungleichgewicht in monotonen Forsten sorgen können. Einer davon war der Wurzelschwamm, den ich Marvin heute vorstellen konnte.  

Zunächst traute ich meinen Augen kaum. Sollen das alles Erbsen sein?

Ja, na klar, alles Erbsen! Leider aber wohl keine Zuckererbsen, denn sie schmeckten doch ziemlich bitter.

Das Exkursionsgebiet gehört zum Biosphärenreservat Schaalsee.

Diese Informationstafel am Waldrand hat dringend eine Generalüberholung nötig!

Üppige Vegetation durch erhöhten Nährstoffeintrag in Waldrand – Nähe.

Der Mais wurde nun endlich auf diesen leichten Sandböden gut gewässert.

Für die Randfichten am Waldrand kommt das Wasser aber zu spät.

Sie sind vertrocknet. Wahrscheinlich schon im Dürrejahr 2018.

Dieser Bereich des Waldweges stand kürzlich noch komplett unter Wasser. Es versickert in den leichten Sandböden, trotz verfestigtem Fahrweg, relativ schnell.

Eine der ersten Pilzarten, die ich Marvin erläutern konnte, war diese Vielgestaltige Kohlenbeere (Hypoxylon multiforme) an einem toten Birkenstamm. Für die Ernährung ohne Bedeutung.

Auch dieser, an altem Haselstrauch resupinat wachsende Runzlige Schichtpilz (Stereum rugosum) entspricht keinerlei kulinarischen Anforderungen.

Genau so wenig wie der Unförmige Weichporling (Skeletocutis amorpha), den wir an alten Kiefernstümpfen finden können.

Mehrschichtiger Waldaufbau.

Hier haben wir wohl gleich drei Arten auf einen Streich. Den Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum), den Geweihförmigen Schleimpilz (Ceratiomyxa fructiculosa var. poroides) und erst im Bild wahrgenommen, vermutlich eine grüngelbe Gallertträne (Dacrymyces spec.) an einem alten Fichtenstubben.

Hier sehen wir die Normalform des Geweihförmigen Schleimpilzes (Ceratiomyxa fructiculosa). Ebenfalls wieder an einem Fichtenstubben in Nachbarschaft mit dem Wurzelschwanmm.

Die Blaubeeren sind reif.

Monotoner Fichtenforst. Im Herbst sicher das richtige für Freunde von Maronen – Röhrlingen.

Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum. Ein großer Schädling in Fichten – Monokulturen.

Hier hat sich dieser Porling ein besonders schönes Plätzchen ausgesucht.

Die Schlanke Ahorn – Holzkeule (Xylaria longipes).


Hier die Artenliste von MTB 2432/3 = Wald und Forst westlich Püttelkow: Eichen – Rindensprenger, Eichen – Eckenscheibchen, Runzliger Schichtpilz, Schmetterlings – Tramete, Echter Zunderschwamm, Zugespitzter Kugelpilz, Vielgestaltige Kohlenbeere, Eichen – Mehltau, Rotbraune Kohlenbeere, Unförmiger Weichporling, Geweihförmiger Schleimpilz, Wurzelschwamm, Schlanke Ahorn – Holzkeule und Orangefarbiges Brennnesselbecherchen.


Wir verabschieden uns vom Forst bei Püttelkow.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

25. Juni 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Durch den Lenorenwald im Klützer Winkel

Im Lenorenwald am 25. Juni 2022.

Es ist schon einige Jahre her, als wir zu einer teilnehmerstarken Pilzwanderung im Lenorenwald unterwegs waren. Damals führte uns unser Pilzfreund Ulrich Klein durch seinen Hauswald. Dabei statteten wir auch den dort, genau so wie heute, befindlichen Mammutbäumen einen Besuch ab. Der Lenorenwald gilt als sehr launisch im Hinblick auf das Wachstum von Frischpilzen, insbesondere auch von Speisepilzen. Nun, wir haben Frühsommer und da sollte man ohnehin noch nicht mit einem großen Reibach rechnen, aber für den interessierten Pilzfreund gibt es immer etwas zu entdecken und vielleicht auch zu erlernen. Und dass sollte ohnehin das Hauptziel einer vom Fachmann geführten Lehrwanderung sein. Als besonders negativ erwies sich die allgemeine Trockenheit, und dass, obwohl der Klützer Winkel in den letzten Wochen, ja Monaten, etwas mehr Regen abbekommen hat. So waren wir hier heute auch sehr minimalistisch unterwegs. Catrin aus Katelborgen und Reinhold aus Wismar. Hier einige Bilder: 

Stein im Lenorenwald mit Inschrift.

Rostbrauner Feuerschwamm (Phellinus ferruginosus).

Zusammenfließende Kohlenbeere (Hypoxylon cohaerens) auf Buchenholz b. z. w. deren Rinde.

Immer wieder gern gesehen ist die Großporige Datronie (Datronia mollis).

Die Vegetation zeigt hier durch die geringen Niederschläge noch keine Auffälligkeiten.

Hier sehen wir paradoxerweise den Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) mit hellem Zuwachsrand.

Und dieser Rotrandige ist nahezu gänzlich rot gefärbt.

Rotbuche mit reichlich Buchen – Rindenschorf (Ascodichaena rugosa). Der Baum reagiert bei Befall durch eine verstärkte Korkproduktion, wodurch die Baumrinde brüchiger wird.

Stellenweise war es auf einigen Waldwegen noch recht feucht.

Ein sehenswertes Wanderziel im Lenorenwald sind diese beiden Mammutbäume.

Unweit der Mammutbäume findet sich auch dieser Baum, der die Fantasy des Betrachters anzuregen vermag.

Endlich Regen! Regentropfen fallen hier in die Rückstände des letzten Regens und wir haben den Schirm heraus geholt. Nach 10 Minuten Getröpfel war schon wieder Schluss.

Unverwechselbar: der Eichen – Wirrling (Daedalea quercina).

Die Gelbe Lohblüte (Fuligo septica).

Diese Überreste einstiger Birnen – Stäublinge (Lycoperdon perlatum) lassen nicht wegen der Trockenheit ihre Köpfe hängen. Sie haben einfach ausgedient!

Braun dominiertes Kontrastprogramm. Ein Mehrfachfruchtkörper des Flachen Lackporlings (Ganoderma lipsiense) mit weißer Zuwachskante, reichlich zimtbraunem Sporenstaub und dunkelbraunen Wasserflecken des Kurzzeitregen.

An selbigem, liegenden Buchenstamm auch einige Büschel von Lungen – Seitlingen (Pleurotus pulmarius).

Leider nicht mehr ganz frisch. Typisch ist auch ihr gilben, wenn sie beginnen trocken zu werden. Jung essbar.

Ein Lungen – Händling!

Der Gewöhnliche Silberfleck (Phlyctis argena), den jeder Waldbesucher irgendwie kennt, zumindest vom sehen. An glattrindigen Bäumen, so wie hier an Rotbuche.

Dieser Erlenbruch hat auch schon mal feuchter gestanden.

Ein sehr sehenswerter Flacher Lackporling (Ganoderma lipsiense).

Sobald sich nur einer der wenigen Frischpilze zeigte, waren auch gleich die Schnecken zur Stelle. Violettbrauner Täubling (Russula bruneoviolaceus).

Neben dem brauvioletten Hutfarben besitzen der weißliche Stiel und die Lamellen häufig zitronengelbe Reflexe. Der Täubling schmeckt mild und kann daher gegessen werden.

Diese Rotbuche hat sich prächtig entwickelt.

Die ganzen Jahre haben wir den Halbresupinaten Weichporling als Skeletocutis nivea angesprochen. Dank neuerer Untersuchungen soll es die Art aber nur in Amerika geben. Es soll sich vielmehr um Skeletocutis nemoralis handeln.

Ein großflächiger, brauner und gnubbeliger Überzug an einem Buchenstamm.

Keine Frage! Es kann sich nur um den Knotigen Schillerporling (Inonotus nodulosus) handeln.

Tolles Feuchtrevier!

Mit für Pilzsucher ebenso tollem und ausgehagertem Buchenwald davor.

Außer zwei, drei von Schnecken stark beanspruchten Frauen – Täublingen (Russula cyanoxantha) war hier heute in Bezug auf Frischpilze leider nichts zu machen.

Hat sich hier jemand für schlechte Zeiten eine Zuflucht errichtet?

Soweit einige Impressionen aus dem Lenorenwald.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

22. Juni 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Wittenburg

Auch für interessierte Gäste

Es ging in den 2. Quadranten von MTB Wittenburg: 2432

Blick auf die Woezer Tannen (Kiefern) am 22. Juni 2022.

Im 2. Quadranten des MTB Wittenburg fanden sich reichlich Wald- und Forstflächen für die heutige Mittwochsexkursion. So die Woezer Tannen im Norden, die in weitere Waldflächen in Richtung Südwesten übergehen. Auch nördlich der Ortschaft Pogreß finden sich größere Wälder. Ein weiteres Waldgebiet liegt ganz im Süden des Kartierungsgebietes, das nach Nordwesten vom Dümmer Seefließ begrenzt wird. Kleinere Waldinseln sollen uns nicht weiter interessieren. In allen der in Frage kommenden Bereiche finden sich auch Feuchtgebiete. Von der Straßenanbindung sind die Woezer Tannen und weitere Wälder westlich der L 05 am besten zu erreichen. Ich entschied mich für die Woezer Tannen. Das Gebiet steht auf Sanderflächen und ist überwiegend von Kiefernforsten, aber auch Mischwaldbereichen bestanden. Leider ist die Krautschicht oft üppig ausgebildet und das Laufen zwischen Farnen und Beerengestrüpp ist kein Vergnüngen. So hielt ich meist auf Waldwegen auf und erkundete eigentlich mehr den Wald und seine Umgebung. Frischpilze waren wegen der Trockenheit ohnehin kaum zu erwarten. Entsprechend dürftig fiel auch die Fundliste aus.

Mein Startpunkt an diesem sonnigen und lichtdurchfluteten Nachmittag.

Die Eichen – Spaltlippe (Colpoma quercina) war hier am Werke. Der Schlauchpilz lässt die Rinde dünner, toter Eichenäste, lippenartig aufplatzen.

Sehr sandig und zur Zeit staubtrocken präsentierten sich mir heute die Woezer Tannen.

Kontrastreicher Blick in die Landschaft.

Rankengewächse streben zu höherem und benutzen diese Kiefern als Leiter.

Trockenrasen mit einzelnen Bauminseln.

Der Ampferblattrost (Ramularia rubella) auf Unter- und Oberseite der Blätter.

Ein besonders schöner und sehenswerter Rostpilz aus der Gattung Puccinia. Es gibt etwa 4 000 Arten von Rostpilzen, die alle mehr oder weniger Spezialisiert auf ganz bestimmte Pflanzen sind. Manchmal jedoch auch diese wechseln können, welches die Bestimmung nicht gerade leichter macht.

Während obige Puccinia noch sehr schöne, sehenswerte Fruchtlager ausbildet, verzichtet der Eichen – Mehltau (Erysiphe alphitoides) gänzlich auf jedweden Schnickschnack und kommt ganz minimalistisch, als weißlicher Belag auf den Blättern, daher.

Eine schöne Eiche in Waldrandnähe.

Weg zum Woezer See.

Locker stehende Jungkiefern. Genau das Richtige für Liebhaber von Butterpilzen.

Auch mal ein Foto wert. Die Fallschirme einer Pusteblume (kein Löwenzahn).

Der Woezer See am 22. Juni 2022. Er ist 57 ha groß, recht flach und wird vom Flüsschen Schilde durchflossen. Er gehört zur Schaalseelandschaft.

Ein anscheinend verlassenes Anwesen im Wald versteckt und unweit des Ufers zum See.

Bei aller Trockenheit, diese Senke eines Waldweges ist nicht trockenen Fußes zu durchqueren.

Vielgestaltige Kohlenbeerre (Hypoxylon multiforme) auf Betula.


Hier die minimalistische Artenliste von MTB 2432/2 = Woezer Tannen: Gemeiner Violettporling, Eichen – Eckenscheibchen, Eichen – Zystidenrindenpilz, Eichen – Spaltlippe, Eichen – Rindensprenger, Eichen – Mehltau, Ampferblatt – Rostpilz, Vielgestaltige Kohlenbeere und Zugespitzter Kugelpilz.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

19. Juni 2022 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Sie führte durch den Brümmersaal

Zweittreffpunkt war gegen 09.00 Uhr am Kloster Rehna. Wehmut kam in mir auf. Wie oft war ich hier im Rahmen der Tage der Pilze zu Gast. Hat Irena für das leibliche Wohl gesorgt und darüber ist Jonas groß geworden. Schön, dass wir Menschen von Erinnerungen zehren können, auch wenn sie manchmal weh tun.

Der Brümmersaal ist ein kleineres, abwechslungsreiches und hügeliges Waldgebiet unweit der mecklenburgischen Kleinstadt Rehna. Sowohl gemeinsam mit den Rehnaer Pilzfreunden, wie auch zu einer öffentlichen Lehrwanderung vom Steinpilz – Wismar aus organisiert, waren wir hier schon unterwegs. So konnten wir dort den Agaricus excelens nachweisen, dem Torsten Richter und Reinhold Krakow damals den deutschen Namen „Vornehmer Champignon“ verpasst haben. Ganz offiziell nennt er sich Schneeweißer Anis – Champignon. Auf einer Lehrwanderung vor einigen Jahren im Oktober füllten viele Hallimasch die Körbe der Sammler. Mal schauen, welches uns der Frühsommer zu bieten hat. Das war leider nicht sonderlich üppig, welches natürlich der frühen Jahreszeit, aber vor allem der Trockenheit geschuldet ist. Auch die Teilnehmerzahl von 3 hat sich dieser Situation angepasst.

Der Brümmersaal bei Rehna am 19. Juni 2022.

Kaum waren wir gestartet, leuchteten uns sogleich die ersten Großpilze entgegen.

Und beim näheren Hinsehen wurden es immer mehr.

Und dazu noch mit äußerst origineller Wuchsform.

Schuppiger Porling (Polyporus squamosus). Er sollte uns ein ständiger Begleiter auf unserem Weg durch den Brümmersaal bleiben.

Hier wird fleißig für den Arterhalt gearbeitet. Die Sporenproduktion läuft auf Hochtouren. Der Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius) ist ein Weißsporer.

Gleich daneben luftgetrocknete Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmarius). Ebenfalls ein Weißsporer.

Ungewöhnlich. Den Weißdorn kennen wir eher als Busch!

Dieses Hexenei einer Gemeinen Stinkmorchel (Phallus impudicus) fanden wir schon enthäutet vor.

Nicht selten, die Ziegelrote Kohlenkruste (Hypoxylon rubiginosum).

Viel Bruchholz im Brümmersaal.

Und da haben wir ihn wieder, unseren Tellerpilz. Herr Ober, es darf serviert werden!

Und wenn der Schuppige Porling (Polyporus squamosus) jung und zartfleischig ist (diese nicht!), darf auch er aufgetellert werden.

Weiter führt uns dieser Weg durch den Brümmersaal.

Und wieder Seitlinge. Jetzt frisch und zart, dass wissen auch die Schnecke zu schätzen.

Sie sind im besten Küchenalter. Sind es nun Austern- oder Lungenseitlinge? Ein anisartiger Duft war nicht wahrnehmbar.

Die Hüte sind eher graubräunlich gefärbt, nicht stahlblau wie beim Austernseitling. Auch sind sie nicht so derbfleischig wir bei diesem. Ein echter, einheimischer Austernseitling wird es nicht sein. Eher eine etwas dunklere Form des Lungen – Seitlings oder ein verwilderter Zuchtstamm des Austernpilzes, die bekanntlich auch in den Sommermonaten Fruchtkörper ausbilden. In jedem Fall aber ein guter Speisepilz.

Kaum warf ich die Bemerkung oder Feststellung in den Raum des Waldes, dass eigentlich auch schon der Graue Wulstling wachsen müsste, so schob er sich doch sogleich, noch gut getarnt, vor unseren Füßen durch das Buchenlaub.

Standortfoto des Grauen Wulstlings (Amanita excelsa) im Brümmersaal. Ein essbarer, aber wenig schmackhafter Knollenblätterpilz.

Aber Vorsicht, der ziemlich stark giftige Pantherpilz sieht sehr ähnlich aus! Man achte, wenn nicht abgewaschen, auf die grauschorfigen Hüllreste auf dem Hut. Beim Pantherpilz sind diese weiß und nicht so schorfartig.

Die Manschette des essbaren Wulstlings muss deutlich gerieft sein. Die Natterung b. z. w. die Zonierung des Stiels und der zerlumpte Hutrand sind der Trockenheit geschuldet und sind keine typischen Merkmale dieser Art.

Monika und Phillip gehen die Merkmale des Grauen Wulstlings durch.

Phillip hat sich durch Sumpf und Geäst gekämpft, um dem nächsten Fund habhaft zu werden.

Und wieder sind es Seitlinge. Ganz frisch und dieses mal mit zartem Anisduft und nahezu weißen Hüten. Ich denke aber, weder die weißliche Hutfarbe, noch der Hauch von Anis – Duft, sind konstante Merkmale dieser Art. Auch die oben zu sehenden werden hier her gehören. Lungen – Seitling (Pleurotus pulmarius).

Weiter geht es mal rechts, mal links des Weges.

Im Zentrum des Brümmersaals ein größeres Feuchtgebiet. Ein Paradies für viele Arten, die es besonders nass mögen.

Einfach wunderbar!

Rotbraune Buchen – Kohlenbeere (Hypoxylon fragiforme).

Und das entsprechende Biotop dazu.

Da darf natürlich der Buchenrindenschorf (Ascodichaena rugosa) nicht fehlen. Eine überaus häufige Schlauchpilzart, die aber meistens nicht beachtet wird.

Oder besser, obiger, schwarzer Schorf auf der Buchenrinde, wird als Pilz gar nicht für voll genommen. Hat er doch keinen Hut und keinen Stiel, so wie dieser essbare Papagei – Täubling (Russula ionochlora).

Und zum Schluss noch ein wenig Botanik und Zoologie. An einer jungen Ulme fielen uns diese Gallen auf den Blättern auf. Der Verursacher dürfte die Ulmen – Blasenlaus (Tetraneurella ulmi) sein.

Zwei Wetterhähne des heiligen Petrus (aber nein, hier feiern ja Protestanten ihren Gottesdienst) auf der Turmspitze der Kirche zu Rehna. Ich hoffe, sie drehen ihre Schnäbel richtig in den Wind, damit wir bald mal wieder Regen bekommen!

Wann findet die nächste Vereinsexkursion statt? – Siehe unter Termine!

15. Juni 2022 – Mittwochs- und Kartierunsexkursion

Mittwochsexkursion bei Wittenburg

Auch für wissbegierige Gäste

Es ging in das MTB: 2432/1 = Düsterbecker Forst

Mein Exkursionsgebiet zwischen Schilde und Düsterbeck.

Heute begann ich mit dem Messtischblatt Wittenburg, im Maßstab 1: 25 000. Im ersten Quadranten befinden sich mehrere Bereiche, die in Frage kamen. Zum einen ein Waldgebiet nordöstlich von Drönnewitz mit integriertem Fuchsberg. Zum anderen Bruchwälder östlich Neuhof, so der Große Bruch. Größere Waldbereiche finden sich auch südlich Döbbersen, die vom Flüsschen Schilde tangiert werden und sich nach Süden bis in den Bereich Wittendörp ziehen. Ich entschied mich für ein recht vielseitiges und teils naturnahes Wald- und Forstgebiet zwischen den Ortschaften Boddin und Raguth, südlich des Woezer Sees mit dem Namen Düsterbecker Forst. Zwischen den beiden Flussläufen Schilde und Düsterbeck. 

Das Exkursionsgebiet gehört zum Biosphärenreservat Schaalsee.

Kaum haben die Eichen ihr Laub voll entfaltet, legt sich bereits der erste Mehltau über ihre Blätter.

Wunderbar entwickelt sehen wir hier das Flächige Eckenscheibchen (Diatrype stigma) an totem Birkenast im Waldgebiet an der Schilde.

Tote Birkenstämme sind vom Echten Zunderschwamm besiedelt.

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Porlinge an einem toten Eichenstrunk. Für einen Eichen – Feuerschwamm sind die Fruchtkörper zu rotbräunlich gefärbt. Den Kupferroten Lackporling kenne ich bisher nur von alten Rotbuchen, er soll aber auch an Eiche gefunden worden sein.

Im Juni fallen die Zapfen von den Kiefern. So war heute nochmals Zapfen – Sammeln angesagt.

Der hübsche Ampferblatt – Rostpilz (Ramullaria rubella) – ein Kleinpilz.

Jüngerer Buchenwald.

Rötliche Buchen – Kohlenbeere (Hypoxylon fragiforme).

Mitten im Wald eine Linde. Ihr Fuß wirkt von weitem wie der Bodenkontakt einer Windhose, die Staub aufwirbelt.

Diese tote Buche wird vom Flächigen Eckenscheibchen entrindet. Eventuell ist es aber auch ein anderer Pyrenomycet.

Mehrstöckiger Buchenwald.

So sieht natürliche Waldverjüngung aus.

Ein Paradies für holzbewohnende Pilzarten.

Konkurrenzkampf verschiedener Junggehölze an lichten Standorten.

Auch Lärchenzapfen machen sich gut in Adventsgestecken.

Hier wurde ganz fleißig gesponnen. Welcher Spinner hier am Werk war, kann ich leider nicht sagen.

Endlich, mitten auf dem Waldweg unter Eichen und Buchen, die ersten und letzten Frischpilze der heutigen Tour.

Es handelt sich um essbare Graublaue Reiftäublinge (Russula parazurea).

Rostbrauner Feuerschwamm (Phellinus ferruginosus). Der Pilz wächst immer resupinat an verschiedenen Laubhölzern.

Tolle Buchenkannte, aber leider zu trocken!

Ein häufiger Laubholz – Bewohner auf meist am Boden liegenden Stämmen und Ästen ist der dünnfleischige, bunt gezonte und porenlose Samtige Schichtpilz (Stereum subtomentosus).

Jungfichten- und Douglasienbereich.

Verbuschung durch Wildverbiss.

Saurer Mischwald, so wie ihn die Mykophagen lieben.

Meist an totem, noch berindeten Birkenholz findet sich die Vielgestaltige Kohlenbeere (Hypoxylon multiforme).

Zwar zu den Porlingen gehörend besitzt der Eichen – Wirrling lamellenartige Strukturen auf der Unterseite.

Dieser Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) hat nach dem Fall seines Wirtsbaumes seinen Fruchtkörper umgebaut, damit die Fruchtschicht wieder nach unten zeigt. Ein sogenannter Geotropismus.

Auch für die Vielgestaltigkeit dieses Fruchtkörpers zeichnet der Geotropismus verantwortlich.


Hier die Artenliste von 2432/1 – Düsterbecker Forst südlich des Woezer Sees: Eichen – Zystidenrindenpilz, Eichen – Mehltau, Flächiges Eckenscheibchen, Echter Zunderschwamm, Striegeliger Schichtpilz, Eichen – Eckenscheibchen, Eichen – Rindensprenger, Eichen – Spaltlippe, Zugespitzter Kugelpilz, Ampferblatt – Rostpilz, Schmetterlings – Tramete, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Graublauer Reiftäubling, Birnen – Stäubling, Rostbrauner Feuerschwamm, Gelbe Lohblüte, Samtiger Schichtpilz, Striegelige Tramete, Vielgestaltige Kohlenbeere, Birken – Zungenporling, Eichen – Wirrling, Flacher Lackporling, Herber Zwergknäuling, Rotrandiger Baumschwamm und Gemeiner Violettporling.  


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

11. Juni 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Durch das Kaarzer Holz bei Kobrow

Das Kaarer Holz wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt betreut und längerfristig größtenteils sich selbst überlassen und soll zum Naturschutzgebiet entwickelt werden. Vor wenigen Jahren führten wir hier Kartierungen im Auftrag der DBU durch. Es hat sich im Revier auch mindestens ein Wolfsrudel etabliert.  Ab den 1970er Jahren waren größere Teile zum Militärstützpunkt umfunktioniert worden. Hier waren moderne Raketensysteme des Warschauer Paktes stationiert und ein Schieß- und Übungsplatz eingerichtet. Dieser ist nun auf natürliche Weise dabei sich zu bewalden, teilweise auch von größeren Ginsterbeständen zugewuchert.  Wir sind heute von Kobrow aus durch das Kaarzer Holz gewandert und schauten, was der Frühsommer uns hier bieten hat. Es war leider ernüchternd! Viel zu trocken! Hier einige Eindrücke im Bild festgehalten:

Informationstafel zum Kaarzer Holz.

Wichtige Eckpunkte zum Kaarzer Holz.

Die Überreste eines Dickschaligen Kartoffel – Hartbovistes (Scleroderma citrinum) aus der letzten Saison.

Der Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum). Ein großer Forstschädling besonders in Fichten – Monokulturen.

Der Wurzelschwamm besiedelt nicht nur Nadelbäume. Auch Laubhölzer sind vor ihm nicht sicher. Neuerdings wird er in einzelne Unterarten aufgegliedert, die an seinem Substrat fest gemacht werden. Hier sehen wir die Typus – Art an Fichte.

In der Grasnarbe des Waldweges wurde etwas entdeckt.

Kein Pilz, dafür diese wunderschöne Grasglucke! Die Raupe des Nachtfalters Euthrix potatoria, auch Trinkerin genannt.

Jetzt sind es aber Pilze. Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare), denen die trockene Witterung anzusehen ist. Giftig!

Links ein Fichtenbestand, der in früheren Jahren reich an Steinpilzen war.

Die Steinpilze ziehen sich aus älteren Fichten – Beständen immer mehr zurück und machen beispielsweise den beliebten Maronen – Röhrlingen Platz.

Welcher Vogel dieses Nest gebaut hat, vermag ich leider nicht zu Sagen.

Alte, vertrocknete und entfärbte Herbe Zwergknäulinge (Panellus stypticus).

Auch dieser Birken – Blättling (Lenzites betulinus), den wir keineswegs nur an totem Birkenholz (gerne Buche) finden, zeigt bereits altersbedingte Auflösungstendenzen, die durch Insektenbefall noch verstärkt werden.

Auch dieser Fichtenbestand links des Weges war einmal ein ergiebiger Steinpilz – Standort.

Aber auch an ihnen ist die Trockenheit der letzten Jahre nicht spurlos vorüber gegangen.

In den nun lichtdurchlässigeren Bereichen des einst finsteren Fichtenforstes verjüngt sich der Wald auf ganz natürliche Weise.

Über das Moospolster eines alten Baumstumpfes kriecht ganz gemütlich eine Gelbe Lohblüte (Fuligo septica) hinweg.

Weiter geht es dem Waldweg entlang, bis sich unser Kreis am Ausgangspunkt wieder schließen soll.

Ein Birken – Porling (Piptoporus betulinus).

Und hier ein Exemplar in der Unter – Ansicht. Die Fruchtkörper sind vorjährig. Frische wachsen ab Spätsommer.

Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) kann besonders in der Färbung höchst unterschiedlich aussehen und keineswegs immer nur mit einem roten Rand daher kommen. Häufig ist die gesamte Oberfläche schwarzrötlich gefärbt. Selten sieht man ihn jedoch mit solchen Rissen auf der Konsole.

Das rechte Exemplar sehen wir hier mit frischem, grauweißlichen Zuwachs.

Die schwarzroten Färbungen geben hier einen interessanten Kontrast ab.

Von schwarzbraun ist bei diesem Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) nichts zu sehen. Auch ein roter Rand ist nicht vorhanden. Allen Formen gemein ist sein typischer, herb – säuerlicher Geruch.

Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) mit gelbbräunlichen Rändern.

Dieser junge Fomitopsis pinicola ist gänzlich graugelblich gefärbt. Ohne rötliche oder schwärzliche Tönungen.

Ein Phytoprasit – der Brombeerrost (Phragmidium violaceum) auf der Blatt – Unterseite.

Und so sieht der Befall auf der Oberseite aus.

Es geht dem Ende entgegen.

Im Rahmen des Aufforstungsprogramms der Landesregierung wird eine weitläufige Brachfläche frisch Aufgeforstet. Das Kaarzer Holz wird vergrößert.

Catrin wollte nicht mit aufs Bild und hat uns deshalb freundlicher Weise abgelichtet. Wir waren heute leider nur vier! Was soll es, es gab ja kaum Frischpilze, daher wurden Kiefernzapfen für das Adventsbasteln gesammelt. Im Juni fallen sie frisch von den Bäumen und sind daher von bester Qualität. Von links: Christian, Reinhold und Kerstin.

Das Kaarzer Holz am 11. Juni 2022.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

08. Juni 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion in Schwerin

Exklusiv mit dem Fachmann unterwegs

Es ging in den 4. Quadranten von MTB: 2334 = Schwerin

Treff war am Schleifmühlen – Museum in Schwerin.

Den vierten und letzten Quadranten des Schweriner Messtischblattes nehmen große Teile des Schweriner Sees ein sowie die Stadtteile Werder Vorstadt, Schelfstadt, Altstadt, Gartenstadt und Neue Gartenstadt, Großer Dreesch, Zippendorf und Muess. Sehr interessant wären hier auch die Inseln Kaninchenwerder und Ziegelwerder, aber auch der südliche Teil der Halbinsel Schelfwerder, die Ufer nahen Bereiche von Zippendorf, der Franzosenweg und vor allem der Altbaumbestand am Schweriner Schlossgarten. Ohnehin besonders im Sommer nicht nur für Hobby – Mykologen eine Fundgrube teils seltener Pilzarten. Auch der Kochtopfmykologe ist hier gern unterwegs um Sommersteinpilze, Hexen – Röhrlinge oder Pfifferlinge einzusammeln. Wir entschlossen uns für diese Variante + Fauler See. Wir, dass waren außer meiner Wenigkeit Chris aus Lübeck und ein Vereinsmitglied und Biologe aus Rostock. Die frühe Jahreszeit im Zusammenspiel mit recht trockenen Verhältnissen, bot heute eigentlich kaum etwas von dem, welches hier auch schon im Juni zu erwarten gewesen wäre.

Aber gleich zu Beginn begeisterte uns dieser Wulstige Lackporling (Ganoderma adspersum). Für meine Begleiter die erste, bewusste Begegnung mit diesem Lackporling. Wir finden ihn vorwiegend außerhalb von Wäldern in Parks und an Alleebäumen, gern an Linde.

Auf den ersten Blick zunächst für einen Frauen – Täubling gehalten, entpuppte sich dieser Sprödblättler als seltener Honig – Täubling (Russula melliolens). An der selben Stelle, unter Eiche, fand ich ihn hier vor wenigen Jahren schon einmal.

Wie bei vielen anderen Täublingen, kann die Huthaut auch stark entfärben und die zurück gezogene Hutbedeckung täuscht einen Speisetäubling vor. Honig – Täubling (Russula melliolens).

Bräunliche Flecken in den Lamellen, am Stiel sowie im Fleisch, fleischrosa Farbreaktion bei FeSO 4 und beim trockenen zunehmender Honiggeruch zeichnen diesen essbaren Täubling aus.

Alter Baumbestand unweit des Schweriner Schlossgartens.

Junger Frühlings – Ackerling (Agrocybe praecox).

Zwischen Stiel und Hutrand ist noch ein Häutchen gespannt.

Dieses Häutchen bleibt in der Regel als häutiger Ring/Manschette am Stiel erhalten. Kann aber bei ungünstiger Witterung (Trockenheit, Wind) auch am Hutrand hängen bleiben und der Stiel bleibt nackt. Frühlings- oder Voreilender Ackerling (Agrocybe praecox).

Ja, da weis man warum dieser Dunkelsporer Glimmer – Tintling (Coprinus micaceus) genannt wird.

Zusammen mit überständigen Fahlen – Röhrling weckte dieser mumifizierte Netzstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridus) unser Interesse für ein Foto.

Ein junger und einsamer Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) unter Eichen am Wirtschaftsministerium.

An einem Eichenstubben ein üppiges Büschel des Spindeligen Rüblings (Collybia fusipes).

Die Stiele laufen zur Basis hin spindelig aus.

Die Reste eines Stadt – Champignons (Agaricus bitorquis).

Parasitierender Gelbflechten – Becherling (Xanthoriicola physciae) Foto: Christopher Engelhardt.

Blick auf den Faulen See.

Auf dem war gerade Trainieren angesagt.

Ein kapitaler Zunderschwamm (Fomes fomentarius) mit reichlich an ihm interessierten Insekten.

Von diesem, bereits etwas betagteren Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) hatte sich in jüngeren Tagen bereits jemand einige Scheiben für sein Hähnchenschnitzel für Vegetarier abgeschnitten.

Hinter eingezäuntem Privatgelände, zwischen Rindenmulch ein Blätterpilz, der stark von Trockenheit und Wind gezeichnet ist. Es sollte sich um einen völlig untypischen Rotbraunen Riesenträuschling (Stropharia rugosoannulata) handeln.

An Robinien gibt es häufiger auch mal Schwefelporlinge. Ihr Holz ist giftig und manche Mykophagen vermuten, Schwefelporlinge könnten diese Toxine mit aufnehmen. Halte ich eher für unwahrscheinlich.

Hier noch ein Nachtrag von Chris. Er hatte einen Termin und musste verfrüht abbrechen. Unterwegs traf er noch den Herrn Balkenschröter (Dorcus paralellipipedus).


Hier die Artenliste von MTB: 2334/4 – Schwerin: Wulstiger Lackporling, Buckel – Tramete, Angebrannter Rauchporling, Honig – Täubling, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Sommersteinpilz, Dickblättriger Kohlentäubling, Beutel – Stäubling, Frühlings – Ackerling, Parasitierender Gelbflechten – Becherling, Fahler – Röhrling, Netzstieliger Hexen – Röhrling, Eichen – Rindensprenger, Gelbe Lohblüte, Ampferblatt – Rostpilz, Spindeliger Rübling, Stadt – Champignon, Schwefelporling, Echter Zunderschwamm, Schuppiger Porling und Rotbrauner Riesenträuschling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

01. Juni 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Schwerin

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das MTB: 2334/3 = Schwerin

Ziel war der südliche Bereich des Neumühler Sees.

Aufgrund des sehr unbeständigen Wetters an diesem Mittwoch wurde dieser Termin auf den Pfingstsonntag, dem 05. Juni, verschoben. Treff war gegen 10.00 Uhr am Südostende des Neumühler Sees.


Der dritte Quadrant dieser Topographischen Karte im Maßstab 1 : 25 000 beinhaltet große Teile der Landeshauptstadt Schwerin. So die Stadtteile Lankow, Neumühle, Weststadt, Paulsstadt und Göries. Sicherlich sind auch die Alleen und Parks durchaus gute Adressen, um interessanten Pilzarten zu begegnen, aber es finden sich auch ländlich geprägte Bereiche im Quadranten. Interessant könnte hier der Uferbereich des langgezogenen Neumühler Sees sein, dachten wir uns. Nun, es hätte durchaus besser sein können, aber die viel zu trockene Vorwitterung setzte unserem Anliegen Grenzen. Wir waren heute Catrin aus Katelbogen, Chris aus Lübeck und Reinhold aus Wismar. Da Chris wieder dabei war, ging es nicht nur um Pilze. Hier einige Impressionen: 

Finder, Bestimmer und Bildautor: Christopher Engelhardt.

Keine Pfingstrose, eine Heckenrose oder Hundsrose (Rosa canina). Besser bekannt unter der Bezeichnung Hagebutte.

Das Orangegelbe Habichtskraut (Hieracium aurantiacum) ist eigentlich in den Bergen beheimatet und ist in Höhen zwischen 1 100 und 3000 Metern über dem Meeresspiegel anzutreffen. Die Pflanze wächst auf nährstoffarmen Trockenrasen – Standorten, offensichtlich auch mal bei uns im Flachland. 

Blutmilchpilz (Lycogala epidendron) mit Ameise.

Gemeiner Feuerschwamm (Phellinus igniarius) einmal anders.

So kennen wir ihn. Mit frischem Zuwachs ganz besonders schön!

Das Eichen – Eckenscheibchen (Diatrypella quercina) zusammen mit Gelbflechten.

Der Eichen – Zystidenrindenpilz (Peniophora quercina).

Und der dritte im Bunde der häufigen Besiedler toter Eichenäste ist der Eichen – Rindensprenger (Vulleminia comedens).

Catrin fischt etwas aus dem Wasser.

Und Chris bemüht sein schlaues Buch über Phytoparasiten.

Dabei sollte man Sattelfest in Kräuterkunde sein. Ohne Kenntnis der entsprechenden Pflanze ist auch kaum eine Bestimmung des oft spezialisierten Kleinpilzes möglich.

Hier sehen wir zum Beispiel den Giersch – Rost (Puccinia aegopodii). Bestimmung und Foto Christopher Engelhardt.

Durch diese hohle Gasse sollen wir kommen. Ein Schlehendom.

Der Fundort einer ganzen Menge ansehnlicher Blätterpilze.

Es handelt sich um den Blassen Pflaumen- oder Schlehen – Rötling (Entoloma sepium). Ein leckerer Speisepilz des Frühsommers unter Rosengewächsen.

Ein Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) wie aus dem Bilderbuch!

Deshalb nennt man den Schwefelporling – Schwefelporling (Laetiporus sulphureus).

Aber auch orange – Färbungen sind bei jüngeren Exemplaren auf der Oberseite oft dominant, die später verblassen.

Bei diesem, schon etwas älteren Schwefelporling (Laetiporus sulphureus), dominieren dezentere Orangetönungen.

Insbesondere bei feuchterem Wetter ist der markante Geruch des Mottenkugel – Lederrindenpilzes (Scytinostroma hemidichophyticum) schon auf einiger Distanz wahrnehmbar. Bei dem heutigen, trocken – warmen Wetter, war sein „Duft“ weitgehend konserviert.

Ein schon etwas betagteres Exemplar des Schuppigen Porlings (Polyporus squamosus).

Selten auf unserer heutigen Exkursion, die Rotbuche (Fagus silvaticus).

Licht- und Schattenspiele am Neumühler See.

Kleinpilz auf Brombeerblättern. Brombeerrost (Fragmidium violaceum).

Eine Libelle im grünen.

Hier ist es der Spitzenfleck (Libellula fulva) von Chris identifiziert und im Bild festgehalten.

Tolle Kontraste!

Chris seinen naturkundlichen Blicken entgeht kaum etwas. Auch nicht diese schöne Eichen – Schmuckwanze (Rhabdomiris striatellus).

Auch dieser Erlenwürger (Cryptorhynchus lapathi) nicht.

Bevor er sich zum nächsten Kirschbaum aufmachte, hielt Chris noch schnell diesen Kirschkernstecher (Anthonomus rectirostris) im Bild fest.

Eine Bank zum Verschnaufen für zwei nicht mehr ganz so junge Hasen!

Fotografiert wurden die nicht mehr ganz so jungen Herrn von Catrin Berseck. Ist das nicht ein süßes Hexlein? Da möchte man doch gerne mitfliegen!


Hier die Artenliste von MTB: 2334/3 = Neumühler See: Acker – Kratzdiestelrost, Eichen – Mehltau, Giersch – Rost, Eichen – Eckenscheibchen. Orangerotes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Gemeiner Feuerschwamm, Blutmilchpilz, Gelbflechten Parasiten – Becherling, Eichen – Zystidenrindenpilz, Eichen – Rindensprenger, Rotrandiger Baumschwamm, Blasser Pflaumenrötling, Brennnesselrost, Eichen – Spaltlippe, Schmetterlings – Tramete, Schwefelporling, Mottenkugel – Lederrindenpilz, Schuppiger Porling, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Brombeerrost und Holunder – Rindenschichtpilz.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

28. Mai 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr das Roten Fliegenpilzes

Sie führte durch das Radebachtal bei Blankenberg

Das Radebachtal ist seit vielen Jahren ein Klassiker unserer Pilzwanderungen. Es bietet zu gegebener Zeit viel Abwechslung durch seine teils kalkhaltigen Hangterrassen zum Radebach hin. Besonders im Sommer und Herbst. Jetzt im Frühling können aber auch schon erste Röhrlinge, wie Flockenstielige Hexen – Röhrlinge oder Sommersteinpilze den Sammler beglücken. Erste Frauentäublinge können wachsen und auch andere Frühaufsteher. Zumindest soweit es die Witterung erlaubt. Und die war in den letzten Wochen einfach viel zu trocken. Jüngste Regenfälle ließen aber zaghaft einige Frischpilze sprießen.

Wir starten.

Catrin hat an einem Baumstumpf eine Tramete entdeckt.

Und Phillip einen monströsen und überständigen Flockenstieligen Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis).

Auch diese ungenießbaren Goldfell – Schüpplinge (Pholiota aurivella) hat Phillip entdeckt und für uns aus der Schlucht geholt, wo sie an einem liegenden Buchenstamm wuchsen.

Ein angenehmer Duft entströmt der an totem Fichtenholz vorkommenden Fenchel – Tramete (Gloeophyllum odoratum).

Der erste Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla), der mir in dieser Saison unter die Augen trat.

Der Angebrannte Rauchporling (Bjerkandera adusta) zählt zu unseren häufigsten Porlingen. Er fruktifiziert sowohl an Laub- wie auch an Nadelholz.

Wir wechseln die Seiten.

Am Geäst einer gestürzten Rotbuche etliche Buckel – Trameten.

Wir wandern nun den Gerhard – Schulze – Weg entlang. Zu seiner Einweihung, vor etlichen Jahren, war auch unsere ehemaligen Landespilzsachverständige Brigitte Schurig anwesend.

Ein Phytoparasit an Giersch. Es dürfte sich um eine Puccinia handeln.

Zwei Blätterpilze erfreuen uns.

Es handelt sich um den essbaren Voreilenden- oder Frühlings – Ackerling (Agrocybe praecox).

Auch zarte Tintlinge (Coprinus spec.) haben nun auf die jüngsten Regenfälle reagiert. 28.05.2022 im Radebachtal.

Das Radebachtal gilt ja als Raritäten – Kabinett bezüglich Großpilze. So wollte sich dieses Bachtal auch nicht lumpen lassen und gab uns diese kopfzerbrechende Vorgabe. Als zu Tubaria gehörig war bereits im Feld klar. Aber das es sich um eine ausgesprochen seltene Art handelt, das natürlich nicht. Weißlicher Trompetenschnitzling (Tubaria hololeuca). Laut DGfM dürfte es sich um den fünften Nachweis dieser Art für die BRD handeln. So selten, dass selbst im Netz kaum eine vernünftige Abbildung dieser Rarität findet.

Durch die ungünstige, pilzunfreundliche Witterung dieses Frühjahres hielten sich selbst die sonst auch schon früh im Jahr so häufigen Stubbenpilze wie die Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) zurück. 28.05.2022 im Radebachtal.

Informationstafeln am Wanderweg.

Die ersten Behangenen Faserlinge (Psathyrella candolleana) sind erschienen. Ein zarter, aber leckerer Suppenpilz.

Phillip hat seinen Beraterschein im vergangenen Jahr bestanden und Catrin möchte ihn in diesem Jahr in Angriff nehmen. Daher schnell noch ein Bild von diesen Speisepilzen.

Ungenießbar ist hingegen der lederige Mai – Stielporling (Polyporus lepideus).

Ein etwas ungewöhnlicher Hochsitz.

Auch der Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster) gehört zu den Steilporlingen, der aber jung essbar sein soll.

Der Radebach wurde hier wohl eher unfreiwillig angestaut. Als Folge sterben Bäume in Ufernähe ab, die zu nasse Füße bekommen haben.

Das war die kleine Truppe, die heute das Radebachtal auf der Suche nach Groß- und Kleinpilzen durchstreifte. 28. Mai 2022.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

25. Mai 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Schwerin

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das MTB: 2334/2 – Schelfwerder

Auf der Halbinsel Schelfwerder am und im Schweriner See.

Im 2. Quadranten des Schweriner Messtischblattes befindet sich der Schweriner See mit seiner Halbinsel Schelfwerder. Die war auch das Ziel unserer heutigen Mittwochsexkursion. Zumindest der größere, bewaldete Nordteil der Halbinsel, mit dem Karlsberg und dem Ruheforst. Durchschnitten wird das Gebiet von der B 104 mit dem Paulsdamm. Feuchtbereiche, genauso wie Buchenwälder, wechseln sich hier ab. Kalkanteile in den Böden haben hier schon so manche Rarität zu Tage gefördert. Auch Morcheln sind hier zu hause. Dafür war es aber bereits etwas spät. Spät trafen sich heute auch Catrin, Michael und Reinhold zu dieser Exkursion. Gegen 16.00 Uhr. Wir durchstreiften das Gelände unter einer regelrechten Mückenplage. Die Trockenheit war auch hier zu spüren, Bodenbewohnende Frischpilze gab es so gut wie keine. Hier wie immer einige Bilder:

Catrin hat eine Schwäche für Giraffenhölzer. An diesen starten nun auch schon die frischen Ahorn – Holzkeulen (Xylaria longipes) durch.

Herrlich verwachsene Buckel – Trameten (Trametes gibbosa).

In luftiger Höhe, an einer alten Weide, ein beeindruckendes Exemplar des Schwefel – Porlings (Laetiporus sulphureus).

In einem bereits zu Boden gegangenen Nachbarsbaum hat der aggressive Holzbewohner bereits ganze Arbeit geleistet. Braun- oder Würfelfäule.

Kein Pilz – es sind die Nagelgallen der Linden – Gallmilbe (Eriophyes tiliae). Sie bilden sich häufig auf Blättern von Sommerlinden.

Nochmals Schwefelporlinge (Laetiporus sulphureus) in einigen Metern Höhe.

Ein Schuppiger Porling (Polyporus squamosus). Er gehört zu den Stielporlingen, in dessen Verwandtschaft auch der Schwefelporling zu finden ist, obwohl er keine erkennbaren Stiele ausbildet.

Schuppiger Porling (Polyporus squamosus).

Typische Anordnung der Fruchtkörper an lebenden und toten Bäumen.

Hier darf man sich zur letzten Ruhe betten lassen und sich die Radieschen, pardon, die Pilze von unten anschauen.

Der oder die Ruheforst?

Weiter geht es auf dem Rundweg durch unser Exkursionsgebiet.

Immer wieder tangieren wir Ufernahe Feuchtbereiche.

Veränderlicher Spaltporling (Schizopora paradoxa).

Blick auf einen Ausläufer des Schweriner Sees.

Drachendreck oder Gelbe Lohblüte (Fuligo septica). Ein häufiger und wohl der auffälligste aller Schleimpilze.

Und endlich, ein richtiger Pilz mit Hut und Stiel auf dem Waldboden. Welcher mag es wohl sein?

Ein etwas von der trockenen Witterung gezeichneter Frühlings- oder Voreilender Acklerling (Agrocybe praecox). Die Hüllreste am Hutrand sollten eigentlich als Ring den Stiel verzieren. Essbar.

An einer alten Weide quellen noch butterweiche Schwefelporlinge (Laetiporus sulphureus) aus der Rinde.

Michael gibt ihnen noch zwei Tage, dann sind sie fällig, denn das gerade geerntete Teil ist nichts mehr für Feinschmecker und wird die Pilzausstellung bereichern.


Hier die Artenliste von MTB 2334/2 = Schelfwerder: Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Brandkrustenpilz, Schlanke Ahorn – Holzkeule, Schmetterlings – Tramete, Geweihförmige Holzkeule, Buckel – Tramete, Schwefelporling, Schuppiger Porling, Flacher Lackporling, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Striegeliger Schichtpilz, Striegelige Tramete, Tintenstrichpilz, Echter Zunderschwamm, Veränderlicher Spaltporling, Angebrannter Rauchporling, Gelbe Lohblüte und Frühlings – Ackerling.


Zum Schluss noch ein abendlicher Blick auf die Landeshauptstadt Schwerin, mit dem Schweriner Dom im Zentrum.  

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

21. Mai 2022 – Imbisswochenende und Ausstellung

Maipilzwochenende 2022

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde 

Pilzausstellung und Imbissangebot

Diese Veranstaltung muss wegen witterungsbedingter Ermangelung von Maipilzen leider abgesagt werden!

Am Sonnabend, der 21. Mai 2022, vor dem Mykolologischen Informationszentrum, in der ABC Straße 21. In der Zeit von 11.00 Uhr und solange der Verrat reicht.


Leckere Möhren – Pilzpfanne.

Nach etlichen Jahren der Pause, wollen wir am heutigen Sonnabend mal wieder zu einem Imbiss im Frühling einladen. Ein sogenanntes Maipilz – Wochenende haben wir in früheren Jahren gerne mal durchgeführt. Damals unter der Regie unsere guten Seele Irena, der wir alle diese außergewöhnlichen Ideen zu verdanken haben. Irena hat sich leider aus unserem aktiven  Vereinsleben verabschiedet, so dass wir heute sehr wahrscheinlich ein letztes mal zu einem Maipilz – Wochenende einladen werden, denn auch der Steinpilz – Wismar und auch die Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. werden wahrscheinlich keinen Fortbestand mehr haben. Corona sei dank und auch der veränderten Altersstruktur unserer aktiven Mitglieder. Aber ein wenig Nachwuchs ist ja noch im Boot und so hoffen wir, heute noch einmal mit diesem Angebot die Menschen der Hansestadt Wismar und ihre Gäste mit diesem Angebot zu begeistern. Wir hoffen, das Frühjahr fällt nicht zu trocken aus, damit wir die entsprechenden Pilze auch in ausreichenden Mengen im Vorfeld einsammeln können.

Wir freuen uns auf ihren Besuch!

18. Mai 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Schwerin

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das MTB: 2334/1 Buchholz

Das Buchholz bei Moorbrink am 18. Mai 2022.

Heute habe ich den ersten Quadranten des Messtischblattes 2334 = Schwerin in Angriff genommen. Er befindet sich größtenteils nördlich unserer Landeshauptstadt. Hier gibt es mehrere kleinere Waldflächen, die in Frage gekommen wären. Ich entschied mich für das Buchholz bei Moorbrink. Ansonsten wäre hier noch ein Waldgebiet bei Hansholz oder ein Teil des Rögebruchs bei Pingelshagen zu nennen. Auch bewaldete Bereiche des Aubachs standen zur Diskussion. Frischpilze gab es kaum, da die lang anhaltende Trockenheit dieses weitgehend verhinderte.

Start- und Endpunkt meiner heutigen Runde durch das Buchholz.

Bis auf diesen Milden Zapfenrübling (Strobilurus stephanocystis) fand ich heute keine weiteren Frischpilze.

Es gab auch einige Nadelwaldbereiche, so wie hier rechts junge Douglasien.

Vorjährige und stark ausgeblasste Rötende Trameten (Daedaleopsis confragosa).

Ebenfalls nicht mehr ganz junge Buckel – Trameten (Trametes gibbosa) mit Algenansatz.

Vielfältige und bunte Blütenpracht am Wegesrand.

Der Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius) ist ein Weißsporer.

Ja und dieses, etwa einen halben Meter breites Superexemplar eines Zunderschwamms (Fomes fomentarius) musste dran Glauben. Es bereichert jetzt die Pilzausstellung b. z. w. weist vor dem Info – Zentrum auf diese hin.


Hier die Artenliste von MTB 2334/1 – Buchholz: Milder Zapfenrübling, Orangerotes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Schneeweißes Haarbecherchen, Schmetterlings – Tramete, Echter Zunderschwamm, Rötliche Kohlenbeere, Flacher Lackporling, Striegeliger Schichtpilz, Geweihförmige Holzkeule, Rotbraune Kohlenbeere, Warziger Drüsling, Rötende Tramete, Brandkrustenpilz, Buckel – Tramete, Tintenstrichpilz, Rotbuchen – Rindenkugelpilz und Angebrannter Rauchporling.


Das Buchholz bei Moorbrink.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

15. Mai 2022 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion 

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Sie führte durch das Sophienholz

Das Sophienholz am 15. Mai 2022.

Zum ersten mal in diesem Jahr trafen sich heute wenige Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. zu einer Vereinsexkursion. Ziel war das Sophienholz zwischen den Ortschaften Goldebee, Ravensruh und Nevern. Ein vielseitiges Laub- und Nadelwaldgebiet auf besseren Böden. Im Herbst, mitunter aber auch im Sommer, kann es hier sehr artenreich zugehen. Es handelt sich um eines der interessantesten Wälder im näheren Umfeld der Hansestadt Wismar. Jetzt haben wir aber Mai und sehr vielfältig ist das Frischpilzaufkommen zu dieser Jahreszeit ohnehin nicht. Dazu kommt das trockene Frühjahr. Hier einige Bilder unserer schönen, sonnigen Exkursion durch das Sophienholz am heutigen Sonntag:

Vereinsfreundin Catrin aus Katelbogen hatte am Abend zuvor für den Steinpilz – Wismar diese Hähnchenschnitzel für Vegetarier geerntet und sie sogar ganz treffend etikettiert.

Ein Thronsessel für den Chef!

Einer der häufigsten Erstbesiedler an liegendem Schnittholz längst der Waldwege ist der Striegielige Schichtpilz (Stereum hirsutum). Zumindest an Laubholz.

Die Buckel – Tramete (Trametes gibbosa) findet sich häufig auf der Schnittfläche von Buchenstubben.

An gleicher Stelle nicht selten ist der Tintenstrichpilz (Bisporella antennata).

Alte, noch lebende Rotbuche, mit Echten Zunderschwämmen. Der Pilz tritt hier als Schwächeparasit in Erscheinung und kann später saprophytisch am Totholz weiter leben.

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Direkt unter dieser Buche liegend, fast wäre ich raufgetreten, ein mutmaßlicher, junger Marderhund (Nyctereutes procynoides). Unser Leser Tobias F. aus dem Münsterland merkte an, dass er der festen Überzeugung sei, dass es sich um einen Waschbären handeln dürfte.

Das Tier atmete noch. Berühren sollte man es jedoch nicht. Zumindest der Marderhund steht im Verdacht, als Zwischenwirt von Fledermäusen, das Corona – Virus weiter zu verbreiten.

Ein Waldtümpel am Rande des Sophienholzes.

Vorjährige Konsolen der Rötenden Tramete (Daedaleopsis confragosa).

Vielgestaltige Kohlenbeere (Hypoxylon multiforme).

Vorjährige, ausgeblasste Fruchtkörper des Löwengelben Steilporlings (Polyporus varius).

Von der Unterseite.

Kein Holzstapel, sondern ausgediente Eisenbahnschwellen. Durch das Sophienholz verlief die frühere Eisenbahnverbindeng Wismar – Karow. Von der Ostsee in die Nossentiner/Schwinzer Heide.

Eine Ringelnatter (Natrix natrix) quert den Waldweg und somit auch unseren Weg.

Ringelnattern scheint es noch genügend zu geben, denn eine Begegnung mit ihnen ist keine Seltenheit.

Endlich auch einige Frischpilze: Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis).

Beim Anblick dieses leuchtenden Teils gab es für Catrin kein halten mehr. Sie ist in Schwefelporlinge (Laetiporus sulphureus) verliebt. Es war ein alter Eichenstubben. Christian nahm sich eine Kostprobe mit und konnte geschmacklich keinen Unterschied zu Pilzen von Weide ausmachen.

Etwa ein zehntel aller Vereinsmitglieder war heute auf Tour. Von links: Robert, Catrin, Reinhold und Christian. 15. Mai 2022.

Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

11. Mai 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Grevesmühlen

Auch für interessierte Gäste

Es ging in den vierten Quadranten von MTB: 2133

Schon war der letzte Quadrant der Topographischen Karte von Grevesmühlen, im Maßstab 1 : 25 000 00 an der Reihe. Hier standen mehrere, interessante Gebiete zur Auswahl. Da wäre zu nennen, eine Laubwaldfläche an der Plüschower Mühle, sowie nördlich von Plüschow kleinere Waldinseln. Auch bei Tressow findet sich etwas Wald. Südlich gibt es noch Feuchtbereiche, wahrscheinlich Erlenbrüche und im Kuhholz offensichtlich auch trockenere Laubwaldbereiche. Wir entschieden uns für das Mühlenholz an der Plüschower Mühle. Wir das waren Pilzfreund Christian Boss aus Wismar und meine Wenigkeit. Tags zuvor hatte es etwas geregnet und in der feuchtwarmen Luft des Nachmittags duftete der Wald besonders würzig nach Frühling. Hier finden sich durchaus Bereiche, die für Frühlingspilze wie Maipilze oder Schild – Rötlinge geeignet gewesen wären. Die allgemeine Trockenheit in diesem Frühjahr verhinderte dieses. Für den Sommer und Herbst finden sich durchaus auch attraktive Buchenbereiche, alte Eichen und vielen Hainbuchen. Hier einige Impressionen.

Durch den Regen des Vortages wieder aufgequollen zeigt sich der Warzige Drüsling (Exidia plana). 

Wie immer an toten Eichenästen sehen wir hier das Warzige Eckenscheibchen (Diatrypella quercina).

Der Mühlenbach fließt am Waldrand entlang.

Junge Schuppige Porlinge (Polyporus squamosus).

An einem alten Eichen – Stubben entwickeln sich Schwefelporlinge (Laetiporus sulphureus).

Hungrige Schnecken haben sich bereits an diesem Exemplar bedient.

Der Bovistähnliche Schleimpilz (Reticularia lycoperdon).

Flacher Lackporling (Ganoderma lipsiense).

Ein bekannter Phytoparasit an Scharbockskraut, der Scharbockskraut – Rostpilz (Uromyces ficariae).

Schöner Buchenwald.

Altbuche im Mühlenholz.

Mitten im Wald ein Kahlschlag. Sicher standen hier Fichten, die wegen Trockenschäden alle gefällt wurden.

Buckel – Tramete (Trametes gibbosa).

Frühlingsstimmung im Mühlenholz.

Mumifizierte Dickblättrige Schwarztäublinge (Russula nigricans) aus dem vergangenen Jahr.

Endlich auch mal wieder einige Frischpilze: Glimmer – Tintling (Coprinus micaceus).

Schlanke Ahorn – Holzkeule (Xylaria longipes).

Am Waldtümpel.


Hier die Artenliste von MTB 2133/4 – Mühlenholz: Warziger Drüsling, Eichen – Eckenscheibchen, Schmetterlings – Tramete, Brandkrustenpilz, Schuppiger Porling, Geweihförmige Holzkeule, Orangerotes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Schwefel – Porling, Striegeliger Schichtpilz, Bovistähnlicher Schleimpilz, Echter Zunderschwamm, Flacher Lackporling, Judasohr, Scharbockskraut – Rostpilz, Schneeweißes Haarbecherchen, Rotbrauner Borstenscheibling, Birnen – Stäubling, Dickblättriger Kohlentäubling, Buckel – Tramete, Angebrannter Rauchporling, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Glimmer – Tintling, Veränderlicher Spaltporling, Schlanke Ahorn – Holzkeule und Laubholz – Harzporling. 


Wir verabschieden uns vom Mühlenholz an diesem sonnigen und warmen Mai – Abend.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

07. Mai 2022 – Öffentliche Lehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Haushalt Forst am Schweriner See

In früherer Zeit im Frühling und Spätherbst ein muss, die Wanderung am Ufer des Schweriner Sees. Im Frühling locken hier leckere Morcheln und im Herbst Stockschwämmchen, Hallimasch sowie andere Arten. Um diese Zeit ist die Strecke sehr bekannt bei den Delikatessen – Jägern, aber keiner sieht alles und vielleicht haben wir Glück, die eine oder andere Speise- oder Käppchenmorcheln zu entdecken. So dachten wir es uns jedenfalls. Aber nichts zu machen, die begehrten Delikatessen hielten sich bedeckt. Nicht zuletzt auch wegen der trockenen Verhältnisse. Hier einige Bilder:

Der Startschuss ist gefallen.  

Der Weg führt uns zunächst durch den Schlosspark. Einige Bäume werden mit Wassersäcken vor dem Verdursten geschützt.

Wir tangieren Schloss Wiligrad.

Unterhalb Schloss Wiligrad.

Am naturbelassenen Ufer des Schweriner Sees ragen immer mal wieder umgestürzte Bäume in das Wasser hinein.

Der Löwenzahn steht in voller Blüte. Der optimale Zeitpunkt für eine Morchel – Wanderung.

Plötzlich unerwartet einige Champignons direkt am Wanderweg.

Es handelt sich um die Wildform des Zucht – Champignons, um den Garten- oder Zweisporigen Egerling (Agaricus bisporus). Der einfache Ring lässt sich nach unten am Stiel abziehen.

Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) ist ein Weißsporer.

Der Kastanienbraune Stielporling (Polyporus badius) ist zäh wie Leder und daher für die Küche nicht zu gebrauchen.

Bei diesem Anblick weis man sofort, warum dieser häufige Dunkelsporer Glimmer – Tintling (Coprinus micaceus) genannt wird.

Wachstumsschwerpunkt im Herbst, aber auch im Frühling ist der ungenießbare Hochthronende Schüppling (Pholiota aurivella) keine Seltenheit. Hier an der Schnittfläche eines Buchenstammes.

Bereits vor einer Woche, im Zuge unseres Frühlingsseminars, entdeckt, besprochen und stehen gelassen, waren die Schuppigen Porlinge (Polyporus squamosus) zu ansehnlichen Pilzen heran gewachsen.

Sie wurden nun geerntet und für eine Kostprobe mitgenommen.

Allerdings waren sie bereits recht großporig und damit relativ zäh.

Unser Erinnerungsfoto im zarten Frühlingsgrün.   


Wann startet die nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!

04. Mai 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Grevesmühlen

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das MTB: 2133/3 = Grevesmühlen

Auwald an der Stepenitz.

Im dritten Quadranten des MTB 2133 findet sich wenig Wald. Einzig südliche Bereiche der Wotenitzer Tannen wären zu nennen. Auch ein kleines Wäldchen bei Upahl. Interessant, gerade auch zu dieser Jahreszeit, könnten hier die Uferbereiche des Flüsschens Stepenitz sein. So entschieden wir uns heute für diese Variante. Wir, das waren außer meiner Wenigkeit noch Catrin aus Katelbogen und Phillip aus Renzow.

Ein Gemeiner Feuerschwamm (Phellinus igniarius) an einer alten Weide.

Rotbraune Kohlenbeere (Hypoxylon fuscum) an Haselnuss.

Phillip hat einen Phytoparasiten an Scharbockskraut entdeckt. Es dürfte sich um den Rostpilz Uromyces poae handeln. Er kommt an Hahnenfuß und Scharbockskraut im Frühling vor und wechselt im Sommer zu Süßgräsern.

Catrin punktet mal wieder mit Giraffenholz. Verantwortlich für diese Holzzeichnungen soll die Ahorn – Holzkeule sein.

Über uns die A 20.

Phillip vorweg.

Pflaumen – Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus) an Prunus spinosa).

Die Hänge werden steiler.

Kleine Streuobstwiese im Hintergrund.

Blühende Dornenhecke. Unter Schlehenhecken kann es Maipilze und vor allem essbare Rötlinge des Frühlings geben. Auch Morcheln sind möglich. Wenn es nur nicht so trocken wäre!

Phillip beäugt kritisch ein trockenes Stöckchen.

Etliche Holzkohlenpilze an einer alten Esche.

Holzkohlenpilz (Daldinia concentrica).

Von schwarz zu weiß. Von holzig – hart zu butterweich. Ein Bovistähnlicher Schleimpilz (Reticularia lycoperdon).

Fleischrötlicher Zystiden – Rindenpilz (Peniophora incarnata).

Oben Peniophora incarnata und unten die Zahnhaut (Dendrothele acerina).

Vorjährige Teuerlinge.

An altem Haselholz der Kleiige Haselbercherling (Encolela furfuracea).

Am selben Substrat der Hasel – Rindensprenger (Vuilleminia coryli).

Ein farbenfroher Kleinpilz, der Ampferblatt – Rostpilz (Ramularia rubella).

Ganz zum Schluss, am Wegesrand, sogar noch einige Blätterpilze. Grauer Falten – Tintling (Coprinus atramentarius).


Hier die Artenliste von MTB 2133/3 – an der Radegast: Orangefarbiges Brennnesselbecherchen, Zugepitzter Kugelpilz, Gemeiner Feuerschwamm. Warziger Drüsling, Scharbockskraut – Rostpilz, Geweihförmige Holzkeule, Pflaumen – Feuerschwamm, Judasohr, Striegeliger Schichtpilz, Löwengelber Porling, Rotrandiger Baumschwamm, Ahorn – Runzelschorf, Holzkohlenpilz, Schmetterlings – Tramete, Erlen – Schillerporling, Kleiiger Haselbecherling, Bovistähnlicher Schleimpilz, Goldgelber Zitterling, Hasel – Rindensprenger, Fleischroter Zystiden – Rindenpilz, Ampferblatt – Rostpilz, Holunder – Rindenschichtpilz, Zahnhaut, Uromyces poae und Grauer Faltentintling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

29.04. – 01.05. 2022 – Frühlingsseminar in Mecklenburg

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Frühlingsseminar im Warnowtal Karnin

Haus der Naturfreunde in Karnin.

Freitag, der 29.04. – ab 14.00 Uhr Theorietag

Sonnabend, der 30.04. – Exkursionen und Fundbesprechungen

Sonntag, der 01.05.  – Abschussexkursion


Nach einer Pause, bedingt durch die Corona – Pandemie, lud das Mykologische Informationszentrum Wismar wieder zu einem Pilzwochenende im Frühling nach Mecklenburg ein.

Idyllisch gelegen im kleinen Ort Karnin und im gleichnamigen Warnowtal, befindet sich das vom NABU betriebene Haus der Naturfreunde, früher die Naturschutzstation Karnin. Es ist als Gästehaus eingerichtet, für Menschen, die in aller Ruhe die schöne Natur Mecklenburgs genießen wollen. Wasserwandern auf der Warnow und ausgedehnte Waldwanderungen laden unweit unserer Landeshauptstadt Schwerin zur Freizeitgestaltung ein. 

Das Naturschutzgebiet Warnowtal bei Karnin am 01. Mai 2022.

  • Am Freitag stand wie gewohnt Theorie auf dem Programm. In Form eines Beamer – Vortrages stellte ich Großpilzarten vor, die im Frühling gefunden werden können. Außerdem gab es einige, kleinere Filmbeiträge von Ausstellungen in Wismar und Rostock und mit dem Hausschwein Kiki ging es auf Trüffelsuche.

Der Organisator bei der Vorbereitung seiner Präsentation. Abgelichtet von unserer Pilzfreundin Beatrice aus Berlin.

Thema: „Unsere Großpilze im Frühling“. Wir starten mit April – Rötlingen.

Für die Nachwelt im Bild festgehalten wurde dieses denkwürdige Ereignis auch hier von Beatrice.

Erläuterungen zum Naturschutzgebiet Warnowtal bei Karnin.

Am Abend begaben wir uns noch zu einer kleinen Exkursion in das Warnowtal.

Der Schneckenberg mit Trockenrasen und lockeren Kieferngruppen grenzt direkt an unser Seminarobjekt.

Würfel- oder Braunfäule. Der Überrest einer alten Eiche. Vielleicht war sie vom Schwefelporling befallen.

Die Warnow mit den Überresten der ehemaligen Richenberger Mühle.

Informationstafel zur Richenberger Mühle.

Vielgestaltige Kohlenbeere (Hypoxylon multiforme) im Warnowtal bei Karnin.

Catrin und Michael in urwüchsiger Natur.

Buchenfruchtschalen – Holzkeule (Xylaria carpophila).

Die Rotbraune Kohlenbeere (Hypoxylon fuscum) findet sich häufig an Haselnuss.

Es scheint etwas entdeckt worden zu sein.

Es ist der Brandkrustenpilz (Hypoxylon deustum).

Hier hat mich Beatrice erwischt, beim startklar machen meiner kleinen, bescheidenen Kamera.

Blick auf die Warnowbrücke Karnin.

Vom Winde verweht, könnte man dieses Bild bezeichnen. Der Echte Zunderschwamm befindet sich im Frühling in seiner Sporulationsphase.

Von links: Michael, Reinhold und Hella. Fotografiert von unserer Berliner Pilzfreundin Beatrice.

Fischtreppenartiges Wildwasser im NSG Warnowtal bei Karnin.

Nostalgische Wasserpumpe auf dem Seminargelände. Leider ist sie nicht mehr funktionstüchtig.

Am Abend wurde der Grill ein erstes mal angeheizt. Christian aus Berlin betreute ihn nicht nur, er hat auch die Grillware gekauft und vorbereitet. Im Namen aller möchte ich dir dafür auch an dieser Stelle nochmals ganz herzlichen danken!

  • Sonnabend ging es zu einer Tagesexkursion an den Schweriner See.  Am Abend wurde am Lagerfeuer der Grill nochmals angeschmissen, um anschließend in gemütlicher Runde die Fundauswertung bei Pils und Wein vorzunehmen.

Bevor wir zum Schweriner See aufbrachen, gab es natürlich noch ein gemeinschaftliches Frühstück.

Imposante Eiche in Wiligrad. Start und Endpunkt unserer heutigen Exkursionen am Schweriner See.

Aufforstung in Wiligrad. Ein neuer Schlosspark wächst heran.

Auch Nadelgehölze sind dabei und bilden gerade ihre neuen Zapfen aus.

Aufbruch durch die Haushalt Forst. Beatrice hat uns hier fotografiert.

An den Stirnflächen von am Wegesrand gelagerten Schnittholzes zahlreiche Konsolen des Striegeligen Schichtpilzes (Stereum hirsutum).

Fundbesprechung am Holzstapel.

Während der Striegelige Schichtpilz gerne totes Eichenholz besiedelt, findet sich der Rotbraune Borstenscheibling (Hymenochaete rubiginosa)  ausschließlich an alten Eichenstubben.

Streng genommen müsste er mikroskopiert werden, aber seine Perithezien sind oft in mehr oder weniger längst angeordneten Reihen auf toten Laubhölzern zu finden. Es handelt sich demnach sehr wahrscheinlich um den Sichelsporigen Pustelpilz (Melogramma campylosporum).

2 Rosetten der Schmetterlings – Tramete (Trametes versicolor).

Die kleine Seminargruppe in der ergrünenden Haushalt Forst, wie die Wälder um Bad Kleinen und Lübstorf auf alten, Topographischen Karten benannt waren.

Am Ufer des Schweriner Sees angekommen, erfreute uns diese Speise – Morchel (Morchella esculenta). Es sollte die einzige bleiben.

Ebenfalls ein Schlauchpilz, also mit den Morcheln verwandt, ist dieser Rotbuchen – Rindenkugelpilz (Biscogniauxia nummularia).

Ein Erdstern (Geastrum spec.) aus dem letzten Herbst.

Ein etwas untypischer Grauer – Faltentintling (Coprinus atramentarius), der durch die trockene Witterung gezeichnet ist.

Christian begutachtet diesen dunkelsporenden Blätterpilz gewissenhaft.

Und Hella prüft den Geruch.

Auch hier scheint etwas gefunden worden zu sein, bei dem der Geruch festgestellt werden muss.

Christian aus Berlin beim Mottenkugel – Geruchstest von seiner besseren Hälfte Beatrice im Bild festgehalten.

Ja, der Duft des Mottenkugel – Lederrindenpilzes (Scytinonstroma hemidichophyticum) ist durchaus beeindruckend.

Und nochmals Graue Faltentintlinge (Coprinus atramentarius). Jetzt, so wie es sich eigentlich gehört, in einem Büschel.

Jung essbar, in Verbindung mit Alkohol giftig soll dieser Tintling sein.

Eine bemerkenswerte Kombination. Mit Sicherheit sehen wir hier zentral Angebrannte Rauchporlinge (Bjerkandera adusta), flankiert von Trameten. Rechts eindeutig Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor). Ob es sich linker Hand um Ockergelbe Trameten handelt oder doch nur um ältere Schmetterlinge, lasse ich mal dahin gestellt.

Zwei blasse Seitlinge quälen sich aus der Buchenrinde.

Verspätete Austern – Seitlinge oder verfrühte Lungen – Seitlinge? Auf jeden Fall Speisepilze!

Blick auf den Schweriner See.

Christian in uriger Natur von seiner besseren Hälfte Beatrice für die Nachwelt im Bild festgehalten.

Der Echte Zunderschwamm als Nutznießer toten Buchenholzes.

Vom Großpilz zum Kleinpilz. Etwas phytoparasitisches an Scharbockskraut, der Scharbockskraut – Rostpilz.

Catrin besteigt einen Haselnussstrauch zur Begutachtung eines Porenschwamms. Es handelte sich um zerfallene Fruchtkörper des Erlen – Schillerporlings, der auch an Corylus vorkommen kann.

Wir erreichen wieder den Schlosspark Wiligrad mit Löwendenkmal.

Nicht nur der Löwenzahn steht in voller Blüte.

Westportal des Schlosses Wiligrad. Foto Beatrice Petzka.

Mittagspause im Gartenkaffee Wiligrad.

Stärkung in gemütlicher Runde zwischen Hahn und Hühnern im Gartenkaffee. So wie obiges Foto von Beatrice aus Berlin im Bild für die Nachwelt festgehalten.

Nach der Verschnaufpause im Garten – Kaffee brachen wir zur 2. Runde am Schweriner See auf. Der Weg führte uns zunächst durch den großzügig angelegten Schlosspark.

Eine bunte, prachtvolle Blumenbank erregte das Interesse.

Beatrice hat uns die Blütenpracht im Bild festgehalten.

Schloss Wiligrad.

Der Frühling ist voll ausgebrochen und hier von Beatrice treffend in Szene gesetzt.

Am Schweriner See. Wir erreichen wieder den Wanderweg am Ufer des selbigen und es geht nun in Richtung Lübstorf.

Wir sind wieder auf dem Uferweg. Bild von Beatrice aus Berlin.

Wildblumenwiese im Wald. Foto von Beatrice aus Berlin.

Gelbe Anemone (Anemone ranunculoides). Die gelbe Anemone wächst auf basenreichen Böden und dadurch auch gerne an Morchel  Standorten im Erlen – Eschenwald. Die Pflanze ist giftig. Die letale Dosis für einen erwachsenem Menschen liegt laut Wikipedia bei etwa 30 Pflanzen. Von Beatrice fotografiert.

Lila – violett angehauchte Buschwindröschen von Beatrice aufgenommen.

Licht- und Schattenspiele mit Totholz und Anemonen – Teppich in der Haushalt Forst. Von Beatrice aus Berlin fotografiert.

Der Tintenstrichpilz (Bispora antennata).

Schlüsselblume (Primula spec.) von Beatrice fotografiert. Zwar im Wald, so scheint es sich wohl doch eher um die Wiesen – Schlüsselblume zu handeln.

Kastanienbraune Stielporlinge (Polyporus badius) wurden entdeckt und Beatrice hat diesen denkwürdigen Anblick für alle Welt festgehalten.

Vorbereitungen zum fotografieren, von Beatrice aus Berlin im Bild festgehalten.

Wie immer an totem Laubholz zu finden, sehen wir hier den Kastanienbrauen- oder Süßriechenden Stielporling (Polyporus badius). Seine zähe Konsistenz weist bereits darauf hin, dass er als Speisepilz nicht in Frage kommt.

Auch der Sklerotienporling (Polyporus tuberaster) gehört zu den Stielporlingen. Er soll zumindest ganz jung als Speisepilz verwendet werden können.

Sehr ähnlich ist der Schuppige Porling (Polyporus squamosus). Er wird größer und ist auch durch seinen Geruch nach frischen Gurken leicht vom Sklerotien – Porling zu unterscheiden. Beide sind Laubholzbewohner und die hier gezeigte Art ist jung durchaus als Speisepilz in einer noch pilzarmen Jahreszeit zu empfehlen.

Der Aronstab (Arum spec.) findet sich häufig am Ufer des Schweriner Sees zwischen Gallentin und Lübstorf. Fotografiert von Beatrice aus Berlin.

Morchelverdächtiger Eschenwald oberhalb der Hangterrassen des Schweriner Sees.

Diese noch relativ junge Buche scheint von einem mächtigen Geschwür geplagt zu werden.

Möglich, dass diese Wucherungen von einem Pilz ausgelöst werden. Vielleicht von einem Vertreter der Pustelpilze.  Der Obstbaumkrebs (Neonectria ditissima) kann beispielsweise auch an Buche vorkommen?

Und noch einige Frischpilze. Wir sehen Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus).

Kleine Auslage nach Ankunft im Haus der Naturfreunde in Karnin.

Blumen und Pilze im Frühling. Das Stillleben haben wir Beatrice zu verdanken.

Es gab Kaffee und selbst gebackenen Kuchen an frischer Luft auf dem Außengelände des Hauses der Naturfreunde in Karnin.

Das Lagerfeuer ist nun entfacht.

Als Brandmeister betätigte sich Christian aus Berlin.

Gegen Abend wurde es schnell frisch und da tat ein wärmendes Feuer inmitten der gemütlichen Runde echt gut.

Im Anschluss nach dem Grillen war Bestimmungsarbeit angesagt.

  • Am Sonntag brachen wir noch zu einer Abschlussexkursion durch das Warnowtal Karnin auf. 

Start zur Abschlussexkursion im Warnowtal Karnin.

Interessant für uns ist besonders das viele Totholz.

Hier sind es an Birke Exemplare des Birken – Zungenporlings (Piptoporus betulinus). Als Vitalpilze dürfen diese vorjährigen Fruchtkörper nicht mehr verwendet werden. Ab August sprießen wieder frische!

Neben der Birke zählt die Buche als Hauptsubstrat für den Echten Zunderschwamm (Fomes fomentarius). Unser Lagerfeuer haben wir auch ohne ihn entfacht bekommen.

Und nochmals ein Birken – Zungenporling (Piptoporus betulinus) in richtiger Ausrichtung des Fruchtkörpers, nämlich mit der Fruchtschicht nach unten, damit die Sporen entsprechend ausfallen können.

Althaseln von Pilzfreundin Beatrice fotografiert

Auch diese hohle Gasse hat sie für uns fotografiert.

Judasohren (Hirneola auricula – judae) an Schwarzem Holunder (Sambucus nigra) von Beatrice fotografiert.

Der Hang wird immer steiler und ein nur schmaler Trampelpfad zwingt uns zum Gänsemarsch durch das Warnowtal.

Inzwischen bereits ausgereifte Bovistähnliche Schleimpilze (Reticularia lycoperdon). Das anfänglich schleimige Innenleben dieses Myxomyceten hat sich inzwischen zu Sporenpulver umgewandelt und die Schleimpilze beginnen zu zerbröseln.

Guttationströpfchen bei einem Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola). Durch verstärkten Wasserdurchfluss erhöht er seine Nährstoffzufuhr.

Wunderschönes Warnowtal Karnin im Frühling.

Ausgewachsener und typischer Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola).

Alte Austern – Seitlinge von Michael Junge im Bild festgehalten.

Der Blauschwarze Ölkäfer (Meloe proscarabeus). Sein Sekret ist giftig und er ist ein Räuber, der auf Sandbienen spezialisiert ist. Die Tiere stehen auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. 

Beatrice aus Berlin fotografierte diesen Fruchtstand einer Esche.

Zurück geht es oberhalb des Warnow – Durchbruchstales.

Zum Abschied noch ein Panorama – Schwenk in das Warnowtal am 01. Mai 2022.

Das Objekt besitzt einen großzügig angelegten Außenbereich, so dass wir es uns auch draußen gemütlich machen konnten. Allerdings ist hier Eigenversorgung angesagt. Eine Küche ist vorhanden.

Siehe unter: http://www.schwerinersee.de

Auf Unterkünfte – Gruppenreisen – Haus der Natur gehen und dort zur Übernachtung anmelden.

Der harte Kern unseres kleinen Pilzwochenendes im Haus der Natur im Warnowtal Karnin. Von links: Hella, Catrin, Beatrice, Michael und Reinhold.

Wir verabschieden uns vom Haus der Naturfreunde in Karnin, im Frühling 2022. Foto: Beatrice Petzka aus Berlin.

Seminargebühren: 80,00 € p. P. zuzüglich der Kosten für Unterkunft und Selbstverpflegung.

Ich bedanke mich sehr herzlich bei Beatrice und Christian aus Berlin für dieses zünftige Brotbrett in Steinpilzform! Dankeschön auch an Monika aus Rostock für den leckeren Rhabarber – Kuchen!

Wann startet das nächste Pilzseminar? – Siehe unter Termine!

steinpilz.wismar@t-online.de

20. April 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Grevesmühlen

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das MTB: 2133/2 = Grevesmühlen

Wir starteten in Richtung Tressower See.

Wir, das waren Catrin aus Katelbogen, Phillip aus Renzow und Reinhold aus Wismar. Ziel war heute der 2. Quadrant im MTB Grevesmühlen. Es ist der waldreichste Quadrant des Messtischblattes. Große Teile der Everstorfer Forst und die Forst Jamel liegen im Kartierungsgebiet. Nördlich der B 105 liegt „Im Gebirge“. Ein sehr hügeliger Bereich der Jamelner Forst. Bestanden mit Fichten und Buchen. Interessant könnte vielleicht auch der Ufer – Bereich des Tressower Sees sein, dachten wir uns. Gerade auch im Frühling.

Feuchtwald nordöstlich des Tressower Sees.

Besonders im April sieht man an Bäumen und deren Stubben immer wieder den Bovistähnlichen Schleimpilz (Reticularia lycoperdon).

An einem toten Fichtenstamm fanden wir diesen überständigen Schwarzgebänderten Harzporling (Ischnoderma benzoinum). Er gleicht im Prinzip dem Laubholz – Harzporling, den wir vorwiegend an Buchenholz antreffen können.

Auf der Rinde eines toten Buchenstammes sehen wir hier die Zusammenfließende Kohlenbeere (Hypoxylon cohaerens).

Schlanke Ahorn – Holzkeule (Xylaria longipes).

Am selben Substrat – Knüppel (Acer) sehen wir hier das typische Muster eines Giraffenfells, also Giraffenholz. Obige Holzkeule soll dafür verantwortlich zeichnen.

Bei so vielen Buschwindröschen muss doch was zu machen sein.

Und es war was zu machen! Klar, wonach Catrin und Phillip Ausschau hielten: Anemonen – Becherling (Dumontinia tuberosa).

An toten Knüppeln von Esche findet sich nicht selten der Eschen – Zystidenrindenpilz (Peniophora limitata).

Zur Abwechslung auch mal einige richtige Pilze mit Hut und Stiel. Frühlings – Mürbling (Psathyrella spadiceogrisea). Durchaus für ein Pilzsüppchen tauglich.

Aber der herausragendste Fund war dann doch dieser Körnige Flockenschüppling (Flammulaster granulosum). Phillip hat ihn entdeckt. Laut Verbreitungskarte der DGfM erst 2 Nachweise für M-V dokumentiert und daher eine enorme Aufwertung unserer heutigen Mittwochsexkursion.

Ob dieser Flockenschüppling tatsächlich so selten ist, darf leicht angezweifelt werden. Sicher auch mal übersehen. Aus Schleswig – Holstein liegen durchaus einige Nachweise vor und regional auch anderswo in Deutschland, wo aktiv kartiert wird.

Catrin und Phillip beäugen kritisch einen Holzknüppel.

Ein Frühlingswald vom feinsten.

Phillip hatte auch einen Blick für Phytoparasiten. Hier ist es der Braune Moschuskraut – Rostpilz (Puccinia odoxae).


Die Artenliste von MTB: 2133/2 – Tressower See: Orangerotes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Flächiges Eckenscheibchen, Judasohr, Flacher Lackporling, Warziger Drüsling, Rotbraune Kohlenbeere, Bovistähnlicher Schleimpilz, Anemonen – Becherling, Rotrandiger Baumschwamm, Angebrannter Rauchporling, Gemeiner Violettporling, Schwarzgebänderter Harzporling, Striegeliger Schichtpilz, Schmetterlings – Tramete, Schlanke Ahorn – Holzkeule, Eschen – Zystidenrindenpilz, Frühlings – Mürbling, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Körniger Flockenschüppling, Geweihförmige Holzkeule, Scharbockskraut – Rostpilz, Pflaumen – Feuerschwamm, Rotbrauner Borstenscheibling, Zinnoberroter Pustelpilz, Rötende Tramete, Gemeiner Feuerschwamm, Austern – Seitling, Goldgelber Zitterling, Moschuskraut – Rostpilz.


Wir verabschieden uns vom Tressower See.

Wann findet die nächste Mittwochsexkursion statt? – Siehe unter Termine!

16. April 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Sie führte an das Selmsdorfer Traveufer 

Badestelle am Selmsdorfer Trave – Ufer am 16.April 2022.

Die 2. Lehrwanderung des Jahres führte uns ganz in den Westen unseres Bundeslandes, an die Grenze zu Schleswig – Holstein. Genauer gesagt, an das bewaldete Trave – Ufer zwischen den Ortschaften Teschow und Selmsdorf. Nadel- und Laubwald steht hier auf überwiegend sandigen Böden. Zumindest im Herbst (welch Wunder!) kann es hier eine sehr vielseitige Pilzflora geben. Als ich in den 1990er Jahren im Spätherbst mit einem weiteren Pilzfreund hier kartieren war, konnten wir einen enormen Artenreichtum feststellen. Das war heute nicht so, denn wir starten wie gewohnt sehr verhalten in die neue Saison. Einige Frühaufsteher konnten uns allerdings erfreuen und so wurde es interessanter und erholsamer Pilzausflug an frischer Frühlingsluft. 

Start und Endpunkt unserer Wanderung war an der Waldkita.

Pinnwand des Waldkindergartens.

Grün verfärbtes Totholz zeugt von der Anwesenheit des Grünspanbecherlings.

Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus). Jung essbar, aber bitte ohne Osterwasser!

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Phillip beäugt kritisch einen kleinen Zweig mit Pilzbesatz.

Es handelt sich um Topf – Teuerlinge (Cythus olla).

Junge Fruchtkörperanlagen des Topf – Teuerlings (Cyathus olla).

Foto – Termin mit Glimmer – Tintlingen.

Weiter führt uns der Weg durch den Sonnenlicht durchfluteten Frühlingswald.

Ein Bitterer Zapfenrübling (Strobilurus tennacellus). Ungenießbar.

Klassischer Weise an der Stirnfläche eines gesägten Fichtenstammes finden wir die Reihige Tramete (Antrodia serialis).

Am Wegesrand wurde etwas entdeckt.

Es handelt sich um den Warzigen Drüsling (Exidia plana).

Typische Schmetterlings – Tramete (Trametes versicolor) mit ihren mehrfarbig zonierten Konsolen.

Diese essbaren Freiblättler fruktifizieren fast ganzjährig auf Totholz und deren Resten. Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus).

Ein kleiner Zapfenrübling wird hier hingebungsvoll in Betracht gewogen.

Der Bittere Zapfenrübling mit Substrat. Die Pilze wachsen aus alten, oft im Waldboden versenkten Kiefern – Zapfen heraus.

Leuchtend rote Apothezien des Österreichischen Prachtbecherlings (Sarcoscypha austriaca) erfreuten unsere Augen und verzierten den Waldboden.

Porenstrukturen der Rötenden Tramete (Daedaleopsis confragosa).

Wir erreichen das Trave – Ufer.

Stimmungsvoller Blick auf die Trave.

Das Ro-Ro Cargo – Ship Friedrich Russ steuert von Travemünde hinaus auf die Ostsee in Richtung Finnland.

Ein resupinater Porling auf einem toten Kiefernstamm. Es könnte sich um den Grauweißen Resupinatporling (Diplomitoporus lindbladii) handeln.

Erinnerungsfoto am Selmsdofer Trave – Ufer. 16.04.2022.

Wir nehmen Abschied vom Wald zwischen Selmsdorf/Teschow und der Trave.

Wichtiger Hinweis in eigener Sache. Werden Sie Mitglied der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und helfen Sie mit das Mykologische Informationszentrum zu erhalten. Die Zukunft dieser einmaligen Einrichtung für die Hansestadt und darüber hinaus könnte auch von ihnen abhängen. Gesucht werden auch Menschen, die sich im Vorstand etwas für das Allgemeinwohl engagieren möchten. Spenden sind gern gesehen. Siehe unter „Förderer und Sponsoren“. Vielen Dank im voraus!

13. April 2022 – Mittwochsexkursion

Mittwochsexkursion bei Grevesmühlen

Auch für interessierte Natur- und Pilzfreundinnen und Freunde

Es ging in das MTB: 2133/1 = Grevesmühlen

Kleines Bachtal nördlich des Santower Sees.

Heute ging es in den ersten Quadranten des Grevesmühlener Messtischblattes 2133. Im Ostteil des Quadranten stand uns der westliche Bereich der Everstorfer Forst zu Verfügung. Teils sehr hügelige Laub- und Nadelforste, besonders bei Hamberge mit dem Iserberg, der einen weiten Blick in die Landschaft offenbart. Von hier aus schweift der Blick über das Naturschutzgebiet Santower See. Auch das Ufer des Ploggensees ist bewaldet. Außerdem stand noch der nördliche Teil der Wotenitzer Tannen zur Diskussion. Fast übersehen hatte ich noch das Ufer des Vielbecker Sees. Hier war ich allerdings bereits im Februar mit Christopher Engelhardt unterwegs. Wir (Phillip Müller und Reinhold Krakow) entschieden uns für ein kleines Bachtal unweit der Ortschaft Warnow und nördlich des Santower Sees. Dieses führt zu einem kleineren Waldgebiet mit integrierten Feuchtbiotopen, das überwiegend von Pappeln in Reih und Glied bepflanzt ist, inklusive einer kleinen Fichtengruppe. Schließlich suchten wir noch einen kleinen, ufernahen Teilbereich am Santower See nach Großpilzen ab. Hier einige Bilder: 

Glücklicherweise haben hier noch längst nicht alle Eschen das Zeitliche gesegnet, so dass es durchaus auch die eine oder andere Morchel hätte geben können. Dafür war es aber noch etwas zu früh.

Hier sehen wir den Scharbockskraut – Sklerotienbecherling (Sklerotinia binucleata). Die optischen Unterschiede zum Anemonenbecherling sind nur unter dem Mikroskop auszumachen, oder an den Wirtspflanzen, falls, so wie hier, nur Scharbockraut in der Nähe ist.

Wie man sieht, sind allerdings auch hier schon zahlreiche Eschen gefallen. Grund: das Eschen -Triebsterben, hervorgerufen von einem kleinen Schlauchpilz.

Im Feuchtrevier herrscht Aufbruchstimmung. Der Frühling startet durch.

Eschen – Zystidenrindenpilz (Peniophora limitata).

Ein schöner Fund waren diese Holzkohlenpilze (Daldinia concentrica).

Die Pappeln stehen in deutscher Ordnung und an die Fichtengruppe kamen wir leider nicht heran, da es immer feuchter wurde. Das holten wir am Santower See schließlich nach.

Besonders im April häufig zu beobachten, der Bovistähnliche Schleimpilz (Reticularia lycoperdon).

Strukturell ein schönes Bild geben hier die aufgebrochene Baumrinde und die Fruchtkörper der Ziegelroten Kohnlenkruste (Hypoxylon rubiginosum) ab.

Flacher Lackporling (Ganoderma lipsiense).

Phillip hat etwas gefunden.

Es sind Anemonen – Becherlinge (Dumontinia tuberosa).

Die Pilze entspringen einem sogenannten Sklerotium, welches tiefer im Boden versteckt ist und seine Nährstoffe aus den Wirtspflanzen zieht, den Anemonen oder Buschwindröschen.

Sklerotium (verhärtete Dauerform) und dessen Fruchtkörper.

Feuerschwamm an altem Haselnussstrauch. Es dürfte sich um den Polsterförmigen Feuerschwamm (Phellinus punctatus) handeln.

Auch der Kleiige Haselbecherling (Encoelia fufuracea) ist nicht selten an alten Haselsträuchern zu finden. Bevorzugt im Winterhalbjahr.

An alten Weiden findet sich gelegentlich der Muschelförmige Feuerschwamm (Phellinus conchatus).


Die Artenliste von MTB 2133/1 – Santower See: Eichen – Eckenscheibchen, Orangefarbiges Brennnesselbecherchen. Zugespitzter Kugelpilz, Scharbockskraut – Sklerotienbecherling, Eschen – Zystidenrindenpilz, Holunder – Rindenschichtpilz, Blasiges Eckenscheibchen. Holzkohlenpilz, Judasohr, Warziger Drüsling, Bovistähnlicher Schleimpilz, Ziegelrote Kohlenkruste, Flacher Lackporling, Anemonen – Becherling. Riesenbovist, Pflaumen – Feuerschwamm, Rotrandiger Baumschwamm, Striegelige Tramete, Rötliche Kohlenbeere, Polsterförmiger Feuerschwamm, Rostbrauner Feuerschwamm, Kleiiger Haselbecherling, Flächiges Eckenscheibchen und Muschelförmiger Feuerschwamm. 


Wichtiger Hinweis in eigener Sache! Werden sie Mitglied der Gruppe der Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. Helfen Sie mit, diese einmalige Einrichtung für unsere Hansestadt und darüber hinaus zu erhalten. Spenden Sie für uns! Siehe unter „Förderer und Sponsoren“. Vielen Dank im voraus!


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

06. April 2022 – Mittwochsexkursion

Mittwochsexkursion Großklützhöved

Auch für interessierte Gäste

Ziel war das MTB: 1933/4 = Großklützhöved


Nur ein kleiner Zipfel, nämlich ein Landbogen in der Boltenhagenbucht, genannt Großklützhöved, ragt in das Wasser der Ostsee hinein. Es ist die einzige Landmarke des Messtischblattes, welches ansonsten nur aus Ostsee besteht. Bewaldet ist hier nur der Küstenstreifen und ein schmales Wäldchen am Golfplatz. Gerade auch im Frühling können die Küstenwälder recht interessant sein. Aber für die hier zu erwartenden Frühlingsarten, die bei Pilzsuchern von Interesse sein könnten, ist es wohl noch etwas zu früh. Aber es soll ja Kartiert werden. Hier einige Bilder von heute. Angemeldet hatte sich keiner weiter, so dass ich alleine unterwegs war.

Start und Endpunkt der Exkursion. Kaum hatte ich den Wald hinter dem Hinweisschild betreten, wurde ich von einem Menschen aufgefordert, meine Personalien zu nennen, da ich einen Privatwald betreten hätte.

Dieses lehnte ich selbstverständlich ab und verwies darauf, das alle Wälder, soweit nicht ausdrücklich als Sperrzone gekennzeichnet, von Jedermann auch abseits der Wege betreten werden dürfen und ließ mich von meinem Ansinnen nicht abhalten, hier heute meine Exkursion durchzuführen.

Dieser Laubholzast ist vom Häutigen Lederfältling (Byssomerulius corium) überzogen. Eigentum des Waldbesitzers und er achtete streng darauf, dass ich den Ast nach dem Fotografieren auch in seinem Wald zurück lasse.

Judasohren (Hirneola auricula judae) sind nach den jüngsten Regenfällen wieder zu neuem Leben erwacht.

Das Flächige Eckenscheibchen (Diatrype stigma) entwickelt sich zunächst unter der Rinde von totem Laubholz und sprengt diese schließlich weg.

Stopplige Drüslinge (Exidia truncata) neben der Gemeinen Gelbflechte an einem toten Eichenzweig.

Neben der Buche bildet die Birke das Hauptsubstrat des Echten Zunderschwamms (Fomes fomentarius).

Ein Fabelwesen!

Stummelfüßchen (Crepidotus spec.)

Gemeine Gelbflechte (Xanthorina parietina) auf einem Findling am Waldesrand. Durch die Eutrophierung unserer Landschaft ist diese Flechte massenhaft zu finden. Sie ist auch Nahrungsquelle für einige Falterarten. Man findet sie meist an Bäumen, kann aber auch an Mauern, auf Dachplatten oder so wie hier, auf Steinen wachsen.

Die einzigen Frischpilze von heute: Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus).

Massenpilze in jedem Frühjahr an toten Stängeln der Großen Brennnessel: Orangerote Brennnesselbecherchen (Calorina fusarioides).

Ein Trauerspiel, das Eschen – Sterben.

An Obstbäumen und dornigem Gebüsch keine Seltenheit, der Pflaumen – Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus).

Gut auf trockene Lebensräume angepasst und auf frischem, aber totem Hartholz spezialisiert, ist der Gemeine Spaltblättling (Schizophyllum comune).

Frisch aufgequollen und in satter Färbung zeigt sich hier der Goldgelbe Zitterling (Tremella mesenterica).

Wunderbar verwachsen präsentiert sich dieser Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola). Er musste dann doch dran Glauben. Diebstahl im Privatwald!


Die Artenliste von MTB 1933/3 = Großklützhöved: Orangerotes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Goldgelber Zitterling, Judasohr, Birken – Zungenporling, Flächiges Eckenscheibchen, Eichen – Eckenscheibchen, Stoppliger Drüsling, Echter Zunderschwamm, Glimmer – Tintling, Pflaumen – Feuerschwamm, Schuppiger Porling, Schmetterlings – Tramete, Samtiger Schichtpilz, Gemeiner Spaltblättling, Rotrandiger Baumschwamm, Erlen – Schillerporling, Häutiger Lederfältling und Holunder – Rindenschichtpilz. 


Wichtiger Hinweis in eigener Sache! Werden Sie Mitglied der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. Helfen Sie mit, diese einmalige Einrichtung für Wismar und darüber hinaus zu erhalten. Spenden sind erwünscht. Siehe unter „Förderer und Sponsoren“. Vielen Dank!

02. April 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Sie führte durch den Wald bei Neu Teschow

Zur Saison – Eröffnung hatte ich ein Laubwaldgebiet zwischen Neu Teschow und Panzow heraus gesucht. Buchenbestände und auch andere Laubwaldbereiche standen zur Auswahl. Am Rande des Waldes schlängelt sich der Panzower Bach. Der große Korb darf sicherlich zu hause bleiben, so schrieb ich in der Ankündigung. Letztendlich hätte ich ihn gut gebrauchen können. Nicht für Speisepilze, sondern für sehr dekorative Rotrandige Baumschwämme. Auch ohne Frischpilze war es ein gelungener Auftakt in das Pilzjahr 2022, an dem 5 Pilzfreundinnen und Pilzfreunde teilnahmen.

Start am Panzower Bach.

Aufbruch auf dem Dammweg.

Gewöhnliche Gelbflechte (Xanthoria parientina. Ein Doppelwesen aus Pflanze und Pilz, wie die zahlrechen Apothezien beweisen.

Wir folgen dem Panzower Bach.

Ein farbenfroher Gallertpilz, der besonders im Winter häufige Goldgelbe Zitterling (Tremella mesenterica).

Und schon wieder etwas entdeckt und fotografiert.

Ein häufiger Pyrenomycet auf der Rinde toten und noch recht frischem Buchenholzes. Die Rotbraune Buchenkohlenbeere (Hypoxylon fuscum). Ein Schlauchpilz und daher mit den beliebten Lorcheln und Morcheln verwandt.

Zinnoberroter Pustelpilz (Nectria cinnabarina) und darunter das Buchen – Eckenscheibchen (Diatrype disciformis). 02.04.2022 am Panzower Bach.

Ein verblichener Löwengelber Stielporling (Polyporus varius).

Interessant war seine Fruchtschicht. Hier zeigt sich fremder Pilzbefall. Wahrscheinlich handelt es sich um den Porlings – Kissenpustelpilz (Hypocrea pulvinata), den wir bevorzugt auf alten Birken – Porlingen antreffen können.

Sehr dekorativ kommt hier die Ziegelrote Kohlenkruste (Hypoxylon rubiginosum) zur Geltung.

Auf dem selben Substrat (Buchenholz) ein resupinater Feuerschwamm. Möglicherweise handelt es sich um den Rostbraunen Feuerschwamm (Phellinus ferruginosus).

Und wieder der Panzower Bach.

Fundbesprechung.

In einem Bereich mit recht licht und trocken liegendem Buchenholz Unmengen von Spaltblättlingen. Selten habe ich von diesem interessanten Holzbewohner solch ein Massenvorkommen zu Gesicht bekommen. Viele Stämme waren von ihnen besiedelt.

Spaltblättling (Schizophyllum comune).

Frühlingserwachen im Feuchtwald.

Ausgereifte Flaschen – Stäublinge (Lycoperdon perlatum).

Laubholz – Harzporling (Ischnoderma resinosum). Optisch analog dem Schwarzgebänderten Harzporling an Fichte.

Die große und schöne Art kann auch teils resupinate Fruchtformen ausbilden.

Typisch für die Buckel – Tramete (Trametes gibbosa) sind länglich, labyrinthische Porenöffnungen.

Dekorativer Porlings – Besatz auf dem Stamm einer umgestürzten Rotbuche.

Es handelt sich um den Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola). Freunde von Vitalpilzen, zu denen dieser Porling auch gerechnet wird, hätten hier für reichlich Tee Vorrat mit nach hause bringen können.

Am 02. April 2022 am Panzower Bach.

Und wir verabschieden uns vom Wald zwischen Neu Teschow und Panzow.


Wichtiger Hinweis in eigener Sache! Werden Sie Mitglied der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. um das Mykologische Informationszentrum für Wismar und darüber hinaus erhalten zu helfen. Siehe unter „Förderer und Sponsoren“. Vielen Dank!

22. März 2022 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Thema: Die Pilze des Jahres

Pilzfreund Phillip (Mitte) war vorher noch kurz im Wald und brachte uns die ersten Anzeichen des Frühlingserwachens in Form von Mini – Lorcheln mit, die hier gerade die Runde machen.

Wie schon in Vor – Corona – Zeiten, haben wir auf unserem März – Treffen  auf den Pilz des Jahres hingewiesen. Auf obigem Foto sehen wir ihn, den Roten Fliegenpilz. Im Jahre 2022 hat der Rote Fliegenpilz die Ehre bekommen, von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie zum Pilz des Jahres gekürt zu werden. Wir blickten auch etwas zurück auf die bisher auserwählten Pilze des Jahres und stellten sie kurz in Wort und Bild vor. Auch sahen wir uns Verbreitungskarten der jeweiligen Arten für Mecklenburg – Vorpommern an.  Einige Pilze des Jahres wurden jedoch in unserem Bundesland noch nicht nachgewiesen. In diesem Fall betrachteten  wir uns  die Verbreitungskarten für ganz Deutschland. Der Abend endete gegen 21.00 Uhr.

Schön in ein Moospolster eingebettet die ersten, noch fast winzigen Frühjahrslorcheln, ein Erdstern und ein roter Kelchbecherling. Auch Schwarzweiße Becherlorcheln gehörten zu den Frischpilzen, die uns Phillip aus dem Jesendorfer Kiefernforst mitgebracht hatte.

Übrigens geht die erste Ausschreibung des jeweiligen Pilz des Jahres auf das Jahr 1994 zurück.

Folgende Arten hatten seit dem die Ehre:

  • 1994: Eichen – Rotkappe
  • 1995: Echter Zunderschwamm
  • 1996: Habichtspilz
  • 1997: Frauen – Täubling
  • 1998: Schweinsohr
  • 1999: Satanspilz
  • 2000: Königs – Fliegenpilz
  • 2001: Stachelsporiger Mäandertrüffel 
  • 2002: Orangefuchsiger Rauhkopf
  • 2003: Papageigrüner Saftling
  • 2004: Echter Hausschwamm
  • 2005: Wetterstern
  • 2006: Ästiger Stachelbart
  • 2007: Puppen – Kernkeule
  • 2008: Schwarzhütiger Steinpilz
  • 2009: Blauer Rindenpilz
  • 2010: Schleiereule
  • 2011: Scharlachroter Gitterling
  • 2012: Grauer Pfifferling
  • 2013: Blaugrüner Zärtling
  • 2014: Gemeiner Tiegelteuerling
  • 2015: Verzweigte Becherkoralle
  • 2016: Lilastieliger Rötel – Ritterling
  • 2017: Judasohr
  • 2018: Wiesen – Champignon
  • 2019: Grüner Knollenblätterpilz
  • 2020: Gemeine Stinkmorchel
  • 2021: Grünling
  • 2022: Roter Fliegenpilz

Zu einigen, länger zurück liegenden Pilzen des Jahres, hatte ich zu damaliger Zeit Schautafeln angefertigt und sie heute nochmals präsentiert.

Die Veranstaltung endet gegen 20.00 Uhr

22. Februar 2022 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Themenabend: Sprödblättler

Dieser Termin muss leider abgesagt werden.

Treff am Dienstag, dem 22. Februar 2022, um 18.00 Uhr im Mykologischen Informationszentrum Wismar, ABC Straße 21. Auch interessierte Gäste sind herzlich eingeladen, sofern es die begrenzte Sitzkapazität zulässt. 

Während wir auf dem großen Bild oben einen Vertreter der Täublinge, nämlich den Tauben – Täubling (Russula grisea) sehen, handelt es sich auf diesem Foto um den leckeren Edel – Reizker (Lactarius deliciosus), einem Vertreter der Milchlinge.

Am heutigen Abend möchten wir uns einer besonders häufigen und vielseitigen Gruppe unserer Großpilze widmen, den Sprödblättlern. Dabei handelt es sich um Täublinge und Milchlinge. Als solche meist unschwer zu erkennen, haben es diese beiden Gattungen trotzdem in sich, will man die einzelnen Arten richtig ansprechen. Typisch sind nicht nur die Brüchigkeit ihrer Fruchtkörper, sondern bei den Milchlingen auch ihr Milchsaft. Besonders die Täublinge glänzen durch ihre Farbfreudigkeit. Ernst zu nehmende Giftpilze gibt es in Mitteleuropa unter ihnen nicht. Es sind relativ viele Arten durchaus essbar, aber mindestens genau so viele ungenießbar. Eine Geschmacksprobe ist oft unausweichlich, will man Täublinge oder Milchlinge in der Küche verwenden, aber auch dann, wenn die einzelnen Arten richtig angesprochen werden sollen. Natürlich stehen uns zu dieser Jahreszeit keine entsprechenden Frischpilze zur Verfügung, so dass wir in Wort und Bild auf diese beiden Gattungen eingehen müssen.

Die Veranstaltung endet gegen 20.00 Uhr

25. Januar 2022 – Treffen der Pilzfreunde

Neujahrstreffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Dieser Termin muss aufgrund der aktuellen Entwicklung in der Corona – Pandemie leider abgesagt werden

Treff am Dienstag, dem 25. Januar 2022, um 18.00 Uhr im Mykologischen Informationszentrum Steinpilz – Wismar, in der ABC Straße 21.

Nach langer, Corona bedingter Pause, wollen wir uns heute mal wieder zu einem Vereinsabend im Steinpilz – Wismar einfinden. In gemütlicher Runde (wir haben jetzt neue, gepolsterte Stühle) wollen wir das Pilzjahr 2022 mit einem Gläschen Sekt einläuten. Sicher wird der lange Lockdown auch bei uns seine Spuren hinterlassen haben, ich hoffe allerdings nicht mit dem Verlust unserer schon betagteren Pilzfreundinnen und Freunde. Dennoch dürfte sich ein Schnitt, ein Generationswechsel, allmählich bemerkbar machen. Trotzdem hoffe ich, dass auch unsere älteren Semester wieder den Weg zu uns finden mögen. Das Programm steht noch nicht fest. Angedacht ist aber ein interessanter Reisebericht von Christopher Engelhart. Er weilte im letzten Herbst für mehrere Wochen in Schweden und würde uns ein wenig in Wort und Bild an seiner naturkundlichen Reise teilhaben lassen. Flechten, Pilze, Vögel und vieles mehr! Gleichzeitig kann auch schon mal der Jahresbeitrag bei unserer stellvertretenden Vereinsvorsitzenden Monika entrichtet werden. 


Dieser Termin ist zunächst vorbehaltlich und könnte im Zuge der zu diesem Zeitpunkt geltenden Corona – Auflagen auch abgesagt werden. Im Januar sind wir schlauer.


Das Treffen endet gegen 20.00 Uhr.

27. November 2021 – Jahresabschluß der Pilzfreunde

Weihnachtsfeier der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Diese Veranstaltung fällt leider aus!

Am Sonnabend, dem 27. November 2021, von 15.00 – 19.00 Uhr im Kreis – Agrarmuseum Dorf Mecklenburg. 

Um rechtzeitige Anmeldung wird gebeten!

Wie jedes Jahr, so wollen wir auch Ende 2021 das Pilzjahr in gemütlicher Runde ausklingen lassen. 

 Für Speis und Trank wird gesorgt sein. Gute Laune ist mitzubringen. 

21. November 2021 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Ziel war der Rögebruch bei Pingelshagen

Mit dem heutige Totensonntag nehmen wir Abschied von den aktiven Freiluftveranstaltungen in diesem Jahr. Wir beschließen also die Exkursions- und Wandersaison 2021. Das Pilzjahr neigt sich dem Ende zu, was aber nicht bedeuten soll, dass nun auch an der Pilzfront Winterschlaf angesagt ist. Natürlich wird man auch in den folgenden Wochen und Monaten auf die Pirsch gehen können, denn Speisepilze sind auch weiterhin dabei. Da wären vor allem Austern – Seitlinge und Samtfuß – Winterpilze zu nennen. Da wir uns in der Aspekt – Abfolge eines Pilzjahres bereits im Winter befinden, könnten genannte Arten uns auch heute sehr wahrscheinlich schon erfreuen, aber anders als im Hochwinter, ist die Artenvielfalt um dieses Jahreszeit noch bedeutend höher, so dass es durchaus eine kurzweilige Jahresabschluss – Exkursion werden könnte. War es so? – Hier einige Impressionen:

Zur Begrüßung, auf einer Wiese in Pingelshagen diese Rötlinge (Entoloma spec.).

Bei vielen Rötlingen ist eine mikroskopische Untersuchung unerlässlich.

Unter Kiefern diese Grauen Erdritterlinge (Tricholoma terreum). Essbar.

Auf der Wiese des weiteren einige Büschel des Braunen Raslings (Lyophyllum fumosum. Guter Speisepilz.

Schopf – Tintling (Coprinus comatus).

Leicht giftig ist der Rettich – Helmling (Mycena pura).

Der Gefleckte Helmling (Mycena maculata) ist ein Holzbewohner und im Herbst häufig an Eichenstubben in Büscheln zu finden. Ungenießbar.

Ein Prachtstück von einer Herbstlorchel (Helvella crispa).

Auch dieser Specht – Tintling (Coprinus picaceus) zieht unsere Blicke auf sich.

Der Grüne Anis – Trichterling (Clitocybe odora) neigt mitunter zum verblassen, Sein intensiver Anis – Duft verrät ihn trotzdem. Essbar.

Frische Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis). Schön sind die Schüppchen am Stiel zu erkennen.

Dasa Derbe Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) lässt nicht selten die namensgebenden roten Farben am Stiel vermissen.

Auch wenn gar nicht so dunkel erscheinend, handelt es sich hier um den an Fichtenholz häufig vorkommenden Dunklen Hallimasch (Armillaria obscura).

Horngrauer- oder Butter – Rübling? Ich neige eher zum Horngrauen.

Ein junger Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus).

Ja, und nun kommen sie, die ersten Hinweise auf den beginnenden Winter. Samtfuß – Winterrübling (Flammulina velutipes. Wohl der älteste Kulturpilz der Menschheit.

Essbar ist auch der Winter – Trompetenschnitzling (Tubaria furfuracea).

Zwar nur giftige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare), aber trotzdem irgendwie schön in die herbstliche Szenerie passend.

Umgestürzte Buche besetzt mit zahlreichen, überständigen Zunderschwämmen.

Ein weiterer, wichtiger Speisepilz des Winters, der Austern – Seitling (Pleurotus ostreatus). Hier ausnahmsweise mal an Stapelholz von Fichte.

Der Milde Zwergknäuling (Panellus mitis), der ebenfalls auf dem Fichtenstapel zahlreich anzutreffen war, ist hingegen auf Nadelholz spezialisiert.

Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

17. November 2021 – Mittwochsexkursion

Mittwochsexkursion durch den Rapenhorst

Auch für interessierte Pilzliebhaber

Es ging in das MTB: 2131/4 = Schönberg

Der 4. Quadrant des Schönberger Messtischblattes ist wahrlich nicht von Wald gesegnet. Trotzdem gibt es immer wieder kleine Gehölze und Waldinseln, von denen der Rapenhorst und ein Wald südöstlich von Groß Siemz, die bedeutsamsten von der Fläche her sind. Der Rapenhorst findet sich südlich von Roduchelstorf und wird von der B 104 durchschnitten. Der östliche Teil des Waldstückes gehört aber bereits in das MTB 2132 = Mallentin. Für eine zünftige Exkursion ist das Gebiet viel zu klein, so dass wir uns hier Zeit lassen konnten und intensiv unsere Blicke auf die Waldböden und Holzsubstrate richten konnten. Auch dieses Gebiet stand im Oktober 2018 schon einmal auf meinem Programm. Trockenheit ließ damals, bis auf reichlich Hallimasch, viele Wünsche offen. Heute sah es jedoch anders aus. Frischpilze gab es trotz der späten Jahreszeit noch reichlich. Für heute hatte sich nochmals unsere Vereinsfreundin Monika aus Lübeck und ein interessierter Pilzfreund aus Schwerin angemeldet.

Hier einige Bilder von heute:

Trotz der blassen Farben sehen wir hier die giftigen Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare).

Im Buchenwald noch einige Derbe Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus). Die Schnecken waren hungrig.

Rosa – Helmling (Mycena rosea). Hübsch, aber etwas giftig!

Ausschließlich unter Buchen, der ungenießbare Graugrüne Milchling.

Diese Semmelstoppelpilze (Hydnum repandum) sind bereits überständig und sollten nicht mehr verzehrt werden. Außerdem werden sie im Alter bitter.

Bereits von weitem geriet dieser Buchenstamm in unser Blickfeld. 

Über und über Besetzt mit den Konsolen des Krausen Aderzählings (Plicatura crispa).

Frische Kaffeebraune Scheintrichterlinge (Pseudoclitocybe cyathiformis) erlebten heute einen beeindruckenden Aspekt.

Safran – Schirmpilz (Macrolepiota rhacodes).

Idealer Weise ohne dunkle Lamellenschneiden. Wind und Wetter sind dafür verantwortlich.

Frische Horngraue Rüblinge (Collybia asema).

Haus – Tintling (Coprinus domesticus). Wir kennen ihn auch aus dem Frühling.

Das Körbchen ist fast voll. Ausreichend für eine Mahlzeit und der Pilzfreund aus Schwerin verabschiedet sich.

Mönchskopf einmal anders.

So kennen wir ihn, diesen zwar recht ergiebigen, aber nur mittelmässigen Speisepilz. Mönchskopf (Clitocybe geotropa).

Gute Speisepilze sind diese Violetten Rötel – Ritterlinge (Lepista nuda).

Und hier noch einmal etwas anders.

Und auch noch einmal Kaffeebraune Scheintrichterlinge etwas anders in der Färbung. Gewachsen im Moos des Fichtenforstes. Essbar.

Buntstieliger Helmling (Mycena inclinata).

Roter Fliegenpilz (Amanita muscaria).

In der Fichtenforst immer wieder mal ein Büschel des Dunklen Hallimasch (Armillaria obscura).

Echter Butter – Rübling (Collybia butyracea).

Tonfalbe Schüpplinge (Pholiota lenta). Heute stellenweise als Bodendecker. Essbar.

Überhaupt gab es an diesem moosigen Waldrand ein Großaufkommen an Frischpilzen.

Ausgereifte Braune Stäublinge (Lycoperdon umbrinum).

Reifende Flaschen Stäublinge (Lycoperdon perlatum).

Horngraue Rüblinge (Collybia asema) mit einer ganz besonderen Eleganz.

Wir verabschieden uns vom Rabenhorst.


Hier die Artenliste von MTB: 2134/1 = Rabenhorst: Angebrannter Rauchporling, Schmetterlings – Tramete, Grünblättriger Schwefelkopf, Graukappe, Derbes Rotfüßchen, Kaffeebraune Scheintrichterlinge, Rosa – Helmling, Horngrauer Rübling, Gelbmilchender Helmling, Goldgelber Zitterling, Dickblättriger Schwarztäubling, Buchen Spei – Täubling, Striegeliger Schichtpilz, Rotbraune Kohlenbeere, Krauser Aderzähling, Samtiger Schichtpilz, Safran – Schirmpilz, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Holunder – Rindenschichtpilz, Gift – Häubling, Langstieliger Knoblauch – Schwindling, Judasohr, Rotrandiger Baumschwamm, Geweihförmige Holzkeule, Buckel – Tramete, Striegelige Tramete, Dunkler Hallimasch, Falscher Pfifferling, Gallertfleischiger Fältling, Flacher Lackporling, Rötende Tramete, Heftel – Nabeling, Fastblauer Saftporling, Grauweißer Saftporling, Mönchskopf, Süßlicher Milchling, Rehbrauner Dachpilz, Violetter Rötel – Ritterling, Buntstieliger Helmling, Roter Fliegenpilz, Tonfalber Schüppling, Braunroter Lacktrichterling, Flaschen – Stäubling, Gelbweißer Täubling, Maronen – Röhrling, Mehl – Trichterling und Duft – Trichterling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

13. November 2021 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünlings

Sie führte durch die Neukloster Forst

Die letzte öffentliche Wanderung des Jahres führte uns in die weitläufigen Wälder und Forste um Neukloster herum. Wir beschränkten uns dabei auf den Bereich zwischen dem ehemaligen Waldhotel und Lübberstdorf. Den Spätherbst dominieren hauptsächlich Streubewohner und Stubbenpilze, aber auch Mykorrhiza – Arten sind noch dabei. Selbst letzte Röhrlinge, wie Steinpilze, Flockenstielige Hexen – Röhrlinge, Maronen – Röhrlinge, Derbe Rotfüßchen oder Butterpilze sind zu so fortgeschrittener Jahreszeit immer noch möglich. Und was wurde uns heute geboten?

Zunächst nichts für den Kochtopf. Der Grünblättrige Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare) schmeckt bitter und ist obendrein auch noch giftig!

Gruben – Lorchel (Helvella lacunosa). Der essbare Schlauchpilz ist vom Frühling bis in den Spätherbst in Laub- und Nadelwäldern anzutreffen.

Vereinzelt waren auch noch Röhrlinge dabei. Derbes Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus).

Der essbare Orange – Seitling (Phyllotopsis nidulans) scheint sich immer mehr in unseren Wäldern auszubreiten. Die wärmeliebende Art fruktifiziert paradoxer Weise vornehmlich in den Wintermonaten.

Dekorativ, auch in Adventsgestecken, sind diese Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor). Auch als Vitalpilz genutzt.

Ein Buchen – Schleimrübling, auch Beringter Schleimrübling (Oudemansiella mucida). Zwar essbar, aber kaum lohnend.

Dickschalige Kartoffel – Hartboviste (Scleroderma citrinum) giftig, aber dennoch schön!

Ein mild schmeckender und somit essbarer Sprödblättler ist der Graublaue Reiftäubling (Russula parazurea).

Alte Nebelkappen (Clitocybe nebularis). Liebhaber dieses umstrittenen Speisepilzes sollten nur junge Fruchtkörper sammeln.

Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) wird auch Fichten – Porling genannt, ist aber keineswegs nur auf Fichte beschränkt.

Goldgelber Zitterling (Tremella mesenterica). Ein farbenfroher Gallertpilz.

Fleischroter Gallertbecher (Ascocoryne sarcoides).

Ja, dass ist schon ein kleines Kunstwerk, dieser Flache Lackporling (Ganoderma lipsiense).

Frostschnecklinge (Hygrophorus hypothejus) sind beliebte Speisepilze unter Kiefern auf Sandboden.

Der Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum) kann besonders in Fichten – Monokulturen großen Schaden anrichten.

Vor Jahren besuchten mich mal Pilzfreunde aus Schleswig – Holstein in der Beratungsstelle und erzählten mir etwas von einem Knorpelpilz, welcher ihr Lieblings – Speisepilz wäre. Im Gespräch stellte sich heraus, dass es sich um den Dickblättrigen Schwarztäubling (Russula nigricans) handelte.

Der Pilz verfärbt sich im Verlauf kohlrabenschwarz und mumifiziert oft, so dass noch im nächsten Sommer vorjährige Fruchtkörper in den Wäldern anzutreffen sind.

Ein junger Safran – Schirmpilz (Macrolepiota rhacodes).

Auch rötender Schirmpilz genannt.

Ganz zum Schluss endlich auch noch einige Dunkle Hallimasch (Armillaria obscura).

Heute mal wieder mit Gruppenfoto.

Das war unsere Wanderung durch die spätherbstliche Neukloster Forst.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

10. November 2021 – Mittwochsexkursion

Mittwochsexkursion bei Petersberg/Schönberg

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Es ging in das MTB 2131/3 = Schönberg

Unmengen von Hallimasch beeindruckten mich beim letztmaligen Besuch des relativ kleinen Waldstücks zwischen Petersberg und Klein Siemz, südwestlich von Schönberg, im September 2018. So mutierte die eigentlich der Kartierung dienende Bestandsaufnahme zu einer Ernteaktion. Da ich zu bester Pilzzeit natürlich auch einen großen Korb dabei habe, nicht nur für unverhoffte Speisepilze, sondern vor allem auch um Exponate für unsere ständige Dauerausstellung sicherzustellen, kein Problem. Oder doch? Ja, es waren einfach zu viele Büschel dieses schmackhaften Massenpilzes in guter Qualität vertreten, so dass ich gerne noch mehr mitgenommen hätte. Hallimasch ist durchaus willkommen, vor allem zum Einfrosten für unsere gelegentlich stattfindenden Imbiss – Wochenenden, insbesondere zu unseren großen Pilzausstellungen. Der leckere Massenpilz war heute zwar auch vertreten, aber keinesfalls in den Ausmaßen von damals. Heute stand doch eindeutig die Kartierung im Vordergrund. Dazu haben sich auch wieder Monika und Chis aus Lübeck eingefunden.

Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum). Diese Bauchpilze, die mehr den Röhrlingen, als den Stäublingen nahe stehen, sind aufgrund ihrer oft monatelangen Verweildauer ihrer Fruchtkörper mehr oder weniger grün durch Algenbesatz verfärbt.

Der überaus häufige Horngraue Rübling (Collybia asema) zeichnet sich durch seine fettig glänzende Huthaut aus.

Hier noch einmal ganz besonders schön zu sehen.

Nebel- oder Graukappe Clitocybe nebularis).

Frische Safran – Schirmpilze (Macrolepiota rhacodes) des Waldes. Gute Speisepilze, aber roh giftig. Wiesenformen und aus Gewächshäusern sind zu meiden. Sie können heftige Verdauungsstörungen auslösen.

Und was schaut hier aus dem Buchenlaub heraus?

Es ist ein kapitaler Vertreter der Lactarien. Der ungenießbare Braunfleckende Milchling (Lactarius fluens).

Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabils).

Nun könnte man meinen, auch hier einen Vertreter der Lactarien vor sich zu haben. Aber weit gefehlt, der Weißmilchende Helmling (Mycena galopus) gehört nicht zu den Sprödblättlern, sondern gehört den Faserblätterpilzen an.

Schwarzblauender Röhrling (Boletus pulverulentus).

Wunderschöne Schlauchpilze aus der Gattung Scutellinia = Schildbostlinge.

Chris Engelhardt hat sie mikroskopisch untersucht und ist zum Bewimperten Schildborstling (Scutellinia crinita) gelangt.

Besonders üppige Knopfstielige Rüblinge (Collybia confluens) im Moos des Fichtenwaldes.

Fichtenholz schmeckt dem Dunklen Hallimasch (Armillaria obscura) besonders gut. Der Mensch mag hingegen eher den Wohlgeschmack des durchgegarten Weißsporers.

Amiant – Körnchenschirmling (Cystlepiota aminanthinum).

Dehnbarer Helmling (Mycena epipitrygia).

Maronen – Röhrling (Xerocomus badius). Im Fichtenforst.

Derbes Rotfüßchen Xerocomus pruinatus).

Ein Gallertpilz der zu den Schlauchpilzen gehört. Buchen – Schlauchzitterling (Ascotremella faginea).

Ein später Champignon. Breitschuppiger Champignon (Agaricus lanipes).

In der Draufsicht.

Ungewöhnliches Geschwür an einer Rotbuche. Verursacht durch Neonectria ditissima, zu deutsch: Baumkrebs.

Violetter Rötel – Ritterling (Lepista nuda). Sehr guter Speisepilz.

Gurkenschnitzling (Macrocystidea cucumis).

Eine ziemlich markante Art mit gurkig/ranzigem Geruch.


Hier die Artenliste von: Graukappe, Horngrauer Rübling, Grünblättriger Schwefelkopf, Schmetterlingstramete, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Dunkler Hallimasch, Langstieliger Knoblauchschwindling, Rotbrauner Borstenscheibling, Süßlicher Milchling, Eichen – Zystidenrindenpilz, Safran – Schirmpilz, Gift – Häubling, Herber Zwergknäuling, Judasohr, Braunfleckender Milchling, Gallertfleischiger Fältling, Lachsfarbener Schleimpilz, Rehbrauner Dachpilz, Flacher Lackporling, Ahorn – Runzelschorf, Schwarzblauender Röhrling, Rosablättriger Helmling, Eichenwirrling, Angebrannter Rauchporling, Rötliche Kohlenbeere, Brennender Rübling, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Geflecktblättriger Flämmling, Grünspan – Träuschling, Glimmer – Tintling, Tonfalber Schüppling, Runzliger Korallenpilz, Stockschwämmchen, Flaschen – Stäubling, Bewimperter Filzkrempling, Geweihförmige Holzkeule, Buckel – Tramete, Weißmilchender Helmling, Gelbweißer Täubling, Klapperschwamm, Violetter Lacktrichterling, Grauer Wulstling, Bewimperter Schildborstling, Schwefelporling, Reihige Tramete, Duft – Trichterling, Knopfstieliger Rübling, Kaffeebrauner Scheintrichterling, Heftel – Nabeling, Fichten – Zapfenrübling, Mäuseschwänzchen, Fichten – Wurzelschwamm, Weißer Polsterpilz, Brauner Stäubling, Klebriger Hörnling, Falscher Pfifferling, Amiant – Körnchenschirmling, Sparriger Schüppling, Herber Saftporling, Dehnbarer Helmling, Graublättriger Schwefelkopf, Geschichteter Zähling, Ampferblatt – Rost, Warziger Drüsling, Kandisfarbener, Drüsling, Kerndrüsling, Aufsitzender Kugelpilz, Striegeliger Schichtpilz, Vielgestaltige Kohlenbeere, Laubholz – Hörnling, Fleischroter Lacktrichterling, Gelbmilchender Helmling, Kugelsporiges Stummelfüßchen, Buchen – Schlauchzitterling, Stoppliger Drüsling, Großsporiger Gallertbecher, Krauser Aderzähling, Schlanke Ahorn . Holzkeule, Zinnoberroter Pustelpilz, Kugelschneller, Breitschuppiger Champignon, Baumkrebs, Violetter Rötel – Ritterling, Gurkenschnitzling und Gewundene Kohlenbeere


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine! 

07. November 2021 – Vereins-und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Es führte durch die Haushalt Forst Bad Kleinen

Zur heutigen Vereinsexkursion waren natürlich auch interessierte Gäste herzlich willkommen. Im Prinzip läuft eine Exkursion der Gruppe der Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e. V. nicht anders ab, wie eine normale und öffentliche Lehrwanderung. Der Schwerpunkt liegt hier aber bei der Kartierung unserer Großpilzflora. So zu sagen eine Inventur der Natur, spezialisiert auf Großpilze. Zwar sind die Waldgebiete der ehemaligen Haushalt Forst schon sehr gut bearbeitet, aber neues gibt es immer wieder zu entdecken. Selbstverständlich dürfen dabei auch Speisepilze gesucht werden und in manchen Jahren werden hier die beliebten Totentrompeten gerade zu dieser Jahreszeit zu einer regelrechten Landplage. Da sollte man nicht lange Fackeln und sich einen Trockenvorrat zulegen, denn die Herbsttrompete kann danach wieder jahrelang ausbleiben. Es gab sie heute zwar auch, aber sie starteten in dieser Saison bereits früh, durch, so dass heute nur noch Restexemplare dabei waren.

Die Hüte dieser Stockschwämmchen (Kuhneromyces mutabils) sind vielfach von braunem Sporenpulver dunkler gefärbt.

Der Gilbende Erdritterling (Tricholoma argyraceum) ist sowohl unter Laub- wie unter Nadelbäumen anzutreffen.

Rostbräunliche Flecken in den Lamellen sind typisch für den Geflecktblättrigen Flämmling (Gymnopilus penetrans). Ungenießbar.

Winter – Stielporling (Polyporus brumalis).

Nahezu ganzjährig findet sich der bittere und giftige Grünblättrige Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare).

Gift – Häubling (Galerina marginata).

Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis).

Herbstlorchel (Helvella crispa). Essbar.

Herbsttrompete (Craterellus cornucopioides).

Diesen schönen Fund konnte Vereinsfreund Christian Boss tätigen. Hainbuchen – Hautkopf (Cortinarius schaefferi).

Wohlriechender Gürtelfuß (Cortinarius torvus). Kein Speisepilz.

Derbes Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus).

Spätherbstliche Lichtspiele.

Inselweise gab es große Nester von Trompeten – Pfifferlingen (Cantharellus tubaeformis).

Der Ziegelrote Schwefelkopf (Hypholoma lateritium) ist ungenießbar.

Sehr lecker ist hingegen der Graublättrige Schwefelkopf (Hypholoma capnoides). Er wächst ausschließlich an Nadelholz.

Grünblättriger Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare) giftig, Graublättriger Schwefelkopf (Hypholoa capnoides) essbar und schmackhaft.

Beide Arten fanden sich auf diesem Holzstapel.

Violette Rötel – Ritterlinge (Lepista nuda). Die roh giftigen Pilze sollen gut erhitzt nicht nur lecker schmecken, sondern können auch den Blutzuckerspiegel senken.

Fichten – Stangenforst.

Am Ende hatte es sich doch gelohnt.

Wir verabschieden uns von der Haushalt Forst.

Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

03. November 2021 – Mittwochsexkursion

Mittwochsexkursion im Schwanbecker Zuschlag

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Es geht in das Messtischblatt 2131/2 = Schönberg

Treff und Uhrzeit können individuell abgestimmt werden. Einfach anrufen oder eine Nachricht zusenden. Dauer der Exkursion zwischen 3 und 5 Stunden.

Kostenpunkt: 20,00 € p. P., Vereinsmitglieder frei.

Im 2. Quadranten der Topographischen Karte Schönberg, im Maßstab 1: 25 000 , befindet sich außer dem Kleinfelder Zuschlag auch der Schwanenbecker Zuschlag und einige Waldstreifen in der Stepenitz – Maurine – Niederung, die als Exkursionsziele in Frage hätte kommen können. Im Schwanenbecker Zuschlag war ich bereits im September 2018 im Rahmen meiner Mittwochsexkursionen unterwegs. Das Frischpilzaufkommen fiel damals aufgrund der anhaltenden Trockenheit sehr bescheiden. Auch heute entschieden sich Monika, Chris und Reinhold hier ihr Kreise drehen zu wollen. 

Ein schöner Fund gleich zu Beginn.

Es handelt sich um den Wurzelnde Marzipan – Fälbling (Hebeloma radicosum). Er entwickelt sich immer aus einem verlassenen Mäusebau heraus.

Eingestreute Birken brachten diesen Glückspilz mit weiteren Artgenossen hervor. Es handelt sich um den Pilz des Jahres 2022, dem Roten Fliegenpilz (Amanita muscaria).

Steife Koralle (Ramaria stricta).

Aus einem bemoosten Laubholzstubben schiebt sich ein Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus) heraus.

Honiggelber Hallimasch (Armillaria mellea). Hallimasche sind die einzigen Stockschwämme mit weißem Sporenabwurf.

Das Sporenpulver des leckeren Stockschwämmchens (Kuehneromyces mutabilis) ist hingegen braun gefärbt.

Honiggelber Hallimasch (Armillaria mellea) satt. Die mussten natürlich mit.

Der Blaue Saftporling (Oligoporus caesius) ist ein häufiger Vertreter an Fichtenholz.

Der Oilivgelbe Goldnabeling (Chrysomphalina grossula) war einer der schönsten Funde heute im Schwanenbecker Zuschlag.

Grünspan – Träuschling (Stropharia aeruginosa) einmal anders.

Ein strenger Fichten – Begleiter ist der Schwarzpunktierte Schneckling (Hygrophorus pustulatus). Essbar.

Gerne unter Fichte, aber auch unter Kiefern und im Laubwald findet sich der Maronen – Röhrling (Xerocomus badius).

Chris bei der Vorbereitung eines Standortfotos.

Es sind Violette Rötel – Ritterlinge (Lepista nuda).

Ein seltener Wachsblättler bei uns im Flachland ist der Orangefuchsige Milchling (Lactarius ichoratus). Ein toller Fund!

Im Gegensatz zum Laubholz fressenden Honiggelben Hallimasch, bevorzugt der Dunkle Hallimasch (Armillaria obscura) Nadelholz und hier insbesondere die Fichten.

Nadelholz – Häubling (Galerina marginata). Der tödliche Doppelgänger des Stockschwämmchens.

Der ausschließlich an Nadelholz fruktifizierende Graublättrige Schwefelkopf (Hypholoma capnoides) ist ein vorzüglicher Speisepilz.

Der Gelbstielige Muschelseitling (Sarcomyxa serotina) kommt oft zusammen mit dem Austern – Seitling vor. Auch er wäre praktisch essbar, hat aber Bitterstoffe eingelagert.

Der Herbst ist gekommen! Buckel – Trameten (Trametes gibbosa).

Laubholz – Harzporling (Ischnoderma resinosum).

Büscheliger Mürbling (Psathyrella multipedata).

An Laubholz kommt der Ansehnliche- oder Beringte Flämmling (Gymnopilus junonius) vor. Zwar ergiebig, aber mit bitterem Geschmack.

Buchen – Hütchenträger (Phleogena faginea).

Sehr lecker ist der Schopf – Tintling (Coprinus comatus), solange er jung ist.

Mönchsköpfe (Clitocybe geotropa) im Herbstlaub.

Immer unter Birken der Strohblasse Ritterling (Tricholoma stiparophyllum). E gehört einer Gruppe von Ritterling an, die durch ihren unangenehmen Geruch auffallen und daher auch ungenießbar sind. Foto: Chris Engelhardt.

Großsporiger Gallertbecher (Ascocoryne cylichnium). Foto und Mikroskopaufnahme von Christopher Engelhardt aus Lübeck.

Auch dieses Foto und die Bestimmung der Art haben wir Chris zu verdanken. Wir sehen Bärtigen Zähnchen – Rindenpilz (Hyphodontia barba – jovis).

Wir verabschieden uns vom Schwanenbecker Zuschlag.


Hier die Artenliste von 2131/2 – Schwanenbecker Zuschlag: Schopf – Tintling, Bleiweißer Trichterling, Gelbmilchender Helmling, Striegeliger Schichtpilz, Buchen – Eckenscheibchen, Krauser Aderzähling, Eichen – Mehltau, Strohblasser Ritterling, Wurzelnder Marzipan – Fälbling, Süßlicher Milchling, Vielgestaltige Kohlenbeere, Roter Fliegenpilz, Steife Koralle, Schlanke Ahorn – Holzkeule, Grauer Korallenpilz, Großer Bluthelmling, Flacher Lackporling, Grauer Faltentintling, Gallertfleischiger Fältling, Gallertfleischiges Stummelfüßchen, Geweihförmige Holzkeule, Ästchen – Schwindling, Rehbrauner Dachpilz, Graublauer Dachpilz, Schmetterlings – Tramete, Eichen – Wirrling, Orangeroter Kammpilz, Langstieliger Knoblauch – Schwindling, Buchenblatt – Helmling, Violetter Lacktrichterling, Weißstieliges Stockschwämmchen, Honiggelber Hallimasch, Gelber Knollenblätterpilz, Gelbweißer Täubling, Graukappe, Weißer Polsterpilz, Horngrauer Rübling, Mönchskopf, Stockschwämmchen, Glimmertintling, Braunfleckender Milchling, Rotrandiger Baumschwamm, Echter Zunderschwamm, Buckel – Tramete, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Blauer Saftporling, Olivgelber Goldnabeling, Flaschen – Stäubling, Schwarzpunktierter Schneckling, Grünspan – Träuschling, Weißmilchender Helmling, Blutender Schichtpilz, Heftel – Nabeling, Mäuseschwänzchen, Maronen – Röhrling, Violetter Rötel – Ritterling, Herber Zwergknäuling, Violetter Knorpelschichtpilz, Brennender Rübling, Safran – Schirmpilz, Falscher Pfifferling, Orangefuchsiger Milchling, Fleischroter Lacktrichterling, Dunkler Hallimasch, Flatter – Milchling, Rosablättriger Helmling, Graublättriger Schwefelkopf, Nadelholz – Häubling, Geflecktblättriger Flämmling, Zwiebelfüßiger Hallimasch, Gesäter Tintling, Striegelige Tramete, Rötende Tramete, Samtiger Schichtpilz, Ablösender Rindenpilz, Herber Saftporling, Gurkenschnitzling, Fichten – Wurzelschwamm, Fichten – Zapfenrübling, Duft – Trichterling, Dunkelscheibiger Fälbling, Gelbstieliger Muschelseitling, Rosa – Täubling, Schlanker Riesenschirmpilz, Buchen – Rindenschorf, Buchen – Schleimrübling, Büscheliger Mürbling, Birnen – Stäubling, Angebrannter Rauchporling, Warziger Drüsling, Buchen – Hütchenträger, Kaffeebrauner Scheintrichterling, Großsporiger Gallertbecher, Trichia varia, Bärtiger Zähnchenrindenpilz, Tintenstrichpilz, Laubholz – Harzporling und Beringter Flämmling 


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

30. Oktober 2021 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünlings

Sie führte durch die Palinger Heide 

An der Landesgrenze von Mecklenburg – Vorpommern zu Schleswig Holstein befindet sich die Palinger Heide, unweit der Hansestadt Lübeck. Bis zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten verlief hier die innerdeutsche Grenze. Der ehemalige Grenzstreifen gehört heute zum sogenannten Grünen Band, dass entlang der ehemaligen Staatsgrenze verläuft. Wir wollten heute allerdings nur am Rande die jüngste, deutsche Geschichte, aufarbeiten. Vielmehr interessierten uns die Pilze. Wie allgemein üblich in Heidegebieten, dominieren hier arme, sandige Böden. Entsprechend finden sich auch reichlich Kiefernbestände und Birken, aber auch andere Waldbäume sind keine Seltenheit. Klar, das Fans von Maronen – Röhrlingen hier richtig sind. Aber es gibt natürlich eine wesentlich vielseitigere Pilzflora. Auch bestand die Möglichkeit, dem Pilz des Jahres 2021 zu begegnen, denn Grünlinge sind hier traditionell zu hause. Auch wenn dieser leckere Ritterling seit geraumer Zeit vom Speiseplan gestrichen ist, ist es doch immer wieder eine Freude, diesem schönen und farbenfrohen Herbstpilz zu begegnen.

Wir starten.

Am Wegesrand ungenießbare Dunkelscheibige Fälblinge (Hebeloma mesophaeum).

Die ersten Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius) tauchen auf.

Zwei Charakterarten des sandig – sauren Kiefern – Forstes. Oben der Rote Heringstäubling (Russula xerampelina), darunter ein Buckel – Täubling (Russula caerulea). Beide essbar.

Ein junger Mehlpilz (Clitopilus prunulus). Als zuverlässiger Steinpilz – Zeiger darf, falls dieser gerade vergriffen sein sollte, auch er in den Korb zu den Speisepilzen gelegt werden.

Es dauerte nicht lange und der Pilz des Jahres 2021 fiel uns in die Hände. Der Grünling (Tricholoma equestre). früher vorzüglich, gilt er heute doch als potenzieller Giftpilz.

Die weinroten Tönungen sind eindeutig. Der Perlpilz darf in den Korb zu den Esspilzen gelegt werden.

Zwei wirklich gute Speisepilze: der Violette Rötel – Ritterling (Lepista nuda) und der Fleischrote Speisetäubling (Russula vesca) mit seiner zurück gezogenen Huthaut am Hutrand.

Weiter führt uns der Weg durch den herbstlichen Heidewald.

Der Violettseidige Rißpilz (Inocybe lilacina) galt bis vor kurzem nur als Form des Seidigen Rißpilzes.

Mit diesen Ritterlingen kam bei mir große Freude auf. Schon immer wollte ich dem Brennenden Ritterling (Tricholoma virgatum) begegnen. Wir finden ihn meist in Nadelwäldern, so wie hier unter Kiefern. Sein brennender Geschmack macht ihn ungenießbar.

Gegenteiliges ist vom Flockenstieligen Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis) zu vermelden. Zwar roh giftig, aber gut erhitzt ganz vorzüglich.

Na und der Steinpilz (Boletus edulis) ist sowieso für seinen Wohlgeschmack bekannt.

Knalliges Rot liefert der Kirschrote Spei – Täubling (Russula emetica). Speien ist angesagt, probiert man seine weißen Lamellen.

Der Grasgrüne Täubling (Russula aeruginea) findet sich unter Birken und Fichten und kann als Mischpilz eingesammelt werden. Vorsicht, der tödliche Grüne Knollenblätterpilz kann eine ähnliche Hutfärbung zeigen.

Essbar, wie alle Vertreter seiner Gattung, ist der Zweifarbige Lacktrichterling (Laccaria bicolor).

Ein an altem Fichtenholz vorkommender Gallertpilz ist der Eispilz (Pseudohydnum gelatinosum). Ohne Speisewert.

Der Rotbraune Milchling (Lactarius rufus) wird auf Grund seiner pikanten Schärfe auch Paprikapilz genannt.

Schneepilz oder Schwarzfaseriger Ritterling (Tricholoma portentosum). Meist auf sandigem Untergrund in Nadelwäldern, gelegentlich aber auch unter Laubbäumen. Ein sehr guter Speisepilz, mit einem grünlichen Anflug auf dem Stiel.

Nur noch wenige Hüllreste befinden sich auf dem Hut dieses Roten Fliegenpilzes (Amanita muscaria).

Immer wieder einige Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius).

Der meist unter Kiefern wachsende Keulenfuß – Trichterling (Clitocybe clavipes) soll in Verbindung mit Alkohol giftig sein.

Immer unter Kiefern im späteren Herbst findet sich der Späte Milchling, auch Leberbrauner Milchling (Lactarius hepaticus) genannt.

Giftig soll der Weißbraune Ritterling (Tricholoma albobrunneum) sein.

Eine sonnige Wanderung durch die Palinger Heide.

Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola).

Der Fliegenpilz (Amanita muscaria) gehört zur Gattung der Wulstlinge = Knollenblätterpilze.

Im Spätherbst unter Kiefern auf Sandoden und oft gesellig zu finden, ist der essbare Frost – Schneckling (Hygrophorus hypothejus).

Klar, dass dieser Pilz nur Habichtspilz (Sarcodon squamosus) heißen kann. Es handelt sich um die Kiefern – begleitende Art.

Er gehört zu den Stachelpilzen und ist jung essbar.

Schwarzroter Spei – Täubling (Russula atrorubens).

Schnee – Ritterling (Tricholoma portentosum) und Grünling (Tricholoma equestre) teilen sich oft ihren Standort im Sand unter Kiefern.

Rötender Wachstrichterling (Cantharellula umbonata). Oft in Gruppen im Moos feuchterer Nadelwälder und kein Speisepilz.

Ein Steinpilz (Boletus edulis) wie er im Buche, nein, in der Heide steht.

Der Rosenrote Schmierling (Gomphidius roseus).

Langsam schließt sich der Kreis.

Perlpilz (Amanita rubescens).

Unter Birken sollst du suchen!

Riesenschirmpilze, Milchling und Marone.

Ja, der Steinpilz (Boletus edulis) ist immer der gesuchteste Speisepilz. Insbesondere wenn man mit dem Steinpilz – Wismar unterwegs ist.

Gleich ist sie geschafft!

Unsere Wanderung durch die Palinger Heide.

Zwar sind nicht alle drauf, aber trotzdem soll uns dieses Bild an eine pilz- und hoffentlich lehrreiche Wanderung durch die herbstliche Palinger Heide erinnern. 30.10.2021.


Wann steht die nächste Pilzwanderung auf dem Programm? – Siehe unter Termine!

27. Oktober 2021 – Mittwochsexkursion

Mittwochsexkursion bei Hof Selmsdorf

Auch für interessierte Gäste

Es ging in den 1. Quadranten des MTB: 2131/1 = Schönberg

Das Heidenholz war unser Ziel.

Heute und in den nächsten drei Wochen soll es ganz in den Westen Mecklenburgs, in den Raum Schönberg, gehen. Auch dieses Messtischblatt war schon einmal im Zuge der Mittwochsexkursionen an der Reihe. Im Jahre 2018. Damals auch im Herbst, aber im September. Es war ziemlich trocken und Frischpilze waren trotz bester Pilzzeit eher Mangelware. Damals war ich ebenfalls im Heidenholz unterwegs. Heute traf ich mich in Hof Selmsdorf mit Monika und Chris aus Lübeck, sowie Timur aus Hamburg.

Gelbmilchender Helmling (Mycena crocata) mit Schnecke.

Timur und Chris hocken vor einem ansehnlichen Büschel Sparriger Schüpplinge, um sie im Bild festzuhalten.

Der Sparrige Schüppling (Pholiota squarrosa) ist die klassische Verwechslungsart zum Hallimasch. Auch er ist zwar essbar, kann aber mit dem Hallimasch nicht konkurieren.

Optimaler geht es nicht. Beide Verwechslungsarten wachsen gemeinsam. Sparriger Schüppling (Pholiota squarrosa) und Gelbschuppiger Hallimasch (Armillaria gallica).

Gelbschuppiger Hallimasch (Armillaria gallica). Essbar, roh giftig!

Sparriger Schüppling (Pholiota squarrosa). Im Gegensatz zum Hallimasch ist der Pilz auch auf dem Stiel sparrig geschuppt.

Trockener Schneckling (Hygrophorus penarius).

Fliegenpilze (Amanita muscaria) sind eine Augenweide und ein Glückssymbol.

Rotgelber Stoppelpilz (Hydnum rufescens). Jung essbar.

Gallertfleischiger Fältling (Merulius tremmelosus).

Ein wunderbarer Fund war der seltene Leuchtende Saftporling (Pycnoporellus fulgens).

Ziemlich selten ist auch dieser Wachsblättler, der Goldzahn – Schneckling (Hygrophorus chrysodon).

Eine recht blasse Grubenlorchel (Helvella lacunosa).

Wunderbar elegant kommt dieser Gelbstielige Dachpilz (Pluteus romellii) daher.

Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis).

Grauer Langfüßler (Helvella macropus).

Ein Myxomycet.

Mehlpilz (Clitopilus prunulus).

Interessante Wuchsform des Mehlpilzes.

Langstieliger Schleimfuß (Cortinarius elatior).

Die bläulich schleimigen Stiele des Cortinarius elatior sind oft tief im Boden des Buchenwaldes eingesenkt, so dass die Stielbasis oft nicht gänzlich aus dem Waldboden beim herausziehen mit heraus kommt. Kein Speisepilz.

Grauer Korallenpilz (Clavulina cinerea).

Verfärbender Schneckling (Hygrophorus cossus).

Der Wurzelnde Fälbling (Hebeloma radicosum) verströmt einen angenehmen Marzipan – Duft.

Blaugrauer Dachpilz (Pluteus salicinus). Die Art soll etwas psychoaktiv sein.

Buchen – Schleimrübling (Oudemansiella mucida).

Mönchskopf – Gruppe (Clitocybe geotropa).

Specht – Tintling (Coprinus picaeus).

Chris lichtet ein Steinpilz – Pärchen ab.

Echter Steinpilz (Boletus edulis).

Pinsel – Schüppling (Pholiota jahnii). Ungenießbar.

Flockenstieliger Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis).

Für Timur hatte es sich schließlich gelohnt. Eine üppige Mischpilzpfanne ist sicher.


Die Artenliste von MTB: 2131/1 – Heidenholz: Lederbrauner Mürbling, Ledergelber Schwindling, Violettlicher Schwindling, Gelbmilchender Helmling, Kastanienbrauner Schirmling, Horngrauer Rübling, Gallertfleischiger Fältling, Gemeiner Rettich – Fälbling, Flaschen – Stäubling, Geweihförmige Holzkeule, Zitronengelbes Reisigbecherchen, Grauer Korallenpilz, Brennender Rübling, Süßlicher Milchling, Langstieliger Knoblauch – Schwindling, Stockschwämmchen, Goldgelber Zitterling, Rotfuß – Röhrling, Grauweißer Saftporling, Violetter Lacktrichterling, Gallen – Täubling, Rosa – Helmling, Purpurbrauner Rübling, Grünblättriger Schwefelkopf, Buchenblatt – Helmling, Graugrüner Milchling, Gallertfleischiges Stummelfüßchen, Grauer Faltentintling, Birnen – Stäubling, Gesäter Tintling, Sparriger Schüppling, Gelbschuppiger Hallimasch, Mönchskopf, Schwarzgezähnelter Helmling, Ästiger Stachelbart, Angebrannter Rauchporling, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Bleiweißer Trichterling, Graukappe, Gelbweißer Täubling, Buchen – Speitäubling, Trockener Schneckling, Grobscholliger Riesenschirmpilz, Großer Knoblauch – Schwindling, Rehbrauner Dachpilz, Hochthronender Schüppling, Weißstieliges Stockschwämmchen, Gift – Häubling, Roter Fliegenpilz, Rötliche Kohlenbeere, Veränderlicher Spaltporling, Semmelstoppelpilz, Gelber Knollenblätterpilz, Buckel – Tramete, Heftel – Nabeling, Halsband – Schwindling, Leuchtender Saftporling, Rotgelber Stoppelpilz, Falscher Pfifferling, Trompeten – Pfifferling, Schmetterlings – Tramete, Blutmilchpilz, Buchen – Schleimrübling, Rosablättriger Helmling, Kastanienbrauner Stielporling, Goldzahn – Schneckling, Verfärbender Schneckling, Weißbeschleierter Flämmling, Gruben – Lorchel, Echter Zunderschwamm, Grauer Langfüßler, Dickblättriger Schwarztäubling, Frauen – Täubling, Langstieliger Schleimfuß, Geweihförmiger Schleimpilz, Perlpilz, Buchen – Eckenscheibchen, Brandkrustenpilz, Tintenstrichpilz, Grüner Anis – Trichterling, Buchen – Rindenschorf, Wurzelnder Marzipan – Fälbling, Graugrüner Dachpilz, Specht – Tintling, Violetter Rötel – Ritterling, Braunfleckender Milchling, Striegeliger Schichtpilz, Birkenblättling, Nördlicher Zinnoberschwamm, Gemeiner Spaltblättling, Echter Steinpilz, Goldschimmel, Glimmer – Tintling, Fleischroter Gallertbecher, Pinsel – Schüppling, Schlanker Riesenschirmpilz, Herbst – Lorchel und Eichen – Mehltau.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

22. – 24. Oktober 2021 – Pilzseminar bei Parchim

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Inmitten der Pfifferlingstannen bei Parchim

In der Internationalen Freizeit- und Bildungsstätte lüttpütt

22.10.2021 – ab 14.00 Uhr Theorietag

23.10.2021 – Exkursionen und Fundauswertungen

24.10.2021 – weitere Bestimmungsübungen und Abschlussexkursion

Das Mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar lud an diesem Herbstwochenende zu einem kleinen Pilzseminar mitten im Herzen Mecklenburgs ein. Das Objekt des Jugendfördervereins Parchim/Lübz e. V. befindet sich unweit der Kreisstadt Parchim, in einem ausgedehnten Waldgebiet mit dem verheißungsvollen Namen Pfifferlingstannen. Auch das vielseitige Wockertal oder das Buchholz standen u. a. als Exkursionsgebiet zur Verfügung. Wir waren hier bereits im Jahre 2019 zu einem Frühlingsseminar zu Gast. 

Blick auf das Seminargelände.

Das Pilzwochenende gliederte sich in einen Theorieteil am Freitag, Ganztagsexkursionen am Sonnabend, mit anschließender Bestimmungsarbeit in gemütlicher Runde, und am Sonntag weitere Bestimmungsübungen mit anschließender Abschlussexkursion.

Nach den Vorträgen am Freitag starteten wir zunächst am Sonnabend Vormittag zu einer Exkursion durch die Pfifferlingstannen, die teils aus ehemals militärisch genutzten Flächen bestehen.

An einem Fichten – Stubben einige Dunkle Hallimasch (Armillaria obscura). Diese Hallimasch Art wächst meist an Nadelholz.

Nebelkappen (Clitocybe nebularis) zersetzen die Laub- und Nadelstreu.

Fleischroter Gallertbecher der Gattung Asccoryne. Zur genaueren Bestimmung müssen sie mikroskopisch untersucht werden.

Trotz des nicht gekrümmten Stieles sehen wir hier den Krummstiel – Schüppling (Phopliota tuberculosa). Der Stiel neigt bei Reibung zu röten.

Meist unter Weidengehölzen findet sich der Beringte Erdritterling (Tricholoma cingulatum).

Gerne unter Zitterpappeln findet sich auf sandigen Böden im Herbst nicht selten der Pappel – Ritterling (Tricholoma pololinum). Er bildet gerne Individuen reiche Hexenringe aus.

An selbigen Standorten kann mitunter der Gestielte Schütterzahn (Sistotrema confluens) in großen Ansammlungen und Hexenringen auftauchen.

Vorsicht beim Sammeln von Stockschwämmchen! Dabei sollten diese Pilze nicht mit in den Korb wandern. Die beiden bringen natürlich noch niemanden um sein Leben, aber eine größere Portion des Gifthäublings (Galerina marginata) vermögen es durchaus zu bewerkstelligen.

Irgendwie scheint dieser Baum nicht hier her zu gehören. Ein Apfelbaum mitten im Wald. Wahrscheinlich zu Zeiten der militärischen Nutzung gepflanzt.

Ein Würziger Tellerling (Rhodocybe truncata). Ein Speisepilz mit etwas herben Aroma.

Die Aromastoffe des Veilchen – Rötel – Ritterlings (Lepista irina) verleihen diesem guten Speisepilz ein etwas süßliches Aroma.

Dehnbarer Helmling (Mycena epiterygia). Der Pilz ist überaus schleimig und mit einer gummiartig dehnbaren Huthaut überzogen.

Die Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) gehört zu den Filzröhrlingen.

Klassisches Maronen – Revier.

Der Flatter – Milchling (Lactarius tabidus) ist häufig ein Massenpilz unter Fichten und Birken.

Unsere Vormittagsexkursion durch die Pfifferlingstannen neigt sich ihrem Ende zu.

Diese Langstieligen Mürblinge (Psathyrella cotonea) hat Phillip Müller entdeckt. Die Stielbasis ist meist von gelblichem Myzel – Fasern umsponnen.

Nach dem Mittagessen wurden unsere Fundstücke auf Pappteller artenrein sortiert.

Foto Beatrice und Christian Petzka.

Phillip erteilt Rat.

Rege Bestimmungsarbeit.

Als Unterkunft stand uns das Haus 3 (Gästehotel) zur Verfügung. Der Seminarraum (Lübz) ist für 15 Teilnehmer ausgelegt und verfügt auch über eine Kücheneinrichtung.

Haus 3 – das Gästehotel.

Die Nachmittagsexkursion führte wir auf dem Gelände von lüttpütt durch. Und das war eine gute Entscheidung. Hier sehen wir einen seltenen, ritterlingsähnlichen Vertreter, dessen Identität wir noch nicht eindeutig klären konnten.

Es wimmelte hier praktisch vor verschiedensten und teils höchst interessanten Arten. Foto: Beatrice & Christian Petzka.

Dagegen ist die Bestimmung dieser Ritterlinge schon eher ein Kinderspiel. Geruch und die Neigung zum röten geben schon wesentliche Hinweise auf den leicht giftigen Seifen – Ritterling (Tricholoma saponaceum).

Der Mehlpilz (Clitopilus prunulus) schärfte unsere Blicke bezüglich des Herrenpilzes. Und tatsächlich schoben in unmittelbarer Nähe einige Mini – Steinpilze.

Ein junger Steinpüilz (Boletus edulis) unweit des Mehlpilzes.

Hier sehen wir die Ockergelbe Koralle (Ramaria eumorpha). Wir finden sie in der Streu von Kiefern und Fichten.

Bild: Beatrice und Christian Petzka.

Mit seinem intensiven Anis – Geruch und den grünlichen Färbungen ist der Grüne Anis – Trichterling (Clitocybe odora) bestens charakterisiert.

Freude über Edel – Reizker.

Braunknollige Sklerotien – Zwergrüblinge (Collybis tuberosa). Die Pilze wachsen bei alten, mumifizierten Großpilzen und bilden knollige und verhärtete Dauerformen aus.

Fleischrote Lacktrichterlinge (Laccaria laccata).

Birnen – Stäublinge (Lycoperdon pyriforme) mit Mistkäfer.

Echter Pfifferling (Cantharellus cibarius) auf dem Gelände der Bildungsstätte.

Immer unter Buchen, der Graugrüne Milchling (Lactarius blennius).

Beutel – Stäubling (Calvatia exipuliformis). Essbar solange innen weiß und Schnittfest.

Derbes Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) Die robustere Art des Rotfuß – Röhrlings im Herbst.

Stets unter Kiefern findet sich der Feinschuppige Ritterling (Tricholoma imbricatum).

Eine saprophytische Lebensweise weist der Violette Rötel – Ritterling (Lepista nuda) auf. Er ist ein guter Speisepilz und soll auch Blutdruck senkend wirken.

Einen porösen und hohlen Stiel weist die Gemeine Hundsrute (Mutinus caninus) auf.

Im basischen Buchenwald ist im Herbst häufig der Bittere Schleimkopf (Cortinarius infractus) vertreten.

Fast wie eine Blüte erscheint dieser verwachsenen Pfifferling (Cantharellus cibarius).

Gelbblättriger Birken – Ritterling (Tricholoma fulvum).

Die gelbliche Form des Schwärzenden Saftlings (Hygrocybe nigrescens).

Festfleischige, etwas zähe Braune Raslinge (Lyophyllum fumosum). Sehr gute Speisepilze.

Der essbare und höchstens mittelgroße Milde Wachstäubling (Russula puellaris) neigt stark zum gilben.

Weißer Schirmpilz (Lepiota alba). Charakteristisch ist der cremeweiße Hutscheitel.

Weiße Pilze als Bodendecker.

Es handelt sich um Schneeweiße Ellerlinge (Cuphophyllus niveus). In derartigen Mengen habe ich diese nicht sehr häufigen Wachsblättler bisher noch nie angetroffen. Wir waren begeistert.

Eine satte Herbstlorchel (Helvella crispa).

Noch kurz in den angrenzenden Buchenwald.

Hier begeisterte ein großer Hexenring von Graukappen.

Unter Koniferen, meist Fichte, findet sich nicht selten der Kleine Kakao – Fälbling (Hebeloma truncatum).

Der prächtige Chef des angrenzenden Hühnerhofs.

Eine kleine Familie Riesenschirmpilze (Macrolepiota procera).

Der Weinrote- oder Starkriechende Heringstäubling (Russula graveolens) ist meist unter Eichen zu finden. Heringstäublinge neigen stark zum bräunen ihres Fleisches.

Kalkhaltiger, grobsandiger Untergrund und als Baumpartner die Kiefer braucht der Graue Erdritterling (Tricholoma terreum).

Runzliger Korallenpilz (Clavulina rugosa).

Der Trockenrasenstäubling (Lycoperdon lividum). Auch Kastanienbrauner Stäubling genannt. Er wächst auf armen, sandigen Standorten und ist, solange jung innen weiß und fest, essbar.

Hier hat jemand großen Hunger gehabt, und sich dabei gerade auch einen Roten Fliegenpilz (Amanita muscaria) ausgesucht. Tierfrasstellen sind für uns Menschen kein Zeichen für essbar oder giftig!

Hellhütiger Flockenstieliger Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis).

Es gab einen Bereich zum angrenzenden Wald mit zahlreichen Büscheln des Weißen Raslings (Lyophyllum connatum). Mit seinem typischen Geruch nach Lerchensporn ist er gut von ähnlichen Arten abgrenzbar. Als Speisepilz wird er nicht empfohlen.

Die dunkle Hutmitte ist typisch für den Dunkelscheibigen Fälbling (Hebeloma mesophaeum).

Ein Rauhfußröhrling (Leccinum spec.) mit etwas ungewöhnlicher Wuchsform.

Ein perfekter Roter Fliegenpilz (Amanita muscaria).

Daneben und direkt vor unserem Seminargebäude ein prächtiger Steinpilz (Boletus edulis).

Beatrice hat das Prachtstück gefunden und durfte es auch fachgerecht ernten. Im Bild festgehalten von Christian Petzka.

Und die Qualität erfreut ebenfalls.

Nach der sehr erfolgreichen Grundstücksexkursion laufen die Vorbereitungen zum Abendessen. Verschiedene Pilzarten sollen verkostet werden.

Phillip an der Pfanne. Beatrice &Christian Petzka hielten diesen Moment für uns im Bild fest.

Die Pilze schmoren in ihrem eigenen Saft.

Es kann aufgetischt werden.

Nach dem Abendmahl ging es an die Aufarbeitung unserer Funde. Phillip hatte Zettel von den unterschiedlichen Gattungen und Verwandtschaften vorbereitet und die Teilnehmer sollten nun in erklärender Weise die richtigen Zuordnungen vornehmen.

Oliver aus Berlin erläutert uns einen braunen Milchling.

Unser Berliner Pilzfreund Christian philosophiert über den Horngrauen Rübling.

Und wir lauschen seinen Ausführungen.

Intensiv blaue Farbreaktion bei einem Schwarzblauenden Röhrling (Boletus pulverulentus).

Phillip erläutert die wichtigsten Merkmale eines Pantherpilzes.

So mancher Pilz bereitet doch ganz schön Kopfzerbrechen.

Bei dem etwas ungewöhnlich deformierten Rauhfuß – Röhrling von oben handelt es sich um den Wollstiel – Rauhfuß (Leccinum cyanobasileum).

An einer Ecke des Parks, neben dem Gebäude von lüttpütt, eine größere Ansammlung von Bewimperten Erdsternen (Geastrum fimbriatum).

Die Abschlussexkursion am Sonntag führte uns in Die Wälder um das kleine Örtchen Kiekindemark. Studium der Geländekarte mit ihren Sehenswürdigkeiten.

Die Karte zum Waldgebiet östlich von Parchim.

Ein sonniger Oktobertag.

Christian fotografiert Pilzbesatz an einem Rundholz.

Junge Douglasien – Aufzucht.

Falscher Pfifferling (Hygrophoropsis aurantiaca). Weich und biegsam, kein Aprikosen – Geruch und kein pfefferiger Geschmack beim rohen Pilz. Essbar, aber minderwertig.

Stimmungsvoll eingefangen von unserer Beatrice aus Berlin.

Ein Frauen – Täublinge (Russula cyanoxantha) schiebt sich zwischen Sägespäne eines durchforsteten Buchenwaldes empor.

Die weißlichen Lamellen des Frauen – Täublings sind geschmeidig und brechen nicht, sie verkleben eher.

Inselweise schieben Gruppen des Herbstrotfußes oder auch Derbes Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) genannt. Ihre Stiele sind jung oft ohne Spur von rot.

Der Anis – Zähling (Lentinellus cochleatus) verströmt in der Regel einen deutlichen Anis – Geruch, kommt aber nicht selten auch in einer geruchlosen Form vor.

Der Kiefern – Braunporling (Phaeolus schweintzii) wächst aus dem Wurzelbereich heraus. Nicht nur von Kiefern, auch von anderen Koniferen.

Beatrice aus Berlin unter den starken Douglasien.

Und die dazu gehörige Info – Tafel.

Gruppenbild vor einer starken Douglasie.

Junger Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron).

Zwei Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius) in der goldenen Herbstsonne.

Zimt – Hautkopf (Cortinarius cinnamomeus). Die, unter Nadelbäumen vorkommenden Hautköpfe gehören zu einer recht homogenen Gruppe, dessen Bestimmung mitunter nicht ganz einfach ist.

Grünspan – Träuschling (Stropharia aeruginosa).

Grüngoldener Oktober im Buchenwald.

Tonfalbe Schüpplinge (Pholiota lenta) wachsen meist in Gruppen an Laubholzresten. Ihre Fruchtkörper sind mit einer dicken Schleimschicht überzogen.

Ein toller Fund waren diese Dornigen Stachelseitlinge (Hericium cirrhatum).

Christian und Phillip studieren die Info – Tafel zu Mitteleuropas massigstem Douglasien – Bestand.

Die Informationen dazu.

Erste Austern – Seitlinge (Pleurotus ostreatus).

Austern – Seitling (Pleurotus ostreatus). Er scheint zu munden!

Buchen – Schleimrübling (Oudemasiella mucida). Meist an Buchenholz an luftfeuchten Standorten.

Gift – Häublinge (Galerina marginata). Tödlich giftig.

Zwei essbare Stockschwämmchen haben sich zu den Giftzwergen gesellt.(Kuehneromyces mutabilis/Galerina marginata).

Ein nicht häufiger Holzbewohner ist der Geschichtete Zähling (Lentinellus ursinus). Im Gegensatz zum Anis – Zähling entwickeln sich ihre Fruchtkörper – Konsolen nicht aus einer Tüte heraus, sondern ähnlich einem Seitling.

Eine seltene Art sehen wir hier. Der Dunkle Schönkopf (Calocybe obscurissima).

Anschnitt der Steinpilztorte von Phillip.

Phillip teilt schließlich seinen hausgemachten Kuchen auf.

Mit dem Steinpilz – Kuchen überraschte mich Phillip ganz unverhofft und bedankte sich dafür, dass er vom Steinpilz – Wismar so viel gelernt hat. Es ist aber vor allem seinem großen Interesse an den Pilzen und seinem Zugang zu ihnen zu verdanken, die es ihm ermöglichte, innerhalb von nur 2 Jahren seinen Pilzberater – Zertifikat zu erlangen.

Gruppen- und Abschlussfoto an der Walter Dahnke Eiche.

Gedenktafel zum bekannten Pilz- und Naturforscher Walter Dahnke.

Seminargebühren 80.00 € p. P., zuzüglich Unterkunft und Verpflegung.

16. – 17. Oktober 2021 – Große Pilzausstellung in Rehna

Tage der Pilze in Rehna

Pilzverein Heinrich Sternberg Rehna e.V.

In den Kreuzgängen des Klosters Rehna

Diese Veranstaltung ist abgesagt!

Am Sonnabend, dem 16.10.2021 von 10.00 – 18.00 Uhr und am Sonntag, dem 17.10.2021 von 10.00 – 16.00 Uhr. Eintritt: 2.00 €

Am Sonnabend, gegen 09.45 Uhr Eröffnung auf dem Parkplatz an der Klosteranlage und Start zu Pilzwanderungen.

Die Pilzfreunde des einzigen Pilzvereins Mecklenburg – Vorpommerns, Heinrich Sternberg Rehna e.V., wollen an diesem Oktoberwochenende wieder zu ihren traditionellen Tagen der Pilze in die Gemäuer der altehrwürdigen Klosteranlage zu Rehna ganz herzlich einladen. Hoffen wir, dass nicht wieder eine mögliche Trockenheit dem Unterfangen einen Strich durch die Rechnung macht.

Begrüßung der Teilnehmer kurz vor dem Start zu unseren Wanderungen. Wie man sieht, sind die Verantwortlichen gut gelaunt und freuen sich darauf, wieder viele Pilzbegeisterte Menschen begrüßen zu können.

Im Vorfeld schwärmen die Vereinsmitglieder und auch die Schüler des Bio – Lehrers und Vereinsvorsitzenden Torsten Richter in die Wälder der Umgebung aus, um wie immer einen enormen Fundus an Frischpilzen zu organisieren. Mit vereinten Kräften geht es dann am Vortag an den Aufbau der Ausstellung, die mit Fug und Recht als eine der größten ihrer Art, nicht nur in Norddeutschland, anzusehen sein dürfte.

Am Sonnabend erfolgt dann gegen 09.45 Uhr die Eröffnung der Pilztage auf dem Parkplatz an der Klosteranlage und gleich im Anschluss starten wir in mehreren Gruppen in die Wälder der Umgebung zu geführten Pilzwanderungen. 

Ziel der Pilzwanderungen wird sicher auch wieder der Woitendorfer Wald sein und das man hier entsprechend fündig werden kann, ist der freudestrahlenden Glückspilzfinderin ins Gesicht geschrieben. Obwohl, Glückspilz ist eigentlich falsch, denn dass ist bekanntlich der Fliegenpilz. Aber wo dieser auftritt, ist oft der Steinpilz nicht fern.

Gegen 13.00 Uhr können die Gruppen wieder in Rehna eintreffen und sich die Ausstellung anschauen. Mit etwas Glück kann man sich an einem Pilzimbiss stärken.

Während der Öffnungszeiten sind ständig Pilzberater vor Ort, so dass die Sammler ihre Werke auf Bekömmlichkeit prüfen lassen können oder aber mit tollen Exemplaren auch die Ausstellung zusätzlich bereichern können.

Bis zu 400 Großpilzarten sind dann wieder in den Kreuzgängen des ehemaligen Klosters in Augenschein genommen werden.

Neben vielen weiteren Förderern und Sponsoren, werden die Tage der Pilze auch wieder vom Mykologischen Informationszentrum Steinpilz – Wismar unterstützt.

13. Oktober 2021 – Mittwochsexkursion

Mittwochsexkursion bei Hasenhäge

Auch für interessierte Pilzfreunde

 Vierter Quadrant von MTB 2434 = Schwerin – Süd 

Zum letzten mal stand heute die Topographische Karte Schwerin – Süd im Maßstab 1 : 25 000.00 auf dem Programm. Diese wurde geviertelt und heute ging es in den letzten Quadranten. Dazu standen größere Waldflächen links und rechts der Bundestraße 106, südlich von Stern Buchholz und bei Hasenhäge zur Verfügung. Überwiegend finden wir Nadelforste auf sandigem Untergrund vor. Mitte Oktober sollte hier doch einiges los sein, so dass von einer vielseitigen und interessanten Bestandsaufnahme ausgegangen werden konnte. Nun, ganz so üppig, wie zu erhofft, war es zwar nicht, aber dennoch eine schöne und für die Teilnehmer lehrreiche Exkursion. Zusammen mit unserem Vereinsmitglied Christian startete ich von Wismar aus zum Zielgebiet. Dort gesellte sich noch Michael aus Schwerin und Timur aus Hamburg dazu.

Von links: Christian aus Wismar, Timur aus Hamburg und Michael aus der Landeshauptstadt Schwerin.

Gleich zu Beginn erfreuten uns einige, wenige Edel – Reizker (Lactarius deliciosus).

Positiver Reibetest am Stiel dieses Hutträgers. Safran- oder Rötender Schirmpilz (Macrolepiota rhacodes). Ohne Stiel durchaus Küchen- b. z. w. Pfannentauglich.

Alkalische Helmlinge (Mycena alcalina) in Büscheln auf altem Stubben.

Büscheliges Wachstum ist für diese Flatter – Milchlinge (Lactarius tabidus) eher ungewöhnlich. Der Massenpilz wächst im Sommer und Herbst oft scharenweise unter Birken und Fichten.

Wer Schwierigkeiten hat, den Flatter – Milchling von ähnlichen, braunen, weißmilchenden Arten zu trennen, kann die weiße, milchige Flüssigkeit auf ein Papiertaschentuch tropfen lassen. Innerhalb kurzer Zeit verfärbt diese sich dann gelb.

Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus).

Ein Roter Fliegenpilz (Amanita muscaria) hat sich aus dem blanken Sandboden unter einer Kiefer empor geschoben.

Hier und dort einige, durchaus schöne Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius).

Und auch Pfifferlinge (Cantharellus cibarius).

Der Keulenfuß – Trichterling (Clitocybe clavipes) findet sich vorzugsweise im Kiefernforst. Soll in Verbindung mit Alkohol giftig wirken.

Und der Purpurfilzige Holzritterling (Tricholomopsis rutilans) zeigt eine deutliche Vorliebe für totes Kiefernholz.

Ein Grobscholliger Riesenschirmpilz (Macrolepiota konradii). Frisch auf geschirmte Hüte können in etwas Ei und Mehl paniert als ganzes gebraten werden.

Der für mich schönste und wichtigste Fund der heutigen Exkursion waren diese Braunfüßigen Häublinge (Galerina badipes). Sie gehören in den Verwandtschaftskreis des tödlich giftigen Nadelholz – Häublings.

Auf einer Waldschneise trocken und sonnig liegender, toter Birkenstamm, ist von zahlreichen Fruchtkörper – Konsolen besetzt, welche von Timur bewundert werden.

Kein Wunder bei ihrer auffälligen Färbung.

Es handelt sich um den Nördlichen Zinnoberschwamm (Pycnoporus cinnabarinus).

Ein Porling.

Nebel- oder Graukappen (Clitocybe nebularis).

Eine Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus).

Willkommen bei den Kochtopf – Mykologen, die mich begleiteten, war auch diese Krause Glucke (Sparassis crispa).

Ein Pilzwald, ein wenig, wie wir ihn aus russischen Märchenfilmen kennen.

Wunderbar frische Dehnbare Helmlinge (Mycena epiterygia) und Klebrige Hörnlinge (Calocera viscosa).

Orangeroter Kammpilz (Phlebia radiata) an Birke.


Hier die Artenliste von MTB: 2434/4 – Wald bei Hasenhäge: Beutel – Stäubling, Ahorn – Runzelschorf, Graukappe, Eichen – Milchling, Gemeiner Rettich – Fälbling, Grauer Erdritterling, Duft – Trichterling, Kiefern – Täubling, Gelbweißer Täubling, Flatter – Milchling, Rostfleckiger Helmling, Dunkelscheibiger Fälbling, Edel – Reizker, Fleischroter Lacktrichterling, Safran – Schirmpilz, Nitrat – Helmling, Flaschen – Stäubling, Falscher Pfifferling, Maronen – Röhrling, Kahler Krempling, Gemeiner Spaltblättling, Rehbrauner Dachpilz, Grobscholliger Riesenschirmpilz, Samtfuß – Krempling, Klebriger Hörnling, Keulenfuß – Trichterling, Echter Pfifferling, Goldschimmel, Schmetterlings – Tramete, Blutblättriger Hautkopf, Grünblättriger Schwefelkopf, Braunroter Lacktrichterling, Dehnbarer Helmling, Gemeiner Violettporling, Fuchsiger Scheidenstreifling, Gebänderter Harzporling, Birken – Zungenporling, Echter Zunderschwamm, Nördlicher Zinnoberschwamm, Schlanker Riesenschirmpilz, Herber Saftporling, Striegeliger Schichtpilz, Weißer Polsterpilz, Krause Glucke, Grasgrüner Täubling, Olivgrüner Milchling, Birken – Speitäubling, Weißflockiger Gürtelfuß, Glimmer – Tintling, Orangeroter Kammpilz, Violetter Lacktrichterling, Graublauer Reiftäubling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Fichten – Wurzelschwamm, Fleischroter Speisetäubling, Stockschwämmchen, Welker Milchling und Braunfüßiger Häubling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

10. Oktober 2021 – Hundewanderung bei Weberin

Hundewanderung 2021

DOGS – Hundeschule Martin Rütter Schwerin

Diese Veranstaltung fällt leider aus!

Treff am Sonntag, dem 10. Oktober 2021, um 10.00 Uhr auf dem Parkplatz am ehemaligen Cafe Naschwerk in Weberin, bei Crivitz. Für diese Veranstaltung sind Anmeldungen bei der DOGS – Hundeschule Martin Rütter Schwerin erforderlich.

 http://www.martinruetter.com

Start der Hundewanderung im Herbst 2020.

Inzwischen ist es eine gute Tradition geworden, einmal im Jahr mit einem Hunde- und einem Pilzführer durch die Wälder um Weberin zu streifen. Dabei stehen neben leckeren Speisepilzen natürlich die Vierbeiner im Vordergrund. Pädagogischer Waldspaziergang und großes Abenteuer für die Vierbeiner. Denen dürften die Pilze aber relativ egal sein, denn sie stehen nicht auf ihrem Speiseplan und sie gehören auch nicht in ihr Beuteschema. Da würden die Wauwaus schon lieber einen saftigen „Braten“ auf vier Beinen bevorzugen. Am besten vorher selbst gewittert, gejagd und gestellt. Damit genau dieses aber nicht passiert, müssen Hunde selbstverständlich angeleint durch unsere Wälder geführt werden. So steht auch das Verhalten der Zwei- und Vierbeiner bei Begegnungen mit Wild in Wald und Flur auf dem Lehrplan. Frauchen und Herrchen lassen aber trotzdem die Blicke schweifen, am besten auf den Waldboden, denn zum Schluss sollen die mitgeführten Körbe nicht inhaltslos wieder mit nach hause genommen werden. Einen herzhaften Braten könnte es dann doch noch geben. Und das dieser am Ende nicht zu einer unbekömmlichen Angelegenheit wird, liegt schließlich in meiner Verantwortung.

Für die Wanderung sind ca. 3 Stunden einzuplanen.

06. Oktober 2021 – Mittwochsexkursion

Mittwochsexkursion bei Holthusen/Sülstorf

Auch für wissbegierige Pilzfreunde

Es gingt in den 3. Quadranten von MTB 2434 = Schwerin – Süd

Im Sommer des Dürrejahres 2018 stand das Waldgebiet zwischen Holthusen und Sülstorf schon einmal im Rahmen meiner Mittwochsexkursionen auf dem Programm. Die Trockenheit war bereits groß und das Hoffen auf nennenswerten Regen hielt schon seit dem Frühjahr an. An diesem Tage, damals, hätte es zumindest punktuell etwas geben können, denn Gewitterluft ließ es am Himmel mächtig brodeln. Und das gerade zu Beginn meiner damaligen Mittwochsexkursion. Kaum war ich im Wald, drohte erstes Donnergrollen und ich brach kurzerhand ab. Bei Gewitter sollte man lieber nicht im Wald unterwegs sein. Ich ergriff also die Flucht in Richtung Heimat und konnte gerade noch dem Platzregen entkommen. Die weite Anfahrt von Wismar war quasi umsonst. Im Nachhinein kam jedoch nicht viel Regen zusammen. Das stärkste Gewitter in Mecklenburg war tatsächlich diese Zelle bei Schwerin, aber mit 5 l/qm war es leider nur der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein.

So sollte heute nachgeholt werden, was damals versäumt wurde. Und das noch zu bester Pilzzeit. Das Wetter spielte mit und ich hatte mich mit unserem Vereinsmitglied Michael aus Schwerin am Waldrand des Ortes Boldela verabredet. Leider verpassten wir uns, da die Anreise von Wismar aus mit einigen Verzögerungen durch einen Verkehrsunfall auf der B 321 und später auch noch durch die Hebung der Brücke in Banzkow, über den Störkanal wegen Schiffsdurchfahrten, einen Strich durch unsere Rechnung machten. So kam ich leider 20 Minuten später am Ziel an und Michael war derweil bereits alleine aufgebrochen.

Es handelt sich hier zwar meist um sandig – saure Mischwälder, aber an vielen Wegrändern ist durch Schotterung der Waldwege häufig Kalk im Boden. So wundert es nicht, dass dann auch entsprechende Arten auftauchen. Hier sind es Schwefel – Ritterlinge (Tricholoma sulphureus).

Sehr gefreut habe ich mich über diese Krumstiel – Schüpplinge (Pholiota tuberculosa), die auf einem alten Birkenstamm wuchsen.

Wer es auf Röhrlinge abgesehen hätte, wäre gut bedient gewesen, die Waldwege bei Kiefern abzusuchen. Hier gab es immer mal einige junge Butterpilze (Suillus luteus).

Auch einzelne Birkenpilze (Leccinum scabrum) waren zu finden.

Diese Nacktschnecke bevorzugt hingegen die hübschen Fliegenpilze (Amanita muscaria).

Je älter, um so stärker blassen die ursprünglich so intensiv gefärbten Purpurfilzigen Holzritterlinge (Tricholomopsis rutilans) aus.


Hier die Artenliste von MTB: 2434/3 – Wald bei Boldela: Schopf – Tintling, Mäuseschwänzchen, Dunkelscheibiger Fälbling, Erdigriechender Gürtelfuß, Schwefel – Ritterling, Flächiges Eckenscheibchen, Striegeliger Schichtpilz, Nadel – Schwindling, Schmetterlings – Tramete, Wurzelschwamm, Birkenpilz, Seifen – Ritterling, Birken – Zungenporling, Fleischroter Lacktrichterling, Gallertfleischiger Fältling, Angebrannter Rauchporling, Blutmilchpilz, Krummstiel – Schüppling, Roter Fliegenpilz, Kahler Krempling, Pantherpilz, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Butterpilz, Grobscholliger Riesenschirmpilz, Krause Glucke, Braunroter Lacktrichterling, Graublauer Reiftäubling, Maronen – Röhrling, Rosablättriger Helmling, Zweifarbiger Lacktrichterling, Flatter – Milchling, Falscher Pfifferling, Mehlpilz, Tränen – Täubling, Gelber Knollenblätterpilz, Geflecktblättriger Flämmling, Birken – Speitäubling, Porphyrbrauner Wulstling, Blutblättriger Hautkopf, Gemeiner Violettporling, Purpurfilziger Holzritterling, Pfeffer – Röhrling, Amiant – Körnchenschirmling, Grünling, Zimtbrauner Hautkopf, Echter Steinpilz, Grasgrüner Täubling, Ziegenlippe, Goldschimmel, Wolliger Milchling, Klebriger Hörnling, Gelbweißer Täubling, Echter Zunderschwamm, Weißer Rasling und Schlanker Riesenschirmpilz.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine! 

01. – 04. Oktober 2021 – Großpilzausstellung in Wismar

28. Großpilzausstellung in Wismar

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Im Mykologischen Informationszentrum Wismar

Von Freitag, dem 01. Oktober bis Montag, dem 04. Oktober 2021 im Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21.


Freitag, der 01. Oktober: 14.00 – 18.00 Uhr

Sonnabend, der 02. Oktober 10.00 – 18.00 Uhr

Sonntag, der 03. Oktober: 10.00 – 18.00 Uhr

Montag, der 04. Oktober: 09.00 – 12.00 und 14.00 – 18.00 Uhr

Eintritt: 2,00 €.

Das Imbissgeschäft begann am Sonnabend und Sonntag jeweils gegen 11.00 Uhr.

Es war wieder soweit. Das Pilzjahr hatte seinen Höhepunkt zwar bereits überschritten aber dennoch luden in einigen Regionen Deutschlands  Pilzvereine oder Botanische Gärten zu Pilzschauen ein. So auch wieder bei uns in Wismar. Dazu waren einige Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e. V. an den Vortagen in die verschiedenen Wäldern, Wiesen, Parks und Heiden ausgeschwärmt, um eine möglichst große Bandbreite an einheimischen Großpilzen zu organisieren.

So fuhr ich mit unseren Pilzfreunden Thomas und Peter am Dienstag zu Ganztagsexkursionen in verschiedene Wälder. In den sandigen Revieren bei Börzow fanden wir beispielsweise diese Schleierlinge. Es handelt sich um den Blutblättrigen Hautkopf (Cortinarius semisanguinea).

Dieses Maronen – Duo eignet sich geradezu perfekt für unsere Ausstellung.

Standortwechsel: Von Börzow nach Woitendorf, in den Staatsforst Rehna. Anderer Boden, andere Pilze. Hier sind es Trompeten – Pfifferlinge (Cantharellus tubaeformis).

Zarte Wollstiel – Schirmlinge (Lepiota clypeolaria) für die Frischhaltedose.

Gleich daneben, an einer moosreichen Wegrandböschung, einige Sattel – Lorcheln (Helvella ephipium).

Farbenfrohe Saftlinge (Hygrocybe spec.).

Auch dieser Hainbuchen – Röhrling (Leccinum griseum) muss mit.

Ein Prachtstück eines Tränenden Saumpilzes (Lacrymaria laccrymabunda). Vorsichtiges Transportieren ist angesagt, soll er noch unversehrt auf der Ausstellung landen.

Noch anspruchsvoller war der Transport dieser Stäubenden Zwitterlinge (Asterophora lycoperdoides) samt ihres Wirtssubstrates.

Auch die farbenfrohen Dunkelvioletten Dickfüße (Cortinarius violaceus) sind recht brüchig und müssen mit Vorsicht behandelt werden.

Wenn schon im Woitendorfer Wald unterwegs, dürfen auch die Herbsttrompeten (Craterellus corucopioides) nicht fehlen.

In Gesellschaft der Totentrompeten eine Insel von Krausen Kraterellen (Craterellus sinuosus).

Vom Woitendorfer Wald an den Neumühler See bei Schwerin – Friedrichsthal. Junge Derbe Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus).

Junge Klapperschwämme (Grifola frondosa) am Fuße einer alten Eiche.

Willkommene Lärchen – Begleiter für die Röhrlings – Ecke: Gold – Röhrling (Suillus flavus).

Was wäre eine Große Ausstellung im Steinpilz – Wismar ohne Herrenpilze (Boletus edulis)? – Die Hangterrassen zum Neumühler See machten es möglich.

Satter Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) im Buchenwald.

Wunderbare Rotgelbe Stoppelpilze (Hydnum rufescens).

Goldfellschüppling (Pholiota aurivella) an Laubholz. Seine bräunlichen Schüppchen schwimmen in einer Schleimschicht und können auch leicht abgespült werden.

Eine gewisse Ähnlichkeit weist der Sparrige Schüppling (Pholiota squarrosa) auf. Seine sparrig abstehenden Schüppchen entspringen einer trockenen Hut- und Stieloberfläche.

Das die Uferbereiche des Neumühler Sees, mit ihrem steilen Landschaftsrelief eine Fundgrube seltener Arten ist, scheint hinreichend bekannt. So begeisterten uns heute etliche Exemplare des Gelbgrünen Kammporlings (Albatrellus cristatus), der eigentlich eine Art montaner Regionen ist.

Auch der Violettfleischige Stachelpilz (Sarcodon joeides) ist eine sehr seltene Art und in Deutschland vom Aussterben bedroht.

Zwar nicht vom Aussterben bedroht, aber dennoch nicht gerade häufig ist dieser Grüngefelderte Täubling (Russula virescens), einer unserer besten Speisepilze.

Filzröhrlinge der Gattung Xerocomus vollständig vom Goldschimmel (Hypomyces chrysospermus) in Besitz genommen.

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Nun, wir sind zwar keine Eichhörnchen und wollen uns von unserer Ausbeute auch nicht ernähren, aber dennoch kann sich das Ergebnis sehen lassen und wird in Kühlschränken eingelagert.

Sie wurden sondiert und in Frischaltbehältern in unseren Kühlschränken zwischengelagert und ab dem 30. September begannen wir mit dem  Aufbau der Ausstellung. Die Frischpilze wurden auf Moosflächen naturnah präsentiert und die jeweiligen Arten bekommen ihren Ausweis in Form von Namensschildern, auf dem der deutsche und wissenschaftliche Name, ihre Wertigkeit und teilweise auch noch einige ökologische Stichpunkte enthalten sind. Auch während der Ausstellungstage wurde die Präsentation ständig erneuert b. z. w. aufgefrischt, damit auch am Sonntag und Montag noch aussagekräftige Pilze in Augenschein genommen werden können.

Eine der drei Ausstellungsflächen.

Die 2. Präsentationsfläche.

Auch die Hexeneier der bei Stern – Buchholz gefundenen Tintenfischpilze haben sich im laufe der Ausstellung nach und nach entfaltet.

Auch die Mittelfläche ist dicht an dicht mit Frischpilzen bestückt. Wir haben sie in diesem Jahr, um mehr Abstand wegen Corona zu ermöglichen, um die Hälfte reduziert.

Für 2 € Eintritt gab es viel zu sehen. Immerhin gelangten 285 einheimische Großpilzarten zur Auslage.

Phillip Müller hilft nicht nur beim weiteren komplettieren der Ausstellung, sondern steht auch den Besuchern mit fachlichen Auskünften beratend zur Seite.

Auch unser Imbissstand wurde wieder vor dem Info – Zentrum aufgebaut. Dort haben wir wie gewohnt leckere Pilzgerichte zur Verköstigung oder auch zum satt essen angeboten. Selbstverständlich Wald- und Wiesenfrüchte aus heimischer Umgebung. Dazu gab es traditioneller Weise auch wieder frische Waffeln, Tee und Kaffee und manch andere Überraschung. 

Pilzpfanne mit würzigem Hallimasch.

Frikassee von Schwefelporlingen, dass Hühnerfrikassee für Vegetarier.

Frischer Plattenkuchen wie bei Muttern.

Pilzpfanne mit Parasolen.

Die Kundschaft kann kommen.

Monika bereitet frische Waffeln zu.

Franzi übernahm das Kassieren und hat auch unsere Angebotstafeln ganz wunderbar beschriftet.

Hans – Peter, ganz rechts, behält den Überblick beim Einlass. Corona bedingt müssen von jedem Besucher Kontaktdaten aufgenommen werden und außerdem konnte die Luca – App genutzt werden. Bernhard aus dem Spreewald hat derweil alles im Blick. Ihm und seiner Lebensgefährtin Magret sei ganz besonders gedankt, denn sie opfern seit Jahren kostbare Urlaubstage, um unsere Ausstellung aktiv zu unterstützen.

Natürlich durfte auch wieder die Pilzberatung in Anspruch genommen werden.

Unser Erinnerungsfoto zur Großpilzausstellung 2021. Es war ein arbeitsreiches Wochenende und daher ganz herzlichen Dank für euren Einsatz zum Erhalt der Wismarer Pilzberatungsstelle.

Ganz besonderer Dank gilt unserer guten Seele Irena. Unglaubliches hat sie auch an diesem Wochenende wieder geleistet.

Wir danken allen Besucherinnen und Besuchern, die auch in diesem Jahr wieder unsere sehenswerte Ausstellung in Augenschein nahmen und somit unseren Einsatz entsprechend honorierten.

Wann findet die 29. Großpilzausstellung statt? – Siehe unter Termine!

29. September 2021 – Mittwochsexkursion

Mittwochsexkursion bei Stern Buchholz

Exkursion zur Vorbereitung unserer Großpilzausstellung

Es ging in den 2. Quadranten von MTB: 2434 = Schwerin – Süd

Zur Auswahl standen das Haselholz, das Muesser Holz, das Kleine Buchholz und die Wälder rund um das ehemalige Armee – Objekt Stern Buchholz. Laub- und Nadelwälder, b. z. w. Forste, die durchaus recht abwechslungsreich daherkommen. Anders als an unseren sonstigen Mittwochsexkursionen ist der Zeitrahmen heute deutlich erweitert und es geht zumindest für mich und eventuell mich begleitende Vereinsfreunde im Anschluss noch in andere Bereiche, da es gilt, eine große Bandbreite von Frischpilzen für unsere Großpilzschau zusammenzutragen. Gäste, die etwas lernen wollen, sind natürlich gern gesehen und müssen auch nicht den gesamten Sammelmarathon mit uns bestreiten. Andererseits ist es durchaus eine schöne und reizvolle Aufgabe, bei der Realisierung einer solchen Veranstaltung auch seinen Anteil zu haben. So starteten wir mit unsren Vereinsfreunden Thomas und Peter von Wismar aus in Richtung Schwerin. Dort haben wir uns auf dem Parkplatz vor dem Zoo mit weiteren Pilzfreundinnen/Freunde aus der Landeshauptstadt und den Hansestädten Rostock und Hamburg getroffen, um in das ausgewählte Zielgebiet am ehemaligen Militärstandort Stern – Buchholz zu fahren.

Gleich zum Start begrüßte uns unter anderem dieser junge Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis).

Auch einige Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) ließen nicht lange auf sich warten.

Ein schöner Fund, weil nicht gerade häufig zu tätigen, war dieser Braunfleckende Saftporling (Oligoporus fragilis).

Dieser Champignon weist einen wurzelartigen Myzelstrang an der Stielbasis auf. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um den Wurzelnden Champignon (Agaricus bresadolanus) handelt.

Schwarzblauende Röhrlinge (Boletus pulverulentus) sind zwar essbar, aber sollen geschmacklich nur von mäßiger Qualität sein.

Geweihförmige Holzkeule (Xylaria hypoxylon).

Und plötzlich standen um uns herum lauter farbenfrohe und geruchsintensive Rutenpilze, auch Pilzblumen genannt. Ein Exot, der aus Australien eingewandert ist. Der Tintenfischpilz (Clathrus archeri). Seit vielen Jahren taucht er bei Schwerin  immer mal wieder sporadisch auf. Wir sammelten einige Hexeneier für unsere Pilzausstellung ein.

Diese Zinnoberroten Körnchenschirmlinge (Cystoderma cinnabarina) waren ebenfalls sehr willkommen für unsere Ausstellung. Geben sie doch einen interessanten Farbaspekt ab und zu dem sind auch sie recht selten zu finden.

Gleiches gilt für den Rotstieligen Rübling (Collybia marasmioides). Zwar in der Färbung dezenter, aber auch nicht gerade häufig zu finden.

Einen sehr unangenehmen Geruch verströmt der Widerliche Ritterling (Tricholoma lascivum) des Buchenwaldes.

Das Eselsohr (Otidea onotica) erlebt in dieser Saison einen großen Auftritt.

Ungewöhnlich verformte und verwachsene, sowie blasse Rotgelbe Stoppelpilze (Hydnum rufescens). Sie wuchsen stellenweise in größeren Mengen und sind natürlich essbar.


Hier die Artenliste von MTB 2434/2 – Wald bei Stern – Buchholz: Rotgelber Stoppelpilz, Goldmistpilz, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Striegeliger Schichtpilz, Rosablättriger Egerlings – Schirmpilz, Kegelschuppiger Schirmpilz, Halsband – Schwindling, Violetter Lacktrichterling, Dickblättriger Schwarztäubling, Graugrüner Milchling, Scharfblättriger Schwarztäubling, Seifen – Ritterling, Süßlicher Milchling, Wolliger Milchling, Buchen – Speitäubling, Fuchsiger Scheidenstreifling, Gelber Knollenblätterpilz, Maronen – Röhrling, Roter Fliegenpilz, Semmelstoppelpilz, Klebriger Hörnling, Narzißengelber Wulstling, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Brennender Rübling, Rostfleckiger Helmling, Falscher Pfifferling, Braunfleckender Saftporling, Gemeine Stinkmorchel, Kahler Krempling, Nadel – Schwindling, Widerlicher Ritterling, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Wurzelschwamm, Rotfuß – Röhrling, Schwefel – Ritterling, Waldfreund – Rübling, Grünspan – Träuschling, Bewimperter Filzkrempling, Bleiweißer Trichterling, Geweihförmige Holzkeule, Strubbelkopf, Pantherpilz, Ziegelroter Täubling, Kerbrandiger Trichterling, Riesenporling, Tintenfischpilz, Krauser Adernzähling, Eselsohr, Rotstieliger Rübling, Zinnoberroter Körnchenschirmling, Schwarzblauender Röhrling, Wurzelnder Champignon, Echter Pfifferling und Europäisches Goldblatt.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

26. September 2021 – Pilztag im Lübschen Forst

Pilzwanderung ohne Verköstigung bei Ritzerau

BUND Kreis Herzogtum Lauenburg

Treff am Sonntag, dem 26. September 2021, um 09.45 Uhr in 23896 Ritzerau, Am Forstgehöft, Köhlerhütte (800m geradeaus im Wald). Dauer der Veranstaltung: 10.00 – 14.00 Uhr. Dafür sind verbindliche Voranmeldungen bis Montag, dem 20.09.2021, unter folgender Mail – Adresse erforderlich: hans-heinrich.stamer@bund-rz.de Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Kostenpunkt: Wanderung: 7,00 € (Kinder bis 13 Jahren zahlen die Hälfte)

Wie schon seit vielen Jahren lud die Kreisgruppe des BUND Herzogtum Lauenburg wieder zu ihrer Pilzwanderung in die Lübsche Forst Ritzerau ganz herzlich ein.

Schlange stehen bei den Organisatoren zum Entrichten der Teilnahmegebühr.

Nach kurzer Begrüßung und Einführung durch die Veranstalter wurden wieder in mehrere Gruppen gebildet und zu lehrreichen Pilzwanderungen gestartet. Auch der Steinpilz – Wismar war durch Irena und Jonas Dombrowa, sowie Reinhold Krakow vertreten, die den wissbegierigen Teilnehmern die Wunderwelt der heimischen Großpilze etwas näher brachten. Natürlich in erster Linie im Hinblick auf ihre kulinarische Verwertbarkeit und mit entsprechenden Hinweis zu möglichen Verwechslungsarten.

Hans – Heinrich Stamer vom BUND (Mitte) gab eine kurze Einführung. Links im Bild der Revierförster.

Die Lübsche Forst Ritzerau gehört zum Einzugsbereich des Lübecker Stadtwaldes. Worin besteht aber eigentlich der Unterschied zwischen einer Forst- oder einer Waldfläche? Eine genaue, amtliche Definition möchte ich an dieser Stelle nicht bringen, aber nur soviel. Ein Wald ist ein im wesentlichen natürliches Gehölz in dem sich der Baumbestand auf eben solche Art und Weise ausbildet. Also ein natürlich entstandenes Waldgebiet. Eine Forstfläche ist ein Wirtschafts“wald“, in dem oft nur eine bestimmte Baumart gepflanzt wird, es entsteht eine Plantage. Vergleichbar mit Ackerfrüchten auf unseren Feldern. Da das Lübecker Forstamt bereits seit Jahrzehnten ein naturnahes Wald – und Forstkonzept verfolgt, das sogenannte „Lübecker Waldkonzept“, hat sich auf vielen Flächen inzwischen eine relativ urwüchsige und reich strukturierte Forst, ja Waldfläche entwickelt. Hier dürfen Bäume teilweise ihr natürliches Ende erwarten und wenn sie fallen, auch liegen bleiben. Es entsteht Platz für neuen Aufwuchs. Aber es wird natürlich auch Forstwirtschaft betrieben, nur bedachter und schonender. Jedenfalls gilt zumindest für den fortgeschrittenen Hobby – Mykologen, je natürlicher der Wald, um so interessanter! Daher dürfen wir uns heute sicher wieder auf eine abwechslungsreiche Großpilz – Angebot freuen.

Der Buchen – Klumpfuß (Cortinarius amoenolens) fühlt sich jedenfalls in der Lübschen Forst Ritzerau wohl und wir können ihm hier fast alljährlich begegnen.

Ja, das ist schon ein recht kapitales Stück eines Gallen – Röhrlings (Tylopilus felleus).

Schön ist das Rosa seiner Fruchtschicht ausgebildet. Ein ähnlicher Steinpilz wäre in diesem Stadium bereits gelbgrünlich im Röhrenfutter gewesen.

Herrliche Trompeten – Pfifferlinge (Cantharellus tubaeformis).

Unförmig verwachsener Hut eines Violetten Lacktrichterlings (Laccaria ametystina).

Grüngelbes Gallertkäppchen (Leotia lubrica). Zwar essbar, aber muss das sein?

Ein junger Flockenstieliger Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis).

Auf geeigneten Böden unter Buchen nicht selten, ist der Amethystblättrige Klumpfuß (Cortinarius calochrous). Kein Speisepilz.

Im herbstlichen Buchenwald ist der ungenießbare Widerliche Ritterling (Tricholoma lascivum) ziemlich häufig. Bereits sein unangenehmer Geruch lädt kaum zum Verspeisen ein.

Auf dem Wurzelbereich alter Laubhölzer wuchsen in dichten Gruppen diese Birnen – Stäublinge (Lycoperdon pyriforme). Ihre zähe, gummiartige Konsistenz, lädt kaum zum Verspeisen ein.

Dafür sollen die Hüte des Rosablättrigen Helmlings (Mycena galericulata) ganz vorzüglich munden.

Ein junger Netzstieliger Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis).

Hin und wieder erfreuten uns wunderbar frische Herbstlorcheln (Helvella crispa), die gerne an den Rändern vieler Waldwege anzutreffen sind.

Am frühen Nachmittag trudelten alle Gruppen wieder an der Köhler – Hütte zur Fundauswertung ein.

Dabei wurden auch einige Raritäten aus den Körben auf die Kontrolltische geschüttet. So auch diese bei uns im Norden sehr seltenen Amethyst – Pfifferlinge (Cantharellus amethysteus).

Oder auch dieser Violettliche Mehlschirmling (Cystolepiota bucknalii). 

Die Gruppe um Irena hat sich zum Erinnerungsfoto postiert. Ritzerau, am 26. September 2021.

Die Veranstalter bedanken sich bei allen Teilnehmern ganz herzlich, auch beim schönen Wetter und beim Wald mit seinem vielfältigen Pilzaufkommen.

25. September 2021 – Öffentliche Pilzwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern am 6. Europäischen Pilztag

Ziel war die ehemalige Staatsforst Turloff mit Adam und Eva

Schon im 6. Jahr in Folge begehen wir heute den Euroäischen Pilztag. Die Idee dazu hatte die Redakteurin und Herausgeberin der Fachzeitschrift „Der Tintling“ und des gleichnamigen Verlages, Frau Karin Montag im Saarland. Für alles mögliche und unmögliche gibt es Namens -, Ehren- oder Gedenktage, dachte Sie sich, nur den Pilzen war bis dato nichts derartiges vergönnt. So rief sie im Jahre 2015 erstmals einen Tag der Pilze für ganz Europa aus. Wir begehen ihn heute zum 6. mal und er findet immer am 4. Sonnabend im September statt. Siehe unter: http://www.pilztag.de

Da lag es dem Mykologischen Informationszentrum Steinpilz – Wismar natürlich ganz besonders am Herzen, dieses Ereignis mit einer geführten Lehrwanderung zu bester Pilzzeit entsprechend zu würdigen. Da für habe ich ein bei Kochtopfmykologen besonders beliebtes Pilzrevier ausgesucht, dass in früheren Zeiten zu den umfangreichen Waldflächen des Forsthofes Turloff zählte. Ein sandiges und überwiegend von Kiefern und Fichten bestandenes Waldgebiet zwischen Weberin und Crivitz. Fans von Maronen, Pfifferlingen und Steinpilzen können hier zu gegebener Zeit voll auf ihre Kosten kommen. So konnte man sich hier beispielsweise vor Maronen – Röhrlingen im Herbst des Dürre – Jahres 2018 kaum retten. Garniert von herrlichsten Steinpilzen und mit etwas Glück waren sogar Pfifferlinge, was damals durchaus nicht selbstverständlich war, mit dabei. Natürlich gibt es hier viel mehr zu entdecken und die Wälder sind zu dieser Jahreszeit von einer bunten Vielfalt von Großpilzen bevölkert. Da ist es gut, sollten die Klassiker doch nicht so zahlreich sprießen, einen Fachmann an der Hand zu haben. Selbstverständlich statteten wir auch Adam und Eva einen Besuch ab. Das sind zwei mächtige Mammutbäume.  Hier einige Impressionen von heute.

Wir starten!

Der erste Butterpilz (Suillus luteus) liegt in der Hand.

Ein ziemlich nackter Fliegenpilz (Amanita muscaria).

Dort scheint etwas interessantes gefunden worden zu sein.

Ein viel versprechendes Revier.

Ungenießbare Hautköpfe (Cortinarius semisanguineus und C. cinnamomeoluteus).

Gesucht und gefunden. Zwei der beliebtesten Speisepilze. Links ein junger Steinpilz (Boletus edulis), rechts ein Maronen – Röhrling (Xerocomus badius).

Essbare Gruben – Lorcheln (Helvella lacunosa).

Böschungsinspektion.

Frische Erdsterne der Gattung Geastrum sind uns aufgegangen.

Auf dem Wege zu Adam und Eva.

Halskrausen Erdsterne (Geastrum triplex).

Auf einer grasigen Waldlichtung Ansehnliche Scheidlinge (Volvariella speciosa). Jung essbar.

Gesäte Tintlinge (Coprinus disseminatus).

Der Graue Korallenpilz (Clavulina cinnerea) ist kein Speisepilz.

Handelt es sich hier um den Starkblauenden Rotfuß – Röhrling (Xerocomus crisalpinus) ? – Egal, gegessen werden darf er auf jeden Fall.

Ein junger Gelbschuppiger Hallimasch (Armillaria gallica).

Toll hier, aber derzeit leider nicht viel los.

Ein Nebelgrauer Trichterling (Clitocybe nebularis). Ein sehr umstrittener Speisepilz.

Große Büschel bildet oft der Honiggelbe Hallimasch (Armillaria mellea).

Die Stiele dieser Hallimasch – Art sind meist besonders lang und oft spindelig. Der Ring ist häutig.

Da wird doch erstmal zugeschlagen.

Adam und Eva werden teils euphorisch begrüßt.

Die Damen haben Adam sogleich ausfindig gemacht. Hoffentlich wird Eva nicht eifersüchtig!

Der schönste Fund unter den Mammutbäumen war heute dieser nicht häufige Leberbraune Ackerling (Agrocybe erebia).

Erinnerungsfoto zu Füßen von Adam und Eva am 25. September 2021.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

22. September 2021 – Mittwochsexkursion

Mittwochsexkursion durch die Friedrichstannen

Auch für interessierte Gäste

Es ging in den MTB – Quadranten 2434/1 = Schwerin – Süd

Wir begannen heute, das war Irena und meine Wenigkeit, mit dem Messtischblatt 2434 im Maßstab 1 : 25 000 – Schwerin – Süd. Dieses wurde geviertelt und somit geht es in den ersten Quadranten. Große Teile des Bereiches werden von südlichen Wohn- und Gewerbegebieten der Landeshauptstadt Schwerin eingenommen. So die Stadtteile Krebsförden, Wüstmark und Pampow. Als Exkursionsgebiete werden die Waldflächen Haselholz, Göhrener Tannen sowie die Friedrichstannen angeschnitten. Die Friedrichstannen bilden  dabei den größten Waldanteil, so dass unsere Mittwochsexkursion hier stattfand. Als nachteilig erwies sich, dass dieses Revier durch den ehemaligen Militärstandort Stern – Buchholz als Munitionsbelastet gilt und auch zahlreiche Hinweisschilder darauf aufmerksam machen. Die Waldwege dürfen deshalb aus Sicherheitsgründen zum Teil nicht verlassen werden. Inzwischen war es schon wieder recht trocken geworden, so dass es insgesamt nicht gerade üppig war, welches uns bezüglich Frischpilze geboten wurde. Am Abend stand aber immerhin eine Mahlzeit Frischpilze auf Irenas Speiseplan.

Bei unserer Ankunft empfing uns fast ohrenbetäubender Lärm, denn hier gingen gerade die Bäume zu Boden.

Die Trockenheit hinterlässt ihre Spuren auf den Hüten dieser Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare).

In trauter Eintracht: Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) und Gelber Knollenblätterpilz (Amanita citrina).

Die Trockenheit hinterlässt kontrastreiche Strukturen auf den Hüten dieser Dickblättrigen Schwarztäublinge (Russula nigricans).

Im Buchenwald immer wieder Trupps von Rotgelben Stoppelpilzen (Hydnum rufescens). Da freut sich der Gaumen- und Magen – Mykologe.

Zu den stoppligen Gesellen, gesellten sich sogar noch größere Trupps von Trompeten – Pfifferlingen (Cantharellus tubaeformis).

Wie die Stoppelpilze, waren auch die Pfifferlinge wunderbar jung und frisch, nur exponiert etwas trockengeschädigt.

Frische Rötende Trameten (Daedaleopsis confragosa).

Immer wieder weisen Warnschilder auf mögliche Gefahren durch Kampfmittel hin. Häufig aufgewühlter Waldboden signalisierte uns, dass hier jüngst wohl ein Munitions – Räumungskommando unterwegs gewesen sein muss. Es waren keine Schweine.

Ziemlich stark giftig sind diese Bleiweißen Trichterlinge (Clitocybe phyllophila).

Bunte Vielfalt für die abendliche Pilzpfanne.


Hier die Artenliste von MTB 2434/1 = Friedrichstannen: Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Graugrüner Milchling, Buchen – Speitäubling, Dickblättriger Schwarztäubling, Grünblättriger Schwefelkopf, Gelbweißer Täubling, Gelber Knollenblätterpilz, Gallen – Täubling, Maronen – Röhrling, Schmetterlings – Tramete, Flacher Lackporling, Papagei – Täubling, Mehlpilz, Violetter Lacktrichterling, Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Rotgelber Stoppelpilz, Stockschwämmchen, Grobscholliger Riesenschirmpilz, Gemeine Stinkmorchel, Rötende Tramete, Perlpilz, Klebriger Hörnling, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Fuchsiger Scheidenstreifling, Birken – Zungenporling, Grasgrüner Täubling, Riesenschirmpilz, Echter Pfifferling, Flatter – Milchling, Olivgrüner Milchling, Rötende Tramete, Goldschimmel, Birken – Wurzelschwamm, Echter Zunderschwamm, Fleischroter Speisetäubling, Kahler Krempling, Rotfuß – Röhrling, Bleiweißer Trichterling, Breitblättriger Rübling, Langstieliger Knoblauchschwindling, Falscher Pfifferling, Eichen – Milchling, Schlanker Riesenschirmpilz, Dünnfleischiger Anis – Champignon, Mäuseschwänzchen, Grauer Wulstling, Fleischroter Lacktrichterling, Roter Fliegenpilz und Gallen – Röhrling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

17. – 19. September 2021 – Pilzseminar in Buckow

Pilzseminar in der Märkischen Schweiz

Im Umweltzentrum Drei Eichen

17. – 19. September 2021 Umweltzentrum Drei Eichen bei Buckow, im Naturpark Märkische Schweiz: http://www.dreichen.de

Oliver Justus hatte die Idee zu unseren Seminaren in Märkisch Oderland b. z. w. der Märkischen Schweiz. Bei ihm laufen alle Fäden in punkto Organisation zusammen.

Das Seminar setzte sich wieder aus Theorie und Praxis zusammen, wobei das Praktische in Form von Exkursionen und anschließender Bestimmungsarbeit im Fokus stand. Dafür bietet die waldreiche Umgebung (Das Objekt befindet sich mitten im Wald) in vielfältiger Weise hervorragende Rahmenbedingungen. Über Laub- und Nadelforste b. z. w. Wälder bis hin zu heideartigen Bereichen mit Sanddünenformationen und Orchideen – Wiesen sowie bewaldete Moor- und Seeuferbereiche. Bereits im letzten Jahr, ebenfalls im September, fand hier ein Pilzseminar statt und entgegen aller Erwartungen, wegen vorausgegangener Trockenheit, überraschte uns eine vielseitige und außergewöhnliche Pilzflora. Siehe unter: „Seminar in der Märkischen Schweiz„. Wir waren begeistert und ganz besonderen Dank gilt an dieser Stelle unserem Organisator Oliver Justus, der alle Fäden zum Gelingen dieser wunderbaren Veranstaltung auch in diesem Jahr fest in den Händen hielt. Ein großes Dankeschön auch an das Team des Umweltzentrums Drei Eichen. 

Eine Gruppe leckerer Riesen – Champignons (Agaricus augustus) begrüßte uns direkt vor dem Eingang zum Umweltzentrum Drei Eichen und signalisierte uns, dass wir mit Frischpilzen rechnen dürfen.

Organisator Oliver Justus spricht einige begrüßende Worte und eröffnete unser kleines Wochenendseminar am Freitag Nachmittag ganz offiziell.

Pilze auch auf dem Seminar – Gelände. Hier sind es Würzige Tellerlinge (Rhodocybe truncata). Sie sollten noch Gegenstand einer Pilzverkostung werden.

Rosabraune Lamellen, Ring, in diesem Falle eher eine Manschette, und besonders zur Stielbasis hin gilbendes Fleisch. Das weißt auf einen Egerling hin.

Waldbewohner, vor allem unter Eichen (wir befinden uns ja in Drei Eichen) und grobe, braune, angedrückte Schuppen auf dem Hut, sind zusätzlich ein deutlicher Hinweis auf die gefundene Art. Übrigens duftet der Pilz nach Anis. Breitschuppiger Champignon (Agaricus lanipes). Egerling = Champignon.

Etwas nicht alltägliches stellt der Rotstielige Rübling (Collybia marasmioides) dar. Ähnlich einem Waldfreund – Rübling, aber mit dunkel – rotbraunen Stielen. Ungenießbar.

Auch die Douglasien – Röhrlinge (Suillus lakei) befanden sich an ihrem angestammten Platz aus dem letzten Jahr.

Aufbruch zur ersten Exkursion am Sonnabend, kurz nach 09.00 Uhr.

Und schon wieder Würzige Tellerlinge (Rhodocybe truncata) in Mengen. Es kam der Gedanke auf, eine Verkostung durchzuführen, da die These im Raum stand, die Pilze wären eigentlich gar nicht so würzig, sondern eher bitter. Fazit: ja, durchaus bitterlich, aber trotzdem würzig.

Der Grobschollige Riesenschirmpilz (Macrolepiota konradii).

Das Eselsohr (Otidea onotica) erlebt in diesem Jahr einen starken Aspekt und durfte daher auch in der Märkischen Schweiz nicht fehlen.

Welch ein andächtiger Moment!

Soll es sich um die Grünende Fichten – Koralle (Ramaria abietina) handeln? Mit viel Phantasie vielleicht!

Der Blick in dieses Körbchen verheißt nichts gutes und ruft nach dem Fachmann.

Ein schöner Fund waren diese Rötenden Wachstrichterlinge (Cantharellula umbonata). Wir finden sie in Gruppen in feuchten, moosreichen und sauren Nadelforsten.

Mitten im Moos eines Waldweges stand er endlich. Der 1. Steinpilz (Boletus edulis).

Der Steinpilz ist zwar hübsch, aber diese Pilzfreundin grübelt vielmehr, um welchen, eher filigranen Hutträger, es sich in ihren Händen handeln könnte.

Schnell noch ein Bild machen, bevor der Steinpilz fachgerecht geerntet wird. Da haben die Kleinsten doch ganz andere Sorgen.

Steinpilze fachgerecht ernten, bedeutet nicht abschneiden, sondern heraus drehen und den Stiel mit einem Messer säubern oder bei Madenbefall stutzen. Das filigrane Pilzchen ist übrigens ein Amiant – Körnchenschirmling.

Buckel – Täubling (Russula caerulea). Typisch für solch saure Kiefernstandorte.

Schneckling oder Schwindling?

Junger Hallimasch (Armillaria spec.) im Umfeld einer alten Birke. Klar, dass hier sogleich die Messer gewetzt wurden.

Mit brachialer Gewalt wird diesem Edel – Reizker (Lactarius deliciosus) gedroht. Es wird wohl eine blutige Angelegenheit.

Wie Blumengebilde anmutend, brechen gerade diese Erdsterne aus ihrem Substrat heraus.

Stark giftige Fleischrosa – Schirmpilze (Lepiota subincarnata).

Und wie so oft und wie es auch sein sollte, zum Schluss der Eröffnungsexkursion noch ein ganz besonderer Fund am Stamm einer alten Ulme. Der Ulmen – Holzrasling (Lyophyllum ulmarium). Leider nur ein Einzelexemplar.

Die Fundstücke werden auf Papptellern ausgebreitet.

Und die Würzigen Tellerlinge für die Verkostung vorbereitet.

Tellerlinge gehören auf einen Teller, wohin auch sonst!

Und schon sind wir wieder unterwegs.

Die Müncheberger Flugsanddüne.

Und nun geht es wieder diese Waldschneise mit ihrem Trockenrasen und Orchideenwiese entlang. Im vergangenen Jahr ein wahre Fundgrube von teils seltenen Arten.

Und es geht auch gleich gut los. Der Rosenrote Schönkopf (Calocybe carnea) ist schon eine schöne, beachtenswerte Art und nah mit dem Maipilz verwandt.

Der Hasen – Stäubling (Calvatia utriformis) ist eine Charakterart solcher Trockenstandorte. Der große Bauchpilz ist jung essbar. Er muss Druckfest, innen weiß und schnittig sein.

Stets unter Kiefern und auf sandigen, aber eher basischen Böden, finden wir den Bluttäubling (Russula sanguinea). Ein scharfer Sprödblättler.

Hier eine besonders schöne Missbildung beim Bluttäubling mit Kussmund!

Ein sehr schöner und großer Ockersporer ist der Braune Ledertäubling (Russula integra) des sandigen Nadelwaldes.

Nach gezielter Suche haben wir auch wieder den Kleinsten Erdstern (Geastrum minimum) entdeckt. Bereits im Vorjahr begeisterte uns dieser Winzling, den Christopher Engelhardt damals akribisch untersucht und entsprechend bestimmt hatte.

Auf moosigen Wiesen findet sich nicht selten der Gelblichweiße Helmling (Mycena flavoalba).

Und dann endlich auch der erste Saftling.

Es handelt sich um den recht häufigen Schwärzenden Saftling (Hygrocybe nigrescens).

Hier sehen wir den Weißen Schirmling (Lepiota alba). Typisch ist der leicht gelbliche Hutscheitel und diese Färbung findet sich auch im unteren Stielbereich wieder.

Flaumiger Milchling oder Blasser Zottenreizker (Lactarius pubescens). Immer unter Birken und durch seine Schärfe ungenießbar.

Hier sehen wir den Stumpfen Saftling (Hygrocybe chlorophana). Er wächst auf Wiesen, Weiden, grasigen Wäldern und auf Heiden.

Stumpfer Saftling (Hygrocybe chlorophana var. aurantiaca) in seiner orangen Form.

Eine leicht kenntliche Art aus dieser, an sich komplizierten Gattung, ist der Spitzgebuckelte Saftling (Hygrocybe persistens).

Wir finden ihn auch unter der wissenschaftlichen Bezeichnung Hygrocybe acutoconica. Ein noch relativ häufiger Wachsblättler auf Wiesen, Trockenrasen und Dünen.

Und auch in diesem Jahr war er wieder dort, der Blaugrüne Zärtling (Entoloma incanum). Pilz des Jahres 2013.

Diese Wachsblättler begeisterten uns ganz besonders. Wuchsen sie doch in größerer Menge und erinnern durch ihr plastisches, fleischiges Aussehen an den Wiesen – Ellerling. Und so dürfte es sich auch um den Weißen Wiesen – Ellerling (Cuphophyllus borealis) handeln. Eine seltene Art, die ich hier das erste mal bewusst gefunden habe.

Weißer Wiesen – Ellerling (Cuphophyllus borealis). Essbar, aber nur wenn einem keine andere Nahrung zur Verfügung steht, um dem Hungertod zu entkommen. 

Apothezien der Gattung Peziza. Näheres unter dem Mikroskop.

Und nochmal Saftlinge (Hygrocybe spec.).

Zur genauen Bestimmung sollte auch hier das Mikroskop heran gezogen werden. Erdzunge aus der Gattung Geoglossum.

Diese fleischigen und attraktiven Blätterpilze wuchsen am Waldrand in großen Mengen. Für mich war es nach vielen Jahren ein Wiedersehen mit dem Großen Rettich – Fälbling (Hebeloma edurum). Eine seltene Fälblings – Art, die allerdings ungenießbar ist.

Und hier der stattliche Pilz noch einmal in der Nahaufnahme.

Zu diesen Haarschleierlingen (Cortinarius spec.) habe ich noch keine gute Idee.

Der Kuhrötliche Schönkopf (Calocybe civils) ist in sandigen Nadelwäldern in manchen Jahren keine Seltenheit.

Schönköpfe erinnern habituell an Ritterlinge (Mai – Ritterling). Gut ist hier auch der für diese oft so typische Burggraben zu erkennen.

Fundbesprechung am Abend.

Auch der Geruch spielt bei der Pilzbestimmung oft eine große Rolle.

Wie doch die Zeit vergeht. Schon ist Sonntag morgen und wir starten zu unserer Abschlussexkursion.

Laubholz – Harzporlinge (Ischnoderma resinosum) an einer toten Rotbuche.

Violettlich durchgefärbtes Fleisch zeigt der Papagei – Täubling beim Abziehen seiner Huthaut.

Zimtbrauner Hautkopf (Cortinarius cinnamomeus).

Eine schöne Gruppe von Gelben Knollenblätterpilzen (Amanita citrina var. alba) in ihrer weißen Variante. Geruch nach Kartoffelkeller beachten! Leicht giftig.

Ein ansehnlicher Steinpilz.

Zwar haben sich die Schnecken schon ein wenig gütlich getan, aber ansonsten noch ganz in Ordnung.

Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare). Giftig!

An Nadelholz zeigt sich hier der Wilde Hausschwamm (Serpula himantioides).

Ein junger Birkenpilz (Leccinum scabrum) wie aus dem Bilderbuch. Er wird heute ein kleines Abendbrot in Dresden bereichern.

Und das war die bunte Truppe, die in das Umweltzentrum Drei Eichen, in der Märkische Schweiz, zu unserem kleinen Pilzseminar aus nah und fern angereist war. Wir bedanken uns sehr herzlich bei Oliver Justus und dem Team von Drei Eichen, die uns dieses schöne und lehrreiche Wochenende möglich machten. 19. September 2021. Foto: Doreen Justus.

Eine Neuauflage ist für 2022 angedacht. Siehe unter Termine!

15. September 2021 – Mittwochsexkursion

Mittwochsexkursion im Strohkirchener Holz

Auch für interessierte Gäste

Es ging in den 4. Quadranten von MTB 2132 = Mallentin

Stockschwämmchen (Kuehneromyves mutabilis) satt heute im Strohkirchener Holz.

Am 21. August des Jahres 2019 bin ich letztmalig in diesem Waldgebiet unterwegs gewesen. Damals war es eine Mittwochsexkursion bei sehr trockenen Verhältnissen und hochsommerlicher Hitze. Entsprechend dürftig war das Ergebnis. 

Nun, heute war es zwar vielseitiger, die Jahreszeit ist ja schon recht fortgeschritten, aber dennoch war das allgemeine Frischpilzaufkommen im Vergleich zu anderen Wälder recht mager. Stockschwämmchen hätten jedoch so manchen Pilzkorb füllen können. Mich begleitete heute ein Pärchen aus Thüringen.

Ich glaube, diese Art habe ich im Feld falsch bestimmt und aufgeschrieben. Beim Auswerten der Bilder fällt mir ein gelblicher Anflug in der Hutmitte auf. Daher könnte es sich nicht um den Elfenbein-, sondern den Verfärbenden Schneckling (Hygrophoris cossus) handeln.

Ein üppiges Vorkommen des Gelbblättrigen Birken – Ritterlings (Tricholoma fulvum). Stets unter Birke! Der Pilz ist jedoch minderwertig, was seine kulinarischen Qualitäten anbelangt.

Während es sich bei dem heller gefärbten Exemplar um einen ausgesprochen häufigen Massenpilz in den Mecklenburgischen Buchenwäldern handelt, nämlich um den Süßlichen Milchling (Lactarius subdulcis), ist der Orangefuchsige Milchling (Lactarius ichoratus) bei uns eher selten.

Die Gruben – Lorchel (Helvella lacunosa).

Hier dürfte es sich um den Fleischrosa Schirmpilz (Lepiota subincarnata) handeln. Er gehört in eine Gruppe von Schirmpilzen, von denen einige Knollenblätterpilzgifte enthalten und somit potentiell tödlich wirken können.

Nur eine braune Form der Herbstlorchel (Helvella crispa)?

Hoch erfreut waren wir über diese Herkuleskeule (Clavariadelphus pistillaris).

Ein schöner Fund ist auch dieser Hainbuchen – Hautkopf (Cortinarius schaefferi). Eine ziemlich seltene Rote Liste Art.

Immer wieder ein schöner Anblick ist der Igel – Stäubling (Lycoperdon echinatum).

Ein imposantes Massenvorkommen der Steifen Koralle (Ramaria stricta).

Ein alter, feucht und schattig liegender Laubbaumstamm fiel bereits von ferne ins Auge, weil er ungewöhnlich rot schimmerte.

Das der Rote Kugelschleimpilz (Tubifera ferruginosa var. arcyria) nur eine Form des Lachsroten Schleimpilzes sein soll, ist für mich schwer nachzuvollziehen.

Bevor wir den Stockschwämmchen die zähen Stiele kürzen, muss immer darauf geachtet werden, dass diese die typischen braunen Schüppchen besitzen.


Hier die Artenliste von MTB 2132/4 = Strohkirchener Holz: Stockschwämmchen, Breitblättriger Rübling, Horngrauer Rübling, Heftel – Nabeling, Grünblättriger Schwefelkopf, Langstieliger Knoblauch – Schwindling, Verfärbender – Schneckling, Rehbrauner Dachpilz, Brandiger Ritterling, Violetter Lacktrichterling, Schwarzgezähnelter Helmling, Lilaseidiger Rißpilz, Grüngelbes Gallertkäppchen, Samtiger Schichtpilz, Schmetterlings – Tramete, Graubräunlicher Dickfuß, Löwengelber Stielporling, Gallertfleischiges Krüppelfüßchen, Rosablättriger Helmling, Sonnen – Täubling, Frauen – Täubling, Herber Saftporling, Gelbblättriger Birken – Ritterling, Fleischroter Lacktrichterling, Süßlicher Milchling, Ahorn – Holzkeule, Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Gruben – Lorchel, Schärflicher Ritterling, Gelbmilchender Helmling, Krauser Adernzähling, Rettich – Helmling, Rosa – Helmling, Herbst – Lorchel, Weißvioletter Dickfuß, Beutel – Stäubling, Herkuleskeule, Beringter Buchen – Schleimrübling, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Glimmer – Tintling, Gelbbrauner Trichterling, Gilbender Erdritterling, Ledergelber Schwindling, Mehlpilz, Halsband – Schwindling, Kammkoralle, Birken – Blättling, Gift – Häubling, Bluthelmling, Steife Koralle, Echter Zunderschwamm, Wurzelnder Marzipan – Fälbling, Hainbuchen – Hautkopf, Igel – Stäubling, Brandkrustenpilz, Rotrandiger Baumschwamm, Blauer Träuschling, Orange Loreleia, Striegelige Tramete, Birnen – Stäubling, Roter Kugelschleimpilz, Halbresupinater Weichporling, Graugrüner Dachpilz, Hochthronender Schüppling, Widerlicher Ritterling, Gallen – Täubling, Orangefuchsiger Milchling und Schwarzroter Täubling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine! 

14. September 2021 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Vorbereitungstreffen für unsere Großpilzausstellung 2021

Treff war am Dienstag, dem 14. September 2021, um 18.00 Uhr im Mykologischen Informationszentrum in Wismar, ABC Straße 21.

Bei günstigen Wachstumsverhältnissen können sicher wieder um die 250 Großpilzarten zu bewundern sein.

Vom 01. – 04. Oktober 2021 soll die 29. Großpilzausstellung in Wismar über die Bühne gehen. Eigentlich hätten wir in diesem Jahr 30 – jähriges Jubiläum, aber da wegen der Corona – Krise im Herbst 2020 die große Ausstellung abgesagt werden musste, wird im nächsten Jahr der runde Geburtstag nachgeholt. So wollen wir heute in gemütlicher Runde zusammen kommen und klären, wer wann Zeit hat und zum gelingen unserer größten Veranstaltung des Jahres beitragen kann. Geklärt werden muss, wer in den Tagen zuvor und vielleicht auch während der Ausstellung in Wald und Flur unterwegs sein kann, um unsere Exposition mit attraktiven Frischpilzen auszustatten. Wer kann bei der Vorbereitung unseres Imbissgeschäftes helfen und wer ist am 02. und 3. Oktober mit dabei, die Betreuung der Ausstellung mit zu übernehmen und beim Imbiss zu helfen.

Es sind also wichtige Fragen zu erörtern und ich hoffe auf eine rege Teilnahme.  

11. September 2021 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünlings

Sie führte durch die Kühlung

Nicht das erste mal ist die Kühlung Ziel einer unserer Pilzwanderungen. Letztmalig waren wir genau vor zwei Jahren hier unterwegs. Damals im südöstlichsten Bereich der Kühlung, im Hütter Wohld. Es war eine gut besuchte Lehrwanderung und auch das Angebot an Frischpilzen war, im Gegensatz zu den damals meist sehr trockenen und pilzarmen Wäldern der Umgebung, hier durchaus erfreulich. Auch die Herbsttrompete war punktuell zahlreich vertreten und die Feinschmecker unter den Kochtopf – Mykokologen fielen voller Begeisterung über sie her. Die Kühlung ist ein Höhenzug westlich und südlich von Bad Doberan, der recht markant vom Ostseestrand bei Kühlungsborn bis auf knapp 130 m (Dietrichshagener Berg) über den Meeresspiegel aufsteigt. Ein kleines Mittelgebirge direkt oberhalb des Ostseestrandes. Die Nordhänge der Kühlung sind stark zerklüftet mit kleineren Tälern und Senken. Daher der Name Kühlung, denn hier weht oft eine Frische Briese von der Ostsee her. Und das es tatsächlich ein kleines Mittelgebirge ist, wissen selbst die Pilze. Unser Ostseepilz Christian Ehmke http://www.ostseepilze.dekonnte hier vor zwei Jahren beispielsweise den Olivgelben Holzritterling erstmal in M-V nachweisen. Eine montane Art, die normalerweise nichts im Flachland zu suchen hat. 

Heute waren wir nur eine überschaubare Truppe und auch das Frischpilzaufkommen war recht übersichtlich.

Ein schöner Dickröhrling gleich zu Beginn. Leider ungenießbar, wie sein deutscher Name bereits erahnen lässt: Wuzelnder Bitter – Röhrling (Boletus radicans).

Fundbesprechung.

Ein Steinpilz (Boletus edulis) wie man sich ihn wünscht.

Der Purpurschwarze Täubling (Russula atropupurea) ist im Mischpilzgericht am besten aufgehoben, da er nur mäßige Geschmacksqualitäten aufweist.

Der Gelbschuppige Hallimasch (Armillaria lutea) ist gut erhitzt, wie alle Vertreter seiner Gattung, ein guter Speisepilz.

Grauer Wulstling (Amanita excelsa). Man beachte die geriefte Manschette, wenn er gegessen werden soll. Beim sehr ähnlichen Pantherpilze wäre diese oberseitig glatt.

Die Gemeine Hundsrute (Mutinus caninus).

Die Gelbe Krustenpilz (Hypocrea rufa)  überzieht alles, was ihr in die Quere kommt.

Zwei wunderschöne Safran – Schirmpilze (Macrolepiota rhacodes) in der Fichten – Nadelstreu.

Die Krause Glucke zieht alle Blicke auf sich und war in der Fichtenforst bereits von weitem auszumachen.

Wirklich ein prächtiges Teil.

Da ist natürlich die Freude groß und die Pilzmahlzeit gesichert.

Einen schönen Anblick liefert der Grauhäutige Scheidenstreifling (Amanita submembranacea). Essbar.

An feuchtem Buchenholz findet sich im feuchteren Herbst häufig das Zitronengelbe Reisigbecherchen (Bisporella citrina) ein.

Steife Koralle (Ramaria stricta) in trauter Eintracht mit Trompeten – Pfifferlingen.

Diese Trompeten – Pfifferling (Cantharellus tubaeformis) sind überständig. Sie waren schon einmal trockener Luft und Wind ausgesetzt.

Gleich daneben ein junger Steinpilz (Boletus edulis) frisch und ohne Trockenschäden.

Der ungenießbare Wollige Milchling (Lactarius vellereus) wird auch Erdschieber genannt. Hier käme auch der Begriff Laubschieber in Betracht.

Ein Mörder schlüpft aus dem Ei. Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides).

Dieses Exemplar ist hingegen schon gut entwickelt. 50g Frischpilzmasse des Grünen Knollenblätterpilzes (Amanita phalloides) können bereits tödliche Folgen für einen gesunden und erwachsenen Menschen haben.

Eines der beliebtesten Foto Objekte im Reich der Großpilze, stellt der Buchen – Schleimrübling (Oudemansiella mucida) dar.

Der Verfärbende Schleimkopf (Cortinarius nemorensis) soll essbar sein.

Der Buchen Spei – Täubling (Russula marei) schmeckt brennend scharf.

Herbsttrompeten (Craterellus cornucopioides).

Immer wieder schön und farbauffällig sind die Grünspan – Becherlinge der Gattung Clorosplemium.

Nicht selten in gehaltvolleren Buchenwäldern anzutreffen ist der Rauchbraune Milchling (Lactarius azonites).

Der Sommer 2021 bot besonders günstige Wachstumsbedingungen für den Violettstieligen Pfirsichtäubling (Russula violeipes). Essbar.

Am Ende hat es sich doch ganz gut gelohnt. Hier muss ich aber nochmal rüber schauen. Ich glaube, es ist noch mindestens ein scharfer Täubling dabei.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

08. September 2021 – Mittwochsexkursion

Mittwochsexkursion im Törber Holz

Auch für interessierte Pilzfreunde

MTB: 2132/3 – Mallentin ist an der Reihe

Im recht trockenen Sommer 2019 war das Törber Holz bereits schon einmal im Programm meiner Mittwochsexkursionen. Siehe unter „Mittwochsexkursion vom 14.08.2019“ Vorherige Regenfälle ließen damals gerade ein zaghaftes Frischpilzaufkommen sprießen, welches aber bei neuerlicher Hitze und Trockenheit im Keim zu ersticken drohte. Es gab also nicht all zu viel zu entdecken. Auch heute war es hier nicht gerade überschwänglich. Leider wurde vor wenigen Jahren teils ziemlich radikal abgeholzt. Zumindest im Zentrum des Waldes entstand ein regelrechter Kahlschlag. Aber keine Angst, es ist noch reichlich unterschiedlich strukturierter Wald vorhanden. Es hatten sich für diese Tour zwei Pilzfreundinnen  und ein Pilzfreund angemeldet. Eine junge Dame aus Lübeck und ein Urlauberpärchen aus südlicheren Gefilden in Deutschland. Dazu stoß zusätzlich auch Roland aus Schönberg, der Mitglied des Rehnaer Pilzvereins ist, zu uns.

Einer der schönsten Funde heute, ein Schmarotzer – Röhrling (Xerocomus parasiticus) auf Dickschaligem Kartoffel – Hartbovist.

Auch der Krumstiel – Schüppling (Pholiota tuberculosa) ist nicht häufig auf unseren Kartierungslisten zu finden.

Purpurschwarze Täublinge (Russula atropurpurea) in trauter Eintracht mit einem Dachpilz.

Ein junger Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) mit Guttationströpfchen.

Der Brandige Ritterling (Tricholoma ustale) des Buchenwaldes.

Ein beliebtes Wanderziel im Törber Holz, die Märchen – Eiche.

Der Warzen – Schirmpilz (Macrolepiota mastoidea). Diesen Vertreter der Riesenschirmpilze habe ich bisher kaum gefunden und kartiert. Er besitz  vergleichsweise nur winzige Hutschuppen und zeichnet sich durch seinen brustwarzenähnlichen Hutbuckel aus. Essbar.

Wasserfleckiger Rötel – Trichterling (Lepista gilva).

Ein junger Safran – Schirmpilz (Macrolepiota rhacodes) des Fichtenforstes.

Das filigrane Luftmyzel des Helmlings – Schimmels (Spinellus fusiger).

Sind es Ledergelbe Öhrlinge (Otidea alutacea)?

Kalkhaltigen Untergrund benötigt der Violettliche Schwindling (Marasmius wynnei).

Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius) unter Fichten.

Gelbstielige Dachpilze (Pluteus romellii).

Junge Dünnfleischige Anis – Champignons (Agaricus silvicola). Ein klassischer Waldbewohner.

Einer der schönsten Funde heute, zwei Papageigrüne Saftlinge (Hygrocybe psittacina).

Zwei Judasohren (Hirneola auricula – judae). Natürlich auch ein kleiner Tintling, den wir nicht näher bestimmt haben.

Zu diesem wunderbaren Schleimpilz ist mir noch nichts näheres eingefallen.

Ganz zum Schluss noch ein besonderer Leckerbissen, aber bitte nicht wörtlich nehmen, der Pilz ist giftig! Ich meine damit, dass es sich um eine nicht gerade häufige Art handelt, um den Grünroten Rißpilz (Inocybe haemacta). Grünscheitliger Hut und bei Berührung rötend!


Hier die Artenliste von MTB 2132/3 – Törber Holz: Rosa – Helmling, Langstielige Ahorn – Holzkeule, Halbresupinater Knorpelporling, Rettich – Helmling, Dünnfleischiger Anis – Champignon, Safran – Schirmpilz, Wasserfleckiger Rötel – Trichterling, Lilablättriger Mürbling, Breitblättriger Rübling, Grünblättriger Schwefelkopf, Rosablättriger Helmling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Schmarotzer – Röhrling, Striegeliger Schichtpilz, Fleischroter Lacktrichterling, Schwarzschneidiger Helmling, Gelbblättriger Birken – Ritterling, Mehlpilz, Rillstieliger Helmling, Roter Fliegenpilz, Brennender Rübling, Knopfstieliger Rübling, Gemeine Stinkmorchel, Birken – Zungenporling, Rotrandiger Baumschwamm, Ranziger Trichterling, Echter Zunderschwamm, Flatter – Milchling, Krumstiel – Schüppling, Eichen – Zystiden – Rindenpilz, Eichen – Milchling, Kahler Krempling, Eichen – Mehltau, Schmetterlings – Tramete, Herber Saftporling, Papagei – Täubling, Rötende Tramete, Graublauer Reiftäubling, Gelber Knollenblätterpilz, Purpurschwarzer Täubling, Gallen – Täubling, Süßlicher Milchling, Blaublättriger Schleimkopf, Dickblättriger Täubling, Warzen – Schirmpilz, Flaschen – Stäubling, Maronen – Röhrling, Fichten – Koralle, Perlpilz, Blauender Saftporling, Falscher Pfifferling, Erdwarzenpilz, Rehbrauner Dachpilz, Violettlicher Schwindling, Gelbräunlicher Trichterling, Rotfuß – Röhrling, Grüner Anis – Trichterling, Grauer Wulstling, Gelbweißer Täubling, Klebriger Hörnling, Langstieliger Knoblauch – Schwindling, Wurzel – Schleimrübling, Frauen – Täubling, Gelbstieliger Dachpilz, Gelbmilchender Helmling, Papageigrüner Saftling, Wolliggestiefelter Schirmpilz, Grauer Korallenpilz, Gesäter Tintling, Judasohr und Grünroter Rißpilz.  


Wir verabschieden uns vom Törber Holz.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

04. September 2021 – Vereinstreffen am Roten See

Der Rote See rief zum 16. Vereinstreffen

Pilzverein Heinrich Sternberg e. V. Rehna

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Gegen 09.45 Uhr fand die Begrüßung aller Teilnehmer auf dem Parkplatz am Roten See statt. Nach einigen einleitenden Worten vom Vorsitzenden des Rehna Pilzvereins, Torsten Richter und Reinhold Krakow vom Mykologischen Informationszentrum Steinpilz – Wismar, starteten wir zu unseren Exkursionen in zwei Gruppen und in unterschiedliche Bereiche der umliegenden, waldreichen Umgebung.

Der Start ist geglückt und es wird sich auch schon gebückt.

Fundbesprechung bereits kurz nach dem Start.

Würzige Tellerlinge (Rodocybe truncata) am Wegesrand. Der Würze liegt in im Pilz enthaltenen Bitterstoffen.

Wohl dem, der ein professionelles Pilzmesser dabei hat.

Hier darf das Pilzmesser getrost stecken gelassen werden, denn der Kegelschuppige Schirmpilz (Lepiota aspera) riecht stechend und schmeckt absolut nicht gut.

Forschen Schrittes geht es bergauf.

Der Rotbraune Flämmling (Gymnopilus picreus) ist zwar ein schöner, kleiner und meist büschellig an totem Fichteholz wachsender Blätterpilz, aber wie alle Flämmlinge bitter und daher ungenießbar.

Ist der Flaschen – Stäubling (Lycoperdon perlatum) noch innen weiß und druckfest darf er mitgenommen werden. Das heißt, mitgenommen darf er auf jeden Fall, aber er wäre dann noch Pfannentauglich.

Diese, bereits etwas angetrockneten Seidigen Ritterlinge (Tricholoma columbetta) gehören nicht gerade zu den häufigsten Ritterlingen. Für den Kenner aber durchaus ein Speisepilz.

Die Gelbe Lohblüte (Fuligo septica), ein kriechender Schleimpilz.

Ein Küken durchbricht seine Eihülle. Es ist ein Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides). Tödlich giftig!

Essbare Grubenlorcheln (Helvella lacunosa).

Riecht zwar dezent angenehm, aber trotzdem ungenießbar, der Wohlriechende Gürtelfuß (Cortinarius torvus).

Das Eselsohr (Otidea onotica) ist in dieser Saison besonders häufig anzutreffen.

Der Stinktäubling (Russula foetens) gehört zur Gruppe der ungenießbaren Kammtäublinge.

Eine weiße Milch absondernder Sprödblättler des gehaltvolleren Buchenwaldes, der Braunfleckende Milchling (Lactarius fluens). Ungenießbar.

Nicht nur seine Färbung, auch der stechende Leuchtgasgeruch lassen den Schwefel – Ritterling (Tricholoma sulphureus) leicht erkennen.

Der Zitronenblättrige- oder Tränen – Täubling (Russula sardonia) ist ein scharf schmeckender Kiefernbegleiter auf sandigen Böden. Ungenießbar.

Braune Raslinge (Lyophyllum fumosum) sind weißsporige, büschelig wachsende Speisepilze auf verschiedenen Böden.

Hier sehen wir offensichtlich einen am Hutrand behangenen und beringten Glockenschüppling der Gattung Pholiotina.

Noch junge Tiegel – Teuerlinge (Crucibulum laeve).

Und gleich daneben Gestreifte Teuerlinge (Crucibulum laeve).

Ein Breitblättriger Rübling (Megacollybia platyphylla) mit besonderer Ästhetik.

Essbare Fichten – Reizker mit ihrem rötlichen Milchsaft.

Knopfstielige Rüblinge (Collybia confluens) wachsen meist büschelig in dichten Gruppen und gerne auch in Hexenringen. Ungenießbar.

Ein Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus) sollte lieber nicht in die Speise gelangen.

Gegen 13.00 Uhr haben sich dann alle wieder an der dortigen Blockhütte eingefunden und die Pilzfunde knnten vorgestellt und präsentiert werden. Gleichzeit konnte man sich und wie gewohnt, an der dortige gastronomischen Einrichtung stärken. Wir machen es uns also gemütlich bei Speis und Trank und mit einem Pils konnte auf die Erfolge an der Pilzfront angestoßen werden. 

An der Blockhütte am Roten See.

Die Erträge sind zwar überschaubar, aber das gefundene Sammelsurium sieht zumindest schön bunt aus.

Hier noch einige Bilder und Nachbestimmungen von Torsten Richter aus Rehna:

Albert & Mandy Heuckrodt mit ihrer herrlichen Krausen Glucke.

Schön, diese kleinen Schirmlinge. Es gibt aber einige gefährliche Giftpilze unter ihnen!

Ledergelber Öhrling (Otidea alutacea).

Schiefergrauer Becherling (Peziza sucosella) am Roten See.

Und das Wichtigste zum Schluss, unser Erinnerungsfoto an der Badestelle des Roten Sees. 04. September 2021.

01. September 2021 – Mittwochsexkursion

Mittwochsexkursion im Börzower Wald

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das MTB: Mallentin – 2132/2

Wir waren beiderseits des Bahndammes unterwegs.

Der Questiner/Börzower Wald ist eines der beliebtesten Pilzsucher – Reviere im Raum Grevesmühlen. Wir finden hier hauptsächlich sandige Böden vor. Kiefern, Fichten und Buchenforste sind dominant. Garniert mit zahlreichen Birken. Besonders vielfältig ist das Großpilzaufkommen entlang der durch den Wald verlaufenden Bahnstrecke. Das ist gerade auch für eine Kartierungsaktion von Bedeutung, da durch den Gleisbau und dessen Schotterbett Kalkeinträge in die angrenzenden, in der Regel sauren Waldböden, erfolgt sind. Entsprechend vielseitig gestaltet sich auch das Artenspektrum. Natürlich liegen aus dem Bereich schon zahlreiche Funddaten vor, so dass es nicht einfach sein sollte, neue Fundpunkte zu ergattern.

Dazu trafen sich heute fünf interessierte Pilz- und Vereinsfreunde aus Renzow, Lübeck, Rostock und Wismar. Und es wurde ein voller Erfolg, denn es war einiges los und die eine oder andere Pilzart war tatsächlich neu für meine Datenbank. 

Ganz zu Beginn einige Grubenlorcheln (Helvella lacunosa).

Sehr scharf in den Lamellen ist der Schwarzrote Spei – Täubling (Russula atrorubens).

Der Verfärbende Schleimkopf (Cortinarius nemorensis) entpuppte sich heute als Massenpilz entlang der Bahngleise.

Dieser junge Haarschleierling (Cortinarius spec.) gab uns als Einzelstück Rätsel auf. Zur Bestimmung vieler Arten aus dieser schwierigen Gattung sollten möglichst Fruchtkörper in unterschiedlichen Entwicklungsstadien vorhanden sein.

Foto – Termin an der Bahnböschung. Hoffentlich rauscht nun kein Zug heran!

Familie Edel – Reizker (Lactarius deliciosus) stand hier Model. Durch den Schotter des Gleisbetts wurde Kalk in den Boden gespült, der diesen delikaten Speisepilz im Beisein von Kiefern auf den Plan rief.

Birken Speitäublinge (Russula betularum).

Unter Kiefern, auf sauren Sandböden, findet sich der essbare Buckel – Täubling (Russula caerulea).

Neu für diesen Quadranten ist auf jeden Fall die sehr seltene Grünspitzige Koralle (Ramaria apiculata), die an Nadelholz (Kiefer) vorkommt.

Besonders im September tritt der Rostfleckige Helmling (Mycena zephirus) in Nadelforsten, insbesondere in denen von Kiefern, als Bodendecker in Erscheinung.

Ähnliches gilt oft auch für den Violetten Lacktrichterling (Laccaria ametystina) in Buchenwäldern.

Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus).

Ein besonderes Plätzchen hat sich dieser Hellsporer ausgesucht. Sollte es ein Spechtloch – Helmling sein? Das wäre tatsächlich eine neue Art. Ich denke, wir dürfen ihn als Alkalischer Helmling (Mycena alcalina) ansprechen.

Gerne in Kiefernwäldern zu hause ist der Kuhrötliche Schönkopf (Calocybe civilis).

Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides).

Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron).

Einer der häufigsten Vertreter seiner Gattung ist der Wohlriechende Gürtelfuß (Cortinarius torvus).

Der Graue Langfüßler (Helvella macropus) bildete heute Massenbestände aus.

Auch der Gelbblättrige Birken – Ritterling (Tricholoma fulvum) kann in zahlreichen Exemplaren ausschließlich unter Birken vorkommen.

Sehr zahlreich und oft in Hexenringen ist auch der Gestielte Schütterzahn (Sistotrema confluens) zu beobachten.

Die beliebten Eierschwämme (Cantharellus cibarius) gab es stellenweise in Menge, so dass sich Phillip mit ihnen ausgesprochen gut eindecken konnte. Sind es doch seine Lieblings – Speisepilze.

Stellenweise größere Trupps von essbaren Eselsohren (Otidea onotica).

Der ungenießbare Strohblasse Ritterling (Tricholoma stiparophyllum) ist im Herbst ein häufiger, oft in großen Trupps auftretender Birkenbegleiter.

Knollenblätterpilze in weißer Tracht, aber dennoch keine Weißen- , sondern Gelbe Knollenbätterpilze (Amanita citrina, var. alba) in ihrer weißen Form. Kartoffelkeller – Geruch! Schwach giftig.

Ebenfalls ein treuer Birkenbegleiter ist der Geschmückte Gürtelfuß (Cortinarius armillatus), allerdings nur punktuell mal etwas häufiger in sauren Birkenbereichen.

An anderer Stelle weitere Vertreter der Gattung Otidea = Öhrlinge. Höchstwahrscheinlich handelt es sich um den Kröten – Öhrling (Otidea bufonia).

Und nochmals Öhrlinge, wieder an anderer Stelle unter Kiefern und Buchen. Offensichtlich selbige Art wie oben.

Recht struppige Tintlinge (Coprinus spec.).

Einmal den Hut anlecken und alles ist klar: Galliger Schleimfuß (Cortinarius vibratillis). Gallig nicht nur am Fuß, sondern auch auf dem Hut!

Zwar nicht Galle bitter, dafür aber ätzend scharf, besonders in den Lamellen, sind diese Spei – Täublinge (Russula emetica).

Hier sehen wir den absoluten Top – Fund der heutigen Mittwochsexkursion, den Heide – Milchling (Lactarius musteus). Er gehört zu den seltensten Milchlingen in M-V.

Wesentlich häufiger und ausschließlich unter Birken findet sich der giftige Birken – Milchling (Lactarius torminosus). Er ist der klassische Verwechslungspartner des Edel – Reizkers. Besitzt aber weiße, scharfe Milch und zumindest in der Jugend einen wollig – filzigen Hutrand.

Hier zum Vergleich der nicht weit entfernt gefundene Edel – Reizker (Lactarius deliciosus). Immer unter Kiefern auf kalkhaltigeren Sandböden.

Der Rote Fliegenpilz (Amanita muscaria) ist zwar ein bevorzugter Birkenbegleiter, kommt aber auch mit anderen Laub- und vor allem Nadelbäumen klar.

Der Birkenpilz (Leccinum scabrum) geht jedoch nicht fremd. Wir finden ihn ausschließlich unter Birken und das von April – November!

Die Birke auf sandigen Böden ist auch für den Kornblumen – Röhrling (Gyroporus cyanescens) der richtige Symbiose – Partner.

Der zellig – hohle Stiel und sein leuchtendes Kornblumenblau sind sein Markenzeichen. Es gibt ihn aber auch in einer nicht blauenden Variante!

Dieser Steinpilz (Boletus edulis) hat es sich an der Oberkannte der Bahnböschung gemütlich gemacht.

Die Eiche ist der Begleitbaum des Weinroten- oder Starkriechenden Herings – Täublings (Russula graveolens).

Der Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita citrina) in seiner Normalform.

Unter Nadelbäumen, insbesondere unter Fichte findet sich nicht selten der Kleine Kakao – Fälbling (Hebeloma truncatum).

Zu guter lezt noch dieser schöne Myxomycet, das Löwenfrüchtchen (Leocarpus fragis) von Christopher Engelhardt in Szene gesetzt.


Hier die Artenliste: Qustiner/Panzower Tannen, MTB: 2132/2: Tigel – Teuerling, Waldfreund Rübling, Pantherpilz, Samtfuß – Krempling, Eichen – Zystiden – Rindenpilz, Schwefel – Ritterling, Eichen – Milchling, Weißflockiger Birken – Gürtelfuß, Ranziger Trichterling, Fleischroter Lacktrichterling, Rotfuß – Röhrling, Kahler Krempling, Grünblättriger Schwefelkopf, Goldschimmel, Birken Speitäubling, Olivgrüner Milchling, Flatter – Milchling, Grubenlorchel, Klebriger Hörnling, Fleischroter Speise – Täubling, Blauender Saftporling, Stink – Stäubling, Violetter Lacktrichterling, Echter Pfifferling, Striegeliger Schichtpilz, Grünspitzige Kiefern – Koralle, Wechselfarbiger Spei – Täubling, Grüner Knollenblätterpilz, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Echter Steinpilz, Verfärbender Schleimkopf, Flaschen Stäubling, Grauer Wulstling, Falscher Pfifferling, Perlpilz, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Eichen Mehltau, Jodoform Täubling, Butterpilz, Gefecktblättriger Flämmling, Blutblättriger Hautkopf, Heftel – Nabeling, Buckel – Täubling, Rostfleckiger Helmling, Purpurschneidiger Bluthelmling, Mäuseschwänzchen, Herber Saftporling, Zedernholz – Täubling, Pfeffer – Röhrling, Roter Fliegenpilz, Fichten –  Koralle, Gelbweißer Täubling, Kornblumen – Röhrling, Madensporiges Kopfbecherchen, Narzißengelber Wulstling, Gedrungener Champignon, Ziegenlippe, Kuhrötlicher Schönkopf, Camenbert – Täubling, Fuchsiger Scheidenstreifling, Papagei – Täubling, Dickblättriger Kohlentäubling, Dünnfleischiger Anis – Champignon, Wohlriechender Gürtelfuß, Beutel – Stäubling, Weißmilchender Helmling, Amiant – Körnchenschirmling, Grobscholliger Riesenschirmpilz, Grauer Langfüßler, Duft – Trichterling, Gelbblättriger Birken – Ritterling, Gelbbräunlicher Trichterling, Schwarzblauer Heftelnabeling, Gestielter Schütterzahn, Kupferroter Gelbfuß, Seidiger Rißpilz, Breitblättriger Rübling, Eselsohr, Rosablättriger Helmling, Strohblasser Ritterling, Knopfstieliger Rübling, Grüner Anis – Trichterling, Porphyrbrauner Wulstling, Birken – Blättling, Rettich – Helmling, Mehlpilz, Dunkelscheibiger Helmling, Geschmückter Gürtelfuß, Graugrüner Milchling, Weinroter Heringstäubling, Stink – Schirmling, Zitronenblättriger Täubling, Heide – Milchling, Brotpilz, Birken – Reizker, Birkenpilz, Riesen – Schirmpilz, Grasgrüner Täubling, Gemeine Stinkmorchel, Kegelschuppiger Schirmpilz, Alkalischer Helmling, Kröten – Öhrling, Löwenfrüchtchen und Kleiner Kakao – Fälbling.   


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine! 

27. August 2021 – Nachtwanderung bei Parchim

Nachtwanderung in den Pfifferlingstannen

Nachtwandern im Jahr des Grünlings

Zur Geisterstunde durch die  Pfifferlingstannen

Die Pfifferlingstannen befinden sich unweit von Parchim und schließen an das romantische Wockertal an. Bereits im vergangenen Jahr sollte hier in der Dunkelheit gewandert werden. Da damals vor möglichen Unwettern gewarnt wurde, musste die Veranstaltung aus Sicherheitsgründen leider ausfallen. Das haben wir heute nachgeholt. Die Genehmigung der zuständigen Forstbehörde lag vor und so stand uns nichts mehr im Wege. Nicht nur, dass im letzten Jahr Unwetter möglich gewesen wären, wir hätten auf Grund der damals herrschenden Trockenheit ohnehin kaum Frischpilze vorgefunden. Ganz anders in diesem Jahr. Wir gerieten in eine regelrechte Pilzschwämme. Der große Aufbruch war hier gerade im Gange, so dass uns im Schein der Lampen einiges geboten wurde.

Im Lichtkegel unserer Lampen entgeht uns nichts. Erst recht kein Pilz!

Wer nun glaubte, dass in der Finsternis nichts zu machen sei, beim Aufstöbern der beliebten Waldkobolde, sollte eines besseren belehrt werden. Ausgerüstet mit Leuchtmitteln, am besten geeignet sind Stirnlampen, die es in jedem besseren Baumarkt gibt, ist es ein wahres Vergnügen, die gesuchten Objekte fokussiert im Lichtkegel der Lampen zu entdecken.

Wir sind startklar.

Es dauerte nicht lange und der erste kleine Steinpilz (Boletus edulis) tauchte im Schein der Stirnlampe auf.

Unzählige Korallenpilze in der Nadelstreu der Fichtenforst.

Fichten – Koralle (Ramaria abietina).

Ein kleiner Zwerg – Champignon (Agaricus spec.) im  Lampenlicht.

Wie Glühwürmchen geht es durch die Nacht.

Die Gemeinen- oder Tränenden Rettich – Fälblinge (Hebeloma crustuliniforme) sind leider ungenießbar.

Und wieder wurde etwas entdeckt.

Es sind essbare Violette Lacktrichterlinge (Laccaria ametystea). Die Fingernägel passen perfekt dazu!

Ein Kornblumen – Röhrling (Gyroporus cyanescens).

Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) durften natürlich nicht fehlen!

Ein Fichten – Reizker (Lactarius deterrimus).

Zimtbraune Hautköpfe (Cortinarius cinnamomeus).

Ein Gold – Röhrling (Suillus flavus).

In einem moosreichen Fichtenforst starteten die Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius) in Mengen durch.

Junge und mastige Braune Ledertäublinge (Russula integra) des Nadelwaldes. Sehr gute Speisepilze!

Ein junger Pantherpilz (Amanita pantherina) schiebt sich aus dem Waldboden der nächtlichen Pfifferlingstannen.

Der absolute Höhepunkt für Pilzberater – Anwärter Phillip Müller! Der tödlich giftige Kegelhütige Knollenblätterpilz (Amanita virosa) stand seit längerem auf seiner Fahndungsliste.

Diese weißen Pilze waren wirklich nicht zu übersehen.

Es handelt sich um ungenießbare Wollige Milchlinge (Lactarius vellereus).

Sie wuchsen hier wie angesät.

Phillip hat wieder etwas entdeckt.

Es sind Kirschrote Spei – Täublinge (Russula emetica).

Und wie soll es auch anders sein! Wie schon vor einigen Jahren auf einer unserer Nachtwanderungen hat Thomas wieder den Vogel abgeschossen und die schönsten Steinpilze im Lampenlicht entdeckt. Da kommt natürlich Freude auf.

Am Ende, gegen Mitternacht, gab es dann am Karpfenteich wieder ein leckeres Nachtmahl von unserer guten Seele Irena serviert.

Pilzfreund Robert scheint es zu schmecken!

Der Karpfenteich nach Sonnenuntergang.

Wann startet die nächste Nachtwanderung? – Siehe unter Termine!

 

25. August 2021 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Holmer Wald

Auch für interessierte Gäste

Es ging in den Messtischblatt – Quadranten 2132/1 = Mallentin

Der Holmer Wald liegt an der Bundesstraße 105 zwischen Wismar und Lübeck und ist deshalb gut erreichbar. Wir finden hier vielfach Nadelwälder auf leichteren, sandigen Böden vor. Es gibt Feuchtgebiete und fast heidenahe Bereiche, aber auch Misch- und Laubwald. Durchaus abwechslungsreich für eine mykologische Erkundungstour. Auch öffentliche, wie individuelle Pilzwanderungen führten bereits hier her.

Bevor wir starteten noch schnell ein Teilnehmerfoto an der Luisenhofer Eiche.

Immer an Eichenholz, der Irrgarten – Porling, besser bekannt unter der Bezeichnung Eichenwirrling (Daedalea quercina).

Dicht beschuppte Safran – Schirmpilze (Macrolepiota rhacodes) im Mischwald. Sie dürfen gerne in den Sammelkorb wandern und haben nichts mit den giftverdächtigen Wiesen- und Treibhausformen zu tun.

Als Mischpilz brauchbar ist der Süßliche Milchling (Lactarius subdulcis) des Buchenwaldes.

Gerne in Begleitung von Kiefern findet sich der Kuhrote Schönkopf (Calocybe civilis), ein Verwandter des Maipilzes.

Nestlinge auf toten Pflanzenresten. Es handelt sich um Tiegel – Teuerlinge (Crucibulum laeve).

Ein noch junger Spitz- oder Kegelschuppiger Schirmpilz (Lepiota aspera). Ungenießbar.

Phillip und Chris in Aktion.

Fundbesprechung.

Rotbrauner Scheidenstreifling (Amanita fulva). Essbar, roh giftig!

Auch die Fleischroten Lacktrichterlinge (Laccaria laccata) dürfen gegessen werden.

Filzige Röhrlinge, auch Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) ganannt.

Die später erst Rostfleckigen Helmlinge (Mycena zephirus) treten von August bis Oktober oft als Bodendecker in Kiefernforsten auf. Ohne Speisewert.

Boletoider Maronen – Röhrling (Xerocomus badius). In dieser Erscheinungsform oft für einen Steinpilz gehalten.

Dort scheint wieder etwas interessantes entdeckt worden zu sein.

Interessant hin, interessant her, es waren nur gemeine Eierschwämme (Cantharellus cibarius).

Immer unter Eichen ist der etwas gezonte und nach Blattwanzen riechende Eichen – Milchling (Lactarius quietus) zu finden.

An totem Fichtenholz findet sich nicht selten und meist büschellig wachsend der Rotbraune Flämmling (Gymnopilus picreus). Ein sehr schöner, aber wie alle Vertreter der Gattung galle – bitter schmeckend!

Im sauren Nadelwald wachsend, mit bräunendem Fleisch und einem intensiven Geruch nach Heringslake ist dieser gute Speisepilz recht sicher zu erkennen. Roter Heringstäubling (Russula xerampelina).

Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron).

Der Jodoform – Täubling (Russula turci) findet sich unter Kiefern auf sandigen Böden. Der essbare Sprödblättler ist gut an seinem, besonders zur Stielbasis hin wahrnehmbaren Jodoform – Geruch zu erkennen.

Auch beim Schmerling oder Körnchen – Röhrling (Suillus granulatus) ist die Kiefer unentbehrlich. Allerdings sollte der Boden schon etwas basenreicher sein.

Der giftige Bruch – Reizker oder Maggipilz (Lactarius helvus) ist ein hervorragen Würzpilz. Trocknen und zu Pilzpulver verarbeiten!

Der Wechselfarbige Spei – Täubling ist jedoch völlig ungenießbar. Diese Eigenschaft ist bereits seinem deutschen Namen zu entnehmen.

Unsere Gäste verabschieden sich nun mit einem bunten Sammelsurium in ihrem Korb, für eine herzhafte Waldpilzpfanne am Abend.

Und nun bricht bei Phillip und Chris das Sammelfieber aus. Gelbe Pfifferlinge bevölkern den Boden unter Eichen und Buchen.

Echter Pfifferling (Cantharellus cibarius).

Fleischrote Speisetäublinge (Russula vesca) wie aus dem Lehrbuch, mit ihrer vom Hutrand zurück gezogenen Huthaut. Ausgezeichneter Speisepilz.

Giftig ist der Zimtfarbene Weichporling (Hapalopilus rutilans).

Der Rosenrote Schönkopf (Calocybe carnea) ist nah mit dem beliebten Maipilz verwandt.

Habituell erinnert aber der Würzige Tellerling (Rhodocybe truncata) eher an den Mai – Ritterling. Guter Speisepilz, mit einer leicht bitterlichen Komponente.

Und schließlich stand am Waldrand noch der Steinpilz (Boletus edulis) vom Dienst.


Hier die Artenliste von MTB 2132/1 = Holmer Wald: Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Eichen – Mehltau, Waldfreund – Rübling, Eichenwirrling, Herber Zwerg – Knäuling, Safran – Schirmpilz, Eichen – Milchling, Grünblättriger Schwefelkopf, Gelber Knollenblätterpilz, Fleichrötlicher Lacktrichterling, Violetter – Lacktrichterling, Sklerotien – Stielporling, Klebriger Hörnling, Breitblättriger Rübling, Knopfstieliger Rübling, Rosablättriger Helmling, Rotfuß – Röhrling, Flatter – Milchling, Grüner Anis – Trichterling, Rotrandiger Baumschwamm, Süßlicher Milchling, Kuhrötlicher Schönkopf, Brennender Rübling, Schmetterlings – Tramete, Behangener Mehlschirmling, Stink – Schirmling, Tiegel – Teuerling, Weißmilchender Helmling, Rostfleckiger Helmling, Goldschimmel, Kegelschuppiger Schirmpilz, Kerbrandiger Napfbecherling, Ohrlöffel, Rotbräunlicher Scheidenstreifling, Rettich – Helmling, Maronen – Röhrling, Heftel – Nabeling, Wurzelschwamm, Stink – Stäubling, Perlpilz, Samtfuß – Krempling, Kahler Krempling, Gelbe Lohblüte, Rehbrauner Dachpilz, Herber Saftporling, Birken – Speitäubling, Falscher Pfifferling, Flacher Lackporling, Rotbrauner Flämmling, Geweihförmige Holzkeule, Echter Zunderschwamm, Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Lachsfarbener Schleimpilz, Pantherpilz, Striegeliger Schichtpilz, Keulenfuß – Trichterling, Maggipilz, Grasgrüner Täubling, Papagei – Täubling, Zedernholz – Täubling, Wechselfarbiger Speitäubling, Sonnen – Täubling, Gemeiner Steinpilz, Flaschen – Stäubling, Porhyrbrauner Wulstling, Mehlpilz, Camenbert – Täubling, Zimtfarbener Weichporling, Dickblättriger Schwarztäubling, Buchen – Speitäubling, Grauer Wulstling, Birken – Zungenporling, Blaugrauer – Reiftäubling. Purpurschwarzer Täubling, Büschel – Rasling, Würziger Tellerling, Blutroter Röhrling, Gezonter Dauerporling, Rosenroter Schönkopf, Widerlicher Täubling, Lilablättriger Mürbling und Gefleckter Rißpilz.  


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

24. August 2021 – Abendwanderung der Pilzfreunde

Abendwanderung der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Sie führte durch die Redentiner Tannen

Eine lange Tradition ist es, zu Beginn der Hauptsaison, im August, eine kleine Abendwanderung zu unternehmen. Dazu sind nicht nur die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e. V. sehr herzlich eingeladen, sondern auch interessierte Nichtvereinsmitglieder. Sozusagen als Einstimmung auf unsere große Nachtwanderung am kommenden Freitag. Als Ziel hatte ich die Stadtnahen Redentiner Tannen ausgesucht. Zusammen mit den Wäldern bei Steinhausen – Neuburg bildet dieses Mischwaldgebiet zwischen Groß Strömkendorf, Hof Redentin und Krusenhagen, das meist auf sandigen Böden steht, dem ehemals Großherzoglichen Forst Farpen.

Sommersteinpilze (Boletus reticulatus) begrüßten uns bei der Ankunft am Waldrand. Fast wären wir mit unseren Autos über sie hinweg gerollt.

Es ist der Pilzwald meiner Jugend und bei mir kamen nostalgische Erinnerungen an eine schöne Zeit auf, als ich hier auf den Pfaden meiner damaligen Steinpilz -Route wandelte. Diese hatte ich mir so zurecht gelegt, das ich bei meiner meist 6 – 8 stündigen Rundwanderung alle mir damals bekannten Steinpilz und Pfifferlings – Standorte miteinander verband. Legendär ist der Steinpilz – Weg und eine, fast undurchdringliche Fichtenschonung, mit einem Steinpilz – Aufkommen, wie ich es seither nicht mehr vorfinden konnte. Einfach märchenhaft und die Bilder gehen einfach nicht aus dem Kopf. Aber diese Zeiten sind lange vorbei und der Wald hat sich seither stark verändert. Natürlich gibt es diese Klassiker weiterhin und und auch heute Abend erfreuten sie uns. Als sich Mond und Sterne am Himmelszelt herauskristallisierten, endete unsere Tour, während sie am kommenden Freitag erst richtig beginnt. 

Ebenfalls am grasigen Waldrand wuchs der Triften – Zwergchampignon (Agaricus lutosus). Er gehört zu den gilbenden Anis – Champignons und seine Hutmitte ist oft etwas niedergedrückt.

Nicht, wie meist üblich, in luftiger Höhe, sondern direkt am Fuße einer Birke wuchs der beliebte Schiefe Schillerporling (Inonotus obliquus).

Ein essbarer Graublauer Reiftäubling (Russula parazurea).

Fachdiskussion zwischen Phillip und Christian.

Blutrote Röhrlinge (Xerocomus rubellus).

Der Rotbraune Scheidenstreifling (Amanita fulva) darf als Speisepilz in den Korb wandern.

Zwei Wulstlinge: der schwach giftige Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita citrina) und der essbare Perlpilz (Amanita rubescens).

Ein essbarer Buckel – Täubling (Russula caerulea) mit seinen ockergelben Lamellen und dem schlanken, zur Basis zugespitztem Stiel.

Junge Rehbraune Dachpilze (Pluteus atricapillus) mit noch weißen Lamellen. In diesem Zustand als Mischpilz brauchbar.

Und dann entdeckte Phillip ein Nest seiner Lieblingspilze. Obwohl ihm der Zahn tropfte, überließ er die schönen Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) den anderen Teilnehmern. Eine schöne Charaktereigenschaft eines zukünftiger Pilzberaters!

Fundbesprechung bei Lampenlicht. Es wird also Zeit, die abendliche Runde durch die Redentiner Tannen zum Ende zu führen.

Wenn nichts dazwischen kommt, geht es auch im nächsten Jahr wieder abends in die Pilze.

21. August 2021 – Öffentliche Pilzwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünlings

Sie führte durch die Höltingsdorfer Forst

Es ist noch nicht lange her, dass die Höltingsdorfer Forst Ziel einer unseren Pilzwanderungen war. Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren (25.08.2019) waren wir hier auf Pilzpirsch. Damals hatten wir Glück, da kräftige Regenschauer in den Tagen zuvor wider erwarten einiges an Frischpilzen sprießen ließen. So war die damalige Wanderung am Ende doch eine der interessantesten des Jahres 2019. Überhaupt hat dieses Revier für Pilzfreunde einiges zu bieten. Da der Wald auf besseren Böden steht, sind Freunde der beliebten Pfifferlinge hier nicht unbedingt an der besten Adresse, soll allerdings nicht heißen, dass es hier keine gibt. Freunde für Hexen- Röhrlinge, Steinpilze oder auch Herbsttrompeten (können auch schon im August wachsen) sind hier aber gut aufgehoben. Natürlich gibt es viel mehr zu entdecken und wer unter fachkundiger Führung, zumindest bei guten Rahmenbedingungen hier unterwegs ist, kann sicher auch einiges mehr in seine Sammelbehältnisse legen, sollten die genannten Klassiker gerade keine Lust haben zu wachsen. Heute hatten sie zumindest in etwas eingeschränkter Form Lust, uns zu beglücken. So erlebten die vier Teilnehmer eine durchaus kurzweilige wie interessante Wanderung und am Ende stand tatsächlich eine solide Frischpilzpfanne in Aussicht.

Diese winzigen Wiesen – Haarschwindlinge (Crinipellis stipitarius) begrüßten uns am Zweittreffpunkt in Passee.

Schwach giftige Dickschalige Kartoffel – Hartboviste (Scleroderma citrinum).

Leicht giftig ist ebenfalls der Schwarzgezähnelte Rettich – Helmling (Mycena pelianthina).

Ausschließlich an Nadelholz, vorwiegend von Kiefer, findet sich der dumpfig schmeckende Rötliche Holzritterling (Tricholomopsis rutilans).

Der Gold – Röhrling (Suillus flavus) ist streng an die Lärche gebunden. Essbar.

Während der Echte Pfifferling ein Symbiosepilz verschiedener Waldbäume ist, gehört der Falsche Pfifferling (Hygrophoropsis aurantiaca) zu den Streubewohnern.

Die Krause Glucke (Sparassis crispa) hat sowohl eine parasitäre, wie auch saprophytische Lebensweise am Fuße von Nadelbäumen und deren Stubben. In erster Linie von Kiefern. Sehr guter Speisepilz.

Hände weg vom Kahlen Krempling (Paxillus involutus) heißt es seit Jahrzehnten. Häufiger Genuss dieses früher beliebten Speisepilze kann unter Umständen lebensbedrohliche, allergische Reaktionen auslösen.

Die nach Blattwanzen duftenden und weißmilchenden Eichen – Milchlinge (Lactarius quietus) können ein Mischpilz – Gericht bereichern.

Der Würzige Tellerling (Rhodocybe truncata) besitzt ein bitterliches Aroma, das nicht jedem zusagt.

Ein junger Kiefern – Braunporling (Phaeolus schweintzii).

Die gleiche Art im Alter.

Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron) im Anfangsstadium des Goldschimmelbefalls. Solche Pilze dürfen nicht mehr verzehrt werden!

Der Getropfte Saftporling (Oligoporus guttulatus) wächst an Fichtenholz. Er hat sich in den letzten Jahren stark ausgebreitet.

Von vielen Pilzsuchern gern mitgenommen wird der Klebrige Hörnling (Calocera viscosa).

Im Buchenwald einige mastige Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius).

Wunderbar frische Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis). Die müssen mit.

Stockschwämmchen jung und alt. Alt bleibt im Wald!

Ein toller Fund waren diese nicht häufigen, aber tödlich giftigen Kegelhütigen Knollenblätterpilze (Amanita virosa). Meine erste Begegnung mit diesem schönen Pilz hatte ich in den 1990er Jahren ebenfalls in diesem Wald.

Von tödlich zu hervorragend im Speisewert. Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha).

Nichts um den Hunger zu stillen, dafür aber ein Dufterlebnis für die Nase ist der an Fichte vorkommende Fenchel – Porling (Gloeophyllum odoratum).

Gute Speisepilze sind die Semmel – Stoppelpilze (Hydnum repandum).

Ein Blutroter Röhrling (Xerocomus rubellus) am Wegesrand.

Ebenfalls am Wegesrand, da Kalk liebend, wuchs dieser junge Netzstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridus). Essbar, aber roh giftig und nach Möglichkeit Alkohol meiden.

Nicht mehr ganz so junge Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron) in der moosreichen Fichtenforst.

Ein frisches Büschel von Spindeligen Rüblingen (Collybia fusipes). Der als geringwertig geltende Rübling hat aber auch Liebhaber, die ihn als Speisepilz schätzen.

In der dunklen Fichtenforst fällt der kleine Feuer – Schüppling (Pholiota flammans) durch seine leuchtende Farbkraft durchaus auf. Wir finden ihn auf stark vermorschtem Fichtenholz. Ungenießbar.

Rotschuppiger Rauhkopf (Cortinarius bolaris).

Die ersten Herbsttrompeten (Craterellus cornucopioides) sind erschienen. Ein hervorragender Würzpilz. Trocknen!

Der essbare Rosa – Täubling (Russula rosea) besitzt durchaus mehrere deutsche, wie wissenschaftliche Bezeichnungen. Die schönste ist meiner Meinung nach Russula aurora = Morgenrot – Täubling.

Wo der kleinere Mehlpilz (Clitopilus prunulus) auftaucht, sind Steinpilze (Boletus edulis) meist nicht fern. Diese Steinpilze dürfen aber nicht mehr gegessen werden, da sie bereits von einem parasitären Schimmelpilz befallen sind.

Trotz dem ist die Freude groß!

Einen intensiven Duft nach Maggi – Würze verströmen diese kleinen Kampfer – Milchlinge (Lactarius camphoratus). Sie können als Würzpilz Verwendung finden.

Junge, schwach giftige Narzißengelbe Wulstlinge (Amanita gemmata) schieben sich aus dem dunklen Boden der Fichtenforst.

Narzißengelber Wulstling (Amanita gemmata).

Immer wieder beeindruckend, die Raupe des Mittleren Weinschwärmers (Deilephila elpenor).

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

 

 

18. August 2021 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Staatsforst Rehna

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das MTB 2231/4 = Carlow

Der Woitendorfer Wald am 18. August 2021.

Der Staatsforst Rehna, oder auch Woitendorfer Wald, mit dem integrierten Rögeliner Holz und dem Breesener Moor ist mit Abstand das größte, zusammenhängende Waldgebiet im Messtischblatt Carlow und auch einer der interessantesten Wälder im Westen Mecklenburgs. Viel neues wird es in punkto Kartierung sicher nicht geben, denn das Revier ist in mykologischer Hinsicht schon gut bearbeitet. Insbesondere auch durch einige Mitglieder des Rehnaer Pilzvereins um ihren Vorsitzenden, Diplom – Biologe Torsten Richter. Aber auch andere Kapazitäten wie Chef – Kartierer Benno Westphal oder auch Jürgen Schwik sowie meine Wenigkeit waren ihr bereits des öffteren unterwegs. Jedes Jahr zu den Tagen der Pilze leite ich hier eine Lehrwanderung im Rahmen dieser Veranstaltung. Der Wald kann besonders im Herbst eine reine Fundgrube sein, sowohl für Hobby – Mykologen, aber auch für Pilzfreunde, die dieses wichtige Naturreich nur unter kulinarischen Aspekten betrachten. In manchen Jahren werden hier beispielsweise die würzigen Totentrompeten zu einer regelrechten Landplage, wie es mir gegenüber einst ein Mitglied des Rehnaer Pilzvereins zu verstehen gab. Aber auch andere, volkstümliche Klassiker, wie Steinpilze oder Maronen – Röhrlinge können hier gefunden werden. 

So trafen sich heute hier 4 Pilzfreunde aus Renzow, Lübeck, Berlin und Wismar zu einer neuerlichen Bestandsaufnahme im Rahmen meiner Mittwochsexkursionen. Und ich darf vorweg nehmen, es hat sich gelohnt! Etwas über 100 Arten konnten wir notieren und teils im Bild festhalten. Einiges muss noch von Christopher Engelhardt und Torsten Richter kritisch unter dem Mikroskop beäugt werden und vielleicht ist sogar neues für den Staatsforst Rehna dabei.

Kamm – Koralle (Clavulina christata).

Besonders Egon aus Berlin freut sich über den ersten Steinpilz (Boletus edulis).

Scharf im Geschmack und daher ungenießbar ist der kleine Sonnen – Täubling (Russula solaris).

Eine Charakterart in besseren Buchenwäldern ist im Hoch- und Spätsommer der Harte Zinnobertäubling (Russula rosacea). Essbar.

In vielen Buchenwäldern mitunter ein Massenpilz ist der knorpelige Dickblättrige Schwarztäubling (Russula nigricans). Falls sein Schwärzen nicht stört, kann er gegessen werden.

Der Rotstielige Leder – Täubling (Russula olivacea) ist eine markante Gestalt unserer besseren Buchenwälder. Sehr guter Speisepilz, aber roh giftig!

Im selben Umfeld ist auch der ungenießbare Stink – Täubling (Russula foetens) zu hause.

Hier sehen wir zwei große, weiße Milchlinge, die zur Verwechslung Anlass geben könnten. Links der untersetzte Wollige Milchling – wollig, stumpfer Hut und recht kurzer, gedrungener Stiel. Der rechte Langstielige Pfeffermilchling (Lactarius pargamenus) kommt im Vergleich recht hochbeinig daher und seine Lamellen stehen viel dichter zusammen.

Der Harte Zinnobertäubling (Russula rosacea) ist einer unserer farbfreudigsten Sprödblättler. Auch wenn er mitunter viel blasser daher kommen kann, durch sein pochhartes Fleisch ist er auch dann meist sicher zu erkennen. Essbar.

Im basenreichen Buchenwald nicht selten ist der Ledergelbe Schwindling (Marasmius torquescens). Sein steifer Stiel ist an der Basis regelrecht mit der Laubstreu verfilzt (Filzstieliger Schwindling).

Weggeworfene Brötchen (Semmel) im Woitendorfer Wald. Darauf soll die Namensgebung dieses Speisepilzes zurück zu führen sein. Die Pilze sehen von oben betrachtet einem alten, aufgeweichtem Brötchen ähnlich. Semmelstoppelpilz (Hydnum repandum).

Ein junger Rotbrauner Scheidenstreifling (Amanita fulva) hat seine Eihülle durchbrochen und schiebt seinen ringlosen, schlanken Stiel in die Höhe. Essbar, roh giftig!

Leicht giftig ist der Rettich – Helmling (Mycena pura).

Geschmacklich mehr als gewöhnungsbedürftig ist der Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus).

Essbare Flatter – Milchlinge (Lactarius tabidus) mit weißem Sporenstaub Abwurf.

Der Ziegenlippe sehr ähnlich ist der Braune Filzröhrling (Xerocomus spadiceus). Wir finden ihn im moosigen, sauren Nadelwald, oft truppweise. Essbar.

In moorigem Gelände, unter Birken, ist der Blaufüßige Rauhfuß (Leccinum cyaneobasileucum) zu hause.

Mooriges Gelände bevorzugt auch der Dickschalige Kartoffel – Hartbovis (Scleroderma citrinum. Er ist leicht giftig!

Ein Klassiker bei den Kochtopf – Mykologen ist der Maronen – Röhrling (Xerocomus badius).

Über ein großes Nest von Grüngelben Gallertkäppchen (Leotia lubrica) hat sich Phillipp ganz besonders gefreut. War es doch seine erste Begegnung mit dieser markanten Art.

Chris beim Versuch einen Schmetterling zu fotografieren.

Der Strohgelbe Rißpilz (Inocybe cookei) soll einer der wenigen seiner Gattung sein, der kein Muskarin enthalten soll.

Ja, was haben wir denn da?- Keine Ahnung!

Und noch ein Blick darunter. Das Wissen hat Grenzen!

Ein Braunschuppiger Rißpilz (Inocybe spec.).

Das gleiche Exemplar in Seitenlage.

Flattrige Fichten – Koralle (Ramaria flaccida).

Sie wuchs in zahlreichen Exemplaren im Hexenring in der Fichtenforst des Woitendorfer Waldes.

Und mitten drin Chris in Aktion.

Mit einer Olympus – Unterwasserkamera bekommt man auch kleinste Details auf` s Bild.

Aber auch mit meiner Panasonic gelingen mitunter recht ordentliche Schnappschüsse. Foto: Christopher Engelhardt.

Zwar würde der professionelle Naturfotograf hier nur mit dem Kopf schütteln, aber für meine Dokumentations – Homepage sollte es ausreichen.

Fichten – Reizker (Lactarius deterrimus).

Keine Alltäglichkeit in unseren Fichtenforsten ist das Hasenohr (Otidea leporina).

Einen prachtvollen Anblick boten uns diese Purpurfilzigen Holzritterlinge (Tricholomopsis rutilans).

Auch Rötlicher Holzritterling genannt.

Die rötlichen Schüppchen auf Hut und Stiel stehen im deutlichen Kontrast zu den leuchtend gelben Lamellen. Zwar essbar, aber viel zu schön zum Auffressen und außerdem wohl nicht sonderlich delikat. Dafür ein Augenschmaus!

Unter Birken und Fichten findet sich oft als Bodendecker der Flatter – Milchling (Lactarius tabidus) ein. Essbar.

Selbiger, weißmilchender Sprödblättler in Seitenlage.

Ein junger Buchenwald – Wasserfuß (Hydropus subalpinus).

Eine farbenfrohe Gestalt in vielen, grünen Moospolstern ist der Heftel – Nabeling (Rickenella fibula).

Ein ganz anderes Kaliber stellt der Riesenporling (Meripilus giganteus) dar.

Junge Löwengelbe Stielporlinge (Polyporus varius).

Glimmer – Tintling (Coprinus micaceus).

Buchen Spei – Täubling (Russulla mairei).

Ein hübscher Haarschleierling des Buchenwaldes ist der Rotschuppige Rauhkopf (Cortinarius bolaris).

Zur selben Gattung gehörig und mit der gleichen Baumart vergesellschaftet ist der Gallige Schleimfuß (Cortinarius vibratillis).

Nicht nur mit der Buche, sondern auch mit der Fichte geht der Kampfer – Milchling (Lactarius camphoratus) eine Beziehung ein. Weiße Milch und intensiver Geruch nach Liebstöckel kennzeichnen diesen markanten Sprödblättler sehr gut. Würzpilz.

Protzige Herrenpilze (Boletus edulis).

Eine wachsartige Kruste überzieht einen Baumstumpf, Laub und Moose. Sie gibt mir zunächst ein Rätsel auf.

Dieses konnte mit Unterstützung von Chris Engelhardt und Torsten Richter entschlüsselt werden. Es handelt sich um die Gelbe Wachskruste (Hypocrea citrina). Man lernt nie aus!

Besonders in und am Rande von Mooren lohnt es sich, die Dickschaligen Kartoffel – Hartboviste (Scleroderma citrinum) mal etwas näher anzuschauen. Nicht selten kann man hier den an diesen Bauchpilzen parasitierenden Schmarotzer – Röhrling (Xerocomus parasiticus) entdecken.

Auf im Wasser schwimmendem Totholz wuchsen unzählige Getigerte Sägeblättlinge (Lentinus tigrinus).

Ein Purpurschwarzer Täubling (Russula atropurpurea) schiebt sich empor.

Seine Lamellen sind etwas cremegelb gefärbt.

Essbare Rosablättrige Helmlinge (Mycena galericulata). Der Rosaschimmer in den Lamellen tritt erst bei weiterer Sporenreife zu Tage.

Milder Wachstäubling (Russula puelaris). Essbar.

Es mangelt nicht an Feuchtigkeit.

Unter Birken, am geschotterten Wegesrand ein Pilz, den ich hier eher nicht erwartet hätte. Der Verblassende Täubling (Russula pulchella).

Frische Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis).

In der Fichtenforst dickfleischige, kompakte Champignons, die ich nicht näher zuordnen konnte. Also Agaricus spec.

Galle bitter schmeckt der Gefleckte Rübling (Collybia maculata).

An Nadelholz findet sich sehr häufig der Klebrige Hörnling (Calocera viscosa).

Totholz von Birke mit Echten Zunderschwamm.

Das hochgiftige Mutterkorn (Claviceps purpurea) hat schon ganze Völkerstämme dahin gerafft, könnte man vereinfacht Sagen. In größeren Mengen im Brotgetreide enthalten, verursacht es schwere Vergiftungen. Die Gliedmaßen verfaulen am lebendigem Leibe bis schließlich der Tod eintritt. Foto: Chistopher Engelhardt.


Hier die Artenliste von MTB: 2231/4 – Staatsforst Rehna (Woitendorfer Wald): Riesenbovist, Langstieliger Knoblauch – Schwindling, Halsband – Schwindling, Rehbrauner Dachpilz, Schwarzgezähnelter Rettich – Helmling, Heftel – Nabeling, Niedergedrückter Rötling, Rosa – Helmling, Kammkoralle, Echter Steinpilz, Harter Zinnobertäubling, Brennender Rübling, Dickblättriger Schwarztäubling, Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Grauer Wulstling, Perlpilz, Mandel – Täubling, Rotstieliger Leder – Täubling, Wolliger Milchling, Langstieliger Pfeffermilchling, Frauen – Täubling, Ledergelber Schwindling, Unförmiger Weichporling, Breitblättriger Rübling, Buchen Spei – Täubling, Rotbrauner Scheidenstreifling, Semmelstoppelpilz, Sklerotien – Porling, Kampfer Milchling, Gelber Knollenblätterpilz, Striegeliger Schichtpilz, Echter Zunderschwamm, Galliger Schleimfuß, Mehlpilz, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Rettich – Helmling, Fleischroter Lacktrichterling, Knopfstieliger Rübling, Waldfreund – Rübling, Goldschimmel, Maronen – Röhrling, Klebriger Hörnling, Himbeerroter Schleimpilz, Gallen – Röhrling, Postament – Helmling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Herber Saftporling, Brauner Filzröhrling, Amiant – Körnchenschirmling, Häutiger Lederfältling, Blaufüßiger Rauhfuß, Löwengelber Stielporling, Grünblättriger Schwefelkopf, Gelbbräunlicher Trichterling, Spindeliger Rübling, Grüngelbes Gallertkäppchen, Birken Spei – Täubling, Strohgelber Rißpilz, Schmetterlings – Tramete, Stink – Schirmling, Flatterige Fichtenkoralle, Rötlicher Holzritterling, Ästchen – Schwindling, Gemeine Stinkmorchel, Narzißengelber Wulstling, Flatter – Milchling, Fichten – Reizker, Weißmilchender Helmling, Echter Mehltau, Blauer Saftporling, Falscher Pfifferling, Flaschen – Stäubling, Buckel – Tramete, Angebrannter Rauchporling, Geweihförmige Holzkeule, Riesenporling, Glimmer – Tintling, Rotschuppiger Rauhkopf, Dichtblättriger Schwarztäubling, Buchen – Schleimrübling, Kugelsporiges Stummelfüßchen, Flächiges Eckenscheibchen, Getigerter Sägeblättling, Birken – Zungenkissenporling, Schmarotzer Röhrling, Rötende Tramete, Purpurschwarzer Täubling, Gelbweißer Täubling, Striegelige Tramete, Verblassender Täubling, Stockschwämmchen, Gefleckter Rübling, Gemeiner Spaltblättling, Eichenwirrling, Flacher Lackporling, Rotrandiger Baumschwamm, Mutterkorn und Zitronengelbe Wachskruste.   


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

15. August 2021 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Es ging durch den Hindenberger Wald

Unser Zielwald befand sich westlich von Mühlen – Eichsen, zwischen den Ortschaften Webelsfelde und Hindenberg. Im Rahmen unserer Nordwestmecklenburg – Kartierung war ich hier schon in den 1990er Jahren unterwegs. Damals beeindruckten auch die alten Buchenbestände. Der Wald ist jedoch recht gemischt und vor allem Ahorn, aber auch die Fichte sowie alte Eichen prägen das Gesicht dieses Waldes, der auf besseren, schweren Böden stockt. Aus mykologischer Sicht war es heute zwar nicht überschwänglich, aber trotzdem erlebten die drei Pilzfreunde von der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. eine recht interessante und kurzweilige Tour.

Auf der Grasnarbe des Mittelstreifens eines Waldweges kleine Büschel von Braunen Raslingen (Lyophyllum aggregatum). Ich habe die frühere, wissenschaftliche Bezeichnung gewählt, da uns nicht ganz klar war, ob es sich um L. fumosum oder L. decastes handelte. Sehr gute Speisepilze sind beide.

Ein Buchenwald – Wasserfuß (Hydropus subalpinus). Die Lamellen stehen frei.

Der Hut eines Goldmistpilzes (Bolbitius titubans) im fortgeschrittenen Entwicklungsstadium.

Klein und filigran, sowie farblich sehr ansprechend sind diese Orangeroten Helmlinge (Mycena acicula).

Ebenfalls auf der Grasnarbe des Mittelstreifens wuchsen diese Porlinge. Der Gebänderte Dauerporling kann ausgeschlossen werden. Es handelt sich also um einen Filzporling der Gattung Onnia. Dazu muss im Boden Nadelholz, wie Baumwurzeln, vorhanden sein. Der Form her und auch wegen der großen, am Stiel nicht abgesetzten Poren, könnte es sich um den Dreieckigen Filzporling (Onnia triqueter) handeln. Allerdings kenne ich diese Art bisher nur von Kiefernstubben.

Der Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) wirft fleischfarbenes Sporenpulver ab. Die Lamellen der älteren Fruchtkörper verraten es uns.

Schlanke Ahorn – Holzkeule (Xylaria longipes).

Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum) schwach giftig!

Die Ockerrötlichen Resupinat – Stachelinge (Steccherinum ochraceum) hatten es heute satt, ständig resupinat wachsen zu müssen. Sie bildeten abstehende Konsolen aus.

Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus). Schmecken lecker! Nur jung müssen sie sein und Alkohol muss gemieden werden.

In jeder Hinsicht empfehlenswerter sind jedoch Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis). Sie sind weniger zerbrechlich, etwas haltbarer und es darf auch einer Gepichelt werden.

Gut getarnt waren heute die Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron). Stellenweise wuchsen sie in Mengen.

Zunächst fiel uns das typisch grün verfärbte Holz auf und beim näheren Hinsehen entdeckten wir tatsächlich die dazu passenden Apothezien des Grünspan – Becherlings (Chlorosplemium aeruginascens).

Auf einem alten Eichenstubben entdeckten wir viele kleine weißliche gefärbte Pilze. Es handelt sich um Dünnstielige Kreislinge (Cudoniella acicularis).

Hier angetreten zum Parademarsch.

Zum Schluß noch eine Familie frischer Schwarzgezähnelter Rettich – Helmlinge (Mycena pelianthina). Schwach giftig!

Und auch das Abendbrot ist gesichert. 15. August 2021 im Hindenberger Wald.

Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

11. August 2021 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Lankower Holz

Exklusiv auch für interessierte Gäste

Es ging in das MTB Carlow: 2231/3 

Das Lankower Holz ist das größte Waldgebiet in diesem Quadranten. Es ist auch bei Pilzsammlern im Raum Rehna recht beliebt. Auch eine vom Steinpilz – Wismar organisierte, öffentliche Pilzwanderung (27.10.2012), führte schon einmal hier her. Siehe unter: „Viele Pilze im Lankower Holz“. Damals begegneten wir rein zufällig auch den Pilzfreunden des einzigen Pilzvereins Mecklenburg – Vorpommerns, dem Pilzverein Heinrich Sternberg Rehna e.V., die ebenfalls eine Wanderung im Lankower Holz angesetzt hatten. Trotz der vielen Pilzsucher war der Pilz- uns Artenreichtum enorm. Es gab Bereiche, da konnte man vor Pilzen kaum treten. Diesbezüglich hatte damals der Bärtige Ritterling in einem Fichtenbereich einen ganz besonders großen Auftritt. Die Fichte ist hier sehr dominant, neben Buchenwäldern. Ich hoffe, dass trockenheitsbedingte Fichtensterben der letzten Jahre hat hier nicht all zu sehr zugeschlagen. 

Diesbezüglich machte sich heute Aufatmen breit. Die Masse der Fichtenbestände steht noch. Sechs pilzfreundinnen und Freunde trafen sich gegen 10.00 Uhr am Waldrand, unweit des ehemaligen Ortes Lankow. Der Ort wurde wegen seiner unmittelbaren Nähe zur früheren Staatsgrenze im Jahre 1976 abgebrochen und das Gebiet wurde zu einem der am besten bewachten Streifen des ehemaligen „Eisernen Vorhangs“. Aber das nur am Rande, denn die endgültige Abriegelung der Staatsgrenze erfolgte fast auf den Tag genau vor 60 Jahren.

Bis auf das Ortseingangsschild erinnert heute kaum noch etwas an den abgebrochenen Ort Lankow, unweit von Ratzeburg.

So galt unser Interesse weniger der Geschichtsaufarbeitung, sondern dem Pilzreich. Die teils intensiven Niederschläge der letzten Zeit, zuletzt gerade des Vorabends, ließen heute reichlich Frischpilze sprießen. Wir hatten daher genau den richtigen Moment für unsere Bestandsaufnahme erwischt.

Ein junger Riesen – Schirmpilz (Macrolepiota procera) begrüßte uns Standesgemäß.

Filzröhrlinge hatten einen frischen Wachstumsschub. Hier sehen wir einen Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron).

Gelbstieliger Dachpilz (Pluteus romellii) und den Gelbfleischigen Lilabecherling (Paziza michellii). Letzterer wurde von Torsten Richter aus Rehna bestimmt.

Wie so oft, an einem düsteren und unscheinbaren Standort gut getarnt, entgingen uns diese Schwarzblauenden Röhrlinge (Boletus pulverulentus) dennoch nicht.

Schwarzgezähnelter Rettich – Helmling (Mycena pelianthina). Schwach giftig!

Postament – Helmling (Mycena stylobatis).

Langstieliger Knoblauch – Schwindling (Marasmius alliaceus) und Buchenwald – Wasserfuß (Hydropus subalpinus).

Purpurschneidiger Bluthelmling (Mycena sanguinolenta).

Himbeerroter Schleimpilz (Tubifera ferruginosa).

Egon aus Berlin und Chris aus Lübeck in Aktion.

Brennender Rübling (Collybia peronata).

Zwei Gemeine Hundsruten (Mutinus canninus) empfinden Zuneigung für einander.

Violettstieliger Heftel – Nabeling (Rickenella swartzii) und Orangefarbener Heftel – Nabeling (Rickenella fibula).

Ein häufiger Rötling des Nadelwaldes ist der Lederschild – Glöckling (Entoloma cetratum)

Der Hut des Lederschild – Glöcklings (Entoloma cetratum) ist konvex bis kegelig – glockig, mit kleiner Papille oder auch mit kleinem, dunklerem Nabel und teils vollständig durchscheinend gestreift.

Helmling (Mycena spec.) an Nadelholz – Stamm.

Damit der Kochtopf – Mykologe nicht verzweifelt, es gab auch Speisepilze! Maronen – Röhrling (Xerocomus badius).

Der Weiß- oder Rundknollige Rißpilz (Inocybe umbrina) ist besonders in Gebirgslagen, wie dem Schwarzwald, häufig nachgewiesen worden. Dort ist die Fichte auch besonders dominant. Im Flachland treffen wir ihn offensichtlich seltener an, so wie in der Fichtenfort des Lankower Holzes.

Im Buchenwald in diesem Sommer besonders häufig der schöne Violettstielige Pfirsichtäubling (Russula violeipes) vertreten. Essbar.

Grauhäutiger- oder Graugrünlicher Scheidenstreifling (Amanita submembranacea). Offensichtlich nicht selten in Nadelwäldern und mitunter mit anderen, insbesondere mit dem sehr häufigen Fuchsigen Scheidenstreifling verwechselt. Essbar, roh giftig!

Die ersten Erdsterne entfalten sich. Bewimperter Erdstern (Geastrum fimbriatum).

Junge Stinkstäublinge (Lycoperdon foetidum). Jung essbar.

Zu einigen Arten, die in erster Linie unsere Waldwegs säumen, zählt der überaus häufige Stink – Schirmling (Lepiota christata). Ungenießbar.

Hier sehen wir Tiegel – Teuerlinge (Crucibulum laeve). In großen Mengen säumten sie heute einen Waldweg. Sie gehören zu den Nestlingen.

Ein weiterer, sehr häufiger Wegrandpilz in unseren Wäldern ist der Weiße Mehlschirmling (Cystolepiota sistrata).

Auch dieser Anis – Champignon bevorzugt Wegränder, insbesondere unter Fichten. Es handelt sich um den essbaren, aber wenig ergiebigen Weinrötlichen Zwergchampignon (Agaricus semotus).

Weinrötlicher Zwergchampignon (Agaricus semotus).

Zur Wegrand – Pilzflora gehört auch der essbare Gelbbräunliche Trichterling (Clitocybe gibba). Er trat heute als Massenpilz in Erscheinung.

Ein tierischer Bestattungsunternehmer in Aktion. Ein Totengräber auf einem toten Maulwurf.

Unverkennbar, unverwechselbar: der Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus).

Bei diesem Duo dürfte es sich um den recht häufigen Lilaspitzigen Rißpilz (Inocybe cincinnata) handeln.

Eichen – Filzröhrlinge (Xerocomus quercinus) waren heute oft dabei.

Genauso wie die nah Verwandten Blutroten Röhrlinge (Xerocomus rubellus).

Blutroter Röhrling (Xerocomus rubellus). Essbar.

Hier noch eine kleine Parade der stark gilbenden und nach Anis duftenden Weinrötlichen Zwergchampignons (Agaricus semotus).

Hier unser Erinnerungsfoto an eine schöne, vielseitige Mittwochsexkursion durch das Lankower Holz. Foto: Christopher Engelhardt. Ein wenig kitschig nachbereitet von Reinhold Krakow.


Hier die Artenliste von MTB: 2231/3 – Lankower Holz: Halsband – Schwindling, Gelbbräunlicher Trichterling, Waldfreund – Rübling, Rotfuß – Röhrling, Lilablättriger Mürbling, Riesen – Schirmpilz, Wiesen – Staubbecher, Lederschild – Glöckling, Schwarzblauender Röhrling, Breitblättriger Rübling, Schwarzschneidiger Rettichhelmling, Langstieliger Knoblauchschwindling, Postament – Helmling, Orangefarbener Heftel – Nabeling, Himbeerroter Schleimpilz, Herber Saftporling, Weißmilchender Helmling, Falscher Pfifferling, Angebrannter Rauchporling, Brennender Rübling, Gemeine Stinkmorchel, Gemeine Hundsrute, Fichten – Wurzelschwamm, Violettstieliger Heftel – Nabelling, Eichen – Mehltau, Rundknolliger Rißpilz, Tigel – Teuerling, Fuchsiger Scheidenstreifling, Graublauer Reiftäubling, Maronen – Röhrling, Flatter – Milchling, Blutmilchpilz, Rotrandiger Baumschwamm, Violettstieliger Pfirsich – Täubling, Graugrünlicher Scheidenstreifling, Fleischroter Lacktrichterling, Perlpilz, Grauer Wulstling, Goldschimmel, Narzißengelber Wulstling, Dickschaliger Kartoffen – Hartbovist, Stink – Stäubling, Ranziger Trichterling, Dickblättriger Schwarztäubling, Stink – Schirmling, Sklerotien – Porling, Striegelige Tramete, Grünblättriger Schwefelkopf, Schlanke Ahorn – Holzkeule, Weißer Mehlschirmling, Weinrötlicher Zwergchampignon, Samtfuß – Krempling, Flächiges Eckenscheibchen, Stink – Täubling, Widerlicher Täubling, Grüner Knollenblätterpilz, Blutroter Röhrling, Pantherpilz, Gelbfleischiger Lilabecherling und Lilaspitziger Rißpilz.  


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

07. August 2021 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünlings

Sie führte durch die Friedrichsthaler Forst

Nicht das erste mal war die Friedrichsthaler Forst, am langgezogenen Neumühler See, das Ziel einer von Wismar aus geführten Pilzwanderung. Wir waren hier schon zu unterschiedlichen Jahreszeiten unterwegs (Frühling, Sommer und Herbst). Nun ist es mal wieder zur warmen Jahreszeit und wir wollen einmal schauen, was uns der Hochsommer hier bereit hält. Wichtig ist natürlich die Vorwitterung mit entsprechenden Niederschlägen. Dann kann es hier auch Anfang August schon sehr vielversprechend werden. Nicht nur die Mykophagen können einiges erwarten, nein, auch der Hobby – Mykologe ist hier nicht selten mit Begeisterung unterwegs. Insbesondere die teils steilen Hangterrassen zum Neumühler See hinunter beherbergen oft eine außergewöhnliche Artenvielfalt, teils auch von sehr seltenen Pilzen. So gibt es hier beispielsweise auch den in unserem Bundesland sehr seltenen Semmelporling. Dieser war heute leider nicht vertreten. Auch die klassischen Speisepilze waren kaum dabei. Dafür verschiedene Täublinge, ein gigantischer Schillerporling und einiges mehr. Die kleine Truppe hatte viel Spaß und Freude und wer wollte, konnte am Ende auch einiges im Sammelkorb vorfinden.

Wir starteten.

Junge Eichen – Wirrlinge (Daedalea quercina) auf einen Eichenstubben.

Gerne an trocken liegenden Buchenstämmen findet sich der Gemeine Spaltblättling (Schizophyllum comune).

So wie diese gestürzte Rotbuche, an dem ich den Pilz auch gefunden habe. Im wesentlichen war der Baumstamm aber von Birken – Blättlingen besiedelt. Dieser könnten aber anders herum genauso Buchen – Blättling genannt werden, da er sehr gerne die Buche besiedelt. Laubholz – Blättling wäre weniger verwirrend und so wird der Pilz auch oft schon bezeichnet.

Eine Badestelle unterhalb der steilen Hangterrassen zum Neumühler See.

Badestelle mit Ausblick.

Hier dürfte es sich um den Rotbuchenrinden – Kugelpilz (Biscogniauxia nummularia) handeln.

Essbar ist der Lungen – Seitling (Pleurotus pulmunarius). Der Holzbewohner hat sich in den letzten Zeit stark ausgebreitet in Mecklenburg.

Der Dickschalige Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum) ist giftig!

Ein junger Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) schiebt sich aus seiner Eihülle. Vorsicht beim Sammeln von jungen Stäublingen und Bovisten!

Samtfuß – Krempling (Paxillus atroromenrosus). Wir finden ihn immer an Nadelholz. Der hübsche Pilz gehört zu den weniger empfehlenswerten Arten.

Ein großer, untersetzter und mild schmeckender Täubling des besseren Laubwaldes ist der Kurzstielige Leder – Täubling (Russula curtipes). Um die vertiefte Hutmitte bei trockenem Wetter etwas bereift.

Die großen Leder – Täublinge gehören zu den Ockersporern.

Die beliebten Röhrlinge waren heute nur durch einige Filzröhrlinge vertreten. Hier sehen wir einen Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron).

Rötliche Kohlenbeere (Hypoxylon fragiforme) auf Buchenrinde.

Der Dickblättrige Schwarztäubling (Russula nigricans) kann als ergiebiger Mischpilz mitgenommen werden. Sein Fleisch rötet zunächst und wird im Verlauf schwarz.

Große Flecken des Ordenskissen – Mooses zogen die Aufmerksamkeit auf sich.

Schattenspiele im Neumühler See.

Ein riesiger Flacher Schillerporling (Inonotus cuticularis) begeisterte uns auf ganzer Linie. So ein Prachtstück bekommt man wirklich nicht alle Tage zu Gesicht. Er befindet sich gerade in einer intensiven Wachstumsphase und nutzt natürlich das Wasser als Transportmittel für die Nährstoffzufuhr. Dieses wird schließlich wieder ausgeschwitzt.

Die kandiesfarbenen „Schweißperlen“ werden Gutationströpfchen genannt.

Ein wirklich beeindruckendes Gebilde.

Der Harte Zinnobertäubling (Russula rosacea) kann wie viele andere Täublinge auch entfärben und das schöne Zinnoberrot verblasst zu einem schmutzigen Gelb bis hin zu sahneweißlich. An seiner Härte (Festfleischigkeit) kann er jedoch ziemlich sicher erkannt werden.

Der Gemeine Wurzelrübling (Xerula radicata) gehört zu den Weißsporern. Seine Lamellen bleiben auch bei der Reifung immer blassweißlichgrau.

Der Graubräunliche Hut des Wurzelrüblings ist schleimig und gerunzelt. Die Hüte können einem Mischpilzgericht zugeführt werden, die bewurzelten Stiele sind strohig.

Die Wurzel kann noch viel länger sein und der Stiel wesentlich schlanker und hochbeiniger.

Spindellig bewurzelt sind auch die Stiele des Spindelligen Rüblings (Collybia fusipes). Falls man die Pilze im Mischgericht verwenden möchte, sollte man darauf achten, das sie auch wirklich jung und frisch sind.

Der Spindellige Rübling (Collybia fusipes) wächst meist büschellig am Fuße alter Eichen und deren Stubben.

Dieser Anblick lässt natürlich das Herz des Kenners höher schlagen. Grüngefelderter Täubling (Russula virsecens).

Wie ein Steinpilz schiebt sich dieser gedrungene Täubling aus dem Waldboden. Leider ist er im Gegensatz zum Steinpilz kein Massenpilz und man entdeckt am Standort oft nur wenige Exemplare. Ausgezeichneter Speisepilz!

Ein weiterer Edelpilz aus der umfangreichen Gattung der Täublinge ist der Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha).

Rötlicher Wurzeltrüffel (Rhizopogon roseolus). Wurzeltrüffel sind unter Nadelbäumen keine Seltenheit, sofern der sandige Boden kalkhaltig genug ist. Oft brechen sie mit ihrem Scheitel aus dem Erdreich hervor und können daher leicht gefunden werden.

Die Gleba ist im Gegensatz zu echter Trüffel schwammig weich und fängt bei Reifung an knoblauch-, bis urinartig an zu stinken. Dieses Exemplar stank fürchterlich!

Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus). Röhrlinge gab es recht wenige und sie standen heute auch kaum auf der Fahndungsliste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Täublinge waren angesagt, schon wegen ihrer bissfesten Konsistenz.

Dem entsprechend bunt sah es heute auch in den Körben aus.

Zur Erinnerung an unsere Wanderung am Neumühler See im Sommer des Jahres 2021.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

04. August 2021 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Lindower Holz

Auch exklusiv für interessierte Pilzfreunde

Das Lindower Holz befindet sich im MTB: 2231/2 = Carlow

Das Lindower Holz stellte heute die Alternative zum Löwitzer Holz dar. Vor wenigen Jahren weilten wir in letzterem im Rahmen einer Vereinsexkursion. Damals im späten November. Auch haben der Vorsitzende des Pilzvereins Heinrich Sternberg Rehna e.V. Torsten Richter und Vereinsmitglied Christopher Engelhardt hier schon intensive Studien, insbesondere zum Thema Schlauchpilze, durchgeführt. Das Lindower Holz war uns bis Dato unbekannt und Unbekanntes reizt bekanntlich ganz besonders. Bezüglich Frischpilze sah es hier heute zwar düster aus, aber dennoch konnten wir einiges notieren und auch im Bild festhalten.

Ein junger, noch gelbstieliger Rotfuß – Röhrling Xerocomus chrysenteron) begrüßte uns gleich zu Beginn.

Der an totem Laubholz häufige Halbresupinate Weichporling (Skeletocutis nivea) war heute Aspekt bildend vertreten.

Als 2. Aspekt bildende Großpilzart wäre die schlanke – Ahorn – Holzkeule (Xylaria longipes) zu nennen.

An totem Laubholz findet sich gelegentlich die Spitzwarzige Tramete (Antrodiella hoeneli).

Hier sehen wir die Eschen – Kohlenbeere (Hypoxylon petriniae). 

Immer wieder schön ist der Blutmilchpilz (Lycogala epidendron).

Ein schöner Fund war auch dieser etwas windgetrocknete Netzaderige Mistpilz (Bolbitius alleuriatus).

Mistpilze stehen den Tintlingen nahe, zerfließen jedoch nicht und durch die gelbbräunlichen Lamellen sind sie gut Abgrenzbar.

Buckel – Trameten (Trametes gibbosa) mit ungewöhnlicher Fruchtkörperform.

Hier und da gab es einige Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila). Hier mit Springschwänzen in den Lamellen. Springschwänze? Nein, die sind doch viel kleiner! Chris Engelhardt hatte die richtige Idee. Es sind Kurzflügelkäfer! Einige von ihnen sind sogar auf Pilze spezialisiert.

Wie immer schön locker und flockig zeigt sich die Gelbe Lohblüte (Fuligo septica).

Der Dünnschalige Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma verrucosum) bildet gerne eine stielartige bis wurzelnde Fruchtkörperbasis aus.

Ein ausgetrockneter Erlenbruch.

Aber es gibt auch nicht wenige Feuchtbereiche, die noch diese Bezeichnung verdienen.

Hier sehen wir das Sichelsporige Eckenscheibchen (Melogramma campilospora).

Gallertpilze sind besonders in den feuchten Spätherbst- und Wintermonaten auffällig. Hier sehen wir den Goldgelben Zitterling (Tremella mesenterica).

Gewundene Kohlenbeeren (Hypoxylon serpens) mit Substratinspektion zweier Kugelspringer der Gattung Dicyrtomina. Foto und Bestimmung: Christopher Engelhardt.

Veränderlicher Spaltporling (Schizopora paradoxa).


Hier die Artenliste von MTB 2231/2 = Lindower Holz: Buchenrindenschorf, Rotfuß – Röhrling, Halbresupinater Weichporling, Waldfreund – Rübling, Schmetterlings – Tramete, Brandkrustenpilz, Halsband – Schwindling, Ahorn – Holzkeule, Spitzwarzige Tramete, Ockerrötlicher Resupinatstacheling, Rotbraune Kohlenkruste, Geweihförmige Holzkeule, Gewundene Kohlenbeere, Buckel – Tramete, Heftel – Nabeling, Eichen – Wirrling, Warziges Eckenscheibchen, Blutmilchpilz, Laubholz – Hörnling, Netzaderiger Mistpilz, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Angebrannter Rauchporling, Exidia nucleata, Weißes Haarbecherchen, Sichelsporiges Eckenscheibchen, Rotbrauner Borstenscheibling, Rotrandiger Baumschwamm, Reihige Tramete, Weiße Lohblüte, Kiefern – Braunporling, Eichen – Mehltau, Veränderlicher Spaltporling, Aufsitzender Pustelpilz und Gelbe Lohblüte.


Schließlich wurde es Zeit, dass wir zum Ende unserer Exkursion kamen, denn am südlichen Horizont baute sich eine Gewitterzone auf.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

01. August 2021 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Sie führte durch das Düsterhorn bei Wedendorf

Startpunkt zu unserer Exkursion durch das Düsterhorn.

Heute ging es ganz in den Westen Mecklenburgs, in den Raum Rehna. Der Zielwald liegt nördlich der Ortschaft Wedendorf, die wir von Grevesmühlen aus auf der L 02 in Richtung Rehna erreichten. Von Wedendorf in Richtung Othenstorf fahren. Sogleich näherten wir uns dem Zielwald, das Düsterhorn. Größere Bereiche des Mischwaldes sind als Feuchtgebiete ausgewiesen und es gehört zum Naturraum Westmecklenburgisches Hügelland mit Stepenitz und Radegast. Im Düsterhorn gibt es Walzenseggen – Erlen – Bruchwald, Wurmfarn – Erlen – Bruchwald und Erlen – Grauweidengebüsche, Buchen- und Fichtenforste. Kraniche fühlen sich im Gebiet wohl. In den 1990er Jahren war ich bereits im Rahmen unserer Nordwestmecklenburg – Kartierung hier zu Gast, aber das ist schon lange her und die Wäldern verändern,  nicht zuletzt durch forstwirtschaftliche Tätigkeit, ihr Gesicht. Wer wollte, konnte natürlich auch nach Speisepilzen Ausschau halten, aber der Kartierungsgedanke stand im Vordergrund.

Halsband – Schwindlinge (Marasmius rotula) waren heute Aspekt bildend.

Sprödblättler waren Mangelware. Hier sehen wir einen jungen Ockerblättrigen Zinnobertäubling (Russula pseudointegra). Wer möchte, kann ihn im Mischgericht verwenden. Eine vorherige Kostprobe der Lamellen sei aber angeraten, um Verwechslungen mit roten Spei – Täublingen vorzubeugen.

Die innen frühzeitig violett – schwärzlichen Kartoffel – Hartboviste, hier sehen wir den Dünnschaligen (Scleroderma verrucosum), sind leicht giftig und können Magenverstimmungen hervorrufen.

Junge Tiegel – Teuerlinge (Crucibulum laeve).

Fototermin mit einem bekeulten Ahorn  Ast.

Die schlanken Ahorn – Holzkeulen (Xylaria longipes) standen im Fokus.

Auf dem Mittelstreifen eines Waldweges einige Speisepilze aus der Gattung der Filzröhrlinge. Blutroter Röhrling (Xerocomus rubellus).

Ein dicker Buchenstamm lag uns im Wege. Darauf diese Pilze.

Es handelt sich um den Gemeinen Spaltblättling (Schizophyllum comune).

Im ausgehagerten Buchenwald einige Eierschwämme, auch Pfifferling (Cantharellus cibarius) genannt.

Düster ist es im Düsterhorn. Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) mit Gutationströpfchen.

Ein kleiner Waldtümpel.

Unweit des Feuchtbiotopes wuchsen diese Blaublättrigen Weißtäublinge (Russula delica). Essbar, aber minderwertig.

Hier sehen wir eine besonders farbintensive Form des häufigen Blutmilchpilzes (Lycogala epidendron).

Auf einem Nadelholz – Stamm machte es sich ein Klebriger Hörnling (Calocera viscosa) gemütlich.

Dieses kugelige Teil wuchs zusammen mit schlanken Ahorn – Holzkeulen auf einem Laubholz – Ast. Ich vermutet eine Missbildung und denke nicht, dass es sich, inmitten von Ahorn – Holzkeulen, um eine Vielgestaltige Holzkeule handelt.

Am selben Holz waren ansonsten nur normal geformte Ahorn – Holzkeulen (Xylaria longipes) vorhanden.

Da heute Chris Engelhardt mit dabei war, drehte es sich nicht nur ausschließlich um Pilze. Hier sehen wir ein Krabbeltier, den Gekörnten Laufkäfer (Carabus granulatus).

Und hier wird scharf geschossen, womit wir zurück im Pilzreich wären. Größte Vorsicht ist also bei diesem Gesellen geboten, möchte man nichts aufs Auge bekommen. Die hier noch im Inneren befindliche Sporenkugel wird nämlich bei Reife der Sporen explosionsartig heraus geschleudert. Pilzkannone oder Kugelschneller (Sphaerobolus stellatus). Foto: Chris Engelhardt.

Erinnerungsfoto am 01. August 2021 im Düsterhorn.

Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

28. Juli 2021 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Söhren

Auch für interessierte Gäste

Es ging in den 1. Quadranten des MTB: 2231 = Carlow

Heute begannen wir mit dem Messtischblatt Carlow, ganz im Westen des Landkreises Nordwestmecklenburg. Im Quadranten findet sich eine Vielzahl von kleinen bis kleinsten Waldinseln. Die größten von ihnen und durchaus eine Exkursion wert, ist das Revier „Im Söhren“, westlich von Raddingsdorf und ein Waldstück südwestlich Cronscamp, mit integriertem Feuchtgebiet. Ziel war aber „Im Söhren“, weil mich dieses Gebiet reizt. Letztmalig war ich hier in den 1990er Jahren im Zuge unserer Nordwestmecklenburg Kartierung unterwegs. Es liegen also schon Daten aus dem Söhren vor und es ist wohl auch der einzige, mir bekannte Standort, des in M-V äußerst seltenen und stark giftigen Riesen – Rötlings, den Chefkartierer Benno Westphal hier vor vielen Jahren entdecken konnte. Das Waldgebiet ist allerdings kaum für einen Waldspaziergang geeignet. Es ist vor allem durch seinen Bewuchs sehr anspruchsvoll und der Boden ist ausgesprochen schwer. Zu dieser Exkursion traf ich mich mit Christopher Engelhardt aus Lübeck. Obwohl das Gebiet gut feucht war, gab es kaum Frischpilze.

Der Veränderliche Spaltporling (Schizopora paradoxa) ist ein häufig anzutreffender Holzbewohner. Wir finden ihn an trockenen Laubholzästen.

Vereinzelt gab es einige Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron).

Die runzlig – schleimige Hutoberfläche des Gemeinen Wurzel – Schleimrüblings (Xerula radicata).

Chris untersucht einen bereits etwas länger liegenden Holzstapel nach Rindenpilzen.

Und wurde auch fündig. Hier ist es die Reihige Tramete (Antrodia serialis), die wir stehts an Fichtenholz finden. Oft an den Schnittflächen.

Während die Reihige Tramete nahezu ausschließlich auf Fichtenholz spezialisiert ist, findet sich der Fichten – Porling, oder besser, der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) an verschiedenen Hölzern, auch Laubholz.

Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) sondert währen intensiver Wachstumsphasen häufig sogenannte Gutationströpfchen ab. Hier bin ich mir aber nicht sicher, ob es doch nur Regentropfen sind, da es in der voran gegangenen Nacht geregnet hatte.

Dieser Rosa – oder Morgenrot oder Netzaderige Täubling (Russula aurora) war der einzige Vertreter seiner Gattung heute.

Ein Wald von Halsband – Schwindlingen (Marasmius rotula). Sie waren heute häufig.

Auch der Dünnschalige Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma veruccosum) bot uns heute einen reichhaltigen Aspekt.

Der 3. im Bunde, dem wir heute des öffteren begegneten, war der Waldfreund – Rübling (Collybia dryophila).

Der herausragendste Fund war der Flache Schillerporling (Inonotus cuticularis) an einer vom Blitz geschädigten Rotbuche.

Chris an der Schadstelle, an der sich der Flache Schillerporlinge zeigte.

Wir waren heute „Im Söhren“ zu Gast.


Hier die Artenliste von MTB: 2231/1 – Im Söhren: Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Veränderlicher Spaltporling, Rotfuß – Röhrling, Goldschimmel, Klebriger Hörnling, Buckel – Tramete, Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Teerfleckenpilz, Gemeiner Violettporling, Rotrandiger Baumschwamm, Reihige Tramete, Perlpilz, Rosa – Täubling, Schmetterlings – Tramete, Schwarzer Buchenrindenschorf, Echter Eichenmehltau, Samtiger Schichtpilz, Halsband – Schwindling, Zerfließende Gallertträne, Geweihförmige Holzkeule, Grauweißes Weichbecherchen, Waldfreund – Rübling, Echter Zunderschwamm, Rötliche Buchenkohlenbeere, Angebrannter Rauchporling, Aufsitzender Pustelpilz, Flacher Lackporling und Flacher Schillerporling.


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24. Juli 2021 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünlings

Sie führte durch die Jülchendorfer Buchen 

Die Jülchendorfer Buchen gehören zu größeren Wald- und Forstkomplexen zwischen den Kleinstädten Sternberg und Crivitz. In früheren Zeiten Teil der Staatsforst Turloff und heute Bindeglied zwischen dem Kaarzer Holz und den Venzkower/Kobander Tannen. Das teils sehr hügelige Gelände grenzt an seinen Rändern auch an die Jülchendorfer Trockenhänge, die unter Naturschutz stehen. Durch eiszeitliche Verschiebungen ist die Bodenqualität hier etwas besser und gehaltvoller als in den umliegenden Wäldern mit ihren Sandböden. Dadurch ist hier auch eine vielseitigere Pilzflora garantiert, zumindest wenn die Rahmenbedingungen dafür stimmen. Und diese stimmten heute durchaus. Kräftige Regenfälle waren genau 14 Tage her und das Ergebnis konnten wir heute Bewundern. Es war eine recht pilzreiche Hochsommerwanderung und vor allem Täublinge waren zahlreich vertreten und von den beliebten Röhrlingen gab es vor allem Eichen – Filzröhrlinge. 

Zweittreffpunkt war an der Bushaltestelle in Jülchendorf. Von hier aus, wie dieses dort befindliche Bild weis, sind es 7,5 Km zum ehemaligen Bahnhof Weitendorf. Ein Zug fährt hier schon lange nicht mehr. Die ehemalige Bahnlinie Wismar – Karow wurde Ende der 1990er Jahre eingestellt.

Dieser kleine Braunsporer eröffnete heute den Reigen der Frischpilze.

Der Kochtopf – Mykologe darf sich die Hände reiben. Fleischrote Speise – Täublinge (Russula vesca) gehören zum Besten, was die Speisepilzfront anzubieten hat.

Ganz das Gegenteil ist der Buchen – Speitäubling (Russula mairei). Er gehört geschmacklich zum ekelhaftesten was die Großpilzfront im Hinblick des kulinarischen Wohlgeschmacks aufzubieten hat.

Wunderschön! Ein junger Wurzel – Schleimrübling (Xerula radicata). Essbar.

Den großen, stark gerieften Stink – Täubling (Russula foetens) dürfen wir wieder in die Kategorie ekelhafter Geschmack einordnen.

Der Stinktäubling (Russula foetens) in Seitenlage.

Der wunderschöne Violettstielige Pfirsichtäubling (Russula violeipes) bildete heute einen regelrechten Massenaspekt aus, wie ich ihn schon lange nicht mehr von diesem essbaren Sprödblättler erlebt habe.

Nicht zu Verwechseln mit dem ebenfalls gelbhütigen, aber sehr scharf schmeckenden Sonnen – Täubling (Russula solaris).

Diese, noch geschlossenen Perlpilze (Amanita rubescens) dürfen in den Sammelkorb des Kochtopfmykologen gelegt werden. Huthaut bitte abziehen und gut Durchgaren, da roh giftig!

Ein Höhepunkt der heutigen Pilzwanderung war ohne Zweifel die Entdeckung des Europäischen Goldblattes (Phylloporus pelletieri). Trotz des lamelligen Hymenophors, sehen wir hier einen Röhrling, der sogar essbar ist, aber aufgrund seiner relativen Seltenheit unbedingt geschont werden sollte. 

Der Morgenrot – Täubling (Russula aurora).

Der Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus) war heute Aspektbildend vertreten.

Die zurückgezogene Huthaut spricht für den Fleischroten Speise – Täubling (Russula vesca), auch wenn wir hier verschiedene Mischfarben auf dem Hut sehen. Ausgezeichneter Speisepilz.

Dieser Ockersporer bereitete uns einiges an Kopfzerbrechen. Der sehr scharfe Zendernholz Täubling kann ausgeschlossen werden. Am ehesten würde hier der Braune Ledertäubling in Betracht kommen, jedoch konnten wir am Standort keine Nadelbäume ausmachen. So bleibt unklar, welche Art wir vor uns haben. Essbar ist der Täubling jedenfalls.

Ab dem Hochsommer erscheinen auch wieder die gigantischen Riesenporlinge (Meripilus giganteus). Jung können sie durchaus gegessen werden.

Die Hülle ist aufgeplatzt, das Küken schiebt sich aus der Eihülle empor. Keiner weiß, was sich daraus entwickelt, aber größte Vorsicht, es könnte ein hochgiftiger Knollenblätterpilz sein!

Hoch erfreut waren wir auch über den nicht häufigen Kornblumen – Röhrling (Gyroporus cyanescens), den Pilzfreund Phillipp in letzter Minute für uns entdeckte.

Ein stimmungsvolles Motiv gibt hier dieser mastige Täubling für uns ab.

Es ist ein Grüngefelderter Täubling (Russula virescens). Das er sehr lecker ist, wissen auch einige Waldbewohner.

Unter dieser ausgehölten Baumwurzel ist offensichtlich ein großer Spinner zu hause. Ein Eichen – Filzröhrling hält Wache.

Papagei – Täubling (Russula ionochlora). Der essbare, kleinere Bruder des Frauen – Täublings.

Zum Schluss nochmal etwas besonderes, dass wieder Phillipp für uns entdeckt hat. Es dürfte sich um eine Sattel – Lorchel (Helvella ephippium) handeln.

Und auch für den Gaumen – Mykologen hat es sich heute gelohnt. Beim Anblick dieses Pilzkorbes wird schnell klar, hier war ein Kenner unterwegs, namens Phillipp. Die gelben Pfirsich – Täublinge sollen sehr lecker sein!

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

05. September 2021 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Lübtheen

Es ging in den Messtischblatt – Quadranten 2632/4 

Auch für interessierte Gäste

See Probst Jesar am 05. September 2021.

Zum letzten mal ging es heute in das MTB: 2632 = Lübtheen. Im nördlichen Bereich gibt es hier Waldflächen namens Rense und Stemnitz. Den mittleren Bereich durchfließt die Sude, mit größeren Feuchtgebieten östlich der Ortschaft Quassel. Im südlichen Areal befindet sich der Truppenübungsplatz in der Lübtheener Heide, in dem sich seit einigen Jahren eine ansehnliche Wolfspopulation etabliert hat. Außerhalb des Sperrgebietes finden sich weitere Waldflächen auf sandigen Böden. Wir (Irena und Reinhold) steuerten die Ortschaft Probst Jesar mit ihren angrenzenden Waldflächen und Parkanlagen an. Es war nur ein sonntäglicher Kurztrip, da Irena eigentlich Maronen zum trocknen sammeln wollte. Diese gab es zwar, aber es war recht mühselig, so dass wir später noch in Richtung Dömitz aufbrachen. Eine kleine Artenliste kam dennoch zusammen. Eigentlich hätte dieser Termin bereits am 17. Juli auf dem Programm gestanden. Damals passte das Wetter nicht, oder ich glaube sogar, es hatte sich des Nachts ein Marder an der Elektronik meines Fahrzeuges zu Schaffen gemacht. Jedenfalls fiel der Termin damals aus und wurde heute nachgeholt.

Rötlicher Holzritterling (Tricholomopsis rutilans).

Maronen – Röhrling (Xerocomus badius).

Stink – Stäubling (Lycoperdon foetidum).

Die ersten Leberbraunen Milchlinge (Lactarius hepaticus) sind da. Es wird Herbst!

Dünnfleischiger Anis – Champignon (Agaricus silvicola).

Raslinge am Probst Jesaer See. Sie gehören offensichtlich der formenreichen Gruppe des Braunen Raslings (Lyophyllum aggregatum) an.

Schade, hier wäre ich gern rein, aber die Zeit drängte.

Der schönste Fund gelang Irena: Rosenroter Schmierling (Gomphidius roseolus).


Hier die Artenliste von MTB 2632/4 = Probst Jesar: Perlpilz, Maronen – Röhrling, Gelber Knollenblätterpilz, Apfel – Täubling, Orangeroter Graustiel – Täubling, Gallen – Röhrling, Rötlicher Holzritterling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Kiefern – Wurzelschwamm, Sandpilz, Fuchsiger Scheidenstreifling, Jodoform – Täubling, Rotbrauner Milchling, Kahler Krempling, Falscher Pfifferling, Olivgrüner Milchling, Grünblättriger Schwefelkopf, Zedernholz – Täubling, Stink – Stäubling, Rostfleckiger Helmling, Dehnbarer Helmling, Gelbweißer Täubling, Leberbrauner Milchling, Keulenfuß – Trichterling, Flatter – Milchling, Widerlicher Täubling, Dünnfleischiger Anis – Champignon, Verblassender Täubling, Brauner Rasling, Erdigriechender Gürtelfuß, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Rehbrauner Dachpilz, Rosenroter Schmierling, Gilbender Erdritterling, Pantherpilz, Camenbert – Täubling, Gemeiner Rettich – Fälbling, Ziegelroter Täubling, Beutel – Stäubling, Roter Fliegenpilz, Gefleckter Rißpilz, Pfeffer – Röhrling und Schopf – Tintling.


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17. JUli 2021 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünlings

Sie führte durch das Hohe Holz/Kläden

Nein, nicht nur 2 – wir waren 7!


Die heutige Pilzwanderung führte uns in eine Wald- und Seenreiche Landschaft zwischen Sternberg und Goldberg. Sie gehört zur Dobbertiner Seenlandschaft und die weitläufigen Wälder sind natürlich auch für Pilzsucher ein beliebtes und oft auch ertragreiches Revier. Das kann selbst schon im Hochsommer so sein, auf jeden Fall aber im Herbst. Sowohl im Herbst, vor allem aber im Sommer, darf es selbstverständlich nicht zu trocken sein, damit der Erfolg garantiert werden kann. Wie dem auch sei, wir konnten heute ganz zufrieden sein. Besonders die Hangterrassen zum Woseriner See hatten uns einiges zu bieten. Uns, dass war zumindest anfänglich eine kleine Gruppe von 7 Menschen, zwischen 3 und 70 Jahren.

Der häufige Lilablättrige Mürbling (Psathyrella candolleana) soll ein leckerer Suppenpilz sein.

Der kleine Theo war das erste mal mit dabei.

Sommer im Land der Seen und Wälder.

Junge Perlpilze (Amanita rubescens) im Buchenwald.

Ein leicht giftiger Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum) mit witterungsbedingter Spaltlippe.

Diese jungen Breitblättrigen Rüblinge (Megacollybia platyphylla) verblüften mit einer dunkel – feinsamtigen Hutoberfläche.

Besonders am Fuße alter Eichen und deren Stubben erlebt der büschellig wachsende Spindelige Rübling (Collybia fusipes) im Hochsommer seine beste Zeit. Pilzfreund Phillipp hat ihn verkostet und war recht angetan von ihm. Man achte aber darauf, keine Überständigen Exemplare zu Verwenden.

Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron) riechen und schmecken etwas säuerlich und sind daher nicht jedermanns Geschmack.

Pilzfreund Robert hat etwas ganz besonderes entdeckt. Hier ist es allerdings nur ein ganz gewöhnlicher Sommersteinpilz, den er anhand seiner Kamera im Bild festhalten möchte.

Unvergleichlich wertvoller für den Hobby – Mykologen sind jedoch diese Trügerischen Hexen – Röhrlinge (Boletus mendax). Es ist der 2. Nachweis dieser Art für Mecklenburg – Vorpommern!

Trügerisch deshalb, weil er sowohl einen Flockentieligen-, wie auch Netzstieligen Hexen – Röhrling vortäuschen kann. Hier ähnelt er ohne Frage dem Flockenstieligen, aber farblich abweichend viel zu purpur/weinrot.

Hier führt er uns erneut an der Nase herum und gaukelt uns einen Netzstieligen Hexen – Röhrling vor. Wir sehen aber wahrscheinlich den Trügerischen Hexen – Röhrling (Boletus mendax). Mich stört allerdings, das das Netz über die gesamte Stiellänge läuft und der untere Stielbereich nicht weinrötlich gefärbt ist.

Typisch ist aber auch seine oft für einen Dickröhrling recht schlanke Erscheinungsform. Ob er wohl essbar ist? Keine Ahnung! Raritäten sollten nicht unbedingt unserer Nahrungsaufnahme dienen. Wer es dennoch wissen möchte, Austesten unter dem Motto: „Pilzebraten und Symptome raten“ (Zitat: Stenkelfeld).

Ein Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) wie aus dem Bilderbuch.

Hier ist mir ein stimmungsvoller Schnappschuss des Sklerotien – Stielporlings (Polyporus tuberaster) geglückt.

Diese Wulstlings – Embryos gaben mir zunächst Rätsel auf. Sie sehen aus wie Fransige Wulstlinge, aber die finden wir nur ausnahmsweise mal im Wald. Zum Glück entwickeln sich die Pilze auch nach Mitnahme weiter und der Anfangsverdacht bestätigte sich. Fransiger Wulstling (Amanita strobiliformis). Sehr guter Speisepilz.

Charakteristisch für gute Buchenwald – Standorte, so wie hier am Woseriner See, ist der Ockerblättrige Zinnobertäubling (Russula pseudointegra). Essbar.

Eine Rarität in Mecklenburg – Vorpommerns Wälder ist der Grünende Pfeffermilchling (Lactarius glaucescens).

Auch hier bricht eine Besonderheit aus einer Stammspalte einer umgestürtzten Rotbuche.

Es ist der Körnige Flockenschüppling (Flamulaster muricatus).

Der kleine und markante Holzbewohner zählt zu den eher seltenen Blätterpilzen in M-V und darüber hinaus.

Zwei Sprödblättler aus unterschiedlichen Gattungen: oben der stark nach Liebstöckel riechende Kampfer – Milchling (Lactarius camphoratus) und darunter der mild schmeckende Dotter – Täubling (Russula lutea).

Diesen roten und mittig schwärzlichen Täubling habe ich im Nachhinein bestimmt, als sich der markante Honig – Geruch immer deutlicher bemerkbar machte.

Eine gute Bestimmungshilfe bei Täublingen stellen auch chemische Farbreaktionen dar. Der Honig – Täubling (Russula melliolens) reagiert mit Guajak stark blaugrün und mit FeSo 4 fleischrosa. Laut Verbreitungskarte der DGfM fehlt dieser Täubling in M-V.

Ein wunderschönes Pilztier, also ein Schleimpilz.

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14. Juli 2021 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion


Es geht durch das Dahmser Holz MTB: 2632/3


Im dritten Quadranten des Messtischblattes Lübtheen befinden sich zwei Waldgebiete, die infrage kommen konnten. Das war zum einen das Dahmser Holz und ein Wald – oder Forstbereich südlich von Garlitz und westlich von Lübtheen. Laut Karte finden sich in beiden Revieren sowohl Laub- wie auch Nadelanteile, die für eine gewisse Abwechslung sorgen können. Im zweitgenannten Gebiet schließt sich südwestlich das Naturschutzgebiet Togerwiesen bei Garlitz an. Ich entschied mich für das Dahmser Holz und holte den Termin am 21. Juli 2021 nach. Obwohl die sandigen Böden schattenseitig noch gut durchfeuchtet waren, glänzte dieses Gebiet heute weitgehend durch Abwesenheit von frischen Großpilzen.

Dieser Nadelforst wurde vor einiger Zeit durchgeforstet. Viel Astmaterial dürfte für ein gutes Kleinklima sorgen, so dass besonders im Herbst hier einiges zu erwarten sein dürfte.

Klebrige Hörnlinge (Calocera viscosa) schieben sich aus einem bemoosten Nadelholzstubben.

Das sehr häufige Flächige Eckenscheibchen (Diatrype stigma) wächst resupinat zunächst unter der Rinde toter Laubholzäste und bricht diese schließlich auf. Die Überzüge sind überwiegend schwarz, können aber auch, so wie hier, ins rotbräunliche gehen.

Am schattigeren und feuchteren Wegesrand, unter Laubbäumen, ein Papagei – Täubling (Russula ionochlora).

Nicht weit weg ein Pantherpilz (Amanita pantherina). Starkgiftig!

Trotz der leichten und nährstoffarmen Sandböden gibt es in der Griesen Gegend viele imposante, alte Eichen. So auch diese am Rande des Dahmser Holzes.


Hier die Artenliste von MTB: 2632/3 = Dahmser Holz: Eichen – Mehltau, Striegeliger Schichtpilz, Klebriger Hörnling, Schmetterlings – Tramete, Flächiges Eckenscheibchen, Echter Zunderschwamm, Birken – Zungenporling, Papagei – Täubling, Camenbert – Täubling, Blaugrauer Reiftäubling, Pantherpilz und Adlerfarn – Fleckenpilz.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

 

30. Juni 2021 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion durch die Große Heide

Auch für interessierte Gäste

Es geht in das MTB 2632/2 = Lübtheen

Im 2. Quadranten des Messtischblattes Lübtheen befinden sich vor allem im südlichen Bereich reichlich Waldflächen, die für diese Exkursion in Betracht kamen. Da wäre die Große Heide bei Neuenrode zu nennen oder ein Mischwaldrevier südöstlich Warlitz. Die Große Heide machte schließlich das Rennen. Und das nicht wie ursprünglich geplant am 30. Juni, sonders erst am 14 Juli. Im Feld wurden alle gefundenen Großpilze, die makroskopisch ansprechbar waren, notiert, fotografiert und gingen in den Datenbestand unserer Pilzkartierungen über. Bei dieser Exkursion begleitete mich Christopher Endelhardt aus Lübeck und er war so frei und untersuchte mikroskopisch einen zweifelhaften Seitlings – Fund. Gezweifelt wurde jedoch nicht an dem Seitling als solches, sondern wir wollten Klarheit bezüglich Austern- und Lungenseitling haben.

Der häufigste Sprödblättler war heute unter Eichen der Blaugraue – Reiftäubling (Russula parazurea).

Im Kartierungsgebiet gab es reichlich trocken liegendes Totholz. Die Striegelige Tramete (Trametes hirsuta) fühlt sich gerade an solchen Standorten ganz besonders wohl. Deshalb ist sie auf der Konsolen – Oberfläche auch reichlich behaart.

Diese graubräunlich gefärbten Seitlinge ließen bei uns Zweifel aufkommen. Sind es wirklich Lungenseitlinge oder doch eher Austern – Seitlinge. Chris untersucht die Stärke ihrer Huthaut mikroskopisch und demnach kommen nur Lungenseitlinge (Pleurotus pulmarius) in Frage.

Ein noch geschlossener Perlpilz (Amanita rubescens) schiebt sich aus dem Waldboden. Dank eines Sichtfensters kann man hier auch gleich die typisch geriefte Manschette erahnen, die ein wichtiges Kennzeichen dieses Speisepilzes ist.

Junge, besonders intensiv gefärbte Eichen – Wrrlinge (Daedalea quercina).

An einer Eichen/Buchen Waldkannte fanden wir einige Eichen – Filzröhrlinge (Xerocomus quercinus).

Die Weiße Lohblüte (Fuligo candida) hinterlässt eine Kriechspur.

Nicht selten, aber keineswegs so inflationär häufig wie der Angebrannte Rauchporling, findet sich der hier abgebildete Graugelbe Rauchporling (Bjerkandera fumosa).

Dieser arg ramponierte Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus erythropus) hat Flügel bekommen. Am liebsten würde er sich in die Lüfte schwingen.

Frauen Täublinge (Russula cyanoxantha) in einer doch etwas ungewöhlichen Hutfärbung, unter Eichen und Buchen.

Auf einer Ödlandfläche, zwischen den zergliederten Waldbereichen, konnten wir eine große Schweinerei beobachten. Die Schwarzkittel hatten von unserer Anwesenheit nichts mitbekommen und fühlten sich wühlend im Gelände wohl. Foto: Chris Engelhardt.

Auf einer weiteren Wiesenfläche, ein Hexenring von Egerlingen. Genau lässt sich die Art in diesem Alterstadium makroskopisch nicht mehr ermitteln. Ich vermute aber den Gedrungenen Champignon (Agaricus spissicaulis).

Auf selbiger Wiese entdeckte Chris an dieser Blütenstaude den nicht häufigen Ulmen – Zipfelfalter (Satyrium w. album) und hielt ihn im Bild fest. Sollten es die Pilze mal nicht so gut mit uns meinen, mit Chris gibt es immer interessantes zu Entdecken.

Ein Foto wert war auch dieser Rotbräunliche Scheidenstreifling (Amanita fulva). Er schlüpfte gerade aus seinem Ei und zieht die Volva – Reste ungewöhnlich weit mit nach oben.

Chris Engelhardt gelang es auch diesen flinken Käfer im Bild festzuhalten. Es handelt sich um den Rüssel – Rotdeckenkäfer (Lygistopterus sanguineus). Er lebt im morschen Holz und Jagd dort Insekten.

Ganz zum Schluss fotografierten wir noch einen leuchtend gelben, kreisrunden Flecken auf einem Baumstumpf, in der Annahme, es handele sich um die Gelbe Lohblüte. Aber mit Nichten! Es ist ein anderer, viel seltenerer Myxomycet, nämlich das Gelbe Fadenstäubchen (Stemonitis flavogenita). Damit gelang uns offensichtlich der Erstnachweis dieses Schleimpilzes für ganz Norddeutschland!


Hier die Artenliste von MTB: 2632/2 = Große Heide: Rotbraune Buchenkohlenbeere, Breitblättriger Großrübling, Striegeliger Schichtpilz, Ockergelbe Zonentramete, Striegelige Tramete, Schmetterlings – Tramete, Gelbstieliger Dachpilz, Echter Zunderschwamm, Blaugrauer Reiftäubling, Hasen – Stäubling, Lilablättriger Mürbling, Adlerfarn – Fleckenpilz, Gemeiner Spaltblättling, Perlpilz, Eichen – Wirrling, Buckel – Tramete, Eichen – Filzröhrling, Goldschimmel, Weiße Lohblüte, Gemeine Stinkmorchel, Zimtfarbener Weichporling, Graugelber Rauchporling, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Veränderlicher Spaltporling, Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Gedrungener Champignon, Pantherpilz, Eichen – Mehltau, Rotfüßchen, Sklerotien – Porling, Rotbuchen – Rindenkugelpilz, Rotbräunlicher Scheidenstreifling und Gelbes Fadenstäubchen.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

26. Juni 2021 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünlings

Sie führte durch den Gespensterwald Nienhagen

Alle guten Dinge sind drei, heißt es in einem bekannten Sprichwort, denn es war heute der dritte Anlauf im Nienhäger Holz und dem zugehörigen Gespensterwald eine öffentliche Lehrwanderung durchzuführen. Vor einigen Jahren wollten wir hier am 04. November 2017 unterwegs sein, das wurde uns von der zuständigen Forstbehörde aber untersagt, da wenige Tage vorher ein schwerer Herbststurm zahlreiche Bäume umlegte b. z. w. sie in Schieflage brachte, so dass Lebensgefahr bestand und der Wald erst gesichert und von den Gefahrenquellen beräumt werden musste. Wir verlegten die Wanderung auf Empfehlung des Forstamtes Bad Doberan damals in den Kellerswald.

Am 15. Juni 2019 hatte ich diese Tour erneut im Programm. Wieder drohten Unwetter durch Gewittertief Ludger und der Termin musste kurzfristig abgesagt werden. Schwere Gewitter zogen damals über die Küstenregionen und Westmecklenburg. Es war ein denkwürdiger Unwettertag und wären wir gewandert, hätte uns das heftige Donnerwetter mit schweren Gewitterböen voll erwischt. Am Abend des denkwürdigen Juni – Tages entstand obiges Foto während des Abzuges der Gewitterfront mit Blick auf die Ostsee. Heute hat es nun endlich geklappt. Das Wetter war gut und alle 8 Teilnehmerinen und Teilnehmer erlebten eine wirklich schöne Wanderung mit Frischpilzen in einer außergewöhnlichen Kulisse direkt an der Ostseeküste. 

Zur Einstimmung brachte uns Phillipp Müller ein Tablett aktuell wachsender Frischpilze mit, die er den Teilnehmern auch sogleich erläuterte.

Kaum aufgebrochen, wurden wir auch schon fündig.

Sehr leckere Frauen – Täublinge (Russula cyanoxantha).

Dieser junge Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) ist über seine erhöhte Nährstoffaufnahme ins Schwitzen geraten.

Wunderschön, dieser Hut eines Scheibchen – Tintlings!

Dieser Pyrenomycet ist an toten Buchenstämmen nicht selten. Rotbuchen – Rindenkugelpilz (Biscogniauxia nummularia).

Ein Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius) hat es sich auf dem Stamm einer umgestürzten Birke gemütlich gemacht.

Grünes Totholz im Wald ist gar nicht so selten. In der Regel zeichnet ein gleichfarbiger Schlauchpilz dafür verantwortlich. Der Grünspan – Becherling.

Erläuterungstafel zum Steilufer bei Nienhagen.

Weißer Sandstrand bei Nienhagen.

Ein nicht mehr ganz junger und daher auch nicht mehr pfannentauglicher Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) an einem liegenden Robinien – Stamm.

Eine Sonderstellung im Pilzreich nimmt der Gemeine Spaltblättling (Schizophyllum comune) ein. Um sich vor zu starker Austrocknung zu Schützen und auch um Feuchtigkeit aufzunehmen, kann er seine gespaltenen Lamellen je nach Bedarf öffnen und schließen.

Onkel Uhu überwacht das Geschehen im Gespensterwald.

Nun heißt es die Augen auf, denn gerade dieser Bereich des Nienhäger Holzes, der Gespensterwald, ist für seinen vielfältigen Pilzreichtum bekannt.

„Auf die Bäume ihr Affen, der Wald wird gefegt“, lautet ein bekannter Spruch. Nur das hier keine Affen den Besen in die Hand nehmen und auch keine Gespenster. Das Fegen übernimmt der permanent wehende Seewind.

Bänke am Küstenwanderweg laden zu verweilen ein. In der Tat gibt es kaum ein schöneres Plätzchen, wie oberhalb des Steilufers am Gespensterwald, mit Weitblick auf die Ostsee hinaus.

Ein Grauer Wulstling (Amanita excelsa) wie er im Buche steht. Wir finden ihn keineswegs nur unter Fichten, auch unter Buchen ist er zuhause.

Fachgerechtes Ernten ist bei diesem Speisepilz besonders wichtig. Also nicht abschneiden, sondern vorsichtig heraus Hebeln mit einem Messer.

Wir sehen eine einfache, zwiebelförmige Stielbasis. Der giftige Pantherpilz hätte um die Stielknolle einen deutlichen Wulst, das sogenannte Bergsteiger – Söckchen.

Auch Orchideen sind im Gespensterwald zu hause.

Nämlich das Gefleckte Knabenkraut.

Ein Buchenbegleiter ist der essbare Braunviolette Täubling (Russula brunneoviolacea).

Zwischen den Moospolstern schieben sich einige Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) an die Frühsommerluft.

Nein, keine Gespenster – Pilzsucher in etwas gespenstischer Atmosphäre!

Weil es einfach ein toller Anblick ist, hier noch ein Guttationströpfchen schwitzender Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola).

Interessantes am toten Buchenstamm wurde entdeckt.

Phillipp (rechts) erläutert wissenswertes zum Lungen – Seitling.

Milchweiße Samthäubchen (Conocybe albipes) sind eigentlich Bewohner offenerer Graslandschaften. Aber üppige Gräser und viel Licht gibt es auch im Gespensterwald.

Typisch für das Milchweiße Samthäubchen ist auch die knollig angeschwollene Stielbasis.

Eine runzelig – schleimige Hutoberfläche weist der Gemeine Wurzel – Schleimrübling (Xerula radicata) auf.

Die Wurzel ist leider abgebrochen. Uns viel aber auf, das der Pilz gefärbte Lamellenschneiden besitzt.

Für gewöhnlich sind die Lamellenschneiden des Gemeinen Wurzelrüblings weiß, es gibt aber auch Formen, so wie hier, bei denen sie bräunlich getönt ist.

Der Top – Fund unserer heutigen Wanderung war der Leuchtende Weichporling (Pycnoporellus fulgens) an einem liegenden Buchenstamm. Der Pilz ist in Norddeutschland eine absolute Rarität! Nichts für den Gaumen, dafür aber für die Augen.

Leuchtend orangerot auf der Oberfläche und das Fruchtlager ist intensiv gelb gefärbt.

Von diesem Baby – Perlpilz (Amanita rubescens) hat schon jemand genascht. Und das roh! Da er Hämolysine enthält, die die roten Blutkörperchen zerstören können, sollte er unbedingt gut erhitzt werden, bevor er auf dem Teller landet.

Diese umgestürzte Buche sitzt voller Lungen – Seitlinge.

Junge, wie auch alte, b. z. w. windgetrocknete Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmarius) sind dabei.

Die Pilze sind gegenüber dem Winter – Austernseitling zartfleischiger.

Giftig ist der Zimtfarbene Weichporling (Hapalopilus rutilans). Dafür soll er sich hervorragend zum Färben von Wolle eignen.

Die stark zum gilben neigende Spitzwarzige Tramete (Antrodiella hoenelii) ist in der Regel auf Buchenholz spezialisiert. Zähfleischig und daher ungenießbar.

Der Grüne Speisetäubling (Russula heterophylla) ist bisher nur sehr selten in Mecklenburg – Vorpommern nachgewiesen worden. Genau wie sein fleischroter Verwandter ein sehr guter Speisepilz.

Die anfänglich grauen Wolken haben sich verzogen und die Sonne bricht in den Gespensterwald ein.

Und für uns endet eine schöne Wanderung. 26. Juni 2021 im Gespensterwald Nienhagen.

Wann startet die nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!

23. Juni 2021 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion Mecklenburgisches Elbetal

Auch für interessierte Gäste

Es ging in den Messtichblatt – Quadranten 2632/1 = Lübtheen

Heute ging es weit in den Südwesten von Mecklenburg, in den Naturpark Mecklenburgisches Elbetal. Bisher war ich und einige Wismarer Pilzfreunde nur sporadisch hier unterwegs, um uns im Herbst mit leckeren Maronen – Röhrlingen einzudecken. Auch Kartiert habe ich in einigen Wäldern um Lübtheen herum schon ab und zu. Etwas systematischer soll es in den folgenden Wochen werden, denn das MTB im Maßstab 1 : 25 000 habe ich wieder geviertelt, also in 4 Quadranten aufgeteilt. Heute ging es in den ersten. Hier stehen reichlich Waldflächen zur Auswahl. Zu nennen wären da im nördlichen Bereich die Reviere um den Priesterberg und dem Forstberg herum. Im westlichen Bereich ein langgezogener Waldstreifen mit dem integrierten 67,5 m hohen Immenberg oder größere Waldflächen östlich des Ortes Melkof, mit integrierten Feuchtgebieten. Wir nahmen den Bereich nordöstlich von Jesow/Melkhof in Augenschein. Dazu traf ich mich gegen 16.00 Uhr mit einem vielfältig interessierten Pilz- und Naturfreund aus der Region und bei dieser Gelegenheit wurde er auch gleich Mitglied der Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. Das Exkursionsgebiet steht auf leichteren, sandigen Böden und wird von Kiefern, Fichten, Buchen und Birken dominiert. Ein vielversprechendes Revier auch für den Kochtopf – Mykologen. Diesbezüglich war heute und auch im Hinblick auf die Großpilzkartierung nicht viel zu holen. Hitze und Trockenheit der letzten Wochen zeichnen dafür verantwortlich.

Die erste Art, die ich heute fotografiert und notiert habe, ein Kleinpilz namens Echter Mehltau (Erysiphe alphitoides).

Stephan interessiert sich vornehmlich für Holzpilze, da er beruflich auf diesem Gebiet tätig ist und will nun stärker in die Welt der bodenbewohnenden Hutträger eindringen. So besucht er deutschlandweite Pilzseminare, beispielsweise im Bayerischen Wald oder in Thüringen.

Außerdem interessieren ihn Ameisen. Am kommenden Wochenende ist er deshalb ehrenamtlich bei Eberswalde zu Gange, um Ameisenvölker umzusiedeln, da in ihrem Ursprungsgebiet Bauarbeiten durchgeführt werden sollen. Eine anspruchsvolle Aufgabe!

Ein Holzbewohner. Der Gemeine Violettporling (Trichaptum abietinum). Hier auf Kiefer. Der Pilz verursacht im Holz eine Weißfäule.

So wie die meisten Pilzsucher mit einem Messer bewaffnet sind, geht Stephan nicht ohne Säge in den Wald. Hier hat er sich ein Stück Rundholz mit Trichaptum zurecht gesägt, um es zur Beobachtung mitzunehmen.

Ein Fadenstäubchen aus der Gattung Stemonitis.

Ein weiterer und wesentlich auffälligerer Myxomycet ist die Gelbe Lohblüte (Fuligo septica).

Ameisen interessieren sich für den Pilz des Jahres 2020, der Gemeinen Stinkmorchel (Phallus impudicus). Dieser Aspekt war neu für Stephan.

Baumkrebs an einem Fichtenast. Hervorgerufen durch den Nadelholz – Pustelpilz (Neonectria fuckelina).

Die Baumkrebssäge kommt zum Einsatz.

Das Schadensbild.

Ein essbarer Grauer Wulstling (Amanita excelsa) schiebt sich aus dem Boden des Fichtenwaldes.

Häufig an dünnen, abgestorbenen Eichenästchen ist die Eichen – Spaltlippe (Colpoma quercina), ein Schlauchpilz.

Ausnehmend häufig an altem, modrigem Holz ist der Blutmilchpilz (Lycogala epidendron), ein Schleimpilz.

Ebenfalls überaus häufig ist der Geweihförmige Schleimpilz (Ceratiomyxa fructiculosa).

Auf der Hutoberfläche dieses Perlpilzes (Amanita rubescens) sind nur wenige Perlen = Hüllreste auszumachen. Regen oder Wachstumsprozesse können sie abgewischt haben.

Auf dem ersten Blick ein Schleimpilz, der zweite Blick lässt als Ursprung Schaumzikaden vermuten.

Der rechte Teil dieser Doppelbuche hielt dem Toben des Windes nicht mehr stand. Zunderschwämme machen sich über den toten Stamm her.

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius). Der Schwächeparasit verursacht im Holz eine Weißfäule.

Eine Dendrothele an Rotbuche?

Nein, das sind keine Kartoffelkäfer oder dunkle Marienkäfer, Pyrenomyceten haben wir hier. Die Rotbraune Buchenkohlenbeere (Hypoxylon fragiforme).

Um diesen häufigen Schlauchpilz ausfindig zu machen, muss man schon kräftig um Buchenlaub des Vorjahres herum wühlen. Der Erfolg stellt sich aber meist recht schnell ein. Buchenfruchtschalen – Holzkeule (Xylaria carpophylla).

Schizopora paradoxa?

Die Schnecken wissen auch was gut schmeckt. Frauen – Täubling (Russula cyanoxatha).

Im anmoorigen Birkenwald gab es einige Fuchsige Scheidenstreiflinge (Amanita fulva).

Mehrere Meter hoch am Birkenstamm einer der beliebtesten Vitalpilze, der Schiefe Schillerporling (Inonotus obliquus).


Hier die Artenliste von MTB: 2632/1 = Wald bei Jesow/Melkhof: Echter Mehltau, Zaunblättling, Gemeiner Violettporling, Zugespitzter Kugelpilz, Gelbe Lohblüte, Gemeine Stinkmorchel, Birken – Zungenporling, Perlpilz, Grauer Wulstling, Brandkrustenpilz, Eichen – Spaltlippe, Blutmilchpilz, Geweihförmiger Schleimpilz, Echter Zunderschwamm, Gemeiner Spaltblättling, Striegeliger Schichtpilz, Buchen Fruchtschalen – Holzkeule, Frauen – Täubling, Fuchsiger Scheidenstreifling, Schiefer Schillerporling, Nadelholz – Pustelpilz, Rötliche Kohlenbeere.


Tel.: 038417228917 – Handy: 0173/6977219

E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de 

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

16. Juni 2021 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion durch die Kleine Heide

Auch für interessierte Gäste

Es ging in den 4. Quadranten des Messtischblattes Karow

Die Kleine Heide im MTB 2439/4 ist Teil der Nossentiner/Schwinzer Heide und liegt östlich von Karow und nördlich des Plauer Sees. Integriert ist beispielsweise auch das Naturschutzgebiet Ziegeleibruch und der Semoter See. Somit ist das Gebiet recht vielseitig strukturiert. Erlenbruchwald im Ziegeleibruch und sicher auch am Uferbereich der Gewässer und klassische Pilzsucherreviere mit Kiefernforsten. Diese wurden teils mit Buchenunterwuchs versehen. Im Oktober des Jahres 2018 war ich hier schon einmal Mittwochs unterwegs. Damals hatten erste Fröste den Frischpilzen schon etwas zugesetzt und die große Maronenschwämme war gerade am abklingen. Auf jeden Fall ist es aber ein interessantes Gebiet nicht nur für Kartierungsexkursionen, sondern auch für den Kochtopfmykologen. Um diese Zeit können bei entsprechenden Bedingungen beispielsweise Scheidenstreiflinge eine Mahlzeit liefern, dazu essbare Täublinge, Perpilze und mit etwas Glück auch schon erste Pfifferlinge.

Waldweg in der Kleinen Heide am 19. Juli 2021.

Die Exkursion hatte ich wegen Trockenheit im Juni auf den 19. Juli verlegt. Nun hatte es zwar häufiger geregnet, aber das Frischpilzaufkommen war in der Kleinen Heide mehr als bescheiden. Daher brach ich mit meiner Begleitung, die gerne auch eine schmackhafte Pilzpfanne am Abend gehabt hätte, hier frühzeitig ab und wir fuhren in das Mildenitzgebiet. Dort wurde der Korb dann tatsächlich auch voll.


Hier die Artenliste von MTB: 2439/4 – Kleine Heide: Echter Zunderschwamm, Waldfreund – Rübling, Eichen – Filzröhrling, Goldschimmel, Striegelige Tramete, Schmetterlings – Tramete, Flächiges Eckenscheibchen, Körnchen – Röhrling, Echter Mehltau, Gemeiner Violettporling und Widerlicher Täubling.


 Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

12. Juni 2021 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünlings

Sie führte durch die Panzower Tannen

Das überwiegend sandige Mischwaldgebiet ist im Sommer und Herbst eine beliebte Adresse für Menschen, die ihre Bratpfannen und Kochtöpfe mit leckeren Waldpilzen füllen wollen. Natürlich wird hier, wie anderswo auch, in der Regel den volkstümlichen Klassikern wie Pfifferlingen, Maronen – Röhrlingen, Birken- und Steinpilzen nachgestellt. Vor genau einem Jahr begeisterten uns hier auf einer Wanderung einige Pfifferlinge, Ziegenlippen, Perlpilze, verschiedene Täublinge und sogar die recht seltenen Fahlen Röhrlinge und wenige Sommersteinpilze, um nur einige zu nennen. Das zeigt, dass bei entsprechender Vorwitterung bereits Mitte Juni einiges möglich ist. Aber es gilt auch um diese, eher noch pilzarme Jahreszeit, den richtigen Moment zu erwischen und das ist natürlich Monate vorher planungstechnisch kaum möglich. Wir legten es also darauf an und ließen uns überraschen. Aufgrund der recht trockenen Verhältnisse konnten wir zwar nicht an die Erfolge des letzten Jahres heranreichen, aber trotzdem wurde es eine kurzweilige Tour, an der 7 Pilzfreundinnen und Pilzfreunde teilnahmen.

Gleich zu Beginn fiel uns dieser Kleinpilz in` s Auge, der Ampferblatt – Rost (Ramularia rubella).

Am Wegesrand unter Birken ein einzelner Verblassender Täubling (Russula pulchella). Die im Grunde himbeerroten Hüte verblassen sehr stark. Mitunter ist von den rötlichen Farbtönen nichts mehr übrig.

Die Lamellen besitzen eine gewisse Schärfe, so dass der wenig schmackhafte Täubling allenfalls ein Mischgericht bereichern kann.

Wir waren zeitweise auf dem Hanseatenweg unterwegs. http://www.hanseatenweg.de

Hoffentlich beachtet das Reh die Zug – Durchfahrten!

Ein recht ansehnliches Büschel Grünblättriger Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare). Giftig!

Die trockenwarme Luft lässt ihre Hutränder einreißen.

Kernpilze auf diesem toten Birkenstamm. Vielgestaltige Kohlenbeere (Hypoxylon multiforme).

Kiefernholz ist das gefundene Fressen für den Unförmigen Weichporling (Skeletocutis amorpha). Die unscheinbaren Konsolen begeistern mit ihren mehr oder weniger deutlichen orangefarbenen Poren.

Gemeiner Spaltblättling (Schizophyllum comune).

Diese Champignons reagierten auf Reibung sehr schnell mit einer intensiven Gelbverfärbung. Oft ein Zeichen des giftigen Karbol – Champignons. Die Pilze rochen aber deutlich anisartig, sind also essbar und dürfen in den Sammelkorb gelegt werden.

Diesem jungen Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) sind die trockenen Verhältnisse deutlich anzusehen. Die Hutoberfläche blasst stark aus und wird felderig/rissig. Die Außenhaut des Stieles verhärtet sich zum Korsett und platzt auf.

Ein junger Schwefelporling (Laetiporus sulphureus), das Hähnchenschnitzel für Vegetarier.

Schwarze Mumien im Buchenwald. Dafür zeichnet der Dickblättrige Schwarztäubling (Russula nigricans) verantwortlich. Die Ruinen stammen aus dem letzten Jahr.

Täublinge unter Eichen. In Frage würde der Weinrote Heringstäubling (Russula graveolens) kommen. Allerdings war vom Heringsgeruch kaum etwas wahrzunehmen.

Runzliger und feucht schmieriger bis schleimiger Hut, dass ist typisch für den Wurzel – Schleimrübling (Xerula radicata).

Der Boden an der Böschung des Buchenwaldes war recht hart, so dass die charakteristische Pfahlwurzel nicht vollständig heraus gezogen werden konnte.

Der nächste Fund wird begutachtet und fotografiert.

Es handelt sich um den jung essbaren Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster).

Der Stielporling Polyporus tuberaster von unten.

Der Pilz des Jahres 2020 macht sich auf den Weg.

Es war die Gemeine Stinkmorchel (Phallus impudicus). Wir sehen hier das embryonale Entwicklungsstadium, das sogenannte Hexenei. Der weißliche Kern ist das spätere Rezeptakulum und der olivgrüne Bereich wird zum stinkenden Sporenschleim. In diesem Zustand essbar.

Junge Fadenstäubchen der Gattung Stemonitis.

Sporenreife Fadenstäubchen (Stemonitis spec.)

Solche Gestelle sieht man in jüngster Zeit häufiger in unseren Wäldern.

Und darin besteht ihre Aufgabe.

Das trockenheitsbedingte Fichtensterben hat auch die Panzower Tannen nicht verschont.

Die Kronen vieler Fichten sind kahl.

Ein gefundenes Fressen für den Borkenkäfer, der mit solchen Lockstofffallen auf die Falsche Fährte gelockt werden soll. Auch an dieser Stelle wuchs vor kurzem noch ein Fichtenforst.

Auch der Fichten – Porling (Fomitopsis pinicola) ist zur Stelle und macht sich über das Totholz her.

Ein Rißpilz. Sollte es der Frühlings – Rißpilz sein?

Und noch einmal von oben. Rißpilze sind fast alle giftig!

Ja, mehr waren es heute leider nicht. Nur drei leckere Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis).

Auf dem Weg eines Mischwaldes wuchsen diese Papagei – Täublinge (Russula ionochlora). Die Lamellen schmecken mild und daher darf er eingesammelt und verzehrt werden.

Und zum Schluss unserer Erinnerungsfoto von einer schönen Lehrwanderung durch die Panzower Tannen am 12. Juni 2021.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

09. Juni 2021 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Karow

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das MTB 2439/3 – südlich der Draisinenstation

Das Kartierungsgebiet befindet sich südlich der Bundesstraße 192, in Höhe der dortigen Draisinenstation, am ehemaligen Armee – Objekt. Im Oktober 2018 war ich hier schon einmal im Rahmen der Mittwochsexkursionen unterwegs. Damals mit Gästen aus Lübeck, Hamburg und der Umgebung. Das war jedoch zu bester Pilzzeit und auch die Ausbeute der Gäste an Speisepilzen war recht ordentlich. Es gibt einen Fichtenforst, der damals vor allem durch prächtige Maronen – Röhrlinge für Begeisterung sorgte. Aber auch reichlich Laubwald, mit zwei kleineren Seen am Südostrand des Kartierungsgebietes. Die Artenvielfalt von damals, es war Oktober, konnte heute natürlich nicht erreicht werden. Ganz im Gegenteil. Obwohl es im Vorfeld durchaus kräftigere Niederschläge gab, herrschte bezüglich  Frischpilzen so gut wie Tote Hose. Auch fand diese Exkursion nicht wie geplant am 09. Juni statt, sondern erst am 13. Juli 2021.

Bis auf eine größere Gruppe von Körnchen – Röhrlingen (Suillus granulatus) und einige, wenige Täublinge am Straßenrand, fand ich keine weiteren Frischpilze und brach alsbald ab, da ich noch einigen Sommersteinpilz – Plätzen einen dann doch  erfolgreicheren Besuch abstatten wollte.


Hier die kleine Artenliste von MTB: 2439/3 – Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide, an der Draisinen – Station: Körnchen – Röhrling, Eichen – Mehltau, Duftender Täubling und Widerlicher Täubling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

06. Juni 2021 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Vereins- und Kartierungsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V – Gruppe der Pilzfreunde

Ziel war die Seeblickregion

Die heutige Vereinsexkursion der Wismarer Pilzfreunde führte in die Region Mustin/Lohmen. Kleinere und größere Seen sind hier in einer der schönsten Landschaften Mecklenburgs eingebettet. Die eiszeitlich geprägte, hügelige Region, ist durch Wiesen, Felder und Wälder sowie eingebettete Seen sehr vielseitig strukturiert. Uns interessierten in erster Linie die Waldgesellschaften und ihre Großpilze. Der Upahler- und Lenzener See wurden am 05. Juli 1978 unter Schutz gestellt und sind von Wäldern  (Erlenbrüche, Buchenwälder) umgeben. Der Zustand wird als befriedigend eingeschätzt, da durch die Landwirtschaft zu viele Nährstoffe eingebracht wurden. Die Waldflächen sollen nur extensiv genutzt werden. Dadurch weisen manche Buchen ein hohes Alter von 180 Jahren auf. Das Revier zählt zum Netzwerk der FFH – Gebiete. Umgebende Wiesenflächen beherbergen  u. a. das Breitblättrige Knabenkraut und hier befindet sich auch ein beliebter Rastplatz für Zugvögel. Rotbauchunke, Kammmolch, Fischotter und Siebenschläfer sind hier zuhause. Der Siebenschläfer erlangt in Kürze ja wieder eine besondere Bedeutung, denn er soll für den Witterungsverlauf des Hochsommers verantwortlich zeichnen. Heute konnten wir ihn leider noch nicht befragen, da er sich und nicht zeigte.

Dieses Pilztierchen nennt sich Stäublingsähnlicher Schleimpilz (Reticularia lycoperdon).

Feinschmecker scheinen die Tierchen, die an diesen bitteren und giftigen Grünblättrigen Schwefelköpfen (Hypholoma fasciculare) geknabbert haben, nicht gerade zu sein.

Ein einzelner Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus) wuchs an einem alten, bemoosten Buchenstubben.

Und noch ein mobiles Pilztierchen, der Drachendreck, Gelbe Lohblüte oder Hexenbutter (Fuligo septica).

Studium einer Informationstafel zum im Hintergrund zu sehenden Großsteingrab.

Die Erläuterungen zum Hühnengrab.

Die Hühnen auf dem Grab.

Herrlicher Buchenwald.

Zu den wenigen Frischpilzen, die wir heute fanden, zählen diese Breitblättrigen Großrüblinge (Megacollybia platyphylla).

Hier hat sich ein Buchenwald – Wasserfuß (Hydropus subalpinus) aus dem Buchenlaub geschoben.

Warum Wasserfuß? – bricht man den Stiel durch, quillt eine wässrige Flüssigkeit heraus.

Diese Kröte hatte Geduld mit uns und ließ sich seelenruhig ablichten.

Eine Waldlichtung legt den Blick frei auf den Lähnwitzer See, siehe oben.

Am Ufer des Lähnwitzer Sees haben es sich dieser Vierbeiner gemütlich gemacht. Sind es Schafe oder Ziegen?

Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

05. Juni 2021 – Pilzimbiss in der ABC Straße

Pilzimbiss zur Stuhlparade

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Sonnabend, der 05. Juni 2021, in der Zeit von 10.00 bis 17.00 Uhr vor dem Mykologischen Informationszentrum Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21.


An diesem Sonnabend sollte wieder die vom Kaso Kunstverein Wismar e.V. organisierte Stuhlparade in der ABC Straße stattfinden. Auf Länge der gesamten Straße werden Stühle aufgereiht und zum Kauf angeboten. Sie wurden zuvor von Mitgliedern des Vereins unter dem Motto „aus alt mach jung“ aufgemöbelt und meist ist auch für jeden Geschmack etwas dabei. Das zieht natürlich viele Interessenten und Schaulustige an. Leider wurde die Stuhlparade wegen der Corona – Krise abgesagt. Nicht aber unser Imbiss. Es gab eine deftige Waldpilzpfanne und auch unsere beliebte Wildpilzsuppe nach Art des Hauses. Frische Waffeln, Kaffee und fruchtige Erfrischungsdrinks wurden gereicht.

Waldpilz/Gemüsepfanne. Sie ging trotz der Wärme weg wie warme Semmeln.

Die fruchtigen und eisgekühlten Erfrischungsdrinks waren sehr gefragt. Serviert von Franzi und Kerstin.

Mit dabei waren neben Franzi und Kerstin auch Phillipp, Christian sowie Jonas (von links).

Gleichzeitig konnte auch unsere ständige Pilzausstellung „Unsere Großpilze im Wandel der Jahreszeiten“ für 1,00 € in Augenschein genommen werden.

Dafür hatte uns Vereinsmitglied Phillipp gleich noch Frischpilze auf dem Silbertablett serviert, die er anschließend auf die Ausstellungsfläche brachte.

Zum Schluss noch einmal stramm gestanden für ein Erinnerungsfoto. 05. Juni 2021 – ein warmer Sommertag.

Die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V.

02. Juni 2021 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion Schwinzer Heide

Auch für interessierte Gäste

Es ging in den 2. Quadranten des MTB 2439 = Karow

Fast der gesamte 2. Quadrant des Messtischblattes Karow ist von Waldflächen der Nossentiner/Schwinzer Heide bedeckt. Unmöglich, alles während einer einzigen Kartierungsexkursion abzulaufen. Im Herbst 2019 waren wir hier schon einmal im Rahmen der Mittwochsexkursionen unterwegs. Damals mit einigen Gästen und es brach der Sammelaktionismus aus, da es beispielsweise Maronen – Röhrlinge im Überfluss gab. Damals regnete es in Strömen. Regen stand heute kaum auf dem Programm. Es waren zwar Schauer und Gewitter voraus gesagt, aber bis auf einzelne Tropfen verschonten uns diese. Uns, das war ein Pilz- und Vereinsmitglied aus Rostock und meine Wenigkeit. Aufgrund der zunehmend trockenen Witterung gab es heute leider kaum Frischpilze. Wir entschieden uns für den nördlichen Bereich des Quadranten bei Glawe, am Südrand des Krakower Sees.

Am Rande zur Glawer Koppel wuchsen einige Rissige Ackerlinge (Agrocybe dura).

So sehen offensichtlich Blutmilchpilze (Lycogala epidenron) aus, wenn sie intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind.

Unverwechselbar und immer an Eichenholz zu finden ist der Eichenwirrling (Daedalea quercina).

Dieses farbenfrohe Krabbeltier dürfte zur artenreichen Gattung der Rosenkäfer (Cetoniinae), die zu den Blatthornkäfern gerechnet werden, gehören.

Diese jungen Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) zeigen bereits erste Trockenschäden.

Die etwas schütteren Kronen der Gelbkiefer im Park Glawe. 

Der Stamm der Gelbkiefer (Pinus ponderosa). Der Baum ist dafür verantwortlich, dass die Ranch in der US – Western – Serie Bonanza „Ponderosa“ genannt wurde. Es handelt sich also um eine amerikanische Kiefernart.

Die naturnahe Parkanlage in Glawe.

Zahlreiche und resupinate Konsolen des Runzligen Schichtpilze (Stereum rugosum) bevölkern diesen Baumstamm.

Nahezu monotoner Kiefernforst.

Sporenabwurf eines Schleimpilzes.

Aufforstung mit Jungkiefern.

Nadelforst unterschiedlicher Altersstruktur.

Wegweiser zum Hochsitz zur Vogelbeobachtung am Krakower See.

Halb vertrocknete Maipilze (Calocybe gambosa) am Waldrand.

Am Rande der Glawer Koppel einige Bauchpilze der Gattung Bovista.

Vom Vogelbeobachtungsturm aus hat man einen wunderbaren Blick auf den großen und Buchtenreichen Krakower See.


Hier die Artenliste von MTB: 2439/2 – Nossentiner/Schwinzer Heide bei Glawe: Striegeliger Schichtpilz, Rissiger Ackerling, Birken – Zungenporling, Eichen – Rindensprenger, Blutmilchpilz, Eichenwirrling, Zugepitzter Kugelpilz, Grünblättriger Schwefelkopf, Runzliger Schichtpilz, Gemeiner Violettporling, Milder Nagelschwamm, Erdwarzenpilz und Maipilz


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

29. Mai 2021 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünlings

Durch den Everstorfer Forst führen

Ende Mai wird es allmählich eng mit den Frühlings – Klassikern, so dass unsere Hoffnung auf erste Sommerarten lag. Ende Mai kann es bereits zaghaft Täublinge, Wulstlinge, aber auch Röhrlinge wie Sommersteinpilze und Hexenröhrlinge geben. Natürlich auch dies und jenes mehr und es soll ja eine Lehrwanderung sein. Wichtig ist dabei, dass es nicht zu trocken sein sollte, so dass der Wald nicht nur, wie so oft zu dieser Jahreszeit, einen vertrockneten Hungeraspekt anzubieten hat. Nun, der Wald war klatschnass und hat daher eher einen Feuchte – Aspekt zum Besten gegeben. Vor allem Schleimpilze fühlten sich bei diesen Verhältnissen wohl, aber auch einige Kleinarten b. z. w. Gattungen wie Mürblinge und Tintlinge.

Wir starten.

Zu den Schleimpilzen gehört der Blutmilchpilz (Lycogala epidendron).

Der Holunder – Rindenschichtpilz (Lyomyces sambuci) findet sich häufig an alten Holunderbüschen von Sambucus nigra.

Meist als Einzelgänger und auch nicht sonderlich häufig, findet sich der Krummstiel – Schüppling (Pholiota tuberculosa).

Auffallend starken und vernetzten Myzelsträngen entspringt der Breitblättrige Großrübling (Megacollybia platyphylla.

An den Vortagen hat es hier noch kräftig geregnet. Die Wege sind regelrecht schlammig. Sollte es trocken werden, dürfte hier für einige Zeit noch ein recht ordentlicher Feuchtspeicher vorhanden sein.

Speisepilze waren nur sehr dürftig vertreten. Hier sehen wir Stockschwämmchen (Kuehneromxces mutabilis).

Zunächst für einen Wurzelrübling gehalten, entpuppte sich dieser Hellsporer mit seiner wurzelartigen Stielverlängerung als besonders üppig ausgeprägter Buchenwald – Wasserfuß (Hydropus subalpinus).

Sein Hut ist nicht runzelig oder schleimig, sondern glatt, trocken und seidig glänzend. Buchenwald – Wasserfuß (Hydropus subalpinus).

Wunderschöne Myxomyceten an altem, feuchten Laubholz. Der Rotköpfige Schleimpilz (Trichia decipiens).

An alten, feucht liegenden Buchenfruchtschalen, findet sich sehr häufig das Weiße Haarbecherchen (Dasyscyphus virgineues).

Auf dem selben Substrat findet sich eben so häufig die Buchenfruchtschalen – Holzkeule (Xylaria carpophilla).

Auf alten Baumstämmen, die im Wasser eines Waldtümpels schwammen b. z. w. lagen, tummelten sich zahlreiche Getigerte Sägeblättlinge (Lentinus tigrinus).

Schleimpilze aus der Gattung Stemonitis = Fadenstäubchen.

Hier sehen wir eine Wuchsform des Geweihförmigen Schleimpilzes (Ceratiomyxa fructiculosa).

Ein kleines Büschel von Glimmer – Tintlingen (Coprinus micaceus) auf einem alten, bemoosten Laubholz – Stubben. Im Hintergrund Relikte der Geweihförmigen Holzkeule.

Nicht zu leugnen, der Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) gehört zu den Freiblättlern.

Diese schönen Tintlinge konnten wir nicht korrekt ansprechen (Coprinus spec.).

Junge und schlanke Ahorn – Holzkeulen (Xylaria longipes). Es scheint ein gutes Jahr für diese, auf Ahornholz wachsenden Schlauchpilze zu sein.

Der große und markante Specht – Tintling (Coprinus picaceus) scheint sich in der Jahreszeit geirrt zu haben. Wir kennen ihn aus dem Herbst.

Am krautigen Wegesrand einige, wenige Maipilze (Calocybe gambosa).

Kurz vor Schluss noch ein sehr schöner Fund. Der Netzaderige Mistpilz (Bolbitius aleuriatus). Nicht auf Stroh oder Mist, sondern auf totem Laubholz.

Der Netzaderige Mistpilz (Bolbitius aleuriatus) steht den Tintlingen nahe. Seine Lamellen färben aber nicht zu schwarz und zerlaufen auch nicht zu einer tintenartigen Sporenmasse. Sie verfärben sich gelbbräunlich.

Diesem Ampferblatt geht es an den Kragen. Nicht nur der Ampferblatt – Rostpilz, sondern auch der Ampferblatt – Käfer tun sich an ihm gütlich.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

26. Mai 2021 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion in der Wooster Heide

Auch für interessierte Gäste

Im Messtischblatt 2439/1 = Karow 

Im Herbst 2019 stand schon einmal das MTB Karow im Rahmen unserer Mittwochsexkursionen auf dem Programm. Damals natürlich zu bester Pilzzeit, mit den entsprechenden Erfolgen, sowohl was das Artenaufkommen, wie auch den Anteil an Speisepilzen, die die Körbe meiner Begleiter an ihre Kapazitätsgrenze brachten, betrifft. Das wird heute und an den folgenden Mittwochsexkursionen in diesen wunderbaren Pilzrevieren so keinesfalls möglich sein. Daher wird eher der eigentliche Sinn im Vordergrund stehen, einige, vielleicht doch noch neue Pilzarten für diese Gebiete zu entdecken und in unsere Datensätze der Pilzkartierung einfließen zu lassen. Heute war die Wooster Heide bei Sandhof und Wooster Teerofen an der Reihe. Übrigens ist auf einer Info – Tafel am Waldrand in Sandhof zu lesen, dass in der Wooster Heide bereits 600 Pilzarten nachgewiesen wurden. Nun, es kann immer wieder neues dazu kommen und ganz gewiss sind hier mehr als 600 Arten zu hause. Von solchen Zahlen war ich heute natürlich weit entfernt. Zu dieser Jahreszeit ohnehin. Überhaupt gab es heute für mich nur sehr wenig zu entdecken. Hier einige Bilder.

Die Wooster Heide ist Teil des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide.

Gleich hier begrüßten mich diese beiden Frühlings – Ackerlinge (Agrocybe praecox).

Die Striegelige Tramete (Trametes hirsuta) besiedelt totes Laubholz, insbesondere von Buche und gerne auch dort, wo es besonders trocken liegt. Nichtsdestotrotz ist diese Konsole von Algen besiedelt.

Der giftige Grünblättrige Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare) besiedelt sowohl tote Laub-, wie Nadelholz – Stubben und ist praktisch ganzjährig anzutreffen.

Der Höhepunkt meiner heutigen Mittwochsexkursion waren einige Konsolen des farbenfrohen Nördlichen Zinnoberschwamms (Pycnoporus cinannabarinus) an totem Birkenholz.

Der Holzbewohner an trockenen, sonnigen Plätzen, gehört, wie unschwer zu erkennen ist, zu den Porlingen. Er besitzt die Eigenschaft, Fremdkörper nicht beiseite zu schieben, sondern sie bei seinem Wachstum mit zu integrieren.

Auf sandigen, nährstoffarmen Böden, findet sich oft rosettenartig der Erdwarzenpilz (Thelephora terrestris).

Besonders auf Buchenstubben ist sehr häufig die Buckel – Tramete (Trametes gibbosa) anzutreffen. Auch ihre Oberfläche wird oft von Algen besiedelt.

Hier sehen wir gleich zwei Myxomyceten in trauter Eintracht. Den Blutmilchpilz (Lycogala epidendron) und den Stelzenschleimpilz (Stemonitis fusca) in junger Ausführung.

Der Stelzenschleimpilz (Stemonitis fusca) im Reifestadium. Er ist ein Meister der Verwandlung. Erst weis und schließlich dunkelbraun gefärbt. Daher auch die weitere, deutsche Bezeichnung: Dunkles Fadenkeulchen.

Auf in der Humusschicht feucht liegenden Fruchtschalen von Bucheckern findet sich sehr häufig das Weiße Haarbecherchen (Dasyscyphus virgineus).

Erläuterungsausschnitt aus einer Informationstafel der Naturparkverwaltung Nossentiner/Schwinzer Heide bei Sandhof.


Hier die Artenliste von 2439/1 – Wooster Heide: Frühlings – Ackerling, Orangefarbiges Brennnesselbecherchen, Zugepizter Kugelpilz, Striegelige Tramete, Angebrannter Rauchporling, Schmetterlings – Tramete, Grünblättriger Schwefelkopf, Gemeiner Violettporling, Brandkrustenpilz, Winter – Stielporling, Nördlicher Zinnoberschwamm, Erdwarzenpilz, Buckel – Tramete, Blutmilchpilz, Stelzenschleimpilz, Geweihförmige Holzkeule, Flacher Lackporling, Weißes Haarbecherchen, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Rötliche Buchen – Kohlenbeere und Echter Zunderschwamm.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

19. Mai 2021 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion auf der Insel Poel

Auch für interessierte Gäste

MTB: 1934/4 war an der Reihe

Schon war der letzte Quadrant des Messtischblattes Kaltenhof an der Reihe. Der nordöstliche Küstensaum der Insel Poel, zwischen Schwarzer Busch und Gollwitz. Einbezogen war auch der alte Eichenpark am Schwarzen Busch, der besonders auch im Sommer mit einer artenreichen Großpilzflora aufwarten kann. Ansonsten ging es den Küstenschutzwald entlang, der oft ein reichhaltiges Angebot an Frühlingspilzen anzubieten hat. Außer meiner Wenigkeit waren auch noch unsere Vereinsmitglieder Christopher und Phillipp mit von der Partie. Das Wetter war bestens. Das Frischpilzaufkommen habe ich zu dieser Jahreszeit hier schon etwas vielseitiger erlebt, aber das kalte Wetter in diesem Frühling hielt einige Arten dann doch noch zurück. Dafür ist es nicht zu trocken und wir haben dadurch durchaus bessere Bedingungen wie in den Vorjahren. Hier einige Impressionen von unserer Exkursion an der Nordostküste der Insel Poel.

Wir starteten im weitläufigen Eichenpark in Schwarzen Busch.

In der Rasenfläche einige Heu – Düngerlinge (Panaeolus foenisecii).

Die Sporen bei den Düngerlingen reifen unterschiedlich. Dadurch entsteht das gescheckte Muster auf den Lamellenflächen.

Zunächst für einen Rißpilz gehalten, zeigte sich schnell unser Irrtum beim herumdrehen des ersten Fruchtkörpers. Ein Haarschleierling (Cortinarius spec.) unter Eichen. Letztendlich blieb ungeklärt, um welche Art es sich handelt.

Auffällig sind die breiten, entfernt stehenden, weißschneidigen Lamellen.

Weniger Kopfzerbrechen bereitete uns die Hochgerippte Becherlorchel (Helvella acetabulum).

Aber gleich bei der nächsten Aufsammlung wurde es wieder kriminell. Noch ein Vertreter aus der Gattung Cortinarius und dazu noch mit relativ unscheinbaren Merkmalen.

Möglich wäre ein Vertreter der Hautköpfe, eventuell auch Gürtelfüße.

Wir haben den nahezu menschenleeren Ostsee – Strand erreicht.

Dank der ganzjährig hohen Luftfeuchtigkeit fühlen sich Judasohren (Hirneola auricula – judae) hier sichtlich wohl.

An totem Laubholz ein Sklerotien – Stielporling (Polyporus tuberaster).

Phillipp hat den nächsten Fund entdeckt. Wieder an totem Laubholz.

Nahezu die gesamte Unterseite des alten Holzknüppels war von braunem Filz überzogen. Dieser Myzel – Filz wird Ozonium genannt und aus ihm sprießen die Haus – Tintlinge (Coprinus domesticus).

Ebenfalls auf am Waldboden liegendem Moderholz wuchsen diese Schlauchpilze. Es dürfte sich, auch nach Christopher Engelhardts mikroskopischer Untersuchung, um Riesenbecherlinge (Peziza varia) im weiteren Sinne handeln.

An noch stehender Pappel und dessen Rinde der Violette Knorpelschichtpilz (Chondrosteruem purpureum).

Zunächst als Frühlings – Mürbling angesprochen, störte mich aber etwas an dieser Kollektion. Besonders die Lamellenfarbe erinnerte mich an den Aschgraublättrigen Mürbling (Psathyrella tephrophylla), den ich bei dieser Aufsammlung für wahrscheinlicher halte. Siehe Pilzkompendium E. Ludwig, Bd.2 – 98.71.

Ein nach frischen Gurken riechender Schuppiger Stielporling (Polyporus squamosus).

Etwas Zwiespältig kommen diese Dachpilze daher. Sie wiesen Rettich – Geruch auf und wir haben sie, trotz der Grauanteile im Hut, zu den Rehbraunen Dachpilzen (Pluteus atricapillus) gestellt.

Gemeine Trompetenschnitzlinge (Tubaria furfuracea) nach einer Mineralwasser – Dusche. Wie ein Chameleon ändern sie ihre Färbung in Bruchteilen von Sekunden vom aus ausgeblichenen weißlich in ihre bräunliche Ursprungsfarbe.

Diese fleischfarben sporenden Blätterpilze haben wir als Graubraune Dachpilze (Pluteus cinereofuscus) bestimmen können.

Schließlich artete unsere Kartierungsexkursion noch in eine Sammelaktion aus, als wir den vor etwa 15 Jahren von Irena entdeckten Hexenring von Maipilzen wiederfanden. Ich hatte ihn einige Jahre aus den Augen verloren. Mit 15 – 20 Metern im Durchmesser ist er der umfänglichste Hexenring von Maipilzen, den ich bisher zu Gesicht bekommen habe. Zu den beiden Vertretern dürfen mindestens noch 2 Nullen angehängt werden.

Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus) brechen durch die Rinde eines liegenden Baumes. Das ist eher ungewöhnlich. Kennen wir die Pilze doch sonst um Stubben herum.

Ruhig liegt die Ostsee am Abend des 19. Mai 2021 – Die Ruhe vor dem Sturm?

Christopher Engelhardt hat uns diesen Gras – Schaftpilz (Epichloe typhina) näher gebracht. Bei der Beschäftigung mit Phytoparasiten ist Kräuterkunde vorauszusetzen. So muss hier auch die Grasart bekannt sein, um den Pilze richtig zuzuordnen.

Beim Giersch ist es schon etwas einfacher: Giersch – Rost (Puccinia aeogopodii). Foto und Bestimmung Chris Engelhardt.

Und das Beste zum Schluss. Zwar kein Pilz aber Chris war von diesem flatterhaften Gesellen absolut angetan. Der Bergahorn – Samenwickler (Pammene regiana).

Dieser Schnappschuss ist Chris Engelhardt nicht ganz nebenbei gelungen. Er zeigt einen Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula). Chris schreibt dazu: Der Sandregenpfeifer brütet bei uns an flachen Stränden mit kleinen Steinen; bei uns ist er gefährdet, da man seine Eier zwischen den Steinen am Strand kaum sieht und er daher für Störungen wie z. B. touristische Nutzung der Strände sehr anfällig ist.

Eine Schauerlinie naht am westlichen Horizont. Zeit zum Ende zu kommen.

Der Korb ist gut gefüllt. Maipilze vom feinsten!

Im letzten Sonnenlicht noch schnell ein Erinnerungsfoto, inszeniert von Chris Engelhardt, rechts im Bild.


Hier die Artenliste von MTB 1934/4 – Park und Küstenwald der Insel Poel: Heu – Düngerling, Grünblättriger Schwefelkopf, Maipilz, Hochgerippte Becherlorchel, Judasohr, Giersch – Rost, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Schmetterlings – Tramete, Striegeliger Schichtpilz, Blattstiel – Spaltbecherling, Riesenbovist, Vielgestaltige Holzkeule, Bovistähnlicher Schleimpilz, Scharbockskraut – Rostpilz, Flacher Lackporling, Warziger Drüsling, Sklerotien – Porling, Rehbrauner Dachpilz, Blutmilchpilz, Glimmer – Tintling, Geweihförmiger Schleimpilz, Geweihförmige Holzkeule, Angebrannter Rauchporling, Riesen – Becherling, Violetter Knorpelschichtpilz, Schuppiger Stielporling, Gemeiner Trompetenschnitzling, Graubrauner Dachpilz, Aschgraublättriger – Mürbling und Gras – Schaftpilz.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine! 

15. Mai 2020 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünlings

Es ging durch den Wald Moltow/Schimm

Aufgrund der aktuellen Corona – Kontaktbeschränkungen durfte nur ein weiterer Pilzfreund daran teilnehmen

Das Waldgebiet zwischen Schimm, Moltow und Jesendorf/Ventschow war in früheren Zeiten eines meiner häufig besuchten Reviere. Auch öffentliche Wanderungen führten bereits hier her. Der schwere Boden, den wir im Bereich Schimm vorfinden, geht im Verlauf in Richtung Jesendorf in Sanderflächen über und dort wird auch seit vielen Jahren massiv Kies abgebaut. An klassischen Frühlingspilzen war heute leider kaum etwas im Angebot, obwohl ich hier durchaus auch schon Maipilze gefunden habe. Trotz allem war es herrlich in der erwachenden Frühlingsnatur unterwegs zu sein.

Getrübt wurde unsere Wanderung allerdings von einem unvernünftigen Menschen, der seine zwei großen Hunde im Revier wildern ließ. Sie hetzten beispielsweise Rehwild und stellten schließlich auch uns als Beute für Herrchen sicher. Es zeigte sich, dass er seine Vierbeiner nicht unter Kontrolle hatte, den zumindest einer seiner Hunde reagierte auf Zuruf nicht und verbellte uns in aggressiver Weise. Ein klarer Verstoß hinsichtlich des Mitführens von Hunden in unseren Wäldern! Dabei versuchte er uns den Schwarzen Peter in die Schuhe zu schieben, weil wir angeblich unerlaubt im Privatwald unterwegs wären und die Wege verlassen hätten. Liebe Pilzfreunde, es spielt keine Rolle, ob ihr im Landesforst oder im Privatwald unterwegs seit. Niemand darf euch verbieten die Waldwege auf der Suche nach Pilzen, Beeren oder aus welchem Grund auch immer, zu verlassen. Es gibt natürlich auch Ausnahmen: Betreten des Waldes mit Hund in M-V   

Für die Natur ist dieser feuchte und unterkühlte Mai eine Wohltat. Es grünt und blüht aller Orten.

Eine recht ungewöhnliche Konstellation!

Der Laubwald hat endlich sein grünes Kleid angezogen.

Unter eingestreuten Kiefern ein Bitterer Zapfenrübling (Strobilurus tenacellus).

Teils etwas mitgenommene Haus – Tintlinge (Coprinus domesticus) mit Ozonium.

Ozonium ist ein brauner Myzelfilz bei Tintlingen, insbesondere auch typisch für den Haus – Tintling.

Diese Blätterpilze dürften der Gattung Conocybe (Samthäubchen) angehörig sein. Genaueres nur unter dem Mikroskop.

Frischer Zuwachs beim Brandkrustenpilz (Hypoxylon deustum).

Eine neue Waldgeneration wächst heran. Man beachte, auch Fichten sind dabei!

Klimasichere Mischwälder sind das Ziel.

Das feuchtkühle Klima der letzten Tage hat die Gallertpilze wieder zum Leben erweckt. Stoppliger Drüsling (Exidia truncata).

Da möchte man doch gerne mal Schwein sein.

Dieser Zunderschwamm (Fomes fomentarius) wird von Algen besiedelt.

Die Reihige Tramete (Antrodia serialis) finden wir an Fichtenholz.

Weniger spezialisiert ist der Bovistähnliche Schleimpilz (Reticularia lycoperdon). Hautsache Holz, bevorzugt jedoch Laubholz.

Spezialisierter kommt da schon wieder die Rotbraune Kohlenbeere (Hypoxylon fuscum) daher. Sie liebt Hasel!

Ein wirklich schöner Wald. Besonders auch im Frühling.

Judasohr (Hirneola auricula – judae).

Warziger Drüsling (Exidia plana). Das feuchte Novemberwetter der Vortage machte es möglich.

Beeindruckende Ausdehnung der Großporigen Datronie (Datronia mollis).

Datronia mollis.

Rotrandige Baumschwämme (Fomitopsis pinicola).

Auf ihrer feuchtkühlen Unterseite fühlten sich Springschwänze heute besonders wohl.

Ein plätscherndes Bächlein sucht sich seinen Weg durch `s Gehölz.

Schwer zu entziffern, die Hieroglyphen des Buchdruckers.

Ein Buchenwald – Wasserfuß (Hydropus subalpinus) schiebt sich durchs feuchte Buchenlaub an die Frühlingsluft.

Er ähnelt ein wenig einer Miniaturausgabe des Wurzel – Schleimrüblings, ohne jedoch schleimig auf dem Hut zu sein. Wurzeln kann jedoch auch er.

An berindeten Ästen und Stämmen toter Rotbuchen findet sich häufig die Rötliche Kohlenbeere (Hypoxylon fragiforme).

Geotropismus beim Echten Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Ein Mürbling (Psathyrella spec.).

Junge Ahorn – Holzkeule (Xylaria longipes).

Und noch ein Vertreter aus der Ecke „Wackelpudding“ – Zerfließende Gallertträne (Dacrymyces stillatus).

Ein giftiger Schwarzblauer Ölkäfer (Meloe proscorabaeus) auf Wanderschaft. Insekt des Jahres 2020. Schmarotzt in Nestern von Wildbienen. Ist Heilmittel, Liebestrank und Mordwerkzeug zu gleich. Potenzsteigerung mit fatalen Folgen durch sein Reizgift Cantharidin!

Es geht dem Ende entgegen. Auch ohne Cantharidin!

Der Kreis schließt sich.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

12. Mai 2021 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion am Rethmoor

Auch für interessierte Gäste

Sie führte in das MTB 1934/3 – Kaltenhof

Die Topographische Karte (Messtichblatt/MTB) 1934 = Kaltenhof, im Maßstab 1:25 000, war an der Reihe. Der Ort Kaltenhof liegt auf der Ostseeinsel Poel, in der Wismar Bucht. Etwa 80 % des MTB besteht aus Ostsee, so dass nach der Vierteilung der Karte nur im 3. und 4. Quadranten Land zu finden ist. Heute ist es nur ein kleines Dreieck zwischen den Orten Timmendorf und Schwarzer Busch gewesen. Hier kam für uns ein relativ kleiner Streifen des schmalen, bewaldeten Küstensaums in frage, einschließlich des Rehtmoors als östliche Begrenzung. Für eine Frühlingsexkursion genau das richtige, denn selbst Morcheln können neben Schild- und Blassen Pflaumenrötlingen sowie Maipilzen hier beheimatet sein. Morcheln und Blasse Pflaum – Rötlinge konnten wir nicht ausmachen, aber dennoch war es eine frischpilzreiche Frühlingsexkursion. Neben meiner Wenigkeit war noch ein Pilz- und Naturfreund aus Rostock mit dabei.

Info – Tafel zur Insel Poel.

Küstenwanderweg und Eingang zum Rethmoor, dem Beginn unseres Kartierungsgebietes von Schwarzen Busch aus.

Das Rehtmoor.

Die ersten Entdeckungen ließen nicht lange auf sich warten. Die Witterungsbedingungen sind derzeit Ideal für unsere Pilzflora.

Es waren junge Frühlings – Ackerlinge (Agrocybe praecox). Sie sollten sich bald zum Massenpilz mausern.

Mit speziell ausgeklügelter Technik wird ein junger Ackerling für den weißen Hintergrund auf einer Schautafel in Szene gesetzt.

Zahlreiche Pflaumen – Feuerschwämme (Phellinus tuberculosus) an Prunus spinosa.

Junge Schopf – Tintlinge (Coprinus comatus) direkt neben dem Wanderweg.

Durch die jüngsten Regenfälle wieder zum Leben erweckt, der Warzige Drüsling (Exidia plana).

Zwischen Rindenmulch, längst des Wanderweges, eine Gruppe auffälliger Mürblinge. Auffällig für den Kenner dieser Gattung sind die rötlichen Tönungen der Pilze. Es handelt sich um den Purpurbraunen Faserling (Psathyrella bipellis). Eine in M-V und auch im Bundesgebiet recht selten nachgewiesene Art. Einzig um Berlin herum häufen sich Fundmeldungen. Möglicherweise durch Aktivitäten von Erhardt Ludwig, der die Art im Pilzkompendium auch gut abgebildet und beschreiben hat.

Etwas mitgenommen zeigt sich dieser Gelbstielige Dachpilz (Pluteus romellii).

Immer wieder eröffnen sich Seeblicke an diesem graublauen Frühlingstag.

Die erste Welle der Behangenen Faserlinge (Psathyrella candolleana) rollt an. Der zarte, aber oft in großen Mengen auf Holzresten wachsende Mürbling soll als Suppenpilz ganz vorzüglich munden.

Frühlings- oder Voreilende Ackerlinge (Agrocybe praecox) wuchsen auf Rindenmulch nun inselweise in großen Mengen und in allen Entwicklungsstadien. Da die Pilze essbar sind, sammelte ich reichlich von ihnen ein, um sie einem Geschmackstest zu unterziehen, der durchaus befriedigend ausfiel.

Bitte keine Missverständnisse, falls die Hüte der Voreilenden Ackerlinge (Agrocybe praecox) einmal witterungsbedingt rissig – schollig aufgeplatzt sind. Rissige Ackerlinge sind viel heller, ja weiß gefärbt.

Unter Rosengewächsen erscheint nun einer unserer besten Speisepilze, der Schild – Rötling (Entoloma clypeatum).

An den Sandstränden herrscht noch Ruhe vor dem Nach – Corona – Ansturm.

Die Schwäne genießen die Ruhe!

Das feuchte Wetter hat auch die Judasohren (Hirneola auricula – judae) wieder aufleben lassen.

An Laubholz – Stubben ein Allerweltspilz, der auf den bürgerlichen Namen Grünblättriger Schwefelkopf) Hypholoma fasciculare) hört. Giftig!

Die häufigen Regenfälle der letzten Zeit haben auch die Zerfließende Gallertträne (Dacrymyces stillatus) auf den Plan gerufen.

Handelt es sich bei diesem Fund um die Riesen – Gallertträne (Dacrymyces chrysospermus)? Dann wäre es der Erstnachweis dieser Art für Mecklenburg – Vorpommern. Auch im Rest Deutschlands bisher nur wenig nachgewiesen.

Zusammenfließende Kohlenbeere (Hypoxylon cohaerens).

Vielgestaltige Kohlenbeere (Hypoxylon multiforme).

Überständige Rehbraune Dachpilze (Pluteus atricapillus). Sie gehören zu den Freiblättlern.

Schuppige Porlinge (Polyporus squamosus) waren immer mal an totem Laubholz dabei und auch in allen Altersstadien.

An einem Ahorn – Stubben erblicken junge Ahorn – Holzkeulen (Xylaria longipes) das Licht der Welt.

Noch recht gut erhaltene Halskrausen – Erdsterne (Geastrum triplex) aus dem letzten Herbst.

Ebenfalls in einem, noch fotogenen Zustand, befinden sich diese Rötenden Trameten (Daedaleopsis confragosa).

Nicht nur an Eichenholz findet sich ganzjährig der Eichen- oder Herbe Zwergknäuling (Panellus stypticus).

Ein junger Rehbock hat uns noch nicht gewittert.

In der Grasnarbe des Wanderweges ein Halbkugeliger Ackerling (Agrocybe semiorbicularis).

Zwischen mulmigen Holzresten im Waldboden ein Haus – Tintling (Coprinus domesticus).

Maipilze (Calocybe gambosa) waren erwartungsgemäß zahlreich im Angebot und luden zum Sammeln ein.

Frühlings – Glockenschüpplinge (Conocybe aporos) waren recht gesellig dabei.

Hier wird ein Schuppiger Porling vor weißem Hintergrund in Szene gesetzt.

Das Stativ ist mit einem beweglichen Halterungsarm ausgestattet und ein Taschenmesser tut das Übrige.

Auch der Kochtopfmykologe war am Ende zufrieden.


Hier die Artenliste von MTB: 1934/3 – Küstenwald Insel Poel: Frühlings – Ackerling, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Pflaumen – Feuerschwamm, Schopf – Tintling, Frühlings – Mürbling, Goldmistpilz, Warziger Drüsling, Samtfuß – Winterpilz, Judasohr, Grünblättriger Schwefelkopf, Holunder – Rindenschichtpilz, Zerfließende Gallertträne, Brandkrustenpilz, Maipilz, Schuppiger Porling, Riesenbovist, Glimmer – Tintling, Vielgestaltige Kohlenbeere, Rehbrauner Dachpilz, Geweihförmige Holzkeule, Goldgelber Zitterling, Ahorn – Holzkeule, Halskrausen – Erdstern, Rötende Tramete, Eichen – Zwergknäuling, Halbkugeliger Ackerling, Haus – Tintling, Schild – Rötling, Frühlings – Glockenschüppling, Bovistähnlicher Schleimpilz, Buckel – Tramete, Striegeliger Schichtpilz, Purpurbrauner Faserling und Zusammenfließende Kohlenbeere.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

05. Mai 2021 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Beckerwitz

Es ging in den 4. Quadranten von MTB 2033 = Boltenhagen

Zum letzten mal führte uns eine Mittwochsexkursion in das Messtischblatt Boltenhagen. Insgesamt ist das MTB sehr waldarm, so dass besonders im 4. Quadranten höchstens kleinste Waldinseln vorzufinden sind. Grund ist der überaus gute Boden dieser Region, so dass die ursprünglichen Waldflächen der Landwirtschaft weichen mussten. So nutzten wir zu unserer Exkursion den bewaldeten Küstensaum an der Wohlenberger Wiek, zwischen den Campingplätzen „Liebeslaube“ und Beckerwitz.

Besser konnte der Termin für eine Küstenwanderung an der Wohlenberger Wiek kaum gewählt sein, denn Frühlingspilze, allen voran der beliebte Maipilz, sind hier zu hause. Während einer Mittwochsexkursion vor wenigen Jahren konnte ich in dem Gebiet, es war Sommer, zwar keine Maipilze mehr ausfindig machen, dafür mehrere Stellen des Würzigen Tellerlings. Eine Pilzart, die nicht nur optisch dem Maipilz ähnelt, sondern auch gerne dort anzutreffen ist, wo auch der Mairitterling sein zuhause hat. Zwar gab es an diesen Stellen keine Maipilze, aber finden konnten wir sie selbstverständlich trotzdem. Wir, das war außer meiner Wenigkeit, noch unser Pilz- und Vereinsmitglied Phillip Müller. Nur das Wetter meinte es nicht so gut mit uns. Es stürmte und regnete. Aber für uns Nordlichter kein Problem. Gerade auch bei diesem Wetter hat die Ostseeküste ihren ganz besonderen, herben Charm. 

Wir starteten an der „Liebeslaube“.

Myxomyceten eröffneten neben einigen Allerweltsporlingen den Reigen der heutigen Artenliste. Blutmilchpilz (Lycogala epidendron).

Extremer Lebensraum. Diese Weiden wurzeln nahezu oberirdisch.

Großfamilie „Strubbelpeter“.

Dunkle Wolkenwalzen rauschen heran!

Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola).

Wir erreichen den Küstenwald. In diesem Bereich nichts weiter wie eine schmale Baum – Allee.

Ein Relikt des vergangenen Winters. Samtfuß – Winterpilz (Flammulina velutipes).

Auf organischen Abfallstoffen findet sich mitunter in großen Mengen der Blasige Becherling (Peziza vesiculosa).

In zahlreichen Pulks bevölkern diese Becherlinge hier den Waldboden.

Sie quetschen sich teils so dicht aneinander, dass ihre, an sich blasenförmige Gestalt, deformiert wird – Peziza vesiculosa.

So sollten diese zwar essbaren, aber wenig empfehlenswerten Schlauchpilze eigentlich aussehen.

Zahlreiche Hutpilze leuchten gelbbräunlich im frischen grün.

Es sind giftige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare). Sie gehören zu den Dunkelsporern.

Diese Exemplare der selben Art waren zuvor dem trockenen Wind ausgesetzt. Ihre Außenhaut verhärtet sich, ist bei weiterer Streckung des Pilzes nicht mehr elastisch genug und die Hutränder biegen sich nach oben und reißen auf.

Pflaumen – Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus) an Prunus spinosa.

Sehr ähnlich kommt der Sanddorn – Feuerschwamm (Phellinus hippophaecola) daher. Man beachte das Substrat!

Ganz versteckt in frischem grün konnte Phillip diese tolle Entdeckung machen. Fingerhut – Verpel (Verpa conica). Für ein Foto habe ich den Fruchtkörper etwas standortversetzt.

Und noch etwas näher heran gezoomt, offenbart sich die Schönheit und Eleganz des Fruchtkörpers noch etwas deutlicher.

Das feuchte Wetter hat sie wieder zum Leben erweckt, die Judasohren (Hirneola auricula – judae).

Häutiger Lederfältling (Byssomerulius corium).

Eine Frühlingsexkursion im Küstenwald. Da darf der Maipilz (Calocybe gambosa) natürlich nicht fehlen.

Sturmwolken über der Wohlenberger Wiek. Das war ab jetzt nur noch etwas für Hartgesottene!

Regenschleier nähern sich dem Strand und der Wind erreicht volle Sturmstärke. Zum Glück sind die Bäume noch nicht belaubt!

Phillip stemmt sich dem Wind entgegen.

Der windflüchtende Kiefernkopf oberhalb der Steilküste begrenzt unseren Quadranten. Wir wollten ihn noch mitnehmen, da es der einzige Nadelwald im Kartierungsgebiet ist.

Und tatsächlich konnte Phillip noch eine Art entdecken, die wir auch nur hier finden konnten. Den Bitteren Nagelschwamm (Strobilurus tennacellus).


Hier die Artenliste von MTB 2033/4 – Wohlenberger Wiek: Schmetterlings – Tramete, Blutmilchpilz, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Sanddorn – Feuerschwamm, Rotrandiger Baumschwamm, Gemeiner Violettporling, Judasohr, Löwengelber Stielporling, Austern – Seitling, Samtfuß – Winterrübling, Blasenförmiger Becherling, Grünblättriger Schwefelkopf, Pflaumen – Feuerschwamm, Fingerhut – Verpel, Lederig – häutiger Fältling, Maipilz, Gemeiner Spaltblättling, Flacher Lackporling, Bovistähnlicher Schleimpilz, Angebrannter Rauchporling, Warziger Drüsling, Rötende Tramete und Bitterer Zapfenrübling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

01. Mai 2021 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünlings

Sie führte durch die Mordkuhle

Wir haben den Kampf- und Feiertag der Arbeiterklasse heute nicht traditionell mit einer Mai – Kundgebung oder Demonstration begangen, sondern ganz entspannt und losgelöst von Kampfparolen den ergrünenden Frühlingswald auf der Suche nach möglichen Großpilzen des Frühjahrs durchwandert. Auch der befürchtete Mord- und Totschlag im Waldgebiet namens Mordkuhle blieb glücklicherweise aus. Es handelt sich um Laub- und Nadelwald/Forst, durch den sich auch ein kleines Flüsschen namens  Teufelsbach schlängelt. Flankiert wird dieser beispielsweise auch vom Burgberg und einem Blocksberg. Nun möchte man meinen, wir befänden uns im Harz, wo Teufel und Hexen ihr Unwesen treiben b. z. w. in der vergangenen Nacht, der Walpurgisnacht, trieben. Aber weit gefehlt, wir befinden uns im tiefsten Mecklenburg. Wer weiß, vielleicht ist es ja ein Außenstützpunkt dieser Märchengestalten. Aber heute war von ihnen nichts zu bemerken. Ich denke, sie befanden sich noch im Harz, denn in der vergangenen Nacht hatten sie dort ihren großen Auftritt. Hoffentlich haben sie sich an die aktuell geltenden Corona – Regeln gehalten. Auch mögliche Mordgesellen waren weit und breit nicht auszumachen. Aber Spaß bei Seite. Wir ließen uns weder von Hexen, Teufeln und Mordbuben einschüchtern und wollten schauen, ob der Wald für uns aus pilztechnischer Sicht etwas zu bieten hat. Ob er uns vielleicht mit Morcheln und Maipilzen beglücken und verzaubern kann. Aber leider Fehlanzeige! Frischpilze gab es kaum, aber dennoch waren wir vom abwechslungsreich strukturierten und hügeligen Privatwaldrevier angenehm überrascht. 

Ein Birken – Zungenporling (Piptoporus betulinus) an einem tot (ermordet?) auf dem Waldboden liegenden Birkenstamm.

Während der Birkenporling ausschließlich Birkenholz besiedelt, ist die Rötende Tramete (Daedaleopsis confragosa) weniger wählerisch und nimmt mit verschiedenen Laubhölzern vorlieb. Birkenholz gehört aber zu ihren Lieblingsspeisen.

Dafür hält sich der beliebte Schiefe Schillerporling (Inonnotus obliquus), auch Chaga genannt, wieder nahezu ausschließlich an die Birke.

Einen weiteren Spezialisten sehen wir hier. Er steht auf harziges Nadelholz der Kiefer. Unförmiger Weichporling (Skeletocutis amorpha).

Etwas irreführend ist sowohl die deutsche, wie auch die wissenschaftliche Bezeichnung dieses Porlings namens Birken – Blättling (Lenzites betulinus). Neben totem Birkenholz finden wir ihn, so wie hier, mit besonderer Vorliebe an Buchenstümpfen.

Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus. Erste Buchen beginnen damit, sich zu begrünen.

Mitten in der Grasnarbe eines Waldweges ein „echter Pilz“ mit Hut und Stiel.

Ein Blätterpilz, bei dem der Stiel oft etwas kurz geraten ist. Der Kurzstielige Weichritterling (Melanoleuca brevipes). Essbar.

Um und auf einem alten, bemoosten Stubben, fanden sich einige, wenige Exemplare des Glimmer – Tintlings (Coprinus micaceus). Nach einem Massenvorkommen auf unserer Pilzwanderung im Schildetal vor zwei Wochen, wurde er von einem unserer Pilzfreunde einem Geschmackstest unterzogen. Ergebnis: vorzüglich, aber ohne Alkohol!

Altfichteninsel im hügeligen Gelände.

Buchenbereich unweit des Teufelsbachs.

Auch hier sind in den letzten Jahren aufgrund des Wassermangels insbesondere höher gelegene Fichtenbereiche vertrocknet und daher gerodet worden. Wir trafen zufällig den Förster des Waldes und er erklärte uns, dass in seinem Wald die Fichte auch in Zukunft eine Chance bekommt. Schonung mit verschiedenen Nadelbäumen (Fichte, Kiefer, Lärche).

Hier wurde der Wald nur ausgedünnt. Vielleicht soll sich natürlicher Aufwuchs einstellen.

Frischer Brandfladen (Hypoxylon deustum) auf einem alten Baumstumpf.

Zwischen jung und alt.

Im Moor am Teufelsbach.

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius) an Moorbirke.

Wunderbares Moorgelände, aber für Morcheln leider zu torfig!

Dafür fühlt sich am vielen, toten Birkenholz, neben dem Zunderschwamm, auch der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) so richtig wohl.

Der Teufelsbach.

Baumleiche besetzt mit Striegeligen Trameten)

Zahlreiche Ansitze lassen eine hohe Wilddichte vermuten.

Ein Hauch von Mittelgebirge. Der Harz lässt grüßen!

Mordkuhle oder Schweinesuhle? – Sicher beides, denn ein Hochstand ist genau davor postiert. Der Jäger weiß, wo sich das Schwarzwild sauwohl fühlt und dabei Leib und Leben riskiert,  ermordet werden kann. Schweinesuhle und Mordkuhle!

Waldwiese am Teufelsbach.

Moosreicher Nadelwald – Hügel. Vormerken für die Maronen – Saison!

Hier darf der Pilzsucher nicht hinein. Aufforstungsflächen dürfen erst betreten werden, wenn die Jungbäume eine Höhe von 4 Metern erreicht haben!

Der Regen vom Vortag hat den Goldgelben Zitterling (Tremella mesenterica) wieder zum Leben erweckt.

Wir verabschieden uns von der Mordkuhle, wenige Kilometer südöstlich von Crivitz. Ein sehr schönes Fleckchen mecklenburgischer Natur!

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!


28. April 2021 – Kartierungsexkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion durch den Wolfsbruch

Auch für interessierte Gäste

Es ging in den MTB – Quadranten 2033/3 = Boltenhagen

Im dritten Quadranten des Messtischblattes Boltenhagen finden sich einzelne, kleinere Wälder, die für unsere Mittwochsexkursion in Betracht kamen.  Da wäre beispielsweise der Wald westlich Thorstorf zu nennen. Hier war ich schon vor einiger Zeit im Rahmen der Mittwochsexkursionen im damals trockenen Sommer 2018 unterwegs und auch eine durchaus ergiebige öffentliche Lehrwanderung führte schon mal im Spätherbst hier her. Sogar in Begleitung von Wismar – TV. Weitere, kleine Waldbereiche finden sich südlich von Klütz. Eines davon trägt die Bezeichnung Wolfsbruch. Ob der Wolf hier angesichts seiner weiteren Ausbreitung zuhause ist, kann ich nicht sagen. Wir haben ihn nicht gesehen. Wir, das waren zwei Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. Das Wetter zeigte sich von seiner schönen Seite und es war sogar mit 13/14 Grad der wärmste Tag der Woche. Das überschaubare Waldgebiet ist im inneren teils mit intaktem Erlenbruch versehen und umrandet mit trockeneren Laubwäldern. Vom Termin her konnten wir kaum einen besseren Zeitpunkt für diese Frühlingsexkursion ausgewählt haben. Der Waldboden war über weite Strecken ein Blütenmeer und das sonnige Wetter trug seinen Teil für diesen positiven Eindruck bei. Das Angebot an Frischpilzen hielt sich zwar in Grenzen, wer es jedoch auch auf eine Pilzmahlzeit abgesehen hätte, wäre nicht enttäuscht worden. Zwar keine luxuriösen Morcheln, aber dafür frische, zartfleischige Schuppige Porlinge. Hier einige Impressionen von heute:

Runzliger Schichtpilz (Stereum rogosum).

Die schwarzen Strukturen auf dem Baumstumpf werden vom Tintenstrichpilz (Bispora antennata) hervorgerufen.

Weite Poren sind kennzeichnend für den Winter – Stielporling (Polyporus brumalis).

Der nah verwandte Mai – Stielporling (Polyporus lepideus) besitzt viel engere Porenöffnungen. Beide Arten wuchsen am selben Stubben.

Anemonen – Becherling (Dumontinia tuberosa). Foto: Christopher Engelhardt.

Diese Schlauchpilze parasitieren Buschwindröschen und wachsen aus einen sogenannten Sklerotium (verhärtete Dauerform des Pilzes) heraus.

Der Wald ist noch unbelaubt und lässt viel Sonnenlicht durch. Aufgrund des unterkühlten April – Wetters können sich die Frühblüher in diesem Jahr viel Zeit lassen und dadurch nicht nur die Insekten, sondern auch den Waldspaziergänger erfreuen.

Hohe – Schlüsselblume (Primula elatior).

Der Silberfleck (Phlyctis argena) reagiert auf KOH mit einer rötlichen Verfärbung. Eine häufige Flechte an den Stämmen von glattberindeten Bäumen.

Zahlreiche Birnen – Stäublinge (Lycoperdon pyriforme) aus dem letzten Herbst fanden sich um und an alten Baumstümpfen.

Dieser windgetrocknete Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) gehört zu den Freiblättlern. Die Blätter stehen frei, erreichen nicht die Stielspitze.

Ein Phytoparasit an Rosengewächsen, der Rosenrost.

Dieses kleine Büschel Blätterpilze schob sich am Grunde eines alten Laubbaum – Stubbens empor und gab uns Rätsel auf.

Nur eines scheint klar zu sein. Es handelt sich um einen Vertreter der Gattung Agrocybe, zu deutsch Ackerling.

Im Zentrum des Wolfsbruchs befinden sich Feuchtbereiche.

Im Buchenbereich finden sich zahlreiche Baumstümpfe, die mit Porlingen besetzt sind. Hier ist es eine Buckel – Tramete (Trametes gibbosa).

Die Poren der Buckel – Tramete (Trametes gibbosa) sind sehr vielgestaltig und erinnern teilweise eher an Lamellen. Hier schien die Schöpfung sich nicht einig geworden zu sein, den Pilz mit Lamellen oder mit Poren auszustatten. Man einigte sich auf einen Mittelweg.

Auf der feuchten und dunklen Unterseite von totem Eichenholz findet sich ausnehmend häufig und oft in großen Mengen das Schneeweiße Haarbecherchen (Dasyscyphus niveus). Hier ist es bereits etwas vergilbt.

Die unterseiten feuchten Holzes lieben auch die Weichbecherchen der Gattung Mollisia. Foto: Chris Engelhardt.

Um die genaue Art festzustellen, müssen die kleinen Ascomyceten in der Regel mikroskopisch untersucht werden. Chris hat sich entsprechend Zeit genommen und ist beim Braungrauen Weichbecherchen (Mollisia olivaceocinerea) gelandet. Auch dieses Foto stammt von Christopher Engelhardt.

Und hier sehen die Vielgestaltige Kohlenbeere (Hypoxylon multiforme). Ein häufiger Pyrenomycet an toten Laubholzstämmen und Ästen. Foto und Bestimmung: Chris Engelhardt.

Eine recht häufige Art an toten Laubholzknüppeln und Ästen ist der Ablösende Rindenpilz (Cylindrobasidium evolvens).

Ja, und zum Schluss sogar noch etwas küchentaugliches. Junge Schuppige Stielporlinge (Polyporus squamosus).

Aus einem feucht liegenden Laubbaumstamm brachen etliche Fruchtkörper dieses jung essbaren Porlings heraus.

Beim fotografieren muss Einsatz gezeigt werden. Foto C. Engelhardt.

Mir fiel ein, dass ich mir eigentlich schon lange vorgenommen hatte, einige essbare Wald- und Wiesenpilze einem persönlichen Geschmackstest zu unterziehen und nahm deshalb einige Fruchtkörper mit.


Hier die Artenliste von MTB 2033/3 = Wolfsbruch: Brauner Scharbockskrautrost, Zugespitzter Kugelpilz, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Striegeliger Schichtpilz, Runzliger Schichtpilz, Warziges Eckenscheibchen, Judasohr, Holunder – Rindenschichtpilz, Rotbrauner Borstenscheibling, Tintenstrichpilz, Winter – Stielporling, Mai – Stielporling, Anemonen – Becherling, Geweihförmige Holzkeule, Birnen – Stäubling, Schmetterlings – Tramete, Riesenporling (mumifiziert), Rehbrauner Dachpilz, Rosenrost, Eichen – Zystidenrindenpilz, Braungraues Weichbecherchen, Angebrannter Rauchporling, Birken – Zungenporling, Birken – Blättling, Buckel – Tramete, Striegelige Tramete, Schneeweißes Haarbecherchen, Echter Zunderschwamm, Schuppiger Stielporling, Ablösender Rindenpilz, Bovistähnlicher Schleimpilz und Ampfer – Rost.


Wir verabschieden uns vom Wolfsbruch am 28. April 2021.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

25. April 2021 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Vereins- und Kartierungsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Ziel war die bewaldete Umgebung bei Gamehl

Die erste Vereinsexkursion des Jahres 2021 führte heute durch die Feuchtwälder südlich der Ortschaft Gamehl. Wir entfernten uns also nicht weit von der Hansestadt Wismar. Noch war die Vegetation nicht besonders üppig ausgebildet, welches an möglichen Morchel – Standorten später oft der Fall ist. Es handelt sich also größtenteils um Bruchwaldgesellschaften und die können bezüglich dieser beliebten Schlauchpilze manchmal eine gute Adresse sein. Es wechseln sich Erlen – Ufergehölze, Eschenbereiche, Perlgras – Buchenwald und weitere Erlenbestände ab. Das Gebiet liegt in einer Grundmoränenlandschaft. Ein stark mäandernder Bachlauf hat hier ein kleines Kerbtal erschaffen, das weitgehend naturbelassen daher kommt. Am Bachrand gibt es einige Sickerquellen. Die Bodenverhältnisse sind großflächig lehmig, mit einigen Sand-, Kies und Schlammbereichen. Die Pflanzenkartierung durch das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie des Landes Mecklenburg – Vorpommern ergab hier als Rote Liste Art den Sumpf – Pippau. Auch wir, ein junges Vereinsmitglied und meine Wenigkeit (Reinhold Krakow), haben heute ein wenig in Bezug auf Großpilze kartiert, aber das Ergebnis hielt sich sehr in Grenzen und Rote Liste Arten konnten wir keine entdecken.

Den trockeneren Perlgras – Buchenwald dominieren zur Zeit große Teppiche blühender Buschwindröschen.

Vor etlichen Jahren war ich hier schon einmal unterwegs, konnte die beliebten Delikatessen namens Morcheln jedoch nicht ausfindig machen. Auch heute war unsere Nachsuche diesbezüglich nicht von Erfolg gekrönt. Das heißt also, es ist nicht gesichert, ob diese beliebten Schlauchpilze hier auch vorkommen.  Natürlich interessierten uns nicht nur Morcheln, sondern alles, was für uns in irgendeiner Form ansprechbar und dem Pilzreich zuzuordnen ist. Hier weitere Impressionen:

Ausgangs- und Endpunkt der Exkursion war das Schloss Gamehl. Der ehemalige Adelssitz der Familie von Stralendorf wird heute als Hotel genutzt.

Der kleine Schlosspark, mehr eine Schlosswiese.

Das Herrenhaus Gamehl aus einer anderen Perspektive.

Anscheinend künstlich angelegte Hügel oder Aufschüttungen, angrenzend an einer Wasserwirtschaftlichen Einrichtung, boten angesichts ihres Bewuchses einen ganz besonderen Anblick.

Nein, es sind keine Schopf – Tintlinge! Es handelt sich um den Acker –  Schachtelhalm (Equisetum arvense). Allzu fern steht er den Pilzen dann doch nicht, schließlich handelt es sich um ein sporenbildendes Gewächs. Die urtümliche Pflanze gilt als Heilkraut, Scheuermittel für Zinnoberflächen (Zinnkraut) und wird auch zu kosmetischen Zwecken verwendet.

Ein kleiner Schlossteich schließt sich an.

Natürlich der Vornehmheit wegen auch mit Flanierbrücke!

An dessen Rand Überreste einer einstmals mächtigen Buche, die inzwischen ein gefundenes Fressen für verschiedene Pilzarten geworden ist. Hier sind es die gezonten und bereits veralgten Konsolen der Schmetterlings – Tramete (Trametes versicolor).

Auch der Laubholz – Harzporling (Ischnoderma resinosum) lässt sich diesen Festschmaus nicht entgehen.

Genau so wenig wie der Angebrannte Rauchporling (Bjerkandera adusta).

Auch der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) ist zu gegen.

Vor vielen Jahren gefallener Baumriese in der Finalphase der Vermorschung. Pilze haben ihren Teil dazu beigetragen.

Zwischen unzähligen Anemonen eine Insel mit Winter – Schachtelhalm.

Die Äste einer alten Robinie sind übervoll mit Gelbflechten besetzt.

Gewöhnliche Gelbflechte (Xanthoria parietina). Flechten sind Doppelwesen aus Pilz und Alge und werden in der Regel von Pilzen dominiert.

Naturnaher Waldbereich. Gefallene Bäume dürfen hier liegen bleiben und geben unzähligen Organismen eine Lebensgrundlage.

Mächtige Altbuchen oberhalb der Hangterrassen.

Das kleine Flüsschen mäandert immer wieder und schlägt beachtliche Schleifen.

Sehr Morchelverdächtig, aber leider eingezäunt.

Zum Schluss dann doch noch zwei Frischpilze: Frühlings – Mürbling (Psathyrella spadiceogrisea).

An altem, Schwarzen Holunder, luftgetrockene Judasohren (Hirneola auricula – judae).

Hochreichende Kaltluft (- 35 Grad in 5,5 Km Höhe) begünstigt im Zusammenspiel mit der Sonneneinstrahlung reichlich Konvektion. Für Schauer hat es leider nicht gereicht.

Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!


21. April 2021 – Kartierungsexkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion an der Wohlenberger Wiek

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das MTB 2033/2 – Hohen Wieschendorfer Huk

Der zweite Quadrant des Messtischblattes 2033 = Boltenhagen, besteht fast nur aus Ostseewasser. Da marine Pilze nicht zu meinem Spezialgebiet gehören, müssen wir mit den zwei Landzipfeln vorlieb nehmen, die von diesem Quadranten angeschnitten werden. Das heißt, eigentlich ist es nur einer, denn die bewaldete Halbinsel Tarnewitzer Huk ist größtenteils Sperrgebiet und steht außerdem unter Naturschutz. Naturschutzgebiet ist sie seit dem 21. Mai 1993 und insbesondere wegen ihrer Vorgeschichte auch weiterhin für die Öffentlichkeit unzugänglich. Sie wurde lange Zeit militärisch genutzt. Zunächst von der Wehrmacht und zu DDR – Zeiten war sie ein wichtiger Beobachtungsposten der Grenzbrigade Küste der Nationalen Volksarmee. Des Nachts wurden von hier aus große Abschnitte der Mecklenburger Bucht mit Scheinwerfern abgeleuchtet, um mögliche Fluchtversuche von DDR – Bürgern zu vereiteln. Möglicherweise sind hier auch noch militärische Altlasten vorhanden, die ein Sperrgebiet bis heute rechtfertigen. Die Halbinsel, die künstlich entstanden ist, zählt zum FFH – Gebiet und ist zudem als  Vogelschutzrevier ausgewiesen. Inzwischen hat sich hier eine weitgehend natürliche Waldgesellschaft entwickelt, die sicher auch für uns einiges zu bieten gehabt hätte. So blieb nur das kleine Dreieck der Hohen Wieschdorfer Huk, wobei hier auch nur der Westteil in den zu bearbeitenden Quadranten hinein gehört. Trotzdem starteten wir am Anleger bei Hohen Wieschendorf und kartierten somit auch den Ostteil dieser Halbinsel, wobei entsprechende Daten hier keine Berücksichtigung erlangen. 

Wilde Ostseeküste an der Nordspitze der Hohen Wieschendorfer Huk. Genau hier begann der heute zu bearbeitende Quadrant.

Uns blieb also nur ein kleiner Küstenabschnitt in der Nähe von Hohen Wieschendorf, in Höhe der Weihnachtsbaumplantage des Erdbeerhofes Glantz. Diese ist natürlich eingezäunt und darf nicht betreten werden. Wäre zumindest im Herbst sicherlich auch einen Besuch wert, aber wir müssen uns mit dem Küstenschutzstreifen begnügen. Immerhin durchaus eine gute Adresse für Frühlingspilze von Morchel bis Maipilz. Heute war von ihnen allerdings nichts zu sehen. Die Vegetationsentwicklung hinkt hier wegen der dauerkalten Aprilwitterung hinterher.

In einem küstennahen Birkenwäldchen mit reichlich Totholz gab es eine Reihe verschiedener, gern an Birkenholz wachsender Porlinge. Hier ist es ein Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola).

Und hier sehen wir den Birken – Zungenporling (Piptoporus betulinus).

Ein überdimensionales Verkehrsschild zeigt in Richtung Ostsee. Eine Hinweistafel gab uns zu verstehen, dass das Umfeld des Turmes bei Gewitter unbedingt zu meiden ist.

Ursprünglicher Ostseestrand. Ein Paradies für Naturliebhaber!

Schlechte Karten haben die Bäume an der Kliff – Kante. Ihre Tage scheinen gezählt.

Birkenwäldchen oberhalb der Steilküste.

Auffällige Myxomyceten an totem Laubholz.

Es handelt sich um den im April besonders häufigen Bovistähnlichen Schleimpilz (Reticularia lycoperdon).

Ein an Prunus spinosa (Schlehe) häufig zu beobachtender Porling, ist der Pflaumen – Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus).

Dieser vom Sturm geworfene Baum (Pappel oder Weide) hat sich seiner veränderten Position angepasst und neue Triebe (Bäume) gebildet.

Flechten stellen das Bindeglied zwischen dem Pilz- und Pflanzenreich dar und werden in der Regel von Pilzen dominiert. Die Gewöhnliche Gelbflechte (Xanthoria parietina) bildet richtige Becherlings – Apothezien aus.

Immer wieder mäandert der Küsten – Wanderweg auch direkt dem Strand entgegen.

Zum Anbaden oder gar Sonnenbaden war das Wetter heute nicht gerade geeignet. Dunkle Wolken markieren den Aufzug einer Kaltfront. Es blieb aber trocken.

Schnurgerade führt uns der Weg weiter durch den Küstenwald.

Hier fand sich auch der Top – Fund der heutigen Exkursion, der Kastanienbraune Moschuskrautrost (Puccinia adoxae). Foto und Bestimmung: Christopher Engelhardt.

Immer wieder tolle Aus- und Anblicke – grandiose Natur!

In den sandig – lehmigen Küstenabbrüchen nisten im Sommer zahlreiche Uferschwalben und jagen Insekten.


Hier die kleine Artenliste vom MTB 2033/2 = Hohen Wieschendorfer Huk: Echter Zunderschwamm, Orangefarbiges Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Birken – Zungenporling, Rotrandiger Baumschwamm, Schmetterlings – Tramete, Bovistähnlicher Schleimpilz, Samtiger Schichtpilz, Holunder – Rindenschichtpilz, Pflaumen – Feuerschwamm, Parasitierende Gelbflechte, Schwefelporling, Frühlings – Mürbling, Gemeiner Trompetenschnitzling, Kastanienbrauner Moschuskraut – Rost und Judasohr.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

17. April 2021 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünlings

Sie führte in die Gemeinde Schildetal

Die 2. Lehrwanderung des Jahres führte in die Gemeinde Schildetal, westlich der Landeshauptstadt Schwerin. Ich war hier vor einigen Jahren bereits im Rahmen der Mittwochsexkursionen unterwegs, aber eine vom Steinpilz – Wismar organisierte Lehrwanderung stellte für dieses Gebiet eine Prämiere dar. Das langgezogene Waldgebiet nördlich der Ortschaft Renzow wird von der L 05 im Osten und des Flüsschens Schilde im Westen begrenzt. An Frischpilzen waren vor allen Glimmer – Tintlinge, Frühlings – Mürblinge, Österreichische Kelchbecherlinge und giftige Frühjahrs – Lorcheln   vertreten. Das Wetter war bestens und die Corona – bedingt maximal möglichen fünf Teilnehmer erlebten eine wunderschöne Frühlingswanderung. Ein besonderes Dankeschön gilt unserem Pilzfreund Phillip Müller, der uns durch dieses landschaftlich sehr reizvolle Gebiet führte. Hier einige Impressionen:

Start- und Zielpunkt der Wanderung am Ortsausgang Renzow.

Ein alter Laubholz – Stubben am Wegesrand erweckte unser Interesse. Er war von zahlreichen Konsolen verschiedener Porlinge besetzt. Hier ist es die Striegelige Tramete (Trametes hirsuta).

Hier ein Fruchtkörper der Buckel – Tramete (Trametes gibbosa).

Ein offenes, fast schon parkartiges Waldareal.

Dort fanden sich auf totem Birkenstamm einige Fruchtkörper des Winter – Stielporlings (Polyporus brumalis). Aufgrund seiner zähfleischigen Konsistenz ungenießbar.

Auch dieser Tennisball fand sich auf einem alten Birkenstamm. Es ist ein kugeliges Exemplar des Birken – Zungenporlings (Piptoporus betulinus). Der Wuchsform wegen wohl eher Birken – Kugelporling.

So kennen wir ihn schon eher, den Birken – Zungenporling (Piptoporus betulinus).

Es geht hinunter in das Schildetal.

Das Blasige Eckenscheibchen (Diatrype bullata) findet sich dicht gedrängt an trockenen Ästen von Weide und Erle, besonders im Winter und Frühling.

Wir erreichen einen moosreichen Fichtenforst.

In Gedanken hoffte ich auf den Fund eines ganz speziellen, schwarzen Ascomyceten und es dauerte nicht lange, bis wir ihn tatsächlich fanden, den Glänzenden Schwarzborstling (Pseudoplectania nigrella.

Dieses Foto stammt vom Vorsitzenden des Rahnaer Pilzvereins, Torsten Richter, dem wir zufällig hier im Schildetal zusammen mit seiner Frau Katrin begegneten. Auch Torsten war begeistert von diesem Fund!

Und es kam noch besser. Niemand hatte hier mit Frühjahrs – Lorcheln (Gyromitra esculenta) gerechnet, da die Böden nicht zu den sandigsten Mecklenburgs gehören und dazu noch im reinen Fichtenforst.

Frühjahrs – Lorchel (Gyromitra esculenta). Mehr oder weniger giftig! Von nahezu giftfrei bis tödlich kann ihre toxische Dosierung ausfallen!

Obwohl zu den Porlingen zugehörig, besitzt der Eichen – Wirrling (Daedalea quercina) lamellenartiges, labyrinthisch angeordnetes Hymenophor, welches den Pilz praktisch unverwechselbar macht. Er findet sich ausschließlich an totem Eichenholz.

Rechts noch Fichten – Monokultur, links entwickelt sich eine vielseitigere Waldgesellschaft.

Eine besondere Vorliebe für Birkenholz hegt offensichtlich die Ockergelbe Zonentramete (Trametes ochraceum).

Einen weiteren Höhepunkt unserer Pilzwanderung bildete ein Areal mit zahlreichen, leuchtend roten Farbtupfen.

Da es mindestens drei optisch kaum zu unterscheidende Arten dieser prachtvollen Becherlinge gibt, waren wir froh, dass uns Torsten Richter diesen Fund unter sein Mikroskop legte. Es handelt sich ganz eindeutig, so Torsten, um den bei uns mit Abstand häufigsten Vertreter dieser Gattung, dem Österreichischen Kelchbecherling (Sarcascypha austriaca). Ein herzliches Dankeschön geht nach Rehna!

Alte, von Wind und Wetter bereits ausgeblasste Konsolen der Rötenden Tramete (Daedaleopsis confragosa).

Immer an totem Eichenholz, der Rotbraune Borstenscheibling (Hymenochaete rubiginosa).

Die essbaren Frühlings – Mürblinge (Psathyrella spadiceogrisea) gehören zu den hygrophanen Pilzarten, die bei Feuchtigkeit deutlich dunkler gefärbte Hüte aufweisen. Hier trocknen sie unterschiedlich ab, weshalb sie so gescheckt aussehen.

Und hier könnte man fast meinen, Stockschwämmchen vor sich zu haben.

Am Fuße einer mächtigen Baumruine brechen zahlreiche Büschel mit unzähligen Fruchtkörpern des Glimmer – Tintlings heraus.

Da sie jung und ohne Alkohol essbar sein sollen, entschied sich ein Teilnehmer der Wanderung zu einem Speiseversuch und nahm die jüngsten Büschel mit nach hause. Sofortiges Zubereiten ist aber Pflicht, genauso wie der Verzicht auf alkoholische Getränke mindestens drei Tage lang!

Anemonen – Becherlinge bei Scharbockskraut?

Torsten Richter klärt uns auf!

Es müssen ja nicht immer Pilze sein. Torsten ist Diplom – Biologe zum Thema Moose. Also eigentlich ein Moos – Fachmann. Aber so weit sind die Moose ja nicht von den Pilzen entfernt und gehören ebenfalls zu den Sporenträgern. Hier sehen wir das Linealblättrige Geradzahnmoos (Orthodontium lineare).

Und hier Plagothecium succulentum von Torsten Richter bestimmt und fotografiert. Eine in Wäldern nicht selten vorkommende Laubmoosart.

Und nun wieder etwas pilziges und ausgesprochen exotisches, welches offensichtlich zu finden ist, wenn man mit Gummistiefel ausgestattet durch die Schilde schreitet und mit Kennerblick ausgestattet ist. Blassgelbes Spinnwebbecherchen (Arachnopeziza aurata). Foto und Bestimmung Torsten Richter. Die Natur hält so viele Wunder bereit und nur die wenigsten Menschen bekommen davon etwas mit!

Und zum Schluss noch ein Blick in die Glaskugel. Das Pilzjahr steht noch am Anfang, wie mag es wohl werden? Foto und zugehörige Gedanken von Torsten Richter.

Wann startet die nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!

14. April 2021 – Kartierungsexkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion im Tarnewitzer Urwald

Auch für interessierte Gäste

Das Messtischblatt 2033 = Boltenhagen

Wir begannen heute mit einem neuen Messtischblatt im Maßstab 1:25 000. Dieses wurde geviertelt, so dass 4 Quadranten entstanden, die jeweils an einem Mittwoch abgearbeitet werden sollen. Die Exkursionen dienen vordergründig unserer Großpilzkartierung. Dabei besteht die Möglichkeit für Pilzbegeisterte Menschen daran teilzunehmen um etwas dazu zu lernen und wenn alles gut läuft, kann sogar am Ende eine leckere Pilzmahlzeit mit nach hause genommen werden. Das Ziel im MTB 2033/1 war der Tarnewitzer Urwald. Er ist beispielsweise die Heimat der Holzkohlenpilze.

Holzkohlenpilz (Daldinia concentrica).

Die markante Schlauchpilzart ist in der Umgebung von Boltenhagen weit verbreitet und häufig, während man den Pilz im großen Rest von Nordwestmecklenburg eher selten zu Gesicht bekommt. 

Immer wieder boten sich wunderbare Motive um diesen etwas eigentümlichen Vertreter aus dem Pilzreich im Bild festzuhalten.

Das Wetter war zwar sehr aprilfrisch, aber die schon starke Frühlingssonne strahlte ungehindert, so dass die heutige Bestandsaufnahme im Tarnewitzer Urwald für alle drei Beteiligten ein wunderbares Erlebnis war.

Im Längsschnitt zeigen sich die für diesen Schlauchpilz so typischen und namensgebenden, konzentrisch gezonten Srukturen – Daldinia concentrica.

Immer an alten Eichenstubben zu finden und ausnehmend häufig ist der Rotbraune Borstenscheibling (Hymenochaete rubiginosa). 14.04.2021 im Tarnewitzer Urwald.

Auf morschem Laubholz alte Stäublinge aus dem vergangenen Herbst. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um Birnen – Stäublinge (Lycoperdon pyriforme).

Dort, wo die jetzt blühenden Buschwindröschen etwas schütter stehen und schwachbrüstiger wirken, ist nicht selten der Anemonen – Becherling (Dumontinia tuberosa) zu finden. Er schmarotzt an den Pflanzen und schwächt sie dadurch.

Die Anemonen waren heute voll erblüht und bildeten prachtvolle Blütenteppiche aus, so weit das Auge reichte.

Aspektbildend und damit recht häufig war heute der essbare Frühlings – Mürbling (Psathyrella spadiceogrisea) vertreten.

Immer wieder urige und Phantasie anregende Baumgestalten im Tarnewitzer Urwald.

Umgestürzte Bäume sind ein gefundenes Fressen für viele Pilzarten. Hier ist es der Gemeine Feuerschwamm (Phellinus igniarius), den wir vorzugsweise an alten, lebenden, wie auch toten Weiden in Gewässernähe finden. 

Hier eine besonders gesellige, fast schon büschellige Gruppe von Frühlings – Mürblingen (Psathyrella spadiceogrisea). Das sie zu den Dunkelsporern zählen, ist hier unverkennbar.

Hier sehen wir die Buchen – Kohlenbeere (Hypoxylon fragiforme).

Ein weiterer Pyrenomycet auf toten, noch berindeten Buchenästen, ist das Buchen – Eckenscheibchen (Diatrype disciformis). Die Perithecien entwickeln sich zunächst unter der Rinde und brechen dann aus ihr hervor.

Hier entfaltet sich der Gundermann und schiebt seine frischen Blätter und Blüten aus dem gehaltvollen und feuchten Boden des Erlen – Bruchwaldes.

Auch die Waldveilchen sind erblüht.

Die Stämme vom Schwarzen Holunder wirkten vielfach kalkweis angestrichen. Hier war aber kein Maler am Werk, sondern es handelt sich um den Holunder – Rindenschichtpilz (Lyomyces samcuci).

Von besonderer Freude gekrönt war der Fund dieses Geastromyceten. Es handelt sich um den Kamm – Erdstern (Geastrum pectinatum).

Eigentlich hätten wir zu dieser Jahreszeit den äußerst feinporigen Mai – Stielporling an Laubholz erwartet. Statt dessen sind noch einmal die grobporigen Winter – Stielporlinge (Polyporus brumals) erschienen. Der Kälte sei dank!

An Laubholz – Ästen häufig zu beobachten, der Ablösende Rindenpilz (Cylindrobasidium evolvens).

Diesen Phytoparasiten hat Christopher Engelhardt für uns fotografiert und bestimmt. Es handelt sich um den Hahnenfuß – Rispengrasrost (Uromyces poae).

Auch dieses Krabbeltier hat uns Chris im Bild festgehalten. Wir sehen den Violetten Ölkäfer (Meloe violaceus). Die Käfer ernähren sich von Pflanzen und parasitieren Wildbienen. Sie enthalten das Toxin Cantharidin, dass sie aus ihren Beinen ausscheiden können und auf der menschlichen Haut Blasen und Nekrosen verursachen kann. Der Stoff gilt seit alters her als Aphrodisiakum. Von diesbezüglichen Experimenten ist jedoch dringend abzuraten, denn bei Überdosierung droht der Tod! Der Giftstoff soll früher neben dem Schierling auf Hinrichtungen eingesetzt worden sein. Also ein potenziell tödlich giftiger Käfer!

Sehr filigran zeigt sich die Buchenfruchtschalen – Holzkeule (Xylaria carbophila).

Ahorn – Holzkeule (Xylaria longipes).

Hier die Pilzartenliste von MTB: 2033/1 = Tarnewitzer Urwald: Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Striegeliger Schichtpilz, Birkenblättling, Rotbrauner Borstenscheibling, Schneeweißes Haarbecherchen, Brauner Scharbockskrautrost, Brandkrustenpilz, Grünspan – Becherling, Flacher Lackporling, Birnen – Stäubling, Ahorn – Holzkeule, Anemonen – Becherling, Frühlings – Mürbling, Holzkohlenpilz, Schmetterlings – Tramete, Rotrandiger Baumschwamm, Gemeiner Feuerschwamm, Geweihförmige Holzkeule, Goldgelber Zitterling, Rötliche Buchen – Kohlenbeere, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Buchen – Eckenscheibchen, Stoppliger Drüsling, Holunder – Rindenschichtpilz, Judasohr, Eichen – Rindensprenger, Kamm – Erdstern und Ablösender Rindenpilz.

Wir verabschieden uns vom Tarnewitzer Urwald und einer wunderbaren Mittwochsexkursion.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine! 

07. April 2021 – Exkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion in den Belower Tannen

Auch für interessierte Gäste

Ziel ist der vierte Quadrant des MTB 2337

Heute starteten nun auch wieder unsere Mittwochsexkursionen. Im Spätherbst 2020 waren wir bereits im Messtischblatt Dabel unterwegs und haben die ersten drei Quadranten abgearbeitet. Heute stand nun das letzte Viertel auf dem Programm. Natürlich ist es noch nicht so interessant und vielseitig wie im November, aber das soll nicht weiter stören. Ziel ist es auch nicht, den Korb voller Speisepilze zu sammeln, sondern es soll sozusagen eine kleine Bestandsaufnahme des aktuellen Pilzwachstums erfolgen. Zur Auswahl standen die Kukuksbuchen und ein umfangreiches Waldgebiet im Nordosten des Quadranten, zu dem die Belower Tannen gehören. Ich denke, letzteres Gebiet ist zu dieser Jahreszeit etwas vielversprechender als der Buchenwald, da hier, wie der Name schon vermuten lässt, reichlich Nadelforst vorhanden ist. Frühlingspilze wie Lorcheln könnten dort entdeckt werden. Ansonsten interessiert uns alles, was im Feld ansprechbar ist. Das wir hier in Bezug auf Lorcheln genau richtig waren, sollte sich bereits nach kurzer Zeit herausstellen. Wir, dass waren Vereinsmitglied Philipp Müller und meine Wenigkeit.

Winter – Trompetenschnitzling (Tubaria furfuracea) in seinem Element. Das April – Wetter der letzten Tage sorgte für spätwinterliche Rückstände.

Aschgraue Poren auf der Unterseite der dünnfleischigen Konsolen, die oft dachziegelartig übereinander an totem Laub- und Nadelholz zu finden sind, charakterisieren den Angebrannten Rauchporling (Bjerkandera adusta) bestens.

Es dauerte nicht lange und die ersten Scheibenlorcheln (Gyromitra incillis) waren entdeckt, wurden fotografiert und notiert.

Ähnlich einem Warzigen Drüsling, den wir an Laubholz finden können, kommt der Teerfleckenpilz (Exidia pithya) daher. Er benötigt Nadelholz als Substrat. Hier ist es ein am Waldboden liegender Kiefernstamm.

Ausgereifte Fruchtkörper des Flaschen – Stäublings (Lycoperdon perlatum). Frisch wuchsen sie im vergangenen Herbst und können Monate am Standort überdauern. Durch mechanische Reize wie Regentropfen, werden über die Scheitelöffnung ihre Sporen freigesetzt.

Hier sehen wir zwei Fichten – Zapfenrüblinge (Strobilurus esculentus). Esculentus = essbar! Noch vielfach ein Massenpilz in M-V, in einigen Jahrzehnten wohl vom Aussterben bedroht, da kaum noch Fichten aufgeforstet werden.

Die hirnartig gewundenen Hüte der Frühjahrslorcheln (Gyromitra esculenta) waren heute teils zahlreich zu sehen. Bei dieser Art ist der wissenschaftliche Begriff „essbar“ mit Vorsicht zu genießen!

An totem Nadelholz, insbesondere auch Fichte, ist nicht selten der Zaunblättling (Gloeophyllum sepiarium) anzutreffen. Selbst vor verbautem Holz schreckt er nicht zurück und erzeugt eine aggressive Braunfäule.

Zwar den Porlingen angehörig, findet sich auf der Unterseite des Zaunblättlings jedoch eine lamellenartige Fruchtschicht, es ist ja ein Blättling!

Hier noch die Artenliste von MTB: 2337/4 – Belower Tannen: Schmetterlings – Tramete, Flacher Lackporling, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Gemeiner Trompetenschnitzling, Angebrannter Rauchporling, Flaschen – Stäubling, Scheibenlorchel, Gemeiner Violettporling, Rötlicher Pustelpilz, Stoppliger Drüsling, Fichten – Zapfenrübling, Frühjahrs – Lorchel, Zaunblättling, Orangeporiger Knorpelporling, Echter Zunderschwamm, Winter – Stielporling, Birken – Zungenporling, Brandkrustenpilz, Geweihförmige Holzkeule und Teerfleckenpilz.

Neben der Rotbuche besiedelt der „Pilz des Jahres 1995“, der Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius), mit Vorliebe auch die Birke. 

Rechts noch reichlich Altfichten, links wird mit Douglasien aufgeforstet. Wir verabschieden uns von den Belower Tannen.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

03. April 2021 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünlings

Sie führte durch das Pröbower Holz

Das Pröbower Holz am 03. April 2021. Es besteht b. z. w. bestand zum großen Teil aus Fichten. Die Dürre der letzten Jahre ließ diesen Nadelbaum inselweise absterben und entsprechend wurde auch hier massiv abgeholzt.

Aber es gibt auch positives zu vermelden. Wo sieht man heut zu Tage in unseren Wäldern noch eine junge Fichtenschonung? Möge sie prächtig gedeihen!

Die Kontaktbeschränkungen im Zuge der Corona – Krise ließen nur einen sehr kleinen Kreis an Teilnehmern zu, so dass wir heute nur mit 4 Pilzfreunden in die neue Saison starteten. Ausgesucht hatte ich das Pröbower Holz, nördlich von Jesendorf und Trams. Integriert und flankierend befinden sich mehrere Seen, so der Pröbower und der Tramser See. Deren Uferbereiche können auch für Pilzfreunde interessant sein, insbesondere im Sommer und Herbst. Neben Laubwäldern gibt es hier auch Fichtenforste und diese können schon im Frühling durchaus für uns Pilzfreunde etwas zu bieten haben. So findet sich in diesen nicht selten zu dieser Jahreszeit die Scheibenlorchel. Sie besiedelt morsches Fichten, aber auch Kiefernholz. So füllte sie beispielsweise die Körbe der Pilzfreunde vor genau zwei Jahren, als wir ebenfalls im Raum Jesendorf mit einer öffentliche Lehrwanderung in die Saison starteten. Es war damals über Monate hinweg die erfolgreichste Pilzwanderung, an der es nicht nur etwas zu lernen gab, sondern auch eine ausgiebige Pilzmahlzeit zu Buche stand. An die damalige Üppigkeit konnten wir heute leider nicht anknüpfen, aber einige Scheibenlorcheln waren uns dann doch im Jesendorfer Kiefernforst vergönnt. Zuvor waren wir jedoch im Pröbower Holz unterwegs. Leider wurde hier massiv abgeholzt, da die Fichten, wie anderen Ortes auch, stark durch die letzten Dürrejahre geschädigt wurden. Dennoch fanden wir einen Bereich mit Jungfichten, eine dichte Fichtenschonung, wie sie heute eigentlich kaum noch angelegt wird. Hoffen wir, dass dieser Nadelbaum zumindest in diesem Revier nach wie vor eine Chance bekommt. Es wäre sehr schade, wenn spätere Generationen diesen Waldbaum gar nicht mehr in den Mecklenburgischen Wäldern vorfinden würden. Aber der Trend geht eindeutig weg von der Fichte und beispielsweise zur Douglasie hin. Wir Pilzfreunde finden das sehr schade. Der Baum darf nicht völlig aus unseren Wäldern verschwinden! 

An toten Eichenästen findet sich häufig der Eichen – Zystidenrindenpilz (Peniophora quercina).

Genau so wie der Eichen – Rindensprenger (Vuilemminia comedens).

Ein weiterer Eichenspezialist ist der Rotbraune Borstenscheibling (Hymenochaete rubiginosa).

Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) muss keineswegs immer rotrandig sein. Er wird auch unter dem deutschen Namen Fichtenporling geführt. Obwohl im Pröbower Holz reichlich Fichte zu finden ist, wuchs er hier an Totholz von Erle. Sein Wirtspektrum ist keinesfalls nur auf die Fichte beschränkt.

Ausschließlich Nadelholz (Kiefer, Fichte) steht auf dem Speiseplan des Gemeinen Violettporlings (Trichaptum abietinum).

Moosreicher Fichtenforst. Im Herbst sicher eine gute Adresse für Maronen – Röhrlinge!

Fichten – Monokulturen sind nicht nur anfällig für Trockenschäden und Borkenkäfer, auch der Fichten – Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum) kann ihnen stark zusetzen und das Holz ganzer Fichtenschläge, vom Wurzelbereich ausgehend, bis weit hinauf im Stamm schädigen und minderwertig machen.

Einer der häufigsten Frühlingspilze unter Kiefern ist der Bittere Nagelschwamm (Strobilurus tenacellus). Während der optisch nahezu identische Kiefern – Nagelschwamm (Strobilurus stephanocystis) durchaus essbar ist, dürfte dieser Vertreter doch etwas zu herb schmecken.

Bitterer Zapfenrübling (Strobilurus tenacellus) von unten.

Schließlich sorgten einige Scheibenlorcheln (Gyromitra ancillis) dafür, das auch die kulinarischen Ambitionen der Pilzfreunde zumindest ansatzweise befriedigt werden konnten.

Wir verabschieden uns vom Pröbower Holz an diesen zwar sonnigen, aber aprilfrischen Karsamstag des Jahres 2021.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

23. März 2021 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Themenabend zum Pilz des Jahres 2021

Dieser Termin musste leider abgesagt werden!

Treff am Dienstag, dem 23. März 2021, um 18.00 Uhr in der ABC Straße 21.

Zur letzten Zusammenkunft in der Winterpause und kurz vor Saisonbeginn wollten sich heute die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft e. V. wieder im Mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar einfinden. Wie immer im März sollte kurz der Pilz des Jahres vorgestellt werden und im Anschluss war eine Vorschau auf Termine in der neuen Pilzsaison geplant. Leider hat uns die Corona – Pandemie wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

23. Februar 2020 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Themenabend

Aufgrund der Corona – Krise fiel dieser Termin leider aus!

Zum 2. Themenabend des Jahres waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und interessierte Gäste wieder in das Mykologische Informationszentrum sehr herzlich eingeladen. Leider war es auch heute nicht möglich, durch die aktuell strengen Kontaktbeschränkungen, uns zu diesem Vereinsabend zu treffen.

Auch das für März geplante Treffen im Steinpilz – Wismar muss leider ausfallen!

26. Januar 2021 – Treffen der Pilzfreunde

Neujahrstreffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Themenabend mit Christopher Engelhardt

Dieser Termin fiel leider auch der Corona – Pandemie zum Opfer!

Wie jedes Jahr wollten wir uns Ende Januar zum Neujahrstreffen im Steinpilz – Wismar einfinden. Mit einem Gläschen Sekt auf ein hoffentlich gutes Pilzjahr 2021 anstoßen. Es hätte der Jahresbeitrag entrichtet sowie Vorschläge für die neue Saison diskutiert werden können.

Eigentlich bestreitet seit Jahren Ulrich Klein den ersten Abend im Jahr. Ulrich bat allerdings darum, terminlich nicht mehr fest eingebunden zu werden. Das bedeutet hoffentlich nicht, dass er uns nicht mehr mit seinen tollen PowerPoint – Präsentationen beglücken wird. Es wäre sehr schade! So sollte im Mittelpunkt des Abends ein Beamer – Vortrag von Christopher Engelhardt aus Lübeck stehen. Thematisch wollte er sich noch nicht festlegen, aber Chris ist in punkto Naturkunde auf der ganzen Welt mit seiner Kamera unterwegs und hätte sicher etwas interessantes aus seinem umfangreichen Fundus zum besten geben.

Auch interessierte Gäste sind herzlich willkommen.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

05. Dezember 2020 – Jahresabschluß der Pilzfreunde

Weihnachtsfeier der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Gemütlicher Jahresabschluß

Aufgrund der Corona – Krise mussten wir leider in diesem Jahr auf unseren gemütlichen Jahresausklang verzichten!

Wie jedes Jahr, so wollten sich die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. in gemütlicher Runde zum vorweihnachtlichen Jahresausklang einfinden. Leider stellt sich uns die Corona – Krise in diesem Jahr entgegen und sorgte für viele Absagen unserer Aktivitäten. Nun fällt auch unsere Weihnachtsfeier dem Virus – Geschehen zum Opfer.

Hoffen wir auf das kommende Jahr und das endlich wieder Normalität einkehren möge.

Allen Pilzfreunden ein schönes, besinnliches Weihnachtsfest und ein gutes, gesundes Pilzjahr 2021!

Der Steinpilz – Wismar hätte sich gern im Treff im Lindengarten, direkt hinter der Persil – Uhr, und neben dem alten Wasserturm zum Jahresabschluss eingefunden.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

21. November 2020 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr der Gemeinen Stinkmorchel

Ziel wäre der Züsower Forst gewesen

Aufgrund der aktuellen Corona – Regellungen musste diese Veranstaltung leider ausfallen.

Zum letzten mal wollten wir im alten Jahr zu einer öffentlichen Lehrwanderung starten. In der Aspektabfolge des Pilz – Jahreskalenders befinden wir uns bereits im Winter (Mitte November – Januar). Die Klassiker, was Speisepilze betrifft, sind zu dieser Zeit Austern – Seitling und Samtfuß – Winterrübling. An Holunder kann man die Chinesischen Morcheln ernten, besser bekannt unter der Bezeichnung Mu- Err oder Judasohr. Aber es wachsen natürlich noch eine ganze Reihe verschiedener Großpilze, die teils auch in der Küche Verwendung finden können. Außerdem sind um diese Zeit meist noch reichlich Spätherbstarten vertreten. So war unsere letzte Wanderung vor genau einem Jahr noch sehr pilz- und lehrreich. Da der Winter damals ohnehin ausblieb, ging die Saison schlicht weiter und bereits ab Ende Januar/Anfang Februar starteten die ersten Frühlingspilze durch. Wie dem auch sei, hoffen wir, dass zum Saisonstart, im April des kommenden Jahres, die Rahmenbedingungen für Veranstaltungen wieder besser sein mögen und wir wie geplant die Pilzsaison 2021 eröffnen können.

Wann wird das sein? – Siehe unter Termine!

18. November 2020 – Exkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion

Auch für interessierte Gäste

Achtung! Dieser Termin wurde auf den 17.11.2020 vorverlegt!

Es ging in das MTB: 2337/3 – Buchenberg/Kiefernheide

Ein letztes mal in diesem Jahr ging es auf Mittwochsexkursion. Der dritte Quadrant der Topographischen Karte Dabel = 2337, im Maßstab 1 : 25 000, war an der Reihe. Die überwiegend sandigen Laub- und Nadelwälder nordwestlich des Ortes Hohen Pritz waren angesagt. Im Dürresommer 2018 fand hier eine unserer Nachtwanderung statt. Es gab aufgrund der Trockenheit kaum Frischpilze. Das sah heute natürlich anders aus. Wir starteten gegenüber der früheren Militärkaserne am Buchenberg und kartierten weiter auf dem ehemaligen Übungsgelände, auf dem sich inzwischen Jungkiefern breit gemacht haben und teilweise entstand hier eine wunderbare Heidelandschaft. Solche Sonderstandorte sind für uns besonders interessant und hier gab es auch einige Überraschungen.

Am Buchenberg einige Gelbe Knollenblätterpilze (Amanita citrina). Mitunter bleibt das Velum partiale nicht als Ring am Stiel hängen, sondert bildet Fransen am Hutrand aus.

Der Süßliche Milchling (Lactarius subdulcis) ist im Buchenwald zuhause. Deshalb mitunter auch Buchen – Milchling genannt.

Buchen und Fichtenwälder bevorzugt der Gelbweiße Täubling (Russula ochroleuca).

Die große Zeit der beliebten Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) ist der Hochsommer. Wir finden den Eierschwamm allerdings vom Spätfrühling bis in den Frühwinter in Laub- und Nadelwäldern.

Einer der häufigsten Porlinge an Laub- und Nadelholzstubben ist der Angebrannte Rauchporling (Bjerkandera adusta).

Biotopwechsel. Vom Buchenberg in das sandige Kiefern- und Heidegebiet des ehemaligen Truppenübungsplatzes bei Dabel. Da durch frühere, militärische Anlagen wie Plattenwege, Kalk in den Sandboden gelangt ist, findet sich hier auch der leckere Edel – Reizker (Lactarius deliciosus). Natürlich muss immer zumindest eine Kiefer in der Nähe sein.

Der Stiel des delikaten Reizkers ist hohl und sondert im Schnitt einen rötlichen Milchsaft ab.

Blutblättriger Hautkopf (Cortinarius semisanguineus).

Ein weiterer Hautkopf, welcher mag es sein?

Ein Blick unter den Hut beantwortet die Frage: Gelbblättriger Hautkopf (Cortinarius cinnamomeoluteus).

Wunderschöne Farbtupfen zwischen Moosen.

Wie Chris Engelhardt heraus bekommen hat, handelt es sich um das Warzigsporige Moosschälchen (Neottiella vivida). Foto: C. Engelhardt.

Vielen Dank an Christopher Engelhardt aus Lübeck für diese wunderbare Bestimmungstafel zu unserem Moosschälchen.

Besonders weite Röhrenöffnungen finden wir bei diesem jungen Kuh – Röhrling (Suillus bovinus).

Ein etwas älterer Kuhpilz. Die Röhren sind nicht mehr olivgrünlich sondern bräunlich gefärbt.

Kuh – Röhrlinge (Suillus bovinus) gehören zu den Schmierröhrlingen, sind also mit dem Butterpilz verwandt. Durch ihre zähe, gummiartige Konsistenz, sind sie sehr minderwertige Speisepilze und unterliegen in den letzten Jahrzehnten durch Eutrophierung unserer armen Sandstandorte einer Rückgangstendenz.

Wo der Kuhpilz wächst, ist der Rosenrote Schmierling (Gomphidius roseus) nicht weit. Beide Myzelien sind durch eine Art Symbiose miteinander Verbunden.

Der Rosenrote Schmierling (Gomphidius roseus) ist zwar auch essbar, allerdings wenig ergiebig und sollte lieber stehen bleiben. Er ist nah mit dem Kuhmaul und dem Kupferroten Gelbfuß verwandt.

Einen farbenfrohen Anblick liefern unzählige Löwenfrüchtchen (Leocarpus fragilis).

Es handelt sich um Myxomyceten, also Schleimpilze.

Zweifarbiger Lacktrichterling (Laccaria bicolor) von oben betrachtet.

Im besten kommt die Zweifarbigkeit im Kontrast von Hutoberfläche und  Lamellenfarbe zum tragen. Essbar, wie alle Lacktrichterlinge oder Bläulinge.

Da kommt man nicht dran vorbei: Roter Fliegenpilz (Amanita muscaria).

Man könnte Denken, der Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) gehöre den Schmierröhrlingen an. Tatsächlich aber steht er den Filzröhrlingen nahe.

Der Butterpilz (Suillus luteus) ist hingegen die Typusart aller Schierröhrlinge.

Rotbraune Milchlinge (Lactarius rufus) werden aufgrund ihrer Schärfe auch Paprikapilz genannt. In Osteuropa beliebte Speisepilze, aber nur nach besonderer Zubereitung. Charakteristisch ist auch der kleine, spitze Buckel in der Hutmitte.

Nahezu ein Massenpilz in den feuchten Moosen war heute der Klebrige Helmling (Mycena vulgaris).

Typisch für dieses heideartige Gebiet scheint die Heidekeule (Clavaria argillacea) zu sein. Ein schöner Fund, den Chris Engelhardt für uns bestimmt hat.

Hier noch zwei Arten aus dem Buchenwald: Graugrüner Milchling (Lactarius blennius) und Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron).

Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius) und Klebrige Helmlinge (Mycena vulgaris).


Die Artenliste von MTB: 2337/3 – Buchenberg/Kiefernheide: Buckel – Tramete, Schmetterlings – Tramete, Flaschen – Stäubling, Violetter Lacktrichterling, Horngrauer Rübling, Gelber Knollenblätterpilz, Buchen – Speitäubling, Langstieliger Knoblauchschwindling, Süßlicher Milchling, Graugrüner Milchling, Klebriger Hörnling, Gelbweißer Täubling, Geweihförmige Holzkeule, Falscher Pfifferling, Gemeiner Trompetenschnitzling, Echter Pfifferling, Grünblättriger Schwefelkopf, Weinrötlicher Zwergchampignon, Derbes Rotfüßchen, Goldschimmel, Striegelige Tramete, Kugelschneller, Laubholz – Hörnling, Gemeiner Spaltblättling, Geflecktblättriger Flämmling, Striegeliger Schichtpilz, Angebrannter Rauchporling, Orangeroter Kammpilz, Laubholz – Harzporling, Buchenrindenschorf, Rillstieliger Helmling, Tintenstrichpilz, Veränderlicher Spaltporling, Grauer Erdritterling, Wohlriechender Schneckling, Winter – Stielporling, Bleiweißer Trichterling, Frostschneckling, Mäuseschwänzchen, Amiant – Körnchenschirmling, Weißflockiger Gürtelfuß, Duft – Trichterling, Dunkelscheibiger Fälbling, Edel – Reizker, Heftel – Nabeling, Blutblättriger Hautkopf, Rotbrauner Milchling, Weißbrauner Ritterling, Kuhpilz, Zweifarbiger Lacktrichterling, Fleischroter Lacktrichterling, Warzigsporiges Moosschälchen, Löwenfrüchtchen, Butterpilz, Roter Fliegenpilz, Erdwarzenpilz, Kahler Krempling, Gelbblättriger Hautkopf, Zimt – Hautkopf, Glockiger Häubling, Nadelholz – Hörnling, Gemeiner Violettporling, Rosenroter Schmierling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Schwefel –  Ritterling, Grobscholliger Riesenschirmpilz, Kugelsporiges Stummelfüßchen, Graukappe, Rosa – Helmling, Gelbe Mooskeule, Gelbschuppiger Tintling und Klebriger Helmling


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

 Einfach anrufen oder eine Mail zusenden.

Tel.: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219

E- Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

15. November 2020 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Es sollte durch den Wald bei Roggow gehen

Wegen der aktuell gültigen Corona – Beschränkungen muss diese Veranstaltung leider entfallen.

 Über viele Jahre war der Wald bei Roggow im November bei mir eine Standart – Adresse. Grund: mehrere Hexenringe von Mönchsköpfen, welche ich sehr gerne zum trocknen verwendete. Im Januar 2019 waren wir hier mit einem Drehteam des NDR – Fernsehens zum Thema Winterpilze unterwegs und konnten auch Kamera – tauglich fündig werden. Der Beitrag lief inzwischen wohl in ganz Deutschland in den Regionalen Fernsehprogrammen, selbst im Winter 2020 soll er wieder in Bayern ausgestrahlt worden sein. Nun befinden wir uns am Übergang vom Spätherbst zum Winter, so dass wir aus beiden Aspekten heraus mit einer interessanten Tour hätten rechnen dürfen.

Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

11. November 2020 – Exkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion

Auch für interessierte Gäste

Es geht in das MTB: 2337/2 – Hoher Berg

Die zweite Runde im Messtischblatt Dabel war heute an der Reihe. Besonders im südlichen Bereich des Quadranten gibt es viel Wald. Angefangen von den Seetannen am Dabeler See über Borkow und südlich des Borkower Sees. Hier gibt es auch einen schönen Waldlehrpfad des Naturparkes Sternberger Seenland. Im vergangenen Jahr absolvierten wir hier unsere Nachtwanderung und in den Seetannen war ich im trockenen Jahr 2018 im Rahmen einer Mittwochsexkursion unterwegs. Es gibt aber auch im nördlichen Bereich des Meßtischblatt – Quadranten zwei kleinere, isolierte Wälder, die mich eventuell mehr reizen würden. Zum einen die Rothener Tannen und zum anderen der Wald am hohen Berg, südwestlich des Bolzer Sees. Hier besticht beispielsweise der südwestliche Hang mit seiner wärmebegünstigten und ausgehagerten Buchenkannte. Er war das Ziel meiner heutigen Exkursion.

Junge Flaschen – Stäublinge (Lycoperdon perlatum). Typisch sind die vielen „Grieskörnchen“ auf der Oberfläche.

Diese Champignons (Agaricus spec.) wuchsen am Waldrand unter Eichen und Buchen.

Dickblättriger Schwarztäubling (Russula nigricans). Bevor der Sprödblättler bei Verletzung und im Alter schwärzt, rötet er zunächst.

Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola). Er musste mit, denn die Adventszeit steht bevor, wofür er sich besonders gut zu Gestecken eignet.

Frische Zuwachsränder des Rotrandigen Baumschwamms sind zunächst grauweiß, dann gelblich und erst später rotbräunlich bis schließlich fast grauschwärzlich.

Mitunter ein Massenpilz der Buchenwäldern im Herbst ist der völlig schleimige Elfenbein – Schneckling (Hygrophorus eburneus).

Ebenfalls in Buchenwäldern, aber meist nur einzeln oder in wenigen Exemplaren, findet sich der viel größere und kompaktere Trockene Schneckling (Hygrophorus penarius).

Ziemlich hochbeinig und elegant kommt der Kaffeebraune Gabeltrichterling (Pseudoclitocybe cyathiformis) daher.

Judas hat seine Lauscher zwar nicht überall, aber besonders am Schwarzen Holunder setzt er vor allem im feuchteren Winterhalbjahr zum großen Lauschangriff an. Judasohr (Hirneola auricula – judae).

Eine imposante Gestalt des Herbstwaldes ist der Mönchskopf (Clitocybe geotropa). Besonders wenn der große Trichterling in auffälligen Hexenringen daher kommt.

Den Trichter dieses Trichterlings sucht man allerdings vergeblich. Typisch ist ein kleiner Buckel in der Hutmitte. Der Mönchskopf ist Essbar.

Der Rostbraune Feuerschwamm (Phellinus ferruginosus) bildet resupinate, polsterförmige Fruchtkörper auf totem Laubholz aus. Hier ist es Haselholz.

Unterwegs begegnete ich einem Herbstlorchel – Sammler. Aus dem Körbchen auf seinem mitgeführten Fahrrad, blickten mich diese Augen an. Ob das Schnüffelnäschen wohl auf Lorcheln oder gar Trüffel abgerichtet ist? Ich vergaß zu fragen.

Gilbender Erdritterling (Tricholoma argyraceum). Essbar.

Essbar ist auch der Schmutzige- oder Fleischbraune Rötel – Ritterling (Lepista sordida). Er ist ein Pilz der Übergangsjahreszeiten und wächst demnach im Frühling und Herbst. Seltener im Winter und kaum im Sommer.


Die Artenliste von MTB 2337/2 – Wald am Hohen Berg: Gemeiner Rettich – Fälbling, Horngrauer Rübling, Gelber Knollenblätterpilz, Violetter Lacktrichterling, Gallen – Täubling, Geweihförmige Holzkeule, Graukappe, Schwefel – Ritterling, Flaschen – Stäubling, Graugrüner Milchling, Süßlicher Milchling, Schlanker Riesenschirmpilz, Maronen – Röhrling, Gemeiner Steinpilz, Gefleckter Rübling, Grünblättriger Schwefelkopf, Dickblättriger Schwarztäubling, Buchen – Speitäubling, Perlpilz, Gelbweißer Täubling, Langstieliger Knoblauchschwindling, Orangeroter Kammpilz, Violetter Rötel – Ritterling, Rotrandiger Baumschwamm, Schmetterlings – Tramete, Roter Fliegenpilz, Grauweißer Saftporling, Geflecktblättriger Flämmling, Kiefern – Braunporling, Echter Zunderschwamm, Goldschimmel, Derbes Rotfüßchen, Trockener Schneckling, Kaffeebrauner Scheintrichterling, Rosablättriger Helmling, Fichten – Wurzelschwamm, Elfenbein – Schneckling, Fichten – Zapfenrübling, Gallertfleischiges Stummelfüßchen, Halbresupinater Weichporling, Rosa – Helmling, Judasohr, Zitronengelbes Reisigbecherchen, Mönchskopf, Rostbrauner Feuerschwamm, Striegeliger Schichtpilz, Flächiges Eckenscheibchen, Buckel – Tramete, Angebrannter Rauchporling, Gilbender Erdritterling, Rillstieliger Helmling, Birken – Blättling, Striegelige Tramete und Schmutziger Rötelritterling.


  Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

Bei Interesse einfach anrufen oder eine E – Mail zusenden. Tel.: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219

E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de 

07. November 2020 – Öffentliche Lehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr der Gemeinen Stinkmorchel

Es sollte in`s Westenbrügger Holz gehen

Aufgrund der aktuellen Corona – Beschränkungen musste  diese Veranstaltung leider abgesagt werden.

Allmählich kehrt Winterruhe in Wald und Flur ein. Die letzten Blätter erreichen bald den Waldboden und es ist mitunter schwierig, unsere gesuchten Kobolde unter diesen Bedingungen ausfindig zu machen. Aber es lohnt sich durchaus, denn Blick zu schärfen, denn auch zu dieser fortgeschrittenen Jahreszeit kann noch allerhand entdeckt werden. Selbst solch ein kapitaler Steinpilz, wie oben zu sehen, kann das Herz des Pilzsucher`s noch höher schlagen lassen. Das Foto stammt von einer November – Wanderung im letzten Jahr. Leider war es uns nun nicht mehr möglich, eine geführte Lehrwanderung unter verschärften Corona – Auflagen durchzuführen.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

04. November 2020 – Exkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion

Auch für interessierte Natur- und Pilzfreunde

Das MTB: 2337/1 – Dabel war an der Reihe

Im trockenen Sommer des Jahres 2018 stand das Dabeler Meßtischblatt schon einmal während meiner Mittwochsexkursionen auf dem Programm. Damals reichlich unergiebig. Natürlich können wir heute kaum noch Sommerarten erwarten, aber artenreicher als damals wird es allemal, denn der November zählt immer noch zu den attraktivsten Pilzmonaten des Jahres. Im 1. Quadranten finden wir reichlich Wald vor. In den Peeschen Tannen waren wir gerade zur Vereinsexkursion, so dass ich einem anderen Revier den Vorzug geben möchte. In frage kommen die Waldbereiche um den Buchenberg bis in Höhe des Holzendorfer Sees, aber auch die Achtertannen, südlich des Dabeler Sees. Wir entschieden uns für die Waldflächen am Holzendorfer See. Wir, das waren außer meiner Wenigkeit noch interessierte, junge Pilz- und Vereinsfreunde aus der mecklenburgischen Kleinstadt Warin.

Schon auf dem Parkplatz der Badestelle am Holzendorfer See wurden wir fündig. Wir sehen einen Fruchtkörper des Trockenen Kahlkopfes (Psilocybe montana).

Ein Birkenporling gegen Magenbeschwerden?

Eine Peniophora an Betula. Wahrscheinlich handelt es sich um den Fleischroten Zystidenrindenpilz (Peniophora incarnata). Allerdings erscheint mir der resupinate Überzug recht dick und er löst auch etwas vom Substrat ab, welches bei Peniophora incarnata nur selten zu beobachten ist.

Der Geschichtete Zähling (Lentinellus ursinus) wächst an totem Laubholz und gehört nicht zu den häufigsten Arten bei uns.

Lentinellus ursinus.

Meist sehr gesellig unter Eichen findet sich im Herbst der Große Knoblauch – Schwindling (Marasmius prasiosmus).

Auch der Blaugraue Reiftäubling (Russula parazurea) ist vorzugsweise unter Eiche anzutreffen. Er geht mit dem Baum eine Symbiose ein, während der Schwindling eine saprophytische Lebensweise besitzt. Essbar.

Dekorative Verzierungen auf bemooster Baumrinde.

Verantwortlich für den farbenfrohen Anblick zeichnet der Orangerote Kammpilz (Phebia radiata).

Niedergedrückte Rötlinge (Entoloma nidorosum) sind schwach giftig!

Junge Pappel – Schüpplinge (Pholiota destruens) an der Schnittfläche frisch gefällter Pappeln.

Süd exponiert ausgerichtet wärmt sich eine Libelle am Holzstapel der gefällten Pappeln.

Wunderbar frische und fleischige Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) drängen aus den Resten alter und modriger Birkenstubben heraus.

Fachgerecht werden sie geerntet.

Aber beim Ernten immer auf die Stielschüppchen achten! Hier sind sie mehr als deutlich zu sehen.

Lecker sind natürlich auch diese etwas verfrühten Samtfuß – Winterpilze (Flammulina velutipes). Wichtig sind hier die fettig glänzenden Hüte und die braunsamtigen Stiele.

Hier sehen wir den Glasigweißen Höckerschwamm (Physisporinus vitreus).

Das Glückssymbol schlecht hin. Fliegenpilze (Amanita muscaria) machen einfach glücklich!

Dieses Exemplar eines Roten Fliegenpilzes (Amanita muscaria) hat sich gerade gehäutet. Moos und Gräser, durch die er sich empor schiebt, haben die weißen Hüllreste abgezogen.

Nicht nur Fliegenpilze gehen besonders gerne mit Birken eine Partnerschaft zum gegenseitigen Nutzen ein. Ausschließlich unter diesem freundlichen Laubbaum findet sich auch der Blasse Duftmilchling (Lactarius glyciosmus). Durch seinen leckeren Kokosduft gehört er zu den leicht zu bestimmenden Milchlingen. Allerdings schmeckt er nicht so gut wie er riecht und ist daher minderwertig.

Dieser Milchling hat sich hingegen die Kiefer als Symbiosepartner ausgesucht. Der Späte- oder Leberbraune Milchling (Lactarius hepaticus) ist stellenweise in größeren Mengen in sandigen Kiefernwäldern anzutreffen. Sein weißlicher Milchsaft verfärbt sich an der Luft nach einiger Zeit gelb.

Wegen seiner Schärfe absolut ungenießbar ist der Kiefern – Speitäubling (Russula emetica var. silvestris).

Maronen – Röhrling (Xerocomus badius).

Recht veränderlich in Habitus und Färbung ist der schwach giftige Seifen – Ritterling (Tricholoma saponaceum). Er riecht nach Waschküche und rötet meist irgendwo am Fruchtkörper. Wir finden ihn in Laub- und Nadelwäldern.

Ausschließlich unter Kiefern zu hause ist der Zitronenblättrige- oder Tränen – Täubling (Russula sardonia). Sehr scharf schmeckende und daher ungenießbare Art des Herbstwaldes.


Die Artenliste von MTB 2337 – Wald bei Dabel/ Holzendorfer See: Trockener Kahlkopf, Nelkenschwindling, Schmutziger Rötel – Ritterling, Flacher Lackporling, Geweihförmige Holzkeule, Roter Fliegenpilz, Dunkelscheibiger Fälbling, Kahler Krempling, Rehbrauner Dachpilz, Fuchsiger Röteltrichterling, Verschiedenfarbiger Dachpilz, Gemeiner Rettich – Fälbling, Birken – Zungenporling, Echter Zunderschwamm, Fleischroter Zystidenrindenpilz, Pappel – Schüppling, Glimmer – Tintling, Geschichteter Zähling, Weißflockiger Gürtelfuß, Rosa – Helmling, Safran – Schirmpilz, Großer Knoblauchschwindling, Waldfreund – Rübling, Blaugrauer Reiftäubling, Papagei – Täubling, Stockschwämmchen, Graukappe, Eichen – Milchling, Orangeroter Kammpilz, Gemeiner Trompetenschnitzling, Niedergedrückter Rötling, Goldschimmel, Gelbschuppiger Hallimasch, Grünblättriger Schwefelkopf, Riesenschirmpilz, Schmetterlings – Tramete, Hochthronender Schüppling, Fleischroter Lacktrichterling, Samtfuß – Winterpilz, Striegeliger Schichtpilz, Violetter Knorpelschichtpilz, Braunroter Lacktrichterling, Birken – Blättling, Grauweißer Saftporling, Winter – Stielporling, Gallertfleischiges Stummelfüßchen, Zinnoberroter Pustelpilz, Pfriemförmiger Hörnling, Angebrannter Rauchporling, Echter Mehltau, Horngrauer Rübling, Flechtbarer Helmling, Geflecktblättriger Flämmling, Mäuseschwänzchen, Falscher Pfifferling, Flatter – Milchling, Maronen – Röhrling, Olivbrüner Milchling, Grünlicher Schüppling, Steife Koralle, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Camembert – Täubling, Ohrlöffel, Dehnbarer Helmling, Frostschneckling, Glockiger Häubling, Zimt – Hautkopf, Mehlpilz, Klebriger Hörnling, Grobscholliger Riesenschirmpilz, Seifen – Ritterling, Roter Heringstäubling, Zitronenblättriger Täubling, Blasser Duftmilchling und Gelbknolliger Sklerotienrübling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

Kontakt unter folgenden Telefonnummern Kontakt aufnehmen: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219

E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

03. November 2020 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Pilzbestimmungs- und Klönabend

Corona – bedingt entfällt dieser Termin!

Treff am Dienstag, dem 03. November 2020, um 18.00 Uhr im Mykologischen Informationszentrum, in der ABC Straße 21.

Es wäre mal wieder Zeit für ein Treffen der Pilzfreunde gewesen. Die Saison läuft allmählich aus und in gemütlicher Runde wollten wir heute aktuelle Pilzfunde des Spätherbstes besprechen und vorstellen. Außerdem sollte es einiges zu erzählen geben und vielleicht hätten wir uns auch noch einen interessanten Filmbeitrag angeschaut. Es sollte die letzte Veranstaltung in den Räumlichkeiten des Steinpilz – Wismar in diesem Jahr sein, denn danach werden die Ausstellungsflächen zurück gebaut, um das Advents- und Weihnachtsgeschäft vorzubereiten.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

01. November 2020 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Vereinsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. Gruppe der Pilzfreunde

Sie führte durch die Peeschen Tannen

In den Peeschen Tannen am 01. November 2020.

Es wurde mal wieder Zeit für eine Vereinsexkursion. Ursprünglich standen die Peeschen Tannen bereits zum 24. Oktober im Rahmen einer öffentlichen Lehrwanderung auf meinem Plan. Aber durch diverse Termin – Abstimmungen  und Verschiebungen hinsichtlich der großen Ausstellungen und des Pilzseminars, die dann leider ausfielen, musste dieser Termin verschoben  und auf eine Vereinsexkursion verlegt werden. Gerne waren deshalb auch Gäste eingeladen, denn im wesentlichen geht es auf unseren Vereinsexkursionen nicht viel anders zur Sache, wie bei einer normalen Lehrwanderung. Nur das der Kartierung eine etwas größere Rolle zukommt. Wir finden hier sandige Böden vor, die überwiegend mit Nadelbäumen bestanden sind. Leider hat sich in diesem Gebiet die Spätblühende Traubenkirsche besonders stark ausgebreitet und den Wald „verpestet“. Aber dass sollte uns nicht davon abhalten, heute hier auf Pilzpirsch zu gehen. Das Wetter war für November überaus mild und das nun schon spätherbstliche Pilzaufkommen zeigte sich außerordentlich vielseitig.

Der Rote Fliegenpilz (Amanita muscaria) ist immer ein Blickfang.

Tonfalbe Schüpplinge (Pholiota lenta) finden sich besonders im Spätherbst auf Holzresten. In manchen Jahren auch im März und April. Ihr Fruchtkörper ist von einer dicken Schleimschicht überzogen und wer sich nicht daran stört und ihn sicher zuordnen kann, darf ihn sogar als Mischpilz einsammeln.

Im Spätherbst und Winter finden wir überaus häufig den Orangeroten Kammpilz (Phlebia radiata) meist an Laubholz. Aber er schreckt auch vor Nadelholz nicht zurück, so wie hier an Kiefernstubben als Ausgangspunkt. Der Pilz kann dann auch auf Erdreich oder so wie hier, auf Moos, übergehen.

Ich nenne ihn gerne, wenn ich beispielsweise mit Kindern unterwegs bin, Badekappenpilz. Seine wenig appetitliche, schleimige und spangrüne Huthaut lässt sich in einem Zuge wie eine Badekappe abziehen. Ein Vorteil, will man den essbaren Grünspan – Träuschling (Stropharia aeruginosa) in der Küche verwenden.

Die Natur – Apotheke hat geöffnet. Der Birken – Zungenporling (Piptoporus betulinus) wird von einigen Menschen als Magenbitter verwendet. Er soll  Magenbeschwerden lindern helfen.

Butter- oder Horngrauer Rübling? Schwer zu sagen, eher eine Mischform von beiden Varianten. Vom Stiel her, mit seinen rotbräunlichen Farben, eher ein Butter – Rübling, vom Hut her meiner Auffassung nach eher ein Horngrauer Rübling (Collybia butyracea/asema). Essbar, aber minderwertig, sind sie beide.

Diese Rüblinge neigen dazu, sich bei feuchtem Wetter mit Wasser vollzusaugen (hygrophan) und wirken dann viel dunkler, besonders der Hut.

Ein junger Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola). In starken Wachstumsphasen sondert er gerne sogenannte Gutationströpfchen ab, hier sind es allerdings nur Wassertropfen des nächtlichen Regens.

Eine Plantage von Binsen – Röhrenkeulchen (Macrotyhula filiformis), in die sich zwei Mäuseschwänzchen (Baeospora myosura) verirrt haben.

Besonders an den Schnittflächen von Laubholz, gerne an lagernden Holzstapeln längst der Waldwege, findet sich im Spätherbst und Winter der Violette Knorpelschichtpilz (Chondrostereum purpureum).

An Flügel von Faltern erinnern die oft rosettenartigen Konsolen der Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor). Auch dieser sehr häufige Porling wird in der Naturheilkunde verwendet. Es werden ihm positive und unterstützende Effekte in der Krebstherapie nachgesagt.

Immer unter Birke: der Weißflockige Gürtelfuß (Cortinarius hemitrichus). Ungenießbar.

Fototermin am Wegrand.

Auch der Echte Pfifferling (Cantharellus cibarius) stand am bemoosten Waldwegrand. Links oben steht ein Flatter – Milchling.

Schleimpilze (Myxomyceten) in Aktion.

Im feuchten Winterhalbjahr inzwischen ein sehr häufiger Holzbesiedler ist der Krause Aderzähling (Plicatura crispa).

Durch wechselnde Witterungs- und Temperaturverhältnisse schollig aufgesprungen ist hier die Huthaut des Fleischroten Speisetäublings (Russula vesca.

Die vom Rand etwas zurückgezogene Huthaut ist eines der wichtigsten Merkmale dieses Sprödblättlers, der zu unseren schmackhaftesten Spesepilzen gehört. Fleischroter Speisetäubling (Russula vesca).

Ein Steinpilz (Boletus edulis) wie aus dem Bilderbuch, direkt auf dem Mittelstreifen eines Waldweges.

Steinpilze fachgerecht ernten heißt herausdrehen und nicht abschneiden!

Im Fichtenforst einige Korallenpilze. Fichten – Koralle (Ramaria flaccida).

Dehnbare Helmlinge (Mycena epipterygia) senden zarte Antennen aus. Ausgelöst vom Helmlingsschimmel (Spinellus fusiger).

Zimt – Hautkopf (Cortinarius cinnamomeus).

Fuchsiger Röteltrichterling (Lepsta flaccida). Obwohl Trichterlings – Habitus gehört der überaus häufige Streuzersetzer zu den Rötelritterlingen. Essbar.

Aus Nadelholz heraus wächst der Nadelholz – Hörnling (Calocera furcata).

Süßlich – fruchtig, nach Amylazetat, riecht der Gelbe Bonbon – Rötling (Entoloma icterinum). Rote Liste Art, die gerne an Ruderalstellen vorkommt.

Hier sehen wir zwei besonders schöne und farbfreudige Pilzarten des Nadelwaldes. Links den an Kiefernholz wachsenden Purpurfilzigen Holzritterling (Tricholomopsis rutilans) und rechts den auf dem Waldboden vorkommenden Roten Heringstäubling (Russula xerampelina). Beide sind essbar.

Runzlige Korallenpilze (Clavulina rugosa) finden sich oft in größeren Trupps in Wäldern. Ohne Speisewert.

Noch einmal bildschöne Tonfalbe Schüpplinge (Pholiota lenta).

Aber es kommt noch schöner. Wunderbar frische Orangeseitlinge (Phylotopsis nidulans).

Orangefärbung und haarig – filzige Hutoberfläche sind die markantesten Merkmale dieses in Ausbreitung begriffenen Holzzersetzers.

Stiele werden kaum ausgebildet.

Der Orangeseitling ist zwar essbar, sollte aber wegen seines noch recht zerstreuten Vorkommens und wegen seiner Schönheit lieber geschont werden.

Der Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) ist hingegen ein volkstümlich gern gesammelter Massenpilz. Gegen seine Verwendung in der Küche ist natürlich nichts einzuwenden, zumal er ohnehin zu den schmackhaftesten Speisepilzen überhaupt gehört.

Dieser gelbbräunliche Häubling ist uns in der letzten Zeit immer wieder im Moos der Nadelwälder aufgefallen. Chris Engelhardt hat sich mit ihm etwas näher beschäftigt und ihn als Glockigen Häubling (Galerina pumila) bestimmt. Foto: Engelhardt.

Hier die Sporen von Galerine pumila. Foto: Engelhardt.

Und noch ein weiteres Foto von Chris Engelhardt mit den teils bauchigen Cheilo – Zystiden, teilweise mit Basalschnallen.

Eine wunderschöne und pilzreiche Vereinsexkursion geht zu Ende. Schnell noch ein Erinnerungsfoto. 01.11.2020 in den Peeschen Tannen.

Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

31. Oktober 2020 – Pilzwandern im Haushalt Forst

Pilzwanderung am Schweriner See

Interessengemeinschaft Schlossensemble Wiligrad

Themenführung Pilze

Treff am Sonnabend, dem 31. Oktober 2020, gegen 09.00 Uhr vor dem Hofladen und Gartenkaffee in Wiligrad.


Dieser Termin wurde vom Veranstalter wegen der Corona – Krise abgesagt!


Zum letzten mal in diesem Jahr wollten wir uns in der historischen Schlossanlage Wiligrad zu einer Wanderung zum Thema Pilze einfinden. Der Veranstaltung lag eine Initiative der Interessengemeinschaft Schloss Wiligrad zugrunde. Sie sollte auf ausgewiesenen Wanderwegen durch den sogenannten Haushalt Forst bis hinunter an den Schweriner See führen. Gerade auch im Spätherbst ist hier an den oft noch frostfreien Ufern einiges an Herbst- und Spätherbstarten vorhanden und mit etwas Glück kann auch der Kochtopf- Mykologe auf seine Kosten kommen. In erster Linie sollte es aber eine Themenbezogene Lehrwanderung werden. 

Siehe auch unter: http://www.wiligrad-ig.de

http://www.wiligrad.de

28. Oktober 2020 – Exkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion

Auch für interessierte Gäste

MTB: 2338/4 – Schwinzer Heide

Zum letzten mal ging es in das Messtischblatt Dobbertin. Große Bereiche des 4. Quadranten sind bewaldet. Nördlich des Goldberger Sees befinden sich die Lüschower Tannen, die zur Nossentiner/Schwinzer Heide gehören. Die Reviere um Alt Schwinz und Jellen zählen zu unseren beliebtesten Pilzrevieren, wenn es um Speisepilze geht, aber auch die Artenvielfalt ist hier enorm. Neben den klassischen Speisepilzen finden sich auch Pilzarten, die durch ihre armen Standortansprüche anderswo bereits stark rückläufig geworden sind. Ein Pilzrevier vom feinsten! Das war heute auch unser Exkursionsgebiet. Dazu traf ich mich mit weiteren Interessenten aus Warin, Lübeck und Berlin am Vormittag in Alt Schwinz. Das Wetter war die meiste Zeit hervorragend, mit viel goldener Oktobersonne. Nur zum Schluss prasselte noch ein ausgiebiger Starkregenschauer auf uns herunter, der die schöne und pilzreiche Exkursion abrupt beendete. Hier einige Impressionen von einer der schönsten Mittwochsexkursionen des Jahres 2020.

Der Kastanienbraune Schirmpilz (Lepiota castanea) steht im Verdacht Amatoxine zu enthalten, also Knollenblätterpilzgifte.

Echte Waldchampignons (Agaricus silvaticus) dürfen hingegen ohne Bedenken den Weg in die heimische Küche finden.

Ähnlich einem strukturierten Wackelpudding präsentiert sich der Kandisfarbene Drüsling (Tremella foliacea). Er soll unbedenklich sein, dürfte aber keinesfalls den Wohlgeschmack besagtem Puddings erreichen.

Am Wohlgeschmack des Fichten – Steinpilzes (Boletus edulis) dürften hingegen kaum Zweifel aufkommen.

Erdwarzenpilz (Thelephora terrestris).

Eine auffallend farbfreudige Porlingserscheinung ist der Nördliche Zinnoberschwamm (Pycnoporus cinnabarinus). Wir finden ihn an trockenem und besonnt liegendem Totholz von Laubbäumen, insbesondere von Birke und Rotbuche.

Ein vor allem im Spätherbst häufiger und leicht kenntlicher Hellsporer ist der Dehnbare Helmling (Mycena epiterygia). Wir finden ihn oft scharenweise in sauren Nadelwäldern. Der ganze Fruchtkörper ist schleimig und von einer durchsichtigen, dehnbaren Haut überzogen. Ein sicheres Merkmal!

Steinpilze machen irgendwie glücklich. Ganz besonders am Fundort im Wald und später sicherlich auch noch zu hause, als Gaumenschmaus.

Diese Schwefelritterlinge (Tricholoma sulphureus) sehen zwar hübsch aus, aber einen Gaumenschmaus darf man von ihnen nicht erwarten. Schon ihr stechender Leuchtgasgeruch ist eine Beleidigung eines jeden Riechorgans.

Schläfrigkeit, Unruhe, Gehstörungen, Rauschzustände, Erregung bis hin zur sogenannten Berserkerwut und Halluzinationen kann der Pantherpilz (Amanita pantherina) auslösen. Der Giftgehalt soll regional schwanken. Es gibt in Europa Regionen, in denen kaum Toxine in ihm gefunden wurden, anderswo ist er stark giftig! Dieser Wulstling ist einer der wichtigsten Giftpilze und Vergiftungen durch ihn kommen relativ häufig vor.

Pantherpilze (Amanita pantherina) besitzen weiße Hüllreste auf dem Hut, die aber aufgrund mechanischer Vorgänge wie starker Regen oder durch Streckungsprozesse des Fruchtkörpers von Moosen und Gräsern abgewaschen b. z. w. abgestreift sein können.

Natternstielige Schnecklinge (Hygrophorus olivaceo – albus) sind strenge Fichtenbegleiter. Durch das Fichtensterben und aufgrund der Tatsache, das in M-V kaum noch Fichten aufgeforstet werden, wird der Pilz in den kommenden Jahrzehnten aus unserem Bundesland allmählich verschwinden. Essbar.

Geruchsmässig orientiert sich der Küchen – Schwindling (Marasmius scorodonius) an einer beliebsten Pflanze, dem Knoblauch. Das macht ihn seit jeher zu einem der begehrtesten und beliebtesten Würzpilze.

Zur gehobenen Pilzküche zählt auch der Edel – Reizker (Lactarius deliciosus). Er findet sich ausschließlich unter Kiefern, auf basenreicheren Sandböden.

Was dem Edel – Reizker die Kiefer, ist dem Weißflockigen Gürtelfuß (Cortinarius hemitrichus) die Birke. Er ist zwingend auf diesen Laubbaum angewiesen. Aber nicht jede Birke geht mit ihm eine Partnerschaft ein. Birken sind durchaus wählerisch, denn viele Pilzarten buhlen um ihre Gunst.

Zu den stark gerieften Kammtäublingen zählt der unter Eichen häufige Camembert – Täubling (Russula amoenolens). Anders als der namensgebende Käse mit dem Edelschimmel (auch Pilz!), an dessen Geruch dieser Sprödblättler erinnert, ist dieser Pilz aufgrund des widerlichen Geschmacks jedoch ungenießbar.

An einem toten Laubholz – Ast brechen massenweise Kugelsporige Stummelfüßchen (Crepidotus cesatii) heraus.

An der Verbindungsstraße zwischen Dobbertin und Krakow am See schieben zwischen Alt Schwinz und dem Abzweig Jellen stellenweise in größeren Gruppen diese gelben Schleierlinge aus dem Waldboden.

Wirklich massige Teile, diese Klumpfüße. Auffallend sind die weißlichen Hüllreste (Velumreste) auf den Hüten.

Als Symbiosepartner kommen Kiefern und Buchen in frage.

Wir waren beeindruckt!

Die Pilze wuchsen oft dicht gedrängt und büschellig. Chris Engelhardt hat sich ausführlich mit diesem schönen Fund beschäftigt. Dem nach dürfte es sich um den Velumgelben Klumpfuß (Cortinarius xantho – ochraceum) handeln.

Auf der gegenüber liegenden, grasig – offeneren Straßenseite, erfreuten uns diese Schnee – Ellerlinge (Camarophyllus niveus). Sie stehen für nährstoffarme, magere Standorte, die in unserer Landschaft immer seltener werden.

Noch seltener scheint der Gestielte Schütterzahn (Cystotrema confluens) zu sein. Ich war hoch erfreut, ihn hier angetroffen zu haben.

Saure Sandböden unter Kiefern liebt der leicht kenntliche Buckel – Täubling (Russula caerulea).

Das dieses Gebiet eine einzigartige Fundgrube ist, habe ich ja schon im Einführungstext erwähnt. Hier erfreute uns der Prächtige Klumpfuß (Cortinarius aurantioturbinatus).

Wir steigen von unserem erhöhtem Niveau herab zu wieder etwas banalerem, aber dafür einem wirklich bildschönen Birkenpilz (Leccinum scabrum).

Der Frostschneckling (Hygrophorus hypothejus) zählt zu den beliebtesten Speisepilzen des späten Herbstes und frühen Winters. Immer unter Kiefern auf sandigen Böden. Oft sogar in großen Trupps bis Massenhaft.

Inzwischen setzte der Starkregen ein. Wehe dem, der keinen Schirm zur Hand hatte.

Zum Vergleich: links der Riesenschirmpilz (Macrolepiota procera), rechts der Grobschollige Riesenschirmpilz (Macrolepiota konradii). Nicht nur die Größe, sondern auch die Anzahl und Anordnung der Hutschuppen sind gute Trennungsfaktoren beider Arten. Essbar.

Am Ende waren sowohl die Hobby-, wie auch die Kochtopfmykologen, voll und ganz zufrieden.


Die Artenliste von MTB 2338/4 – Schwinzer Heide: Grobscholliger Riesenschirmpilz, Violetter Lacktrichterling, Dehnbarer Helmling, Graugrüner Milchling, Kastanienbrauner Schirmpilz, Wechselfarbiger Spei – Täubling, Echter Wald – Champignon, Gemeiner Rettich – Fälbling, Goldgelber Lärchen – Röhrling, Horngrauer Rübling, Dunkler Hallimasch, Dunkelscheibiger Fälbling, Falscher Pfifferling, Rostfleckiger Helmling, Kahler Krempling, Heftel – Nabeling, Derbes Rotfüßchen, Geflecktblättriger Flämmling, Maronen – Röhrling, Brauner Stäubling, Blut – Helmling, Fleischroter Lacktrichterling, Fuchsiger Röteltrichterling, Grünspan – Träuschling, Rettich – Helmling, Gelbweißer Täubling, Buchen – Speitäubling, Gelber Knollenblätterpilz, Zedernholz – Täubling, Graukappe, Rosa – Helmling, Brauner Leder – Täubling, Flaschen – Stäubling, Schmetterlings – Tramete, Röhrige Keule, Kandisfarbener Drüsling, Striegeliger Schichtpilz, Grünblättriger Schwefelkopf, Schwefel – Ritterling, Grubenlorchel, Weißflockiger Gürtelfuß, Goldschimmel, Kuhmaul, Rotfuß – Röhrling, Butterpilz, Braunroter Lacktrichterling, Nördlicher Zinnoberschwamm, Winter – Stielporling, Erdwarzenpilz, Ziegelroter Schwefelkopf, Rehbrauner Dachpilz, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Flatter – Milchling, Pantherpilz, Roter Fliegenpilz, Mehlpilz, Gallen – Täubling, Waldfreund – Rübling, Großer Rettich – Fälbling, Birkenpilz, Purpurfilziger Holzritterling, Krauser Aderzähling, Natternstieliger Schneckling, Echter Steinpilz, Küchen – Schwindling, Grauer Erdritterling, Körnchen – Röhrling, Grüner Anis – Trichterling, Brandiger Ritterling, Keulenfuß – Trichterling, Rotbrauner Milchling, Kugelsporiges Stummelfüßchen, Camembert – Täubling, Klebriger Hörnling, Bitterer Schleimkopf, Fuchsiger Scheidenstreifling, Schnee – Ellerling, Beutel – Stäubling, Gestielter Schütterzahn, Gilbender Erdritterling, Prächtiger Klumpfuß, Welker Milchling, Gelbblättriger Birkenritterling, Flaumiger Milchling, Amiant – Körnchenschirmling, Frostschneckling, Grasgrüner Täubling, Striegelige Tramete, Riesenschirmpilz, Zimthautkopf, Gallertfleischiger Fältling, Rostroter Körnchenschirmling und Velumgelber Klumpfuß 


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

E- Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

23. – 25. Oktober 2020 – Pilzseminar bei Parchim

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Mykologisches Informationszentrum Wismar

Pilzseminar in den Pfifferlingstannen

Dieser Termin musste leider abgesagt werden

Von Freitag, dem 23. Oktober bis Sonntag, dem 25. Oktober 2020, sollte in der internationalen Freizeit- und Bildungsstätte lüttpütt bei Parchim unser diesjähriges Pilzwochenende stattfinden. Eine Corona – bedingt niedrige Anzahl von Anmeldungen und veränderte Unterkunftsbedingungen führten zur Absage des Termins.

Der Steinpilz – Wismar wollte ein herbstliches Pilzwochenende in den Pfifferlingstannen bei Parchim ausrichten und lud an diesem Oktober – Wochenende herzlich dazu ein. Im vergangenen Jahr waren wir bereits im Frühling hier zu Gast und nun wollten wir zu bester Pilzzeit schauen, was uns hier erwartet. Der Name des Waldes klingt schon verheißungsvoll. Tatsächlich gibt es hier mitunter reichlich dieser gelben Delikatessen, aber natürlich auch viele andere Großpilze, die uns in erster Linie interessieren. So hält sicherlich das naturnahe Wockertal mit den umgebenden Pfifferlingstannen interessantes bereit. Aber auch das nahe Buchholz, am Rande der Kreisstadt Parchim, ist eine gute Adresse. Es gibt hier also reichlich Auswahl.

Unsere Adresse.

Vielleicht sind wir im Herbst 2021 hier zu Gast.

Siehe unter Termine!

17./18. Oktober 2020 – Große Pilzausstellung in Rehna

Tage der Pilze in Rehna

Pilzverein Heinrich Sternberg Rehna e.V.

Pilze soweit das Auge reicht


Wegen der Corona – Pandemie wurde diese Veranstaltung leider abgesagt!

Zum 19. mal wollte der einzige Pilzverein Mecklenburg – Vorpommerns „Heinrich Sternberg Rehna e.V.“ zu seinen Tagen der Pilze einladen. Es wurde leider nichts daraus, da das Corona – Virus größere Veranstaltungen nicht zuließ.

Hier ein Foto aus besseren Zeiten. Torsten Richter (Bildmitte, rechts neben dem Typen mit dem Ostfriesennerz) begrüßt Akteure und Gäste auf dem Parkplatz am Klostergelände sehr herzlich und eröffnet damit ganz offiziell die Tage der Wald- und Wiesenkobolde und gleich im Anschluss hieß es ab in die Pilze!

Im Vorfeld waren die Vereinsmitglieder und Schüler der mecklenburgischen Kleinstadt schon sehr fleißig in den umliegenden Wäldern zugange und haben eine Vielzahl von unterschiedlichen Großpilzarten zusammen getragen, die am Vortag in den Kreuzgängen ausgelegt und beschildert wurden.  So waren in den Vorjahren bis weit über 300 Arten zu bestaunen.

Pilze soweit das Auge reicht!

Auch für das leibliche Wohl wird in der Regel gesorgt. Pilzsucher können während der Ausstellung ihre gesammelten Werke fachmännisch begutachten lassen. Die anwesenden Pilzberater stehen also mit Rat und Tat zur Seite. Wer kurz einmal in den Mikrokosmus unserer Großpilze eintauchen möchte, kann auch einen Blick in das Mikroskop werfen.

Die Rehnaer Pilzfreunde hoffen auf das nächste Jahr.

Unterstützt wird diese Veranstaltung von zahlreichen Sponsoren und natürlich auch vom Steinpilz – Wismar.

14. Oktober 2020 – Exkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion

Auch exklusiv für interessierte Gäste.

Es ging in das MTB: 2338/3 = Dobbertin

Die ersten Exemplare wurden entdeckt.

Reichlich Wald findet sich im dritten Quadranten des Dobbertiner Meßtischblattes, im sogenannten Dobbertiner Seenland. Da wären zunächst die sehr interessanten und pilzreichen, sowie weitläufigen Reviere, beginnend und südlich des NSG Mildenitztal, mit den Hangterrassen zum Schwarzen See und die großen Nadel- und Mischwaldbereiche bis hin zur Ortschaft Dobbin zu nennen. Dort schließt sich ein Waldstreifen zum Dobbertiner See bis hin nach Dobbertin an. Ein weiteres, kompaktes Waldgebiet, die Spendiener Tannen, an. Wer die Wahl hat, hat bekanntlich die Qual. Die weitläufigen Forste südlich des Naturschutzgebietes Mildenitztal waren schließlich das Ziel. Sowohl öffentliche Wanderungen, Vereinsexkursionen und sogar schon 2 Nachtwanderungen absolvierten wir hier. Selbst mit einem Drehteam des NDR – Fernsehens waren wir dort schon unterwegs. So übt dieses herrliche Gebiet immer wieder eine große Anziehungskraft aus. Da heute einige Gäste dabei waren, die durchaus Ambitionen zum Füllen ihrer mitgeführten Pilzgefäße hatten, entschied ich mich für dieses klassische Pilzsucher – Revier.

Die überaus häufigen Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila) sehen wir hier in einer besonders attraktiven Wuchsform.

Der Wollige Milchling (Lactarius vellereus) sondert bei Verletzung einen weißen Milchsaft ab, der unangenehm schmeckt.

Wohl eher eine blasse Form des Fuchsigen Rötel – Trichterlings stellt dieser Fahlgelbe- oder Wasserfleckige Rötel – Trichterling (Lepista gilva) dar. Trotzdem wird er als eigene Art geführt, obwohl es immer wieder Übergänge zwischen beiden Formen gibt, die eine genaue Zuordnung schwierig gestalten. Essbar sind beide Varianten. Zumindest wenn sie, so wie hier, noch jung und frisch sind.

Ein Stück Totholz ist mit zahlreichen Hörnlingen besetzt.

Nicht nur der Gegabelte Nadelholz – Hörnling (Calocera furcata) findet sich auf diesem Holzknüppel, sondern auch die Zerfließende Gallert – Träne (Dacrymyces stillatus).

An Kiefernholz wächst mitunter büschellig einer der schönsten Blätterpilze überhaupt. Der Purpurfilzige Holzritterling (Tricholomopsis rutilans). Zwar ist er essbar, aber sein Wohlgeschmack reicht in keiner Weise an die optischen Reize heran.

Zwei Raslinge der Gattung Lyophyllum. Um welche Art es sich genau handelt, konnte leider nicht geklärt werden.

An den Wegrändern, unter Kiefern, erfreuten immer wieder junge Butterpilze (Suillus luteus) die Herzen meiner, mich begleitenden Mitmenschen.

Dunkelscheibige Fälblinge (Hebeloma mesophaeum) gehören zu den gemeinsten Blätterpilzen. Wie nahezu alle Vertreter dieser Gattung sind sie ungenießbar.

Entweder an alten, modrigen Laubholz – Stubben, oder an deren Wurzelausläufer brechen scheinbar aus der Erde oft ganze Kolonien von Birnen – Stäublingen (Lycoperdon pyriforme) hervor. Da sie gummiartig zäh sind, geben sie auch jung keine begehrenswerten Speisepilze ab.

Schopf – Tintling (Coprinus comatus).

Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron) wie sie im Buche stehen.

Am Roten Fliegenpilz (Amanita muscaria), insbesondere wenn er so schön ist, kommt man selten vorbei ohne den Foto – Apparat zu zücken.

Der schöne Laubholz Harzporling (Ischnoderma resinosum) findet sich natürlich an Laubholz. An Nadelholz wächst der nahezu identische Schwarzgebänderte Harzporling.

Der besonders im Herbst an Waldwegrändern überaus häufige Rosa – Helmling (Mycena rosea) gehört in die Gruppe der schwach giftigen Rettich – Helmlinge.

Alabaster – Kernlinge (Tremella encephalla) finden wir auf Kiefernholz. Der gallertartige Fruchtkörper bildet im Inneren einen weißlichen Kern aus.


Die Artenliste von MTB 2338/3 = Wald im Mildenitzgebiet/Alte Mühle: Grünende Fichtenkoralle, Fichten – Zapfenrübling, Ahorn – Runzelschorf, Lederbrauner Mürbling, Waldfreund – Rübling, Rosa – Helmling, Rillstieliger Helmling, Graukappe, Grobscholliger Riesenschirmpilz, Bitterer Schleimkopf, Gelbbräunlicher Trichterling, Grüner Anis – Trichterling, Flaschen – Stäubling, Echter Mehltau, Gelber Knollenblätterpilz, Langstieliger Knoblauch – Schwindling, Fleischroter Lacktrichterling, Beutel – Stäubling, Rettich – Helmling, Wohlriechender Gürtelfuß, Seidiger Rißpilz, Gemeiner Rettich – Fälbling, Roter Fliegenpilz, Wolliger Milchling, Rostfleckiger Helmling, Heftel – Nabeling, Grünblättriger Schwefelkopf, Rehbrauner Dachpilz, Schmetterlings – Tramete, Bleiweißer Trichterling, Schwefel – Ritterling, Fahlgelber Röteltrichterling, Falscher Pfifferling, Echter Pfifferling, Brandiger Ritterling, Amiant – Körnchenschirmling, Violetter Lacktrichterling, Weißflockiger Trompetenschnitzling, Perlpilz, Klebriger Hörnling, Zerfließende Gallertträne, Kahler Krempling, Birnen – Stäubling, Weißvioletter Dickfuß, Duft – Trichterling, Geflecktblättriger Flämmling, Keulenfuß – Trichterling, Buchen – Schleimrübling, Goldgelber Lärchenröhrling, Pfeffer – Röhrling, Dehnbarer Helmling, Kurzstieliger Weichritterling, Dunkelscheibiger Fälbling, Mehlpilz, Ohrlöffel, Horngrauer Rübling, Schopf – Tintling, Zitronenblättriger Täubling, Rotfuß – Röhrling, Schwarzgebänderter Harzporling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Flatter – Milchling, Alabaster – Kernling, Blutender Schichtpilz, Gegabelter Nadelholzhörnling


Bei Interesse für eine der nächsten Mittwochsexkursionen einfach anrufen unter: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219 oder

E- Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

11. Oktober 2020 – Hundewanderung bei Weberin

Hundewanderung der DOGS Schwerin 2020

Hundeschule Martin Rütter Schwerin

Mykologisches Informationszentrum Steinpilz – Wismar

Pilzwanderung mit Hunden

Es ist schon zu einer kleinen Tradition geworden, einmal im Jahr eine ganz besondere Pilzwanderung für Zwei- und Vierbeiner anzubieten. Zum 4. mal war es heute soweit. Eigentlich wäre es schon die 5. Hundewanderung, aber vor zwei Jahren fiel diese schöne Veranstaltung der damaligen Dürre zum Opfer. So  hofften wir, dass uns dieses Jahr die Witterung nicht im Stich lässt und reichlich Fruchtkörper aus dem Waldboden lockt. Dann würden selbstverständlich nicht nur die Vierbeiner, sondern auch Herrchen und Frauchen nicht zu kurz kommen. Neben der Pilzsuche gilt es doch gleichzeitig das Verhalten der Tiere in Wald und Flur zu trainieren und auch die Verträglichkeit untereinander sowie der Umgang mit den Hunden bezüglich der Wildwitterung zu üben. Trüffelhunde waren zwar keine dabei, aber darauf hatten wir es auch nicht abgesehen. An gängigen Speisepilzen war es zwar nicht besonders üppig, aber für eine Lehrwanderung reichte es allemal. 

Wir starten in den Weberiner Wald.

Der Weißflockige Gürtelfuß (Cortinarius hemitrichus) ist im Herbst ein häufiger Massenpilz unter Birken. Giftig ist er nicht, aber auch kein Speisepilz.

Klassisches Revier für den Maronen – Röhrling. Im vergangenen Herbst nicht nur an dieser Stelle ein Massenpilz, in diesem Jahr musste man ihn eher suchen.

In großen, sternförmigen Schuppen platzt die Huthaut des Grobscholligen Riesenschirmplzes (Macrolepiota konradii) auf.

Ein Prachtkerl von Steinpilz (Boletus edulis).

Dort, wo der Steinpilz auftritt, ist oft der Rote Fliegenpilz (Amanita muscaria) nicht fern.

Ausschließlich unter Kiefern auf saurem Untergrund findet sich im Herbst der Zitronenblättrige Täubling (Russula sardonia). Weitere, deutsche Namen dieses sehr scharfen Sprödblättlers lauten: Tränen – Täubling oder Säufernase.

In der jungen, noch geschlossenen Form, wird der Riesenschirmpilz (Macrolepiota procera) auch als Paukenschlegel bezeichnet. Das er einer der besten Speisepilze ist, bräuchte an dieser Stelle eigentlich nicht weiter erwähnt werden.

Als Bodendecker in sauren Kiefernwäldern tritt in jedem Herbst der Rostfleckige Helmling in Erscheinung.

Rostfleckiger Helmling (Mycena zephirus). Die typischen, rostigen Flecken treten erst bei älteren Exemplaren auf. Trotz seiner Masse ist der zarte Pilz für Speisezwecke bedeutungslos.

Ein Massenpilz ist häufig, besonders auch in Buchenwäldern, der Violette Bläuling oder Lacktrichterling (Laccaria ametystina). Er wird gerne mitgenommen. Man sollte ihn allerdings nicht zu oft verspeisen, da er in der Lage ist, besonders viel Caesium anzureichern.

Ein Phytoparasit auf den Blättern der Spätblühenden Traubenkirsche.

Ein noch junger Butterpilz (Suillus luteus). Das gelbe Röhrenfutter ist noch hinter einem weißen Häutchen versteckt, dass bei älteren Fruchtkörpern noch als braune Ringzone am Stiel zu erkennen ist.

Sowohl der Butterpilz, wie auch der Feinschuppige Ritterling (Tricholoma imbricatum) sind zwingend auf das Vorhandensein von Kiefern angewiesen. Mit ihnen gehen sie eine Symbiose ein. Dieser Ritterling ist grundsätzlich essbar, kann aber oft Bitterstoffe enthalten.

Der Echte Pfifferling (Cantharellus cibarius) besitzt nur angedeutete Lamellen, die wir als Leisten bezeichnen. Er ist also ein Leistling.

Ein ganz besonderer Fund gelang mir schließlich noch am ehemaligen Cafe Naschwerk in Weberin. Ein reichliches Vorkommen des Kragen – Erdsterns (Geastrum striatum). Er gehört zu den weniger häufigen Erdsternen.

Wir verabschieden uns vom ehemaligen Staatsforst Turloff.


Anmeldungen zur Hundewanderung 2021 unter DOGS Hundeschule Martin Rütter Schwerin, bei Herrn Sven Kunkel, Pokrenter Straße 15 in 19209 Renzow. Tel.: 038874/219743 – Handy: 0162/5783639.

10. Oktober 2020 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr der Gemeinen Stinkmorchel

Sie führte durch den Schlemminer Staatsforst

Der Funkturm im Schlemminer Forst war Treff- und Ausganspunkt einer der wichtigsten Lehrwanderung in diesem Jahr.

Der Schlemminer Staatsforst, zumindest hieß er in früherer Zeit so, heute müsste es eher Landesforst heißen, war schon mehrmals Ziel unserer geführten Lehrwanderungen. Das große Waldgebiet ist sehr vielseitig strukturiert und ein beliebtes Revier für Pilzsucher. Auch gerade Mitte Oktober kann es hier sehr artenreich sein. Über Steinpilze, Herbsttrompeten und Hallimasch hinaus gibt es mitunter eine Fülle weiterer Speisepilze zu entdecken. Natürlich auch ungenießbare und giftige Arten, die zu Verwechslungen Anlass geben könnten. Daher ist eine Wanderung unter kompetenter Führung zu bester Pilzzeit durchaus eine sinnvolle Gelegenheit mehr Sicherheit zu erlangen und seinen Horizont zu erweitern. Das dachten sich auch viele Pilz- und Naturliebhaber, so dass die heutige Tour gut besucht war und auch dass Aufgebot an Frischpilzen konnte sich sehen lassen.

Die charakteristische Hutoberfläche des gemeinen Rotfuß – Röhrlings (Xerocomus chrysenteron). Der zu dieser Jahreszeit meist häufigere und bessere Herbst – Rotfuß bricht nicht so schollig auf.

Ein Stapel von Eichen – Stämmen war auf der Rinde mit zahlreichen Schmutzbecherlingen (Bulgaria inquinans) besetzt.

An modrigen Holzresten von Laubbäumen siedelt die Steife Koralle (Ramaria stricta). Sie ist für die Küche von minderer Qualität und es kann zu Verwechslungen mit der giftigen Bauchweh – Koralle kommen.

Wir erreichen den Schwarzen See auf der Hohen Burg. Es handelt sich um den höchst gelegenen See Mecklenburg – Vorpommerns.

Wir wandern an seinem Ufer entlang und umrunden ihn schließlich.

Die Lamellen der stattlichen Gefleckten Rüblinge (Collybia maculata) stehen sehr dicht. Neben den rostroten Flecken auf weißlichem Untergrund, zeichnet sich dieser durchaus attraktive Blätterpilz durch seinen gallebitteren Geschmack aus, welcher ihn natürlich ungenießbar macht.

Freude über den ersten Maronen – Röhrling (Xerocomus badius).

Dickschalige und schwach giftige Kartoffelboviste (Scleroderma citrinum) werden von essbaren Schmarotzer – Röhrlingen (Xerocomus parasiticus) parasitiert.

Ein mastiger Perlpilz (Amanita rubescens). Er darf in den Korb wandern.

Seit der Jahrtausend – Wende zunehmend in M-V in Ausbreitung befindet sich der ungenießbare Laubholz – Harzporling (Ischnoderma resinosum). Wir finden ihn in der Regel an Buchenholz.

Neben essbaren Hallimasch und Stockschwämmchen ist zur Zeit der giftige Grünblättrige Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare) der häufigste Stubbenpilz.

Nahezu ganzjährig findet sich der jung essbare Glimmertintling (Coprinus micaceus). Das Einsammeln lohnt meist kaum, wenn er nicht unverzüglich zubereitet werden kann. Falls es doch sein soll, dann bitte auf Alkohol verzichten!

Hier sehen wir einen Herbst – Rotfuß oder Derbes Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus). Bei jungen Exemplaren fehlt oft jede Spur von rot am Stiel.

Nicht alle Porlinge weisen auf der Unterseite eine porige Fruchtschicht auf. Wie hier zu sehen, kann diese durchaus auch lamellig sein. Birken – Blättling (Lenzites betulinus). Wir finden ihn nicht nur, wie der Name vermuten lässt, an Birke. Auffallend häufig kommt er in Mecklenburg auch an totem Buchenholz vor.

Eine dunklere Buchenwaldform des Falschen Pfifferlings ist der Braunsamtige Afterleistling (Hygrophorus aurantiaca var. rufa).

Essbar ist das Weißstielige Stockschwämmchen (Psathyrella hydrophila). Eine weitere, deutsche Bezeichnung lautet: Wässriger Mürbling.

Von diesem fetten Steinpilz (Boletus edulis) haben die Schnecken nicht mehr viel übrig gelassen.

Myxomyceten = Schleimpilze. Hier sehen wir höchst interessante Zusammenfließende Fadenstäubchen (Stemonites spendens).

Der Maipilz des Herbstes: Veilchen Rötelritterling (Lepista irina). Sein feiner Duft nach Veilchenwurzel der Deutschen Schwertlilie (Iris germanica „Florentina“) und sein Wachstumsbild, meist in Hexenringen, sind zwei wichtige Erkennungsmerkmale dieses guten Speisepilzes.

Old man of the woods nennen die Engländer den Strobilomyces floccopus.

Strubbelkopf wird er im deutschsprachigen Raum genannt, der alte Mann des Waldes. Nicht giftig, aber so wie er aussieht, dürfte er auch schmecken.

Und auch das Wetter präsentiert sich mit seinem nebligen Dunst, der hier von einigen Sonnenstrahlen durchbrochen wird, durchaus englisch. Der Schwarze See neigt zum verlanden und bildet eine einzigartige Moor- und Sumpflandschaft aus. Im Jahre 1936 wurde er unter Naturschutz gestellt.

Zimt – Hautkopf (Cortinarius cinnamomeus) im Moos des Fichtenforstes. Die Farbstoffe der Hautköpfe werden gerne zum Färben von Wolle benutzt.

Zu den umstrittensten Speisepilzen, nicht zuletzt wegen des aufdringlichen Geruchs, zählt die Nebel- oder Graukappe (Clitocybe nebularis). Außerdem enthält der Nebelgraue Trichterling den Stoff Nebularin, der im Verdacht steht, Krebs zu begünstigen.

Wieder am Ausgangspunkt angelangt, wurden die Fundstücke auf Tischen großzügig ausgebreitet und ich stellte nochmal die wichtigsten Pilze vor und sortierte kritische Exemplare aus.

Dieses Pärchen war begeistert das erste mal mit dabei und freute sich bereits auf die nächste Wanderung, die leider wegen der sich wieder zuspitzenden Corona – Lage ausfallen musste.

Wann startet die nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!

07. Oktober 2020 – Exkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion

Auch für interessierte Gäste.

MTB: 2338/2 – Seeblickregion bei Lohmen

Drei Exkursionsgebiete standen im 2. Quadranten des Dobbertiner Meßtischblattes zur Auswahl. Zum einen die waldreiche Umgebung von Lohmen, einschließlich der Lohmener Stüde und dem Lohmener See, des weiteren der Wald am Wadelsberg und schließlich ein Waldgebiet nördlich von Groß Bresen. In der Lohmener Stüde, das Gebiet gehört übrigens zur Seeblickregion Lohmen, gibt es auch einen Archäologischen Lehrpfad und einen Kalkofen, in dem vermutlich im 19. Jahrhundert eine Kalkbrennerei betrieben wurde. Auch ein Gräberfeld soll es hier geben. Auf diese Anlage stieß ich dann auch rein zufällig, als ich vor zwei Jahren schon einmal im Rahmen einer Mittwochsexkursion hier unterwegs war. Wir finden hier hauptsächlich arme Sandböden vor, stellenweise aber auch etwas bessere Standorte. Die Lohmener Stünde und das Südufer des Lohmener Sees war dann auch das heutige Exkursionsgebiet. Dazu hatte sich auch ein Gast eingefunden.

Schmutziger Rötel – Ritterling (Lepista sordida). Essbar.

Der beste Fund der heutigen Tour waren diese Rosablättrigen Krempentrichterlinge (Leucopaxillus rhodoleucus). Standortfoto: Johanna Davids.

Krause Glucke (Sparassis crispa).

Etwas versteckt, am Waldrand und am Fuße einer alten Kiefer, beglückte sie uns, die mächtige Fette Henne. Sie war, wie man sieht, wirklich fett und behutsam musste ich die Glucke in meinen Weidenkorb verfrachten, denn das Prachtstück sollte in voller Schönheit meine Dauerausstellung im Info – Zentrum bereichern. Die Aktion hielt Johanna Davids im Bild fest.


Die Artenliste von MTB: 2338/2 – Lohmener See/Lohmener Stüde: Rostfleckiger Helmling, Roter Fliegenpilz, Flaschen – Stäubling, Mäuseschwänzchen, Ahorn – Runzelschorf, Riesenschirmpilz, Gilbender Erdritterling, Kastanienbrauner Stäubling, Gemeiner Trompetenschnitzling, Nelkenschwindling, Rosablättriger Krempentrichterling, Grauer Faltentintling, Schmutziger Rötel – Ritterling, Stink – Schirmling, Gemeiner Violettporling, Waldfreund – Rübling, Wiesen – Staubbecher, Pantherpilz, Papagei – Täubling, Echter Mehltau, Rotrandiger Baumschwamm, Weißmilchender Helmling, Steife Koralle, Rötende Tramete, Knopfstieliger Rübling, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Flacher Lackporling, Grünblättriger Schwefelkopf, Falscher Pfifferling, Klebriger Hörnling, Heftel – Nabeling, Kahler Krempling, Rehbrauner Dachpilz, Gelber Knollenblätterpilz, Fuchsiger Scheidenstreifling und Krause Glucke.


Wer also Lust hat mit dem Fachmann auf eine mykologische Entdeckungstour zu gehen, ist herzlich eingeladen. Einfach anrufen oder eine Mail zusenden.

Telefon: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219

E- Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

02. – 05. Oktober 2020 – Großpilzausstellung in Wismar

28. Großpilzausstellung in Wismar

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Im Mykologischen Informationszentrum, ABC Straße 21

Die Veranstaltung muss leider abgesagt werden!

Am ersten Oktoberwochenende wäre es wieder soweit gewesen. Die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. hätten mehrere Tage die mecklenburgischen Wälder auf der Suche nach allen möglichen Frischpilzen durchforstet und wollten ihre Ergebnisse wieder in Form einer großen Pilzschau der Öffentlichkeit präsentieren. Es wäre immerhin die 28. Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar nach der Wende im Jahre 1990 gewesen. Bis zu 300 einheimische Großpilzarten hätten bei günstigen Wachstumsbedingungen in Augenschein genommen werden können. Die Ausstellung war über 4 Tage geplant und um an allen Tagen möglichst frische Exponate zu zeigen, hätten wir die gesammelten Frischpilze in mehreren Kühlschränken zwischengelagert und während der Dauer der Ausstellung ständig erneuert b.z.w. aufgefrischt.

Viele Körbe voll bunt gemischter Pilze müssen an den Tagen zuvor gesammelt und in unseren Kühlschränken eingelagert werden.

Diese Öffnungszeiten entfallen

Freitag, der 02.10. von 14.00 – 18.00 Uhr

Sonnabend, der 03.10. von 10.00 – 18.00 Uhr

Sonntag, der 04.10 von 10.00 – 18.00 Uhr

Montag, der 05.10. von 09.00 – 18.00 Uhr

Wild – Champignons zu unserem Imbiss im vergangenen Jahr.

Am Sonnabend und Sonntag wäre dazu auch wieder unser Imbissstand vor dem Info – Zentrum aufgebaut worden. Hier hätten wir gerne für das leibliche Wohl unserer Besucher gesorgt, natürlich mit Pilzgerichten aus Wald und Flur. So beispielsweise mit unserer beliebten Waldpilzsuppe und einer leckeren Pilzpfanne.

An unserer herzhaft duftenden und dampfenden Wildpilzpfanne kommt man nur schwerlich vorbei, ohne sie gekostet zu haben. Der Inhalt setzt sich je nach aktuellem Angebot zusammen. Hier ist es eine Maipilz – Möhren Pfanne anläßlich eines unserer früheren Maipilz – Wochenenden.

Auch frische Waffeln, Kaffee und Tee wären wieder im Angebot gewesen.

Der Duft unsrere frisch gebackenen Waffeln ist unwiderstehlich.

Der Imbiss war für Sonnabend und Sonntag  jeweils von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr geplant.

Die Pilzberatung hätte in Anspruch genommen werden können.

Die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. freuen sich auf ihren Besuch im nächsten Jahr.

Großpilzausstellung 2021? – Siehe unter Termine!

30. September 2020 – Exkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion

MTB: 2338/1 = NSG Kläden/Woseriner See

Auch für interessierte Gäste

Mit meinen Mittwochsexkursionen verfolge ich in der Regel zwei Hauptziele. Zum einen geht es darum, meine Datenbank zur Pilzkartierung in Mecklenburg zu vervollständigen und zum anderen Frischpilze für unsere Dauerausstellung zu organisieren. Die heutige Mittwochsexkursion führte in den 1. Quadranten von MTB: 2338 (Dobbertin). Hervorragende Pilzreviere finden sich im Dobbertiner Messtischblatt und angrenzend beginnt bereits die Nossentiner/Schwinzer Heide. Im heutigen ersten Quadranten befinden sich größere Waldflächen am Woseriner See und das Naturschutzgebiet Kläden. Sehr abwechslungsreich und eine regelrechte Fundgrube in Bezug der Artenvielfalt. Aufgrund wochenlanger Trockenheit blieb das Resultat der heutigen Exkursion aber weit unter den Möglichkeiten zu dieser Jahreszeit. Trotzdem hatten sich dazu 3 Pilzinteressierte eingefunden und wir zogen im NSG Kläden und den umgrenzenden Waldflächen unsere Runden. Auch tangierten wir kurz das Ufer des Woseriner Sees.

Wer in Zukunft mit dabei sein möchte, kann sich gerne telefonisch anmelden oder eine E- Mail zusenden:

Tel.: 03841/228917

E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

Kostenpunkt: 20.00 € p. P, Vereinsmitglieder kostenfrei. Dauer der Tour zwischen 3 und 5 Stunden.

Ein junger und schöner Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) im Moos eines Waldweges. Er sollte heute der Einzige seiner Art bleiben.

Die grünliche Variante des Frauen – Täublings (Russula cyanoxantha).

Über den Fund des Hasen – Röhrlings (Gyroporus castaneus) habe ich mich sehr gefreut. Er zählt nicht zu den häufigeren Vertretern der beliebten Röhrlinge. Zwar ist er durchaus essbar, sollte aber wegen seines seltenen Auftretens  geschont werden.

Etwas häufiger findet sich dann schon der Breitschuppige Champignon (Agaricus lanipes). Ein typischer Waldpilz, der auch essbar ist.

Auf dem Mittelstreifen eines Waldweges am Woseriner See begeisterte uns dieser noch junge Riesenschirmpilz (Macrolepiota procera).

Obwohl ebenfalls recht stattlich, gehört der Spitzkegelige Schirmpilz (Lepiota aspera) nicht zur Gattung der Riesenschirmpilze, sondern zu den echten Schirmpilzen. Zwischen Hutrand und Stiel ist ein feines, spinnwebartiges Häutchen gespannt, während die Riesenschirmpilze mit einem dicken, beweglichen Ring aufwarten. Ungenießbar.

Das Fleisch des Wohlriechenden Gürtelfußes (Cortinarius torvus) duftet dezent fruchtig. Trotzdem ist er minderwertig und nicht empfehlenswert.

Ledertäublinge (Russula spec.) zeichnen sich durch ockerfarbenen Sporenstaub aus, sind oft sehr stattliche Erscheinungen und sind essbar und zählen sogar zu den besten Speisepilzen unter den Täublingen.

Während Täublinge eine Symbiose mit Bäumen eingehen, sind diese Braunen Raslinge (Lyophyllum fumosum) nicht unbedingt auf Bäume angewiesen, finden sich aber trotzdem meist in Wäldern unterschiedlichen Typs. Gute und oft ergiebige Speisepilze.

Nicht selten mit ihm zusammen tritt sein weißer Bruder in Erscheinung. Der Weiße Rasling (Lyophyllum connatum). Er ist in Verruf gekommen, da er das Erbgut verändern soll.


Die Artenliste von MTB 23381 = NSG Kläden/Woseriner See: Nadel – Schwindling, Gemeiner Wurzelrübling, Grünblättriger Schwefelkopf, Schmetterlings – Tramete, Gemeiner Violettporling, Gegabelter Nadelwaldhörnling, Zerließende Gallertträne, Echter Zunderschwamm, Klebriger Hörnling, Stockschwämmchen, Brennender Rübling, Gelbweißer Täubling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Waldfreund – Rübling, Maronen – Röhrling, Zedernholz – Täubling, Buckel – Täubling, Goldgelber Lärchenröhrling, Riesenporling, Langstieliger Knoblauschwindling, Flacher Lackporling, Gelber Knollenblätterpilz, Gelbräunlicher Trichterling, Fleischroter Speisetäubling, Gelbe Lohblüte, Rehbrauner Dachpilz, Schuppiger Träuschling, Gemeiner Spaltblättling, Rosablättriger Helmling, Knopfstieliger Rübling, Goldschimmel, Roter Fliegenpilz, Trockener Schneckling, Perlpilz, Schlanker Riesenschirmpilz, Hasen – Röhrling, Striegeliger Schichtpilz, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Gallertfleischiger Fältling, Kiefern – Braunporling, Angebrannter Rauchporling, Spitzkegeliger Schirmpilz, Brennreizker, Weißmilchender Helmling, Lederbrauner Mürbling, Wohlriechender Gürtelfuß, Halsband – Schwindling, Weißstieliger Leder – Täubling, Striegelige Tramete, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Brauner Ledertäubling, Rosa – Helmling, Birken – Zungenporling, Pantherpilz, Rotfuß – Röhrling, Schopftintling, Brauner Rasling, Weißer Rasling, Wimpern – Erdstern, Echter Mehltau


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine! 

23. September 2020 – Exkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion

Auch für interessierte Gäste

MTB: 2332/4 – Wald bei Alt Steinbeck

Ein letztes mal ging es heute in das Messtischblatt 2332 = Roggendorf. Zur Auswahl standen zwei Reviere. Zum einen das kompakte Laub- und Nadelwaldgebiet bei Alt Steinbeck oder der bewaldete Bereich des Schildetals bei Renzow. Vor zwei Jahren war ich schon einmal im Wald bei Alt Steinbeck im Rahmen meiner Mittwochsexkursion unterwegs. Es herrschte Dauerdürre und das einzige an frischen Großpilzen, waren mehrere Rosetten von jungen Riesenporlingen. Dabei sollte dieses durchaus attraktive Waldstück einiges mehr zu bieten haben. Darauf war ich gespannt und hoffte, die Witterung spielt in diesem Jahr mit. Leider ist es inzwischen wieder sehr trocken geworden. Die Jahreszeit war allerdings fortgeschrittener und Wochen zurückliegende Niederschläge hatten zumindest vereinzelt einige Frischpilze sprießen lassen.  Zu dieser Exkursion durch den Wald bei Alt Steinbeck konnte ich drei weitere Pilzfreunde begrüßen. Zum einen Pilzfreundin Bernadette aus Bobitz und ein älteres, sehr interessierte Ehepaar aus dem Hamburger Raum. Trotz des dürftigen Angebotes an Frischpilzen war es für uns alle eine sehr schöne Tour.

Im Moos des Fichtenforstes vereinzelte Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius). Das trockene Wetter hat seine Spuren hinterlassen.

Vereinzelt einige leicht giftige Rettich – Fälblinge (Mycena pura).

Safran – Schirmpilz (Macrolepiota rhacodes) aus dem Fichtenforst. Er ist nach wie vor ein guter Speisepilz, während die üppigere Gartenform lieber gemieden werden sollte.

Ein häufiger Porling an Fichtenholz ist der Blauende Saftporling (Oligoporus caesius). Trotz seiner Weichfleischigkeit ungenießbar.

Das beliebte Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) gibt sich nur selten einmal mit Fichtenholz zufrieden. Wir finden es in der Regel an totem Laubholz, besonders häufig an alten Buchenstubben.

An einer geschützten Stelle zahlreiche Kerbrandige Trichterlinge (Clitocybe incillis). Sie ähneln sehr dem Gelbraunen Trichterling und unterscheiden sich optisch meist nur durch den gekerbten Hutrand. Essbar.

Unweit der Trichterlinge eine größere Gruppe von Strubbelköpfen (Strobilomyces floccopus). Der Höhepunkt der heutigen Mittwochsexkursion.

Stark gezeichnet von spätsommerlicher Trockenheit und Wärme sind diese Harten Zinnobertäublinge (Russula rosacea).

Aus dem blanken, trockenen Sand eines Waldweges brechen zahlreiche Schopf – Tintlinge (Coprinus comatus) heraus.

Bevor sie in Autolyse übergehen, sind sie gute, zartfleischige Speisepilze.

Das es trotz der momentanen Trockenheit, hier vor einiger Zeit kräftig geregnet haben musste, zeugten große Pfützen auf diesem, wohl von Haus aus feuchteren Waldweg.

Riesenporlinge erweckten das Interesse meiner Gäste.

Jung sind sie ergiebige Speisepilze. Riesenporlinge (Meripilus giganteus).

Insbesondere wenn sie noch so dickwulstig und butterweich sind. Ein Nachteil, sie schwärzen sehr schnell.


Die Artenliste von MTB 2332/4 – Wald bei Alt Steinbeck: Birken – Zungenporling, Echter Mehltau, Maronen – Röhrling, Schwarzgezähnelter Helmling, Geriefter Weichtäubling, Rettich – Helmling, Safran – Schirmpilz, Blauender Saftporling, Grünblättriger Schwefelkopf, Keulenfuß – Trichterling, Gelber Knollenblätterpilz, Stockschwämmchen, Breitblättriger Rübling, Kerbrandiger Trichterling, Birken – Blättling, Strubbelkopf, Braunfleckender Milchling, Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Frauen – Täubling, Dickblättriger Schwarztäubling, Grauer Scheidenstreifling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Angebrannter Rauchporling, Striegeliger Schichtpilz, Harter Zinnobertäubling, Schopf – Tintling, Violettstieliger Pfirsichtäubling, Mäuseschwänzchen, Papagei – Täubling, Rehbrauner Dachpilz, Halbresupinater Weichporling, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist und Rosa – Helmling


Wald bei Alt Steinbeck am 23.09.2020.

Wer mich begleiten möchte, sollte sich rechtzeitig melden. Einfach anrufen oder eine Mail zusenden. Tel.: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219

E- Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

20. September 2020 – Pilzwandern im Lübschen Forst

Pilzwanderung ohne Verköstigung

BUND – Kreisgruppe Herzogtum Lauenburg

Mykologisches Informationszentrum Steinpilz – Wismar

Sonntag, der 20. September 2020, um 10.00 Uhr Forstgehöft an der Kohlerhütte im Lübschen Forst Ritzerau.

Der BUND im Kreis Herzogtum Lauenburg lud heute wieder zu seiner traditionellen Pilzwanderung ein. Unter fachkundiger Leitung der anwesenden Pilzberater, einiger Mitglieder des BUND sowie Forstleute wurde die Vielfalt der Großpilze und ihre ökologische Bedeutung und Wertigkeit für das Ökosystem Wald und Flur aufgezeigt. Gerade in unseren Wäldern spielen die Pilze eine unersetzliche Rolle. Ohne ihre, meist versteckte Anwesenheit und Tätigkeit, wäre der Wald nicht lebensfähig. Indirekt gilt dieses auch für uns Menschen. Dennoch steht für die meisten Teilnehmer derartiger Veranstaltungen der Aspekt essbar oder giftig im Mittelpunkt. Im Vergleich zu ihrer wahren Bedeutung ist dieses allerdings eher belanglos. Dennoch sind wir heute schwerpunktmäßig darauf zurückgekommen. Die große Pilzverköstigung fand in diesem Jahr leider nicht statt!

Die Veranstaltung stand wie immer unter der Schirmherrschaft des BUND im Kreis Herzogtum Lauenburg.-

Der Ablauf: 10.00 Uhr Begrüßung der Teilnehmer und kurze Einweisung. Danach Start in mehreren Gruppen zu den Pilzwanderungen. Gegen 13.00 Uhr trafen alle Gruppen wieder an der Köhlerhütte ein und die gesammelten Werke wurden auf den Sortiertischen ausgebreitet, mit gleichzeitigen Erläuterungen und Beratungen zu den Fundstücken.

Der wichtigste und gefährlichste aller Giftpilze, der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides).

Auch giftig, aber vor allem ungenießbar, da sehr bitter im Geschmack, ist der Grünblättrige Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare). Der Grüne Knollenblätterpilz soll hingegen lecker schmecken und das macht ihn um so gefährlicher.

Unter den Röhrlingen gibt es keine ernst zunehmenden Giftpilze. Rote Farben und Blauverfärbungen bei Berührung oder des Fleisches sind keine Signale für Giftigkeit. Hier sehen wir Netzstielige Hexen – Röhrlinge (Boletus luridus). Sie sind allenfalls roh giftig und nach intensiven Erhitzen gute Speisepilze.

Ein Porling im Längsschnitt. Oben die Deckschicht, das sogenannte Hutfleisch als Schutzschicht für das darunter liegende Fruchtlager, der Röhrenschicht. Hier mit frischer Zuwachszone.

Junge Aussternseitlinge (Pleurotus ostreatus). Sie gehören eher in den Winter.

Da wird natürlich zugegriffen.

Austernpilze gehören zu unseren besten Speisepilzen.

Auch der Perlpilz (Amanita rubescens) ist bei Kennern sehr beliebt.

Stark geriefte Hutränder sind typisch für die verschiedenen Scheidenstreiflinge. Essbar.

Leuchtende Schwefelfarbe und stechender, leuchtgasartiger Geruch sind die wichtigsten Erkennungszeichen des ungenießbaren Schwefel – Ritterlings (Tricholoma sulphureus).

Buntstielige Helmlinge (Mycena inclinata). Ohne Speisewert, dafür ein Augenschmaus.

Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabils) sind hingegen ein Festtagsschmaus, sollten aber etwas jünger sein. Die Hüte sind braun vom eigenen Sporenabwurf. Ein Indiz für einen geschützten Standort oder für eine windschwache Wetterlage.

Ein junger Marzipan – Fälbling (Hebeloma radicosum). Wie der wissenschaftliche Name schon verrät, besitzt er eine wurzelartige Stielverlängerung, die immer von einem verlassenen Mäusebau ausgehen soll. Der Pilz riecht zwar zum reinbeißen, gilt aber eher als minderwertig.

Junge Buchenwald – Klumpfüße (Cortinarius amoenolens).

Buchenwald – Klumpfuß im Längsschnitt. Kein Speisepilz.

Der Gold – Röhrling (Suillus flavus) ist immer mit der Lärche vergesellschaftet. Als Schmierröhrling gehört er in den Verwandtschaftskreis des Butterpilzes.

Ankunft auf dem Forsthof zur Durchsicht der Fundstücke.

Eine leckere Mischpilz – Pfanne ist gesichert.

Anmeldungen für nächstes Jahr unter E – Mail: hans-heinrich.stamer@bund-rz.de

Voraussichtlicher Termin: 26.September 2021

19. September 2020 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr der Gemeinen Stinkmorchel

Sie führte durch das Schulzenholz

Netzstieliger Hexen – Röhrling (Boletus luridus). Die Pilze begrüßten uns unter Linden am Straßenrand.

Das Schulzenholz gehörte früher zum Staatsforst Ivendorf und ist ein recht vielseitiges Waldgebiet mit Laub- und Nadelholzbestständen, kleineren Seen und Feuchtgebieten. In den 1990er Jahren war dieses Revier eine Fundgrube während unserer Intensivkartierungen. Der Staatsforst Ivendorf wurde für uns zum Kultwald, da wir an einem einzigen Herbstwochenende, während eines guten Pilzjahres, hunderte Arten für unsere Datenbank notieren konnten. Ich hoffte, dass der positive Eindruck von damals auch heute noch möglich sein kann. Leider ist es derzeit schon wieder recht trocken geworden, was die Erwartungen durchaus dämpfen könnte. Man musste zwar suchen, aber schließlich kam am Ende doch wieder einiges zusammen.

Dieses Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron) ist leider nicht mehr ganz jung.

Ein Phallus streckt sich empor. Der Pilz des Jahres 2020, die Gemeine Stinkmorchel (Phallus impudicus). Unter ihrer Schirmherrschaft stehen alle unsere Pilzwanderungen in diesem Jahr.

Wunderbare Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius) lassen das Herz des Pilzsuchers höher schlagen.

Prall mit orange gefärbter Flüssigkeit sind die Stiele dieser Gelbmilchenden Helmlinge (Mycena crocata) gefüllt.

Dieser Gedenkstein soll an den verdienten Oberförster Max Lüders erinnern.

Breitblättrige Rüblinge (Megacollybia platyphylla) sind für die Küche nicht besonders empfehlenswert.

Dann schon eher diese jungen Riesenporlinge (Meripilus giganteus).

Der junge Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) gehört zu den Freiblättlern. Das heißt, die Lamellen erreichen nicht den Stiel. Sie stehen frei. Essbar.

Gemeine Steinpilze (Boletus edulis), so wie es sich gehört, unter Fichten. Schließlich handelt es sich ja auch um den Fichten – Steinpilz.

Die Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) wird auch als Filziger Röhrling bezeichnet. Ist natürlich essbar.

Der essbare Graue Wulstling (Amanita excelsa) ist gerne unter Fichte zu hause.

Und Fichtenforste gibt es hier noch reichlich.

An einen Laubholz – Stubben sind Buntstielige Helmlinge (Mycena inclinata) erscheinen.

Gelbe Knollenblätterpilze (Amanita citrina) riechen muffig nach Kartoffelkeller und sind nicht schmackhaft. Außerdem können sie mit dem tödlich giftigen Grünen Knollenblätterpilz verwechselt werden.

Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides). Gefährlichster Giftpilz!

Minderwertige Birnen – Stäublinge (Lycoperdon pyriforme) brechen aus einem alten Laubholz – Stubben heraus.

Ganz wichtig beim sammeln von Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabils) ist das Beachten der kleinen Stielschüppchen, die seinem gefährlichen Doppelgänger, dem Gift – Häubling, fehlen.

Keine Alltäglichkeit stellt der Fund dieser schönen Rötenden Saftwirrlinge (Abortiporus biennis) dar. Zwar ungenießbar, aber dennoch für den mykologisch interessierten Pilzfreund der Top – Fund der heutigen Wanderung.

Was in diesem Frosch wohl beim Anblick meiner Kamera vorgeht. Es wird sein Geheimnis bleiben.

Diese jungen und schmackhaften Büschel – Raslinge (Lyophyllum fumosum) waren bei den Kochtopfsammlern sehr willkommen.

Jung gute Speisepilze sind hingegen diese Schopf – Tintlinge (Coprinus comatus).

Auch der Hallimasch (Armillaria spec.) gehört zu den schmackhaftesten und dazu noch ergiebigsten Speisepilzen. Roh allerdings giftig!

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

15. September 2020 – Mittwochsexkursion am Dienstag

Dienstagsexkursion

Auch für interessierte Gäste

Es geht in das Drönnewitzer Holz

Im Juni des Jahres 2018 war ich schon einmal während meiner Mittwochsexkursionen im Drönnewitzer Holz unterwegs. Der teils alte Baumbestand begeisterte mich. Damals entstand das obige Foto. Ich hoffe, die Motorsäge hat inzwischen nicht all zu viel Schaden angerichtet, aber es ist ja ein Naturschutzgebiet. Bis auf wenige Frauen – Täublinge, einem knackigen Stadt – Champignon und Schuppigen Porlingen waren im Juni 2018 kaum Frischpilze vertreten. Das sollte heute selbst bei trockneren Verhältnissen besser aussehen.

Und die Verhältnisse sahen auch recht trocken aus, aber wir konnten dennoch eine abwechslungs- und individuenreiche Großpilzflora antreffen. Wir, dass waren außer meiner Wenigkeit noch Christopher Engelhardt und Phillip Müller, von den Wismarer Pilzfreunden. Damit stand heute der 3. Quadrant des Messtischblattes 2332 – Roggendorf auf dem Programm.

Gleich zu Beginn begrüßte uns ein größerer Trupp von Schwarzgezähnelten Helmlingen (Mycena palianthina).

Ein häufiger Buchenbegleiter im Hoch- und Spätsommer ist der Harte Zinnobertäubling (Russula rosacea).

Die mächtigen und alten Rotbuchen stehen noch. Sicher nur der Tatsache zu verdanken, dass der Wald unter Schutz gestellt wurde.

Junge Riesenporlinge (Meripilus giganteus) brechen am Fuß einer toten Rotbuche heraus.

Dem Geotropismus verdankt dieser Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) seine urwüchsige Erscheinung.

Hier sehen wir den Buchen – Schleimrübling (Oudemansiella mucida). Meist ein sehr dankbares Fotomotiv.

Diesem jungen und kernigen Steinpilz (Boletus edulis) ist das trockenwarme Wetter anzusehen.

Diese jungen Grünen Knollenblätterpilze (Amanita phalloides) hatte Phillip entdeckt. Welch ein Glück, denn die kommen mir gerade recht. Einer von ihnen wird noch in der NDR – Fernsehsendung “ Mein Nachmittag“ seinen großen Auftritt haben. Wir testeten ihn im Studio mit einer Pilzbestimmungs – App, die den Gelben Knollenblätterpilz heraus fand. Ein tödlicher Irrtum!

Einer der wichtigsten Funde der heutigen Exkursion ist der Häutige Schillerporling (Inonotus cuticularis). Wir finden ihn an geschädigten Rotbuchen.

Junge Frauen – Täublinge (Russula cyanoxantha). Charakterart etwas besserer Buchen – Standorte und sehr guter Speisepilz.

Purpurschwarze Täublinge (Russula atropurpurea) traten hier heute als Massenpilze in Erscheinung. Wir finden sie unter Eichen und Buchen. Im Vergleich zum am selben Standort vorkommenden Frauen – Täubling, ist ihr Speisewert eher als gering einzuschätzen.


Hier die Artenliste von MTB 2332/3 – NSG Drönnewitzer Holz: Tränender Saumpilz, Schwarzgezähnelter Helmling, Flaschen – Stäubling, Breitblättriger Rübling, Kahler Krempling, Maronen – Röhrling, Ziegenlippe, Blutroter Röhrling, Birken – Zungenporling, Echter Zunderschwamm, Lilablättriger Mürbling, Buchen – Schleimrübling, Schiefknolliger Anis – Champignon, Harter Zinnobertäubling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Gelber Knollenblätterpilz, Violetter Lacktrichterling, Rotfuß – Röhrling, Perlpilz, Gelbe Lohblüte, Derbes Rotfüßchen, Flächiges Eckenscheibchen, Buckel – Tramete, Glimmertintling, Rötliche Buchenkohlenbeere, Zusammenfließende Kohlenbeere, Fleischroter Speise – Täubling, Blaugrauer Reiftäubling, Gemeiner Wurzelrübling, Echter Mehltau, Waldfreund Rübling, Frauen – Täubling, Dickblättriger Kohlentäubling, Riesenporling, Rotrandiger Baumschwamm, Schmetterlings – Tramete, Rehbrauner Dachpilz, Gemeine Stinkmorchel, Eichenwirrling, Veränderlicher Spaltporling, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Flacher Lackporling, Echter Steinpilz, Graugrüner Milchling, Häutiger Schillerporling, Halsband – Schwindling, Sklerotien – Porling, Morgenrot – Täubling, Grauer Wulstling, Löwengelber Porling, Safran – Schirmpilz, Spindeliger Rübling, Buchen – Runzelschorf, Rosa – Helmling, Grauweißer Saftporling, Gelbbräunlicher Trichterling, Austern – Seitling, Cosmospora arxii, Süßlicher Milchling, Fleischroter Lacktrichterling, Rosablättriger Helmling, Buchenwald – Wasserfuß, Dünnstieliger Helmkreisling, Braunvioletter Täubling und Grüner Knollenblätterpilz


Das Drönnewitzer Holz am sonnigen und spätsommerlich warmen 15. September 2020.

Wer an einer Mittwochsexkursion mit dabei sein möchte, sollte sich rechtzeitig melden. Einfach anrufen oder eine Mail zusenden. Siehe unter „Termine“!

Tel: 03847/228917 oder Handy: 0173/6977219

E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

12. September 2020 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr der Gemeinen Stinkmorchel

Sie führte durch den Rosenower Wald

Der Rosenower Wald an diesem sonnigen Septembertag.

Treff war am Sonnabend, dem 12. September 2020, um 08.00 Uhr auf den unterteilten Parkflächen am ZOB in Wismar, Wasserstraße/Ecke Kopenhagener Straße. Zweittreffpunkt gegen 09.15 Uhr in Lioz (Raum Sternberg/Witzin, im Landkreis Ludwigslust – Parchim) in Waldrandnähe, an der Weggabelung Bungalowsiedlung /Lindenweg.

Der Rosenower Wald ist nicht zu verwechseln mit den Rosenower Fichten, in denen wir im August unterwegs waren, und die zwischen Schwerin und Rehna liegen. Unser Zielgebiet war im Raum Sternberg zu finden. In früheren Zeiten gehörte das überwiegend sandige Revier zum damaligen Großkomplex der Staatsforst Turloff. Auch das Archäologische Freilichtmuseum Groß Raden grenzt an das Waldgebiet. Vor Jahren war es Ziel mehrerer  Lehrwanderungen, die am Freilichtmuseum ihren Anfang nahmen und ihr Ende fanden. Wir finden hier klassische Pilzsucher – Reviere vor. Kiefernforste können reich an Maronen sein. Besonders unter den Eichen, Buchen und Fichten sind Steinpilze zu hause. Aber da es eine Lehrwanderung ist, soll unser Augenmerk nicht nur diesen Klassikern gelten, sondern allem, was für den Pilzfreund wichtig und interessant sein kann. Unter dem Motto viele Leute und auch recht viele Pilze erlebten wir heute die beste Lehrwanderung des Jahres bisher. Sowohl die Kochtopf – Mykologen, wie auch die wissbegierigen Lehrlinge kamen auf ihre Kosten.

Ein typischer Perlpilz (Amanita rubescens). Er darf in der Küche Verwendung finden. Gut durchgaren, da roh giftig!

Besonders in den sandigen Kiefernforsten starteten hier die Steinpilze (Boletus edulis) durch.

Sie schoben einfach die dicken Moospolster beiseite und machten sich Luft. Standortfoto im Rosenower Wald bei Loiz.

Da gab es kein halten mehr. Aufmerksam wird der Wald nach Steinpilz und Co. abgesucht.

Dekorative Klebrige Hörnlinge (Calocera viscosa). Bei einigen Mykophagen durchaus beliebt, obwohl eher von der minderwertigen Fraktion, was den Speisewert anbelangt. Eher etwas für`s Auge.

Dann schon eher ein Birkenpilz (Leccinum scabrum), wenn er nur nicht so betagt wäre!

Auch der Falsche Pfifferling (Hygrophoropsis aurantiaca) gibt nicht viel her.

Der Graublaue Reiftäubling (Russula parazurea) ist im Mischgericht durchaus willkommen.

Glücklich, wer so schöne und junge Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius) in den Korb legen konnte. Sie gehören zu den volkstümlichsten und auch geschmackvollsten Pilzarten unserer Laub- und Nadelwälder.

In den klassischen und sauren Kiefern- und Fichtenforsten sind zwischen den Maronen auch leckere Täublinge zu finden, so wie dieser Orangeroten Graustiel – Täubling (Russula claroflava).

Zwischen den ursprünglich monotonen Kiefernforsten wächst zunehmend ein vielseitigerer Baumbestand heran.

Auf einem alten, bemoosten Laubholzstubben, erfreuten uns einige frische Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis). Mit das Leckerste, was unsere Wälder zu bieten haben.

Immer wieder schön, die kleinen Scheibchen – Tintlinge (Coprinus spec.).

Auch der Ohrlöffel – Stacheling (Aurisscalpium vulgare) ist einer näheren Betrachtung wert. Leider ist er meist so unscheinbar, das er oft übersehen wird.

In den Körben der fast 30 Teilnehmer sieht es am Ende oft recht bunt aus.

Hier ist nichts gefährliches dabei.

Trotzdem muss am Ende der Wanderung jeder noch einmal seine Beute vorlegen, da mit ich sicherstellen kann, dass das auch bei jedem so ist.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

11. – 13. September 2020 – Weiterbildung für Pilzberater

Herbsttagung der Pilzberater

Landesgesundheitsamt Mecklenburg – Vorpommern

Brigitte Schurig (Bildmitte) war lange Jahre Bezirksachverständige des ehemaligen Bezirkes Schwerin und nach der Wende als Landespilzsachverständige für den Mecklenburger Bereich zuständig. Bis heute ist sie in der Pilzberatung und Kartierung der Großpilze aktiv. In wenigen Wochen feiert sie einen runden Geburtstag. Das Foto entstand vor einigen Jahren auf einer Hersttagung der Pilzberater in Plau am See.

Vom 11. – 13. September 2020 fand die diesjährige Herbsttagung der Pilzberater des Landes Mecklenburg – Vorpommern statt. Der Tagungsort war der Hasenberg bei Gützkow. Jeweils einmal im Frühjahr und einmal im Herbst sind die Pilzberater unseres Bundeslandes zu ihren Weiterbildungsveranstaltungen eingeladen. Heute ist in Nachfolge von Frau Dr. Ingeborg Schmidt, Herrn Dr. Lutz – Werner Schröder und Frau Brigitte Schurig, Dr. med. Oliver Duty für die koordinierenden Aufgaben und für die Weiterbildungsveranstaltungen aller Pilzberater in M-V zuständig. Mecklenburg – Vorpommern ist das einzige Bundesland, in dem die Pilzberatung als Gesundheitsvorsorge im Aufgabenbereich des Landesgesundheitsamtes angesiedelt ist. Für den Rest der Bundesrepublik ist in der Regel die Deutsche Gesellschaft für Mykologie für zuständig.

09. September 2020 – Kartierungsexkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion

Auch für interessierte Gäste

Es ging in den 2. Quadranten von MTB: 2332 – Roggendorf

Auf dem Weg zur Gabeler Heide. Chris stellt einen kleinen Bauchpilz unseren Gästen vor, der in der Grasnarbe des Weges gefunden wurde.

Im 2. Quadranten des Messtischblattes Roggendorf gibt es mehrere Möglichkeiten. Ein landschaftlich besonders reizvolles Gebiet ist das NSG Neuendorfer Moor. Anders als im Roggendorfer Moor, steht dieses einzigartige Naturparadies größtenteils unter Wasser. Aber da es ohnehin als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist, sollten die Wanderwege sowieso nicht verlassen werden. Vor gut zwei Jahren war es schon einmal Ziel einer Mittwochsexkursion. Daher würde ich heute einem anderen Revier den Vorzug geben. Zur Auswahl stehen hier noch die Gabeler Heide oder kleinere Waldgebiete bei Wakenstädt mit dem Sonnenberg oder auch nördlich von Pokrent. Icvh entschied mich für die Gabeler Heide. Nun, mit Heide hat das Revier wenig zu tun. Es ist ein kleineres Waldgebiet mit Laub- und Nadelbäumen. Es kann mykologisch durchaus etwas zu bieten haben, heute jedoch erschien es hier recht trocken und es gab kaum Frischpilze. Angrenzend befindet sich eine Weidefläche. Hier waren zumindest Champignons, Vertreter der Riesenschirmpilze und Bauchpilze vertreten. Mich begleiteten Christopher Engelhardt und Phillip Müller von den Wismarer Pilzfreunden, sowie ein Urlauber – Pärchen, welches sich allerdings etwas mehr versprochen hatte und vorzeitig die Heimfahrt antrat.

Hier sehen wir den Wollstiel – Schirmling (Lepiota clypeolaria).

Verschiedene Holzpilze an der Schnittfläche eines Buchenstammes. Interessant sind die schwarzen Strukturen. Es handelt sich um den Tintenstrichpilz (Bispora antennata).

Ein Scheibchentintling (Coprinus spec.).

Als resupinate Belege findet sich hier der Eschen – Zystidenrindenpilz (Peniophora limitata).

Ebenfalls in flächiger und resupinater Ausbildung ist der Rostbraune Feuerschwamm (Phellinus ferruginosus) anzutreffen.

Von diesen leckeren Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabils) kann niemand satt werden, zumindest kein Pilzsucher.

An die Gabeler Heide angrenzend, befand sich eine große Wiesen- und Weidefläche. Hier wuchsen u. a. diese Gedrungenen Champignons (Agaricus spissicaulis). Gute Speisepilze.

Und auch einige, junge Acker – Schirmpilze (Macrolepiota excoriata). Essbar.

Bauchpilze waren vor allem durch junge und alte Hasenstäublinge (Calvatia untriformis) vertreten. Jung essbar.


Die Artenliste der Gabeler Heide mit angrenzender Weide – und Wiesenfläche – MTB 2332/2: Wiesen – Champignon, Holunder – Rindenschichtpilz, Bleigrauer Bovist, Echter Mehltau, Rehbrauner Dachpilz, Rötliche Buchen – Kohlenbeere, Schmetterlings – Tramete, Waldfreund – Rübling, Wollstiel – Schirmling, Angebrannter Rauchporling, Tintenstrichpilz, Birken – Zungenporling, Echter Zunderschwamm, Gemeiner Spaltblättling, Scheibchen – Tintling, Rötlicher Borstenscheibling, Rosshaar – Schwindling, Eschen – Zystidenrindenpilz, Rostbrauner Feuerschwamm, Glimmer – Tintling, Stockschwämmchen, Heftel – Nabeling, Grauer Wulstling, Langstieliger Knoblauch – Schwindling, Stadt – Champignon, Gedrungener Champignon, Grobscholliger Riesenschirmpilz, Hasen – Stäubling, Weißer Broombeerrost, Erysiphe galeopidis an Wald – Ziest


Mit diesem Bild verabschieden wir uns von der Gabeler Heide. 09.09.2020.


Wer also Lust zu einer mykologischen Bestandsaufnahme hat und dabei durchaus seinen Horizont erweitern möchte, ist herzlich eingeladen. Einfach anrufen oder eine E – Mail zusenden.

Tel.: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219

E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

Siehe unter Termine!

08. September 2020 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Unser Vorbereitungstreffen zur 28. Großpilzausstellung

fällt leider aus!

Treff am Dienstag, dem 08. September 2020, um 18.00 Uhr in der ABC Straße 21 – Mykologisches Informationszentrum Steinpilz – Wismar.

Wie jedes Jahr, so wollten wir uns im Vorfeld und zur Vorbereitung unserer Großpilzausstellung heute Abend zusammensetzen, um wichtige, organisatorische Fragen zu erörtern. Es galt zu klären, wer an welchen Tagen Zeit hat hinaus in Wald und Flur zu fahren, um das notwendige Frischpilz – Material zu besorgen. Wer hilft mit bei der Vorbereitung unseres Imbissgeschäftes und wer kann die Ausstellung mit betreuen und unseren Imbissstand mit absichern. Wichtige Fragen, die heute Abend geklärt werden sollten. Da uns die Corona – Krise immer noch in Atem hält, b.z.w. wir mit unserem Atem vorsichtig umgehen müssen und einige Pilzfreunde zur Risikogruppe gehören, muss unserer Treffen und auch die große Ausstellung in diesem Jahr leider ausfallen!

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

04. – 06. September – Pilzseminar in Buckow

Pilzseminar in der Märkischen Schweiz

Von Freitag, dem 04.09. bis Sonntag, dem 06.09.2020 in 15377 Buckow (Märkisch Oderland).

Während wir im vergangenen Jahr bei hochsommerlicher Hitze und Trockenheit zu einem kleinen Pilzseminar in Märkisch Oderland (Worin) zu Gast waren, hatte Organisator Oliver Justus uns in diesem Jahr nach Buckow (Drei Eichen) eingeladen.http://www.dreichen.de

Das Seminar setzte sich aus Theorie und Praxis zusammen. Der theoretische Teil wurde in Form einer Beamer – Präsentation von Christopher Engelhardt aus Lübeck bestritten. Praktisch ging es anschließend in den Wald. Dafür stand beispielsweise die hügelige und bewaldete Landschaft der Märkischen Schweiz zu Verfügung. Ein Teil des Landschaftsschutzgebietes steht allerdings unter Naturschutz und hier dürfen die Wanderwege nicht verlassen werden, wie Oliver bei einem Zusammentreffen mit einem Vertreter der unteren Naturschutzbehörde erfahren hat. Es gab aber genug Möglichkeiten, entsprechende Exkursionsgebiete aufzusuchen. Zur Einführung gab es einen speziellen Vortag der unteren Naturschutzbehörde zum Thema Naturschutzgebiet und Pilze sammeln.

Foto: Beatrice Petzka.

Das Eingangsportal…

zum Stützpunkt Wildniswissen.

Die Futterkrippe!

Das Haus für die Theorie. Foto: B. Petzka.

Das Haus zum nächtigen. B. Petzka.

Abenteuer „Trolleburg“ für die Jüngsten.

Zur Einführung ein kleiner Beamer Vortrag eines Mitarbeiters der Unteren Naturschutzbehörde zum Thema Pilze sammeln und Naturschutz. Foto: Beatrice Petzka.

Gut zu wissen!

Interessierte Zuhörer, zumeist in Corona – Abstand, wenn nicht familier verbunden. Bild von Beatrice Petzka.

Christopher Engelhardt aus Lübeck gab mit mehreren Beamer – Präsentationen einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Gattungen und Vertreter im Reich der Großpilze. Foto: Petzka.

Dollores Seifert (Mitte) von den Leipziger Pilzfreunden gibt Erläuterungen zu aktuellen Pilzfunden.

Tag 2

Chris, Olli und Christian sind startklar, aber warum muss es nun gerade anfangen zu regnen?

So, endlich sind alle da, es kann losgehen zur ersten Runde durch den Wald.

Der Aufbruch!

Am Wegesrand entfaltet sich ein Rotbrauner Erdstern (Geastrum rufescens).

Wir folgten zunächst dem Alten Schulsteig und dem Tierspur – Lehrpfad. Foto: Beatrice Petzka.

Ziel war der Uferbereich eines idyllisch gelegenen Waldsees. Foto: Petzka.

Nicht nur als Foto – Objekte begeisterten hier etliche, junge Steinpilze. Foto B. Petzka.

Herrliche und taufrische Exemplare (Boletus edulis).

Ein wundervolles Revier, nicht nur für Steinpilze.

Auf Pappteller wurden die gefundenen Objekte sortiert und zur Bestimmung  ausgelegt. Foto: Beatrice Petzka.

Bei der Fundauswertung.

Es ist eine ganze Menge zusammen gekommen. Foto: Beatrice Petzka.

Tolle Steinpilze! Von Beatrice Petzka fotografiert.

Pilzbestimmung beim Pils.

Der „Pilz des Jahres 2020“ steht wie eine eins. Gemeine Stinkmorchel (Phallus impudicus). Foto: Beatrice Petzka.

Beatrice hat für uns den Standort des folgenden Douglasien – Röhrlings im Bild festgehalten.

Douglasien – Röhrling (Suillus lakei). Foto: Christopher Engelhardt. Ein Art, die sich durch das zunehmendes Aufforsten von Douglasien ausbreiten könnte. Allerdings scheint sie parkartiges Gelände zu bevorzugen.

Zapfen der Douglasie.

Hier gab es Vegetarisches zum Frühstück, Mittag und Abendbrot. Foto B. Petzka.

Die drei Eichen mit ihrem Bewacher. Foto: Beatrice Petzka.

Aufbruch zur 2. Exkursion am Sonnabend.

Kurze Einführung mit Kartenstudium durch Organisator Oliver Justus (Bildmitte).

Interessante Kiefern bei den Flugsanddünen. Foto: Beatrice Petzka.

Insbesondere die Orchideenwiese, rechts, sollte noch von besonderem Interesse werden.

In den Sanddünen gab es nur vereinzelt Frischpilze.

Beispielsweise Perlpilze mit ungewöhnlichem Aussehen. Foto: Beatrice Petzka.

So wie hier mit olivgrünlichen Hüten, der Grüne Knollenblätterpilz lässt grüßen! Aber ein weinroter Streifen ist schon auf dem Hut zu erkennen und entlarvt den ungewöhnlichen Perlpilz (Amanita rubescens).

Am Stiel und auf der Hutunterseite ist hingegen nichts weinrotes zu erkennen, aber dafür ist die Manschette gerieft.

Ja, diese schmächtigen Perlpilze, auf dem armen Sandboden, sorgten für Diskusionen.

Ein Ohrlöffel (Auriscalpium vulgare) wächst aus einem Kiefernzapfen heraus.

Trompetenschnitzlinge (Tubaria spec.).

Charakteristisch für sandige Kiefernstandorte ist der Fliederweiße Rißpilz (Inocybe sambucina).

Trockenrasen und Orchideen – Wiese, sowie ein außergewöhnlicher Standort ganz toller, teils seltener Pilzarten. Foto: Beatrice Petzka.

Beispielsweise von Saftlingen. Foto: Beatrice Petzka.

Hier sind es Saftlinge und Rötlinge.

Und diese Rötlinge begeisterten nicht nur mich. Es handelt sich um den Pilz des Jahres 2013, dem Mäuseklopilz oder Braungrünen Zärtling (Entoloma incanum) . Die lebhaften Färbungen und sein intensiver Geruch nach Mäuse – Urin machen ihn praktisch unverwechselbar.

Am selben Standort die Schwarze Lorchel (Helvella atra). Ebenfalls eine recht seltene Art.

Hier sehen wir den Schuppenlosen Riesenschirmpilz (Macrolepiota heimii).

Wurzeltrüffeln besitzen die Eigenschaft, nur halbunterirdisch zu wachsen. Deshalb sind sie recht leicht zu finden. Hier könnte es sich um die Rötliche Wurzeltrüffel (Rhizopogon luteolus) handeln. Sicher wohl nur unter dem Mikroskop bestimmbar, da Rhizopogon vulgars ein sehr ähnliches Aussehen besitzt. Wurzeltrüffeln gehören zu den Röhrlingen und sind jung essbar, aber keinesfalls mit echten Trüffeln vergleichbar. Wir finden sie, so wie auch hier, unter Kiefern auf Sandböden.

Am trockenen Kiefern – Waldrand, angrenzend an diese Wiese, fanden wir  seltene Geastromyceten. Chris Engelhardt, der hier auch fotografierte, hat sie als Kleinste Erdsterne (Geastrum minimum) bestimmt. Ein toller Fund!

Eine interessante Waldschneise.

Von links: Johanna, Chris, Beatrice und Oliver.

Charakteristisch für etwas basenreichere Kiefernstandorte sind der Kupferrote Gelbfuß (Chroogomphus rutilus) und die hier noch kleinen und jungen Körnchen – Röhrlinge.

Zahlreiche Tiegel – Teuerlinge (Crucibulum laeve) säumten einen Waldweg auf unserer Abschluss – Exkursion am Sonntag. Standortfoto von Chris Engelhardt.

Ein toller Fund gelang uns mit dem Vollgestopften Nestling (Nidularia deformis). Er wuchs in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Tigel – Teuerlingen und wurde hier von Christopher Engelhardt bestimmt und fotografiert.

Die Gesundheitshunde von Pilzfreundin Andrea warten aus ein Leckerli.

Dolly aus Leipzig und Egon aus Berlin halten sich auch beim Päuschen im Wald an den gebotenen Corona – Sicherheitsabstand.

Integriert in unsere Exkursionsgebiete durch die Märkische Schweiz waren auch einzelne Schutzbereiche.

Foto: Beatrice und Christian Petzka.

Oliver Justus hatte die Idee zu dieser Veranstaltung und natürlich auch den Hut auf. Foto: Ulrich Klein.

Lieber Olli, wir danken dir für dieses wunderbare Pilzwochenende in der Märkischen Schweiz!

Hoffen wir auf eine Neuauflage im nächsten Jahr.

Nähere Info`s hier:

Pilzseminar-im-Herzen-der-märkischen-Schweiz_04-06.09.2020

02. September 2020 – Kartierungsexkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das Meßtischblatt 2332 = Roggendorf

Das Roggendorfer Moor am sonnigen Mittwoch, dem 02. September 2020.

Pünktlich zum Monatsbeginn habe ich heute mit einer neuen Topographischen Karte im Maßstab 1 : 25 000 begonnen. 2332 = Roggendorf, ganz im Westen Mecklenburgs. Die Karte wurde noch einmal geviertelt, so dass es in den 1. Quadranten ging. Dieses Meßtischblatt hatte ich im Sommer 2018 schon einmal im Rahmen der Mittwochsexkursionen in Arbeit. Damals während der langen Trockenheit, so dass nur wenige Frischpilze im Angebot waren. Nun haben wir September und damit einen der pilzreichsten Monate des Jahres. Ziel war das Roggendorfer Moor. Auch bei geringem Pilzaufkommen ein sehr beeindruckendes Gebiet. Umgeben von Feuchtwäldern finden wir im inneren eine Moorheide mit Birken, Heidekraut und Blaubeeren vor. Die ehemaligen Torfstiche haben sich in eine Seenlandschaft verwandelt. Inzwischen hat man begonnen, das Große Moor, wie es offiziell auf der Karte bezeichnet wird, zu rekultivieren und den Wasserstand anzuheben. Trotzdem kamen wir trockenen Fußes durch dieses einmalig schöne Gebiet zur Bestandsaufnahme. Einzig der dort hinein führende Waldweg ist in der letzten Zeit derart zugewuchert, dass es schon zu einem kleinen Abenteuer wurde, in das Kerngebiet zu gelangen. Außer meiner Wenigkeit waren Vereinsmitglied Christopher Engelhardt und zwei Urlauber aus Süddeutschland mit dabei. Hier einige Bilder:

Chris Engelhardt beim fotografieren.

Graugrüner Dachpilz (Pluteus salicinus) an feuchtem Laubholz.

Ein junger Behangener Faserling oder Lilablättriger Mürbling (Psathyrella candolleana).

An Laubholz findet sich gelegentlich die Großporige Datronie (Datronia nollis).

Selbst die Blätter der Jungeiche sind vom zimtfarbenen Sporenstaub des Flachen Lackporlings (Ganoderema lipsiense) bedeckt.

Der Mehlpilz (Clitopilus prunulus) signalisiert Steinpilz – Alarm.

Nicht weit weg fand sich unüblicherweise ein Sommersteinpilz (Boletus reticulatus).

Das die schwach giftigen Kartoffelboviste (Scleroderma) nicht zu den Bauchpilzen, also den Stäublingen und Bovisten gehören, beweist der Befall vom Goldschimmel, der nur auf Röhrlingen vorkommt.

Im Kernbereich des Roggendorfer Moores.

Die ehemaligen Torfstiche sind zu einer Seenlandschaft geworden.

Ja, was haben wir denn hier? Ist es vieleicht ein Täubling? Foto Christopher Engelhardt.

Weit gefehlt! Der Fachmann hätte es gleich sehen müssen. Der Blaublättrige Schleimfuß (Cortinarius delibutus) fühlt sich unter den Birken im Roggendorfer Moor offensichtlich wohl, da ich ihn bereits in früheren Jahren hier feststellen konnte.

Das war doch ein sehr schöner Fund, wie mit Freude festgestellt wurde!

Bei so vielen Birken darf natürlich nicht der Birken – Zungenporling (Piptoporus betulinus) fehlen.

Am bemoosten Eichenstamm zwei Helmlinge. Die Nachbestimmung von Chris ergab den Gallen – Helmling (Mycena erubescens). Er gehört in die Sektion lactea und somit zu einer Gruppe von Helmlingen, die einen unterschiedlich gefärbten Milchsaft absondern. Bei dieser Art ist er wässrig und der Pilz schmeckt galle bitter. Für M-V ist es der 3. Nachweis. Ob er wirklich so selten ist? Vieleicht auch übersehen! Standortfoto von Chris Engelhardt.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA – Goldgelber Fadenstachelpilz (Mycoatia aurea) an totem Laubholzstamm. Foto und Bestimmung von Christopher Engelhardt.


Die Artenliste von MTB 2332/1 – Roggendorfer Moor: Graublauer Dachpilz, Goldgelber Fadenstachelpilz, Echter Zunderschwamm, Vielgestaltige Holzkeule, Geweihförmiger Schleimpilz, Halbresupinater Weichporling, Mai – Stielporling, Rosshaarschwindling, Schuppiger Porling, Waldfreund – Rübling, Heftel – Nabeling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Flacher Lackporling, Gallen – Helmling, Knopfstieliger Rübling, Lilablättriger Mürbling, Samtiger Schichtpilz, Gemeiner Spaltblättling, Großporige Datronie, Rotrandiger Baumschwamm, Ockergelbe Tramete, Eichen – Mehltau, Blaublättriger Schleimfuß, Birken – Zungenporling, Sommersteinpilz, Judasohr, Goldschimmel


Wer Lust hat, dabei zu sein, sollte sich unter folgenden Telefon – Nummern melden oder rechtzeitig eine Mail zusenden.

Tel.: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219

E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

30. August 2020 – Pilzwandern um Schloss Wiligrad

Pilzwandern am Schweriner See

Interessengemeinschaft Schlossensemble Wiligrad

Mykologisches Informationszentrum Wismar

Themenführung Pilze

Treff am Sonntag, dem 30. August 2020, gegen 09.00 Uhr vor dem Garten- und Schlosskaffee in Wiligrad.


Dieser Termin wurde vom Veranstalter aufgrund der Corona – Krise abgesagt.


Zum zweiten mal wollten wir uns heute unweit vom historischen Schloss Wiligrad zu einer geführten Pilzlehrwanderung treffen. Die Veranstaltung ist eine Initiative der Interessengemeinschaft Schloss Wiligrad. Sie sollte auf ausgewiesenen Wanderwegen durch den ehemaligen Haushalt Forst hinunter zum Schweriner See führen. Durch Kalkeinlagerungen an den Hangterrassen zum See ist die Großpilzflora hier ganz besonders abwechslungsreich und interessant. Vorausgesetzt, die Witterung macht es möglich. Dauer der Tour 2 – 3 Stunden. Im Anschluss hätten in gemütlicher Runde am Schlosskaffee die pilzkundliche Veranstaltung ausklingen lassen.

Siehe auch unter: http://www.wiligrad.de

http://www.wiligrad-ig.de

Wir freuen uns auf ihr Interesse.


Sollten für den Zeitraum der Wanderung Unwetterwarnungen bestehen, kann die Veranstaltung kurzfritig abgesagt werden. Bitte informieren Sie sich an dieser Stelle nochmals zeitnah. Siehe auch unter: http://www.unwetterzentrale.de


 

29. August 2020 – Vereinstreffen am Roten See

15. Vereinstreffen am Roten See

Pilzverein Heinrich Sternberg Rehna e.V.

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Zum 15. mal wollten wir heute einen interessanten Pilztag am Roten See, bei Brüel, verbringen. Dazu waren die Mitglieder des Rehnaer Pilzvereins Heinrich Sternberg e.V. und die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V., wieder sehr herzlich eingeladen. Auch interessierte Gäste konnten sich uns  anschließen. Da kaum Hoffnung auf Frischpilze bestand und auch die Auswirkungen der Corona – Beschränkungen weiterhin ihre Kreise ziehen, fanden sich heute leider nur eine Handvoll Pilzfreunde am Roten See ein. Nach kurzer Begrüßung brachen wir wie immer zu einer Exkursion durch die umliegenden Wälder auf. Gegen 13.00 Uhr trudelten wir an der dortigen Blockhütte zum Mittagstisch ein. Das Wetter war einfach herrlich, auch ohne große Ausbeute. Hier wie gewohnt einige Impressionen:

Unser „trauriges“ Grüppchen – Foto gleich zu Beginn. Wie es sich gehört, bis auf unsere Pärchen, mit gebotenem Corona – Sicherheitsabstand. Foto: Chris Engelhardt.

Bereits nach wenigen Schritten, am Beginn unserer Exkursion, signalisierten uns diese jungen Flaschen – Stäublinge (Lycoperdon perlatum), dass der Pilzherbst 2020 in den Startlöchern steht.

Am basenreichen Waldwegrand etwas für den Geruchssinn. Weder ein Hünerstall, noch eine darin Motorad fahrende Oma waren auszumachen, aber diese Ranzigen Trichterlinge (Clitocybe phaeopthalma) schienen geradeswegs aus diesem zu kommen. Geruch, so steht es geschrieben, nach Hühnerstall!

Im Mäusestall duftet es sicherlich noch um einiges penetranter, aber das Mäuseschwänzchen (Baeospora myosura) hat seinen Namen dem Escheingsbild des Stieles zu verdanken.

Essbare Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila) waren heute immer mal mit dabei.

Klein, filigran, aber stark in seiner Erscheinung, inszeniert sich der Pupurschneidige Bluthelmilng (Mycena sanguinolenta) bei näherer Betrachtung.

Nah verwandt ist der Postament – Helmling (Mycena stylobatis). Leider ist sein namengebendes Fußgesims, das Postament, hier nicht zu sehen. Foto: Chris Engelhardt.

Besonders an Waldwegen eine überaus häufige Pilzgestalt, der Gelbbräunliche Trichterling (Clitocybe gibba). Trotz Trichterling besitzt er in der Hutmitte meist einen kleinen Buckel. Essbar.

Der Klebrige Hörnling (Calocera viscosa) ist auf Nadelholz spezialisiert.

Ein resupinater Feuerschwamm an totem Haselholz. Wahrscheinlich handelt es sich um den Rostbrauen Feuerschwamm (Phellinus ferruginosus).

Ablupen eines mit Pilzen besetzten Knüppels und dabei nicht die Abstandsregel vergessen!

Hasenpfote (Coprinus lagopus). Foto: Chris Engelhardt.

Der Hohlsee heute Vormittag.

Die ansich interessanten Hangterrassen zum Hohlsee waren heute praktisch pilzfrei. Das wird sich in wenigen Tagen rapide ändern.

Chris am Auslöseknopf vor Bauchpilzen.

Es handelt sich um Pomeranzen – Härtlinge. Besser bekannt unter der Bezeichnung Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum).

Seit dem 18. August sind genau 11 Tage vergangen. Auf den Körnchen – Röhrling (Suillus granulatus) ist verlass.

Dieser junge Wurzel – Schleimrübling (Xerula radicata) schob sich gerade aus dem lockeren Sand einer Wegesböschung heraus. Ausgangspunkt ist eine Buchenwurzel. Je tiefer diese im Waldboden, um so länger wird die Strecke, die der Pilz bis an die Oberfläche zurück legen muss. Das kann bis zu einem halben Meter sein. Wie ein Pfeil schiebt sich der Fruchtkörper an die Oberfläche. Foto wieder von Chris Engelhardt.

Zur Abwechlung mal ein Blick in das Reich der Kleinpilze. Echter Ahorn – Mehltau (Sawadaea tulasnei).

Von den Phytoparasiten zu den Myxomyceten: Geweihförmiger Schleimpilz (Ceratiomyxa fructiculosa). Christopher Engelhardt hat uns diese filigranen Strukturen abgelichtet.

Schleimpilze können sich fortbewegen und hinterlassen dann oftmals eine Kriechspur wie bei den Schnecken. Gefleckte Schüsselschnecke (Discus rotundatus) von Christopher fotografiert und bestimmt.

Ein garnicht so Flacher Lackporling (Ganoderma lipsiense) mit Zuwachsrand.

Wir gehen zum gemütlichen Teil über und streben der Blockhütte zum  Mittagstisch zu. Der Rote See am 29.08.2020.

Wann starten wir zur nächsten Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

26. August 2020 – Mittwochs- und Kartierungsexkursin

Mittwochsexkursion

Auch für interessierte Pilzfreunde

Es ging in das MTB: 2037/4 – Satow

Dorfteich am Orts- und Waldrand in Klein Belitz am 25.08.2020.

Große Feuchtgebiete des Neukirchener Sees bilden das Zentrum des letzten Quadranten im Meßtischblatt Satow. Größere Wälder sind praktisch nicht vorhanden, nur kleine bis winzige Waldinseln. Die größte dieser Waldinseln befindet sich bei Klein Belitz. Südlich und nördlich des Ortes schlängelt sich die Beke entlang, an der ich schon vor einer Woche unterwegs war und die auch hier teilweise bewaldet ist. Ich entschloß mich für den Wald bei Klein Belitz. Weil für den morgigen Mittwoch Regen und Wind angesagt war, zog ich die Exkursion vor und war am Diestag Abend hier unterwegs. Es handelt sich um einen Laubwald mit unterschiedlichen Baumarten wie beispielsweise auch Platanen. Teils etwas sonderbar und ich glaube, wenn es hier in den letzten Wochen nicht zu trocken gewesen wäre, hätte hier auch eine teils nicht alltägliche Pilzflora angetroffen werden können. Heute war diesbezüglich kaum etwas los, aber dennoch fand ich dieses Gebiet recht kurzweilig.

Zunächst begrüßten mich an einem Holzstapel am Wegesrand etliche Schmutzbecherlinge (Bulgaria inquinans). Sie besiedeln, so auch hier, vorzugsweise Eichenholz, welches noch recht frisch und berindet sein sollte.

Wie ein ausgehölter Zahn waren nur noch die Umrandungen eines dicken Laubholz – Stubbens zu erkennen, der ringsum von bereits abgestorbenen Konsolen eines Lackporlings besiedelt war. Da es am Waldrand war und Wuchs und Erscheinungsbild an den Kupferroten Lackporling (Ganoderma pfeifferi) denken lassen, gehe ich davon aus, dass es sich hier um diese seltene Porlingsart handeln dürfte.

Junge Rötende Tramete (Daedaleopsis confragosa).

Entwicklungsfähige Zunderschwämme (Fomes fomentarius) an Betula.

Diese beiden Halsband – Schwindlinge (Marasmius rotula) waren die einzigen, wirklichen Frischpilze auf der heutigen Exkursion.


Die Artenliste von MTB 2037/4 – Wald bei Klein Belitz: Schmutzbecherling, Kupferroter Lackporling, Schmetterlings – Tramete, Schuppiger Porling, Flächiges Eckenscheibchen, Flacher Lackporling, Rötende Tramete, Echter Zunderschwamm und Halsband – Schwindling.


Wir verabschieden uns vom Klein Belitzer Wald.

Bei Interesse einfach anrufen oder eine Mail zusenden.

Tel.: 03841/228917 – Handy: 0173/6977219

E- Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

23. August 2020 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr der Gemeinen Stinkmorchel

Das Ziel waren die Rosenower Fichten

Heute ging es in ein wahrlich geschichtsträchtiges Revier, nähmlich in die Rosenower Fichten. Ein nicht nur mit Fichten bestandenes Waldgebiet zwischen Schwerin und Gadebusch. Der Fahrweg, an dem sich auch unser Zweitreffpunkt im Wald befindet, ist Teil der früheren Poststraße zwischen Lübeck und Schwerin gewesen. Auch der Martensmann nutzte diese Strecke. Auf ihm marschierten die Schweden zur Schlacht gegen Gadebusch und auch die Preußen sollen unter General Blücher nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt hier entlang nach Lübeck gezogen sein. Damit nicht genug. Am 26. August des Jahres 1813 erwartete hier der Major von Lützow mit einer Abteilung Kosaken eine Wagenkolonie Napoleons, um sie abzufangen. An diesem Gefecht nahm auch der Schriftsteller Theodor Körner teil und wurde hier tödlich verwundet. Ihm zu Ehren und des Gedenkens an diese historischen Ereignisse wurde hier ein Obelisk aufgestellt. Im Jahre 2000 entstand an dieser Stelle die Theodor Körner Erinnerungstätte, die gleichzeitig eine Gedenkstätte für alle Opfer der Kriege zwischen 1805 und 1815 in Europa sein soll. Info – Quelle u. a. E. Schröder „Mein Mecklenburger Land“. Auch gibt es hier einen naturnahen Waldhof Stadler, der zum Ferienmachen in ungestörter Natur, mitten im Wald, einlädt. Auf dem Wege zu diesem sind auch Naturschautafeln aufgestellt, u. a. zu essbaren und giftigen Pilzen. Siehe auch unter:http://www.waldhof-stadler.m-vp.de

Die Theodor Körner Gedenkstätte war Ausgangs- und Endpunkt der heutigen Wanderung.

Manchmal können auch die grasigen und moosigen Mittelstreifen der Waldwege so manche Überraschung parat halten.

Hier waren es diese wunderbar eleganten Blätterpilze, die uns begeisterten.

Es handelt sich um relativ seltene Orangerote Loreleias (Loreleia postii). Früher zu den Nabelingen gehörig, findet sich diese Pilzart nun in der Gattung Loreleia wieder. Essbar? – Nichts drann und außerdem viel zu schön und zu selten, um einfach so, ohne Not, aufgefressen zu werden.

Immer wieder begegnem dem Wanderer Schautafeln mit Waldwissen, so auch zu Pilzen.

Entgegen der Meinung einiger Pilzfreunde sind auch die schwach giftigen Kartoffelboviste nicht von Anfang an im Inneren violettschwärzlich gefärbt. Ganz jung sind auch sie weißlich, aber nicht fast schneeweiß wie bei den jung essbaren Stäublingen und Bovisten, sondern eher sahneweißlich. Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum).

Dieses Exemplar ist hingegen voll ausgereift.

Der Pfirsich – Täubling (Russula violeipes) findet sich im Hoch- und Spätsommer unter Buchen. Sein Zweitname Violettstieliger Täubling könnte so manchen Pilzfreund verwirren, da seine Stiele oft nicht die geringste Spur von violett aufweisen. Essbar.

Eine alte Lohblüte (Fuligo septica).

Diese mächtigen Buchenstämme warten schon eine weile auf ihren Abtransport. Die Pilze fallen inzwischen über sie her, gellten sie doch im Naturhaushalt als Abfallprodukt und müssen entsorgt werden.

Daran beteiligt ist auch die Buckel – Tramete (Trametes gibbosa).

Urlaub auf dem Lande und mitten im Wald. Der Waldhof Stadler erwartet seine naturverbundenen Gäste.

Die kleinen Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila) können vom Kenner eingesammelt werden.

Direkt an der Körner – Gedenkstätte traute ich meinen Augen kaum. Der seltene Orange Scheidenstreifling (Amanita crocea) war ein würdiger Schlußpunkt einer pilzarmen Wanderung und daher um so willkommener. Essbar.

Während des Gefechtes am 26.08.1813 gegen die Truppen Napoleons wurde hier der Schriftsteller Theodor Körner tödlich verwundet.

Ein Obelisk erinnert an die denkwürdigen Ereignisse und speziell an Theodor Körner.

Wenig Pilze, wenig Leute hätte auch der Titel der heutigen Tour lauten können, aber der ist schon an eine andere Veranstaltung vergeben. Außer meiner Wenigkeit waren nur noch zwei nette Damen aus Grevesmühlen und Schwerin dabei.

Wir verabschieden uns aus den Rosenower Fichten am 23.08.2020.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

21. August 2020 – Nachtwanderung bei Parchim

Nachtwanderung 2020

Sie soll durch die Pfifferlingstannen führen

Treff am Freitag, dem 21. August 2020, um 18.30 Uhr auf den unterteilten Parkflächen am ZOB in Wismar, Wasserstraße/Ecke Kopenhagener Straße. Falls die Möglichkeit bestehen sollte, können auch Fahrgemeinschaften gebildet werden. Garantiert werden kann dieses jedoch nicht. Zweittreffpunkt für Interessierte aus Parchim und Umgebung kann gegen 19.45 Uhr auf dem Parkplatz an der Internationalen Freizeit- und Bildungsstätte lüttpütt bei Parchim, Dargellützer Weg 15 sein.

Achtung! Die diesjährige Nachtwanderung muss aufgrund einer unbeständigen Wetterlage in der Nacht von Freitag auf Sonnabend abgesagt werden. Regen scheint sicher, Gewitter möglich!

Unsere traditionelle Pilzwanderung bei Nacht soll in diesem Jahr in der Region Parchim stattfinden. Die Pfifferlingstannen und das Wockertal mit seinen kleinen Seen bildet ein wundervolles Areal für diese außergewöhnliche Wanderung. Vor Jahren waren wir hier schon einmal während einer öffentlichen Tageswanderung zu Gast und die Pfifferlingstannen machten damals ihrem Namen alle Ehre. Nun geht es bei Dunkelheit in dieses Revier, aber ausgestattet mit Stirn- und Taschenlampen, ist es ein wahres Vergnügen, wenn die  Kobolde des Waldes im Lichtkegel unserer Lampen keine Chance haben, unseren Blicken zu entgehen. Pilze suchen und finden bei Nacht funktioniert so ganz hervorragend und sogar viel besser als bei Tageslicht, wenn unsere Augen durch vieles andere abgelenkt werden. Hoffen wir auf gute Wachstumsbedingungen und auf eine reichliche Ausbeute. Aber das ist noch nicht einmal das Wichtigste. Eine Waldwanderung bei Nacht hat ihren ganz eigenen Reiz und wird für jeden Teilnnehmer ein unvergeßliches Erlebnis darstellen. Insbesondere wenn die Nachtvögel zu fortgeschrittener Zeit ihr schaurig schönes Konzert anstimmen. Man nimmt unsere schöne Natur und Umwelt ganz anders und viel intensiver wahr.

Hier ist es ein Birkenpilz, der keine Chance hatte den Lichtblicken des glücklichen Finders zu entgehen. Aufgenommen während unserer Nachtwanderung im vergangenen Jahr.

Nach etwa drei stündiger Tour gibt es dann zur Geisterstunde wieder ein leckeres Nachtmahl von unserer guten Seele Irena. Sicherlich auch herzhaftes aus dem Wald. In Aussicht gestellt wurden Pilzbouletten und/oder eine leckere Waldpilzsuppe. Wir dürfen dafür die Rast-, Angler- und Picknickplätze im Wockertal nutzen. Je nach Wetter am Karpfenteich oder an einer überdachten Wandererhütte am benachbarten Angelgewässer.

Mitternachtsmahl. Es  schmeckt erst richtig an frischer Waldluft zu vorgerückter Stunde.

Wichtig ist, dass Sie sich wirklich Zeit für diese Tour nehmen und nicht noch einen späten Termin im Hinterkopf haben. Vor Mitternacht kommen Sie nicht aus dem Wald! Bitte bringen Sie geeignete Leuchtmittel mit. Am besten macht sich eine Stirnlampe, die es in jedem Baumarkt zu kaufen gibt. Ansonsten haben wir auch einige zum Ausleihen mit dabei. Bitte beachten Sie auch, das die Teilnahme eigenverantwortlich erfolgt.

Teilnahmegebühr 5,00 + mögliche Kosten für den Mitternachtsimbiss.


Zu beachten ist zudem die Wetterentwicklung. Sollten für heute Abend/Nacht Vor- oder Akutwarungen vor Unwetter wie beispielsweise Gewitter bestehen, kann die Nachtwanderung kurzfristig abgesagt werden. Informieren Sie sich daher an dieser Stelle nochmals zeitnah. Siehe auch unter: http://www.unwetterzentrale.de


 

19. August 2020 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch für interessierte Gäste

Der 3. Qudrant des MTB 2037 – Satow ist an der Reihe

Gewässer am Wasserschloß in Gnemern. dem Ausgangspunkt in das Beketal mit dem Grünen Rad am 19.08.2020.

Zum dritten mal ging es in den Raum Satow. Ein landschaftlich besonders reizvolles Gebiet war heute das Ziel einer mykologischen Bestandsaufnahme, die aber aufgrund der vorherigen, trockenen Hitzewelle, äußerst bescheiden ausfiel. Das Beketal mit dem Grünen Rad, zwischen Gnemern, mit seinem Wasserschloss, bis hinauf in die Umgebung von Klein- und Groß Gischow. Das Flüßchen Beke hat hier ein idylisches Bachtal ausgewaschen, das mit Buchen und Eichen bestanden ist. Teile des Gebietes stehen sogar unter Naturschutz. Selbstverständlich bin ich nicht das erste mal zum kartieren hier. Auch öffentliche Pilzwanderungen führten schon durch dieses Gebiet, dass kartierungstechnisch schon einiges zutage gefördert hat, aber sicher noch Reserven besitzt. Wenn es nicht so trocken gewesen wäre, hätte es durchaus interessant werden können, zumal ich hier bisher nur im Frühling und im späteren Herbst unterwegs war.

Informationstafel zu Beginn des schmalen Wanderweges.

Die Beke führt derzeit wenig Wasser.

Windbruch darf im Naturschutzgebiet selbstverständlich liegen bleiben. Nur der Wanderweg wird freigeschnitten.

Feldahorn – Baumwarzenpilz (Dendrothele acerinum) an Feldahorn.

Rötliche Buchen – Kohlenbeere (Hypoxylon fragiforme).

Zimtfarbener Weichporling (Hapalopilus nidulans). Giftig!

Auch der Winter – Schachtelhalm ist hier zu hause.

Ein weiteres Bächlein hat sich in die Landschaft geschnitten und fließt in die Beke ab.

Ausgehagerter Buchenwald kann bei günstigen Bedingungen sehr interessant sein.

Die Sonne steht schon recht tief.

Es ist Zeit sich auf den Rückweg zu machen.


Die Artenliste von MTB 2037/3 – Beketal/Grünes Rad: Brandkrustenpilz, Rotbräunliche Buchen – Kohlenbeere, Feldahorn – Baumwarzenpilz, Flächiges Eckenscheibchen, Echter Zunderschwamm, Zimtfarbener Weichporling, Stoppliger Drüsling, Rotbrauner Borstenscheibling, Striegelige Tramete, Schmetterlings – Tramete, Halsband – Schgwindling und Striegeliger Schichtpilz.


Bei Interesse einfach anrufen oder eine Mail zusenden.

Tel.: 03841/228917 – Handy: 0173/6977219

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18. August 2020 – Abendwanderung der Pilzfreunde

Abendwanderung 2020

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Abends am Farpener Stausee

Der Farpener Stausee bei Gewitterstimmung am Abend des 18. August 2020.

Seit vielen Jahren stehen unsere Abendwanderungen im August auf dem Programm. Die erste startete um das Jahr 2005 im Seeblickwäldchen in Wismar – Wendorf. Es gab dort damals sehr viele Frischpilze und Irena servierte uns eine Pilzsuppe von Riesenbovisten. Mit 20 – 25 Teilnehmern waren wir eine große Truppe. Seit dem sind wir fast immer durch die grünen Inseln im Stadtgebiet gewandert. Diese werden leider immer rarer. Allmählich fallen immer mehr naturnahe Flächen der städtischen Bebauung zum Opfer und das wenige Grün wird obendrein durch landschaftsgärtnerische Pflegemaßnahmen drangsaliert. Ein unsäglicher Trend und neue, grüne Oasen haben kaum eine Chance, weil die dazu nötigen Flächen einfach nicht mehr vorhanden sind. Daher werden wir wohl bei unseren Abendwanderungen das weite suchen. Raus aus der Stadt auf`s Land. Dieses machten wir bereits im Jahre 2018. Damals ging es durch den Prosekener Grund und heute an den idylisch gelegenen Farpener Stausee. Dieser ist an seinen Ufern weitläufig bewaldet, so dass wir  auch größere Chancen haben, reichlich Frischpilzen zu begegnen, falls die Witterung es zuläßt. Das tat sie leider nicht. Trockenheit und Dauerhitze in den Vorwochen ließ das zuvor bereits recht ordentliche Pilzwachstum versiegen. Nur einige Kartoffelboviste zeigten sich standhaft. Trotzdem war es ein schöner Abendspaziergang an würziger Wald- und Seeluft. Wir hatten dabei Glück, denn das sich bereits beim Start in Wismar aufbauende Gewitter hatte mit uns ein Einsehen und legte erst los, als wir die Runde in der Abenddämmerung beendet hatten. Neben drei Vereinsfreunden hatten auch zwei Urlauber aus Süddeutschland interesse gezeigt, aber aufgrund der sehr geringen Erfolgsaussichten Frischpilze zu finden, dann doch davon Abstand genommen.

Dickschalige Kartoffel – Hartboviste (Scleroderma citrinum) haben als einizige die Dauerhitze ganz gut überstanden.

Diesen lichten Fichtenforst kenne ich schon seit dem Schonungsalter, als hier der Fichtensteinpilz zu hause war. Inzwischen dominieren Maronen – Röhrlinge, zu gegebener Zeit, versteht sich. Aber Steinpilze sind im weiteren Umfeld immer noch und zeitweise auch zahlreich vertreten. Auch in diesem Jahr war hier schon einiges los.

Aber nun wurde es Zeit, dem Wald und dem Ufer des Farpener Stausees auf Wiedersehen zu sagen, denn Petrus will gleich die Puppen tanzen lassen. Grelle Blitze zuckten in den dunklen Wolken und Donnergrollen sorgte für einen stimmungsvollen Tagesausklang.

Wann starten die Pilzfreunde wieder zu einer Exkursion? – Siehe unter Termine!

15. August 2020 – Pilzwandern am Schweriner See

Pilzwanderung am Schweriner See

Interessengemeinschaft Schlossensemble Wiligrad

Mykologisches Informationszentrum Wismar

Themenführung Pilze

Treff am Sonnabend, dem 15. August 2020, um 09.00 Uhr vor dem Gartenkaffee Schloss Wiligrad.


Aufgrund der Corona – Pandemie hat der Veranstalter diesen Termin abgesagt. Ich bitte um Verständnis!


Die Interessengemeinschaft Schloss Wiligrad trat an den Steinpilz – Wismar mit einer Anfrage heran, ob es eventuell möglich wäre, Pilzwanderungen in die waldreiche Umgebung der Schlossanlage anzubieten, natürlich mit fachlicher Kompetenz in Begleitung  eines Pilzsachverständigen. Wir trafen uns zu einem netten Gespräch im Steinpilz Wismar und legten einige Termine fest. Heute sollte es losgehen. Der ehemals Haushalt Forst genannte Wald, der den Ort Wiligrad weitläufig umgibt, bietet sich dafür förmlich an. Die Tour dauert bis maximal um die Mittagszeit und anschließend kann man im Gartenkaffee in gemütlicher Runde die Wanderung ausklingen lassen.

So haben wir es zunächst angedacht. Inzwischen hat uns allerdings der Eigentümer des privaten Waldgebietes untersagt, eine Wanderung mit mehreren Menschen durch seinen Wald zu veranstalten. Ihm liegt die Ruhe des Wildes am Herzen und wir sollten die Waldwege nicht verlassen. Der Uferweg am Schweriner See ist jedoch ein öffentlicher Wanderweg und dieser ist von jederman nutzbar und außerdem aus pilztechnischer Sicht besonders interessant. 

Wichtig ist zu wissen, dass es nicht verboten ist, die Waldwege zu verlassen. Dieses gilt ganz gleich ob Landesforste, Privatwald oder komunaler Waldbestand. Ausgenommen Naturschutzgebiete!

Sie auch unter: http://www.wiligrad.de

http://www.wiligrad-ig.de

Waldregeln:Waldregeln 5430072_t201902080

12. August 2020 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das MTB: 2037/2 – Satow

Attraktiver Perlgras – Laubwald im Heidenholz. Leider ist es viel zu trocken.

Es ging heute in den 2. Quadranten des Meßtischblattes Satow. Neben kleineren Waldarealen und Feuchtgebieten stellt das Heidenholz hier das größte Waldgebiet dar und es war auch das Ziel der heutigen Tour. Es befindet sich knapp südöstlich der A 20 und westlich von Hohen Luckow. Für mich ist das Revier Neuland, aber ich weiß das unser Chef – Kartierer Benno Westphal hier schon unterwegs war. Es gibt also sicher schon einige Funddaten aus diesem Wald b.z.w. aus diesem  Qudranten. Sicher ist jedoch auch, dass im Meßtischblatt Satow noch so manches entdeckt werden kann, da es durch seine Waldarmut nicht zu unseren oft besuchten Gebieten zählt. Heute war allerdings kaum etwas zu holen. Trockenheit ließ kaum einen Frischpilz wachsen und eine Woche Hitze tat ihr übriges. Es war mal wieder eher ein Waldspaziergang. Schade, denn einige Bereiche hätten sicher eine interessante Pilzflora hervorbringen können. Insbesondere dort, wo der Perlgras/Waldmeister Buchenwald, durchsetzt mit Alteichen und Hainbuchen, auf schweren Böden stockt. Große Areale des Gebietes sind aber durch starken Unterwuchs um diese Jahreszeit fast undurchdringlich. Hier würde es allenfalls im Spätherbst, Winter bis zum zeitigen Frühjahr Sinn machen, nach Großpilzen Ausschau zu halten. Auf jedenfall ist das Heidenholz durch das waldarme Gebiet um Satow herum ein wunderbarer Rückzugsort für viele Wildtiere. Das wissen auch die Jäger, wie an zahlreichen Ansitzständen ersichtlich war.

Der Rotbraune Borstenscheibling (Hymenochaete rubiginosa) ist ein häufiger Schichtpilz an alten Eichenstubben.

Noch häufiger findet sich der Dünnschalige Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma verrucosum. Leicht giftig.

Auch hier geht es den wenigen Fichten nicht gut. Sie sterben ab. Immerhin sind vereinzelt junge Exemplare dieser wichtigen Waldbaumart gepflanzt worden. Sehr schön, dass anstatt von Douglasien auch mal wieder an die Fichte gedacht wurde. Der Baum muss unseren Wäldern auch in Zukunft erhalten bleiben!

Ein Stubben mit Grünblättrigen Schwefelköpfen (Hypholoma fasciculare) erfreute mich. Neben den Kartoffelbovisten, die einzigen Frischpilze, die ich  heute sah.

Mit einem weiteren Bewohner toten Eichenholzes schließt sich der Kreis. Eichenwirrling (Daedalea quercina).


Die Handvoll Arten von MTB: 2037/2 – Heidenholz: Striegeliger Schichtpilz, Echter Mehltau, Rotbrauner Borstenscheibling, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Grünblättriger Schwefelkopf und Eichenwirrling.


Wer Lust auf eine mykologischen Bestandsaufnahme hat, ist gerne dazu eingeladen.

Einfach anrufen oder eine E – Mail zusenden.

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08. August 2020 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr der Gemeinen Stinkmorchel

Sie führte durch den Staatsforst Tarnow

Pilzwandern im Jahr der Gemeinen Stinkmorchel ist das Motto aller Wanderungen in diesem Jahr, denn die Deutsche Gesellschaft für Mykologie hat diesen unverschämten Rutenpilz zum Pilz des Jahres 2020 erkoren. Jedes Jahr wird eine markante Großpilzart ausgewählt, die jeder aufmerksame Beobachter mit ein wenig Erfahrung erkennen und bestimmen kann, ohne erst tiefer in die wissenschaftliche Pilzkunde einsteigen zu müssen. Oft sind es aber auch seltenere Arten, von denen man sich eventuell neue Funddaten erhoft oder sie sollen für gefährdete Pilzarten und deren Lebensräume sensibilisieren. Dabei spielt es keine Rolle ob essbar, ungenießbar oder giftig. Für die Stinkmorchel treffen zwei Wertigkeiten zu. Sie ist sowohl essbar, wie auch ungenießbar. In der Küche wird nur das embrionale Entwicklungstadium, das sogenante Hexenei der Phallus impudicus verwendet. Der ausgereifte Fruchtkörper, wie oben im Bild zu sehen, ist hingegen für bestimmte Insekten, allen voran Fliegen, unwiderstehlich. Sie haben den sporentragenden, olivgrünen Schleim hier bereits abgeweidet. Auch Ameisen scheinen ein Interesse an ihr zu haben. Ihr starker, aasartiger Geruch lockt die Fliegen in Schwärmen an. Ein Trick der Natur, denn die Insekten sorgen für die Verbreitung ihrer Sporen. Stinkmorcheln haben wir heute jedoch kaum vorgefunden und auch viele andere Großpilze hielten sich zurück. Es hat in den Wochen zuvor zwar immer wieder geregnet, der Sommer war aber bisher sehr unterkühlt. Erst seit wenigen Tagen hat sich hochsommerliches Hitzewetter eingestellt, das unsere besseren Buchenwälder endlich etwas erwärmen kann. Ich denke, dann können wir auch hier in den nächsten Monaten einiges erwarten, ergiebige Niederschläge vorausgesetzt. Bisher gab es eher auf Sandböden einiges an jahrerszeittypischen Großpilzen, bis hin zu Maronen – Röhrlingen.

Ab August setzt die neue Wachstumsphase vieler einjähriger Porlinge ein. Hier ist es der Halbresupinate Weichporling (Skeletocutis nivea) an totem Laubholz. Ungenießbar.

Und hier bilden sich die Konsolen des Grauweißen Saftporlings (Oligoporus tephroleucus) heraus. Ungenießbar.

Der Stiel des Violettstieligen Täublings (Russula violeipes) ist oft mehr oder weniger violett überlaufen, kann aber auch komplett weiß bleiben. Essbar.

Je nach dem, welche Strecke der Fruchtkörper von seinem Ausgangspunkt, einer im Waldboden befindlichen Buchenwurzel, zurück legen muss, dem entsrechend lang es auch die Phahlwurzel des Gemeinen Wurzel – Schleimrüblings (Xerula radicata). Hüte essbar.

Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) wächst nicht nur, so wie hier, an Fichte, sondern an verschiedenen Tothölzern, auch von Laubbäumen. Daher ist sein zweiter, deutscher Name Fichtenporling etwas irreführend. Ungenießbar.

Die Überreste des Pilz des Jahres 2020 locken viele Waldbewohner an.

Der leicht giftige Gefleckte Rißpilz (Inocybe maculata) ist ab August ein häufiger Pilz etwas basischer Waldwegränder.

Bei dem trockenen Hitze – Wetter sind die typischen Hüllreste (Flecken)  auf dem Hut besonders gut ausgebildet.

Schwefelgelbe Stiele, grünliche Lamellen und bitterer Geschmack ist eine Merkmalskombination, die den giftigen Grünblättrigen Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare) leicht erkennen lassen.

Am Fuße eines mächtigen, abgebrochenem Rotbuchenstamms wachsen mehrere Lackporlinge. Ein Flacher Lackporling kommt für mich nicht in betracht. Ich denke, der Kupferrote Lackporling (Ganoderma pfeifferi) wäre am wahrscheinlichsten. Eine recht seltene Art.

Die Volva ist hier leider im Waldboden geblieben, aber der rotbräunliche, stark gereifte Hutrand ist ein weiteres Merkmal des Rotbräunlichen Scheidenstreiflings (Amanita fulva). Essbar, aber roh giftig.

Vereinzelt gab es mal einen Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha), sowohl in seiner violettblauen, wie auch grünen Form. Seine Lamellen sind nicht brüchig, sondern anschmiegsam wie eine Frau. Sehr guter Speisepilz.

An Röhrlingen waren nur einige Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron) auszumachen.

Aber neuerdings gehören die giftigen Kartoffelboviste nicht mehr zu den eigentlichen Bauchpilzen, sondern ebenfalls zu den Röhrlingen. Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum).

Soweit eine kleine Aufarbeitung der heutigen Pilzwanderung, an der 6 Pilzfreunde beteiligt waren. Aus gründen der Corona – Abstandsregelungen verzichteten wir auf ein Gruppenfoto.

Wann startet die nächte Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

05. August 2020 – Mittwochs-und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch für interessierte Pilzfreunde

Das Meßtischblatt 2037 – Satow ist an der Reihe

Fichtenforst bei Radegast. Im Hintergrund Buchenwald. 05.08.2020.

Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus).

Ein neues Meßtischblatt beginnt. Ich habe es geviertelt und ab heute geht es mittwochs jeweils in einen der vier Quadranten. Leider glänzt dieses MTB nicht gerade durch seinen Waldreichtum. Wir müssen uns jeweils mit kleineren Wäldern und Wäldchen zufrieden geben. Aber ich denke, es muss nicht immer ein riesiges Waldgebiet sein. Manchmal sind gerade diese eher unscheinbaren Reviere sehr interessant und können eine wahre Fundgrube darstellen. So sind im 1. Quadranten eine ganze Reihe kleiner Wäldchen vorhanden. Die etwas größeren davon befinden sich bei Radegast und waren auch mein heutiges Ziel. Teils kraut- und unterwuchsreicher Laub- und Nadelforst, teils aber auch kleinere Bereiche, die besonders im Herbst auch für den Kochtopfmykologen interessant sein könnten. Aufgrund von recht trockenen Verhältnissen war heute leider kaum etwas zu finden. Selbst Holzbewohner wie Porlinge und Schichtpilze konnte ich kaum entdecken. Da das Revier sehr begrenzt war, versuchte ich noch in weitere, kleine Wäldchen in diesem Quadranten auszuweichen, aber sie erschienen mir doch zu sehr verkrautet, so dass ich mich mit dem Wenigen, was die Wälder bei Radegast zu bieten hatten, zufrieden geben mußte.

Der Gemeine Violettporling (Trichaptum abietinum) an einem toten Fichtenstamm.

Er teilt sich das Substrat mit dem Rotrandigem Baumschwamm (Fomitopsis pinicola).

Am rande einer kleinen, asphaltierten Waldstraße konnte ich einige Leopardenfell – Hartboviste (Scleroderma areolatum) entdecken.

Auch diese Gefleckten Rißpilze (Inocybe maculata) waren hier zuhause. Die mikroskopische Untersuchung bestätigte meine Feldbestimmung. Sporen bohnenförmig und dazu ein angenehm würziger Duft, der an den Sommertrüffel erinnern soll. Mich störte zunächst die Gelbverfärbung an den Frasstellen, aber die Art darf gelbliche Fleischtönungen aufweisen. Kaum giftig, aber trotzdem zu meiden.


Hier die Miniatur – Artenliste von MTB 2037/1 – Wald bei Radegast: Angebrannter Rauchporling, Gallen – Röhrling, Eichen – Mehltau, Judasohr, Gemeiner Violettporling, Rotrandiger Baumschwamm, Leopardenfell – Hartbovist und Gefleckter Rißpilz.


Wer Lust hat auf eine fachkundige Pilztour zu gehen, kann sich unter folgenden Telefon – Nummern oder auch per E- Mail mit dem Steinpilz – Wismar in Verbindung setzen.

Tel:: 03841/228917 – Handy: 0173/6977213 oder

E- Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

02. August 2020 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Es geht in die Wälder bei Raben Steinfeld

Treff am Sonntag, dem 02. August 2020, um 08.00 Uhr auf dem Parkplatz gegenüber dem Zeughaus in Wismar, in der Ulmen Straße. Je nach Möglichkeit können auch Fahrgemeinschaften gebildet werden. Garantie dafür besteht allerdings nicht. Zweittreffpunkt für mögliche Gäste könnte gegen 09.15 Uhr in Raben Steinfeld am Findlingsgarten sein.

Nach den Sommerferien in M-V wollen wir wieder auf Vereinsexkursion gehen. Für die heutige Sonntagstour habe ich die waldreiche Umgebung von Raben Steinfeld, unweit der Landeshauptstadt Schwerin, ausgewählt. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten, die wir nutzen können. Am reizvollsten ist natürlich eine Tour am Ufer des Schweriner Sees entlang bis nach Görslow. Hierfür sind aber mindesten zwei Autos von nöten, da wir von A nach B wandern würden und  Fahrzeuge umgesetzt werden müßten, will man nicht retoure laufen. Andererseits stehen das Hohe Holz und die umfangreichen Wälder des ehemaligen Staatsforst Raben Steinfeld zu Verfügung. Auch ein Abstecher an den Pinnower See wäre denkbar. Unter dem Motto „kommt Zeit, kommt Rat“, werden wir kurzfristig entscheiden, wo es hin gehen kann b.z.w. soll.

Die Tour kann bis zum frühen Nachmittag andauern.

Für Nichtvereinsmitglieder wird eine Teilnahme Gebühr von 10,00 € erhoben.


Achtung! Die Unwetterzentrale hat für ganz M-V Vorwarnungen vor kräftigen Gewittern der Stufe rot mit der Gefahr von Starkregen, Hagel und Sturmböen ausgegeben. Beginnend ab heute 5.00 Uhr bis 23.00 Uhr. Siehe auch unter: http://www.unwetterzentrale.de

In der ausführlichen Wetteranalye, die im obigen Wetter – Widged nachzulesen ist, besteht auch gerade wegen der bei uns lagernden trockenen Warmluft die Gefahr von Downburst (schweren Gewitterstürmen) und in Kaltfrontnähe auch vereinzelter Tornados! Keine Wetterlage um in den Wald zu gehen! Die Veranstaltung muss ich unter diesem Gesichtspunkt leider ausfallen lassen!

Die meisten Wettermodelle sehen allerdings die Hautgewitteraktivität in der kommenden Nacht bis in die Frühstunden.


 

29. Juli 2020 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch für interessierte Gäste

Sie führte in das MTB: 2339/4 – Krakow am See

Der Bossower Forst gehört zum Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide.

Zum letzten mal ging es in das MTB 2339 – Krakow am See. Der 4. und damit letzte Quadrant stand auf dem Programm. Die Waddingstannen, südöstlich von Krakow am See, hätten das Ziel sein können. Weiter südlich Bereiche der Nossentiner/Schwinzer Heide, westlich des Krakower Obersees. Auch östlich des Sees liegt noch ein Waldareal, welches hätte infrage kommen können. Es gab also reichlich Auswahl. Da sich noch eine Interessentin zu dieser Tour eingefunden hatte, und wir mit zwei Fahrzeugen zum Ziel fuhren, entschied ich mich für den Bossower Forst, gleich an der Bundesstraße. Überwiegend Nadelwald mit älteren Kiefern und Fichten. Das Frischpilzaufkommen hatte im Vergleich zu den Vorwochen zwar etwas nachgelassen, aber sowohl für meine Datensammlung, wie auch für die abendliche Pilzmahlzeit meiner Begleiterin war gesorgt.

Während der Filzröhrling nicht mehr eindeutig zuzuordnen war, so konnte ich immerhin den Goldschimmel (Hypomyces chrysospermus) als Pilzart notieren.

Der Schmerling oder Körnchen – Röhrling (Suillus granulatus) gehört zu den Schmierröhrlingen. Diese werden nicht vom auf Röhrlinge spezialisierten Goldschimmel befallen.

Standen dicht beeinander unter Eiche. Bei beiden laufen hier die Lamellen etwas zum Stiel herunter. Beim oberen, dem Wasserfleckigen Röteltrichterling (Lepista gilva) können diese vom Hut abgelöst werden. Beim unteren Eichenmilchling (Lactarius quietus) funktioniert das nicht, dafür tritt aus ihnen ein weißlicher Milchsaft aus. Beide essbar.

Neben dem weißen, mildem bis leicht herben Milchsaft, ist oft auch ein etwas zonierter Hut und ein charakteristischer Geruch nach Blattwanzen typisch für diesen Eichenbegleiter. Eichen – Milchling (Lactarius quietus).

Violette Lacktrichterlinge (Laccaria ametystea) sind in manchen Jahren als Massenpilze im Buchenwald zu finden. Sie werden gerne mal mit eingesammelt.

Leicht giftig ist der Ranzige Trichterling (Clitocybe phaeopthalma). Er ist gut an seinem charakteristisch unangenehmen Geruch zu erkennen.

Ein intakter, schimmelfreier Filzröhrling, der Filzige Röhrling oder besser bekannt unter der Bezeichnung Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus).

Gelbe Eierschwämme (Cantharellus cibarius) gab es heute reichlich und in satten, ausgewachsenen Exemplaren. Das Abendbrot für meine Begleiterin ist gesichert.

Ein besonders üppiges Exemplar des Gezonten Dauerporlings (Coltricia perennis).

Ein kleines Büschel Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) an einem alten Buchenstumpf. Gut sind die kleinen Schüppchen am Stiel zu erkennen.

Der Getropfte Saftporling (Oligoporus guttulatus) war vor einiger Zeit noch ein recht seltener Fichtenbesiedler in unseren Breiten. Er ist deutlich häufiger geworden. Die getropften, wasserfleckigen Strukturen werden von sogenannten Guttationströpfchen gebildet.

Guttationströpfchen am Zuwachsrand eines Rotrandigen Baumschwamms (Fomitopsis pinicola). Der Pilz kommt sozusagen ins Schwitzen und durch den erhöhten Wasserdurchlauf werden benötigte Nährstoffen ausgefiltert.

Einfach wunderschöne Farbtupfen, diese Pilztierchen vom Himbeeroten Schleimpilz (Tubifera ferruginosa). Immer an altem Nadelholz (Kiefer, Fichte).

In der Regel um alte Buchenstubben herum findet sich die Vielgestaltige Holzkeule (Xylaria polymorpha). Ein Schlauchpilz!

Damit enden meine Mittwochsexkursionen durch den Naturpark Nossentiner/ Schwinzer Heide.


Die Artenliste von MTB 2339/4 – Bossower Forst (Nossentiner/Schwinzer Heide): Goldschimmel, Perlpilz, Körnchen – Röhrling, Mehlpilz, Wasserfleckiger Röteltrichterling, Eichen – Milchling, Violetter Lacktrichterling, Ranziger Trichterling, Fleischroter Lacktrichterling, Weinroter Graustieltäubling, Echter Mehltau, Birken – Speitäubling, Flatter – Milchling, Grauer Nitrat – Helmling, Blutmilchpilz, Gemeiner Violettporling, Echter Zunderschwamm, Fuchsiger Scheidenstreifling, Herber Saftporling, Maronen – Röhrling, Kahler Krempling, Grasgrüner Täubling, Brennender Rübling, Klebriger Hörnling, Fichten – Wurzelschwamm, Runzliger Schichtpilz, Gelbbräunlicher Trichterling, Heftel – Nabeling, Echter Pfifferling, Weißmilchender Helmling, Ohrlöffel, Gezonter Dauerporling, Stockschwämmchen, Schmetterlings – Tramete, Getropfter Saftporling, Rotrandiger Baumschwamm, Waldfreund – Rübling, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Behangener Trompetenschnitzling, Vielgestaltige Holzkeule, Buckel – Tramete und Schuppiger Sägeblättling


Bei Interesse einfach anrufen oder eine Mail zusenden.

Tel.: 02841/228917 – Handy: 0173/6977219

E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de 

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

25. Juli 2020 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr der Gemeinen Stinkmorchel

Sie führte durch den Wald Demen/Buerbeck

Sandige Laub- und Nadelwälder prägen dieses Gebiet, in dem ich die ersten Pilze meines Lebens als Kleinkind sammelte und mit vermeintlich giftigen Täublingen Fußball spielen durfte. Hier wurde der Grundstein für meine Zuneigung zu den Pilzen gelegt, die sich wie ein roter Faden durch mein Leben ziehen sollten. Etwa 1 ha des Waldstückes am Beginn der Wanderung liegt immer noch im Privatbesitz unserer Familie. Angesagt waren in meiner Kinderzeit nur Pfifferlinge, die es hier damals noch reichlich gab. Auch in der heutigen Zeit sind sie hier noch zu hause und könnten uns erfreuen. Typisch für diese sandigen Wälder sind im Sommer auch oben zu sehende Pantherpilze. Sie gehören zu unseren wichtigsten und gefährlichsten Giftpilzen! Wer Perlpilze zum essen sammelt, muss diesen, seinen Doppelgänger, gut abgrenzen können. Die Chancen standen nicht schlecht, beiden Arten heute zu begegnen. Und so war es auch. Panther– und Perlpilze gab es reichlich und jeder der zahlreichen Teilnehmer konnte für sich, sofern Interesse bestand, unter den Erläuterungen des Fachmanns die relevanten Unterschiede am lebenden Objekt in allen Entwicklungsstadien, wie auch die Variationsbreite dieser beiden wichtigen Arten, studieren.

So hatte sich heute eine überraschend große Gruppe von Pilzfreunden am Waldrand in Demen zu dieser geführten Lehrwanderung eingefunden. Auch eine Reporterin vom NDR in Schwerin begleitete uns ein Stück weit und wird am Sonntag, dem 02. August 2020, um die Mittagszeit auf NDR 1 – Radio M-V darüber berichten. Die Pilze schienen zu wissen, das wir heute mit einer 26 – köpfigen Gruppe den Wald auf der Suche nach ihnen durchstreifen wollten, denn sie sproßen fast auf Schritt und Tritt. Nicht nur die Anzahl der Teilnehmer, auch das Frischpilz – Aufkommen erinnerte an herbstliche Verhältnisse. Vor allem Täublinge, Milchlinge, Wulstlinge, Riesenschirmpilze und Champignons zeigten sich  zahlreich. Aber auch die beliebten Röhrlinge waren mit von der Partie. Vor allem einige Vertreter der Filz – Röhrlinge, aber auch Schmierröhrlinge und einzelne Rauhfüße sowie Dickröhrlinge, vertreten durch echte Steinpilze.

Zur Einstimmung brachte uns dieser glückliche Pilzfreund gleich einen jungen und druckfesten sowie imposanten Riesenbovist mit. Er macht gleich eine mehrköpfige Familie satt.

Auch diese Großschirmpilze hatte er dabei. Gefunden in einem Gewächshaus auf reicher Gartenerde. Solche rötenden Riesenschirmpilze sollten gemieden werden. Es könnte sich um den Gift – Riesenschirmpilz (Macrolepiota venenata) handeln. Daher ist auch die Gartenform des Safran – Schirmpilzes zu meiden.

Der deutliche hell – dunkel Kontrast auf der beschuppten Hutoberfläche steht für den Garten, wie auch Gift – Riesenschirmpilz. Der essbare Safran – Schirmpilz des Waldes ist viel dichter beschuppt, so das kaum weißliches Hutfleisch auzumachen ist.

Nach kurzer Begrüßung und dem Einsammeln der Kontaktdaten starteten wir zu unserer Tour.

Der erste, stark giftige Pantherpilz (Amanita pantherina) ließ nicht lange auf sich warten. Typisch sind u. a. die weißen Hüllreste auf dem Hut, die allerdings auch fehlen können.

Bei den essbaren Perlpilzen und dem Grauen Wulstlingen sind diese grauschorfig.

Dieser Maronen – Röhrling sollte nicht mehr verzehrt werden und kann gleich im Wald bleiben. Er ist bereits vom parasitischen Goldschimmel befallen, der den Speisepilz giftig macht.

Weiter geht es durch die sandigen Wälder zwischen Demen und Buerbeck.

Der Dickschalige Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum) wurde früher in hauchdünnen Scheiben als Würzpilz, ähnlich wie Tüffeln, verwendet. Manchmal sollen diese Edelpilze von Ganoven mit ihm gefälscht worden sein. Da er Irritationen des Verdauungstraktes auslösen kann, wird dieser Bauchpilz zu den leicht giftigen Pilzarten gestellt. Alle Liebhaber von Bovisten und Stäublingen sollten ihn kennen und von den essbaren Arten abgrenzen können.

Hier nochmal zwei taufrische Exemplare des stark giftigen Pantherpilzes. Keinerlei röten am gesamten Fruchtkörper und wie man sieht, fast ohne weiße Hüllreste auf dem Hut. Dafür eine leicht fragile und vergängliche, oberseits ungeriefte Manschette am oberen Stielbereich und eine umrandete, knollig verdickte Stielbasis.

Ein nicht mehr ganz junger Steinpilz (Boletus edulis) mitten auf dem sandigen Waldweg. Die Tiere des Waldes haben schon mal vorgekostet.

Diesen weichfleischigen und einjährigen Grauweißen Saftporling (Oligoporus tephroleucus) finden wir ab Hochsommer an verschiedenen Laubhölzern, meist von Buche. Hier wuchsen gleich drei imposante Fruchtkörper an einem toten Birkenstamm. Trotz seines eher milden Geschacks ist er ungenießbar. Der ähnliche Herbe Saftporling wächst an Nadelholz und ist gallebitter.

Die Fuchsigen Scheidenstreiflinge (Amanita fulva) waren heute zahlreich vertreten. Sie dürfen in den Sammelkorb gelegt werden. Man achte auf die Hüllreste an der Stielbasis (Scheide) und den stark gerieften (gestreiften) Hutrand. Es gibt noch weitere und auch essbare Arten mit anderen Hutffärbungen.

Genau wie die Scheidenstreiflinge ist auch der Rehbraune Dachpilz ein mässiger Speisepilz und besonders für Mischgerichte geeignet.

Am besten man verwendet nur die Hüte der Dachpilze solange die Lamellen, so wie hier, noch weißlich gefärbt sind. Bei zunehmender Sporenproduktion verfärben sie sich fleischfarben.

Häufig waren heute die nicht empfehlenswerten Kremplinge, wie Samtfuß- und Kahler Kremling (Paxillus involtus), der hier zu sehen ist. Dieser ist auch potentiel gefährlich, da er in seltenen Fällen zu heftigen, allergischen Reaktionen führen kann.

Eine vielversprechende Waldkannte mit Birken- und Steinpilz – Alarm.

Der Birkenpilz (Leccinum scabrum) gehört zu den Rauhfüßen und ist als Mykorhizza – Partner streng an die Birke gebunden.

Echte Steinpilze (Boletus edulis) finden wir vorzugsweise unter Fichten (Fichten – Steinpilz), aber genausogut unter Rotbuchen. Gelegentlich im Kiefernwald oder auch vereinzelt bei Eiche. Die unter Birken vorkommende Form wird von einigen Autoren als eigenständige Art betrachtet.

Im Gegensatz zum Steinpilz, besitzt der Maronen – Röhrling, der gelegentlich auch eine boletiode Erscheinungsform annehmen kann, keine Netzzeichnung auf dem bräunlichen Stiel. Röhren und Fleich blauen meist, während bei Steinpilzen keinerlei Verfärbungen zu beobachten sind.

Ist der Getäfelte- oder Hasen – Stäubling (Calvatia utriformis) innen noch weiß und schnittfest, kann er ähnlich wie der Riesenbovist in Scheiben geschnitten und gebraten werden.

Die Körbe füllen sich allmählich.

Um einen alten Stubben herum büschelweise Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus). Jung und ohne Alkohol essbar.

Ein Myxomycet = Schleimpilz. Um welches Pilztierchen es sich bei diesem schleimig – schlabbrigen Etwas handelt, konnte ich noch nicht ermitteln.

Ältere Riesenschirmpilze sind daran zu erkennen, das ihre Lamellen nicht mehr weißlich, sondern graubräunlich und fleckig werden. Auch der Hut darf sich nicht verwelkt anfühlen, sondern muss noch Spannung besitzen. Diese Exemplare sollten lieber im Wald bleiben.

Das Fleisch des Maronen – ähnlichen Schwarzblauenden Röhrlings (Boletus pulverulentus) verfärbt sich bei der leisesten Brührung oder Verletzung innerhalb weniger Sekunden über tief blau bis fast zu schwarz. Essbar.

Ein noch junger Riesenschirmpilz (Macrolepiota procera).

Diese farbenfrohen Blutroten Röhrlinge (Xerocomus rubellus) sind nicht mehr die Jüngsten und sind auch schon vom Goldschimmel befallen. Ansonsten essbar.

Dafür sind diese leckeren Kupferroten Gelbfüße (Chroogomphus rutilus) im besten Stadium. Aber auch bei ihnen muss man auf einen speziellen Schimmel achten, der gerne die Lamellen dieses eigentlichen Röhrlings befällt.

Dieser schöne Schirmpilz muss noch mit!

Die Tour dauerte bis zum frühen Nachmittag an.

Wir verabschieden uns aus dem Wald bei Demen/Buerbeck und bedanken uns ganz herzlich für den unverhofften Pilzsegen.

Wann startet die nächste Lehrwanderung? – Siehe unter Termine!

22. Juli 2020 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das MTB: 2339/3 – Krakow am See

Die Neu Samitter Tannen am 22. Juli 2020.

Der 3. Quadrant des Meßtischblattes Krakow am See besteht fast vollständig aus Wald und Seen. So der Langsee, der Schwarze See, dem Krummen See oder dem Bossower See sowie fast undendlich viel Wald der Nossentiner/Schwinzer Heide, mit den integrierten Neusammiter Tannen. In Neu Sammit gibt es die kleine und liebevoll gestaltete Waldschule „Klaabusterul“. Vor wenigen Jahren führte hier eine erfolgreiche Pilzwanderung hin und das Gebiet war auch das Ziel der heutigen Kartierungsaktion. Für den volkstümlichen Pilzsammler ein klassisches Revier, wo er zu gegebener Zeit auch richtig fündig werden kann. Uns sollte heute aber alles an Großpilzen interessieren, was wir im Feld ansprechen können. Wenn dazu vieleicht auch eine kleine Pilzmahlzeit heraus springen sollte, wäre es ideal und das war auch der Fall. Ich hatte also Gäste dabei, Mutter und Tochter, die sich sehr interessiert zeigten. Nicht nur die Speisepilze, auch alle anderen Pilzfunde ließen sie sich geduldig erklären. Es wurden Fotos und Notitzen gemacht und am Ende war ein kleines Abendbrot sicher und ihr Artenhorizont hat sich sicher etwas erweitert. Eigentlich sind diese sandigen Nadelwälder eher etwas für die Herbstmonate, aber der unterkühlte und zeitweise feuchte Sommer ließ schon einiges sprießen.

Wir starteten an der Waldschule „Klaabusterul“.

Hier wurde u. a. Eichenholz verarbeitet, welches der Eichenwirrling (Daedallea quercina) abzubauen trachtet.

Auf dem Gelände der „Klaabusterul“ zeigte sich auch dieser Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus).

Auch diese Trichterlinge wuchsen dort sehr gesellig. Es handelt sich um den Feinschuppigen Trichterling (Clitocybe squamulosa). Eine Art, die eher in Gebirgsregionen und in Skandinavien zu hause sein soll, kommt in Mecklenburg als Begleitart von Fichten und Kiefern allerdings nicht selten vor. Er ist für mich einer der elegantesten und anmutigsten Blätterpilze. Eine sehr schöne Farbzeichnung findet sich in M.H.K., Bd. 3 auf Seite 327. Essbar.

Der große, rote Apfel – Täubling (Russula paludosa) findet sich in den klassischen, sauren Nadelwäldern, in denen der Maronen – Röhrling gerne Massenbestände ausbildet. Er ist ein sehr guter Speisepilz. Aber Vorsicht. Hier gibt es auch ähnliche, scharf schmeckende Täublinge. Vorherige Kostprobe der Lamellen ist anzuraten.

Einen schönen Anblick liefert natürlich auch der Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus). Er ist in diesem Sommer ein sehr häufiger Vertreter in unseren Nadelwäldern und bevorzugt Fichtenholz als Substrat. Geringwertig.

Der gebrechliche, aber farbfreudige Kiefern – Täubling (Russula cessans) ist eigentlich ein Herbstpilz des sandigen Kiefernwaldes. Aber da die Witterung eher herbstlich, als sommerlich daher kommt, hat auch er sich bereits aus dem  Waldboden getraut. Essbar, aber von einem eher unangenehmen Geschmack.

Hin und wieder mal ein Nest sehr schöner Pfifferlinge (Cantharellus cibarius).

In satten Gelbtönen leuchten auch die Gold – Röhrlinge (Suillus greviley). Eine Schmierröhrlingsart die streng an die Lärche gebunden ist.

Während viele Röhrlinge bei Verletzung blauen, zeigen Schmierröhrlinge dieses Verhalten nicht. Ihr Fleisch bleibt entweder unverändert oder es bräunt etwas. Bei diesen Gold – Röhrlingen (Suillus greviley) gut zu sehen. Selbst die Kriechspuren der Schnecke haben sich verfärbt.

Am Hexenwinkel. Das Hexlein war gerade außer Haus.


Die Artenliste von 2339/3 – Neu Samitter Tannen: Eichenwirrling, Schmetterlings – Tramete, Striegelige Tramete, Birken – Blättling, Eichen – Filzröhrling, Feinschuppiger Trichterling, Samtfuß – Krempling, Geriefter Weichtäubling, Breitblättriger Rübling, Zaunblättling, Perlpilz, Himberroter Schleimpilz, Kiefern – Braunporling, Eichen – Mehltau, Narzißengelber Wulstling, Brennender Rübling, Apfel – Täubling, Fuchsiger Scheidenstreißfling, Maronen – Röhrling, Flatter – Milchling, Klebriger Hörnling, Echter Pfifferling, Gallen – Röhrling, Gebänderter Dauerporling, Kahler Krempling, Jodoform – Täubling, Gemeiner Violettporling, Pantherpilz, Kiefern – Täubling, Falscher Pfifferling, Waldfreund – Rübling, Buckel – Täubling, Herber Saftporling, Spindeliger Rübling, Zweisporiger Champignon, Goldgelber Lärchenröhrling, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Flaschen – Stäubling, Gesäter Tintling, Rötlicher Borstenscheibling, Fleischroter Speisetäubling, Weißer Anis – Champignon, Grauer Erdritterling, Goldschimmel, Widerlicher Kammtäubling, Gelbbräunlicher Trichterling und Beutel – Stäubling.


Die Neu Samitter Tannen sind Teil des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide.

 Wer also Lust zu einer Pilzexkursion hat, kann sich unter folgenden Telefon – Nummern melden oder eine Mail zusenden.

Tel.: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219

oder E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

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15. Juli 2020 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch exclusiv für interessierte Gäste

Es ging in das MTB: 2339 – Krakow am See

Das überwiegend von Laubbäumen gebildete Waldgebiet an der Marienhofer Weiche bei Krakow am See am 15.07.2020.

Heute war der 2. Quadrant des Meßtischblattes Krakow am See an der Reihe. Hier sind die Wälder nördlich des Krakower Binnensees  angesagt. Uferbereiche, aber auch flächige Waldstücke mit weiteren Seen. Es herrscht also reichlich Auswahl für eine hoffentlich kurzweilige und interessante Exkursion. Ich suchte das Waldgebiet an der Marienhofer Weiche aus. Hier war ich im Rahmen meiner Mittwochsexkursionen schon einrmal im trockenen Frühjahr 2018 zugange. Trotz Feuchtigkeit und fortgeschrittener Jahreszeit sah es Großpilztechnisch heute leider nicht viel besser aus. Schade eigentlich, denn es sieht hier gut aus und es handelt sich sowohl für Mykophagen als auch für Mykologen um ein vielversprechendes Revier.

Resupinat an liegendem Laubholz der Ockerrötliche Resupinat – Stacheling (Steccherinum ochraceum).

An dünnen, in der Humusschicht liegenden Laubholzzweigen findet sich mitunter zahlreich der Halsband – Schwindling (Marasmius rotula).

Ein untypischer, stark von Schnecken zerfressener Grauer Wulstling (Amanita excelsa). Die Schnecken lassen bei diesem, zur Zeit feuchtem Wetter, in den Laubwäldern kaum etwas unversehrt.

Ein Fuchsiger Scheidenstreifling (Amanita fulva) schiebt sich aus dem Sphagnum eines Moores heraus.

Ein recht lang gestrecktes Birkenmoor und sicher zum Herbst zu ein interessantes Gebiet, nicht nur für Moor – Birkenpilze.

Und bei reichlich Birken – Totholz war auch das Flächige Eckenscheibchen (Diatrype stigma) nicht weit weg. Wir finden es auch an anderen Laubholzarten, aber bei der weißlichen Birkenrinde bilden die sich darunter entwickelnden Pyrenomyceten einen wunderbaren Kontrast, wenn sie die diese erst aufgesprengt haben.

Dieses Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron) soll der einzige Röhrling gewesen sein, den ich heute im Wald an der Marienhofen Weiche finden konnte.

Perlgras – Buchenwälder gehören oft zu unseren artenreichsten Revieren. Heute war davon allerdings nicht zu spüren.

Der nicht besonders häufige Eichen – Schichtpilz (Stereum gausapatum) verfärbt sich bei Reibung innerhalb weniger Sekunden blutrot. Er war für mich heute der beste Fund im Kartierungsgebiet.

Wir finden hier nicht nur besseren Perlgras – Buchenwald vor, sondern auch saure Buchen/Birkenbereiche, die besonders für Kochtopfmykologen sehr interessant sein können. Heute herrschte hier leider Flaute.


Die kleine Artenliste von MTB 2339/2 – Marienhofer Weiche: Echter Zunderschwamm, Schmetterlings – Tramete, Blutmilchpilz, Rotrandiger Baumschwamm, Ockerrötlicher Resupinat – Stacheling, Halsband – Schwindling, Striegelige Tramete, Grauer Wulstling, Birken – Zungenporling, Halbresupinater Weichporling, Fuchsiger Scheidenstreifling, Flächiges Eckenscheibchen, Frauen – Täubling, Perlpilz, Rotfuß – Röhrling, Eichen – Schichtpilz und Rehbrauner Dachpilz


Wer also Lust hat mit dem Fachmann auf Pilzpirsch zu gehen ist herzlich eingeladen.

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Tel.: 03841/228917 . Handy: 0173/6977219 oder

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11. Juli 2020 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr der Gemeinen Stinkmorchel

Ziel war die Vierburg Waldung bei Bützow

Buchenbereich in der Vierburg Waldung am 11. Juli 2020.

Die Vierburgwaldung ist für uns kein unbekanntes Revier. Sowohl zu einer öffentlichen Wanderung, damals unter Führung des Bützower Pilzberaters Klaus Warning, wie auch während eines unserer Herbstseminare oder zur Mittwochs- und weiterer Kartierungsaktionen waren wir hier schon unterwegs. Wir haben den Pilzlehrpfad genutzt, den Klaus Warning in Zusammenarbeit mit der Stadt Bützow vor Jahren hier anlegte. Sanderflächen und zum Großen Peetscher See hin auch Torf und Feuchtbereiche finden wir hier vor. Überwiegend, teils Blaubeer – Nadelwald, aber auch immer wieder von Buchen, Eichen und Birken durchsetzt. Bei guten Wachstumsbedingungen ein durchaus pilzreiches Revier. Heute war es allerdings sehr bescheiden.

Wir folgten den Wegweisern des Pilzlehrpfades. Allerdings sind einige von ihnen schon umgekippt und nur an Bäumen angelehnt, so dass die Wegweisung manchmal ein wenig zweifelhaft erscheint.

Wir starten.

Studium der ersten Info – Tafel.

Auf ihr fand ich sogar ein altes Foto von mir wieder, dass ich vor vielen Jahren bei Bad Doberan aufgenommen hatte. Es waren Zunderschwämme.

Der erste Frischpilz wurde entdeckt. Ein Zäher Fadenhelmling (Mycena vitilis). Wie bei einem Faden auch, kann man seinen Stiel verknoten.

Ein Gelege von Blutmilchpilzen (Lycogala epidendron) auf der Schnittfläche eines Kiefernstubbens.

Gut ist die Riefung des Hutrandes bei diesem Gelbbräunlichen Scheidenstreifling (Amanita fulva) zu erkennen. Das er ein Speisepilz ist, wissen auch die Schnecken. Allerdings fressen sie genau so gerne an Giftpilzen!

Leider suchten wir heute die meisten Pilze, die Klaus Warning hier in Form seiner schönen Fotos vorstellte, vergebens.

Einzig einige Mini – Pfifferlinge oder auch mal einen Täubling bekamen wir heute zu Gesicht.

Dafür gab es reichlich Blaubeeren.

Ein essbarer Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus) schiebt sich neben einem alten Baumstumpf empor.

Es war ein Eichenstubben, wie uns diese daran befindlichen Porlinge eindeutig bestätigten. Eichenwirrling (Daedalea quercina).

An Nadelholz findet sich dieser minderwertige Klebrige Hörnling (Calocera viscosa).

Ein Info – Schild zu speziellen Pilzarten, die in diesem Areal auftauchen können.

Insbesondere Birken begleitende Arten, von denen einige außschließlich unter Birken auftreten, andere aber auch bei weiteren Wald- und Parkbäumen wachsen können.

Der Pilz des Jahres 2020 in seiner Jungform als Hexenei. Unter der Schirmherrschaft der Gemeinen Stinkmorchel (Phallus impudicus) stehen alle unsere öffentlichen Wanderungen in diesem Jahr.

Das Röhrenpolster des Gallen – Röhrlings (Tylopilus felleus) ist zunächst weiß und später rosa b. z. w. schmutzig rosa bei Druck. Der Geschmack ist galle bitter, so dass er selbst von Maden verschmäht wird. Anderen Waldbewohnern scheint er aber durchaus zu munden.

Ein Hautkopf im moosreichen Fichtenwald.

Mit etwas Übung sind Hautköpfe, eine Untergattung der Haarschleirlinge, leicht als solches zu erkennen. Die genaue Artbenennung ist aber bei einigen Kollektionen mit gelbräunlichen bis orange Lamellen auch für den Fachmann nicht immer einfach. So tendiere ich bei unserem Fund zum Zimtblättrigen Hautkopf (Cortinarius cinnamomeus). Giftverdächtig.

Hier scheint etwas interessantes entdeckt worden zu sein. Der Fachmann muss her!

Es war leider nur ein herrkömmlicher Perlpilz (Amanita rubescens). Natürlich darf er in den Sammelkorb gelegt werden, denn Perlpilze sind gute Speisepilze.

Gleich daneben ein Blaugrauer Reiftäubling (Russula parazurea). Auch er ist essbar.

Die Tour endete am Mittag.

Wann starten wir zur nächsten Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

08. Juli 2020 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch exklusiv für interessierte Gäste

MTB: 2339 – Krakow am See ging an den Start

Start durch die Cossenheide.

Das Meßtischblatt Krakow am See stand im Jahre 2018 schon einmal im Zuge meiner Mittwochsexkursionen auf dem Programm. Damals im April/Mai, also während des Frühlingsaspektes. Damals gab es aufgrund der gerade beginnenden  Trockenheit, die nahezu die gesamte Pilzsaison andauern sollte, nur wenige Frischpilze. Natürlich war es auch der frühen Jahreszeit geschuldet. Nun befinden wir uns im Sommeraspekt und der kann durchaus schon recht vielseitig sein. Zumindest wenn es nicht zu trocken sein sollte. Im 1. Quadranten befindet sich die Cossenheide als größtes und zentrales Waldgebiet. Auch weiter nördlich schließen sich noch Wälder an, wie die Stüde. Ich habe die Cossenheide, ein Ausläufer der Nossentiner/Schwinzer Heide, auch dieses mal als Zielgebiet gewählt. Dazu begleitete mich auch Irena. Von echter Heide sind wir hier allerdings weit entfernt. Es handelt sich im wesentlichen um einen ganz normalen Forst auf sandigem Untergrund, der zum Teil in den letzten Jahren stark forstwirtschaftlich genutzt wurde. Das Frischpilzaufkommen war allerdings recht bescheiden.

Gleich zu Beginn entdeckte Irena eine Stelle mit ansehnlichen Pfifferlingen (Cantharellus cibarius). Die Art sollte unser ständiger Begleiter werden und entpuppte sich heute als die häufigste Frischpilzart neben zahlreichen Waldfreund – Rüblingen.

Junge Wurzel – Schleimrüblinge (Xerula radicata) schoben neben einem alten, morschen Laubholzstubben an die Oberfläche.

Ein aufziehender Schauer sorgte zwischenzeitlich für feuchte Verhältnisse.

Als Erdschieber betätigt sich hier ein Papagei – Täubling (Russula ionochlora) am Wegesrand.

Auf dem Mittelstreifen eines bemoosten Kiefernwaldweges erfreuten uns diese Ohrlöffel (Auriscalpium vulgare).

Nicht weit davon entfernt ganze Inseln von frischen Waldfreund – Rüblingen (Collybia dryophila) in der Nadelstreu von Waldkiefern.

Links verbuschter Kiefernforst, rechts Jungeichen – Busch.

Rustikaler Hinweiß auf eine nicht nur für Radler willkommene Rast- und Schutzhütte.

Das wäre auch für eine unserer Nachtwanderungen genau das Richtige.

Zwei Wulstlinge am Rande eines Fichtenforstes. Vorne der Graue Wulstling (Amanita excelsa) und dahinter der Narzißengelbe Wulstling (Amanita gemmata).

Zum Schluß reichte es sogar für eine kleine Pfifferlingspfanne zum Abendbrot.


Die Artenliste von MTB 2339/1 – Cossenheide: Waldfreund – Rübling, Perlpilz, Echter Pfifferling, Striegeliger Schichtpilz, Klebriger Hörnling, Brandkrustenpilz, Papagei – Täubling, Rotfuß – Röhrling, Buckel – Tramete, Wurzel – Schleimrübling, Schmetterlings – Tramete, Frauen – Täubling, Löwengelber Stielporling, Breitblättriger Rübling, Rötliche Buchenkohlenbeere, Fuchsiger Scheidenstreifling, Echter Mehltau, Schwefelporling, Bitterer Zapfenrübling, Ohrlöffel, Gelbblättriger Rübling, Rehbrauner Dachpilz, Flächiges Eckenscheibchen, Gemeine Stinkmorchel, Flacher Lackporling, Grauer Wulstling, Narzißengelber Wulstling, Bleigrauer Bovist, Lilablättriger Mürbling, Gelbbräunlicher Trichterling


Die Sonne steht schon tief und wir verabschieden uns von der Cossenheide am 08.07.2020.

Wer also Lust zu einer Exkursion mit dem Fachmann bekommen hat, kann sich gerne anschließen. Einfach anrufen oder eine Mail zusenden.

Tel.: 03841/228917 – Handy: 0173/6977219 oder

E- Mail: steinpilz.wismar @t-online.de

Wann steht die nächste Mittwochsexkursion auf dem Programm? – Siehe unter Termine!

01. Juli 2020 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch exklusiv für interessierte Pilzfreunde

Sie führte in den 4. Quadranten des MTB: 2539 – Plau am See

Buchenbestand im Naturschutzgebiet Plauer Stadtwald am 01.07.2020.

Zum letzten mal ging es in die Region Plau am See. Im 4. Quadranten finden wir den Südteil des Plauer Sees, der mit reichlich Wald umsäumt ist. So beispielsweise der Plauer Stadtwald mit integriertem Naturschutzgebiet, die Bürgertannen am Westufer und östlich Wälder zwischen dem Plauer See und um den Großen Pätschsee sowie um die Ortschaft Suckow herum. Es standen also umfangreiche und abwechslungsreiche Exkursionsgebiete zur Auswahl. Laub- und Nadelwälder, parkartiges Gelände, Seeuferbereiche sowie weitere Feuchtgebiete und Moore. Das Areal dürfte nicht nur für Hobby – Mykologen sehr interessant sein. Ich entschied mich für den Plauer Stadtwald und die Parkanlage auf dem Klüschenberg. Das Wetter war leicht regnerisch und die wenigen Frischpilze des Waldes hatten sich viele Schnecken als Nahrungsquelle erschlossen. Es gibt teilsweise bessere, teils kalkhaltige Böden, aber auch leichtere, saure Waldbereiche.

Gleich zu Beginn begrüßte mich auf der Grasnarbe des Mittelstreifens eines Waldweges ein Einzelexemplar des Eichen – Filzröhrlings (Xerocomus quercinus).

Hungrige Nacktschnecken haben von diesem Netzstieligen Hexen – Röhrling (Boletus luridus) nicht mehr viel übrig gelassen.

Der Nährstoffeintrag in diesen kleinen Waldsee scheint nicht unerheblich zu sein.

Das Ufer des Gewässers säumt eine vielversprechende Mooskannte mit Eichen und Buchen. Neben überständigen Sommersteinpilzen wuchsen hier auch etliche Rotstielige Leder – Täublinge (Russula olivacea). Leider ist hier die meist rötlich überhauchte Stielspitze nur ansatzweise zu erahnen. Sehr guter Speisepilz, kann aber bei einzelnen Personen Unverträglichkeitsreaktionen auslösen.

Durch das Naturschutzgebiet führt ein Lehrpfad mit zahlreichen Info – Tafeln.

Oberhalb des Kletterparks am Klüschenberg befindet sich eine interessante Parkanlage. Genau die richtige Adresse im Hochsommer.

Gelbbräunliche Trichterlinge (Clitocybe gibba) in der Rassenfläche. Ansich ein typischer Wegrandpilz längst vieler Waldwege. Essbar.

Kurzgrasige Plätze liebt der häufige Halbkugelige Ackerling (Agrocybe semiorbicularis).

Der kleinere Bruder des Frauen – Täublings, der Papagei – Täubling (Russula ionochlora), ist sowohl in Parkanlagen wie auch in Laub- und Nadelwäldern ein häufiger und essbarer Sprödblättler.

Ein besonders schmackhafter Leckerbissen ist der Fleischrote Speisetäubling (Russula vesca), mit seiner meist nicht bis zum Hutrand heranreichenden Huthaut.

Eine Insel mit Alteichen zog mein Interesse auf sich.

Auf den Parkrasen ausgreifend wuchsen unter ihnen zahreiche Hexen – Röhlinge. Viele waren bereits überständig.

Es waren aber auch noch genügend jüngere Fruchtkörper vorhanden, die schließlich meinen mitgeführten Weidenkorb halb füllten. Flockenstieliger Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis).

Auf einem feucht über den Waldweg liegenden Buchenstamm breitete sich der Wilde Hausschwamm (Serpula himantioides) aus.

Wer möchte, kann sich hier auf die Spur der Zaubersteine begeben. Ich folgte lieber der Spur der Pilze.

Plaulina ist eine gute Hexe und das Maskottchen der Stadt Plau am See.


Die Artenliste von 2539/4 – NSG Plauer Stadtwald, Park am Klüschenberg: Eichen – Filzröhrling, Echter Zunderschwamm, Rotfuß – Röhrling, Rotrandiger Baumschwamm, Rotstieliger Leder – Täubling, Schmetterlings – Tramete, Striegelige Tramete, Brandkrustenpilz, Angebrannter Rauchporling, Netzstieliger Hexen – Röhrling, Sommersteinpilz, Grauer Wulstling, Pflaumen – Feuerschwamm, Schuppiger Stielporling, Gemeine Stinkmorchel, Gelbbräunlicher Trichterling, Halbkugeliger Ackerling, Perlpilz, Papagei – Täubling, Graublauer Reiftäubling, Fleischroter Speise – Täubling, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Striegeliger Schichtpilz, Frauen – Täubling, Birken – Zungenporling, Halsband – Schwindling, Stadt – Champignon und Wilder Hausschwamm.


Wer Interesse hat, unter fachkundiger Begleitung auf der Suche nach allen möglichen Großpilzen die Natur zu durchstreifen, ist herzlich eingeladen.

Einfach anrufen oder eine Mail zusenden. Tel.: 03841/228917 – Handy: 0173/6977219

E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

Wann geht es wieder auf Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

27. Juni 2020 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr der Gemeinen Stinkmorchel

Sie führte durch das Heidenholz bei Reddelich und den Panzower Tannen

Originelles Hinweisschild zur Müllvermeidung am Eingang zum Heidenholz bei Glashagen.

Heidenhölzer gibt es mehrfach in Mecklenburg, so bei Ventschow oder auch bei Dassow. In beiden waren wir schon unterwegs. Das heutige Heidenholz war für uns eine Prämiere. Es ist in seiner Ausdehnung deutlich größer als seine genannten Verwandten. Laub – und Nadelwald wechseln sich hier ab. Der Boden ist teils gehaltvoller und es gibt immer wieder auch Feuchtbereiche mit kleinen Waldtümpeln oder Teichen b.z.w. kleinen Waldseen. Vor wenigen Jahren war ich hier einmal zu einer kleinen Stippvisite unterwegs und fand das Revier durchaus interessant hinsichtlich einer abwechsungsreichen Pilzflora. Diese könnte bei entsprechender Witterung um diese Jahreszeit durchaus schon einiges zu bieten haben, denn der Aspekt des Frühsommers, der den Übergang vom Frühlings- zum Sommeraspekt bildet, geht dem Ende entgegen. Leider enttäuschte uns dieses Revier heute, so dass ich den teilnehmenden Damen eine Umsetzung in die sandigeren Panzower Tannen bei Neubukow empfahl, die auch dankend angenommen wurde.

Im Heidenholz

Ein noch junger Fichtenporling (Fomitopsis pinicola) an einem alten Fichtenstamm. Die Bezeichnung Fichtenporling ist denkbar unglücklich gewählt, da wir diesen markanten Porling genauso häufig an anderen Hölzern, insbesondere Buche, Erle und Birke antreffen können. Rotrandiger Baumschwamm ist daher vorzuziehen, auch wenn sein Rand nicht immer rot sein muss, so wie hier in der Zuwachsphase.

Einer der auffälligsten Schleimpilze, der Drachendreck oder Gelbe Lohblüte (Fuligo septica).

In den Panzower Tannen

Der Lilablättriger Mürbling (Psathyrella candolleana) ist durch trockene Luft dekorativ vom Rande her eingerissen, ähnlich einem Rißpilz. Er wuchs hier in großen Scharen um modrige Holzreste herum.

Seine Lamellen sind zunächst blass und später lilagrau gefärbt. Das Fleisch ist charakteritisch brüchig und fäßt sich wachsartig an.

Da es sich um leckere Suppenpilze handelt, wurden die Lilablättrigen Mürblinge gerne eingesammelt.

Essbar ist auch der gelegentlich in Buchenwäldern anzutreffende Braunviolette Täubling (Russula brunneoviolacea).

Nach dem uns ein junger Mann mit den herrlichsten Sommersteinpilzen entgegen kam, gab es kein halten mehr, denn niemand sieht und findet alles. So waren auch für uns noch einige übrig geblieben. Sommersteinpilz (Boletus reticulatus).

In trauter Gesellschaft zu den Steinpilzen auch einige Pfifferlinge (Cantharellus cibarius).

Hier schiebt sich der Pilz des Jahres 1997 aus dem Waldboden. Der leckere Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha).

Der nach Phenol „duftende“ Fahle Röhrling (Boletus impolitus) bestätigte seine seit vielen Jahren bekannte Anwesenheit. Speisepilz von ganz besonderem Wohlgeschmack.

Ein harter, kompakter Täubling im Eichen/Buchenwald bereitete mir zunächst Kopfzerbrechen. Er bräunt am Stiel ähnlich eines Heringstäublings, aber kein  Fischgeruch vorhanden und Heringstäublinge sind auch nicht so festfleischig.

Sein weißliches Fleisch färbt sich im Schnitt rasch bräunlich. Ich habe einen Verdacht, den ich mit Chemie bestätigt wissen wollte.

Mit Guajak dunkelgrün, mit Phenol weinbraun und mit FeSo 4 graurosa. Es handelt sich um den recht seltenen Lederstiel – Täubling (Russula viscida). Nördlich der Mittelgebirgsschwelle sehr selten, nur in Mecklenburg einige, wenige Nachweise. Essbar, aber es soll auch scharf schmeckende Formen geben.

Auch einige schöne Perlpilze (Amanita rubescens) luden zum einsammeln ein.

Auch sein giftiger Doppelgänger, der Pantherpilz (Amanita pantherina) war anwesend, so dass die Unterschiede mehr als augenfällig studiert werden konnten.

Am trockenen Waldrand erfreuten uns die schönsten Ziegenlippen (Xerocomus subtomentosus). Essbar. Im Gegensatz zum viel häufigeren Rotfüßchen finden wir am Stiel keine Spur von rot, die Röhren leuchten im satten gelb und der Hut wird nicht rissig.

So wurde die heutige Wanderung doch noch zu einer gelungenen Tour und auch die Pilzmahlzeit war gesichert. Hier noch schnell einen Mürbling zum Abschluß, der noch mit mußte.

Aufgrund der Corona – Abstandsregelung verzichten wir bis auf weiteres auf unsere obligatorischen Gruppenfotos.

Wann starten wir zur nächsten Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

24. Juni 2020 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

MTB: Plau am See – 2539/3

Das Mühlenholz bei Plau am See.

Ein sattes und kompaktes Waldgebiet wurde uns im dritten Quadranten des Meßtischblattes 2539 angeboten – das Mühlenholz mit dem Rauhen Berg. Uns, das waren Irena, Jonas und Reinhold vom Steinpilz – Wismar. Wir waren auch nicht am Mittwoch, dem 24. Juni hier, sondern holten die Mittwochsexkursion am Sonntag, dem 28. Juni nach. Zwar überwiegen laut Karte Nadelforste, es ist aber auch ein größeres Laubwald – Areal eingezeichnet. Hier könnte man sich gut und gerne den ganzen Tag herumtreiben, aber wir wollen es ja nicht übertreiben. Kurzweilig ist es, wenn die Witterungsbedingungen ein nennenswertes Frischpilzaufkommen zulassen. Wir suchten uns den nordöstlichen Bereich aus, der überwiegend von Buchenwäldern bestanden ist. Nach den Regenfällen der letzten Zeit erwachte das Frischpilzaufkommen auch hier, wenn auch noch recht zaghaft.

Am Straßenrand begrüßten uns zwei junge Stadt – Champignons (Agaricus bitorquis).

Eine schwarze Nacktschnecke versucht sich am lederig – zähen Striegeligen Schichtpilz (Stereum hirsutum).

Auf einem alten, bemoosten Buchenstamm zwei Rehbraune Dachpilze (Pluteus atricapillus).

Unter Eichen und Buchen eine Gruppe Blaugrauer Reiftäublinge (Russula parazurea).

Der beste Fund der heutigen Exkursion an einer alten, gestürtzten Rotbuche: der Lungen – Seitling (Pleurotus pulmonarius).

Leckere Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) landeten im Sammelbehältnis für Speisepilze.

Die ebenfalls essbaren Perlpilze (Amanita rubescens) sind momentan leider stark vermadet.

Diese kaum rotstieligen Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron) waren die einzigen Röhrlinge die wir heute im Mühlenholz entdecken konnten.


Die Artenliste von MTB: 2539/3 – Mühlenholz: Stadt – Champignon, Schmetterlings – Tramete, Frauen – Täubling, Angebrannter Rauchporling, Echter Zunderschwamm, Striegeliger Schichtpilz, Rehbrauner Dachpilz, Brandkrustenpilz, Rotfuß – Röhrling, Goldschimmel, Blaugrauer Reiftäubling, Perlpilz, Papagei – Täubling, Breitblättriger Rübling, Lungen – Seitling, Birken – Zungenporling, Sklerotien – Stielporling, Flächiges Eckenscheibchen, Pantherpilz, Stockschwämmchen und Geweihförmige Holzkeule.


Bei Interesse einfach anrufen oder eine Mail zusenden.

Tel.: 08841/228917 – Handy: 0173/6977219

E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

21. Juni – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Ziel war der Gadebuscher Stadtwald

Spindelige Rüblinge (Collybia fusipes) heute am Standort fotografiert. Minderwertiger Küchenpilz.

Nicht zum ersten mal war der Gadebuscher Stadtwald Ziel einer Wanderung, die vom Steinpilz – Wismar organisiert wurde. Wir waren hier schon einmal im November und auch zu dieser Jahreszeit unterwegs. Obwohl stadtnah, ist das Waldgebiet durchaus artenreich und für Pilzfreunde oft eine gute Adresse. Zwar werden die Standorte der besten Speisepilze den Einheimischen nicht unbekannt sein, aber das soll uns nicht weiter stören. Wir haben uns für alle Großpilze interessiert, die wir heute vorfinden konnten. Und für die Kartierung kann immer neues dabei sein, auch wenn viele geläufige Arten  längst in den Datenbanken Eingang gefunden haben. Insgesamt war es noch recht dürftig, was die fünf Pilzfreunde heute geboten bekamen. Hier noch einige Fotos.

An diesem Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron) haben sich die Tiere des Waldes bereits gesättigt und nicht viel für den Pilzfreund übrig gelassen.

Ein besonders eleganter Löwengelber Schwarzfuß – Stielporling (Polyporus varius) an einem Laubholz – Ast.

Ein junger Fuchsiger Scheidenstreifling (Amanita fulva) schiebt sich durch die Volva.

Der beste Fund der heutigen Exkursion waren einige Exemplare des Kurzstieligen Leder – Täublings (Russula curtipes).

Soweit, einige, wenige Bilder von unserer ersten, möglichen Vereinsexkursion in diesem Jahr. Wegen der weiterhin geltenden Abstandsregelungen im Zuge der Vorsichtsmaßnahmen im Rahmen der Corona – Pandemie verzichten wir bis auf weiteres auf unsere obligatorischen Gruppenfotos.

Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

17. Juni 2020 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch exklusiv für interessierte Pilzfreunde

Es ging in MTB: Plau am See – 2539/2

…und dieser Wald war tatsächlich anders.

Einen Großteil des Quadranten nimmt der Plauer See und die Ortschaft Plau am See ein. Das einzig nennenswerte Waldgebiet befindet sich westlich des Plauer Sees und des dortigen Fachkrankenhauses. Die Quetziner Tannen. So handelt es sich auch weitgehend um Nadelholz, allerdings Kiefern. An den Rändern auch etwas Laubwald mit recht hohen Totholz – Anteil. Anders ist der Wald nicht nur durch eine besondere Bewirtschaftung, sondern auch wegen eines integrierten Naturlehrpfades mit Trimmdich – Geräten. Der sandige Kiefernforst ist allerdings für potentielle Pilzsucher größtenteils unzugänglich. Das Unkraut des Waldes, die Spätblühende Traubenkirsche sowie Himbeer- und Brombeergestrüpp machen ein Pilzesuchen allenfalls an den Wegrändern möglich. Angesichts dessen und wegen der hier herrschenden Trockenheit hielt sich mein Artenspektrum sehr in Grenzen.

An derart dünnen Stängeln, fast wie eine Blüte, findet man die Schmetterlings – Tramete (Trametes versicolor) auch nicht allzuoft.

Der Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius) an Totholz von Birke.

Allenfalls die Waldwegränder und der Mittelstreifen könnten zu besseren Zeiten etwas für Pilzsucher zu bieten haben.

Ein schöner Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus) sollte der einzige Frischpilz der heutigen Inventur der Quetziner Tannen sein.

Im Hintergrund der Plauer See, ein beliebtes Ferien – Domiziel an der mecklenburgischen Seenplatte.

Der kleine Friedhof des Ortes Quetzin mit seinen Alteichen. Bis auf einen überständigen Schwefelporling, war auch hier nichts zu finden. Einfach zu trocken.

Ein beschauliches Örtchen. Ziegen auf der Weide und im Hintergrund ein Fachwerkkomplex des Landhotels Rosenhof.

Wieder im Wald angelangt heißt es, Alt- und Totholz abzusuchen. Hier sehen wir die Oberseite eines vorjährigen Fruchtkörpers der Rötenden Tramete (Daedaleopsis confragosa).

Ein Porling, dessen Fruchtschicht aber lamelloide Strukturen aufweist.

Eine gealterte Lohblüte (Fuligo septica).

Ein weiterer Myxomycet, nähmlich der Büschelschleimpilz (Stemonites axifera).

An einem toten Laubholz – Ast sehen wir hier in resupinater Wuchsform den Feinborstigen Rindenpilz (Hyphoderma setigerum).

Ein Pavillion zum Verweilen innerhalb des Naturlehrpfades.

Die Lehmwand auf einer Feldsteinmauer.

Inmitten des lichten Kiefernbestandes.

Wie schon erwähnt. Möchte man hier auf Pilzpirsch gehen, sollte das Buschmesser nicht vergessen werden.

Hier darf sich sportlich betätigt werden.

Info – Tafel zum Unkraut des Waldes. Die Späte Traubenkirsche wurde von Nordamerika nach Europa gebracht und hier aufgeforstet, in der Hoffnung, das wertvolle Holz, dass sie in ihrer kanadischen Heimat bildet, nutzen und vermarkten zu können. Dort wird sie zum ansehnlichen Baum. Bei uns ist das Klima zu mild, so dass die Pflanze sehr schnell wächst und verbuscht, ohne das wertvolle Holz zu bilden, welches sie im nördlichen Kontinentalklima hervorbringt. So verpestet sie nun zunehmend unsere Kiefernwälder.

Die Sonne steht schon recht tief, so dass es an der Zeit ist die Heimfahrt anzutreten. Wir verabschieden uns von den Quetziner Tannen bei Plau am See.


Hier die Handvoll Großpilzarten, die ich hier heute notiert habe. MTB 2539/2 Quetziner Tannen: Zugespitzter Kugelpilz, Orangefarbiges Brennnesselbecherchen, Schmetterlings – Tramete, Flächiges Eckenscheibchen, Echter Zunderschwamm, Birken – Zungenporling, Rehbrauner Dachpilz, Eichen – Rindensprenger, Schwefelporling, Rötende Tramete, Gelbe Lohblüte, Büschelschleimpilz und  Feinborstiger Rindenpilz.


Wer Lust hat mit dem Fachmann auf Pilzpirsch zu gehen, ist herzlich eingeladen. Einfach anrufen oder eine E – Mail zusenden.

Tel.: 03841/228917 – Handy: 0173/6977219

E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

Wann wird Mittwochs wieder exkursiert? – Siehe unter Termine!

13. Juni 2020 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr der Gemeinen Stinkmorchel

Ziel war das Hohe Holz

Nach dem ein erstes Gewitter am morgen gerade abgezogen war, nutzten wir das knappe Zeitfenster von 08.00 -12.00 Uhr, dass von der Unwetterzentrale nicht von Gewitter – Vorwarnungen belegt war.

Da es die erste Wanderung nach so langer Corona – Auszeit in diesem Jahr war, die wir nach den Lockerungen der Kontaktsperre durchführen konnten, wollte ich die wenigen Interessenten nicht enttäuschen, die sich am morgen trotz der brenzligen Wetterlage eingefunden haben. Wir nutzten also das knapp vorgegebene Zeitfenster um möglichst unwetterfrei durch das Hohe Holz zu kommen. Das war allerdings Präzisionsarbeit, denn bereits gegen 11.00 Uhr grummelte es schon wieder. Punkt 12.00 Uhr waren wir durch und das Gewitter zur Stelle. Trotz etwas mehr Regen, dass dieses Waldgebiet im Vergleich zu anderen Regionen in den letzten Wochen abbekommen hatte, war das Frischpilzaufkommen nicht der Rede wert. Immerhin fanden wir den für mich ersten Täubling des Jahres, ein Papagei – Täubling!

Da ich mit meinen Zweirad angereist war, sputete ich mich so schnell wie möglich in Richtung Norden, also nach Wismar zu kommen, weil sich die Gewitterzone offensichtlich aus süd/südwest bereit machte. Aber es war aussichtslos, da sich auf breiter Front neue Zellen bildeten und in Wismar zu diesem Zeitpunkt schon richtig die Post abging. Ich erwog kurz, dass schlimmste in einem Buswartehäuschen abzuwarten, überlegte mir aber, dass angesichts der nahezu stationären Konvergens ein schneller Durchzug der Gewitter nicht zu erwarten sei und fuhr durch die heftigen Regengüsse mit kleinkörnigem Hagel bis nach Wismar, wo das „Wasserbomben – Gewitter“ sich gerade anschickte, die halbe Stadt unter Wasser zu setzen. Selbst das recht hoch gelegene Rathaus auf dem Marktplatz bekam nasse Füße in Form vollgelaufener Kellerräume. Bei der Gelegenheit bekam ich das erste mal ein Gefühl von Aquaplaning, weil ich doch etwas zu zügig unterwes war. Und das waren nicht mehr als 70 – 80 kmh. Kein wunder, dass es bei derartigen Starkregen – Ereignissen immer wieder zu Unfällen, insbesondere auch auf Autobahnen kommt. Das war natürlich auch heute der Fall.

Das Hohe Holz ist uns nicht unbekannt. Vor fast 10 Jahren, am 12. September 2010, waren wir schon einmal von Wismar aus in diesem Revier. Es war damals eine der erfolgreichsten Pilzexkursionen überhaupt. Eine große Artenvielfalt und auch Speisepilze noch und noch. Die Körbe waren einfach zu klein, um die Schätze überhaupt alle mitzubekommen. Aber das machte garnichts. Jeder nahm soviel mit nach hause, wie er verwerten konnte. Und die Wanderung hatte einen hohen Lerneffekt. Siehe auch unter „Viele Pilze im Hohen Holz“. 

Gleich zu Beginn, direkt bei unseren abgestellten Fahrzeugen, eine Gruppe älterer Maipilze (Calocybe gambosa). Ein letzter Gruß des zu Ende gehenden Pilzfrühlings.

Diesen nicht näher bestimmten Weichritterling (Melanoleuca spec.) hatte Pilzfreund Robert zum zeigen mitgebracht. Er soll auf einer Art Komposthaufen gewachsen sein. Weichritterlinge haben eine saprophytische Lebensweise, ernähren sich als von Pflanzenresten. Unter ihnen soll es keine Giftpilze geben und praktisch wären alle Vertreter dieser diffusen Gattung essbar, sofern man sie auch als zugehörig zu den Weichritterlingen erkennen kann.

Embryonale Stinkmorcheln (Phallus impudicus). Der Pilz der Jahres 2020!

Vereinzelt einige giftige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare).

Ein toter Birkenast mit orangefarbener Dekoration. Es handelt sich um Striegelige Schichtpilze (Stereum hirsutum).

Die bereits vor gut zwei Jahren entdeckten Eichen – Feuerschwämme (Phellinus robustus) befinden sich immernoch in luftiger Höhe an einer älteren Roteiche.

Die nun feuchtwarme Witterung gefällt den Schleimpilzen gut. Hier ist es eine Gelbe Lohblüte (Fuligo septica), auch Drachendreck genannt.

Und hier sind es Blutmilchpilze (Lycogala epidendron).

Ausschließlich an alten, toten Eichenstämmen und Stubben finden wir den Rotbraunen Borstenscheibling (Hymenochaete rubiginosa).

So wie schon vor wenigen Wochen, während meiner Mittwochsexkursion, war ein llter Holzstapel mit allerlei Pilzfruchtkörpern besetzt. So auch diese jungen Rehbraunen Dachpilze (Pluteus atricapillus). Essbar.

Aus wettertechnischen Gründen, gibt es heute kein Gruppenfoto.

Wann steht die nächste Wanderung auf dem Plan? – Siehe unter Termine!

10. Juni 2020 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch exklusiv für Interessierte

Es ging in das MTB: 2539 – Plau am See

Die Lalchower Tannen.

Heute und an den kommenden 3 Mittwochentagen ist die Topografische Karte im Maßstab 1:25 000 – Plau am See –  abzuarbeiten. Heute ging es in den ersten Quadranten. Ziel waren die Lalchower Tannen. Es ist ein kompaktes, relativ kleines, aber dennoch das größte Waldgebiet im Quadranten. Es liegt südlich der Elde – Müritz – Wasserstraße und ist weitgehend mit Nadelholz (Kiefern- und Fichtenforste) bestanden. Das wird auf Dauer etwas eintönig und war nicht zuletzt auch durch die relative Trockenheit  auch sehr artenarm. Das Waldgebiet wird von der B 191 tangiert.

Aber ganz ohne Laubbäume geht es wohl nirgens und gleich am Eingang des Waldes begrüßte mich diese urwüchsige und märchenhaft verwachsene und gewundene Eiche.

Und natürlich gab es auch einige Birken. Hier sehen wir vorjährige Fruchtkörper der Rötenden Tramete (Daedaleopsis confragosa) an einem toten, liegenden Birkenstamm.

Einige Altkiefern tragen noch Zeugnisse aus vergangenen Tagen. Zu DDR – Zeiten wurden viele Kiefern „gemolken“, um Harz zu gewinnen. Unterhalb der Einkärbungen wurden Blumenrtöpfe befestigt.

Kiefern – Stangenwald mit einigen Fichten und etwas Unterbewuchs auf sandigem Untergrund.

An der Schnittfläche eines Kiefernstammes finden sich schwarze, eingetrocknete Krusten. Es handelt sich um einen Gallertpilz, nähmlich dem Teerfleckenpilz (Exidia pythia).

Resupinat, an der Unterseite eines liegenden Kiefernstammes, fand ich diese interessanten Gebilde. Um welche Art es sich handelt, konnte ich zunächst nicht klären.

Einige Hüte eines Büschels Grünblättriger Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) sahen nicht mehr grüngelblich, sondern schwarz aus. Es ist Sporenbelag. Schwefelköpfe sind also Dunkelsporer.

Vorjährige Fruchtkörper des Birken – Zungenporlings (Piptoporus betulinus). Manche Menschen nutzen sie als Mittel gegen Magenbeschwerden. Dazu sollte man allerdings nur frische, noch lebende Konsolen verwenden, die ab Spätsommer wieder zu finden sind.

Anstatt kaum vorhandener Pilze sammelte ich frisch gefallene Kiefernzapfen ein. Der Winter ist zwar noch ein bischen hin, aber zum Adventsbasteln sind sie unentbehrlich.


Die Artenliste von MTB 2539/1 – Lalchower Tannen: Eichen – Zystidenrindenpilz, Rötende Tramete, Gemeiner Violettporling, Angebrannter Rauchporling, Zugespitzter Kugelpilz, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Schmetterlings – Tramete, Striegeliger Schichtpilz, Grünblättriger Schwefelkopf, Gemeine Stinkmorchel, Herber Zwergknäuling, Birken – Zungenporling und Teerfleckenpilz.


Wer also Lust zu einer Kartierungsexkursion hat, sollte sich entweder per E – Mail oder telefonisch melden.

Tel:: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219

E- Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

06. Juni 2020 – Imbisstag im Steinpilz – Wismar

Imbisstag zur Stuhlparade

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Am Sonnabend, dem 06. Juni 2020, von 11.00 Uhr und solange der Vorrat reicht (maximal bis 17.00 Uhr) in der ABC Straße 21, vor dem mykologischen Informationszentrum Steinpilz – Wismar.


Vor wenigen Tagen (20. Mai 2020) ist eine Allgemeinverfügung zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen durch den Landkreis Nordwestmecklenburg in Bezug auf die Durchführung von öffentlichen Veranstaltungen in Kraft getreten. Diese müssen spätestens 1 Woche vor Termin beim Ordnungsamt oder der Gesundsheitsbehörde angemeldet werden. Hierin heißt es unter Punkt d) – Das Angebot von Speisen und Getränken ist untersagt. Folglich dürfen wir unseren Imbisstag leider nicht durchführen! Siehe unter:

200522_allgemeinverfuegung_lk_nwm_veranstaltungen_neufassung


Die wohl einzigartige Stuhlparade, organisiert von dem Kunstverein KaSo e.V. Wismar, findet an diesem Juni – Sonnabend bereits das 10. mal in Folge statt. Ein Jubiläum, dass der Steinpilz – Wismar immerhin in einigen Jahren auch mit seinem beliebten Pilz – Imbiss bereicherte. Der Verein arbeitet alte Stühle, die man dort abgeben kann, wieder zu richtigen Schaustücken auf, welche dann die Straßenränder der ABC Straße in reih und glied schmücken. Hier darf sich  jeder der möchte, einen oder auch mehrere Stühle aussuchen und gegen eine Spende mit nach hause nehmen. Eine originelle Idee und auf jedenfall ein Hingucker der ganz besonderen Art.

Stuhlparade im letzten Jahr bei schönstem Sommerwetter.

Der KaSo – Verein bietet sicher auch wieder einiges für das leibliche Wohl an, vornehmlich selbstgebackenen Kuchen + Kaffee. Wer es herzhafter mag, der kann sich bei uns mindestens mit einer leckeren Waldpilz – Suppe stärken. So war es jedenfalls im letzten Jahr, als ich den Imbiss im Ein – Mann Betrieb servieren mußte. Sollten sich mehrere Pilzfreunde bereit finden zu helfen, kann es auch Pilzpfanne und frische Waffeln geben.

Die Waldpilzsuppe des letzten Jahres war einfach köstlich und so mancher holte sich Nachschlag. Ich war ein wenig stolz auf mich, da ich sie ganz alleine, ohne unsere weiblichen Star – Köchinen, so gut hinbekam.

Hoffen wir wieder auf schönes Wetter und regen Zuspruch. Den Mitgliedern des KaSo – Vereins sei es herzlichst gewünscht.

Selbstverständlich steht auch die Tür des Info – Zentrums offen und im inneren kann man sich in unserer Dauerausstellung über das aktuelle Pilzaufkommen in Wald und Flur für 2 € Eintritt informieren. Selbstverständlich kann auch die Pilzberatung in Anspruch genommen werden.

Die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. freuen sich auf ihren Besuch.

Siehe auch unter: http://www.kaso-wismar.de

03. Juni 2020 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch für interessierte Naturfreunde

Es ging letztmalig in das MTB Langen Brütz

Das Warnowtal bei Gädebehn gehört zum Naturpark Sternberger Seenland.

Im vierten und damit letzten Quadranten des Meßtischblattes Langen Brütz sind weitläufige Waldgebiete vorhanden. Sie ziehen sich von Vorbeck über Basthorst bis südlich Weberin von west nach ost und im südlichen Bereich schließen sich große Waldflächen im Raum Gädebehn an. Früher zählten die Reviere zur Stattsforst Turloff. Heute gehören sie zum Forstamt Gädebehn. Es überwiegen Sanderflächen, die vielfach mit Nadelbäumen bewachsen sind. In jüngster Zeit ist man aber auch hier dazu übergegangen, Kiefern – Monokulturen mit Laubhölzer zu untermischen und damit weniger Anfällig gegenüber Umweltveränderungen und dem Klimawandel zu machen. Zu den besonders interesanten Bereichen gehört hier beispielsweise auch das Warnowtal bei Gedebähn. Es war dann auch Ziel meiner heutigen Mittwochsexkursion. Aufgrund der trockenen Verhältnisse waren Frischpilze wie erwartet Magelware. So konnte ich heute leider nur eine Handvoll Arten notieren und neues dürfte kaum dabei gewesen sein.

Die Warnow bei Gädebehn.

Mit Rotbuchen bestandene Hangterrasse.

Es war ein warmer Frühsommertag und von Süden nährte sich eine Gewitterzone, die Mecklenburg aber nicht mehr erreichen konnte und sich am Abend auflöste.

Überall im Warnowgebiet sind die Biber zugange. Auch diese Eiche wurde nicht verschont, ist dann aber wohl doch eine Nummer zu groß für diese Flußbaumeister.

Endlich auch ein Frischpilz. Der „Pilz des Jahres“ gab sich die Ehre. Gemeine Stinkmorchel (Phallus impudicus). Somit der wichtigste Großpilz des Jahres 2020 überhaupt!

Gut bewacht von einem Ameisenvolk schoben sich hier einige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) aus einem toten Buchenstamm.

Ein alter Bunker ist in die Böschung eingelassen. Zusammen mit den alten Buchen bot er doch ein tolles Motiv für ein Foto.


Hier die Artenliste von MTB 2335/4 – Warnowtal bei Gädebehn: Orangefarbiges Brennnesselbecherchen, Echter Zunderschwamm, Striegeliger Schichtpilz, Schmetterlings – Tramete, Striegelige Tramete, Schwefelporling, Bovistähnlicher Schleimpilz, Judasohr, Brandkrustenpilz, Gemeiner Spaltblättling, Zugespitzter Kugelpilz, Rotrandiger Baumschwamm, Rotbuchen – Rindenkugelpilz, Angebrannter Rauchporling, Gemeine Stinkmorchel und Grünblättriger Schwefelkopf.


Wer also Lust zu einer exklusiven Wanderung zum Thema Großpilze bekommen hat, ist herzlich eingeladen. Einfach anrufen oder eine E – Mail zusenden.

Tel.: 03841/228917 – Handy: 0173/6977219 oder

E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

Wann startet die nächste Mittwochesexkursion? – Siehe unter Termine!

30. Mai 2020 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr der Gemeinen Stinkmorchel

Sie sollte durch das Mustiner Holz führen


Ich habe mich entschlossen, auch diese Wanderung im Zuge der Corona – Vorsorge abzusagen. Eine Anfrage beim zuständigen Landespilzberater im Landesgesundheitsamt Mecklenburg – Vorpommerns, über die Vorgehensweise öffentlicher Lehrwanderungen, ergab nun, dass jede Veranstaltung mindestens eine Woche vorher bei der zuständigen Ordnungsbehörde oder dem Gesundheitsamt anzumelden ist. Die Verordnung trat rückwirkend zum 20.05.2020 in kraft. Am 25.05.2020 wurde ich darüber informiert. Eine Anmeldung würde demnach zu spät kommen. Die Verordnung ist zunächst bis zum 10.06.2020 befristet. Die nächste öffentliche Lehrwanderung am 10.06.2020 werde ich anmelden und hoffe, dass es dann endlich los gehen kann.


Zum 2. mal wollten wir heute dem Mustiner Holz im Rahmen einer geführten Lehrwanderung einen Besuch abstatten. Vor einigen Jahren waren wir schon einmal im Spätherbst in diesem Gebiet und konnten damals eine ganze Reihe jahreszeittypischer Pilzarten finden, erläutern und teils auch in die Sammelkörbe legen. Nun wären wir im Wonnemonat Mai hier gewesen und wollten schauen, was uns der Frühlings – Aspekt zu bieten hat. Natürlich ist die Artenvielfalt im Mai noch lange nicht so hoch wie im Spätherbst, aber dennoch kann bei günstigen Wachstumsbedingungen schon einiges geboten werden. Auch im obigen Bild gezeigte Sommersteinpilze sind um diese Zeit mitunter schon flott unterwegs. Aber es geht ja nicht in erster Linie um gefüllte Körbe, sondern darum, Wissen zu Vermitteln und auch neues kennen zu lernen. Immerhin ist das Pilzreich unverzichtbar im Gefüge der Natur und machte es im Zusammenspiel mit allen anderen Abläufen der Evolution erst möglich, dass wir Menschen uns im laufe der Jahrmillionen entwickeln konnten und das wir auch weiterhin Atmen und Leben dürfen. Pilze haben eine herausragende Bedeutung für uns. Im täglichen Leben läuft kaum etwas, ohne ihre heimlichen Aktivitäten. Dabei kommt dem anscheinend so wichtigem Aspekt „essbar oder giftig“ im Grunde die geringste Bedeutung zu. Dennoch sollte diese Geringfügigkeit auch heute für uns eine wichtige Rolle spielen.

Wann wollen wir wieder öffentlich in die Pilze wandern? – Siehe unter Termine!

27. Mai – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch für interessierte Naturfreunde

Es ging in das MTB: 2335 – Langen Brütz

Das Hohe Holz, östlich des Schweriner Sees bei Görslow.

Heute ging es in den dritten Quadranten vom Meßtischblatt Langen Brütz, also in 2335/3. Auch im heutigen Bereich fanden sich sehr schöne Exkursionsgebiete mit reichlich Wald und Seeuferbereichen. Das größte und kompakteste Waldgebiet ist das Hohe Holz. Hier war ich gleich zum Saisonbeginn des Jahres 2018 zu einer Mittwochsexkursion unterwegs. Es war ein Frühlingshaft milder Tag und stellenweise lagen sogar noch Schneereste vom damaligen Osterschnee. Auch in diesem Jahr ist nun wieder zur Frühlingszeit zufälligerweise dieses Gebiet an der Reihe. Allerdings doch schon zur fortgeschritteneren Jahreszeit, an der Schwelle zum Sommer. Die Artenzusammensetzung war trotzdem recht ähnlich, da aufgrund der relativen Trockenheit nur wenige Frischpilze auszumachen waren.

Die Echten Zunderschwämme (Fomes fomentarius) befanden sich genau wie vor zwei Jahren am Waldrand, eingangs meiner Exkursion, an alten Birken.

Auf den Waldwegen zeugten die Reste großer Pfützen vom Niederschlag des vergangenen Wochenendes. Da zog nähmlich ein heftiges Hagelgewitter über das Hohe Holz.

Ein Sklerotien – Stielporling (Polyporus tuberaster) an totem Buchenholz.

Den Roteichen links im Bild geht es nicht gut.

Der Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) treibt an ihnen sein Unwesen und verursacht eine Braunfäule des Kernholzes.

An den abgefallenen Ästen tut sich das Flächige Eckenscheibchen (Diatrype stigma) gütlich.

Wunderschön erfreut uns dieser filigrane Tintling (Coprinus spec.) aus der Gruppe der Scheibchen – Tintlinge. Das zerbrechliche Teil habe ich allerdings im Wald gelassen, es hätte mikroskopiert werden müssen.

Und hier noch schnell ein Blick auf die Unterseite.

Auffallend war, dass besonders die frischen Blätter der Roteichen dem Hagel nicht gewachsen waren und zahlreich den Waldboden übersäten und natürlich auch in den Pfützen zu finden waren.

An einem schon lange am Wegesrand liegenden Holzstapel machten sich gleich mehrere Arten zu schaffen. So auch diese giftigen Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare).

Dieser überständige Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) hatte sich ganz oben postiert.

Um das eingeschlagene Holz besser abtransportieren zu können, wurde eine frische Schotterpiste angelegt. Das hat auch etwas gutes für uns, denn der Kalkeintrag erhöht die Artenvielfalt an den Wegen.

Und geholzt wurde reichlich. Wahrscheinlich trockengeschädigte und Borkenkäfer anfällige Fichten. Im unteren Stockwerk wachsen Laubbäume nach.

Am Rande des Waldweges einige, wenige Maipilze (Calocybe gambosa), von denen dieses Exemplar das Schönste war.

Diese Nagelschwämme mußten dann doch mit zur Mikroskopie. Sie waren mir nicht bitter genug, so dass ich Klarheit haben wollte. Trotz recht geringer Bitterkeit, handelt es sich doch um den Bitteren Zapfenrübling (Strobilurus tenacellus). Essbarer Würzpilz und ganz groß als Fungizit herausgekommen.

Und nochmals ein junger Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) und wieder war es Eiche. Fruchtkörper von Eichen sollen etwas herb schmecken und es wird empfohlen, sie vor der Zubereitung zu wässern.

Diesen ungenießbaren Porling finden wir nahezu ausschließlich an totem Fichtenholz, insbesondere an ihren Schnittflächen. Reihige Tramete (Antrodia serialis).


Hier die Artenliste von MTB 2335/3 – Hohes Holz: Echter Zunderschwamm, Schmetterlings – Tramete, Striegelige Tramete, Sklerotien – Stielporling, Rotbuchen – Rindenkugelpilz, Orangefarbiges Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Gemeiner Spaltblättling, Eichen – Rindensprenger, Schwefelporling, Flächiges Eckenscheibchen, Striegeliger Schichtpilz, Angebrannter Rauchporling, Rötliche Kohlenbeere, Buckel – Tramete, Eichen – Zystidenrindenpilz, Gemeiner Violettporling, Grünblättriger Schwefelkopf, Rehbrauner Dachpilz, Flacher Lackporling, Warziger Drüsling, Mai – Schönkopf, Bitterer Nagelschwamm, Reihige Tramete und Mai – Stielporling.


Wer Lust hat unter fachlicher Führung allerlei Großpilze zu suchen, zu bestimmen und zu notieren, ist herzlich eingeladen. Einfach anrufen oder eine E – Mail zusenden.

Tel.: 03841/228917 – Handy: 0173/6977219

E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

20. Mai 2020 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch exklusiv für interessierte Pilzfreunde

Es ging in den 2. Quadranten des Meßtischblattes Langen Brütz

Wald- und Wiesenlandschaft bei Kritzow.

Der 2. Quadrant von Langen Brütz MTB: 2335/2, bietet reichlich Auswahl für eine naturkundliche Pilzexkursion. Er enthält viele interessante Biotope und Landschaftsbereiche. Am 22. November des Jahres 2017 war dieser Quadrant schon einmal im Rahmen einer Mittwochsexkursion an der Reihe. Damals durchaus nicht erfolglos. Jetzt befinden wir uns im Frühling und eine andere, wenn auch bescheidenere Artenauswahl dürfte uns erwarten. Wir finden im Gebiet größere Waldflächen, Moore, Seeuferbereiche, Flußniederungen und die sehr abwechslungsreiche und hügelige Landschaft der Kritzower Berge vor. Große Waldflächen zwischen Kritzow und Weberin gehörten in früheren Zeiten zum umfangreichen Staatsforstes Turloff. Ich entschied mich für die Kritzower Berge mit dem Glasermoor. Dazu begleitete mich ein Pilzfreund und Vereinsmitglied aus der mecklenburgischen Kleinstadt Bützow.

Das Exkursionsgebiet gehört zum Naturpark Sternberger Seenland.

Die erste Pilzart an einem Obstbaum auf einem Privat – Grundstück ist endeckt.

Es handelt sich um den Pfaumen – Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus).

Wir sind am Glasermoor angelangt.

An dessem Rande zwei Maipilze (Calocybe gambosa).

Am trockenen und sonnigem Moorrand fühlen sich an totem Laubholz diese Spaltblättlinge (Schizophyllum comune) sehr wohl. Je trockener, um so besser für diese an Extremstandorte gut angepaßte Pilzart.

Wissenswertes zum Wohnungsbau des Bibers ist auf dieser Info – Tafel der Naturparkverwaltung zu erfahren.

Alte und mächtige Baumriesen umranden das Glasermoor und können mit ihren Kronen weit ausladen.

Die Böden sind mager und sandig, so dass sich an lichteren Stellen der Besenginster sehr wohl fühlt.

Die verschiedenen Wanderrouten sind gut ausgeschildert.

Hier loderte vor kurzem ein Waldbrand.

Einige Bäume wurden so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass sie gefällt werden mußten.

Auch diese uralte Eiche hat es schwer erwischt. In hunderten von Jahren hat sie sicherlich einiges erlebt. Hoffen wir, dass sie auch dieses übersteht!

Blick in die wellige Landschaft.

Immer wieder urwüchsige und beeindruckende Baumgestalten.

Wissenswertes zum Beginn des Straßenbaus in Mecklenburg ist auf dieser Informationstafel erläutert.


Die Artenliste von MTB: 2335/2 – Glasermoor und Kritzower Berge: Pflaumen – Feuerschwamm, Adlerfarn – Fleckenpilz, Mai – Schönkof, Echter Zunderschwamm, Gemeiner Spaltblättling, Striegelige Tramete, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Striegeliger Schichtpilz, Runzeliger Schichtpilz, Eichen – Rindensprenger, Gemeiner Violettporling, Brandkrustenpilz, Herber Zwergknäuling und Eichen – Spaltlippe.


Wer also Lust hat zu einer mykologischen Bestandsaufnahme durch die schöne, mecklenburgische Natur zu streifen, ist herzlich eingeladen. Einfach anrufen oder eine E – Mail zusenden.

Tel.: 03841/228917 – Handy: 0173/6977219

E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

19. Mai 2020 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Thema: Heilige Pilze der Schamanen

Blaustieliger Kahlkopf (Psilocybe cyanescens)

Am Dienstag, dem 19. Mai 2020, um 18.00 Uhr in der ABC Straße 21.


Liebe Pilzfreunde und Vereinsmitglieder. Ab dem 18. Mai sollen in M-V die Kontaktbeschränkungen etwas gelockert werden. Es dürfen sich dann Mitglieder aus zwei Familien treffen. Nun, das wird etwas schwierig für uns, so dass auch dieser Termin leider entfallen muss!


Zu einem weiteren Treffen im mykologischen Informationszentrum ludt die Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. ihre Pilzfreunde an diesem Dienstag im Mai ein. In gemütlicher Runde wollten wir uns wieder einem speziellen Thema zuwenden, heute den heiligen Pilzen oder Zauberpilzen. Natürlich werden wir mit ihnen nicht aktiv „Zaubern“, weil der Staat uns dieses untersagt. Sogar der Besitz oben gezeigter Kahlköpfe, die ich vor einigen Jahren in größeren Mengen gefunden habe und auch in unsere Ausstellung integrierte, war ein illegaler Akt. Ich finde der Staat nimmt sich ganz schön viel heraus, dass er den Besitz deratiger, psychaktiver, in heimischer Natur gefundener Pilze, gleich unter Strafe im Zuge des Betäubungsmittelgesetzes stellen möchte. Sicher sind sie nicht ganz ungefährlich, insbesondere für psychisch labile Menschen, aber sie machen nicht abhängig und hinterlassen in der Regel keine gesundheitlichen Folgeschäden. Am gefährlicherem Nikotin und Alkohol wird kräftig verdient!

Leider ist der Standort, an dem ich die Pilze fotografierte, seit Jahren versiegt. Die Art ist in Deutschland selten und tritt nur sporadisch in Erscheinung. Zauberpilze werden aber seit Jahrtausenden von den Menschen zu kulturellen Handlungen genutzt. So wollen wir uns heute einen Filmbeitrag über „Heilige Pilze“ in Südamerika anschauen. Die Zauberpilze dürfen dort nur zu festgelegten Tageszeiten und im Gebet von gottesgläubigen Menschen gesammelt werden. Das sind beispielsweise Schamanen, die in ihren Sitzungen die Pilze verabreichen. Zu ihnen kommen Menschen mit ganz unterschiedlichen Erkrankungen und hoffen auf Heilung oder Linderung nach Verabreichung der „Heiligen Pilze“, im Zusammenspiel mit Gebeten und Gesängen zu Gott b. z. w. Jesus Christus. Hier spielt, wie so oft, der Glaube eine große Rolle.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

16. Mai 2020 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr der Gemeinen Stinkmorchel

Ziel war der Haushalt Forst bei Zickhusen

Der Haushalt Forst am 17. Mai 2020.


Aufgrund der weiterhin geltenden Kontakt – Beschränkungen mußte auch diese Pilzwanderung leider ausfallen!


Inzwischen läuft der Frühling auf Hochtouren und wir wollten wieder zu einer geführten Lehrwanderung die Wälder durchstreifen. Heute sollte der Haushalt Forst zwischen Zickhusen, Drispeth und Alt Meteln an der Reihe sein. Ein Filetstück unserer Pilzreviere. Zumindest in einigen Jahren im Hochsommer und natürlich im Herbst. So tolle Raritäten wie Schwarzhütige Steinpilze, Violette Korallen und leuchtend rote Saftlinge, die wir hier schon gefunden haben, sind natürlich noch nicht auf der Bildfläche erschienen. Aber nichtsdestotrotz kann man sich auch zu dieser Jahreszeit mal umschauen. Erste Täublinge, Graue Wulstlinge und Perlpilze, aber auch ein verfrühter Sommersteinpilz oder Flockenstieliger Hexen – Röhrling sind neben anderen Frühaufstehern durchaus schon möglich.

Da die Veranstaltung also ausfiel, fuhren Irena und meine Wenigkeit am folgenden Tag zu einer kleinen Stipvisite hier her, um zu schauen, was uns möglicherweise entgangen wäre. Und das war zum Glück nicht viel, da es in diesem Frühling lange Zeit sehr trocken war und auch viel zu kalt.

Wir drehten eine Runde um die im Gebiet vorhandenen Sümpfe und Moore.

Auf geht`s!

Am Hollerbusch gleich zwei auf einen Streich. Links das Judasohr (Hirneola auricula – judae) und rechts der Holunder – Rindenschichtpilz (Lyomyces sambuci).

Ein ungewöhnlich schönes Prachtstück des Striegeligen Schichtpilzes (Stereum hirsutum).

Massenhaft an totem Buchenholz, die Rötliche Kohlenbeere (Hypoxylon fragiforme.

Der noch stehende, aber tote Buchenstamm wird u. a. vom Echten Zunderschwamm (Fomes fomentarius) abgebaut.

Auch die Striegelige Tramete (Trametes hirsuta) ist besonders auf abgestorbenem Buchenholz anzutreffen, vor allem an trockenen, sonnigen Plätzen.

Ausgesprochen häufig an toten Laubholzästen findet sich das Flächige Eckenscheibchen (Diatrype stigma).

Die Verbindungsgräben zwischen den Sümpfen und Moorseen sind noch leidlich mit Wasser gefüllt. In Dürrezeiten fallen sie trocken.

An einem liegenden, morschen Buchenstamm ein hinreichend verwelkter Rehbrauner Dachpilz (Pluteus cervinus).

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

14. Mai 2020 – Donnerstags- und Kartierungsexkursion

Donnerstagssexkursion

Das Meßtischblatt Langen Brütz war an der Reihe

Exklusiv auch für interessierte Pilzfreunde

Ziel war das Warnow – Durchbruchstal bei Karnin.

Heute stattete ich dem ersten Quadranten des Meßtischblattes Langen Brütz = 2335/1 im Rahmen meiner Mittwochsexkursionen einen Besuch ab. Außnahmsweise mal an einem Donnerstag, weil mir das regnerische Wetter tags zuvor zu ungemütlich erschien. Im Quadranten sind mehrere kleine Wäldchen oder Waldbereiche und auch sonst recht interessante Flurstücke enthalten. Vor wenigen Jahren hatte ich diese Topographische Karte schon einmal zu meinen Mittwochsexkursionen im Programm. Damals spät im November und früh im April. Da ich mir inzwischen weitere Karten zugelegt habe, wurden die Mittwochsexkursionen nochmals neu ausgelost und dadurch auch anders geordnet. Für die nächsten 7 Jahre steht der Ablaufplan fest. Das interessanteste Gebiet dürfte in diesem Quadranten das NSG Warnowtal bei Karnin sein. Das Gebiet ist eine Fundgrube hinsichtlich vieler Großpilze und wurde selbst schon während mykologischer Fachtagungen begangen und kartiert. Es wird also schwierig wirklich neues zu entdecken. Es sei denn, man spezialisiert sich auf kleine Asco – Myceten, Phytoparasiten oder andere, teils schwierig zu bearbeitende Pilzgruppen, die ohne Mikroskopie kaum auskommen. So weit soll es auf unseren Mittwochsexkursionen in der Regel nicht gehen. Ich habe aber nichts dagegen, wenn sich entsprechende Experten für das Angebot der Mittwochsexkursionen begeistern könnten.

So war der heutige sonnige, aber dank der Eisheiligen unterkühlte Donnerstag, ein Glücksgriff. Die Sonne sorgte im teils tief in die Landschaft eingeschnittenen Warnowtal für angenehme Temperaturen und es grünte und blühte allerorten. Die vielseitige Struktur dieses Naturschutzgebietes im Zusammenhang mit der frisch ergrünten und erblühten Natur machte die heutige Exkursion zu einem ganz besonders schönen und eindrucksvollen Erlebnis. Eine Perle landschaftlicher Schönheit in Mecklenburg und ein Geheimtip, wer Ruhe und Erholung sucht.

Unweit der Ortschaft Kleeberg führt dieser Feldweg hinunter nach Karnin.

Eine Infotafel enthält wissenswerte Erläuterungen und Fakten zum Naturschutzgebiet Warnowtal bei Karnin.

Es geht einen imposanten Hohlweg hinunter.

An totem und liegendem Buchenholz findet sich der Rotbuchen – Rindenkugelpilz (Biscogniauxia nummularia).

Immer weiter geht es in den Grund und die Hänge links und rechts des Hohlweges werden immer höher und steiler.

Eine Buchenruine ist von zahlreichen Zunderschwämmen besetzt.

Der Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius) und das von ihm befallene Buchenholz hatte sogar einmal wirtschaftliche Bedeutung. Aus dem Holz wurden Bleistifte hergestellt, aus dem Zunder beispielsweise Mützen und Hüte. Er soll zur Wundheilung eingesetzt worden sein und er diente zum Feuerentfachen.

Am Ende des Hohlweges erreicht der Wanderer bald die kleine und stille Ortschaft Karnin.

Die Hanglagen sind zunehmend mit Buchen bestanden.

Sicher werden zu gegebener Zeit auch interessante Pilzarten an den Steilhängen auftauchen. Allerdings sind hier bergsteigeriche Fähigkeiten angebracht.

Am Ortseingang Karnin folgte ich linker Hand einem Naturlehrpfad und alsbald wandelte sich das Landschaftsbild. Nach kurzer auwaldartiger Umgebung Übergang zur Besenginsterheide mit Kiefern und Eichen.

Besenginster (Cystisus scoparius). Die Pflanze blüht zwar prächtig, ist aber giftig!

Die Blüten warten auf ihre Bestäuber und erfreuen unser Auge.

Dazwischen immer wieder ausgedehte Bestände vom Maiglöckchen.

Maiglöckchen (Covallaria majalis). Schön, aber ebenfalls giftig!

Weiter führt mich der Weg durch die lichte, helle Landschaft in fast völliger Abgeschiedenheit.

Offenes, extensives Grasland umrandet von Wäldern, Sümpfen und Mooren unweit der Warnow.

Zur Abwechsulng mal ein Frischpilzchen. Bitterer Zapfenrübling (Strobilurus tenacellus). Kaum zu Glauben, das er in der Agrarindustrie zeitweise eine große Rolle spielte, da aus ihm ein Inhaltsstoffe zur Bekämpfung von Getreidepilzen gewonnen wurde, sogenannte Strobilurin – Fungizide.

Das Eschensterben läßt grüßen.

Extensivgrünland mit Weißdorngebüsch. Gerade im Mai eine gute Adresse für Kochtopf – Mykologen, da unter ihnen gleich drei gute Speisepilze gefunden werden können.

Gezielte Nachsuche führte auch schnell zum Erfolg. Schild – Rötling (Entoloma clyppeatum), die häufigste der drei Arten unter Weißdorn und Schlehenhecken sowie unter Obstbäumen in Gärten. Guter Spesepilz, aber gut durchgaren, da roh giftig!

Die artenreiche Gattung der Rötlinge enthält nur wenige Speisepilze. Die Bezeichnung Rötling rührt von demrsosarötlichen bis fleischfarbenen Sporenpulver her, das hier auf den Hüten und Stielen zu erahnen ist. Weitere Arten, die an beschriebenen Standorten auftauchen können und essbar sind, ist der Blasse Pflaumen – Rötling und gelegentlich auch der Maipilz.

Immer wieder sind hier eindrucksvolle Spuren des Bibers zu finden. Er spielt zur Erhaltung der Moore im Naturschutzgebiet Warnowdurchbruchstal Karnin eine gewichtige Rolle und man hofft, dass es auch in Zukunft so bleibt.

Ein herrliches Gebiet nicht nur für oben genannte Frühlingspilze.

Auf selbigem Weg, einige Meter vor mir, war noch jemand unterwegs. Leider konnte ich ihn nur von hinten ablichten. Kurz nach dem Foto drehte er sich zwar für Bruchteile von Sekunden zu mir, suchte aber sogleich das Weite. Schade, dass er sich nicht noch für ein ordentliches Porträt – Foto Zeit nahm. Ich denke, Herr Fuchs hatte einen dringenden Termin zum Kaffee – Kränzchen mit Frau Elster. Ossis wissen, was ich meine!

Auch der blaue Himmel mit einigen Schönwetterwölkchen bot ideale Kontraste für die Landschaftsfotografie.

Nach der offeneren Ginster- und Weißdorn – Landschaft folgen herrliche, alte Buchenwälder.

Tolle Licht- und Schattenspiele.

Nachdem ich den Naturlehrpfad zurück gewandert bin, erreichte ich wieder das Örtchen Karnin mit seiner Naturschutzstation.

Eingangsbereich zur Naturschutz – Station.

Das Objekt bietet Platz für 25 Übernachtungen mit Frühstücksraum. Enthält DU/WC, 1 Tagungsraum, Grillplatz mit Feuerstelle, Sitzecken, Spiel- und Liegewiese. Zeltplätze und Stellflächen für Wohnmobile sind in begrenzter Form vorhanden. Sollte das keine Option für spätere Pilzseminare sein? Wir werden sehen.

Ein Lehrbeispiel für Braunfäule, ausgelöst von verschiedenen Pilzarten. Hier scheint es wohl eine alte Weide gewesen zu sein und als Übeltäter könnte der Schwefelporling in betracht kommen.

Info – Tafel zur Warnow. Sie entspringt in Grebbin und mündet in Warnemünde in die Ostsee.

Einerseits fast ein Wildwasserfluß.

Andererseits zumindest augenscheinlich ein fast stehendes Gewässer.

An alten Buchenstämmen in unmittelbarer Flußnähe durch die hohe Luftfeuchtigkeit besonders schöne und üppig ausgebildete Konsolen des außerordentlich häufigen Striegeligen Schichtpilzes (Stereum hirsutum).

Hier ein besonders schöner Farbkontrast. Die orangen Tönungen der Unterseite mit hellgrüner Algenbildung im Zusammenspiel mit der weißlichgrauen, striegeligen Oberfäche.

Ganz zum Schluß, direkt am anfangs gezeigtem Hohlweg, noch ein richiger Pilz mit Hut und Stiel. Ein Glockenschüppling aus der Gattung Conocybe. Es ist zwar Frühling, dennoch scheint er mir für einen Frühlings – Glockenschüppling zugehörig nicht in betracht zu kommen. Der müßte einen deutlichen Ring besitzen, welcher allerdings auch mal abfallen kann. Wir verbleiben also bei Conocybe spec.!

Inzwischen ist es schon spät und die Sonne steht bereits tief. Zeit zur Heimfahrt.

Zum Abschied noch ein Blick auf den Homberg. Mit knapp 100 Metern gehört er für mecklenburgische Verhältnisse schon zu den markanten Erhebungen. Vom „Gipfel“ aus hat man einen herrlichen Blick auf die Landeshauptstadt Schwerin und mit etwas Glück und zur richtigen Jahreszeit auch gleich noch einen Sack voller Steinpilze.


Die Artenliste aus dem NSG Warnowdurchbruchstal Karin im MTB 2335/1: Holunder – Rindenschichtpilz, Echter Zunderschwamm, Rotbuchen – Rindenkugelpilz, Striegeliger Schichtpilz, Flacher Lackporling, Orangefarbiges Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Birken – Zungenporling, Bitterer Zapfenrübling, Schmetterlings – Tramete, Gemeiner Spaltblättling, Schild – Rötling, Eichen – Rindensprenger, Eichen – Zystidenrindenpilz, Flächiges Eckenscheibchen, Angebrannter Rauchporling, Buckel – Tramete, Adlerfarn – Fleckenpilz, Striegelige Tramete und Bovistähnlicher Schleimpilz.


Wer Lust hat mich auf meinen Mittwochsexkursionen zu begleiten, ist herzlich dazu eingeladen. Einfach anrufen oder eine E – Mail zusenden.

Tel.: 03841/228917 – Handy: 0173/6977219

E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

10. Mai 2020 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Ostseeküstenexkursion auf der Insel Poel


Liebe Pilzfreunde, da die drastischen Kontaktbeschränkungen im Zusammenhang mit der Corona – Epidemie zunächst bis zum heutigen 10. Mai erweitert wurden, konnte unsere Vereinsexkursion leider nicht wie geplant stattfinden!


Es ist schon eine Weile her, dass wir auf der Insel Poel zu einer offiziellen Wanderung oder Exkursion unterwegs waren. Das letzte mal besuchten wir die Insel im Frühling 2017 im Rahmen unseres damaligen Frühlingsseminars und konnten einen artenreichen Frühlingsaspekt bewundern. Von Mürblingen, Tintlingen, Schüpplingen, Becherlingen bis hin zu Maipilzen, Käppchen- und Speisemorcheln, um nur einige zu nennen. Der Küstenschutzwald spannt sich nahezu um die gesamte Nordküste der Insel, von Wangern bis Gollwitz. Wir wollten heute die Route von Schwarzen Busch bis Gollwitz abwandern. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen war es leider nicht möglich in der Gruppe zu exkursieren, so dass ich am Nachittag alleine diesen Termin wahrnahm.

Start war im Eichenpark Schwarzer Busch.

Hier befindet sich eine Gedenkstätte, die an die Schiffskatastrophe der Cap Arcona erinnert.

Gedacht wird hier den 4 600 KZ – Häftlingen, die in der Lübecker Bucht am 03. Mai 1945 von der SS auf den Luxusdampfer Cap Arkona gebracht wurden und absichtlich dem Beschuss britischer Flugzeuge ausgesetzt worden sind. Die meisten von ihnen starben und einige Leichen wurden sogar bis an den Strand der Insel Poel gespült.

Gleich daneben die ersten Frischpilze. Zwischen Kernholz und Borke eines Eichen – Stubbens zwängen sich Stockschwämme heraus.

Ihre Hüte werden durch Wind und Sonne rissig.

Es handelt sich um Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) Giftig!

Etwas wehmütig passierte ich das Poeler Piratenland. Noch vor wenigen Jahren hat es Sohn Jonas hier zum spielen hergezogen und nun ist er bereits voll und ganz aus diesem Alter raus. Wie doch die Zeit vergeht!

Am Küstenwald angelangt und durch kniehohes Kraut gestapft. Da stehen die Chancen auf Frischpilz – Sichtung nicht sonderlich gut.

Es sei denn, sie wachsen etwas höher am Stamm, so wie diese Judasohren (Hirneola aurcula-judae).

Die Winterstürme haben sich wieder reichlich Land geholt. Bald wird der Wanderweg drann glauben müssen.

Die Hinweisschilder sollten ernst genommen werden, denn die Steilküste ist teils erheblich unterspühlt.

Eine gute Idee, die Gefahr zu veringern, plötzlich in den Abgrund abzurutschen und verschüttet zu werden.

Zahlreiche Bäume hielten den tobenden Elementen des letzten Winters nicht stand.

Am Totholz im Küstenwald einige, überständige Rehbraune Dachpilze (Pluteus atricapillus).

Und diese Mürblinge. Es könnte sich um Behangene Büschel – Mürblinge (Psathyrella pannucioides) handeln?

Ein einzeln stehender Tintling. Nicht ausgeschlossen, dass es ein Haus – Tintling (Coprinus domesticus) sein könnte. Zur genauen Bestätigung muss leider mikroskopiert werden.

Eine Möwe beobachtet mein Treiben.

Noch ist es frühlingshaft warm, aber hohe Wolken kündigen die Eisheiligen an. In wenigen Stunden weht ein rauher Nordwind!

Die Fische warten auf die Kinder der Strandbesucher.

Die Kaltfront rückt heran und ich sollte mich aus dem Staub machen.

Doch diese Schwarzkiefer vor dem ehemaligen Grundstück unseres leider verstorbenen Vereinsmitgliedes und Blues – Musikers Hans Brunkhorst hat es mir noch angetan. Ihre großen und stabilen Zapfen bereichern bereits seit Jahren unsere Advents – Gestecke.

Und da sie gerade so freundlich war, unser Bastelmaterial frisch fallen zu lassen, konnte ich mir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Ich sammelte mir einen ersten Vorrat. Sicher nicht der letzte, denn bis in den Juni hinein werfen die Kiefern ihre Samenträger ab.

Wann starten wir zur nächsten Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

09. Mai 2020 – Frühjahrstagung der Pilzberater in M-V

Frühjahrstagung der Pilzberater

Am Sonnabend, dem 09. Mai 2020, wahrscheinlich wieder in Teterow.


Dieser Termin muss aufgrund der Corona – Krise abgesagt werden. Es wird ein Ausweichtermin für den 06. Juni 2020 in Todendorf angedacht. Allerdings zunächst auch nur vorbehaltlich!


Wie jedes Jahr, so sind auch in diesem die beim Landesgesundheitsamt Mecklenburg – Vorpommern organisierten Pilzberater zur tradionellen Frühjahrstagung eingeladen. Beginn wahrscheinlich um 10.00 Uhr. Dr. med. Oliver Duty wird den Jahresbericht in tabelarischer Form präsentieren und die Saison 2019 mit den Anwesenden auswerten. Sicher wird auch der Pilz des Jahres 2020 vorgestellt werden und weitere Vorträge sind möglich.

Genaueres ist beim Landesgesundheitsamt zu erfragen: hier auf Gesundheit, dann Umwelthygiene, Umwelttechnik und dann auf Pilzberatung gehen

http://www.lagus.mv-regierung.de

06. Mai 2020 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Sie führte in den 4. Quadranten vom MTB: 2438 – Goldberg

Exklusiv auch für interessierte Naturfreunde

Der Sühringsbrook am 06. Mai 2020.

Noch ein letztes mal ging es heute in die Region Goldberg. Der letzte Quadrant des Messtischblattes 2438 stand auf dem Programm. Zur Auswahl standen der Sühringsbrook, der nördliche Bereich vom Fahrenhorst, das NSG Daschower Moor oder auch der westliche Teil eines Waldstückes südlich Neu Poserin. Ich entschied mich für den Sühringsbrook, ein kleineres, kompaktes Laub- und Nadelwaldgebiet am Grenzgraben und dem Bickbeerenmoor. Fichten- und Buchenforste sowie Jungeichenbereiche dominierten auf eher sandig – lehmigem Untergrund.

Gleich zu Beginn ein nicht alltäglicher Fund. Die Großporige Datronie (Datronia mollis). Sehr wahrscheinlich neu in der Pilzkartierung M-V für diesen Quadranten, aber ganz sicher in meiner Datei.

Aber es kam noch besser. Der Schönfarbige Kristallzystidenporling (Junghunia nitida) ist nicht nur recht selten, sondern auch schön anzusehen. Er wächst resupinat an totem Laubholz, gern Buche.

Ein vorgezogener Buchenkopf.

Die einzigen drei Frischpilze der heutigen Exkursion. Eine schmächtigere und von der Normalform etwas abweichende Variation des Grünblättrigen Schwefelkopfes (Hypholoma fasciculare), mit oilvgrünlichen Lamellen und immer an Eichen – Stubben zu finden. Insbesondere auch früh im Jahr. Giftig!


Die Artenliste von MTB 2438/4 – Sühringsbrook: Angebrannter Rauchporling, Herber Zwergknäuling, Echter Zunderschwamm, Schmetterlings – Tramete, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Großporige Datronie, Holunder – Rindenschichtpilz, Judasohr, Schwefelporling (vorjährig), Rotbrauner Borstenscheibling, Buckel – Tramete, Brandkrustenpilz, Bovistähnlicher Schleimpilz, Gemeiner Violettporling, Adlerfarn – Fleckenpilz, Eichen – Rindensprenger, Eichen – Zystidenrindenpilz, Vielgestaltige Kohlenbeere, Grünblättriger Schwefelkopf, Rötende Tramete und Schönfarbiger Kristallzystidenporling


Wir verabschieden uns aus dem Sühringsbrook.

Wann geht es Mittwochs wieder auf Exkursion? – Siehe unter Termine!

01. – 03. Mai 2020 – Pilzseminar in Mecklenburg

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Frühlingsseminar am Schweriner See

ist leider der Corona – Krise zum Opfer!

Wie schon im Herbst des vergangenen Jahres wollte der Steinpilz – Wismar wieder nach Wiligrad zu einem Pilzseminar einladen.

Aufgrund der massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens durch das Corona – Virus bis Ostern und darüber hinaus, bestand anlässlich unseres diesjährigen Frühlingsseminars keine Planungssicherheit mehr, so dass ich mich entschlossen habe, diesen Termin abzusagen. Für die bereits angemeldeten Pilzfreunde tut es mir leid, es wäre sicher schön gewesen, aber es sollte nicht sein.


Ich denke aber, wir brauchen nicht allzu traurig sein, denn aufgrund der anhaltenden Trockenheit seit Mitte März wäre es in punkto Frühlingspilze sehr dürftig geworden. Ich nutzte das Wochenende um zumindest an zwei Morchel – Standorten die aktuelle Situation zu erkunden. Am Freitag Abend fuhr ich in das Hellbachtal zwischen Neubukow und Buschmühlen. Hier einige Bilder von dieser Kurzexkursion:

Bevor es aber in das Bachtal ging, musste ich mir zunächst einen Unterstand suchen, denn es zog ein kräftiger Schauer auf.

Das Hellbachtal besitzt einen Schutzstatus als Landschaftsschutzgebiet. Insbesondere auch durch das Eschen – Sterben ist der Totholz – Anteil in den letzten Jahren immer höher geworden. Viele Bäumen liegen auch quer über dem Hellbach, so wie diese Weide.

Sehr dekorativ kann der Samtige Schichtpilz (Stereum subtomentosum) aussehen.

Hier sehen wir an einem toten Eschen – Zweig den Lederighäutigen Fältling (Meruliopsis corium).

Am selben Zweig ein weiterer Rindenpilz, der Eschen – Zystidenrindenpilz (Peniophora limitata).

Ebenfalls an Esche die jung essbaren Schuppigen Porlinge (Polyporus squamosus).

Am Fuß des Baumes eine weitere, riesige Traube von mehreren Kilogramm Gewicht.

Das appetitlich weiße Fleisch riecht charakteristisch nach frischer Gurke. Solange es nicht zu zäh ist, kann der Pilz in der Küche Verwendung finden und schmeckt gar nicht so schlecht. Auch für die Zubereitung von Pilz – Frikadellen bestens geeignet.

Die Sonne geht unter und beleuchtet die Wolken des nächsten Schauers in wunderbarem Purpur. Das Bild wurde nicht nachgearbeitet. Es war schon eine fast unwirkliche Stimmung.

Am späten Sonntag – Nachmittag brach ich mit Irena noch nach Wiligrad auf. Wenn schon kein Pilzwochenende am Schweriner See, dann wenigstens eine kleine Stipp – Visite.

Schloss Wiligrad am frühen Abend des 03. Mai 2020.

Blick in Höhe des Schlosses die Hangterrassen zum Schweriner See hinunter.

Morcheln konnten wir keine finden, aber immerhin Pilze aus ihrer Verwandtschaft, so wie diese Ziegelroten Kohlenkrusten (Hypoxylon rubigunosum).

Auch Frischpilze waren dabei, so wie diese Schwarzroten Stielporlinge (Polyporus badius).

Aufgrund ihrer Zähigkeit können sie nicht gegessen werden. Dafür riechen sie aber angenehm süßlich – pilzig. Ein weiterer deutscher Name lautet daher auch Süßriechender Stielporling.

Blick auf den wolkenverhangenen Schweriner Außensee hinaus auf eine kleine Insel.

Selbst die Pilze scheinen es zu wissen und tragen einen entsprechenden Schriftzug. Der Liebesporling nennt sich gut bürgerlich und zu deutsch Buckel – Tramete und wissenschaftlich Trametes gibbosa.

Auch hier ist der Anteil von Baumleichen teilweise recht hoch. Ein gefundenes Fressen für viele Holzpilze. Einer der bekanntesten ist der Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Hier ein besonders üppiges und verwachsenes Exemplar des Ötzi – Pilzes.

Auch ohne Naturschutz – Status ein herrliches Gebiet.

Und nochmal ein Morchel – Verwandter, der Rotbuchen – Rindenkugelpilz (Biscogniauxia nummularia).

Oberhalb der Hangterrassen mehrere Büschel von Glimmer – Tintlingen (Coprinus micaceus).

Auf einem großen Haufen von Holzhäcksel ein Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus), der hier bereits als Speisepilz Verwendung findet.

Wir verabschieden uns von Schloss Wiligrad und treten die Heimfahrt an.

Soweit einige Impressionen vom ersten Mai – Wochenende des Jahres 2020, an dem eigentlich unser diesjähriges Frühlings – Pilzwochenende in Wiligrad hätte stattfinden sollen.

29. April 2020 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch exklusiv für interessierte Pilzfreunde

Ziel war der 3. Quadrant im Messtischblatt Goldberg

Alte Eichen am Verbindungsweg zweier Waldbereiche.

MTB  2438/3 war heute an der Reihe. Hier kamen im wesentlich drei Waldgebiete in Frage. Ich entschied mich für ein kleineres, kompaktes und handliches Waldgebiet südöstlich der Ortschaft Grambow zwischen Goldberg und Lübz. Mischwald auf sandigem Untergrund mit hohen Totholzanteil und überwiegend von Nadelholz dominiert. Teils durchschnittliche Fichtenforste, teils naturnaher Baumbestand unterschiedlicher Altersstruktur. Ein nicht ganz uninteressantes Revier. Schade, dass es weiterhin viel zu trocken ist, ansonsten wären sicher auch im April einige frische Pilzarten vertreten gewesen.

Der für mich bedeutsamste Fund befand sich an dieser alten Eiche. Im Hintergrund ist der Zielwald zu erkennen.

Eichen – Feuerschwamm (Phellinus robustus).

Mumifizierte Fruchtkörper des Schwarzroten Stielporlings (Polyporus badius).

Ein Myxomycet. Wahrscheinlich der Büschelschleimpilz (Stemonitis fusca). Auch Zusammenfließendes Fadenstäubchen genannt.

Ein Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) mit weißer Umrandung. Der Fruchtkörper ist also noch vital, muss sich aber etwas einfallen lassen, da die Birke gefallen ist und in dieser Stellung kein Sporenabwurf mehr möglich ist. In der Regel wird die Fruchtschicht mit einem harzigen Überzug verschlossen und der Fruchtkörper baut daneben neu an, so dass die Fruchtschicht wieder nach unten zeigt.

Neben Birken und Fichten sind hier auch Kiefern sowie Buchen und Eichen recht dominant.

Eine gespaltene Buche. Eventuell vom Blitz gesprengt.

Der Bovistähnliche Schleimpilz (Reticularia lycoperdon) gehört zu den auffälligsten Vertretern dieses Zwischenreiches. Insbesondere im April ist er oft an Bäumen und Stümpfen zu sehen.

Immer wieder reichlich Totholz.

Ein gefundenes Fressen auch für die sehr häufige Schmetterlings – Tramete (Trametes versicolor).


Die Artenliste von MTB 2438/3 – Wald südöstlich von Grambow: Eichen – Feuerschwamm, Schwarzroter Stielporling, Vielgestaltige Kohlenbeere, Austernseitling, Striegeliger Schichtpilz, Angebrannter Rauchporling, Flacher Lackporling, Schmetterlings – Tramete, Flächiges Eckenscheibchen, Kiefern – Braunporling, Zusammenfließendes Fadenstäubchen, Runzeliger Schichtpilz, Samtiger Schichtpilz, Birken – Blättling, Rötende Tramete, Rotrandiger Baumschwamm, Eichen – Rindensprenger, Eichen – Zystidenrindenpilz, Gemeiner Violettporling, Bovistähnlicher Schleimpilz, Erlen – Schillerporling, Echter Zunderschwamm, Holunder Rindenschichtpilz und Orangefarbiges Brennnesselbecherchen.


Ausgangs- und Endpunkt meiner heutigen Mittwochsexkursion im Wald südöstlich Grambow.

Wer also Lust zu einer Inventur des Waldes bezüglich Großpilze bekommen hat, einfach anrufen oder eine Mail zusenden.

Tel.: 03841/228917 – Handy: 0173/6977219

E – mail: steinpilz.wismar@t-online.de

Der nächste Termin? – Siehe unter Termine!

26. April 2020 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Sie sollte durch das Stegenholz führen

Ankunft im Stegenholz.


Liebe Pilzfreunde, aufgrund der immer noch geltenden Kontakt – Beschränkungen muss unsere Vereinsexkursion leider abgesagt werden!


Die erste Vereinsexkursion der neuen Saison sollte uns heute in den Sternberger Raum führen. Das relativ kleine Waldgebiet liegt direkt an der B 104, wenige Kilometer hinter der Ortsausfahrt von Sternberg in Richtung Güstrow. Wir finden hier vorwiegend Laubwälder auf besseren, teils auch kalkhaltigen Böden vor. Im Sommer und Herbst bin ich hier schon gelegentlich unterwegs gewesen. Auch eine öffentliche Wanderung führte vor Jahren im Spätherbst hier her und im letzten Sommer war ich im Rahmen einer Mittwochsexkursionen hier zugange. Damals musste ich aber nach kurzer Zeit das Revier verlassen, da es gewittrig wurde.

Im Frühling ist es eine Prämiere und wir wollten schauen, ob es gelingt, die eine oder andere, Jahreszeit typische Pilzart zu entdecken. Übrigens sollte laut ursprünglicher Planung eine öffentliche Lehrwanderung am 02. Mai hier her führen. Da ich aber für dieses Feiertagswochenende unser diesjähriges Frühlingsseminar in` s Programm genommen habe, dass nun leider auch ausfallen muss, sollte heute als Ausgleich eine Vereinsexkursion durch das Stegenholz führen.

So weit, so schlecht. Es nützte nichts, am sonnigen Nachmittag fuhr ich alleine zum Zielgebiet und exkursierte durch das Stegenholz. Jahreszeit typische Frischpilze waren leider nicht zu erwarten, da es seit Mitte März nicht mehr geregnet hatte. Insofern kein großer Verlust hinsichtlich der Erwartungen an ein Frischpilzaufkommen. Hier einige Bilder von heute:

Nicht nur die Forst hat hier in letzter Zeit viele Bäume zu Fall gebracht, auch der Wind hat stellenweise ganze Arbeit geleistet.

Diese Stockschwämmchen (Kuhneromyces mutabilis) waren die einzigen Frischpilze, die ich hier heute beobachten konnte. Ihnen sind die widrigen Witterungsbedingungen anzusehen.

An Buchenholz unzählige Rötliche Kohlenbeeren (Hypoxylon fragiforme).

Viele gewaltige Rotbuchen wurde hier in den zurückliegenden Jahren gefällt. Verschiedene Holzbewohner machen sich nun über ihre Stubben her. Hier ist es eine ansehnliche Kolonie von Buckel – Trameten (Trametes gibbosa).

Der Wald ist lichtdurchlässiger geworden und regeneriert sich mit reichlich Jungbuchengebüsch.

Mächtige Buchen und einzelne Eichen dürfen den Wald weiterhin begrenzen. Sie werden allenfalls früher oder später vom Wind geworfen. Im Sommer und Herbst dürften die Pilzfreunde hier auf ihre Kosten kommen.

Leider gibt es aber auch solche Bilder. Ein Eschen – Friedhof. Der Esche geht es schlecht. Verantwortlich dafür ist leider ein Pilz, das Falsche weiße Stängelbecherchen (Hymenoscyphus fraxineus). Ausgerechnet ein Verwandter der beliebten Morcheln, die wir gerne unter Eschen suchen.

Vor wenigen Tagen noch grau, ergrünt nun der Laubwald rasant.

Ein insgesamt jüngerer Buchenbestand.

Der Kreis schließt sich.

Wann steht die nächste Vereinsexkursion auf dem Programm? – Siehe unter Termine!

22. April 2020 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Es ging in den 2. Quadranten des Messtischblattes Goldberg

Der Rabenhorst bei Woosten.

Aufgrund der derzeit geltenden Eischränkungen durch das Corona – Virus musste dieses Angebot für Gäste leider entfallen!

Das MTB: 2438/2 war heute an der Reihe. Das größte Waldgebiet in diesem Quadranten findet sich östlich des Goldberger Sees und gehört umfänglich zum dortigen Standortübungsplatz der Bundeswehr. Wie weit hier zumindest die Wege betretbar sind, hängt von den Aktivitäten der Bundeswehr ab. Sollten Schießübungen stattfinden, ist das selbstverständlich keine Option. Alternativ konnten die kleineren Waldgebiete Rabenhorst und am Wahrberg in Frage kommen. Ich entschied mich für den Rabenhorst. Ein abwechslungsreiches, etwas hügeliges Gebiet mit feuchteren Senken und trockeneren Höhen. Bestanden teils von Nadelforst, teils von noch sehr jungen Buchenbereichen. Insbesondere waren die Senken mit einem hohen Anteil von Totholz bei der zur Zeit herrschenden Trockenheit so ziemlich die einzigen Bereiche, wo es Sinn machte, sich nach verschiedenen Holzbewohnern umzuschauen.

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius) an Totholz von Birke. Der Zunderschwamm befindet sich derzeit in seiner Sporulationsphase, welches sich durch weißen, mehlartigen Belag auf den Fruchtkörpern und der näheren Umgebung zu erkennen gibt.

Hier sehen wir gleich zwei Holzbewohner. Oben den Eichen – Rindensprenger (Vuilleminia comedens) und unten alte Fruchtkörper des Herben Zwergknäulings (Panellus stypticus).

Ein vorjähriger Altfruchtkörper des Flaschen – Stäublings (Lycoperdon perlatum). Die kreisförmige Scheitelöffnung ermöglicht, dass durch mechanische Reize wie Regentropfen, der Sporeninhalt heraus geschleudert werden kann.

Auch diese Birken – Blättlinge (Lenzites betulinus) sind nicht mehr die Jüngsten und stammen ebenfalls aus dem letzten Jahr.

Der Winter – Stielporling (Polyporus brumalis) bildet seine zähfleischigen und ungenießbaren Fruchtkörper im Spätherbst und Winter aus.

Wie ein kalkweißer Farbanstrich an Schwarzem Holunder wirkt der Holunder – Rindenschichtpilz (Lyomyces sambuci).

Auch hier sehen wir gleich wieder zwei Arten zum notieren. Die eingetrocknete, schwarze Kruste des Warzigen Drüslings (Exidia plana), welche von den resupinaten Überzügen des Fleischroten Zystidenrindenpilzes (Peniophora incarnata) flankiert werden.

Fleischroter Zystiden – Rindenpilz (Peniophora incarnata).

Warziger Drüsling (Exidia plana).


Die Artenliste von MTB: 2438/2 – Rabenhorst bei Woosten: Orangefarbiges Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Echter Zunderschwamm, Eichen – Rindensprenger, Herber Zwergknäuling, Ockergelbe Tramete, Flacher Lackporling, Flaschen – Stäubling, Birken – Blättling, Schmetterlings – Tramete, Winter – Stielporling, Striegeliger Schichtpilz, Holunder – Rindenpilz, Angebrannter Rauchporling, Judasohr, Warziger Drüsling, Fleischroter Zystidenrindenpilz, Löwengelber Porling, Samtiger Schichtpilz, Gemeiner Violettporling, Birken – Zungenporling und Rötende Tramete.


Jungbuchengehölz.

Umrandet von mächtigen Pappeln.

Wann geht es am Mittwoch wieder auf Tour? – Siehe unter Termine!

17. – 19. April 2020 – Frühjahrstagung der AMMV

Frühjahstagung der AMMV

Sie sollte in Trittelwitz stattfinden

Wegen der Corona – Krise ausgefallen!

Die diesjährige Frühjahrstagung der Arbeitsgemeinschaft Mykologie Mecklenburg – Vorpommerns im Naturschutzbund Deutschland (NABU), sollte in diesem Jahr vom 17. – 19. April 2020 in Trittelwitz, bei Demmin, unweit des schönen Peenetals, stattfinden. Möglicherweise im dortigen Hotel Landhof Trittelwitz. Im Peenetal entstand im April 2017 obiges Foto. Sicher ein außerordentlich tolles Revier für eine Pilztagung im Frühling. Im Mittelpunkt der Zusammenkunft hätte wie immer die Kartierung gestanden.

Dazu wären in erster Linie die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft eingeladen, aber sicher sind auch neugierige Gäste willkommen.

18. April 2020 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr der Gemeinen Stinkmorchel

Ziel sollte das Kaarzer Holz sein

Blick auf das Kaarzer Holz mit vorgelagerter Streuobstwiese.


Aufgrund der allgemeinen Einschränkungen des öffentlichen Lebens durch das Corona – Virus sah ich von der Durchführung dieser Veranstaltung ab. Sie fiel also aus.


Die 2. Wanderung des Jahres sollte durch das Kaarzer Holz führen. Es wäre nicht das erste mal, dass wir hier zu so früher Jahreszeit zu einer Lehrwanderung unterwegs gewesen wären. Eine gute Adresse um einige, wichtige Frühlingsarten am Standort zu entdecken, ist es auf jeden Fall. So sind hier Scheibenlorcheln, genauso wie die giftigen Frühjahrslorcheln schon des öfteren gefunden worden. Selbst Morcheln sind nicht ganz ausgeschlossen, zumindest besteht eine geringe Wahrscheinlichkeit der Spitzmorchel zu begegnen. Ansonsten könnten auch essbare Schwefelköpfe, Frühlingsmürblinge oder sogar Stockschwämmchen um diese Zeit auftauchen, um nur einige zu nennen.

Daraus wurde nun nichts und ich bin am Nachmittag mit Irena zu einem kleinen Rundgang durch die Parkanlage von Schloss Kaarz aufgebrochen.

Das Karzer Schloss in der Frühlingssonne.

Direkt daneben ein stolzer Mammutbaum. Mit einer möglichen Höhe von bis zu 110 m wohl das mächtigste Gehölz der Erde.

Frühlingszeit ist Tulpenzeit.

Angegliedert an den Schlosspark eine Streuobstwiese. Durchaus ein interessanter Standort der beliebten Morcheln, es war aber viel zu trocken, als dass man hier hätte fündig werden können.

Die meisten Obstbäume stehen jetzt in voller Blüte.

Brandkrustenpilz (Hypoxylon deustum). Ein Verwandter von Morchel und Lorchel.

Etwas abseits, am Rande des Kaarzer Holzes, die Famliengruft der ehemaligen Schlossherren und Frauen im Mausoleum.

Wann startet die nächste Pilzwanderung`- Siehe unter Termine!


Am Sonntag, dem 19. April, statteten Irena, Jonas und meine Wenigkeit noch dem Schlosspark Hasenwinkel einen kleinen Besuch ab.

Dabei entdeckten wir ein beeindruckendes Vorkommen des Blasigen Becherlings (Peziza vesiculosa) in einem Komposthaufen, der aus im Herbst im Park zusammengefegtem Laub bestand.

Die große Becherlingsart wächst auf organischen Abfällen, besonders zwischen altem Stroh oder auf dicken Haufen von Sägespänen.

Hier war es altes Laub, in welchem sie besonders mastige Apothezien entwickeln konnten. Die Pilze sollen essbar sein, ich kann mir aber kaum vorstellen, dass sie ein kulinarischer Leckerbissen sind.

Soweit einige Impressionen von einem sonnigen Frühlingswochenende mitten in der Corona – Krise.

15. April 2020 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch exklusiv für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Sie führte in das Messtischblatt 2438 = Goldberg

Das Medower Herrenholz am Beginn der Exkursion.


Der 1. Quadrant der Topographischen Karte Goldberg 2438/1 (Maßstab 1: 25 000) war an der Reihe. Hier standen 4 Waldgebiete zur Auswahl. Zum ersten der Ostteil eines großen Waldbereichs südlich von Techentin und nördlich Selhsdorf mit dem integrierten Bullenmoor. Zum zweiten das Medower Herrenholz, das Bauerholz mit dem Warcksberg und der Eckernkamp. Ein weiteres, sehr interessantes Revier ist außerdem das Naturschutzgebiet Langenhagener Seewiesen, und dass nicht nur für Mykologen, sondern vor allem auch für Ornithologen. Durch das Bauerholz führte im vergangenen Jahr bereits eine öffentliche Lehrwanderung, so dass ich mich für das Medower Herrenholz entschied. Nadel- und Laubwaldbereiche, teils mit hohem Totholz – Anteil. Aufgrund der wochenlangen Trockenheit gab es kaum Frischpilze und das Artenaufkommen war sehr bescheiden.

Ein nicht unbeträchtlicher Teil des Totholzes wurde von gefällten Birken gebildet. Pilze sorgen nun gemeinsam mit vielen anderen Organismen für den Abbau. Hier sehen wir den Birken – Zungenporling (Piptoporus betulinus).

Die einjährigen Konsolen des Birkenporlings waren noch vergleichsweise gut erhalten und wurden deshalb für unsere Pilzausstellung mitgenommen.

Als Massenpilz, insbesondere an Buchenholz und deren Stubben, trat die Schmetterlings – Tramete (Trametes versicolor) in Erscheinung.

Ein Phytoparasit an Brombeere. Für Phragmidium violaceum erscheint er mir nicht violett genug. Keine Ahnung. Kleinpilze ist ein weites, aber durchaus interessantes Feld.


Die Artenliste von MTB: 2438/1 – Medower Herrenholz: Gemeiner Violettporling, Striegeliger Schichtpilz, Herber Zwergknäuling, Geweihförmige Holzkeule, Rötende Tramete, Eichen – Rindensprenger, Schmetterlings – Tramete, Krauser Aderzähling, Buckel – Tramete, Echter Zunderschwamm, Angebrannter Rauchporling, Eichenwirrling, Orangefarbiges Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Judasohr, Rotrandiger Baumschwamm und Grünblättriger Schwefelkopf.


Das Medower Herrenholz in der Abendsonne des 15. April 2020.

Wann geht es am Mittwoch wieder auf Exkursion? – Siehe unter Termine!

08. April 2020 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch exklusiv für interessierte Pilzfreunde

Es ging in den Messtischblatt – Quadranten 1936/4

Zunächst pilgerte ich diesen Waldweg entlang. Ich wandelte damit auf den Spuren der heiligen Brigitta von Schweden. Es handelt sich um ein Teilstück des gleichnamigen Pilgerweges der insgesamt eine Länge von 300 Km aufweist. Das war mir dann doch etwas zu viel und ich blieb innerhalb meiner Quadranten – Grenzen.


Wegen der Corona – Krise war ich heute alleine unterwegs.


Im vierten Quadranten des Kröpeliner Messtischblattes befinden sich mehrere Wälder, die hätten angesteuert werden können. Zum einen der südöstliche Bereich des Westenbrügger Holzes, der südliche Teil des Kröpeliner Stadtholzes sowie weitere Waldflächen, die über den gesamten Quadranten verteilt liegen. Ich entschied mich für ein Waldstück bei Karin. Überwiegend mit Fichten bestanden und teilweise von Erlenbrüchen durchsetzt. Es war sehr pilzarm und durch die Trockenheit musste ich auch mit wenigen Frischpilzen vorlieb nehmen.

Aufgrund des resupinaten Wachstums zunächst als Runzliger Schichtpilz angesehen, entpuppte sich diese Ferndiagnose als falsch.

Die überstehenden Konsolenenden waren deutlich striegelig/zottig, also Striegeliger Schichtpilz (Stereum hirsutum) in ungewöhnlicher Wuchsform.

Zu den wenigen Frischpilzen der heutigen Exkursion zählte eine Kollektion Grünblättriger Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare). Giftig!

Am Waldrand plätscherte der Hellbach entlang.

Die darüber führende Brücke mit zugehöriger Bank lädt den müden Pilger zum verschnaufen und Meditieren ein.

Der Hellbach mündet bei Teßmannsdorf in die Ostsee. Aber bevor er sich in ihr verliert hat er noch ein wunderbares Morcheltal geschaffen, das Landschaftsschutzgebiet Hellbachtal zwischen Neubukow und Buschmühlen.

Und hier sehen wir ein Feuchtgebiet mit ganz anderen Qualitäten. Ein Spaßbad für das Borstenvieh!

Und schließlich direkt am Pilgerweg noch ein echter Pilz mit Hut und Stiel. Auch er hat schon sichtlich gelitten. Frühlings- oder Schmalblättriger Mürbling (Psathyrella spadiceogrisea). Essbar, wenn frisch.


Hier die Artenliste von 1936/4 – Wald bei Karin: Orangefarbiges Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Schmetterlings – Tramete, Gemeiner Violettporling, Striegeliger Schichtpilz, Stoppliger Drüsling, Holunder Rindenschichtpilz, Flächiges Eckenscheibchen, Grünblättriger Schwefelkopf, Erlen – Schillerporling, Flaschen – Stäubling (vorjährig), Eichen – Rindensprenger, Eichen – Zystiden – Rindenpilz, Frühlingsmürbling, Rotrandiger Baumschwamm und Angebrannter Rauchporling.


Wir verabschieden uns vom Kariner Wald am 08. April 2020.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

04. April 2020 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr der Gemeinen Stinkmorchel

Sie sollte durch die Questiner/Panzower Tannen führen

Die Questiner Tannen (Fichten) am 04. April 2020.


Aufgrund der momentanen Krisenlage wegen des Corona – Virus musste diese Veranstaltung als öffentliche Wanderung leider ausfallen. Ich bitte um Verständnis.


Nun ist es wieder soweit. Der Winter liegt hinter uns und wir wollten mit der heutigen Pilzwanderung ganz offiziell die Saison 2020 eröffnen. Die Eindämmung des Corona – Virus verbietet derzeit alle öffentlichen Veranstaltungen. So zog ich alleine meine Kreise durch die Questiner Tannen. In punkto Frischpilze war es bei weitem nicht so erfolgreich wie im letzten Jahr zur Saisoneröffnung bei Jesendorf. Damals füllten sich die Körbe der Pilzsammler doch schon reichlich mit Speisepilzen und es war bis weit in den Hochsommer hinein die erfolgreichste Wanderung des vergangenen Jahres. Geschuldet dem milden Spätwinter und der Tatsache, dass es sich ohnehin um ein für diese frühe Jahreszeit vielversprechendes Gebiet handelte. Aber auch die sandigen Waldgebiete der Panzower- und Questiner Tannen könnten im Frühling schon mit dem einen oder anderen Frischpilz überraschen und das taten sie heute auch. Zwei taufrische Rehbraune Dachpilze waren im Angebot. Zwar sehen mehrere Augenpaare sicherlich einiges mehr, aber grundsätzlich ist es im Vergleich zum letzten Jahr zu dieser Zeit deutlich bescheidener. Hier einige Impressionen von meiner heutigen Solo – Tour:

An einem liegenden Birkenstamm wuchsen zahlreiche Konsolen des Samtigen Schichtpilzes (Stereum subtomentosum). Oberflächlich betrachtet ähneln sie durch ihre bunte Zonierung den Schmetterlings – Trameten. Sie besitzen auf der Unterseite allerdings keine Poren, sondern nur eine glatte Schicht = Schichtpilze.

Auch die Vielgestaltige Kohlenbeere (Hypoxylon multiforme) bevorzugt die Birke als Substrat.

Dem Winter – Stielporling (Polyporus brumalis) schmeckt totes Birkenholz ganz vorzüglich.

Hier ist nicht ganz klar, welche Nahrungsquelle diese beiden Rehbraunen Dachpilze (Pluteus atricapillus) nutzten, wuchsen sie doch am Rande eines Fichtenbestandes. In der Regel finden wir sie fast ganzjährig an Laubholz, sie verschmähen aber auch das Holz der Fichte nicht. Essbar.

Windgetrocknet sehen wir hier an einem alten Birkenstamm eine Konsole der Rötenden Tramete (Daedaleopsis confragosa).

Und selbstverständlich ausschließlich an Birke fruktifizierend, der Birken – Zungenporling (Piptoporus betulinus). Frische Fruchtkörper werden von einigen Menschen zur Linderung von Magenbeschwerden verwendet. Ansonsten ist der zähe Pilz komplett ungenießbar.

Und wir verabschieden uns von den Questiner Tannen.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

24. März 2020 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Thema: Pilz des Jahres 2020

Am Dienstag, dem 24. März 2020, um 18.00 Uhr im Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21.


Aufgrund der aktuellen Entwicklung zur Corona – Problematik mußte unser Treffen leider abgesagt werden.


01. April 2020 – Mittwochsexkursion bei Kröpelin


Mittwochsexkursion

Auch exklusiv für interessierte Pilzfreunde

Es ging in den Messtischblatt – Quadranten 1936/3

Das Westenbrügger Holz am 01. April 2020.


Aufgrund der Corona – Krise musste ich auch diesen Termin für Gäste absagen. Ich bitte um Verständnis.


Eigentlich war das Gebiet bereits im November des letzten Jahres in der Planung. Damals war es regnerisch und ungemütlich kalt, so dass ich den Termin nicht absolvierte. Das sollte heute nachgeholt werden. Durch das Westenbrügger Holz laufen mehrere Quadranten – Grenzen. Im nordöstlichen Teil waren ein Pilzfreund aus Bützow und ich im letzten Spätherbst bereits, so das heute der südwestliche Bereich an der Reihe war. Es wurde versucht, alle im Feld ansprechbaren Arten, um diese Jahreszeit bevorzugt Holzpilze, zu notieren, mit Fotos zu belegen. Seltene Arten fand ich nicht und auch sonst war es sehr bescheiden, ohne Frischpilze. Zudem machte mir das Sehen aufgrund meiner Augen OP `s und einer neuen Brille noch zu schaffen.

Bunt gezont, wie die Flügel einiger Tagfalter, präsentierten sich diese Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor).

Eine Augenweide stellen oft die Konsolen des Rotrandigen Baumschwamms (Fomitopsis pinicola) dar.

Nicht nur an Obstbäumen in Gärten und an Straßenrändern, nein ganz besonders häufig können wir den Pflaumen  Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus) auch an Schlehen – Hecken der Waldränder antreffen.

Während wir dem Angebrannten Rauchporling sehr häufig an Laub- und Nadelholz begegnen können, ist der nah verwandte Graugelbe Rauchporling (Bjerkandera fumosa) durchaus etwas seltener zu beobachten.

Der hellgrüne Algenbewuchs steht der Buckel – Tramete (Trametes gibbosa) gerade um Ostern herum besonders dekorativ zu Gesicht. Sie mussten daher auch mit für die nun wieder zu erneuernde Ausstellungsfläche in unserem Info – Zentrum.


Die Artenliste von MTB: 1936/3 – Westenbrügger Holz: Herber Zwergknäuling, Orangefarbiges Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Brandkrustenpilz, Angebrannter Rauchporling, Buckel – Tramete, Rotrandiger Baumschwamm, Gemeiner Spaltblättling, Striegelige Tramete, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Geweihförmige Holzkeule, Striegeliger Schichtpilz, Pflaumen – Feuerschwamm, Runzeliger Schichtpilz, Echter Zunderschwamm, Eichenwirrling, Rotbraune Kohlenbeere und Graugelber Rauchporling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

25. Februar 2020 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Themenabend

Grüne Inseln im Westen Europas

Dienstag, der 25. Februar 2020, um 18.00 Uhr in der ABC Straße 21 in Wismar.

Der zweite Treff in diesem Jahr führte uns auf die grüne Insel Irland. Nicht nur Anke und Ulrich weilten im vergangenen Jahr auf den Inseln im Nordwesten Europas, auch Andrea und Chris aus Lübeck statteten ihnen einen Besuch ab. Dabei legte Christopher Engelhardt den Schwerpunkt auf Flora und Fauna und entführte uns in ein bezauberndes Naturparadies. Wir erlebten in Wort und Bild eine Reise an die lebendige Atlantikküste und durch flechtenreiche Wälder in Südwest – Irland. Insbesondere zahlreiche Flechten und ihre enge Bindung an das Pilzreich wurden thematisiert, aber auch Muscheln, Schnecken und Vögel waren dabei. Dazu herrliche Landschaftsimpressionen, aber auch einige typische Burgen und Schlösser, die mehr oder weniger perfekt in die Landschaft gesetzt wurden. Ein herzliches Dankeschön gebührt Pilzfreundin Karola, die für das leibliche Wohl sorgte und uns mit reichlich belegten Brötchen versorgte.

Das Land und die Reiseroute von Andrea und Chris mit den einzelnen Zwischenstationen im Frühjahr 2019.

Pferdeaktinie (Actinia equina).

Breitblatt – Lungenflechte (Lobaria virens). Eine in Deutschland offensichtlich sehr seltene Art!

Wie die Bilder von Chris erahnen lassen, wurde es sehr interessant.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

28. Januar 2020 – Treffen der Pilzfreunde

Neujahrstreffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Thema: Reisebericht Irland/Schottland

Nach den großen Feierlichkeiten zu Weihnachten und Silvester ist längst wieder Ernüchterung eingetreten. Nicht bei uns, wir haben heute mit einem Gläschen Sekt auf das neue Pilzjahr 2020 angestoßen. Bei dieser Gelegenheit konnte bei Vereinsfreundin Monika auch gleich der Jahresbeitrag für die Gemeinnützige Gesellschaft entrichtet werden.

Bevor es mit der Bilderreise los ging, gab es zunächst noch einen kleinen Imbiss.

Vereinsfreundin Anke servierte uns eine herzhafte Brot – Lachstorte und Pilzfreundin Monika versorgte uns als Gegenpol mit zuckersüßen Waffeln. Natürlich alles in Eigenproduktion.

Im Mittelpunkt der ersten Zusammenkunft in diesem Jahr stand jedoch ein Reisebericht in PowerPoint – Präsentaion von Ulrich Klein. Zusammen mit Lebensgefährtin Anke war er im Sommer des letzten Jahres zu einer Schiffsreise in`s nordwestliche Europa aufgebrochen. Dabei wandelten sie auch auf den Spuren des weltberühmten Ungeheuers von Loch Ness. Es wurde also spannend und wir dürfen uns über allerhand schöne Bilder mit entsprechenden Erläuterungen freuen. Zum Schluß gab es das ganze nochmals in einem 11 minütigen, stimmungsvollen Film – Zusammenschnitt.

Die Reiseroute mit ihren Anlaufpunkten. Ganz herzlichen Dank an Anke und Ulrich, dass wir euch an diesem Abend ein Stück weit auf eurer vorjährigen Urlaubsreise begleiten durften.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

07. Dezember 2019 – Weihnachtsfeier im Lindengarten

Weihnachtsfeier der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Am Sonnabend, dem 07. Dezember 2019, um 17.00 Uhr im TiL = Treff im Lindengarten.

Wie auch schon im vergangenen Jahr, waren wir zu unserem vorweihnachtlichen Jahresausklang wieder im TiL am Lindengarten zu Gast. In gemütlicher Runde gab es nach einer Kaffee – Tafel  wieder einen heiter – besinnlichen Jahresrückblick von Ulrich Klein in gewohnter PowerPoint – Qualität. Auch blickte er dieses mal retrospektiv in die Vergangenheit und da konnte sich sicher der eine oder andere wieder entdecken und feststellen, welch ein schicker Kerl oder welch ein süßes Mädel er oder sie noch vor wenigen Jahren waren. Nach dem herzhaften Abendbrot, serviert von Irena und Monika, stellte uns Christopher Engelhardt tolle Pilzfunde vor. Und zwar einige Arten, die bei ihm schon lange auf der Wunschliste standen und die er in diesem Jahr tatsächlich entdecken und vor die Foto – Linse bekommen konnte. Zwischenzeitlich dankten wir unserer langjährigen Vereinsfreundin Inge Schellbbach für ihre aktive Teilnahme am Vereinsleben, insbesondere auch wenn Hilfe bei unseren Imbisstagen gebraucht wurde, war sie immer wieder zur Stelle. Sie feierte kürzlich ihren 80. und möchte nun etwas ruhiger treten. Das sei ihr vergönnt. Danke auch für den tollen Stollen zum Ausstand! Ganz zum Schluß gab noch ein amüsantes Puppenspiel für Erwachsene zum Thema zwischenmenschliche Missverständnisse von Monika und ihrem Freund Peter dargeboten.

Alle verfolgen gespannt der Präsentation von Ulrich.

Maronen – Röhrlinge einmal etwas anders und zum sofortigen Vernaschen.

Chris ist immer noch die Begeisterung anzumerken, die ihm seine Wunschpilze bescherten.

Gut gelaunt habe ich unseren beiden Referenten einen Blumengruß zum Dank überreicht und wurde in ihre Mitte genommen. Zwar hat die Faschingszeit  schon begonnen, die Augenklappe ist aber meiner kürzlichen Augen OP geschuldet.

Zum Schluss gab es, wie bereits erwähnt, noch eine kleine Überraschung.

Monika und Peter hatten für uns ein kleines Puppenspiel eingeübt.

Das die oft kleinen Missverständnisse im Alltag zwischen Männlein und Weiblein thematisierte. Sicher hat sich der eine oder andere in irgendeiner Form darin wiedergefunden. 

Bauhofstraße 17, 23966 Wismar

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

23. November 2019 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünen Knollenblätterpilzes

Jahresabschlusswanderung durch die Kukuksbuchen

Das Pilzjahr neigt sich dem Ende zu und wir beschlossen es mit einer öffentlichen Wanderung durch die Kukuksbuchen. Das Waldgebiet stand im vergangenen Jahr bei mir im Rahmen einer Mittwochsexkursion auf dem Programm. Aufgrund der damaligen Trockenheit bildeten Frischpilze die große Ausnahme. Das war damals im August. Ende November sollte es nicht so trostlos aussehen. So war die letzte Wanderung des Jahres doch deutlich pilzreicher und es hatten sich auch noch einmal recht viele Menschen dazu eingefunden. Zunächst trafen wir uns auf dem Parkplatz an der Badestelle des Holzendorfer Sees. Hier erwartete uns eine Dame von der Schweriner Volkszeitung zu einem Interview und gleichzeitig hatte ein Pilzfreund einige schöne und wichtige Spätherbstarten zum Vorstellen mitgebracht. Im Auto – Konvoi fuhren wir anschließend zum Zielgebiet.

Die ersten essbaren Pilze wurden sogleich an Laubholz entdeckt. Es handelt sich um Weißstielige Stockschwämmchen (Psathyrella hydrophila).

Ebenfalls an totem Laubholz findet sich nahezu ganzjährig der überaus häufige Rosablättrige Helmling (Mycena galericulata). Der einzige essbare Vertreter dieser umfangreichen Gattung. Neben den erst recht spät sich rosa verfärbenden Lamellen sind auch die zahlreichen Querverbindungen in ihren tiefen charakteristisch. Die Pilze sollen sehr gut schmecken.

Ungefährlich, aber wenig empfehlenswert, ist die Steife Koralle.

Die Steife Koralle (Ramaria stricta) am Standort.

Es ist zwar nicht der wertvolle Küchenschwindling, aber auch die stark nach Knoblauch riechenden Hüte des Langstieligen Knoblauchschwindlings (Marasmius alliaceus) können als Würze Verwendung in Pilzsuppen finden.

Und das sind sie, die wirklich echten und geschätzten Knoblauch – oder Küchen – Schwindlinge (Marasmius scorodonius).

Auch der dichtbeschuppte Safran – Schirmpilz (Macrolepiota rhacodes) des Waldes darf in den Korb zu den Speisepilzen gelegt werden.

Die Lamellen sollten noch weißlich sein und das Hutfleisch saftig und nicht pappig – welk.

So sollten sie nicht mehr mitgenommen werden.

Hier noch ein geschlossenes Exemplar. Bei Verletzung oder Reibung verfärbt sich das Fleisch karottenrötlich.

Ein bereits vollkommen vom Goldschimmel überzogenes Exemplar eines Filzröhrlings. Dieser Schimmelpilz ist ausschließlich auf Röhrlinge spezialisiert und macht sie giftig.

Der Goldschimmel ist Sporenreif.

Die Graukappe (Lepista nebularis) zählt zu den umstrittensten Speisepilzen. Mit ihrem aufdringlichen Geruch polarisiert sie und es gibt viele, die sie ablehnen und denen sie auch nicht bekömmlich ist. Gleichzeitig gibt es entschiedene Liebhaber, die nichts auf ihre Nebelkappen kommen lassen. Jeder Pilzfreund sollte alleine entscheiden, ob er diesen ergiebigen Herbstpilz verzehren möchte oder nicht. Der Pilz soll auch den Stoff Nebularin enthalten, der im Verdacht steht, Krebserkrankungen zu begünstigen.

Von Kennern kann der Kaffeebraune Gabeltrichterling (Pseudoclitocybe cyathiformis) zum verspeisen mitgenommen werden.

Beispielsweise für die Pilzsuppe.

Gar nicht so Langstieliger Knoblauchschwindling (Marasmius alliaceus).

Der nach Lerchensporn riechende Weiße Rasling (Lyophyllum connatum) ist vor einiger Zeit in Verruf geraten, da er die Erbanlagen verändern könnte. Teils wird dieser Sachverhalt neuerdings wieder dementiert. Früher galt der Pilz uneingeschränkt als essbar.

Die Röhrenkeule (Macrotyphula fistulosa) besitzt keinen Speisewert.

Essbar ist hingegen der Papagei – Täubling (Russula ionochlora).

Ein wunderschöner Becherling aus der Gattung Peziza.

Sie waren durchaus ansehnlich und ganz frisch. Möglicherweise Buchenwald – Becherlinge oder Riesenbecherlinge. Die genaue Bestimmung ist nur mikroskopisch möglich.

Auch einige frische Derbe Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) waren noch vertreten.

Auf Buchenholz, an möglichst luftfeuchten Standorten, ist der Buchen – Schleimrübling (Oudemansiella mucida) spezialisiert.

Weißen, süßlich – herben Milchsaft, sondert der Süßliche Milchling (Lactarius subdulcis) des Buchenwaldes ab. Als Mischpilz zu gebrauchen.

Bis zu einem halben Meter kann die Pfahlwurzel des Wurzel – Schleimrüblings (Xerula radicata) in die Tiefen des Waldbodens hinein ragen.

An liegenden Kukuks – Buchenstämmen gehen die Austern – Seitlinge (Pleurotus ostreatus) an den Start.

Die leicht giftigen Karbol – Champignons (Agaricus xanthodermus) können Verdauungsstörungen auslösen und andererseits laden sie durch ihren besonders beim Erhitzen ausströmenden Karbol – Geruch keinesfalls zum Verspeisen ein.

Judasohren (Hirneola auricula – judae) dürfen in der asiatischen Küche nicht fehlen.

Und dann der Fund des Tages. Ein alter Buchenstamm mit Ästigen Stachelbärten (Hericium clathroides).

Der glückliche Entdecker des Fundes prüft kritisch, ob noch einige Stücke für eine Kostprobe verwendbar sind, denn die Pilze waren doch schon recht gelblich. Zumindest oberflächlich, was auf ungünstige Witterungseinflüsse zurück zu führen wäre.

Der Ästige Stachelbart war Pilz des Jahres 2006.

Am luftigen Waldrand an einer alten Buche ein nicht mehr ganz so junger Schwefelporling (Laetiporus sulphureus).

Obwohl er noch recht farbfreudig ist, war er schon völlig verhärtet durch den ständig wehenden Wind. Die angetrocknete und dadurch abgestorbene Außenhaut beginnt auch schon zu schimmeln. Frisch ist dieser unverwechselbare Baumpilz durchaus küchentauglich und ersetzt dem Vegetarier sein Hähnchenschnitzel.

Während hier im Inneren vor einiger Zeit wohl ein regelrechter Kahlschlag alter Buchen stattgefunden hat, blieb zumindest die Umrandung noch erhalten.

An einem Buchenstumpf Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor) und Laubholz – Harzporlinge (Ischnoderma resinosum) in trauter Eintracht.

Essbare Schmutzige Rötel – Ritterlinge (Lepista sordida) ganz sauber und in bester Qualität. Überhaupt waren hier heute viele Arten nochmals frisch erschienen.

Farbfreudiger Anblick am Waldrand. Orangebecherlinge (Aleuria aurantia). Viel zu schade zum essen.

Nicht mehr ganz junge Sparrige Schüpplinge (Pholiota squarrosa) büschelweise am Fuße einer alten Buche.

Ein Prachtstück von einem Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola). Groß und schwer und nicht ohne weiteres vom Baumstamm ab zu bekommen. Der ist gerade richtig zum Adventsbasteln. Direkt daneben, am abgebrochenen Rest der alten Buche, weitere, riesige Exemplare. Zum Glück hatte unsere Pilzfreundin Sabine aus Schwerin eine Handsäge dabei, so dass ich ihnen erfolgreich zu Leibe rücken konnte. Wenige Tage später waren sie weihnachtlich geschmückt und mit vier Adventskerzen bestückt.

Liebe Sabine, ganz herzlichen Dank nicht nur für die Säge, sondern auch für diesen tollen Weihnachtsmann und für deine jahrelange Unterstützung zum Erhalt des Steinpilz – Wismar! Foto: Irena Dombrowa.

Zum Schluss noch die gesammelten Werke zur fachkundlichen Begutachtung ausgebreitet.

Und das hatte sich heute für so manchen Pilzfreund nochmal gelohnt.

Bevor am frühen Nachmittag alle die Heimfahrt nach hause und in die Winterpause antraten, noch schnell ein Gruppenfoto zur Erinnerung an eine doch überraschend schöne und pilzreiche Wanderung durch die Kukuksbuchen zum Saisonabschluss. 23. November 2019.

Wann startet die nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!

20. November 2019 – Mittwochsexkursion bei Kröpelin

Mittwochsexkursion

Auch exklusiv für interessierte Pilzfreunde

 Meßtischblatt – Quadrant 1936/3

Zum letzten mal in diesem Jahr sollte es auf Mittwochstour gehen. Ziel wäre der westliche Teil des Westenbrügger Holzes gewesen. Am Vormittag hatte ich einen Zahnarzt Termin und am Mittag regnete es immer noch bei ungemütlichen, nasskalten Temperaturen. Wäre ich mit meinem Leichtkraftroller zum Zielgebiet gefahren, wäre ich durchnässt dort angekommen. Bei wenigen Grad über dem Gefriepunkt sicher kein Vergnügen. So sah ich von der heutigen Exkursion ab. Sie wird im nächsten Jahr nachgeholt.

Wenn nichts dazwischen kommt, starten die Mittwochsexkursionen wieder im April 2020.

13. November 2019 – Mittwochsexkursion bei Kröpelin

Mittwochsexkursion

Auch exklusiv für interessierte Pilzfreunde

Es ging in den Messtischblatt – Quadranten 1936/2

Das Westenbrügger Holz an diesem sonnigen November – Vormittag.

Der 2. Quadrant des Kröpeliner Messtischblattes war heute Ziel einer weiteren Mittwochsexkursion. Im Mittelpunkt standen mögliche, neue Funddaten für unsere Pilzkartierung. Dazu traf ich mich in Sandhagen mit unserem Bützower Pilzfreund Ronny Wahl. Vier Augen sehen mehr als zwei und um seinen mykologischen Horizont zu erweitern war es für ihn eine gute Gelegenheit. Im Kartenbereich sind drei Waldstücke vorhanden, die in Frage kamen. Zum einen das Hundehägener Holz, der Nordteil des Westenbrügger Holzes und der ebenfalls nördliche Zipfel des Kröpeliner Stadtwaldes. Da wir am vorangegangenen Samstag gerade im Hundehägener Holz im Rahmen einer öffentlichen Lehrwanderung unterwegs waren, haben wir uns für das Westenbrügger Holz entschlossen.

Wunderschöne Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor). Sie mussten dran Glauben und wurden für unser Adventsbasteln sichergestellt.

Herber Zwergknäuling (Panellus stypticus).

Frische Gelbweiße-, Ocker- oder Zitronen – Täublinge (Russula ochroleuca) waren im Buchenwald recht zahlreich vertreten.

Fleischrote Gallertbecher (Ascocoryne sarcoides) in der blattartigen Variante.

Braunfleckende Saftporlinge (Oligoporus fragilis) sind an Nadelholz zu finden. Hier war es Fichte.

Der Veilchen – Rötelritterling (Lepista irina) ist ein guter Speisepilz mit süßlicher Geschmackskomponente.

Bei diesen Fichten – Reizkern (Lactarius deterrimus) ist nur noch der Milchsaft rötlich. Aufgrund von Frosteinwirkung haben sich die Fruchtkörper spangrün verfärbt.

Bei feuchtem Wetter besonders gut entwickelt sind die Krausen Aderzählinge (Plicatura crispa).

Gemeine Hundsrute (Mutinus canninus).

Wechselfarbiger Spei – Täubling (Russula fragilis) in der Draufsicht.

Und in Seitenlage.


Hier die Artenliste zu MTB: 1936/2 – Westenbrügger Holz – Nordteil: Violetter Knorpelschichtpilz, Geweihförmige Holzkeule, Striegelige Tramete, Süßlicher Milchling, Knopfstieliger Rübling, Horngrauer Rübling, Gelbweißer Täubling, Gallen – Täubling, Fuchsiger Röteltrichterling, Schwarzpunktierter Schneckling, Weißmilchender Helmling, Gelber Knollenblätterpilz, Milder Zwergknäuling, Herber Zwergknäuling, Gemeine Stinkmorchel, Birkenblättling, Lederighäutiger Fältling, Violetter Lacktrichterling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Graukappe, Krauser Aderzähling, Birken – Zungenporling, Grünblättriger Schwefelkopf, Echter Zunderschwamm, Flaschen – Stäubling, Angebrannter Rauchporling, Buchen – Speitäubling, Rotrandiger Baumschwamm, Stiegeliger Schichtpilz, Gemeine Hundsrute, Winter – Stielporling, Purpurbrauner Rübling, Mehl – Trichterling, Rötlicher Gallertbecher, Adlerfarn – Fleckenpilz, Eichenwirrling, Kahler Krempling, Geflecktblättriger Flämmling, Mäuseschwänzchen, Maronen – Röhrling, Herber Saftporling, Graublättriger Schwefelkopf, Falscher Pfifferling, Braunfleckender Saftporling, Nadel – Schwindling, Flatter – Milchling, Fichten – Zapfenrübling, Fichten – Reizker, Braunroter Lacktrichterling, Veilchen – Rötelritterling, Roter Fliegenpilz, Rötende Tramete, Dickblättriger Kohlentäubling, Flächiges Eckenscheibchen, Waldfreund – Rübling, Rosablättriger Helmling, Seidiger Rißpilz, Gemeiner Rettichfälbling, Wechselfarbiger Speitäubling, Widerlicher Ritterling, Tonfalber Schüppling, Gemeiner Trompetenschnitzling und Lederbrauner Mürbling. – Siehe auch die Artenliste vom Hundehägener Holz.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine! 

09. November 2019 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünen Knollenblätterpilzes

Ziel war das Hundehägener Holz

Gleich am Ortsschild beginnt das Waldgebiet, das nach dem Ort benannt wurde. Finden sich hier kaum eine Handvoll Häuser, so ist das zugehörige Holz doch recht ansehnlich in seiner Ausdehnung.

Still ist es in Wald und Flur geworden. Die Natur bereitet sich auf den Winter vor. Aber noch ist es nicht soweit. Und deshalb ging es heute auch wieder in den Wald zu einer geführten Lehrwanderung. Im Hundehägener Holz, bei Kröpelin, waren wir vor einigen Jahren schon einmal unterwegs. Damals im Frühsommer. Pilzarten wie Stockschwämmchen, die damals u. a. gefunden wurden, sind auch zu dieser späten Jahreszeit noch vertreten und wurden auch heute wieder gefunden. Überhaupt sind die Stubben- und Streubewohner inzwischen in der Überzahl. Unter ihnen gibt es gute, lohnende Speisepilze: Stockschwämmchen, Hallimasch, Violette Rötel – Ritterlinge oder Schirmpilze können das beispielsweise sein. Von den beliebten Röhrlingen sind vor allem Derbe Rotfüßchen noch typisch bis zum Winterbeginn. Vereinzelt aber auch noch der eine oder andere Steinpilz sowie einige andere Vertreter der „Schwammpilze“. So sollte zumindest unter fachlicher Führung nicht nur die Lehrkomponente, sondern auch der kulinarisch interessierte Pilzfreund durchaus auf seine Kosten kommen. Der Wald tat diesbezüglich auch sein Bestes, nur hatten kaum Menschen Lust das Angebot dieser spätherbstlichen Pilzwanderung zu nutzen. Das kann beispielsweise an dem verregneten Wetter liegen, dass voraus gesagt war. Tatsächlich hat es maximal ein wenig genieselt. Zum anderen sind viele Pilzfreunde in den vergangenen Wochen voll auf ihre Kosten gekommen und hatten ihren Bedarf an frischen Waldpilzen gedeckt. Wie dem auch sei, es war zu zweit dafür um so entspannter, denn es hatten sich nur zwei Pilzfreunde zur heutigen Tour am Wismarer ZOB eingefunden. Da ich mit meinem Leichtkraftroller nur einen mitnehmen konnte, mußte der Zweite leider in den sauren Apfel beißen und in Wismar bleiben.

Das Hundehägener Holz an diesem feuchtkühlen November – Sonnabend.

Mindestens seit den 1970er Jahren gilt die Losung „Hände weg vom Kahlen Krempling“ (Paxillus involutus).

Gemeine Hundsrute (Mutinus canninus). Natürlich ohne Speisewert.

Wegen seines widerlichen Geschmacks ist der Gallen – Täubling (Russula fellea) komplett ungenießbar.

Der Dickblättrige Kohlentäubling (Russula nigricans) kann zumindest als Mischpilz in den Korb wandern.

An Nadelholz finden wir den Blutenden Schichtpilz (Stereum sanguinolentum). Auf Reibung verfärbt er sich rasch blutrot. Schichtpilze sind lederig zäh und keinesfalls für die Küche geeignet.

Ähnlichkeiten des Weißen Raslings (Lyophyllum connatum) mit dem giftigen Bleiweißen Trichterling sind nicht von der Hand zu weisen. Hier spielt vor allem der Geruch eine wichtige Rolle. Die Raslinge riechen charakteristisch nach Lerchensporn. Sie galten früher als essbar, später sollen in ihnen genverändernde Substanzen gefunden worden sein und er steht im Verdacht Krebs zu begünstigen. Nach neueren Auffassungen soll dies aber doch nicht der Fall sein.

Zu den schwach giftigen Rettich – Helmlingen gehört dieser Schwarzgezähnelte Helmling (Mycena patlianthina). Er wächst ab Sommer bis zum späten Herbst in Buchenwäldern und benötigt ein wenig Kalk im Waldboden.

Diese markanten Blätterpilze bereiteten mir ein wenig Kopfzerbrechen. Sie dürften im Umfeld von Raslingen zu suchen sein. Hier gibt es ähnliche, schwärzende Arten. Davon war bei diesen Fruchtkörpern allerdings nichts zu bemerken.

Meine Begleiterin beim Einsammeln von Judasohren.

An totem Buchenholz, insbesondere an deren Stubben, sind im Spätherbst unzählige dieser Geweihförmigen Holzkeulen (Xylaria hypoxylon) anzutreffen. Sie gehören zu den Schlauchpilzen.

Zu den Ascomyceten, also den Schlauchpilzen, gehören auch diese schmucken Orangebecherlinge (Aleuria aurantia). Zum essen viel zu schade und ohnehin wenig ergiebig.

Gern an relativ frisch geschlagenem Pappelholz finden wir zu dieser Jahreszeit und im Winter den Violetten Knorpelschichtpilz (Chondrostereum purpureum). Hier völlig resupinat mit Guttationströpfchen.

Nicht zu übersehen waren an einem großen Stapel von Pappelholz diese Pappel – Schüpplinge (Pholota destruens). Der schöne und fleischige Pilz schmeckt leider bitter und kann keine Verwertung als Speisepilz finden.

Um so empfehlenswerter sind hingegen diese Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis).

Fichten müssen in der Nähe stehen, will man dem Schwarzpunktierten Schneckling (Hygrophorus pustulatus) begegnen. Essbar.

Längst der Waldwege immer wieder Trupps von Herbst – Lorcheln (Helvella crispa).

Bei diesem Überangebot landeten sie auch für eine Mahlzeit im Korb. Es ist zwar nicht viel Substanz vorhanden, aber dennoch gibt es Liebhaber dieses Pilzes. Es ist darauf zu achten, dass sie ausreichend erhitzt werden, da wahrscheinlich alle Lorcheln roh giftig sind. Zusammen mit anderen Arten soll die Mahlzeit sehr lecker gewesen sein.

Wir verabschieden uns vom Hundehägener Holz. Trotz des trüben Wetters erlebten wir eine wunderbare Stimmung in diesem schönen Waldgebiet, das weitläufig zur Kühlung gerechnet werden kann.


Da das Hundehägener Holz im MTB 1936/2 liegt und am folgenden Mittwoch zur Mittwochsexkursion an der Reihe ist, habe ich hier schon mal mitgeschrieben, so dass Mitte nächster Woche das im selben Quadranten liegende Westenbrügger Holz an der Reihe sein kann. Das ist insofern sinnvoll, da das heutige Gebiet auf besseren Böden stockt und im Westenbrügger Holz Sandböden dominieren. Hier die Artenliste von MTB: 1936/2 – Hundehägener Holz: Süßlicher Milchling, Gallen – Täubling, Gelbweißer Täubling, Gemeine Hundsrute, Langstieliger Knoblauchschwindling, Geweihförmige Holzkeule, Rosa – Helmling, Krauser Adernzähling, Steife Koralle, Grauer Korallenpilz, Dickblättriger Kohlentäubling, Specht – Tintling, Gallertfleischiger Fältling, Purpurschwarzer Täubling, Flaschen – Stäubling,  Graubräunlicher Dickfuß, Buchen – Speitäubling, Brandiger Ritterling, Gemeiner Trompetenschnitzling, Violetter Lacktrichterling, Blutender Schichtpilz, Grünblättriger Schwefelkopf, Striegelige Tramete, Winter – Stielporling, Goldgelber Zitterling, Lederbrauner Mürbling, Herbst – Lorchel, Weißer Rasling, Rillstieliger Helmling, Trockener Schneckling, Zerfließende Gallertträne, Fuchsiger Röteltrichterling, Schwarzgezähnelter Helmling, Graukappe, Graublauer Reiftäubling, Bewimperter Filzkrempling, Weißmilchender Helmling, Bleiweißer Trichterling, Halsband – Schwindling, Tauben – Täubling, Schmetterlings – Tramete, Sonnen – Täubling, Brennender Rübling, Herber Zwergknäuling, Echter Zunderschwamm, Grüngelbes Gallertkäppchen, Purpurbrauner Rübling, Scharfer Honigtäubling, Gemeiner Rettich – Fälbling, Judasohr, Birnen – Stäubling, Grauweißer Saftporling, Orangebecherling, Violetter Knorpelschichtpilz, Pappel – Schüppling, Gruben – Lorchel, Striegeliger Schichtpilz, Laubholz – Hörnling, Gemeine Stinkmorchel, Weißstieliges Stockschwämmchen, Gemeiner Spaltblättling, Kegelschuppiger Schirmpilz, Stockschwämmchen, Rosablättriger Helmling, Dickschaliger Kartoffelbovist, Dunkler Hallimasch, Buchen – Schleimrübling, Fleischroter Lacktrichterling, Schwarzpunktierter Schneckling, Buckel – Tramete, Schuppiger Träuschling und Braunfleckender Milchling.


Wann wandern wir wieder öffentlich? – Siehe unter Termine!

06. November 2019 – Mittwochsexkursion bei Kröpelin

Mittwochsexkursion

Auch für interessierte Pilzfreunde

Es ging in das Messtischblatt 1936 = Kröpelin

Die Biendorfer Tannen an diesem trüben und nasskalten November – Nachmittag. Es handelt sich hier aber nicht um Tannen, sondern Fichten!

Heute wurde mit einem neuen Messtischblatt begonnen. Hierbei geht es nicht nach einer bestimmten Reihenfolge, sondern ich habe zu Beginn meiner, nach Topografischen Karten ausgerichteten Mittwochsexkursionen, einfach ausgelost, damit es nicht immer in die selben Regionen geht. Mal mehr, mal weniger weit entfernt von der Hansestadt Wismar. Als wir mit unseren Intensiv – Kartierungen um 1990 herum begannen, haben wir uns einen Rahmen gesetzt und die 23er Reihe bildete die südliche Grenze.  Ansonsten waren die Bereiche zwischen Lübeck und Rostock und im Norden natürlich die Ostseeküste die Begrenzung. Ich habe meine Bereiche nun deutlich nach Süden ausgeweitet, ansonsten bleibt es wie gehabt. Das jetzt zu bearbeitende Gebiet liegt östlich von Wismar, auf halber Strecke nach Rostock. Hier steht heute der erste Quadrant an: 1936/1. Es ging in das größte Waldgebiet des Quadranten, in die Biendorfer Tannen.

Während ich den ungenießbaren Schwefel – Ritterlingen (Tricholoma sulphureus) in diesem Herbst vergleichsweise selten begegnete, fanden sich hier längst der Wege und der Straße zahlreiche Exemplare unter Eichen.

Dekorativ an toten Laubholzästen ist der Orangerötliche Resupinat – Stacheling (Steccherinum ochraceum).

Zu den häufigsten Helmlingen im Herbst an alten Eichenstubben zählen diese Buntstieligen Helmlinge (Mycena inclinata).

Oft ein Massenpilz in Buchenwäldern ist der Graugrüne Milchling (Lactarius blennius). Sein weißer Milchsaft schmeckt brennend scharf.

So stehen in den Biendorfer Tannen nicht nur Nadelbäume sondern auch ansehnliche Buchen – Bereiche auf sandigem Untergrund.


Hier die Artenliste von MTB:  1936/1 – Biendorfer Tannen: Graukappe, Eichen – Milchling, Rosa – Helmling, Narzißengelber Wulstling, Schwefel – Ritterling, Gelber Knollenblätterpilz, Krauser Aderzähling, Eichen – Rindensprenger, Rosablättriger Helmling, Striegeliger Schichtpilz, Grünblättriger Schwefelkopf, Wechselfarbiger Spei – Täubling, Horngrauer Rübling, Herbst – Lorchel, Fleischroter Lacktrichterling, Zweifarbiger Knorpelporling, Geflecktblättriger Flämmling, Küchen – Schwindling, Mäuseschwänzchen, Gemeiner Rettich – Fälbling, Violetter Lacktrichterling, Mehlpilz, Bleiweißer Trichterling, Süßlicher Milchling, Graugrüner Milchling, Brauner Ledertäubling, Herber Zwergknäuling, Gelbweißer Täubling, Schmetterlings – Tramete, Klebriger Hörnling, Buckel – Tramete, Angebrannter Rauchporling, Gallen – Täubling, Fuchsiger Scheidenstreifling, Geweihförmige Holzkeule, Buchen – Speitäubling, Tonfalber Schüppling, Buckel – Täubling, Amiant – Körnchenschirmling, Echter Zunderschwamm, Gallertfleischiger Fältling, Stockschwämmchen, Eichen – Wirrling, Ziegelroter Schwefelkopf, Gift – Häubling, Schiefknolliger Anis – Champignon, Weißstieliges Stockschwämmchen, Maronen – Röhrling, Flatter – Milchling, Fichten – Zapfenrübling, Brennender Rübling, Safran – Schirmpilz, Herber Saftporling, Dunkler Hallimasch, Kahler Krempling, Falscher Pfifferling, Buntstieliger Helmling und Orangerötlicher Resupinat – Stacheling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine! 

05. November 2019 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Bestimmungsabend – Spätherbstpilze

Pilzfreund Robert hat allerhand interessantes aus dem spätherbstlichen Wald zusammengetragen und ist hocherfreut. Aber um welche Arten es sich im einzelnen handelt, da ist er sich nicht ganz sicher und legt sie lieber in der Pilzberatung vor.

Seit längerer Zeit stand heute mal wieder ein Pilz – Bestimmungsabend auf dem Programm. Dazu hatte ich an den Vortagen gesammelte Pilze zur Diskusion und Bestimmung präsentiert. Teils wurden sie auf unserer vorangegangenen Vereinsexkursion eingesammelt. Wir gingen sie im einzelnen durch und konnten die wichtigsten Merkmale besprechen und hervorheben. Monika hatte dazu einen leckeren Apfelkuchen gebacken und Irena servierte uns eine herzhafte Pilzsuppe.

Die zuerst vorgestelte und besprochene Art, war sicher auch die markanteste. Der unangehm riechende Dünen – Champignon (Agaricus bernadii). Er wächst auf Salzwiesen im Ostsee – Umfeld und soll im Fleisch röten.

Welches sich sogleich bestätigte. Der dickfleischige Egerling riecht nicht nur unangenehm, er soll auch widerlich schmecken.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

03. November 2019 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Sie führte durch die Neukloster Forst bei Klein Warin

Eine sehr überschaubare Truppe startet in den spätherbstlichen Wald.

Die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und interessierte Gäste waren heute wieder zu einer Vereinsexkursion sehr herzlich eingeladen. Wir wollten den spätherbstlichen Wäldern bei Klein Warin einen Besuch abstatten. Das Gebiet gehört zur Neukloster Forst und ist seit vielen Jahren ein beliebtes Sammelrevier bei Wismarer Pilzfreunden. Natürlich durfte heute auch gesammelt werden. Vor allem aber wollten wir schauen, ob wir in diesem schon gut bearbeiteten Gebiet noch einige neue Fundpunkte für unsere Verbreitungskarten der Großpilzkartierung ergattern können. Nicht nur Gäste, sondern auch unsere Mitglieder selbst können dabei immer noch neues entdecken, erfahren und lernen. Im Prinzip ist es nichts anderes wie eine geführte Lehrwanderung, nur das der Schwerpunkt ein wenig auf die Erfassung möglicher, neuer Funddaten liegt. Hier einige Bilder von heute:

Im Buchenwald gab es noch einiges an Täublingen. Hier sind es ungenießbare Gallen – Täublinge (Russula fellea).

Der Narzißengelbe Wulstling (Amanita gemmata) ist gern noch zu später Jahreszeit anzutreffen. Schwach giftig!

Der minderwertige Brandige Ritterling (Tricholoma ustale) ist unter Buchen zuhause.

Hübsch dekorierter Buchenstubben.

Es handelt sich um Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor).

Diese Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) sind witterungsbedingt etwas außergewöhnlich im Erscheinungsbild.

Bald haben auch die letzten Blätter ihre Pflicht und Schuldigkeit getan.

Ein Weißvioletter Dickfuß (Cortinarius alboviolaceus).

Ein kapitaler Steinpilz (Boletus edulis). Groß, fest, schwer und Madenfrei!

Pilzfreund Ronny (rechts) aus Bützow hatte ihn entdeckt und Robert aus Wismar freut sich gleich mit.

Der Rotschuppige Raukopf (Cortinarius bolaris) bevorzugt eher die Sommermonate. Sind diese zu trocken, kann er auch noch spät im Jahr auftreten.

Oft Massenpilz in Buchenwäldern, auch noch sehr spät, ist der Süßliche Milchling (Lactarius subdulcis).

Aber auch die altgoldenen, ausgedienten Buchenblätter können entzücken!

An Meeresgetier erinnert der Klebrige Hörnling (Calocera viscosa).

Die weißen Hüllflocken, die in der Regel den Hut des Roten Fliegenpilzes (Amanita muscaria) zieren, sind vom Regen weitgehend abgespült.

Im feuchten Spätherbst oft ein Massenpilz in unseren Nadelwäldern ist der filigrane, schleimig – schlüpfrige Dehnbare Helmling (Mycena epipterygia). Gut erkennbar auch an seiner dehnbaren, gummiartigen Huthaut.

Der Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita citrina) in seiner weißen Form.

Stellenweise häufig und rassig verwachsen kommt der Erdwarzenpilz (Thelephora terrestris) vor.

Die warzige Struktur auf der Unterseite der Fruchtkörper ist bezeichnend für die Gattung der Warzenpilze (Thelephora).

Der in der Regel orangerötlich gefärbte Falsche Pfifferling (Hygrophoropsis aurantiaca) kann sehr stark ausblassen. Es kommen auch fast komplett weiße Formen vor.

Stellenweise in Massen fanden wir heute entlang des ehemaligen Bahndamms unter Birken den Strohblassen Ritterling (Tricholoma stiparophyllum). Er ist stets unter Birken anzutreffen und gehört in eine Gruppe von Ritterlingen, die durch einen sehr unangenehmen Geruch auffallen. Sie sind ungenießbar.

Würde man den wissenschaftlichen Namen der Herbst – Lorchel (Helvella crispa) auch im deutschen Gebrauch anwenden, so müsste der Schlauchpilz Krause Lorchel heißen, denn crispa bedeutet kraus.

Und bei der Krausen Glucke ist es auch so – Sparassis crispa!

Eine fettig glänzende Hutoberfläche sind typisch für den Horngrauen- und den Butter – Rübling.

Die Steife Koralle (Ramaria stricta) wächst an in der Humusschicht liegenden Holzknüppeln.

Der Zedernholz – Täubling (Russula badia) soll nach Zigarrenkiste riechen. Markanter ist allerdings seine heimtückische Schärfe beim Kosten der Lamellen. Zunächst mild entfaltet sich bald eine unerträgliche Schärfe. Ich liebe ihn dafür und lasse ihn gerne auf unseren Wanderungen kosten. Außerdem ist er einer der hübschesten und erhabensten Täublinge.

Besonders an starkem und toten Buchenholz fällt im Spätherbst oft dieser fleischfalbe, gallertartige Pilz auf, dessen Konsolen dachziegelartig übereinander verwachsen sind. Auf der Unterseite ist er charakteristisch gefaltet. Gallertfleischiger Fältling (Merulius tremellosus).

Zum Schluss noch ein schöner Filzröhrling, ein Rotfüßchen. Obwohl auch recht kompakt im Erscheinungsbild, handelt es sich aber nicht um das Derbe Rotfüßchen sondern um den ganz normalen Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysentheron).

Und das waren die vier, die heute zu einer recht vielseitigen Pilzexkursion im Neukloster Forst, bei Klein Warin, unterwegs waren. 03. November 2019.

Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

Das Wetter war wunderbar schön und mild, so dass ich im Anschluss noch in das Sophienholz bei Ravensruh fuhr.

Die Buchenwälder stocken hier auf besseren Böden und können mitunter eine große Artenvielfalt aufweisen. Zu den besten Funden zählten heute diese Verfärbenden Schleimköpfe (Cortinarius nemorensis). Der Pilz soll essbar sein und sogar richtig gut schmecken. Aber bitte nur von Kennern zu probieren!

Essbar, etwas zäh und wenig aromatisch sind diese Mönchsköpfe (Clitocybe geotropa).

Leicht mit dem Elfenbein – Schneckling zu verwechseln ist der Verfärbende Schneckling (Hygrophorus cossus). Seine lange weißen Fruchtkörper neigen im Verlauf dazu, sich orange umzufärben.

Leckere Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis).

Rundherum um einen Holzlagerplatz eines kleinen Sägewerkes hatten sich mächtige Humuspakete von Buchenlaub angesammelt und boten für diese Graukappen (Lepista nebularis) ein gefundenes Fressen. Noch nie hatte ich derart große und kapitale Exemplare von ihnen gefunden. Diese fallen vergleichsweise noch recht moderat aus.

Wirklich tolle und fleischige Pilze! Diese sind noch jung, die größten erreichten einen Hutdurchmesser von etwa 40 cm und einen Stieldurchmesser von bis zu 10 cm!

Goldene Herbststimmung am Nachmittag des 03. Novembers 2019 im Sophienholz

Soweit noch ein kleiner Nachschlag vom heutigen Exkursionstag.

30. Oktober 2019 – MIttwochsexkursion im Raum Karow

Mittwochsexkursion

Auch für interessierte Gäste

Ziel war der Messtischblatt – Quadrant 2439/4

Die kleine Heide am sonnigen Nachmittag des 30. Oktober 2019.

Zum letzten mal ging es heute in das Karower Messtischblatt. Der 4. und letzte Quadrant war an der Reihe. Die Kleine Heide, die zur großen Nossentiner/Schwinzer Heide gehört, nördlich des Plauer Sees gelegen. Integriert ist hier auch der kleinere Samoter See und das Naturschutzgebiet Ziegeleibruch. Ich wanderte zunächst einen Erlenbruch (Ziegeleibruch) entlang und erreichte alsbald arme Kiefern- und Fichtenforste. Auch einen Waldrand mit Trockenrasen tangierte ich, wie auch ein Altkiefern – Gebiet mit Jungbuchen – Unterwuchs. Während das allgemeine Pilzaufkommen schon recht dürftig war, gab es hier noch reichlich Frischpilze, die offensichtlich gerade erst richtig loslegten. Allerdings alles in allem war es heute doch recht artenarm.

Gift – Häubling (Galerina marginata) auf Totholz am Rande des Ziegeleibruchs.

Vom Waldrand ausstrahlend auf den Trockenrasen hinaus einige Fälblinge. Es dürfte sich um den Kleinen Kakao – Fäkbling (Hebeloma truncatum) handeln.

Während die Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius) in den monotonen Kiefern- und Fichtenforsten weitgehend abgeklungen waren, fanden sich im Bereich mit dem Buchen – Unterwuchs noch richtig schöne und junge Exemplare.

Voraus gegangene Nachtfröste hatten an vielen Pilzen ihre Spuren hinterlassen. Nicht aber im Jungbuchenbereich mit seiner frischen Laubschicht, unter der die Pilze geschützt heran wachsen konnten. Buchen – Speitäublinge (Russula mairei).

Die Sonne stand schon tief, so dass es für mich Zeit wurde an die Heimfahrt zu denken.


Hier die Artenliste von MTB: 2439/4 – Kleine Heide: Grünblättriger Schwefelkopf, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Schmutziger Rötel – Ritterling, Duft – Trichterling, Kaffeebrauner Scheintrichterling, Bleiweißer Trichterling, Gallertfleischiger Fältling, Gift – Häubling, Rosablättriger Helmling, Butterpilz, Gedrungener Champignon, Kleiner Kakao – Fälbling, Dunkler Hallimasch, Falscher Pfifferling, Mäuseschwänzchen, Geflecktblättriger Flämmling, Gemeiner Violettporling, Maronen – Röhrling, Purpurfilziger Holzritterling, Gelbweißer Täubling, Amiant – Körnchenschirmling, Horngrauer Rübling, Goldschimmel, Gelber Knollenblätterpilz, Zedernholz – Täubling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Violetter Lacktrichterling, Narzißengelber Wulstling, Fleischroter Lacktrichterling, Schmetterlings – Tramete, Gallen – Täubling, Flatter – Milchling, Kahler Krempling, Eichen – Milchling, Süßlicher Milchling, Buckel – Täubling, Jodoform – Täubling, Leberbrauner Milchling, Rotbrauner Milchling, Gefleckter Rübling, Lilablättriger Mürbling, Gelbschuppiger Hallimasch und Riesenschirmpilz.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

26. Oktober 2019 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünen Knollenblätterpilzes

Sie führte durch das Seefelder Holz

Wir starten.

Inzwischen befinden wir uns im Wachstumsaspekt des Spätherbstes. Er wird geprägt von vielen Holzbewohnern und Streuzersetzern. Aber auch Mykorrhiza – Pilze können immer noch gefunden werden. Zu ihnen gehören die beliebten Röhrlinge, aber auch Ritterlinge, Täublinge, Milchlinge, Schnecklinge und andere sind zu dieser vorgerückten Jahreszeit noch mit dabei. Viele Sonntagssammler gehen nach dem ersten Nachtfrost nicht mehr in die Pilze, weil sie glauben, denen ist es jetzt schon zu kalt geworden. Wärmeliebende Sommerarten haben sich ohnehin schon zurückgezogen, aber viele Pilzarten des Herbstes benötigen es nicht unbedingt mollig warm. Ihnen geht es bei kühlen Temperaturen viel besser und auch erste Nachtfröste beenden das Pilzwachstum keinesfalls. Im Gegenteil, einige Pilzarten werden dadurch gerade erst motiviert, ihre Sporenträger an die frische Herbstluft zu schieben. So war auch unsere heutige Wanderung recht lehr- und pilzreich. Hier einige Eindrücke von der heutigen Tour durch das Seefelder Holz.

Ein Kahler Krempling (Paxillus involutus) wie aus dem Bilderbuch. Schön ist der namensgebende, umgekrempelte Hutrand zu sehen, welcher bei älteren Exemplaren allerdings entrollt ist. Giftig!

Der Erdigriechende Gürtelfuß (Cortinarius hinnuleus) ist ein Eichenbegleiter und mitunter in zahlreichen Exemplaren vertreten. Die recht entfernt stehenden Lamellen und sein erdiger Geruch sind wichtige Merkmale dieses ungenießbaren Schleierlings.

Dieser kleine, hellbräunliche Milchling ist unter Birken zu hause. Sein wunderbarer Duft nach Kokosflocken macht ihn auch für weniger bewanderte Pilzfreunde leicht bestimmbar. Allerdings schmeckt er leider alles andere als gut, so dass wir ihn zu den ungenießbaren Vertretern dieser Sprödblättler – Gattung zählen müssen. Blasser Duft – Milchling (Lactarius glyciosmus).

Am selben Standort unter Birken ist der größere und häufigere Flaumige Milchling (Lactarius pubescebs) oft in großen Trupps anzutreffen. Sein flaumg . wattiger Hutrand sowie die weiße, brennend scharfe Milch lassen die ebenfalls ungenießbare Art leicht erkennen. Sehr ähnlich, aber etwas seltener und saure Böden bevorzugend ist der Birken – Reizker. Er ist intensiver rötlich gefärbt und ähnelt dadurch dem essbaren Edel – Reizker.

Essbare Kaffeebraune Scheintrichterlinge (Pseudoclitocybe cyathiformis) dürfen in den Korb gelegt werden. Wie Kaffee mal dunkler, mal heller gefärbt.

Große Freude über einen essbaren Riesenschirmpilz!

Er gehört zu den rötenden Vertretern. Es ist darauf zu achten, das rötende Riesenschirmpilze im normalen Wald, oft unter Fichten, wachsen sollten und der Hut, so wie hier, dicht beschuppt und nahezu durchgängig graubraun gefärbt ist. Sollten ähnliche Pilze auf Wiesen, in Gewächshäusern oder auf Kompost und Gartenabfällen wachsen und zwischen den gröberen und schütteren Hutschuppen das weiße Hutfleich stark kontrastiert, sollten sie gemieden werden. Verwechslungsgefahr mit dem Gift – Riesenschirmpilz!

Nach neuerer Erkenntnis nicht mehr empfehlenswert für die Küche ist der Schwarzblauende Röhrling (Boletus pulverulentus). Kein Röhrling blaut so intensiv wie dieser.

Ähnlich ist das viel häufigere Derbe Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus). Der Filzröhrling blaut ebenfalls, aber nicht so intensiv.

Für die Küche nicht zu empfehlen ist der Graue Korallenpilz (Clavulina cinerea).

Hallimasch (Armillaris spec.) ist der einzige Stockschwamm, der weißes Sporenpulver abwirft.

Möchte man Prüfen, ob große, aufgeschirmte Hallimasch noch nicht überständig sind, sollte man mit den Fingern auf die Hutmitte drücken. Ist diese noch fest und lässt sich nicht ohne weiteres eindrücken, können die Hüte in den Sammelkorb wandern. Die Größe ist nicht das Kriterium, sondern allein ihr Alter!

Der Drucktest fiel positiv aus, so dass zugegriffen werden konnte.

Es gab immer wieder etwas zu entdecken.

Hier sind es Schiefknollige Anis – Champignons (Agaricus abruptibulbus). Natürlich essbar und lecker!

Insbesondere diese Fruchtkörper werden ihren Artnamen mehr als gerecht.

Die Pilze duften wunderbar nach Anis!

Auch dieser knackige Maronen – Röhrling ist für die sonntägliche Waldpilzpfanne sehr willkommen.

Buchen – Schleimrüblinge (Oudemansiella mucida) gelten zwar als essbar, sind aber durch ihr wässrig – schleimiges Hutfleisch wenig appetitlich und daher kaum empfehlenswert. Um so wertvoller sind sie als Hingucker und Fotomotiv.

Diese Totholz – Bewohner wurden von der Finderin zunächst für Austern – Seitlinge gehalten. Das konnte ich sofort verneinen und siedelte sie unter den Stummelfüßchen an. Dank den Bemühungen von Torsten Richter aus Rehna, der sie mikroskopisch untersuchte, konnten sie als Abgeflachtes Stummelfüßchen (Crepidotus applanatus) bestimmt werden. Ohne Speisewert.

Essbare Stockschwämmchen und ein giftiger Grünblättriger Schwefelkopf.

Wirklich gefährlich können Liebhabern von Stockschwämmchen allerdings die Gift – Häublinge werden. Links Gift – Häubling (Galerina marginata), rechts Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis).

Ein Hügelgrab?

Ursprünglich bei uns seltene Orange – Seitlinge (Phyllotopsis nidulans). Von wenig schmackhaft bis sehr guter Speisepilz reichen die Bewertungen zum Thema Essbarkeit.

Ungewöhnliche Wuchsform des Nebelgrauen Trichterlings (Clitocybe nebularis).

Glücklich, wer einige der wenigen Steinpilze (Boletus edulis) entdeckte.

Aber auch ein junger Perlpilz (Amanita rubescens) kann erfreuen.

Inzwischen hat sich in den Körben der Sammler eine bunte Mischung von Herbstpilzen angehäuft.

Und deshalb strebten wir langsam, aber sicher, unserem Ausgangs- und Endpunkt zu.

Erinnerungsfoto an eine lehr- und pilzreiche Herbstwanderung durch das Seefelder Holz am 26. Oktober 2019.

Wann startet die nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!

23. Oktober 2019 – Mittwochsexkursion bei Karow

Mittwochsexkursion

Es ging in den Messtischblatt – Quadranten 2439/3

Der dritte Quadrant der Topographischen Karte Karow im Maßstab 1 : 25 000 war heute an der Reihe. Hier standen zwei kleinere Waldgebiete bzw. Bereiche zur Auswahl. Zum einen der südliche Zipfel der Nossentiner Heide an der Bundesstraße 191. Auch südlich des ehemaligen Armee – Objektes und der heutigen Draisine Station. Zum anderen ein kleines Laubwaldgebiet am Penzliner See. Wir entschieden uns für den Bereich südlich der Draisinen – Station. Wir, dass waren Christopher Engelhardt aus Lübeck, ein interessiertes Pärchen aus der Region und eine nette, junge Dame aus der Hansestadt Hamburg sowie Reinhold Krakow vom Steinpilz – Wismar. Das Wetter war bestens und auch das Pilzaufkommen zeigte sich recht vielfältig. Hier einige Bilder:

Gleich im sandigen Mischwald an der Draisinen – Station erwartete uns eine Vielfalt von Frischpilzen. So auch dieser wunderbare Violette – Rötel – Ritterling (Lepista nuda).

Chris hat bereits einen weiteren, interessanten Pilz entdeckt.

Trotz des immer noch sehr milden Wetters starten die Winterpilze allmählich durch. Hier sind es junge Austern – Seitlinge (Pleurotus ostreatus).

Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) sind praktisch ganzjährig zu finden. Schwerpunkt ist allerdings der Herbst.

Besonders an kalkreicheren Weg- und Straßenrändern unserer Wälder ist der farbvariable Seidige Rißpilz (Inocybe geophylla) oft scharenweise anzutreffen. Neben der klassischen weißen Variante gibt es auch eine mehr oder weniger violette Form dieses Giftpilzes.

Unweit der Rißpilze im grasig – moosigen Ambiente eines Straßenrandes einige Schneeweiße Ellerlinge (Camarophyllus niveus).

In einer moosreichen Fichten – Monokultur einige Derbe Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus).

Vor allem aber sehr schöne und junge Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius), die unsere Gäste mit Begeisterung einsammelten.

Auch junge Schiefknollige Anis – Champignons (Agaricus abruptibulbus) werden die Pilzmahlzeit unserer Begleitung bereichern und geschmacklich abrunden.

Sobald sich die Hüte der Champignons geöffnet haben, verfärben sich ihre Lamellen über rosalich, schokoladenbräunlich bis schwärzlich. Die Sporenproduktion beginnt.

Während die Champignons schwärzliches Sporenpulver produzieren, werfen Hallimasch weißen Sporenstaub ab. Hier sehen wir den Dunklen Hallimasch (Armillaria obscura).

Ein Winzling, aber oft in größeren Ansammlungen zu finden, ist der Gelbknollige Sklerotien – Rübling (Collybia cookei). Charakteristisch ist das herauswachsen der Fruchtkörper aus dem zuvor und in der Nähe von mumifizierten Großpilzen angelegten und gelblich gefärbtem Sklerotium.

Die Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) besitzt einen olivbräunlichen Hut, der nicht rissig wird. Goldgelbe Röhren und kein rot auf dem Stiel. Statt dessen kann dieser grobmaschig genetzt sein.

Der Blutrote Täubling (Russula sanguinea) ist streng an die Kiefer gebunden. Der sandige Untergrund sollte allerdings etwas kalkhaltig sein. Daher auch meist an Wald- und Straßenrändern. In diesem Fall waren die Überreste früherer Bebauungen während der militärischen Nutzung des Geländes dafür verantwortlich. Der Sprödblättler schmeckt brennend scharf!

Zum Abschluss war unseren Gästen eine abendliche Pilzpfanne sicher.


Hier die heutige Artenliste MTB: 2339/3 – Karow: Gelber Knollenblätterpilz, Bleiweißer Trichterling, Kahler Krempling, Eichen – Milchling, Mäuseschwänzchen, Horngrauer Rübling, Dehnbarer Helmling, Derbes Rotfüßchen, Grobscholliger Riesenschirmpilz, Weißflockiger Gürtelfuß, Birken – Gürtelfuß, Gelbblättriger Birken – Ritterling, Roter Fliegenpilz, Schmetterlings – Tramete, Austern – Seitling, Birkenpilz, Rosablättriger Helmling, Falscher Pfifferling, Stockschwämmchen, Grünblättriger Schwefelkopf, Gelbgestiefelter Schirmpilz, Fleischroter Lacktrichterling, Maronen – Röhrling, Rosa – Helmling, Zedernholz – Täubling, Grasgrüner Täubling, Seidiger Rißpilz, Amiant – Körnchenschirmling, Schnee – Ellerling, Geweihförmige Holzkeule, Dunkler Hallimasch, Pappel – Ritterling, Orange – Heftelnabeling, Blauender Saftporling, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Kleiner Kakao – Fälbling, Erdwarzenpilz, Nadel – Schwindling, Samtfuß – Krempling, Ziegelroter Täubling, Fichten – Zapfenrübling, Graukappe, Safran – Schirmpilz, Striegeliger Schichtpilz, Flatter – Milchling, Mehl – Trichterling, Grobscholliger Riesenschirmpilz, Geflecktblättriger Flämmling, Süßlicher Milchling, Pilzkanone, Breitblättriger Rübling, Rotrandiger Baumschwamm, Rostfleckiger Helmling, Schopf – Tintling, Stink – Schirmling, Schiefknolliger Anis – Champignon, Rillstieliger Helmling, Gelbweißer Täubling, Papagei – Täubling, Ahorn – Runzelschorf, Eichen – Mehltau, Echter Zunderschwamm, Buntstieliger Helmling, Krauser Adernzähling, Graublauer Reiftäubling, Gelbknolliger Sklerotien – Rübling, Tonfalber Schüppling, Brennender Rübling, Pantherpilz, Rettich – Helmling, Binsen – Keule, Grüner Anis – Trichterling, Behangener Trompeten – Schnitzling, Duft – Trichterling, Goldmistpilz, Ziegenlippe, Braunroter Lacktrichterling, Verblassender Täubling, Perlpilz, Camembert – Täubling, Blutroter Täubling, Gemeiner Rettich – Fälbling, Edel – Reizker, Schwefel – Ritterling, Fleischroter Gallertbecher und Raukopf – Schleimpilz.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

18. – 20. Oktober 2019 – Pilzseminar in Mecklenburg

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Herbstseminar 2019 am Schweriner See

Schloss Wiligrad am Schweriner See bei Lübstorf.

Freitag, der 18. Oktober, ab 14.00 Uhr – Einführung in die Pilzkunde von Christopher Engelhardt

Sonnabend, der 19. Oktober – Exkursionstag

Sonntag, der 20. Oktober – Pilzbestimmung und Abschlussexkursion

Unser Herbstseminar haben wir in diesem Jahr von Keez direkt an den Schweriner See ausgelagert. Mitten in einem ausgedehnten Waldgebiet befindet sich die kleine Ortschaft Wiligrad mit ihrem Schloss und der neu gestalteten Parkanlage.

Etwas zur Historie:

Schloss Wiligrad wurde in den Jahren 1896 – 1898 im Auftrag von Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg erbaut. Hier wurde in den folgenden Jahren durchaus auch große Politik gemacht und selbst Kaiser Wilhelm der II. weilte mit Familie und Gefolgschaft an diesem historischen Ort, in herrlicher Landschaft oberhalb der Hangterrassen zum Schweriner See.

Nach dem Ende der Monarchie zog hier eine bäuerliche Schule ein. Kurz nach dem 2. Weltkrieg wurde hier unter Vollmacht des britischen Befehlshabers Montgomery und des sowjetischen Militärführers Rokossowski ein Gebietstausch der britischen und sowjetischen Bestatzungszone ausgehandelt. Dieser mündete im Gadebuscher Abkommen. Dieses hatte zur Folge, dass die östlichen Bereiche vom Schalsee  nun von den sowjetischen Truppen besetzt wurden und schließlich zur späteren DDR gehörten.

1947 wurde im Schloss die Landesparteischule der SED eingerichtet. Später zog die Volkspolizei hier ein und nutzte das Objekt als Ausbildungsstandort.

Nach der Wende ist hier das Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege eingezogen. Auch ein Kunstverein ist hier zu hause.

Die Nebengebäude, wie das Waldhaus oder der Marstall, wurden in den letzten Jahren aufwändig saniert und sind über die „erlebnistage Schweriner See – ein Angebot der Gesellschaft zur Förderung der Erlebnispädagogik“ zu mieten. Insbesondere für Jugendgruppen oder Schulklassen, aber auch für spezielle Schulungen oder Seminare zu Natur- und Umweltthemen. Und da passen wir mit unserem Angebot ganz gut rein, wenn auch als jung gebliebene Senioren. Wir dürfen als Unterkunft den Marstall in Anspruch nehmen.

Wir haben folgendes Angebot bekommen:

Unterbringung: Marstall

Verpflegung: kombinierte selbst- und Fremdversorgung (alle Mahlzeiten werden von der Gruppe gestaltet, Lebensmittel werden zur Verfügung gestellt, eine warme Mahlzeit pro Tag kann geliefert werden).

Preis 58.00 € pro Person für das Wochenende

Zuzüglich noch die Seminargebühr von 80.00 € für den Steinpilz – Wismar als Organisator.

Unsere Unterkunft: Der Marstall. Foto vom Anbieter.

Zur Umgebung: Wir befinden uns in einer waldreichen Lage unweit der Landeshauptstadt Schwerin. In unmittelbarer Nähe befinden sich drei größere Waldgebiete, die alle zum Haushalt Forst gehören. So wurden sie zumindest auf alten Karten bezeichnet. Sie gehören zu unseren Edel – Wäldern und haben mit die interessanteste und artenreichste Pilzflora Mecklenburgs zu bieten. Unsere Unterkunft befindet sich mitten in einem der drei Teilbereiche der Haushalt Forst. Unterhalb liegt der Schweriner See, einer der größten Binnenseen Deutschlands. Besser kann der Ort eines herbstlichen Pilzseminars kaum gewählt sein.

Im Marstall sind sowohl Gruppenzimmer, wie auch Einzelzimmer vorhanden. Es besteht  selbstverständlich auch die Möglichkeit sich anderweitig eine Unterkunft zu organisieren.  

erlebnistage schweriner See

Tel.: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219

Hier einige Impressionen von unserem diesjährigen, herbstlichen Pilzwochenende in Mecklenburg.

Direkt vor dem Marstall begrüßten uns nicht nur Schopf – Tintlinge (Coprinus comatus).

Den Theorieteil am Freitag übernahm in diesem Jahr Christopher Engelhardt aus Lübeck. Er gab einen groben Überblick über die Systematik der Großpilze.

Dankbare Zuhörer aus nah und fern.

Bereits am Freitag – Abend kamen reichlich Frischpilze nach einer Kurzexkursion durch den Schlosspark zusammen und wurden auf Pappteller sortiert und im Anschluss bestimmt und besprochen.

Auf dem Herd stand inzwischen ein Teil des Abendbrotes bereit zum Brutzeln.

Hella aus Niedersachsen und Ronny aus Mecklenburg bei der Bestimmungsarbeit.

Ausgehend vom Marstall und vorbei an einer Solitär – Eiche, die in den zurück liegenden Jahren so manch tollen Pilzfund ermöglichte, starteten wir am Sonnabend zur ersten Exkursion durch Park und Wald bis hinunter zu den Hangterrassen des Schweriner Sees.

Letzte Einweisung zum Exkursionsgebiet. Foto: Beatrice Petzka.

Sogleich ein Foto von einer nicht alltäglichen Art im Schlosspark.

Schwarze Erdzunge (Geoglossum umbratile).

Für ein Foto der seltenen Art wird es sich schon mal im Straßengraben gemütlich gemacht, welches Beatrice Petzka im Bild festhielt.

Chris Engelhardt hat sich mit ihr intensiver beschäftigt und letztendlich für uns bestimmt. Die Art ist im Nordwestmecklenburger Raum gelegentlich gefunden und bestimmt worden. Über weite Strecken gibt es in M-V jedoch kaum Nachweise.

Oliver Justus aus Berlin hat einen weiteren Fund gemacht, der hier kritisch beäugt wird.

Im Kalender geirrt – Maipilze (Calocybe gambosa).

Der Stachelbeer – Täubling (Russula quelettii) gehört zwar in die Jahreszeit, ist aber bei uns ein Einwanderer aus den Bergländern, in denen die Fichte ihre natürliche Heimat hat. Er schmeckt brennend scharf und ist daher ungenießbar.

An einem Stubben der Rotschneidige Helmling (Mycena rubromarginata). Im Raum Nordwestmecklenburg zerstreut nachgewiesen. Auch im östlichen Vorpommern einige Funde, ansonsten selten!

Auf dem Waldboden wimmelt es vor Frischpilzen. Foto: Beatrice Petzka.

Und die Fotografen haben alle Hände voll zu tun, um die besten Fundstücke im Bild fest zu halten. Gleiches machte Beatrice mit diesem Foto.

Immer wieder inselweise hunderte von Binsenkeulen (Macrotyphula filiformis) auf der Rohhumusauflage der Haushalt Forst.

Die Graukappe (Clitocybe nebularis) wird regional auch Herbstblattl genannt.

Hell bemützte Gruben – Lorcheln (Helvella lacunosa).

Meist an Laubholz und wie für Hallimasch üblich, oft in großen Mengen, findet sich im Herbst der Gelbschuppige Hallimasch (Armillaria lutea).

Der gerne an altem Buchenholz, aber auch an anderen Holzarten vorkommende Geschichtete Zähling (Lentinellus vulpinus) zeichnet sich wie seine Verwandten, die Sägeblättlinge der Gattung Lentinus, durch stark gesägte Lamellenschneiden aus. Sie ähneln einem Sägeblatt.

Ein Blick auf den Schweriner See hinaus.

Vom urwüchsigen Ufer unterhalb von Schloss Wiligrad. Das schöne Bild sandte mir wieder Beatrice zu.

Am Seeufer – Bereich im tiefen Falllaub, unterhalb von Wiligrad, eine größere Gruppe der giftigen Karbol – Champignons (Agaricus xanthodermus).

Auf Reibung und bei Verletzung gilben sie meist in kürze sehr auffällig und riechen besonders an den verfärbten Stellen mehr oder weniger stark nach Karbol. Auch essbare Anis – Champignons gilben auf Reibung. Meist aber langsamer und dann nachhaltiger. Das vordere, senkrecht liegende Exemplar ist ein essbarer Anis – Champignon. Die Nase ist also auch sehr wichtig!

Rätselraten über eine ganze Menge dieser weißen, filigranen Blätterpilze im Buchen – Falllaub. Ich vermutete eine Hemimycena.

Dankeswerterweise beschäftigte sich Chris mit den Pilzen und konnte meine Vermutung bestätigen. Gipsweißer Scheinhelmling (Hemimycena cucullata). OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Kurzes innehalten für einen Schnappschuss.

Große Ähnlichkeit mit dem Violetten Rötel – Ritterling zeigt der hier fotografierte Schmutzige Rötel – Ritterling (Lepista sordida). Geruch prüfen! Ihm fehlt der charakteristisch parfümierte Duft.

Imposant, nicht nur von der Größe her, ist der Prächtige Klumpfuß (Cortinarius aurantioturbinatus). Wir finden ihn traditionell an mehreren Stellen unterhalb der Hangterrassen zum Schweriner See unter Rotbuchen, auf kalkhaltigem Untergrund.

In unmittelbarer Nachbarschaft eine Kollektion der viel häufigeren Buchen – Klumpfüße (Cortinarius amoenolens).

Beim Wetter hatten wir Glück. Bis auf einen heftigen Gewitter – Schauer am Freitag Abend blieb es weitgehend trocken. Blick auf den Schweriner See mit einer kleinen Insel.

Direkt auf der Wiesenfläche vor unserem Seminar – Objekt wuchsen diese Braunen Raslinge (Lyophyllum fumosum). Ausgezeichnete Speisepilze.

Auslage der Fundstücke unserer Vormittagsexkursion im Seminarraum.

Nach der Mittagspause statteten wir dem Haushalt Forst bei Zickhusen einen Besuch ab. Hier sehen wir wunderbar frische Violette Rötel – Ritterlinge (Lepista nuda). Sie sind gut durchgegart leckere Speisepilze.

Eine Augenweide waren diese Orangebecherlinge (Aleuria aurantia), die uns in größerer Ansammlung beglückten. Essbar, aber wenig ergiebig und viel zu schön zum auffressen!

Erdritterlinge im kalkreichen Buchenwald. Es dürfte sich um Schwarzschuppige Erdritterlinge (Tricholoma atrosquamosus) handeln. Die Pilze sind essbar. Allerdings muss man sich die Erdritterlinge an solchen Standorten genauer ansehen, sollen sie der kulinarischen Verwertbarkeit zugeführt werden. Der seltene, aber stark giftige Tiger – Ritterling, kann hier zu Verwechslungen führen.

Ein Charakterpilz an solchen Buchenwaldstandorten kann im Herbst der in mehr oder weniger großen Büscheln auftretende Pinsel – Schüppling (Pholiota jahnii) sein. Auf den ersten Blick ähnelt er dem Sparrigen Schüppling. Während dieser trocken ist, schwimmen die pinselartigen Schüppchen dieser Art in einer Schleimschicht. Der schöne Pilz ist ungenießbar.

Bei manchen Großpilzen ist allerdings eine Lupe sehr hilfreich, will man sie sich näher anschauen.

Und diese Lichtluppe ist sogar ein besonders luxuriöses Exemplar, um die Gelben Reisigbecherchen (Bisporella citrina) in`s richtige Licht zu tauchen.

Riesengroße Freude bei Silja aus Hamburg über diese Baby – Steinpilze. Immerhin waren es die ersten Steinpilze seit Kindertagen und ein lang gehegter Wunsch ging in Erfüllung.

Eine Gruppe Buchen – Klumpfüße als Fotomodel.

Der Braunsamtige After – Leistling (Hygrophoropsis rufa) von oben.

Und von unten. Eine besonders jung auf dem Hut schön braunsamtige Form des Falschen Pfifferlings in Buchenwäldern.

Zwei Pilzarten, die leicht mit dem Grünling zu verwechseln wären, beachtet man nicht ihre doch deutlichen Unterschiede. Die beiden flankierenden Grünlings – Klumpfüße (Cortinarius spseudosulphureus) haben beispielsweise ihren Klumpfuß und der mittige Schwefel – Ritterling (Tricholoma sulphureus) stinkt abscheulich nach Leuchtgas.

Beatrice Petzka hielt uns bei der abendlichen Bestimmungsarbeit im Bild fest.

Hier wird eine für die Bestimmung von Champignons wichtige Kreuzungsreaktion mit Hilfe von Chemikalien durchgeführt.

Reaktion positiv. Wie das genau funktioniert kann unter dem Stichwort Schaeffer – Reaktion nachgelesen werden.

Zum Abendbrot gab es auch frisch gesammelte Pilze zum verkosten. So auch diese Violetten – Rötel – Ritterlinge.

Die Waldpilz – Pfanne brutzelt und ein herzhafter Duft macht sich breit. Im Bild festgehalten von Beatrice.

Die sonntägliche Abschlussexkursion führte uns zunächst in den Kiefernforst bei Perniek.

Wo eine Vielzahl von Edel – Reizkern (Lactarius deliciosus) das Sammelfieber entfachten.

Schnell war der Korb voll!

Gut konnten die Unterschiede zwischen dem leckeren Graublättrigen- und dem giftigen Grünblättrigen Schwefelkopf studiert werden.

Am Waldrand große Mengen von Pappel – Ritterlingen (Tricholoma populinum), obwohl und aus welchen Gründen auch immer, viele der dafür verantwortlichen Zitterpappeln abgeholzt wurden.

Auch von ihnen wurde reichlich mitgenommen. Sind sie doch recht gute Speisepilze nach Entfernen der Huthaut und obendrein noch hilfreich gegen Pollenallergien.

Pilzbestimmung einmal anders.

Hier ist es ein Nelkenförmiger Warzenpilz (Thelephora cariophyllea). Foto: Beatrice Petzka.

Honiggelber Hallimasch (Armillaria mellea) mit Schnecke. Während nach Perniek ein Teil bereits die Heimreise antrat, fuhr der Rest noch in` s nahe Klaasbachtal bei Neukloster, wo uns diese Pilze begrüßten.

Das wildromantische Klaasbachtal fotografierte Beatrice aus Berlin für uns.

An Schwarzem Holunder frische Judasohren (Hirneola auricula – judae).

Gruben – Lorcheln (Helvella lacunosa).

Ein frischer Halskrausen – Erdstern (Geastrum triplex) wie aus dem Bilderbuch.

Der kleinere Bruder des Edel – Reizkers, der Fichten – Reizker (Lactarius deterrimus).

Ein Ockersporer mit Sporenbelag auf dem Oberstiel.

Es handelt sich um den milden Dotter – Täubling (Russula lutea).

Der meist an Nadelholz fruchtende Dunkle Hallimasch (Armillaria obscura) rechts und links liegend der Honiggelbe Hallimasch (Armillaria mellea), der an Laubholz fruktifiziert.

Der Buchen – Schleimrübling (Oudemansiella mucida) ist oft ein dankbares Fotomotiv.

Steinpilze natürlich auch.

Und bei der Ernte der selben ist ein Pilzmesser mit Bürste gerade das richtige Handwerkszeug.

Nochmals große Freude bei Silja. Nach den Steinpilz – Babys vom Vortag, sind das schon richtige Prachtkerle!

Die Entstehung obigen Fotos hielt Beatrice Petzka für die Nachwelt im Bild fest.

Genau so wie dieses Foto mit Reinhold Krakow vom Steinpilz – Wismar und Silja aus Hamburg.

Eine tolle Truppe fand sich an diesem Wochenende am Schweriner See ein für unser herbstliches „Pilzwochenende in Mecklenburg“. Es hat zumindest mir sehr viel Spaß gemacht und wenn nichts dazwischen kommt, sind wir im Frühling 2020 wieder hier, zur besten Morchel – Zeit!

Und hier noch einige Impressionen, die Beatrice aus Berlin für uns im Bild festgehalten hat. Beatrice und Christian Petzka weilten noch einen Tag länger am Schweriner See und waren nochmals erfolgreich auf Pilzpirsch im Haushalt Forst.

Hier ist es ein riesiger Milchling, den uns Christian präsentiert.

Aber über eine Stelle von Herbsttrompeten haben sie sich ganz besonders gefreut.

So sehr, dass Christian gleich ein Freudenständchen in den Wald hinaus trompetete.

Und es hatte sich schließlich wirklich gelohnt, so dass die Beiden mit diesem Orchester die Heimfahrt in die Hauptstadt antreten konnten.

Anmeldungen zu weiteren Seminaren unter: steinpilz.wismar@t-online.de

Siehe unter „Termine“

16. Oktober 2019 – Mittwochsexkursion durch die Heide

Mittwochsexkursion

Es ging in die Nossentiner/Schwinzer Heide

Auch exklusiv für interessierte Pilzfreunde

Wir starten.

Der zweite Quadrant des Messtischblattes 2439 stand heute auf dem Programm. Fast der gesamte Bereich südlich des Krakower Sees ist von Wald bedeckt. Was sind hier 3 – 5 Stunden, eine ganze Woche hätte man hier zubringen können. Das Gebiet gehört zur Nossentiner Heide, ist also sandig und meist von Nadelbäumen bestanden, vorwiegend von Kiefern. Zu dieser Jahreszeit natürlich ein Paradies für Pilzsammler. Wir wollten aber auch über den Tellerrand blicken und erfassen, welche Pilzarten wir hier heute antreffen können.

Lust bekommen, mich zu begleiten, hatten vier Pilzfreunde aus Schwerin, Irena aus Keez und ein weiterer Pilzfreund aus Wismar. Während ich mich eher um die Bestandsaufnahme kümmerte, war bei meinen Gästen Maronen – Sammeln angesagt, die es mehr als reichlich gab. Leider spielte das Wetter nicht mit. Es regnete in strömen und das die gesamte Tour über. Trotzdem waren am Ende alle zufrieden.

Ein Zweisporiger Champignon (Agaricus bisporus) begrüßte uns am Straßenrand. Der Urtyp unserer Zucht – Champignons.

Ein kleines Kuriosum sehen wir bei diesem Rotbraunen Milchling (Lactarius rufus). Aus dem Stiel wächst ein weiteres Pilzchen.

Der von Oktober bis April, ausschließlich an Nadelholz – Stubben fruktifizierende Grau- oder Rauchblättrige Schwefelkopf (Hypholoma capnoides) gehört zu unseren schmackhaftesten Speisepilzen.

Inzwischen sind die Körbe meiner Begleiter schon gut mit Klassikern gefüllt – Maronen – Röhrlinge!

Dort, wo die Kiefern mit Buchen untermischt waren, gab es auch reichlich Derbe Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus).

Giftpilze waren besonders durch Pantherpilze (Amanita pantherina) vertreten.

Nach drei Stunden Waldbaden, im wahrsten Sinne des Wortes, reicht es auch. Schnell noch ein Erinnerungsfoto.

So schön kann Pilzherbst sein! Wenn es nur nicht so geregnet hätte. Unpraktisch ist bei diesem Wetter, die Pilze mit den Röhren nach oben in den Korb zu legen. Sie können sich dadurch noch mehr mit Wasser vollsaugen und die Regentropfen lassen die Röhren bläulich verfärben.


Hier die Artenliste von 2439/2 – Nossentiner/Schwinzer Heide: Grünblättriger Schwefelkopf, Rosablättriger Egerlings – Schirmpilz, Zweisporiger Champignon, Kastanienbrauner Schirmpilz, Rostfleckiger Helmling, Horngrauer Rübling, Kahler Krempling, Dehnbarer Helmling, Falscher Pfifferling, Mäuseschwänzchen, Rosablättriger Helmling, Weißmilchender Helmling, Amiant – Körnchenschirmling, Maronen – Röhrling, Rotfuß – Röhrling, Rotbrauner Milchling, Keulenfuß – Trichterling, Grünspan – Träuschling, Graublättriger Schwefelkopf, Gelbweißer Täubling, Purpurfilziger Holzritterling, Schwarzgebänderter Harzporling, Violetter Lacktrichterling, Gelber Knollenblätterpilz, Süßlicher Milchling, Derbes Rotfüßchen, Fleischroter Lacktrichterling, Butterpilz, Roter Fliegenpilz, Buckel – Täubling, Leberbrauner Milchling, Dunkler Hallimasch, Kirchroter Spei – Täubling, Echter Steinpilz, Seifen – Ritterling, Breitblättriger Rübling, Edel – Reizker, Fuchsiger Scheidenstreifling, Ziegenlippe, Angebrannter Rauchporling, Gemeine Stinkmorchel, Samtfuß – Krempling, Ziegelroter Täubling, Zitronenblättriger Täubling, Klebriger Hörnling, Weißflockiger Gürtelfuß, Braunroter Lacktrichterling, Flaumiger Milchling, Birken Spei – Täubling, Flatter – Milchling, Grasgrüner Täubling, Pantherpilz und Gemeiner Rettich – Fälbling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

13. Oktober 2019 – Tagesausflug der Pilzfreunde

Tagesausflug der Pilzfreunde

Es ging in die Elberegion bei Hitzacker

Weitläufige Kiefernwälder und Heideflächen dominieren in der Elberegion um die Landesgrenze von Mecklenburg – Vorpommern und Niedersachsen.

Als Pilzfreund Dr. Jochen Sperber vor zwei Jahren von Wismar nach Embsen, zwischen Hitzacker und Lüneburg gezogen ist, war klar, wir werden uns in seiner Nähe später auch zu einer Vereinsexkursion treffen. Das sollte schon im Oktober 2018 stattfinden, musste aber aufgrund der extremen Trockenheit abgesagt werden. So wagten wir heute einen neuen Versuch, denn die Natur meinte es in diesem Jahr besser mit uns.

Jochen schrieb uns dazu seine Vorstellungen, wie der Tag ablaufen könnte: „Ich stelle mir vor, dass es sich um einen Tagesausflug handelt. Die Anfahrt dauert etwa 1 1/2 Stunden. Eine Unterbrechung kann an der Abzweigung Dömitz, kurz vor der Dömitzer Brücke, sein. Hier können wir uns gegen 10.00 Uhr treffen. Ich würde mit euch dann in den Wald bei Splietau gehen.

Nach 2 stündiger Exkursion ist Mittagspause in einem Restaurant in Hitzacker angesagt. Wenn Bedarf besteht, können wir uns auch das Städtchen Hitzacker anschauen. Danach geht es zur Abschiedsexkursion in ein Waldgebiet bei Seerau. Es sind von Hitzacker nur 5 Minuten zu fahren. Es handelt sich um ein großes Waldareal. Das Gebiet ist, wie für alle Elbdünen typisch, etwas wellig. Von dort aus geht es am späten Nachmittag wieder in Richtung Heimat. Soweit seine Planung. Bis auf den Stadtrundgang, hielten wir uns an seine Vorgaben. Hier einige Eindrücke von einem schönen Vereinsausflug:

Ankunft und Begrüßung bei Dömitz.

Sehr schöne Maronen (Xerocomus badius) erfreuten und bei der ersten Exkursion durch den Wald bei Splietau.

Bei 20 Grad und Sonnenschein herrschte bestes Ausflugswetter und ideal für eine Kaffee – Runde in Wald und Flur. Dritter von rechts, stehend, unser Pilzfreund und Organisator Dr. Jochen Sperber. Ulrich Klein hielt diesen denkwürdigen Moment für uns im Bild fest.

Zum Mittagessen luden uns Jochen und seine Frau auf die Elbterrassen ein.

Natürlich auch mit Blick auf die Elbe.

Der Hunger ist groß und die Auswahl reichlich, wie wir bei der Sichtung der Speisekarte feststellen konnten.

So wie in Mecklenburg auch, überall längst der grasigen Straßenränder Rosablättrige Egerlings – Schirmpilze (Leucoagaricus leucothites).

Inzwischen befinden wir uns im Kiefernwald bei Seerau. Hier sehen wir Muschelkremplinge (Paxillus panuoides). Bei uns minderwertig, in Osteuropa teilweise ein willkommener Speisepilz.

Während alle anderen meist nur einen Blick für Maronen hatten, begeisterten mich in diesem Kiefernforst große Mengen von Leberbrauen Milchlingen (Lactarius hepaticus). Ungenießbar.

Aber auch Ulrich weiß ungenießbare Pilze zu schätzen, denn für`s Foto können diese durchaus ein Genuss sein.

Und dieses kann der Zedernholz – Täubling (Russula badia) durchaus für sich in Anspruch nehmen. Ein schöner, fester, plastischer Täubling, den wir stets unter Kiefern finden und dessen Geschmackserlebnis so ziemlich alles scharfe, was die Pilzwelt zu bieten hat, in den Schatten stellt. Unbedingt kosten!

Zum Abschied serviert uns Irena noch Melone und Kaffee.

Zur Erinnerung an einen wunderschönen Tag noch schnell ein Abschiedsfoto. 13. Oktober 2019.

Und natürlich hatte es sich auch in Bezug auf die leckeren Maronen – Röhrlinge richtig gelohnt.

Lieber Jochen, ganz herzlichen Dank dir und deiner liebe Frau, für diesen tollen Tag!

Bleibt gesund und vielleicht klappt es irgendwann mit einem Wiedersehen.

12. Oktober 2019 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünen Knollenblätterpilzes

Sie führte durch die Sültener Forst

Heute ging es also wieder zu einer Lehrwanderung in den Wald. Steinpilz, Pfifferling und Co sind den meisten Pilzfreunden geläufig und können in der Regel ohne fachmännische Begleitung eingesammelt werden. Aber auch hier gibt es bei nicht wenigen Sonntagssammlern Unsicherheiten. Gelangt der Falsche Pfifferling anstatt des echten Eierschwamms in die Pilzpfanne, ist es nicht weiter schlimm, nur der Geschmack dürfte nicht den Erwartungen entsprechen. Sollte jedoch nur ein vermeintlich als Steinpilz eingesammelter Gallen – Röhrling in die Speise gelangen, so hat es sich mit einer schmackhaften Pilzmahlzeit erledigt. Selbst hier ist die Anwesenheit eines Experten nicht verkehrt.

Grundsätzlich geht es bei einer geführten Wanderung nicht vordergründig darum, die Körbe mit den volkstümlich bekannten Speisepilzen zu füllen, sondern es soll in erster Linie Wissen vermittelt werden, um eine größere Sicherheit auf diesem Gebiet zu erlangen. Daher ist bei unbekannten Pilzfunden nicht zu erst die Frage der Genießbarkeit zu klären, sondern es gibt zuvor Erläuterungen, welche wichtigen Erkennungsmerkmale den gefundenen Pilz auszeichnen. Erst dann wird die Frage der Genießbarkeit geklärt. Leider kommt es all zu oft vor, dass nicht richtig zugehört wird und die gleiche Pilzart nur kurze Zeit später wieder vorgezeigt wird, weil sie schnell weggeworfen wurde, wegen ihrer Unverwertbarkeit oder gar Giftigkeit. Wer also wirklich etwas lernen möchte und am Ende hoffentlich trotzdem mit leckeren Mischpilzen die Heimfahrt antreten möchte, war wieder sehr herzlich eingeladen. Und dieser Einladung folgten über 20 Pilzfreunde, und das bei Dauerregen! So war es etwas ungemütlich und im Verlauf stellte sogar meine Kamera ihren Dienst ein. Bis es soweit war, gelangen mir noch folgende Eindrücke der heutigen Tour.

Gleich zu Beginn stolperten wir über größere Mengen des Gemeinen Rettich – Fälblings (Hebeloma crustuliniforme). Fälblinge sind im großen und ganzen alle ungenießbar oder nicht besonders wohlschmeckend. Dieser ist dazu noch roh giftig!

Lecker, zumindest im Jungstadium, ist hingegen die Espen – Rotkappe (Leccinum aurantiacum).

Dieser Beutel – Stäubling (Calvatia excipuliformis) befindet sich mitten im Reifestadium. Nur jung, schnittfest und weißfleischig, kann er gegessen werden.

Ein Edel – Reizker unter Fichten. Der Fichten – Reizker steht dem echten Edel – Reizker, den wir bei Kiefern finden, geschmacklich nach. Er ist etwas bitterlich.

Die Röhren des Steinpilzes (Boletus edulis) sind zunächst weißlich gefärbt.

Dann hell gelbgrünlich…

…und schließlich verfärben sie sich olivgrün.

Ein frischer, essbarer Perlpilz (Amanita rubescens). Man achte auf die geriefte Manschette und die rötlichen Tönungen irgendwo am Fruchtkörper.

Ein Fichtenzapfen mit zahlreichen Mäuseschwänzchen (Baeospora myosura).

Die Marone (Xerocomus badius) kann bei Berührung blaue Flecken bekommen.

Charakteristisch für den leckeren Fleischroten Speise – Täubling (Russula vesca) ist die nicht bis an den Rand heranreichende Huthaut und natürlich sein milder, nussiger Geschmack.

Der Violette Lacktrichterling (Laccaria ametystea) sollte in Gebieten mit noch erhöhter Strahlenbelastung aufgrund des Tschernobyl – Unfalls nur zurückhaltend verspeist werden. Er reichert auffällig viel Caesium an!

Der Stachelbeer – Täubling (Russula queletii) schmeckt brennend scharf und kann daher keine Verwendung in der Küche finden.

Auf der Stirnfläche dieses dicken Laubholz – Stammes hat sich eine Landkarte gebildet.

Chris Engelhardt hat heraus gefunden, wer hier seine Grenzen abgesteckt hat, nämlich der Kellerschwamm (Coniophora puteana). Auch das Bild stammt von ihm.

Das Kuriositäten – Kabinett hatte hier geöffnet. Graukappen (Lepista nebularis) als Doppeldecker.

Der Kupferrote Gelbfuß (Chroogomphus rutilus) ist ein leicht erkennbarer Kiefern – Begleiter und ein guter Speisepilz.

Am gleichen Standort ist meist auch der delikate Edel – Reizker (Lactarius deliciosus) anzutreffen.

Ein Dankeschön an Christopher Engelhardt für dieses Gruppenfoto. Leider sind nicht mehr alle Teilnehmer mit drauf, da ihnen das Wetter dann doch zu unangenehm wurde. 12. Oktober 2019 in der Sültener Forst.

Während diese Truppe dann die Heimfahrt antrat, wofür ich sie etwas beneidete, war für mich allerdings erst Halbzeit. In Höhe des Brüeler Umspannwerkes erwartete mich eine zweite Gruppe, nämlich die Gruppe Perlebach, mit denen ich schon seit Jahren einmal in der Saison unterwegs bin. Wir fuhren in die Nossentiner/Schwinzer Heide. Da, wie bereits angemerkt, meine Kamera in den Streik getreten war, danke ich Volker Litty aus Wismar für die folgenden Bilder:

Dieses Stimmungsfoto zeigt einen einsamen Rostfleckigen Helmling (Mycena zephirus). Die Pilze treten im Herbst regelmäßig als Bodendecker in Nadelwäldern in Erscheinung.

Ein Schlanker Riesenschirmpilz (Macrolepiota gracilenta) im Herbstlaub.

Und auch ein Glückspilz (Amanita muscaria) darf nicht fehlen.

Die Damen wurden bereits fündig.

Der Sonntagsbraten ist gesichert.

Ich glaube, hier ist nochmal der Fachmann gefragt.

Der Korb wird auf einer Folie ausgeschüttet und anschließend durchgesehen.

Fundauswertung im Kreise der Interessierten Sucher, in der Hoffnung, das möglichst viel auch essbar ist.

Die Gesichter sind fröhlich, das meiste darf gegessen werden und hat den Weg zurück in die Körbe gefunden.

Eine erfolgreiche Tour durch die Schwinzer Heide findet ihr Ende. Leider ist auch hier ein Teil der Pilzfreunde bereits unterwegs nach hause. 12. Oktober 2019.

Individuelle Wanderungen können jederzeit mit dem Steinpilz – Wismar vereinbart werden.

Siehe auch unter „Termine“ .

09. Oktober 2019 – Mittwochsexkursion bei Karow

Mittwochsexkursion

Auch exklusiv für interessierte Pilzfreunde

Der 1. Quadrant des Messtischblattes Karow war an der Reihe

Nach einer kleinen Pause wegen unserer Großpilzausstellung wurde heute wieder zu einer Mittwochsexkursion aufgebrochen. Ein neues Messtischblatt war an der Reihe: 2439 – Karow. Es ging in den 1. Quadranten – 2439/1. Über die Hälfte des Quadranten besteht aus Waldflächen. Eingebettet mehrere Seen sowie ausgedehnte Feuchtbereiche des Naturschutzgebietes Serrahn. Der größte See ist der Damerower See. Kleinere Schutzgebiete sind das NSG Dünenkiefernwald und das NSG Paschensee. Beide liegen in der Wooster Heide. Diese war unser Ziel und ich fuhr mit Irena dort hin.  Alle Großpilze, die im Feld ansprechbar waren, wurden notiert, teils auch fotografiert. Sehenswerte Großpilze  für unsere ständige Frischpilzausstellung mitgenommen und auch reichlich Speisepilze zum trocknen. Allen voran Steinpilze und Maronen sowie die oben zu sehenden Stockschwämmchen, die es in großen Mengen gab.

Eine Augenweide sind die Purpurfilzigen Holzritterlinge (Tricholomopsis rutilans), die an Kiefernholz wachsen.

Ganz frische Violette Rötel – Ritterlinge (Lepista nuda) in der Humusschicht eines Waldweges.

Besonders in den Buchenbereichen gab es einiges an Steinpilzen (Boletus edulis), die sehr willkommen für unsere Dörr – Geräte waren.

Entlang eines etwas kalkhaltigen Weges wuchsen zahlreiche Fichten – Reizker (Lactarius deterrimus). Natürlich bei Fichten.

Auch im Winter laufen die Kosten für unser Info – Zentrum weiter. Da machen sich Trockenpilze als zusätzliches Angebot seit vielen Jahren ganz gut. Die Stockschwämmchen wurden eingeweckt für Pilzsuppe und die Steinpilze gedörrt.

Gesäubert und in Scheiben aus die Siebe geschnitten…

… landeten sie auf, bzw. in verschiedenen Dörrgeräten. Dieses Modell ist mit eingebauter Zeitschaltuhr. Ich stelle 12 Stunden bei 50 Grad ein. Das sollte meist ausreichen. Falls die Pilze danach nicht raschelldürr sind, noch etwas nachtrocknen und sogleich in luftdichte Gefäße verschließen.


Hier die Artenliste von MTB: 2439/1 – Wooster Heide: Grünblättriger Schwefelkopf, Waldfreund – Rübling, Gallen – Täubling, Goldgelber Lärchen – Röhrling, Langstieliger Knoblauch – Schwindling, Violetter Lacktrichterling, Buntstieliger Helmling, Gelbmilchender Helmling, Graublauer Reif – Täubling, Weißmilchender Helmling, Stink – Schirmling, Rostfleckiger Helmling, Echter Steinpilz, Horngrauer Rübling, Stockschwämmchen, Buckel – Tramete, Maronen – Röhrling, Rehbrauner Dachpilz, Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Schmetterlings – Tramete, Brennender Rübling, Kahler Krempling, Purpurfilziger Holzritterling, Derbes Rotfüßchen. Rosablättriger Helmling, Weißstieliges Stockschwämmchen, Geflecktblättriger Flämmling, Ziegelroter Schwefelkopf, Schmutziger Rötel – Ritterling, Graublättriger Schwefelkopf, Graukappe, Klebriger Hörnling, Riesenschirmpilz, Gelbblättriger Hautkopf, Jodoform – Täubling, Falscher Pfifferling, Roter Fliegenpilz, Behangener Trompeten – Schnitzling, Gemeiner Rettich – Fälbling, Braunroter Lacktrichterling, Mäuseschwänzchen, Grobscholliger Riesenschirmpilz, Butterpilz, Zweifarbiger Lacktrichterling, Nadel – Schwindling, Dehnbarer Helmling, Flatter – Milchling, Gemeiner Violettporling, Keulenfuß – Trichterling, Pantherpilz, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Mehlpilz, Gelber Knollenblätterpilz, Gift – Häubling, Gemeine Stinkmorchel, Eichen – Milchling, Perlpilz, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Echter Zunderschwamm, Angebrannter Rauchporling, Striegelige Tramete, Geweihförmige Holzkeule, Flaschen – Stäubling, Birken Spei – Täubling, Knopfstieliger Rübling, Grüner Anis – Trichterling, Grauer Erdritterling, Flaumiger Milchling, Dunkelscheibiger Fälbling, Pfeffer – Röhrling, Kuhmaul, Fichten – Reizker, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Veilchen – Rötelritterling, Zedernholz – Täubling, Birken – Zungenporling, Großer Bluthelmling, Gelbweißer Täubling, Adlerfarn – Fleckenpilz, Weißer Mehlschirmling und Weißvioletter Dickfuß.


Weitere Mittwochsexkursionen? – Siehe unter Termine!

04. – 07. Oktober 2019 – Großpilzausstellung in Wismar

27. Großpilzausstellung in Wismar

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Im Mykologischen Informationszentrum in der ABC Straße 21

Eröffnung war am Freitag, dem 04.10.2019, um 14.00 Uhr.

Die weiteren Öffnungszeiten:

Freitag bis 18.00 Uhr

Sonnabend und Sonntag (05./06.10.) von 10.00 – 18.00 Uhr.

Montag, der 07.10. von 09.00 – 18.00 Uhr.

Eintritt: 2.00 €.

Zum 27. mal luden die Wismarer Pilzfreunde zu ihrer Großpilzschau ein. In den Tagen zuvor ging es in die unterschiedlichsten Wälder, Wiesen und Parkanlagen um eine möglichst breit gefächerte Palette heimischer Großpilze zusammen zu tragen.

Schon in den letzten September – Tagen stellte ich interessante Pilzarten sicher, so wie diese Wurzelnden Bitter – Röhrlinge (Boletus radicans), die unter Linden im Wismarer Stadtgebiet wuchsen. Sie werden in Frischhaltebehälter im Kühlschrank gelagert. Standortfoto.

Diese mastigen Fahlen – Röhrlinge (Hemileccinum impolitum) wuchsen am Straßenrand der B 104 zwischen Weitendorf und Sternberg unter Eichen.

Oberhalb des Fundortes der Fahlen Röhrlinge, in einem kleinen Wäldchen, ein gigantischer Hexenring von Langermannia gigantea, dem Riesenbovist. Einige jüngere Exemplare gingen mit.

Natürlich auch die herrlichsten Fliegenpilze.

Fliegenpilze (Amanita muscaria) waren schließlich in der roten Normalversion, wie auch in der orangegelben Form zu sehen. So fand Irena sie in den Jülchendorfer Buchen.

Fast schon ein wenig kitschig wirken diese Zweifarbigen Lacktrichterlinge (Laccaria bicolor).

Vereinsmitglied Thomas Harm fühlt sich in einen russischen Märchenfilm versetzt. Thomas und meine Wenigkeit waren am Mittwoch vor der Ausstellung den ganzen Tag in verschiedenen Wäldern auf Artenfang.

Am Donnerstag begannen wir (Ulrich Klein und meine Wenigkeit) mit dem Aufbau der Pilzschau und am Freitag sowie an den Folgetagen konnte die Ausstellung von groß und klein in Augenschein genommen werden. Bis zu 300 Pilzarten war unser Ziel. Letztendlich wurden es 278 Gropilzarten und 3 Kleinpilze.

Während wir bereits mit dem Aufbau der Ausstellung beschäftigt waren, besorgte Irena mit Hilfe aus dem Verwandtschaftskreis jede Menge Frischpilze für den bevorstehenden Imbiss. Strohgelbe- und Gedrungene Champignons von einer Magerwiese, die voll dieser Egerlinge stand.

Pilzfreund Peter Kofahl macht sich sogleich an die Verarbeitung des Sammelgutes.

Nach unserer gemütlichen Kaffee – Runde am Freitag Nachmittag, ging es mit vereinten Kräften an die Imbiss – Vorbereitungen.

Für die Besucher stand dann am Sonnabend und Sonntag ein Imbiss bereit. Es gab frische Waffeln, Wildpilzsuppe und Pfanne sowie Kaffee oder Kräutertee.

Bevor die Pfanne dampfte und duftete war wieder reichlich Vorarbeit zu leisten.

Während der gesamten Zeit wurde auch unsere Pilzberatung rege in Anspruch genommen.

Wahre Prachtstücke wurden hier vorgelegt, so wie dieser essbare Fahle Röhrling. Nur einer von etlichen Exemplaren.

Vereinsmitglied Christopher Engelhardt (2. von links) in heiter entspannter  Atmosphäre beim Fachsimpeln mit Ausstellungsbesuchern.

Chris hatte zu all unseren Großpilzen auch einige phytoparasitische Kleinpilze mitgebracht und entsprechen Etikettiert.

Ein wenig verschnaufen ist angesagt. Auch unsere Hamburger Mitglieder Hans – Werner Griffel (links) und Ehefrau Dorothee ließen es sich nicht nehmen, die Ausstellung mit, wie immer, sehr sehenswerten Pilzarten zu bereichern. Ein ganz herzlichen Gruß in die Hansestadt an der Elbe! Besonders danken möchte ich auch unserem Dienst ältesten Pilzfreund Hans – Jürgen Willsch aus Wismar, der sich im Rahmen seiner Möglichkeiten wieder voll an unserer Veranstaltung beteiligte und somit zum Gelingen nicht unwesentlich beitrug!

Auch Sohn Jonas war wieder mit dabei. Hier bei der Anlieferung vom frischen Möhren. Auch hat er sich um den Waffelteig gekümmert, welches eigentlich meine Aufgabe als ehemaliger Konditor gewesen wäre.

Hier haben neben Hans – Jürgen unsere lieben Pilzfreunde aus dem Spreewald Platz genommen, für einen kleinen Moment des Verschnaufens. Seit Jahren legen sie ihren Ostsee – Urlaub so, dass sie uns bei der Ausstellung voll und ganz unterstützen können. Ganz liebe Grüße und ein riesiges Dankeschön von der Ostsee in den Spreewald!!!

Andrang am Imbissstand.

Viele nutzten, auch auf Grund des herrschenden Pilzreichtums, die Gelegenheit, sich eine der umfänglichsten Frischpilzausstellungen in M – V anzuschauen. Mit ihrem Besuch honorierten Sie eine liebevoll, zeit- und arbeitsintensiv zusammengetragene Pilzschau und es ist gleichzeitig bester Dank und Anerkennung an alle Beteiligten, die sich zum Gelingen dieses alljährlichen Höhepunktes engagiert haben. Und das alles ehrenamtlich um die Wismarer Pilzberaatungsstelle zu erhalten!

Für 2 Euro darf die Ausstellung in Augenschein genommen werden.

Und das loht sich auf jeden Fall!

Natürlich sind auch Steinpilze im Steinpilz – Wismar dabei.

Unsere Schauflächen sind zu 95 % ausgelastet.

Der Eintritt von 2.00 € dient einzig und allein dem Unterhalt des Steinpilz – Wismar!

Mit 281 Arten waren wir gut aufgestellt und das, obwohl vieles fehlte, was ich  gerne noch gezeigt hätte.

Die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. bedanken für ihren Besuch.

28./29. September 2019 – Tage der Pilze in Rehna

19. Tage der Pilze

Pilzverein Heinrich Sternberg Rehna e.V.

Große Pilzauzsstellung im Kloster Rehna

Diese Veranstaltung fiel wegen Ermangelung ausreichender Frischpilze im Raum Rehna leider aus!

Die Rehnaer Pilzfreunde freuen sich auf das nächste Jahr und hoffen auf bessere Zeiten.

22. September 2019 – Pilzwanderung bei Ritzerau

Pilzwanderung des BUND in Ritzerau

Ökologisch – kulinarische Pilzveranstaltung im Lübschen Forst

Pilzwanderung und Verköstigung im Lübschen Forst Ritzerau

Sonntag, der 22. September 2019, 10.00 – 16.00 Uhr in 23896 Ritzerau, Am Forstgehöft, Köhlerhütte (800 m geradeaus in den Wald).

Leitung: Hans – Heinrich Stamer (BUND), Irena Dombrowa (Keez, bei Brüel in M-V), Reinhold Krakow (Steinpilz – Wismar), Pilzführer Barbara Denker und Eckhard Kropla sowie die Köche Jürgen Zeh und Felix Riffel.

Unter fachkundiger Leitung wurde auf die Bedeutung aller Pilze für den Wald, die Bestimmung der giftigen, der nicht genießbaren und der Speisepilze eingegangen. Viele der gesammelten Pilze wurden in einer Gesamtschau sortiert, die Speisepilze gemeinsam geputzt und von unseren Köchen zum leckeren Pilzgericht verarbeitet und schließlich zur Verköstigung gereicht.

Die Teilnehmerzahl war begrenzt. Kostenumlage: Wanderung 7.00 €, Verköstigung 8.00 € (Kinder bis 13 Jahren die Hälfte). Kaffee, Kuchen und sonstige Getränke extra.

Das erste mal übernahm auch Sohn Jonas eine Gruppe, gemeinsam mit Hans – Heinrich Stamer.

Hans – Heinrich Stamer begrüßt die zahlreich erschienenen Pilz- und Naturfreunde.

Nach der Begrüßung und Einführung wurden wieder mehrere Gruppen gebildet, die dann jeweils in verschiedene Bereiche der Lübschen Forst unterwegs waren.

Zu den ersten Fundstücken in meiner Gruppe zählten etliche Exemplare der minderwertigen Steifen – Koralle (Ramaria stricta).

Der Specht – Tintling (Coprinus picaceus) begeistert immer wieder.

Auch der Igel – Stäubling (Lycoperdon echinaceum) ist eine markannte Gestalt und viel zu schön, um in der Pfanne zu landen.

Diesem Schicksal konnten diese leckeren Blassen Laubwald – Pfifferlinge (Cantharellus pallidus) nur schwerlich entkommen.

Immer wieder interessante Funde.

Der Violette Lacktrichterling (Laccaria ametystea) ist mit seiner eingedellten Hutmitte und den dicklichen, entfernt stehenden Lamellen so wie seiner etwas zähen Konsistenz bestens festgelegt und wird gerne eingesammelt.

Leicht giftige Doppelgänger sind die Vertreter der Rettich – Helmlinge. Hier sehen wir den Schwarzgezähnelten Rettich – Helmling (Mycena pelianthina). Etwas enger stehende Lamellen. Gebuckelte bis gewölbte Hutform und charakteristischer Rettich – Geruch lassen sie gut erkennen und abgrenzen.

Zwei essbare Schopf – Tintlinge (Coprinus comatus) und ein Specht – Tintling (Coprinus picaceus). Als jung essbar gelten nur die Schopf- Tintlinge.

Auch die Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus) sollen ganz jung essbar sein, aber bitte ohne Alkohol!

Die häufigen Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila) können von Kennern im Mischgericht Verwendung finden.

Violett, stahlblau oder auch grünlich können die Hüte des Frauen – Täublings (Russula cyanoxantha) aussehen. Die weißen Lamellen sind nicht brüchig. Sehr guter Speisepilz.

An Kiefernholz wächst der Purpurfilzige Holzritterling (Tricholomopsis rutilans). Der hübsche Pilz ist durch seine purpurötliche Färbung an Hut und Stiel sowie seine leuchtend gelben Lamellen und dem gleichfarbigem Hutfleisch bestens gekennzeichnet. Minderwertiger Speisepilz.

Die Grüngelben Gallertkäppchen (Leotia lubrica) sollen zwar auch gegessen werden können, sind aber meist unergiebig und sollten höchstens das Auge erfreuen.

Der kaum giftige, nach muffigem Kartoffelkeller riechende Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita citrina) tritt in zwei Farbvarianten auf. Hellgelbgrünlich oder weiß.

Schließlich trafen am frühen Nachmittag wieder alle an der Köhlerhütte ein und die gesammelten Waldpilze wurden auf dem dafür vorgesehenen Tisch ausgelegt, die essbaren gesäubert und dem Koch übergeben. In gemütlicher Runde konnte dann dem Speis und Trank gefrönt werden.

Damit schließlich auch alle Teilnehmer satt werden können, hatte der Koch bereits im Großmarkt eingekauft. Hier sind es Limonen – Seitlinge. In freier Wildbahn sollen die Pilze in Asien, Afrika und Russland vorkommen.

Auch braune Zuchtchampignons, Pfifferlinge, Semmelstoppelpilze und Shitake waren mit dabei.

Der Termin für` s nächste Jahr:

20. September 2020 um 09.45 Uhr am alten Forsthof im Lübschen Forst Ritzerau.

Voranmeldungen per E – Mail an:

Hans-Heinrich.Stamer@bund-rz.de

21. September 2019 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünen Knollenblätterpilzes

Sie führte durch das Kaarzer Holz

Wir starten in Richtung Kaarzer Holz.

Das Kaarzer Holz gehörte früher zum Staatsforst Turloff. Das teils hügelige Waldgebiet ist überwiegend in der Hand der deutschen Bundesstiftung Umwelt und soll in Zukunft weitgehend sich selbst überlassen werden. Es geht in Richtung Naturschutzgebiet. Vor wenigen Jahren führten wir hier im Auftrag der DBU Kartierungen durch. Auch Wölfe sind inzwischen wieder heimisch geworden. Noch sind viele Nadelforste dominant, das wird sich in Zunkunft allmählich ändern, wenn die Natur entscheiden darf, welche Bäume sich schließlich auf den meist sandigen Standorten durchsetzen und behaupten können. Heute gab es hier und auch auf den angrenzden Jülchendorfer Trockenhängen einen teils großen Pilzreichtum. Auf den Trockenwiesen so weit das Auge schauen konnte Riesenschirmpilze. In den noch monotonen Fichtenforsten reichlich Maronen – Röhrlinge. So konnte jeder der wollte mit einer reichen Ausbeute heimkehren und hat obendrein auch noch etwas dazu gelernt. Hier wie immer einige Bilder von der  heutigen Tour durch das Kaarzer Holz.

Zunächst begrüßten uns die Pferde freundlich.

Die ersten Fundstücke tauchen auf. Hier ist es ein gallebitterer und somit ungenießbarer Gefleckter Rübling (Collybia maculata).

Die säuerlich schmeckenden Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron) sind hingegen essbar und dürfen in den Sammelkorb wandern.

Genau so wie diese Butterpilze (Suillus luteus).

Essbar ist auch das häufige und an Laubholz – Stubben büschellig wachsende Weißstielige Stockschwämmchen (Psathyrella hydrophila).

Ergiebig wäre der Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus), soll aber muffig und dumpfig schmecken. Wir finden ihn an Nadelholz – Stubben mit deutlicher Vorliege für Fichtenholz.

Der Widerliche Täubling (Russula pectinatoides) gehört zu den Kamm – Täublingen, mit stark gerieftem Hutrand. Zusammen mit dem ähnlichen und ebenfalls ungenießbaren Camembert – Täubling finden wir ihn gerne unter Eichen, aber auch bei Linden in Parkanlagen.

Die Eiche ist auch der Lieblingsbaum des stark giftigen Pantherpilzes (Amanita pantherina).

Sowohl auf Trockenrasen wie auch in sandigen Kiefernwäldern wächst der Gedrungene Champignon (Agaricus spissicaulis). Er ähnelt etwas dem Wiesen – Champignon, ist aber kompakter und fleischiger.

Ein großer Becherling der Gattung Peziza am Waldwegrand. Wahrscheinlich handelt es sich um den Buchenwald- oder Riesenbecherling. Ohne Speisewert.

Eine junge Krause Glucke (Sparassis crispa) erblickt das Licht der Welt und bald den heißen Pfannenboden.

Da ist natürlich die Freude groß!

Ein Perlpilz (Amanita rubescens) vom feinsten. Auch er wird sicherlich vortrefflich munden!

Von Unkundigen gerne mit der Krausen Glucke verwechselt werden die Vertreter der Korallenpilze. Hier sehr wir die häufige und minderwertige Steife Koralle (Ramaria stricta).

Junge Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) geben ein schönes Bild ab, sind aber giftig und sollten im Wald bleiben.

Leckere Parasole (Macrolepiota procera). Die strohigen Stiele können getrocknet und zu Pilzpulver verarbeitet werden.

Monotoner Fichtenforst mit einer ebenso monotonen Pilzflora.

Die Monotonie bestand hauptsächlich aus Maronen – Röhrlingen (Xerocomus badius) aller erster Wahl. Nun gab es kein halten mehr und die Körbe und Eimer der Mykophagen füllten sich rasant.

Und so gelangte so mancher Korb an seine Kapazitätsgrenze.

21. September 2019 im Kaarzer Holz.

Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe unter Termine!

18. September 2019 – Mittwochsexkursion bei Lübz

Mittwochsexkursion

Auch exklusiv für interessierte Pilzfreunde

Es ging in das MTB 2538/4 – Lübz

Der Regen kam für die heutige Exkursion zu spät in den Kreiener Tannen.

Heute war der letzte Quadrant des Messtischblattes Lübz an der Reihe. Es standen 4 Exkursionsgebiete zur Auswahl: die Blockkoppel, die Kreiener Tannen, im Notstall und die Schlemminer/Vietlübber Tannen. Durch die Blockkoppel verläuft eine Quadranten Grenze und außerdem waren wir hier im vergangenen Jahr schon im Rahmen einer öffentlichen Lehrwanderung unterwegs. So hatte ich mich für die Kreiener Tannen entschieden. Auch weil sich hierzu ein interessierter Pilzfreund aus Bützow angemeldet hatte und wir einen markanten Treffpunkt ausmachen mussten. Dieser war gegen 10.00 Uhr am Ortseingang von Benzin. Von hier aus fuhren wir bis zum nahen Waldrand und begannen unserer Exkursion. Während es beispielsweise in den Wäldern um Weberin herum reichlich Frischpilze gab, war es hier noch sehr trostlos. Ergiebig geregnet hatte es zwar kürzlich auch hier, aber die Niederschläge müssen erst noch einwirken. Hier einige Bilder von der heutigen Tour:

Die Rötende Tramete (Daedaleopsis confragosa) ist ein häufiger Laubholzbewohner. Der einjährige Porling ist nun wieder frisch erschienen und wird noch mehrere Monate am Substrat verweilen, bevor er irgendwann im nächsten Jahr verrottet.

Neben Buchenbereichen gibt es auch Fichten- und Kiefernforste in den Kreiener Tannen.

Zu den bedeutsamsten Funden zählten diese Holzkohlenpilze (Daldinia concentrica) an Betula.

Ausgesprochen gemein ist hingegen der Dickschalige Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum).

Sehr gefreut habe ich mich über den Zweifarbigen Knorpelporling (Gloeoporus dichrous) an einem trockenen Eichen – Ast.

Der Flatter – Milchling (Lactarius tabidus) ist ein Massenpilz unter Birken und Fichten.

Etwas ausgeblasst präsentiert sich hier der an Kiefernholz wachsende Purpurfilzige Holzritterling (Tricholomopsis rutilans).

Zumindest für meinen Begleiter hat sich die Tour hinsichtlich von Speisepilzen mehr als gelohnt.


Hier die Artenliste von MTB 2538/4 – Kreiener Tannen: Eichen – Mehltau, Rötende Tramete, Gemeine Stinkmorchel, Klebriger Hörnling, Brennender Rübling, Rosablättriger Helmling, Ahorn – Runzelschorf, Grünblättriger Schwefelkopf, Krause Glucke, Grauweißer Saftporling, Schmetterlings – Tramete, Gelber Knollenblätterpilz, Wurzelschwamm, Mäuseschwänzchen, Adlerfarn – Fleckenpilz, Holzkohlenpilz, Striegeliger Schichtpilz, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Rehbrauner Dachpilz, Vielgestaltige Kohlenbeere, Löwengelber Porling, Echter Zunderschwamm, Schwefelporling, Zweifarbiger Knorpelporling, Waldfreund – Rübling, Judasohr, Eichen – Rindensprenger, Birken – Zungenporling, Flatter – Milchling, Fleischroter Lacktrichterling und Purpurfilziger Holzritterling.


Wer also gerne einmal mit dem Fachmann ganz exklusiv durch den Wald auf der Suche nach allen möglichen Großpilzen wandern möchte, ist sehr herzlich eingeladen. Siehe unter „Termine“.

14. September 2019 – Treffen am Roten See

Vereinstreffen am Roten See

Pilzverein Heinrich Sternberg Rehna e.V.

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

14. Vereinstreffen am Roten See bei Brüel

Die Wismarer Pilzfreunde und interessierte Gäste trafen sich am Sonnabend, dem 14. September 2019, gegen 09.45 Uhr mit den Rehnaer Pilzfreunden auf dem Parkplatz am Roten See.

Zu Beginn ein kurzes Gebet an den Pilz – Gott, dass er uns doch reichlich die Körbe füllen möge. Foto Torsten Richter.

Mit dabei auch Karola Friedrich aus Schwerin, Christopher Engelhardt aus Lübeck und im Hintergrund Robert Grieben aus Wismar.

Nach dem im vergangenen Jahr unser traditionelles Vereinstreffen am Roten See aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit und der Tatsache, dass die dortige Blockhütte geschlossen war, ausfallen musste, wollten wir uns in diesem Jahr wieder hier zu Exkursionen und anschließendem, gemütlichen Beisammensein bei Speis und Trank einfinden. Nach kurzer Begrüßung brachen wir zu unseren Exkursionen auf. Eine Gruppe um Torsten Richter umwanderte den Deichelsee und Reinhold Krakow zog mit einer weiteren Truppe durch die Wälder oberhalb des Hohl- und Deichelsees. Während an den Seeufern nicht viel zu holen war, konnten die Pilzfreunde im übrigen Gebiet recht zufrieden sein. Vor allem Rotfuß – Röhrlinge landeten in den Körben.

Der Aufbruch.

Gleich nach dem Start am Wegesrand einige Grünende Fichtenkorallen (Ramaria abietina).

Mit einem guten Objektiv können auch kleinste Pilze, die Torsten Richter hier in den Händen hält, hervorragend abgebildet werden.

Ein stark gilbender, essbarer und kräftig nach Anis duftender Zwerg – Champignon.

In Größe und auch habituell ähnlich sind diese Glänzenden Egerlings – Schirmpilze (Egerling = Champignon) – Sericeomyces sericifer var. sericatellus – die in unmittelbarer Nähe am Wegrand wuchsen. Fotografiert und bestimmt hat sie Torsten Richter. Die seltenen Pilze sollen wärmeliebend sein. Durch die letzten heißen und trockenen Sommer wurde gerade diese Gattung und ihre nahen Verwandten in diesem Herbst zum vermehrten Wachstum angeregt. Im Unterschied zu ähnlichen Egerlingen oder Zwerg – Champignons sind ihre Lamellen weiß und nur beim Rosablättrigen Egerlings – Schirmpilz später schmutzig rosa. Die hier gezeigte Art soll nach Torsten Richter extrem giftig sein!

Schön sind die milchigen Tröpfchen auf der Unterseite des Körnchen – Röhrlings zu erkennen.

Bei etwas reiferen Fruchtkörpern sind diese meist nicht mehr vorhanden. Körnchen – Röhrling (Suillus granulatus) am Standort fotografiert.

Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron) landeten heute am häufigsten in der Körben der Sammler.

Der Hohlsee an diesem schönen Spätsommertag.

Die herrlich duftende Fenchel – Tramete (Gloeophyllum odoratum) mit frischem Zuwachs an einem alten Fichtenstubben.

Ein Kegelschuppiger Schirmpilz (Lepiota aspera) mit vergleichsweise wenigen Kegelschuppen. Sehr dicht stehende Lamellen, ein filigraner, wattig – spinnwebartiger Ring (Manschette) und ein stechender Geruch grenzt ihn von den meist essbaren Riesenschirmpilzen deutlich ab.

Essbar sind die mild schmeckenden Ziegelroten Täublinge (Russula velenovskyi).

Ganz besonders lecker sind diese fleischigen Würzigen Tellerlinge (Rhodocybe truncata). Habituell ähneln sie den Maipilzen und kommen auch gern an deren Standorten vor.

Ganz vereinzelt war auch ein Steinpilz (Boletus edulis) mit von der Partie.

Diesen großen, weißen Milchling, finden wir nur unter Pappeln. Es handelt sich um den Rosascheckigen Milchling (Lactarius controversus). Er ist nach herkömmlichen Zubereitungsmethoden ungenießbar.

Die Mahlzeit ist gesichert. Rotfuß – Röhrlinge riechen und schmecken allerdings säuerlich und das ist nicht jedermanns Sache.

Und auch hier hat es gelohnt. „Durchaus gut gefüllte Pilzkörbe und das im trockenen September“ schreibt Torsten Richter zu seinem Foto.

Gegen 13.00 Uhr trudelten wieder alle am Roten See ein und begaben sich zur Blockhütte. Da sie glücklicherweise eine neue Pächterin gefunden hat, durften wir uns hier wie gewohnt zünftig stärken und natürlich auch auf unsere Erfolge mit einem Pils vom Fass anstoßen.

Zur Erinnerung an einen schönen Vereinsausflug an den Roten See im September 2019. Foto ebenfalls Torsten Richter aus Rehna.

Wetter und Wasser waren noch warm genug und wer wollte konnte auch  einen Sprung in die Fluten des Roten Sees wagen. Falls die gefundenen Pilze zum Sonntagsbraten noch nicht ausreichten, bestand auch die Möglichkeit eine Angel in den See zu halten.

Der Rote See an diesem 14. September 2019.

Das Ende der Veranstaltung bestimmte wie immer jeder für sich.

Hoffen wir auch im nächsten Jahr auf ein reges Interesse aller Pilzfreunde in unseren beiden Vereinen wenn es wieder heißt „Auf zum Roten See“.

11. September 2019 – Mittwochsexkursion bei Lübz

Mittwochsexkursion

Exklusiv auch für interessierte Pilzfreunde

Der dritte Quadrant des Messtischblattes Lübz

Heute ging es in den dritten Quadranten des Lübzer Messtischblattes 2538/3. Hier standen gleich vier Waldgebiete zur Auswahl: die Burower Tannen, der Tannenkamp, das Kreiener Holz und die Kreiener Tannen. In den Burower Tannen überwiegen laut Karte Nadelholzbestände. Der Tannenkamp und das Kreiener Holz hängen zusammen und bieten sowohl Nadel- wie auch Laubwald sowie Feuchtgebiete. So wurde er der heutige Zielwald. Am Vormittag traf ich mich hier mit Almut Hauschild von Korax – Film Schwerin. Die Produktionsfirma für Naturdokumentationen arbeitet u. a. auch für den NDR. Ihr Anliegen war heute eventuell einige Pilzarten vor die Foto – Linse zu bekommen, die eine mystische Aura besitzen und deshalb im Volksglauben früherer Zeiten mit märchenhaften Bezeichnungen versehen wurden. Hexenpilze und Satans – Röhrlinge waren heute zwar nicht dabei, aber das Hexenei der Stinkmorchel oder in einem Hexenring angeordnete Pilzfruchtkörper passen durchaus in diese Thematik, die einem neuen Filmprojekt zugrunde liegt.

Auf einer Lichtung mit reichlich Totholz begrüßten uns diese Falschen Pfifferlinge (Hygrophoropsis aurantiaca).

Unmittelbar daneben eine Gruppe Nadel – Scheidlinge (Volvariella hypopythis).

Etwas geheimnisvoll und mystisch sind diese Nestlinge. Aus den Gestreiften Teuerlingen (Cyathus striatus) und verwandten Arten wurde in früheren Zeiten über teure oder gute Jahre orakelt.

Ein gefundenes Fressen anscheinend nicht nur für die Fliegen, die so für die Sporenverbreitung sorgen. Nach dem die Hexen ihre Eier in den Waldboden gelegt haben, schlüpfen ein wenig später die Stinkmorcheln (Phallus impudicus).

Ein wenig seltsam geht es auch bei diesen Spaltblättlingen (Schizophyllum comune) zu. Sie können ihre gespaltenen Einzellamellen je nach Witterung öffnen oder schließen.

Und es wird noch verrückter. Dieses Pilztierchen bewegt sich in zwei Welten, einer amöboiden und einer pilzlichen. Fadenstäubchen (Stemonitis fusca).


Hier die Artenliste von 2538/3 = Kreiener Holz: Falscher Pfifferling, Nadel – Scheidling, Flächiges Eckenscheibchen, Schmetterlings – Tramete, Löwengelber Porling, Gelbbräunlicher Trichterling, Riesenporling, Herber Zwergknäuling, Geweihförmige Holzkeule, Gemeine Stinkmorchel, Buckel – Tramete, Waldfreund – Rübling, Gestreifter Teuerling, Striegelige Tramete, Spalblättling, Warziger Drüsling, Striegeliger Schichtpilz, Brandkrustenpilz, Angebrannter Rauchporling, Flacher Lackporling, Rotfuß – Röhrling, Dunkles Fadenstäubchen, Grünblättriger Schwefelkopf und Knopfstieliger Rübling.


Wer also Lust hat, den Fachmann auf einer Entdeckungstour zu begleiten, ist sehr herzlich eingeladen. Siehe unter Termine!

10. September 2019 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. Gruppe der Pilzfreunde

Vorbereitungstreffen zur 27. Großpilzausstellung

Wie schnell doch die Zeit vergeht. Schon wieder kamen wir zusammen, um unsere traditionelle Großpilzausstellung vorzubereiten. Aus organisatorischen Gründen haben wir in diesem Jahr unseren langjährigen Termin vom letzten September – Wochenende, auf das erste Obtober – Wochenende gelegt. Damit kommen wir den Rehnaer Pilzfreunden entgegen, die wegen des frühen Beginns der Herbstferien um eine Termin – Verschiebung baten. Somit wird ermöglicht, dass beide Veranstaltungen stattfinden können, da auch der Steinpilz – Wismar nicht unwesentlich zum gelingen der Rehnaer Pilztage beiträgt. Leider wurden die Tage der Pilze kurzfristig wegen Ermangelung an Frischpilzen in der Region um Rehna abgesagt.

Wir haben in diesem Jahr auch den Vorteil des langen Feiertagswochenendes, an dem wesentlich mehr Gäste in der Hansestadt weilen dürften. Es wird an vier Tagen (04. – 07.10.2019) unsere Großpilzschau zu bewundern sein. Unser beliebter Pilz – Imbiss findet auch wieder statt, so dass nicht nur hier für zu klären war, wer am Sonnabend und Sonntag mit dabei sein kann, sondern auch wer im Vorfeld in die Wälder der Umgebung mit wem und wann fahren kann, um eine größtmögliche Bandbreite von Frischpilzen aufzuspüren. Außerdem stand auf der Tagesordnung, wer an den Ausstellungstagen bereit ist, die Standbetreuung und die Absicherung der Ausstellung mit zu gewährleisten! Alle diese Fragen galt es heute Abend zu klären. Leider hielt sich die Teilnahme der Mitglieder in Grenzen. Das muss zukünftig besser werden!

Die Veranstaltung endete gegen 20.00 Uhr. 

08. September 2019 – Hundewanderung bei Weberin

Hundewanderung der DOGS Schwerin 2019

Hundeschule Martin Rütter Schwerin

Treff war am Sonntag, dem 08. September 2019, um 10.00 Uhr in Weberin, am ehemaligen Kaffee Naschwerk.

Nach dem unser Termin im letzten Jahr der Trockenheit zum Opfer gefallen ist, waren in diesem Jahr so viele Anmeldungen eingegangen, dass wir einigen sogar absagen mussten. Mit der Hundeschule Martin Rütter Schwerin, unter der Leitung von Hundeführer und Ausbilder Sven Kunkel und Reinhold Krakow vom Steinpilz – Wismar, ging es heute wieder mit Herrchen und Frauchen sowie den jeweilig zugehörigen Vierbeinern auf Pilzpirsch. Neben dem Aufspüren der Sporenträger galt auch dem Verhalten der Hunde in der Gruppe und im wildreichen Gelände unser Hauptaugenmerk. Das Wetter war ideal. Sonnig und angenehm warm. Der saure Nadelmischwald hatte Ende August kräftig Regen abbekommen, so dass es auch einiges zu entdecken gab.

Gleich nach dem Start der erste Halt.

Ein Gelbbräunlicher Scheidenstreifling (Amanita fulva). Der ist essbar und wanderte in den Korb.

Die magere Ausbeute eines uns entgegen kommenden Pilzsuchers. Der Gallen – Röhrling sollte aber besser nicht im Gericht landen!

Dann schon lieber dieses Hexenei, die Jungform der Stinkmorchel (Phallus impudicus).

Der Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus) kann zwar nicht schaden, lecker ist er jedenfalls nicht!

Auch auf diesen zwar essbaren, aber minderwertigen Sprödblättler kann man gerne verzichten.

Es handelt sich um den Gelbweißen Täubling (Russula ochroleuca).

Gegen diese schönen Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) ist hingegen nichts einzuwenden.

Auch der Orangeroter Graustiel- und der Apfel – Täubling sind gute Speisepilze.

In dieser Form sind die jungen Scheidenstreiflinge für den Transport bestens geeignet.

Essbare Orangerote Graustiel – Täublinge (Russula decolorans) in bester Qualität.

Ein sauberes, leuchtendes Gelb besitzt der Chromgelbe Graustiel – Täubling (Russula claroflava). Wir finden ihn etwas seltener unter Birken, gern auch in moorigem Gelände. Wie alle Graustiel – Täublinge ein guter Speisepilz.

Im selben, sauren Nadelwald beheimatet, der Heimtückische- oder Zedernholz – Täubling (Russula badia), links, mit unerträglicher Schärfe in den Lamellen und rechts der milde und essbare Apfel – Täubling (Russula paludosa).

Unter Birken findet sich der essbare und durch seine rötlichen Zonen um den Stiel auch gut gekennzeichnete Geschmückte Gürtelfuß (Cortinarius armillatus).

Ein strenger Kiefern – Begleiter ist der Buckel – Täubling (Russula caerulea). Auch er ist als Mischpilz willkommen.

Minderwertig, aber nicht fürs Auge, ist der an Kiefernstubben oder deren Wurzeln wachsende Purpurfilzige Holzritterling (Tricholomopsis rutilans).

In seinen gelben Lamellen haben es sich zahlreiche Springschwänze gemütlich gemacht.

An und um alte Baumstümpfe brechen zahlreiche Büschel des giftigen Grünblättrigen Schwefelkopfes (Hypholoma fasciculare) hervor.

Die Runde durch den Weberiner Wald schließt sich bald.

Gipsy hat alles im Blick.

Hier ist von oben schon alles klar. Fleischrötliche Huthaut, die nicht bis zum äußersten Hutrand heran reicht, zeichnet den Fleischroten Speise – Täubling (Russuala vesca) aus. Einer der schmackhaftesten Täublinge!

Der Rotbraune Flämmling (Gymnopilus picreus) war vor nicht allzulanger Zeit selten in Mecklenburg. In den letzten Jahren breitete er sich immer mehr aus. Wir finden ihn büschelig an Nadelholzstubben, besonders von Fichten. Ungenießbar.

Eine schöne und kurzweilige sowie lehreiche Pilzwanderung mit Hundeführung neigt sich dem Ende zu.

Wer gerne an dieser ganz speziellen Veranstaltung mit Lerneffekt und möglicherweise einer leckeren Pilzpfanne am Abend teilnehmen möchte, sollte sich auch im nächsten Jahr rechtzeitig bei der Hundeschule DOGS in Schwerin anmelden. Die Tour ist für ca. 3 Stunden geplant.

Pokrenter Straße 15, 19209 Renzow, Tel.: 038874/229743, Handy: 0176/51495257

Siehe unter www.martinruetter.com de.

07. September 2019 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünen Knollenblätterpilzes

Sie führte durch den Hütter Wohld

Der Parkplatz am Doberaner Münster war Zweittreffpunkt zu unserer Wanderung.

Die Hochsaison hat inzwischen begonnen und ich habe heute wieder zu einer geführten Lehrwanderung sehr herzlich eingeladen. Dieser folgten knapp 20 Pilzfreunde aus nah und fern. Der Hütter Wohld bei Bad Doberan stand auf dem Programm. Es ist nicht das erste mal, dass wir in diesem hügeligen und abwechslungsreichen Waldgebiet unterwegs waren. Das Revier gehört zu unseren artenreichsten Wäldern und ist auch bei vielen Rostockern sehr beliebt. So holen sich die dortigen Pilzberater u. a. auch von hier ihre Ausstellungsexponate zur alljährlichen Landespilzausstellung im Botanischen Garten. Dort sind selbst solche Raritäten wie die sehr seltenen Satans – Röhrlinge zu sehen, die hier regelmäßig gefunden werden können. Natürlich sind sie giftig, aber Giftpilze sind schließlich auch die wichtigsten Großpilze einer jeden Ausstellung, um mögliche Verwechslungen mit ähnlichen Speisepilzen durch Gegenüberstellung im Vergleich auszuschließen. Dieses Anliegen verfolgen wir auch mit unseren Lehrwanderungen. Lernen ist daher auch der tiefere Sinn solcher Veranstaltungen. Springt am Ende  auch noch eine leckere Mahlzeit heraus, ist die Wanderung ein voller Erfolg. So wurde heute sowohl der Lern- wie auch der Küchenaspekt erfüllt, denn es war ein recht vielfältiges Spektrum von frischen Großpilzen im Angebot.

In Parkentin ist der Startschuss gefallen.

Und sogleich begrüßten uns die ersten Pilze. Hier ist es ein leckerer Nelkenschwindling (Marasmius oreades). Gut sind die dicklichen Lamellen zu erkennen, die zum Hutrand hin mit kürzeren Lamelletten untermischt sind.

Bei den wunderbaren Stockschwämmchen ist besonders auf die bräunlichen Schüppchen am Stiel zu achten.

Und natürlich auch auf die hygrophane Randzone.

Der schwach giftige Schwarzgezähnelte Rettich – Helmling (Mycena pelianthina) darf nicht mit ähnlichen Lacktrichterlingen verwechselt werden. Man achte auf die schwärzlichen Lamellen – Schneiden und den Rettich – Geruch.

Ein großer Sprödblättler ist der Dickblättrige Schwarztäubling und somit eigentlich ergiebig. Tatsächlich ist er zwar essbar, gilt aber als minderwertig.

Büscheliges Wachstum um und an Stubben, schwefelgelbe Stiele, grünliche Lamellen und bitterer Geschmack sind die wichtigsten Kennzeichen dieses fast ganzjährig vorkommenden Giftpilzes. Grünblättriger Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare).

Giftig ist auch der Frühzeit im inneren violett – schwarze Dickschalige – Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum).

Der Purpurschwarze Täubling (Russula atropurpurea) ist bestenfalls als Mischpilz zu verwerten, denn er schmeckt etwas schärflich in den Lamellen.

Zieht man den dünnfleischigen Hut nach oben vom Stiel ab, bleibt ein Druckknöpfchen zurück. Knopfstieliger Rübling (Collybia confluens). Ungenießbar.

Der kleine Nadel – Scheidling (Volvariella hypopithes) wirkt wie eine Miniaturausgabe des großes Wolligen Scheidlings. Ohne Speisewert.

Weiße Lamellen und weißer Stiel sowie schmutzig gelbe Hutoberfläche und sein häufiges Massenwachstum in Laub- und Nadelwäldern zeichnen diesen minderwertigen Pilz aus. Gelbweißer-, Ocker- oder Zitronen – Täubling (Russula ochroleuca).

Ein spinnwebartiges Häutchen ist beim jungen Kegelschuppigen Schirmpilz (Lepiota aspera) beim Aufschirmen zwischen Stiel und Hutrand typisch. Auch seine sehr engen Lamellen und ein stechender Geruch. Ungenießbar.

Der giftige Rosa – Rettichhelmling (Mycena rosea) gilt als Verwechlungsart mit Lacktrichterlingen.

Überwiegend an Fichtenstubben ist dieser große und attraktive Blätterpilz, der eigentlich ein Röhrling ist, anzutreffen. Der Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus). Sein samtig brauner Stiel ist das wichtigste Erkennungsmerkmal dieses schönen, aber zu Speisezwecken minderwertigen Pilzes.

Ein ungenießbarer Brandiger Ritterling.

Seine maronenbraune Hutoberfläche ist teils schwärzlich schattiert. Er wirkt wie angebrand.

Ein kräftiger Täubling mit rotem Hut im Buchenwald.

Die stämmige und festfleischige Art besitzt einen ockergelblichen Schein in den Lamellen. Es handelt sich um den nicht sonderlich häufig vorkommenden Ockerblättrigen Zinnober – Täubling (Russula pseudointegra). Essbar. Der Geschmack des rohen Pilzes ist zunächst äußerst angenehm, entwickelt später aber einen etwas unangenehmen Nachgeschmack. Zumindest beim rohen Pilz.

Ebenfalls im Buchenwald, rothütig, aber im wesentlichen schmächtiger, mit reinweißen Lamellen und giftig scharfem Geschmack findet sich der Buchen – Speitäubling (Russula mairei). Ungenießbar.

Zwei weitere, minderwertige Täublinge des Buchenwaldes. Links der Stinktäubling (Russula foetens) und rechts der Dichtblättrige Täubling (Russula densifolia).

Purpurrote Hutoberfläche…

und schön gelbe Lamellen zeichnen den auf Nadelholz wachsenden und minderwertigen Purpurfilzigen Holzritterling (Tricholomopsis rutilans) aus.

Die Mühe war wohl um sonst, alles Gallen – Röhrlinge!

Kein Wunder, dass er immer wieder gerne eingesammelt wird, ist er doch ein sehr attraktiver Röhrling. Aber wehe dem, es gelangt auch nur ein einziges Exemplar in die Speise! Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus).

Schön bunt, aber ungenießbar. Klebriger Hörnling, Buchen – Speitäubling und Rotschuppiger Raukopf.

Endlich Edelpilze. Die Herbsttrompete (Craterellus cornucopioides). Frisch zubereitet nicht schlecht, getrocknet ein Gedicht!

Da gab es kein halten mehr.

Und schon wieder ein Nest mit Waldtrompeten.

Ein kleiner Täubling mit einem besonders leuchtenden Gelb – der Sonnen – Täubling (Russula solaris). Sein brennend scharfer Geschmack ist allerdings weniger freundlich.

Wohlriechende Gürtelfüße (Cortinarius torvus) riechen zwar angenehm, als Speisepilze sind sie jedoch nicht zu empfehlen.

Der weiße und scharfe Milchsaft des Wolligen Milchlings (Lactarius vellereus) macht diesen großen und fleischigen Sprödblätter für uns ungenießbar. In Sibirien wird er hingegen in großen Mengen für den Wintervorrat eingesammelt. Nach spezieller Zubereitung dient er dort als Nahrung um über die langen und harten Wintermonate zu kommen.

Dieser Rotfuß – Röhrling Eichen – Filzröhrling (Xerocomus crysentheron) darf gerne ein Pilzgericht bereichern.

Nicht zu empfehlen ist hingegen die an alten Holzresten wachsende Steife Koralle (Ramaria stricta). Korallen – Pilze sind oft auch für den Mykologen schwer zu bestimmen und da es auch giftige Arten gibt, sollte man generell die Finger von ihnen lassen.

Auch der alte Mann des Waldes, der Strubbelkopf (Strobilomyces floccopus) ist eher etwas fürs Auge als für die Bratpfanne.

Ungenießbar ist auch der an Fichtenholz vorkommende Getropfte Saftporling (Oligoporus guttulatus).

Auch der große Bluthelmling (Mycena haematopus) ist ohne Speisewert.

Erinnerungsfoto an eine durchaus lehrreiche Pilzwanderung durch den Hütter Wohld am 07. September 2019.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

04. September 2019 – Kartierungsexkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion

Exklusives Angebot auch für interessierte Pilzfreunde

Es ging in das Messtischblatt 2538/2

An der Elde – Müritz – Wasserstraße.

Es ging heute also in den zweiten Quadranten des Messtischblattes Lübz. Ziel war der Fahrenhorst zwischen Broock und Kuppentin. Das Waldgebiet wird von der Müritz – Elde Wasserstraße durchquert. Im vergangenen Jahr führte hier bereits eine Pilzwanderung hin. Damals war es aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit recht bescheiden mit Frischpilzen. Heute war es nicht viel anders, nur das es noch weniger gab, da wiederum viel zu trocken! Im Wald befindet sich am Ufer der Wasserstraße auch das Bermuda – Dreieck mit Imbiss. Ein Rastplatz für Wasserwanderer, an dem man sich möglicherweise nach längerer Entdeckungstour auch stärken kann.

Riesig gefreut habe ich mich gleich zu Beginn über ein Wiedersehen mit dem Blassgrünen Knorpelporling (Ceriporiopsis pannocincta). Der nicht häufige, resupinat an totem Buchenholz wachsende Porling, zeichnet sich u. a. durch seinen herbsäuerlichen Geruch aus, der an den Rotrandigen Baumschwamm erinnert. Hier wuchs der Pilz an der Unterseite eines liegenden Baumstammes und griff sogar auf altes Laub über.

Die Art wuchs in etwa in diesem Bereich mit Altbuchen.

Auch über diesen Fund war ich durchaus hoch erfreut. Ein naher Verwandter, nämlich der Zweifarbige Knorpelporling (Gloeoporus dichrous). Hier an trocken liegenden Eichen – Ästen.

Neben Buchen- und Eichenwäldern wurden in früheren Jahrzehnten im großen Stil Fichten aufgeforstet. Es war sicher vor einiger Zeit ein Eldorado für Fichten – Steinpilze. Auch heute gibt es noch jüngere Bereiche, wo man diesbezüglich  fündig werden dürfte. Natürlich auch unter Eichen und Buchen! Hier dürften allerdings inzwischen eher die Maronen – Röhrlinge Erfolg versprechen.

Die Buchen tragen übrigens in diesem Jahr eine derart fette Mast, dass sich zumindest die schwächeren Äste weit nach unten neigen. Nicht das es noch zu Bucheckern – Bruch kommt!


Hier die kleine Artenliste von MTB: 2538/2 – Fahrenhorst: Echter Zunderschwamm, Blassgrüner Knorpelporling, Gelbe Lohblüte, Schwarzbrauner  Stielporling, Fichten – Wurzelschwamm, Eichen – Wirrling, Brandkrustenpilz, Zweifarbiger Knorpelporling, Eichen – Mehltau, Adlerfarn – Fleckenpilz, Feinschuppiger Trichterling, Flacher Lackporling, Angebrannter Rauchporling, Striegelige Tramete und Schmetterlings – Tramete.


Das Bermuda – Dreieck.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

31. August 2019 – Pilztag in Brandenburg

Pilztag in Brandenburg

Kleines Pilzseminar für Anfänger in Worin

Oliver Justus war Initiator und Organisator eines Pilztages im Osten Brandenburgs. Foto von Ulrich Klein.

Dieser Tag vereinte sowohl Theorie, wie auch Praxis für den interessierten Pilzfreund. Am Vormittag gab es einen PowerPoint – Vortag von Ulrich Klein und nach dem Mittagessen starteten wir in den Wald, um erlerntes sogleich in die Praxis umzusetzen.

Deshalb haben sich an diesem heißen August – Wochenende Monika Peter mit Freund, Anke Weselow, Ulrich Klein und Reinhold Krakow vom Steinpilz – Wismar auf den Weg nach Worin, in die Gemeinde Märkisch – Oderland gemacht.

Tagungsstätte war die ehemalige Woriner Wassermühle.

Das Denkmalgeschütze Objekt von außen. Foto: Ulrich Klein.

Der Verein „Wassermühle Worin e.V.“ kümmert sich um den Erhalt und Nutzung der historischen Gebäude. Foto: Ulrich Klein.

Ulrich hat auch die Eröffnung der Veranstaltung durch Oliver Justus im Bild festgehalten.

Danach übernahm Ulrich das Zepter und begann in Form einer PowerPoint – Präsentation seine Einführung in das Reich der Pilze.

Gespannte und interessierte Zuhörer.

Trotz des heißen Wetters hat sich der Seminarraum doch noch gut gefüllt.

Zur Einstimmung auf die anschließende Pilzwanderung hatte ich schon einige Frischpilze mitgebracht.

Nach dem Mittagessen ging es dann bei über 30 Grad im Schatten in den ausgetrockneten und aufgeheizten Woriner Wald.

Wider erwarten durchbrachen zwei Frischpilze den knochentrockenen, märkischen Sand.

Es handelte sich um essbare Fransige Wulstlinge (Amanita strobiliformis). Mit ihrem quarkig – flockig behangenen Hutrand sind sie bestens charakterisiert.

Es war auch eine junge Dame dabei, die sich hervorragend mit Kräutern auskannte und diese gab es immerhin reichlicher als Pilze.

Aber hin und wieder konnten wir dann doch fündig werden. Hier ist es ein an Nadelholz – Stümpfen, insbesondere von Fichten, recht häufiger Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus). Gut kenntlich an seinem braunsamtigen Stiel. Als Speisepilz nicht empfehlenswert.

Der Ahorn – Runzelschorf (Rhytisma acerina) ist ein im Herbst überaus häufiger Phytoparasit an Ahorn – Blättern.

Ulrich bei der kritischen Musterung eines so eben gefundenen Großpilzes.

Und hier wird es noch größer. Gut ist die lange Pfahlwurzel des Wurzel – Schleimrüblings (Xerula radicata) zu sehen.

Dem Holzkohlenpilz in diesem sandigen Waldgebiet zu begegnen, hätten wir nicht vermutet. Kennen wir ihn in Nordwestmecklenburg eher aus Auwald – artigem Gelände auf schweren Böden. Auch irritiert die schollige Struktur auf den Fruchtkugeln. Möglicherweise ist es eine andere Art aus der Gattung der Holzkohlenpilze (Daldinia cf.), als die bei uns in Mecklenburg.

Na wo stehen sie denn?

Die Ausschau wird belohnt.

Leider ist es nur ein galle bitterer Vertreter der beliebten Röhrlinge, der Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus). Die Röhren sind schon rosa, beim Steinpilz wären sie in diesem Stadium grünlichgelb.

Uns fielen diese ungewöhnlich verformten und klebrigen Eicheln auf. Verursacht von der Knopperngallwespe (Andricus quercuscalicis). Die Gallen werden an Stieleichen gebildet. Das Insekt wechselt jedoch von der Stieleiche zur Zerreiche und umgekehrt. Kommt also nur dort vor, wo die aus dem Mittelmeergebiet eingeführte Zerreiche in der Nähe ist. Die Gallen schaden den Eichen kaum.

Ulrich beim fachsimpeln mit der netten Kräuter – Expertin, die etwas mehr über Pilze erfahren wollte.

Auf der grasigen Trifft des Waldweges einige Bauchpilze, nämlich der Bleigraue Bovist (Boviste plumbea). Jung weiß, bei der Reifung platzt die Exoperidie und legt die bleigraue Fruchtkugel blank, in der sich die Sporen befinden. Der Bovist ist also doppelhäutig und jung essbar.

Giftig ist hingegen der Zimtfarbene Weichporling (Hapalopilus rutilans). Er eignet sich allerdings bestens zum Färben von Wolle. Foto: Ulrich Klein.

Hier erregt die Aufmerksamkeit der Naturfreunde aber kein Pilz.

Sondern diese auffällig gezeichnete Wespen – Spinne (Argiope bruennichi), die gerade fette Beute gemacht hat. Sie ernährt sich hauptsächlich von Grashüpfern und Wespen, aber auch anderen Insekten ähnlicher Größe. Spinne des Jahres 2001!

Nach der Wanderung wurde auf dem Gelände der alten Wassermühle der Grill angeheizt und dazu natürlich ein kühles Pils gereicht.

Nach dem der größte Hunger und Durst gestillt war, stellte ich die mitgebrachten und frisch gefundenen Pilzarten nochmals ausführlich vor, welches Ulrich Klein im Bild festhielt.

Schließlich überreichte Oliver den beiden Referenten noch ein kleines Dankeschön.

Und wir bedanken uns ganz herzlich bei Doreen und Oliver, seinen Eltern und allen anderen, die diese Veranstaltung organisiert und ermöglicht haben.

Die Veranstaltung fand in der Woriner Wassermühle, Lösnitzstraße 20, 15306 Vierlinden – OT Worin, statt.

28. August 2019 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexekursion

Exklusiv auch für Interessierte Pilzfreunde

Es stand der 1. Quadrant des Messtischblattes 2538 – Lübz an

In den Bobziner Tannen gibt es nicht nur Nadelforste, sondern auch wunderschönen, pilzträchtigen Buchenwald. Haute war es allerdings viel zu trocken.

Im ersten Quadranten des Messtischblattes Lübz befinden sich gleich 4 Waldbereiche, die in Frage kamen:  der Ruthener Zuschlag, der Bobziner Zuschlag, die Bobziner Tannen und das Waldgebiet „Im neuen Teich“. Durch die drei erst genannten Gebiete fließt die Elde – Müritz Wasserstraße und wird hier von ausgedehnten Feuchtgebieten umsäumt, die teils unter Naturschutz stehen. Der Passower See grenzt an den Ruthener Zuschlag. „Im neuen Teich“ ist ein Feuchtrevier, welches von Wäldern umgeben ist. Ich entschied mich für die Bobziner Tannen. Umsäumt von teils krautreichen Kiefern- und Fichtenforsten befindet sich im Zentrum auch ein schönes Buchengebiet. Leider war es durch die derzeit anhaltende Hitzwelle sehr trocken, so dass kaum Frischpilze auszumachen waren. Selten habe ich auf einer Wanderung durch den Wald soviel Wasser verloren, wie an diesem verspäteten Hundstag. Hier einige Bilder von heute:

Diesem Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha) am Rande des Buchenwaldes ist das trockene Hitze – Wetter anzusehen.

Auf dem Buchen – Stubben im Vordergrund wächst ein Frischpilz.

Es handelt sich um einen mastigen Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster).

Durch die Hitze ist die ohnehin gefelderte Hutoberfläche des Rotfüßchens noch zusätzlich zerklüftet.

Kellerasseln suchen vor der Hitze Schutz unter dem feuchtkühleren Hut des Rotfuß – Röhrlings (Xerocomus chrysenteron).

Ein Buchenstubben war stufenförmig von bemoosten Porlingen besiedelt. In dieser Form ein äußerst seltener Anblick.

Selten weil der Pilz meist an noch stehenden Stämmen wächst und weil er durchaus nicht häufig zu finden ist. Dank unserer Intensiv – Kartierungen seit den 1990er Jahren konnten wir in Nordwestmecklenburg immerhin einige Fundpunkte zusammentragen. Im großen Rest von M-V scheint der Pilz eine Rarität zu sein!? Auf jeden Fall habe ich mich über ein Wiedersehen mit diesem Holzbewohner riesig gefreut und den Anblick genossen. Kaum ein anderer Porling neigt so stark zu bemoosen. Durchaus auch ein Bestimmungskriterium. Treppenförmiger Steifporling (Oxyporus populinus).

Am späteren Nachmittag schossen im Süden mächtige Gewittertürme in die Höhe, die im Verlauf noch für reichlich Schlagzeilen sorgen sollten. Es wird Zeit die Heimfahrt anzutreten.

Auch in Richtung Norden braut sich etwas zusammen.

Am frühen Abend brechen mehrzellige Schwergewitter los, die beispielsweise die Landeshauptstadt Schwerin unter Wasser setzten. Örtlich fielen bis zu 90 Liter auf den Quadratmeter!


Hier die Artenliste von 2538/1 – Bobziner Tannen: Ziegenlippe, Buckel – Tramete, Wurzel – Schleimrübling, Schmetterlings – Tramete, Frauen – Täubling, Sklerotien – Porling, Treppenförmiger Steifporling, Rotfuß – Röhrling, Gelbe Lohblüte, Echter Zunderschwamm, Rotrandiger Baumschwamm und Eichen – Mehltau.


Nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

25. August 2019 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünen Knollenblätterpilzes

Sie führte durch den Höltingsdorfer Forst

Recht vielseitig war das Frischpilzaufkommen heute im Höltingsdorfer Forst, wo auch dieses Foto von einem Wimpern – Erdstern (Geastrum fimbriatum) entstand.

Natürlich ging es auf unserer heutigen Tour nicht nur um korbfüllende Speisepilze, sondern um alle im Feld ansprechbaren Großpilze, ganz gleich ob essbar, ungenießbar oder giftig. Es war eben eine Lehrwanderung. Und diesbezüglich waren wir im feuchten Höltingsdorfer Forst an der richtigen Adresse. Während es in vielen Wäldern schon wieder zu trocken geworden ist, war es hier gut durchfeuchtet und  reichlich Frischpilze sorgten für kurze Weile. Sowohl für die Kochtopf – Mykologen, wie auch für den wissbegierigen Pilzfreund. Wir waren zwar nur eine kleine Gruppe, aber das Interesse am Artenangebot war groß, so dass wir eine sehr angenehme und kurzweilige Pilzwanderung absolvierten. Hier wie immer einige Impressionen von heute:

Gleich zu Beginn war der Waldweg von ansehnlichen Blätterpilzen gesäumt.

Es handelte sich um essbare Tränende Saumpilze (Lacrymaria lacrymabunda).

Auch ein weiterer, klassischer Wegrandpilz, war immer wieder vertreten. Der Stinkschirmling (Lepiota cristata). Er riecht stechend und ist ungenießbar.

Hier sehen wir auf bemoosten Holzresten einige Nestlinge. Es sind Gestreifte Teuerlinge (Cyathus striatus).

Diese süßsäuerlich, nach altem Weinfass riechenden Helmlinge, gehören in die Gruppe der leicht giftigen Rettich – Helmlinge. Süßriechender Rettich – Helmling (Mycena diosma).

Einen herrlichen Anblick boten tote Laubholz – Äste und Stämme, die mit zahlreichen, frischen Konsolen des Samtigen Schichtpilzes (Stereum subtomentosum) geschmückt waren.

Beim Sammeln von Filzröhrlingen muss Obacht darauf gegeben werden, dass keine vom Goldschimmel befallenen Exemplare in den Sammelkorb gelangen. Diese sind bereits sichtlich grau belegt und dürfen nicht mehr gegessen werden. Rotfüßchen (Xerocomus chrysentheron).

Diese Fruchtkörper sind hingegen gesund und dürfen mitgenommen werden.

Und diese Pilze der selben Art sind aller erste Klasse.

Der Schwarzrote Stielporling (Polyporus badius) ist zäh wie Leder und nur für die Augen ein Schmaus.

Zu den Rettich – Helmlingen zählt auch der Schwarzgezähnelte Helmling (Mycena pelianthina). Seine Lamellenschneiden sind charakteristisch schwarz gezähnelt. Schwach giftig!

Ausgesprochen lecker, sogar roh, ist der Fleischrote Speise – Täubling (Russula vesca).

Ebenfalls sehr lecker, aber dünnfleischig, zart und sehr gebrechlich ist der Lilablättrige Mürbling (Psathyrella candolleana).

Besonderes Interesse rief bei uns dieser Becherling hervor. Dank eines Hinweises von Torsten Richter, der sich wissenschaftlich mit Ascomyceten befaßt, dürfte es sich um den Hirschbraunen Sandborstling (Geopora cervina) handeln. In M-V gibt es bisher nur wenige Nachweise.

Und hier wieder Zuwachs für die Pfanne. Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius).

Der stets in Symbiose mit der Birke lebende Verblassende Täubling (Russula pulchella) sollte höchstens in wenigen Exemplaren die Mischpilz – Pfanne bereichern, da er nicht sonderlich gut schmeckt.

Sehr zu empfehlen ist hingegen der Würzige Tellerling (Rhodocybe truncata). Er mundet durchaus auf dem Teller, ist aber leider nicht besonders häufig. Auch ist er kaum gezielt zu suchen, da er in fast allen möglichen Wald- und Parkgesellschaften auftauchen kann, ohne eine erkennbaren Vorliebe für ein bestimmtes Biotop. Zumindest gern auch an Maipilz – Standorten, denen er auch habituell sehr ähnlich ist.

Hier wuchs er im Fichtenforst, in Gesellschaft mit Rotfüßchen.

Fotografieren und putzen.

Besonders an den Waldwegen gab es immer wieder neues zu entdecken.

Hier war es eine Gruppe sehr dekorativer Igel – Stäublinge (Lycoperdon echinatum). Zwar jung essbar, aber angesichts ihrer außergewöhnlichen Schönheit verbietet sich ein derartiges Ansinnen von selbst.

Ein ausgesprochen häufiger Wegrändler ist der Weiße Mehlschirmling (Cystolepiota sistrata).

Dieser aufgeschirmte Anis – Champignon (Agaricus spec.) stand in trockener Lage und ist zu den Rändern zu untypischerweise aufgerissen. Essbar.

Hier hat schon ein Waldbewohner vor gekostet. Wer diesen bitteren Gesellen nicht ohne weiteres erkennt, sollte es ihm gleichtun, denn ein einziges Exemplar verdirbt jede Speise! Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus).

Ob die Raupe des Mittleren Weinschwärmers (Deilephila elpenor) am Bitterling probiert hat? Sicher nicht, denn sie ernährt sich von Pflanzen und nicht von Pilzen. Und sie ist ein Täuschling. Die Augen sind nur angedeutet, um mehr Respekt einzufordern.

Auch interessant! Zwei Schleimpilze in trauter Eintracht. Blutmilchpilz (Lycogala epidendron) mit einem weiteren Myxomyceten.

Eine interessante und entspannte Wanderung endet. 25. August 2019.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

23. August 2019 – Traditionelle Nachtwanderung

Nachtwanderung 2019

Sie führte durch die Schlower Tannen

Und den Waldlehrpfad am Borkower See entlang.

Die Draisine – Endstation in Borkow war Treff und Endpunkt unserer Nachtwanderung. Zu fortgeschrittener Geisterstunde haben wir hier auch allerlei Köstlichkeiten, nicht nur aus dem Pilzreich, von unserer guten Seele Irena serviert bekommen.

Es war wieder soweit. Die schönste und stimmungsvollste Pilzwanderung des Jahres stand auf dem Programm, unsere traditionelle Nachtwanderung. Mit Stirn- und Taschenlampe ausgestattet starteten wir zur hereinbrechenden Abenddämmerung hinein in die finstere Nacht. Je dunkler es wurde, um so deutlicher konnten wir die gesuchten Objekte im Lichtkegel unserer Lampen ausfindig machen. So fanden sich 14 Pilzfreunde und Nachtwanderer in Borkow ein. Das Wetter war optimal. Hochsommerlich warm und trocken, so wie wir es eigentlich auch schon aus den Vorjahren gewohnt waren. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, wo es so gut wie keine Frischpilze gab, war heute zumindest hin und wieder etwas dabei. Allerdings hätte es durchaus besser sein können.

Treff am Draisinen Bahnhof in Borkow. Hier verkehrte bis in die 1990er Jahre der Personenzug von Wismar in Richtung Karow und zurück.

Und hier wurden wir auch sogleich fündig. Nicht nur dieser, sondern weitere Exemplare des Kupferroten Gelbfußes (Chroogomphus rutilus) wanderten in den Korb, denn er ist ein guter Speisepilz.

Vom nahen Schlowe aus starteten wir schließlich bei hereinbrechender Abenddämmerung.

Diese Katze oder Kater nimmt unseren Aufbruch sichtlich teilnahmslos zur Kenntnis.

Zunächst gibt es ein wenig Kräuterkunde von Irena.

Wir erreichen den Waldlehrpfad.

Inzwischen ist es schon dunkel und die Pilze treten im Schein unserer Lampen immer deutlicher zu „tage“. Hier ist es ein essbarer Gelbbrauner Trichterling.

Und hier ein giftiger Kartoffelbovist.

Und zwar der Dickschalige Kartoffel – Hartbovist.

Hier wurde ein Dickblättriger Schwarztäubling gefunden. Ein essbarer, aber eher minderwertige Speisepilz.

So schön und Steinpilzhaft er auch aussieht. Ein Gallen – Röhrling in der Speise und alles ist hin!

Geruch und Geschmack ist bei der Bestimmung vieler Pilze ein wichtiges Hilfsmittel.

Und weiter führt uns der Weg durch den stockfinsteren Wald. Im Schein dieser Leuchtmittel entgeht uns praktisch nichts, schon gar nicht die gesuchten Pilze!

Hier ist es ein Perlpilz, der abgeschnitten wurde. Eigentlich sollte man gerade beim Sammeln von Wulstlingen die gesamten Fruchtkörper heraus drehen oder mit einem Messer heraus heben, um die wichtige Stielknolle zu betrachten. Ist diese aber so wie hier, beim Perlpilz, vermadet, so ist dieses doch ein eindeutiges Indiz für diesen guten Speisepilz. Der giftige Pantherpilz hätte niemals diese Färbung im Fleisch, auch nicht wenn er madig wäre.

Diese giftigen Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) sind von Hitze und Trockenheit gezeichnet. Durch die Sporen sind auch die Lamellen eher graugrünlich als grün. Der Graublättrige Schwefelkopf, welcher ein ganz vorzüglicher Speisepilz wäre, würde aber mild schmecken und die hier gezeigte Art ist sehr bitter!

Unverkennbar ein Wurzel – Schleimrübling. Die Hüte wären essbar, aber hier doch schon etwas zu verwelkt.

In der Grasnarbe des Waldweges wuchsen einige Täublinge.

Hier ist es ein Birkenpilz.

Auch dieser schwach giftige und muffig nach Kartoffelkeller riechende Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita citrina) entgeht uns nicht.

Dieser Birkenpilz, der sich unter Farnkräutern zu tarnen versuchte, entging weder uns und erst recht nicht einer Nacktschnecke. Sie hatte ihn zuerst entdeckt und wir respektierten es.

Die Uhr bewegte sich schließlich auf Mitternacht zu und es wurde Zeit für unser Nachtmahl. Dafür boten sich die überdachten Sitzgelegenheiten auf dem Draisinen – Bahnhof bestens an und wir richteten uns häuslich ein.

Natürlich auch mit Steh- und Nachttischlampe.

Irena servierte uns leckere Waldpilzsuppe mit Trompeten – Pfifferlingen.

Aber auch Früchtesuppe mit Teigklöschen.

Sowie frisches Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten – voll Bio!

Und zu guter lezt, wie immer, ein Erinnerungsfoto, auf dem allerdings nicht mehr alle Teilnehmer zu sehen sind, da einige bereits schon im Wohnwagen bzw. auf der Heimfahrt waren. 23.08.2019 in Borkow.

Wer also Lust bekommen hat, zu einer ganz besonderen Pilzsuche, ist im nächsten Jahr sehr herzlich eingeladen. Es empfiehlt sich die entsprechenden Leuchtmittel mitzubringen. Wie immer können aber auch bei uns Stirnlampen ausgeliehen werden.

Es wird eine kleine Teilnahmegebühr von 10 € erhoben, die der Finanzierung der langjährigen Pilzberatungsstelle in Wismar dienen soll  + mögliche Zusatzkosten für den gereichten Imbiss. Für Vereinsmitglieder 5 €.

Die Schlower Tannen bei Tageslicht, am 18. August während meiner Vorbegehung.

Wann startet die Nachtwanderung 2020? – Siehe unter Termine!


21. August 2019 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Im Messtischblatt – Quadranten 2132/4

Das Strohkirchener Holz an diesem heißen August – Tag.

Der letzte Quadrant des Messtischblattes 2132 stand auf dem Programm. Hier kamen praktisch drei Waldbereiche in Frage. Zum einen der südliche Teil des Börzower/Questiner Waldes, das Strohkirchener Holz oder auch ein Teilbereich eines Waldes südlich von Strohkirchen. Da von den genannten Revieren nur das Strohkirchener Holz komplett im Quadranten liegt, habe ich dieses Waldstück bevorzugt. Hier führte vor Jahren auch eine öffentliche Lehrwanderung hin. Allerdings war ich hier nicht wie ursprünglich geplant am 21. sondern am 27. August unterwegs. Einem schwülheißen Hochsommertag. Der Wald war ziemlich ausgetrocknet, so dass es nur sehr wenige Frischpilze gab und sich das Ergebnis sehr in Grenzen hielt.

Auf diesem grasigen Nebenweg gab es einige Mürblinge.

Und zwar diese Tränenden Saumpilze (Lacrymaria lacrymabunda).

Gut ist der gesäumte Hutrand und auch einige Tränen am oberen Stielbereich des essbaren Dunkelsporers zu erkennen.

Dem Rehbraunen Dachpilz (Pluteus atricapillus) ist das Hitzewetter anzusehen.

Der Top – Fund waren diese jungen Orange – Seitlinge (Phylotopsis nidulans). Die Art ist meist im Winter zu beobachten und scheint in M-V häufiger zu werden. Die Pilze wuchsen am selben, liegenden Buchenstamm wie obiger Dachpilz.

Auf verkohltem Holz breitet sich ein gelber Schichtpilz aus, vielleicht aus der Gattung Piloderma?

Ein häufiger Porling an alten Pflaumenbäumen ist der Pflaumen – Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus). Sucht man am Waldrand alte Schlehen (Prunus spinosa) nach ihm ab, kann man ebenfalls oft fündig werden.

Blutrote Röhrlinge (Xerocomus rubellus) mit Trockenschäden sowie einer Missbildung auf dem Hut.

Gleiches bei diesem Exemplar einige Meter entfernt.

Eine Kuriosität. Ein umgekehrter Fruchtkörper mit Stiel auf dem Hut eines Artgenossen.

Violettstieliger Pfirsich – Täubling (Russula violeipes). Diese Pilze vereinen die ganze Bandbreite von Färbungen auf dem typischerweise gelblichen Hut, die einige Mykologen dazu verleiten, je nach Farbdominanz, weitere Arten aufzustellen, wie beispielsweise den Samt-Täubling oder den Brätlings – Täubling. Tatsächlich ist mir das ganze Umfeld um R. violeipes recht suspekt, so dass ich hier von der Typus – Art ausgehe.


Hier die Artenliste von 2132/4 – Strohkirchener Holz: Eichen – Mehltau, Striegeliger Schichtpilz, Tränender Saumpilz, Ahorn – Runzelschorf, Echter Zunderschwamm, Rehbrauner Dachpilz, Rotrandiger Baumschwamm, Orangeseitling, Gelbe Lohblüte, Echter Waldchampignon, Löwengelber Porling, Pflaumen – Feuerschwamm, Blutroter Röhrling und Violettstieliger Täubling.


  Wann steht die nächste Mittwochsexkursion auf dem Programm? – Siehe unter Termine!

20. August 2019 – Abenwanderung der Pilzfreunde

Abendwanderung 2019

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Abendwanderung um den Mühlenteich

Der Mühlenteich heute Abend.

Es ist schon ein Weilchen her, als wir zu unserer 2. Abendwanderung die Runde um den Mühlenteich abwanderten. Heute gab es eine Neuauflage. Damals waren wir eine ansehnliche Truppe, heute leider nur vier. Das Wetter war bestens, erst als wir wieder im trockenen waren, gab es einen willkommenen Regenguss. In zweieinhalb Stunden genossen wir nicht nur die frische Teichluft, sondern konnten auch einiges an Pilzen und auch sonst interessantes entdecken. Wer nicht dabei war, hatte wirklich etwas versäumt.  Eine Tour um den Mühlenteich, am Wallensteingraben vorbei durch Bruchwälder, Wiesen, Ackerflächen und Kleingarten – Anlagen, ist durchaus ein empfehlenswerter Spaziergang. Es sind mindestens 2 Stunden einzuplanen. Hier einige Impressionen von heute Abend:

Kurz nach dem Start gab es bereits ein interessantes Fotomotiv.

Zwei Kormorane hatten es sich auf dem toten Geäst gemütlich gemacht und ließen sich von uns auch nicht beeindrucken.

Der Fischer wird sie nicht gerne sehen. Er hat seinen Bootsschuppen nicht weit entfernt.

Junge Lilablättrige Mürblinge (Psathyrella candolleana) neben einem Baumstumpf.

Unter Birken einige minderwertige Verblassende Täublinge (Russula pulchella).

Über unseren Köpfen schraubte sich mit wiederholtem Fauchen ein Heißluft – Ballon in die Höhe.

Als Nebengewässer tangierten wir auch den Lenensruher Teich.

In Ufernähe des selben stand und fotografierte ich diesen essbaren Krönchen – Träuschling (Stropharia coronilla).

Hier wurde es wieder spannend und niedlich zu gleich.

Dieses kleine Wühlmäuschen hatte eigenartigerweise keine Angst vor uns und ließ sich ohne weiteres fotografieren.

Wozu glücklicherweise die Pilze immer bereit sind. Hier ist es ein Zweisporiger Champignon (Agaricus bisporus). Der Urtyp des Zucht – Champignons.

Wir haben den Erlenbruch und damit die Südspitze des Mühlteichs erreicht. Die Hälfte ist geschafft.

Die Sonne ist so eben unter gegangen.

Auch wenn das Tageslicht sich allmählich verabschiedet, die weißen Tupfen der Wiesen – Champignons (Agaricus campestris) sind noch lange im Gelände auszumachen.

Im Bereich der Kleingartenanlagen hatte sich ein Anlieger ein Treppchen und eine Angelstelle eingerichtet. Hier überraschte uns dieser Exot auf organischem Material. Ein Neophyt, der aus den Tropen eingewandert ist und sich bei uns offensichtlich aus Blumentöpfen heraus auf den Weg in die Freiheit gemacht hat. Es dürfte sich um den seltenen Zwiebelfüßigen Faltenschirmling (Leucocoprinus cepistipes) handeln. In M-V bisher kaum nachgewiesen.

Nach dem ich den Pilz aus einer Frischhaltedose vom Kühlschrank auf die Moosfläche meiner Ausstellung legte, schirmte er innerhalb weniger Stunden vollständig auf. Die Lamellen stehen völlig frei.

Die flockigen Hutschüppchen dunkelten bräunlich nach und lösten sich teilweise bei der Streckung durch Reibung mit dem Moos.

Chromgelbes Anlaufen bei Reibung ist neben dem Desinfektionsgeruch das wichtigste Kennzeichen des giftigen Karbol – Champignons (Agaricus xanthodermus).

Schöne Farbtupfen. Es könnte sich um Mahonie handeln.

Ein junger Riesenbovist (Langermannia gigantea). Da er direkt neben dem Fußweg wuchs, wird er sicher keine gigantischen Ausmaße erreichen. Wir haben ihn jedenfalls stehen gelassen.

Dieser Schwan war äußerst zutraulich und wollte sogar auf unser Erinnerungsfoto.

So haben wir seinem Wunsch entsprochen und nahmen ihn in unsere Mitte. Ich denke aber eher, er erhoffte sich ein kleines Leckerlie von uns, aber wir hatten leider nichts dabei.

Wenn nichts dazwischen kommt, wird auch im nächsten Jahr wieder Abend gewandert. Sie unter Termine!

18. August 2019 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Vereins- und Kartierungsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Ziel waren die Kobander Tannen bei Kölpin

Fichten – Steinpilze (Boletus edulis) sind in den Kobander Tannen traditionell zuhause. Unterliegen hier aber seit Jahren einer Rückgangstendenz.

Endlich stand mal wieder eine Vereinsexkursion auf dem Programm. Die Kobander/Venzkower Tannen sind ein Teilbereich der ehemals großen Waldflächen der Staatsforst Turloff. Sie stehen in Verbindung  mit den Jülchendorfer Buchen und dem Kaarzer Holz. Insgesamt einer der größten, zusammenhängenden Waldflächen in Mecklenburg. Wir haben heute dem Bereich der Kobander Tannen bei Kölpin einen Besuch abgestattet. Wie oben erwähnt, ist bei den hier ehemals reichen Steinpilz – Revieren in den zurückliegenden Jahren eine Rückgangstendenz zu verzeichnen. Schuld daran sind allerdings nicht die Pilzsammler, sondern die Umstellung der forstwirtschaftlichen Nutzung. Wurden zu DDR – Zeiten in den genannten Revieren großzügig Fichtenforste gepflanzt, wird diese Nadelbaumart so gut wie nicht mehr aufgeforstet. Noch zur Jahrtausend – Wende gab es in diesen sauren, moosreichen Fichtenplantagen in manchen Jahren eine Steinpilz – Schwämme, dass man mit einem Transporter hätte vorfahren können, so sind diese Bereiche inzwischen in die Jahre gekommen und liefern nur noch schmale Erträge. Zum Glück kommt der Fichten – Steinpilz aber auch mit Buche, Eiche und Kiefer klar, aber das Quantum von damals wird nicht mehr erreicht werden können. Aus Naturschutzgründen sollen beispielsweise Steinpilze in Deutschland nur in kleinen Mengen zum Eigenbedarf gesammelt werden, ansonsten drohen Strafen. Ein völlig falscher und verkehrter Ansatz! Der Steinpilz ist trotz der erwähnten Rückgangstendenz nicht vom Aussterben bedroht und gehört nicht auf Naturschutz – Listen! Wenn es doch in Zukunft dazu kommen sollte, liegt es nicht am Absammeln der Fruchtkörper, sondern an der Wirtschaftsweise in unseren Wäldern! Pflanzt wieder massenhaft Fichten und der Steinpilz wird gemeinsam mit dem hübschen Fliegenpilz zunehmend jeden Pilzsammler und Spaziergänger erfreuen!

Heute erfreuten uns weder Steinpilz noch Fliegenpilz. Es war recht dürftig, aber dies und jenes war an Frischpilzen dann doch vertreten. Leider waren wir heute nur drei Leute. Der Bedarf scheint bei unseren Vereinsmitgliedern nicht mehr vorhanden zu sein. Der harte Kern ist entweder verstorben oder kann diese Touren nicht mehr bewältigen. Nachwuchs ist wie in vielen anderen Vereinen ein Problem. Ich werde dennoch ab und an eine Vereinsexkursion in` s Programm nehmen, vielleicht regeneriert sich das Interesse in Zukunft wieder ein wenig. Hier noch einige Fotos von heute:

Ziemlich zu Beginn stimmte uns dieses Kuhmaul (Gomphidius glutinosus) auf unsere Exkursion ein. Der Gelbfuß ist nah mit den Röhrlingen verwandt, wächst nur unter Fichte und ist jung ein guter Speisepilz.

Ebenfalls ein guter Speisepilz und treuer Fichtenbegleiter ist der Weinrote Graustieltäubling (Russula vinosa).

Hier hatte kürzlich der Feuerteufel sein Unwesen getrieben. In den nächsten Jahren ein durchaus interessanter Bereich für spezielle Brandstellenpilze. Auch Spitzmorcheln kann es im Frühjahr auf Waldbrandflächen teils in großen Mengen geben.

Der Vielfarbige Täubling (Russula versicolor) ist ein scharf schmeckender und somit ungenießbarer Täubling.

Mild und essbar ist der Ziegelrote Täubling (Russula venenovskyi).

Sehr lecker ist der Fleischrote Speisetäubling (Russula vesca). Ein wichtiges Kennzeichen ist die vom Hutrand etwas zurück gezogene Huthaut.

Weinrote Tönungen irgendwo am Fruchtkörper und eine oberseits geriefte Manschette (im Bild leider nicht so gut zu erkennen) sind zwei wichtige Kennzeichen des Perlpilzes (Amanita rubescens).

Im Vergleich, links der giftige Pantherpilz, rechts der essbare Perlpilz.

Ein nahezu unverwechselbarer Kiefernbegleiter ist der Kupferrote Gelbfuß (Chrogomphus rutilus). Der gute Speisepilze verfärbt sich im zubereiteten Pilzgericht violett, welches bereits auf dem Foto angedeutet wird.

Dieser an sich essbare Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus) ist inzwischen giftig geworden, denn er ist vom Myzel des Goldschimmels vollkommen über- und durchzogen.

Auch beim Sammeln der beliebten Maronen (Xerocomus badius) ist Vorsicht geboten. Sie werden ebenfalls sehr gerne von diesem toxischen Parasiten befallen. Sobald die geringste Farbveränderung am Pilz (graue Flecken) vorhanden sind, bitte nicht mehr in den Korb legen.

Und zur Erinnerung an diesen Waldspaziergang wie immer ein Abschlussfoto. Ein wenig peinlich ist allerdings der leere Korb, der hätte wirklich nicht mit auf` s Bild gehört.

Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

14. August 2019 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch exklusiv für interessierte Gäste

Nachgeholt am 24.08.2019

Es ging in den Messtischblatt – Quadranten 2132/3

Das es hier in den letzten Wochen durchaus nennenswert geregnet hatte, ist mit diesem Bild von heute belegt. Der Wald stockt auf schweren, teils verdichteten und wenig wasserdurchlässigen Böden, so dass sich hier zahlreiche Stellen mit Staunässe bildeten. Teils sind aber durchaus von Natur aus feuchte Bereiche vorhanden.

In diesem Quadranten stehen zwei Waldgebiete zur Auswahl. Zum einen das Törber Holz und zum anderen der Hohe Horst. Ich entschied mich für das Törber Holz. Hier hatte es in den zurückliegenden Wochen durchaus auch geregnet, und bereichsweise äußerte sich dieses durch zahlreiche Frischpilze, die aber bei dem inzwischen wieder sonnigem und trocken Hochsommerwetter und leichtem Wind vielfach schon wieder an- oder sogar vertrocknet waren. In anderen Teilen des Waldes herrschte sogar Tote Hose.

Ein Wald von Gesäten Tintlingen (Coprinus desseminatus).

Jedes einzelne der unzähligen Pilzchen ein schnell vergängliches Kunstwerk!

Dafür können die sporenreifen Fruchtkörper des jung essbaren Flaschen – Stäublings (Lycoperdon perlatum) monatelang am Standort ausharren.

Der Dünnfleischige Anis – Champignon (Agaricus silvicola) ist ausschließlich in Gehölzen und Wäldern beheimatet. Der Pilz neigt stark zum gilben und riecht deutlich anisartig.

Recht häufig auf basenreicheren Böden können wir dem schwach giftigen Schwarzgezähnelten Rettich – Helmling (Mycena pelianthina) begegnen. Die schwarzen Zähnchen befinden sich auf den Lamellenschneiden.

Ein recht häufiger Champignon der Wälder ist der von vielen kaum wahrgenommene Weinrötliche Zwerg – Champignon (Agaricus semotus).


Hier die Artenliste von MTB: 2132/3 – Törber Holz: Flaschen – Stäubling, Flächiges Eckenscheibchen, Knopfstieliger Rübling, Rotfuß – Röhrling, Dünnfleischiger Anis – Champignon, Breitblättriger Rübling, Waldfreund – Rübling, Gelbbräunlicher Trichterling, Lilablättriger Mürbling, Schwarzgezähnelter Rettich – Helmling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Rehbrauner Dachpilz, Stink – Stäubling, Gesäter Tintling, Ranziger Trichterling, Angebrannter Rauchporling, Schmetterlings – Tramete, Rötliche Kohlenbeere, Eichen – Mehltau, Weinrötlicher Zwerg – Champignon, Striegeliger Schichtpilz, Buckel – Tramete und Riesenbovist.


Wann steht die nächste Mittwochsexkursion an? – Siehe unter Termine!

10. August 2019 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünen Knollenblätterpilzes

Sie führte durch den Holmer Wald

Moosreicher Fichtenforst im Holmer Wald am 10.08.2019.

Vor einigen Jahren war der Holmer Wald schon einmal das Ziel einer geführten Pilzwanderung. Damals waren wir hier im Juni unterwegs. Bei recht trockenen Verhältnissen war das Frischpilzaufkommen seinerzeit mehr als bescheiden. Die Jahreszeit ist inzwischen fortgeschrittener und wir fanden tatsächlich etwas mehr, aber großes war aufgrund der trockenen Vorwochen nicht zu erwarten. Laub- und Nadelforste stehen hier auf leichten, sandigen Böden. Hier einige Impressionen von heute:

Wir starten. Der Korb ist der richtige Begleiter. Wer in Italien auf Pilzpirsch mit Taschen oder Beutel geht, muss mit saftigen Strafen rechnen!

Ein ungewöhnliches Kunstwerk erregt unsere Aufmerksamkeit.

Wirklich originell und sehenswert. Hoffentlich wird die Holz – Skulptur im laufe der Zeit nicht von hungrigen Pilzen aufgefressen.

Dafür verspürten die Teilnehmer der Wanderung ein aufkeimendes Hungergefühl, denn wie so oft lautete die Frage, die ich immer wieder zu beantworten hatte. „Kann man den essen?“. Ja, den Waldfreund – Rübling kann man essen!

Der Lilablättrige Mürbling ist für den Kenner hingegen aller erste Wahl!

Weniger edel vom Geschmack, dafür aber volkstümlich unproblematisch ist der Eichen – Filzröhrling, der meist unter dem Pseudonym Ziegenlippe oder Rotfüßchen eigesammelt wird.

Auch der Gelbbräunliche Trichterling kann beim kundigen Pilzfreund in der Küche Verwendung finden. Wir hatten ihn auf unserer Urlaubsreise dominant in einer Pilzpfanne und er hat gar nicht so schlecht abgeschnitten.

Der Breitblättrige Rübling ist zwar ein stattlicher Faserblätterpilz, besteht aber nur aus Haut und Knochen und besitzt einen muffigen Geschmack. Wir lassen ihn lieber im Wald.

Die Hüte des kleineren, ledergelblichen Nelkenschwindlings sind hingegen wieder aller erste Güte – einer unserer besten Speisepilze!

Gleiches gilt für den Fleischroten Speise – Täubling, der sogar roh verzehrt ein Hochgenuss ist. Aber Vorsicht, die meisten Speisepilze sind roh giftig!

Das Schmeißfliegen die Sporenmasse der Stinkmorcheln (Phallus impudicus) abweiden ist von der Natur so gewollt. Das aber auch Schmetterlinge den Pilz anfliegen wird vielleicht eher ein Zufall sein. Hier ist es wahrscheinlich ein Admiral, der möglicherweise den Geruch interessant findet. Der typische Gestank der Stinkmorchel wird durch den Stoff Phenylethanal hervorgerufen. Wir finden diese Verbindung auch in Schokolade, Buchweizen, Tomaten, Äpfeln u. a. Obstsorten.

Unser Erinnerungsfoto von einer gemütlichen, durchaus nicht uninteressanten Pilzwanderung im Holmer Wald am 10. August 2019. Wir waren zwar noch zwei Pilzfreunde mehr, die hatten aber nicht das Bedürfnis unser Abschlussfoto zu bereichern.

Wir haben noch einige interessante Pilzarten mehr gefunden. Siehe dazu unter „Mittwochsexkursion vom 31.07.2019“

Wann startet die nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!

07. August 2019 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch für interessierte Pilzfreunde

Achtung! Dieser Termin wurde wegen Urlaub am 21.08.2019 nachgeholt.

Wald bei Börzow/Questin MTB 2132/2

Die meisten Frischpilze gab es heute entlang der Waldbrandschutzstreifen an der dortigen Bahnstrecke.

Ziel war es weitere Daten zu Pilzen aus diesem Messtischblatt – Quadranten für die Kartierung zu gewinnen. Auch Ausstellungsmaterial für unsere Pilzausstellung war willkommen. Aufgrund nennenswerter Niederschläge und moderateren Temperaturen bei eher durchwachsenem Wetter war heute das Frischpilzaufkommen in diesem sehr sandigen Gebiet recht ordentlich. Besonders entlang des Bahndamms, so dass auch eine recht ansehliche Artenliste heraus kam.

An sich oft ein Massenpilz, heute stand er Mutter Selen allein, der Kahle Krempling (Paxillus involutus).

Inselweise fast ein Bodendecker entlang des Bahndamms waren diese Behangenen Trompetenschnitzlinge (Tubaria conspersa).

Täublinge gab es zahlreich. Hier sind es Grasgrüne Täublinge (Russula aeruginea), die wir stets unter Birken oder Fichten antreffen können.

Erheblich seltener ist hingegen der Chromgelbe Graustiel – Täubling (Russula chlaroflava), auch Moor – Täubling genannt. Er wächst ausschließlich unter Birken.

Der kleine Bruder des Frauen – Täublings ersetzt diesen auf leichteren Sandböden. Papagei – Täubling (Russula ionochlora).

Vereinzelt waren Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius) vertreten. Diese standen an einer trockenwarmen Buchenkannte.

Auf der Unterseite von liegenden Nadelhölzern wachsen nicht selten solche Resupinatporlinge.  Insbesondere von Fichte und so wie hier, Kiefer.

Etwas seltener tritt an Kiefernholz der Weinrötliche Gloeoporling (Gloeoporus taxicola) auf. Hier wuchs er am selben Kiefernstamm.

Ein junger Blutroter Täubling (Russula sanguinea). Er lebt in Symbiose mit der Kiefer und benötigt etwas Kalk im Boden. Daher in den sauren Kiefernwäldern meist an Weg – und Straßenrändern.

Goldschimmel (Hypomyces chrysospermum) auf einem Filzröhrling. Dieser Schimmelpilz befällt sehr häufig einige Röhrlinge, Kremplinge und auch Kartoffelboviste. Daher gehören auch letztere zu den Röhrenpilzen. Insbesondere Rotfüßchen, Eichen – Filzröhrlinge, Maronen und Ziegenlippen werden ausgesprochen häufig von diesem Parasiten befallen. Der Schimmel soll krebserregend sein und im Zusammenspiel mit Zersetzungsgiften können die befallenen Speisepilze sehr gesundheitsschädlich sein und im schlimmsten Fall sogar zum Tode führen!


Hier die heutige Artenliste von MTB: 2132/2 – Wald bei Börzow/Questin: Bleigrauer Bovist, Falscher Pfifferling, Graublauer Wolkentäubling, Heftel – Nabeling, Papagei – Täubling, Flatter – Milchling, Fleischroter Speise – Täubling, Gelber Knollenblätterpilz, Fuchsiger Scheidenstreifling, Waldfreund – Rübling, Breitblättriger Rübling, Eichen – Mehltau, Grasgrüner Täubling, Echter Pfifferling, Kahler Krempling, Perlpilz, Behangener Trompetenschnitzling, Eichen – Milchling, Camenbert – Täubling, Echter Zunderschwamm, Birken – Speitäubling, Geriefter Weichtäubling, Purpurschneidiger Bluthelmling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Widerlicher Täubling, Maronen – Röhrling, Pantherpilz, Kupferroter Gelbfuß, Körnchen – Röhrling, Vielfarbiger Täubling, Flaschen – Stäubling, Olivgelber Rißpilz, Birkenpilz, Verblassender Täubling, Ziegelroter Täubling, Knopfstieliger Rübling, Schmetterlings – Tramete, Chromgelber Graustieltäubling, Sklerotien – Porling, Brennender Rübling, Lilablättriger Mürbling, Gemeiner Violettporling, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Duftender Täubling, Blutroter Täubling, Goldschimmel, Weinrötlicher Gloeoporling und Gesäter Tintling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

31. Juli 2019 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch exklusiv für interessierte Pilzfreunde

Das MTB: 2132/1 – Holmer Wald

Im Holmer Wald am 10. August 2019.

Am 31.07.2019 wäre der erste Quadrant des Messtischblattes 2132 an der Reihe gewesen. Hier befindet sich der Holmer Wald, der direkt von der B 105 tangiert wird. Sandige Laub- und Nadelwälder sind hier anzutreffen. Zwar fanden auch hier, wie in nahezu allen Wäldern Mecklenburgs, schon Kartierungsaktionen statt, aber es ist immer mal wieder neues zu entdecken. Vor Jahren waren wir hier schon einmal mit einer öffentlichen Lehrwanderung zu Gast, der in diesem Jahr eine Neuauflage folgte. Gleich nach dem Urlaub ging es am 10. August in dieses Gebiet. So vereinte ich die ursprüngliche für den 31. Juli geplante Mittwochsexkursion mit unserer Pilzwanderung.

Waldfreund – Rübling (Collybia dryophila).

Kleinster Scheidling (Volvariella pusilla).

Weißer Mehlschirmling (Cystolepiota sistrata).

Bis auf einige gängige und häufige Arten ist das Bestimmen seltener Champignons alles andere als einfach. Fest steht, das die hier gezeigten und im Holmer Wald von einem Pilzsucher unserer Truppe gefundenen Pilze sehr selten sind. An der Stielbasis waren wurzelartige Myzelfäden zu sehen. Der Wurzende Champignon scheint nicht in Betracht zu kommen. Dieses Merkmal ist diffus, da es mehrere Arten der Gattung aufweisen können. Die mikroskopischen Möglichkeiten scheinen sich bei dieser Gattung auch sehr in Grenzen zu halten. Ich neige bei diesem tollen Fund zu Agaricus porphyrocephallus. Auch A. cupreo – brunneus scheint möglich zu sein. Dieser wird von einigen Autoren nur als Form des Wiesen – Champignons (A. campestris) gehalten. Dort passen die abgebildeten Pilze jedoch schon anatomisch nicht hin. Hier würde eher A. spissicaulis dem Habitus entsprechen, den meine ich aber gut zu kennen.

Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysentheron).

Einiges Kopfzerbrechen bereitete mir auch dieser Porlingsfund. Es dürfte sich um einen Filzporling der Gattung Onnia handeln. Der Dreieckige Filzporling (Onnia triqueter) kommt nicht in Frage. Er wächst als einzelner, gestielter Fruchtkörper direkt auf Kiefernstubben. Diese wuchsen im Fichtenforst scheinbar auf dem Waldboden. Die Oberfläche war hellbraunfilzig und dunkler bräunlich zoniert.

Es handelte sich um Sammelfruchtkörper, dessen Hüte und Stiele miteinander verwachsen waren. Auch scheint der Bezug zu Holz dürftig gewesen zu sein, da die Stielbasen eher mit Sand behaftet schienen. Ich halte dennoch für möglich, dass es sich um den Samtigen Filzporling (Onnia tomentosa) handeln könnte. Ebenfalls eine seltene Art.


Hier die Artenliste von heute. MTB 2132/1 – Holmer Wald: Waldfreund – Rübling, Lilablättriger Mürbling,  Nelken – Schwindling, Weißer Mehlschirmling, Schwarzgezähnelter Helmling, Gelbbräunlicher Trichterling, Ranziger Trichterling, Porphyr – Champignon, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Fleischroter Speise – Täubling, Schmetterlings – Tramete, Getropfter Saftporling, Fichten – Wurzelschwamm, Kegelschuppiger Schirmpilz, Blaugauer Wolken – Täubling, Klebriger Hörnling, Rotfuß – Röhrling, Eichen – Filzröhrling, Maronen – Röhrling, Orangeroter Heftelnabeling, Herber Saftporling, Samtfuß – Krempling, Breitblättriger Rübling, Gemeine Stinkmorchel, Brennender Rübling, Gestielter Filzporling, Rehbrauner Dachpilz und Kleinster Scheidling


27. Juli 2019 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünen Knollenblätterpilzes

Sie führte durch die Wälder bei Hohen Pritz

Unweit der Dabeler Holländermühle befindet sich der Parkplatz am Holzendorfer See. Er war heute Zweittreffpunkt zu unserer Wanderung.

In wenigen Tagen beginnt der August und somit der erste Monat der Hauptsaison. Die Artenvielfalt nimmt ab jetzt in der Regel merklich zu, günstige Witterung vorausgesetzt. In den Monaten August bis Oktober erreicht sie in der Regel ihr Maximum.  Leider sind die Bedingungen derzeit alles andere als günstig. Es hat zwar in den zurückliegenden Wochen immer mal etwas geregnet, örtlich durchaus ergiebig, aber Sonne, Wind sowie zeitweise große Hitze lassen das Regenwasser schnell wieder verdunsten. So waren die leichten Sandböden auf unserer heutigen Tour auch völlig ausgetrocknet und es gab kaum Frischpilze. Da wir aber zwei angehende Forstwirte bzw. Beamte mit dabei hatten, konnten wir auch einiges über die moderne Forstwirtschaft erfahren. Auch Wildspuren an der Vegetation und an Bäumen waren ein Thema, genauso wie der Borkenkäfer und natürlich die Klimaerwärmung.

Stichwort Klimaerwärmung und damit einhergehender Niederschlagsarmut. Der Holzendorfer See hat inzwischen schon viel Wasser verloren, wie diese Aufnahme am Beginn des Badesteges verdeutlicht.

Nach dem wir den Buchenberg rechts liegen gelassen hatten, erreichten wir ein lichtes Jungkieferngebiet mit Heidecharakter. Wir wanderten etwas verkürzt die Route unserer letztjährigen Nachtwanderung ab.

Gab es im vergangenen Dürre – Sommer eine reiche Mast von Eicheln, so sind es in diesem Jahr ungewöhnlich viele Bucheckern.

Auch schon die Äste dieser relativ jungen Buchen biegen sich unter der Last der Mast. Sie stehen hier auf besonders trockenen Sandböden. Ein Zeichen, dass es ihnen nicht gut geht. Es ist eine Panik – Reaktion zur Arterhaltung. Ähnliches kann sich an der Pilzfront auch einstellen, sollten sich im Verlauf endlich günstigere Wachstumsbedingungen ergeben.

Eine Waldlichtung. Das Gebiet ist recht vielfältig strukturiert, auch durch militärische Nutzung in früheren Jahrzehnten.

Adlerfarn – Fleckenpilz (Rhopographus filicinus).

Ein schöner und lichter Waldweg mit Buchenmischwald. Das heißt, es waren auch Eichen, Birken und Kiefern eingestreut. Das erhöht die Vielfalt der Pilzarten, die bei besseren Bedingungen hier sicher besonders üppig wachsen dürften.

Schuppige Sägeblättlinge (Lentinus lepideus) durch die Hitze fast zur Unkenntlichkeit zusammen geschnurrt. Wir finden sie ausschließlich an totem Kiefernholz und an trockenen, gern sonnigen Standorten.

Mahlbaum vom Schwarzwild – Fichte.

Ein naturnaher Waldbereich mit Kiefern und Fichten sowie Jungwuchs. Drahtschmiele, Moose und Blaubeeren.

Ein wenig Baumkunde und wissenswertes über Wildverbiss und warum es nicht so einfach ist, Jungeichen aufzuforsten.

Eichenwirrlinge (Daedalea quercina) sind strenge Spezialisten. Wir finden diese Porlinge mit den verwirrenden Lamellen auf der Unterseite ihrer Konsolen nahezu ausschließlich an totem Eichenholz. Allerdings wird in M. H. Kreisel  – Handbuch für Pilzfreunde, Bd. 2 auch Edelkastanie, Robinie, Rot- und Hainbuche sowie Kirsche angegeben.

Eine junge Stinkmorchel (Phallus impudicus) hat es schwer im trockenen Fichtenforst. Das Hexenei scheint kurz vor der Streckung, ist aber schon reichlich eingetrocknet.

Die Schützende Gallertschicht ist schon stark zusammen geschnurrt.

Hier war der Buchdrucker am Werk. Besser bekannt unter der Bezeichnung Borkenkäfer. Durch die Trockenheit sind viele Fichtenbestände akut gefährdet. Betroffene Bereiche müssen umgehend abgeholzt werden, um seine Ausbreitung zumindest ein wenig einzudämmen. Aber die Fichte wird nach und nach ohnehin aus den mecklenburgischen Wäldern verschwinden.

Ein Schadbild, dass an vielen Stämmen dieses Fichtenforstes zu sehen war. Verursacht durch Rotwild. Die Bäume, so haben wir gelernt, gehen daran nicht zu Grunde, aber der Wuchs des Stammes verändert sich.

Wir erreichen den ehemaligen Forsthof Turloff.

In seiner unmittelbaren Umgebung einige mächtige, alte und unter Naturschutz stehende Eichen.

Und endlich, während der letzten Schritte in Richtung Parkplatz, am grasigen Straßenrand, die ersten und letzten Frischpilze der heutigen Wanderung. Gelbbräunliche Trichterlinge (Clitocybe gibba).

Wenig Pilze – wenig Leute. Unter diesem Motto stand auch die heutige Wanderung mal wieder. Trotz alledem war sie kurzweilig und informativ. 27. Juli 2019 im ehemaligen Staatsforst Turloff bei Hohen Pritz.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

24. Juli 2019 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch exklusiv für interessierte Naturfreunde

Es ging nochmals in das MTB 1836 – Kühlungsborn

Die Höhenzüge der Kühlung sind mit reichlich Wald bestanden.

Heute war der letzte, also vierte Quadrant des Messtischblattes 1836 an der Reihe. Die Topographischen Karten, nach denen wir unsere Kartierungen ausrichten, haben den Maßstab 1: 25 000. Es wird ein Kreuz in die Karte gezogen, so dass jeweils vier Quadranten entstehen. In diesen werden dann die Fundpunkte gesetzt, wie auf meinen Datensätzen unter „Daten und Verbreitungskarten“ einzusehen ist. Gleichzeitig nutze ich die Mittwochsexkursionen zur Beschaffung von Frischpilzen für meine Dauerausstellung. Für Gäste ist natürlich auch eine Pilzmahlzeit angestrebt, die aber an das Aufkommen von essbaren Arten gebunden ist. Und dieses war heute praktisch gleich null. Eine Handvoll wenig ergiebiger Waldfreund – Rüblinge und ein schon nicht mehr ganz junger Rehbrauner Dachpilze hätten höchstens ein Süppchen bereichern können. Ansonsten war der Wald durch die Regenfälle der zurück liegenden Tage ganz gut feucht. In den Senken der abschüssigen Waldwege und in den Tälern war es zudem ausgesprochen nass. Vielleicht bringt es in den kommenden Tagen etwas mehr pilzliches Leben auf den Waldboden. Während ich bei heißem Wetter in Wismar gestartet bin, herrschte auf den Höhen der Kühlung, die im Schnitt etwa 100 Meter über dem nur wenige Kilometer entfernt liegenden Meeresspiegel der Ostsee liegt, ein angenehmes Klima. Der Wind wehte von See her und die Kühlung machte ihrem Namen alle Ehre.


Hier die kleine Artenliste von heute, MTB: 1836/4 – Kühlung: Zugespitzter Kugelpilz, Eichen – Mehltau, Kiefern – Braunporling, Flächiges Eckenscheibchen, Echter Zunderschwamm, Rotrandiger Baumschwamm, Buckel – Tramete, Rehbrauner Dachpilz, Ahorn – Runzelschorf, Waldfreund – Rübling und Striegeliger Schichtpilz.


Der häufigste Großpilz in den Fichtenforsten war heute der Kiefern – Braunporling (Phaeolus schweintzii), der hier natürlich mal wieder fremd ging.

Und so sieht Phaeolus schweintzii im Jugendstadium aus.

Neben Fichte, Douglasie und Lärche wird die Kühlung auch von Buchenwäldern dominiert.

In den Lamellen dieses schon etwas älteren und von den Regenfällen durchweichten Rehbraunen Dachpilzes (Pluteus atricapillus) haben es sich zahlreiche Springschwänze gemütlich gemacht.

In den Senken und Tälern lief das Wasser zusammen, so dass es streckenweise richtig matschig zuging. Von Trockenheit war hier nichts zu merken.

Vereinzelt gab es einige minderwertige Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila).

Die zahlreichen Wanderwege sind teilweise gut ausgeschildert. Der Kalkberg liegt 111,6 m über NN. Der Dietrichshagener Berg ist nicht weit davon entfernt und stellt mit 129,7 m über Meeresniveau die höchste Erhebung der Kühlung dar.

Der Klothtstein. Grüße aus der Eiszeit. Ein Mitbringsel aus dem Norwegischen Gebirge.

Wann steht die nächste Mittwochsexkursion an? – Siehe unter Termine!

17. Juli 2019 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Es stand das MTB: 1836 (Kühlungsborn) auf dem Programm

Der vielfach mit Fichten bestandene Bastorfer Holm auf dem Höhenzug der Kühlung am sonnigen Sommerabend des 17. Juli 2019.

Es ging in den Westteil des Landschaftsschutzgebietes Kühlung, östlich Bastorf. In den Meßtischblatt – Quadranten 1836/3. Hier beginnt das langgezogene Waldgebiet der Kühlung. Es zieht sich in südöstlicher Richtung bis südlich von Bad Doberan (Hütter Wohld). Teilsweise kann man von den Höhen der Kühlung bis weit auf die Ostsee hinaus blicken. Buchen, Fichten und Feuchtbereiche in den Senken und Tälern sorgen für Abwechslung. Große Abwechslung an der Pilzfront wurde aufgrund des weiterhin ziemlich trockenen Wetters leider nicht geboten. Dennoch konnten meine pessimistischen Erwartungen in positiver Hinsicht leicht übertroffen werden. Das Wetter war sehr schön. Sonnig und angenehm temperiert.


Hier die Artenliste von MTB: 1836/3 – Bastorfer Holm/Kühlung: Schwefelporling (vorjährig), Gelbe und Weiße Lohblüte, Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Frauen – Täubling, Echter Zunderschwamm, Tropfender Saftporling, Eichen – Mehltau, Gemeiner Violettporling, Veränderlicher Spaltporling, Gallen – Röhrling, Rotrandiger Baumschwamm, Flächiges Eckenscheibchen, Samtfuß – Krempling, Schuppiger Porling, Gemeine Stinkmorchel, Zimtfarbener Weichporling, Birken – Zungenporling, Ockergelbe Zonentramete, Runzliger Schichtpilz, Erlen – Schillerporling, Flacher Lackporling, Brandkrustenpilz und Himbeeroter Schleimpilz.


Ich startete am Beginn der Wanderroute durch die Kühlung in Bastorf.

Die Hutoberfläche des hochbeinigen Wurzel – Schleimrüblings (Xerula radicata) ist nicht nur schleimig, sondern auch auffallend radial gerunzelt.

Das markanteste Merkmal dieses häufigen Hellsporers ist die oft tief in den Waldboden hinein reichende Pfahlwurzel, die bis zu 50 cm lang sein kann.

Ein etwas mitgenommener Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha) im Buchenwald. Hier sehen wir die grünhütige Variante dieser sehr guten Speisepilzes.

Ein eher als zerstreut bis selten geltender Saftporling scheint in Ausbreitung begriffen zu sein. Ich fand diesen auffälligen Nadelholz – Bewohner, mit seinen Gutationströpfchen und den rotbräunlichen Flecken, in den letzten Jahren immer häufiger im Fichtenforst. Getropfter Saftporling (Oligoporus guttulatus) am Standort fotografiert. Ungenießbar.

In den hier dominierenden Fichtenforsten gab es auch einige, wenige Gallen – Röhrlinge (Tylopilus felleus), die so gerne mit Steinpilzen verwechselt werden. Diese waren heute nicht vertreten, werden es aber zu gegebener Zeit zusammen mit Maronen – Röhrlingen auch hier sein.

Typisches Erscheinungsbild des Flächigen Eckenscheibchens (Diatrype stigma). Gerade die häufig besiedelten Birken – Äste, die der sich unter der Rinde entwickelnde Schlauchpilz wegsprengt, geben ein markantes Schadbild ab.

Niemals an Birke oder anderem Laubholz werden wir die unverkennbaren Samtfuß – Kremplinge (Paxillus atromentosus) vorfinden. Sie sind auf Nadelholz angewiesen, wobei die Fichte mit Abstand am häufigsten besiedelt wird. Minderwertiger Speisepilz.

Andererseits würde es dem Schuppigen Porling (Polyporus squamosus) niemals einfallen, Nadelholz zu besiedeln. Wir finden den oft riesigen Schwarzfußporling bzw. Stielporling am Fuße lebender Laubbäume, so wie hier an Ahorn, aber auch hoch oben am Stamm, genauso wie an liegenden Baumstämmen und Stubben. Jung essbar.

Der Schuppige Porling wächst von April bis Oktober, mit Schwerpunkt im Frühling und riecht nach frischen Gurken. Ist er noch zartfleischig, hier wären es die Hutränder noch gewesen, kann er durchaus gegessen werden und schmeckt auch nicht schlecht.

Gutatsionströpfchen sondert nicht nur der Tropfende Weichporling, sondern auch andere Pilzarten ab, bevorzugt allerdings einige Porlinge. Sehr oft ist dieses beim Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) zu beobachten. Der Wasserdurchfluss erhöht die Möglichkeit der Nährstoffaufnahme und das überflüssige Wasser wird wieder ausgeschwitzt. Dieses Exemplar tropfte nur so vor sich hin.

Auch dieser Fruchtkörper der selben Art ist mächtig und schweißtreibend am Arbeiten. Angesichts der Trockenheit mus man sich wundern, woher die Pilze genügend Wasser heran ziehen können.

Ist die schweißtreibende Schwerstarbeit des Wachstumsprozesses geschafft, darf man ruhiger treten. Der Rotrandige Baumschwamm, so wie wir ihn kennen. In diesem Fall wuchsen alle Fruchtkörper an Fichte, aber wir finden ihn oft auch an verschiedenen Laubhölzern und anderen Nadelbäumen. Die gelegentlich auch benutzte zweite deutsche Bezeichnung Fichtenporling, ist deshalb nur sehr bedingt angebracht.

Wieder ausschließlich an Laubholz finden wir ab und zu den Zimtfarbenen Weichporling (Hapalopilus rutilans). Der Giftpilz ist beliebt bei Menschen, die mit Naturfarbstoffen Wolle färben.

Die Sensibilisierung der Landwirtschaft hinsichtlich des dramatischen  Insektenschwundes in Deutschland trägt allmählich Früchte. Am Rande eines Kartoffelackers wurde ein breiter Blühstreifen mit Wildblumen angelegt.

Auch der Klatschmohn hat sich dazu gesellt.

Aber nicht nur die Blüten vieler Pflanzen können das Auge betören. Auch einige Pilze haben ein auffälliges Outfit, so wie dieser Himbeerrote Schleimpilz (Tubifera ferruginosa).

Während der Heimfahrt noch einen Schnappschuss von Meschendorf hinaus auf die Ostsee.

Nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

13. Juli 2019 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünen Knollenblätterpilzes

Es ging durch das Bauernholz bei Techentin

Das Bauernholz südlich Langenhagen und Hof Hagen an diesem sonnigen Juli – Vormittag.

Es ist Hochsommer und eigentlich beste Zeit, um zum Beispiel Sommersteinpilze aufzuspüren. Aber gewusst wo! Während wir den Kiefern – Steinpilz nur unter Kiefern finden können, ist der Fichtensteinpilz nicht nur unter diesen stacheligen Tannenbäumen auffindbar, sondern auch unter Kiefern, Buchen und Eichen. Sommersteinpilze finden wir niemals mit Nadelbäumen in Symbiose. Wir schauen nach ihnen in der Zeit von Mai – September unter Eichen- und Buchen aus. Sie tragen auch die Bezeichnung Eichen – Steinpilz. Ab Mai treten sie meist in mehreren Wachstumsschüben auf. In der Regel alle vier Wochen, falls ausreichende Niederschläge zur richtigen Zeit als auslösendes Element dieses ermöglichen. Im vergangenen Dürre – Sommer gelangte der Sommersteinpilz fast garnicht zur Fruktifikation. Um so heftiger können bei günstigen Bedingungen in diesem Jahr seine Wachstumsschübe ausfallen. Leider haben wir heute keinen dieser Schübe erwischt, da es schon wieder viel zu trocken geworden ist. Es war eher ein nahezu frischpilzfreier Waldspaziergang.

Nahezu lässt vermuten, dass doch etwas frisches dabei war. So dieser Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricappillus) auf einem alten, bemoosten Buchenstubben. Sie trotzen meist der Trockenheit und wachsen noch, wenn kaum etwas anderes mehr möglich ist. Essbar.

Am selben Stubben eine Gruppe von Olivschnitzlingen (Simocybe spec.). Die Pilze waren der mit Abstand beste Fund der heutigen Wanderung, denn die Art wurde bisher noch nicht sehr oft in M-V nachgewiesen.

Es handelt sich um keinen Speisepilz!

Auch der Brandkrustenpilz (Hypoxylon deustum) überzog stellenweise diesen Stubben. Eine weitere, deutsche Bezeichnung dieses Schlauchpilzes lautet Brandfladen.

Ein anderer Stubben war fast vollständig von der Gelben Lohblüte (Fuliga septica) überzogen. Das Pilztier ist auch unter Hexenbutter oder Drachendreck bekannt.

Ein Löwengelber Schwarzfuß – Stielporling (Polyporus varius) hat es sich auf einem trockenen Buchenast gemütlich gemacht. Ungenießbar.

Kohlenbeeren überzogen in großen Kolonien so manchen Buchenstamm.

Resupinate Porlinge mitten auf dem Waldweg. Sie siedeln auf unterirdischem Holz wie Wurzelausläufern.

Da wir heute nur zwei Leute waren, verzichteten wir auf ein Gruppenfoto. Dafür gibt es hier noch ein Panorama – Schwenk des Bauernholzes.

Als wir gegen Mittag den Wald verließen, brauten sich in südwestlicher Blickrichtung dicke Quellwolken zusammen. Sie bauten sich zu kräftigen Schauern und Gewitter aus und ließen es im südwestlichen Mecklenburg immer wieder heftig schütten.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

10. Juli 2019 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch exklusiv für interessierte Gäste

Es sollte in das MTB: 1836/2 – Kühlungsborn – ost gehen

Statt dessen war der Woitendorfer Wald (Staatsforst Rehna) am 10. Juli 2019 Ziel einer Exkursion.

Wie auch schon in der Vorwoche, sollte es wieder in das Messtischblatt 1836 gehen. Der Strandbereich von Kühlungsborn – Ost wäre an der Reihe gewesen. Da in diesem zweiten Quadranten nur zwei kleine Zipfel des Kühlungsborner Stadtwaldes hinein reichen und es vor wenigen Tagen, als ich im ersten Quadranten unterwegs war, praktische keine Frischpilze gab, habe ich davon abgesehen, heute hier hin zu fahren. Grund ist die derzeitige Trockenheit, die kaum noch ein Frischpilzwachstum zulässt und auch der geringe Wald- und Festlandsanteil in diesem Quadranten. Der überwiegende Teil ist Ostsee.

Deshalb habe ich außer der Reihe einen Wald gewählt, der ganz im Westen von Mecklenburg liegt und im Juni von den kräftigsten Regenfällen profitiert hat. Einige Pfützen in den Fahrspuren der Waldwege erinnerten noch daran. Trotzdem gab es auch hier kaum noch frisches Material. Ich habe auch nicht mitgeschrieben, da die Arten, die ich heute fand, ohnehin bereits notiert und in verschiedenen Datenbanken festgehalten sind. Dies gilt übrigens auch für viele Funde, die ich auch sonst in meinen Artenlisten aufführe. Der weitaus größte Teil wurde ohnehin bereits durch unsere Jahrzehntelangen Kartierungen nachgewiesen. Es ist oft nur eine Vervollständigung meiner privaten Datenbank, da ich in vielen Gebieten, insbesondere auch im Westen Mecklenburgs, früher eher selten unterwegs war. Aber es sind auch immer wieder Funde dabei, die allgemein neu sind, denn die Pilzflora ist ständigen Veränderungen unterlegen. Hier noch einige Fotos von heute:

Der Buchenwald geht in ein Moorgebiet über.

Am Rande dieses Moores quält sich am Fuße einer Buche dieses pilzliche Etwas durch den trockenen Waldboden an` s Tageslicht. Sichtlich geschunden durch hungrige Waldbewohner.

Es ist mir nicht gelungen, den Pilz unversehrt aus dem Boden zu holen, aber wie zu erkennen ist, handelt es sich um einen essbaren Grauen Wulstling (Amanita excelsa).

Frisch gewachsen, aber teils voller Maden sind diese unscheinbaren Täublinge. Beim näher Hinsehen entpuppten sich die ungewöhnlich blassen Sprödblättler als leckere Frauen – Täublinge (Russula cyanoxantha), denn die Lamellen waren ganz und gar nicht spröde.

Die häufige Buckel – Tramete (Trametes gibbosa) bildet häufig sehr skurrile Formen aus. Hier wird die Fruchtschicht teilweise oben angelegt. Eigentlich sehr unpraktisch zum Sporen abstreuen.

Ein Waldtümpel oder Sumpfgebiet, in dem sich offensichtlich auch die Kraniche wohlfühlen. Ihr Trompeten war heute eine ständige, etwas gewöhnungsbedürftige Begleitmusik.

Dieser Buchenstumpf ist vom Echten Zunderschwamm (Fomes fomentarius) besiedelt. Im laufe der Zeit wird er noch von weiteren Pilzarten besucht werden. Die Entsorgungsindustrie der Natur beseitigt „Restmüll“ kostenlos. Ich musste heute 12 € bei der Abgabe von Sperrmüll auf einem Abfallwirtschaftshof löhnen!

Die Rotbuche ist zwar dominant im Staatsforst Rehna, es sind aber auch immer wieder Nadelforste mit eingebunden.

Ein Buchen – Schleimrübling (Xerula radicata) steht hochbeinig neben einem Buchenstubben. Vom Schleim auf dem Hut war nichts mehr zu bemerken. Er begann bereits zu welken. Die Hüte können im Mischgericht Verwendung finden.

Hier sehen wir ein Exemplar aus der Gruppe der Schwarz- oder Kohlen – Täublinge. Standort unter Buchen, mit dicht stehenden Lamellen. Nun muss gekostet werden, will man wissen, ob er essbar oder ungenießbar ist. Also etwas von den Lamellen auf die Zunge und ein wenig warten. Er wurde recht schnell scharf, also ungenießbar. Demnach dürfte es sich um den Scharfblättrigen Kohlentäubling (Russula acrifolia) handeln.

Soweit einige Impressionen aus dem Staatsforst Rehna. Der Woitendorfer Wald ist laut meiner ausgelosten Planung Ende Mai 2020 regulär zu einer Mittwochsexkursion an der Reihe.

03. Juli 2019 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch exklusiv für interessierte Pilzfreunde

Es ging in das Messtischblatt 1836/1

Der Stadtwald Kühlungsborn war heute Ziel meiner Exkursion.

Heute war zwar nicht Mittwoch, sondern Sonntag, ich holte aber die für den 3. Juli vorgesehene Exkursion nach. Sie musste ausfallen, da ich unsere frisch gepflückten Süßkirschen unter die Leckermäulchen bringen wollte. Die Tour ging durch den Kühlungsborner Stadtwald. Er ist einer der größten Stadtwälder Deutschlands und kreisförmig vom Urlaubs- und Badeort Kühlungsborn umschlossen. Es überwiegen Kiefernwälder, aber auch Jungeichen, Birken, Lärchen, Buchen, Ahorn und weitere Waldbäume lockern den Bestand auf. Das Revier ist leider teils stark verkrautet, besitzt aber durchaus auch Flächen, an denen man tolle Speisepilze erwarten könnte. Durch Hitze und Trockenheit in den zurückliegenden Tagen und Wochen war heute leider kein einziger Frischpilz auffindbar, wenn man mal von Schichtpilzen, Porlingen und Pyrenomyceten absieht. So blieb die Artenliste auch sehr klein.


Artenliste von 1836/1 = Kühlungsborn – west (Stadtwald): Eichen – Schichtpilz, Flächiges Eckenscheibchen, Brandkrustenpilz, Eichen – Mehltau, Striegeliger Schichtpilz, Gemeiner Violettporling, Glänzender Lackporling und Angebrannter Rauchporling.


Eichen – Schichtpilz (Stereum gausapatum).

Gegen Abend lockerte die Wolkendecke etwas auf und ich begab mich noch auf den Bastorfer Signalberg (80 m über NN) mit seinem weithin sichtbaren Leuchtfeuer. Er ist der höchstgelegene Leuchtturm an deutschen Küsten, sieht man einmal vom Leuchtfeuer des Maritim – Hotels in Travemünde ab. Das Leuchtfeuer strahlt von einer Höhe von 95,3 m. Hier beginnt auch der bis zu 130 m über dem Meeresspiegel aufsteigende Höhenzug der Kühlung, ein fast schon mittelgebirgiges Wald- und Hügelland.

Am Beginn des Aufstiegs zum Bastorfer Leuchtturm lädt ein Mais – Labyrinth zum verirren ein. Dazu hatte ich heute keine Lust und stieg lieber den Signalberg empor.

Obwohl sich der Bastorfer Signalberg erst 80 m über dem Meeresspiegel erhebt, hat man von hier aus bereits eine phantastische Fernsicht auf das Ostseebad Kühlungsborn, mit einem weiten Blick auf das Baltische Meer  hinaus. Übrigens erstreckt sich der Höhenzug der Kühlung über 23 Km, von hier ausgehend, bis Hanstorf im Südosten. Er gehört zum Baltischen Landrücken und ist bis 8 Km breit.

Wann findet die nächste Mittwochsexkursion statt? – Siehe unter Termine!

29. Juni 2019 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünen Knollenblätterpilzes

Sie führte durch den Kreuzgrund

Im sonnigen Kreuzgrund.

Das Herrenholz liegt zwischen Sternberg und Güstrow, direkt an der Bundesstraße 104. Es war eigentlich Ziel der heutigen Wanderung. Da ich hier aber am vorhergehenden Mittwoch bereits im Rahmen meiner Mittwochsexkursionen unterwegs war und das Frischpilzaufkommen sehr zu wünschen übrig ließ, entschlossen wir uns in den nicht weit entfernten Kreuzgrund zu fahren. Auch hier finden wir zu gegebener Zeit eine artenreiche Pilzflora vor. Insbesondere die Buchenbestände haben es in sich. Ob Steinpilz, Trompeten – Pfifferling oder Hallimasch, hier können sich die Körbe schnell füllen. Es gilt natürlich den passenden Zeitpunkt nicht nur für die genannten Arten abzupassen. Bei ungünstigen Bedingungen kann man auch hier leer ausgehen. Auf einer Lehrwanderung interessieren uns aber alle Großpilze, denen wir begegnen. Zu dieser Jahreszeit beginnt der Sommeraspekt. Er wird gekennzeichnet durch viele Wulstlinge, Champignons, Pfifferlinge, Milchlinge und Täublinge, Rüblinge und Röhrlinge. Insbesondere viele Dickröhrlinge aus dem Verwandtschaftskreis des Steinpilzes bevorzugen die warmen Sommermonate. Vor allem Sommersteinpilze und Hexen – Röhrlinge sind jetzt durchaus zahlreich vertreten, sollten die Wachstumsbedingungen es zulassen. Und diese hatten sich durch Hitze und zunehmender Trockenheit inzwischen wieder verschlechtert. So blieb auch hier der Erfolg recht bescheiden, aber wir hatten eine sehr schöne, entspannte Wanderung bei herrlichem Sommerwetter. Hier einige Bilder von heute:

Ein Rißpilz (Inocybe spec.) begrüßte uns am Wegesrand.

Es könnte sich um den Kegeligen Rißpilz (Inocybe fastigiata) handeln. Sicherheit bringt bei dieser umfangreichen Gattung aber meist erst das Mikroskop. Da nahezu alle Rißpilz giftig sind, reicht es für den normalen Pilzsammler vollkommen aus, wenn man sie dieser Gattung zuordnen kann.

Rätselraten um einen so eben entdeckten, attraktiven Röhrenpilz.

Der Stiel steckte tief im Sandboden, ist hellgelblich und ohne Netzzeichnung.

Bei Berührung läuft er blau an, nämlich kornblumenblau – alles klar! Der essbare Kornblumen – Röhrling (Gyroporus cyanescens).

Hier hat schon jemand kräftig abgebissen. Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron).

Weit sind die Poren/Röhren bei dem ausgereiften Exemplar geöffnet.

Auch an diesem Rehbraunen Dachpilz (Pluteus atricapillus) hat schon jemand seinen Hunger gestillt.

Das Exemplar ist frisch und saftig, darf also in das Mischgericht. Der Stiel ist hingegen fest und faserig. Er sollte deshalb weggelassen werden.

Auch dieser junge Sklerotienporling (Polyporus tuberaster) landete in der Pilzpfanne.

Ein Myxomycet = Schleimpilz. In diesem Fall dürfte es sich um den Geweihförmigen Schleimpilz (Ceratiomyxa fructiculosa var. poroides) in der poroiden Form handeln.

Stürme haben auch hier ihre Spuren hinterlassen.

Vorsicht ist geboten beim sammeln von Grauen Wulstlingen zum verspeisen. Immer auf die Merkmalskombination achten. Auf den ersten Blick könnte man meinen, einen stark giftigen Pantherpilz vor sich zu haben, da der Hutrand gerieft erscheint. Es ist aber ein Grauer Wulstling (Amanita excelsa). Er muss auf jeden Fall eine deutlich geriefte Manschette und eine einfache Stielknolle, ohne Bergsteigersöckchen, haben.

Bei diesen harmlosen Breitblättrigen Rüblingen (Megacollybia platyphylla) könnte man meinen, Rißpilze gefunden zu haben. Diese hätten allerdings dunklere Lamellen und sind oft auch schmächtiger.

Frische Täublinge schieben aus dem Geschiebemergel des Kreuzgrundes. Früher als Rosa – Täubling (Russula rosea) bezeichnet, firmiert er heutzutage unter Morgenrot – Täubling (Russula aurora).

Der besonders im Sommer auf besseren Buchenwald – Standorten recht häufige Morgenrot – Täubling ist essbar, gehört aber nicht zur Oberklasse der schmackhaftesten Vertreter seiner Gattung.

Der Blutroter Röhrling (Xerocomus rubellus) ist ein naher Verwandter des Rotfüßchens. Trotz der roten Färbungen ist er essbar. Bei roten Farben an Pilzen braucht Mann und Frau nicht gleich rot zu sehen. Rot ist keine Warnfarbe und sagt nichts über die Genießbarkeit allgemein aus.

Schönes Wetter, ein schöner Wald und eine entspannte Atmosphäre sowie nette Leute machte die heutige Tour zu einem sehr angenehmen Erlebnis. 29. Juni 2019 im Kreuzgrund.

Wann starten wir zur nächsten Wanderung? – Siehe unter Termine!

28. Juni 2019 – Kleiner Imbisstag im Steinpilz – Wismar

Kleiner Imbisstag

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Es gab eine leckere Pilzpfanne

Tiefgefrorene Waldpilze aus der letzten Saison habe ich dazu aus dem Gefrierschrank geholt. Maipilze, Stockschwämmchen und Hallimasch bildeten den Grundstock.

Freitag, der 28. Juni 2019, vor dem mykologischen Informationszentrum, in der ABC Straße 21. Ab ca. 11.00 Uhr und nur solange der Vorrat reichte (15.30 Uhr).

Nach einem Waffel- und Suppentag in den Vorwochen, gab es heute unsere leckere Pilzpfanne. Auch Kaffee, Tee und ein fruchtiges Erfrischungsgetränk waren im Angebot. Wie schon beim Suppentag vor vier Wochen, mußte ich alles alleine bewältigen, aber es war durchaus zu schaffen. In der Ruhe liegt die Kraft. Und auch dieses mal hat es den Leuten geschmeckt und das war die Hauptsache.

Neun Tüten Tiefkühlware entnahm ich meinem Gefrierschrank und taute sie schonend auf.

Dazu gab es ebenfalls tiefgekühltes und natürlich anschließend gegartes, mediterranes Mischgemüse. Heute nicht unter die Pilze gezogen, sondern separat nach Bedarf gereicht.

Die Mischpilze und reichlich frische Zwiebeln. Gewürzt mit Salz und Pfeffer, aber ohne Speck. Speck macht das ganze zu fett und der strenge Geschmack überlagert das feinere Pilzaroma zu sehr.

Ich richtete mich vor dem Info – Zentrum ein und es dauerte nicht lange, dass der Duft der gebratenen Waldpilze die Nasen und Gaumen der hungrigen Passanten streichelte. Foto: Robert Grieben.

Meine kleine Angebots- und Preisliste.

Im Angebot waren auch selbst gepflückte, Keezer Glaskirschen.

Vielleicht gibt es im laufe des Sommers noch weitere Imbisstage außer der Reihe. Wenn nicht, erst wieder zu unserer Großpilzausstellung Anfang Oktober.

Bei dieser Gelegenheit bestand auch die Möglichkeit, die aktuelle Pilzausstellung in Augenschein zu nehmen.

26. Juni 2019 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Exklusiv auch für interessierte Pilzfreunde

Es ging in den Messtischblatt – Quadranten 2237/4

Im Mustiner Holz befindet sich ein tief eingeschnittenes Bachtal.

Es standen umfangreiche Waldflächen zur Verfügung. Zum einen das Herrenholz, mit bewaldetem Umfeld oder auch das Mustiner Holz. Beides sehr lohnende und artenreiche Reviere. Es ging darum, eine Bestandsaufnahme aller im Feld ansprechbaren Großpilze durchzuführen. Natürlich kann dabei auch nach Speisepilzen Ausschau gehalten werden. Auch Material für unsere dauerhafte Frischpilz – Ausstellung im mykologischen Informationszentrum in Wismar ist von Interesse. Heute war in beiden Revieren nicht viel zu holen. Es herrschte Pilz – Armut. Die Niederschläge der letzten Zeit waren meist konvektiver Art, aber stellenweise durchaus ergiebig. So kann es regional sehr unterschiedlich mit dem Frischpilz – Aufkommen sein. Aber auch das sehr warme, sonnige und teils hochsommerlich heiße Wetter ließ es allerdings auch schon wieder stark abtrocknen. Da auch heute ein sehr heißer Tag war, startete ich erst am Abend zu meiner Exkursion. Das Mustiner Holz ist eher sandig und im Herrenholz gibt es auch Bereiche mit schwereren, lehmig – sandigen Böden. In beiden Wäldern war es ausgesprochen pilzarm.

Auch dem Breitblättrigen Rübling (Megacollybia platyphylla) ist die trockene Hitze anzusehen. Er stand im Mustiner Holz.

Im Herrenholz kann es sich der Herr derweilen gemütlich machen. Der Fernseher ist allerdings mitzubringen. Aber vielleicht wird man diesbezüglich im vermüllten Umfeld, im Gebüsch, auch noch fündig.

Sobald man mit dem Auto bis an einer versteckten Stelle des Waldes vorfahren kann, wird sie gerne von Umweltsündern zum abladen ihres Mülls genutzt. Besonders auch, wenn, so wie hier, eine viel befahrene Bundesstraße nicht fern ist. Solche Umwelt – Schweine müssen heftig zu Kasse gebeten werden!

Graue Wulstlinge (Amanita excelsa) sind in diesem Juni mit die häufigsten Mykorrhiza – Pilze in unseren Wäldern. Essbar.

Dieser essbare Speise – Täubling (Russual vesca) weist gleich mehrere Besonderheiten auf. Sein ansonsten eher kurzer Stiel steckte im tiefen Laub und musste sich deshalb mächtig strecken. Im oberen Teil, der dem heißen Wind ausgesetzt war, hat er sich graubräunlich verfärbt. Außerdem war er von den Lamellen her mit Eingängen des Roten Pilzkurzflüglers versehen. Die Tiere ergriffen die Flucht, als ich den Pilz zum fotografieren bereit machte. Meistens besiedeln diese Insekten eher Vertreter aus der Gattung der Ackerlinge.


Hier die kleine Artenliste von MTB: 2237/4 – Mustiner Holz /Herrenholz:  Schmetterlings – Tramete, Striegeliger Schichtpilz, Breitblättriger Rübling, Rotrandiger Baumschwamm, Echter Zunderschwamm, Eichen – Mehltau, Eichen – Rindensprenger, Grauer Wulstling, Buckel – Tramete, Flacher Lackporling, Veränderlicher Spaltporling, Angebrannter Rauchporling und Fleischroter Speise – Täubling.


Wann findet die nächste Mittwochsexkursion statt? – Siehe unter Termine!

23. Juni 2019 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion 

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Sie führte durch den Wald bei Kletzin

Sonnig, aber pilzarm, war es heute im Kletziner Wald.

Der Kletziner Wald stellt einen Ausläufer der Großherzoglichen Forst Moidentin dar. Das schlanke Waldgebiet steht auf gehaltvolleren Böden und kann zu gegebener Zeit recht artenreich sein. Zu früheren Zeiten war es für mich ein nahes Waldgebiet um den Bedarf der Wismarer Bevölkerung an frischen Waldpilzen ein wenig decken zu helfen. Ich nahm mir damals (DDR – Zeit) extra eine Woche Urlaub, um dann u. a. auch von hier Hallimasch zum verkaufen zu sammeln. Aber auch so tolle Teile wie riesige Klapperschwämme oder Stachelbärte waren damals hier vertreten. Reichlich starkes Totholz ist immer noch vorhanden, so dass ich davon ausgehe, dass genannte Arten im Herbst durchaus weiterhin vertreten sein könnten. Heute zeigte sich das Gebiet allerdings sehr bescheiden in punkto Frischpilze. Hier einige Impressionen:

Essbare Graue Wulstlinge (Amanita excelsa) im Buchenlaub. Auf den ersten Blick könnte man, angesichts der Ringzonen am unteren Stielbereich, denken, es handele sich um Pantherpilze. Aber die Hüllreste auf dem Hut sind grauschorfig und die Manschette war deutlich gerieft. Man spricht von einer Merkmals – Kombination, die bei der korrekten Bestimmung von Pilzen heran gezogen werden sollte.

Einige Vertreter der Stielporlinge besitzen einen schwarzen Fuß, so wie dieser Löwengelbe Stielporling (Polyporus varius). Er gehört innerhalb dieser Gattung zu den Schwarzfuß – Porlingen.

Die löwengelbe Hutoberfläche kann zu grauweiß ausblassen.

Ein essbarer Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysentheron).

Der ebenfalls essbare Rehbraune Dachpilz gehört zu den Freiblättlern. Die Lamellen erreichen nicht den Stiel.

Gemeine Stinkmorchel (Phallus impudicus) im embryonal – Stadium und als voll entwickeltes Rezeptakulum. Die Art gehört zu den Pilzblumen und hier wiederum zu den Rutenpilzen.

In den feuchtkühlen Zwischenräumen der Lamellen des Breitblattes (Megacollybia platyphylla) fühlen sich kleine Springschwänze wohl.

Unzählige rote Flöckchen auf dem bauchigen Stiel des Flockenstieligen Hexen – Röhrlings (Boletus luridiformis).

Unser Erinnerungsfoto im Wald bei Kletzin an einem schönen Sommervormittag am 23. Juni 2019 im Wald bei Kletzin.

Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

19. Juni 2019 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Exklusiv auch für interessierte Gäste

Sie führte in den Messtischblatt – Quadranten  2237/3

Dieser Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) zusammen mit zwei weiteren Artgenossen sowie einem Flockenstieligen Hexen – Röhrling begrüßte mich gleich zum Anfang im Stegenholz.

Der dritte Quadrant des Messtischblattes Warnow war an der Reihe. Er enthält reichlich Wald. Zur Auswahl standen die Windmühlen – Tannen, der Rosenower Wald oder das Stegenholz. Während die beiden erst genannten Reviere auf überwiegend sandigem Untergrund stocken, steht das Stegenholz auf besseren Böden. Hier überwiegen Buchenbestände und in den sandigen Gebieten Nadelforste. Oben gezeigter Sommersteinpilz wächst ausschließlich unter Laubbäumen, in erster Linie Eichen und Buchen.

Auch der heutige Mittwoch war wieder ein schwüler Hitzetag mit Gewittergefahr durch Tief Momo. Es war also wieder Vorsicht geboten, um nicht von gewittrigen Turbulenzen im Wald überrascht zu werden. Auch die Hitze war schon sehr grenzwertig. Zunächst steuerte ich das Stegenholz an. Einige Sommerröhrlinge (siehe Foto) und Täublinge waren als Frischpilze vertreten. Das überwiegend mit Buchen bestandene Revier enthält Feuchtbiotope und ist teilweise durch Buchen – Jungwuchs stark verbuscht. Es dauerte nicht lange, und mächtige Quellwolken mit leisem Donnergrollen signalisierten mir, den Wald zu verlassen.

Ein erstes Gewitter hat sich zusammen gebraut.

In Höhe Sternberg wurde der Himmel immer wilder.

Ich fuhr nach Keez und es gab ein stimmungsvolles Abendbrot im Kerzenschein mit Irena und Jonas, während draußen Gewitterwolken den Abend verdunkelten.

Das Abendbrot ist fertig.

Draußen erfolgt nun direkt über Keez und Umgebung eine Neubildung. Es fällt in diesem Moment noch kaum ein Tropfen, aber der Wind frischt böig auf. Dieses Wolkenbild über den Köpfen der Beobachter birgt bereits eine reale Gefahr, nämlich die eines Blitzschlages im Zusammenhang mit einen trockenen Gewitter. Auch die Sturm- und Tornadogefahr ist jetzt erhöht! Unbedingt Schutz suchen!

Erster Niederschlag fällt aus.

Das Gewitter beginnt sich zu organisieren.

Etwa 10 Minuten später ist diese Zelle perfekt, hat sich aber schon ein Stück weit entfernt. Gut ist der scharf abgegrenzte Niederschlagskern zu erkennen. Ein Wolkenbruch samt Hagel ergießt sich nun über ein eng begrenztes Gebiet. Ununterbrochenes Donnern zeugt außerdem von einer hohen Blitzrate.

  Die Gewitterwolken zogen schließlich vorüber und danach bin ich mit Irena noch kurz in meinen Kartierungs – Quadranten gefahren. Ziel war jetzt allerdings ein sandiges Waldstück, nämlich die Windmühlen – Tannen. Die Hitze hatte hier die wenigen Frischpilze verdorren lassen und schließlich wurde es bald dunkel.

Ein von Trockenheit und Hitze gekennzeichnetes Rotfüßchen (Xerocomus chrysentheron) in den Windmühlen – Tannen.

Der bedeutsamste Fund des Tages waren diese Gedrungenen Champignons (Agaricus spissicaulis). Sie wuchsen am Weg- und Waldrand des sandigen Kiefernwaldes und waren ebenfalls stark durch die Hitze des Tages mitgenommen. Aber zum Kartieren noch gut genug, denn die Art zählt nicht zu den häufigsten Champignons.

Diese giftigen Karbol – Champignons (Agaricus xanthodermus) fielen uns während der Rückfahrt am Straßenrand in Groß Görnow auf und sind daher nicht mehr im heutigen Kartierungsbereich.

Gegen Mitternacht bin ich schließlich in Richtung Wismar aufgebrochen. Eine herrlich stimmungsvolle Frühsommernacht. Im Osten ging dunkelorange der fast Vollmond auf und am unterschiedlich bewölkten Himmel war etwas von Mittsommernacht am nördlichen Horizont zu sehen. Gleichfalls sorgte Wetterleuchten von fernen Gewittern für eine höchst romantische Stimmung.

Als Kartierungs- und Exkursionstag war es heute suboptimal, dafür aber tolle Wetterstimmung und ein seltenes, gemeinsames Abendbrot in Keez. So ist die Artenliste auch denkbar knapp.


MTB: 2237/3 – Stegenholz und Windmühlen – Tannen: Sommersteinpilz, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Striegelige Tramete, Buckel – Tramete, Schmetterlings – Tramete, Frauen – Täubling, Gemeine Stinkmorchel, Löwengelber Stielporling, Rotfüßchen, Goldschimmel, Sklerotien – Porling und Gedrungener Champignon.


Wer also mit dem Fachmann eine ganz spezielle Tour durch unsere heimische Großpilz – Flora unternehmen möchte, ist sehr herzlich eingeladen. E- Mail Adresse oder Telefon – Nummern finden Sie an anderer Stelle auf dieser Homepage.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

18. Juni 2019 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Wir stellten Pilz – Pizza her

Braune Zuchtchampignons für unsere Pilz – Pizza. Eigentlich wollte ich noch Perlpilze aus dem Gespenstwald holen, habe es aber nicht mehr geschafft, so dass Zuchtpilze herhalten mussten.

Treff war am Dienstag, dem 18. Juni 2019, um 18.00 Uhr in der ABC Straße 21 (Steinpilz – Wismar).

Ab und an sind wir bei unseren Treffen im mykologischen Informationszentrum immer mal praktisch geworden. Das Herstellen von verschiedenen Pilzsubstraten für Zuchtpilze, Anfertigen von Pilz – Würzpulver oder Adventsbasteln sorgte für Abwechslung. Heute wagten wir mal ein kleines Experiment  und gingen an das Herstellen von Pilz – Pizza. Zum Glück kannte sich Vereinsfreundin Monika gut mit der Materie aus und zauberte unter Mitwirkung aller Anwesenden eine sehr schmackhafte Gemüse – Pilz – Pizza. Alle haben reingehauen und auch unsere älteren Pilzfreunde, die noch nie in ihrem Leben eine Pizza gegessen hatten, waren voll auf begeistert!

Ich hatte vorher frische Zutaten eingekauft bzw. aus Irena `s Naturgarten aus Keez mitgebracht.

Manfred beim Putzen von Weißen Champignons.

Leckerer Gemüsebelag mit etwas Salami.

Hier isst auch das Auge schon hoch erfreut.

Guten Appetit!

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

15. Juni 2019 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünen Knollenblätterpilzes

Sie sollte durch den Gespensterwald führen

Sowohl der Deutsche Wetterdienst, wie auch die Unwetterzentrale Deutschland hatte Unwetterwarnungen ab der Nacht zum 15. Juni 2019 bis zum Abend des selben Tages heraus gegeben. Bersonders in der zweiten Nachthälfte bis zum Vormittag kann es zu starken Regenfällen und Gewittern kommen. Auch schwere Gewitter mit entsprechend unwetterartigen Erscheinungen sind möglich. Daher musste diese Veranstaltung vorsorglich abgesagt werden!

Gewittertief Ludger sorgte auch am Abend noch zusätzlich für eine gespenstische Stimmung.

Der Gespensterwald ist Teil des Nienhäger Holzes. Er liegt direkt an einem Steilufer der Ostsee. Viele Bäume sind hier durch den ständig wehenden Seewind und durch zahllose Herbst- und Winterstürme eigenartig geformt. Sogenannte Windflüchter. Ihre urwüchsigen Formen haben zur volkstümlichen Bezeichnung des Waldes geführt. Besonders im Winterhalbjahr beeindrucken die skurrilen Baumgestalten. Es überwiegen Laubwälder, zum größten Teil bestanden von Buchen und Eichen. Insbesondere in Richtung Küste sind die Böden sehr ausgehagert. Bei guter Bodenfeuchtigkeit und nicht zu windigen Verhältnissen ein sehr interessanter Standort für Pilzliebhaber. Aber auch der Rest des Waldes lässt einiges erwarten, zumindest zur Hauptsaison. Heute wollten wir schauen, was uns der Gespensterwald im Frühsommer pilztechnisch zu bieten hat. Leider wurde nichts daraus, da bis zum Mittag schwere Gewitter über Mecklenburg und auch über dem Gespenstwerwald tobten. Es scheint wirklich ein verwunschenes Stückchen Erde zu sein, denn bereits im November 2017 hatten wir schon einmal eine Pilzwanderung hier her geplant, die wegen Sturmschäden abgesagt werden mußte. Also steht im nächsten Jahr ein weiterer Versuch an. Alle guten Dinge sind schließlich drei! Auf jeden Fall eine wunderschöne und sehenswerte, urwüchsige Küstenlandschaft.

Da es mir keine Ruhe ließ, was wir versäumt hätten oder auch nicht, bin ich am Abend schließlich noch alleine dort hin gefahren, da sich das Wetter zwischenzeitlich etwas beruhigt hatte. Ich muss sagen, sehr schade, dass die Wanderung ausfallen musste. Es waren reichlich Frischpilze vorhanden, vor allem Perlpilze und Graue Wulstlinge. Immerhin zwei durchaus leckere Speisepilz – Arten, insbesondere die Perlpilze. Ich war froh, dass ich hier noch vorbei geschaut habe, denn auch die Landschaft ist grandios und Gewittertief Ludger tauchte diese durch mitgeführten Saharastaub in ein ganz besonderes Lcht. Einfach ein toller Abend. Hier einige Impressionen:

Perlpilze (Amanita rubescens) hätten so manchen Sammlerkorb gefüllt. Aber auch die Schnecken waren bei dem klatschnassen Wetter in Hochform und taten sich oft sogar in Gemeinschaft gütlich am plötzlichen Überangebot von Frischpilzen.

Bleiern hängen noch die tiefen Wolken des Gewittertiefs über der Ostsee und dem Gespensterwald, aber am Horizont zeichnet sich ein Silberstreif ab.

Der Küstenwanderweg oberhalb der Steilküste.

Auch reichlich Totholz durch im Sturm gefallene Bäume bietet Nahrung für allerlei Holzpilze, wie beispielsweise Austern – Seitlinge.

Zwischen all den Perlpilzen und Grauen Wulstlingen verirrte sich hin und wieder auch ein Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha). Er sitzt voller Springschwänze, die offensichtlich nach dem Wolkenbruch fluchtartig den durchtränkten Waldboden verlassen haben.

An dieser Gruppe von Grauen Wulstlingen (Amanita excelsa) haben Schnecken und Witterung ihre Spuren hinterlassen.

Der Silberstreif ist näher gekommen.

Langsam hellt sich die Stimmung am Küstenwald auf.

In warmen Farben wird dieser Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster) von der Sonne in Szene gesetzt.

In unterschiedlichen Schattierungen schieben sich diese jungen Grauen Wulstlinge (Amanita excelsa) aus dem kargen, kurz bemoosten Boden des Buchenwaldes.

Auch die Hüllreste auf den Hüten sind unterschiedlich groß.

Es ist auf diesem Panorama – Foto zwar schwer zu erkennen, aber der ausgehagerte Waldboden ist übersät von Wulstlingen in allen Altersstadien.

Hier sind es wieder mastige Graue Wulstlinge (Amanita excelsa). Meines Wissens in Sachsen ein beliebter Speisepilz, der bei uns von Urlaubern oft mit dem Pantherpilz verwechselt wird b. z. w. wurde. Geschmacklich soll er allerdings dem Perlpilz unterlegen sein.

Mit dieser seltenen Rote Liste Art habe ich hier natürlich nicht gerechnet. Ich traute zunächst meinen Augen kaum, als ich im Gras zwei kugelige und knallrote Köpfchen sah. Ich holte tief Luft und schob die Gräser bei Seite. Wirklich, es waren Pilze und kein Spielzeug, das Kinder hier vielleicht vergessen haben könnten. Nein, es waren wirklich Eichen – Rotkappen (Leccinum quercinum), die ich seit Jahrzehnten nicht mehr am Standort bewundern durfte. Ein toller Fund, der diesen stimmungsvollen Frühsommerabend an der Ostseeküste abrundete.

Der Wald im Licht der warmen Abendsonne. Die Gespenster haben sich bei dieser freundlichen Stimmung nun verzogen.

Zwei Verschiedenfarbige Dachpilze (Pluteus plautus) auf einem starken Totholzstamm von Rotbuche. Ohne Speisewert.

Interessante Hutstruktur bei diesen Grauen Wulstlingen (Amanita excelsa). Seewind hat die Huthaut verhärtet und sie kann sich bei der weiteren Streckung des Hutes nicht mehr mit ausdehnen.

Ähnliches bei diesem Exemplar der gleichen Art. Hier ist allerdings der Stiel betroffen. Außerdem hat der Starkregen den Hut völlig aufweichen lassen, so dass der Pilz bzw. die Lamellen aussehen, als wären sie gerade aus dem Wasserbad in der Küche gekommen.

Auch wenn dem Kenner leise Zweifel kommen sollten, es handelt sich tatsächlich nur um Frauen – Täublinge (Russula cyanoxantha).

Ein seltenes Naturschauspiel bot heute auch der Saharastaub, den Gewittertief Ludger mit sich führte. Je tiefer die Sonne, um so intensiver wurden die orangebraunen Eintrübungen der Sonnenstrahlen und des Himmels.

Die schließlich auch den Gespensterwald in ein mystisches Licht tauchten.

Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe unter Termine!

12. Juni 2019 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Exklusiv auch für interessierte Gäste

Ziel war der Kreuzgrund – MTB: 2237/2

Der Kreuzgrund gehört zum umfangreichen Staatsforst Tarnow bei Bützow. Ausgedehnte Buchenwälder, aber auch Nadelholzbereiche sind hier vorhanden. Integriert ist der berühmte Boitiner Steintanz (Siehe oben). Das Revier gehört zu unseren artenreichsten Waldgebieten. Im vergangenen Oktober führte eine erfolgreiche Exkursion im Rahmen unseres herbstlichen Pilzseminars hier her. Trotz der Trockenheit beeindruckte uns damals ein reichhaltiges Frischpilzaufkommen. Mitte Juni ist es  diesbezüglich eher noch bescheiden, aber bei günstigen Wachstumsbedingungen kann uns auch zu dieser, noch recht frühen Zeit, schon einiges geboten werden. Und die Witterungsbedingungen gestalteten sich in den letzten Tagen zunehmend günstig, durch häufige und teils intensive Gewittergüsse. So war es nach gestrigen Gewittern heute sehr feucht und auch die Luft fühlte sich schwül an. Da ich erst am Nachmittag Zeit hatte, dort hin zu fahren, blieben mir und Pilzfreund Robert, der mich begleitete, nicht viel Zeit, da am frühen Abend schwere Gewitter vorher gesagt waren. So konnten wir in knapp zwei Stunden auch nicht` s großes bereissen. Kurz vor 17.00 Uhr brachen wir wieder auf und konnten gerade noch mit Einsetzen der Unwetter Wismar erreichen.


Hier die heutige Artenliste: Buckel – Tramete, Zugespitzter Kugelpilz, Schmetterlings – Tramete, Striegeliger Schichtpilz, Rotrandiger Baumschwamm, Breitblättriger Rübling, Geweihförmige Holzkeule, Sklerotien – Porling, Rehbrauner Dachpilz, Birken – Zungenporling, Echter Zunderschwamm, Waldfreund – Rübling, Mai – Stielporling, Brandkrustenpilz, Stockschwämmchen, Zerfließende Gallert – Träne, Rotbuchen – Rindenkugelpilz, Grauer Wulstling, Goldschimmel, Riesenporling (vorjährig), Fadenstäubchen, Grünblättriger Schwefelkopf und Rosablättriger Helmling.


Hier einige Bilder von heute:

Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster).

Rehbraune Dachpilze (Pluteus atricapillus).

Ein Fadenstäubchen (Stemonitis spec.) – gehört zu den Schleimpilzen Schleimpilz.

Grauer Wulstling (Amanita excelsa). Die Schnecken sind bei dem feuchten Wetter natürlich auch gleich zur Stelle.

Wer also Lust hat mit dem Fachmann auf Bestandsaufnahme durch den Wald zu streifen, ist sehr herzlich eingeladen. Die Teilnahmegebühr dient dem Erhalt der Wismarer Pilzberatungsstelle und wird nicht privat verwandt!

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

05. Juni 2019 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Exklusiv auch für Gäste

Ziel war das MTB 2237/1 – Staatsforst Tarnow

Obwohl auf dem Kalender noch Frühling, kommt beim Anblick der gemähten Wiese mit ihren Heuballen ein erster Hauch von frühherbstlicher Stimmung auf.

Heute war ich wieder im frühsommerlichen Wald auf der Suche nach allen möglichen, im Feld ansprechbaren Großpilzarten. Laub- und Nadelforste versprachen diesbezüglich Abwechslung. Auf einer geführten Lehrwanderung konnten wir hier vor Jahren ein recht artenreiches Pilzaufkommen feststellen. Heute war es aufgrund der relativen Trockenheit und der noch frühen Jahreszeit verhaltener. Bei hochsommerlich warmen, gewittrigem Wetter, habe ich folgende Arten festgestellt:


MTB: 2237/1 – Staatsforst Tarnow: Herber Zwergknäuling, Rotbrauner Borstenscheibling, Sklerotien – Porling, Schmetterlings – Tramete, Rötliche Kohlenbeere, Bitterer Zapfenrübling, Striegeliger Schichtpilz, Zugespitzter Kugelpilz, Grünblättriger Schwefelkopf, Brandkrustenpilz, Rehbrauner Dachpilz, Echter Zunderschwamm, Riesenporling (vorjährig), Flacher Lackporling, Grauer Wulstling, Striegelige Tramete, Mai – Stielporling, Breitblättriger Rübling, Spaltblättling, Nördlicher Zinnoberschwamm, Lilablättriger Mürbling, Ampferblatt – Rostpilz, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen und Buckel – Tramete.


Junge Sklerotien – Porlinge (Polyporus tuberaster) an einem toten, liegenden Buchenstamm.

Giftige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) an einem alten Buchenstubben.

Ich hielt mich zunächst in Waldrandnähe an diesem sehr warmen und schwülen Junitag auf, denn es galt in Himmel im Blick zu behalten, da sich immer wieder einige, teils kräftige Hitzegewitter entwickelten.

Als sich die Lage am Himmel über dem Staatsforst entspannte und die Sonne die Oberhand bekam, ging es auch in` s schattigere Waldesinnere. Dort fand ich am feuchteren Waldweg eine Gruppe von Grauen Wulstlingen (Amanita excelsa). Die beiden schönsten Exemplare hielt ich im Bild fest. Essbar, aber auf die Unterschiede zum giftigen Pantherpilz achten!

Der Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla) ist durchaus eine Charakterart etwas feuchterer, schattigerer Wälder am Übergang vom Frühling in den Sommer. Ohne Speisewert.

Obiger wird merkwürdiger Weise oft mit dem Rehbrauen Dachpilz (Pluteus atricapillus) verwechselt.

Dort, wo totes Laubholz besonders trocken und sonnig liegt, können wir mit etwas Glück dem Nördlichen Zinnoberschwamm (Pycnoporus cinnabarinus) begegnen.

Die leckeren Lilablättrigen Mürblinge (Psathyrella candolleana) lieben eher feinere Holzreste und etwas feuchtere Standorte, um dann oft in großen Scharen aufzutreten.

Gegen 19.45 Uhr endete meine Inspektion und ich begab mich auf die Heimfahrt. Am südwestlichen Horizont hatte sich inzwischen eine neue Gewitterzelle gebildet, die mich bis nach Wismar begleiten sollte.

Das gleiche Gewitter etwa eine dreiviertel Stunde später von Jesendorf aus fotografiert. Donnergrollen war immer wieder zu vernehmen. Als ich und der Gewitterschirm Wismar erreichten, war die Luft raus und das letzte Gewitter des Tages löste sich auf.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

  • Anmeldungen unter E- Mail:steinpilz.wismar@t-online.de, Tel.: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219

01. Juni 2019 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünen Knollenblätterpilzes

Sie führte durch den Wald bei Heiligenhagen

Wir befinden uns mittlerweile im Frühsommer. Frühlingsarten klingen ab und zaghaft entwickelt sich die sommerliche Pilzflora. Noch ist dieses aber erst sehr zurückhaltend zu spüren, obwohl in diesem Jahr schon recht früh mit Überraschungen gerechnet werden kann. Entsprechende Entwicklungen im Witterungsverlauf vorausgesetzt. Grund ist der extrem trockene Sommer und Herbst des Vorjahres. Es herrscht bei vielen Arten, ganz besonders aber auch bei den Sommerpilzen, großer Nachholebedarf, so dass zumindest ab Beginn des Hochsommers mit einem überdurchschnittlichen Pilzwachstum gerechnet werden kann. Leider sind die allgemeinen Niederschläge in den letzten Tagen und Wochen nur recht verhalten ausgefallen. Dem entsprechend ist es noch recht dürftig an der Frischpilz – Front. Aber einiges war heute dann doch zu entdecken.

Zunächst brachte uns eine Teilnehmerin aus Rostock Pilze mit, die in ihrem Garten wuchsen. Es handelt sich um den leckeren Maipilz (Calocybe gambosa).

Aber auch im Wald dauerte es nicht lange, bevor wir die ersten Exemplare ausfindig machen konnten. Hier ist es ein essbarer Waldfreund – Rübling. Möglicherweise aber auch die gelbblättrige Form des selben, die von einigen Autoren als eigene Art betrachtet wird, als Gelbblättriger Rübling.

Besonders an totem Buchenholz finden wir oft die Buckel – Tramete (Trametes gibbosa), mit ihren länglichen Poren und den oft grün veralgten Hutoberflächen.

Hier sehen wir einzellige Pilztierchen, die Blutmilchpilze (Lycogala epidendron). Verletzt man sie, laufen sie förmlich aus, sie milchen.

Ein kleiner, junger Dachpilz wuchs direkt neben einer Gruppe Düngerlingen. Es dürfte sich um den Grauen Dachpilz (Pluteus cinereofuscus) handeln.

Hier noch einmal in der Hand.

Bei diesen Mürblingen könnte es sich nach meiner Auffassung um Große Buchenlaub – Mürblinge (Psathyrella murcida) handeln. Nach E. Ludwig soll die Art im Norden aber selten sein, ich habe sie jedenfalls schon öfters in unseren  Buchenwäldern gefunden.

Längst der Waldwege immer wieder filigrane Großpilze. Hier ist es ein reifer Goldmistpilz.

Goldmistpilz (Bolbitius virtellinus).

Gut ist hier die striegelig – filzige Konsolen – Bekleidung der Striegeligen Tramete (Trametes hirsuta) im Bild zu erkennen.

Der Mai – Stielporling (Polyporus lepideus) besitzt sehr eng stehende Poren auf der Unterseite und kann dadurch sehr gut vom ähnlichen Winter – Stielporling unterschieden werden.

Filigran und elegant diese Dreier – Gruppe von Tintlingen aus dem Formenkreis der Scheibchen – Tintlinge (Coprinus spec.).

Wunderschön auch dieser kleine Helmling.

Hier gleich im Trio. Es handelt sich um Orange – Helmlinge (Mycena acicula).

Ein wunderschöner Becherling aus der Gattung Peziza.

Hier ist es ein Blasenförmiger Becherling (Peziza vesiculosa).

Und hier könnte es sich um den Buchenwald – Becherling (Peziza arvernensis) handeln. Wir fanden im tiefen Buchenlaub Riesenexemplare mit bis zu 15 cm Durchmesser! Möglich wäre aber auch der Riesen – Becherling (Peziza varia). Klarheit kann hier nur das Mikroskop verschaffen.

Er ähnelt in diesem Fall stark einen Wurzel – Schleim Rübling, es fehlt aber der teils runzlige und schleimige Hut. Dieser ist beim Buchenwald – Wasserfuß (Hydropus subalpinus) trocken. Trotzdem kann er wurzeln, wenn das Holzstückchen, dem er entspringt, tiefer im Waldboden oder der Humusschicht versenkt ist. Ohne Speisewert, während die Hüte des Wurzelrüblings essbar wären.

Aus dem blanken Erdboden eines Waldweges wuchs dieser Stadt – Champignon (Agaricus bitorquis). Typisch der flache Hut und der doppelt beringte Stiel. Erstklassiger Speisepilz, wenn er nicht gerade auf oder an viel befahrenen Straßen wächst.

Der Ampferblatt – Rostpilz (Ramularia rubella). Ein Kleinpilz oder Phytoparasit.

Hin und wieder auch wertvolle Feuchtbiotope, so wie dieses sehr nasse Birkenmoor.

An einer trockenen Wegböschung des Buchenwaldes schoben junge Graue Wulstlinge (Amanita excelsa). Die essbaren Knollenblätterpilze müssen gewissenhaft mit den Merkmalen des sehr ähnlichen und stark giftigen Pantherpilzes abgeglichen werden, sollte man sie für Speisezwecke verwenden wollen.

Hier ein etwas verändertes Exemplar der selben Art. Typisch sind die grau – schorfigen Hüllreste auf dem Hut und das fehlende Bergsteiger – Söckchen an der Stielbasis. Trockenheit hat zum platzen der Huthaut bei weiterer Streckung geführt und dem Fruchtkörper ein ungewöhnliches Aussehen verliehen.

Auf einer Waldlichtung fanden wir einen ausgeprägten Hexenring von besonders üppigen Waldfreund – Rüblingen (Collybia dryophila).

Auch den Hüten dieser giftigen Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) ist das trockene Wetter anzusehen.

Leider habe ich vergessen, dieses Einzelexemplar eines Tauben – Täublings (Russula grisea) zu spiegeln. Von oben glaubt man einen Frauen – Täubling gefunden zu haben, aber die Lamellen splittern. Der Papagei – Täubling ist schmächtiger und besitz auch keinen lila angehauchten Stiel. Typisch für diese Art sind auch die dicht stehenden, cremeweißen Lamellen und die bräunlichen Flecken am unteren Stielbereich und sein Vorkommen unter Buchen und Eichen, gelegentlich aber auch unter anderen Laubgehölzen. Essbar.

Essbar ist auch der Frühlings- oder Voreilende Ackerling (Agrocybe praecox).

Eine kleine, aber gemütliche Truppe heute im Wald bei Heiligenhagen. 01. Juni 2019.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

31. Mai / 01. Juni 2019 – Kleine Imbisstage

Es gibt leckere Waldpilzsuppe

Gesammelt, gekocht und ausgeschenkt von den Pilzfreunden der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V.

An zwei Tagen gab es unsere leckere Waldpilzsuppe mit Hallimasch und wenigen Maipilzen.

Am Freitag, dem 31. Mai 2019, ab 11.00 Uhr und am folgenden Sonnabend zur Stuhlparade ab 13.00 Uhr.

Heute haben wir/ich mal wieder mit zwei Imbisstagen für das leibliche Wohl der Spaziergänger und Liebhaber kulinarischer Pilzzubereitungen gesorgt. Es gab unsere herzhafte Waldpilzsuppe nach Art des Steinpilz – Wismar. Immer wieder hatten wir Nachfragen, wann es mal wieder unsere Leckereien aus dem Wald gäbe. Nun war es zumindest in kleinem Rahmen soweit. Für zwei Tage schenkte ich die beliebte Waldpilzsuppe aus. Auch weil durch das lange Wochenende wegen Christi Himmelfahrt zahlreiche Kurzurlauber in der Hansestadt weilten.

Sechs Tüten Tiefkühlware holte ich aus dem Gefrierschrank. Hallimasch und Maipilze.

Frische Möhren wurden dazu gekauft.

Dazu deckte ich auch im Laden ein.

Und natürlich auch vor dem Info – Zentrum.

Auch Kaffee und Tee waren im Angebot.

Die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. freuten sich auf ihren Besuch. 

29. Mai 2019 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Als Exklusiv – Angebot für interessierte Pilzfreunde

Ziel war die Schwinzer Heide im MTB: 2338/4

Die Nossentiner/Schwinzer Heide ist vor allem im Herbst ein beliebtes Revier für die Kochtopf – Mykologen. Die weitläufigen Kiefern- und Fichtenwälder mit ihrem armen, sandigen Untergrund, lassen reichlich Maronen, Pfifferlinge, Steinpilze und viele andere Arten sprießen. Im Frühling ist es natürlich noch lange nicht soweit, aber darum ging es auch nicht. Die Erforschung der Großpilz – Flora steht im Vordergrund und es gilt eventuell neue Arten für unsere Kartierung festzustellen. Dabei kann natürlich der interessierte Hobby – Mykologe sicher einiges hinzulernen. So schlossen sich mir zwei Pilzfreunde aus Heidelberg an, die wegen des verlängerten Herrentags – Wochenendes für einige Tage Urlaub am Plauer See machen.

Leichtere Niederschläge in der letzten Zeit ließen einige Kleinarten wie Lilablättrige Mürblinge oder Waldfreund – Rüblinge, Tintlinge oder sogar einen Maipilz sprießen, der durchschnittliche Pilzsammler wäre heute aber nicht auf seine Kosten gekommen, obwohl die Mürblinge sicher eine leckere Pilzsuppe geliefert hätten. Ansonsten konnte ich in diesem Quadranten einige Arten notieren, die ich bisher noch nicht in meiner Datenbank aus der Schwinzer Heide vorzuweisen hatte.


Hier die heutige Artenliste von MTB: 2338/4 – Schwinzer Heide bei Alt Schwinz: Buckel – Tramete, Mai – Stielporling, Echter Zunderschwamm, Eichen – Zystidenrindenpilz, Nördlicher Zinnoberschwamm. Spaltblättling, Rotrandiger Baumschwamm, Flächiges Eckenscheibchen, Striegelige Tramete, Schmetterlings – Tramete, Lilablättriger Mürbling, Grünblättriger Schwefelkopf, Schiefer Schillerporling, Waldfreund – Rübling, Striegeliger Schichtpilz, Runzliger Schichtpilz, Erlen – Schillerporling, Mottenkugel – Lederrindenpilz, Zimtfarbener Weichporling, Blutmilchpilz, Birken – Zungenporling, Maipilz, Gemeiner Violettporling und Grauer Faltentintling.


Und einige Belegfotos:

Nördlicher Zinnoberschwamm (Pycnoporus cinnabariunus).

Spaltblättling (Schizophyllum comune).

Lilablättriger Mürbling (Psathyrella candolleana).

Zimtfarbener Weichporling (Hapalopilus rutilans).

Ein einsamer Maipilz (Calocybe gambosa) direkt am geschotterten Straßenrand.

Und weil er so schön war, hier noch einmal mit Schminkspiegel.

Ein dichtes Büschel Grauer Faltentintlinge (Coprinus atramentarius) bricht ebenfalls direkt am Straßenrand am Fuße eines Laubbaumes heraus.

Häufiges Schadensbild bei Fichten und Kiefern, die Kernfäule. Meist verursacht durch den Wurzelschwamm. Besonders in Fichten – Monokulturen kann der Pilz Schäden in Millionenhöhe anrichten. Fruchtkörper finden sich nur am Fuß der befallenen Bäume, aber das aggressive Myzel steigt viele Meter den Stamm hinauf und zerstört das Kernholz. Bei vielen, der am Wegesrand lagernden Kiefernstämme, konnte ich heute dieses Schadensbild beobachten.

Wann und wohin startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

25. Mai 2019 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünen Knollenblätterpilzes

Sie führte durch den Klappenkrug

Links der Klappenkrug, rechts das Heidenholz bei Ventschow am 25. Mai 2019.

Der Klappenkrug ist ein kleines Waldgebiet zwischen Ventschow und Holdorf. Es stehen hier zumeist Laubbäume. Gegenüber liegend finden wir das Heidenholz, das während unserer intensivsten Zeit der Pilzkartierung in den 1990er Jahren durch seine große Artenvielfalt auffiel. So konnten wir hier beispielsweise zu damaliger Zeit den sehr seltenen Igel – Stachelbart neben vielen anderen interessanten Pilzarten feststellen. Der Klappenkrug ist mir in diesem Zusammenhang in Erinnerung geblieben, da ich hier damals wenige Tage vor Weihnachten noch eine frische Ernte von Hallimasch einfahren konnte. Der „berühmte“ Weihnachts – Hallimasch! Beide Arten fanden wir heute natürlich nicht, da es sich um Herbstpilze handelt. Dafür waren zumindest an feuchteren Stellen einige Kleinarten ganz gut vertreten, allen voran Tintlinge. Für größeres war es im Vorfeld leider zu trocken.

Wir starten. Mit insgesamt vier Pilzfreunden waren wir heute eine sehr überschaubare Truppe.

Ich vermute, das relativ kleine Waldgebiet wurde in der letzten Zeit privatisiert, wie auch andere Wälder in der Nähe mit alten Buchenbeständen. Teils wurden hier radikale Baumfällungen vorgenommen, so vor Jahren im Paradies oder auf dem Homberg, wo zumindest parzellenweise Radikalschlag erfolgte. Ein Privatwaldbesitzer dieser Reviere entgegnete auf meine Anfrage: „In hundert Jahren sind die Bäume ja wieder nachgewachsen“.

Immerhin blieben auch mal dicke Stammteile liegen, die für uns Pilzfreunde interessant werden können. Hier herrscht Austern – Seitlings  – Erwartung in den nächsten Wintern.

Hier dürfen wir Steinpilze erwarten.

Und vielleicht siedelt sich hier im Verlauf der Igel – Stachelbart an, den wir in den 1990er Jahren ganz in der Nähe schon mal entdeckten.

Diese Hainbuche hat allerdings ein Pilz dahin gerafft.

Und zwar einer der ergiebigsten und schmackhaftesten Speisepilze, der Hallimasch. Hier sehen wir seine schwarzen Myzel – Stränge, die sich unter der Rinde des Baumes bis in Richtung Krone hocharbeiten können.

Flacher Lackporling (Ganoderma lipsiense) .

Der zähfleischige Mai – Stielporling (Polyporus lepideus) ist ungenießbar.

Ein Schlachtfeld, aber für die Holzzersetzenden Arten ein gefundenes Fressen.

Elegante Tintlinge aus dem Umfeld der Scheibchen – Tintlinge.

Ergiebiger sind da schon diese Frühlings – Ackerlinge (Agrocybe praecox). Sie dürfen in den Sammelkorb gelegt werden.

Auch diese Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus) wären im Prinzip essbar, lohnen aber kaum, da sie sehr zerbrechlich sind und schnell altern. Wenn doch, dann aber ohne Alkohol!

Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila) können bei Kennern ebenfalls in den Korb wandern, sind aber eher nur als Mischpilz empfehlenswert, da sie als minderwertig gelten und auch nicht sonderlich ergiebig sind.

Langsam ergibt sich ein kleines Mischpilz – Gericht, denn auf der Grasnarbe eines Waldweges wuchsen etliche Tränende Saumpilze (Lacrymaria lacrymabunda), die auch essbar sind.

Giraffenholz. Die Zeichnung soll von Holzkeulen hervorgerufen werden.

Der Fleischrote Zystiden – Rindenpilz (Peniophora incarnata).

Braunsporer der Gattung Galerina/Conocybe und ein Schwarzsporer von den Tintlingen (Coprinus).

Und noch einmal filigrane Tintlinge (Coprinus spec.).

Eine tolle Blumenwiese!

Es dürfte sich um den Kriechenden Günsel (Ajuga reptans) handeln.

Auch der Schmalblättrige- oder Frühlings – Mürbling (Psathyrella spadiceogrisea) ist ein essbarer Frühjahrspilz und kann eine Pilzsuppe bereichern.

Mürblinge sind kleinere, gebrechliche Blätterpilze mit dunklem Sporenpulver und wachsartig sich anfühlender Fleischkonsistenz. Es gibt keine giftigen unter ihnen.

Hier noch ein Vergleich zweier Pilzarten mit unterschiedlicher Sporenfärbung. Oben ein Frühlings – Ackerling mit braunem Sporenabwurf und Lamellenfarbe, unten der Frühlings – Mürbling mit fast grauschwarzem Sporenpulver.

Die großen und fleischigeren Rehbraunen Dachpilze (Pluteus atricapillus) besitzen zunächst weiße Lamellen, die sich durch das fleischrötliche Sporenpulver während der weiteren Entwicklung entsprechend verfärben. Essbar.

Ein schönes Stimmungsbild von Tränenden Saumpilzen (Lacrymaria lacrymabunda) mit ungewöhnlich, brustwarzenartig geformter Hutmitte.

Ein schon etwas verwelktes Exemplar des Breitblättrigen Rüblings (Megacollybia platphylla).

Abschlussfoto am 25. Mai 2019 im Klappenkrug.

Wann starten wir zur nächsten Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

22. Mai 2019 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Exklusiv auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Ziel waren die umfangreichen Wälder nordwestlich Dobbin MTB: 2338/3

Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) am 22. Mai 2019 im Mildenitztal.

Auch diese Mittwochsexkursion diente der Kartierung und dem Beschaffen von Ausstellungsmaterial für unsere Pilzausstellung. Ziel war das Naturschutzgebiet Mildenitz – Durchbruchstal und Klädener Plage.


Hier die Artenliste von heute, MTB: 2338/3 – MildenitztalStriegelieger Schichtpilz, Zaunblättling, Rötende Tramete, Echter Zunderschwamm, Schmetterlings – Tramete, Rotrandiger Baumschwamm, Reihige Tramete, Flacher Lackporling, Buckel – Tramete, Striegelige Tramete, Angebrannter Rauchporling, Brandkrustenpilz, Mai – Stielporling, Sklerotien – Porling, Getigerter Sägeblättling, Schwarzgebänderter Harzporling, Laubholz – Harzporling,  Rotbuchen – Rindenkugelpilz, Himbeerroter Schleimpilz, Buchen Fruchtschalen – Holzkeule, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen und Zugespitzter Kugelpilz.


Hier noch einige Fotos von heute:

Mai – Stielporling (Polyporus lepideus).

Reihige Tramete (Antrodia serialis).

Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster).

Himbeerroter Schleimpilz (Tubifera ferruginosa) mit Waldameisen.

Gerne biete ich für interessierte Pilzfreunde, die auch über den Tellerrand hinaus blicken möchten, die Teilnahme an weiteren Mittwochsexkursionen an. Siehe unter Termine!

Die Tour kann etwa 3 – 5 Stunden in Anspruch nehmen.

Kostenpunkt: 20.00 € pro Person. Kostenfrei für Vereinsmitglieder!

  • Anmeldungen unter E-Mail: steinpilz.wismar@t-online.de  Tel.: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219

21. Mai 2019 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Großpilze der Hansestadt Wismar

Treff war am Dienstag, dem 21. Mai 2019, um 18.00 Uhr im Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21.

Im Jahre 1995 erschien die Broschüre „Großpilze der Hansestadt Wismar“, herausgegeben vom damaligen Umweltamt. In ihr wurden alle Großpilze verzeichnet, die Prof. Dr. Jürgen Schwik, Benno Westphal und Reinhold Krakow bis Mai 1995 innerhalb der damaligen Stadtgrenzen nachweisen konnten. Inzwischen sind natürlich weitere Funde getätigt worden. Wir haben heute eine Auswahl von 90 Arten in Wort und Bild vorgestellt. Die Broschüre ist übrigens im mykologischen Info – Zentrum Steinpilz – Wismar erhältlich. Vielen Dank auch an unsere PIlzfreunde Silke und Alfred für den Sekt zum anstoßen auf ihren Geburtstag!

Die Veranstaltung endete gegen 20.00 Uhr.

19. Mai 2019 – Mit dem Stadtführer unterwegs

Exklusive Stadtführung

Für die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V.

Die Kirche der Seefahrer St. Nikolai und die frische Grube, ein mittelalterlicher Flusslauf durch die historische Altstadt der Hansestadt Wismar, Anfang Januar 2019, während eines schweren Sturmhochwassers.

Treff war am Sonntag, dem 19. Mai 2019, um 10.00 Uhr an der Wasserkunst auf dem Wismarer Marktplatz.

Auf unserer letzten Weihnachtsfeier wurde von einigen Pilzfreunden angeregt, vielleicht nicht nur durch unsere Wälder zu wandern, sondern auch mal einen geführten Stadtrundgang durch Wismar zu unternehmen. Grund war die Anwesenheit von Hinrich Siedenschnur, einer der versiertesten Stadtführer Wismars und darüber hinaus. Hinrich ist selbst Mitglied der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V.

Heute wurde es also konkret. Wir trafen uns an der Wasserkunst und übergaben das Wort an Hinrich. Angesteuert wurden u. a. folgende Sehenswürdigkeiten: Rathaus, St. Georgenkirche, Marienkirchturm mit Filmvorführung „Bruno Backstein“, Heiligen Geist Kirche und Zeughaus.

Die Wasserkunst, das wichtigste Wahrzeichen der Hansestadt Wismar, auf einem der größten Marktplätze Norddeutschlands (1 ha) war der Treffpunkt. Foto: Ulrich Klein.

Ulrich hielt auch diesen denkwürdigen Moment im Bild fest.

Das Hotel und Restaurant Reuterhaus befindet sich genau der Wasserkunst gegenüber. Es trägt den Namen des mecklenburgischen Heimatdichters Fritz Reuter. Zu Lebzeiten nutzte dieses Gebäude sein Verleger Hinstorf.

In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die Traditionsgaststätte Alter Schwede.

Eingangsportal.

Der Kopf des alten Schweden, der Schwedenkopf, ist nicht nur über dem Eingangsportal der Gaststätte zu finden. Man kann ihm an verschiedenen Stellen in der historischen Altstadt oder am alten Hafen begegnen.

Die östliche Häuserzeile des Marktplatzes.

Unterhalb des Hotel Stadt Hamburg, in der selben Häuserzeile, befindet sich die Tittentasterstraße.

Allerdings hält der Name nicht, was er verspricht. Da sollte Mann sich lieber in den Abend- und Nachtstunden in Richtung Spiegelberg begeben. An dieser Stelle gibt es nur Blumen, aber die können vielleicht auch so mancher Weiblichkeit schmeicheln und dann…

Die Nordflanke des Marktplatzes nimmt das imposante Rathaus ein.

Im Süden befinden sich weitere hanseatische Bürgerhäuser und Geldinstitute wie die Sparkasse Mecklenburg – Nordwest.

Auch die derzeitige Dauerbaustelle des Marktplatzes. Hier wurde Ende April 2018 Feuer gelegt und zwei Gebäude brannten vollständig aus. Die Außenmauern werden seit dem aufwendig gesichert. Warum wird die Rest – Ruine nicht abgerissen und etwas neues hingestellt, was sich gut in den Gebäudekomplex des historischen Marktplatzes einfügt? Lieber wird viel Geld aufgebracht um die Überreste zu erhalten, aus denkmalschutzgründen und um dem Weltkulturerbe gerecht zu werden.

Hinrich erläutert uns an dieser Miniatur – Nachbildung des Welterbe – Altstadtkerns die Hansestadt. Das Modell ist auch mit Blindenschrift ausgestattet, so dass man sich die Altstadt und deren Sehenswürdigkeiten auch mit der Hand ertasten kann.

Blick von Hinter dem Rathaus zur Altwismar Straße. Das graue Gebäude linker Hand ist der Weinberg, eine traditionsreiche Gaststätte, die vor wenigen Jahren aufwendig saniert wurde.

Auf dem Rudolf – Karstadt Platz. Im Hintergrund ist die Heiligengeist Kirche zu sehen.

Das Stammhaus der Karstadt AG. Hier begann die Erfolgsgeschichte des deutschlandweit agierenden Unternehmens.

Die Rats – Apotheke. Als Jugendlicher verkaufte ich vor diesem Gebäude zusammen mit einem Klassenkameraden viele Kilo Frostschnecklinge, an denen wir den ganzen Sonntag zuvor gesammelt hatten. Unser Stammplatz vor der Pilzberatungsstelle war leider von anderen Pilzverkäufern belegt.

Hier war die Pilzberatungsstelle bis zum 31. Oktober 1994 untergebracht. Genau gegenüber des Karstadt – Stammhauses.  Das linke Schaufenster nutzte ich für ständige Frischpilzausstellungen. Nun hat der traditionelle Wismarer Optiker Frank hier eine seiner Filialen.

Es geht in Richtung gotisches Viertel.

Der Marienkirchturm an diesem sonnigen Mai – Sonntag. Gut sind noch die Züge des ehemaligen Kirchenschiffes zu erkennen. Das Gotteshaus hatte im 2. Weltkrieg noch eine Luftmine abbekommen und wurde schwer beschädigt. Die Ruine wurde zu DDR – Zeiten gesprengt und beräumt. Foto: Ulrich Klein.

Hinrich erläutert uns wissenswertes zu St. Marien. Diese Backsteine stellen den Umriss des vormaligen Kirchengebäudes dar.

Aber zu DDR – Zeiten wurde nicht nur beseitigt, sondern auch renoviert, so die Kirchturm – Uhr im Jahre 1981.

Und auch das Archidiakonat.

Daran beteiligt war auch unser Dienst – Ältester Pilzfreund Hans – Jürgen Willsch.

Im Innenbereich des ehemaligen Kirchenschiffes erinnert diese Büste an den Mathematiker Gottlob Frege, der in Wismar zu hause war.

Es gibt natürlich auch noch hässliche Gebäude, die dringend saniert oder abgerissen gehören. In dem Gebäude mit dem Schornstein soll die Wäscherei der sowjetischen Besatzungstruppen zu DDR – Zeiten untergebracht gewesen sein.

Der Fürstenhof und der Turm von St. Marien. Im Fürstenhof ist heute das Gericht untergebracht.

Sehenswert auch das Deckengewölbe im Torweg des Fürstenhofes.

Rechts die Vorderfront des Fürstenhofes und noch einmal der Marien – Kirchturm, ein weithin sichtbares Wahrzeichen Wismars und besonders in früheren Jahrhunderten ein Seezeichen für die Schifffahrt.

Der Eingang zur nächsten Backstein – Kathedrale von St. Georgen. Einer der größten Kirchen Europas, aber ohne einen weithin sichtbaren Turm, aber mit einer tollen Aussichtsplattform.

Auch diese Kirche wurde im 2. Weltkrieg von Bomben schwer getroffen. In einer Orkannacht im Jahre 1990 stürzte eines ihrer Giebel auf nahe liegende Wohngebäude in der Turmstraße und zerstörte diese völlig. Danach begann, durch viele Spenden ermöglicht, ein Wiederaufbau der Georgen Kirche.

Am Ende des Krieges standen im Prinzip nur noch die Grundmauern. Zur Gefahrenabwehr wurden zu DDR – Zeiten einzelne Bereich gesprengt und mit den Backsteinen wurde eine kleinere Kirche neben der ehemaligen Marienkirche errichtet – die neue Kirche. Das hier nun wieder überdachende Kirchengewölbe wurde erst nach der Wende wieder aufgezogen. Eine große Leistung, dank vieler Spenden. Reguläre Gottesdienste finden hier allerdings nicht mehr statt. Es ist ein Ort für kulturelle Veranstaltungen, eine Kultur –  Kirche.

Wir gelangen an die Heiligengeist – Kirche. Das einzige Gotteshaus in Wismar, das an einer Hauptstraße gelegen ist. Heilig Abend waren Irena, Jonas und ich hier zur Christvesper. Hier findet also regulärer Kirchenbetrieb statt. Alle gezeigten Kirchen sind protestantisch, wurden allerdings bereits vor der Reformation erbaut.

Ab und an wurde ich von Touristen gefragt, wo denn das Polizeirevier von Soko – Wismar sei und ich musste passen, da ich diese Serie bisher so gut wie nie geschaut habe. Jetzt wurde ich schlauer, es befindet sich genau hier, zumindest der Eingangsbereich, welcher auf den Innenhof der Heiligengeist – Kirche führt.

Weiter geht es durch die Klaus – Jesup Straße, die vor kurzem noch eine grüne Alleenstraße mit Bäumen, Büschen und Sitzecken war. Sie soll nun umgestaltet werden und bei der Gelegenheit wurden alte Bunkeranlagen entfernt. Berge von Bauschutt bieten hier nun ein sicher ebenfalls historisches Fotomotiv.

Wir streben dem Zeughaus entgegen.

Das Zeughaus im Panorama – Blick und von der Hof – Ansicht.

Es geht in Richtung Hafen.

Die Frische Grube von hier aus gesehen in Richtung Innenstadt.

Das letzte Stück nennt sich Runde Grube und mündet nach dem Durchfluss dieses originellen Fachwerkhauses in den Hafen.

Auf der Brücke am Ziegenmarkt.

Das Hotel New Orleans.

Das alte Brauhaus am Lohberg. Hier wird noch Bier gebraut wie zu Zeiten der Hanse. Wismar besaß im Mittelalter sehr viele Brauereien und das Gebräu wurde zum Teil weithin verschifft.

Gleich gegenüber an der Hafenkannte kann man sich direkt vom Kutter mit frischem oder geräuchertem Ostsee – Fisch eindecken. Natürlich auch mit Backfisch. Unter anderem bei Backfisch – Maik (Seemann). Ich möchte hier für ihn ein wenig Werbung machen, denn wir kennen uns schon aus Kindertagen. Die Familie Seemann ist eine alteingesessene Fischerfamilie und sie heißen nicht nur so, sondern sie fahren/fuhren auch alle zur See, zumindest in ihrer Eigenschaft als Küstenfischer.

Das Wassertor am alten Hafen. Es ist das einzige, noch erhaltene Stadttor der Hansestadt Wismar.

Das Wassertor vom Spiegelberg aus.

Wer kennt nicht diese Figur aus dem wohl ersten Vampir – Klassiker der Filmgeschichte. Vom Wismarer Hafen aus hielt sozusagen erstmals die Fantasie-, Grusel- und Märchenfigur Dracula Einzug in die Kinowelt.

In unmittelbarer Nähe zum Hafen befindet sich die Scheuerstraße. Hier habe ich meine Kindheit verbracht und zu meiner Zeit war in unserer Straße auch richtig was los, und das nicht nur am Samstag Abend, wie Peter Maffay einstmals sang.

Nochmals die Frische Grube von der Schweinsbrücke aus in Höhe des Schabbel – Hauses (links) fotografiert, mit Blickrichtung Hafen.

Von der Schweinsbrücke aus noch einmal ein Blick auf St. Nikolai.

Einige Schritte weiter in Richtung ABC Straße noch einmal ein Blick auf die Kirche und links ist der Eingangsbereich des Schabbel – Hauses zu sehen. In ihm befindet sich das Stadtgeschichtliche Museum.

Einige Schritte weiter in Richtung Marktplatz beginnt die ABC Straße und der wichtigste Anlaufpunkt in unserer Stadt und darüber hinaus, wenn es um` s Thema Pilze geht. Wir sehen das Gebäude, in dem der Steinpilz – Wismar sein Domizil seit dem Jahre 2004 aufgeschlagen hat. Es wurde zu DDR – Zeiten errichtet und wie man sieht, hat man damals sehr wohl darauf geachtet, das sich der Neubau harmonisch in die historische Altstadt einfügt.

Und zum Schluss nochmals ein Gruppenbild mit allen Beteiligten vor der Wasserkunst.

Wir bedanken uns nochmals sehr herzlich bei Stadtführer Hinrich Siedenschnur (im Foto mittig zu sehen) für diesen tollen Vormittag.

Die Führung war für Mitglieder der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. kostenlos!

11. Mai 2019 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünen Knollenblätterpilzes

Durch die Wälder um Levetzow/Kahlenberg

Am idyllisch gelegenen Schmiedeteich starteten wir zu unserer heutigen Lehrwanderung.

Mitte Mai befinden wir uns im Vollfrühling. Die klassischen Frühlingspilze haben in der Regel schon ihren Zenit überschritten oder befinden sich gerade noch auf ihrem Höhepunkt. Maipilze sollten nun überall an ihren angestammten Plätzen vertreten sein, sofern es nicht so trocken wie in diesem Frühling ist. An Bäumen leuchten mitunter weithin Schwefelporlinge, aber in diesem Jahr bisher kaum! An alten Stubben und Bäumen  sprießen oft sehr große, braunschuppige Tellerpilze = Schuppige Porlinge. Gut zu erkennen an ihrem Geruch nach frischen Gurken. Auch sie waren heute leider nicht vertreten. Alle genannten Arten sind in der Küche verwendbar und oft auch sehr ergiebig. Das Wetter war zum Wandern sehr angenehm. Sonnig, wenig Wind und angenehme Temperaturen. Trotz einiger Regenfälle in den zurück liegenden Tagen, wirkte der Wald über weite Strecken eher trocken. Nur an natürlich feuchteren Stellen machte es Sinn, etwas ausgiebiger die Blicke auf dem Waldboden schweifen zu lassen. Abseits der Wege war zeitweise pfadfinderisches Gespür gefragt und auch praktische Fähigkeiten zum Brückenbau über Wasser führende Gräben waren von Vorteil. Hier eine kleine Bilderschau von unserer Tour:

Wir starten!

Jetzt immerhin noch auf ausgeschilderten Pfaden.

Der Pflaumen – Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus) an Prunus spinosa.

Sie soll die häufigste Art aller Porlinge sein, die Schmetterlings – Tramete (Trametes versicolor).

Wie ein Hauptgewinn im Lotto, so habe ich es einmal in einem Buch über Heil- bzw. Vitalpilze gelesen, soll der Fund eines Glänzenden Lackporlings (Ganoderma lucidum) sein.

Und heute landeten wir gleich zweimal einen Volltreffer. Besser bekannt ist der „Pilz der Unsterblichkeit“ unter der Bezeichnung Reishi.

Gleich daneben noch ein vorjähriger Fruchtkörper des Kiefern – Braunporlings (Phaeolus schweintzii). Hier allerdings nicht auf Kiefern, sondern auf Fichtenwurzeln.

Auf Holzabfällen am Wegesrand wuchsen zwei stattliche und frische Rehbraune Dachpilze (Pluteus atricapillus). Da die Freiblättler essbar sind, landeten sie als erste Speisepilze im Korb der glücklichen Finderin.

Gerüche spielen beim bestimmen und kennenlernen vieler Pilzarten eine wichtige Rolle. Dieser Dachpilz riecht etwas rettichartig.

Vom Fichten – Hochwald weiter auf diesem Waldweg, der durch eine Fichtenschonung führte.

Für Fichten – Steinpilze leider noch etwas zu früh!

Dafür gab es aber schon den Ampferblatt – Rostpilz (Ramularia rubella).

Wir kamen in einen etwas feuchteren Laubwaldbereich mit Weißdorn – Sträuchern. Nach kurzer, gezielter Suche wurden wir fündig. Schild – Rötlinge (Entoloma clypeatum) zählen zu den schmackhaftesten Pilzarten und sind im Mai und Juni bei gezielter Nachsuche unter Rosengehölzen oft schnell entdeckt.

Ich wurde zum nächsten Fundort gerufen.

Graue Falten – Tintlinge (Coprinus atramentarius) schieben sich im Büschel aus dem gehaltvollen Waldboden. Nur jung und mit der Absicht die nächsten drei Tage abstinent zu leben, empfehlenswert. Er wird auch Anti – Alkoholiker Pilz genannt.

Eine kleine Mischpilz – Pfanne ist bereits gesichert!

Und dazu noch diese herrlichen Maipilze (Calocybe gambosa).

Noch schnell ein Foto von diesem tollen Fund.

Echte Pfadfinder kann nichts aufhalten! Wassergräben mussten wir heute mehrfach überqueren und dass ohne nasse Füße!

Immer an Eichenholz, der unverkennbare Eichen – Wirrling (Daedalea quercina).

Diese alten Eichen brauchen ihn aber nicht zu fürchten. Er lebt von totem Holz und ist deshalb nur an Stubben zu finden.

Der Grünblättrige Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare) ist giftig und schmeckt dazu noch gallebitter.

Noch ein kleines Stückchen über den Acker und wir haben den letzten Pfad zu den Autos erreicht.

Auf unserem Gruppenfoto fehlen neben meiner Wenigkeit noch zwei weitere Pilzfreunde, die schon unterwegs nach hause waren.

Wann startet die nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!

10. Mai 2019 – Kleiner Imbisstag mit Ausstellung

Wir bucken Waffeln

Pilzausstellung und kleiner Imbiss


Freitag, der 10. Mai 2019. Vor dem mykologischen Informationszentrum Steinpilz – Wismar, in der ABC Straße 21.

Die Ausstellung war für 1.00 € zu besichtigen und vor dem Info – Zentrum wurden von Vereinsfreundin Monika frische Waffeln gebacken. Dazu gab es natürlich auch Kaffee und Tee. Leider spielte das Wetter nicht mit. Es schauerte teils kräftig und kühlte deutlich ab. Da hatte kaum jemand Lust, an unserem vorbereiteten Kaffeetisch neben dem Imbissstand Platz zu nehmen. Es blieben eine ganze Menge unserer leckeren Butter – Waffeln übrig. Aber morgen steht eine Pilzwanderung an, dazu wird es dann  einen kleinen Imbiss geben.

Als gelernter Konditor rührte ich einen ganz besonders leckeren Butterteig an. Erste Zutaten sind im Topf.

Unser Mini – Imbissstand von heute. Es schauerte leider immer wieder. Zum Glück hatte Monika zuvor noch einen Schirm gekauft! 10. Mai 2019.

Wann gibt es wieder einen Imbisstag? – Siehe unter Termine!.

08. Mai 2019 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Es ging in das Messtischblatt Dobbertin – 2338/1

Bereich Flüsschen Bresenitz und Garder See

Das umfangreiche Waldgebiet ist gut über die B 192 zu erreichen und liegt zwischen Sternberg und Goldberg. Laub – und Nadelbestände finden wir hier vor. Integriert ist das Naturschutzgebiet Kläden. Steil fallen die Hangterrassen zu dem angrenzenden Holzsee und dem Woseriner See hin ab. Das Gebiet wurde von uns natürlich schon öfters aufgesucht und wir konnten hier durchaus tolle Funde tätigen. So zählt das Revier zu den wenigen mecklenburgischen Standorten des Schweinsohrs. Heute bin ich zunächst von der genannten Bundesstraße aus dem Flüsschen Bresenitz gefolgt und anschließend fuhr ich noch zum Gardersee am Königsberg. Überall war es sehr trocken, so dass kaum Frischpilze zu finden waren.

Hier die kleine Artenliste von MTB: 2338/1: Schmetterlings – Tramete, Rotrandiger Baumschwamm, Echter Zunderschwamm, Zugespitzter Kugelpilz, Schuppiger Stielporling, Brandkrustenpilz, Flacher Lackporling, Grünblättriger Schwefelkopf, Samtiger Schichtpilz, Angebrannter Rauchporling, Eichenwirrling, Runzliger Schichtpilz, Striegeliger Schichtpilz, Spaltblättling und Eichen – Spaltlippe.

Schuppiger Stielporling (Polyporus squamosus) heute am Standort fotografiert.

  • Wer Lust zu einer exklusiven Führung mit dem Fachmann bekommen hat, sollte sich bis jeweils Montags angemeldet haben.
  • E- Mail: steinpilz.wismar@t-online.de / Tel.: 03841/228917/ Handy: 0173/6977219

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

03. – 05. Mai 2019 – Pilzseminar in Mecklenburg

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Frühlingsseminar vom 03. – 05. Mai 2019

In der internationalen Freizeit- und Bildungsstätte „lütt pütt“ bei Parchim

Ein prächtiger Schwefelporling (Laetiporus sulphureus), von Christian Ehmke fotografiert, sollte uns auf das diesjährige Frühlingseminar in Mecklenburg einstimmen.

Wir luden also wieder zu unserem traditionellen Pilzwochenende ein. Wie immer ging es über drei Tage.  Gerne hätten wir natürlich wieder die Gastfreundschaft von Irena in Keez in Anspruch genommen, aber durch große Unsicherheiten bezüglich ihrer Arbeitsstelle mit 24 Stunden und Wochenenddiensten,  mussten wir leider in ein anderes Objekt wechseln, wo uns die liebevolle und umfassende Bewirtung von Irena natürlich fehlte! Lange haben wir gesucht, um eine geeignete und preiswerte Lösung zu finden. Schließlich ist es uns gelungen.

Unser Frühlingsseminar fand in diesem Jahr in der Internationalen Freizeit- und Bildungsstätte „lütt pütt“ bei Parchim statt. Das Objekt liegt außerhalb der Kreisstadt, mitten in einem umfangreichen Waldgebiet namens „Pfifferlingstannen“. Überhaupt besticht die typisch mecklenburgische Seen- und Waldlandschaft jeden Pilz- und Naturfreund und dazu noch mitten im Herzen von Mecklenburg gelegen.

Die Teilnahmegebühr musste ich daher leider auch etwas anheben, da auf mich zusätzliche Kosten zukommen, beispielsweise für die Nutzung des Seminar- und Arbeitsraumes.

Tatort unseres diesjährigen Frühlingsseminars.

Freitag, 03. Mai – Anreise ab 12.00 Uhr. Gegen 14.00 Uhr Beginn des Theorieteiles durch unseren Referenten Ulrich Klein. Dieses mal neben der allgemeinen Einführung in die Pilzkunde auch ein spezieller Teil, der sich mit der möglichen Bandbreite von Pilzarten beschäftigte, die zu dieser Jahreszeit auftauchen können. Im Anschluss Abendbrot und gemütliches Beisammensein mit Festlegung der morgigen Exkursionsgebiete.

Wie immer hatte ich zur Begrüßung eine kleine Ausstellung aufgebaut.

Der Maipilz gehört zu den wichtigsten Frühlingspilzen. In gemütlicher Runde wurde er verkostet, denn ich hatte noch weitere von ihnen mitgebracht.

Die Speisemorcheln habe ich am 1. Mai am Schweriner See gefunden.

Die beiden Spitzmorcheln konnte ich unserem Pilzfreund Peter Kofahl abspenstig machen. Sie wuchsen auf Rindenmulch im Wismarer Stadtgebiet.

Diese Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus) ohne Glimmer brachte uns Pilzfreund Jürgen Horn aus dem Brandenburgischen mit.

Diesen bemerkenswerten Fund haben wir ebenfalls Jürgen Horn zu verdanken. Es handelt sich um eine anscheinend sehr seltene und von Erhard Ludwig neu beschriebene Varietät des Behangenen Düngerlings (Panaeolus papilionaceus var. capitatocystis). Wir haben ihn zwar nicht mikroskopiert, aber die von E. Ludwig im Pilzkompendium gemalten Fruchtkörper dieser seltenen Form stimmen eindeutig mit den hier gezeigten Exemplaren überein. In Deutschland sind derzeit nur fünf Nachweise bekannt, einer davon in Vorpommern.

Auch diese Halbkugeligen Träuschlinge (Stropharia semiglobata) brachte uns Jürgen mit. Dieser Träuschling wächst oft sehr gesellig auf Dung vieler Wild- und Nutztiere oder auf stark gedüngten Böden. Er teilt seinen Standort also gern mit Düngerlingen.

Gleich zu Beginn drückte mir Pilzfreundin Dolly von der Leipziger Pilzgruppe einen trockenen Laubholz – Ast in die Hand. Auf ihm wuchsen resupinate Fruchtkörper der Großporigen Datronie (Datronia mollis).

Ulrich Klein drückt den Knopf zum Startschuss seiner PowerPoint – Präsentation zur allgemeinen Einführung in die Großpilzkunde.

Dieses kleine Pilzbestimmungsbüchlein stammt aus tiefster DDR – Zeit. Damit habe nicht nur ich die ersten Schritte zur Einführung in die Pilzkunde getätigt.

Dankbare Zuhörer im Seminarraum von lüttpütt.

Frische Luft schnappen in der Vortragspause. Foto: Ulrich Klein.

Am Ende seiner Ausführungen überreichte ich Ulrich als Dankeschön diesen freundlichen Glückspilz, der sicher in Zukunft vor der Eingangstür seines Hauses jeden wohlwollenden Gast willkommen heißen dürfte.

Nach dem Abendbrot übernahm ich den zweiten Teil des Theorie – Tages und stellte die mögliche Bandbreite an Pilzarten in Wort und Bild vor, denen wir im Frühling in Wald und Flur begegnen können. Foto: Ulrich Klein.

Zum abendlichen Beisammensein und zum Schlafen waren wir im Jugendgästehaus untergebracht. Pilzfreunde bleiben ohnehin immer jung!

Sonnabend, der 04. Mai – Exkursionstag. Nach dem Frühstück starteten wir zu unserer 1. Exkursion. Ziel war der südliche Bereich des Landschaftsschutzgebietes Wockertal. Ein abwechlungsreicher Landschaftstyp von großer Seltenheit.

Bevor es in den Wald ging, noch schnell diese Tafel studiert, die auf in freier Wildbahn vorkommende Waldbewohner hinweist. Foto. Beatrice Petzka.

Letzte Abstimmung mit Ulrich und Dolly. Suchen wir nun die zur Fahndung ausgeschriebenen Waldbewohner oder wollen wir uns doch den Pilzen zuwenden? Wir entschlossen uns zu letzterem. Foto: Beatrice Petzka.

Und wir wurden sogleich fündig. Ein Mai – Stielporling begrüßte uns und wurde von Dolly (Leipziger Pilzfreunde) sogleich abgelichtet.

Auch ich hielt den ersten Fund im Bild fest. Der Mai – Stielporling (Polyporus lepideus) löst jetzt den Winter – Stielporling ab. Typisch sind die sehr feinen Poren!

Und los geht es!

Foto: Beatrice Petzka.

Info – Tafel zur Markower Quelle.

Die Markower Quelle. Der Gehalt an wertvollen Mineralien soll aber nicht sehr hoch sein.

Ein wenig Kräuter Kunde: Hier sehen wir einen Sumpffarn.

Fundbesprechung. Auch diesen Schnappschuss hielt Beatrice Petzka für uns fest.

Jürgen aus dem Brandenburgischen hat ein Prachtstück von einem Rehbraunen Dachpilz gefunden. Auch diesen freudigen Moment haben wir Beatrice Petzka zu verdanken.

Der Rehbraune Dachpilz gehört zu den Freiblättlern.

Der gebrechliche Frühlings – Mürbling (Psathyrella spadiceogrisea) gehört zu den häufigen und essbaren Blätterpilzen des Vor- und Vollfrühlings.

Ein Prachtstück ganz anderen Kalibers veranlasste so manchen Teilnehmer dazu, sich in die Waagerechte zu begeben. Ein weiteres Foto von Beatrice und Christian Petzka, die aus Berlin angereist waren.

Es ist Ulrich Klein, der den Fund des Tages, kaum größer als ein eine Stecknadel, im Bild festhalten möchte. Ihn fotografierte Beatrice im richtigen Moment.

Ein wahres Großereignis, umlagert von einer Gruppe Paparazzi!

Wir lieben eben Pilze und das in allen Lebenslagen!

Ganz zum Schluss durfte auch ich mich für einige Fotos erden, während Ulrich mich dabei in` s Visier nahm.

Ist dieser kleine, farbenprächtige Schönling nicht den Einsatz wert? Zwar keine Seltenheit, aber eine Augenweide! Der Orangerote Helmling (Mycena acicula). Foto: Reinhold Krakow.

Und noch einmal im liegen.

An der Markower Mühle.

Wesentlich kompakter und sogar von Speisewert sind diese Schmutzigen Rötel – Ritterlinge (Lepista sordida), die Pilzfreund Oliver Justus aus Berlin ausfindig machen konnte.

An trockenen, sonnigen Standorten können wir gelegentlich dem Nördlichen Zinnoberschwamm (Pycnoporus cinnabarinus) begegnen.

Durch diesen Eisenbahn – Tunnel muss er kommen!

Beatrice Petzka hatte natürlich auch einen Blick für schöne Landschaftsmotive.

So auch für die Wocker, die hier im Sonnenlicht glänzt!

Mitten in der Grasnarbe eines Waldweges erfreute uns diese Hochgerippte Becherlorchel (Helvella acetabulum).

Ein weiteres Fotomotiv nicht nur für Chris Engelhardt, nur wenige Meter weiter.

Es ist der dekorative Goldmistpilz (Bolbitius vitellinus) mit „Tausendfüßler“.

Ein Düngerling (Panaeolus spec.).

Und auch für Gesundheitstee – Liebhaber war etwas dabei. Ein prächtiger Chaga oder besser Schiefer Schillerporling (Inonotus obliquus).

Da staunt Pilzfreundin Anke nicht schlecht. Ein ungewöhnlich lichtes, weitläufiges Kiefern – Areal, wie man es wirklich nicht alle Tage zu Gesicht bekommt. Es dient der Samengewinnung.

Und das Areal hat auch einen Namen.

Und hier noch eine Panorama – Aufnahme.

Die erste Runde ist bald geschafft.

Aus alten, im Waldboden liegenden Kiefern – Zapfen wächst der Bittere Zapfenrübling (Strobilurus tenacellus) heraus.

Am Wegesrand noch einige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare). Giftig!

Herrliche Himmel/Wolken – Wasserspiegelung von Beatrice Petzka fotografiert.

Neben vielen anderen Wasservögeln drehte hier auch der eine oder andere Schwan seine Runden.

Gegen 13.00 Uhr gab es Mittag und ab 14.00 Uhr brachen wir zur 2. Runde durch das nördliche Wockertal auf.

Dieser Maikäfer erfreute uns zur Mittagszeit auf dem Gelände von Lüttpütt. In früheren Zeiten, als diese Tiere noch eine wahre Landplage waren, wurden sie bekämpft. Eine Form der Vernichtung habe ich der Homepage des NABU entnommen: “ Man nehme die Maikäfer, reiße ihnen die Flügeldecken und Beine aus, röste sie in heißer Butter knusprig, koche sie dann mit Hühnerbrühe ab, tue etwas geschnittene Kalbsleber hinein und serviere das Ganze mit Schnittlauch und gerösteten Semmelschnitten. Die Tiere können aber auch gleich roh gegessen werden oder sind/waren in einigen Konditoreien eingezuckert erhältlich. Leider hatten wir gerade zu Mittag gespeist!

Wir starten zur 2. Runde und folgen zunächst dem Eisvogel – Pfad. Foto: Beatrice Petzka.

Auch diese Fachsimpelei zwischen Dolly aus Leipzig und Chris aus Lübeck hielt Beatrice im Bild fest.

Dolores und eine gemolkene Kiefer. Zu DDR – Zeiten wurde so von vielen Kiefern Harz gewonnen.

Immer wieder wechselt der Wald – Typ. Hier ist es Fichten – Hochwald. In der Nähe soll es auch den ältesten und höchsten Douglasien – Bestand Mitteleuropas geben. Wir haben ihn leider nicht tangiert.

Ein wirklich nettes Stillleben.

Links das Wasser, rechts der Buchenwald. Wie schon geschrieben, sehr abwechslungsreich!

Chris bei der Kräuter – Bestimmung!

Einfach schön hier!

Und weiter geht es.

In der klaren Polarluft türmen sich mitunter mächtige Quellwolken auf, die sich hier und da zu Graupel – Gewittern auswachsen können. Bei uns blieb es aber trocken.

Endlich ein Rastplatz. Foto: Ulrich Klein.

Im Gänsemarsch an der Wocker entlang. Foto: Beatrice Petzka.

Nach dem Abendbrot und vor dem gemütlichen Beisammensein fanden wir uns nochmals im Seminarraum ein.

Christopher Engelhardt führte uns während seines Beamer – Vortrages in die Welt der Phytoparasiten ein. Bitte nicht missverstehen, es ging wirklich um Kleinpilze und nicht wie auf der Leinwand zu sehen, um Großpilze.

Alle lauschen seinen interessanten Ausführungen.

Für seine Mühen überreichte ich auch ihm anschließend einen Willkommens – Pilz, der sicher ein würdigen Plätzchen bei Andrea und Chris finden wird.

Kurz schauten am Abend auch Irena und Jonas vorbei und brachten uns ganz frische Spitzmorcheln (Morchella conica) aus dem Stadtgebiet von Warin mit. Vielleicht hätten wir nicht durch die Wälder, sondern durch Städte streifen sollen, denn Morcheln suchten wir heute vergebens!

Bei einem Gläschen Wein und Pils ließen wir den Tag ausklingen. In der Runde wurden außerdem von mir gesammelte und von Dolores Seiffert zubereitete Maipilze verkostet.

Auch im Speiseraum blieben wir von Pilzmotiven nicht verschont, so wie dieses Wandbild eines uns unbekannten Künstlers. Foto: Beatrice Petzka.

Sonntag, 05. Mai – Nach dem Frühstück brachen wir zu unserer Abschlussexkursion an den Schweriner See, zwischen Raben – Steinfeld und Görslow, auf.

Auf geht´s zur letzten Runde.

Der Schweriner Innensee am Mittag des 05. Mai 2019.

Ein wunderschönes Fleckchen Natur! Foto: Ulrich Klein.

Urwüchsig verwurzelt klammern sich die alten Baumriesen an den steilen Hangterrassen zum Schweriner Sees hinunter fest. Foto: Beatrice Petzka.

Sonne und Schatten bei wunderschönem Mai – Wetter, aber etwas unterkühlt. Foto: Beatrice Petzka.

Blühende Sternmiere mit Sternmieren – Sackmotte (Metriotes lutarea).

Dolly aus Leipzig und Chris aus Lübeck bei einem Foto – Termin mit Sklerotien – Porlingen.

Sklerotien – Porlinge (Polyporus tuberaster) ähneln sehr den Schuppigen Porlingen. Sie sind in der Regel aber kleinwüchsiger und ihnen fehlt der Gurkengeruch. Rechts zwei der Sonne und Wind ausgesetzte Exemplare mit Lederhaut, links zartere, frisch gewachsene Pilze. Ein Beispiel dafür, wie Witterungseinflüsse Farbe oder Struktur von Hutoberflächen verändern können.

Glasklares Wasser des Schweriner Sees.

Kleine Verschnaufpause nach halsbrecherischer Hangbesteigung. Schließlich sind wir keine Alpinisten! Dafür ein toller Blick auf den See hinunter, der fotografisch festgehalten werden musste. Foto: Beatrice Petzka.

Anke und Ulrich in bester Laune, so wie auch das Wetter am heutigen Sonntag.

Immer wieder märchenhafte Foto – Motive. Man könnte glauben, ein einäugiges, Schweriner – Seeungeheuer vor sich zu haben. Foto: Beatrice Petzka.

Diesen Verwandten unserer Lorcheln und Morcheln hat Christopher Engelhardt für uns fotografiert und bestimmt. Es handelt sich um den Rotbuchen – Rindenkugelpilz (Biscogniauxia nummularia).

Während Chris gerade obige Schlauchpilze fotografiert, sieht man auf diesem Foto von Dolores Seiffert meine Wenigkeit im Gespräch mit weiteren Pilzfreunden.

Und alle mir nach! Foto: Beatrice Petzka.

Einen Moment verschnaufen. Ulrich Klein hielt diesen Augenblick im Bild fest.

Blick auf die Landeshauptstadt Schwerin. Foto: Beatrice Petzka.

Im Morchel und Maipilz – Revier. Stimmungsvoll in Szene gesetzt von Beatrice Petzka.

Die einzige Speisemorchel (Morchella esculenta) fanden wir allerdings kurz bevor wir das eigentliche Morchel – Areal erreichten.

Viele Löwenzahn – Blüten tragen bereits ihre Fallschirmchen, die darauf warten vom Winde verweht zu werden. Ein Zeichen dafür, das der Morchel – Zenit bereits überschritten ist.

Ein letzter Blick vom Görslower Ufer aus auf den Schweriner Innensee und auf den Fernsehturm der Landeshauptstadt Schwerin im Hintergrund.

Alle 16 Teilnehmer, einschließlich 2 Vierbeiner, unseres diesjährigen Frühlingsseminars vereint im Wockertal zu unserem Erinnerungsfoto. 04. Mai 2019.

Wer also neugierig geworden ist und auch mal zu einem Pilzwochenende nach Mecklenburg kommen möchte, sollte sich rechtzeitig im Steinpilz – Wismar anmelden. Siehe unter Termine! Am besten per E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

Nämlich bei diesem Menschen, der hier gerade von Dolly Seiffert im richtigen Moment im Bild festgehalten wurde.

Anfragen auch unter Tel.: 03841/228917 – Handy:0172/6977219

Seminargebühr: 80.00 €

Liebe Pilzfreunde, wir freuen uns auf euren Besuch!

24. April 2019 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Ziel war die Vierburg Waldung bei Bützow – MTB: 2137/4

Wir folgten teilweise dem von der Stadt Bützow und vom dortigen Pilzberater Klaus Warning vor einiger Zeit eingerichteten Pilzlehrpfad.

Treff war am Mittwoch, dem 24. April 2019, um 12.00 Uhr im Steinpilz – Wismar. Pilzfreund Robert Grieben von der Gruppe der Pilzfreunde begleitete mich heute.

Die Vierburg Waldung liegt südlich der mecklenburgischen Kleinstadt Bützow. Angrenzend befindet sich der große Peetscher See mit gleichnamigem Naturschutzgebiet. Der Ortspilzsachverständige Klaus Warning hat hier im Auftrag und gemeinsam mit der Stadt Bützow einen Pilzlehrpfad angelegt, der einige wichtige Informationen zu diesem überaus bedeutsamen Naturreich bietet.  Die überwiegend sandigen, anmoorigen und torfigen Böden sind größtenteils von Nadelforsten geprägt, aber natürlich finden sich auch zahlreiche Laubbäume und Erlenbrüche in diesem Revier. Bei meinen Mittwochsexkursionen wollen wir allen Großpilzen unsere Aufmerksamkeit schenken, die wir im Felde ansprechen können. Sie werden notiert und anschließend in meine Verbreitungskarten und schließlich auch in die gesamt Verbreitungskarten für ganz Deutschland eingelesen und auf der unten verlinkten Homepage der Deutschen Gesellschaft für Mykologie veröffentlicht. Das Wetter war sonnig und warm. Aufgrund der langen Trockenheit gab es leider nur wenige Frischpilze.

Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus) im Spiegel. Der grünliche Schimmer täuscht, es waren tatsächlich nur Rehbraune!


Hier die heutige Artenliste von MTB: 2137/4 Vierburg Waldung: Eichen – Zystiden Rindenpilz, Adlerfarn – Fleckenpilz, Schwefelporling (vorjährig), Bovistähnlicher Schleimpilz, Eichen – Spaltlippe, Schmetterlings – Tramete, Zweifarbiger Knorpelporling, Zugespizter Kugelpilz, Orangefarbiges Brennnesselbecherchen, Birken – Blättling, Vielgestaltige Kohlenbeere, Rötliche Kohlenbeere, Unförmiger Knorpelporling, Herber Zwergknäuling, Geweihförmige Holzkeule, Holunder – Rindenschichtpilz, Judasohr, Rehbraune Dachpilz, Rötende Tramete, Striegelige Tramete, Flächiges Eckenscheibchen, Winter – Stielporling, Grünblättrige Schwefelkopf, Warzige Drüsling, Echter Zunderschwamm, Ockergelbe Zonentramete, Wurzelschwamm, Buckel – Tramete, Flache Lackporling, Birken – Zungenporling, Gemeiner Violettporling, Rotrandiger Baumschwamm, Runzliger Schichtpilz, Ampferblatt – Rostpilz, Schiefer Schillerporling und Striegeliger Schichtpilz.


Rötliche Kohlenbeere (Hypoxylon fragiforme) auf Buchenrinde.

Vorjährige Rötende Trameten (Daedaleopsis confragosa).

Ockergelbe Zonentramete (Trametes ochraceum) an Birke.

Grünblättriger Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare).

Wer Lust hat bei einer Mittwochsexkursion dabei zu sein und vielleicht auch etwas neues für die wissenschaftliche Pilzkartierung zu entdecken, ist gerne eingeladen. Es geht also nicht vordergründig darum, am Abend den Kochtopf zu füllen, sondern sein Wissenstand in punkto Großpilze zu erweitern. Es wird eine Teilnahmegebühr von 20.00 € pro Person erhoben, die der Finanzierung der überregionalen Pilzberatungsstelle Steinpilz – Wismar dienen soll. Kostenfrei für Vereinsmitglieder.

Anmeldungen bis spätestens einen Tag vorher, entweder per E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de oder telefonisch unter: 03841/228917 – Handy 0173/6977219

20. April 2019 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünen Knollenblätterpilzes

Sie führte durch die Rohlstorfer Tannen

Seit vielen Jahren ist in den Rohlstorfer Tannen auch der Österreichische Kelchbecherling (Sarcoscypha austriaca) zu hause. Erstmals habe ich ihn hier am 25.04.1995 gefunden und wir konnten den Fundpunkt gerade noch in die vom städtischen Umweltamt im selben Jahr herausgegebene Broschüre „Großpilze der Hansestadt Wismar“ aufnehmen.

Die Rohlstorfer Tannen grenzen direkt an das Teritorium der Hansestadt Wismar. Wir finden hier Laub- und Nadelwälder auf wechselnden Bodenverhältnissen vor. Feuchtere Laubwaldbestände mit Erlen, Eschen und Ahorn grenzen an Kiefern, Fichten und Lärchenforste. Auch ein Buchen – Areal ist vorhanden, in dem im Sommer und Herbst gerne nach Pfifferlingen und Steinpilzen Ausschau gehalten wird. Wir durchwanderten auf unserem Rundkurs alle diese Bereiche, wobei es streckenweise wüst durch forstwirtschaftliche Maßnahmen aussah. Kein Vergleich mehr mit dem Wald meiner Jugend. Es gibt hier kaum noch attraktive Bereiche und auch das Areal obiger Kelchbecherlinge ist nahezu zerstört. Gab es hier bis vor kurzem sogar noch ergiebige Hexenringe von Maipilzen, so dürfte wohl auch dieses inzwischen der Geschichte angehören. An Frühlingspilzen konnten wir hier beispielsweise auch  Frühjahrslorcheln, April – Rötlinge,  Frühlings – Mürblinge, Schuppige Porlinge oder auch Schwefelporlinge nachweisen. Unter den Buchen sind ab Mai regelmäßig erste Flockenstielige Hexen – Röhrlinge und Sommersteinpilze vertreten. Übrigens ist die oben im Bildtext erwähnte Broschüre „Großpilze der Hansestadt Wismar“ im mykologischen Informatioszentrum „Der Steinpilz“, in der ABC Straße 21, erhältlich.

Bei zwar sehr schönem, sonnigen Wetter, aber sehr trockenen Verhältnissen, fanden sich heute auch nur drei Pilzfreunde, einschließlich meiner Person, zu dieser Frühlingswanderung ein. Es gab tatsächlich nicht einen einzigen Frischpilz, dafür aber einige Holzarten, die wir ausführlich besprechen konnten. Hier einige Bilder von heute:

Teilweise sah es nach Forst – Arbeiten wüst aus. Immerhin liegt hier nun reichlich Totholz, so dass sich in den nächsten Jahren ein großes Betätigungsfeld für zahlreiche Holzpilze auftun dürfte.

So beispielsweise auch für den Samtigen Schichtpilz (Stereum subtomentosum), der gerne am Boden liegende Laubholz – Äste in feuchteren Wäldern besiedelt.

Ein Phytoparasit auf Brombeerblättern. Möglicherweise Brombeerrost.

Das Flächige Eckenscheibchen (Diatrype stigma) entwickelt sich unter der Rinde toter Laubholzäste, hier von Birke, und sprengt deren Rinde auf. Es gehört zu den Schlauchpilzen.

Der Spaltblättling (Schizophyllum comune) besiedelt totes Laubholz, das besonders trocken und sonnig liegt.

Die Schmetterlings – Tramete (Trametes versicolor) mit ihren bunten Zonierungen gehört zu unseren häufigsten Totholzzersetzern. Pulverisiert wird dieser Porling auch als Vitalpilz zur Unterstützung von Krebs – Therapien von Naturheilkundlern empfohlen.

Der Eichenwirrling (Daedalea quercina) baut ausschließlich totes Eichenholz ab.

Der Flache Lackporling (Ganoderma lipsiense) ist da nicht so wählerisch. Er besiedelt verschiedene Hölzer.

Genauso wie die oberseits dicht filzige Striegelige Tramete (Trametes hirsuta).

Überaus häufig an Laubholz findet sich der Brandfladen oder Brandkrustenpilz (Hypoxylon deustum). Wieder ein Schlauchpilz und damit verwandt mit den beliebten Morcheln.

Ein frischer Fruchtkörper des Brandkrustenpilzes (Hypoxylon deustum).

Runzliger Schichtpilz (Stereum rugosum) auf altem Haselholz.

Erinnerungsfoto im grellen Sonnenlicht am Ende unserer Pilzwanderung am Karsamstag 2019.

Wann startet die nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!

17. April 2019 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Exklusiv auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Zielgebiet war MTB: Bützow – 2137/3 – Rühner Holz

Das Rühner Holz in der warmen Frühlingssonne am 17. April 2019.

Mittwoch ist in der Regel mein Exkursionstag. Seit vielen Jahren, seit dem es gilt, ständige Frischpilz – Ausstellungen am Leben zu erhalten, geht es jeweils am Wochenende und Mitte der Woche in Wald und Flur, um Ausstellungsmaterial zu besorgen. Um zu vermeiden, immer wieder die selben Wälder und Plätze aufzusuchen, habe ich mich vor drei Jahren entschlossen, meine Mittwochsziele nach Topographischen Karten auszurichten, nach denen wir ohnehin schon viele Jahre unsere Großpilz – Kartierungen durchführen. Ein Messtischblatt im Maßstab 1 : 25 000 wird nochmals geviertelt, so dass jeweils vier Quadranten anfallen. So werden gleich zwei Ziele erreicht. Zum einen frische Pilze für die Ausstellung und zum anderen  auch neue Fundpunkte in unseren Verbreitungskarten. Wobei es inzwischen nicht so einfach ist, wirklich viel neues zu entdecken, da wir seit Beginn der 1990er Jahre schon sehr viele Daten zusammengetragen haben. Aber die Pilzflora ist ständigen Veränderungen unterlegen, so dass immer wieder neues auftaucht und man ist schließlich nicht jeden Tag vor Ort, also im jeweiligen Wald unterwegs gewesen.

Heute begleitete mich dazu der Universal – Naturkundler Christopher Engelhardt aus Lübeck. Chris ist nicht nur Mitglied des Pilzvereins Heinrich Sternberg Rehna e.V., sondern auch der Gruppe der Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. Ist man mit ihm unterwegs, kann man viel wissenswertes aus der heimischen Flora und Fauna erfahren. So haben wir uns heute vorzüglich ergänzt und konnten im trocknen Frühlingswald doch einige Arten mehr finden, als ich es alleine hätte vermocht, da ich mich beispielsweise kaum um Phytoparasiten kümmere, weil mir die Erfahrung und Artenkenntnis auf diesem Gebiet fehlt.

Gleich zu Beginn unserer kleinen „Inventur der Natur“ in punkto Pilze und manches mehr, begrüßten uns diese schönen Grauen Faltentintlinge (Coprinus atramentarius). Es sollten die einzigen, wirklich ansehnlichen Frischpilze bleiben.


Hier die Artenliste von MTB 2137/3 – Rühner Holz: Grauer Faltentintling, Flächiges Eckenscheibchen, Rotrandiger Baumschwamm, Anemonen – Rost, Runzliger Schichtpilz, Weißes Haarbecherchen, Schmetterlings – Tramete, Tintenstrichpilz, Birken – Blättling, Buchen – Rindenschorf, Geweihförmige Holzkeule, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Buckel – Tramete, Angebrannter Rauchporling, Scharbockskraut – Rost, Echter Zunderschwamm, Rotbrauner Borstenscheibling, Gemeiner Violettporling, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Scharbockskraut – Brand, Warziger Drüsling, Striegelige Tramete, Ablösender Rindenpilz, Birken – Zungenporling, Laubholz – Harzporling, Herber Zwergknäuling, Löwengelber Stielporling, Brandkrustenpilz, Grünblättriger Schwefelkopf, Hahnenfuß – Rispengrasrost, Ampferblatt – Rostpilz, Reihige Tramete, Warziges Eckenscheibchen, Sichelsporiger Pustelpilz und Zaunblättling.


Anemonen – Rost (Trazschelia fusca).

Und noch etwas näher – der Anemonen – Rost von Christopher Engelhardt fotografiert.

Ampferblatt – Rostpilz (Ramularia rubella).

Tintenstrichpilz (Bispora antennata).

Ablösender Rindenpilz (Cylindrobasiodion evolvens).

Reihige Tramete (Antrodia serialis).

Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola). Foto: Chris Engelhardt.

Von Chris schön im Bild festgehalten, die Gewöhnliche Schriftflechte (Graphis scripta).

Der kann wirklich über das Wasser gehen, der Furchenwasserkäfer aus der Gattung Helophorus. Foto: Engelhardt

Auf der Unterseite eines alten Holzstückes fanden wir neben Haarbecherchen auch die Gefleckte Schüsselschnecke (Discus rotundatus). Chris hat sie fotografiert.

Die Schwarzblauen Ölkäfer (Meloe proscarabeus) parasitieren auf Sandbienen. Sie liefen uns heute mehrfach über den sandigen Waldweg und Chris hat dieses Exemplar im Bild festgehalten.

Ich musste für einen Moment still stehen, damit Chris das Tagpfauenauge ablichten konnte, das direkt neben mir auf dem Waldweg landete. Schmetterlinge waren an diesem sonnigen Frühlingstag recht munter im Rühner Holz unterwegs.

Ein gestürzter Rotbuchenstamm, besetzt mit herrlichsten, sporulierenden Zunderschwämmen, lud zu einer kleinen Rast mit Mohnkuchen ein. Die Gelegenheit war günstig für ein Erinnerungsfoto, wofür Chris seine Kamera positionierte. Links Christopher Engelhardt, rechts Reinhold Krakow.

Der Kreis schließt sich. Nicht nur Käfer, Schmetterlinge, Frösche und Vögel waren in Hochstimmung, auch das Wetter. So schön, so gut – wir brauchen dringend Regen!

Wer also Lust hat, mit mir für einige Stunden, so zu sagen als exklusive Pilzlehrwanderung an einem Mittwoch unterwegs zu sein, sollte sich bis spätestens Montags der jeweils beginnenden Woche im Steinpilz – Wismar anmelden. Siehe unter Termine!

E- Mail: steinpilz.wismar@t-online.de / Tel: 03841/228917 / Handy: 0173/6977219

14. April 2019 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Vereins- und Kartierungsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Ziel war das Hellbachtal bei Neubukow/Buschmühlen

Es war nicht das erste mal, dass zu einer Exkursion durch das Hellbachtal eingeladen wurde. Ob in kleiner, privater Form, im Zuge einer öffentlichen Lehrwanderung oder sogar zu unseren Pilzseminaren, das ursprüngliche und weitestgehend Natur belassene Bachtal ist bereits seit vielen Jahren eine gute Adresse für unsere Aktivitäten. Besonders auch im Frühling. Es erhielt im Jahre 1998 den Status eines Landschaftsschutzgebietes. Der Wanderweg mit Naturerlebnispfad war in sehr gutem Zustand, denn es kommt immer mal vor, dass stärkere Hochwässer hier einiges unter Spülen oder Stürme Bäume quer legen. Wie dem auch sei, es ging uns nicht unbedingt um` s Spazieren gehen, sondern wir wollten schauen, was uns hier pilzfloristisch erwartet. Allerdings haben wir in diesem Gebiet schon des öffteren eine Bestandsaufnahme durchgeführt, so dass nicht viel neues dabei war.

Das klimatisch durchaus begünstigte Hellbachtal ist besonders im Frühjahr auch für den Kochtopf – Mykologen von Bedeutung, da hier einige Frühlingspilze zeitiger als anderswo das Licht der Welt erblicken. Heute sah es diesbezüglich ernüchternd aus. Keine Morchel, keine Morchelbecherlinge und selbst die hier um diese Zeit eigentlich schon ergiebiger vertretenen Schuppigen Porlinge waren kaum vorhanden. Schnittstellen signalisierten uns, dass vorher schon jemand in punkto Speisepilze unterwegs war. Das Wetter zeigte sich leider alles andere als frühlingshaft. Bei grauem Himmel und nur wenigen Plusgraden tröpfelte es zeitweise sogar ein wenig und an exponierten Stellen wehte ein unangenehmer, aprilfrischer Wind. Dennoch genossen die 7 Pilzfreunde, übrigens (außer meiner Wenigkeit) alles Gäste und keine Vereinsmitglieder, die hier heute im Rahmen einer unserer Vereinsexkursionen unterwegs waren, die Natürlichkeit dieses Gebietes mit viel Bruch- und Altholz. Dazu wurden Wildkräuter für einen erfrischenden Frühlingssalat gesammelt. Hier wie immer einige Impressionen von der heutigen Tour:

Der Startschuss ist gefallen.

Am Insektenhotel beginnt mit einigen Stufen der Abstieg in das Bachtal.

Hier sehen wir in etwas eingetrockneter Form den Warzigen Drüsling (Exidia plana). Besonders im feuchteren Winterhalbjahr können wir diesen Gallertpilz in voller, aufgequollener Pracht vorfinden. Je trockener die Witterung, um so mehr schnurrt er zu einem schwarzen, papierartigen Überzug auf toten Laubholzästen zusammen. Kein Speisepilz.

Diese abgestorbenen, vorjährigen Stängel der großen Brennnessel haben sich über den Hellbach geneigt und ihre pilzlichen Verwerter, die den Abbau der ausgedienten Pflanzenreste voran treiben, leuchten orange. Es handelt sich um das Orangefarbene Brennnesselbecherchen (Calorina fusarioides). Sie sind hier durch die hohe Luftfeuchtigkeit besonders üppig ausgebildet. Die schwarzen Bereiche werden vom ebenfalls auf dieser Pflanze lebenden Zugespitzten Kugelpilz (Leptosphaeria acuta) hervorgerufen. Beide Schlauchpilze findet man praktisch an nahezu jedem alten Stängel der Brennnessel zu dieser Jahreszeit.

Der Flache Lackporling (Ganoderma lipsiense) ist einer der häufigsten Großporlinge an verschiedenen, in der Regel abgestorbenen Laubhölzern.

Baumartenbestimmung anhand von Baumstämmen, ihrer Rinde sowie Farbe und Struktur des jeweiligen Holzes.

Wind und Sonnen getrocknete und somit mumifizierte Blätterpilze im Büschel an einem toten Laubholzstamm. Der Fachmann erkennt in ihnen den Samtfuß – Winterrübling (Flammulina velutipes).

Ganz frisch schieben hingegen diese Anti – Alkoholiker – Pilze aus dem frischen Waldboden. Der Graue Faltentintling (Coprinus atramentarius) verursacht in Verbindung mit Alkohol genossen, bzw. auch noch geraume Zeit später, eine unangenehme Vergiftung, das sogenannte Coprinus – Syndrom.

An besonders feuchten oder unwegsamen Wegstrecken wurden Holzstege angelegt.

Hier sind Handy oder andere Kommunikationsmittel unnötig, denn es gibt ja das Baumtelefon.

Der Striegeligen Tramete (Trametes hirsuta) stehen die Haare zu Berge. Das sicher nicht wegen des ungemütlichen Wetters, sondern es ist ein markantes Merkmal dieses Porlings um sich vor zu großer Austrocknung zu schützen, da er an besonders trockenen und sonnigen Standorten an totem Laubholz wächst. Schließlich muss es auch an solchen Stellen Pilze geben, die in der Lage sind, das Totholz auch unter extremen Bedingungen abzubauen.

Was uns die Jahresringe einer Baumscheibe erzählen – in diesem Fall, dass es nicht nur in den Städten Schmierfinken gibt, die anscheinend auch hier ihr Revier mit hässlichen Kritzeleien abstecken müssen.

Ein Xylophon aus Holz, anscheinend nagelneu, lädt zum Musizieren ein. Wir wär`s mit „Im Wald und auf der Heide“ oder „Kein schöner Land“, welches uns dieser musikalisch begabte Pilzfreund aus Hamburg auch zum Besten gab.

Häufig in Wäldern, Parks und Gärten an noch frischem Laubholz zu beobachten, der Zinnoberroter Pustelpilz (Nectria cinnabarina).

Deutlich größer und im Trauergewand kommt die Vielgestaltige Kohlenbeere (Hypoxylon multiforme) an Laubholz daher. Gern an Birke, in diesem Fall dürfte es aber Erle sein.

Fast genau an einer Stelle, wo vor einigen Jahren eine Speisemorchel wuchs, schoben diese Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus) aus dem Waldboden. Sie stehen aber in Verbindung mit unterirdischem Holz. Jung sollen sie essbar sein, aber Vorsicht mit Alkohol!

Am Ende des Wanderwegs bei Buschmühlen entstand unser Erinnerungsfoto, auf dem allerdings noch ein Pilzfreund fehlt, der gerade noch die letzte Chance eines eventuellen Morchel – Fundes nutzte. 14.04.2019.

Etwas schnelleren Fußes ging es nun wieder am Hellbach zurück nach Neubukow. Die Stürme der letzten Zeit brachten auch hier zahlreiche Bäume zu Fall, die nun u. a. auch ein gefundenes Fressen für zahlreiche Holzpilze darstellen.

Die Holländermühle am Beginn des Wanderweges an der Fischtreppe in Neubukow kommt in Sicht und der Kreis schließt sich.

Wann starten wir zur nächsten Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

06. April 2019 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünen Knollenblätterpilzes!

Ziel waren die Wälder um Jesendorf

Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta). Standortfoto Frühling 2016 im Kiefernforst bei Jesendorf. Giftig!

Es war wieder soweit. Der Winter liegt hinter uns und pünktlich Anfang April starteten wir zur ersten Lehrwanderung der neuen Saison. Laub- und Nadelwälder sorgten für Abwechslung und auch die Frühlingspilze waren wie nie zuvor auf einer Pilzwanderung Anfang April vertreten. Vor allem lorchelte es gewaltig, nicht nur mit giftigen, auch mit reichlich essbaren Gyromitras. Dazu auch gleich einige Morcheln, so dass die wesentlichen Unterschiede zwischen Giftlorcheln und leckeren Morcheln am Frischpilz erläutert werden konnten. Stockschwämmchen, Schwefelköpfe, Rötel – Ritterlinge und einiges mehr bereicherten die Tour. Sowohl der Lehrauftrag, wie auch der kulinarische Aspekt konnte heute voll zum tragen kommen. Wenn das kein würdiger Saisonstart war! Hier einige Impressionen:

Der sandige Kiefernwald ist lichtdurchflutet und die Luft ist frühlingshaft warm. Die ersten Frischpilze sollten nicht lange auf sich warten lassen.

Hier ist es ein Blätterpilz aus der Gattung der Trichterlinge. Er duftet wunderbar nach Anis, ist aber trotzdem giftig, der Duft – Trichterling (Clitocybe fragrans).

Die Nase ist also bei der Bestimmung vieler Pilzarten unentbehrlich. Wenn der Pilz dann noch so angenehm duftet, ist es sogar ein kleiner Genuss und schadet nicht, auch wenn der Pilz dazu giftig ist.

Weiter geht die Suche. Noch sind die Körbe leer!

Der Graublättrige Schwefelkopf (Hypholoma capnoides) ist nur an Nadelholz zu finden. Er wächst von Oktober bis April und gehört zu unseren leckersten Speisepilzen. Sobald es nun wärmer wird, stellt er sein Wachstum ein, um ab Oktober um so reichlicher zu erscheinen.

Essbar sind auch die Zapfen – Rüblinge. Es gibt drei Arten, wobei die hier gezeigte recht bitter schmeckt und höchsten als Würzpilz zu verwenden ist. Bitterer Zapfen – Rübling (Strobilurus tenacellus).

Welch ein Glück, dass kommt wahrlich nicht alle Tage vor, dass wir die beiden wichtigsten Vertreter des Frühlingsaspektes gleich nebeneinander im Kiefernwald antreffen. Die delikaten Morcheln haben immer wabenartig strukturierte Hüte, die giftigen Frühjahrslorcheln zeichnen sich durch hirnartige Windungen aus. Es sind übrigens Spitzmorcheln (Morchella elata) und ganz rechts die giftige Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta).

Aber auch dieses ist eine Lorchel, so ganz ohne hirnartig gewundene Hüte, sondern eher wie ein Pokal oder Becher gestaltet. Es ist die Schwarzweiße Becherlorchel (Helvella luecomelaena). Sie ist harmlos und kann zur Not auch ein Mischpilz – Gericht bereichern.

Aber was sind das nun für merkwürdige Pilze, die stellenweise in Mengen den Waldboden und modriges Holz bevölkern? Es sind ebenfalls Lorchen, nämlich Scheibenlorcheln (Gyromitra ancilis). Roh giftig, gut durchgegart können sie gegessen werden. Dazu sind sie auch noch richtig ergiebig.

Nun gibt es kein halten mehr und das Sammelfieber greift um sich.

Wichtig ist es immer, neu kennen gelernte Pilze genau anzuschauen, daran zu riechen, ihre Konsistenz zu erfühlen und sich auch den Habitus der mitunter sehr variablen Fruchtkörper einzuprägen.

Und beim Sammeln ist Vorsicht geboten, denn die giftigen Frühjahrslorcheln (Gyromitra esculenta) stehen immer wieder zwischen den Scheibenlorcheln und sie sind mitunter fast miteinander verwachsen. Die hirnartige Struktur ist aber ein deutliches Unterscheidungsmerkmal.

Die Sonntagsmahlzeit ist gesichert!

Ein wichtiger Speisepilz und fast ganzjährig an Laubholz zu finden ist das Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabils). Man achte auf die hygrophane Randzone und die kleinen Schüppchen unterhalb der Ringzone am Stiel. Danach können die zähen Stiele entfernt werden und die Hüte geschmort oder zu Pilzsuppe verwendet werden. Bitte die Unterschiede zum Gift – Häubling beachten!

Belegfotos vom Standort und Notizen im mitgeführten Pilzbestimmungsbuch können sehr nützlich sein, um die jeweilige Art besser kennen zu lernen.

Idyllisch liegt dieser kleine See versteckt im Wald. Es gibt im Gebiet gleich mehrere Seen, von denen der Tarzower See der größte ist.

Helmlinge waren heute gleich in mehreren Arten vertreten. Hier sehen wir den Voreilenden Helmling (Mycena abramsii). Kein Speisepilz.

Speisepilze sind hingegen diese besonders kompakt geratenen Schmutzigen Rötel – Ritterlinge (Lepiste sordida), die in einer Vierer – Gruppe auf organischem Material einer Waldlichtung wuchsen. Es sind eigentlich klassische Herbstpilze, kommen aber gelegentlich und in diesem Jahr sogar gehäuft im Frühling vor. Sie werden meist für Violette Rötel – Ritterlinge gehalten. Hier ist auch die Nase gefragt, denn ihnen fehlt der so typische süßliche Kuchengewürzduft.

Und das war`s auch schon. Das Wetter war super und auch die Pilze meinten es gut mit uns. Schnell noch für unser obligatorisches Erinnerungsfoto zusammen gerückt. 06.April 2019 am Tarzower See.

  • Ich bitte zu beachten! Nach langem, vieljährigem Zögern, habe ich mich entschlossen, die Teilnahmegebühr ab sofort von 5.00 auf 10.00 € pro Person bei unseren öffentlichen Wanderungen anzuheben. Eine durchschnittliche Führung dauert in der Regel 3 Stunden. Damit habe ich nur zur Mindestteilnahmegebühr derartiger Veranstaltungen aufgeschlossen, die in der Regel bei anderen Anbietern zwischen 08.00 und 75.00 € liegt. Es gilt die Pilzberatungsstelle in Wismar zu erhalten und ausschließlich dafür werden die Gebühren genutzt. Für Mitglieder der Gruppe der Pilzfreunde bleibt es bei 5.00 € und auch die Konditionen für Kinder bleiben wie gehabt: zwischen 6 und 14 Jahren 2.50 €.
  • Wer also weiterhin für 5.00 € dabei sein möchte, dem lege ich nahe, sich der Gruppe der Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. anzuschließen. Mit 25.00/ ermäßigt 12.00 € Jahresbeitrag bleibt dann alles beim alten und sie helfen mit, dass die einmalige Pilzberatungsstelle in Wismar auch in Zukunft ihren Dienst zur Verhütung von Pilzvergiftungen leisten kann.

Wann findet die nächste Wanderung statt? – Siehe unter Termine!

26. März 2019 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Pilz des Jahres 2019

Dienstag, der 26. März 2019, um 18.00 Uhr im Mykologischen Informationszentrum Wismar, in der ABC Straße 21.

Alle Pilzfreunde, die heute Abend Lust und Zeit hatten, waren wieder zu einem Themenabend in den Steinpilz – Wismar eingeladen. Auch das Wismar – Fernsehen war zu Beginn für einige Kamera – Sequenzen erschienen. Kurz haben wir den von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie zum „Pilz des Jahres 2019“ auserkorenen Großpilz vorgestellt. Es ist in diesem Jahr der gefährlichste aller Giftpilze, der Grüne Knollenblätterpilz! Eine bessere Wahl für einen Pilz des Jahres kann es kaum geben, denn jedes Kind sollte diesen gefährlichen Wulstling bereits kennen! Des weiteren gab es heute den 2. Teil von Anke und Ulrichs – Russland Reise in Form einer PowerPoint – Präsentation. Der schriftliche Veranstaltungsplan für 2019 konnte gegen eine kleine Gebühr von 1.00 € mitgenommen werden. Dazu wurde auch ein köstlicher Imbiss von Anke und Ulrich gereicht.

Tolle Idee von Pilzfreundin Anke – eine herzhafte Brot – Torte!

Dazu auch noch ein Stullenteller mit Pilzbutter – Auftrich.

Wer es zu einer Tasse Kaffee etwas lieblicher mochte, der war bei selbstgebackener Wiener Rolle und Schoko – Stäbchen an der richtigen Adresse. Herzlichen Dank an Anke und Ulrich für die tollen Leckereien!

Desweiteren schauten wir uns die NDR – Produktion „Mein Nachmittag“ vom 27. Februar diesen Jahres an. Ich bin zu dieser Life – Produktion in das NDR – Fernsehstudio nach Hamburg eingeladen worden. Auch das Wismar – Fernsehen war heute Abend kurz für einige Aufnahmen zu Gast. Schließlich konnten wir zwei neue Gesichter, die mal bei uns hereinschnuppern wollten, in unserer Mitte begrüßen, so dass heute Abend Vollhaus angesagt war.

Die Veranstaltung endete gegen 20.00 Uhr.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? –  Siehe unter Termine!

26. Februar 2019 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

10 Jahre Steinpilz – Wismar im World Wide Web

Nahezu 10 Jahre ist es her, dass dieses spektakuläre Foto während einer Pilzausstellung mit Imbissangebot am 23.08.2009 vor dem Mykologischen Informationszentrum in der ABC Straße entstand. Die „Langen Kerl`s“ aus Preußen fanden während des Schwedenfestes kurz Zeit für uns. Mitte rechts unsere gute Seele Irena.

Treff am Dienstag, dem 26. Februar 2019, um 18.00 Uhr im Steinpilz – Wismar, in der ABC Straße 21.

Kaum zu glauben, aber es sind bereits 10 Jahre, an denen wir die Welt an unseren Aktivitäten in Wismar zum Thema Großpilze teilhaben lassen. Seit dem ist viel Pilzwissen auf unserer Internetseite veröffentlicht worden. Sie hat sich zu einer Dokumentation unserer Arbeit gemausert. Tagebücher über Wetter und Pilzwachstum in unserer Region sind entstanden und lassen inzwischen schon eine  10 Jahres Dekade vergleichbar machen. Von jeder Pilzwanderung erfolgte eine Aufarbeitung im Netz, damit interessierte Pilzfreunde gefundenes und gerade erlerntes festigen und auch andere daran teilhaben können. Tagebuchleser konnten über  Schwierigkeiten erfahren, die einem von behördlicher Seite beigebracht werden, wenn etwas ungewöhnliches und unübliches sowie einmaliges unternommen und geleistet wird, welches sich im Sinne der „Sozialen Marktwirtschaft“ aber nicht rechnet. Da ist ein guter Rechtsbeistand sehr wichtig, den ich in der Person von Pilzfreund und Rechtsanwalt Hartmut Perlebach aus Wismar gefunden habe.  Ein weiterer Aspekt ist, dass man sich, was meine Person betrifft, auf das bescheidenste zurück nehmen muss. Geldverdienen? Dafür bleibt kaum Zeit! Geleistetes und Zukünftiges, einschließlich der Verantwortung gegenüber den vielen Ratsuchenden, werden kaum honoriert und sind ohnehin nicht zu bezahlen. Unendlich viel Arbeit steht noch bevor. Im Hinblick auf unsere Pilzkartierungen ist noch gewaltiges zu leisten, damit meine Daten alle irgendwann Verfügbar sind und nicht in unzähligen Karteikarten hinter meinem Schreibtisch ein Schattendasein fristen.

In diesem Sinne haben wir heute in gemütlicher Runde unsere Internet – Dokumentation per Beamer und Leinwand durchgeblättert und uns an viele schöne Wanderungen, Pilzfunde, Ausstellungen und anderem erfreuet, was uns in den letzten 10 Jahren begenete und bewegte. Dazu gab es natürlich auch einen kleinen Imbiss und wir konnten auf dieses Jubiläum mit einem Gläschen Sekt anstoßen!

Als Gast begrüßten wir in unserer Runde auch den Wismarer Rechtsanwalt Hertmut Perlebach. Ohne seinen Rechtsbeistand in den zurück liegenden Jahren wären wir nicht soweit gekommen!

Auch in Funk und Fernsehen waren wir immer wieder präsent. Hier mit einem gut gelaunten Drehteam vom Bingo Lotto des NDR – Fernsehens.

Die Veranstaltung endete gegen 20.00 Uhr

29. Januar 2019 – Treffen der Pilzfreunde

Neujahrstreffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Mit dem Schiff von Moskau bis St. Petersburg

Der erste Monat des neuen Jahres lag fast schon hinter uns. Grund genug um sich zum Neujahrsauftakt im Mykologischen Informationszentrum in Wismar zu treffen. Mit einem kleinen Imbiss und einem Gläschen Sekt haben wir auf Zukünftiges im neuen Jahr angestoßen, dass uns alle Vorhaben gelingen und auch die Natur viele Überraschungen für uns bereit halten möge. Glück und Gesundheit natürlich inbegriffen.

Prosit Pilzjahr 2019!

Es wurde von Monika der Jahresbeitrag für die Gruppe der Pilzfreunde entgegen genommen und Vorschläge für die Gestaltung der neuen Saison diskutiert.

Monika kassierte nicht nur den Jahresbeitrag der anwesenden Pilzfreunde, sondern versorgte uns auch mit selbstgebackenen Köstlichkeiten.

Im Mittelpunkt des Abends stand aber ein PowerPoint – Votrag unseres Pilzfreundes Ulrich Klein. Im zurückliegenden Mai schipperte er zusammen mit Lebensgefährtin Anke die Wolga hinauf von Moskau bis St. Petersburg. In Wort, Bild und Ton konnten wir heute Abend retrospektiv daran teil nehmen.

Es geht los, wir sind gespannt!

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

08. Dezember 2018 – Weihnachtsfeier der Pilzfreunde

Weihnachtsfeier der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Der Treff im Lindengarten e.V. (Til), oben links, war in diesem Jahr Austragungsstätte unserer Weihnachtsfeier zum Saisonausklang. Nicht weit weg vom Steinpilz – Wismar, links unten. Der Til befindet sich am Rande der Parkanlage Lindengarten und in unmittelbarer Nähe des alten Wasserturms, der bis in das 19. Jahrhundert hinein unsere Hansestadt mit Wasser versorgte und der Persil – Uhr. Fotomontage: Ulrich Klein.

Die ersten Weihnachtfeiern fanden in den Anfangszeiten des Steinpilz – Wismar auch in dessen Räumlichkeiten statt. Diese erwiesen sich aber als zu beengt und wir zogen nach Keez um. Der dortige Schulungs- und Partyraum bot sich bestens dafür an. Der Nachteil war, dass es für einige, unmotorisierte Vereinsfreunde aus Wismar, nicht ganz leicht war, dort hin zu gelangen. Im letzten Jahr waren wir bei Anke und Ulrich in Arpshagen und dieses Jahr wollten wir einmal wieder zentral in Wismar, unweit des Mykologischen Informationszentrums, im Treff im Lindengarten, den feierlichen Jahresausklang begehen. 

Wir hatten für 25 Pilzfreunde festlich eingedeckt und der Til füllte sich auch bis zum letzten Platz.

Nach dem ich einige Worte zur Begrüßung verlor und das Programm kurz vorstellte, war Kaffeezeit angesagt. Wem fröstelte, der konnte sich auch mit einem würzigen und heißen Glühwein auf Betriebstemperatur bringen. Foto: Ulrich Klein.

Es gab natürlich selbstgebackene Plätzchen und Pfeffernüsse, zur Sicherheit wurde aber zusätzlich reichlich Naschwerk zugekauft.

Es schloss sich, wie gewohnt, ein satirisch, besinnlicher Jahresrückblick von Ulrich Klein an, der sich in PowerPoint – Präsentation zu einem Erlebnis für uns gestaltete!

Ulrich, bereits etwas verträumt und besinnlich, während unseres Herbst – Seminars in Keez. Ich hatte leider versäumt, ihn bei der aktuellen Veranstaltung im Bild festzuhalten. Ich war einfach zu sehr in seinem Jahresrückblick versunken.

Im Anschluss bzw. während einer Pause des Jahresrückblickes wurde von unseren guten Seelen Irena und Monika ein warmes und herzhaftes Abendbrot serviert.

Neben leckerer Waldpilzsuppe hatten Irena und Monika auch noch Pfundstopf und einen sehr herzhaften Trompeten – Pfifferlings – Gulasch mit Rindfleisch vorbereitet und es wurde kräftig reingehauen.

Pilzfreundin Karola Friedrich aus Schwerin überreichte mir einen Wandschmuck mit Pilz – Motiv, den sie auf einer Keramik – Ausstellung exklusiv für den Steinpilz – Wismar ergattern konnte. Ganz herzlichen Dank und er hängt schon an der Wand!

Zu guter lezt bat uns Vereinsmitglied Christopher Engelhardt aus Lübeck noch um ein halbes Stündchen Aufmerksamkeit. Er präsentierte ebenfalls per Beamer seine für ihn schönsten und bedeutsamsten Pilzfunde des Jahres 2018. Dabei vieles außergewöhnliches, dass von den allermeisten Pilzsuchern kaum bis null Beachtung findet. Vieles davon wurde auf Exkursionen mit dem Vorsitzenden des Rehnaer Pilzvereins, Torsten Richter, in ganz speziellen Biotopen und auch an ganz besonderen Substraten entdeckt. Derartige Beiträge blicken also weit über den Tellerrand hinaus und lassen erahnen, wie vielfältig und interessant unsere heimische Pilzflora sein kann, wenn sie nicht nur auf das leidliche Thema essbar oder giftig reduziert wird.

Chris Engelhardt während seines Vortages. Hier sehen wir eine Folie mit Mennigroten Borstlingen aus der Verwandtschaft der Feuerkissen. Er hat die Pilze in der Wohlenberger Wiek bei Wismar gefunden.

Wir wünschen allen Pilzfreunden in Nah und fern:

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

24. November 2018 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch den Großherzoglichen Forst Moidentin

Der Samtfuß – Winterpilz (Flammulina velutipes) zählt zu unseren delikatesten Speisepilzen. Er bevorzugt eindeutig die kalte Jahreszeit. Besonders wenn es schon Frost gegeben hat, wird er zum Wachstum animiert. Wir finden ihn dann von Mitte November bis zum Frühling. Am ergiebigsten ist er oft um den Jahreswechsel herum an verschiedenen Laubhölzern. Gegessen werden nur die Hüte. Auch heute war er mit dabei!

Mit der heutigen Pilzwanderung beendeten wir die aktive Pilzsaison 2018. Das gilt natürlich nur für unsere offiziellen Lehrwanderungen. Wie wir oben erfahren haben, macht es durchaus Sinn in den nächsten Wochen und Monaten in milden Wetterphasen nach Speisepilzen Ausschau zu halten. Samtfuß – Winterrüblinge finden wir besonders an Weiden oder Eschen, aber auch an einigen weiteren Laubhölzern. Vor allem an Buchen- und Pappelholz können die noch ergiebigeren Austern – Seitlinge so manchen Sammlerkorb füllen. An Schwarzem Holunder gibt oft in großen Mengen Judasohren. In der asiatischen Küche unverzichtbar und im Handel unter der Bezeichnung „Mu – Err“ erhältlich. Zudem wird das „Baumohr“ auch in der Naturmedizin als Vitalpilz verwendet. An Nadelholzstubben kann es weiterhin die sehr wohlschmeckenden Graublättrigen Schwefelköpfe geben. Jetzt  können aber noch einige weitere Pilzarten für eine schmackhafte Mahlzeit sorgen, denn einige Spätherbstarten sind durchaus noch bis in den beginnenden Winter hinein vertreten. Durch die immer noch trockenen Verhältnisse hielt sich das Aufgebot an Frischpilzen, wie schon das ganze Jahr meist auch, sehr in Grenzen, aber immerhin konnten wir bis auf Judasohren die wichtigsten Winterpilze finden und vorstellen und auch sonst war noch dies und jenes mit dabei. Hier einige Bilder von der letzten Tour des Jahres:

Ausgehend vom Bahnhof Moidentin ging es den Buchenberg hinauf.

An einem liegenden Birkenstamm wuchs ein Birken – Zungenporling (Piptoporus betulinus). Bekannt auch als Ötzi – Pilz. Die über fünftausend Jahre alte Mumie aus den Ötztaler Alpen führte zwei Fruchtkörper dieser Art mit sich, um sie offensichtlich als Antibiotikum zu verwenden. Der Pilz wurde früher zur Wundheilung benutzt und manche Menschen stellen aus ihm heutzutage einen Tee her und hoffen auf Linderung bei Magenbeschwerden. Ansonsten ist der bittere und gummiartige Pilz komplett ungenießbar.

Schon etwas betagte Exemplare des Sparrigen Schüpplings (Pholiota squarrosa), der gerne mit dem Hallimasch verwechselt wird. Dieses wäre aber ungefährlich, da auch diese Art essbar ist aber weit weniger lecker als der Hallimasch.

Jüngere, noch weiße, und ältere, stark veralgte Konsolen der Buckel – Tramete (Trametes gibbosa) an einem Buchenstubben. Allenfalls zu Dekorationszwecken zu gebrauchen. Allerdings halten sie nicht lange, denn Insekten lassen sie schnell in griesartiges Material zerbröseln.

Sehr schöne Laubholz – Harzporlinge (Ischnoderma resinosum) an einem alten Buchenstubben. Mitunter entströmt dem ungenießbaren Pilz ein feiner Anis – Duft.

Diese, bereits etwas trockenen Seitlinge, wuchsen aus einer Spalte eines Buchenstammes heraus. Leicht ist man geneigt, daraus Austern – Seitlinge zu machen. Aber im Bild ist ein grüngelblicher Schimmer zu erkennen, der den Gelbstieligen Muschelseitling (Sarcomyxa serotina) verrät. Er ist durch seine Bitterstoffe eher ungenießbar.

Ein von vielen geschätzter und schmackhafter Speisepilz ist hingegen der Violette – Rötel – Ritterling (Lepista nuda). Er kann mitunter individuenreiche Hexenringe bilden und ist in Laub- und Nadelwäldern, aber auch auf Wiesen und Viehweiden zu finden. Gerne auch in der Nadelstreu von Fichtenforsten. Roh ist er giftig und muss gut durchgegart werden.

Sehr ähnlich ist der Schmutzige- oder Fleischbraune Rötel – Ritterling (Lepista sordida). Er ist meist von schmächtigerer Statur und besitzt nicht den süßlich, aromatischen Duft nach Kuchengewürz, den wie beim Violetten Rötel – Ritterling wahrnehmen können. Eine Verwechslung ist nicht weiter tragisch, da auch er essbar ist.

Wir tangierten auch den Waldfriedhof, auf dem kurz nach dem zweiten Weltkrieg vertriebene Flüchtlinge aus den ehemals deutschen Ostgebieten bestattet wurden. 253 Erwachsene und 38 Kinder fanden hier ihre letzte Ruhe. Sie sind an Krankheiten und Entkräftung gestorben, nach dem sie im völlig überfüllten Quarantäne – Lager Losten aufgenommen wurden. Auch zwei ehemalige Pilzfreunde unserer Gruppe durchlebten und überlebten die damaligen Strapazen im Lager Losten.

Weiter führt uns der Weg am Waldfriedhof vorbei in Richtung Lostener See.

Der Geflecktblättrige Flämmling (Gymnopilus penetrans) ist oft ein Massenpilz an Kiefernholz. Der gallebittere Geschmack verbietet eine kulinarische Verwendung.

Ein Symbiose Pilz der Kiefer ist der Späte- oder Leberbraune Milchling (Lactarius hepaticus). Sein weißer Milchsaft, der an der Luft nach kurzer Zeit gelb verfärbt und scharf schmeckt, macht auch diesen Pilz ungenießbar.

Hier sollte man sich nicht täuschen lassen. Die Lamellen sehen eher grau als grün aus. Trotzdem ist ein grünlicher Unterton auszumachen und auch der Stiel ist schwefelgelb. Letzte Gewissheit kann eine Kostprobe geben, denn die dürfte sehr bitter ausfallen. Der essbare Graublättrige Schwefelkopf wäre hingegen mild. Giftig!

Den ergiebigsten Pilzstandort stellte dieser schon seit längerem liegende Laubholz – Stapel dar. Verschiedene Pilzarten haben sich inzwischen an` s Werk gemacht, um den „Müll“ zu beseitigen.

Hier sind es beispielsweise leckere Samtfuß – Winterpilze (Flammulina velutipes) und ungenießbare Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor).

Auch die beliebten Austern – Seitlinge (Pleurotus ostreatus) haben sich ihren Anteil gesichert.

Gemeine Trompetenschmitzlinge (Tubaria furfuracea) sind ebenfalls Holzbewohner und bevorzugen die Wintermonate. Sie sind nicht sonderlich ergiebig, aber essbar sollen sie zumindest sein.

Der Holzstapel erweckte also das höchste Interesse aller Teilnehmer.

Eine weitere Art, die an ihm ein gefundenes Fressen fand, war das Gallertfleischige Stummelfüßchen (Crepidotus mollis). Allerdings für Mykophagen ohne Bedeutung, da ungenießbar.

Bei diesen jungen Weißstieligen Stockschwämmchen (Psathyrella hydrohila) ist gut die hygrophane, und daher dunklere Randzone zu erkennen, welche es mit dem echten Stockschwämmchen gemeinsam hat. Essbar.

Hier sehen wir die selbe Art nochmals. Die durchfeuchteten Bereiche der Hüte sind uneinheitlicher und es entsteht eher ein gescheckter Eindruck. Derartiges ist beim herkömmlichen Stockschwämmchen allerdings nicht zu beobachten. Es handelt sich trotz der Namens – Ähnlichkeit auch um einen Vertreter einer ganz anderen Gattung, nämlich der Mürblinge.

Still ruht der Lostener See.

Und wir wandern nun an seinem Ufer entlang zurück zum Ausgangspunkt.

Aus dem tiefen Buchenlaub schaute ein Großer Blutchampignon (Agaricus langei) heraus. Er gehört zu den echten Wald – Champignons und darf natürlich auch gegessen werden.

Am südexponierten Ufer des Lostener Sees konnten wir auch noch zwei Flockenstielige Hexen – Röhrlinge (Boletus luridiformis) im Falllaub entdecken. Dieses kapitale Exemplar war noch festfleischig und ist schon eine Pilzmahlzeit für sich allein.

Eine Dreier – Gruppe recht stattlicher Fälblinge (Hebeloma spec.) schiebt sich durch das Falllaub. Ausschließen konnten wir den Marzipan – Fälbling und auch den Großen Rettich – Fälbling. Die Pilze rochen eher honigartig.

Denkbar wäre der Bräunende Fälbling (Hebeloma edurum), den ich vor vielen Jahren schon einmal an einem kalkhaltigen Standort im Kaarzer Holz gefunden habe. Er soll nach Kakao riechen. Nun kann es aber sein, das die leichten Fröste auch den Geruch etwas verändert haben und wir ihn eher honigartig wahr genommen haben.

Gut kommen die kräftigen Baumwurzeln dieser Rotbuche im kurzen Moos am Hang zum Lostener See zur Geltung.

Einen bizarren Anblick bietet auch diese knorrige Hainbuche.

Sie ist zudem von Fußpilz befallen.

Ein Büschel Honigelber Hallimasch (Armillaria mellea) hat es sich an ihrem Fuß gemütlich gemacht.

Sozusagen als Abschiedsgruß noch ein Büschel Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus) am Bahnhof Moidentin. Mit etwas Glück, kann uns diese Pilzart auch schon wieder zur ersten Pilzwanderung des neuen Jahres, im April begegnen.

Unser Erinnerungsfoto der letzten Wanderung des Jahres 2018 haben wir bereits am Moidentiner Ehrenfriedhof aufgenommen. 24. November 2018.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

18. November 2018 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinexkursion der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Es ging durch das Heidenholz bei Selmsdorf

Das sonnige Heidenholz am Volkstrauertag 2018. Foto: Ulrich Klein.

Das Pilzjahr neigt sich dem Ende zu und wir sind heute zu unserer letzten Vereins- und Kartierungsexkursion in diesem Jahr aufgebrochen. Ich habe ein kleineres Waldgebiet ganz im Nordwesten unseres Bundeslandes ausgesucht. Ein meist von Laubbäumen bestandenes Waldstück bei Selmsdorf. Wir haben heute ein wenig kartiert, also eine kleine Inventur der Natur in Bezug auf Großpilzarten durchgeführt. 10 Pilzfreunde, einschließlich Gäste mit Kinder, durchstreiften das Gebiet. Der Großraum Nordwestmecklenburg ist das im Hinblick auf Großpilze mykologisch am besten untersuchte Gebiet in M-V und vielleicht auch in Deutschland. Fast drei Jahrzehnte waren besonders Benno Westphal, Jürgen Schwik und Reinhold Krakow unermüdlich auf Achse, um unsere Heimatregion pilzfloristisch zu erforschen. Aber so eine Aufgabe endet praktisch nie. Wir können nur hoffen, dass nachfolgende Generationen mit unserem Datenschatz (Siehe unter „Pilzkartierung M-V“) etwas anzufangen wissen und an unsere Aktivitäten anknüpfen können. Richtig interessant werden die Funddaten erst mit zeitlichem Abstand und können dann über Veränderungen in unserer Natur Aufschluss geben. In diesem Sinne konnten wir auch heute wieder einige neue Fundpunkte auf unseren Verbreitungskarten setzen. Natürlich waren auch ganz normale Pilzsucher angesprochen, sich uns anzuschließen. So eine Exkursion ist immer eine Mischung aus wissenschaftlicher und volkstümlicher Pilzkunde.

Unser Ausgangs- und Endpunkt an der Wanderhütte in Hof Selmsdorf. Hier begrüßten uns auch gleich die ersten Pilze. Aber nicht auf dem Erdboden, sondern auf dem bemoosten Dach der Hütte.

Es handelt sich sehr wahrscheinlich um die Gattung Crepidotus (Stummelfüßchen).

Hier nochmal eine Nahaufnahme. Für das Gallertfleischige Stummelfüßchen ist mir der Stiel zu sehr ausgebildet und ein  Huthauttest war am Standort nicht möglich, da die Pilze hart gefroren waren.

Und die Draufsicht fotografiert vom Ulrich Klein.

Bei diesem schwarz- und hochbeinigen Bodenbewohner war natürlich alles klar, der Langstielige Knoblauch – Schwindling (Marasmius alliaceus). Er war einer der häufigsten Blätterpilze heute.

Stockschwämmchen gab es heute keine, dafür aber sehr schöne Fruchtkörper seines tödlich wirkenden Doppelgängers, des Gift – Häublings (Galerina marginata).

Das Weißstielige Stockschwämmchen (Psathyrella hydrophila) war hingegen des Öfteren Vertreten.

An totem Buchenholz findet sich zu dieser Jahreszeit häufig dieser unverwechselbare Pilz, der Gallertfleischige Fältling (Merulius tremellosus).

Wesentlich seltener können wir im Sommer und Herbst diesem imposanten Gebilde aus der Pilzwelt begegnen, dem Ästigen Stachelbart (Hericium clathroides). Er siedelt sich an bereits stark vermorschtem Buchenholz an und ist praktisch ebenfalls unverwechselbar. Sehr ähnlich ist höchstens der Tannen – Stachelbart, der bei uns in Mecklenburg aber kaum vorkommen dürfte.

Aus der Ferne können unkundige ihn allerdings auch für eine Krause Glucke halten. Die wächst aber niemals auf Buchenholz und besitzt auch keine mit unzähligen Stacheln besetzten Äste.

Die letzten Hallimasch brechen langsam zusammen. Sie haben in diesem Herbst großes geleistet. Selten gab es so lange, so viele von ihnen.

Insbesondere Stubben und totes, liegendes Starkholz sind zu dieser Jahreszeit oft lohnende Ziele, die es auf- und abzusuchen gilt.

Hier ist es das Buchen – Eckenscheibchen (Diatrype disciformis), ein Pyrenomycet und entfernt mit Morcheln und Lorcheln verwandt.

Nah mit dem Falschen Pfifferling verwandt ist der in Buchenwäldern viel seltener vorkommende Braunsamtige Afterleistling (Hygrophoropsis fuscosquamula). Seine Hutoberfläche ist oft deutlich braunsamtig.

Und so sah es aus, als obiges Foto entstand. Da brauche ich mich auch nicht wundern, dass mich im Sommer die Mücken gerne auf dem Kopf anzapfen. Die Haare gehen allmählich aus. Das ist der Zahn der Zeit und eine Kopfbedeckung wird bald wohl empfehlenswert sein. Auch im Hinblick manch anderer Gefahren, die über einem kreisen könnten! Foto: Ulrich Klein.

Und die Pilze nochmals aus einer anderen Perspektive von Ulrich Klein fotografiert.

An Laubholz – Ästen tritt nun immer häufiger der Winter – Stielporling (Polyporus brumalis) in Erscheinung. Rechts unten bildet sich ein neuer Fruchtkörper heraus. Es beginnt immer in Form eines keilförmigen Zapfens, der sich schließlich zum vollständigen Fruchtkörper entwickelt.

Sehr farbenfroh zeigten sich heute diese Birken – Blättlinge (Lenzites betulinus) und dazu noch von Reif angezuckert.

Obwohl zu den Porlingen gehörend, finden wir bei ihm auf der Unterseite lamellenartige Strukturen. Auch wächst er keineswegs nur an Birkenholz, sondern bei uns sogar häufiger an Buche.

Hier treffen wir noch etwas häufiger die Striegelige Tramete (Trametes hirsuta) an. Auf dem ersten Blick können sich beide ähneln, aber die Fruchtschicht ist deutlich rundporig.

Die Buckel – Tramete (Trametes gibbosa) treffen wir meist auf Buchenstubben an. Hier wuchs sie ausnahmsweise auf einem relativ dünnen Buchenast. Auch sie besitzt ein eher Lamellen – artiges Fruchtlager.

Der Hit unserer heutigen Exkursion könnte dieser Champignon werden, falls ich ihn zuordnen kann. Das es ein ganz besonderer ist, war uns schon im Wald klar. Obwohl sein Habitus einen Anis – Champignon vermuten lassen würde, gehört er keinesfalls in diese Gruppe. Er steht eher dem Frühlings – Champignons bzw. Sommer – Champignon (A. altipes) nahe. Aber dieser dürfte nicht nur wegen der fortgeschrittenen Jahreszeit ausscheiden. Nach E. Ludwig kommt am ehesten der Schwachverfärbende Champignon (Agaricus perturbans) in Betracht. Eine extrem seltene und in Deutschland als verschollen geltende Art. Hier würde auch die Jahreszeit und das Habitat stimmen. Ich werde den jungen Pilz beobachten und gegebenenfalls ein Exikat anfertigen.

Und hier noch ein Belegfoto von Ulrich Klein.

Der Champignon im Schnitt. Die Hutform soll nach Ludwig zunächst eher eiförmig sein, hier allerdings halbkugelig. Der Stiel sollte sich abwärts allmählich erweitern. Besonders im oberen Bereich trifft das zu. Das Fleisch soll sich im Schnitt im oberen Stielbereich schwach fleischfarben – bräunlich verfärben. Das tat es auch nach drei Tagen nicht! Die Lamellen sind allerdings schön rosa oder wenigstens rosa – fleischfarben. Die Schäffer – Reaktion konnte ich leider noch nicht durchführen, da meine Chemikalien derzeit in Keez liegen. Es wird wohl nicht einfach, die Identität dieses zweifellos seltenen Egerlings zu klären.

Der weiße Hut soll zum Rand hin unauffällig flockig – schuppig sein. Von Velumresten fein gezähnelt. Die Huthaut soll bei Reibung oder Druck zunächst unveränderlich sein, später aber an diesen Stellen leicht bräunen. Diese Merkmale, so denke ich, sind hier deutlich ersichtlich.

Sehr häufig treffen wir in Moospolstern den Heftel – Nabeling (Rickenella fibula) an. Ein kleines, aber hübsches Pilzchen, dass leider gerne übersehen wird.

Zwar auch recht klein, aber deutlich größer als der Heftel – Nabeling ist der Blaue Träuschling. Er fällt insbesondere durch seine ungewöhnliche Färbung in `s Auge. Zusammen mit dem ähnlichen Grünspan – Träuschling kann er ein Mischgericht bereichern. Huthaut aber abziehen!

Ein Kaffeebrauner Scheintrichterling (Pseudoclitocybe cyathiformis) schiebt sich durch das frisch gefallene Buchenlaub.

Hier erscheint er eher milchkaffeefarben. Der hochbeinige Herbstpilz ist durchaus essbar und darf vom Kenner zu Speisezwecken eingesammelt werden.

Herrlich stimmungsvoll. Vom Wetter her der schönste Moment unserer Wanderung.

Deshalb auch ein Zwischenfoto im Sonnenlicht, von Ulrich Klein geschossen.

Dazu auch noch die schönsten Austern – Seitlinge (Pleurotus ostreatus).

Frieder Gröger schreibt in Pilze und Wildfrüchte: „Schmackhaft, sehr ergiebig, Fleisch ähnlich, bald zäh und dann nur noch die Ränder zu gebrauchen. Als Pilzgemüse schmoren, auch für Pilzklops und Salate. Ganze Hüte als Pilzschnitzel braten oder in Aspik einlegen. Alt nur noch auskochen“. Ergibt dann eine schmackafte Brühe.

Das selbe Motiv noch einmal von Ulrich Klein im Bild festgehalten. Ein sehr schönes Stimmungsfoto! Zu sehen ist bei diesen Pilzen auch, dass die Lamellen auch beim Austern – Seitling weit am Stiel herablaufen können, ohne das wir es gleich mit dem Rillstieligen Seitling zu tun haben.

Pilzfreundin Monika ist fündig geworden. Foto: Ulrich Klein.

Zwei Specht – Tintlinge (Coprinus picaceus) im Sonnenlicht, von Ulrich Klein in Szene gesetzt.

Ein Fall für das Guinness – Buch der Rekorde. Ich glaube kaum, dass bisher jemand einen Gelbmilchenden Helmling (Mycena crocata) mit einer Stiellänge von etwa 30 cm gesehen hat! Wir könnten ihn in Schlangenstieligen- oder Spaghetti – Helmling um benennen.

Und noch einmal ein schönes Stimmungsfoto vom Weißstieligen Stockschwämmchen (Psathyrella hydrophila). Die Ähnlichkeit mit dem Stockschwämmchen ist hier besonders gut zu sehen. Schaut man sich die Pilze allerdings näher an, fällt natürlich der weiße und brüchige Stiel auf.

Und wie immer zum Schluss unser Gruppen- und Erinnerungsfoto an eine durchaus schöne Exkursion durch das Heidenholz, bei Hof Selmsdorf, am 18. November 2018.

Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

10. November 2018 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch den Großen Wohld

Der Große Wohld am 10. November 2018.

Die Jahreszeit ist bereits fortgeschritten, aber dennoch geht es immer noch in die Pilze. Pilzesuchen kann man bekanntlich ganzjährig und auch für die Küche finden sich zu jeder Jahreszeit entsprechende Leckerbissen. Wichtig zu wissen ist jedoch „Wo kann ich zu welcher Jahreszeit am ehesten fündig werden“. Im Frühling vor allem an Seeuferbereichen und in Bachtälern mit Erlen und Eschen (Morcheln) oder in Wäldern und Parkanlagen unterschiedlichster Ausprägung (Maipilze). Im Sommer bei genügend Feuchteangebot in Parkanlagen, unter Eichen und Buchen (Sommersteinpilz, Hexen – Röhrlinge u. v. a.). In sauren Laub- und Nadelwäldern besonders in regenreichen Sommern viele Pfifferlinge. Im Herbst gibt es praktisch überall etwas zu ernten und für jeden Geschmack ist etwas dabei. Im Winter suchen wir an Laubhölzern leckere Samtfuß – Winterrüblinge und Austernseitlinge. An Holunder gibt es viele Judasohren. Zur Zeit befinden wir uns am Übergang vom Herbst zum Winter. Wir können sowohl noch allerlei Herbst- und Spätherbstarten antreffen, genauso wie erste schmackhafte Winterpilze. Im Jahre 2013 waren wir beispielsweise schon einmal zur selben Jahreszeit im Zuge einer geführten Pilzlehrwanderung in diesem Gebiet und das Artenaufkommen war noch sehr vielseitig. Siehe unter „Pilzwanderung im Großen Wohld“. Bis hin zu frischen Steinpilzen war einiges im Angebot.

So gut sah es heute leider nicht aus. Die große Trockenheit, die uns durch die gesamte Saison begleitete, hatte noch kein Ende gefunden. Dem entsprechend war die Artenvielfalt deutlich eingeschränkter. Trotzdem war es eine durchaus erfolgreiche Wanderung und sowohl der Wissbegierige, wie auch der Kochtopf – Mykologe kam auf seine Kosten. Hier ein kleiner, bebilderter Rückblick.

Gleich zu Beginn, am trockenen Waldrand, begrüßten uns diese beiden Pilzarten. Ein Schimmelpilz und ein Dickröhrling. Bei den Röhrlingen dürfte es sich um Netzstielige Hexen – Röhrlinge handeln, die hier vom Schimmelpilz völlig mumifiziert wurden. Netzstielige Hexen werden häufig von diesem Schimmel befallen, bei dem es sich allerdings nicht um den auf Röhrlinge spezialisierten Goldschimmel handelt.

Wenige Meter daneben diese frischen und gesunden Kahlen Kremplinge (Paxillus involutus). Da sie zu den Röhrlingen gehören, werden sie oft vom Goldschimmel befallen.

Gleich daneben brechen diese Stadt – Champignons (Agaricus bitorquis) aus dem harten Mergelboden. Sie sind ausgezeichnete Speisepilze, zumindest wenn sie nicht direkt an stark befahrenen Straßen oder anderen, belasteten Orten innerhalb der Städte wachsen.

An toten Buchen – Ästen wuchsen diese Knotigen Schillerporlinge (Inonotus nodulosus). Ungenießbar.

Der geringwertige Sparrige Schüppling (Pholiota squarrosa) ist der klassische Verwechslungspartner des Hallimasch. Dieser hat aber nicht so grobe, abstehende Schuppen, kein gelbes Fleisch und auch kein braunes Sporenpulver.

Der glasig – weiße Buchen – Schleimrübling (Oudemansiella mucida) ist eine kaum zu verwechselnde Pilzart luftfeuchter Buchenwald – Standorte. Mitunter wächst er sogar hoch am Stamm. Hier war es liegendes Buchenholz. Geringwertig für die Küche.

Diese Buckel – Tramete (Trametes gibbosa) macht ihrem Namen alle Ehre. Sie kann vielfältige Formen annehmen bis hin zu kugeligem Wachstum.

Hier sehen wir sie in ihrer klassischen Ausprägung.

Etwas ungewöhnlich für den Birnen – Stäubling (Lycoperdon pyriforme) sind die dekorativen Flöckchen auf den Fruchtkörpern. Sicher der trockenen Witterung geschuldet, denn sie standen an der windigen Waldkannte.

Laubholz – Harzporlinge (Ischnoderma resinosum) besiedeln alte Buchenstubben und liegende Stämme. Mitunter entströmt ihnen ein angenehmer Anis – Duft. Ungenießbar.

Große, auf geschirmte Honiggelbe Hallimasch (Armillaria mellea). Ich wurde angesichts der Größe heute des Öffteren gefragt, ob diese noch gut oder bereits überständig seien. Die Größe spielt in der Regel keine Rolle, sondern das Alter. Im Fall von Hallimasch empfiehlt es sich mit dem Finger auf die Hutmitte zu drücken. Ist diese noch fest, so ist er noch jung und darf gesammelt werden. Ist sie weich und lässt sich leicht eindrücken, sind die Fruchtkörper in der Regel bereits überständig.

Ein großes Büschel Honiggelber Hallimasch. Die Hutmitte war druckfest und so landeten die Pilze im Sammelkorb.

Auch von unter her gibt es keine Beanstandungen. Die Stiele werden allerdings bis zur Ring – Zone entfernt.

Auch diese recht großen und kräftigen Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabils) sind noch jung und dürfen gegessen werden. Gut ist die hygrophane Randzone ausgebildet, die so typisch für diesen Edelpilz ist.

Auch der Blick auf die Unterseite bestätigt uns, dass sie noch im besten Alter sind. Allerdings können hier die wichtigen Stielschüppchen schon schütterer werden und sie können beim Anfassen auch abgegriffen werden. Auf diese Schüppchen ist unbedingt zu achten!

Hier der tödlich wirkende Doppelgänger des Stockschwämmchens, der Gift – Häubling (Galerina marginata). Ebenfalls oft mit hygrophaner Randzone ausgestattet, aber unterhalb der Ring – Zone des Stieles keine Schüppchen, dafür seidig glänzend.

Und noch einmal zum Vergleich. Links der Gift – Häubling (Galerina marginata), rechts die leckeren Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis).

Weiter führt uns der Weg durch den goldenen Herbstwald.

Das es mit riesen Schritten in Richtung Winter geht, ist auch am Wandel der Pilzflora zu erkennen. Immer öfters trifft man jetzt schon auf typische Pilzarten der kalten Jahreszeit. Hier sind es sehr wohlschmeckende Samtfuß – Winterpilze (Flammulina velutipes). Ein entscheidendes Merkmal dieses Holzbewohners ist sein braunsamtiger Stielüberzug.

Ein schönes Stimmungsfoto eines weiteren Holz- und Stubben – Bewohners, des giftigen Grünblättrigen Schwefelkopfes. Er könnte zu Verwechslungen mit dem Winterpilz Anlass geben, da er auch in milden Wintern auftreten kann. Er besitz aber einen nackten, schwefelgelben Stiel, grünliche Lamellen und schmeckt bitter.

Elegant zeigt sich der Specht – Tintling (Coprinus picaceus). Der ungenießbare und kaum verwechselbare Herbstpilz ist eine Charakterart gehaltvollerer Buchenwälder in Mecklenburg – Vorpommern.

Das Weißstielige Stockschwämmchen (Psathyrella hydrophila) hat mit dem eigentlichen Stockschwämmchen nur das Substrat und die büschellige Wuchsform gemein. Ansonsten gehört er zu den Mürblingen, von denen keine giftigen Arten bekannt sind. So ist auch dieser Dunkelsporer durchaus essbar, steht dem Stockschwämmchen aber an Speisewert deutlich nach.

Geotropismus ist hier am Werk. Fruchtkörper, die schon am Buchenstamm wuchsen, als dieser noch stand, haben nach dem Fall schlechte Karten um ihre Sporen auszustreuen. Deshalb muss der Fruchtkörper umgebildet werden, damit dass das Fruchtlager wieder nach unten zeigt. Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Den Violetten Knorpelschichtpilz (Chondrostereum purpureum) finden wir im Winterhalbjahr häufig an feucht liegendem Laubholz. Hier war es ein Holzstapel, der von der Forst mit blauer Farbe gekennzeichnet wurde. Es wird höchste Eisenbahn, soll das Holz noch einer Verwertung zugeführt werden.

Mitten auf einem Waldweg büschelweise junge Strohblasse Schüpplinge (Pholiota gummosa). Ihre gummiartige Huthaut soll sich in einem Zug abziehen lassen. Aber wozu eigentlich, der Pilz ist ungenießbar.

Gleich daneben dieser wunderschöne Farbtupfen, der streng genommen essbar wäre, was sich aber aufgrund seiner Unergiebigkeit und Schönheit ohnehin verbietet. Der Orange – Becherling (Aleuria aurantia). Vor fünf Jahren fanden wir ihn schon einmal während einer Pilzwanderung zur selben Zeit, am selben Weg. Er ist also Standortstreu!

Zur Erinnerung an unsere spätherbstliche Pilzwanderung durch den Großen Wohld am 10. November 2018.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

06. November 2018 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Reisebericht aus Sri Lanka

Yala Nationalpark. Foto: Chris Engelhardt.

Am Dienstag, dem 06. November 2018, um 18.00 Uhr im Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21.

Unser Vereinsmitglied und Universalgelehrte in punkto Naturwissen, Christopher Engelhardt aus Lübeck, nahm uns heute Abend mit auf eine exotische Bildungs- und Bilderreise auf das andere Ende der Erde. Chris war als naturkundlicher Reiseleiter für Birdingtours auf dem gesamten Globus unterwegs. Hier hat er viel erlebt und  kennengelernt. Entsprechendes Wissen über Flora und Fauna der jeweilig bereisten Regionen gab er an seine wissbegierigen Teilnehmer weiter. Heute Abend durften wir uns auf einen faszinierenden Vortrag von ihm freuen.

Andrea und Chris während ihrer Präsentation. Voller Begeisterung berichteten uns beide von ihrer erlebnisreichen Naturreise durch eine exotische Landschaft am anderen Ende der Welt.

Knorriger Kina – Baum (Calophyllum walkeri) mit seiner schirmartigen Krone und den oft bemoosten Ästen.

Chris schreibt dazu: Sri Lanka, die Tropeninsel vor der Südspitze Indiens, ist ein besonderes Ziel für Naturbeobachter. Wie viele andere Inseln auch, ist sie aufgrund ihrer Besonderheit Heimat vieler endemischer, also exklusiv nur dort vorkommender Tier- und Pflanzenarten. Dabei beherbergt Sri Lanka aufgrund seines tropischen Charakters und der relativen Nähe zum indischen Subkontinent eine ungewöhnlich reiche Biodiversität. Dazu kommt, dass es hier auf kleinem Raum sehr unterschiedliche klimatische Bedingungen gibt, was eine weitere Differenzierung der Arten mit verschiedenen Anpassungen zur Folge hat. Diese Bilderreise führt uns zunächst in das zentrale Bergland der Insel, wo sich bei angenehmen Temperaturen urige Rhododendren und Baumfarne in die Höhe recken, endemische Bülbüs und Brillenvögel durchs Geäst turnen und speziell angepaßte Amphibien und Reptilien leben.

Nasenpeitschnatter (Ahnetulla nasuta). Die dünne Schlange bewegt sich langsam im grünen Geäst der Bäume und ist hier gut getarnt. Sie ernährt sich von Fröschen, Eidechsen und Vögeln. Ein Biss der schwach giftigen Natter verursacht Schwellungen.

Im Regenwald suchen wir die versteckt lebende, erst 2001 entdeckte endemische Serendip – Zwergohreule und begegnen nachts Vogelspinnen und Schlangen in ihrem Lebensraum. In den schwülheißen, tief liegenden Küstenregionen leben Millionen von Wasservögeln, an den Blüten fliegen farbenprächtige Schmetterlinge, und der Yala Nationalpark beherbergt die größte Dichte an Leoparden weltweit.“

Düstere Rose könnte die deutsche Bezeichnung für diesen nur in Indien und Sri Lanka vorkommenden und Crimson Rose genannten Schmetterling sein. Wissenschaftlich (Pachliopa hector).

Ceylon – Hufaffe. Viel klangvoller ist da aber seine wissenschaftliche Bezeichnung Maca sinaca. Ein Schelm, der böses dabei denkt!

Alle Fotos von Christopher Engelhardt.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

27. Oktober 2018 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Ziel war der Wald bei Ravensruh

Der Spätherbst ist die Zeit vieler Stockschwämme. Hier sehen wir allerdings nicht das beliebte Stockschwämmchen, sondern dessen tödlich giftigen Doppelgänger, den Gift – Häubling (Galerina marginata). Glatte, oft silbrig glänzende, etwas genattert wirkende Stiele grenzen ihn zu aller erst vom Stockschwämmchen ab, das unterhalb der häutigen Ringzone mit zahlreichen, kleinen, bräunlichen Schüppchen besetzt ist.

Das in älteren Karten offensichtlich als Sophienholz bezeichnete Waldgebiet steht überwiegend auf  besseren Böden. Es wechseln sich Laub- und Nadelforste ab. Teils ist das Revier sehr urwüchsig und naturbelassen. Hier kann uns bei günstigen Witterungsbedingungen eine abwechslungsreiche und vielseitige Pilzflora geboten werden. Natürlich gibt es auch Stockschwämmchen und oben gezeigte Gifthäublinge. Vor allem aber war es Hallimasch, der heute die Körbe der Pilzfreunde füllte. Aufgrund des trockenen Jahres war die Artenvielfalt nicht so üppig wie gewohnt, aber trotzdem gab es außer erwähnten Speisepilzen noch reichlich anderes zu entdecken. Hier wie immer einige Impressionen:

Gleich zu Beginn und genau an der Stelle, an der ich im September eine sechser – Gruppe von Steinpilzen fand, wuchsen heute diese Rosa- oder Morgenrot – Täublinge (Russula aurora, früher Russula rosea). Die Pilze sind zwar essbar, als alleiniges Gericht aber nicht empfehlenswert.

Neben Unmengen von Hallimasch gab es an den vielen Laubholz – Stubben auch wertvolle Stockschwämmchen. Zu beachten sind immer die kleinen Schüppchen unterhalb der Ringzone. Der giftige Doppelgänger besitzt einen glatten Stiel (siehe oben).

Noch sehr junge Stockschwämmchen. Die Schüppchen am Stiel sind gut zu erkennen.

Voll entwickelte Stockschwämmchen mit starker Durchfeuchtung der Hüte (Hygrophan).

Reich besetzter Laubholz – Stubben mit Edelpilzen (Stockschwämmchen).

Im angrenzenden Fichtenforst auch einige Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius).

In der dunklen Nadelstreu des Fichtenwaldes fallen diese ansehnlichen, weißlich gefärbten und oft in größeren Trupps stehenden Gefleckten Rüblinge (Collybia maculata) oft schon von weiten auf. Zwar sehen sie durchaus appetitlich aus, aber schon eine kleine Kostprobe offenbart ihre Bitterkeit. Ungenießbar.

Dunkler Hallimasch (Armillaria obscura) besiedelt in erster Linie Nadelholz und hier vorwiegend das von Fichten. In diesem Fall wuchsen sie aber im Lärchenwald.

Der Dunkle Hallimasch wird von einigen Pilzbuch – Autoren als der beste und einzig empfehlenswerte Vertreter seiner Gattung angesehen. Roh ist er giftig und muss gut durchgegart werden.

Es wird von diesen Autoren also nur Hallimasch empfohlen, der an Nadelholz wächst. Hier sehen wir den Gelbschuppigen Hallimasch (Armillaria lutea). Er wäre demzufolge nicht zu empfehlen, da er an Laubholz vorkommt. Ich halte eine derartige Differenzierung des Speisewertes für unangebracht. Hallimasch ist generell roh giftig, und ausreichend gegart ein guter, schmackhafter Speisepilz, ganz gleich um welche Art es sich handelt!

Hier sind es wieder junge Dunkle Hallimasch (Armillaria obscura), die sich in Reih und Glied zwischen Kernholz und Borke eines Fichtenstumpfes heraus schieben.

Und noch einmal Hallimasch. Hier sehen wir den Honiggelben Hallimasch (Armillaria mellea). Er soll der giftigste aller Hallimasch – Arten  sein. Gleichzeitig ist er mir sogar der liebste, weil seine oft üppigen, großen, gebündelten Büschel ein leichtes, sauberes Ernten erlauben und auch seine Ergiebigkeit ist durch die oft recht großen, fleischigen Hüte recht hoch. Fast unsere gesamte, diesjährige, inzwischen tiefgekühlte Ernte für unsere Imbissgeschäfte, besteht  aus Honigelben Hallimasch!

Weiter geht es durch den spätherbstlichen Buchenwald.

Der Kaffeebraune Scheintrichterling (Pseudoclitocybe cyathiformis) kann vom Kenner zu den Speisepilzen gelegt werden. Er bereichert dann ein Mischpilzgericht.

Der Buchen – Klumpfuß (Cortinarius amoenolens) ist zwar fleischiger, sollte aber nicht gegessen werden. Es gibt zwar unter den Schleierlingen durchaus leckere Speisepilze, aber viele von ihnen sind selten und schwierig zu bestimmen. Leider enthält diese riesige Blätterpilzgattung auch tödlich giftige Arten!

Der Buchen – Klumpfuß (Cortinarius amoenolens) in der Draufsicht.

Ein Nachteil im Spätherbst. Das frisch gefallene Laub erschwert die Suche erheblich.

Der Hornbraue Rübling (Collybia asema) bevölkert im Spätherbst oft als Massenpilz den Waldboden. Durch die Trockenheit ist aber auch er nicht sonderlich oft zu finden. Essbar.

Die weiße Milch des Mordschwamms schmeckt brennend scharf, so dass der Pilz komplett ungenießbar ist. Sein angsteinflößender Volksname dürfte trotz seines widerlichen Geschmackes eine Beleidigung für ihn darstellen, denn er hat noch keinen einzigen Menschen auf dem Gewissen. Er ist ungiftig und nennt sich mit bürgerlichem Namen Olivgrüner Milchling (Lactarius turpis).

Auf einer lichten Waldschneise stehen junge Nadelbäume, insbesondere Blaufichten.

Darunter wuchsen nicht nur die ebenfalls sehr scharf schmeckenden Rotbraunen Milchlinge (Lactarius rufus).

Sondern auch eine Gruppe Ziegenlippen (Xerocomus subtomentosus).

Die „Grieskörnchen“ des jungen Flaschen Stäublings (Lycoperdon perlatum) fallen bei der geringsten Berührung ab. Ist der Bauchpilz noch weiß und druckfest, darf er in den Sammelkorb gelegt werden.

Das Mäuseschwänzchen oder Mäuseöhrchen (Baeospora myosura) besiedelt vor allem im Spätherbst ältere Fichtenzapfen, auch auf Kiefernzapfen zu finden. Die dichten, grauen Lamellen und der grau bereifte Stiel erinnern in ihrer Färbung an ein Mäuseschwänzchen oder überhaupt an ein Mäusefell. Ohne Speisewert.

Ein Fleischroter Speise – Täubling (Russula vesca). Weißer Stiel, weiße Lamellen, fleischrötlicher Hut mit vertiefter Mitte und nicht bis an den Rand heran reichende Huthaut. Dazu milder, nussartiger Geschmack. Der Speisetäubling ist ein Leckerbissen!

Den Orangeroten Kammpilz (Phlebia radiata) finden wir recht häufig vom Spätherbst bis zum Frühling auf totem Laubholz.

Rote Fliegenpilze (Amanita muscaria) können zu orangegelb ausblassen.

Und nochmal frische Röhrlinge. Hier sind es Rotfüßchen (Xerocomus chrysentheron). Es sind Speisepilze, aber mit einem säuerlichen Aroma, dass nicht jedem zusagt.

Auf dem Waldboden liegende Laubholz – Zweige sind das zuhause dieses Blätterpilzes, des bei feuchtem Wetter sehr schleimigen Tonfalben Schüpplings (Pholiota lenta). Nach dem Abziehen der schleimigen Huthaut könnte er im Mischpilz – Gericht Verwendung finden.

Holzbewohnende Krüppelfüßchen. Wahrscheinlich handelt es sich um das Kugelsporige Stummelfüßchen (Crepidotus cesatii).

Ganz frische Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor). Wär das nicht etwas für` s Adventsgesteck oder zur Unterstützung von Heilprozessen im Körper in Form von Pülverchen oder Tee?

So hat es sich am Ende für so manchen, fleißigen Pilzsammler doch gelohnt. Etwas gelernt und dazu noch reichlich Waldpilze für den sonntäglichen Mittagstisch und darüber hinaus. Vorbildlich gesammelte Hallimasch in Top – Qualität!

Auch wenn einige bereits aufgebrochen waren, am Ende einer schönen und erfolgreichen Tour wie immer unser Erinnerungsfoto, dass von Christopher Engelhardt in Szene gesetzt wurde.

Wann startet die nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!

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19. – 21. Oktober 2018 – Pilzseminar in Mecklenburg

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Herbstseminar in der Keezer Schmiede, bei Brüel

Sparrige Schüpplinge (Pholiota squarosa) im Schlemminer Staatsforst.

Freitag, der 19.10. – Theorietag mit Ulrich Klein

Sonnabend, der 20.10. – Exkursionstag

Sonntag, der 21.10. – Pilzbestimmungen und Abschlussexkursion

Soweit das wichtigste in Stichpunkten. Wo liegt Keez? – Keez ist ein Ortsteil der mecklenburgischen Kleinstadt Brüel, im Landkreis Ludwigslust – Parchim. Zwischen Schwerin und Sternberg, direkt an der B 104 gelegen. Von Schwerin kommend, das letzte Grundstück links, nach den Straßenabzweigen nach Keez und Golchen, ca. 3 Km vor Brüel. Leider ist hier kein Ortsschild vorhanden. Die Häuser an der Bundesstraße sind die Keezer Schmiede. Die genaue Adresse. 19412 Brüel, Ortsteil Keez, Dorfstraße 1. Bitte nicht in den eigentlichen Ort Keez fahren!

Dieses Schild ist zwar im vorbeifahren leicht zu übersehen, soll aber die richtige Adresse signalisieren. Einer der großen Pilze ist leider beim letzten, schweren Sturm gestürzt.

Auch der Steinpilz – Aufsteller wies auf unseren Außenstandort hin.

Zur Begrüßung und Einstimmung hatte ich wieder eine Pilzausstellung vorbereitet.

Weit gereiste Gäste aus dem Brandenburgischen haben während der Anfahrt diese Parasole eingesammelt. Sie wurden der Ausstellung beigefügt.

Unsere Teilnehmerin aus Hamburg überreicht Gastgeberin Irena ein Blumenpräsent. Ganz herzlichen Dank dafür! Irena hat wie immer alles im Griff, damit niemand hungern und dursten braucht. Im Hintergrund sehen wir Pilzfreundin Monika aus Wismar.

  • Freitag, der 19.10. – Ab 12.00 Uhr Anreise. 14.00 – 18.00 Uhr Theorieteil durch PowerPoint – Präsentationen unseres Pilzexperten Ulrich Klein. Zwischendurch gab es Kaffee und Kuchen. Abendbrot wurde ebenfalls serviert und im Anschluss stand gemütliches Beisammensein und Festlegung der morgigen Exkursionsgebiete auf dem Programm.

Der Startschuss ist gefallen. Ulrich hat das Wort.

Hier sehen wir ihn in Aktion. Wie immer vermittelte er den Teilnehmern umfängliches Wissen rund um unsere Großpilze und immer werden dabei auch neue Aspekte beleuchtet.

Wie gewohnt überreichte ich Ulrich und Lebensgefährtin Anke ein kleines Dankeschön für ihre Mühen und dem theoretisch vermittelten Pilz – Wissen.

  • Sonnabend, der 20.10. – 08.00 Uhr Frühstück und gegen 09.00 Uhr Aufbruch zu unseren Exkursion. Ich suchte dafür zunächst den Kreuzgrund mit seinem berühmten Steintanz aus.

Der Steintanz von Boitin. Foto: Ulrich Klein.

Auf einer Informationstafel finden sich ausführliche Erläuterungen zu diesem Bodendenkmal. Foto: Ulrich Klein.

Und noch ein schönes Foto von Ulrich.

Nun aber zu den Pilzen. Der häufige Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron) zeichnet sich durch eine trockene, filzige und felderig aufgerissene Hutoberfläche, einem meist rötlichen Stiel, grüngelbe Röhren, die auf Druck blauen und säuerlichem Geruch und Geschmack aus. Essbar.

Die Gattung der Schwefelköpfe enthält büschelig wachsende Stubbenpilze, aber auch einzeln auf den verschiedenen Waldböden, Hölzern oder Moosen stehende Arten. Die häufigsten und bekanntesten sind der vorzügliche Graublättrige Schwefelkopf, der ungenießbare Ziegelrote Schwefelkopf und der hier zu sehende, giftige Grünblättrige Schwefelkopf.

Auch der Hallimasch ist eine Blätterpilz – Gattung von verschiedenen Arten. Essbar, aber roh giftig sind sie alle. Hallimasch ist ein Weißsporer, was ihn von anderen Stockschwämmen unterscheidet. Hier sehen wir den Gelbschuppigen Hallimasch (Armillaria lutea).

Interessiert werden die gefundenen Pilze begutachtet.

Die etwas kleineren Grobscholligen Riesenschirmpilze (Macrolepiota konradii) bevorzugen eher das Waldesinnere, währen die großen Riesenschirmpilze meistens an lichten Stellen erscheinen. Hüte essbar.

Steinpilze (Boletus edulis) haben es in diesem extrem trockenen Jahr schwer. Er sollte der einzige an diesem Wochenende bleiben.

Der Hochthronende Schüppling (Pholiota aurivella) findet sich oft hoch oben am Stamm von alten Bäumen, bevorzugt an Rotbuche. Er ähnelt etwas dem Sparrigen Schüppling, dieser hat aber niemals einen schmierigen Hut. Der ebenfalls ähnliche Pinsel – Schüppling bildet große Büschel um Laubbäume bzw. Stubben herum und wächst scheinbar aus der Erde heraus. Ungenießbar.

Seine holzgelben Lamellen werden frühzeitig durch die Sporen braun gefärbt.

Stimmungsfoto im Kreuzgrund mit Grünblättrigen Schwefelköpfen (Hypholoma fasciculare). Giftig!

Ein dankbares Fotomotiv nicht nur für mich.

Gerne kann auch ein Büschel für die Bestimmungsarbeit mitgenommen werden.

Während Hallimasch ein Weißsporer ist, Stockschwämmchen braunen Sporenstaub abwerfen, sind die Hüte der weiter unten stehenden Schwefelköpfe von schwarzem Sporenpulver bedeckt.

Eine besonders farbintensive Variante des Rotfüßchen (Xerocomus chrysentheron).

Schnecklinge und Saftlinge gehören zu den Wachsblättlern. Hier sehen wir den Verfärbenden Schneckling (Hygrophorus cossus).Er ähnelt zunächst dem am gleichen Standort unter Rotbuchen vorkommenden und viel häufigeren Elfenbein – Schneckling. Während dieser auch im Alter immer reinweiß bleibt, verfärbt sich die hier gezeigte Art besonders zu den Huträndern im Verlauf orangebräunlich. Essbar, aber wohl wenig schmackhaft.

Dieser Nördliche Zinnoberschwamm (Pycnoporus cinnabarinus) ist eine kaum zu verwechselnde Porlingsart trockener, sonniger Laubwaldstandorte. Besonders an totem Buchen- und Birkenholz.

Bauchpilze bilden ihre Sporen im inneren des Fruchtkörpers aus. Sie werden durch mechanische Reize an die Luft befördert. Deshalb bildet sich am Scheitel dieser Braunen Stäublinge (Lycoperdon umbrinum) eine kleine Öffnung. Treffen jetzt beispielsweise Regentropfen auf den reifen Fruchtkörper, werden die Sporenwolken heraus geschleudert.

Nah Verwandt mit den Bauchpilzen sind die Nestlinge. Hier sehen wir den Gestreiften Teuerling (Cyathus striatus). Die linsenförmigen „Eierchen“ im Nest nennen sich Peridiolen. In ihnen reifen die Sporen.

Das ganze noch einmal etwas näher betrachtet auf diesem Foto von Chris Engelhardt.

Hier sehen wir keine Rißpilze, sondern die großen, fleischigen Hüte des Veilchen – Rötelritterlings (Lepista irina). Die Trockenheit kann die Huthaut derart in Mitleidenschaft ziehen, dass für die jeweilige Art untypische Strukturen entstehen können. Guter Speisepilz.

Zwei sehr ähnliche Sprödblättler, die oft im Buchenwald in unmittelbarer Nachbarschaft wachsen, sind der komplett ungenießbare Gallen – Täubling (Russula fellea), links, und der essbare Zitronen – Täubling (Russula ochroleuca) rechts.

Hier die farblichen Unterschiede beider Arten von oben betrachtet. Beim linken Gallen – Täubling muss der Randbereich nicht immer so aufgehellt sein. Er besitz am gesamten Fruchtkörper einen beige Farb- bzw. Unterton.

Ein besonders schönes Fotomotiv bot sich uns mit dieser Gelben Lohblüte (Fuligo septica). Schleimpilze stellen das Bindeglied zwischen dem Tier- und Pilzreich dar. Es sind Einzeller, die sich von organischen Substanzen ernähren, u. a. auch von echten Pilzen.

Es gibt diesen Myxomyceten auch in weiß. Schleimpilze können sich fortbewegen und neue Nahrungsquellen erschließen. Hier kriecht er am Baum hoch.

Weiße Lohblüte (Fuligo candida).

Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabils). Es sind schon etwas ältere Fruchtkörper, so dass die charakteristischen Schüppchen unterhalb der hier auch nur noch als Fragment zu sehenden Ringzone schon etwas schütter geworden sind.

Aus einem Nadelholzstubben wuchsen diese nitrös riechenden Helmlinge heraus. Christoper Engelhard hat sie sich unter dem Mikroskop angeschaut. Es handelt sich demzufolge um den Viersporigen Nitrat – Helmling (Mycena stipata).

Der Staubfüßige Trichterling (Clitocybe metachroa) ist ein häufiger Herbstpilz in der Nadelstreu vieler Wälder. Er gehört in eine Gruppe grauer bzw. weißlicher Trichterlinge, die giftig sein können.

Dazu hat uns Christopher Engelhardt diese Dokumentation mit Mikro- und Makromerkmalen zusammengestellt.

Der große, häufige und leicht bestimmbare Dickblättrige Schwarz- oder Kohlentäubling (Russula nigricans) ist in vielen Buchenwäldern zu hause. Der zunächst blasse Pilz verfärbt sich zunehmend schwärzlich. Markant sind auch seine dicklichen, entfernt stehenden und sehr brüchigen Lamellen. Als Speisepilz minderwertig.

Dieses Ahornblatt ist vom Ahorn – Runzelschorf (Rhytisma acerinum) befallen, auch Teerfleckenkrankheit genannt.

Der Pilzbefall ist für den Baum nicht gefährlich, da die Blätter erst kurz vor ihrem Fall besiedelt werden. Runzelschorfe gehören zu den Schlauchpilzen.

Im Buchenwald fanden wir diese schönen Haarschleierlinge. Es könnte sich um den Fuchsbraunen Schleimkopf oder Gilbenden Fuchs – Seidenkopf (Cortinarius vulpinus) handeln. Zumindest dürfte er im Umfeld dieser Art zu suchen sein.

Der Rosa- oder Morgenrot – Täubling (Russula aurora) ist ein recht großer Vertreter seiner Gattung in Buchenwäldern auf besseren Böden. Der oft lange Stiel ist weißlich und etwas netzflockig Strukturiert. Er ist nicht so hartfleischig wie der ähnliche und am selben Standort vorkommende Zinnober – Täubling. Sein Geschmack ist mild und er kann zumindest ein Mischpilz – Gericht bereichern.

Christopher Engelhardt beim fotografieren eines ganz besonders schönen Blätterpilzes.

Nähmlich des Schwarzflockiger Dachpilzes (Pluteus umbrosus).

Nicht nur auf dem Hut ist dieser hübsche Dachpilz netzaderig flockig, auch die Schneiden seiner Lamellen sind mit schwarzen Flocken besetzt. Foto: Chris Engelhardt.

Und auf dieser Foto – Montage hat Chris die Schönheit dieses nicht häufigen Freiblättlers in ganz hervorragender Weise dokumentiert.

Die Grau- oder Nebelkappe (Clitocybe nebularis) ist einer der häufigsten, bekanntesten und umstrittensten Speisepilze des Spätherbstes. Sie wächst in der Humusschicht in großen Gruppen, Halbkreisen oder voll ausgebildeten Hexenringen. Trotz ihres aufdringlichen Geruches gibt es Liebhaber dieses Pilzes, der schon den Rötel – Ritterlingen angehörte, aktuell aber wieder bei den Trichterlingen gelandet ist.

Eine auffällige Pilzgestalt ist der Erdschieber oder Wollige Milchling (Lactarius vellereus). Seine Größe, der wollig – filzige Hut und die weiße, brennend scharf schmeckende Milch kennzeichnen ihn recht gut. Unter Pappeln kann der ähnliche Rosascheckige Milchling zu Verwechslungen Anlass geben. Sehr ähnlich ist auch der Blaublättrige Täubling, mit bläulichem Schimmer besonders am Stielansatz und in den Lamellen. Er sondert keinen Milchsaft ab.

Dieser große Buchenstubben war von Pilzfruchtkörpern unterschiedlicher Arten besetzt.

Hier sind es Stockschwämmchen und Hallimasch.

Einfach gigantisch, was hier abging.

Das nützt alles nichts, das Überangebot an Hallimasch in Top – Qualität musste mitgenommen werden. Foto: Chris Engelhardt.

Ein Porling hat großflächig einen alten Baumstumpf überzogen.

Chris hat ihn herausbekommen und dieses schöne Erläuterungsfoto dazu gebastelt.

Schön sind die weiten und etwas eckigen Röhren der Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) auf diesem Foto zu erkennen. Am Stiel sehen wir keine Rottöne und der Pilz blaut auch nur selten.

Immer wieder werden wir auf unserem Weg zum Steintanz durch interessante Pilzfunde aufgehalten.

Hier handelt es sich um einen Schlauchpilz der Gattung Peziza, nähmlich um den Buchenwald – Becherling (Peziza arvernensis). Ein vom Frühling bis in den Herbst häufiger Großbecherling unserer Buchenwälder und besonders an Wegrändern zu finden.

Dazu noch ein Mikro – Foto von Chris Engelhardt. Gut sind die Sporenschläuche zu erkennen. Einige Sporen befinden sich allerdings außerhalb, dass kann bei der Herstellung des Präparates schon mal passieren.

Die Apothezien können durchaus auch kurz gestielt sein.

Wir bekommen Besuch.

Anke und Ulrich haben sich von Arpshagen aus auf den Weg zu uns gemacht. Natürlich bis zum Waldrand mit dem Auto und dann erst auf Schusters Rappen.

Wir erreichen den Boitiner Steintanz.

Neben Pilze kennen lernen, füllten sich auch einige Körbe allmählich mit leckeren Speisepilzen.

So auch beispielsweise mit dieser schönen Dreier – Gruppe von Maronen – Röhrlingen (Xerocomus badius).

Die in diesem Jahr in besonders großen Mengen wachsenden Falschen Pfifferlinge (Hygrophoropsis aurantiaca) sind zwar unschädlich, brauchen aber als minderwertige Pilze bei reichlich Angebot an guten Speisepilzen nicht unbedingt den Sammelkorb und später den Magen belasten. Der Echte Pfifferling, der niemals Orangetöne erkennen lässt, bildet in diesem trockenen Jahr die absolute Ausnahme. Es loht nicht auf Pfifferlings – Pirsch zu gehen!

Der Ziegelrote Schwefelkopf (Hypholoma sublateritium) ist ein minderwertiger bis ungenießbarer Stubbenpilz. Er steht zwischen seinen beiden häufigen Verwandten, dem giftigen Grünblättrigen Schwefelkopf und dem vorzüglichen Graublättrigen Schwefelkopf.

Der hübsche Gelbstielige Dachpilz (Pluteus romelii) ist kein seltener Laubholz – Besiedler. Der warmbraune Hut und der oft deutlich gelb gefärbte Stiel sind gute Erkennungsmerkmale. Auf Schrädderholz kann er recht ansehnliche Fruchtkörpergrößen an den Tag legen und zahlreich auftauchen. Ohne Speisewert.

Weiße Polsterpilze (Oligoporus ptychogaster) sind häufige Saftporlinge auf Stubben oder Reisig von Fichten oder Kiefern. Von manchen Autoren werden sie in die Nähe der Schleimpilze (Myxomyceten) gestellt, sind aber Basidiomyceten (Ständerpilze). Ständerpilze bilden ihre Sporen auf einem Ständer (Mikroskop) aus und stehen nicht etwa auf dem selben (Stiel).

Der Rote Fliegenpilz (Amanita muscaria) ist das Glückssymbol aus dem Pilzreich schlechthin. Er gehört zu den Wulstlingen (Knollenblätterpilzen) und ist bekanntlich giftig!

Leberpilze oder Ochsenzungen (Fistulina hepatica) wachsen am Fuße alter Eichen. Der eigenartige Pilz gehört zu den Porlingen, obwohl er keine klassische Röhrenschicht bildet, sondern die einzelnen Röhren stehen frei, sind also nicht wie üblich in eine Röhren bzw. Porenschicht eingebunden.

Seine Konsistenz erinnert an rohes Fleisch oder Leber. Auch sein in der Jugend reichlich austretender Saft trägt dazu bei und weckt Assoziationen zu Blut. So animiert er doch immer wieder einige Pilzfreunde zum Speiseversuch. Allerdings empfiehlt sich vorheriges Wässern um mögliche Gerbstoffe seines Wirtes abzumildern. Dennoch dürfte er ganz sicher keine Delikatesse darstellen.

Da wir nun schon beim Thema essen sind, auch hier ist ein bekannter „Porling für Vegetarier“ enthalten, nämlich der Schwefelporling.

Das Wetter war gut und Irena brachte uns das Mittag hinaus, dass an frischer Waldluft doppelt so gut mundete.

Sie hat an alles gedacht, selbst für Wasser zum Händewaschen.

Und sogar an Kisten dachte sie, damit die teilweise schon gut gefüllten Körbe wieder frei für die zweite Tour werden konnten.

Im Anschluß setzten wir in ein anderes Gebiet um, nämlich in die Vierburg Waldung bei Bützow. Hier folgten wir dem von Klaus Warning im Auftrag der Stadt vor einigen Jahren angelegten Pilzlehrpfad.

Eine Karte zu Beginn des Wanderweges weißt auf den Pilzlehrpfad hin.

Wir folgten den Wegweisern.

Auf geht`s zur vornehmen Jagd, wie das Pilze suchen auch genannt wird.

Chris Engelhardt aus Lübeck auf der Suche nach dem Adlerfarn – Sklerotienkeulchen. Finden konnte er aber nur den Adlerfarn – Fleckenpilz.

Eine Informationstafel vermittelt Pilz – Wissen.

Flatter – Milchlinge (Lactarius tabidus) gehören zu einer Gruppe bräunlicher, mittelgroßer Milchlinge, bei denen die Baumart, unter denen sie gefunden werden, bei der Bestimmung oft eine wichtige Rolle spielt. Leider beachten viele Pilzsucher nicht die Ökologie des Fundortes. Dieser geringwertige und oft häufige Massenpilz ist in der Regel unter Birken und Fichten anzutreffen.

Der Fliegenpilz (Amanita muscaria) ist genau so wie der Flatter – Milchling  gerne unter Birken und Fichten zu hause. Kann aber auch unter Kiefern und Buchen auftauchen. Hier sehen wir eine orange – Form des Roten Fliegenpilzes. Giftig!

Das Derbe Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) ist besonders unter Buchen ein häufiger Massenpilz. Hier wuchsen sie zahlreich unter Birken. Sie werden auf den Hüten nur selten einmal rissig. Meist überwiegen bräunlich bis weinbräunlich gefärbte Hüte. Bei manchen Kollektionen kann aber auch der weinrote Farbstoff dominieren. Auch völlig rote Exemplare sind möglich und können dann mit dem Blutroten Röhrling verwechselt werden. Essbar.

Hier wuchsen sie auch reichlich im Fichtenforst, gemeinsam mit Maronen – Röhrlingen. Beim Sammeln dieser guten Speisepilze ist darauf zu achten, dass sie nicht vom Goldschimmel befallen sind, der die Pilze giftig macht. Dieser spezielle Schimmelpilz ist nur auf Röhrlinge spezialisiert. Also schon beim Sammeln darauf achten, dass solche Exemplare gar nicht erst in den Korb wandern!

Der Rotbraune Milchling (Lactarius rufus) ist in der Regel im Nadelwald zu hause. Gern unter Fichten, aber auch Kiefern. Ausnahmsweise habe ich ihn auch schon im reinen Jungeichenwald und unter Moorbirken gefunden. Sein rotbrauner, fester Fruchtkörper mit dem kleinen Buckel in der Mitte und die weiße, brennend scharfe Milch, lassen ihn leicht erkennen. Für herkömmliche Zubereitungsmethoden ungenießbar.

In diesem, etwas trist wirkenden, kürzlich ausgelichteten Fichtenbestand wimmelte es in Nadelstreu und Moos nur so vor Pilzen. Vor allem von Falschen Pfifferlingen, Kahlen Kremplingen, Maronen und Derben Rotfüßchen.

In trockener Nadelstreu sind die Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius) oft recht kompakt und feinsamtig auf der Hutoberfläche.

Wuchsen in trauter Eintracht: Maronen – Röhrlinge, Derbes Rotfüßchen und Rotbrauner Milchling.

Das Löwenfrüchtchen (Leocarpus fragilis) ist ein Schleimpilz der Reisig von Nadelhölzern, aber auch Krautstängel besiedeln kann. Er erinnert etwas an Insekten – Eier, ist ansonsten aber kaum zu verwechseln.

Und noch einmal Falsche Pfifferlinge (Hygrophorus aurantiaca). Sie gehören der Gattung der After – Leistlinge an. Im Gegensatz zum echten Pfifferling sehen wir hier statt Leisten echte Blätter oder Lamellen. Paradox ist hingegen, dass er näher mit den Röhrlingen als mit den eigentlichen Blätterpilzen verwandt ist.

An liegendem Eichholz fanden wir ganz frische Fruchtkörper des Zweifarbigen Knorpelporlings (Gloeoporus dichrous).

Zum Abendbrot kehrten wir wieder in Keez ein und wurden sogleich auch zu einem Interview von der Schweriner Volkszeitung erwartet. Im Anschluss wurden die Pilzfunde sortiert und auf Pappteller nach Arten ausgelegt. Nun konnte die Teilnehmer mit Hilfe reichlich vorhandener Fachbücher an die Bestimmungsarbeit gehen. Schließlich stellte ich das vorhandene Material noch ausführlich vor und wies auf die wichtigsten Merkmale und andere Eigenschaften der jeweiligen Arten und Gattungen hin. Auch reichlich Speisepilze mussten noch bis in den Morgen hinein in gemütlicher Runde der Verwertung zugeführt werden.

Irena hatte inzwischen schon festlich für uns eingedeckt.

Und wir kehrten mit inzwischen wieder vollen Körben ein.

Das muss alles noch heute verarbeitet werden.

Aber erstmal abstellen und Abendbrot essen.

Im Anschluss ging es an die Bestimmungsarbeit.

Vieles hatten wir schon im Wald vorgestellt und besprochen. Nun zeigt sich bei der selbstständigen Bestimmung der Arten, was davon hängen geblieben ist. Selbstverständlich ging ich im Anschluss das ausliegende Material durch und stellte die Fundstücke nochmals ausführlich vor.

Die bestimmten Arten bekamen ein rotes Zettelchen mit dem möglichen Namen.

Einige Schwierigkeiten bei der Bestimmung bereitete den Teilnehmern dieser nicht gerade häufige, maronenähnliche Röhrling. Es handelt sich um den Schwarzblauenden Röhrling (Boletus pulverulentus). Die Marone blaut zwar ebenfalls, aber bei weiten nicht so intensiv wie bei diesem Vertreter der Röhrlinge.

Schließlich mussten auch noch die Speisepilze der Verwertung zugeführt werden.

Die Röhrlinge landeten auf dem Trockner.

Die Hallimasch wurden mittel` s Schere enthauptet und in den Kochtopf verbracht.

Voll ist dieser und das sieht schon mal richtig gut aus.

Kurz ins Wasserbad und dann mit etwas Speiseöl zurück in den Topf. Neben Hallimasch sorgen auch einige Violette – Rötelritterlinge und der eine oder andere Röhrling für einen interessanten Farbaspekt. Ohne zusätzliches Wasser  aufgesetzt und gut eine halbe Stunde unter häufigem Umrühren köcheln lassen, abkühlen und später portionsweise in den Gefrierschrank.

  • Sonntag, der 21.10. – Vormittags haben wir weitere Fundauswertungen vorgenommen und anschließend brachen alle zur Abschlussexkursion auf.

Sonnenaufgang in Keez. Der Tag scheint schön zu werden und er hielt sein Versprechen auch bis zum Abend.

Bereits beim Öffnen der Autotür hatten diese Hallimasch verspielt.

Fast genau an der Stelle, wo wir Ende September unseren monströsen Riesenporling als Blickfang für die Großpilzausstellung ernteten, wuchs ein neues, weniger großes Exemplar. Riesenporling (Meripilus giganteus).

Gleich daneben mehrere große Büschel des Honiggelben Hallimasch (Armillaria mellea).

Und los geht es. Zum Abschluss hatte ich das Klaasbachtal bei Neukloster ausgesucht.

Unter Randfichten wuchsen diese Milchlinge. Ihr roter Milchsaft und das grünen der Fruchtkörper sowie sein Wirtsbaum lassen kaum eine Verwechslung zu. Es handelt sich um den Fichten – Reizker (Lactarius deterrimus). Er gehört der Gruppe der essbaren Edel – Reizker an.

Durch das frisch gefallene Buchenlaub schiebt sich ein Pantherpilz (Amanita pantherina) empor. Zwei wichtige Merkmale dieses gefährlichen Giftpilzes sind hier zu erkennen. Die weißen, flockigen Hüllreste und der geriefte Hutrand! Auch können die Tiere des Waldes giftige Pilze ohne weiteres anknabbern, ohne für sie negative Folgen!

Die weißen Lamellen des Pantherpilzes stehen frei, die oft dürftige Manschette ist oberseits ungerieft und die Stielknolle besitzt einen ringartigen Wulst. Das Fleisch bleibt immer weiß.

Der essbare Graue Wulstling (Amanita excelsa), links, und der giftige Pantherpilz (Amanita pantherina), rechts, haben unterschiedlich gefärbte Hüllreste (grau/weiß) auf dem Hut. Diese können aber bei Regenwetter abgespült werden.

Beim Pantherpilz sehen wir weiße Farben am Stiel und beim Grauen Wulsling überwiegen Grautöne. Die Manschette des essbaren Wulstlings ist oberseits gerieft (hier nur ansatzweise zu sehen) und die Stielbasis besitzt eine einfache, ungerandete Knolle.

Der Tonblasse Dickfuß (Cortinarius turgidus) liebt, wie viele Haarschleierlinge, offensichtlich basischen Untergrund mit Laubbäumen, insbesondere Buche, und gilt in Deutschland als selten. In Mecklenburg scheint er mir hingegen nicht die große Rarität zu sein, es gibt aber weite Landstriche in Deutschland, wo er noch nicht nachgewiesen wurde. Insbesondere in den sandigen Regionen Nord- und Mitteldeutschlands. Kein Speisepilz.

Dafür stellt in diesem Jahr der weit verbreitete und häufige Echte Pfifferling (Cantharellus cibarius) eine Seltenheit dar. Er liebt feuchte, verregnete Sommer und kann sich bei Dauer – Dürre nicht entwickeln.

Der Harte Zinnobertäubling (Russula rosacea) ist einer der farbenfrohesten und markantesten Pilzgestalten unserer besseren Buchenwälder. Sein typisches, oft wie bereift wirkendes Zinnoberrot kann auch stark entfärben und zu gelblichweiß ausblassen. Man erkennt ihn aber immer an seinem pochharten Fleisch. Er ist also hart und fest wie kein anderer Täubling. Die Risse auf dem Hut sind der trockenen Witterung geschuldet. Geringwertig.

Oft ist sein Stiel auch intensiv zinnoberrot überlaufen. Hier ist er nur zart angehaucht.

Stark herangezoomt können wir hier Erlen – Schillerporlinge (Inonotus radiatus) erkennen, die sich dachziegelartig am Stamm einer Erle anordnen.

Unterhalb des Baumes jede Menge Hallimasch, nach oben zu viele Konsolen des Strahligen Schillerporlings, wie der Erlen – Schillerporling auch genannt wird.

Der Scharfblättrige Täubling (Russula acrifolia) gehört in die Gruppe der schwärzenden Täublinge (Kohlentäublinge). Er ist ungenießbar, wie schon seine Name vermuten lässt.

Dieser Flache Lackporling (Ganoderma lipsiense) hat die Umgebung mit seinem zimtbraunen Sporenpulver bestreut.

Bei diesen Buchen – Klumpfüßen (Cortinarius amoenolens) ist gut zu sehen, wie sich die ebenfalls braunen Sporen in die Reste des ehemals zwischen Hutrand und Stiel gespannten Haarschleiers verfangen haben.

Hier noch ein etwas jüngeres Exemplar der selben Art. Teile des Haarschleiers sind noch mit dem Hutrand verbunden. Obwohl die Lamellen noch blau gefärbt sind, haben sie schon reichlich Sporenpulver auf die Schleierreste fallen lassen.

Junge Buchen – Schleimrüblinge (Oudemansiella mucida) wachsen aus der Bruchstelle einer gestürzten Rotbuche heraus. Eine markante, unverwechselbare Pilzgestalt luftfeuchter Laubwald – Standorte.

Sohn Jonas hat mitgedacht. Bald ist wieder Advents – Basteln angesagt und dafür ist dieser kapitale Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) bestens geeignet.

Zu den Ockersporern unter den Täublingen zählen die Leder – Täublinge. Hier sehen wir den in Buchenwäldern auf besseren Böden nicht seltenen Rotstieligen Leder – Täubling (Russula olivacea). Durch den rötlich angehauchten Stiel, besonders nach oben zu, lässt er sich leicht vom am selben Standort vorkommenden Weißstieligen Leder – Täubling unterscheiden. Leder – Täublinge gehören zu den besten Speisepilzen unter den Täublingen, können aber gelegentlich auch Unverträglichkeiten hervorrufen.

Umgestürzte Bäume dürfen hier zum Glück auch liegen bleiben und bieten  vielen Arten einen neuen Lebensraum, nicht zuletzt auch zahlreichen Pilzen.

Zur Gruppe der Weißtäublinge gehört der Blaublättrige Täubling (Russula delica). Der große Sprödblättler wird auch Erdschieber genannt und kann mit dem gleichnamigen Wolligen Milchling verwechselt werden. Dieser würde aber scharf schmeckenden, weißen Milchsaft absondern, während dieser Täubling eher mit seinen bläulichen Reflexen am Stielansatz und in den Lamellen auffällt. Als Speisepilz geringwertig.

Der Tauben – Täubling (Russula grisea) wächst in Laubwäldern und Parkanlagen auf neutralen bis kalkhaltigen Böden. Er ähnelt sehr dem Frauen – Täubling, hat aber gemeinsam mit weiteren blauvioletten Täublingen, wie dem Papagei – Täubling und dem Blaugrauen Wolken – Täubling, splitternde Lamellen. Außerdem ist sein Stiel öfters bläulich überlaufen und er ist gegenüber den beiden letztgenannten Arten etwas festfleischiger. Essbar.

Der Weinrötliche Zwerg – Champignon (Agaricus semotus) ist mit seinen bis zu 4 cm breiten, dünnfleischigen, im Zentrum oft weinrötlichen Hüten ein kleiner Pilz, der gern längst der Waldwege anzutreffen ist. Bevorzugt bei Nadelbäumen. Auf Druck gilbt er stark und sondert einen sehr intensiven Anis – Duft ab. Guter, aber wenig lohnender Speisepilz.

Von Juli bis Oktober, vorwiegend in Buchenwäldern, auf nährstoffreichen Böden und hier Truppweise wächst der Rotgegürtelte Milchling (Lactarius rubrocinctus). Der Pilz ist recht selten und erreicht aufgrund unserer langjährigen Kartierungsarbeit in Mecklenburg seinen Norddeutschen Verbreitungsschwerpunkt. In den Sandergebieten fehlt er und wird erst ab der Mittelgebirgsschwelle nach Süden hin wieder etwas häufiger. Seine weißliche Milch schmeckt zunächst mild, dann bitter und schließlich brennend scharf, daher ungenießbar. Typisch ist der rotbraune Gürtel zur Stielpitze hin.

Ein riesiges Büschel von Stubbenpilzen und sofort ist alles klar, um welche Art bzw. Gattung es sich handelt. Viele Hüte sind von weißem Sporenpulver bedeckt, dass kann nur Hallimasch sein. In diesem Fall ist es Honiggelber Hallimasch (Armillaria mellea).

Die Hüte sind nur mit wenigen Schüppchen bedeckt und der Ring ist beim Honiggelben Hallimasch sehr deutlich und lange häutig abstehend. Die Stiele sind lang und kommen büschelig aus einem gemeinsamen Strunk. Oft sogar wurzelnd.

Der Igelstäubling (Lycoperdon echinatum) ist eine kaum zu verwechselnde Art der Bauchpilze. Im Alter können seine Stacheln allerdings ausfallen und er steht dann mit Glatze dar. Warum soll es den Pilzen anders ergehen wie den Menschen. Jung essbar.

Noch merkwürdiger verhält es sich mit den hier fotografierten Stäubenden Zwitterlingen (Asterophora lycoperdoides). Sie befallen absterbende Schwarztäublinge und entwickeln ihre Fruchtkörper auf deren Hüten. Zwitterlinge bilden keine herkömmlichen Sporen aus, sondern Konidien. Diese Konidien nennen sich bei Pilzen Mitosporen und sind ungeschlechtlich.

Fast meterlang erstreckt sich hier eine Fläche von Gallertfleischigen Fältlingen (Merulius tremellosus) auf einem liegenden Buchenstamm. Mit seiner faltigen Unterseite, der behaarten Oberfläche und seiner gallertartigen Konsistenz ist dieser Fältlings – Verwandte kaum zu verwechseln. Die Haupterscheinungszeit ist der Herbst.

Eine Schönheit, nicht nur von oben betrachtet, stellt der elegante Wollstiel – Schirmling (Lepiota clypeolaria) dar. Er gehört zu den echten Schirmpilzen, die im Vergleich zu den bekannten Riesenschirmlingen meist viel kleinere Fruchtkörper ausbilden.

Typisch ist der wollig gestiefelte Stiel unterhalb einer angedeuteten Ringzone. Sehr ähnlich kann der Gelbgestiefelte Schirmling aussehen. Ungenießbar. Zu den echten Schirmpilzen gehören auch gefährlich giftige Arten!

Ein klassischer Spätherbstpilz längst der Waldwege ist der hochbeinige Kaffeebraune Schein- oder Gabeltrichterling (Pseudoclitocybe cyathiformis). Essbar.

Hier sehen wir drei markante Vertreter von den Täublingen. Links den am Rande gerieften Mandel – Täubling (Russula laurocerasi), aus der Gruppe der ungenießbaren Stink – Täublinge. Gut zu erkennen an seinem angenehmen Mandelgeruch. In der Mitte der köstlich nussartig schmeckende Fleischrote Speise – Täubling (Russula vesca). Typisch ist die vom Hutrand etwas bis deutlich zurückgezogene, fleischrötliche Huthaut. Er gehört zu unseren besten Speisepilzen. Rechts der ebenfalls essbare Rotstielige Leder – Täubling (Russula olivacea) – siehe weiter oben.

Und diese schönen, jungen Honiggelben Hallimasch mußten natürlich noch mit für zu hause, denn nun endete unser Pilzwochenende am Waldhotel bei Neukloster.

Auch hier hatte es nochmal gelohnt. Die beiden Körbe sind voll mit Hallimasch. Es sind gleich drei verschiedene Arten dieser Speisepilz – Gattung.

Zum Abschied hatte Irena noch für alle einen Imbiss und ein kleines Abschiedsgeschenk parat.

Es handelt sich bei unseren Pilzwochenenden in Mecklenburg nicht um  hochwissenschaftliche Mykologen – Seminare, sondern alles dreht sich um   Pilzkunde für Jedermann, der seinen Horizont erweitern möchte. Das es dabei weit über Steinpilz, Pfifferling, Champignon und Co. hinaus geht, versteht sich von selbst.

Anmeldungen zu weiteren Seminaren (Siehe unter „Termine“) können entweder schriftlich oder per E- Mail unter folgenden Adressen: Steinpilz-Wismar, ABC Straße 21, 23966 Wismar oder E- Mail: steinpilz.wismar@t-online.de erfolgen.

Unser Teilnehmerfoto entstand zum Abschluss unseres Exkursionstages am Abend des 20. Oktober 2018 am Rande der Vierburg Waldung bei Bützow. Leider sind die hinten stehenden Pilzfreunde etwas abgeschattet, wofür ich um Entschuldigung bitten möchte. Foto: Chris Engelhardt.

Der Steinpilz – Wismar, mit seiner Außenstelle in der Keezer Schmiede, freut sich auf das Jahr 2019, in dem wir wieder zu zwei „Pilzwochenenden in Mecklenburg“ einladen möchten!

13. Oktober 2018 – Öffentliche Pilzwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Durch den Wald bei Dümmerhütte

Dieser Baum hat im wahrsten Sinne des Wortes Fußpilz. Er ist von unzähligen Fruchtkörpern des Honiggelben Hallimasch (Armillaria mellea) umzingelt. Hallimasch ist der einzige Stockschwamm, der weißes Sporenpulver abwirft. Es sind also nicht Raureif oder Schnee, sondern Sporen, die den weißen Belag auf den Hüten hier bilden. Guter Speisepilz, roh aber giftig!

Inzwischen befinden wir uns im Vollherbst und der Wachstumsaspekt der Großpilze tendiert jetzt immer mehr zu Holz- und Streubewohnern. Der Spätherbst schleicht sich also heran. Die Mykorrhiza – Pilze sind zwar weiterhin zahlreich vertreten, werden in den nächsten Wochen aber immer seltener. Um diese Zeit sollte allerdings von allem noch reichlich vertreten sein.

Warum ist gerade der Herbst und Spätherbst so reich an saprophytischen, Streu liebenden Pilzarten? Ganz einfach. Insbesondere die Laubbäume werfen jetzt ihre Blätter ab, die Laubstreu. Viele Pflanzen und Gräser verwelken. Diese ausgedienten Pflanzenreste müssen schließlich irgendwann verschwinden, damit der Wald nicht an seinem eigenen „Abfall“ erstickt. Daran sind maßgelblich Pilze beteiligt. Sie schieben jetzt verstärkt ihre Fruchtkörper aus der Rohhumusauflage des letzten Jahres heraus und bestreuen dadurch gleich das frisch gefallene Laub mit ihren Sporen. Bis zum nächsten Herbst breitet sich das Mycel, der eigentliche Pilz, in der Laubstreu neuerlich aus und das ganze Spiel beginnt von vorne. Der Kreis schließt sich. Ein Hauptgrund, warum es besonders im Herbst so viele Pilze gibt.

 In diesem Jahr ist es allerdings ganz anders. Nur regional gab es seit September reichlich Frischpilze. In vielen Regionen ist nicht viel los und in den Sandergebieten im Süden Mecklenburgs wächst so gut wie gar nichts. Unser Waldgebiet befindet sich dazwischen. Es gab Pilze, aber die beliebten Röhrlinge haben derzeit Sendepause. Dafür kann Hallimasch die Körbe füllen. Hier ein kleiner Rückblick von heute:

Aufbruch bei sonnigem Oktober – Wetter.

Goldener Oktober vom feinsten.

Der Grünblättrige Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare) produziert schwarzes Sporenpulver. Daher können die Lamellen bei älteren Fruchtkörpern auch nicht mehr grünlich, sondern grauschwärzlich aussehen. Jetzt besteht hohe Verwechslungsgefahr mit dem leckeren Graublättrigen Schwefelkopf. Dieser besitzt aber weißliche und keine schwefelgelben Stiele. Im Zweifel kosten. Der giftige schmeckt sehr bitter!

Dafür kann der ungenießbare Ziegelrote Schwefelkopf (Hypholoma sublateritium) mit grünlichen Lamellen daher kommen.

Der Gemeine Wurzel – Rübling kann eine bis zu einem halben Meter lange Pfahlwurzel besitzen und ist damit kaum zu verwechseln. Essbar, aber minderwertig.

Täublinge und Milchlinge sind nah miteinander verwandt und gehören zu den Sprödblättlern. Schmecken die Lamellen bei einer Kostprobe unangenehm bis brennend scharf (auch die Milch), so gelten sie als ungenießbar. Mild schmeckende Pilze dürften gegessen werden. Hier sehen wir oben denn essbaren Süßlichen – Buchenmilchling (Lactarius subdulcis) und den ungenießbaren, sehr scharfen und bitteren Gallen – Täubling (Russula fellea).

Der Kahle Krempling (Paxillus involutus) bekommt auf Berührung braune Flecken. Deshalb wird er auch Empfindlicher Krempling genannt. Roh stark giftig, gekocht kann er schwere, allergische Reaktionen auslösen.

Hier und da lehrreiche Schautafeln entlang des Wanderweges, sogar mit Quiz.

Gern längst der Waldwege, aber nicht sehr häufig, findet sich der Blutblättrige Zwergschirmling (Melanophyllum haematospermum). Von oben unscheinbar grau, bilden die Lamellen einen überraschenden und schönen Farbaspekt, der immer wieder erstaunen auslöst, nimmt man den Pilz das erste mal auf. Ungenießbar.

Weil er so schön ist, nochmal etwas näher in der Betrachtung.

Zwei Helmlings – Arten: Oben der Buntstielige Helmling (Mycena inclinata) und unten der Rillstielige Helmling (Mycena polygramma). Ungenießbar.

Mit der heutigen Wanderung haben wir auch mykologische Geschichte geschrieben. Noch nie wurde dieser Pilz in Mecklenburg – Vorpommern gefunden bzw. belegt. Es handelt sich um den Fuchsroten- oder Runzeligen Zähling (Lentinellus vulpinus). Natürlich kein Speisepilz!

Ein filigraner Scheibchen – Tintling (Coprinus spec.).

Der eigentlich pochharte Zinnobertäubling (Russula rosacea) war in diesem Fall allerdings butterweich, durch starken Madenbefall. Der Buchenwald – Pilz ist wenig schmackhaft.

Sein Stiel ist keineswegs immer weiß, sondern häufig auch mehr oder weniger zinnoberrot überlaufen.

Wie im Bilderbuch stand dieser schöne Schlanke Riesenschirmling (Macrolepiota gracilenta) vor uns, mitten auf dem Waldweg. Er darf natürlich zum essen mitgenommen werden.

Sehr dekorativ sehen diese Stummelfüßchen (Crepidotus spec.) an Laubholz – Ästchen aus. Zum Essen zu klein, genaue Bestimmung im Feld ohne Mikroskop nicht möglich.

Eine imposante Gestalt ist der größte aller Weichritterlinge, der Rillstielige Weichritterling (Melanoleuca grammopodia). Essbar, soll aber wenig schmackhaft sein.

Das Weißstielige Stockschwämmchen nennt sich auch Wässriger Mürbling (Psathyrella hydrophila). Oft in großen Büscheln an Laubholz – Stubben. Der essbare Pilz steht dem echten Stockschwämmchen an Speisewert deutlich nach.

Der Korb füllt sich allmählich. Allerdings müssen die Stiele des Hallimasch noch entfernt werden, denn sie sind recht zäh und strohig.

Hallimasch (Armillaria spec.) ist eine vielgestaltige Pilzgattung. Hier sind es ganz junge Pilze mit weißlichen Schüppchen auf den Hüten.

Dieser Hallimasch ist gelb beschuppt.

Hier sehen wir den Dunklen Hallimasch (Armillaria ostoyae), mit dunkelbräunlichen Schüppchen. Er wächst vorwiegend an Nadelholz.

Ein Schmuck unserer Wälder ist der Orangebecherling (Aleuria aurantia). Der Pilz ist zwar essbar, aber für solch banale Dinge viel zu schön und außerdem ist er unergiebig.

Es wird Zeit, dass wir dem Ende zu wandern, denn allmählich wird es uns zu warm. Mit bis zu 28 Grad im Schatten wurde es einer der wärmsten Oktobertage in Norddeutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Fast schon eine Bullenhitze!

Am Ende war doch der eine oder andere Korb ganz gut gefüllt.

Für unser Erinnerungsfoto bot sich ein Rastplatz für Wanderer mit Bank an. Alle sind gut gelaunt und ich finde es war eine sehr Tour schöne Wanderung bei bestem Spätsommerwetter. 13.Oktober 2018 im Wald bei Dümmerhütte.

Wann startet die nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!

06. – 07. Oktober 2018 – Tage der Pilze in Rehna

19. Tage der Pilze in Rehna

Pilzverein Heinrich Sternberg e.V.

Die Kreuzgänge der historischen Klosteranlage sind immer wieder im Herbst Schauplatz einer der größten Pilzausstellungen im Norddeutschen Raum.

Aufgrund der Trockenheit müssen die Tage der Pilze in diesem Jahr leider abgesagt werden!

Angedacht ist ein Tag der Pilze zu einem späteren Zeitpunkt. Der Termin steht allerdings noch nicht fest. Die Mitglieder des einzigen Pilzvereins Mecklenburg – Vorpommerns bitten um Verständnis!

Dann werden sicher nicht nur Steinpilze und Maronen, sondern auch viele weitere Großpilzarten entsprechend ausgeschildert päsentiert werden.

Außer zahlreichen Sponsoren aus Rehna und Umgebung wird diese Veranstaltung auch vom „Steinpilz-Wismar“ tatkräftig unterstützt.

28.09. – 01.10.2018 – Großpilzausstellung in Wismar

26. Großpilzausstellung in Wismar

Im Mykologischen Informationszentrum ABC Straße 21

Trotz eher geringem Pilzaufkommens durch die monatelange Trockenheit ist es uns gelungen eine sehr sehenswerte und voll ausgefüllte Ausstellung zu präsentieren. 30.09.2018.

Die Öffnungszeiten

Freitag, der 28.09. von 14.00 – 18.00 Uhr

Sonnabend, der 29.09. von 10.00 – 18.00 Uhr

Sonntag, der 30.09. von 10.00 – 18.00 Uhr

Montag, der 01.10. von 09.00 – 18.00 Uhr – dieser Tag ist besonders auch interessierten Schulklassen vorbehalten.

Wie jedes Jahr zur besten Pilzzeit luden die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. wieder zur großen Pilzschau in die ABC Straße 21, in den „Steinpilz – Wismar“ ein.

Zunächst waren wir an den Vortagen in Wald und Flur unterwegs, um reichlich Frischpilz – Material zu besorgen.

Mit Grünblättrigen Schwefelköpfen (Hypholoma fasciculare) konnten wir uns reichlich eindecken. Giftig!

Der Bittermandel – Rißpilz (Inocybe hirtella) ist recht leicht an seinem Geruch zu erkennen. Giftig! Er wuchs im Züsower Forst.

Der Gallertfleischige Fältling (Merulius tremellosus) ist ein häufiger Herbstpilz auf altem Buchenholz. Standortfoto im Züsower Forst. Ungenießbar.

Das Weißstielige Stockschwämmchen (Psathyrella hydrophila) ist ein Mürbling und wächst oft in großen Büscheln an Laubholz. Essbar, aber erreicht das Stockschwämmchen nicht an Wohlgeschmack. Standortfoto im Züsower Forst.

Der Erlen – Grübling (Gyrodon lividus) ist ein essbarer Röhrling, der nicht selten in großen Trupps in und am Rande von Erlenbrüchen wächst. Immer im August oder September!. Standortfoto im Züsower Forst.

Komplett ungenießbar durch seine beißende Schärfe ist der Wechselfarbige Spei – Täubling (Russula fragilis). Standortfoto im Züsower Forst.

Ein Moorbirkenpilz (Leccinum holopus) im Moor des Züsower Forstes. Essbar. Ganz in der Nähe wuchs auch ein weißhütiges Exemplar.

Giftige Dickschalige Kartoffel – Hartboviste (Scleroderma citrinum) gab es reichlich im Züsower Moor. Diese fand ich besonders fotogen.

Über eine größere Gruppe von ungenießbaren Birken – Reizkern (Lactarius torminosus) habe ich mich riesig gefreut. Ist der Pilz doch nicht häufig und außerdem noch sehr schön. Er gehört zu meinen persönlichen Lieblingen aus dem Pilzreich. Standortfoto bei Perniek.

Dieses gewaltige Prachtstück von Riesenporling (Meripilus giganteus) stand direkt am Wegesrand beim Waldhotel Neukloster. Unsere Pilzfreunde Thomas, Peter und Hans – Jürgen besorgten sich einen Spaten, luden das gut 30 Kg schwere Teil auf ein Holzbrett und transportierten es per Auto nach Wismar.

Direkt daneben, in einem Gebüsch, wachsen schon seit vielen Jahren standortstreu diese seltenen Rotstieligen Rüblinge (Collybia marasmioides). Ungenießbar.

Ein ganz herzliches Dankeschön an unsere Pilzfreunde Thomas Harm, Helga Köster, Hans – Jürgen Willsch und Peter Kofahl für ihren Einsatz zur Besorgung der Ausstellungsexponate. An dieser Stelle, gleich daneben, wuchs der imposante Riesenporling.

Während sich die Pilzfreunde um den Abtransport des Riesenporlings kümmerten, brach ich noch zu einer Tour durch das wildromantische Klaasbachtal auf. Eine vom Sturm geworfene Buche war überzogen von frischen Knotigen Schillerporlingen (Inonotus nodulosus).

Das Klaasbachtal ist bekannt für seine vielseitige und außergewöhnliche Pilzflora und somit ein muss bei der Vorbereitung von großen Ausstellungen. Hier sehen wir Niedergedrückte Rötlinge (Entoloma nidorosum). Giftig!

Zu den weniger häufigen Milchlingen in unserer Region zählt der Rotgegürtelte Milchling (Lactarius rubrocinctus). Er lief im Klaasbachtal zum Massenwachstum auf und ich nahm eine ansehnliche Kollektion mit. Ungenießbar.

Diese prachtvollen Buchen – Klumpfüße (Cortinarius amoenolens) erfreuten mich auf das äußerste. Tolle Pilze im Klaasbachtal.

Auch diese jungen Sparrigen Schüpplinge (Pholiota squarrosa), die häufig mit dem Hallimasch verwechselt werden, sind eine Augenweide. Essbar, aber minderwertig.

Am zweiten Exkursionstag fuhr ich gemeinsam mit Thomas und Peter einige Wälder ganz im Westen bei Lübeck und in der Schalseeregion an. Bei der Ankunft im Heidenholz und bei der Öffnung der Autotür trat ich beinahe auf diesen schönen Gelbstieligen Dachpilz (Pluteus romellii).

Das Heidenholz erfreute uns mit zahlreichen Ästigen Stachelbärten (Hericium clathroides), so dass wir einen weiteren Hingucker für unsere Ausstellung einsammeln konnten.

In der Palinger Heide freute ich mich über diese Leberbraunen Milchlinge (Lactarius hepaticus).

Auch schöne, frische Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius) erfreuten uns, denn es gab sogar genügend für ein Abendbrot von ihnen.

Junge Buchen – Schleimrüblinge (Oudemannsiella mucida) im Woitendorfer Wald. Ansonsten enttäuschte uns dieses zu dieser Jahreszeit eigentlich artenreiche Waldgebiet sehr.

Voll entwickelte Exemplare der selben Art.

Dekorative Zunderschwämme (Fomes fomentarius) im Staatsforst Rehna.

Süßriechende Rettich – Fälblinge (Hebeloma sacchariolens) im inzwischen wieder trocken gefallenen Roggendorfer Moor.

Freude auch über diese giftigen Gefleckten Rißpilze (Inocybe maculata) am aufgeschütteten Wegesrand des Roggendorfer Moores unter Eichen. Jede Art zählt!

Auch diese dicht büschellig auf Eichen – Stubben wachsenden Gefleckten Helmlinge (Mycena maculata) fehlten uns noch in der Sammlung. Gefunden und fotografiert im Lübschen Forst Ritzerau.

Die Pilzfunde wurden in mehreren Kühlschränken eingelagert und ab Donnerstag begann der Aufbau der Ausstellung. Sie wurde ständig erneuert, so dass sie auch am Montag noch sehenswert war.

Zusammen mit Ulrich Klein begann am Donnerstag der Aufbau der Pilzschau. Zunächst gelangten unsere Blickfänge in` s Zentrum des Geschehens, um dass sich alles andere gesellte.

Ästige Stachelbärte werden von vielen auf den ersten Blick für Krause Glucken gehalten.

Der Riesenporling vom Waldhotel ist wirklich gewaltig. Er ist der Star unserer diesjährigen Pilzausstellung.

Ulrich bereitet seine Kamera für einige Video – Sequenzen vor.

Lebensgefährtin Anke entdeckte inzwischen im Lenorenwald diese schönen Farbtupfer für uns und brachte sie auch umgehend mit. Orangebecherlinge (Aleuria aurantia).

Wir fertigten davon umgehend ein Präparat für unser neues Schülermikroskop mit Bildschirm an. So konnte jeder im Display Zellstrukturen und Sporen – Schläuche dieses hübschen Ascomyceten bewundern. Das Mikroskop haben wir durch eine Förderung der Ehrenamtsstiftung MV für unser Schülerprojekt am 01.10. finanziert bekommen.

Der Pilzberater aus Hamburg/Mölln, Alexander Glomb, klärt einen wissbegierigen Pilzfreund über die Unterschiede zwischen dem Butterpilz und dem Ringlosen Butterpilz auf. Ich danke Alex ganz herzlich für seine Mitbringsel und auch für die Zeit, die er für uns opferte!

Die große Moosfläche in der Mitte mit den imposantesten Ausstellungstücken ist bereits gut ausgelastet.

Ein Bündel Hochthronende Schüpplinge (Pholiota aurivella) wie eine Deckenlampe im Wohnzimmer. Die Pilze wuchsen unterhalb eines erhöht liegenden Baumstammes. Stiele also oben, Hüte unten. Ein schöner Fund von Alexander Glomb.

Noch einmal die Mittelfläche.

Ein Pilzfreund im Gespräch mit einer älteren Dame, die es seit vielen Jahren nicht versäumt hat, sich unsere Ausstellung anzuschauen. Wir hoffen im nächsten Jahr auf ein Wiedersehen.

Die verwechselbaren Reizker zum Vergleich.

Die Röhrlingsecke.

Der obligatorische Pilzimbiss musste allerdings in diesem Jahr entfallen. Wir boten jedoch frische Waffeln, Kaffee und Tee an.

Die aktiven Pilzfreunde trafen sich am Freitag gegen 14.00 Uhr in der ABC Straße 21, um bei einer gemütlichen Kaffeetafel zusammen zu sitzen.

Dieses Team sicherte den laufenden Ausstellungsbetrieb ab. Ganz herzlichen Dank für euren Einsatz!!!

Frische Waffeln erfreuen sich wieder großer Beliebtheit.

Während der gesamten Ausstellung konnten Pilzsucher ihre gesammelten Werke  prüfen lassen.

Und von diesem Angebot wurde auch Gebrauch gemacht. Pilzkontrolle ist hier gewünscht und das sieht doch ganz gut aus!

Der Eintritt zur Aussttellung betrug 2.00 € pro Person.

Wer kennt die Pilze unserer Heimat?

Schülerprojekt am 01. Oktober

Mit Unterstützung der Ehrenamtsstiftung Mecklenburg – Vorpommerns fand am Montag, dem 01. Oktober 2018, ein Projekttag für Schüler im Zuge unserer Großpilzausstellung statt. Drei Klassen wurden im Wechsel durch die Ausstellung geführt. Dabei wurde viel wissenswertes zum Thema Großpilze und ihrer Bedeutung im Haushalt der Natur den Schülern näher gebracht. Diesbezüglich gab es auch ein Pilz – Quizz, in dem das vermittelte Wissen nochmal abgefragt wurde. Die Besten konnten einen Preis gewinnen, u. a. tolle Pilz – Bestimmungsbücher.

Volles Haus in unserem Info – Zentrum. Die 4. Klässler sind begeistert!

Und nun das Pilz – Quizz!

Die Gewinner können sich einen Preis aussuchen.

Frau Montag wird sich freuen. Tintlinge stehen hoch im Kurs!

Und für die allerbesten ein gutes Pilzbuch! Jetzt kann es los gehen, aber im Zweifel lieber noch zur Pilzberatung!

Die Preise.

Wir Danken den Wismarer Buchhandlungen Inge Peplau und Hugendubel für die gesponserten Bücher und natürlich auch dem Tintlings – Verlag von Frau Karin Montag aus dem Saarland!

23. September 2018 – Im Lübschen Forst Ritzerau

Pilztag im Lübschen Forst Ritzerau

Naturkundliche Pilzexkursion des BUND

Der Lübsche Forst Ritzerau am Herbstanfang 2018.

Treff war am Sonntag, dem 23. September 2018, um 10.00 Uhr am Forsthof in Ritzerau (Alte Köhlerhütte) in Schleswig – Holstein.

Organisiert wird diese Veranstaltung seit vielen Jahren von der Ortsgruppe des BUND im Kreis Herzogtum Lauenburg. Nach einführenden Worten der Organisatoren und der anwesenden Pilzsachverständigen werden mehrere Guppen gebildet, die jeweils mit einem Pilzberater einen anderen Bereich des Waldgebietes durchstreifen und viel wissenswertes über die Funktion der Großpilze erfahren können. Ohne deren vielfältiges Wirken wäre der Wald zum Sterben verurteilt. Das die Fruchtkörper einiger Arten unseren Speiseplan bereichern, ist ein willkommener Nebeneffekt. In Kriegs- und Hungerjahren waren sie sogar für einige Menschen Überlebenswichtig, bei anderen endete ihr Verzehr, ohne das nötige Fachwissen, tragisch. Das System von Pilzberatung und Aufklärung wurde in` s Leben gerufen!

Es geht heute nicht mehr darum, das Überleben zu sichern. Pilze suchen ist ein beliebter Freizeitsport geworden. Die Menschen sollten allerdings mehr über die Bedeutung unserer Großpilze wissen und erfahren. Es gilt zu sensibilisieren und auch scheinbar nutzlose Giftpilze sowie ungenießbare Arten zu achten. Jede Pilzart, wie auch alles andere in der Natur, hat eine von der Evolution zugedachte Aufgabe zu erfüllen. Sicher meist wichtiger als unsere, also die des Menschen! Manchmal frage ich mich, wo zu wir Menschen überhaupt nutze sind und weshalb die Natur uns mit Intelligenz ausgestattet hat? Diese wird dann oft nur dafür verwendet, die Natur, unsere Schöpferin, auszubeuten und zu schädigen! Ja, der Mensch ist nicht einmal in der Lage untereinander Frieden zu schließen und sich zu achten! Wir können und müssen von der Natur noch viel lernen, wollen wir längerfristig auf diesem Planeten überleben!

Die ersten Interessenten treffen an der Köhlerhütte ein.

Der Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla) hat mit seinen kräftigen Myzel – Strängen diesen Laubholz – Zweig fest im Griff. Der Pilz ist nicht empfehlswert für den Kochtopf.

Der äußerst häufige Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysentheron) blaut wie viele andere Röhrlinge auf Druck oder im Schnitt. Es handelt sich dabei um einen Oxydations – Prozess in Verbindung mit dem Luftsauerstoff und sagt nichts über die Genießbarkeit aus. Die hier gezeigte Art ist essbar.

Noch intensiver blauen die Hexen – Röhrlinge. Hier sehen wir den Netzstieligen Hexen – Röhrling (Boletus luridus). Roh und in Verbindung mit Alkohol soll er giftig sein, gut durchgegart allerdings ein schmackhafter Speisepilz.

Am heftigsten blaut b. z. w. schwärzt der Schwarzblauende Röhrling (Boletus pulverulentus). Übrigens verschwindet das blauen bei der Zubereitung wieder, zumindest bei den Hexen – Röhrlingen.

Der winzige Halsband – Schwindling (Marasmius rotula) besiedelt oft in großen Mengen am Waldboden liegende Laubholz – Ästchen. Die Lamellen sind ringförmig von einem Collar zum Stiel hin abgegrenzt. Ohne Speisewert.

Ein Hexenei im Längsschnitt. Hier ist die Anlage der späteren Stinkmorchel (Phallus impudicus) bereits zu erkennen. Manche lieben den Pilz in diesem Stadium und schwärmen scharf gebraten von einer Delikatesse! Aber das ist Geschmackssache, wie so vieles im Leben.

Der Getropfte Saftporling (Oligoporus guttulatus) ist vorzugsweise an altem Fichtenholz zu finden. Er galt ursprüglich als selten, scheint aber in letzter Zeit immer häufiger zu werden. Ungenießbar.

Beim Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) ist unbedingt auf die Schüppchen unterhalb seiner Ring – Zone am Stiel zu achten. Fehlen diese, so müssen die Pilze im Wald bleiben, denn es könnte sich um hochgiftige Nadelholz- oder Gifthäublinge handeln. Ansonsten zählt das Stockschwämmchen zu den schmackhaftesten Speisepilzen überhaupt.

Der Harte Zinnobertäubling (Russula rosacea) zählt zu den farbenfreudigsten Pilzgestalten des Buchenwaldes. Gegenüber anderen, roten Täublingen, besitzt er ein ausnehmend hartes Fleisch. Nicht schmackhaft, wenn auch ungiftig.

Eine Augenweide ist gleichfalls der kleine, leuchtend schwefelgelbe Feuer – Schüppling (Pholiota flammans), den wir an bereits stark vermorschtem Fichtenholz antreffen. Der ungenießbare Pilz soll die kleinsten Sporen aller Blätterpilze besitzen.

Dieser Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) ist zum verspeisen einfach schon zu alt und zu zäh.

Gleiches gilt für diesen kontrastreich gefärbten Riesenporling (Meripilus giganteus).

Der Zweifarbige Knorpelporling (Gloeoporus dichrous) ist von vornherein ungenießbar und außerdem ist an ihm nichts dran.

Der Kiefern – Braunporling (Phaeolus schweinitzii) bringt hingegen durchaus wieder Masse, ist aber als Speisepilz vollkommen ungeeignet.

Ehrfurchtsvoll kniet der Revierförster des naturnah bewirtschafteten Waldes vor den imposanten Riesenporlingen nieder. Foto Ulrich Klein.

In gemütlicher Runde ist nun großes Pilzebraten angesagt. Der Koch hat zuvor im Großhandel Edelpilze eingekauft und die Teilnehmer können dazu (wer möchte), ihre gerade frisch gefundenen Waldpilze beisteuern. Das nur bekömmliche Arten in die Pfanne wandern, darauf geben die Pilzberater acht. Kaffee, Kuchen, alkoholfreie, wie auch alkoholische Pilsgetränke sorgen dafür, dass niemand verdursten muss.

Unter der Regie von Chefkoch, Herrn Zeh (Mitte), wird die Pilzpfanne vorbereitet. Foto: Ulrich Klein.

Verschiedene, schmackhafte Kulturpilze wurden zuvor im Großmarkt eingekauft und mit frisch gesammelten Waldpilzen zu einer schmackhaften Pilzpfanne verarbeitet.

Darunter befanden sich auch die sehr dekorativen Limonen – Seitlinge, eine gelbe Zuchtform des Rillstieligen Seitlings.

Während links noch die Fundstücke bezüglich ihrer Genießbarkeit geprüft werden, lassen es sich rechts die hungrigen Pilzsucher bereits schmecken. Foto: Ulrich Klein.

Zu beachten wäre auf jeden Fall, dass dieses keine vom Steinpilz-Wismar organisierte Veranstaltung ist. Wir begleiten den Pilztag nur mit unserem Fachwissen. Wer im nächsten Jahr daran Teilnehmen möchte, muss sich verbindlich bei den Organisatoren anmelden.

Siehe unter: www.bund-herzogtum-lauenburg.de

22. September 2018 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Wiesen – Champignons

Durch die Kobander Tannen bei Venzkow

Am 3. Europäischen Pilztag

Rotmilchende Milchlinge werden als Reizker bezeichnet. Sie sind essbar und einige von ihnen, wie der Blut – oder Edel – Reizker, wahre Leckerbissen. Hier sehen wird den etwas minderwertigeren Fichten – Reizker. Er wächst vom Sommer bis in den Herbst ausschließlich unter Fichten, besonders wo der Boden etwas basenreicher ist.

Die Kobander Tannen gehören zu den früheren, großen Waldflächen des Staatsforst Turloff. Zu DDR – Zeiten war das Gebiet Militärstandort. Davon ist heute kaum noch etwas zu bemerken. Es erwarten uns hier sandige Mischwälder, wobei Nadelforste überwiegen. Durchaus für Speisepilz – Fans ein vielversprechendes Gebiet. Überhaupt ist es zu dieser Zeit meist kein Problem, eine frische Waldpilzpfanne zu organisieren. Die Artenvielfalt kann jetzt enorm sein, so dass eine Lehrwanderung ihrem Anspruch mehr als gerecht werden kann. Anders am heutigen 3. Pilztag. Der trockene Sommer und die zu geringen Niederschläge haben es sehr bescheiden in punkto Frischpilze aussehen lassen. An eine Pilzmahlzeit war bei niemanden der zeiweise etwa 20 Teilnehmer zu denken. Mit ach und krach konnte gerade noch der Anspruch einer Lehrwanderung so liedlich erfüllt werden. Begleitet wurden wir bei unserer Tour vom NDR – Radio M-V.

Gleizeitig haben wir mit dieser Wanderung den vor drei Jahren von Karin Montag (Herausgeberin der Pilzzeitung „Der Tintling“ und vieler weiterer Publikationen zum Thema) in` s Leben gerufenen Europäischen Pilztag gebührend gewürdigt. Wir begehen ihn in diesem Jahr zum dritten mal. Schön, dass die Pilze nun auch ihren Ehrentag bekommen haben!

Hier einige Bilder von heute:

Es geht los!

Ein Schopf – Tintling (Coprinus comatus) am Wegesrand. Dieser Blätterpilz, der in Autolyse übergeht, wie fast alle Vertreter seiner Gattung, ist sehr markant und ein schmackhafter und beliebter Speisepilz. Man achte darauf, dass nur junge, noch geschlossene Fruchtkörper eingesammelt werden. Dieses Exemplar wird bereits vom Rand her schwarz. Es beginnt sich also aufzulösen (Autolyse) und wird dadurch ungenießbar.

Eine Pilzsucherin kam uns frustriert entgegen. Neben Falschen Pfifferlingen fanden sich in ihrem Korb nur dieser schmackhafte Flockenstielige Hexen – Röhrling und ein geringwertiger Samtfuß – Krempling.

Dieser junge Birkenporling (Piptoporus betulinus) wird nicht gegessen, aber zu Tee verarbeitet. In Scheiben schneiden, trocknen und pulverisieren.

Der Schlanke Riesenschirmpilz (Macrolepiota gracilenta) gehört zusammen mit dem Grobscholligen Riesenschirmpilz zu den nächsten und kleineren Verwandten des großen Riesenschirmpilzes. Sie bevorzugen mehr das Waldesinnere und sind ebenfalls sehr gute Speisepilze (Hut). Man achte auf den dicken, verschiebbaren Ring!

Im Gegensatz zum Grobscholligen Riesenschirmpilz, mit nur wenigen, groben, sternförmig angeordneten Hutschuppen, finden sich auf dem Hut des Schlanken Riesenschirmpilzes zahlreiche, graubräunliche Schuppen.

Eine kleine Krause Glucke, eher noch ein Küken (Sparassis crispa), darf in den Sammelkorb gelegt werden. Viel Spaß beim säubern.

Grünliche Lamellen, schwefelgelber Stiel und bitterer Geschmack sowie sein büschelliges Vorkommen an Laub- und Nadelholz – Stubben sind die wichtigste Merkmals – Kombination dieses überaus häufigen Giftpilzes.

Oft in der Fichten – Nadelstreu findet sich der Fuchsige -, oder wie hier, der Wasserfleckige – bzw. Fahlgelbe Rötel – Trichterling (Lepista gilva). Genau genommen ist er natürlich kein – Trichterling, sondern ein Rötelritterling, und dass trotz der weit herablaufenden Lamellen. Essbar.

Ein prächtiger Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus). Gut ist der dicke, dunkelbraune, samtige Stiel zu erkennen. Der Pilz wächst von Juni bis zum späten Herbst an Nadelholz, meist Fichte. Minderwertig.

Durch den gestrigen Regen aufgequollen ist dieser Stopplige Drüsling (Exidia truncata). Wir finden den schwarzen Gallertpilz hauptsächlich in den feuchten Wintermonaten an Laubholz – Zweigen. Ohne Speisewert.

Unser Erinnerungsfoto vom 22. September 2018 in den Kobander Tannen. Zeitweise waren wir 20 Pilzfreunde. Vielen Dank an unsere nette Fotografin, die hier namentlich nicht erwähnt werden möchte.

Wann wird wieder gewandert? – Siehe unter Termine!

11. September 2018 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

15 Jahre Steinpilz – Wismar

Im September 2003 öffnete der Steinpilz – Wismar in Nachfolge der langjährigen, städtischen Pilzberatungsstelle in der ABC Straße 28 seine Pforten.

Treff war am Dienstag, dem 11. September 2018, um 18.00 Uhr im Steinpilz – Wismar, in der ABC Straße 21.

Wie die Zeit doch vergeht! Genau 15 Jahre ist es her, als ich aus der Not heraus in die Offensive ging, meine wenigen Ersparnisse zusammen nahm und mit Unterstützung der sogenannten „Ich – AG“ der Bundesagentur für Arbeit die Ende 2002 geschlossene Pilzberatungsstelle in Wismar wieder eröffnete. Weder ich noch irgend jemand anderes hätte zu diesem Zeitpunkt gedacht, dass es diese Einrichtung in 10 oder gar 15 Jahren noch geben würde. Insgeheim wurde ich von vielen sicher als Spinner belächelt. Es war ein schwerer und steiniger Weg bis zu diesem Jubiläum und auch nach wie vor gestaltet sich der Erhalt dieser einmaligen Einrichtung als Gratwanderung. Privatinteressen und geldverdienen müssen zurück gestellt werden. Es dreht sich alles darum, so viel Eigenmittel zu erwirtschaften, dass die laufenden Kosten gedeckt werden können. Selbst die wenigen Euro als Auftockender Hartz IV – Bezieher gehen meinerseits größtenteils in die laufenden Betriebskosten mit ein!

 Nicht zu vergessen ist aber auch die Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V., die zur selben Zeit in`s Leben gerufen wurde und von Anfang an das mykologische Informationszentrum unterstützte. Ich wurde Mitglied und mit mir weitere Natur- und Pilzbegeisterte. Sie bilden seit dem die Gruppe der Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gersellschaft Wismar e.V. Ohne die fleißigen Hände ihrer Mitglieder, deren Vereinsbeiträge und Spenden, wäre es nicht möglich gewesen, so lange zu überleben. Ein dickes Dankeschön!

Ganz herzlichen Dank gebührt auch dem städtischen Wohnungsbau – Unternehmen Wobau – Wismar, das uns seit vielen Jahren mit einem reduzierten Mietzins unterstützt und auch dem Rechtsanwalt Hartmut Perlebach, der mich immer wieder aus schwerem Fahrwasser gegenüber behördenrechtlicher Entscheidungen heraus manövrierte. Auch allen anderen, die den Steinpilz – Wismar seither unterstützt haben und hoffentlich auch weiter unterstützen, ein ganz großes Dankeschön! Siehe unter „Förderer und Sponsoren“.

Na dann Prost auf die nächsten 15 Jahre! Foto: Ulrich Klein.

So haben wir heute Abend in gemütlicher Runde auf das kleine Jubiläum mit einem Gläschen Sekt angestoßen und uns an belegten Brötchen, die uns das „Spiegelei“ von der Gaststätte Gleisbett in Wismar servierte.

Vielen Dank an den Catering – Service „Spiegelei“ für die Freihauslieferung der leckeren Brötchenplatten. Drei waren es an der Zahl!

Natürlich stand auch die Planung unserer großen Pilzausstellung am Ende des Monats auf dem Plan. Wer fährt in Wald und Flur um Frischpilze zu besorgen? Wer hilft beim Aufbau der Pilzausstellung und wer beim Imbissgeschäft? Alles Fragen, die heute Abend geklärt werden sollen.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

08. September 2018 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Wiesen – Champignons

Durch die Cossenheide bei Krakow am See

Gleich bei der Ankunft begrüßte uns dieser Pauckenschlägel. So bezeichnet man junge, noch geschlossene Riesen – Schirmpilze (Macrolepiota procera). Standortfoto.

Heute fuhren wir von der Hansestadt Wismar in den Landkreis der Hansestadt Rostock, unweit von Krakow am See. Von Wismar aus ging es zunächst nach Sternberg. Von hier aus weiter in Richtung Goldberg. Kurz vor Dobbertin links ab auf die L 17 nach Lohmen. Von hier aus weiter auf der L 11 über Oldenstorf bis zur Ortschaft Reimershagen. Hier erwarteten uns noch Interessierte aus der Region Rostock und Schwerin. Die Cossenheide ist ein Ausläufer der Nossentiner/Schwinzer Heide, die zu unseren ergiebigsten Speisepilz – Regionen zählt. Aber auch die weitere Pilzflora kann äußerst interessant sein. Seit Jahren fahre ich in die Schwinzer Heide, um unsere alljährliche Großpilzausstellung Ende September mit vielfältigem Frischpilzmaterial zu versorgen. So waren auch heute Menschen sehr herzlich eingeladen, die mit dem Fachmann die Cossenheide nach Leckerbissen für den Kochtopf  durchstreifen mochten oder ihren Horizont  erweitern wollen. Beides wurde erreicht, nur fehlten die wirklich wichtigen Giftpilze. Hier noch einige Bilder von heute:

Wir folgten zunächst diesem Waldweg, der links und rechts einige Krause Glucken im Angebot hatte.

Schuppiger Sägeblättlinge (Lentinus lepideus) auf einem alten, bemoosten Kiefernstamm. Die Schnecken taten sich an diesen zähen und für uns ungenießbaren Holzbewohnen gütlich.

Ein taufrischer Täubling. Die Lamellen splittern leicht, daher trotz der graublauen Hutfärbung kein Frauen – Täubling.

Es handelt sich um den essbaren Graublauen Täubling (Russula parazurea), den wir gerne unter Eichen finden.

Der auf Holz wachsende Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) war heute mehrfach dabei und wanderte zu den Speise – Mischpilzen.

Durchscheinend ist der dünnfleischige Hut des Wurzel – Schleimrüblings (Xerula radicata).

Die herzhaft – würzigen Krausen Glucken (Sparassis crispa) gab es heute gleich mehrfach.

Rotfüßchen (Xerocomus chrysentheron) zählten zu den wenigen Röhrlingen, die hier heute wuchsen. Essbar, aber mit säuerlichem Aroma.

Einem Champignon ähnlich, aber mit lange weiß bleibenden Lamellen sieht der Rosablättrige Egerlings – Schirmpilz (Leucoagaricus leucothites). Essbar.

Ideales Wanderwetter heute, aber leider mit harten Schlagschatten durch die intensive Sonnenstrahlung.

An den Wegrändern unter Kiefern wuchsen einige Trupps von Körnchen – Röhrlingen (Suillus granulatus). Guter Speisepilz aus der Verwandtschaft des Butterpilzes, auch Schmerling genannt, wegen seines schmierigen Hutes.

Insgesamt waren wir sechs Pilzwanderer, aber zwei wollten nicht mit auf das Erinnerungsfoto. 08.September 2018 in der Cossenheide.

Wann starten wir zur nächsten Wanderung? – Siehe unter Termine!

01. September 2018 – Vereinstreffen am Roten See

 14. Vereinstreffen am Roten See

Pilzverein Heinrich Sternberg Rehna e.V.

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Strand- und Gaststättenkomplex am Roten See. Leider ist die Gastronomie derzeit geschlossen.

Achtung! Aufgrund der kastastrophalen Lage an der Pilzfront und auch der Tatsache, dass am Roten See keine Gastronomie mehr angeboten wird, muss diese Veranstaltung leider abgesagt werden. Der Vorsitzende des Rehnarer Pilzvereins, Torsten Richter und Reinhold Krakow von der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. bitten um Verständnis!

An dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön an Jörg – Peter Krüger, der viele Jahre unser Gastgeber an der Blockhütte am Roten See war.

Von links: Jörg – Peter Krüger, Reinhold Krakow und Torsten Richter.

Alles Gute hat einmal ein Ende!

Es war eine schöne Zeit, an die wir uns gern erinnern werden!

26. August 2018 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Wiesen – Champignons

Sie führte durch das Revier Weiße Krug

Umgeben von weiten Wäldern, Seen und Wiesen befindet sich der kleine Ort Weiße Krug im Naturpark Sternberger Seenland. Foto am 26.08.2018.

Zum Revier Weiße Krug gehören ausgedehnte Waldgebiete auf meist sandigen Böden. Dominant sind hier oft Kiefern- und Fichtenforste, aber auch größere Buchenwaldbereiche. Eingebettet kleinere und größere Seen. Auch das vielseitige Radebachtal gehört zum Revier Weiße Krug. Dieses stand heute aber nicht auf dem Programm, sondern die weitläufigen Waldflächen um die Orte Weiße Krug und Friedrichswalde herum. Eine vielfältige Pilzflora kann uns hier um diese Jahreszeit  geboten werden. Zumindest wenn wir uns nicht gerade in der so häufigen August – Depression befinden. Das ist eine immer wiederkehrende Phase im August, an denen auf Grund von hochsommerlicher Hitze und Trockenheit kaum Frischpilze zu finden sind. Leider hat sich diese Depression bereits ab Mai eingestellt und ein Ende ist nicht in Sicht! Aber auch wenn man meinen könnte, die Wachstumsbedingungen müssten ideal sein, kann es vorübergehend um diese Zeit sehr dürftig an der Pilzfront zugehen, als ob sich die Mycelien sammeln möchten, um im September und Oktober zum großen Halali zu blasen. Es kann aber auch ganz anders sein. Es gab Jahre, da war der Maximal – Aspekt um diese Zeit schon voll im Gange.

Frischpilze waren heute kaum zu erwarten und das wussten die meisten Pilzfreunde auch. Wir brauchen dringend ergiebigen Regen! So fand sich außer meiner Wenigkeit niemand weiter  ein, so dass ich eine Solo – Tour unternahm. Bei angenehmem Wanderwetter drehte ich eine wunderschöne Runde durch die spätsommerliche Natur, die in diesem Jahr bereits frühherbstliche Züge zeigt. Hier einige Impressionen:

Die Naturpark – Verwaltung hat für Wanderer und Spaziergänger am Orts- und Waldrand einige Informations – Tafeln aufgestellt.

Ich folgte zunächst diesem Hohlweg mit herrlichem Buchenwald links und rechts der Böschung. Ein an sich artenreiches Gebiet.

Es dauerte nicht lange und ich erreichte ein Nadelwaldgebiet. Ein erster Höhepunkt war dieser Kiefern – Braunporling (Phaeolus schweinitzii) am Stamm einer Fichte. Das ist etwas ungewöhnlich, finden wir diesen Pilz doch in der Regel am Fuße der Bäume, oft scheinbar auf dem Waldboden. Der Wirt ist allerdings nicht ungewöhnlich. Neben der Kiefer werden auch andere Nadelbäume von diesem Parasiten befallen, der im Stamm eine Braunfäule hervorruft. Befallene Bäume gehen im Verlauf zugrunde. Ungenießbar.

Nicht nur längst der Wegböschung bin ich hier eigentlich die schönsten Stein- und Fliegenpilze gewohnt. Heute herrschte gähnende Leere!

Eichen haben hingegen in diesem Jahr eine reiche Mast angesetzt.

Auch die Holunderbüsche haben reichlich Früchte hervorgebracht, die bereits ausreifen.

Allerdings bot sich mir auch oft dieser Anblick. Die Holunderbeeren sind einfach vertrocknet. Auch hier macht sich der Wassermangel dramatisch bemerkbar.

Auch die Früchte des Weißdorns sind am reifen.

In unmittelbarer Nachbarschaft reifen die Beeren des Schwarzdorns, besser bekannt unter der Bezeichnung Schlehe. Geerntet werden sie allerdings erst nach dem es gefroren hat.

Ein idyllischer Waldsee liegt vor mir.

Hier fühlt sich offensichtlich auch der Biber sehr wohl. Gerade kürzlich war er hier fleißig am Hobeln.

Diese jagdliche Einrichtung erscheint nicht mehr besonders vertrauenswürdig.

Im trockenen Kiefernwald ist derzeit wirklich nichts zu erwarten.

Die kleine Ansiedlung Friedrichswalde.

Durch die anhaltende Dürre legen immer mehr Bäume ihr Herbstkleid an, so wie diese Birke.

An einer mir bekannten Kopf – Weiden Reihe suchte ich gezielt nach diesem Porling, den ich hier schon des öffteren fand. Es handelt sich um die Anis – Tramete (Trametes suaveolens). Der Fruchtkörper ist aber nicht mehr frisch, so dass der typische Anis – Duft kaum noch wahrzunehmen war.

Ein Überbleibsel der Tornado – Serie vom 5. Mai 2015. Die Krone des Baumes wurde abgedreht und viele andere abgebrochen oder entwurzelt. Am schlimmsten traf es damals die Stadt Bützow, etwa 20 Km von hier entfernt.

Hier ist inzwischen eine neue Vegetation erschienen. Auch ein kleines, pilzartenreiches Buchenstück, etwa 500 m entfernt, wurde damals zerstört. Der Tornado hat hier keine durchgängige Schneise gezogen, sondern hatte nur hier und da mal Bodenkontakt.

Der Hopfen gedeiht offensichtlich prächtig. Er ist beim Bier – Brauen unerlässlich und gehört zu den Hanf – Gewächsen (Cannabaceae).

Dieser Eichen – Stubben trägt eine Krone von frischem Schwefel – Porling (Laetiporus sulphureus). Wer sich vegetarisch ernährt und auf den Geschmack von Hühnchenfleisch nicht verzichten möchte, ist bei ihm an der richtigen Adresse. Allerdings kann er auf Eiche etwas herb schmecken, daher ist vorheriges Wässern anzuraten und gutes durchgaren, da roh giftig!

Und schon wieder ein Gewässer mit reichlich Teichrosen verziert. Mecklenburg – das Land der Seen und Wälder!

Der Höhepunkt der heutigen Wanderung war der Fund dieses Holzbewohners. Auf toten Eichen – Ästen, teils resupinat, teils konsolenförmig mehrere Fruchtkörper des nicht häufigen Zweifarbigen Knorpelporlings (Gloeoporus dichrous). Weißlicher Rand und ockerorange bis weinrötliche Fruchtschicht zeichnen diesen Saprophyten aus.

Hier herrscht deutsche Ordnung. Die Fichten stehen in Reih und Glied entlang der Hochleitung. Als sie und ich noch jünger waren, bin ich hier öfters Steinpilze suchen gewesen.

Die Runde schließt sich allmählich. Eigentlich durchaus eine schöne Eichenkannte für Feinschmecker. Die schönsten Parsol – Schirme können hier das Herz des Mykophagen beglücken, wenn es nur nicht so staubig und trocken wäre.

Schließen möchte ich mit einem Panorama – Schwenk über den Wasser – Rosen – Teich bei Friedrichswalde.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

24. August 2018 – Nachtwanderung bei Dabel

Nachtwanderung 2018

Rund um den alten Forsthof Turloff

Mond und Sterne leuchten am Nachthimmel und im Schein der Stirnlampe die herrlichsten Riesenschirmpilze (Macrolepiota procera) im August 2017.

Zum 7. mal in Folge lud das Mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar zu einer Pilzwanderung bei Nacht ein. Nach den Turbulenzen im vergangenen Jahr bezüglich der Genehmigung einer solchen, etwas ungewöhnlichen Veranstaltung, ging in diesem Jahr alles problemlos über die Bühne. Großer Dank gilt dem Forstamt Gädebehn, das uns die Erlaubnis trotz großer Waldbrandgefahr mit entsprechenden Auflagen erteilt hat. Immerhin steht bei dieser, inzwischen schon traditionellen Veranstaltung, nicht nur die Suche nach Pilzen im Vordergrund, sondern es gilt auch die einmalige und unvergessliche, nächtliche Stimmung auf sich einwirken zu lassen. Wir kennen es noch aus Kindertagen, als Nachtwanderungen durch Wald und Flur zum Ferienprogramm gehörten. Die heimatliche Natur wird mit ganz anderen Sinnen wahrgenommen. Allein die geheimnisvolle Stille des nächtlichen Waldes ist beeindruckend. Besonders stimmungsvoll wird es zu fortgeschrittener Stunde, wenn die Rufe der Nachtvögel eine schaurig schöne Aura schaffen. Im letzten Jahr gaben sie sich besonders viel Mühe, in diesem Jahr herrschte allerdings totenstille! Besonders schön und spannend wird es dann, wenn im Lichtkegel unserer Lampen tatsächlich die tollsten Pilze erscheinen. Die extreme Trockenheit verhinderte in diesem Jahr allerdings die Aussichten auf reichlich Frischpilze. Ganz ohne ging es dennoch nicht ab. Hier einige Bilder:

Ankunft auf dem Parkplatz am Holzendorfer See.

Zunächst musste ich auf die Auflagen des Forstamtes wegen der großen Waldbrandgefahr hinweisen. Foto: Irena Dombrowa.

Bevor wir starteten, schnell noch einen Kräuter zur Brust genommen.

Wir haben heute eine größere Runde um den Forsthoff Turloff gedreht. Auf alten Karten aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert ist ersichtlich, dass dieser Forsthof für mecklenburgische Verhältnisse riesige Waldflächen bewirtschaftete. Die großen Waldgebiete um Crivitz und Sternberg herum gehörten genauso zum Staatsforst Turloff wie das heutige Exkursionsgebiet. Es stehen hier auf weiten Strecken Nadelwälder mit Kiefern und Fichten, aber auch größere Buchenbereiche, heideartige Flächen genauso wie Moore. Auch auf der heutigen Strecke haben wir von allem etwas dabei. Vielseitig war das Aufkommen an Frischpilzen in diesem Jahr allerdings nicht, geschuldet der monatelangen Trockenheit.

Noch ist es hell, dass sollte sich aber bald ändern.

Bereits nach wenigen Minuten wurden wir fündig – Schuppige Sägeblättlinge, der einzige Frischpilz auf unserer heutigen Nachtwanderung.

Langsam wird es schummrig, aber noch geht es ohne Beleuchtung.

Immer wieder angeregte Unterhaltungen zum Thema Wildkräuter.

Es gibt derzeit aufgrund der Trockenheit keine Pilze! Das ist eigentlich falsch, sie können wegen des Wassermangels nur keine Fruchtkörper ausbilden und warten auf bessere Zeiten. Hier sehen wir einen Pilz (Myzel), der an einem Kiefernstumpf unter der Rinde gewachsen ist. Um welche Art es sich handelt, kann nur an seinen Fruchtkörpern erkannt werden.

Kleine Verschnaufpause.

Ein Baumpilz in luftiger Höhe erregt die Aufmerksamkeit der Naturfreunde.

Alle hier vorgestellten Pilze entdeckte unser jüngster Pilzfreund, so auch diesen. Es ist wieder ein Schuppiger Sägeblättling.

Bis auf eine Ausnahme. Diese Schuppigen Sägeblättlinge hatte unsere Pilzfreundin Angelika im Visier. Ganz frisch schieben sie aus einem alten Kiefern – Stubben. Ungenießbar.

Gut sind die sägeblattartigen Lamellen – Schneiden zu erkennen.

Informationen zu gefundene Wildkräutern werden im Netz abgerufen.

Auf besonders trocken liegenden Laubholz – Ästen finden wir nicht selten zahlreiche Konsolen der Striegeligen Tramete (Trametes hirsuta). Dieser Fruchtkörper ist schon recht betagt, denn der reichliche Algenbewuchs erinnert an feuchtere Zeiten.

Zum Schluss setzten wir uns wieder zum Mitternachtsimbiss zusammen. An der Badestelle bzw. auf dem Festplatz am Holzendorfer See gibt es reichlich Möglichkeit dazu.

Zu fortgeschrittener Stunde wurde reichlich von unsere guten Seele Irena aufgetischt. Besonders eine herzhafte Waldpilz – Suppe aus Hallimasch, Stockschwämmchen und Maipilzen hatte es uns angetan. Wir sagen ganz herzlich Dankeschön. Es hat vorzüglich gemundet!

Unser Abschlussfoto zeigt, bis auf die Fotografin, die nichts dagegen hatte, nicht mit auf ` s Bild zu kommen, alle Teilnehmer der diesjährigen Nachtwanderung. Ich möchte allerdings um Entschuldigung bitten, da einige Gesichter leider von einem Ast verdeckt sind. Tut mir leid!

Hoffen wir, es hat allen wieder gut gefallen und auf ein neues im nächsten Jahr!

Und so sind wir gewandert – Die Route bei Tageslicht

Wir starteten am sogenannten Buchenberg. Herrliche Buchenbereiche links und rechts des Weges.

Es schloss sich ein Jungkieferngebiet an.

Selbst den anspruchslosen Kiefern geht die Dürre allmählich zu weit.

Mit der Heide – Blüte wird es dieses Jahr wohl nicht so doll!

Und wieder Buchenwald. Hier ist sogar noch etwas grün präsent.

Wir erreichten einen ausgetrockneten Waldrand. Vor einigen Jahren konnten wir während einer Pilzwanderung bei besseren Bedingungen hier schöne Pfifferlinge finden.

Auch die angrenzende Wiese ist vollkommen vertrocknet.

Selbst die Buchen werfen bereits ihr Laub ab!

Moos und Heidelbeerflächen sind braun.

Blaubeergestrüpp vollkommen vertrocknet.

Weiter führte uns der Weg durch lichte Bestände und auf eine Kiefernschonung zu, an der wir links abbogen.

Wir sind links abgebogen. Eine schöne Wegkannte für leckere Speisepilze, so sie denn die Möglichkeit zu wachsen hätten!

Nach einer Kreuzung geht es geradeaus weiter. Es wird etwas grüner.

Grund sind etwas feuchtere Böden in der Nähe eines kleinen Bachlaufs.

Eine interessante Lichtung.

Vielversprechender Buchenwald schließt sich an.

Ein Pilzrevier vom feinsten!

Irgendwann wird hier wieder die Post abgehen!

Dieser Fichten – Stangenwald hat seine besten Jahre hinter sich, zumindest in punkto Steinpilz – Aufkommen.

Eine größere, Buchenumstandene Waldlichtung.

Nach einer T – Wegkreuzung schlugen wir nach links ein und erreichten ein vielschichtiges Mischwaldgebiet mit Nadelholz – Dominanz.

Ein märchenhaftes Gebiet!

Nach dem wir eine Straße überquert haben, erreichten wir ein Stück mit frisch durchforstetem Kiefernwald links und Buchenwald rechts.

Im Anschluss ein Steinpilz – Weg wie er im Buche steht an.

Er führt von West nach Ost. Die Schonung befindet sich zur Sonnenseite, so dass auch im Spätherbst die Sonne noch die Buchenkannte erwärmen kann. Steinpilzzeit ist schließlich bis Ende November!

Die Runde schließt sich allmählich.

Auch hier sieht es wieder vielversprechend aus.

Inzwischen standen wir unter Beobachtung. Jeder unserer Schritte wurde aufmerksam verfolgt. Natürlich auch in der Dunkelheit.

Der ehemalige Forsthof Turloff ist erreicht. Noch ein Stückchen Straße und wir konnten uns auf den Mitternachtsimbiss freuen.

14. August 2018 – Abendwanderung der Pilzfreunde

Abendwanderung der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Abendwanderung durch das Köppernitztal

Das bewaldete Köppernitztal. Ein Stück wilder Natur mitten in der Stadt.

Traditionell trafen sich leider nur drei Pilzfreunde im Vorfeld unserer großen Nachtwanderung zu einem kleineren Abendspaziergang durch die grünen Lungen der Hansestadt Wismar.  Ging es im letzten Jahr durch den Prosekener Grund, so war dieses Jahr das Köppernitztal in Wismar das Ziel unserer abendlichen Pilzwanderung. Die Köppernitz ist ein kleines Flüsschen, das bei Krönkenhagen/Barnekow entspringt und in nordöstlicher Richtung bei Wismar in die Ostsee mündet. Es hat das naturnahe Köppernitztal geschaffen. Die teils steilen Hangterrassen sind bewaldet. Hauptsächlich mit Laubbäumen. Eine echte Wildnis mitten in der Stadt! Angrenzend befindet sich der Wismarer Tierpark und der Bürgerpark. Vom Weidendamm wanderten wir zunächst an der Köppernitz und dem Gehölzgarten entlang weiter durch den Park der Solidarität und schließlich durch das Köppernitztal. Hier einige Impressionen von heute Abend:

Am Weidendamm starteten wir, immer an der Köppernitz entlang.

Der letzte Sturm hat diese Weide zerbrechen lassen. Pilzbefall hat es möglich gemacht.

Neben dem Schuppigen Schwarzfuß – Porling (Polyporus squamosus) konnten wir auch noch Überreste des Schwefelporlings an ihr feststellen.

Der schwarze Fuß ist typisch für diesen Stielporling.

Wir erreichen den Gehölzgarten, unweit der Hochschule. Er wurde in den 1990er Jahren vom städtischen Grünflächenamt angelegt und beherbergt zahlreiche verschiedene Bäume und Sträucher. Leider sind die Beschriftungen zu den verschiedenen Bäumen oft nicht mehr vorhanden. Hier sollte man meiner Meinung nach noch mal einige Euro in die Hand nehmen, denn ich hätte gerne gewusst, welche Gewächse mich hier erfreuen.

So wie dieser Baum mit bunt gefärbtem Herbstlaub.

Oder um welche Eiche es sich hier handelt.

Anhand der markanten Fruchtschalen könnte es sich um die Valoneneiche, Knoppereiche oder Arkadische Eiche (Quercus ithaburensis) handeln. Sie kommt ursprünglich in Südwestasien vor.

Nah verwandt mit den Eichen ist die Edel – Kastanie (Castanea sativa). Sie trägt hier reichliche Früchte.

Typisch, ihre langen, sehr wehrhaften Stacheln. Die Früchte sind auf den Weihnachtsmärkten in gerösteter Form kaum wegzudenken. Die echten Maronen!

Es dürfte ein Lebensbaum sein (Thuja occidentalis).

Wir erreichen den Ziegeleipark oder den Park der Solidarität.

Die Stockenten (Anas platyrhynchos) fühlen sich auf und am Ziegeleiteich sehr wohl.

Die Natur wird urwüchsiger. Wir haben das Köppernitztal erreicht.

Ein monströser, etwas betagter Schwefelporling (Laetiporus sulphureus).

Schließlich erreichen wir das Eingansportal des Wismarer Tierparks. Ab jetzt kostet es Eintritt, aber um diese Zeit ist hier bereits Feierabend.

Ein Lackporling (Ganoderma spec.) bekommt Zuwachs.

Eine altehrwürdige Brücke überspannt die Köppernitz.

Unser Erinnerungsfoto von einer schönen Runde durch Wismar` s grüne Lungen. Leider waren wir nur drei, wir brauchen dringend Nachwuchs! 14.August 2018.

Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

11. August 2018 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Wiesen – Champignons

Sie führte durch die Blockkoppel bei Lübz

Nicht nur Nadelforste, nein, auch vielversprechenden Buchenwald finden wir in der Blockkoppel, unweit der mecklenburgischen Bierbrauerstadt Lübz vor.

Mitte August beginnt bereits in der Aspekt – Abfolge eines durchschnittlichen Pilzjahres der Herbst (Mitte August – Mitte Oktober). Er ist die Hochzeit vieler heimischer Großpilze. Die Witterungsbedingungen müssen allerdings stimmen, um unsere Lieblinge jetzt schon reichlicher sprießen zu lassen. Trockenheit und hochsommerliche Hitze, so wie auch in diesem Jahr, können aber die Erwartungen dämpfen. Seit Ostern hat es meist nicht mehr nennenswert geregt. Das Frühjahr äußerst bescheiden und seit dem kaum noch ein Frischpilz. Die Landschaft ist verdorrt. Nur punktuell mal kräftigere Gewitterschauer, die dann mal einen ganz vereinzelten Frischpilz zulassen. So war es auch heute. Hier einige Bilder:

Wir starten.

Ein Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) mit üppiger Zuwachskannte.

In jedem Wald, der was auf sich hält, finden wir auch die „deutsche“ Eiche.

An abgebrochenen Eichen – Ästen können wir sehr oft den Eichen – Rindensprenger (Vuilleminia comedens) finden. Er entwickelt sich als wachsartige Kruste unter der Rinde und sprengt diese schließlich auf. Der Rindensprenger ist ein Ständerpilz und gehört zu den Prachtrindenpilzen.

Sabine aus Schwerin hat an diesem Eichen – Rundholz weiteres, pilzliches Leben entdeckt.

Nämlich den Rotbraunen Borstenscheibling (Hymenochaete rubiginosa). Wir finden diesen rindenartigen Ständerpilz fast ausschließlich an totem Eichenholz, allenfalls in Südeuropa auch noch an Esskastanie.

Meist aus Buchenwurzeln in der Tiefe des Waldbodens ausgehend, arbeitet sich der Wurzel – Schleimrübling (Xerula radicata) an das Tageslicht empor. Je tiefer die Wurzel des Wirtes, desto länger die Pfahlwurzel des essbaren Blätterpilzes.

Der braune, dünnfleischige Hut ist von einer Schleimschicht überzogen und oft runzellig gestreift.

Die glasig – weißen Lamellen können etwas frei stehen oder mit zahn in den ohnehin gestreiften Stielansatz übergehen.

Die jeweiligen Zuwächse des mehrjährigen Flachen Lackporlings (Ganoderma lipsiense) zeichnen eine dekorative Zonierung und Struktur auf der Fruchtkörper – Konsole.

Ein von Hitze und Sonne gezeichneter Fruchtkörper des Kiefern – Braunporlings (Phaeolus schweinitzii). Wir finden ihn nicht nur am Fuß älterer Kiefern, sondern auch an Fichte, Douglasie oder so wie hier, an Lärche. Ungenießbar.

Eine Stinkmorchel (Phallus impudicus) ist frisch geschlüpft. Bald werden Ass – Fliegen den dunkelgrünen Sporenschleim auf der Haube abweiden.

Hier ist die Arbeit bereits getan. Auch Ameisen finden offensichtlich Interesse an dem Pilz und werden an ihren Beinchen weitere Sporen davon tragen.

Unter Buchen eine kleine Überraschung: Täublinge. Es handelt sich sehr wahrscheinlich um den Violettstieligen- oder Pfirsich – Täubling (Russula violeipes). Grünliche bis rötliche Farbtöne auf dem Hut lassen aber auch an den Brätlings- oder Samt – Täubling denken. Essbar sind sie aber dennoch, obwohl nicht gerade sehr Delikat.

Nach dem der Buchdrucker auf diesem alten Holzknüppel sein Werk vollendet hat, haben sich Blutmilchpilze (Lycogala epidendron) eingefunden.

Und auch hier haben wir wieder etwas entdeckt.

Es sind frische Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila). An sich nichts besonderes und ab Mai einer der häufigsten Waldpilze. Es sind die ersten, die ich in diesem Dürre – Jahr zu Gesicht bekomme. Essbar.

Ein Taschentuch auf einen Ameisenhaufen legen, es mit Säure bespritzen lassen, Krabbeltierchen abschütteln und die Nase schnauben. Dass kam mir bekannt vor. Unser Urgestein Helga Köster, die aus gesundheitlichen Gründen leider nicht mehr mitwandern kann, tat es regelmäßig.

Ein herrliches Buchen – Waldstück. Wenn es nur nicht so trocken wäre!

Wenig Pilze – wenig Leute war auch heute wieder das Motto unserer Lehrwanderung. Und zum kennen lernen gab es immerhin einiges. Erinnerungsfoto vom 11. August 2018 in der Blockkoppel bei Lübz.

Wann starten wir zur nächsten Wanderung? – Siehe unter Termine!

Und am Abend noch zur Hansesail

Seit vielen Jahren findet in Rostock/Warnemünde die Hansesail statt. Traditionssegler aus aller Welt geben sich hier ein Stelldichein im Rahmen eines großen, maritimen Volksfestes. Wir (Irena, Jonas und ich) waren noch nie dabei und entschlossen uns heute Abend ganz spontan, dort einmal vorbei zu schauen. Hier einige Impressionen:

Auch das Wetter wusste die feierliche Stimmung zu würdigen. Immer wieder schießen mächtige Gewittertürme über dem warmen Ostseewasser empor. Die Königin aller Wolken!

Sie wachsen zusammen und es entsteht eine viele kilometerlange Gewitterfront. Kein Wunder, wenn höhenkalte Luft über das 20 bis 25 Grad warme Ostseewasser streicht.

Das Riesenrad am Warnemünder Ostseestrand ist weithin in der Abenddämmerung zu sehen.

Die russische Viermastbark Sedov ist mit 117,5 m länge und 14,9 m breite die zweitgrößte Segelyacht der Welt. Gebaut im Jahre 1921 in Kiel.

Immer wieder bilden sich neue Gewitterwolken und sorgen mit ihrem Blitzfeuerwerk und donnergrollen für eine mystische und düster romantische Stimmung. Da das Höhenfeuerwerk in Warnemünde in diesem Jahr abgesagt wurde, sorgte das Wetter für Ausgleich.

Wasser zu Wasser. Diesen Wolkenbruch hätten wir gerne über einem unserer Pilzreviere gehabt!

Besser konnten wir den Zeitpunkt unseres Sail – Besuches wohl kaum wählen. Wir durften dem Auslaufen eines Kreuzfahrtschiffes der Pullmantur – Cruises Rederei beiwohnen. Es schippert unter der Flagge Maltas.

Gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel würde der Seemann sagen.

Nachdem die Natur in Warnemünde die Aufgabe des Feuerwerks übernahm, fuhren wir noch zum Rostocker Stadthafen. Hier gab es ein wunderschönes  Höhenfeuerwerk.

Wer also noch nicht in Rostock zur Hansesail war, bitte das zweite Wochenende im August 2019 vormerken!

28. Juli 2018 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Wiesen – Champignons

Sie führte durch die Wälder um Groß Labenz

Waldlichtung im sogenannten Wildacker bei Groß Labenz am 28.07.2018.

Viele bunte Täublinge bevölkern im Sommer und Herbst in der Regel unsere Wälder und Parkanlagen. Sie gehören zusammen mit den Milchlingen zu den Sprödblättlern. Ihre Lamellen und oft auch der gesamte Fruchtkörper sind recht brüchig. Ihr Stiel bricht beispielsweise wie ein Stück Apfel. Er fasert nicht auf. Streicht man mit den Fingern über die Lamellen, splittern sie einfach weg. Bei den Milchlingen tritt außerdem eine milchige Flüßigkeit aus. Es gibt sie in hunderten Arten. Für den Speisepilz – Fan sind die milden unter ihnen durchaus interessant, denn alles was nicht bitter oder scharf schmeckt (Lamellen kosten), kann in den Korb und später in die Pfanne wandern. Ein wenig Artenkenntnis wäre aber durchaus angebracht, will man die schmackhaftesten unter ihnen heraus fischen. Und das lohnt durchaus. Ein Speise- oder Frauen Täubling stellt viele der volkstümlichen bekannten Speisepilze geschmacklich in den Schatten. Widerlich sind hingegen die scharfen Arten. Aber auch das Sammeln von Täublingen und Milchlingen setzt voraus, dass man die wichtigsten und gefährlichsten Giftpilze kennt! Eine geführte Lehrwanderung bietet sich dazu bestens an. Anders im Sommer 2018. Täublinge und Milchlinge und auch fast alle anderen Arten sind aufgrund der außergewöhnlichen Trockenheit und der lang anhaltenden Wärmeperiode verschollen. Es gibt kaum Frischpilze. Nur mit sehr viel Glück ist das eine oder andere Exemplar zu finden. Hier einige Fotos von heute. Sonne und Hitze um 30 Grad machten uns allerdings etwas zu schaffen.

Unter dem Motto „Wenig Pilze – wenig Leute“ ist der Startschuss gefallen.

Für den Schuppigen Sägeblättling (Lentinus lepideus), den wir an besonders exponierten Kiefern – Stubben finden können, kann es nicht heiß und trocken genug sein. Der zähfleischige Blätterpilz, mit den sägeblattartigen Lamellenschneiden, ist allerdings ungenießbar.

Der Loofsee ruht still in der Sommerhitze.

Judasohren (Hirneola auricula – judae) hoch oben an einem alten Holunderbusch.

Wie so oft mit dem Holunder – Rindenschichtpilz (Lyomyces sambuci) vergesellschaftet.

Dieser leicht giftige Dickschalige Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum) hat auch schon etwas gelitten.

In vielen Wäldern sind immer noch die Auswirkungen der vergangenen Herbst- und Winterstürme zu sehen.

Der schöne und recht fleischige Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus) bezieht Feuchtigkeit und Nährstoffe aus dem Holz alter Fichtenstubben. Markant ist sein braunsamtiger, kräftiger und oft seitlich stehender Stiel. Zwar irgendwie essbar, aber kein Hochgenuss. Soll eher muffig schmecken und das Kochwasser blau färben.

Gedenkstein an einen verdienten Forstdirektor.

Und genau vor diesem entstand unser heutiges Erinnerungsfoto. 28. Juli 2018.

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14. Juli 2018 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Wiesen – Champignons

Sie führte durch die Wälder bei Groß Raden

Aufbruch in den Rosenower Wald.

Unweit von Sternberg befindet sich der Ort Groß Raden. Bekannt auch durch das Archäologische Freilichtmuseum mit seinem nachgebildeten Slawendorf und Burganlage. Sommers wie winters einen Besuch wert. Hier kann man viel wissenswertes aus jener Zeit, insbesondere über Siedlungsweise und Bräuche der Slawen, erfahren. Wir haben uns aber in der waldreichen Umgebung nach Großpilzen umgeschaut. Zu Anfangszeiten des Steinpilz – Wismar boten wir von hier aus regelmäßig Pilzwanderungen an. Der Rosenower Wald bietet mit Laub- und Nadelbäumen auf unterschiedlichen, meist aber sandigen Böden, diesbezüglich viel Abwechslung. Insbesondere der klassische Pilzsucher kann hier durchaus fündig werden bezüglich Maronen, Pfifferlingen und Steinpilzen. Heute war, bis auf eine Handvoll Pfifferlinge, nichts von genannten Arten zu sehen. Die lange Trockenheit ließ in den sandigen Nadelforsten kaum Frischpilze zu. Besser sah es in den alten Buchenwäldern auf teils kalkhaltigen Böden in Höhe des  Freilichtmuseums aus. Dort konnte der Tatbestand einer Lehrwanderung zumindest ansatzweise erfüllt werden. Hier einige Impressionen:

Auf den besseren, kalkhaltigen Böden unter mächtigen Buchen war das pilzliche Sommerleben inzwischen erwacht. Allerdings immer noch etwas auf Sparflamme.

Unsere jüngste Teilnehmerin fand auch die meisten Pilze. Gleich zu Beginn ein alter, feucht liegender Holzknüppel mit großen Judasohren. Sie waren durch den letzten Regen wieder aufgefrischt.

Auch eine Handvoll Blasser Laubwald – Pfifferlinge (Cantharellus cibarius var. pallidus), es kamen noch einige hinzu, gingen auf ihr Konto. So gibt es heute Abend Rührei mit Pfifferlingen.

Ein, mit stark zersetztem Buchenholz übersäter Standort, brachte gleich mehrere Pilzarten hervor. Hier sind es etwas reifere Gelbstielige Dachpilze (Pluteus romellii). Aber auch der leicht psychoaktive Graublaue Dachpilz war hier zugegen.

Aber auch junge Korallenpilze wuchsen auf dem stark vermoderten Holz. Da es auch giftige Bauchweh – Korallen gibt, sollten diese Pilze in der Küche keine Verwendung finden.

Je tiefer die Wurzel der Buche, aus dem der Pilz herauswächst, im Boden steckt, desto länger die Pfahlwurzel des Pilzes. Die Hüte des Buchen – Schleimrüblings (Xerula radicata) können ein Mischpilz – Gericht bereichern.

Angeregt durch die letzten Regenfälle schiebt ein gesunder Perlpilz (Amanita rubescens) aus dem Buchenlaub. Rötendes Fleisch, geriefte Manschette, einfache, ungerandete Stielknolle und grauschorfige Hüllreste auf dem Hut, sind eine sichere Merkmals – Kombination, um ihn vom giftigen Pantherpilz zu unterscheiden.

Dieser Flache Lackporling (Ganoderma lipsiense) befindet sich in seiner Sporulationsphase. Nicht nur er selber, auch seine nähere Umgebung wird dabei mit einbezogen.

Ein vom Goldschimmel bereits völlig überzogener Filzröhrling. Während obiger Lackporling zimtbraunes Sporenpulver abwirft, ist dieses beim Schimmelpilz goldgelb.

Wunderschön, diese „Eintagsfliegen“ aus der Pilzwelt. Ein Scheibchen – Tintling (Coprinus spec.), aber welcher? Es gibt einen Klein- und einen Großsporigen. Leider hatten wir kein Mikroskop dabei.

Ein Kinderspiel ist hingegen die Bestimmung des leckeren Frauen – Täublings (Russula cyanoxantha) durch seine geschmeidigen, verklebenden Lamellen, geht man mit den Fingern drüber. Pilz des Jahres 1997.

Vielen Dank an unsere Berliner Fotografin, die uns so schön in Szene setzte. Übrigens bestand die kleine Wandertruppe, außer meiner Wenigkeit, ausschließlich aus sehr netten Berlinern, die gerade in Sternberg Urlaub machen. 14. Juli 2018 im Rosenower Wald bei Groß Raden.

Wann starten wir wieder in die Pilze? – Siehe unter Termine!

10. Juli 2018 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Thema: Missbildungen und ungewöhnliche Wuchsformen bei Pilzen

Kurioses erlebt man immer mal wieder. Hier sind es zwei Wollige Milchlinge (Lactarius vellereus) übereinander. Der eine macht es sich auf dem anderen gemütlich. Er wurde bei der Streckung einfach mit hochgehoben und wird vom unteren Fruchtkörper miternährt.

Ein Themenabend stand heute wieder auf dem Programm. Wir haben uns um kuriose Wuchsformen und Mißbildungen von Pilzfruchtkörpern gekümmert. In Wort und Bild konnten wir anhand verschiedener Beispiele nach möglichen Ursachen forschen. Wie entsteht Riesenwuchs? Welche Umweltfaktoren spielen eine Rolle?  Können Parasiten- und Virusbefall oder auch genetische Defekte ursächlich sein?  Deformierungen der Fruchtkörper bis zur Unkentlichkeit kommen vor. So kann beispielsweise der allbekannte Lacktrichterling plötzlich zur Morchel werden. Maipilze bilden häufig unförmige Fruchtkörperklumpen aus. Es gibt sowohl Zwergen-, wie auch Riesenwuchs.

  Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

08. Juli 2018 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Ziel war der Fahrenhorst bei Lübz

In Höhe des Bermuda – Dreiecks, an der Elde – Müritz – Wasserstraße, war Treff.

Unsere Vereinsexkursionen sollen in erster Linie der Pilzkartierung dienen. Wir befinden uns hier im Messtischblatt – Quadranten 2538/2, also deutlich südlicher als unser herkömmlicher Bereich, den wir uns vor vielen Jahren als Grenze der Nordwest – Kartierung Mecklenburgs gesetzt haben. Das bedeutet aber nicht, dass in diesem Gebiet noch keine Bestandsaufnahmen in punkto Pilzvorkommen gemacht wurden. So erschien bereits im Jahre 1956 das Buch „Grundlagen einer Pilzflora des Kreises Lübz“ von Walter Dahnke. Er war ein großer Heimatforscher und Naturkundler in der Region Parchim/Lübz. Ihm zu Ehren wird heute alljährlich der regionale „Walter Dahnke Umweltpreis“ für herausragende Aktivitäten und Leistungen im Bereich Umwelt- und Naturschutz vergeben.

Wie dem auch sei, die Umwelt ist ständigen Veränderungen unterlegen und es macht jederzeit Sinn dieses zu dokumentieren oder bekanntes als noch vorhanden wieder zu entdecken. Neues kommt allemal hinzu. In diesem Sinne unternahmen wir heute einen Streifzug durch für uns noch weitgehend unbekanntes Gebiet. Trotz der großen Trockenheit wurden wir den Umständen entsprechend auch fündig. Hier einige Bilder:

Der Elde – Müritz – Kanal mit dem Bermuda – Dreieck, von der dortigen Brücke aus aufgenommen.

Zunächst ging es den bewaldeten Damm an der Wasserstraße entlang.

Es dauerte nicht lange und der erste Frischpilz lachte uns an. Ein Wurzel – Schleimrübling (Xerula radicata) schiebt sich durch das Buchenlaub an` s Tageslicht.

Mit seiner mehr oder weniger langen Pfahlwurzel entspringt er der Pflanzenwurzel seines Wirtsbaumes, der Rotbuche. Kein Wunder, dass er auch bei Trockenheit erscheinen kann. Hüte essbar.

Obwohl er ein Weißsporer ist, verfärben sich die Lamellen bei alten Fruchtkörpern mitunter rosa. Damit könnte er von weniger kundigen Pilzfreunden möglicherweise den Dachpilzen zugeordnet werden. Der Wurzel – Rübling war heute allgegenwertig und damit Aspektbildend.

Hochgewachsene Buchenwälder säumen den Kanal. Sohn Jonas ist inzwischen auch hochgewachsen. Als er noch klein war, hat er hier bereits Pilze gesucht und damals sogar noch mit Begeisterung. Ich habe im Archiv ein Foto, wie er stolz mit einem riesigen Steinpilz posiert, denn er hier gefunden hat.

Aber so richtig ist ihm der damalige Fund wohl nicht mehr bewusst.

Diese Rotbraunen Riesen – Träuschlinge (Stropharia rugosoannulata) sind bereits jenseits von gut und böse. Sie wuchsen am Rande eines großen Haufens von Holzhäcksel, direkt am Kanal.

Und direkt oben drauf leuchteten noch viele weitere Pilze. Es handelt sich um Seidige Dachpilze (Pluteus petasatus). Die nicht häufige Art wuchs hier in allen Altersstadien aus dem Häcksel heraus. Gut ist der seidige Glanz auf der weißen Huthaut der ausgereiften Pilze zu sehen.

Ganz jung sind die Fruchtkörper – Anlagen schokoladenbraun. Bei der Streckung zerfällt das braune Velum in zahlreiche Schüppchen. Im weiteren Verlauf vereinzeln diese immer mehr und der seidig – weiße Untergrund wird dominanter. Ein zweiter deutscher Name lautet daher auch Braunschuppiger Dachpilz.

Eine blasse Form der Gelben Lohblüte (Fuligo septica) auf einem liegenden Buchenstamm.

Die gleiche Schleimpilz – Art im fortgeschrittenen Entwicklungsstadium.

Und etwas später nochmals ein Seidiger Dachpilz (Pluteus petasatus). Dieses mal wie es sich gehört, an einem Baumstumpf. Es gibt Jahre, da bekomme ich die Pilzart kaum zu Gesicht. So häufig wie in diesem trockenwarmen Frühling und Sommer fand ich den Pilz noch nie! Möglicherweise handelt es sich um eine thermophile Art.

Dachpilze gehören zu den Freiblättlern. Das heißt, die Lamellen erreichen nicht den Stiel. Sie stehen frei. Außerdem produzieren sie ein fleischrötliches Sporenpulver, das im laufe ihrer Entwicklung auch die zunächst weißen Lamellen entsprechend verfärbt.

Ein alter, mumifizierter Stielporling (Polyporus spec.). Für mich nicht mehr eindeutig zuzuordnen, aber dennoch schön und ein Foto wert.

Solche Kahlschläge erinnern an die wirtschaftsweise zu DDR – Zeiten. Hektarweise wurde abgeholzt und neu aufgeforstet. Das hatte für uns Pilzfreunde negative wie positive Seiten. Ein langjähriges Pilzrevier verschwindet zwar plötzlich, aber aufgeforstete Jungbestände können Jahre später reich an bestimmten Speisepilzen sein und zuvor können solche Kahlschläge im Herbst zentnerweise Hallimasch produzieren.

Und das war unsere kleine Truppe heute: Irena, Robert, Jonas und Reinhold. 08. Juli 2018 im Fahrenhorst.

Wann starten die Pilzfreunde zur nächsten Exkursion? – Siehe unter Termine!

30. Juni 2018 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Wiesen – Champignons

Durch die Jager Tannen bei Dobbertin

Weniger Tannen, vielmehr Kiefern, aber auch Fichten, Birken, Buchen und Eichen finden wir in den Jager Tannen am Dobbertiner See vor. Der Begriff Tannen stammt ursprünglich von der Landbevölkerung, für die ein Nadelwald umgangssprachlich die „Dannen“ waren.

In der Aspekt – Abfolge eines Pilzjahres endet heute der Zeitraum des Frühsommers. Am 01. Juli beginnt also schon der Hochsommer – Aspekt. Bei günstigen Bedingungen kann es an der Pilzfront jetzt schon sehr vielseitig und auch vielversprechend werden. Leider ist dieses zur Zeit nicht der Fall. Monatelange Trockenheit verhindert ein nennenswertes Frischpilzaufkommen. Eigentlich könnten nun immer häufiger wärmeliebende Röhrlings – Arten auftauchen. Auch Täublinge und Milchlinge sowie Champignons sind nach kräftigen Regenfällen fast überall präsent und die gesuchten Pfifferlinge können zur Hochform auflaufen. Sie lieben allerdings nasse Sommer, wie den von 2017. Wie dem auch sei, es ist eine Lehrwanderung und zum lernen gibt es immer etwas zu entdecken. Das Waldgebiet grenzt im übrigen an den idyllisch gelegenen Dobbertiner See. Hier einige Impressionen von unserer pilzarmen, dafür aber landschaftlich reizvollen Wanderung:

Zur Einstimmung brachte uns Pilzfreund Robert gleich ein Prachtstück von Wurzel – Rübling (Xerula radicata) mit Korkenzieher aus einem Wald bei Banzkow mit.

Auf geht es! Wir waren heute allerdings nur vier Leute, dem geringen Pilzaufkommen angepasst.

Dieser Flache Lackporling (Ganoderma lipsiense) hat Hindernisse während seines Wachstums mit eingeschlossen.

Goldschimmel (Hypomyces chrysospermus). Er befällt ausschließlich Röhrlinge, vor allem Rotfüßchen, Ziegenlippen, Maronen – Röhrlinge und Kahle Kremplinge. Giftig!

An einer schattigen Stelle im Gebüsch unzählige, kleine und zarte Blätterpilze. Es sind Gesäte Tintlinge (Coprinus disseminatus). Ohne Speisewert.

An Schlehdorn (Prunus spinosa) finden wir häufig den Pflaumen – Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus). Er verursacht in den Gehölzen eine wenig aggressive Weißfäule.

Feriensiedlung am Dobbertiner See.

Der Schiefe Schillerporling (Inonotus obliquus), besser bekannt unter der Bezeichnung Chaga, ist ein sehr beliebter Vitalpilz. Das holzig/korkige Innenleben des an Birken vorkommenden Porlings wird zerbröselt und als Tee – Aufguss getrunken. Schade, dass unser einstmals sehr aktive Pilzfreund Jürgen, der kaum eine Wanderung ausließ, verzogen ist. Er gilt als Liebhaber dieses Pilzes und trinkt fast täglich einen Aufguss. Hier hätte er sich bevorraten können. Viele alte Birken und häufig auch vom Chaga besiedelt. Lieber Jürgen, falls du diese Zeilen lesen solltest, wir haben an dich gedacht und herzliche Grüße nach Brandenburg!

Eine kleine Einbuchtung des Dobbertiner Sees. Mecklenburg ist reich an idyllisch gelegenen Seen und Wäldern! Nicht nur der Ostseestrand bietet Erholung, wer die Ruhe genießen möchte, macht an solchen Orten Urlaub.

Auch eine Boots- und Angeltour bietet sich an. Der Dobbertiner See soll ein klassisches Zander – Gewässer sein. Am besten geht es mit Boot und Echolot hinaus.

Natürlich darf auch gebadet werden.

Zu besseren Zeiten dürfte unter diesen Eichen wohl auch der Pilzfreund auf seine kosten kommen.

Nicht nur der Schiefe Schillerporling war an den alten Birken des Öffteren zu sehen, auch Zunderschwämme (Fomes fomentarius) lieben diese Baumart.

Zwischen den älteren Kiefern wird mit Douglasien aufgeforstet. Um die jungen Bäume vor Wildverbiss zu schützen, wurde ein Zaun gezogen.

Der Eichen – Mehltau (Microshaera alphitoides) war auf vielen Blättern zu sehen.

Ein Büschel Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus) am Fuß einer alten Birke.

Aus technischen Gründen gibt es heute leider kein Gruppen – Foto. Dafür noch ein letzter Blick auf den 400 ha großen und bis zu 11 m tiefen Dobbertiner See. 30. Juni 2018.

Danach begaben wir uns in das beliebte Eiskaffee Kentzler in Dobbertin zum Eisbecher vernaschen. Immer wenn ich hier unterwegs bin, komme ich an dieser Oase nicht vorbei. Hier werden leckerer Kuchen und Torten in Spitzenqualität sowie köstliche Eis – Spezialitäten zu sehr moderaten Preisen angeboten. Ein Besuch lohnt sich immer!

Wann startet die nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!

16. Juni 2018 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Wiesen – Champignons

Die Wanderung führte durch den Jassewitzer Busch

Mit einem Alter von bis zu 250 Jahren ist der Jassewitzer Hainbuchenbestand einmalig in unserem Bundesland. 16.06.2018.

Der Jassewitzer Busch ist ein Teilbereich der ehemaligen Staatsforst Jamel. Mit einem Alter von bis zu 250 Jahren sind diese Hainbuchen bereits deutlich über die natürliche Lebenserwartung dieser Baumart hinaus. Im Juni 2001 wurde der märchenhaft anmutende Wald zum Schutzwald erklärt. Ursprünglich dienten die Kopfhainbuchen der bäuerlichen Wirtschaft (Bauernwald) zur Laubheu- und Brennholzgewinnung. Auch wird das Holz der Hainbuche in verschiedenen Handwerksbetrieben gerne verarbeitet. Alle 3 – 4 Jahre wurden diese Bäume beschnitten, so dass sie eine an Kopfweiden erinnernde Erscheinungsform annahmen. Der Jessewitzer Busch nimmt etwa 22 ha ein. Er ist umrandet mit natürlich belassenen Mischwäldern. Im weiteren Umfeld finden wir vor allem Buchen- und Fichtenforste. Siehe auch unter: www.stiftung-naturschutz-mv.de

Es ist zwar erst Mitte Juni, aber wenn die Vorwitterung mitgespielt hätte, währen heute vielleicht auch schon erste, typische Begleitpilze der Hainbuche zu entdecken gewesen. Aber wochenlange Hitze und Trockenheit ließen nur ein Minimum an Frischpilzen zu, davon leider keine typischen Hainbuchen – Begleiter. Ansonsten können im Sommer die nicht seltenen Hainbuchen – Röhrlinge, die von unerfahrenen Pilzsuchern gerne als Birkenpilze mitgenommen werden, auftauchen. Auf den ersten Blick sehen sie auch aus wie ein Kapuziner, sind aber meist etwas kleinwüchsiger und ihr Fleisch verfärbt sich bei Verletzung rasch violettschwärzlich, ähnlich den Rotkappen. Außerdem sind Hainbuchen – Röhrlinge festfleischiger und wohlschmeckender als Birkenpilze. Es gibt noch weitere Begleiter der zu den Birkengewächsen gehörenden Weißbuche, wie sie auch genannt wird. Natürlich wachsen unter ihr auch Allerweltsarten wie Perlpilze oder Speise – Täublinge. Ja, es soll sogar einen speziellen Steinpilz geben, den Hainbuchen – Steinpilz. Heute war von genannten Arten allerdings nichts zu sehen. Hier einige Bilder:

Nur eine Handvoll Pilz- und Naturfreunde versammelten sich bei schwülwarmem Frühsommer – Wetter am Wanderweg zum Jassewitzer Busch.

Rechts des beginnenden Wanderweges informiert eine Schautafel über den einzigartigen Schutzwald.

Die Schautafel mit vielen, wichtigen Informationen.

Wir brechen auf!

Begrüßungs – Logo am Eingang zum Kernbereich des Schutzwaldes. Foto: Ulrich Klein.

Dieser Phallus ist aufgrund des Wassermangels bereits erschlafft. Gemeine Stinkmorchel (Phallus impudicus).

Die Herbst- und Winterstürme haben auch hier stellenweise für Verwüstungen gesorgt. Nahrung nicht nur für Holzpilze.

Typisch für den Gemeinen Wurzelrübling (Xerula radicata), sind nicht nur seine lange Pfahlwurzel, sondern auch der oft gerunzelte Hut und die Schleimschicht auf selbigem.

Die glasig – weißen Lamellen stehen frei und der Hut besitzt wenig Fleisch. Sein Stiel ist steif und brüchig, so dass wir seine Wurzel nicht mit heraus bekommen haben. Essbar, aber minderwertig.

Als teils tierischer Vertreter aus dem Pilzreich oder Zwischenreich von Tier und Pilz (Myxomycet), kann die Gelbe Lohblüte (Fuligo septica) sich fortbewegen. Gut an der Schleimspur zu erkennen, ähnlich einer Schnecke.

Zu dieser Jahreszeit findet man nur alte, abgestorbene Fruchtkörper des Birken – Zungenporlings (Piptoporus betulinus). Der einjährige Porling bildet ab August wieder neue Konsolen aus.

Zweimal im Jahr treibt der Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) aus. Zum einen von Ende April bis Mitte Juni und dann wieder von Mitte August bis Anfang Oktober. Aber meist nicht am selben Baum.

Wir erreichen den Jassewitzer Busch. Foto: Ulrich Klein.

Durch beschneiden erhalten die alten Hainbuchen ihr Erscheinungsbild und erinnern an Kopfweiden.

Weit lädt das Kronendach dieser urwüchsigen Bäume aus. Foro: Ulrich Klein.

Ein verwunschener Märchenwald.

Wilde Urwüchsigkeit!

Auch die Rotbuchen am Randbereich können sich sehen lassen! Ulrich Klein war der Fotograf.

Ein schon zähfleischiger Schuppiger Stielporling (Polyporus squamosus) auf einem liegenden Baumstamm.

Auch Feuchtbereiche sind hier vorhanden.

Charakteristisch für die Hainbuche sind ihre knorrig- wulstig geaderten Stamm – Strukturen.

Ein Fall für unseren nächsten Themenabend im Juli – „Ungewöhnliche Wuchsformen bei Pilzen“. So habe ich es beim Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) auch noch nicht gesehen. Dieser Fruchtkörper bildet kugeligen Zuwachs auf der Oberseite aus!

Am selben Stamm etwas höher ein weiterer Fruchtkörper dieser schönen Art. Wir verwenden sie gerne zum Basteln für Adventsgestecke, aber bis dahin ist ja noch ein wenig Zeit!

Junge Flockenstielige Hexen – Röhrlinge (Boletus luridiformis) drängen aus dem vermeintlich trockenen Waldboden. Diese Dickröhrlinge wachsen auch noch bei großer Trockenheit. Sie waren ausgesprochen frisch und saftig. Beim beiseite Zupfen von Gräsern wegen des Fotografierens, habe ich sie leider am Hut und Stiel etwas berührt und sie blauten umgehend. Ausgezeichneter Speisepilz. – Will man wirklich bildschöne Schusterpilze finden, so ist das derzeitige Wetter geradezu ideal. Die Pilze werden nicht von Schnecken angefressen, ihre Hüte sind schön samtig und auch die Stiele sind ausgesprochen sauber und farbenfroh. Sie sollten allerdings nicht direkt dem Wind und der Sonne ausgesetzt sein.

Und noch ein Hexenpilz, er wird von Papa, wie es sich gehört, herausgedreht.

Er ist leider nicht mehr der Jüngste, damit es aber für eine Mahlzeit reicht, kann er ausnahmsweise noch mitgenommen werden. Schließlich kam noch ein vierter, größerer, aber jüngerer, hinzu und die Mahlzeit ist gesichert.

Gleich daneben dann der Top – Fund der heutigen Wanderung – der Glänzende Lackporling (Ganoderma lucidum). In einem chinesischen Buch über Heil – und Vitalpilze habe ich gelesen, einen Reishi in natura zu finden, gleicht einem Hauptgewinn im Lotto! Ihm werden unzählige gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben. Er wird beispielsweise in Kapsel – Form oder als Extrakt im Handel angeboten. Auch Pilzbrut zum selber züchten ist im Angebot. Immerhin gilt er als Pilz der Unsterblichkeit – aber bitte nicht weitersagen!

Der Lotto – Gewinn noch einmal von Ulrich Klein aus einer anderen Perspektive in Szene gesetzt.

Vom Eichenwirrling (Daedalea quercina) sind mir derartige Eigenschaften nicht bekannt. Nur soviel, wer Pilze als Dekoration und zum Basteln verwenden möchte, ist bei dieser Art an der besten Adresse. Die Konsolen erhalten sich nahezu ewig, auch ohne chemischen Behandlung!

Ein Methusalem von Hainbuche oder auch Weißbuche genannt. Die Baumart ist allerdings nicht mit der Rotbuche, sondern mit Birke verwandt!

Eine Feuerstelle lädt zum verweilen ein. Wir entfachten es heute aber nicht. Foto: Ulrich Klein.

Dafür nutzten wir sie für unser Erinnerungsfoto. Geschossen von Ulrich` s toller Kamera. 16. Juni 2018 im Jassewitzer Busch.

  Wann startet die nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!

10. Juni 2018 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Sie führte durch den Haushalt Forst bei Zickhusen/Drispeth

In den Buchenwäldern des Haushalt Forstes sind zahlreiche Feuchtbiotope integriert, die noch reichlich Wasser aus den zurückliegenden, niederschlagsreichen Sommer-, Herbst- und Wintermonaten gespeichert haben. Rund um diese Waldtümpel und Gräben herrscht in manchen Jahren eine besonders große Artenvielfalt.

Noch einmal war ein Teilbereich der Haushalt Forst Ziel einer unserer Exkursionen. Es ist sozusagen das Filetstück der drei Forstbereiche, die in alten Flurkarten diesen Namen tragen. Leider gab es hier, wie in fast allen unserer Wälder, forstwirtschaftliche Aktivitäten mit den einhergehenden Störungen für das Pilzaufkommen. Dieses ist besonders hier mit einem lachenden und einem weinenden Auge zu sehen. Viele seltene Arten haben hier ein zuhause gefunden. Insbesondere auch wärmeliebende Pilze. Diese könnten längerfristig vom erhöhten Lichteinfall profitieren. Hier wächst nicht nur der häufige Sommersteinpilz, sondern auch sein naher Verwandter, der Schwarzhütige Steinpilz oder Bronze – Röhrling. Anhängsel – Röhrlinge, Fahle Röhrlinge, Gelbe Raufuß – Röhrlinge und Hasen – Röhrlinge sind hier zu hause. Es gibt interessante Täublinge und Milchlinge. Im Herbst Schleierlinge, seltene Korallenpilze, Saftlinge und Schnecklinge. Man könnte die Reihe beliebig fortsetzen.

Nun ist es aber noch reichlich früh für die Eröffnung des Raritäten – Kabinetts und außerdem sind die Wachstumsbedingungen für Frischpilze aktuell äußerst schlecht, durch die schon monatelange Trockenheit und zeitweilige, hochsommerliche Hitze. Aber gerade derartige Jahre, so unsere Erfahrung, können hier einen Boom auslösen. In heißen Sommern kann es sehr vielseitig werden. Da wir uns aber fast noch im Frühling befinden, und die große Zeit hier von Juli bis September, zumindest was die Sommerarten betrifft, stattfindet, war es heute noch etwas zeitig. Regen ist aber auch hier unabdingbar, um das pilzliche Leben aus der Reserve zu locken. Vorhandene Feuchtigkeit der Sümpfe und Moor – Seen alleine reicht nicht aus. Es erfordert Wasser von oben! Ist es aber einmal losgegangen, so geht es auch nicht so schnell zu Ende. Ganz anders in den Sandwäldern. Hier versickert gefallener Regen ziemlich schnell und die Wachstumsschübe sind kürzer. Wir wollten trotzdem mal schauen, was es heute hier zu entdecken gibt. Das wir muss allerdings in ein ich umgewandelt werden. Es hatte leider keiner Lust, Zeit oder Interesse an diesem heißen Frühsommertag auf eine Waldexkursion zu gehen. Unser langjähriger, harter Kern, der sicher gekommen wäre, ist leider nicht mehr so gut zu Fuß, so dass ich alleine eine kleine Runde durch dieses herrliche Gebiet drehte. Das Frischpilzaufkommen war äußerst gering. Nur an den Rändern der Wassergräben und Tümpel gab es ganz vereinzelte Täublinge. Hier einige Fotos von heute:

Ein toter Buchenstamm wird u. a. vom Echten Zuderschwamm (Fomes fomentarius) abgebaut.

Die Verbindungsgräben zu den einzelnen Waldtümpeln sind noch gut gefüllt. In manchen Jahren führten sie kaum noch Wasser. An ihren Böschungskannten gab es die einzigen Frischpilze, die ich heute entdecken konnte.

So diese jungen und frischen Fleischroten Speise – Täublinge (Russula vesca). Besonders beim linken Exemplar ist die vom Hutrand zurückgezogenen Huthaut zu erkennen. Der Pilz ist eine Köstlichkeit, auch roh genossen.

Wie immer kniete ich mich zum fotografieren hin. Auf die Böschung am Wassergraben. Alles wirkte trocken, aber sofort war die Hose am Knie durchgeweicht. Ich dachte zunächst, ich hätte eine Schnecke zerdrückt, aber Fehlanzeige! Der augenscheinlich knochentrockene Waldboden war nicht nur feucht, sondern klitschnass. Kein Wunder, dass die Täublinge so frisch waren!

Die zurückliegenden Herbst- und Winterstürme haben auch hier ihre Spuren hinterlassen. Man kann auch den hohen Grundwasserstand erahnen, denn im Wurzelloch steht das Wasser.

Trotz des trockenheißen Sommerwetters haben die Schnecken ihre Spuren hinterlassen. Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha).

Nachdem ich unser wichtigstes Kerngebiet umrundet hatte, brach ich ab und trat die Heimfahrt an. In Wismar angelangt, merkte ich am Hafen, wo ich mein Fahrzeug immer parke, dass der Wind auf Nord/Nordwest gedreht hatte. Morgens wehte er noch aus östlicherer Richtung. Das ist hier meist gut wahrnehmbar, da bei dieser Windrichtung von der Holzindustrie am Haffeld her die „Holzfahne“ weht. Allerdings riecht es nicht so angenehm, wie man es sich bei frisch geschlagenem Wald vorstellt. Ein Zeichen für mich, dass in punkto Niederschlag in Wismar wohl nicht mehr viel passieren dürfte. Die Konvergenz ist ohne große Auffälligkeiten unbemerkt durchgezogen und machte nur durch Windsprung auf sich aufmerksam. Mich interessierte aber, was vor dem Windsprung noch möglich sein kann. Nach dem Mittag zog ich mir die aktuellen Daten des HD Wettermodels bezüglich Gewitterbildung bei Kachelmannwetter herein und entschloß mich umgehend, in die südöstlicheren Regionen zu fahren, wo es noch zünden könnte. Hier mein Bericht zur

Gewitterlage am 10. Juni 2018 in MV

Kaum aus Wismar raus, ging es wie an einer Perlenschnur an der Konvergenzlinie in südöstlicher Richtung wie berechnet hoch. Das Foto entstand gegen 12.45 Uhr bei Lübow.

Etwa 10 Minuten später von Jesendorf aus aufgenommen. Ich war schon etwas näher dran und im Hintergrund wird der Himmel milchig. Das ist bereits der Eisschirm eines aktiven Gewitters weiter südlich. Wir werden uns noch begegnen!

Von gleicher Stelle ein Blick in Richtung Westen. Auch hier beginnt es zu quellen, aber nur flach, ohne den nötigen Auftrieb. Hier ist die Luft raus, die Konvergens durch und die Verhältnisse stabiler!

Eine viertel Stunde später aus der Region am Keezer See fotografiert. Langsam wird es ernst, die Quellungen werden mächtiger und bilden eine solide Basis aus. Das ganze beginnt sich zu einer Gewitterlinie zu organisieren. Das es etwas weiter weg schon zur Sache gehen dürfte, lassen die höheren Eiswolken erahnen.

Nach weiteren 20 Minuten stehe ich am Ortseingang der mecklenburgischen Kleinstadt Crivitz. Die Reise endet hier erst einmal. Ein gigantisches Wolkengebirge hat sich vor und über mir aufgetürmt und massiv mit Feuchtigkeit aufgeplustert. Der Gewitterausbruch steht unmittelbar bevor und ich suchte Schutz bei der dortigen Tankstelle. Bevor sich das Gewitter weiter organsiert und es in kürze zur Sache gehen wird, schnell noch ein Eis geschleckt. Immerhin ist es noch drückend heiß und schwül.

Auch gegenüber, in Richtung Nordosten, geht es jetzt hoch!

Immer besser organisierte Wolkenstrukturen bilden sich heraus und lassen den Unwettercharakter eines Schwergewitters bereits erkennen.

Wilde Strukturen am Böenkragen zeugen von starken Turbulenzen. Von solchen Formationen können auch Tornados ausgehen!

Manche Wolkenfetzen scheinen fast den Erdboden zu berühren.

Die Regen- und Hagelwand kommt bedrohlich nahe. Der Wind frischt stürmisch auf, Blitze erhellen das mystische Spiel und schwere Donnerschläge signalisieren einem, sich unverzüglich in Sicherheit zu bringen.

Der Gewittersturm peitsch den ersten Regen waagerecht durchs Gelände. Die Bäume sind dem Toben der Naturgewalten schutzlos aufgeliefert.

Der Regen erlaubt nur noch wenige Meter Sicht und verschluckt die Landschaft. Ein dicker, gleißend weißer „Hausrüttler“ schlägt kurz nach dem Foto direkt in Blickrichtung auf dem Acker ein.

Im Handumdrehen steht der gesamte Außenbereich der Tankstelle unter Wasser. Es droht in den Verkaufsraum einzudringen!

Das Gewitter zieht in nordöstlicher Richtung ab. Es bewegte sich als geschlossene Gewitterfront auf die Hansestadt Rostock zu. Auch in Vorpommern waren zu diesem Zeitpunkt zahlreiche Gewitterzellen entstanden, die sich verclusterten und zu einer großflächigeren Überregnung führten. Für das Getreide kam der Regen zu spät. Es scheint bereits ausgereift zu sein.

Der Gewitteraufzug in Keez. Foto: Irena Dombrowa.

Große Pfützen auf den Waldwegen der Barniner Tannen bei Crivitz. Das Wasser versickert auf den sandigen Böden fast so schnell, wie es gekommen ist.

Oder verdunstet sogleich wieder, so wie hier im Revier Weiße Krug bei Groß Görnow.

Man könnte fast meinen, im Wald bei Graupenmühle wäre ein Brand ausgebrochen.

Und hier, weil es so schön ist, noch ein Panorama Blick auf das aufziehende Gewitter bei Crivitz. Schön ist auch die Shelfcloud ausgebildet. Ganz herzlichen Dank an Mutter Natur für diesen herrlichen Sommertag mit Musik! 10. Juni 2018.

Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

02. Juni 2018 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Wiesen – Champignons

Das Haselholz bei Schwerin war unser Zielgebiet

Der 2. Juni gilt bei mir als Stichtag für die ersten, kleinen Pfifferlinge. So wurde es mir von meiner früheren Lehrerin Annalotte Heinrich schon als Kind beigebracht und es stimmt! Lohnen tut sich ein diesbezüglicher Pilzgang mit Erfolgsaussichten aber meist erst ab Mitte des Monats. Hier sehen wir die gelbe Normalform des Eierschwamms (Cantharellus cibarius) gemeinsam mit einer seltenen Albino – Form.

Aufgrund der langanhaltenden, trockenwarmen Witterung, war von Pfifferlingsbrut leider nichts zu sehen. Und es kam noch schlimmer, nicht einen einzigen Frischpilz konnten wir ausfindig machen! 

In der Aspekt – Abfolge des Pilzjahres befinden wir uns immer noch im Frühling. Die wichtigsten Vertreter dieser Jahreszeit sind nun aber schon verschwunden. Fans von Morcheln brauchten sich also keine Hoffnungen mehr machen. Andererseits hätten wenigstens Schuppige Porlinge oder die leuchtend gelben Schwefelporlinge noch ergiebig sein können, aber auch die zeigten sich uns heute nicht. Das eigentliche Anliegen einer geführten Lehrwanderung konnte aber wenigstens ansatzweise erreicht werden, denn Holzpilze gibt es immer. Es muss ja nicht gleich alles nur für die Pfanne tauglich sein! Hier einige Bilder:

Diese beiden Löwen begrüßten uns am Eingang des Waldfriedhofs am Haselholz, der gleichzeitig Anfangs – und Endpunkt der heutigen Pilzwanderung war.

Durch diese hohle Gasse muss er kommen – der Eingang zum Haselholz.

Der Friedhof am Haselholz ist Schwerins größter Bestattungsort. Ein weitläufiges Gelände mit einem vielseitigen und pilzfreundlichen Baumbestand. Auf den moosreichen Parkrasen unter Kiefern, Fichten, Birken, Eichen und Buchen dürfte es bei entsprechenden Bedingungen im Sommer und Herbst nur so vor Frischpilzen wimmeln!

Wir mussten uns aber mit Holzpilzen begnügen, die ganzjährig und bei jeder Witterung anzutreffen sind. Hier ist es das überaus häufige Flächige Eckenscheibchen (Diatrype stigma) an einem abgestorbenen Birken – Ast. Der rotbraun bis schwarz gefärbte, resupinate Pyrenomycet, entwickelt sich unter der Rinde und bricht diese schließlich auf.

In der Nacht hatte es etwas geregnet und es war nicht ganz so staubtrocken wie in den meisten anderen Regionen derzeit.

Eigentlich ein vielversprechendes Areal, längst dieses Waldweges mit seiner attraktiven Buchenkannte.

Der Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum) ist ein beachtlicher Forstschädling. Insbesondere in Fichten – Monokulturen kann er große Schäden anrichten. Hier wächst er am Fuße einer alten Rotbuche. Er dringt durch die Wurzeln in die Bäume ein und erzeugt eine Stammfäule. Besonders  Ackeraufforstungen können betroffen sein. Es wird auch versucht, mit Phelbiopsis gigantea, dem Großen Zystidenkammpilz, gegenzusteuern. Ein Holzpilz, der auf Kriegsfuß mit dem Wurzelschwamm steht.

Der Korb bleibt heute leider leer.

Der Striegelige Schichtpilz (Stereuem hirsutum) ist einer der häufigsten Holzpilze überhaupt. In nahezu keinem, etwas älteren Laubholz – Bestand, dürfte er fehlen. Seine striegelig – filzige Oberseite und die glatte Unterseite sind typisch für die Art. Diese Konsolen stammen aus der letzten Saison und haben schon reichlich Algen angesetzt.

Ebenfalls sehr häufig kommt der Flache Lackporling (Ganoderma lipsiense) an Laubholzstümpfen und alten Bäumen vor. Hier sehen wir anhand seiner wulstigen Struktur die einzelnen Wachstumsschübe seiner Entwicklung. Links unten wird gerade wieder frisch angebaut (weiß).

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius) an einem liegenden Birkenstamm. Da aus der Fruchtschicht in dieser Position die Sporen nicht mehr ausgeworfen werden können, wurde sie versiegelt. Bei genug Nährstoffen im Holz, bildet der Pilz oft sogar den ganzen Fruchtkörper um und baut eine neue Fruchtschicht auf. Geotropismus wird das dann genannt.

Wir wanderten auf alten Spuren!

Diese Spur führt nach Parchim.

Dieser Ort kam mir bekannt vor. Sohn Jonas spielte hier gerne in seiner Kindergartenzeit im Schweriner Stadtteil Krebsförden. Erst wenige Jahre her, inzwischen ist er uns über die Köpfe gewachsen. Heute hätte er wohl dafür nur ein müdes Lächeln übrig gehabt, wäre er mit dabei gewesen. Wie doch die Zeit vergeht!

Auch wenn Jonas nicht mehr kommt, die kleinen Frischlinge scheinen trotzdem gut gelaunt zu sein.

Kein Wunder, denn Mama Sau ist ja bei ihnen und gibt ihren Sprösslingen anscheinend Lebensweisheiten zum Besten.

Auch wenn die Körbe leer geblieben sind, die Laune war trotzdem gut und wir hatten eine schöne Wanderung an frischer Waldluft. Das ist ja auch etwas wert. 02. Juni 2018 im Haselholz.

Wann starten wir zu unserer nächsten Wanderung? – Siehe unter Termine!

27. Mai 2018 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Sie führte durch den Haushalt Forst bei Wiligrad

Eine der in unseren Breiten seltensten Wulstlings – Arten konnte vor einigen Jahren Raritäten – Jäger Andreas Okrent und meine Wenigkeit unter einer Solitär – Eiche in Wiligrad entdecken. Den Rauen Wulstling (Amanita franchetii). Auf den ersten Blick könnte man ihn für einen etwas zu klein geratenen Perlpilz halten. Aber Achtung! Keinerlei Röten des Fleisches, dafür gelbliche Flocken am Fruchtkörper und obendrein ist er zumindest giftverdächtig!

Ob wir obige Rarität auch heute zu Gesicht bekommen, denn der Raue Wulstling kann schon ab Frühsommer vorkommen? Leider nicht! Heute war es dafür unter besagter Solitär – Eiche viel zu trocken. Interessante Neufunde für dieses Gebiet gab es auch nicht. Wochenlanges Sommerwetter und kaum Regen sowie die noch frühe Jahreszeit erlaubten einfach nichts großartiges. Aber der Haushalt Forst gehört ohnehin zu den am besten untersuchten Wäldern in unserem Einzugsgebiet. Zum Haushalt Forst zählen die drei Waldgebiete Bad Kleinen, Lübstorf/Wiligrad und Zickhusen/Drispeth. Sie sind in manchen Jahren wahre Raritäten – Fundgruben und stets für Überraschungen gut. Insbesondere im Hochsommer und Herbst kann hier richtig die Post abgehen, oder auch nicht! Nicht selten halten die Wälder ihre Schätze tief verborgen, um sie in anderen Jahren im Überfluss darzubieten. Eine wunderschöne Frühlingsexkursion hatten die zwei Pilzfreunde heute aber allemal. Es war eine Wohltat unter dem schattigen Laubdach des mächtigen Buchenwaldes bei schönstem Frühsommerwetter zu wandern. Hier einige Bilder:

Start und Endpunkt war der Schlosspark Wiligrad mit seinen reichhaltigen Rhododendren – Pflanzungen.

Wie auch andere, mehrjährige Porlings – Arten, befindet sich der Flache Lackporling (Ganoderma lipsiense) derzeit in seiner Sporulations – Phase.

An vielen alten Buchenstümpfen, sind noch Fruchtkörperfragmente der Geweihförmigen Holzkeule (Xylaria polymorpha) aus dem letzten Spätherbst vorhanden.

Dekorativ, auch wegen des Algen – Ansatzes, kommt dieser Eichen – Wirrling (Daedalea quercina) daher.

Aus größerer Entfernung heran gezoomt habe ich diese Porlinge (Polyporus spec.), um zu klären, um welche Art es sich handelt. Aber das Foto belegt es nicht eindeutig. Ich tendierte zu Sklerotien – Porling. Sehr ähnlich kann nämlich der Schuppige Porling ausschauen. Zwischen uns und den Pilzen befand sich ein schwer zu überwindender Wassergraben.

Der Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster). Wir fanden ihn etwas später. Leider ist das Exemplar schon ziemlich verwelkt. Oberseits besitzen beide auf gelbbräunlichem Untergrund braune Schuppen.

Hier die Unterseite des Sklerotien – Porlings. Ihm fehlt u. a. der Gurkengeruch, der dem Schuppigen Porling eigen ist. Jung sind beide Arten essbar.

Der Wald ist hier, besonders zu den Hangterrassen zum Schweriner Außensee hin, recht naturbelassen, mit vielen, alten Baumruinen.

Frische Grünblättrige Schwefelkköpfe (Hypholoma fasciculare) und mumifizierte Überreste der selben Art aus dem letzten Herbst. Giftig!

An einer Frischpilz – Oase zahlreiche Breitblättrige Rüblinge (Megacollybia platyphylla). Nur die Pilze, die schon seit gestern aus der Laubstreu empor ragten, haben leichte Trockenschäden.

Ein besonders schönes, ungewöhnlich gewachsenes Exemplar des Echten Zunderschwamms (Fomes fomentarius). Er ist im Gegensatz zu oben gezeigtem Flachen Lackporling ein Weißsporer.

Kraftvoll verankern sich die Wurzeln dieser Rotbuche (Fagus silvatica) an den steilen Hangterrassen, die unterhalb von Wiligrad zum Schweriner See hin abfallen.

Dieser lag heute fast spiegelglatt in der warmen Sommerluft. Einfach herrlich!

Im Schlosspark Wiligrad sind auch einige Kunstewerke zu bewundern. Hier sehen wir die Titanic, geschaffen von einem Berliner Künstler.

Und immer wieder Rhododendron.

Schloss Wiligrad in der Mittagssonne.

Der kleine Schlossteich lud beim Konzert der Frösche und dem Summen der Hummeln zum verweilen ein.

Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

19. Mai 2018 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Wiesen – Champignons

Es ging durch den Rögebruch bei Pingelshagen

Mit seinen vielen Waldtümpeln und dem alten Baumbestand ist der Rögebruch ein Paradies für Liebhaber natürlicherer Waldgesellschaften. Mitte rechts ist ein Langholz zu sehen, dass mit zahlreichen Getigerten Sägeblättlingen besetzt war.

Pingelshagen ist gleich die erste Ortschaft aus Schwerin – Lankow kommend in Richtung Grevesmühlen. Der Rögebruch liegt linker Hand zur Ortschaft und wird vom Aubach durchflossen. Er ist ein kleineres Waldgebiet, mit überwiegendem Laubholz – Anteil. Während unserer langjährigen Kartierungen konnten wir hier schon allerhand Großpilzarten ausmachen und in unseren Datenbestand aufnehmen. Das Anliegen einer Lehrwanderung wurde zu dieser, noch frühen Jahreszeit, durchaus erfüllt. Für die Küche war zwar nichts dabei, aber einige jahreszeittypische Pilzarten konnten gefunden und erläutert werden. Natürlich spielte wie immer auch die Vorwitterung eine Rolle. So waren durch hohe Niederschläge im letzten Sommer, Herbst und Winter gute Voraussetzungen vorhanden, denn der schwere Boden hatte trotz des derzeit trockenen Sommerwetters noch reichlich Feuchtigkeit gespeichert. Zu dem sind hier zahlreiche Waldtümpel vorhanden, die zusätzlich für feuchte Verhältnisse sorgen. So hatte die kleine Truppe Pilzwanderer heute eine durchaus kurzweilige Pfingsttour bei schönstem Frühsommerwetter. Hier einige Impressionen:

Am Waldeingang begrüßte uns ein schon seit geraumer Zeit liegender Holzstapel. Geschlagen und nicht abgeholt. Ein gefundenes Fressen für Holzpilze!

In diesem Fall sind es Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor), die sich nahezu über den gesamten Stapel hergemacht haben. Sie gehören zu den Müllwerkern des Waldes und werden, sollte das Holz nicht doch noch abgeholt werden, es in den nächsten Jahren völlig entwerten und im Zusammenspiel mit weiteren Pilzarten und Insekten dafür sorgen, dass der Stapel irgendwann zu wertvollem Humus umgewandelt wird.

Inzwischen sind unsere Laubwälder voll ergrünt und auch die Krautschicht hat sich schon üppig entwickelt.

Der Brandkrustenpilz (Hypoxylon deustum) gehört zu den Schlauchpilzen und ist ausgesprochen häufig an Laubholzstubben und teils noch lebenden, alten Bäumen am Stammgrund anzutreffen. Links sehen wir einen schwarzen, ausgereiften Fruchtkörper, rechts ein frischer in grauweißer Färbung.

Der erste Hutpilz ist entdeckt, ein Breitblättriger Rübling (Megacollybia platyphylla).

Weitere Exemplare dieser Großrüblinge sollten folgen. Da ist die wichtigste Frage „Kann man die essen?“ – Ja und nein. Zitat: Handbuch für Pilzfreunde von Michael, Hennig, Kreisel, ältere Auflage vor 1981: „Essbar und von gutem Geschmack“. Nachauflage ab 1981: „giftig!“ – Von einem Extrem zum anderen. Fakt ist, der Pilz ist im wesentlichen ungefährlich, aber nicht empfehlenswert, da nicht schmackhaft! Aber über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten.

Sehr ähnlich, aber wesentlich kleiner, kommt der Buchenwald – Wasserfuß (Hydropus subalpinus) daher. Bricht man die Stiele durch, so soll eine wässrige Flüssigkeit austreten – Wasserfuß! – Ohne Speisewert. Wächst auf kleinen, im Boden liegenden Buchen – Ästchen.

Der Grünblättrige Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare) gehört zu den anspruchslosesten und häufigsten Stubbenpilzen. Fast ganzjährig können wir ihn an und auf Nadel- und Laubholzstubben und deren Wurzelausläufern finden. Schwefelgelbe Stiele, grünliche Lamellen und bitterer Geschmack kennzeichnen diesen Giftpilz. In Ostasien soll er für viele Pilzvergiftungen verantwortlich gemacht werden, da speziell die Japaner Bitterstoffe lieben.

Immer wieder schwimmen in den Waldtümpeln Holzstücke, die mit zahlreichen Pilzfruchtkörpern besetzt sind. Es handelt sich um Getigerte Sägeblättlinge. Auf diesem Langholz sind rechts die Reste der bereits vergangenen Vorgänger – Generation zu erkennen und links die frischen Fruchtkörper.

Der Getigerte Sägeblättling (Lentinus tigrinus) ist auf feuchte Standorte angewiesen und fruktifiziert fast immer in Gewässernähe, oft auf Holz, dass völlig und frei im Wasser schwimmt. Der schuppige Hut und die gesägten Lamellenschneiden sowie sein Habitat auf Laubholz kennzeichnen diesen nicht sonderlich häufigen und ungenießbaren Blätterpilz sehr gut.

Ein recht hoher Anteil von Altholz bietet vielen Organismen eine Lebensgrundlage. Im Hintergrund sehen wir Fruchtkörper des Echten Zunderschwamms am liegenden Buchenstamm.

Wirklich ein kleines Paradies!

Leider sind diese Schwefelporlinge zum essen schon etwas zu weit, riechen tun sie aber immer noch sehr appetitlich.

Besonders auf der Unterseite ist das namensgebende Schwefelgelb gut ausgeprägt, während auf der Oberseite eher orange Farbtöne überwiegen. Ist er noch weichfleischig und saftig, kann er in Scheiben geschnitten und paniert wie Schnitzel gebraten werden. Roh ist der Pilz hingegen giftig!

Der essbare Frühlings – Ackerling (Agrocybe praecox) gehört zu den Dunkelsporern.

Dieser Flache Lackporling (Ganoderma lipsiense) befindet sich in der Sporulations – Phase. Er streut zimtfarbenes Sporenpulver ab. Ein junger Baumtrieb wurde beim Wachstum mit eingeschlossen und nicht bei Seite geschoben.

Auf diesem alten Stubben ist kein Bauchpilz gewachsen, sondern ein Porling, der etwas aus der Art geschlagen ist. Ein unerfahrener Pilzfreund hätte wohl kaum eine Chance, diesen Pilz korrekt bestimmt zu bekommen, denn so ist er in keinem Pilzbuch abgebildet. Es handelt sich um eine Buckel – Tramete (Trametes gibbosa). Standortfoto im Rögebruch.

Leicht zu bestimmen und unverkennbar sind diese, wenn auch schon ziemlich alten Konsolen des Eichen – Wirrlings (Daedalea quercina).

Unser Gruppenfoto von heute – eine wahrlich kleine Truppe, aber dafür war es um so schöner! 19. Mai 2018 im Rögebruch.

Für die schlechte Bildqualität bitte ich um Entschuldigung. Meine Kamera kommt wohl in die Jahre!

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine! 

15. Mai 2018 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

 Filmbeiträge aus den 1990er Jahren

Pilzausstellung in den 1990er Jahren im Wismarer Rathaus.

Am heutigen Abend haben wir uns Filmbeitrage aus den 1990er Jahren angeschau, die während meiner Zeit als städtischer Pilzberater beim Umweltamt der Hansestadt Wismar entstanden. Kameramann Eberhard Welz hat damals so einiges in Wort und Bild festgehalten und mir das Material im vergangegen Jahr zur Verfügung gestellt. Ob mit Schülern im Wald, in der Pilzberatung oder während unserer alljährlichen Großpilzausstellungen, die damals im Raum 28 des Wismarer Rathauses stattfanden, es ist einiges zusammengekommen. Nun sind es schon fast historische Aufnahmen.

Wann trefen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

05. Mai 2018 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Wiesen – Champignons

Sie führte den Franzosenweg in Schwerin entlang

In Höhe des Schweriner Märchenschlosses, dem schönsten, deutschen Landtagssitz, starteten wir zu unserer heutigen Pilzwanderung.

Der Franzosenweg zieht sich in unmittelbarer Nähe des Schweriner Innensees entlang. Er ist teils bewaldet, teils von parkartigem Charakter und führt vom Schlosspark bis zum Zippendorfer Strand. Den Franzosenweg im Rahmen einer Pilzwanderung zu begehen, war schon lange ein Wunsch von mir. Heute wurde er Wirklichkeit. Ich wusste, dass es hier im Frühling durchaus Interessant sein kann, da sowohl Morcheln wie auch Maipilze vorkommen können. Beide Arten waren neben weiteren Frischpilzen vertreten, die Mengen hielten sich jedoch sehr in Grenzen. Dafür hatten wir schönstes Frühlingswetter und die ergrünende und erblühende Natur entschädigte allemal. Hier einige Bilder von heute:

Wo die napolionischen Soldaten einst marschierten und sicher alles andere als Pilze Suchen im Kopf hatten, wanderten wir bei schönstem Wetter immer entlang am Ufer des Schweriner Innensees, durch Wälder, Parks, Villenviertel und dem Zoo.

Sieht man sie in anderen Regionen Mecklenburgs eher selten, so sind rund um den Schweriner See, speziell um die Landeshauptstadt herum, zahlreiche Misteln auf vielen Bäumen angesiedelt.

Seeblick auf einen Teil der Landeshauptstadt.

Unser jüngster Teilnehmer hat Pilze entdeckt.

Es sind Gemeine Feuerschwämme (Phellinus igniarius), die gerne an alten Weiden in Gewässernähe zu finden sind.

Der auch Falscher Zunder- oder Feuerschwamm genannte, harte, mehrjährige Porling, ist außer an Weiden auch von Ahorn, Erle, Birke, Buche, Esche, Pappel, Linde u. a. Laubhölzern nachgewiesen. Als Wundparasit erzeugt er im Holz eine Weißfäule.

Der Schmalblättrige- oder Frühlingsmürbling (Psathyrella spadiceogrisea) ist von März bis Juni häufig in feuchten Wäldern zu finden. Hier wuchsen sie auf einer Rasenfläche in unmittelbarer See – Nähe. Essbar.

Eine köstliche Speisemorchel (Morchella esculenta) auf der Rasenfläche am See.

Auf im Boden versteckter Holzunterlage wuchsen diese Samtfuß – Winterpilze (Flammulina velutipes). Der beste und schmackhafteste Speisepilz der Wintermonate. Vereinzelt kann er auch ganzjährig, selbst im Hochsommer gefunden werden.

Hier gibt es immer etwas zu entdecken!

In diesem Fall sind es Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus). In Verbindung mit Alkohol giftig!

Die Schwefelporlinge an dieser umgestürzten Weide waren leider schon abgeschnitten, aber zum Turnen ist sie allemal noch zu gebrauchen.

Bei Rötlingen unter Rosengewächsen handelt es sich um diese Jahreszeit meist um Schild- oder Schlehen – Rötlinge. Hier standen aber noch andere Gehölze dazwischen und der schmächtige Habitus spricht eher für den April – Rötling (Entoloma aprile). Essbar sind alle drei genannten Arten, allerdings roh giftig!

Wenige Schritte weiter die nächsten Speisemorcheln (Morchella esculenta). April – Rötlinge und Morcheln teilen meiner Erfahrung nach gerne den Standort.

Ein noch butterweicher und dickwulstiger Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) quillt aus einem liegenden Baumstamm. Jung ein beliebter Speisepilz, das Hähnchenfleisch für Vegetarier. Aber auch hier gilt: gut durchgaren!

Blick über den Faulen See.

Endlich die ersten Maipilze (Calocybe gambosa). Leider waren die meisten mir bekannten Standorte auf Rasenflächen stark geschädigt. Während der Rasenmahd wurde gleichzeitig der Boden fast umgepflügt und die Pilze vernichtet. Nur an den Rändern zu den Gehölzen waren noch Maipilze zu finden. Die meisten waren aber vertrocknet oder stark vermadet.

Blasenförmige Becherlinge (Peziza vesiculosa) finden wir auf Stroh und anderen, faulenden Pflanzenresten. Die Außenseiten der blasigen Apothezien sind deutlich weiß – kleiig und die innere Fruchtschicht ist glatt und glänzend. Hier zusätzlich mit Schnecke. Essbar, aber minderwertig.

Aus der Schnittfläche eines Baumstumpfes wachsen zahlreiche Schuppige Porlinge (Polyporus squamosus) heraus. Sie sind noch jung und zart und können somit der kulinarischen Nutzung zugeführt werden.

Am Ende war wenigstens ein Körbchen halbwegs mit Esspilzen gefüllt. Guten Appetit!

An der Schleifmühle schloss sich der Kreis.

Eine Handvoll Pilzfreunde auf unserem Erinnerungsfoto. Wenig Leute, einige Pilze und wunderbares Wetter prägten diese Wanderung in herrlicher Umgebung.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

27. – 29. April 2018 – Pilzseminar in Mecklenburg

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Frühlingsseminar 2018

Speisemorchel (Morchella esculenta) im April 2017.

27. – 29. April 2018 in Keez (Keezer Schmiede), bei Brüel (19412). Das Grundstück liegt direkt an der B 104. Etwa 3 Km aus Richtung Brüel, rechter Hand zur Straße, etwa 100 m vor der Einfahrt zum Dorf Keez, Dorfstraße 1 . Aus Richtung Schwerin kommend, das letzte Grundstück links zur Fahrbahn. Bitte nicht in den eigentlichen Ort Keez fahren! Die Häuser am Abzweig von der Bundesstraße nach Keez sind die Keezer Schmiede! In begrenzter Anzahl sind Parkmöglichkeiten auf dem Grundstück vorhanden. Ansonsten können Fahrzeuge auch an den Abzweigen nach Keez oder Golchen geparkt werden.

Wie schon in den Jahren zuvor, haben wir auch in diesem Frühjahr wieder zu einem „Pilzwochenende in Mecklenburg“ eingeladen. Sowohl Theorie wie auch Praxis standen auf dem Programm. Schwerpunkt bildeten Exkursionen durch die waldreiche Umgebung bis hin an die Ostseeküste, um die begehrten Frühlingspilze in ihrer natürlichen Umgebung aufzuspüren und auch neues kennenzulernen. Mit 25 gemeldeten Teilnehmern + Veranstalter und Referenten waren wir voll ausgebucht.

Der Steinpilz – Aufsteller signalisierte den Anreisenden unsere Außenstelle in Keez und den Ort des Geschehens.

Hier das Programm:

  • Freitag, der 27. April – Theorietag. Ab 12.00 Uhr Anreise. 14.00 – 20.00 Theorieteil mit unserem Pilzexperten Ulrich Klein. Nach dem Abendbrot gemütliches beisammen sein und Besprechung der Exkursionsgebiete.

Ulrich Klein während seiner Erläuterungen und Ausführungen.

Viele gespannte Zuhörer. Foto: Heike Bunk.

Nicht nur ich habe wieder einiges dazugelernt. Beispielsweise das wir in Zukunft unsere Pilzwanderungen unter dem Oberbegriff „Wald – Baden“ stellen sollten.

Fachsimpeln während der Vortragspause. Foto: Heike Bunk.

Zum Schluss seiner Präsentation erhielt Ulrich wie immer ein kleines Dankeschön. Unter anderem eine flauschig weiche Stoffmatte mit Steinpilz – Motiv. Rechts von ihm Lebensgefährtin Anke und links Gastgeber Reinhold Krakow.

Wie immer hatte ich im Außenbereich eine kleine Ausstellung vorbereitet. Foto: Heike Bunk.

  • Sonnabend, der 28. April – Exkursionstag. Nach dem Frühstück brachen wir gegen 09.00 Uhr zu einer Tagesexkursion an die Ostseeküste am Klützer Winkel auf. Hier mussten noch Autos von A nach B umgesetzt werden. Am späten Nachmittag kehrten wir bei Anke und Ulrich in Arpshagen ein. Anke hatte für uns eine festliche Kaffee – Tafel vorbereitet. Im Anschluss fuhren alle wieder nach Keez. Irena servierte mit Hilfe ihrer Schwester ein warmes Abendbrot. In gemütlicher Runde ließen wir den schönen Tag ausklingen, denn auch das Wetter zeigte sich von seiner freundlichen Seite.

Ankunft auf dem Strandparkplatz bei Groß Schwansee.

Aufbruch in Richtung Strand.

Die fast 30- köpfige Gruppe sollte sich bald zerstreuen.

Es dauerte nicht lange und die erste Morchel wurde entdeckt. Sie wurde ein beliebtes Foto – Motiv.

Und auch ich möchte natürlich ein Standortfoto für den Bericht schießen. Silja Petersen aus Hamburg erzielte während dessen diesen Schnappschuss.

Käppchen – Morchel (Morchella gigas). Leider waren, im Gegensatz zu anderen Jahren, heute nicht viele von ihnen vertreten.

Mehrfach waren diese kleinen, warmbraunen Blätterpilze zu finden. Es dürfte sich mit großer Wahrscheinlichkeit um das Frühlings – Samthäubchen (Conocybe aporos) handeln. Da es weitere, ähnliche, beringte Arten in der Gattung gibt, sollten sie sicherheitshalber mikroskopiert werden. Vor allem zu anderen Jahreszeiten. Giftverdächtig!

Das Wetter und die Landschaft sind herrlich.

Es dauerte nicht lange und die ersten Maipilze (Calocybe gambosa) der Saison wurden entdeckt.

Eine gepflegte Lindenallee führt hinauf zum Schloss Groß Schwansee.

An feuchteren Stellen des Erlen/Eschenwaldes wuchsen hier und da einige Schmalblättrige oder Frühlings – Mürblinge (Psathyrella spadiceogrisea). Sie sind essbar, aber meist wenig ergiebig.

Drei Herrn unter Buchen im Trio. Foto: Heike Bunk.

Unter diesen erregten schwarzen Mumien von Blätterpilzen, sozusagen im Trauergewand, das Interesse der Pilzfreunde. Es handelt sich um vorjährige Sprödblättler, nämlich um Dickblättrige Kohlentäublinge (Russula nigricans).

Diese Judasohren (Hirneola auricula – judae) waren dem frischen Seewind ausgesetzt. Ihre Ränder sind eingetrocknet.

Anemonen – Becherlinge (Dumontinia tuberosa) gab es stellenweise als Massenpilze. Hier wuchsen sie sowohl bei Scharbockskraut, als auch bei Buschwindröschen. Standortfoto.

Oliver Justus aus Berlin versuchte mit diesem Schnappschuss das Massenvorkommen, welches sich über ein größeres Gebiet erstreckte, erahnen zu lassen.

Diese Gugelhupf – Maipilze hatte uns Pilz – Tommi aus Berlin mitgebracht. Wir ließen sie uns auf der Zwischenrast schmecken.

Eigenartige Strukturen auf der Unterseite dieses Flachen Lackporlings (Ganoderma lipsiense).

Wunderschöne Farben und Zonierungen auf der Oberseite. Der grünliche Belag wird durch Algenbewuchs hervorgerufen.

Auf modernden Pflanzenresten wie Heu und Stroh, hier war es altes Laub, findet sich vom Frühling bis zum Herbst der Gold – Mistpilz (Bolbitius vitellinus) ein. Der hübsche Blätterpilz, der den Tintlingen nahe steht, besitzt keinen Speisewert.

Schuppige Porlinge (Polyporus squamosus). Wir finden sie an altem Laubholz. Ihre Größe und der Geruch nach frischen Gurken kennzeichnen diesen jung essbaren Holzbewohner.

Und es gab sie doch – Speisemorcheln (Morchella esculenta) unter Eschen. Jung und frisch! Standortfoto Silja Petersen.

Zwar nur drei Stück, aber dafür wunderbar frisch. So wie es aussieht, handelt es sich um junge Dickfuß – Morcheln (Morchella esculenta, var. crassipes). Sie können riesig groß werden. In der Vegetation waren sicher noch etliche versteckt und werden sich in den nächsten Tagen strecken.

Blick auf die Lübecker Bucht. Zeitweise brauten sich dunkle Wolken zusammen, die aber nur wenige Tropfen fallen ließen.

Eine verdiente Pause der Vorhut! Wo bleiben nur die anderen? Foto: Pilzfreunde Leipzig.

Oliver und Tommi aus Berlin setzen zum Endspurt an.

In diesem Bereich fanden wir vor Jahren, während einer öffentlichen Pilzlehrwanderung, nahezu monströse Dickfuß –  Morcheln. Heute leider Fehlanzeige!

Dafür konnte Sohn Jonas direkt am Strand diese schönen Seesterne (Asterias rubens) entdecken.

Auch Fingerhut – Verpel (Verpa conica) sind hier traditionell zu hause. Sie sind essbar, aber nicht sonderlich ergiebig.

Endlich geschafft. Nun heißt es warten, bis die restlichen Autos vom Parkplatz Groß Schwansee geholt sind. Danach fuhren wir alle nach Arpshagen wo uns eine festlich gedeckte Kaffee – Tafel erwartete.

Es kann nicht mehr lange dauern. Foto: Heike Bunk.

Dieses Pilz – Logo begrüßt alle Gäste auf der Grundstückseinfahrt bei Anke und Ulrich.

Stellvertretend für weitere, leckere Tortenkreationen, soll dieses Foto stehen, die unsere Gastgeberin Anke Weselow extra für uns gezaubert und serviert hat.

Wir danken Anke (Im Hintergrund links stehend, neben Heike Bunk von den Sächsischen Pilzfreunden) sehr herzlich!

Wieder zurück in Keez wartete auf uns ein warmes Abendessen, dass sich alle redlich verdient hatten. Zwar war es sehr schön an der Ostsee, aber für manchen waren die 9 Km eine nicht alltägliche Herausforderung. Foto: Heike Bunk.

Für die liebevolle und köstliche Bewirtung an allen drei Tagen gebührt Gastgeberin Irena Dombrowa der herzlichste Dank aller Teilnehmer! Foto: Heike Bunk.

  • Sonntag, der 29. April – Nach dem Frühstück gab es einen Beamer – Vortrag von Christopher Engelhardt aus Lübeck. Dabei standen Schlauchpilze im Mittelpunkt. Hier vor allen Kleinarten auf Pflanzenresten und auch Kot! Wunderbare Mikro – Aufnahmen von Sporen, Schläuchen, Septen und Zystiden begeisterten die Teilnehmer. Ein wenig beachtetes Feld der Mykologie bei den meisten Pilzfreunden.

Gespannte Zuhörer und Zuschauer während des Vortages von Chris in unserem Schulungsraum in Keez.

Wie bereits Ulrich am Freitag, überreichte ich auch Christopher eine flauschig weiche Matte mit Naturmotiven als Dankeschön für seine Mühen und den überaus interessanten Vortrag.

Ich hatte auch einen Tisch mit Info – Material und teils antiquarischen Pilzbüchern vorbereitet, der reges Interesse fand.

Im Anschluss zeigte ich noch einen Film zur allgemeinen Pilzkunde und Verhütung von Vergiftungen. Am späten Vormittag starteten dann alle zu unserer Abschlussexkursion. Dafür hatte ich die Wälder um Tarzow und Jesendorf ausgesucht.

Bei unserer Ankunft im Wald gab es zunächst Mittag an frischer Luft.

Oder man entspannte als begleitender Vierbeiner auf dem warmen Sand.

Dann ging es aber los.

Hier und da in den Kiefern einige Bittere Zapfenrüblinge (Strobilurus tenacellus). Bittere Würzpilze.

In fetter Krautschicht einige Maipilze (Calocybe gambosa).

Der Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapilus) wirft fleischfarbenes Sporenpulver ab, wächst vorwiegend auf Laubholz und gehört zu den Freiblättlern. Außerdem ist er essbar.

Sind ansonsten die kleinsten der Großen für Chris Engelhardt von Bedeutung, so kann er sich aber auch von den größten des Pilzreiches begeistern lassen. Hier sind es Schuppige Porlinge (Polyporus squamosus).

Aber auch diese starten zunächst relativ klein.

Hoch an einer alten Birke erfreute der Schiefe Schillerporling (Inonotus obliquus), besser bekannt als Chaga. Er wird einen gesunden Tee – Aufguss liefern.

Geotropismus nennt man die Fähigkeit mancher Porlinge ihre Fruchtkörper bei Schieflage derart umzubauen, dass die Fruchtschicht wieder nach unten zeigt um den Sporenabwurf zu gewährleisten. Hier beim Echten Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Kiefern und Birken auf grobkörnigen Kiesböden. Auch im Frühling schon eine gute Adresse. Heute zwar nicht, aber in günstigeren Jahren gibt es hier um diese Zeit sogar schon Butterpilze.

Heute waren nur einige Bittere Zapfenrüblinge (Strobilurus tenecellus) vertreten.

Kaum zu glauben, aber vor wenigen Jahren hatte ich in dieser kargen Kieferngegend mit Raritäten – Jäger Andreas Okrent sogar Speise – Morcheln gefunden!

Heute waren es nur sterile Unterteile von Beutel – Stäublingen (Calvatia excipuliforme) vom letzten Jahr.

Schließlich gab es noch Kaffee und Kuchen von unserer guten Seele Irena (im Hintergrund) und Schwester Betty (links) serviert.

Viele unserer weitgereisten Gäste traten danach die Heimfahrt an. Der Rest vom Schützenfest schaute noch einmal für ein Stündchen in den Jesendorfer Wald und das sollte sich durchaus lohnen!

Zunächst waren es zwei Rötlinge. Wir vermuteten den Scherbengelben Rötling (Entoloma cetratum).

Chris legte sie unter das Mikroskop und sandte mir diese Aufnahme zu. Die Mikromerkmale bestätigen im großen und ganzen unsere Vermutung, nur die Hutoberfläche mit ihren Schüppchen ist etwas irritierend.

Es dauerte nicht lange und die ersten Nester von Frühjahrs – Lorcheln (Gyromitra esculenta) wurden entdeckt. Der wichtigste Unterschied zu den Morcheln sind die hirnartigen Windungen des Hutes.

Teils üppig ausgebildete Fruchtkörper von Schildförmigen Scheibenlorcheln (Gyromitra ancilis) sollten folgen.

Pilzfreund Jürgen Horn fand sogar beide Arten eng miteinander verbunden. Sie teilen also gerne ihren Standort, zumindest dort, wo reichlich modriges Nadelholz im Waldboden vorhanden ist. Das Foto symbolisiert auch ihre nahe Verwandtschaft. Während die Frühjahrs – Lorchel bei uns in Mitteleuropa nach wie vor als unberechenbarer Giftpilz gilt, wird sie in Nordosteuropa als wertvoller Speisepilz geschätzt, natürlich nur bei Beachtung aller erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen. Auch die Scheibenlorchel ist zumindest roh giftig, wurde gut durchgegart von uns aber ohne Folgen des öffteren verspeist.

Nun gab es kein halten mehr. Nach so langen Suchen konnte nun endlich gesammelt werden.

Auch Betty Mews, die Schwester von Irena, war verblüfft und begeistert über diese, ihr bisher völlig unbekannten Pilze.

Pilz – Tommi aus Berlin hatte doppelt Glück. Zum einen über die vielen Pilze, zum anderen, dass ihm jemand einen Korb dafür geliehen hatte.

Mit knapp 30 Pilzfreunden aus nah und fern, darunter allein 11 Mitglieder der Fachgruppe Mykologie Leipzig, war unser diesjähriges Frühlingsseminar das bisher bestbesuchteste überhaupt. Dafür danke ich allen Teilnehmer auf das herzlichste! Sie haben dem Steinpilz – Wismar für drei Monate das Überleben gesichert und hoffentlich auch viele gute Eindrücke, neues Wissen und Erfahrungen mit heim genommen. 28.04.2018 am Ostseestrand von Groß Schwansee.

Wir möchten uns außerdem bei Anke Weselow und unseren Referenten Ulrich Klein und Christopher Engelhardt sowie auch bei allen anderen ganz herzlich bedanken, die uns eine zusätzliche Spende oder das eine oder andere Geschenk mitbrachten!

Teilnahmegebühr war: 50.00 €

Hinzu kamen 35,00 € für unser Verpflegungsangebot. Das waren jeweils 2 – 3 mal Kaffee + Kuchen, 2 mal Abendbrot und 2 mal Mittag.

Anmeldung zu weiteren Seminaren (Siehe unter Termine) können schriftlich unter Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21 in 23966 Wismar erfolgen oder per E – Mail unter steinpilz.wismar@t-online.de

Anfragen unter Tel: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219

Übernachtungsmöglichkeiten können in Zukunft wieder im begrenzten Umfang angeboten werden.

Wer also Lust hat mit uns ein hoffentlich schönes Pilzwochenende in Mecklenburg zu verbringen, ist auch weiterhin sehr herzlich eingeladen.

21. April 2018 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Wiesen – Champignons

Am Ufer des Schweriner Sees von Gallentin bis Wiligrad

Still lag der Schweriner See heute im strahlenden Sonnenschein und die mächtigen Buchen an seinem Saum lassen die Knospen platzen.

Heute wanderten wir einmal mehr unsere schon so oft begangene Route am Ufer des Schweriner Sees, von Gallentin bis Wiligrad, entlang. Also die klassische Morchel – Strecke. Der Zeitpunkt dafür war fast richtig gewählt. Aber eben nur fast! Der lange Winter hat die Entwicklung etwas verzögert. Die Natur tut derzeit alles, um den Rückstand aufzuholen, beispielsweise mit herrlichem Sommerwetter mitten im April. Aber wir waren dann doch einige Tage zu früh. In punkto Morcheln und auch sonst in Bezug auf Frischpilze war kaum etwas auszumachen. Mitte April bis Mitte Mai erleben diese leckeren und teuren Delikatessen ihren kurzen Jahresauftritt. Da ist es nicht ganz einfach, bei der Terminfestlegung im Januar, genau den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Wenn der Löwenzahn die Landschaft in einem üppigen Gelb erstrahlen lässt, ist der Morchel – Aspekt auf dem Höhepunkt angelangt. Dieser beginnt aber gerade erst seine Blühphase. Wie dem auch sei, das Wetter jedenfalls war traumhaft und entschädigte allemal. Schöner kann man sich einen Frühlingstag nicht wünschen. Kaiserwetter vom feinsten! Hier einige Impressionen:

Start in Gallentin.

Etwas kritisch wird der erste Fund in Augenschein genommen. Ein Flacher Lackporling ist natürlich nichts für den Kochtopf des Feinschmeckers.

Still ruht der See an diesem wunderschönen Frühlingstag.

Der Brandkrustenpilz (Hypoxylon deustum) bekommt Zuwachs!

Das Scharbockskraut (Ficaria verna) streckt seine gelben Blütenstände der Sonne entgegen und wartet auf Gäste um ihren Pollen los zu werden. Eine Vitalpflanze der Seeleute in früheren Zeiten, da die Blätter vorbeugend gegen Skorbut (Vitamine C – Mangel) eingenommen wurden. Setzt die Blühphase ein, wird die Pflanze in allen Teilen giftig!

Die Schmetterlings – Tramete (Trametes versicolor) wird als Vitalpilz genutzt. So beispielsweise in der Naturheilkunde unterstützend in der Krebstherapie.

Die Tage dieser mächtigen Buche sind gezählt. Sie ist bereits weitgehend abgestorben und wird sicher einem der nächsten Stürme zum Opfer fallen. Obwohl, sie ist eigentlich schon den Pilzen zum Opfer gefallen, wie bereits von weitem zu sehen.

Der Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius) hat ihr schon mächtig zugesetzt. Der Schwächeparasit baut das Lignin im Holz ab (Weißfäule).

Obwohl an geschützten, sonnigen Stellen, immer mehr Blüten des Löwenzahns erscheinen, war heute leider keine Morchel ausfindig zu machen.

Neben unzähligen weißen und gelben Blüten erfreuten uns auch immer wieder diese Waldveilchen (Viola reichenbachiana) mit ihrem violett – blau.

Durch Luft- und Sonnentrocknung gut konservierte Winter – Stielporlinge (Polyporus brumalis). Ungenießbar.

Relikt aus dem Spätherbst. Die Geweihförmige Holzkeule (Xylaria hypoxylon).

Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) befindet sich in der Sporulations – Phase und wirkt daher wie bemehlt.

Im Wurzelbereich einer alten Buche brechen unzählige, kleine, zarte Blätterpilzchen hervor – Gesäte Tintlinge (Coprinus disseminatus). Ohne Speisewert.

Der Laubholz – Harzporling (Ischnoderma resinosum) bildet normalerweise vom Stamm oder Stubben abstehende Konsolen, kann gelegentlich aber auch großflächig resupinat auftreten, mit nur kleineren Hutkannten. Oft ist bei ihm ein anisartiger Duft wahrnehmbar. Ungenießbar.

Die auf Buchen – Stubben häufige Buckel – Tramete (Trametes gibbosa) neigt im laufe ihres Daseins dazu, von Algen besiedelt zu werden.

Dieser Weichritterling (Melanoleuca spec.) war bereits stark vertrocknet. Für einen möglichen Kurzstieligen Weichritterling ist mir der Stiel dann doch etwas zu lang. Obwohl die Stiellänge dann doch eher ein subtiles Merkmal darstellen dürfte. Weichritterlinge sind im Prinzip alle essbar.

In Höhe Wiligrad geht es die steilen Hangterrassen hinauf mit einem letzten Blick auf den Schweriner See mit der sogenannten Liebesinsel in der Bildmitte.

Und Schloss Wiligrad thront majestätisch hoch oben.

Im neu gestalteten Schlosspark erwartet den Besucher eine Blütenpracht. Standesgemäß dabei natürlich auch die Kaiserkrone (Fritillaria imperialis), obwohl hier nur mecklenburgische Großherzöge residierten. Allerdings soll auch Kaiser Wilhelm  zu Gast gewesen sein. Das paßt dann ja! Die Pflanze stammt ursprünglich aus dem Nahen Osten und Asien.

Auch diese besonders schöne Zuchtform des Gänseblümchens (Bellis perennis) besticht zwischen vielen anderen Frühblühern wie Vergissmeinnicht.

Ja, es war eine sehr schöne, sonnige Tour bei bestem Wohlfühlwetter, aber die erhofften Delikatessen hielten sich unseren Augen verborgen. 21.April 2018 am Ufer des Schweriner Sees bei Schloss Wiligrad.

Wann findet die nächste Wanderung statt? – Siehe unter Termine!

15. April 2018 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion durch die Haushalt Forst

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Die Haushalt Forst bei Bad Kleinen am 15. April 2018.

Heute haben wir auch im Rahmen einer Vereins- und Kartierungsexkursion die neue Pilzsaison eröffnet. Dazu hatte ich die Haushalt Forst bei Bad Kleinen ausgesucht. Laub- und Nadelforste unterschiedlicher Altersstruktur auf besseren Böden. Im Sommer und Herbst mitunter eine unserer interessantesten Waldgesellschaften. Gerade im letzten Herbst gab es hier beispielsweise eine Schwämme von Herbsttrompeten. Jetzt ist aber Frühling und nach dem späten Winter hielten sich typische Frühlingsarten noch zurück. Dennoch konnte einiges an Holzpilzen gefunden und unseren Gästen vorgestellt werden. Hier wie immer einige Impressionen von der heutigen Tour:

Flächenweise bedeckten ganze Teppiche von blühenden Anemonen den Waldboden.

Das Flächige Eckenscheibchen (Diatrype stigma) entwickelt sich zunächst unter der Rinde von toten Laubholzästen. Diese platzt schließlich weg und legt den flächigen Pyrenomycet frei.

Da wir uns zu Beginn der Tour in einem Bereich mit viel Totholz befanden, konnten hier auch zahlreiche „Müllwerker“ festgestellt werden. Das sind Pilzarten, die dafür sorgen, dass das Altholz über kurz oder lang zu wertvollem Humus zersetzt wird. Einer der häufigsten, saprophytisch lebenden Arten, ist an Laubholz der Striegelige Schichtpilz (Stereum hirsutum).

Auch der Sichelsporige Pustelpilz (Melogramma campylosporum) gehört zu diesen Müllwerkern. Er zeigt in der Anordnung seiner Fruchtkörper typisch deutsche Ordnung. Meist schön in reih und Glied! Unter dem Mikroskop besticht er durch die Sichelform seiner Sporen. Siehe unter „Auftaktwanderung auf Schelfwerder“.

An abgestorbenen Buchenholz erscheint oft in großen Mengen auf der Rinde die Rötliche Kohlenbeere (Hypoxylon fragiforme). Die Oberfläche der Fruchtkörper ist durch zahlreiche Perithezien – Öffnungen rau punktiert.

Hier sehen wir nochmals Exemplare der Rötlichen Kohlenbeere (Hypoxylon fragiforme) am selben Ast, obwohl sich dort bereits eine andere Pilzart breit gemacht hat. Die Kohlenbeeren haben offensichtlich den Fruchtkörperbereich des flächig – resupinaten Veränderlichen Spaltporlings (Schizopora paradoxa) durchbrochen oder der Spaltporling hat sie in seinem Wachstum umschlossen.

Die Ockerfarbene Zonentramete (Trametes ochraceum) ähnelt der Schmetterlingstramete, ist aber etwas dickfleischiger und heller gefärbt sowie seltener an Laubholz anzutreffen. Hier sehen wir schon recht alte Fruchtkörper, die bereits von Algen besiedelt wurden.

Hier wird ein weiterer Holzbewohner freudig begutachtet.

Es handelt sich um den Spaltblättling (Schizophyllum comune), der seine gespaltenen Lamellen je nach Bedarf öffnen oder schließen kann. Bei dem kühlen und feuchten Wetter heute sind sie geöffnet. Bei Sonne und Trockenheit werden sie geschlossen.

Der Brandkrustenpilz (Hypoxylon deustum) überzieht fast diesen gesamten Stubben. Dieser überaus häufige Ascomycet bildet jetzt im Frühling wieder neue Generationen aus, die zunächst als grauweißliche, fleckenartige Beläge an Laubholzstubben erscheinen und später schwarz und bröcklig, wie angebranntes, verkohltes Holz, werden.

Manche Baumpilze, obwohl zu den Porlingen zählend, bilden statt diesen auf der Hutunterseite lamellenartige Strukturen aus. Zu ihnen zählt auch die Rötende Tramete (Daedaleopsis confragosa). Ein einjähriger, häufiger Porling an Laubholz. Charakteristisch ist auch die braunrote Verfärbung der Fruchtschicht bei Berührung, wie selbst noch bei diesem vorjährigen Exemplar festzustellen ist.

Eine labyrinthisch verworrene, dickliche, lamellenartige Fruchtschicht besitzt auch der Eichenwirrling (Daedalea quercina). Damit ist der nur an totem Eichenholz vorkommende Porling praktisch unverwechselbar.

Ein weiterer Holzbewohner erregt das Interesse.

Es ist der an Laubholz überaus häufige Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius). Wer kennt nicht den Spruch „Es brennt wie Zunder“, der auf ihn zurückzuführen ist.

Im Moos des Fichtenforstes beglückten den Kochtopf – Mykologen diese frischen Fichtenzapfenrüblinge (Strobilurus esculentus). Esculentus bedeutet bekanntlich essbar. Es ist zwar recht mühselig die kleinen Pilzhütchen einzusammeln, aber für den sonntäglichen Gulasch oder für ein Pilzsüppchen durchaus empfehlenswert, da recht schmackhaft.

Hier in den Buchenwald mit eingestreut einige Lebensbäume.

Jetzt wieder an fast jedem alten, vorjährigen Brennnesselstängel zu finden: das Orangefarbene Brennnesselbecherchen (Calorina fusarioides).

Unser Abschlussfoto am 15. April 2018 im Haushalt Forst bei Bad Kleinen.

  Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

07. April 2018 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Wiesen – Champignons

Sie führte auf die Halbinsel Schelfwerder bei Schwerin

Ursprünglich sollte es durch das Paradies gehen. Der Eigentümer des Waldes erteilte uns aber keine Genehmigung!

Laubwälder mit vielen Feuchtbiotopen auf der Halbinsel Schelfwerder, am Schweriner See.

Fünf Pilz- und Naturfreunde trafen sich heute zur Saisoneröffnung auf  Schelfwerder, am Schweriner See. Die bewaldete Halbinsel hat besonders auch jetzt im Frühling ihre Reize. Im noch lichtdurchfluteten Wald regt sich das Leben. Erste Insekten Fliegen und Käfer sind unterwegs. Anemonen beginnen zaghaft zu blühen und andere Kräuter sprießen. Waren wir noch vor einer Woche im tiefsten Winter, so ist nun doch schon der Frühling zu spüren. Auch das Wetter war dem entsprechend sonnig und angenehm mild. Natürlich waren die Erwartungen noch nicht hoch angesetzt. Frischpilze waren kaum auszumachen, aber zu entdecken gibt es für uns Hobby – Mykologen immer etwas. Hier einige Impressionen:

Gleich zu Beginn etwas Kräuterkunde. Zum Glück war Chris Engehardt aus Lübeck dabei, der uns diese Wiese richtig deuten konnte. Wunder – Lauch, Seltsamer Lauch oder Berliner Lauch (Allium paradoxum) hat sich hier angesiedelt. Die Pflanze macht sich invasiv in Mitteleuropa breit. Sie stammt ursprünglich aus dem Kaukasus, Zentralasien und dem nördlichen Iran. Sie kann ähnlich wie Bärlauch verwendet werden und duftet intensiv nach Lauch.

Der Schwarzblaue Ölkäfer (Meloe proscarabaeus) ist durch die warmen Sonnenstrahlen munter geworden. Foto und Bestimmung: Chris Engelhardt.

Jung ein guter Speisepilz, jetzt aber überständig, ist der Austern – Seitling (Pleurotus ostreatus). Neben dem Samtfuß – Winterrübling, den wir heute auch in überständiger Form fanden, der wichtigste Speisepilz der Wintermonate.

Sehr häufig und ganzjährig an alten Eichenstubben zu finden ist der Umberbraune oder Rotbraune Borstenscheibling (Hymenochaete rubiginosa).

An alten Buchenfruchtschalen im tiefen Falllaub ist ausgesprochen häufig die Buchenfruchtschalen – Holzkeule (Xylaria carpophila) zu finden. Die schwarzen, fadenförmigen Gebildet sind zur Spitze hin zunehmend weißlich gefärbt.

An alten Buchenstämmen fanden wir Konsolen des Birken – Blättlings (Lenzites betulinus), der keineswegs nur an Birke fruktifiziert, wie sein Name vermuten lassen könnte. Sehr oft besiedelt er Buchenholz. Typisch für diesen leicht kenntlichen Porling ist seine lamellenartige Fruchtschicht auf der Unterseite.

An toten Buchenästen und Stämmen finden wir ausnehmend häufig die Rötliche Kohlenbeere (Hypoxylon fragiforme). Sie gehört zu den Pyrenomyceten oder Kernpilzen. Diese gehören den Schlauchpilzen an und sind dadurch mit den Lorcheln und Morcheln verwandt.

Das sogenannte Giraffenholz soll seine markante Zeichnung ebenfalls von bestimmten Schlauchpilzen bekommen, nämlich vom Myzel der Langstieligen Ahorn – Holzkeulen.

Solche, genauer gesagt die Geweihförmige Holzkeule, erläutert hier gerade Christopher Engelhardt (rechts).

Der Flache Lackporling (Ganoderma lipsiense) gehört zu unseren größten, häufigsten und auffälligsten Porlingen. Er besiedelt meist Laubholz und kann  sehr große, flache Konsolen ausbilden. Sein Sporenpulver ist zimtbraun, während dieses bei ähnlichen Porlingen, wie beispielsweise dem Zunderschwamm, weiß sein kann.

Interessant ist auch sein Innenaufbau, wie hier im Bruch gut zu erkennen. Das lebende Fruchtlager (Röhrenschicht) zeichnet sich deutlich vom Hutfleisch bzw. älteren, nicht mehr produktiven Fruchtlagern, ab.

Hier ein weiterer Pyrenomycet, das an Weide, Erle oder Pappel recht häufige Blasige Eckenscheibchen (Diatrype bullata).

Der Sichelsporige Pustelpilz (Melogramma campylosporum) zeichnet sich durch ein charakteristisches, reihiges Wachstum auf toten Laubholzästen aus. Foto: Christopher Engelhardt.

Chris hat sie natürlich zur Bestätigung unserer Vermutung Mikroskopiert. Die Sichelform der Sporen ist eindeutig und Namensgeber dieses Pustelpilzes.

Freiliegende, schwarze Myzel – Stränge verraten die Anwesenheit vom Hallimasch.

Große, weite Poren besitzt der Winter – Stielporling (Polyporus brumalis). Er wird in Kürze vom dichtporigen Mai – Stielporling an Laubholzästen abgelöst.

Schnecken sind nicht unbedingt die Freunde der Pilzsucher, da ernst zu nehmende Nahrungs – Konkurrenten. Auch diese Gefleckte Schüsselschnecke (Discus rotundatus) verschmäht Pilze keinesfalls. Gefunden beim umdrehen von Totholz auf der Suche nach Pilzen. Bestimmung und Foto wieder von Christopher Engelhardt.

Unser Abschlussfoto am 07. April 2018 im Schelfwerder Wald.

Auch dieses schöne Foto von Chris möchte ich den Pilzfreunden nicht vorenthalten. Er fuhr im Anschluss an unsere Wanderung noch in das Kiebitzmoor, um sich dort mit einer Biologin zu treffen. Ziel war die Beobachtung der Moorfrösche (Rana arvalis), die nur an drei Tagen im Jahr in ihrem blauen Kostüm zu bewundern sind. Die Männchen möchten mit ihrer Bläue die Damenwelt beeindrucken und für sich gewinnen, welches in der Menschenwelt wohl eher nur bedingt möglich sein dürfte.

Wann startet die nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!

27. März 2018 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Thema: Pilz des Jahres 2018

Neben einer kurzen Vorstellung des „Pilz des Jahres 2018“, gab es eine auführliche Erläuterung unserer Jahresplanung per Beamer.

Dienstag, der 27. März 2018, um 18.00 Uhr in der ABC Straße 21.

Heute Abend stellten wir traditionell, kurz vor Beginn der neuen Saison, den „Pilz des Jahres“ in Wort und Bild vor. Im Anschluß folgte per Beamer und in aller ausführlichkeit die Vorstellung unserer aktuellen Terminplanung für die nächsten 12 Monate in chronologischer Reihenfolge, so wie es auf unserer Internetseite veröffentlicht ist, mit zusätzlichen Anmerkungen und Hinweisen meinerseits. Der Terminplan lag auch in schriftlicher Kurzform vor und wurde verteilt.

Wir gratulierten unserem dienstältesten Pilzfreund Hans – Jürgen Willsch zum 80. Geburtstag und wünschten ihm alles Gute, Glück und Gesundheit sowie viele, weitere Jahre in unserer Mitte.

Lieber Hans – Jürgen, acht Jahrzehnte sind eine annerkennswerte Leistung! Bleibe Gesund und behalte deinen Humor!

Belegte Brötchen gab es deshalb auch heute wieder, spendiert von unserem Geburtstagskind! Wir bedanken uns, es hat vortrefflich gemundet!

Alle Fotos von Ulrich Klein.

  • Die Veranstaltung endete gegen 20.00 Uhr.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

27. Februar 2018 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Mit der Hurtigruten zum Nordkap

Die schönste Seereise der Welt soll sie sein. Die Tour mit der Hutugruten an Norwegens Fjordküste von Bergen bis nach Kirgeness. Unzählige Fjorde und die einzigartige Bergwelt machen die Reise zu einem unvergeßlichen Erlebnis.

Die schönste Seereise der Welt soll sie sein. Die Tour mit der Hurtigruten an Norwegens Fjordküste entlang von Bergen bis nach Kirkenes, nördlich des Polarkreises. Unzählige Fjorde und die einzigartige Bergwelt machen die Reise zu einem unvergeßlichen Erlebnis.

Auch heute berichtete uns Ulrich Klein von seinen Ausflügen b.z.w. Urlaubsreisen des vergangenen Sommers, die er gemeinsam mit Lebensgefährtin Anke unternahm. Nach dem im Januar Südengland Thema war, stand heute Norwegen auf dem Programm. Genauer gesagt vermittelte er uns Eindrücke von einer ca. 2700.00 Km langen Schiffsreise, die an der zerklüfteten Fjordküste Norwegens entlang führte. Auf den Spuren der alten Postschifffahrtslinie, dessen Betrieb im Jahre 1984 eingestellt wurde und die heute nahezu ausschließlich touristisch genutzt wird. Es ging beispielsweise durch den Trollfjord und den Geirangerfjord, an den Lofoten vorbei bis zur nördlichsten Spitze Europas. In Kirkenes, unweit der Grenze zu Russland, endete die Hinfahrfahrt. Wir haben wieder wunderschöne Bilder in seiner Power Point-Präsentation zu Gesicht bekommen, die aber höchstens ansatzweise das wiedergeben können, was an grandioser Natur und an Empfindungen im Original auf den Betrachter einwirkt.

Zunächst gab es eine Kaffee und Imbisstafel und der „Steinpilz- Wismar“ konnte ein volles Haus verbuchen. Sogar unser Pilz- und Vereinsfreund Jürgen Horn in Begleitung seiner besseren Hälfte (links) schreckten nicht vor dem derzeit schneereichen und bitterkalten Hochwinterwetter zurück, um aus Brandenburg an der Hafel zu uns zu stoßen. Sie verbanden es aber mit einem Verwandtschaftsbesuch.

Pilzfreundin Anke servierte uns ein Früchtebrot mit allerlei exotischen Zutaten.

Eine leckere Torte Marke Eigenproktion steuerte Monika bei.

Herzhateres lieferten uns Inge und unsere Schweriner Vereinsmitglieder.

So brauchte niemand hungern und konnte per Wort und Bild während des verdauens auf die Reise zum Nordkap gehen.

Durch das Land der Trolle! Auf der Karte links sehen wir die Haltepunkte der Postschifffahrtsrute eingezeichnet. Hier können von den Reisenden zusätzliche Angebote wahrgenommen werden.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

30. Januar 2018 – Treffen der Pilzfreunde

Neujahrstreffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Vortragsabend mit Ulrich Klein

„Von London bis Cornwall“

Feuerwerk über dem Wismarer Hafen.

Feuerwerk über dem Wismarer Hafen.

Treff war am Dienstag, dem 30. Januar 2018, um 18.00 Uhr im Steinpilz – Wismar, in der ABC Straße 21.

Der erste Monat des neuen Jahres neigte sich bereits dem Ende zu. Zeit um sich das erste mal zu einem Vereinsabend zu treffen. Wie schon in den Vorjahren, durften wir uns auf einen sehr interessanten PowerPoint – Vortrag unseres Pilzfreundes Ulrich Klein freuen. Er war im vergangenen Sommer mit Lebensgefährtin Anke in England unterwegs und berichtete uns davon. Der Votrag führte uns von London weiter über Oxford, Stonehenge bis Land`s End. Wir durften anhand beeindruckend schöner Bilder von Land und Leuten, Sehenswürdurgkeiten von Städten und Dörfern und auch der Natur an dieser Reise teilnehmen. Interessante Grafiken zu wissenswertem über das Vereinigte Königreich durften natürlich nicht fehlen.  Dafür danken wir beiden sehr herzlich!

Die Stationen, an denen wir in Wort und Bild halt machten.

Genussvoll und gut gelaunt schweiften alle Blicke auf die Leinwand.

Während es ein Augenschmaus war, den herrlichen Bildern zu folgen, gab es genüssliches auch in Form von belegten Brötchen, die uns Pilzfreundin Inge anläßlich ihres kürzlich begangenen Geburtstages vom Catering – Service Spiegelei servieren ließ.

Vereinsfreundin Monika steuerte eine herrliche Torte nach altem DDR – Rezept bei – einfach lecker! Vielen herzlichen Dank!

Und wie es sich für ein Neujahrstreffen gehört, zündete Sohn Jonas uns diesen Glückspilz. Auf ein super Pilzjahr 2018!

Wie immer an unserem ersten Treffen im Jahr konnte bei dieser Gelegenheit auch der Jahresbeitrag für die Gruppe der Pilzfreunde in der Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. entrichtet werden. Wir besprachen Anregungen und Vorschläge für die Gestaltung der neuen Saison.

  • Die Veranstaltung endete gegen 20.00 Uhr

09. Dezember 2017 – Weihnachtsfeier der Pilzfreunde

Weihnachtsfeier der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Vorweihnachtliches Jahresabschlusstreffen

In Arpshagen bei Klütz

Leider konnte die diesjährige Weihnachtsfeier der Pilzfreunde nicht wie geplant in Keez stattfinden, da Gastgeberin Irena erkrankt war. So haben sich Anke und Ulrich bereit erklärt, das diesjährige, vorweihnachtliche Abschlusstreffen der Pilzfreunde in Arpshaben, einem Ortsteil von Klütz,  stattfinden zu lassen.

Begrüßt wurden wir nicht nur von unseren Gastgebern ganz herzlich, sondern auch von wunderschöner Advents – Dekoration. Wie es sich gehört mit Pilzen, Tannengrün und Zapfen vom Mammutbaum. 

Mit einem Gläschen Sekt eröffnen Anke und Ulrich mit uns den gemütlichen Abend.

Gleich im Anschluss luden die Gastgeber zu einer Kaffeetafel mit leckeren Köstlichkeiten ein. Es gab natürlich auch selbstgebackenes nach Art des Hauses. So wurde diese Schwarzwälder Kirschtorte nach einem ganz besonderen Rezept gebacken und zu einer regelrechten Gaumenfreude. Danke Anke!

Nach der reichhaltig gedeckten Kaffeetafel gab es wieder einen heiter besinnlichen Jahresrückblick von Ulrich Klein in Power – Point Qualität.

Die beiden Initiatoren des Steinpilz – Wismar durften zu Beginn seiner Präsentation natürlich nicht fehlen und auch der Nachwuchs scheint schon in Weihnachtsstimmung zu sein.

Gespannt lauschen alle, was da wohl kommen mag, und das war nicht nur eine Reise durch das Pilzjahr in der viele unserer Aktivitäten teils satirisch beleuchtet wurden,  sondern zwischendurch gab es auch immer wieder heiteres und besinnliches zur Weihnachtszeit.

Und dazu gehört natürlich stimmungsvolles Kerzenlicht in den verschiedensten Variationen.

Im Anschluss servierte uns Anke ein lecker/herzhaftes Abendbrot und anknüpfend blätterte sich unser naturkundlich universell gelehrter Pilzfreund Christopher Engelhardt mit uns in digitaler Form durch sein neuestes Büchlein „Naturbeobachtung durch das Jahr“. Eine vielseitige Reise durch das Naturjahr. Zwischenzeitlich liefen auf unserer Video – Leinwand die Bilder des Jahres ab, während man bei Pils und Wein fachsimpelte.

Das wünschen wir natürlich auch allen Fans vom Steinpilz-Wismar, die nicht dabei sein konnten!

Im Namen aller Pilzfreunde ein ganz herzliches Dankeschön an Anke Weselow und Ulrich Klein für den mehr als gelungenen Jahresabschluss 2017!

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

26. November 2017 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Vereins- und Kartierungsexkursionexkursion

Das Löwitzer Holz bei Rehna war unser Zielgebiet

Das Löwitzer Holz am Totensonntag des Jahres 2017. Ein überschaubares, abwechslungsreiches Waldgebiet weit im Westen Mecklenburgs.

Das Löwitzer Holz ist ein kleines Waldgebiet bei Rehna, zwischen den Ortschaften Löwitz, Falkenhagen und Klein Rünz. Für uns neu, für Mitglieder des Pilzvereins Rehna, speziell für Torsten Richter und Christopher Engelhardt, der auch den Wismarer Pilzfreunden angehört, alles andere als unbekannt. Die beiden haben hier bereits intensive Untersuchungen und Kartierungen vorgenommen und darüber auch schon eine Veröffentlichung herausgebracht. Wir werden wohl nicht viel neues entdecken. Das sollte uns nicht davon abhalten, hier in aller Gemütlichkeit und Ruhe unsere letzte Vereinsexkursion in diesem Jahr zu absolvieren, zumal Diplombiologe Torsten Richter sich vor allem auf kleine Asco` s spezialisiert hat und inzwischen sogar viele Erstfunde bzw. Erstnachweise für unser Bundesland tätigen konnte. Und nicht nur das, er hat sogar ganz neue Arten entdeckt, die bisher noch niemandem bekannt waren und von denen er der Erstbeschreiber ist! Ein wunderbares Betätigungsfeld und eine phantastische Miniaturwelt, die sich dem Betrachter erst unter der Lupe und dem Mikroskop richtig erschließt. So speziell ging es bei uns zwar nicht zu, aber dennoch konnten wir am Ende auf eine artenreiche Kartierungsaktion zurück blicken. Die Tour endete am frühen Nachmittag. Hier wie immer ein kleiner Rückblick:

Christopher Engelhardt aus Lübeck, Mitglied der Wismarer und auch der Rehnaer Pilzfreunde, erwartete uns schon bei der Ankunft mit einem kritischen Blick auf stattliche Blätterpilze, die er schon am Vortag in einem anderen Gebiet gefunden hatte und uns zur Begutachtung mitbrachte.

Es handelt sich um schon etwas betagte Exemplare des Strohblassen Ritterlings (Tricholoma stiparophyllum). Ein ungenießbarer Ritterling mit aufdringlichem Geruch, der gerne unter Birken wächst, in diesem Falle aber unter Eichen gefunden wurde.

Zwei kleine Helmlinge (Mycena spec.) entspringen einem Lärchen – Zapfen.

Junge Fuchsige Rötel – Trichterlinge (Lepista flaccida) wuchsen aus der dick liegenden Laubstreu. Sie wirken hier sehr hell und könnten für den Fahlgelben Rötel – Trichterling gehalten werden. Da aber auch ältere, typisch fuchsrötliche Exemplare am Standort vorhanden waren, halte ich sie für Fuchsige R. – Trichterlinge. Es ist ohnehin nicht ganz unumstritten, in ihnen zwei verschiedene Arten zu sehen. Essbar.

Der Lederig – häutige Fältling (Byssomerulius corium) überzieht größtenteils resupinat die Unterseiten von liegenden Laubholzästen und nur die Hutkannten lösen sich charakteristisch ab. Die Oberfläche bzw. Unterseite wirkt runzlig – faltig.

Der Widerliche Ritterling (Tricholoma lascivum) riecht ähnlich unangenehm wie der oben vorgestellte Strohblasse Ritterling und ist ebenfalls ungenießbar. Er ist meist etwas kleiner und wächst im Buchenwald. Hier sehen wir allerdings ein wenig aussagekräftiges, altes Exemplar, welches ich aber wegen seiner strukturellen „Schönheit“ trotzdem an dieser Stelle zeigen möchte.

Der Süßliche Milchling (Lactarius subdulcis) ist als Mischpilz brauchbar und darf in keinem Buchenwald fehlen.

Immer wieder wird neues entdeckt.

Hier ist es zum Beispiel der Graue Korallenpilz (Clavulina cinerea). Kein Speisepilz.

Der essbare Winter – Trompetenschnitzling (Tubaria furfuracea) ist den gesamten Winter über an Laubholzresten zu finden. Gern auch in Mengen auf Schredderbeeten in städtischen Anlagen.

Ähnlich dem Süßlichen Milchling ist auch der Graugrüne Milchling (Lactarius blennius) mit seiner weißen, brennend scharf schmeckenden Milch ist in fast jedem Buchenwald zu hause.

Der jung weiße und festfleischige Flaschen – Stäubling (Lycoperdon perlatum) ist zunächst essbar, wird aber bald olivgrünlich, matschig und schließlich leicht, weich und graubräunlich. Noch sind einige seiner typischen Grieskörnchen zu sehen. Wo diese bereits abgefallen sind, entsteht ein typisch mosaikartiges oder netziges Muster auf der Oberfläche. Auf dem Scheitel bildet sich eine Öffnung, wo durch mechanische Reize die Sporen ausgestäubt werden (Stäubling!).

Der Papagei – Täubling (Russula ionochlora) wird auch kleiner Frauen – Täubling genannt. Tatsächlich ist er kleinwüchsiger und vor allem spröder als der größere und geschmeidigere Frauen – Täubling. Beiden sind die blauen, violetten und grünlichen Mischfarben auf dem Hut gemein. Essbar.

Nicht selten und keineswegs nur an Birkenholz finden wir den Birken – Blättling (Lenzites betulinus). Hier war es ein Buchenstubben, an dem seine bunt gezonten Konsolen dachziegelig übereinander angeordnet waren. Auf der Unterseite befinden sich lamellenartige Strukturen, die aber eher seltener so wirrlingsartig erscheinen wie bei diesem Exemplar. Ungenießbar.

Der Niedergedrückte Rötling (Entoloma rhodopolium) ist ein oft gesellig wachsender Rötling unserer Wälder. Er gilt zumindest als giftverdächtig.

Etliche Semmelstoppelpilze (Hydnum repandum) leuchteten im Buchenlaub. Leider waren sie aber nicht mehr jung und blieben stehen, denn im Alter können sie bitter schmecken!

Die Stoppeln oder Stacheln auf der Unterseite erfüllen die gleiche Aufgabe wie Lamellen, Poren oder Röhren, nämlich die Oberfläche zur maximalen Sporenproduktion zu vergrößern. Es handelt also um die Fruchtschicht der Pilzfruchtkörper, die vom darüber liegenden Hutfleisch geschützt wird.  Auch befinden sich in ihr die meisten Nährstoffe, was bei essbaren bei essbaren Arten vielleicht von Bedeutung ist.

Der gallertartige Schlauchzitterling (Ascotremella faginea) gehört nicht, wie man vermuten könnte, zu den Gallertpilzen, sondern ist ein Vertreter der Schlauchpilze. Wir finden ihn an Buchenästen bevorzugt im feuchten Herbst und Winter.

Hier sehen wir den großen, in Buchenwäldern überaus häufigen Dickblättrigen Kohlentäubling (Russula nigricans) in allen seinen Entwicklungsstufen. Schwarz, wie verkohlt, bleibt er mumifiziert noch Monate am Standort und kann so im folgenden Sommer noch gefunden werden. Geringwertiger Speisepilz.

Tief im Buchenlaub versteckt war dieser Perlpilz (Amanita rubescens). Er ist überständig und darf so nicht mehr gegessen werden. Das hier besonders intensiv zutage tretende Röten des Fruchtkörpers ist eines seiner wichtigsten Erkennungsmerkmale.

Der Gelbweiße Täubling (Russula ochroleuca) ist der häufigste aller Täublinge und wächst vom Sommer bis zum Winterbeginn oft als Massenpilz in Laub- und Nadelwäldern. Er ist ein minderwertiger Speisepilz und sollte nur in Mischung mit besseren Pilzen verwendet werden und wenn es ausreichend von diesen gibt, kann ganz auf ihn verzichtet werden.

Er darf allerdings nicht mit ähnlichen, scharf schmeckenden Arten verwechselt werden, so wie mit diesem kleineren Sonnen – Täubling (Russula solaris). Er schmeckt beißend scharf und riecht nach Senfsoße.

Der düstere, Purpurbraune Rübling (Collybia fuscopurpureus) gilt eigentlich als selten, ist es aber nicht. Er braucht basische Standorte unter Buchen und scheint in diesem Herbst besonders häufig zu sein. Seine Trama soll sich auffallend grün verfärben, wenn man Laugen darauf gibt. Kein Speisepilz.

Die Typusart der Gruppe der Rettich – Helmling, der Rettich – Helmling (Mycena pura). Leicht giftig!

Wer Lacktrichterlinge zum Essen sammelt, sollte die Rettich – Helmlinge als giftige Doppelgänger kennen und unterscheiden können. Das ist auch nicht schwer. Sie sind gebrechlich, nicht biegsam zäh. Sind auf dem Hut nicht eingedellt, sondern eher leicht gebuckelt und riechen deutlich rettichartig.

Der Birnen – Stäubling (Lycoperdon pyriforme) besiedelt altes, vermorschtes Laubholz. Er ist gummiartig zäh und gilt auch jung als ungenießbar.

Auf Buchenstubben, wie man sieht vergesellschaftet mit anderen Arten, wuchsen diese Großsporigen Gallertbecher (Ascocoryne cylichnium). Er sieht optisch dem Fleischfarbenen Gallertbecher (Ascocoryne sarcoides) sehr ähnlich und ist von diesem nur mikroskopisch sicher zu unterscheiden. Foto und Befund haben wir Chris Engelhardt zu verdanken.

Hier die zugehörigen Sporen (21 – 28 / 5-6 Mikromillimeter). Danke Chris Engelhardt!

Auch diese roten Pustelpilze hat Chris für uns fotografiert und untersucht. Heraus gekommen ist ein Cosmospora spec. – Pustelpilzchen. Optisch von Chris zunächst als Dialonectria episphaeria angesprochen. Auch bei den Pustelpilzen ist ein Mikroskop wohl unerlässlch, um genaueres zu erfahren.

Hier das zugehörige Mikrofoto von Chris. Es zeigt die bis zu 13 Mikromillimeter großen, einfach septierten Sporen im Ascus = Schlauch.

Der Winter lässt Grüßen. Auch wenn die Pilze auf diesem Foto etwas braun wirken, es sind Austern – Seitlinge (Pleurotus ostreatus). Einer der ergiebigsten und besten Speisepilze der bevor stehenden Monate. Foto: Chris Engelhardt.

Nicht zu verwechseln mit dem oft bitterlich schmeckenden Gelbstieligen Muschelseitling (Sarcomyxa serotina). Foto ebenfalls Chris Engelhardt.

Ganz zum Schluss fanden wir noch an einem Buchenstubben diesen Helmling. Chris untersuchte auch ihn und er konnte den Voreilenden Helmling (Mycena abramsii) ermitteln. Einer der ersten Pilze im Frühjahr, der aber auch im Herbst wachsen kann. Auch dieses Bild stammt von Christopher.

Diese tolle Aufnahme stammt noch mal von ihm. Es zeigt die Cheilozystiden des Voreilenden Helmlings. Es sind sterile, unförmige Zellen an der Lamellenschneide, die bei Mycena abramsii nur bis 55 Mikromillimeter groß werden.

Im Winter und Frühling brechen an alten Haselsträuchern häufig diese Kleiigen Haselbecherchen (Encoelia furfuracea) heraus. Auch sie scheinen ihrer eigentlichen Zeit voraus zu eilen. Standortfoto Christopher Engelhardt.

Unser Abschlußfoto. Es zeigt die kleine Kartierungsgruppe vom 26.11.2017. Von links nach rechts Reinhold Krakow, Monika Peter, Christopher Engelhardt und Robert Grieben. Das schöne Foto schoß für uns Roland Lebendig vom Rehnaer Pilzverein!

Das war`s für dieses Jahr!

18. November 2017 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Es ging durch den Buldt bei Warkstorf

Der Buldt bei Warkstorf/Goldebee ist ein hügeliges, eiszeitlich geprägtes Endmoränen – Gebiet, das von Wäldern überzogen ist. Größtenteils sind es Rotbuchenbestände. Ein idealer Lebensraum für viele Großpilze, da  Buchenwälder in Mecklenburg in der Regel die vielseitigste Pilzflora zu bieten haben. 18.11.2017.

Schon neigt sich wieder ein Pilzjahr dem Ende zu und der Steinpilz – Wismar lud zur letzten öffentlichen Pilzwanderung der Saison ein, bevor am nächsten Wochenende mit einer Vereinsexkursion, an der natürlich auch Nichtvereinsmitglieder als Gäste willkommen sind, der endgültige Schlussstrich in punkto Wanderungen und Exkursionen in diesem Jahr gezogen wird. Für heute hatte ich ein sehr hügeliges, ja schon fast mittelgebirgsähnliches Waldgebiet auf einer Endmoränen – Landschaft ausgesucht, dass nur wenige Kilometer von Wismar entfernt liegt. Den Hexenberg und den Buldt zwischen den Ortschaften Warkstorf und Goldebee. Buchenwälder, Erlenbrüche, aber auch etwas Nadelwald sorgen hier für Abwechslung. Die Wanderung war gut besucht, dass Wetter ließ hingegen zu wünschen übrig. Es wehte ein strammer Wind und im Verlauf wurde es zunehmend regnerisch, so dass wir den Hexenberg nicht mehr in Angriff nahmen. Dennoch war es für die vorgerückte Jahreszeit noch eine recht vielseitige Wanderung, was das Artenangebot anbelangt. Bei dem einen oder anderen Pilzfreund stand danach sogar noch ein hoffentlich schmackhaftes Waldpilz – Gericht auf dem Speiseplan. Hier wie gewohnt einige Bilder von der heutigen Tour:

Fröhliche Aufbruchstimmung. Noch sind Körbe und Eimer ler, aber bei einigen Pilzfreunden sollte sich das schnell ändern.

Es waren heute auch wieder Kinder mit dabei und sie wurden als erstes fündig. Hier sehen wir den Spindelstieligen Wasserkopf (Cortinarius duracinus). Leider kein Speisepilz, aber durch seine spindelig zugespitzte Stielbasis ein relativ leicht kenntlicher, aber nicht sehr häufiger Haarschleierling. Voraussetzung ist allerdings, das man ihn zur Gattung Cortinarius zugehörig ansprechen kann.

Einer der häufigsten Blätterpilze des Herbstes, der bis in den tiefsten Winter hinein gefunden werden kann, ist der Horngraue Rübling (Collybia peronata). Seine hellgraubraunen bis nahezu schwarzbraunen Hüte glänzen wie mit Fett eingestrichen, was auf dem Bild leider nicht so gut zu erkennen ist.

Die Lamellen des Horngrauen Rüblings sind grauweißlich gefärbt und bauchig abgerundet zum Stielansatz. Der graubräunliche Stiel ist schwammig und zur Basis hin, besonders bei jungen Fruchtkörpern, keulig aufgeblasen. Als Mischpilz kann er Verwendung finden.

Immer wieder bringen nicht nur Kinderhände mir neues Material zur Bestimmung und vor allem zur Klärung der alles entscheidenden Frage essbar oder giftig. Hier ist von allem etwas dabei. Links ein ungenießbarer Spindelstielige Wasserkopf, in der Mitte der roh giftige und auch sonst ungenießbare Gemeine Fälbling und schließlich der essbare Violette Lacktrichterling.

Ein junger Specht – Tintling (Coprinus picaceus). Im Gegensatz zum ähnlichen Schopf – Tintling gilt dieser nicht als Speisepilz.

Das frisch gefallene Laub macht die Suche nach den begehrten Objekten nicht ganz einfach.

Trotz der Schärfe seiner weißen Milch scheint der Wollige Milchling (Lactarius vellereus) bei Schnecken recht beliebt zu sein. Sie mögen es anscheinend durchaus pikant. Für den menschlichen Gaumen wäre es aber etwas zu viel des guten, obgleich er in Osteuropa und Sibirien gern nach aufwendigen Zubereitungsmethoden gegessen wird.

Diese Art sondert bei Verletzung keinen Milchsaft ab und schmeckt mild. Es ist der Trockene Schneckling (Hygrophorus penarius), den wir relativ häufig in besseren Buchenwäldern antreffen können. Er kann auch gegessen werden, soll aber nicht gerade die große Delikatesse sein. Er gehört wie alle anderen Schnecklinge, Ellerlinge und Saftlinge zu den sogenannten Wachsblättlern.

Der Milde Milchling (Lactarius mitissimus) sondert reichlich weißen Milchsaft ab, der mild schmeckt, so dass man ihn als Mischpilz verwenden kann.

Gleiches gilt für den in Buchenwäldern weitaus häufigeren Süßlichen Milchling (Lactarius subdulcis). Sein Milchsaft schmeckt etwas süßlich – herb.

Nah verwandt mit den Milchlingen sind die Täublinge. Auch hier gilt der Geschmackstest der Lamellen, um die Genießbarkeit abzuklären. Milchsaft sondern sie nicht ab. Eine Kostprobe würde hier sehr schnell die Frage der Essbarkeit klären und den typischen Reflex auslösen, der dieser Täublings – Gruppe ihren Namen gab: Spei – Täublinge. Hier ist es der Buchen Spei – Täubling (Russula mairei).

Nahezu stiellose Blätterpilz – Hütchen an einem Laubholzzweig. Der Kenner ist schnell mit der Diagnose Gemeines Stummelfüßchen dabei. Aber so einfach geht es leider nicht.

Christopher Engelhardt aus Lübeck legte sie für uns unter`s Mikroskop. Heraus kam dabei das Kugelsporige Stummelfüßchen (Crepidotus cesattii), wie wir es bereits vermuteten. Chris schreibt dazu: „typische rundliche, feinwarzige Sporen bis 9 Mikromillimeter – darum heißt der Pilz auf deutsch auch Kugelsporiges Stummelfüßchen.“

Der Blaugraue Dachpilz (Pluteus salicinus) gilt als leicht giftig. Er soll den halluzinogenen Stoff Psilocybin enthalten. Allerdings wohl nur in geringen Mengen, so dass der Verzehr dieses Einzelexemplars wohl keine nennenswerte Aufhellung oder Verfinsterung des Geistes nach sich ziehen dürfte.

Hier sehen wir den Purpurbraunen Rübling (Gymnopus fuscopurpureus). Laut Verbreitungskarte der DGfM in MV außerordentlich selten (nur zwei Fundpunkte). Das wundert mich ein wenig, da die Art zwar nicht häufig bei uns ist, aber keinesfalls derart selten! Sicher werden im laufe der Zeit noch Fundpunkte hinzu kommen. Ungenießbar.

Weitaus häufiger finden wir den Knopfstieligen Rübling (Collybia confluens) mit seinen sehr dicht stehenden Lamellen, dem meist bereift wirkenden Stiel, seinem oft büscheligem Wachstum und der Neigung zur Bildung von Hexenringen. Auch er ist ungenießbar.

Zieht man sein dünnfleischiges Hütchen nach oben ab, bleibt der Sockel eines Druckknöpfchens zurück.

Ein Charakterpilz fast aller Buchenwälder ist der Graugrüne Milchling (Lactarius blennius). Sein weißer Milchsaft ist brennend scharf, daher ist auch er ungenießbar.

Genauso wie der nah verwandte und sehr ähnliche Braunfleckende Milchling (Lactarius fluens). Er bevorzugt aber gehaltvollere Böden, während der Graugrüne Milchling auch auf sandigem Untergrund Massenbestände ausbilden kann. Trocknet der weiße Milchsaft ein, entstehen die typischen braunen Flecken.

Zu der leicht giftigen Gruppe der Rettich – Helmlinge gehört auch der Süßriechende Rettich – Helmling (Mycena diosma). Wir finden ihn oft im Spätherbst im tiefen Falllaub und hier kann er gerne büschellig wachsen. Aus diesem Grunde bildet er auch meist sehr lange Stiele aus. Sein Geruch ist typisch süßlich/lieblich nach Rettichen.

Hier sehen wir zwei  Täublinge, die mild und damit essbar sind. Sie ähneln den Frauen – Täublingen, besitzen aber brüchige Lamellen. Somit gehören sie in eine Gruppe weiterer, violett – blauer Arten wie dem Papagei- oder Tauben – Täubling. Von Papagei – Täublingen kenne ich allerdings keine violett überlaufenen Stiele, daher dürften die Pilze eher zu den Tauben – Täublingen gehören. Für den Speisepilz – Freund spielt es aber keine Rolle, der beide essbar sind.

Gute Speisepilze sind die Semmelstoppelpilze (Hydnum repandum). Allerdings fanden wir von ihnen heute leider nur alte Exemplare, die bitter schmecken können. Auch zahlreiche Rotgelbe Stoppelpilze waren vertreten, aber leider auch überständig.

In den Tälern haben sich Feuchtbiotope gebildet.

Der schwach giftige Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita citrina) riecht muffig nach rohen Kartoffeln.

Auch der aufdringliche Geruch der Graukappe (Clitocybe nebularis) ist nicht jedem angenehm. Daher ist der häufige Herbstpilz in seinem Speisewert sehr umstritten. Es gibt Befürworter, die ihn sehr schätzen, aber auch viele, die ihn ablehnen und bei manchen kann er sogar Unverträglichkeiten auslösen.

Auch dieser Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) sollte nicht mehr gegessen werden. Er steht schon zu lange im Wald, ist also überständig und kann sogenannte unechte Pilzvergiftungen auslösen.

Gut in der tiefen Laubstreu getarnt ganze Straßen von Trompeten – Pfifferlingen. Jetzt hat die beste Zeit für diese schmackhaften Pfifferlinge begonnen, da sie nun besonders groß und üppig werden. Sie wollen durch die Laubschicht noch oben um ihre Sporen besser dem Wind anvertrauen zu können und sind deshalb besonders ergiebig. Nun heißt es zugreifen!

Dicht an dicht durchbrechen sie die Laubschicht. Trompeten – Pfifferlinge (Cantharellus tubaeformis).

Kritisch sollte man sich die Pfifferlinge allerdings schon anschauen. Das linke Exemplar ist bereits überständig. Das zeigt sich wie beim Echten Pfifferling auch durch bräunliche, glasige Verfärbung der Fruchtkörper, die gleichzeitig auch weich und matschig werden.

Nun hat das Sammelfieber um sich gegriffen und so mancher Korb oder Tasche füllt sich.

Während die einen die relativ kleinen Pfifferlinge sammeln, haben sich bei anderen Körbe und Eimer mit mastigen Steinpilzen (Boletus edulis) gefüllt. Leider waren nicht mehr viele zu gebrauchen, da überständig oder Frost – geschädigt.

Die Steinpilze wurden in ihrer Entwicklung durch den Frost gestört und werden weich und notreif. Solche Pilze sollten nicht mehr verzehrt werden.

Ein junger Pantherpilz (Amanita pantherina) wie aus dem Bilderbuch. Gattung Amanita = Knollenblätterpilz und stark giftig! Typisch die umrandete Stielknolle (Bergsteigersöckchen), die ungeriefte Manschette, der geriefte Hutrand und weiße Hüllreste auf dunkelbraunem bis fast weißem Hut, die aber auch fehlen können.

Graukappen und wieder, auf den ersten Blick schöne, junge Steinpilze.

Aber auch sie waren bereits weich und schwammig. Eindeutig Frostschäden!

In diesem Stadium sollten Steinpilze ohnehin nicht mehr mit nach hause genommen werden. Sie dürfen den Rest ihres kurzen Lebens noch ihre letzten Sporen  abwerfen, um ihrer Aufgabe der Arterhaltung nachzukommen.

Der Goldfellschüppling (Pholiota aurivella) ist eine große, auffällige Blätterpilzart an altem Laubholz und teils noch lebenden Bäumen. Im schleimigen Hut schwimmen bräunliche Schüppchen, die durch Regen abgespült sein können.

Die Lamellen streuen braunen Sporenstaub ab und das gelbe Fleisch schmeckt bitter, so dass er nicht gegessen werden kann.

Auch der hier etwas blass erscheinende Ziegelrote Schwefelkopf (Hypholoma sublateritium) hat bitterliches Fleisch und ist daher ebenfalls nicht für den Kochtopf geeignet.

Diesen Flockenstieligen Hexen – Röhrlingen (Boletus luridiformis) konnte der leichte Nachtfrost nichts anhaben. Sie waren knackig und fest und durften in den Sammelkorb wandern. Immerhin sollen sie sogar den nah verwandten Steinpilzen geschmacklich überlegen sein.

Letzte, altgoldene Farbtöne trotzen dem bereits winterergrauten Buchenwald.

Spätherbstliche Romantik. Das Naturjahr neigt sich seinem Ende entgegen.

Der an Laubholz vorkommenden Grauweiße Saftporling (Oligoporus tephroleucus) ist ungenießbar.

Der Violette Lacktrichterling (Laccaria ametystea) kann auf eine für ihn erfolgreiche Saison zurückblicken. Aufgrund des feuchten Sommer` s lief er zur Höchstform auf und war zeitweise fast ein Bodendecker in unseren Buchenwäldern. Er wird auch gerne, da leicht kenntlich, zum Essen mitgenommen.

Der Gelbstielige Muschelseitling (Sarcomyxa serotina) wird gerne mit dem Austern – Seitling verwechselt. Manchmal kommen beide sogar an einem Stamm vor. Das ist aber ungefährlich, da er nicht giftig ist und praktisch auch essbar wäre, wenn er nur nicht des öffteren recht bitter schmecken würde. Austern – Seitlinge haben niemals gelblich – grüne Farben auf ihren Fruchtkörpern!

Und wieder ein herrlich strammer Flockenstieliger Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis). Gut durchgaren, da er roh giftig ist!

Hauchdünn überzieht der Eichen – Zystidenrindenpilz (Peniophora quercina) tote Eichenäste. Seine äußeren Ränder lösen sich allmählich von der Baumrinde ab.

Ich danke Chris Engelhardt (zweiter von links) für seine mikroskopischen Untersuchungen und den zugehörigen Mikrobildern!

Noch ein letzter Hügel und die Wanderung ist Geschichte. Der Regen wird nun stärker!

Aber es gibt noch Pilze zu entdecken. Hier ist es ein Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha). Für viele Pilzarten ist anscheinend Tageslicht wichtig um ihre Farbpigmente zu entwickeln. Hier ist gut zu sehen, wo Blätter den Hut bedeckten. Der Frauen – Täubling zählt zu unseren wertvollsten Speisepilzen und er wächst von Mai – November unter Buchen und Eichen.

Und zum Schluss noch ein echtes Highlight, der Geschichtete Zähling (Lentinellus ursinus) zahlreich und dachziegelig übereinander an einem liegenden Buchenstamm. Der Pilz ist nicht nur in Mecklenburg recht selten. Für die Küche ist er nicht geeignet! Standortfoto Christopher Engelhardt.

Übersetzt man die wissenschaftliche Bezeichnung ins deutsche müsste er eigentlich Bärenfell – Zähling heißen. Er besitzt auf dem Hut nämlich einen striegeligen Filz, der nicht zuletzt wegen seiner Färbung an ein Bärenfell erinnert. Chris Engelhardt haben wir diese Vergrößerung zu danken!

Auf der Unterseite finden wir Lamellen.

Diese sind an ihrer Schneide gattungstypisch schartig gezähnelt, ähnlich einem Sägeblatt. Für das stark vergrößerte Foto herzlichen Dank an Christopher Engelhardt!

Das hat sich doch gelohnt. Eine schöne Pfifferlings – Pfanne für den sonntäglichen Mittagstisch!

Zur Erinnerung wie immer unser Abschlussbild. Leider waren auch heute nicht mehr alle dabei. 18. November 2017 im Buldt.

Wenn nichts dazwischen kommt, starten wir wieder im April 2018 zu unseren Pilzwanderungen. Siehe dazu unter „Termine“!

07. November 2017 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Dia – Abend

Bilder aus vergangenen Tagen wollen wir uns heute anschauen. Hier der alte Seemann Alfred Haase um die Jahrtausendwende während eines Pfigstausfluges durch die Rohlstorfer Tannen - Rienenboviste satt und das im Frühling. Die Regionalzeitung war dankbar für ein tolles Motiv.

Bilder aus vergangenen Tagen haben wir uns heute per Diaprojektor angeschaut. Hier der alte Seemann Alfred Haase um die Jahrtausendwende während eines Pfingstausfluges durch die Rohlstorfer Tannen – Riesenboviste satt und das im Frühling!

Noch vor nicht allzulanger Zeit stellte sich mir immer wieder die Frage, soll ich einen 36er Dia – Film in meine Kamera einlegen oder doch lieber einen für Papierbilder. Aus heutiger Sicht kaum noch vorstellbar. Digitale Fotografie hat alles verändert, sehr zum positiven. Die Gestaltung einer Internetseite wie dieser mit teils tagesaktuellen Bildern wäre mit der alten Technik undenkbar. Nun liegen die Dias von damals im Keller und niemand beachtet sie mehr. Das sollte sich heute Abend ändern. Seit langer Zeit stand mal wieder ein Dia – Abend auf dem Programm. Nicht zuletzt auch deshalb, weil wir in diesem Jahr auf über sieben Jahrzehnte Pilzberatung in Wismar zurückblicken. Es sind auch viele eingerahmte, historische Aufnahmen aus den 1950er und 1960er Jahren dabei, aber auch aus den 1980er und 1990er Jahren, als ich in die Pilzberatung mit einstieg. Wir haben uns heute eine Auswahl angeschaut und in Nostalgie geschwelgt. Es waren zwei kurzweilige Stunden. Ganz herzlichen Dank gilt unserer Pilzfreundin Monika, die einen sehr leckeren Kuchen für uns gebacken hatte. Auch konnte wir Gäste in unserer Mitte begrüßen

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

04. November 2017 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Wir Wandern durch den Kellerswald

Bei schönem, goldigem Novemberwetter führte unsere heutige Pilzwanderung durch den Kellerswald bei Bad Doberan.

Wir konnten leider nicht wie geplant durch den Gespensterwald bei Nienhagen wandern. Er bleibt noch für einige Tage gesperrt, da Aufräumarbeiten aufgrund der schweren Sturmschäden vorgenommen werden müssen.

Wir wichen auf Vorschlag und im einvernehmen mit der Forstverwaltung in den Kellerswald bei Bad Doberan aus.

Das Wetter war so gar nicht Novembergrau, sondern es erinnerte eher an einen goldigen Oktobertag. So konnten die 12 Teilnehmer bei schönem Wetter reichlich Frischpilze entdecken und kennen lernen. Es handelt sich um Laub- und Nadelforste, vorwiegend mit Buchen, Fichten und Lärchen auf sandigem Untergrund. Die Tour dauerte bis gegen Mittag an. Hier einige Impressionen:

Gleich zu Beginn erregten einige Pilzfunde, die bereits während der Ankunft vor Ort gemacht wurden, das Interesse der Naturfreunde.

So sind diese Flaschen – Stäublinge (Lycoperdon perlatum) noch jung und druckfest genug, um sie in den Korb für die Speisepilze zu legen. Ein wichtiges Merkmal zur Abgrenzung ähnlicher Arten sind die abwischbaren Grieskörnchen auf der Oberfläche dieser Bauchpilze.

Der Pantherpilz (Amanita pantherina) besitzt weiße Hüllreste auf dem Hut, sofern sie nicht vom Regen abgespült sein sollten. Sein Fleisch rötet nicht und die Stielknolle besitzt einen ringartigen Wulst, das Bergsteigersöckchen! Er gehört zu unseren wichtigsten Giftpilzen!

Im Gegensatz zur gerieften Manschette beim essbaren Grauen Wulstling und Perlpilz, ist sie beim Pantherpilz ungerieft!

Der Startschuss ist gefallen!

Besonders dekorative Eichengallen auf der Unterseite dieses Blattes. Sie gehören zu der Gestreiften Eichengallwespe (Cynips longiventris). Die Wespen schlüpfen im November/Dezember und legen dann ihre Eier in die Knospen des Baumes ab.

Der Krause Aderzähling (Plicatura crispa) könnte oberflächlich betrachtet für eine Tramete gehalten werden. Auf der Unterseite sind aber keine Poren, sondern faltenartige Strukturen zu erkennen. Die auf Laubholz vorkommende Art gehört zu den Pilzen, die erst vor wenigen Jahren Mecklenburg als Lebensraum für sich entdeckt haben. Noch in den 1990er – Jahren war der Pilz hier kaum zu finden, jetzt gehört er zu den häufigsten Holzbewohnern überhaupt!

Der Runzlige Korallenpilz (Clavulina rugosa) bildet nur wenig verzweigte, weißliche, schlanke und bis zu 10 cm hohe Fruchtkörper aus. Er erinnert eher an einen Keulenpilz als an eine Koralle. Wir finden ihn oft Truppweise in Wäldern verschiedenen Typs.

Graukappen (Clitocybe nebularis) sind inzwischen in zweiter Generation erschienen. Meist, so auch heute, sind sie mastig ausgebildet und die großen, fleischigen Exemplare laden besonders zum mitnehmen ein. Man muss sie aber mögen. Auf jeden Fall blanchieren und Wasser wegschütten. Oder trocknen und Würzpulver daraus herstellen. Standortfoto Kellerswald.

Ein alter, schon ziemlich morscher Buchenstubben war von einer Vielzahl von Pilzen besiedelt. Unter anderem auch von diesen fleischfarbenen und dekorativen Gallertfleischigen Fältlingen (Merulius tremellosus). Ungenießbar.

Zu den Haarschleierlingen gehört der hübsche und giftverdächtige Rotschuppige Rauhkopf (Cortinarius bolaris). Bei Verletzung gilbt sein Fleisch.

Es ist wieder soweit. Der großporige Winter – Porling (Polyporus brumalis) hat den dichtporigen Mai – Porling des Sommerhalbjahres abgelöst. Sie gehören der Gattung der Stielporlinge an und sind ungenießbar.

Hier sieht man mal wieder, wie unterschiedlich die Farben des Hutes bei ein und der selben Täublingsart sein können. Wir sehen hier den überaus häufigen Zitronen – Täubling (Russula ochroleuca). Hätte ich dieses Bild gezeigt bekommen, würde ich fast denken, der linke Pilz wäre ein Purpurschwarzer Täubling, etwas ausgeblasst. Aber alle Exemplare gehören zum Ockertäubling oder Gelbweißen Täubling, wie der Zitronen – Täubling auch bezeichnet wird. Essbar, aber minderwertig.

Der holzbewohnende und fast ganzjährig vorkommende Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) zählt zu den Freiblättlern, bei denen die Lamellen nicht den Stiel erreichen. Seine anfangs weißen Lamellen verfärben über rosa zu fleischfarben. Nur Exemplare mit noch weißlichen Blättern (Lamellen) sollten zum essen mitgenommen werden und dann auch nur als Mischpilze.

So wie auch bei mir, ist eine Kamera zur Dokumentation der Pilzfunde für viele unerlässlich geworden.

Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor) werden als Vitalpilze von manchen Naturfreunden unterstützend in der Krebs – Therapie eingesetzt. So möchte unser Pilzfreund Thomas aus Berlin (in Fachkreisen als Pilz – Tommi bekannt), die Pilze gerne zu diesem Zwecke nutzen und erbittet sich Spenden in Form von Schmetterlings – Trameten. Es müssen aber superfrische Exemplare sein, sonst sind sie wertlos.

Von unten praktisch noch schneeweiß sollten die Schmetterlinge sein, also lebend und in der Wachstumsphase. Dazu ist der Spätherbst die beste Zeit. Lieber Tommi, ich habe die Pilze schon mal mitgenommen und wie versprochen, falls ich genügend bis Ende des Jahres in hoffentlich optimaler Qualität finden sollte, werde ich sie dir zukommen lassen.

Ich denke, frischer geht es wohl nimmer.

Der Graubräunliche Dickfuß (Cortinarius anomalus) ändert wie viele Haarschleierlinge im laufe seiner Entwicklung die Färbung seiner Fruchtkörper erheblich. Jung ist der ganze Pilz blaugrau, um später ins bräunliche umzuschlagen. Die Lamellen besitzen hier zumindest am Rand noch die ursprüngliche Farbe, werden aber durch zunehmender Sporenproduktion schließlich auch rostbräunlich eingefärbt. Kein Speisepilz.

Der Herbe Zwergknäuling (Panellus stypticus) ist ein sehr häufiger Totholz – Bewohner und besiedelt nicht nur Eichenholz. Jetzt im Spätherbst hat auch er seine bevorzugte Wachstumsphase. Ungenießbar.

Immer wieder herrliche Fotomotive. Hier sind es frische Angebrannte Rauchporlinge.

Angebrannter Rauchporling (Bjerkandera adusta) in der Wachstumsphase. Ungenießbar.

Auffallend gelbe Myzel – Fasern an der Stielbasis besitzt der ziemlich seltene, an Laubholzstubben büschellig wachsende Langstielige- oder Schwefelfüßige Faserling (Psathyrella cotonea). Kein Speisepilz, aber auch nicht giftig.

Schwach giftig ist der Rosa – Helmling (Mycena rosea). Hier sehen wir ihn zusammen mit seiner selteneren, weißen Albino – Form.

Deutlich zu sehen, warum Pfifferlinge keine Blätterpilze sind. Auf der Hutunterseite laufen sogenannte Leisten herab, die hier noch mit zahlreichen Querverbindungen ausgestattet sind. Trompeten – Pfifferling (Cantharellus tubaeformis).

Hier sehen wir die beiden in Mecklenburg häufigsten Pfifferlings – Arten, den Echten Pfifferling (Cantharellus cibarius) und den Trompeten – Pfifferling (Cantharellus tubaeformis).

Golden erstrahlt der Buchenwald im dezenten Sonnenlicht dieses wunderschönen Spätherbsttages.

Ein typischer Waldbereich für den Graugrünen Milchling (Lactarius blennius) Sein weißer Milchsaft schmeckt brennend scharf, er ist ungenießbar.

Mit zunehmendem Alter können sich die Lamellen des giftigen Grünblättrigen Schwefelkopfes (Hypholoma fasciculare) auch schwarzgrau verfärben. Die Sporen sind daran schuld. Gut ist aber noch das Schwefelgelb des Stieles zu erkennen und der Geschmack ist natürlich bitter.

Der Dunkle Hallimasch (Armillaria obscura) bevorzugt Nadelholz als Substrat. Er besitzt dunkelbraune Schüppchen auf dem Hut und sein Fleisch riecht nach Camembert. Roh giftig, gut erhitzt ein würziger und schmackhafter Speisepilz.

Ein junger, noch geschlossener Safran – Schirmpilz (Macrolepiota rhacodes). Da sein Fleisch bei Verletzung safran- oder karottenrot anläuft, wird er auch Rötender Schirmpilz genannt. Er ist aber kein echter Schirmpilz (Lepiota) und müsste eigentlich Safran – Riesenschirmpilz heißen. Ohne Stiel ein guter Speisepilz.

Einer der hübschesten, einheimischen Großpilze ist der auf den ersten Blick kleine, unscheinbare und dünnstielige Gelbmilchende Helmling (Mycena crocata). Seine Schönheit offenbart sich erst beim genauen hinschauen. Sein Stiel ist mit einer orangeroten Flüssigkeit gefüllt, die bei Verletzung heraus tropft. Ohne Speisewert, versteht sich.

Über diesen Pilz herrschte großes Rätselraten. Eine Lorchel wurde vermutet. Das Mikroskop hätte den Verdacht entschieden widerlegt. Der erfahrene Fachmann erkennt in ihm aber sofort den Violetten Lacktrichterling (Laccaria ametystea). Bei Lacktrichterlingen kommen nicht selten eigenartige Verwachsungen und Missbildungen vor, die an Morcheln oder Lorcheln erinnern können.

Auch der Pilz des Jahres 2017 war heute vertreten. Mit dem Winterhalbjahr hat auch wieder seine große Zeit begonnen. In den nächsten Monaten können besonders die Gebüsche des Schwarzen Holunders wieder reiche Ernten des Judasohres (Hirneola auricula – judae) liefern. Einer der beliebtesten und bekanntesten Vitalpilze, der auch in der asiatischen Küche kaum wegzudenken ist.

Unser Erinnerungsfoto an eine schöne Wanderung durch den spätherbstlichen Kellerswald bei Bad Doberan. Wie seit Jahren regelmäßig im November konnten wir heute auch wieder Stammgäste aus unserem südlichen Nachbarland Brandenburg in unserer Mitte begrüßen. 04. November 2017.

Wann steht die nächste Pilzwanderung an? – Siehe unter Termine!

29. Oktober 2017 – Vereinseinsexkursion

Vereins- und Kartierungsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Es geht durch das Bullenmoor bei Techentin

Achtung, wegen einer Unwetterwarnung für Sonntag fällt die geplante Vereinsexkursion aus! Der Wetterdienst rechnet mit einer schweren Surmlage!

Einer der schönsten und imposantesten Großpilze des Spätherbstes, Winters und Frühlings ist der Goldfell - Schüppling (Pholiota aurivella). Auch wenn die Pilze durch ihre Schönheit das Auge befriedigen, für den Kochtopf sind sie nicht empfehlenswert. Aber darum geht es heute auch garnicht, Kartieren ist angesagt.

Einer der schönsten und imposantesten Großpilze des Spätherbstes, Winters und Frühlings ist der Goldfell – Schüppling (Pholiota aurivella). Auch wenn die Pilze durch ihre Schönheit das Auge befriedigen, für den Kochtopf sind sie nicht geeignet. Aber darum geht es heute auch garnicht, Kartieren ist angesagt.

Treff am Sonntag, dem 29. Oktober 2017, um 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz gegenüber dem Zeughaus in Wismar, in der Ulmen – Straße. Die Exkursion soll durch ein Waldgebiet zwischen Mestlin und Goldberg gehen, in dem das Bullenmoor integriert ist. Ein Zweittreffpunkt für Interessenten aus der Region kann gegen 09.30 Uhr in der Augziner Straße am Waldrand sein. Von der B 392 in Techentin nach Augzin abbiegen. Nach etwa 1 Km erreicht man den Wald, in den links ein Waldweg einmündet. Hier können am Straßenrand einige Autos Platz finden.

Gäste sind auch zu unseren Vereinsexkursionen sehr herzlich eingeladen. Im Grunde laufen die Vereins- und Kartierungsexkursionen nicht anders ab wie die öffentlichen Pilzlehrwanderungen. Der Schwerpunkt liegt allerdings bei der Inventur des Waldes in punkto Großpilze. Inventur hört sich nun sehr umfassend an, aber wir können innerhalb von drei Stunden auch nur das erfassen, was uns gerade unter die Augen kommt und was wir korrekt ansprechen können. Im Zweifel muss mitgenommen und mikroskopiert werden. Wir können also nur einen Bruchteil von dem registrieren, was hier zu dieser Jahreszeit fruktifiziert. Eine solche Aktion ist immer nur eine Momentaufnahme. Eingebettet in dieses Laub- und Nadelwaldgebiet ist das sogenannte Bullenmoor. Moore können als ganz spezieller Lebensraum besonders interessant sein. Mal schauen, was uns hier erwartet. Die Tour dürfte deutlich bis in den Nachmittag andauern.

  • Für Nichtvereinsmitglieder wird eine kleine Teilnahmegebühr von 5.00 € erhoben.

21. Oktober 2017 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzwanderung

Ziel war der Steinbrink bei Grevesmühlen

Der Parkplatz im Ruheforst des Steinbrink. Ausgangs und Endpunkt unserer heutigen Pilzwanderung.

In der Aspekt – Abfolge eines Pilzjahres befinden wir uns nun schon im Spätherbst (Mitte Oktober bis Mitte November). Dieser wird charakterisiert durch viele streuliebende Arten und Stubbenpilze. Dazu gehören Hallimasch, Stockschwämmchen, Rötel – Ritterlinge, Schirmpilze, Trichterlinge, Fälblinge und Helmlinge um nur einige Gattungen zu nennen. Natürlich wachsen auch noch Täublinge, Milchlinge, Ritterlinge und sogar die beliebten Röhrlinge waren vertreten. Hier insbesondere wenige Derbe Rotfüßchen, Flockenstielige Hexen – Röhrlinge, Schwarzblauende Röhrlinge und sogar Steinpilze. Insgesamt herrschte ein hohes Frischpilzaufkommen und es war für den Spätherbst noch sehr vielseitig. Hier einige Impressionen von heute:

An den am Waldparkplatz liegenden Holzstämmen begrüßten uns gleich diese Schwarzroten Stielporlinge (Polyporus badius). Wegen ihrer Zähfleischigkeit gelten sie als ungenießbar.

Einige begrüßende und einführende Worte über dieses, teils besondere Waldgebiet, von Ulrich Klein.

Einer der wichtigsten Speisepilze des Spätherbstes ist der Violette Rötel – Ritterling (Lepista nuda). Rötel – Ritterlinge besitzen rötlichen Sporenstaub im Gegensatz zu den echten Ritterlingen. Außerdem haben beide Gattungen eine vollkommen andere Lebensweise. Rötel – Ritterlinge sind Saprophyten und Ritterlinge gehen eine Symbiose mit Bäumen ein, es sind Mykorrhiza – Pilze.

Ein weiterer, sehr schmackhafter Speisepilz, wäre der an Nadelholz – Stubben wachsende Graublättrige Schwefelkopf. Vorsicht ist aber vor Verwechslungen mit dem bitteren und giftigen Grünblättrigen Schwefelkopf geboten, der im Alter, so wie hier, durchaus auch grauschwärzliche Lamellen durch sein dunkles Sporenpulver bekommen kann. Wir sehen hier also den giftigen Grünblättrigen Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare).

Die Herbsttrompete (Craterellus cornucopioides) ist mit den Pfifferlingen verwandt, besitzt aber auf der Unterseite der Fruchtkörper keine Leisten. Leisten, Lamellen, Röhren oder Stacheln wurden zum Zweck der Oberflächenvergrößerung gebildet, um dadurch die Sporenproduktion um ein vielfaches steigern zu können. Die Trompeten scheinen durch ihre glatte Fruchtschicht diesbezüglich benachteiligt zu sein, versuchen dieses Manko aber oft durch Massenwachstum auszugleichen. Hervorragender Würzpilz nach Trocknung.

Der Hutfärbung des Purpurschwarzen Täublings (Russula atropurpurea) enthält die zwei namensgebenden Grundfarben schwarz und purpurviolett. Schwarz finden wie hauptsächlich in der Hutmitte, selbst wenn die Exemplare schon stark verblaßt sein sollten. Er wächst meist unter Eichen, gern zusammen mit dem Frauen – Täubling, der mit Abstand der bessere von beiden ist, da gezeigte Art etwas schärflich, unangenem schmeckt.

So war auch hier der Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha) mit seinen geschmeidigen Lamellen nicht weit weg. Seine Hutfarbe kann allerdings stärker variieren. Hier sehen wir eine grünhütige Form. Er kann aber auch stahlblau, violett oder mit Mischfarben vorkommen. Bei der grünen Variante ist aber Vorsicht geboten. Der Grüne Knollenblätterpilz kann ähnlich gefärbt sein. Sehr guter Speisepilz.

Der tödlich giftige Doppelgänger besitzt aber eine deutliche Stielknolle mit Hautlappen und eine Manschette im oberen Stielbereich, die hier noch die Lamellen schützend bedeckt. Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides). Die letale Dosis für einen erwachsenen Menschen beträgt ca. 50g Frischpilze.

Der große, fleischige Dickblättrige Schwarztäubling (Russula nigricans) ist zeitweise ein Massenpilz in Buchenwäldern. Seine schwarzen, abgestorbenen und mumifizierten Fruchtkörper sind oft noch bis zum nächsten Sommer auffindbar. Jung essbar, aber minderwertig.

Sehr auffällig ist der Hutrand dieses Blätterpilzes gesäumt.

Es handelt sich um den Feuerfaserling (Psathyrella pyrotricha). Von vielen Autoren wird er nur als seltenere, orangebraun gefärbte Variante des Tränenden Saumpilzes gehalten. Optisch unterscheidet er sich von diesem nur durch die Farbgebung. Jung tränen die Lamellen und sind später schwärzlich punktiert. Essbar.

Noch etwas seltener als der Feuerfaserling ist sein Verwandter, der Schwefelfüßge Faserling (Psathyrella cotonea). Die ebenfalls für Mürblinge recht robuste Art wächst büschelig an Laubholz – Stubben, meist von Buchen. Der weiße Hut besitzt braungraue Schuppen und an der Stielbasis ist in der Regel ein schwefelgelber Myzelfilz erkennbar. Essbar.

Ein Schleimpilz. Es dürfte sich um die weiße Form der Gelben Lohblüte (Fuligo septica var. candida) handeln.

Der Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) ist ein Freiblättler. Die Lamellen erreichen nicht den Stiel. Essbar.

Stillleben mit Sparrigen Schüpplingen (Pholiota squarrosa).

Der weiße Milchsaft des Braunfleckenden Milchlings (Lactarius fluens) schmeckt brennend scharf. Der Pilz ist ungenießbar!

Zum Vergleich: Honiggelber Hallimasch (Armillaria mellea), links, und Sparriger Schüppling (Pholiota squarrosa), rechts.

Schlanke Ahorn – Holzkeule (Xylaria longipes) regenfeucht und angeblitzt auf einem Stück Ahorn – Holz. Kein Speisepilz.

Noch junge, ungefleckte Gefleckte Helmlinge (Mycena maculata). Erst mit zunehmenden Alter bekommen diese an Eichen – Stubben häufigen Spätherbstpilze bräunliche Flecken auf Lamellen und Hut, sozusagen Altersflecken. Kein Speisepilz.

Will man Graukappen (Clitocybe nebularis) zum Essen mitnehmen, sollten möglichst junge Exemplare eingesammelt werden, so wie dieses. Abbrühen und fortschütten des Kochwassers ist aber anzuraten. Am besten trocknen und zu Würzpulver verarbeiten.

Ein junger, essbarer Schiefknolliger Anis – Champignon (Agaricus abruptibulbus). Erst wenn der Ring oder die Manschette die Lamellen freigeben, beginnt die Sporenreife und die Blätter verfärben sich zunehmend dunkel. Beim giftigen Karbol – Champignon wären sie in diesem Stadium leuchtend rosa, bei Anis – Champignons allenfalls grau – rosa. Guter Speisepilz.

Der Rauchfarbene Milchling (Lactarius azonites) ist zerstreut unter Eichen und Buchen auf guten, basischen Böden anzutreffen. Sein weißlicher Milchsaft, der sich rosa verfärben kann, soll mild bis scharf, auf jeden Fall unangenehm schmecken. Kein Speisepilz.

Der Rauchfarbene Milchling (Lactarius azonites) von oben.

In fast allen Buchenwäldern oft ein Massenpilz ist der Buchen Spei – Täubling (Russula mairei). Er kann noch bis zum Winteranfang gefunden werden. Spei – Täublinge schmecken besonders in den Lamellen sehr scharf und können roh genossen sogar giftig wirken! Wobei auch gekocht von Genuss keine Rede sein kann!

Der Genusswert des karottenrötlich anlaufenden Safran – Schirmpilzes (Macrolepiota rhacodes) kann sich hingegen sehen bzw. schmecken lassen. Genommen werden nur die Hüte und können gleich am Stück gebraten werden.

Im Gegensatz zum viel selteneren Gift – Riesenschirmpilz, der ebenfalls rötet, ist der Hut des Safran – Schirmpilzes dicht graubräunlich beschuppt.

Auch Perlpilze (Amanita rubescens) sind gute Speisepilze und dürfen in den  Korb gelegt werden.

Riesige Büschel von Hallimasch. Da darf zugeschlagen werden!

Es handelt sich um Honniggelben Hallimasch (Armillaria mellea). Um zu prüfen, ob die Pilze noch frisch genug zum Verzehr sind, empfiehlt es sich auf die Hutmitte mit dem Finger zu drücken. Lässt sie sich nicht im weichen Hutfleisch eindrücken, so sind die Pilze trotz ihrer Größe noch jung und können geerntet werden. Nur die Hüte!

Sehr dekorativ sind diese Rosetten der Schmetterlings – Tramete (Trametes versicolor). Zur Speise ungeeignet, werden sie aber doch in der Naturheilkunde als sogenannte Vitalpilze genutzt. Sie sollen beispielsweise in der Krebs – Therapie hilfreich sein.

Sehr schwierig scheint die genaue Bestimmung der dunklen Korallen – Milchlinge ohne Mikroskop zu sein. In den 1990er Jahren wäre der hier gezeigte unter der Bezeichnung Breitblättriger Rußmilchling (Lactarius rugosus) in meine Kartei eingeflossen. Inzwischen scheint diese Bezeichnung nicht mehr relevant zu sein, so dass es sich entweder um den Rußfarbenen Milchling (Lactarius fuliginosus) oder den Dunklen Korallen – Milchling (Lactarius romagnesii) handeln dürfte. Hier kann aber nur das Mikroskop weiterhelfen. Kein Speisepilz.

Absolut keine Bestimmungsprobleme dürfte diese Pilzart auch nicht für den Laien verursachen. Kein Röhrling blaut derart intensiv wie der Schwarzblauende Röhrling (Boletus pulverulentus). Er ist nur bedingt essbar. Soll arsenhaltige Substanzen enthalten.

Ja haben wir schon wieder Frühling? Hier blüht wohl schon ein Buschwindröschen?

Der Verfärbende Schneckling (Hygrophorus cossus) ähnelt sehr dem viel häufigeren Elfenbein – Schneckling, beginnt sich aber bei zunehmender Alterung orangebräunlich zu verfärben. Essbar.

Der Dunkle Hallimasch (Armillaria obscura) bevorzugt die Fichte. Zahlreiche dunkelbraune Schüppchen finden sich auf seinem Hut und der wattige Ring ist charakteristisch auf der Unterseite mit braunen Schuppen besetzt. Guter Speisepilz, aber roh giftig!

Die Herkuleskeule (Clavariadelphus pistillaris) ist eine recht seltene Pilzart kalkhaltiger Buchenwälder. Ihr Geschmack ist bitter und daher gilt sie nicht als Speisepilz, obwohl sie recht fleischig ist.

Der Gefleckte Rübling (Collybia maculata) ist zwar ein in großen Trupps vorkommender, auffälliger und attraktiver Blätterpilz, mit seinem gallebitteren Geschmack kann er aber jedes Pilzgericht ungenießbar machen.

Der Graue Wulstling (Amanita excelsa) ist zwar essbar, wenig schmackhaft und wenn überhaupt, nur vom Kenner zu sammeln, da er leicht mit dem giftigen Pantherpilz verwechselt werden kann. Graue Hüllreste, einfache, ungerandete Stielknolle und geriefte Manschette ist seine wichtigste Merkmalskombination.

Der Goldgelbe Zitterling (Tremella mesenterica) braucht zu seiner Entfaltung sehr feuchtes Wetter. Deshalb begegnen wir ihm im Winterhalbjahr an Laubholz – Ästen wesentlich häufiger als in der warmen Jahreszeit. Er gehört zu den Gallertpilzen und besteht fast nur aus Wasser.

Die Steife Koralle (Ramaria stricta) wächst im Sommer und Herbst auf am Boden liegenden Holzresten. Sie ist kein Speisepilz.

Tigel – Teuerlinge auf einem alten Fichten – Zapfen. Sie gehören zu den Nestlingen. Foto: Ulrich Klein.

Flockenstielige Hexen – Röhrlinge (Boletus luridiformis) finden wir von Mai – November unter Buchen, Eichen und Fichten. Die Blauverfärbung verschwindet bei der Zubereitung wieder, so dass auch das Auge diesen schmackhaften Speisepilz genießnen kann. Gut durchgaren!

Die Blautönung an den Röhren des rechten Exemplars rührt von der Lagerung zusammen mit Hexen – Röhrlingen im Sammelkorb her. Steinpilze (Boletus edulis) blauen ansonsten niemals.

Fundbesprechung. Foto: Ulrich Klein.

Am Ende einer schönen, pilzreichen Wanderung durch den Steinbrink noch unser obligatorisches Abschlussfoto. 21. Oktober 2017.

Wann wandern wir wieder? – Siehe unter Termine!

13. – 15. Oktober 2017 – Pilzseminar in Mecklenburg

Pilzwochenende in Mecklenburg

Wo? in Keez, bei Brüel

Ein Schmuck unserer Wälder und ein Glückssymbol, der Fliegenpilz (Amanita muscaria). Ein Pilz den jedes Kind kennt, aber wie sieht es mit den vielen weiteren Pilzarten aus die unsere Umwelt, insbesondere die Wälder bevölkern?

Ein Schmuck unserer Wälder und ein Glückssymbol, der Fliegenpilz (Amanita muscaria). Ihn kennt jedes Kind, aber wie sieht es mit den vielen anderen Arten aus, die Wald und Flur bevölkern?

Wie schon in den Vorjahren lud auch in diesem Herbst der Steinpilz – Wismar in seine Außenstelle zu einem „Pilzwochenende in Mecklenburg“ ein. Bei unserem kleinen Pilzseminar handelt es sich nicht um eine streng wissenschaftliche Veranstaltung, sondern es geht in erster Linie um volkstümliche Pilzkunde für jedermann. Der Ort des Geschehens war Keez, genauer gesagt, die Keezer Schmiede, direkt an der B 104 bei Brüel, in Mecklenburg – Vorpommern, Landkreis Ludwigslust – Parchim. Das Grundstück liegt etwa 3 Kilometer aus Richtung Brüel kommend an der rechten Seite zur Bundesstraße und ist hier gleich das erste von drei Anwesen. Aus Richtung Schwerin kommend, das letzte auf der linken Seite. Parkmöglichkeiten sind in begrenzter Anzahl vorhanden. Ansonsten können weitere Fahrzeuge an den Abzweigen nach Keez oder Golchen, in etwa 100 m Entfernung, geparkt werden. Zur Begrüßung unserer Gäste hatte ich eine kleine Pilzausstellung vorbereitet. Dazu fuhr ich am Vormittag noch kurz in den Wald und Park bei Schönlage.

Gefreut habe ich mich zu diesen farbenfreudigen Blutroten Täublingen (Russula sanguinea). Wir finden sie unter Kiefern auf etwas basischen Sandböden, gern längst der Waldwege oder an Straßenrändern. Durch ihre unerträgliche Schärfe sind sie ungenießbar. Typisch für die Art ist auch, dass ihre Lamellen etwas bogenförmig zum Stiel herab laufen.

Edel – Reizker (Lactarius deliciosus) bevorzugen den gleichen Standort. Sie wuchsen hier in verschwenderischen Mengen. Leider waren viele von ihnen schon überständig, nicht aber die im Bild zu sehenden Exemplare. Daher nahm ich sie für die Ausstellung mit.

Auch diese großen, aber noch recht jungen Graukappen (Clitocybe nebularis) bereicherten schon bald die Begrüßungsausstellung.

Ganz besonders habe ich mich über diesen immer seltener werdenden Schleierling gefreut. Es ist der Heide – Schleimfuß (Cortinarius mucosus). Ein essbarer Pilz der im Volksmund Brotpilz genannt wird. Durch Eutrophierung der Landschaft immer seltener werdend!

Im kleinen Park in Schönlage begrüßten mich große Mengen von Hallimasch. Hier sehen wir den Gemeinen Hallimasch (Armillaria polymyces).

Besonders ergiebig waren hier riesige Büschel des Honiggelben Hallimasch (Armillaria mellea).

Hallimasch sind die einzigen Stockschwämme, die weißes Sporenpulver abwerfen.

Der Honiggelbe Hallimasch (Armillaria mellea) fruktifiziert in großen Büscheln. Er besitzt lange, spindelige Stiele, einen gelblichen, häutigen Ring und wenig Schüppchen auf dem Hut.

Da konnte ich einfach nicht widerstehen und sammelte im Handumdrehen einen großen Korb voll ein, denn wir brauchen dringend wieder Waldpilze für zukünftige Imbisstage. Sie wurden gekocht und eingefroren.

Blick auf die Ausstellung.

Das Programm

  • Freitag, der 13. Oktober ab 12.00 Uhr Anreise. Gegen 14.00 Uhr Beginn des Theorieteils, der wie gewohnt von unserem Pilzexperten Urich Klein in Power – Point Präsentation gestaltet wurde. Zwischendurch gab es Kaffee und Kuchen. Gegen 19.00 Uhr Abendbrot und danach gemütliches Beisammensein sowie Festlegung der morgigen Exkursionsgebiete.

Ulrich Klein eröffnet mit dieser Folie seinen Theorieteil.

Dabei ging es nicht nur um Giftpilze, sondern umfassend informierte er über die wichtigsten Gruppen der Großpilze bis hin zu ihren Übergängen zum Tier- und Pflanzenreich.

Ulrich Klein während seines Vortrages.

Demonstrieren des gelernten am lebenden Objekt während einer Pause an der Ausstellungsfläche.

Zum Schluss überreichte ich Ulrich wie immer am Ende seiner Ausführungen  eine kleine Aufmerksamkeit. Foto: Andreas Prohl.

Danke für deine Mühen und den wie immer tollen und vielseitigen Vortrag!

  • Sonnabend, der 14. Oktober – Exkursionstag. Um 08.00 Uhr Frühstück und gegen 09.00 starteten wir zur ersten Exkursion durch den Schlemminer Forst. Irena und Jonas brachten uns das Mittag dorthin und im Anschluss fuhren wir in den Kiefernforst bei Perniek. Gegen 19.00 Uhr gab es Abendbrot in Keez und anschließend in gemütlicher Runde Aufarbeitung und Besprechung unserer Funde.

Der Fernsehturm im Schlemminer Forst. Dort befindet sich ein Parkplatz und auch eine Sitzgelegenheit zum Picknick.

Hier begrüßten uns nicht nur große Büschel von Hallimasch, auch diese Gallertartigen Stummelfüßchen (Crepidotus mollis) wuchsen hier an Laubholz. Typisch für diese Art ist die gummiartig dehnbare Huthaut. Ungenießbar.

Den Ledergelben Schwindling (Marasmius torquescens) finden wir einzeln oder in kleinen Büscheln im basenreichen Buchenwald. Er ähnelt dem im Rasen wachsenden Nelkenschwindling, ist aber im Gegensatz zu diesem minderwertig.

Ulrich Klein beim Hörtest mit Schnecklingen. Der Hörtest mit dem „blobb“ bei Schnecklingen ist für mich auch ein neuer Aspekt bei der Bestimmung dieser Wachsblättler.

Hier blobbte ein Elfenbein – Schneckling. Den Finger auf die Hutmitte legen und ruckartig hochziehen. Foto: Beatrice Seidel.

Die länglichen Poren der Rötenden Tramete (Daedaleopsis confragosa) verfärben sich bei Berührung schmutzig braunrötlich.

Fachsimpeln mit Ulrich im Pilzrevier.

Der Zinnoberrote Hautkopf (Cortinarius cinnabarinus) wächst im Herbst in nicht zu sauren, gern basenreicheren Buchenwäldern. Der hygrophane Hut und auch der Stiel sind feucht schmutzig blutrot und trocken leuchtend zinnoberrot. Giftverdächtig.

Der Blutmilchpilz (Lycogala epidendron) ist ein Protist. Protisten sind einzellige Urwesen, zu denen auch die Schleimpilze gerechnet werden.

Sehr markant und höchstens mit dem sehr ähnlichen, ebenfalls essbaren Blauen Träuschling zu verwechseln ist der hier gezeigte Grünspan – Träuschling (Stropharia aeruginea).

Die harten und steifen Konsolen des Rotbraunen Borstenscheiblings ( Hymenochaete rubuginosa) finden wir oft zahlreich dachziegelartig übereinander an alten Eichen – Stubben.

Insbesondere bei den braunen Ritterlingen muss man die Baumart beachten, unter denen sie gefunden werden. Der Brandige Ritterling (Tricholoma ustale) ist ein Buchenbegleiter. Der Pilz gilt als minderwertig. Von oben betrachtet täuscht er oft braune Röhrlinge, insbesondere Maronen, vor.

Der Sparrige Schüppling (Pholiota squarrosa) ist der klassische Verwechslungspartner des Hallimasch. Er besitzt aber gelbes Fleisch, die Schuppen sind größer und stehen sparrig sowohl von Hut wie auch dem Stiel ab und sein Sporenpulver ist nicht weiß, sondern braun. Essbar, nach überbrühen!

Der Hohlfuß – Röhrling (Boletinus cavipes) ist im Prinzip unverwechselbar. Seine bräunlichen Schüppchen, die ovalen Röhren, der hohle Stiel und sein Wachstum unter Lärchen kennzeichnen ihn ausgezeichnet. Der essbare Pilz ist in der Regel im Bergland zu hause. In Mecklenburg ist er selten, aber in Richtung Nordsee wieder etwas häufiger.

Holzbewohner mit Lamellen: ein Vertreter der Krüppelfüßchen (Crepidotus spec.) Zur korrekten Bestimmung sollte ein Mikroskop zu rate gezogen werden.

Eine Eidechse auf einem alten Stubben zwischen Trompeten – Pfifferlingen.

Trompeten – Pfifferlinge (Cantharellus tubaeformis) sind keine Blätterpilze, sie gehören zu den Leistlingen. In der tiefe bilden sie teils deutliche Querverbindungen aus. Foto: Ulrich Klein.

Der Buchen – Schlauchzitterling (Ascotremella faginea) wird auch Trugzitterling genannt, da er nicht, wie man vermuten könnte, zu den Gallertpilzen zählt, sondern den Schlauchpilzen zugerechnet wird. Die Art wurde erstmals 1890 in den USA beschrieben. 1944 tauchte er in Europa auf, nämlich in England. Der Erstnachweis für Deutschland gelang am 10.09.1960 bei Bad Oldesloe in Schleswig – Holstein. Der Pilz hat sich weiter ausgebreitet und in Mecklenburg ist er nicht selten, vorwiegend an noch ziemlich frischem Buchenholz. Kein Speisepilz. Foto: Ulrich Klein.

Da der Spaltblättling (Schizophyllum comune) seinen Wohnsitz an besonders trocken liegenden Laubholzstämmen auf Lichtungen und an Wald- und Wegrändern eingerichtet hat, ist er meist direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Um sich vor zu starker Austrocknung zu schützen, hat er sich einen in der Pilzwelt einmaligen Trick einfallen lassen. Der Pilz kann je nach Wetterlage seine Einzellamelle auf- oder zuklappen. Er besitzt also gespaltene Lamellen. Foto: Ulrich Klein.

Ein fast schon monströses, großes, kompaktes Exemplar des Trockenen Schnecklings (Hygrophorus penarius). Vom Laien in dieser Form nicht ohne weiteres als Schneckling zu erkennen. Essbar.

Oberflächlich betrachtet durchaus ähnlich, aber mit Stacheln auf der Unterseite. Es handelt sich um den Semmelstoppelpilz (Hydnum repandum), der zu den Stachelpilzen zählt. Ein guter Speisepilz, der aber nicht zu alt verwendet werden sollte, da er dann bitter wird.

Hier sehen wir überwiegend den Rotgelben Stoppelpilz (Hydnum rufescens) der ebenfalls essbar ist. Getrocknet sollen sie ein gutes Würzpulver ergeben.

Herbsttrompeten (Craterellus cornucopioides) im Buchenlaub. Foto: Ulrich Klein.

Weite, teils eckige Röhrenmündungen und ein grob genetzter Stiel zeichnen diese beiden Ziegenlippen (Xerocomus subtomentosus) aus. Essbar.

Entdeckt! Vor der Kiefer hockt eine Glucke!

Sie durfte hocken bleiben, denn ganz so frisch war sie nicht mehr und die Schnecken hatten sie auch schon reichlich rasiert.

Wie viele Haarschleierlinge ändert sich die Färbung auch beim Graubräunlichen Dickfuß (Cortinarius anomalus) im Laufe seiner Entwicklung. In der Jugend graublau, im Alter eher bräunlich gefärbte Hüte. Kein Speisepilz.

Totentrompeten (Craterellus cornucopioides) und Steife Korallen (Ramaria stricta) in trauter Eintracht. Standortfoto.

Vereinzelt auch mal ein Steinpilz (Boletus edulis).

Der Rotstielige Leder – Täubling (Russula olivacea) gehört zu den Ockersporern. Besonders zur Stielspitze ist er meist rötlich überhaucht. Hier ist davon allerdings kaum etwas auszumachen. Ledertäublinge gelten eigentlich als gute Speisepilze, sollen aber vereinzelt schon zu leichten Vergiftungen geführt haben.

Schön sind hier die namensgebenden, spinnwebartigen Schleierreste am Stiel zu erkennen, die den Haarschleierlingen ihren Namen eingebracht haben. In ihnen verfängt sich das braune Sporenpulver.

Die namensgebende Gelbverfärbung beim Gilbenden Erdritterling (Tricholoma argyraceum) setzt erst ein, wenn der Fruchtkörper in Zersetzung übergeht. Jung ist der Pilz essbar.

Zwei häufige Stachelpilze: Links der Semmelstoppelpilz (Hydnum repandum) und rechts der Rotgelbe Stoppelpilz (Hydnum rufescens). Beide sind jung gute Speisepilze und geben getrocknet und gemahlen ein vorzügliches Würzpulver ab.

Ein Blick in meinen Sammelkorb.

Und dann war Mittag an frischer Waldluft angesagt.

Salzkartoffeln und Soße.

Gries und Sauerkirsch – Kompott, Kaffee und Eier.

Und Rohkostsalat. Ein großes Dankeschön an unsere gute Seele Irena!

Ankunft im Kiefernforst bei Perniek.

Insbesondere im Randbereich sind auch Weiden, Birken und Espen zu finden. Letztere Baumart rief hier in großen Mengen den Pappel – Ritterling (Tricholoma populinum) auf den Plan.

Ein großer, brauner, fleischiger Ritterling mit Mehlgeruch, den wir oft in großen Hexenringen unter Pappeln finden können.

Da er essbar, fleischig und somit ergiebig ist, nahmen wir die schönsten Exemplare mit. Sie wurden am Abend geputzt, aufgekocht und eingefroren. Wichtig ist, dass beim Putzen die Huthaut entfernt wird, da sie Bitterstoffe enthält. Wer mit Heuschnupfen ansitzt, sollte sie nach Möglichkeit regelmäßig essen, da der Pappel – Ritterling die Symptome lindern soll.

Der Purpurfilzige Holzritterling (Tricholomopsis rutilans) ist an Kiefernholz gebunden. Der wunderschöne, farbenfrohe Pilz wäre zwar essbar, soll aber dumpfig schmecken. Er ist also eher etwas für das Auge!

Kuhpilze gab es heute keine, aber dieses Rindviech scheint sich uns gerne anschließen zu wollen.

Die rotmilchenden Milchlinge nennt man Reizker. Hier sehen wir den Edel – Reizker (Lactarius deliciosus), den wir ausschließlich unter Kiefern finden.

Schließlich verwöhnte uns Irena noch mit Kaffee und Kuchen.

Nach der Ankunft in Keez wurden die interessantesten Funde auf Papptellern sortiert und im Anschluss nochmals vorgestellt und besprochen.

Es ist einiges zusammen gekommen. Foto: Beatrice Seidel.

Und schließlich mussten auch noch die Speisepilze geputzt werden. Dieses ist durchaus wichtig, um die jeweilige Pilzart besser kennen zu lernen. Konsistenz und Geruch prägen sich dann ganz besonders gut ein, insbesondere bei neu hinzugelernten Arten. Foto: Beatrice Seidel.

  • Sonntag, der 15. Oktober: Gegen 09.00 Uhr Frühstück und danach weitere Pilzbestimmungen und Vervollständigung der kleinen Ausstellung. Um 12.00 Uhr gab es Mittag mit Verkostung verschiedenen Speisepilze und im Anschluss Aufbruch zur Abschlussexkursion durch die Jülchendorfer Buchen mit Kaffee und Kuchen zum Abschied.

Fundbesprechung am Sonntag. Foto: Beatrice Seidel.

Es sind reichlich Arten zusammen gekommen.

Täublings – Bestimmung mit Hilfe chemischer Farbreaktionen.

Inzwischen wurden auch die Pilzarten zur Verkostung vorbereitet.

Irena bei der Zubereitung. Foto: Beatrice Seidel.

Und hier das Ergebnis. Von Zwiebeln flankiert, kristallisiert sich ein leckerer Speisepilz heraus, bestehend aus Pappel – Ritterlingen, Herbsttrompeten, Edel – Reizkern und Trompeten Pfifferlingen. Die Verkostung kann beginnen! Foto: Beatrice Seidel.

Jonas führte während der Abstimmung die Strichliste. Gewonnen hat wie erwartet der Edel – Reizker, gefolgt von der Herbsttrompete und dem Pappel – Ritterling. Schlusslicht war der Trompeten – Pfifferling. Das lag aber wohl daran, das von ihm einfach zu wenig dabei war, um seine tatsächlichen Geschmacksqualitäten ausreichend zu bewerten.

Die Ausstellungsfläche hat sich weiter gefüllt.

Der am Freitag noch nahezu geschlossene Hallimasch hat sich sichtlich weiterentwickelt.

An die 50 Pilzarten lasteten die Ausstellungsfläche vollkommen aus.

Ankunft bei sonnig – warmen Wetter zur Abschlussexkursion in den Jülchendorfer Buchen.

Hier begrüßten uns neben Graukappen auch Hexenringe von Fuchsigen Rötel – Trichterlingen (Lepista flaccida). Die Pilze sehen tatsächlich wie Trichterlinge aus, zählen aber zu den Rötel – Ritterlingen. Essbar.

Der weißmilchende und sehr scharfe Falbe Milchling (Lactarius pallidus) ist ein strenger Buchenbegleiter auf basischen Böden.

Um welche Vertreter aus der Riesengattung der Haarschleierlinge (Cortinarius spec.) es sich hier handelt, konnte leider nicht geklärt werden.

Fast nur noch ein Fragment, da von Schnecken schon reichlich heimgesucht, aber dennoch eindeutig bestimmbar. Es handelt sich um den stark giftigen Pantherpilz (Amanita pantherina). Die weißen Hüllreste auf dem brauen Hut und der geriefte Hutrand ist eine Merkmalskombination, die auch beim fehlen anderer, wichtiger Kennzeichen eindeutig dieser Pilzart zugerechnet werden kann. Würden die weißen Hüllreste jedoch fehlen, wäre der geriefte Hutrand zur Abgrenzung zum essbaren Grauen Wulstling nicht mehr ausreichend!

Der Birnen – Stäubling (Lycoperdon pyriforme) ist an altem, modrigem Holz zu finden. Jung wäre er theoretisch essbar, ist aber gummiartig zäh und daher sehr geringwertig.

Der Echte Pfifferling (Cantharellus cibarius) besitzt keine Lamellen, sondern Leisten auf der Hut – Unterseite.

Unmengen von leckeren Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) überziehen einen alten Buchen – Stubben. Im Gegensatz zum weißsporenden Hallimasch streuen ihre Lamellen braunes Sporenpulver ab, so dass die unteren Hüte im Büschel dunkler erscheinen.

Dichte und gebogene, weiße Verästelungen besitzt die Kammkoralle (Clavulina cristata). Korallenpilze dürfen nicht mit Krausen Glucken verwechselt werden, da einige von ihnen schwach giftig sein können. Diese ist allerdings harmlos.

Der Gelbmilchende Helmling (Mycena crocata) ist bei näherer Betrachtung ein sehr hübscher Geselle, der an Laubholzästchen in basenreichen Buchenwäldern gelegentlich in Mengen vorkommen kann. Sein orangeroter Milchsaft tropft beim abbrechen reichlich aus der Stielbasis. Kein Speisepilz.

Abschiedsfoto nach Kaffee und Kuchen in Jülchendorf. 15.10.2017.

Irena, Jonas und Reinhold bedanken sich auch an dieser Stelle nochmals ganz herzlich für die liebevoll verpackten Abschiedsgeschenke!

Anmeldungen für mögliche Pilzwochenenden im nächsten Jahr können unter folgenden Anschriften erfolgen: Irena Dombrowa, 19412 Keez, Dorfstraße 1 oder Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21 in 23966 Wismar. Am besten auch per 

E- Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

08. Oktober 2017 – Pilzwanderung des BUND

Pilzwanderung im Lübschen Forst Ritzerau

BUND – Pilztag im Forst Ritzerau.

Organisiert wurde diese seit vielen Jahren traditionelle Veranstaltung von der Kreisgruppe des BUND im  Herzogtum Lauenburg. Nach der Begrüßung und einigen einführenden Worten starteten wir von hier aus in mehreren Gruppen unter Leitung von Pilzexperten aus Schleswig – Holstein und vom Steinpilz – Wismar zu zweieinhalbstündigen Exkursionen durch das interessante Waldgebiet. Gegen 13.00 Uhr fanden sich alle wieder am Forsthof ein und legten ihre gesammelten Werke nochmals den Fachleuten vor. Inzwischen hatte der Koch bereits seine große Bratpfanne angeheizt und eingekaufte Edelpilze warteten darauf mit von uns gefundenen, essbaren Waldpilzen, zu einer herzhaften Pilzpfanne verarbeitet zu werden, die dann käuflich erworben werden konnte. Es wurde also neben reichlich wissenswertem aus dem Reich der Großpilze auch für das leibliche Wohl gesorgt.

In diesem Zusammenhang noch ein Erinnerungsfoto von Harry Käding der diese Veranstaltung Jahrelang mit betreut hatte und leider vor wenigen Jahren verstorben ist. Du bist nicht vergessen!

In diesem Zusammenhang noch ein Erinnerungsfoto von Pilzberater Harry Käding, der diese Veranstaltung jahrelang mit betreut hat und leider vor einiger Zeit verstorben ist. Seine humorvolle Art Pilz – Wissen unter die Leute zu bringen war einmalig! Lieber Harry, du bist nicht vergessen!

Hier einige Impressionen von heute

Aufbruch bei strahlendem Sonnenschein zur Pilzwanderung.

Die ersten Pilze ließen nicht lange auf sich warten. Dieser Langstielige Knoblauch – Schwindling (Marasmius alliaceus) zählte zu den beliebtesten Sammlerobjekten im Lübschen Forst Ritzerau.

Hallimasch gab es in großen Mengen. Hier ist es ein junger Fruchtkörper des Gelbschuppigen Hallimasch (Armillaria lutea). Herzhafter Speisepilz, der aber roh giftig ist!

Was ist denn das? – Ein Erdstern?

Nein, ein Ritterling. Eigenartiger weise platzte die Huthaut des rechten Fruchtkörpers sternförmig auf. Es handelt sich um essbare Gilbende Erdritterlinge (Tricholoma argyraceum).

Diesen stattliche Täubling, mit seinen satt gelben Lamellen, hätte man leicht für einen essbaren Leder – Täubling halten können. Eine Kostprobe der Lamellen belehrte uns eines besseren. Es handelt sich um den Scharfen Honig – Täubling (Russula veternosa).

An Holzresten finden wir die häufige Steife Koralle (Ramaria stricta). Sie ist geringwertig.

Der Buchen – Klumpfuß (Cortinarius amoenolens) ist eine stattliche Charakterart basenreicher Buchenwälder. Ungenießbar.

Die Herbst – Lorchel (Helvella crispa) säumt um diese Jahreszeit viele Waldwege in Laubwäldern. Sie kann gegessen werden, ist aber gut zu erhitzen.

Wegen der starken Regenfälle der letzten Tage ist von der sattgelben Färbung des Goldgelben Zitterlings (Tremella mesenterica) nicht mehr viel übrig geblieben.

Ein Massenpilz dieser herbstlichen Wochen ist an Laub- und Nadelholzstümpfen der giftige Grünblättrige Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare).

Das Grüngelbe Gallertkäppchen (Leotia lubrica) ist ein gelatinöser Geselle, der oft in größeren Trupps an kurzmoosigen Stellen und Böschungen wächst. Als Speisepilz ist er kaum zu gebrauchen.

Graukappen (Clitocybe nebularis) im Herbstlaub. Ein umstrittener Speisepilz.

Typische Hutoberfläche des Spitzschuppigen Schirmpilzes (Lepiota aspera). Der recht große Schirmling ist ungenießbar.

Auch frische Herbsttrompeten (Craterellus cornucopioides) waren im Angebot.

Hallimasch (Armillaria spec.), links, und sein minderwertigerer Doppelgänger, der Sparrige Schüppling (Pholiota squarrosa).

Das ist doch ein schöner Anblick. Maronen – Röhrlinge, Hallimasch und Herbsttrompeten ergeben eine wirklich leckere Pilzpfanne!

Gegen 13.00 Uhr fanden sich alle Pilzsucher wieder an der alten Köhler – Hütte ein und breiteten ihre Funde auf dem dafür vorgesehenen Sortiertisch aus.

Alle Speisepilze, die der Pilzpfanne beigefügt werden sollen, werden nach Zugehörigkeit sortiert, nochmals vom Fachmann begutachtet und im Anschluss gesäubert und klein geschnitten.

Inzwischen hat sich bereits am Imbissstand eine Schlange gebildet, denn die frische Waldluft hat sich mit herzhaften Bratenduft angereichert und macht Appetit.

Unterdessen bietet Irena Herbsttrompeten, Trompeten – Pfifferlinge, Stockschwämmchen und junge Hallimasch portionsweise zum kleinen Preis zum mitnehmen an.

Auch der Pilz des Jahres 2017, das Judasohr (Hirneola auricula – judae) war mit dabei.

In gemütlicher Runde klang der Tag am Nachmittag gesellig und gesättigt aus.

  • Anmeldungen zu einer Neuauflage dieser Veranstaltung können beim BUND im Kreis Herzogtum Lauenburg erfolgen. Sie findet voraussichtlich am Sonntag, dem 23. September 2018, statt.

07. Oktober 2017 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch das Glasermoor bei Kritzow

Felder, Wiesen, Moore und Wälder in einer hügeligen Landschaft prägten unsere Route auf dem Archäologischen Lehrpfad durch die Kritzower Berge.

Im Frühsommer des Jahres 2014 waren wir hier schon einmal im Zuge einer Vereinsexkursion unterwegs. Das Frischpilzaufkommen hielt sich damals nicht nur wegen der noch recht frühen Jahreszeit in Grenzen, sondern vor allem wegen der herrschenden Trockenheit. Nichts desto trotz war die damalige Tour ein großes Erlebnis, denn die Landschaft ist hier besonders urwüchsig und abwechslungsreich. Mächtige, märchenhafte Baumriesen, eine reizvolle Moorseelandschaft und das tangieren des Warnowtals und schließlich die bewaldeten Kritzower Berge, sorgen für viel Abwechslung. Heute herrschte alles andere als Trockenheit, es regnete zeitweise und auch die Pilzflora hatte erheblich mehr zu bieten als vor drei Jahren. Hier wie immer einige Bilder:

Aufbruch von Kritzow bei feuchten Wetterbedingungen.

Die ersten Pilze ließen nicht lange auf sich warten. Hier sehen wir einen unserer besten Speisepilze, den Nelkenschwindling (Marasmius oreades) mit seinen entfernt stehenden Lamellen und der ledergelblichen Färbung (oben) zusammen mit seinem giftigen Verwechslungspartner, dem Wiesentrichterling (Clitocybe rivulosa).

Am Wegesrand Hexenringe von recht ansehnlichen, fleischigen Blätterpilzen. Rettichgeruch und tränende Lamellen kennzeichnen den Gemeinen Rettich – Fälbling (Hebeloma crustuliniforme). Ein ungenießbarer Pilz!

Unter Eichen zu finden und in diesem Jahr ein Massenpilz mit stechendem, nach Leuchtgas riechendem Geruch, ist der Schwefel – Ritterling (Tricholoma sulphureus). Auch er ist ungenießbar.

Moortümpel am Feld- und Waldrand.

Fleischrote Lacktrichterlinge (Laccaria laccata) können ein Mischpilz – Gericht bereichern.

Auch die filigran strukturierten Herbstlorcheln (Helvella crispa) sind dazu geeignet. Aber Vorsicht, alle Lorcheln sollen roh giftig sein!

Wie alle Flämmlinge ist auch der Beringte Flämmling (Gymnoplilus junonius) Galle bitter und kann jedes Gericht ungenießbar machen.

Als uneingeschränkter Leckerbissen gilt hingegen der Steinpilz (Boletus edulis). Insbesondere getrocknet entwickelt er sein Aroma.

Viel wissenswertes vermitteln aufgestellte Schautafeln.

Einer der häufigsten Pilze war heute die Graukappe (Clitocybe nebularis). Als Speisepilz ist sie sehr gewöhnungsbedürftig. Es gibt aber auch Liebhaber dieses streng schmeckenden und riechenden Herbstpilzes.

Dann schon lieber den am selben Standort in Hexenringen vorkommenden Fuchsigen Rötel – Trichterling (Lepista flaccida), zumal wenn er so frisch ist, wie diese Exemplare.

Essbar ist auch der recht seltene Stink – Champignon (Agaricus impudicus). Er ähnelt dem Echten Waldchampignon, rötet aber kaum.

Die Hüte des Hallimasch (Armillaria spec.) sind schmackhafte Speisepilze. Roh sind sie aber giftig und müssen vor dem Verzehr ausreichend gegart werden, mindestens 20 Minuten erhitzen! Für empfindliche Personen ist blanchieren und fortschütten des Kochwassers ratsam.

Tief und weit ausladende Baumkrone an einem kleinen Gewässer.

Ein Büschel Honiggelber Hallimasch (Armillaria mellea).

Auch hier hat der Orkan vom Donnerstag seine Spuren hinterlassen.

Ein Blick durch` s Geäst auf die weite Landschaft.

Immer wieder wirklich beeindruckende Baumgestalten!

Der essbare Safran – Schirmpilz (Macrolepiota rhacodes) rötet an verletzten Stellen.

Der Violette Rötel – Ritterling (Lepista nuda) teilt seinen Standort oft mit Graukappen und Fuchsigen Rötel – Trichterlingen und bildet ebenfalls gerne Hexenringe aus. Von den genannten Arten ist er der beste Speisepilz, aber roh giftig. Also gut durchgaren!

Pilzfreunde mit guten Augen entdeckten aus dieser Distanz Pilzfruchtkörper an der gegenüber liegenden Eichen – Kannte und begaben sich dort hin.

Es waren mastige Perlpilze (Amanita rubescens). Gute Speisepilze.

Aber auch eine weitere Wulstlings – Art war dabei, Grüne Knollenblätterpilze (Amanita phalloides). Hier war also gut und böse nah bei einander. Bereits 50g dieser Wulstlinge können einen erwachsenen Menschen töten! Sein Genuss stellt den Super – Gau dar! Wir sehen hier sowohl Perlpilze, wie auch Grüne Knollenblätterpilze.

Und hier wären wir wieder bei Röhrlingen. Maronen zählen zu den beliebtesten Speisepilzen und sind tatsächlich sehr schmackhaft. Aber bitte auch immer schön durchgaren, da in rohen Pilzen ebenfalls Giftstoffe vorhanden sind!

Hier unser Erinnerungsfoto, bei dem allerdings nicht alle Teilnehmer zu sehen sind. 07. Oktober 2017 in den Kritzower Bergen.

Wann wandern wir wieder? – Siehe unter Termine!

30. 09. – 01.10. 2017 – Tage der Pilze in Rehna

18. Tage der Pilze in Rehna

Pilzverein Heinrich Sternberg Rehna e.V.

Schon an den Ortseingängen und auch in der Kleinstadt selbst machten große Schilder auf die Tage der Pilze außmerksam.

Und diese originellen Wegweiser wiesen die Richtung zur Pilzausstellung.

Kistenweise wurden die Pilze angeliefert, mussten sortiert, platziert und ausgeschildert werden.

Die Öffnungszeiten waren: Sonnabend, der 30. September von 10.00 – 18.00 Uhr und Sonntag, der 01. Oktober von 10.00 – 16.00 Uhr. Am Sonnabend starteten gegen 10.00 Uhr vom dortigen Parkplatz aus Pilzwanderungen in die Wälder der Umgebung.

Begrüßung der Pilzwanderer auf dem Parkplatz vor dem Kloster Rehna durch den Versitzenden des örtlichen Pilzvereins Torsten Richter (im gestreiften Hemd). Foto: Jürgen Horn.

Hier einige Impressionen von unserer Pilzwanderung durch das Rögeliner Holz und Woitendorfer Wald.

Erwartungsvolle Ankunft im Staatsforst Rehna (Rögeliner Holz).

Der Birnen – Stäubling (Lycoperdon pyriforme) ist minderwertig. Im Gegensatz zum ähnlichen, wie mit Gries – Körnchen bestreuten Flaschen – Stäubling, ist dieser zum Essen nicht zu empfehlen.

Äußerst elegant erscheint uns diese Herbsttrompete (Craterellus cornucopioides). Zusammen mit weiteren Artgenossen sollte sie so manchen Sammlerkorb füllen.

Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron) dürfen gegessen werden, schmecken aber etwas säuerlich, was nicht jedermanns Geschmack ist.

Der sehr seltene Starkriechende Pfifferling (Cantharellus lutescens) war der Top – Fund des Tages! Das Rögeliner Holz und der Woitendorfer Wald sind ein wahres Raritäten – Kabinett, was er uns auch heute bewies. Dieser Pfifferling besitzt auf der Unterseite keine Leisten, allenfalls ist er etwas gefaltet oder geadert. Sein Geruch beindruckt ganz besonders. Er riecht lieblich nach Mirabellen, einer Pflaumen – Art. Obwohl essbar, verbietet sich derartiges aufgrund seiner Seltenheit von selbst. Standortfoto.

Der geringwertige Dickblättrige Kohlentäubling (Russula nigricans) rötet zunächst bei Verletzung und schließlich schwärtzt der gesamte Fruchtkörper.

Diese Stockschwämmchen machen ihrem Namen alle Ehre. Anstatt, wie üblich auf einem Baumstumpf, wuchsen sie wirklich an einem Stock!

Schön, aber ungenießbar, ist der Scharfe Honig – Täubling (Russula veternosa). Seine gelblichen Lamellen sind im Geschmack brennend scharf. Wir finden ihn nicht selten unter Buchen und Eichen auf basenreicheren Böden.

Dieser Langstielige Knoblauchschwindling (Marasmius alliaceus) ist ein Weißsporer, was gut auf dem weißlich bepuderten Stiel zu erkennen ist. Die Hüte können in einer Pilzsuppe Verwendung finden.

Die beigen Lamellen dieses ungenießbaren Gallen – Täublings (Russula fellea) sind teilweise gegabelt.

Eine Augenweide sind die Orangen Becherlinge (Aleuria aurantia). Wir finden sie auf feuchten Waldböden, mitunter sogar in ausgefahrenen Spurrinnen auf Waldwegen. Die Schlauchpilze sind zwar essbar, aber bei ihrer Schönheit und Dünnfleischigkeit sollten sie lieber im Wald gelassen werden. Sie können dann eventuell weitere Spaziergänger erfreuen und vor allem ihrer natürlichen Aufgabe nachkommen.

Der Herbe Zwergknäuling (Panellus stypticus) ist ein häufiger Bewohner von abgestorbenem Laubholz, gern an Eichenholz. Er schmeckt bitter und ist daher ungenießbar. Lamellenansatz und Stiel sind scharf abgegrenzt.

Der Gelbschuppige Hallimasch (Armillaria lutea) wächst in dichten Büscheln auf Laubholzstümpfen und Stöcken. Wie alle Hallimasch – Arten ist er roh giftig und muss gut durchgegart werden. Dann ist er würzig und lecker. Verwendung finden in der Küche nur die Hüte.

Junge Gift – Häublinge (Galerina marginata) auf einem bemoosten Laubholzstock. Er enthält die selben Gifte wie der Grüne Knollenblätterpilz und ist damit potentiell tödlich. Vorsicht beim Sammeln von Stockschwämmchen!

Gift – Häublinge (Galerina marginata) von oben. Auch ihre Hüte können denen des Stockschwämmchens durch hygrophane Randzonen sehr ähnlich sehen.

Links Gift – Häublinge (Galerina marginata), rechts Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis).

Naturfreund Christopher Engelhardt aus Lübeck beim Fotografieren der Gifthäublinge.

Der Dunkle Korallen – Milchling (Lactarius romagnesii) ist in guten Buchenwäldern zuhause. Die anfänglich weiße Milch färbt sich an der Luft relativ schnell korallenrötlich. Außerdem soll sie bei Berührung Fäden ziehen. Ungenießbar.

Stattliche Frauen – Täublinge werden begutachtet.

Das hat sich schon gelohnt!

Der Weißbehangene Erlen – Schüppling (Pholiota alnicola) ähnelt etwas dem Hallimasch. Besitzt aber kaum Schüppchen auf dem Hut und ist ein Braunsporer. Ungenießbar.

Schaut man sich die Verbreitungskarte für diese Art auf Pilzkartierung M-V an, so hat es den Anschein, dass der Gelbrandige Saftling (Hygrocybe insipida) fast nur im Nordwestmecklenburger Raum vorkommt. Das dürfte einfach daran liegen, dass unsere Region mit Abstand die Bestuntersuchte unseres Bundeslandes ist. Standortfoto.

Das Goldgelbe Wiesenkeulchen (Clavulinopsis helvola) findet sich nicht nur auf Wiesen, sondern auch in Wäldern, oft mit Saftlingen vergesellschaftet. So war es auch in diesem Fall. Die Verbreitungskarte dieser Art ist ebenfalls wie bei vielen weiteren Pilzen sehr Nordwestmecklenburg – lastig.

Stolz erhebt sich dieser Steinpilz (Boletus edulis) aus dem welken Buchenlaub. Standortfoto.

Chris Engelhardt stellt uns nicht ohne Stolz einen Strubbelkopf – Röhrling vor.

Auch die Herkules – Keule (Clavariadelphus pistilaris) ist kein alltäglicher Fund, aber in diesem Gebiet seit längerem bekannt.

Der Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis) ist nah mit dem Steinpilz verwandt, wird aber aufgrund seiner rötlichen Färbungen und dem starken blauen von vielen gemieden. Der Kenner weiß ihn zu schätzen.

Ein sehr guter Speisepilz ist auch der Kurzstielige Leder – Täubling (Russula curtipes). Er wirkt mitunter wie ein großer Speisetäubling. Seine Hutmitte ist oft zart bereift.

Wie der Name schon vermuten lässt, ist sein Stiel im Vergleich zur Hutbreite meist relativ kurz.

Ankunft in Rehna nach den Wanderungen. Gefüllte Körbe und so manch schönes Ausstellungstück waren dabei.

Leckeres für die Küche. Ein Mischpilzgericht vom Fachmann gesammelt.

Die aktiven Pilzfreunde um den Vorsitzenden des einzigen Pilzvereins Mecklenburg – Vorpommerns, Torsten Richter und seine fleißigen Schüler, haben auch in diesem Jahr wieder ein reichhaltiges Aufgebot an Frischpilzen zusammen getragen. Am Freitag Nachmittag wurde aufgebaut und ab 10.00 Uhr am Sonnabend konnten die Ergebnisse in Augenschein genommen werden.

Nachdem Entrichten der 2,00 € Eintritt wurden die Besucher wie immer von einem Mee(h)r von Fliegenpilzen begrüßt.

Immer ein toller Anblick! Bei so vielen Glücksbringern konnte wirklich nichts mehr schief gehen.

Pilze so weit das Auge reicht auch in diesem Jahr.

Holzbewohner.

Ein sehenswerter Schautisch.

Ständig kommen neue Arten hinzu und es müssen Namensschilder heraus gesucht werden.

Imposant waren auch die Goldfarbenen Glimmer – Schüpplinge.

Täublinge und Milchlinge.

Und natürlich durften auch die Röhrlinge nicht fehlen.

Pilzsammler konnten ihre Fundstücke fachmännisch von den Pilzberatern Alexander Glomb und Reinhold Krakow prüfen lassen. Auch weitere, besonders interessante Exponate wurden gerne für die Ausstellung gestiftet, worüber sich die Organisatoren natürlich sehr freuten.

Auch am Imbissstand von Irena und Monika herrschte ständig Andrang.

Es gab Reispilzpfanne und herzhafte Pilzsuppe. Natürlich auch frisch gebackene Waffeln und Kaffee.

Vieleicht findet an diesem Wochenende auch wieder zeitgleich das Erntedankfest der evangelischen Kirche statt, so das ein Besuch doppelt lohnen würde.

Auch fand an diesem Wochenende wieder das Erntedankfest der evangelischen Kirche statt, so dass ein Besuch doppelt lohnte.

Das Wetter war bestens, die Pilze reichlich, genau wie die Besucher und so wurden die Tage der Pilze ein voller Erfolg. Es gelangten immerhin 325 Pilzarten zur Auslage! In diesem Sinne hoffen die Rehnaer Pilzfreunde auch auf günstige Wachstumsbedingungen, gutes Wetter und viele Interessierte im nächsten Jahr, damit die 19. Tage der Pilze wieder ein Erlebnis werden.

Übrigens konnte, wer wollte, bei Christopher Engelhardt auch einen Blick durch` s Mikroskop nehmen, um die Wunderwelt des Mikrokosmos zu bestaunen, der bei der korrekten Pilzbestimmung mitunter unerlässlich ist.

Am Ende der Pilzschau war wieder eine Staffelei mit den besten Arbeiten des Schüler – Mahlwettbewerbs zum Thema Pilze aufgestellt. Mit einem Stimmzettel konnte man seine Favoriten auswählen und der Wahlurne anvertrauen.

Es waren wieder sehr kreative Arbeiten dabei, von denen diese hier stellvertretend stehen sollen.

Die Herbsttrompete ist im Loge des Rehnaer Pilzvereins integriert.

Unterstützt wurde diese Veranstaltung durch zahlreiche Sponsoren aus der Region und natürlich auch vom Steinpilz – Wismar.

22. – 25. 09. 2017 – Großpilzausstellung in Wismar

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

25. Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar

Mit 290 Pilzarten war unsere diesjährige Pilzschau wieder sehr umfänglich.

Zum 25. mal nach der Wende gab es in diesem Herbst eine große Pilzausstellung in unserer Stadt. Angefangen hatte alles im Jahre 1990 auf Initiative des damaligen Umweltamtes in den Räumlichkeiten dieser Behörde. Danach ging es für zwei weitere Pilzschauen direkt auf die Fußgängerzone in der Innenstadt, auf den heutigen Rudolf Karstadt Platz, direkt vor dem Stammhaus des bekannten Unternehmens und vor der damaligen, städtischen Pilzberatungsstelle genau gegenüber.

Ausstellung am 30.09.1993 auf der Fußgängerzone vor dem Karstadt Warenhaus in Wismar. Von links: Prof. Dr. Jürgen Schwik, Reinhold Krakow, eine Mitarbeiterin des Umweltamtes, dessen Namen mir leider nicht mehr geläufig ist und Gerhard Holst, Ornitolge und Storchenvatter des damaligen WismarA.

Freiluftausstellung am 30.09.1993 auf der Fußgängerzone vor dem Karstadt Warenhaus in Wismar. Von links: Prof. Dr. Jürgen Schwik, Pilzberater Reinhold Krakow, eine Mitarbeiterin des Umweltamtes, dessen Namen mir leider nicht mehr geläufig ist und Gerhard Holst, Ornithologe und damaliger „Storchenvater“.

Es folgten große Ausstellungen im Rathaus und schließlich seit dem Jahre 2004 in der ABC Straße 21, dem Domizil des mykologischen Informationszentrums Wismar, in der ABC Straße 21.

Pilzausstellung im Rathaus Wismar um das Jahr 200 herum.

Pilzausstellung im Rathaus Wismar um das Jahr 2000 herum.

Wir feierten also ein Jubiläum und dieser Sachverhalt wurde auch an der Pilzfront zur Kenntnis genommen. Wir konnten reichlich attraktives Ausstellungsmaterial für diesen Höhepunkt einsammeln. So waren wir  an den Vortagen in den unterschiedlichsten Wäldern, Parks und Wiesen unterwegs und das angelieferte Material haben wir in mehreren Kühlschränken frisch gehalten. Ab Donnerstag begann dann der Aufbau, wobei bis zum Schluss immer wieder ausgewechselt und erneuert wurde, damit auch am Sonntag und Montag noch eine möglichst sehenswerte und aussagekräftige Frischpilzschau geboten werden konnte.

Nicht nur die ansehnlichen Riesen – Schirmpilze (Macrolepiota procera) waren als Hingucker in der Ausstellung zu bewundern.

Auch Raritäten wie diese Rotbraunen Korkstachelinge (Hydnellum ferrugineum) werteten die Pilzschau auf.

Haarschleierlinge waren mit zahlreichen Arten vertreten. Hier sehen wir den Buchen – Klumpfuß (Cortinarius amoenolens) aus der Schwinzer Heide.

Die Öffnungszeiten

Freitag, der 22.09. von 14.00 – 18.00 Uhr

Sonnabend, der 23.09. von 10.00 – 18.00 Uhr

Sonntag, der 24.09. von 10.00 – 18.00 Uhr

Zusätzlich auch am Montag, dem 25.09. von 09.00 – 18.00 Uhr.

  • Eintritt: 2.00 €

Es gab nicht nur die vielen frischen Pilze zu bewundern, die die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. an den Vortagen zusammengetragen haben, sondern an unseren Imbissstand wurden auch wieder eine herzhafte Pilzpfanne, Waldpilzsuppe, frische Waffeln, Kaffee und Tee angeboten.

Zur Eröffnung der Ausstellung, am Freitag um 14.00 Uhr, gab es wie immer für alle Helfer und einigen Gästen eine Kaffee – Runde.

Natürlich mit leckerem, hausgebackenem Kuchen.

Auch die Moosflächen der Ausstellung waren zu diesem Zeitpunkt bereits mit weit über 200 Arten bestückt.

Die Pilzschau war vor allem am Sonnabend und Sonntag gut besucht. Zeitweise waren die Ausstellungsflächen dicht umlagert, so dass ich hier mal einen günstigeren Moment für ein Foto nutzte.

Auch unser Imbissstand war meist dicht umlagert.

Karotten – Pilzchen am Stiel.

Frische Waffeln…

und herzhafte Pilzpfanne sowie Waldpilzsuppe waren der Renner.

Angerichtet und betreut von unserer guten Seele Irena und ihren fleißigen Helfern.

Kurze Verschnaufpause und ein Plausch mit unseren Gästen.

Und auch unterm Tisch lässt es sich aushalten, bei so einem Trubel ist es hier noch am gemütlichsten.

Und manche Pilzsammler haben sogar ihren eigenen Strich – Code auf dem Auto.

Ein viertel Jahrhundert Pilzausstellung in Wismar. Das ist ein Gläschen Sekt wert und ein herzliches Dankeschön an alle Helfer, die zum Gelingen der Jubiläumsausstellung beigetragen haben. Es war ein großartiger und würdiger Höhepunkt des Jahres 2017!.

Natürlich wurde auch die Pilzberatung in Anspruch genommen und wer wollte, konnte unsere Ausstellung mit einigen besonders sehenswerten Fundstücken bereichern.

Europäischer Pilztag im Jahre 2017.

Unsere Ausstellung fiel auch in diesem Jahr genau auf den Europäischen Pilztag, der zum zweiten mal auf Initiative von Karin Montag vom „Tintling“ begangen wurde.

Ein letzter Blick auf die Ausstellungsflächen. Das Resultat einer ganzen Woche Arbeit wird von diesem schönen Anblick belohnt und sollte jedem Besucher auch die 2,00 € Eintrittsgeld wert gewesen sein.

Wir danken allen, die sich Zeit für uns genommen haben und mit ihrem Besuch unsere Arbeit honorierten, welcher gleichzeitig auch eine Anerkennung und Wertschätzung unserer Zeit- und Arbeitsintensiven Veranstaltung war.

15. – 17. September 2017 – AMMV – Herbsttagung

Herbsttagung der AMMV in Ahlbeck

Sandige Kieferndüne bei Prora auf der Insel Rügen im Herbst 2016.

Sandige Kieferndüne bei Prora auf der Insel Rügen im Herbst 2016.

15. – 17. September 2017 – Herbsttagung der AMMV in der Akademie Ahlbeck, Vorsee 3A, 17375 Ahlbeck, am Stettiner Haff.

Auch diese Tagung der Arbeitsgemeinschaft Mykologie des Landes Mecklenburg – Vorpommern im Naturschutzbund Deutschland stand wieder ganz im Zeichen der DBU – Clusterkartierung. Untersucht wurden gekennzeichnete Flächen in der Ueckermünder Heide. Das Projekt läuft über zwei Jahre und es stehen außerdem noch Flächen auf der Insel Rügen und im Kaarzer Holz zur Untersuchung an. Bereits im Vorjahr haben wir hier recht ordentliche Ergebniss erzielen können und nun folgen weitere Untersuchungen.

Anmeldungen bitte rechtzeitig bei Petra Bonin, Salvador Allende Straße 61 in 17036 Neubrandenburg

  • Achtung! Nur für Mitglieder der AMMV!

12. September 2017 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Vorbereitungstreffen zur 25. Großpilzausstellung

Dienstag, der 12. September 2017, um 18.00 Uhr im mykologischen Informationszentrum in der ABC Straße 21.

Im Mittelpunkt unseres heutigen Treffens stand, wie immer im September, die Vorbereitung unserer Großpilzausstellung. Sie findet in diesem Jahr vom 22. – 25. September im Steinpilz – Wismar statt. Es steht ein denkwürdiges Jubiläum an, da es die 25. ist! Ein viertel Jahrhundert Großpilzausstellung in Wismar, das sollte uns Ansporn genug sein um wieder eine sehenswerte Frischpilzschau zu realisieren. In erster Linie galt es organisatorische Fragen zu erörtern und abzustimmen. Wer hat wann Zeit in die Pilze zu fahren um ein möglichst reichhaltiges und vielseitiges Ausstellungsmaterial herbei zu schaffen und wer kann bei der Betreuung unserer Ausstellung und beim Imbissgeschäft helfen?

  • Die Veranstaltung endete gegen 20.00 Uhr.

09. September 2017 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch den Wald bei Garwitz am Eldekanal

Der Elde – Kanal bei Garwitz am 09.09.2017. Hier wuchsen u.a. seltene Stachelpilze.

20 Interessenten, nicht nur aus der dortigen Region, erwarteten gegen 09.30 Uhr meine Ankunft in Garwitz auf dem Parkplatz an der Schleusenbrücke.

Am Rande der Lewitz – Region, an der Müritz/Elde Wasserstraße bei Garwitz, befindet sich ein umfangreiches Waldgebiet. Auf einer früheren Exkursion anlässlich einer dort stattgefundenen BFA – Tagung in den 1990er Jahren, durchstreifte ich den Bereich unserer heutigen Wanderung schon einmal und es war recht vielfältig, was die Pilzwelt damals im Angebot hatte. Es handelt sich größtenteils um Nadelwälder auf sandigem Untergrund. Durch Eichen, Birken, Pappeln und Buchen entlang der Wasserstraße, die aber auch sonst eingestreut sind, war eine recht hohe Vielseitigkeit im Hinblick auf eine interessante Lehrwanderung gegeben und auch der Speisepilzfreund kam so leidlich auf seine Kosten. Leider spielte das Wetter nicht so richtig mit und es war ungemütlich regnerisch. Das führte auch dazu, dass die Wandertruppe so nach und nach zerfiel. Hinzu kommt, dass aufgrund der Feuchtigkeit meine Kamera den Geist aufgab, so dass heute kein Abschlussfoto möglich war. Der Zoom arbeitete nicht mehr ordnungsgemäß. Ich trocknete sie später und fettete im Zoom – Bereich etwas ein, so dass nun wieder alles O.K. ist. Hier wie immer einige Bilder von heute:

Der Startschuss ist gefallen!

Nach wenigen Schritten begrüßte uns eine größere Gruppe von Erdschiebern (Lactarius vellereus). Die Imposanten Milchlinge schmecken leider scharf und herb und sind somit für unseren Gaumen eine Scheußlichkeit. In Osteuropa und vor allem in Sibirien werden sie aber sehr geschätzt und speziell behandelt als Wintervorrat für die Speisekammer genutzt.

Gut ist die deutlich abgesetzte Stielknolle ohne Volva – Reste des leicht giftigen Gelben Knollenblätterpilzes (Amanita citrina) zu erkennen. Auch sein muffiger Kartoffelkellergeruch unterscheidet ihn vom tödlich giftigen Grünen Knollenblätterpilz.

Hellbräunliche Färbung, zonierter Hut, weiße, milde Milch, der Geruch nach Blattwanzen und der Standort ausschließlich unter Eichen kennzeichnen den essbaren Eichen – Milchling (Lactarius quietus) recht gut.

Gut ist die spinnwebartige Cortina beim Aufschirmen dieser Haarschleierlinge (Cortinarius spec.) zu erkennen. Die Art konnte ich leider nicht näher bestimmen.

Dafür ist die Bestimmung dieses Schleierlings ein Kinderspiel. Einmal kurz den sattgelbbräunlichen, schleimigen Hut anlecken und man wird von seine Bitterkeit tief beeindruckt sein. Es handelt sich um den Galligen Schleimfuß (Cortinarius vibratillis). An den Cortina – Resten am Stiel verfangen sich die braunen Sporen. Typisch für viele Haarschleierlinge.

Bevor es in den armen Kiefernwald ging, wanderten wir eine weile direkt am Elde – Kanal entlang.

Und über dieses Exemplar freute ich mich ganz besonders. Ist es doch die wichtigste Art einer jeden Pilzwanderung und Ausstellung. Der grüne Mörder = Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides). Tödlich giftig!

Gerne in Gesellschaft des Grünen Knollenblätterpilzes finden wir auch diesen Stinker. Der schwefelgelbgrüne Ritterling sondert einen durchdringenden, stechenden Geruch ab, der an Leuchtgas erinnern soll. Der Schwefel – Ritterling (Tricholoma sulphureus) ist leicht giftig!

Die wenigen Steinpilze (Boletus edulis), die wir heute fanden, waren schon sehr grenzwertig!

Auf dem Damm des Elde – Kanals wuchsen diese sehr seltenen Stachelpilze.

Die Stacheln finden wir natürlich auf der Unterseite. Sie bilden das sporentragende Hymenophor. Dank der Bestimmung durch Benno Westphal haben wir den seltenen Starkriechenden Duftstacheling (Phellodon confluens) gefunden!

Beide Pilze sind von oben gelb. Auf der Unterseite ist aber der Unterschied mehr als deutlich. Links ein Blätterpilz, der Amiant – Körnchenschirmling (Cystolepiota amiantinum) und rechts ein Leistling, der Echte Pfifferling (Cantharellus cibarius). Beide sind essbar, aber der Körnchenschirmling ist schon aufgrund seines etwas stechenden Geruches nicht empfehlenswert.

Etwas metallisch – stechend riecht auch der Dickschalige Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum). Er ist leicht giftig!

Ständig war jemand am Bücken, denn Pilze zum kennen lernen gab es wirklich reichlich.

Am grasigen Wegrand am Kanal unter verschiedenen Bäumen fanden wir eine kleine Gruppe echter Schirmpilze. Es handelt sich um den lebensgefährlich giftigen Rosabraunen Schirmpliz (Lepiota subincarnata). Ich danke Benno Westphal für seine Bestimmung! Unter den echten Schirmpilzen gibt es Arten, in denen gefährliche Knollenblätterpilz – Gifte festgestellt wurden, so auch in dieser!

Das Stielnetz dieses ungenießbaren Gallen – Röhrlings (Tylopilus felleus) ist besonders grobmaschig. Die Netzzeichnung auf den Stielen einiger Röhrenpilze kommt offensichtlich durch am Stiel auslaufende Röhren des Hymenophors zustande.

Was bei dieser Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) an der Stielspitze deutlich zu erkennen ist. Essbar.

Mit bis zu 20 cm Höhe ist der Beutel – Stäubling (Calvatia excipuliformis) ein recht auffälliger Bauchpilz. Ist er innen weiß und druckfest kann er gegessen werden. Dieses Exemplar befindet sich hingegen in der Ausreifung und ist somit ungenießbar geworden.

Und nochmal zum Vergleich: links der tödliche Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) und rechts der kaum giftige Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita citrina).

Die Lamellen des Rosablättrigen Helmlings (Mycena galericulata) nehmen erst recht spät die charakteristische Rosafärbung an. Hier ist davon noch kaum etwas zu sehen. Wir finden diesen Helmling fast ganzjährig an Laubholz – Stubben, vorwiegend an denen von Eichen. Er ist der einizige Vertreter seiner Gattung, der als essbar gilt. Die Hüte sollen ganz vorzüglich schmecken, aber nur vom Kenner zu sammeln!

Ebenfalls essbar und wesentlich leichter zu erkennen ist der Violette Lacktrichterling (Laccaria ametystea). Er wächst mitunter zahlreich in Laubwäldern. Typisch sind neben der Farbe auch die dicklichen Lamellen und ein eingedellter Hut.

Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius) gab es heute nicht wenige, aber selten waren sie noch in so guter Qualität wie dieses Exemplar.

Den Olivgrünen Milchling (Lactarius turpis) finden wir unter Birken und Fichten. Sein weißer Milchsaft schmeckt widerlich scharf und terpentinartig, so dass der Pilz komplett ungenießbar ist.

Eine markante Gestalt ist der kleine Feuer – Schüppling (Pholiota flammans) mit seiner leuchtend gelben Färbung und den zahlreichen Schüppchen. Wir finden ihn an Fichtenholz in der Optimalphase der Vermorschung. Nicht nur seine Schönheit ist spektakulär, er soll auch die kleinsten Sporen aller Blätterpilze besitzen (Mikroskop!). Ungenießbar.

Mit hängen und würgen habe ich gerade noch dieses wichtige Foto hin bekommen, bevor meine Kamera endgültig streikte. Neben den Stachelpilzen war er der Knüller der heutige Wanderung. Der extrem seltene Heide – Milchling (Lactarius musteus). Wir finden ihn ausschließlich auf armen, sandigen Heideböden. Er ist in MV nur an sehr wenigen Punkten nachgewiesen, wir haben heute einen neuen gesetzt! Nach besonderer Zubereitung wäre er sogar essbar, was sich bei seiner Seltenheit aber strikt verbietet!

So steht heute zum Schluss nicht unser Gruppen – Foto, sondern sozusagen als Umrahmung des Berichtes noch einmal ein Bild des Elde – Kanals bei Garwitz.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

03. September 2017 – Hundewanderung

2. Pilzwanderung mit Hunden

Sie führte durch die Wälder bei Kritzow

Gleich geht es los. Spannung beim Menschen und seinen besten Freunden.

Gut war mir noch die durchaus pilzreiche Hundewanderung im letzten Jahr in Erinnerung. Heute gab es eine Neuauflage. Hundeführer Sven Kunkel konnte wieder eine nette Truppe von Hundeliebhabern um sich scharen, so dass es unter seiner fachkundigen Führung viele interessante Tipps zum Verhalten der Vierbeiner in freier Wildbahn gab und ich kümmerte mich wie gewohnt darum, wichtige Kenntnisse aus dem Reich der Pilze zu vermitteln. So dürfte die Tour im Wald eine willkommene Abwechslung und ein aufregendes Abenteuer für Mensch und Tier gewesen sein. Hier einige Bilder:

Der essbare Safran – Schirmpilz (Macrolepiota rhacodes) wächst bevorzugt in der Nadelstreu des Fichten – Forstes. Bei Verletzung rötet sein Fleisch (siehe Stielbasis).

Um und auf alten Fichtenstubben finden wir den minderwertige Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus). Er ist mit seinem schwarzbraunem, wie mit Wildleder überzogenem, samtigem Stiel gut kenntlich.

Das Wetter war schön und die würzige Waldluft tat ihr übriges.

Am Wegesrand zahlreiche Dickschalige Kartoffel – Hartboviste (Scleroderma citrinum). Giftig!

Pilze mit einem Schwamm auf der Unterseite nennt man Röhrlinge und die mit Lamellen Blätterpilze. Anfänger sollten sich an Röhrenpilze, so wie diesem Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) halten. Der hier gezeigte Blätterpilz gehört zu einer sehr gefährlichen Gattung, nämlich den Wulstlingen oder Knollenblätterpilzen. Der Kennen erkennt ihn als essbaren Perlpilz und nimmt ihn mit.

An dieser Marone hat es sich schon jemand kräftig schmecken lassen. Aber Vorsicht, auch die giftigsten Pilze werden von Tieren angenagt. Was ihnen nichts auszumachen scheint, kann für uns Menschen zum Verhängnis werden.

Eine taufrische Marone (Xerocomus badius) wie man sie sich wünscht!

Hoppla, da steht doch schon wieder etwas!

Der häufige Zitronen – Täubling (Russula ochroleuca) ist maximal als Mischpilz zu empfehlen.

Gewöhnungsbedürftig als Speisepilz ist das Hexenei der Stinkmorchel (Phallus impudicus). Von manchen aber als Delikatesse sehr geschätzt!

Hier dürfte es sich um den Kuhbraunen Schönkopf (Calocybe civilis) handeln, der gelegentlich in Nadelwäldern auftaucht.

An einem, vor längerer Zeit vom Sturm geworfenem und zersplittertem Buchstamm quälten sich erste Ästige Stachelbärte (Hericium clathroides) heraus. Sie dürften in den kommenden Jahren hier erst richtig loslegen, da der Pilz in der Regel stark vermorschtes Holz besiedelt. Guter Speisepilz, der aber wegen seiner zunehmenden Seltenheit geschont werden sollte.

Unterdessen genießt Pfiffi die Aussicht. Aus der Ferne betrachtet dürfte er durchaus Ähnlichkeit mit einem großen Stachelbart besitzen.

Am Waldrand unter Eichen und Buchen eine mastige, boletoide Marone (Xerocomus badius).

Schön sah er ja aus der Ferne aus, wie im Märchen. Aber auch dieser Fichtensteinpilz (Boletus edulis) war bereits jenseits von gut und böse. Auch die restlichen Stücke des zu Ende gehenden Steinpilz – Schubes lohnen das Bücken kaum. Steinpilze dürfen wir derzeit getrost vergessen.

Langsam, aber sicher, geht es wieder in Richtung Autos.

Besonders fleißig war unser jüngster Teilnehmer und brachte mir immer wieder Exemplare mit der berühmten Frage „Kann man die Essen?“. „Ja, den Täubling und den Perlpilz darf man essen“, so meine Antwort, die sogleich freudig der Mama verkündet wurde.

Der Durst war groß nach zweieinhalb Stunden Abenteuer im Wald!

Das allgemeine Pilzaufkommen hätte zwar größer sein können, aber ich hoffe, es hat allen trotzdem gefallen und vielleicht gibt es im nächsten Jahr eine Fortsetzung.

02. September 2017 – Vereinstreffen am Roten See

Vereinstreffen am Roten See

Pilzverein Heinrich Sternberg Rehna e.V.

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

13. Vereinstreffen am Roten See

Der Rote See am 02. September 2017.

Zum 13. mal waren die Pilzfreunde aus Wismar und des Pilzvereins Heinrich Sternberg Rehna e.V. ganz herzlich zu ihrem traditionellen Vereinstreffen an den Roten See bei Brüel eingeladen.

Nach kurzer Begrüßung gegen 10.00 Uhr ging es sogleich los zu unseren Exkursionen. Es wurden zwei Gruppen gebildet, die in verschiedenen Waldbereichen unterwegs waren. So übernahm Irena Dombrowa eine Gruppe, die in die Kobander Tannen fuhr und Torsten Richter sowie Reinhold Krakow fuhren mit einer zweiten in den Sültener Forst. Gegen 13.30 Uhr trafen dann alle wieder an der dortigen Blockhütte zur Fundauswertung und zum Mittagstisch ein. Alle waren im großen und ganzen zufrieden. Sowohl die Mykophagen wie auch die Mykologen kamen auf ihre Kosten. Auch die Schweriner Volkszeitung war zugegen und wir beantworteten die Fragen zu unseren Ergebnissen gerne, denn es hatte sich wirklich gelohnt. So klang schließlich ein schönes Vereinstreffen bei deftiger Mecklenburger Küche und einem Glas Pils oder Eisbecher in gemütlicher Runde aus. Hier einige Impressionen:

Begrüßung und einige einleitende Worte zum Ablauf. Foto: Jonas Dombrowa.

Ankunft am Sültener Forst.

Kaum hatten wir den Wald betreten, ging es gleich mit den ersten Frischpilzen los. Hier ist es ein Gemeiner Wurzel – Rübling (Xerula radicata). Essbar, zumindest die Hüte.

Auch der Hut dieses Rehbraunen Dachpilzes (Pluteus atricapillus) darf ein Mischgericht bereichern.

Ein kleinerer und weitaus seltenerer Vertreter obiger Gattung ist der Flockenstielige Dachpilz (Pluteus podospileus). Er wächst wie der Rehbraune Dachpilz an Laubholz. In Mecklenburg scheint die Art zerstreut zu sein, steht aber wohl auch in einigen Roten Listen als gefährdet. Kein Speisepilz. Bestimmung und Foto: Torsten Richter.

Hier sehen wir den Behaarte Holz – Rötling (Entoloma jahnii). Damit dürfte es der zweite Fundpunkt in M-V sein, dank Torsten Richter, der die Art bestimmte und uns auch dieses Foto zur Verfügung stellte.

Der Wechselfarbige Spei – Täubling (Russula fragilis) sollte aber nicht in die Pilzpfanne gelangen. Seine äußerst pikante Schärfe wäre wohl zu viel des Guten – einfach zum Speien!

Chris Engelhardt bringt seine Kamera in Stellung für ein Foto des Buchen – Schleimrüblings.

Der Buchen – Schleimrübling (Odemansiella mucida) zählt sicherlich zu den attraktivsten Großpilzen in unseren Breiten. Er besteht fast nur aus Wasser und dürfte trotz Essbarkeit nicht wirklich für den Kochtopf geeignet sein.

Eine markante Gestalt ist der Gelbflockige Wollstiel – Schirmling (Lepiota ventriosospora). Kein Speisepilz.

Der weißmilchende Süßliche Milchling (Lactarius subdulcis) darf im Mischpilz – Gericht Verwendung finden. Er wächst stets unter Buchen.

Die Eselsohren (Otidea onotica) waren im Sültener Forst heute sehr zahlreich vertreten und dadurch ein beliebtes Foto – Motiv. Sie können sogar gegessen werden, bringen aber nicht viel Masse.

Auch der Buchenwald – Becherling (Peziza arvernensis) war heute mehrfach vertreten.

Der Woolhopsche Borstling (Trichophaea woolhopeia) ist bisher nur wenige male in MV bestimmt worden, was nicht automatisch bedeuten muss, das er selten ist. Es gibt leider nur wenige Mykologen, die sich ausgiebig mit den kleineren Ascomyceten beschäftigen, so wie Torsten Richter aus Rehna. In ihm haben wir einen der besten Schlauchpilz – Kenner Deutschlands und wohl auch darüber hinaus. Foto: Torsten Richter.

Torsten Richter vom Rehnaer Pilzverein beim Fotografieren eines Kornblumen – Röhrlings.

Auf alten, modrigen Laubholz – Stubben erscheinen nun auch schon die ersten Birnen – Stäublinge (Lycoperdon pyriforme). Nicht empfehlenswert.

Essbare, eigentlich stumpf wirkende Jodoform – Täublinge (Russula turci) erscheinen bei Regenwetter glänzend schmierig. Besonders an der Stielbasis riechen sie nach Jod.

Der Gallige Schleimfuß (Cortinarius vibratillis) besitzt auf dem Hut einen gallebitteren Schleim (Anlecken!).

Begutachtung eines kleinen Riesenporlings.

Die Gruben – Lorchel (Helvella lacunosa) einmal heller und einmal dunkler.

Unter Rotbuchen finden wir den essbaren Langstieligen Schleimfuß (Cortinarius elatior).

Nur beim genauen Hinsehen am Wegesrand zu erkennen waren diese Gelbgrünen Gallert – Käppchen (Leotia lubrica). Ohne Speisewert.

Der Halbkugelige Borstling (Humaria hemisphaerica) ist nach Breitenbach/Kränzlin auf feuchter Erde und stark vermodertem, nassem Holz an Schattigen Stellen von Juli – Oktober nicht häufig zu finden.

Nicht selten kann man den kleinen, weißen, wollig – hütigen Nadel – Schwindling (Volvariella hypopithis) besonders im Herbst finden. Die kleine, sehr schöne Art ist kein Speisepilz, da nicht lohnend.

Der Schärfliche Ritterling (Tricholoma sciodes) ist in basischen Buchenwäldern im Herbst keine Seltenheit. Wegen seines scharfen Geschmackes gilt er als ungenießbar.

Auch der beliebte Pfifferling (Cantharellus cibarius) besitzt roh einen pfefferig – scharfen Geschmack, der sich aber bei der Zubereitung verflüchtigt.

Der Spitzkegelige Schirmpilz (Lepiota aspera) zeichnet sich durch einen stechenden Geruch aus, der ihn ungenießbar macht.

Auch in diesem Körbchen ist längst nicht alles genießbar. Ganz rechts sehen wir beispielsweise die nach Leuchtgas riechenden und schwach giftigen Schwefel – Ritterlinge, die nicht in den Kochtopf wandern sollten.

Ein Kuhmaul begrüßte uns dann ganz einsam auf der Wiese vor der Blockhütte am Roten See. Die zugehörige Fichte war natürlich auch nicht weit. Essbar.

Es wird schon eingedeckt.

Und so konnte ein schöner Exkursionstag am Roten See in gemütlicher Runde ausklingen.

Katrin Richter und Jonas Dombrowa in heiter angeregter Gesprächsrunde, die allerdings den Zuhörer etwas nachdenklich stimmt. Foto: Torsten Richter.

Gute Laune bei sonnigem Wetter und Pilze als Gesprächsthema. Was will man mehr, schreibt der Fotograf zu diesem Bild. Es stammt von Torsten Richter.

Schönes Wetter, schöne Pilze, schöne Pilzfreunde, so hat Torsten Richter sein Abschlussfoto vom diesjährigen Vereinstreffen am Roten See tituliert. Dem kann ich mich nur anschließen! 02. September 2017.

Wann gibt es die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

25. August 2017 – Traditionelle Nachtwanderung

6. Pilzwanderung bei Nacht

Sie führte durch das Mildenitzgebiet

Bei Sonnenuntergang starteten wir auch dieses Jahr wieder zu unserer Nachtwanderung.

Nach reichlich hin und her durfte unsere Nachtwanderung nun doch wie geplant im Mildenitzgebiet stattfinden. Ich entschuldige mich für die Unsicherheiten im Vorfeld auch im Namen der Forstbehörde!

Am Freitag, dem 25. August 2017, war es wieder soweit. Um 18.30 Uhr fuhren wir von Wismar aus mit zwei Autos über Sternberg in Richtung Goldberg, auf der B 192. Zwischen den Ortschaften Borkow und Dobbertin, kurz vor dem Örtchen Kläden, bogen wir im Wald  rechts in den Abzweig zum Mildenitztal ein. Hier befindet sich an der Alten Mühle ein Parkplatz und ein gut ausgebauter Rastplatz mit Picknick – Hütten. Dort fanden sich weitere Interessesenten gegen 19.45 Uhr ein.

Hier unser Treffpunkt zur Nachtwanderung 2017. Am Beginn des Wanderweges durch das Mildenitztal, unweit der Alten Mühle. Hier nahmen wir auch zu mitternächtlicher Stunde unser Nachtmahl ein. Gegenüber befindet sich ein naturnaher Parkplatz.

Das Wetter war gut und reichlich Frischpilze gab es auch, so wurde die Pilztour zu ungewöhnlicher Tages-, b. z. w. Nachtzeit, zu dem, was sie eigentlich ohnehin ist, zu einem unvergesslichen Erlebnis. Nach dem wir in den Vorjahren schon im Radebachtal bei Blankenberg, an den Oberen Seen bei Sternberg oder zwei mal am Störkanal in der Lewitz unterwegs waren, habe ich heute  dieses Gebiet ausgesucht. Hier waren wir vor wenigen Jahren auch schon sehr erfolgreich bei Nacht und in Begleitung des NDR unterwegs. Heute haben wir natürlich eine andere Route in diesem umfangreichen Waldgebiet genommen. Eine gute Adresse für jeden Pilzfreund! So erfolgreich wie damals war es allerdings nicht, aber trotzdem konnte im Schein unserer Stirnlampen so einiges entdeckt werden. Ursprünglich sollte es durch die Barniner Tannen gehen, dass wurde uns aber von der zuständigen Forstbehörde in Gädebehn untersagt. Hier einige Eindrücke. Für die teils unbefriedigende Bildqualität bitte ich um Entschuldigung, es war eben stockfinster!

Pilzfreundin Angelika Bonikowski brachte uns zu Anfang gleich einige Frischpilze mit, die sie am Vormittag bereits gesammelt hatte.

Inmitten von Herbsttrompeten, die für mich zum trocknen gedacht waren, ein Kornblumen – Röhrling. Ich bedanke mich ganz herzlich!

Auch ein Sammelsurium für meine Ausstellung war dabei.

Mit Stirn- und Taschenlampen ausgestattet starten für über die Mildenitz – Brücke zu unserer nächtlichen Pilzpirsch durch den mecklenburgischen Wald.

Sohn Jonas hat den ersten Pilz entdeckt. Ein Klebriger Hörnling (Calocera viscosa). Minderwertig.

Auch die ersten Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) waren bald gefunden.

Die Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) darf ebenfalls zu den Speisepilzen in den Korb gelegt werden.

Auch hier hat Jonas wieder etwas entdeckt.

Das letzte Tageslicht schwindet und die stockfinstere Nacht hüllt uns bald ein.

Der Hut dieses Wulstlings schimmert im Lampenlicht grünlich. Das es sich nicht um einen Grünen Knollenblätterpilz handelt, ist eindeutig an der Knolle zu erkennen. Keine Hauttasche, eine einfache, zwiebelförmige Knolle, dazu eine geriefte Manschette, allerdings kaum weinrötliche Tönungen zu erkennen. Trotzdem handelt es sich um einen essbaren Perlpilz, der in dieser gelbgrünen Form, wie sie in unseren sandigen Wäldern vorkommen kann, besser nur vom Kenner zu den Speisepilze gelegt werden sollte.

Der Fleischrote Speise – Täubling (Russula vesca) ist ein sehr schmackhafter Sprödblättler. Sein nussiges Aroma ist schon beim rohen Pilz sehr angenehm.

Orangegelbe Eselsohren (Otidea onotica) sind zwar essbar, bringen aber kaum Masse.

Auch Safran – Schirmpilz und Scheidenstreiflinge dürften ein Mischpilz – Gericht bereichern. Zu beachten ist, dass beide Arten roh giftig sind!

Giftig ist auch der Grünblättrige Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare). Hier typisch um einen alten Stubben herum.

Mit lichtstarken Scheinwerfern ausgestattet, ist jeder von uns in der Dunkelheit weithin zu sehen und auch bestens Ausgerüstet um seine Schritte richtig zu setzen und natürlich nebenbei auch noch etwas zu Entdecken.

Das sieht ja schon gut aus!

Leider etwas verunglückt, aber trotzdem einer der besten Funde unserer heutigen Nachtwanderung, den Jonas hier getätigt hat. Es handelt sich um den relativ seltenen Kegelhütigen Knollenblätterpilz (Amanita virosa). Tödlich giftig!

Diese Wulstlinge waren dagegen ständig vertreten. Der leicht giftige Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita citrina) Standortfoto.

Eine Stinkmorchel (Phallus impudicus) hat ihr Hexenei in der zunehmend taufeuchten Nacht verlassen und streckt sich empor.

Auch dieser junge Fichtensteinpilz (Boletus edulis) konnte sich dem Licht unserer Lampen nicht entziehen.

Während der Fichtensteinpilz auch unter anderen Bäumen gedeihen kann, ist das Kuhmaul (Gomphidius glutinosus) ausschließlich auf die Fichte angewiesen. Guter Speisepilz.

Farbenfroh leuchtet der schmackhafte Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis) im Schein unserer Lichtquellen.

Pilzfreund Robert im Blitzlicht meiner Kamera. Im Hintergrund über ihm ist das „Glühwürmchen“ eines schon weiter entfernteren Pilzfreundes zu sehen.

Hier wird uns der Weg gewiesen. Wir müssen in Richtung Kläden.

Wollige Milchlinge (Lactarius vellereus) schieben sich aus der Erde. Ungenießbar.

Genauso wie diese Flockenstieligen Hexen – Röhrlinge (Boletus luridiformis), die aber wertvolle Speisepilze sind!

Ein nettes Mischpilz – Gericht, welches aber so lieber nicht verzehrt werden sollte! Warum nicht?

Ganz oben in obigem Bild, über dem Schirm des Safran – Schirmpilzes sehen wir weiße Hüllreste auf einem Hut, das kann nur ein Pantherpilz sein! Und wie man sieht, konnte ich bei der näheren Kontrolle am Schluss der Wanderung sogar zwei Hüte dieses Giftzwerges Sicherstellen. Selbst diese beiden Hüte hätten sicher für stressige Stunden nach der Mahlzeit sorgen können!

Hier im Vergleich. Links der Hut eines essbaren Perlpilzes (Amanita rubescens) mit grau – schorfigen Hüllresten, rechts der Hut des Pantherpilzes (Amanita pantherina) mit weißen Hutflocken. Auch wenn, wie in diesem Fall, der Stiel fehlt, eindeutig zu unterscheiden!

Ein weiterer Wulstling aus einem anderen Korb sollte möglichst auch nicht mit in die Pfanne geraten, auch wenn er kaum Beeinträchtigungen hervor rufen sollte, der Porphyrbraune Wulstling (Amanita porphyria). Genau wie der Gelbe Knollenblätterpilz nur schwach giftig!

Genau um Mitternacht erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt. Damit lagen wir auf die Minute genau in meiner Planung. Frische Waldluft macht hungrig, auch zu ungewöhnlicher Brotzeit!

Unsere gute Seele Irena hatte für uns mehr als reichlich Waldpilzsuppe und Pellkartoffeln gekocht und es wurde kräftig zugeschlagen!

Ganz leckeren Kuchen hat Monika für uns gebacken. Bereits beim Anblick läuft einem das Wasser im Munde zusammen und er hat sogar noch besser geschmeckt wie er aussieht! Ein ganz herzliches Dankeschön!

Unser Abschlussfoto. Nur einer fehlt bereits, Jonas war geschaft und ist im Auto bereits in das Reich der Träume eingetaucht. Ansonsten sind alle noch wohlauf wie man sieht und freuen sich vielleicht schon auf das nächste Jahr. 26. August 2017.

Wer nun Lust bekommen hat, zu diesem ganz besonderen Naturerlebnis und beim Ruf der Nachtvögel unter fachkundiger Führung den stockfinsteren Wald auf der Suche nach unseren Lieblingen zu durchstreifen, ist im nächsten Jahr ganz herzlich eingeladen.

Wann findet die nächste Nachtwanderung statt? – Siehe unter Termine!

19. August 2017 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch den Wald bei Friedrichsruhe

Teils Laub-, teils Nadelforst im Wald bei Friedrichsruhe, Ziel unserer heutigen Pilzwanderung.

  Heute stand mal wieder ein Waldgebiet auf dem Programm, das wir bisher noch nicht im Zuge einer geführten Pilzwanderung besucht hatten. Es liegt einige Kilometer südlich von Crivitz und grenzt an die Ortschaft Friedrichsruhe, Dorf. Es handelt sich sowohl um Laub-, wie auch Nadelwald. Obwohl es wenig gute Speisepilze gab, wurde zumindest der Tatbestand einer lehrreichen Pilzwanderung erfüllt. Die Teilnahme war sehr gut und es war auch eine sehr interessierte Truppe, so dass, wer wollte, einiges neues aus der Welt der heimischen Großpilze erfahren konnte. Die Formen- und Artenvielfalt war jedenfalls recht groß. Hier wieder einige Bilder von heute:

Begrüßt wurden wir sogleich von einigen Baumpilzen, wie diesem Flachen Lackporling (Ganoderma lipsiense). Er ist holzig und kann in der Küche keine Verwendung erfahren. Die Konsolen sind mehrjährig und der weiße Rand signalisiert den aktuellen Zuwachs.

Ein Hexenei der Stinkmorchel (Phallus impudicus). Aus welchen gründen auch immer fehlt hier bereits die Außenhaut, so dass die gallertartige Schicht, die offensichtlich die innere Anlage der zukünftigen Stinkmorchel vor Austrocknung schützen soll, frei liegt. In diesem Stadium essbar.

Ausgereift ist der Pilz dann nur noch für Fliegen eine Delikatesse.

Deutlich ist das Collar (Halsband) des Halsband – Schwindlings (Marasmius rotula) um den Stielansatz zu erkennen. Ohne Speisewert. Die Pilzchen besiedeln einzeln oder in kleinen Gruppen in der Laubstreu liegende Ästchen.

Ausschließlich an totem Eichenholz finden wir den sehr markanten Eichen – Wirrling (Daedalea quercina). Wegen seiner dicklichen, labyrintischen Struktur der Fruchtschicht ist er kaum mit einem anderen Porling zu verwechseln. Er wird gelegentlich auch in Baumärkten oder Bastelläden zum Kauf angeboten, da er auch unbehandelt außerordentlich lange haltbar ist und sich daher zur Deko oder zum Basteln ganz besonders gut eignet.

Hoch oben an einer Birke der beliebte Chaga, ein Vitalpilz, der gerne in Teeform genossen wird und sich besonders in Osteuropa großer Beliebtheit erfreut. Mit bürgerlichem Namen nennt er sich Schiefer Schillerporling (Inonotus obliquus).

Kartoffelboviste sind giftig. Hier ist es der Dickschalige Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrina), den wir besonders auf sauren, moorigen Standorten finden können.

Der Klebrige Hörnling (Calocera viscosa) ist sehr häufig an Nadelholz anzutreffen und mit seiner leuchtend orangen Färbung erregt er die Aufmerksamkeit der Pilzsucher. Von vielen wird er mitgenommen, ist aber minderwertig und allenfalls sein Dekorationswert ist nicht von der Hand zu weisen.

Er sollte allerdings nicht mit echten Korallenpilzen verwechselt werden, da es unter ihnen schwach giftige Arten gibt. 

Eine bittere Überraschung gibt es, landet auch nur ein einziges Exemplar des Gallen – Röhrlings (Tylopilus felleus) im Pilzgericht. Jung sind seine Röhren weißlich wie bei Steinpilzen, älter werden sie rosa und sind dann gut von den sich gelbgrünlich verfärbenden Röhren der Steinpilze zu unterscheiden. Den Tieren scheint es allerdings zu schmecken.

Insbesondere so jung sehen sie Sommersteinpilzen täuschend ähnlich. Gallen – Röhrlinge wachsen bevorzugt unter Fichte, dort dürfte niemals ein Sommersteinpilz auftauchen. Er ist an Laubbäume gebunden. Allerdings sind Gallen – Röhrlinge nicht zwingend unter Fichten zu finden und können auch unter Laubbäumen auftauchen. Im Zweifel eine Kostprobe nehmen.

Meist nur wenige Millimeter im Durchmesser erreichen die winzigen Orangefarbigen Heftel – Nabelinge (Rickenella fibula). Trotzdem fallen sie in den grünen Moospolstern auf und sind hier recht dekorativ.

Beide Hände voll! Ob die wohl essbar sind?

In diesem Fall leider nicht. Der besonders in der Fichten – Nadelstreu häufige Brennende Rübling (Collybia peronata) schmeckt nämlich sehr scharf. Ein weiteres, gutes Kennzeichen, ist sein saurer Geruch, der ihm besonders beim zerreiben des Hutes zwischen den Fingern entströmt.

Und gleich ein neuer Versuch, vielleicht sind die ja gut!

Leider auch nicht! Es handelt sich um ungenießbare Schwefel – Ritterlinge (Tricholoma sulphureus), die nicht nur an ihrer schwefelgelben Farbe, sondern auch an ihren stechenden Geruch nach Leuchtgas zu erkennen sind. Allerdings waren im obigen Bild auch zwei weitere, kleinere Pilze zu sehen, Gelbbräunliche Trichterlinge, die dann doch essbar sind.

Die Vielgestaltige Holzkeule (Xylaria polymorha) besiedelt Buchenholz und ist holzig – hart, somit ebenfalls nichts für den verwöhnten Gaumen.

Auf diesen Schwefel – Ritterlingen hat sich eine kleine Kröte eingefunden. Ob sie den deftigen Geruch der Pilze liebt?

Eigentlich sollte sie doch ein viel innigeres Verhältnis zu diesem Vertreter der Wulstlinge haben. Es ist ein Gelber Knollenblätterpilz (Amanita citrina). Er besitzt keines der gefürchteten Knollenblätterpilz – Gifte, dafür aber Bufotenin, den Stoff, welchen Kröten als Sekret zur Abwehr von Fressfeinden absondern. Das Gift soll halluzinogen wirken und auch als Dopingmittel von Sportlern genommen worden sein.

Der Seidige Ritterling (Tricholoma columbetta) ist ein guter, aber in unseren Breiten nicht so häufiger Speisepilz. Er wächst einzeln, oft aber truppweise unter Eichen, Buchen oder Birken. Sein Geruch ist mehlartig. Das ist insofern von Bedeutung, weil unter Birken auch ein unangenehm riechender Verwandter vorkommt, der Strohblasse Ritterling. Dieser riecht ähnlich stechend wie der Schwefel – Ritterling und ist daher ungenießbar.

Der große Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha) besitz im Gegensatz zu anderen Täublingen biegsame Lamellen und gehört zu unseren besten Speisepilzen. Wir finden ihn unter Buchen und Eichen von Mai – November.

Von den klassischen, volkstümlichen Speisepilzen waren heute nur eine Handvoll (nicht nur die zwei) Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) und einige Maronen – Röhrlinge dabei.

Auch ein wunderbar frischer Fuchsiger Scheidenstreifling (Volvariella fulva) darf zu den Speisepilzen in den Korb gelegt werden.

Ein bunter Harlekin des sauer – trockenen Buchenwaldes.

Das ist der Rotschuppige Rauhkopf (Cortinarius bolaris). Hübsch anzusehen, aber nichts für den Kochtopf. Schleierlinge mit gelben, orangen oder rötlichen Färbungen gelten als giftverdächtig!

Unser Abschlussfoto. Insgesamt waren wir 22, also noch einige mehr, als auf dem Bild zu sehen. Eine, tolle, gemischte Truppe und sicher ist der eine oder andere irgendwann mal wieder mit dabei. 19. August 2017 im Wald bei Friedrichsruh.

Die nächste Pilzwanderung ist wann? – Siehe unter Termine!

05. August 2017 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch das Revier Weiße Krug bei Friedrichswalde

Bis an das Ufer des buchtenreichen Labenzer Sees führte uns unsere Wanderung.

Im August beginnt allmählich die Hauptsaison. Auf jeden Fall erreicht um diese Zeit der Sommeraspekt in der Regel seinen Höhepunkt, günstige Wachstumsbedingungen vorausgesetzt. Typisch für diese Wachstumsphase in der heimischen Pilzwelt sind viele, teils seltene Röhrlinge aus der Verwandtschaft der Steinpilze. Pfifferlinge haben nun ihr Jahresmaximum erreicht und können auf nährstoffarmen Böden unter Buchen, Eichen, Birken, Kiefern und Fichten gefunden werden. Es gibt viele bunte Täublinge und reichlich Wulstlinge. Unter ihnen, neben essbaren Arten, auch gefährliche Giftpilze wie der Grüne Knollenblätterpilz, den jeder Sammler unbedingt kennen sollte. Eine geführte Lehrwanderung ist dazu bestens geeignet.

Heute war es in den eigentlich vielseitigen Buchenbereichen mit alten Eichen am Ufer des Labenzer Sees leider sehr pilzarm. aber in den sandigeren Nadelwäldern konnte dann doch noch einiges entdeckt, vorgestellt und besprochen werden. Einige Neufunde für die Kartierung waren dabei und auch die Kochtopf – Mykologen kamen zumindest ansatzweise auf ihre Kosten. Hier, wie immer, ein kleiner, bebilderter Rückblick:  

Zunächst öffnete Klaus Waring, seines Zeichens Pilzberater in Bützow, den Kofferraum seines Autos. Neben zahlreichen Erdsternen waren auch in Mengen Würzige Tellerlinge, Büschel – Raslinge und einiges mehr zur Einführung dabei. Die Speisepilze darunter durften sich hungrige Pilzfreunde am Ende der Wanderung zusätzlich zu ihren gefundenen Esspilzen mitnehmen.

Die Neugier über die teils nicht alltäglichen Pilzfunde war groß.

Eine uralte Buche trotzt holzzerstörerischen Pilzen. Hier ist es der Flache Lackporling (Ganoderma lipsiense), der seine großen Fruchtkörper – Konsolen in luftiger Höhe an einem früheren Astabbruch wachsen lässt. So hoch oben finden wir diesen Schwächeparasiten allerdings nur selten.

Die sonst so artenreichen Buchenwälder am Labenzer See boten heute kaum Frischpilze.

Am Übergang zu sandigen Fichtenforsten wurde es schon etwas besser. Hier gibt es zur Zeit reichlich den häufigsten aller Täublinge, den Gelbweißen-, Zitronen- oder Ocker – Täubling (Russula ochroleuca). Sein schmutzig gelber bis grüngelber Hut steht im deutlichen Kontrast zu den weißen Lamellen. Er kann allenfalls als Mischpilz Verwendung finden, da er etwas schärflich oder bitterlich schmecken kann.

Der besonders in sandigeren Laub- und Nadelwäldern häufige kleine Bruder des Frauen – Täublings, der Papagei – Täubling (Russula ionochlora), hat im Vergleich zum Frauen – Täubling brüchige Lamellen. Essbar ist er ebenfalls.

Am Mausoleum der Familie Wedekind und dem Bronzenen Hirsch machten wir eine kleine Rast und unser Erinnerungsfoto. Auf dieser Schautafel sind wichtige Informationen über die Skulptur nachzulesen.

Stolz steht der Bronzene Hirsch nach dem einstmaligen Klau durch Metall – Diebe wieder auf seinen Sockel. Der frühere Hohlkörper soll jetzt zusätzlich mit Beton ausgefüllt sein, so dass, falls Ganoven nochmals auf die Idee kommen sollten, ihn zu stehlen, sie schon mit wirklich schwerem Gerät vorfahren müssen.

Hier sehen wir einen schon etwas von Schnecken zerfressenen Blutroten Röhrling (Xerocomus rubellus), der zu den Filzröhrlingen aus der Verwandtschaft von Rotfüßchen und Ziegenlippe gehört und auch wie diese esbbar ist.

Und dann ein schöner, junger Steinpilz (Boletus edulis), der nach der anfänglichen Durststrecke vielen die Augen öffnete und es konnte dann noch einiges gefunden werden. Steinpilze blieben aber die Ausnahme.

Wie auf dem Präsentierteller wuchs dieses Büschel ungenießbarer Vielgestaltiger Holzkeulen (Xylaria polymorpha) auf einem bemoosten Wurzelausläufer eines Buchen – Stubbens. Die Schlauchpilze sind äußerlich dunkelbraun bis schwarz gefärbt, im Inneren allerdings weißlich und holzig hart.

Richtig interessant wurde es an diesem Hohlweg, da endlich auch einige Pfifferlinge auftauchten.

Die sandigen Wälder waren hier teils recht vielseitig, so dass auch immer wieder einige Buchen mit eingestreut waren, denn diesen Sprödblättler finden wir ausschließlich unter diesem Waldbaum. Es handelt sich um ältere Exemplare des Graugrünen Milchlings (Lactarius blennius). Seine weiße Milch schmeckt sehr scharf und der Pilz darf daher als ungenießbar gelten.

Unerträglich scharf schmecken auch diese beiden Sprödblättler, der Buchen – Speitäubling (Russula mairei, rechts oben) und der Wechselfarbige Spei – Täublinge (Russula fragilis). Es gilt die Regel bei Milchlingen und Täublingen, alles was nicht unangenehm scharf oder bitter schmeckt ist essbar, der Rest ungenießbar. Man kostet den Milchsaft oder bei Täublingen die Lamellen. Gilt nur für Sprödblätter!

Dem roten Buchen – Speitäubling sehr ähnlich ist der viel seltenere Gelbfleckende Täubling (Russula luteotacta). Die Huthaut glänzt etwas mehr und der Hutrand ist deutlich gerieft. Die scharfen Lamellen bekommen im alter gelbliche Flecken. Ungenießbar.

Vor diesem schönen Röhrling sollte man sich hüten. Nicht weil er womöglich giftig ist, nein, ein einziges Exemplar des Galle bitteren Gallen – Röhrlings (Tylopilus felleus) kann ein Pilzgericht ungenießbar machen. Im Zweifel vorher kosten!

Recht interessant wurde es in diesem moosreichen Fichtenforst nicht nur für Kochtopf – Mykologen.

So stieg die Begeisterung vor allem bei Klaus und mir, als wir uns inmitten von Hasenohren (Otidea leporina) befanden. Ob es sich aber wirklich um Hasenohren handelt, konnte die mikroskopische Untersuchung bestätigen. Es gibt nämlich auch noch den Nadelwald – Öhrling, der nur anhand von Mikromerkmalen vom Hasenohr zu trennen sein soll. Kein Speisepilz.

Natürlich gab es hier auch einige Maronen -.Röhrlinge (Xerocomus badius), die die Herzen der Mykophagen höher schlagen ließen.

Der Orangeblättrige Hautkopf (Cortinarius sommerfeltii) ist giftig oder zumindest giftverdächtig. Seine Farbstoffe lassen sich aber leicht herauslösen und werden zum Färben von Wolle genutzt.

Hier zwei schwach giftige Wulstlinge, die gerne miteinander wegen ihrer gelblichen Hutfarben verwechselt werden. Links der Narzißengelbe Wulstling (Amanita gemmata) und rechts der Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita citrina). Letzterer hat eine deutlich abgesetzte Stielknolle und riecht außerdem unangenehm muffig nach Kartoffelkeimen.

Der leicht kenntliche Blaustiel – Schleimfuß (Cortinarius collinitus) kann als Mischpilz in den Sammelkorb gelegt werden. Man beachte den Standort im moosreichen Fichtenwald. Im armen Kiefernwald wächst der ähnliche Brotpilz, ebenfalls ein Speisepilz.

Ein weiterer Vertreter der Öhrlinge (Otidea spec.) aus dem Mischwald.

Zu den Schleierlingen gehört der Wohlriechende Gürtelfuß (Cortinarius torvus). Besonders in die Lamellen herein gerochen verströmt er einen etwas süßlichen, angenehmen Duft. Ungenießbar.

Besonders bei den Täublingen kann es innerhalb ein und der selben Art zu erheblichen Farbabweichungen und Variationen kommen. Hier sehen wir zwei Frauen – Täublinge (Russula cyanoxantha). Links grün und rechts violett. Außerdem kann er stahlblau, bräunlich oder hell beige bis fast fleischfarbig erscheinen. Gut kenntlich aber an den immer geschmeidigen Lamellen und dem kräftigen Wuchs unter Eichen und Buchen. Sehr guter Speisepilz. Bei grünen Formen Obacht! Verwechslungsgefahr mit dem Grünen Knollenblätterpilz!

Auch die Formenvielfalt beim Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysentheron) kann enorm sein und es werden teilweise auch verschiedene Arten daraus gemacht. Hier können wir grobmaschige Netz – Strukturen am Steil erkennen, die eher bei Ziegenlippen zu beobachten sind. Hier handelt es sich aber eindeutig um Rotfüßchen.

Auch die Hutform kann bei der Bestimmung sehr wichtig sein. Hier sehen wir zwei verschiedene Täublinge mit sehr ähnlicher Hutfarbe. Der Buckel – Täubling (Russula caerulea, links) besitz in der Hutmitte immer einen deutlichen Buckel und wächst unter Kiefern. Der hier etwas dunkel geratene Wechselfarbige Spei – Täubling (Russula fragilis) ist immer buckelfrei und wächst zwar auch unter Kiefern, kann aber auch mit Laubbäumen eine Symbiose eingehen. Der Buckel – Täubling ist essbar, der Spei – Täubling natürlich ungenießbar.

Am Ende war beim einen oder anderen Pilzfreund doch noch eine Mischpilz – Mahlzeit heraus gekommen.

Unser Erinnerungsfoto vor dem Bronzenen Hirsch am 05. August 2017. Insgesamt waren wir 17, aber einige zogen es vor nicht in die breitere Öffentlichkeit zu gelangen.

Wann starten wir zur nächsten Wanderung? – Siehe unter Termine!

24. – 28. Juli 2017 – Lehrgang zum Fischereischein

Lehrgang zum Fischereischein in Keez

Teilnehmer nach bestandener Prüfung zum Fischereischein in Keez bei Brüel. Rechts vorne Kursleiterin Irena Dombrowa.

Teilnehmer nach bestandener Prüfung zum Fischereischein eines früheren Lehrgangs in Keez bei Brüel. Rechts vorne Kursleiterin Irena Dombrowa.

Der diesjährige Sommerlehrgang zum Erwerb des Fischereischeins auf Lebenszeit fand vom 24. – 28.07.2017 bei Irena Dombrowa in 19412 Keez, bei Brüel (Keezer Schmiede), Dorfstraße 1, statt. Das Grundstück liegt direkt an der B 104. Aus Richtung Brüel kommend, ist es nach der Ortschaft Thurow gleich das 1. Grundstück rechts zur Fahrbahn, etwa 100 m vor dem Abzweig zum Dorf Keez b. z. w. Golchen. Aus Richtung Schwerin kommend, das letzte Anwesen links zur Straße. Auf dem Gelände sind in begrenzter Zahl Parkmöglichkeiten vorhanden. Ansonsten können auch Fahrzeuge an den jeweiligen Abzweigen Golchen und Keez geparkt werden.

Die Lehrgangszeiten

Montag, der 24.07. bis Freitag, der 28.07.2017 jeweils von 10.00 – 16.00 Uhr

Die Prüfung erfolgte am Sonnabend, dem 29.07.2017, um 11.00 Uhr ebenfalls in Keez.

Um Schreibfehler bei der Ausstellung der behördlichen Dokumente zu vermeiden, wird darum gebeten, auch in Zukunft die Anmeldeformulare gewissenhaft auszufüllen. In der Vergangenheit haben sich des öfteren Fehler eingeschlichen und die Dokumente mußten nochmals ausgestellt werden. Sollte es dennoch zu Unkorrektheiten kommen, wird von der Behörde eine zusätzliche Bearbeitungsgebühr von 10.00 € erhoben. Sinnvoll ist es daher eine Kopie des Personalausweises oder der Geburtsurkunde beizufügen oder mitzubringen.

Die Anmeldungen zu weiteren Lehrgängen können jeder Zeit sowohl schriftlich bei Frau Irena Dombrowa, Dorfstraße 1, 19412 Keez wie auch per E – Mail unter steinpilz.wismar@t-online.de erfolgen. Sie müssen den Vor- und Familiennamen, das Geburtsdatum und wo geboren, sowie die aktuelle Anschrift enthalten. Möglichst auch mit Telefon- oder Handynummer.

Die Lehrgangskosten belaufen sich auf 65.00 € bis Vollendung des 14. Lebensjahres und danach auf 85.00 €. Darin enthalten sind die Prüfungsgebühren der zuständigen Behörde (15.00/25.00 €).

Zu Mittag wird ein Imbiss z. B. Nudeln mit Tomatensoße oder Bockwurst angeboten.

Auskünfte oder Anfragen können an folgenden Telefon- b.z.w. Handy – Nummern gerichtet werden: 0172/7339226 oder 03841/228917.

Übungsunterlagen können käuflich erworben werden.

22. Juli 2017 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzwanderung

Es ging durch die Friedrichsthaler Forst

Der Friedrichsthaler Forst am heutigen Sonnabend. Die Buchen und Eichenwälder sind vielfach auch mit Altkiefern und Fichten durchmischt und besonders zu den Hängen des Neumühler Sees ist bei günstigen Bedingungen eine für unsere breiten enorme Artenvielfalt vorhanden.

Mitten im Hochsommer statteten wir heute einem der besten und vielseitigsten Pilzreviere in Westmecklenburg einen Besuch ab. Dem Friedrichsthaler Forst bei Schwerin – Neumühle. Im Zentrum des Laub- und Nadelwaldes befindet sich der langgezogene Neumühler See. Besonders dessen Hangterrassen sind aus mykologischer Sicht sehr interessant. Neben gängigen Speisepilzen wie Steinpilzen und Maronen finden wir hier beispielsweise auch Semmelporlinge, die in unserer Region eine absolute Rarität darstellen. Auch seltene Korallen – Pilze, Stachelpilze und auch interessante Röhrlinge wie beispielsweise der Glattstielige Hexen – Röhrling sind hier zu hause. Auch heute überzeugte uns dieses Revier wieder. Es war eine für die Jahreszeit schon sehr vielfältige Pilzflora vorhanden, mit reichlich Sommer- und auch Herbstarten. Einiges möchte ich in diesem Rückblick mit einbinden, alles würde aber den Rahmen sprengen. Hier also einige Impressionen von unserer sehr gut besuchten Wanderung. Übrigens konnten wir auch Vertreter des Rehnaer Pilzvereins in unserer Mitte begrüßen, angeführt natürlich von ihrem Vorsitzenden Diplom – Biologe Torsten Richter.

Zu Beginn, wie so oft, eine kleine Einführung und Vorstellung bereits mitgebrachter Pilzfunde. Foto: Erika Wittenhagen.

Wir starten.

Hier sehen wir zwei wichtige Vertreter der Rettich – Helmlingsgruppe. Links die helleren Rosa – Helmlinge (Mycena rosea) und rechts die düsteren Schwarzschneidigen Rettichhelmlinge (Mycena peliathina). Rettichhelmlinge sind schwach giftig und riechen alle rettichartig.

Christopher Engelhardt aus Lübeck demonstriert eine Möglichkeit zur Erkennung des Flachen Lackporlings.

Man kann auf der grauweißen Porenunterseite schreiben. Der Fruchtkörper war aber leider zu klein, um meinen ganzen Vornamen darauf unter zu bekommen.

Gern längst der Waldwege, also ein typischer Wegrandpilz, ist der häufige Gelbbräunliche Trichterling (Clitocybe gibba). Er ist essbar, aber Vorsicht! Trichterlinge sollten nur von Kennern zum essen gesammelt werden, da es einige stark Muskarin haltige und somit giftige Arten gibt!

In der Nadelstreu der Fichten wuchsen auch einige Champignons. Dieser verfärbte sich stark gelb und roch deutlich anisartig. Das starke gilben ist typisch für den Dünnfleischigen Anis – Champignon (Agaricus silvicola). Der leckere Speisepilz ist ausschließlich im Wald oder zumindest unter Bäumen anzutreffen.

Neben dem allseits bekannten Violetten Lacktrichterling war heute auch der gleichfalls häufige Fleischrote Lacktrichterling (Laccaria laccata) vertreten. Lacktrichterlinge oder auch Bläulinge genannt, dürfen ein Mischpilzgericht bereichern. Für Kenner – es handelt sich hier nicht um Laccaria bicolor, auch wenn das durch die auf dem Foto blaugrüne Stielbasis so erscheinen mag.

Ein noch junges Exemplar des Wurzel – Schleimrüblings (Xerula radicata). Der Hut ist nicht nur schleimig, sondern auch gerunzelt und die Stielbasis geht meist in eine bis zu einem halben Meter lange Pfahlwurzel über, die aber oft abreißt. Die Hüte dieses leicht kenntlichen Blätterpilzes sind essbar.

Jürgen, Erika und Christopher begutachten einen Grauen Wulstling.

Steil stürzen die Hänge zum Neumühler See ab. Gerade hier sind aber oft die interessantesten Pilzarten zu finden. Allerdings gehört dann auch ein wenig Kondition und bergsteigerische Erfahrung dazu, will man nicht unfreiwillig ein erfrischendes Bad in diesem auch im Hochsommer immer kühlen Waldsee nehmen.

Kleine Verschnaufpause für die uns begleitenden Vierbeiner.

Hier noch einmal der schwach giftige Rosa – Helmling (Mycena rosea) in einer ungewöhnlich verwachsenen Form.

Der Hornstiel – Schwindling (Marasmius cohaerens) wurde standesgemäß von Jürgen Horn entdeckt. Ockergelblicher Hut und recht langer, hornartig steifer Stiel, der oben weißlich und nach unten zu in dunkelrotbraun übergeht und striegelig filzig mit dem Substrat verwachsen ist. Wir finden ihn hauptsächlich in Nadelwäldern und er gilt als ungenießbar.

Der Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita citrina) zeichnet sich durch seine dicke, abgesetzte Stielknolle und den muffigen Kartoffelkeller – Geruch aus. Er ist sehr häufig, vor allem im Herbst, in Laub- und Nadelwäldern zu finden. Sein Giftstoff Bufotenin richtet beim Verzehr keine Schäden im Körper an und er ist also harmlos. Er schmeckt aber nicht und muss wegen Verwechslungsgefahr mit dem Grünen Knollenblätterpilz gemieden werden.

Hier beide im Vergleich. Links der harmlose Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita citrina), rechts der tödliche Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides). Er soll gut schmecken und riecht angenehm honigartig! Die letale Dosis für einen gesunden, erwachsenen Menschen liegt bei etwa 50g Frischpilzmasse. Wir finden den Mörder unter Eichen, Buchen, Fichten und Linden.

Einer der farbenfreudigsten einheimischen Großpilze ist der Rote Heringstäubling (Russula xerampelina). Er wächst unter Kiefern, sein Fleisch neigt zum bräunen und der Geruch ist besonders in der Stielbasis im Zusammenspiel mit der Handwärme fischartig nach Heringslake. Essbar, der Geruch soll sich bei der Zubereitung verlieren.

Chris Engelhardt bringt sich und die Kamera in Stellung für ein Standort – Foto vom Blaugrauen Wolkentäubling.

Namensgebend ist die Hutfarbe, die an Schlechtwetterwolken oder Sturmwolken erinnert. Der häufige und essbare Täubling (Russula parazurea) wächst unter Laubbäumen, ganz besonders unter Eichen.

Der große und markante Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus) wächst an alten Fichtenstubben. Sein Kochwasser soll sich blau färben, er ist aber kein schmackhafter Pilz und an ihm sollte sich lieber das Auge satt sehen.

Übrigens gehören Kremplinge trotz ihrer Lamellen zu den Röhrlingen und können daher auch vom Goldschimmel befallen werden. Hier ist es aber ein Filzröhrling und der Parasit hat inzwischen sein Reifestadium erreicht, was die namensgebende Gelbverfärbung anzeigt.

Ein junger und noch wenig aussagekräftiger sowie schwach giftiger Seifen – Ritterling (Tricholoma saponaceum). Zusammen mit dem Schwefelritterling kündigte er heute bereits den Herbst an.

Noch ist der Schirm geschlossen, der Regen setzte erst später ein. Trotzdem natürlich ein freudiger Fund für den Kochtopf. Riesenschirmpilz (Macrolepiota procera).

Die großen, robusten Leder – Täublinge zeichnen sich durch die schon bald ockergelben Lamellen und dem milden Geschmack aus. Sie gelten als hervorragende Speisepilze. Hier sehen wir den Braunen Ledertäubling (Russula integra), den wir unter Kiefern finden können.

Ausschließlich unter Eichen wächst der im Hut etwas gezonte, weiße, milde Milch absondernde Eichen – Milchling (Lactarius quietus). Als Mischpilz kann er Verwendung finden.

Besser ist da schon die Gruppe der Edelreizker mit ihrem rötlichen Milchsaft. Hier sehen wir den etwas bitterlich schmeckenden Fichten – Reizker (Lactarius deterrimus). Scharf gebraten ist er dennoch recht ordentlich, zumindest für den jenigen, der es etwas deftiger liebt.

Ein etwas verwachsenes Exemplar des Blassen Laubwald – Pfifferlings (Cantharellus pallidus).

Neben Steinpilzen waren heute auch einige Exemplare des Flockenstieligen Hexen – Röhrlings (Boletus luridiformis) vertreten und konnten in die Körbe der Feinschmecker gelegt werden.

Gleich drei verschiedene Steinpilz – Arten waren vertreten, wann hat man das schon mal! Hier sehen wir den häufigen Sommersteinpilz (Boletus reticulatus), den wir von Mai bis Oktober ausschließlich unter Laubbäumen wie Eichen und Buchen, ganz selten auch unter Linden finden können.

Der Echte Steinpilz ist von Juni bis November unter Fichten, Buchen, Eichen und Kiefern zu finden. Dadurch ist er die häufigste Steinpilz – Art und kann in Wuchs und Färbung recht unterschiedlich sein.

Ein mit Abstand seltenerer Vertreter dieser Gruppe ist der Rothütige- oder Kiefern – Steinpilz (Boletus pinophilus). Wie der Name schon sagt, finden wir ihn in der Regel unter Kiefern. Trotz großer Kiefern – Areale ist dieser Steinpilz in Mecklenburg eher eine Rarität. Er wächst von Mai bis Oktober und ist durch seine rotbraunen Hut- und Stielfarben gut charakterisiert.

Die Dreifarbene – Koralle (Ramaria formosa) ist giftig, gehört aber zu den besseren, weil selteneren Funden der heutigen Wanderung. Foto: Torsten Richter.

Den Scharfblättrigen Schwarztäubling (Russula acrifolia) treffen wir in Buchenwäldern auf besseren Böden an. Ungenießbar. Foto: Torsten Richter.

Der schmackhafte Trompeten – Pfifferling (Cantharellus tubaeformis) ist in unserem Breiten gegenüber den herkömmlichen Eierschwämmen als Speisepilz weniger bekannt. In Skandinavien ist er allerdings ein Kultpilz und ihn dürfte dort fast jedes Kind als Speisepilz kennen. Foto: Torsten Richter.

Ganz zum Schluss wurde es nochmal richtig interessant für Christopher Engelhardt und Torsten Richter. Auf Sägespänen haben sich verschiedene Arten angesiedelt, so kleine Tintlinge und Ascomyceten.

Da braucht es schon ein gutes Auge, um die Winzlinge, die immerhin noch zu den Großpilzen zählen, zu entdecken.

So zum Beispiel erreicht der Derbstachelige Rundsporschildborstling (Scutellinia crinita) nur weniger Millimeter im Durchmesser. Da es weitere, augenscheinlich sehr ähnliche Vertreter der Gattung gibt, muss mikroskopiert werden, um die Art sicher ansprechen zu können. Standortfoto: Chris Engelhardt.

Hier das zugehörige Sporenbild. Gut sind auch die Schläuche zu erkennen, in denen die Sporen gebildet werden und bei Reife durch mechanische Reize als mitunter gut sichtbare „Dampfwolke“ ausgeschleudert werden. Foto: Chris Engelhardt.

Hier noch die Wimpernhaare am Rande der Fruchtkörper unter dem Mikroskop, die bis zu 1 000 Mikromillimeter lang sein können, septiert und mehrfach verwurzelt sind. Foto: Chris Engelhardt.

Geradezu riesige Apothezien kann hingegen der Buchenwald – Becherling (Peziza arvernensis) ausbilden. 10 cm Durchmesser sind keine Seltenheit. Foto: Christopher Engelhardt.

Auch zu dieser Art hat Chris uns ein schönes Mikrofoto angefertigt. Typisch für den Buchenwald – Becherling, so schreibt er, sind die feinwarzigen Sporen. Rechts unten im Bild noch ein Hinweis auf die Sporengröße.

Auch diese schönen Hasenpfoten (Coprinus lagopus), die zu den Tintlingen gehören, wuchsen auf diesem Sägemehl – Standort, Foto: Christopher Engelhardt.

Aber auch richtige Großpilze befinden sich im Sammelkorb des Rehnaer Pilzvereins. Sie werden im dortigen Schaukasten ausgestellt, der im Zentrum Rehna´ s direkt an der B 104 aufgestellt wurde.

Zum Schluss noch eine kleine Stärkung mit Kaffee und Kuchen, serviert von unserer Pilzfreundin Monika Peter, Mitte links. Dafür ganz herzlichen Dank!

Unser Erinnerungsfoto. Leider waren nicht mehr alle dabei, denn bei so einer großen Gruppe gibt es immer einige Pilzfreunde, die vorzeitig, teils auch wegen terminlichen Verpflichtungen, abbrechen müssen. 22.Juli 2017 im Friedrichsthaler Forst.

Wann startet die nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!

18. Juli 2017 – Abendwanderung der Pilzfreunde

Abendwanderung 2017

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Abendliche Rundwanderung Proseken – Eggerstorf – Proseken

Unsere Wanderung führte uns durch Wälder, Wiesen und Felder. Hier der Laubwald des Prosekener Grundes.

Seit vielen Jahren unternehmen einige Pilz- und Naturfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. sowie interessierte Gäste eine sommerliche Abendwanderung ganz in Stadtnähe. Dieses mal habe ich eine Route ausgesucht, die teils durch Laubwälder, teils aber auch durch offeneres Gelände führte. Genau gesagt, wir Wandern heute in einer Runde von Proseken über Landsdorf/Eggerstorf und zurück. Dabei ist vor allem der bewaldete Prosekener Grund aus mykologischer Sicht von Interesse. Zumindest im Frühling und Herbst wurden hier schon viele interessante Pilzfunde getätigt. Im Sommer ist es nicht ganz so üppig. Anders als bei unseren Nachtwanderungen kamen wir heute noch ohne Taschen- oder Stirnlampen aus. Leider hielt sich das Interesse der Pilzfreunde sehr in Grenzen, aber die vier Teilnehmer konnten den herrlich sonnigen Hochsommerabend richtig genießen, bis auf die Mücken, die in diesem Jahr besonders lästig sind. Auch Frischpilze waren vertreten. Hier einige Bilder:

Gleich nach wenigen Schritten, noch im Ort Proseken, die ersten Erfolge. Unter einer noch relativ jungen Linde stark giftige Pantherpilze (Amanita pantherina). Man beachte die weißen Hüllreste auf dem Hut, kein röten am Fruchtkörper und die wulstig gerandete Knolle.

Gleich die nächste Linde hatte sich den Perlpilz (Amanita rubescens) als Mykorrhiza – Partner ausgesucht. So konnten gleich nebeneinander beide Verwechslungspartner studiert werden. Die Hüllreste, die hier leider sehr spärlich vorhanden sind, haben graue Färbung und das röten am Fruchtkörper ist zu erkennen. Die Stielknolle ist ungerandet. Guter Speisepilz, roh giftig und bei der Zubereitung die Huthaut abziehen!

Unter der dritten Linde waren es giftige Karbol – Champignons (Agaricus xanthodermus). Sie standen wohl eher zufällig hier, da sie keine Symbiose mit Bäumen eingehen. Sie haben eine saprophytische Lebensweise und sind momentan die häufigsten Großpilze, insbesondere in Siedlungsnähe und städtischen Anlagen. Wir fanden sie heute aber auch mitten im Laubwald des Prosekener Grundes und sie begleiteten uns praktisch durch die gesamte Wanderung.

Im Prosekener Grund.

Hier stehen oder standen auch einige altehrwürdige Baumriesen. Diese Buche wurde gefällt, da sie schon kränkelte und vor Jahren bereits ein Teil vom Sturm abgebrochen wurde. Seit meiner Kindheit habe ich diesen mächtigen Baum mit fast eineinhalb Meter Stammdurchmesser bewundert. Nun ist sein Ende gekommen, aber er darf hier liegen bleiben und der mächtige Stamm wird in den nächsten Jahren für uns Pilzfreunde sicher noch einiges hervorbringen.

In üppiger Vegetation am Wegesrand einige Büschel von Glimmer – Tintlingen (Coprinus micaceus). Diese sind schon vollständig ausgereift und gaben ein schönes Fotomotiv.

Geotropismus beim Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola). Die Buche wurde vom Sturm geworfen und der Fruchtkörper muss sich umorientieren.

Wir haben den Wald verlassen und es ging vorbei an teils schon erntereifen Getreidefeldern, die nach „Sommer“ dufteten.

Pilzfreund Robert war zuvor schon in der Parkanlage am Seeblick unterwegs und präsentierte uns seine Funde während einer kleinen Rast.

Täublinge, Rötlinge, Röhrlinge, Wulstlinge und Champignons.

Von diesen jungen Riesenbovisten (Langermannia gigantea) ist nicht mehr viel übrig. Die Schnecken waren sehr hungrig.

Die Sonne ist inzwischen am Horizont versunken und der Kreis schließt sich allmählich. Gleich haben wir unseren Ausgangspunkt Proseken wieder erreicht.

Zuvor hatten wir uns schon für unser Erinnerungsfoto positioniert.

Die Prosekener Kirche hat besonders in der Wende – Zeit eine wichtige Rolle gespielt. Hier trafen sich oppositionelle Bürgerrechtsbewegungen wie das Neue Forum. Proseken am Abend des 18. Juli 2017.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

16. Juli 2017 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Vereins- und Kartierungsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Es ging durch den Wald bei Dabel/Borkow

Die Wälder zwischen Dabel, Borkow und Schlowe waren heute unser Ziel.

  Zu einer Vereins- und Kartierungsexkursion waren heute wieder die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e. V. und interessierte Gäste sehr herzlich eingeladen. Wir haben sozusagen eine kleine Bestandsaufnahme in den Wäldern zwischen Dabel, Borkow und Schlowe unternommen. Im Mittelpunkt stand also die Kartierung von Großpilzarten. Zwar ist auch in dieser Region schon einiges nachgewiesen, neues kann aber immer entdeckt werden. Im großen und ganzen laufen unsere Kartierungsexkursionen nicht grundsätzlich anders ab, wie die öffentlichen Pilzlehrwanderungen. Auch hier darf dazu gelernt werden und natürlich sind auch Speisepilze gern gesehen. Insofern ging es nicht nur rein wissenschaftlich zu und jeder ist bei uns gern gesehen, der ein Interesse an die immer noch geheimnisvolle Welt der Pilze entwickelt. Nach dem sich eine Handvoll Pilzfreunde um 09.00 Uhr in Dabel einfanden, fuhren wir von hier aus noch in Richtung Borkow. Unser Zielgbiet waren sandige Laub- und Nadelwälder. Das allgemeine Pilzaufkommen war für Mitte Juli schon recht ordentlich und auch für die Küche war etwas dabei. Hier wie immer einige Impressionen:

Bützow` s Pilzberater Klaus Warning wartete zu Beginn, wie so oft zur Einstimmung, zum Vorstellen und zum Besprechen, mit allerhand Frischpilzen vom Vortag auf.

Eine schöne Kollektion von essbaren Safran Schirmpilzen (Macrolepiota rhacodas). Wir finden sie vor allem in der Nadelstreu von Fichten und schwerpunktmäßig im Herbst.

Gleiches gilt für die Wimpern – Erdsterne (Geastrum fimbriatum), nur das sie nicht essbar sind.

Gleich dort wo wir unsere Autos platziert hatten, begrüßten uns unter einer Eiche diese stark giftigen Pantherpilze (Amanita pantherina).

Besonders im moosreichen Fichtenforst wurden wir fündig.

Hier schiebt sich gerade eine frisch geschlüpfte Stinkmorchel (Phallus impudicus) durch die Moosdecke und wird gleich zu einem gefundenen Fressen für eine hungrige Nacktschnecke.

Hier und da immer mal wieder die eine oder andere Marone (Xerocomus badius), die natürlich auch nicht von den Schnecken verschmäht werden.

Aber Vorsicht ist geboten, denn der sehr bittere Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus) ist nicht fern. Er liebt moosreiche Fichtenwälder, genauso wie der Maronen – Röhrling.

Auch der minderwertige, aber imposante und schöne Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus) ist hier zu hause. Er besiedelt vor allem Fichten – Stubben.

Der Kampfer – Milchling (Lactarius camphoratus) zeichnet sich durch besonders beim trocknen intensiven Maggi – Geruch aus. Wir finden ihn meist unter Buchen und Fichten und dann oft scharenweise.

Der Zimtblättrige Hautkopf (Cortinarius cinnamomeus) ist ebenfalls im Nadelwald zu hause. Er ist giftverdächtig, eignet sich durch seinen Farbstoff aber zum einfärben von Wolle.

Der Orangerote Graustieltäubling (Russula decolorans) ist in sauren Kiefernwäldern zu hause. Hier wächst er gerne in Nachbarschaft mit Maronen – Röhrlingen. Sein hier noch weißlicher Stiel verfärbt sich bald grauschwärzlich. Er gilt als guter Speisepilz.

Safran – Schirmpilze (Macrolepiota rhacodes) am Standort. Hier ist es Kiefermischwald mit eingestreuten Eichen, Birken und Buchen.

Die Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) wird auch als Filziger Röhrling bezeichnet. Ihre Hutoberfläche ist wildlederartig – filzig und ihre relativ weiten, eckigen Röhren sind goldgelb. Essbar.

Hier noch einmal Pantherpilze (Amanita pantherina) mit starkem Schneckenfras. Tiere machen auch vor für uns giftigen Arten keinen halt. Tierfras ist kein Kriterium für essbar oder giftig!

Der Schiefe Schillerporling (Inonotus obliquus) besiedelt alte Birken. Er ist unter der Bezeichnung Chaga in Form eines Teeaufgusses als Vitalpilz sehr beliebt. Und das gute daran, der Sud ist nicht nur gesund, sondern schmeckt sogar recht ordentlich. Fast wie echter schwarzer Tee.

Pilzfreund Robert hat alle Hände voll. Das Abendbrot ist gesichert!

Die kleine Truppe von heute. 16. Juli 2017 im Wald bei Schlowe.

Die nächste Vereinsexkursion startet wann? – Siehe unter Termine!

08. Juli 2017 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch das Buchholz bei Parchim

Neben Buchenwald sind hier auch Nadelholzbereiche mit Kiefern, Fichten und Lärchen zu finden.

Treff war am Sonnabend, dem 08. Juli 2017, um 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am ZOB in Wismar, Ecke Wasserstraße/Kopenhagener Straße.

Interessenten aus Parchim und anderswo, die nicht erst nach Wismar kommen wollten, fanden sich gegen 09.30 Uhr auf dem Parkplatz Am Buchholz ein.

Heute fuhren wir mal wieder in die südlicheren Gebiete Mecklenburgs, in unmittelbare Nähe der Kreisstadt Parchim. Die nahen Pfifferlingstannen durchstreiften wir bereits vor Jahren und wurden diesbezüglich auch reichlich fündig. Heute war es das Buchholz, südöstlich der Kreisstadt. Wir finden hier aber keinesfalls nur Buchen vor, es ist auch ein gehöriger Nadelwald – Anteil vorhanden. Aber auch wenn die Buche dominant wäre, Buchenwälder gehören im allgemeinen zu den interessantesten und artenreichsten Waldgesellschaften. Leider fielen die wirklich imposanten Hallen – Buchenwälder, die es hier vor einiger Zeit noch gab, der Säge zum Opfer, so dass von der einstigen Pracht nicht mehr viel übrig ist. Eine Vielzahl von Mykorrhiza – Pilzen, zu denen viele der beliebtesten Speisepilze, aber auch gefährliche Giftpilze gehören, sind in Buchenwäldern zu hause. So wächst bei uns der Fichtensteinpilz vorzugsweise unter Buchen, oft mit dem Sommersteinpilz gemeinsam. Tödlich giftige Grüne Knollenblätterpilze finden sich neben Eichen auch sehr gerne unter Buchen ein. Viele Täublinge, Milchlinge, Ritterlinge usw. lieben diesen wichtigen und imposanten Waldbaum. Natürlich können wir hier auch dem Pfifferling begegnen. Pfifferlinge wachsen außer unter Buchen auch gerne bei Eichen, Birken, Kiefern und Fichten, allerdings meist auf ärmeren, sauren Böden. Heute fanden wir den Blassen Laubwaldpfifferling, der etwas bessere Böden liebt und größer wird. Ansonsten war das Angebot an Frischpilzen für eine Lehrwanderung durchaus zufriedenstellend. Auch der Kochtopf – Mykologe konnte auf seine Kosten kommen. Hier wie immer einige Bilder von heute:

Pilzfreund Jürgen Horn aus Bargteheide brachte uns zu Beginn gleich eine kleine Frischpilz – Kollektion zur Einstimmung mit.

Der Aufbruch. Von dem einstigen Hallenbuchenwald stehen nur noch einzelne, hochreichende Buchenstangen und darunter ein natürlich verbuchter Jungbuchen – Nachwuchs.

Sogleich begrüßte uns E.T. – der Außerirdische, so wie Jürgen Horn treffend feststellte. Es handelt sich natürlich um einen jungen Bovist, der von Schnecken entsprechend gestaltet wurde.

Auch hier sehen wir einen Bovist. Er gehört allerdings zur Gattung der Kartoffel – Hartboviste (Scleroderma spec.) und ist giftig. Im Schnitt erkennt man die bereits stark gereifte Sporenmasse, die von den Bauchpilzen immer im inneren des Fruchtkörpers gebildet wird.

Der kompakte und meist recht helle Blasse Laubwald – Pfifferling (Cantharellus pallidus) wurde von einigen Teilnehmern gar nicht als zu den Pfifferlingen gehörig erkannt. Er ist punktuell in den etwas besseren Laubwäldern unter Buchen und Eichen zu finden und ist auf Grund seiner Größe besonders ergiebig.

Ein ziemlich kapitaler Perlpilz (Amanita rubescens). Gut sind die weinroten Tönungen und die Riefen auf der Oberseite der Manschette zu erkennen. Guter Speisepilz, aber Huthaut abziehen und gut durchgaren.

Besonders üppigige scharfe Sonnen – Täublinge (Russula solaris), mit leuchtend gelben Hüten. Ungenießbar.

Hin und wieder einige Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron). Diese Exemplare sind schon recht schwammig.

Besser sind sie natürlich in diesem Entwicklungsstadium.

Echte Begeisterung kam auf als wir einige Nester der Gemeinen Hundsrute entdeckten.

Sie entwickeln sich zunächst so wie die viel häufigeren Stinkmorcheln in sogenannten Hexeneiern.

Sobald das Reifestadium erreicht ist, schieben sich die rosagelblich gefärbten Hundsruten (Mutinus caninus) relativ schnell empor, und fangen an zu stinken um Insekten anzulocken, die die olivgrünliche Sporenmasse dann verbreiten.

An einem liegenden Laubholz – Knüppel fanden wir diesen markanten, teils resupinaten Porling. Es handelt sich um die Großporige Datronie (Datronia mollis).

Insbesondere an den Wegrändern waren zahlreiche Frischpilze vertreten. Hier ein typischer Vertreter der Wegrand – Pilzflora, der Behangene Mehlschirmling (Cystolepiota sistrata). Ein kleines, unscheinbares, weißes Blätterpilzchen mit mehliger Bereifung und kleinen Flockenschüppchen, die den Hutrand säumen. Ohne Speisewert.

Ein Vertreter der Großbecherlinge aus der Gattung Peziza. Möglicherweise der Buchenwald – Becherling (Peziza arvernensis). Ohne Speisewert.

Blumenartig verwachsene Fruchtkörper des Kerbrandigen Trichterlings (Clitocybe incilis). Eine weitere Pilzart die bevorzugt Waldwegränder besiedelt. Essbar.

Auch diese filigranen und hochbeinigen Tintlinge (Coprinus spec.) erfreuten uns am Waldweg.

Hier zwei Speisepilze der Edel – Klasse. Links und mittig der Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha) mit seinen geschmeidigen Lamellen und rechts der sehr wohlschmeckende Fleischrote Speise – Täubling (Russula vesca) mit seiner vom Hutrand etwas zurück gezogenen Huthaut. Insbesondere letzterer ist ebenfalls meist an und auf grasigen Waldwegen zu finden.

Besonders dort wo Birken eingestreut sind ist der Fuchsige- oder Rotbraune Scheidenstreifling (Amanita fulva) zu hause. Auch er darf für die Pilzspeise genutzt werden. Zu beachten ist aber, dass er ziemlich brüchig und roh giftig ist!

Für wunderschöne Farbtupfen an alten, bemoosten Baumstümpfen, sorgten diese Himbeerroten Schleimpilze (Tubifera ferruginosa). Auch als Lachsfarbene- oder Fischeier – Schleimpilze bekannt. Hier sieht man auch, dass die Einzeller auf der Suche nach Nahrung wandern können. Wie bei einer Schnecke ist die Schleimspur zu erkennen.

Dann plötzlich frische Mehlpilze (Clitopilus prunulus) auf einem bemoosten Waldweg – Steinpilz – Alarm! Sind Mehlpilze unter Buchen, Eichen und Fichten zu finden, hat man gleichzeitig einen Steinpilz – Standort entdeckt. Leider war heute  keiner auszumachen, aber den Standort merken, hier wird es mit Sicherheit über kurz oder lang welche geben!. Auch der Mehlpilz ist übrigens essbar und wird besonders in der französischen Küche geschätzt.

Selbstredend, dass hier mit Steinpilzen zu rechnen ist, obwohl die Fichten schon recht groß sind.

Dafür gab es hier einige Würzige Tellerlinge (Rhodocybe truncata). Der nicht sehr häufige, aber fleischige Blätterpilz ist ein guter Speisepilz, der ein wenig wie eine Mischung von Rötel – Ritterlingen mit Maipilzen daher kommt.

Aus einem verlassenen Ameisenhaufen heraus wuchsen büschellig diese Echten Wald – Champignons (Agaricus silvaticus). Sie gehören zu den rötenden Arten der umfangreichen Gattung und sind bevorzug in der Fichtennadelstreu zu finden. Guter Speisepilz.

Ein klassischer Pilz der Wegränder in Wäldern ist im Sommer und Herbst der Stink – Schirmling (Lepiota cristata). Er zeichnet sich durch einen stechenden, metallischen Geruch aus. Ungenießbar. Vorsicht, die echten Schirmpilze können gefährliche Giftpilze enthalten. Sie sind nicht mit den beliebten Riesenschirmpilzen zu verwechseln.

Ganz zum Schluss, in der Nähe des Parkplatzes, brachen diese Stadt – Champignons (Agaricus bitorquis) aus einer Rasenfläche. Falls nicht an zu sehr mit Schadstoffen belasteten Standorten wachsend, gehört er zu den schmackhaftesten Speisepilzen überhaupt.

Genau so wie diese Stockschwämmchen, die nur wenige Meter weiter einen riesigen, alten Buchenstubben mit vielen hundert Exemplaren überzogen. Hier konnte sich, wer wollte, noch mit Edelpilzen eindecken.

Unser Erinnerungsfoto an der Willi Zachow – Buche. Eigentlich waren wir heute 11 Pilzfreunde, aber drei nette junge Damen zogen es vor, nicht so direkt in die Öffentlichkeit zu gelangen. Dafür Sage ich danke für dieses schöne Foto! 08. Juli 2017 im Buchholz bei Parchim.

Wann starten wir zur nächsten Wanderung? – Siehe unter Termine!

24. Juni 2017 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch das Revier Warin am Großen Steedersee

Der Steder See bei Warin. Genau hier befindet sich die Badestelle und in etwa in Höhe des Standortes dieser Aufnahme bestehen Stellflächen für unsere Autos und hier kann auch der Zweittreffpunkt unserer Wanderung sein.

Der Große Steedersee bei Warin. Genau hier befindet sich die bekannte Badestelle und in Höhe des Standortes dieser Aufnahme bestehen Stellflächen für unsere Autos. Hier war auch der Zweittreffpunkt unserer Wanderung.

Heute haben wir die Wälder bei Warin auf der Suche nach Sommerpilzen durchstreift. Abwechslungsreiche Laub- und Nadelforste stehen hier auf meist leichten Sandböden. Nicht nur Jungeichenbestände können mit Pfifferlingen aufwarten. Sie waren auch heute vertreten, aber leider nur in geringen Mengen. Hier und da einige Täublinge. Perlpilze oder Scheidenstreiflinge gab es kaum. So kam unterm Strich für niemanden eine vollwertige Pilzmahlzeit zustande, aber zum dazulernen reichte es allemal. Immerhin war auch der gefährlichste aller Giftpilze, der Grüne Knollenblätterpilz, vertreten. Aber es gibt Hoffnung. Steht uns in den kommenden Wochen reichlich Niederschlag zu Verfügung, kann der Sommer schon ungewöhnlich pilzreich daher kommen. Grund ist der trockene Herbst 2016. Die Tour dauerte bis zum späten Vormittag an. Hier wie immer ein kleiner Rückblick:

Ankunft auf dem Parkplatz am Großen Steedersee.

Hier begrüßten uns gleich die ersten Pfifferlinge (Cantharellus cibarius).

Einen wahren „Knaller“ präsentierte uns zu Anfang Pilzberater Klaus Warning. Ein Stück aus dem Raritäten – Kabinett. Es handelt sich wahrscheinlich nicht wie anfänglich angenommen um den Orangegelben Wurzelbecherling (Sowerbyella imperialis), sondern um den Leuchtenden Wurzelbecherling (Sowerbyella rhenana). Er hat die Pilze in einem dichten und dunklen Fichtenforst auf Kalkboden gefunden. Es dürfte der Erstnachweis dieser attraktiven Pilzart für unser Bundesland sein. Der Schlauchpilz zählt in ganz Deutschland zu den größten Raritäten! Lieber Klaus, herzlichen Glückwunsch!

Hier ein Mikrobild von Ulrich Klein. Achtsporige Schläuche mit den feinwarzig punktierten Sporen. Da die schlanken Paraphysen allerdings gebogen sind, kommt S. imperialis nicht in Frage. Sowerbyella rhenana ist wohl wahrscheinlicher, da auch ab Frühling in beschriebenen Biotopen gefunden. Er ist offensichtlich noch seltener als S. imperialis.

Auch diese frischen Erdsterne, es dürfte sich um den Wimpern – Erdstern (Geastrum fimbriatum) handeln, wuchsen in besagtem Fichtenforst. Sie haben sich frisch geöffnet. Beide Arten sind normalerweise erst zum Herbst hin zu erwarten. Hier wird bereits der fast ausgefallene Pilzherbst 2016 nachgeholt und uns dürfte im diesjährigen Sommer noch so einiges ungewöhliches blühen!

Nun zur eigentlichen Wanderung. Gleich zu Beginn im Trockenrasen des Waldrandes erfreuten uns diese wertvollen Küchen – Schwindlinge (Marasmius scorodonius). Hochgeschätzt in der französischen Gourmet – Küche. Von allen Knoblauch – Schwindlingen ist er der Beste!

Vom lichten Trockenrasen geht es nun in den dicht belaubten Wald.

Da kommt nicht nur bei Klaus Freude auf. Die Stinkmorchel beeindruckt nicht nur mit ihren penetranten Duft!

In der Jungform, als Hexenei, ist sie von einigen Liebhabern als Speisepilz durchaus geschätzt.

Ausgereift aber wohl nur noch für Fliegen unwiderstehlich! Gemeine Stinkmorchel (Phallus impudicus).

Der Fleischrote Speisetäubling (Russula vesca) ist hingegen als delikater Speisepilz allgemein anerkannt. Man achte auf die helle Randzone. Die Huthaut reicht nicht bis zum äußersten Rand heran.

Der Widerliche Täubling (Russula pectinatoides) gehört mit seinem stark gerieften Hutrand zur Gruppe der Kammtäublinge. Häufig finden wir an seiner Stielbasis auch Rötungen. Ungenießbar.

Der aus kartierungstechnischer Sicht beste Fund der heutigen Wanderung war dieser Krummstiel – Schüppling (Pholiota tuberculosa) auf einem Buchenast. Die recht seltene Rote Liste Art wurde durch unsere, seit vielen Jahren intensive Kartierungstätigkeit im Westmecklenburger Raum, inzwischen zerstreut nachgewiesen. Ungenießbar.

Dem Falschen Rotfuß – Röhrling (Xerocomus porosporus) fehlen im wesentlichen die Rottöne. Er wächst gerne unter Eichen und wird sicher oft mit dem Rotfüßchen verwechselt. Essbar.

Bei diesem stark giftigen Pantherpilz (Amanita pantherina) ist die ungeriefte Manschette leider schon abgegriffen. Schön ist aber der ringförmige Wulst an der Steilknolle zu sehen, das sogenannte Bergsteigersöckchen.

Von dieser Espen – Rotkappe (Leccinum aurantiacum) haben die Schnecken leider nicht mehr viel übrig gelassen.

Hier stehen die Pilze sogar schon mitten auf dem Waldweg und werden mit großem Interesse bedacht.

Es handelt sich offensichtlich um den Blaugrauen Täubling (Russula parazurea), obwohl mir ein wenig zu viel Lilatöne dabei zu sein scheinen, die eher dem Papagei – Täubling entsprechen würden. Für den Kochtopf egal, beide sind essbar.

Für eine letale Dosis wohl schon ausreichend, dieses verunglückte Exemplar des Grünen Knollenblätterpilzes (Amanita phalloides). Leider ist die Stielknolle beim herausheben im Waldboden geblieben. Der Stiel fasert auf, der Geruch ist honigartig und die Lamellen weiß und geschmeidig. Das sollte unbedingt beachtet werden, sollte Stielknolle und Manschette aus welchen Gründen auch immer fehlen. Wichtig insbesondere wenn grüne Täublinge zum Verspeisen gesammelt werden sollen. Tödlich giftig!

Und hier noch ein kleines Sammelsurium zum Schluss. Auf einem ungenießbaren Flachen Lackporling (Ganoderma lipsiense) befinden sich noch leckere Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades), ein essbares Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron) und ein vorjähriger, ungenießbarer Birkenporling (Piptoporus betulinus).

Viele Leute, wenig Pilze könnte der Tenor unserer heutigen Wanderung lauten. Ich hoffe, es hat allen trotzdem gefallen. Es kann nur besser werden! 24. Juni 2017 im Revier Warin am Großen Steedersee.

Die nächste Wanderung startet wann? – Siehe unter Termine!

20. Juni 2017 – Treffen der Pilzfreunde

Vereinsabend der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Thema: Speisepilze und ihre speziellen Zuberereitungen

Frieder Gröger schreibt in seinen beliebten Büchlein Pilze und Wildfrüchte folgendes zu Steinpilzen: Vorzüglicher, festfleischiger Pilz mit ausgezeichnetem Aroma. Am besten gebraten. Getrocknet von allerbester Würzkraft!

Frieder Gröger schreibt in seinem beliebten Büchlein „Pilze und Wildfrüchte“ folgendes zum Steinpilz: Vorzüglicher, festfleischiger Pilz mit ausgezeichnetem Aroma. Am besten gebraten. Getrocknet von allerbester Würzkraft!

Treff: Dienstag, der 20. Juni 2017, um 18.00 Uhr im Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21.

Heute Abend blickten wir auf unsere mehr oder weniger bekannten Speisepilze. Nicht jede beliebige Pilzart eignet sich  gleich gut für alle möglichen Zubereitungsmethoden. Schmoren mit Pfeffer, Salz und Zwiebeln in der Pfanne, ist wohl die bekannteste und einfachste Variante, zu der sich auch die meisten Speisepilze mehr oder weniger gut eignen. Um aber spezielle Geschmackstoffe und  Konsistenzen der unterschiedlichen Esspilze besser hervorzuheben oder zu unterstreichen, gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. So in speziellen Pilzkochbüchern oder im Internet, b. z. w. es obliegt auch der eigenen Kreativität. Wir sind auf die einfachsten und praktischten Möglichkeiten eingegangen und lehnten uns dabei an die Hinweise in Frieder Grögers Broschüre „Pilze und Wildfrüchte“ an.

 

18. Juni 2017 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Naturkundliche Vereinsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Exkursion durch das Grambower Moor

Das Grambower Moor am 18. Juni 2017.

Das Grambower Moor liegt zwischen den Ortschaften Wodenhof und Grambow im Landkreis Nordwestmecklenburg, unweit der Orte Wittenförden, Groß Rogahn, Stralendorf und Zülow, ganz in der Nähe zur Landeshauptstadt Schwerin. Es liegt 46 – 49 m über dem Meeresspiegel und gehört zum Schweriner Seengebiet. Nach dem Ende der letzten Eiszeit entstand hier aus Schmelzwasser ein flacher See, der bald verlandete. Vor etwa 7000 Jahren entwickelte sich allmählich ein Bruchwald und in der Folge, vor etwa 5000 Jahren, wuchsen zunehmend Torfmoose, die sich als Torfschichten ablagerten. Aus einem Verlandungsmoor entstand schließlich ein Regenmoor. Da sich Wasser anstaute, bildete sich der heutige Grambower Moorsee. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde im großen Stil Torf abgebaut. Ab 1994 begann der Förderverein „Grambower Moor e.V.“ mit der Renaturierung des wertvollen Gebietes und es wurde schließlich unter Naturschutz gestellt. Es umfasst 567 ha. Seltene Tier- und Pflanzenarten sind hier zuhause, so die Ural – Ameise, die Knäkente, die Fransenfledermaus oder die Hochmoor – Mosaikjungfer. Wollgras, Sumpfcala und Sumpfporst gedeihen hier prächtig. Wir wandten uns heute allerdings den Pilzen zu. Im Spätsommer und Herbst wird es hier sicherlich diesbezüglich richtig zur Sache gehen, aber auch heute konnten wir einiges entdecken. Wir nutzten den in Ortsnähe beginnenden Moorlehrpfad, den der Förderverein extra als Rundwanderweg durch das Naturschutzgebiet angelegt hat. Hier einige Impressionen:

Der Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) war zwar auch im Exkursionsgebiet vertreten, diesen aber hatte unser Pilzfreund Jürgen Horn bereits auf der Anfahrt von Bargteheide aus entdeckt.

Gleich zu Beginn des Moorlehrpfades wurden Informationstafeln aufgestellt. Weitere Info – Tafeln finden sich entlang des Wanderweges, der vom Förderverein Grambower Moor e.V. angelegt wurde.

Wir starten.

Gleich nach den ersten Metern, unter den alten Eichen der Zuwegung zum Moor, begrüßte uns dieser wirklich stattliche Riesen – Champignon (Agaricus augustus). Die auf dem Hut braunschuppige Art gehört zu den Anis – Champignons und ist einer der edelsten Speisepilze. Die Mahlzeit für Jürgen ist mehr als gesichert.

Die vor einiger Zeit vom Blitz getroffene Eiche hat massive Schäden erlitten und kümmert nun mehr oder weniger vor sich hin.

Ausführlichere Erläuterungen zur „Blitzeiche“ und ihrer weiteren Bedeutung sind auf dieser Info – Tafel nachzulesen.

Kaum das wir das Moor erreicht haben, standen auch schon die ersten Frischpilze vor uns. Hier sehen wir zwei junge Lilablättrige Mürblinge (Psathyrella candolleana). Als Suppenpilz sollen sie vorzüglich sein. Ihr Hutrand ist besonders jung weißlich behangen, deshalb auch Behangener Faserling genannt.

Der Flache Lackporling (Ganoderma lipsiense) befindet sich in der Sporulationsphase und hat seine nähere Umgebung mit zimtfarben Sporenstaub bepudert.

Der Schiefe Schillerporling (Inonotus obliquus) bricht als dunkelbraunes bis schwarzes Gebilde aus den weißlichen Stämmen von Birken heraus. Als Vital- oder Heilpilz ist er sehr beliebt. Besonders in Form eines Tee – Aufgusses.

Zahlreiche Kiefern riefen auch eine Handvoll Körnchen – Röhrlinge (Suillus granulatus) auf den Plan. Junge Fruchtkörper dieses Schmierröhrlings weisen auf der Hut – Unterseite milchige Tröpfchen auf. Guter Speisepilz.

In solchen Biotopen, mit unzähligen Moor – Birken, darf natürlich der Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius) nicht fehlen. Rotbuche und Birke sind seine Hauptwirte.

Mit dem Netzstieligen Hexen – Röhrling (Boletus luridus) hätte ich hier im Moor eigentlich nicht gerechnet. Er liebt ansonsten etwas bessere, kalkhaltigere Böden. Roh giftig, gut durchgegart allerdings essbar.

Mit dem Birkenpilz (Leccinum scabrum) und seinen verwandten Moor – Arten allerdings schon. Im Herbst dürfte es vor Birkenpilzen hier nur so wimmeln.

Perlpilze (Amanita rubescens) waren heute immer mal dabei. Schön sind die rotbräunlichen Tönungen am Fruchtkörper zu erkennen.

Steg und Sitzgelegenheit am Moorsee mit zugehörigen Erläuterungen auf einer Schautafel.

Teilweise wurde hier sogar ein kleiner Damm als Wanderweg aufgeschüttet, da es stellenweise doch recht moorastig sein kann.

Allerdings erschien uns das Gebiet heute doch über weite Strecken recht ausgetrocknet. Dennoch können hier immer wieder von Schwingrasen überzogene Feuchtstellen eingelagert sein, so dass ein Verlassen des Wanderweges durchaus lebensgefährlich werden kann.

Einfach Märchenhaft!

Der Zimtfarbene Weichporling (Hapalopilus rutilans) kann zum Färben von Wolle Verwendung finden. Ansonsten ist er ein Giftpilz!

Eineinhalb zarte Rötlinge, ja Zärtlinge (Entoloma spec.).

Der häufige Blutmilchpilz (Lycogala epidendron) gehört zu den einzelligen Lebewesen. Verletzt man die Zelle, tritt gleichfarbige, rötliche Flüssigkeit aus – die Blutmilch. Ein Myxomycet = Schleimpilz.

Der Blaugraue Täubling (Russula parazurea) gehört zu den mild schmeckenden, also essbaren Arten der umfangreichen Gattung.

Genauso wie der Moor – Täubling (Russula claroflava), auch Chromgelber Graustiel – Täubling genannt. Wir finden diesen leuchtend gelbhütigen Täubling unter Birken auf saurem Untergrund und vor allem in Birken – Mooren.

Ungenießbar ist hingegen der Widerliche Täubling (Russula pectinatoides). Er wächst gerne unter Eichen und anderen Laubbäumen. Charakteristisch ist nicht nur sein widerlicher Geschmack, sondern auch der stark geriefte Hutrand, den er sich mit einigen nah verwandten Arten teilt.

Täublinge und Milchlinge. Gemeinsam bilden sie die Gruppe der Sprödblättler. Hier sehen wir den Flatter – Milchling (Lactarius tabidus). Die mild schmeckende Art ist zeitweise Massenpilz unter Birken und Fichten.

Dieser Wulstige Lackporling (Ganoderma adsperum) hat eine große Ausdehnung am Fuße einer alten Eiche erreicht. Er kommt zerstreut im Flach- und Hügelland vor und gilt als Schwächeparasit, der im befallenen Holz verschiedener Laubbäume eine Weißfäule auslöst. Hindernisse werden umwachsen, wenn es nicht anders geht. Ungenießbar.

Ich denke, es hat allen sehr viel Spaß gemacht diese einmalige Landschaft zu durchwandern. Wir können den Rundgang durch das Grambower Moor nur weiterempfehlen. Abschlussfoto am 18. Juni 2017.

Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

10. Juni 2017 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch den Gadebuscher Stadtwald

Der Startschuss ist gefallen.

Der Pilzfrühling endet nun und Mitte Juni beginnt in der Aspekt – Abfolge eines Pilzjahres der Frühsommer. Die kurze Phase dauert bis zum Beginn des Hochsommers an und wird vor allem von Breitblättrigen- und Waldfreund – Rüblingen, Hochgerippten Lorcheln aber auch ersten Perlpilzen, Grauen Wulstlingen und Täublingen bestimmt. Erste Pfifferlinge sind zu finden. Delikate Hexen – Röhrlinge und Sommersteinpilze können die Herzen der Mykophagen höher schlagen lassen. Sommersteinpilze erlebten beispielsweise genau vor einem Jahr um diese Zeit in unseren besseren Buchenwäldern eine richtige Schwämme und auch derzeit läuft wieder ein Wachstumsschub dieser beliebten Dickröhrlinge. Durch den extrem pilzarmen Herbst 2016 ist in dieser Saison, sofern die Witterung mitspielt, durchaus mit Überraschungen zu rechnen. Die Tour dauerte bis zum frühen Nachmittag an. Die Wanderung leitete Reinhold Krakow vom Steinpilz – Wismar. Hier einige Bilder von heute:

Gleich zum Start die erste Erläuterung zu diesem Rehbraunen Dachpilz (Pluteus atricapillus). Er gehört als Holzbewohner zu den Freiblättlern und seine anfangs weißen Lamellen verfärben sich bei zunehmender Reifung fleischrötlich. Essbar.

Einen Holzbewohner sehen wir auch hier. Nur gehört er zu einer ganz anderen Gruppe, nämlich zu den Porlingen. Allerdings ist er durch sein lamellig – labyrintsches Hymenophor bestens von anderen Porlingen zu unterscheiden. Sein Substrat ist immer Eichenholz. Es handelt sich um den Eichen – Wirrling (Daedalea quercina). Ungenießbar, aber bestens zum Basteln geeignet, daher gelegentlich auch in Baumärkten oder Bastelläden erhältlich.

Ungewöhnlich farbfreudig präsentiert sich die veralgte Oberfläche dieser Buckel – Tramete (Trametes gibbosa). Ungenießbar.

Wirklich breite Blätter zeigt uns hier der Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla). Sein Speisewert ist umstritten. Von essbar mit gutem Geschmack über ungenießbar bis giftig reicht die Palette. Ob er in den Sammelkorb wandern soll, muss jeder für sich entscheiden.

An einer ausgehagerten Weg – Böschung des Buchenwaldes relativ kleine, der größeren Becherlinge. Entweder zur Gattung Peziza oder Tarzetta gehörig.

Hier zwei Vertreter der umfangreichen Gattung der Helmlinge. Dort gehören sie in die Gruppe der leicht giftigen Rettich – Helmlinge, von denen heute zwei Arten vertreten waren. Zu sehen ist die Typus – Art der Gruppe, der Rettich – Helmling (Mycena pura). Auch der Schwarzgezähnelte Rettich – Helmling war heute mehrfach vertreten.

Kurzmoosige Hangterrassen beherbergten Pfifferlings – Brut und junge Sommersteinpilz.

Junger Sommersteinpilz (Boletus reticulatus). Sommersteinpilze finden wir von Mai bis September, selten noch im Oktober, unter Eichen und Buchen. Echte Steinpilze wachsen von Mitte Juni bis November im Laub- und Nadelwald.

Der in Buchenwäldern ab Mai häufige Buchenwald – Wasserfuß (Hydropus subalpinus) gehört, wie gut zu erkennen, zu den Faserblätterpilzen. Ohne Speisewert.

Ein Hexenei der Stinkmorchel (Phallus impudicus) schiebt sich aus dem Waldboden. Die Gallertschicht liegt, aus welchen Gründen auch immer, offen. In diesem Zustand kann der Pilz noch gegessen werden und steht bei einigen Feinschmeckern hoch im Kurs.

Schneidet man das Hexenei von oben nach unten durch, so erkennt man bereits die Anlage der späteren Stinkmorchel.

Die erste Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) des Jahres. Im Gegensatz zum Rotfüßchen finden sich bei ihr keine Rottöne am Stiel. Die Röhren sind leuchtend gelb und ihr Fleisch riecht nicht säuerlich. Essbar.

Mehr oder weniger intensiv rot gefärbte Stiele, säuerlicher Geruch und rasch felderig aufspringende Huthaut sind gute Abgrenzungsmerkmale zu obig abgebildetem Pilz. Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron). Essbar.

Gold – Mistpilze (Bolbitius vitellinus) finden wir auf Pflanzenresten wie Stroh, Heu oder so wie hier, auf Sägespänen. Der zarte, häutige Pilz steht den Tintlingen nahe, geht aber nicht wie diese in Autolyse über, dass heißt, er zerfließt nicht. Ohne Speisewert.

Hierbei handelt es sich um einen Helmling, der sich durch seinen Geruch nach Chlor oder Salpetersäuredämpfen auszeichnet. Von ihnen gibt es mehrere Arten Bei unseren Pilzen könnte es sich um den Voreilenden Helmling (Mycena abramsii) handeln.

Durch die Regenfälle der letzten Tage war auch der Pilz des Jahres wieder reichlich und frisch zu finden. Er konnte heute fast wie im Winter in Menge eingesammelt werden. Judasohr (Hirneola auricula – judae).

Auch der Goldgelbe Zitterling (Tremella mesenterica) ist uns aus dem Winterhalbjahr bestens bekannt.

Dieser Tage ist der Lilablättrige Mürbling oder Behangene Faserling (Psathyrella candolleana) das erste mal in diesem Jahr erschienen. Bis zum Herbst kann er nach Regenfällen um mulmiges Holz herum in großen Scharen auftreten. Typisch sind die lilagrauen Lamellen, der weißbehangene Hutrand und die den Mürblingen zu eigene Brüchigkeit. Der Kenner freut sich, denn der Suppenpilz soll ein ausgezeichnetes Aroma besitzen.

In der Nadelstreu des Fichtenwaldes gibt es ab sofort oft in großen Mengen und teilweise in Hexenringen den ungenießbaren Brennenden Rübling (Collybia peronata). Sein Geschmack ist brennend scharf und sein Geruch, besonders beim Reiben der Lamellen, säuerlich, fast essigartig. Die Stielbasis ist reichlich mit der Nadelstreu verfilzt.

Eine schöne Wanderung endet. Eigentlich waren wir zwölf, aber zwei Damen haben sich bereits etwas früher verabschiedet. Auch die Fotografin ist logischerweise nicht zu sehen, was auch so gewollt war. 10. Juni 2017 im Gadebuscher Stadtwald.

Die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

27. Mai 2017 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch den Forst Raben Steinfeld

Am Findlingsgarten in Raben – Steinfeld war unser Zweittreffpunkt.

Heute ging es ganz in die Nähe unserer Landeshauptstadt Schwerin. Der Forst Raben Steinfeld beginnt bereits am gleichnamigen Ort an der Stadtgrenze zu Schwerin. Es ist ein umfangreiches und vielseitiges Forstrevier, das an den Pinnower See grenzt. Im Sommer und Herbst waren wir hier schon unterwegs, für den Frühling war es eine Prämiere. Der Frühlingsaspekt neigt sich nun langsam dem Ende zu und der Übergang zum Sommer wird allmählich eingeleitet. So fanden wir letzte Frühlingspilze wie Mai – Ritterlinge, Frühlings – Ackerlinge und auch typische Vertreter für diese Zeit wie beispielsweise Breitblättrige Rüblinge und Becherlorcheln. Das Wetter war dazu traumhaft, eigentlich viel zu schön für eine Pilzwanderung. Der Ostseestrand wäre wohl eine bessere Adresse gewesen. So waren wir heute auch nur eine kleine Truppe von sechs Pilzfreunden. Hier einige Bilder:

Gleich bei der Ankunft am Zweittreffpunkt erwartete uns neben Tintlingen auch dieser junge und kompakte Stadt – Champignon (Agaricus bitorquis). Der abgeplattete Hut und sein nach dem Aufschirmen doppelte Ring am Stiel, kennzeichnen ihn gut. Ausgezeichneter Speisepilz von kräftig würzigem Aroma. Leider oft an weniger appetitlichen Orten wachsend.

Es ist das Frühjahr der Schlauchpilze. Immer wieder treffen wir ihre großen und kleinen Vertreter in unseren Wäldern derzeit an. Hier sind es Becherlinge der Gattung Peziza. Ob es sich um Buchenwald – Becherlinge handelt, müsste wohl mikroskopisch festgestellt werden.

Der Hut des Breitblättrigen Rüblings (Megacollybia platyphylla) besteht fast nur aus breiten Lamellen und Huthaut. Nicht empfehlenswert.

Die meisten, noch vorhandenen Maipilze (Calocybe gambosa), beginnen nun braunfleckig zu werden. Solche Exemplare sind überständig und sollten nicht mehr zum Essen mitgenommen werden!

Wir wanderten auf Räuber Röpke` s Sagenpfad.

Die Rillstielige Lorchel (Helvella solitaria) ist ein typischer Vertreter ihrer Zunft um diese Jahreszeit. Der gerillte Stiel und der becherförmige Hut sind deutlich voneinander abgesetzt. Die Rillen laufen nur kurz den Becher hoch. Ohne Speisewert.

Ganz anders bei der Hochgerippten Becherlorchel (Helvella acetabulum). Die äußeren Längsrippen laufen weit am Pokal herauf.

Diese Lorcheln wuchsen unter Fichten. Es könnte sich um Kurzgestielte Becherlorcheln (Helvella confusa) handeln. Ohne Speisewert.

Eigentlich ein Pilz des Herbstes bis zum frühen Winter, der Büschel – oder Frost – Rasling (Lyophyllum fumosum). Gelegentlich finden wir ihn aber auch schon im Frühling. Die Pilze sind büschellig verwachsen und kommen in verschiedenen Habitaten vor. Sie sind recht zäh – und festfleischig, riechen schwach mehlartig und gehören zu unseren besten und ergiebigsten Speisepilzen.

Der Waldfreund Rübling (Collybia dryophila) riecht angenehm pilzig und darf als Mischpilz Verwendung finden. Allerdings nur von Kennern, denn es gibt auch zu dieser Jahreszeit schon einen Doppelgänger, der leicht giftig ist. Der Striegelige Rübling. Er besitz zur Stielbasis eine striegelige Behaarung und riecht außerdem unangenehm nach faulem Kohl.

Der häufige Buchenwald – Wasserfuß (Hydropus subalpinus) fruktifiziert an Buchenästen. Bricht man den Stiel, tritt eine wässerige Flüssigkeit aus. Ansonsten wirkt er wie eine Mischung aus Breitblättriger Rübling und Wurzel – Rübling in Miniatur – Ausgabe. Kein Speisepilz.

Kaum zu glauben, das dieses gelbe, schleimige Gebilde aus einer einzigen Zelle bestehen soll. Gelbe Lohblüte (Fuligo septica).

Die Vielgestaltige Holzkeule (Xylaria polymorpha) ist an Buchenstubben zu finden. Außen schwarz und innen weiß, dazu holzartig fest. Holzkeulen gehören zu den Schlauchpilzen, sind also mit Morcheln, Lorcheln und Becherlingen verwandt. Ungenießbar.

Jürgen aus Schleswig – Holstein fotografiert ein interessantes Loch in einem Baumstamm das Stapels.

Ob dafür vielleicht ein Pilz verantwortlich zeichnet?

Ein Bild zur Erinnerung. Eigentlich waren wir sechs, aber eine junge Dame wollte nicht mit uns in die weite Welt hinaus. 27.Mai 2017 im Forst Raben – Steinfeld.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

23. Mai 2017 – Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V.

70 Jahre Pilzberatung in Wismar

Fundbesprechung während einer öffentlichen Pilzlehrwanderung in den 1950er Jahren. Rechts die damals stadtbekannte Pilzfrau Annalotte Heinrich. In der Mitte unser dienstältester, heute noch aktiver Pilzfreund Hans - Jürgen Willsch. Das junge Mädchen rechts ist leider unbekannt.

Fundbesprechung während einer öffentlichen Pilzlehrwanderung im Jahre 1964. Links die damals stadtbekannte „Pilzfrau“ Annalotte Heinrich. In der Mitte unser Dienstältester, heute noch aktiver Pilzfreund, Hans – Jürgen Willsch. Das junge Mädchen rechts ist leider unbekannt.

Am Dienstag, dem 23. Mai 2017, luden wir zu 18.00 Uhr in das TGZ – Technologie- und Gewerbezentrum, Alter Holzhafen 19, in 23966 Wismar ein.

Rechts Kreispilzsachverständige Annalotte Heinrich und in der Mitte die Wismarer Ortsbeauftragte Sigrid Steinbrecher während einer Pilzwanderung um 1980 herum.

Links Kreispilzsachverständige Annalotte Heinrich und in der Mitte die Wismarer Ortsbeauftragte Sigrid Steinbrecher während einer Pilzwanderung um 1980.

Auf Anregung des Vorstandes der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. wurde Anfang des Jahres beschlossen, aufgrund der jahrzehntelangen, vorbildlichen Absicherung der Pilzberatung im Raum Wismar, eine informative und retrospektive Feierstunde zu begehen. Soweit wir es zurückverfolgen können, gibt es die Pilzberatungsstelle in unserer Hansestadt schon seit der Nachkriegszeit, spätestens jedoch seit den 1950er Jahren. Zunächst in einer kleinen Räumlichkeit des Wismarer Rathauses, aber schon bald mit einer richtigen Geschäftsstelle in Form eines Ladenlokals in bester zentraler Lage. Dazu gehörig ein Schaufenster in dem ständig Frischpilzausstellungen über die aktuelle Lage an der Pilzfront informierten und natürlich eine Gegenüberstellung der wichtigsten Speise- und Giftpilze erfolgte. Ein zeitaufwändiges Unterfangen, auf das ich mich vor allem in den 1980er und 90er Jahren spezialisierte. Ich (Reinhold Krakow) stieg hier im Jahre 1981 mit ein.

Schaufensterausstellung in den 1990er Jahren. Damit sie deratig sehenswert wird, ist es zweimal wöchentlich erforderlich sie nei zu bestücken. Eine echte Herausforderung, die ich aber unzählige mahle meiserte und die mir trotz des hohen arbeits- und zeitaufwandes sehr viel Spaß gemacht hat und die durch ein hohes Interesse interessierte Menschen gewürdigt wurde.

Schaufensterausstellung in den 1990er Jahren. Damit sie derartig sehenswert wurde, war es zweimal wöchentlich erforderlich, sie neu zu bestücken. Eine echte Herausforderung, die ich  unzählige male meisterte und die mir trotz des hohen Arbeits- und Zeitaufwandes sehr viel Spaß gemacht hat und die durch ein hohes Interesse vieler Menschen entsprechend gewürdigt wurde.

Nachdem es mit Unterstützung des Gesundheits- und Umweltamtes noch viele Jahre nach der Wende weiter gehen konnte, war Ende 2002 plötzlich Schluß. Die Stadt sah keine Möglichkeit mehr, die Pilzberatungsstelle in der bisherigen Form zu unterhalten. Nach Resignation und Arbeitslosigkeit reifte bei mir die Idee, ein mykologisches Informationszentrum aus Privatinitiative heraus und mit Unterstützung der Agentur für Arbeit entstehen zu lassen. Ich mietete mir ein Ladenlokal an und ab September 2003 gab es für die Wismarer Pilz – und Naturfreunde wieder einen Anlaufpunkt. Der „Steinpilz – Wismar“ war geboren.

Es gibt wieder einen Pilzladen in Wismar. Eröffnung der neuen Bersatungsstelle in der ABC - Straße 28. Nach einem Jahr wurde in ein größerese Domiziel gegenüber, in die ABC Straße 21 ungezogen. Hier haben wir dank des Städtischen Wohnungsunternehemens WOBAu - Wismar einen geminderten Mietzins, den wir jährlich neu beantragen müssen.

Es gibt wieder einen Pilzladen in Wismar! Eröffnung der neuen Beratungsstelle in der ABC – Straße 28. Nach einem Jahr wurde in ein größeres Domizil gegenüber, in die ABC Straße 21, umgezogen. Hier brauchen wir, dank des städtischen Wohnungsbauunternehmens Wobau – Wismar, nur einen geminderten Mietzins zahlen, den wir aber jährlich neu beantragen müssen.

Nahezu zeitgleich wurde die Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. aus der Taufe gehoben und ich wurde Mitglied. Es entwickelte sich die Gruppe der Pilzfreunde unter dem Dach des Vereins, die zusammen mit der Plattdeutsch – Runde die beiden tragenden Säulen der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. bilden. Die Zahl der Mitglieder unserer Pilzgruppe hat sich derzeit auf etwa 40 eingepegelt. Dabei konnten wir beispielsweise auch Pilzfreunde aus Hamburg, Berlin, Lübeck, Schwerin, Düsseldorf, Grevesmühlen, Arpshagen, Bad Kleinen, Bargteheide u. a. Orten gewinnen.

Auf der Internetseite www.steinpilz-wismar.de werden unsere Aktivitäten seit dem Jahre 2009 dokumentiert und wir haben dadurch auch einen gewissen Bekanntheitsgrad im deutschsprachigen Raum erlangen können. Trotz vieler Unwegbarkeiten ist es uns gelungen, den „Steinpilz – Wismar“ bis zum heutigen Tag zu erhalten. Nicht zu vergessen, das wichtigste dabei ist die Verhinderung von Pilzvergiftungen, also die Pilzberatung und Aufklärung. Es sind geregelte Sprechzeiten vorhanden, die gerne von den Bürgern genutzt werden. Viele tausend Beratungen konnten durchgeführt und natürlich auch unzählige ungenießbare und giftige Arten aus den Sammelkörben heraus gefischt werden.  In Notfällen müssen wir Ärzten und Kliniken mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Kartierung von Großpilzen in unserer Region. Erkenntnisse daraus sind beispielsweise in die Roten Listen der gefährdeten Großpilze Mecklenburg – Vorpommerns eingeflossen. Das städtische Umweltamt brachte bereits im Jahre 1995 die Broschüre „Großpilze der Hansestadt Wismar“ heraus. Intensiv kartiert wurde und wird der Nordwestmecklenburger Raum etwa seit 1990 von Benno Westphal, Jürgen Schwik, Brigitte Schurig und Reinhold Krakow. Wie stark unsere Region bereits im Hinblick auf die Verbreitung vieler Großpilzarten untersucht wurde, ist beispielsweise auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Mykologie, kurz DGfM, ersichtlich. Siehe untere Verlinkung „Pilzkartierung M-V“. Im Suchfeld den wissenschaftlichen oder deutschen Namen eingeben! Auch auf unserer Internetseite stelle ich nach und nach Daten und Verbreitungskarten meiner Kartei ein. Mit dem Pilzverein „Heinrich Sternberg Rehna e.V.“ sind wir freundschaftlich verbunden und treffen uns beispielsweise einmal jährlich am Roten See bei Brüel zu gemeinsamen Exkursionen. Vereinsfreundin Irena Dombrowa bietet Lehrgänge zum Fischereischein an, die zusätzlich der Finanzierung unseres Informationszentrums zu gute kommen.

besonders wenn größere Veranstaltungen wie die alljährliche Großpilzausstellung Ende September sind viele fleißige Helfer erforderlich. Die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft

Besonders wenn größere Veranstaltungen, wie die alljährliche Großpilzausstellung im September anstehen, sind viele fleißige Helfer erforderlich. Ohne die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. wären derartige Veranstaltungen nicht zu realisieren.

Das Programm

  • Begrüßung der Gäste mit kleiner musikalischer Umrahmung.

Vereinsmitglied und Hobby – Musiker Helmut Meier gab zwei Pilzlieder zum besten, die er im Jahre 2004 für die Gruppe der Pilzfreunde komponierte.

  • Vortag von Dr. med. Oliver Duty vom Landesgesundheitsamt zum Thema Pilzberatung in Mecklenburg – Vorpommern, die bundesweit in ihrer Form einmalig ist. Er ist zugleich Landespilzsachverständiger und koordiniert die Aufgaben aller in unserem Bundesland tätigen Pilzberater.

Dr. Duty bei seinem Vortrag.

Erlass zur Pilzberatung in unserem Bundesland – einmalig in Deutschland!

Von links: Dr. Björn Berg – Vorsitzender der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V., Ulrich Klein – Vereinsmitglied und Referent, Reinhold Krakow vom Steinpilz – Wismar und Werner Voß – Pilzberater aus Warin.

  • Ulrich Klein und Reinhold Krakow gingen im Anschluss mit einer Power – Point – Präsentation auf die Geschichte der Pilzberatung in Wismar ein, soweit wir es zurückverfolgen können.

Zu Beginn einiges Grundsätzliches zum Thema Pilze von Ulrich Klein.

Zu dieser öffentlichen Veranstaltung waren alle herzlich eingeladen, die Hintergründe und wissenswertes über die jahrzehntelange Pilzberatungstätigkeit in Wismar und in Mecklenburg – Vorpommern erfahren wollten und denen es am Herzen lag, dass dieses auch in Zukunft so bleiben mag. Wir konnten die vorhandene Beamer – Technik nutzen und unsere PowerPoint – Präsentation wurde zu einem echten Erlebnis.

Es wurde ein Catering Service beauftragt, der für das leibliche wohl sorgte.

21. Mai 2017 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Vereins- und Kartierungsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Vereinsexkursion durch das Bernitter Holz bei Bützow

Während sich Ende Mai Frühjahrslorcheln und Morcheln allmählich bis zum nächsten Jahr verabschieden, können nun andere Vertreter dieser Schlauchpilze das Herz des Hobby - Mykologen erfreuen, so wie diese Rippenstielige Lorchel (Helvella solitaria).

Während sich Ende Mai Frühjahrslorcheln und Morcheln allmählich bis zum nächsten Jahr verabschieden, können nun andere Vertreter der Schlauchpilze das Herz des Hobby – Mykologen höher schlagen lassen, so wie diese Rippenstielige Lorchel (Helvella solitaria).

Das Bernitter Holz gehört zum großflächigen Schlemminer Forst, der sich weitläufig um die gleichnamige Ortschaft spannt. Er geht dann später über in die Trechower Holzung und schließlich weiter in das Rühner Holz. Wir wollen heute aber den Bernitter Bereich etwas näher in Augenschein nehmen und es steht die Kartierung im Vordergrund. Die umfangreichen Wälder stehen zum Teil auf eiszeitlichen Aufschüttungen einer Grundmoräne und es überwiegen Mergelböden. Buchenwälder wechseln mit Nadelforst, vor allem Fichte und Lärche, mit eingestreuten Feuchtbiotopen und Erlenbrüchen. Mykologisch zählt der gesamte Bereich des Schlemminer Forstes mit seinen Teilrevieren zu den interessantesten Waldgesellschaften Mecklenburgs. Auch heute war es für die noch frühe Jahreszeit schon recht beachtlich, was wir auf unserer kurzweiligen Exkursion fanden. Vor allem Schlauchpilze aus den Gruppen der Becherlinge und Lorcheln waren längst der Waldwege immer wieder vertreten. Das Waldgebiet war frisch und nass, was allerdings eine regelrechte Mückenplage zur Folge hatte. Hier wie immer einige Impressionen:

Der Breitblättrige Rübling (Megacollybis platyphylla) ist ein typischer Vertreter in feuchteren Laub- und Nadelwälder im Übergang vom Frühlings- zum Sommeraspekt. Wir können ihn dann bis zum Spätherbst finden. Kaum Hutfleisch, dafür breite, grauweißliche Lamellen, grauer, trockener Hut und weißlicher Stiel, der am Grunde oft kräftige Myzelstränge besitzt. Als Speisepilz nicht empfehlenswert.

Auch der Pilz des Jahres 2017 war vertreten, das Judasohr (Hirneola auricula – judae). In der asiatischen Küche unverzichtbar. Ihm werden auch gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben. Übrigens wohl der älteste Kulturpilz der Menschheit überhaupt!

Klaus Warning aus Bützow (knieend) entdeckt ganz besonders schöne und farbfreudige Pilze an trocken liegendem Buchenholz.

Es handelt sich um den recht seltenen Nördlichen Zinnoberschwamm (Pycnoporus cinnabariuns).

Die Hochgerippte Becherlorchel (Helvella acetabulum) durfte heute natürlich nicht fehlen. Sie erlebt derzeit in geeigneten Biotopen (Buchenwälder oder Parks mit Eichen) einen regelrechten Boom. Essbar, aber gut erhitzen.

An einem Waldwegrand zu einem Fichten – Hochwald wuchsen zahlreiche Exemplare dieser Becherlinge, einer Peziza – Art.

Mit dieser Art hätte ich hier allerdings nicht gerechnet. Auf den ersten Blick handelt es sich um Schwarzweiße Becherlorcheln. Diese kennen wir doch eher aus unseren ehemaligen Kies – Abbaugebieten, die mit Kiefern aufgeforstet sind. Dank eines Hinweises unseres Lorchel – Experten Christian Ehmke handelt es sich sogar um eine andere Art, der Gestielten Becherlorchel (Helvella confusa). Hier standen Fichten, aber der Waldweg wurde mit Schotter aufgefüllt.

Einmal bitte Schnuppern! Gerüche können mitunter sofort Aufschluss über eine gefundene Pilzart bringen.

Ein deutlicher Anis – Geruch kennzeichnet den besonders im Herbst und Frühling häufigen Duft – Trichterling (Clitocybe fragrans). Es gibt einige ähnliche Arten der Gattung, die teils unangenehme Gerüche aufweisen. Nach Anis duftet auch der essbare Grüne Anis – Trichterling, während die hier gezeigte Art trotz des angenehmen Geruches giftig ist!

Es gab aber auch hochwertige Edelpilze für den Kochtopf – Mykologen – Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis).

Weniger für den Gaumen, statt dessen eher für die Augen sind diese jung leuchtend gelben Gold – Mistpilze (Bolbitius vitellinus). Sie wachsen gern auf Heu und Stroh, aber auch auf Sägespänen, Holzhäcksel oder sonstigen, abgestorbenen Pflanzenresten.

Nachdem uns Irena noch mit Kaffee und Kuchen verwöhnte, zeigte uns zum Schluss Klaus Warning seine wunderschönen, selbst zusammengestellten Pilz – Poster von den jeweilig schönsten und seltensten Pilzfunden der zurück liegenden Jahre.

Unser obligatorisches Erinnerungsfoto im Bernitter Holz. Von der Mückenplage einmal abgesehen, ging an dieser Stelle eine wirklich schöne Tour zu Ende. 21.05.2017.

Wann starten wir zur nächsten Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

20. Mai 2017 – Frühjahrstagung der Pilzberater

Frühjahrstagung der Pilzberater

Pilzberater sollten sich mit den wichtigsten Speise- und Giftpilzen gut auskennen und auch die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in ihre Verantwortungsvolle Tätigkeit mit einfließen lassen.

Pilzberater sollten sich mit den wichtigsten Speise- und Giftpilzen gut auskennen und auch die neuesten, wissenschaftlichen Erkenntnisse in ihre verantwortungsvolle Tätigkeit mit einfließen lassen.

Deshalb wird jeweils im Frühjahr und Herbst zu einer Weiterbildungsveranstaltungen eingeladen.

In diesem Jahr fand die Frühjahrstagung am Sonnabend, dem 20. Mai 2017, nicht wie gewohnt im CJD in Teterow, sondern in der dortigen Jugendherberge in der Zeit zwischen 10.00 – 14.00 Uhr statt.

Es wurde der Jahresbericht 2016 zur Pilzberatung in M-V besprochen und analysiert, der Pilz des Jahres (Judasohr) vorgestellt und organisatorisches besprochen.

Ria Bütow aus Rostock stellte uns in aller Ausführlichkeit den Pilz des Jahres 2017 vor. Foto: Jonas Dombrowa.

Nach dem Mittagessen ging es dann noch hinaus zu einer kleinen Exkursion durch das Hohe Holz. Christoph Kretschmer, seines Zeichens langjähriger Pilzberater des Ortes, führte uns durch das beeindruckende Waldgebiet.

Dort begeisterten uns vor allem wirklich üppige Hochgerippte Becherlorcheln (Helvella acetabulum). Die Pilze standen im tiefen Falllaub von Buchen am Wegesrand und haben sich deshalb besonders stark entwickelt, wie wir in der Präsentation von Irena sehen können. Essbar.

Auch ein bereits etwas betagter Flockenstieliger Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis) war mit dabei.

  • Achtung, nur für Pilzberater Mecklenburg – Vorpommerns!

13. Mai 2017 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch den Großherzoglichen Forst Tankenhagen

Nicht nur Buchenwald mit zahlreichen Waldtümpeln, auch einzelne Nadelwaldbereiche und Erlenbrüche gehören zu diesem interessanten Waldgebiet.

Wir befinden  uns bereits im Vollfrühling und die Landschaft blüht und grünt aller Orten, so dass es  eine Wonne ist, um diese Zeit durch die erwachende Natur zu wandern. An der Pilzfront gibt es nun schon einiges zu entdecken. Während Frühjahrs – Lorcheln und Morcheln allmählich abklingen, sind im Mai vor allem die beliebten und ergiebigen Maipilze, auch Mai – Ritterling oder Mai – Schönkopf genannt, die wichtigsten Speisepilze. Sie wachsen nun oft in großen Hexenringen in Wäldern. Parkanlagen, Gärten, Schlehenhecken u. a. Standorten. Der sahneweißliche Pilz besitzt einen intensiven Geruch nach Mehl oder frischen Gurken. Er sollte vor dem Verzehr kurz blanchiert werden, um seinen sonst zu intensiven Geschmack etwas abzumildern. Mehrere Hexenringe konnten wir heute von ihm in bester Qualität ernten.

Maipilze (Calocybe gambosa) wie man sie sich schöner kaum wünschen kann, heute im Wald bei Tankenhagen am Standort fotografiert.

Auch gibt es zu dieser Zeit unter Rosengewächsen einen weiteren, guten Speisepilz, den Schild – Rötling, den wir heute leider, trotz entsprechender Standorte, nicht entdecken konnten. Zwar steht auf einer Pilzwanderung der Lernaspekt im  Vordergrund, sind aber genügend Speisepilze, so wie heute, im Angebot, dürfen sich natürlich auch die Körbe der Teilnehmer mit mehr oder weniger leckeren Köstlichkeiten aus Wald und Flur füllen. Hier weitere Bilder von heute:

Neben Maipilzen brachte uns ein Teilnehmer aus Bad Kleinen auch diesen Stadt – Champignon (Agaricus bitorquis) zum zeigen und vorstellen mit.

Gleich beim Start stimmte uns dieser filigrane Tintling (Coprinus spec.) am Wegesrand auf die heutige Wanderung ein.

Der Wald ist nicht mehr fern.

Am Waldesrand mussten wir uns erst einmal einen Weg durch diese Holztransporter ebnen.

Weitere Baumstämme warten auf den Abtransport. Wie fast in jedem unserer Wälder und Forste wird seit Jahren erbarmungslos Holz eingeschlagen und offensichtlich ist kein Ende in Sicht. Gewinn – Maximierung in der Forstwirtschaft auf Kosten von uns allen. Schöne, alte Wälder wird es bald kaum noch geben, es sei denn, man stellt sie unter Schutz und dann wird auch uns fast alles verboten. „Wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann“ Weissagung der Cree – Indianer.

Immerhin erhöhen Baumstubben noch die Vielfalt unserer Pilzflora. So fanden wir an ihnen heute diese Schuppigen Porlinge (Polyporus squamosus). Es sind noch recht junge, zarte Fruchtkörper, die gegessen werden können. Später werden sie zäh und ledrig.

Zur gleichen Gattung gehört der Maiporling (Polyporus lepideus). Er ist von Anfang an zäh und ungenießbar. Der Pilz fruktifiziert ebenfalls an Laubholz.

Der Schwarzrote Porling (Polyporus badius) ist der dritte im Bunde aus der Gattung der Stielporlinge (Polyporus) die wir hier vorstellen. Des weiteren waren noch zwei Sklerotienporlinge vertreten, die aber nicht sehr fotogen waren. Gezeigte Art wächst ebenfalls an Laubholz und ist ungenießbar.

Auch Dachpilze besiedeln totes Holz. Die Freiblättler besitzen zunächst weiße Lamellen, die bei Sporenreifung fleischfarben werden.

Der Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum) ist hingegen ein aggressiver Holzzerstörer, der die Baumwurzeln, insbesondere von Fichten, angreift und im Stamm viele Meter aufsteigen kann und zu einer Rotfäule führt.

Schön sind die insgesamt dominierenden, schwefelgelben Farben auf Hut und Stiel bei den Grünblättrigen Schwefelköpfen (Hypholoma fasciculare) zu erkennen. Giftig!

Ein schöner, frischer Becherling auf morschem Holz.

Es dürfte sich um den Kurzstieligen Holzbecherling (Peziza micropus) handeln. Unser Lorchel- und zunehmend auch Becherlingsexperte Christian Ehmke merkte an, dass es sich auch um einen jungen Buchenwald – Becherling (Peziza arvernensis) handeln könnte.

Schön sind die namensgebenden, glimmerigen Schüppchen auf den Hüten dieser jungen Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus) zu erkennen. In diesem Zustand essbar, aber ohne Alkohol.

Daneben ein Büschel der gleichen Art im Reifestadium. Vom Glimmer ist nicht mehr viel zu erkennen. Die Hüte werden schwarz und gehen in Autolyse über.

Was machen, wenn man gerade einmal nicht so gut zu Fuß ist, aber trotzdem an einer Wanderung teilnehmen möchte? Ein fahrbarer Untersatz mit elektronischem Antrieb machts möglich. So wie bei Sabine aus Schwerin. Allerdings dann nur auf den Wegen.

Ob es sich bei diesen Schlauchpilzen um Kastanienbraue Becherlinge (Peziza badia) handelt, kann wohl eindeutig nur das Mikroskop klären. Christian Ehmke hält die Pilze eher für Riesenbecherlinge (Peziza varia).

Diese Pilze erinnern mich eher an den Blasigen Becherling (Peziza vesiculosa). Es waren Holzreste mit am Standort. Christian Ehmke ist jedoch eher für den Buchenwald – Becherlinge (Peziza arvernensis). Mikroskopieren ist also bei der genauen Bestimmung vieler Becherlinge unerlässlich.

Ungewöhnlich üppig mit bis zu 7 cm breiten Hüten und 10 cm langen stielen fielen diese Frühlings – Glockenschüpplinge oder Frühlings- Samthäubchen (Pholiotina aporos) aus. Sie wuchsen in der tiefen Laubstreu des Buchenwaldes. Typisch ist die satte rot – bis tabakbraune Färbung des Hutes mit stumpfer, noch etwas dunkler braunen Hutmitte und der hellere Stiel mit dem deutlichen, oberseits gerieften Ring. Giftverdächtig.

Eine interessante Hutstruktur weist dieser  vorjärige Löwengelben Porling (Polyporus varius) auf. Er gehört in die oben schon näher vorgestellte Gattung der Stielporlinge. Ungenießbar.

Nah mit Becherlingen, Lorcheln und Morcheln verwandt ist das Buchenfruchtschalen – Holzkeulchen (Xylaria carpophila). Wir finden es sehr häufig an feucht liegenden Schalen von Bucheckern, insbesondere, wenn diese tief unter Falllaub liegen.

Diese Relikte von Käppchen – Morcheln weisen uns darauf hin, das sich die diesjährige Morchel – Saison dem Ende nähert.

Mehrere Hexenringe von Maipilzen füllten zum Schluss die Körbe.

Mehr geht kaum rein, eine stolze Ernte!

Unser Abschlussfoto. Ursprünglich zählten wir neun Teilnehmer, aber ein Pilzfreund aus Bad Kleinen verabschiedete sich schon früher, da er in Lübeck noch etwas zu erledigen hatte. 13.05.2017 im ehemaligen Großherzoglichen Forst Tankenhagen.

Wann startet die nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!

05. – 07. Mai 2017 – Pilzseminar in Mecklenburg

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Kleines Pilzseminar in Keez, bei Brüel

Familie Speisemorchel (Morchella esculenta) in trauter Eintracht. Vater, Mutter und Kind.

Familie Speisemorchel (Morchella esculenta) in trauter Eintracht.

Pilzwochenende in Mecklenburg vom 05. – 07. Mai 2017 in Keez, bei Brüel.

Auch in diesem Jahr hatte das mykologische Informationszentrum Steinpilz –  Wismar wieder zu einem frühlingshaften Pilzwochenende nach Mecklenburg eingeladen. Entgegen der ursprünglichen Planung, fand es wie gewohnt in unserer Außenstelle in Keez statt. Das Objekt liegt etwa 3 Km außerhalb der mecklenburgischen Kleinstadt Brüel. Von hier aus kommend ist es gleich das erste Grundstück rechts zur Fahrbahn der B 104, nach der Ortschaft Thurow. Aus Richtung Schwerin kommend, das letzte auf der linken Fahrbahnseite. Leider ist hier kein Ortsschild vorhanden. Es müsste eigentlich mit Keezer Schmiede beschriftet sein, da der eigentliche Ort Keez etwa drei Kilometer entfernt, am Keezer See liegt. In begrenzter Anzahl bestehen hier Parkmöglichkeiten auf dem Gelände, ansonsten können in etwa 100 m Entfernung, an den Abzweigen Golchen/Keez, weitere Fahrzeuge geparkt werden.

Hier das Programm:

  • Freitag, der 05. Mai ab 12.00 Uhr Anreise. Um 14.00 Uhr Beginn des Theorietages mit Einführungen in die Pilzkunde und spezieller Berücksichtigung des Frühlingsaspektes durch unseren Experten Ulrich Klein. Abends gemütliches beisammen sein und Festlegung der morgigen Exkursionsgebiete.

Ulrich Klein bei seinen Ausführungen im Rahmen seiner Power Point – Präsentation. Noch fehlen einige Teilnehmer, beispielsweise unsere Berliner Pilzfreunde.

Wir befinden uns im Frühling. Auf insgesamt 8 Folien stellte uns Ulrich kurz die einzelnen Wachstums – Aspekte im laufe eines durchschnittlichen Pilzjahres vor.

Im Außenbereich hatte ich zur Begrüßung bereits eine Pilzausstellung mit ca. 30 Arten aufgebaut.

Endlich sind auch die Berliner Pilzfreunde eingetroffen. Sie hatten auf der Hinfahrt noch an einer Morchel – Stelle halt gemacht und präsentierten uns ihre Erfolge, die natürlich neugierig machten.

Käppchen – Morcheln (Morchella gigas). Auch einige Speisemorcheln waren dabei.

Des weiteren Fingerhut – Verpel und leckere Schild – Rötlinge.

Und hier Fingerhut – Verpel satt!

Pilz – Tommi aus Berlin beim Säubern seiner Ernte, um sie anschließend auf dem Dörrgerät zu trocknen. Leider hatte es kräftig geregnet, so dass die Pilze sehr wasserreich waren und die Trockenzeit entsprechend verlängerten.

  • Sonnabend, der 06. Mai. Treff um 08.00 Uhr in Keez zum Frühstück und gegen 09.00 Uhr Start zu unseren Exkursionen. Wir hatten uns für den Küstenwald der Insel Poel entschieden. Unsere gute Seele Irena versorgte uns dort ambulant mit Mittag, Kaffee und Kuchen. Abends werteten wir in gemütlicher Runde unsere Fundstücke bei einem Gläschen Likör oder Pils aus. Vor allem wurden aber Pilze geputzt, denn wir hatten reichlich Maipilze und Morcheln gefunden, die ihrerseits getrocknet oder eingefroren werden sollten.

Heike Bunk aus Sachsen, Egon Schmeißer und Thomas Damitz aus Berlin kurz vor dem Aufbruch zur Exkursion in Keez.

Begrüßung von Pilzberater Klaus Warning aus Bützow. Er hat uns noch eine Kiste mit Chaga mitgebracht.

Ankunft auf Poel. Foto: Heike Bunk.

Aufbruch zur Exkursion durch den Küstenwald bei Hinter Wangern.

Es dauerte nicht lange und die ersten Frischpilze wurden gefunden. Der deutliche Anis – Geruch verrät diesen an sich unscheinbaren Trichterling sogleich. Es handelt sich um den besonders im Herbst und Frühjahr häufigen Duft – Trichterling (Clitocybe fragrans). Giftig!

Ein junger Frühlings – Ackerling (Agrocybe praecox). Das Häutchen zwischen Hutrand und Stiel bleibt später meist als Ring im oberen Stielbereich erhalten. Typisch sind auch die kräftigen, weißlichen Myzel – Stränge an der Stielbasis. Essbar, aber wenig schmackhaft.

Der an Laubholz, insbesondere an Eiche, fast ganzjährig wachsende Rosablättrige Helmling (Mycena galericulata) ist der einzige essbare Vertreter seiner Gattung. Die Lamellen werden erst recht spät rosa. Der graue Stiel ist im Vergleich zu vielen anderen Helmlingen recht fest und knorpelig. Er soll vorzüglich schmecken.

Hier sehen wir zwei Dachpilze, wie sie in der Huthautstruktur kaum unterschiedlicher sein können. Das linke Exemplar war einem starken, trockenen Ostwind ausgesetzt, der die Huthaut verhärtete und diese konnte sich dann bei der weiteren Streckung Hutes nicht mehr mit ausdehnen. Das rechte Exemplar stand schattig und feucht und ist dadurch für die Art typisch glatt auf dem Hut. Links handelt es sich offensichtlich um den leicht giftigen Graublauen Dachpilz (Pluteus salicinus), rechts um den essbaren Rehbraunen Dachpilz (Pluteus atricapillus).

Der sehr häufig um alten, mulmigen Baumstubben herum wachsende, zarte und gebrechliche Glimmer – Tintling (Coprinus micaceus) darf nicht zusammen mit Alkohol genossen werden.

Nach dem Dauerregen der Vortage wieder richtig frisch sind diese Warzigen Drüslinge (Exidia plana) auf der Rinde einer liegenden Erle. Die Gallertpilze liegen flächig dem Substrat auf. Ohne Speisewert.

Anders beim nah verwandten Stoppligen Drüsling (Exidia truncata). Hier stehen die schwarzen, gallertartigen Fruchtkörper durchaus vom Substrat ab und weisen auf der Unterseite eine rauhe, stopplige (Lupe) Struktur auf. Beide Arten sind besonders im feuchteren Winterhalbjahr an verschiedenen Laubhölzern anzutreffen.

Das schwere Sturmhochwasser von Anfang Januar hat auch im nördlichen Küstenbereich der Insel Poel seine Spuren hinterlassen.

Auch der Küstenwanderweg ist an einigen Stellen durch Abbrüche des Steilufers verschwunden.

Zwei Haus – Tintlinge (Coprinus domesticus) im Küstenwald. Die Art wird größer als der ähnliche Glimmer – Tintling, wächst meist einzeln oder in kleinen Trupps mit wenigen Exemplaren. Statt der zarten, glimmerigen Schüppchen des Glimmer – Tintlings besitzt er deutlich gröbere, weißliche Flöckchen auf dem Hut, die in diesem falle vom Regen größtenteils abgespült wurden. Ohne Speisewert.

Judasohr (Hirneola auricula – judae). Die beliebten Gallertpilze waren heute reichlich vertreten und durch den Regen auch wieder frisch. Das schöne Stimmungsfoto hat Ulrich Klein für uns aufgenommen.

Im Ostseebad Timmendorf war erst einmal Eis essen angesagt.

Unter alten Pyramiden – Pappeln fanden wir einen großen, kompakten Blätterpilz, der uns Rätsel aufgab. Wir konnten ihn nicht richtig einordnen. Er erinnerte an eine Lepista – Art, aber ohne markante und bekannte Merkmale.

Das Exemplar war auch nicht mehr besonders jung. Auch der Würzige Tellerling oder das Ansehnliche Samthäubchen wollten nicht so richtig passen.

An den alten Sanddorn – Sträuchern immer wieder der Sanddorn – Feuerschwamm (Phellinus hippophaecola).

Und dann ein großer Freudenschrei und Begeisterung über die erste Morchel bei Pilz – Tommi aus Berlin.

Es ist eine Käppchen – Morchel (Morchella gigas). Es sollten noch viele weitere folgen.

Weiter führt uns unsere Wanderung links und rechts des sandigen Küstenweges.

Um einem alten und morschen Laubholz – Stubben herum große Ansiedlungen des Gesäten Tintlings (Coprinus disseminatus).

Der Blasse Pflaumen Rötling (Entoloma sepium) wuchs hier unter Sanddorn. Wichtig für diese essbare Art ist die Verbindung mit Rosengewächsen. Frühling, selten auch noch im Hochsommer.

Der Hut dieses auch als Schlehen – Rötling bezeichneten Speisepilzes ist mehr oder weniger gebuckelt und nicht hygrophan wie beim ähnlichen und zur selben Zeit am gleichen Standort wachsenden, dunkler gefärbten Schild – Rötling.

Und immer wieder Käppchen Morcheln (Morchella gigas) mit ihrem glockig aufgesetztem Hut. Leckerer Speisepilz.

Hier sehen wir ein noch junges Exemplar des Schild – Rötlings (Entoloma clypeatum). Erst bei der weiteren Reifung nehmen die Lamellen die typischen Rottöne an. Guter Speisepilz, aber roh giftig!

Nun ist es bereits 13.00 Uhr und wir haben uns ein Mittagessen verdient. Irena hatte zwischendurch in Keez alles vorbereitet und uns dann in freier Wildbahn reichlich und vielseitig verköstigt.

Dafür danken wir dir, liebe Irena, ganz, ganz doll und herzlichst. Was wären unsere Veranstaltungen ohne dich! Alles hat wieder wunderbar geklappt.

Auch unser Raritäten – Jäger Andreas Okrent ist inzwischen aus Graal – Müritz zu uns gestoßen und lässt es sich schmecken. Er hat uns noch einige seltene Lorcheln mitgebracht.

Die Klaus Warning sich hier in das richtige Licht zum fotografieren gesetzt hat.

Auch Ulrich aus Arpshagen und Dolly aus Sachsen lassen sich diese Raritäten nicht entgehen.

Es handelt sich zum einen um die Lederige Lorchel (Helvella corium).

Und zum anderen um die Nonnenhütige Lorchel (Helvella spadicea).

Inzwischen lassen es sich alle schmecken.

Nach der Mittagspause setzten wir mit den Autos zum Schwarzen Busch um, um von dort aus in Richtung Gollwitz zu wandern. Im Parkrasen am Schwarzen Busch wiesen diese üppig gewachsenen und besonders grünen Kreise schon von weitem auf Maipilz – Hexenringe hin. Näher hingeschaut versteckten sie sich tatsächlich zwischen den üppigen Gräsern. Auch Nelkenschwindlinge können in solchen Kreisen verborgen sein. Ihre Myzelien lassen die Gräser besonders gut wachsen. Foto: Ulrich Klein.

So wurde denn auch gleich geerntet.

Auch diese Hochgerippten Becherlorcheln wachsen traditionell im Rasen des Eichenparks am Schwarzen Busch. Wie man sieht, waren auch einige kleine Schleierlinge dabei, die wir nicht näher bestimmen konnten.

Kaum im Küstenwald angelangt wurden wir bereits wieder fündig.

Große Becherlinge aus der Gattung Peziza begrüßten uns hier. Da wir uns  nicht im Buchenwald befanden, dürften es wohl keine Buchenwald – Becherlinge sein. Eine genaue Bestimmung ist nur unter dem Mikroskop möglich. Foto: Ulrich Klein.

Diese Vertreter gehören der Gattung der Trompeten – Schnitzlinge (Tubaria spec.) an.

Diese Goldfell – Schüpplinge (Pholiota aurivella) schoben sich aus der Rinde eines liegenden Baumes heraus. Wir kennen sie vorwiegend aus dem Herbst. Sie treten aber immer wieder auch im Frühling auf und Torsten Richter vom Rehnaer Pilzverein fand sie sogar frisch im letzten Winter. Die goldbraunen Hüte sind von einem dicken Schleim überzogen, in dem die braunen Schuppen schwimmen. Ungenießbar.

Diese dekorativen, lederig – zähen bis holzigen Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor) werden von manchen Menschen unterstützend in der Krebs – Therapie eingesetzt.

Maipilze (Calocybe gambosa) gab es heute reichlich, wenn auch nicht in den Mengen, wie wir es aus diesem Gebiet gewohnt sind. Hier sehen wir eine besonders hübsche Form des Mai – Schönkopfes mit zumindest jung satt gelben Hüten. Geschätzter Speisepilz.

Diesen kleinen, braunhütigen Blätterpilz, mit dem glatten, etwas silbrig glänzenden Stiel, kennen wir eigentlich aus dem Herbst. Es ist der tödlich giftige Doppelgänger des Stockschwämmchens, der Gift – Häubling (Galerina marginata). Also auch im Frühling und Sommer beim Sammeln von Stockschwämmchen größte Vorsicht walten lassen!

Fanden wir bislang immer nur Käppchen – Morcheln, gesellten sich zu unserer Überraschung nun auch einige schöne Speisemorcheln (Morchella esculenta) hinzu. Die Freude war groß!

Die Morcheln haben inzwischen aber ihren Zenit überschritten, wie an diesen Käppchen – Morcheln bereits zu erkennen ist.

Inzwischen haben wir den Endpunkt unserer heutigen Tageswanderung um den nördlichen Küstenbereich der Insel Poel bei Gollwitz erreicht und es gab Kaffee und Kuchen.

Etwas geschafft, aber glücklich in der Abendsonne auf der Insel Poel. Von links: Pilz – Tommi, Anke, Dolly, Heike und Egon.

Der Mai ist auf der Insel nicht nur Maipilz – Zeit, auch der Hornhecht wird hier gern geangelt. So hatten einige Petrijünger heute Glück und wir konnten ihnen sogar einige Exemplare abkaufen. Jonas und Egon freuen sich und begutachten den Fang.

Irena und Thomas nehmen die Fische gleich an Ort und Stelle fachgerecht aus, so dass sie zu hause angelangt gleich küchenfertig sind.

Natürlich konnten sich die Fänge an der Pilzfront auch sehen lassen, wie die Blicke in die Körbe von Jürgen aus Bargteheide und meiner Wenigkeit beweisen.

Bevor wir nun wieder nach Keez aufbrachen, noch ein letzter Blick auf das Salzhaff und die Vogelschutzinsel Langenwerder. Foto: Ulrich Klein.

Aber es sollte noch nicht genug sein. Selbst am Parkplatz in Gollwitz ließen uns die Morcheln nicht los. Auf einem Schredderbeet zeigten sich die dunklen Spitzmorcheln und diese besondere Variante, die auch als Strickmuster – Morchel beschrieben wurde.

  • Sonntag, der 07. Mai. 08.00 Uhr Frühstück. Danach war eigentlich weitere Bestimmungsarbeit und Vervollständigung der Pilzausstellung geplant. Da das Wetter sich aber ganz toll mit Sonne und Wärme anließ, nutzten wir es zu einer weiteren Exkursion. Zu Fuß starteten wir von hier aus an einer Feldhecke entlang, die in ein kleines Bachtal überging, in Richtung Keezer See.

Aufbruch von Keez. Rechts oben ist bereits die Feldhecke zu erkennen.

Die Feldhecke verbreiterte sich allmählich in ein kleines Naturparadies. Unsere sächsische Pilzfreundin Dolly merkte sogleich an „Hier lässt es sich Schwein sein“.

An alten Stöckern des Haselstrauches bricht der Hasel – Rindensprenger (Vuilleminia coryli) mit seiner wachsartigen Kruste hervor.

Auch der Kleiige Haselbecherling (Encoelia furfuracea) ist vertreten.

Genauso wie dieser offensichtlich von Vögeln attakierte Polsterförmige Feuerschwamm (Phellinus punctatus).

An vorjährigen Brennnesselstengeln zahlreiche Orangefarbene Brennnesselbecherlinge (Calorina fusarioides).

Auch der überaus häufige Eichen – Zystidenrindenpilz (Peniophora quercina) war vertreten.

Aber es gab auch Hutpilze, so wie diese Anti – Alkoholikerpilze. Der Graue Falten – Tintling (Coprinus atramentarius) ist zwar jung essbar, in Verbindung mit Alkohol soll er jedoch giftig wirken – zum Abgewöhnen!

Zwischendurch wurde es in dieser Wildnis auch richtig abenteuerlich, so z. B. beim Überqueren des kleinen Baches mit Hilfe einer alten, umgestürzten Weide.

Heike beim Foto – Termin mit einem hübschen Goldmistpilz.

Gold – Mistpilz (Bolbitius vitellinus.

Hier hat der Biber ganze Arbeit geleistet.

Der Spaltblättling (Schizophyllum comune) wächst an noch recht frischem, hartem, aber totem Laubholz, an besonders trockenen, besonnten Stellen. Aus Schutz vor zu starker Austrocknung kann er seine gespaltenen Lamellenschneiden schließen. Zur Feuchtigkeitsaufnahme öffnet er sie wieder.

Am Keezer See, entlang des Wanderweges, dann einige wunderschöne Maipilze (Calocybe gambosa).

Und dann schon wieder Morcheln! Käppchen – Morcheln leuchten mit ihren langen, hellen Stielen im Sonnenlicht und ansonsten schön im Gebüsch versteckt.

Worüber sich auch Heike Bunk aus Sachsen freut. Foto: Dolores Seiffert.

Am Keezer See.

Inzwischen ist nun auch in unseren breiten der Raps voll erblüht – es ist Maipilz – Zeit.

Links und rechts dieses Plattenweges und im Weißdorngebüsch morchelt es ganz gewaltig.

Käppchen – Morcheln (Morchella gigas).

Am Wegrand des weiteren einige Nester frischer Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades) – die ersten des Jahres. Sehr guter Speisepilz, aber nur die Hüte, die Stiele sind zu zäh!

Auch eine ganze Schar junger Frühlings – Ackerlinge (Agrocybe praecox) erfreute uns an diesem herrlichen Frühlingstag. Essbar, aber bitterlich vom Geschmack her.

Unter Weißdorn ganze Büschel kapitaler Schild – Rötlinge (Entoloma clypeatum) Frieder Gröger schreibt in „Pilze und Wildfrüchte“: „Ein sehr schmackhafter Pilz, der viel mehr beachtet werden sollte, zumal er sehr häufig ist“.

Schließlich gab es zum Abschied nochmals einen Imbiss an frischer Luft am Keezer See. Foto: Irena Dombrowa.

Unser Gruppenfoto entstand bereits einen Tag vorher auf der Insel Poel. Ich hoffe, es hat allen gefallen und wir freuen uns schon auf das nächste mal, wenn es wieder heißt: Wir laden ein zu einem „Pilzwochenende in Mecklenburg“.

Wir boten wie gewohnt Vollverpflegung an. Das heißt, am Anreisetag Kaffee und Kuchen sowie Abendbrot. Sonnabends Frühstück, Mittag und Abendbrot und am Sonntag Frühstück, Mittagessen und Kaffee mit Kuchen zum Ende unserer Abschlussexkursion.

Die Seminargebühr betrug: 50.00 €

zuzüglich 35.00 € für Vollverpflegung an allen drei Tagen und 15.00 € pro möglicher Übernachtung.

  • Anmeldung zu weiteren Seminaren unter steinpilz.wismar@t-online.de oder schriftlich unter folgender Adresse: Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21, 23966 Wismar. Anfragen auch unter folgender Telefon Nr.: 03841/228917.

29. April 2017 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch das Glashäger Quellental

Ende April/Anfand Mai ist Morchelzeit.

Ende April/Anfang Mai ist Morchelzeit. Hier sehen wir die leckeren Speisemorcheln (Morchella esculenta), eine der wertvollsten und beliebtesten Pilzarten.

Besser konnte der Zeitpunkt für eine Pilzwanderung mit Morchel – Ambitionen kaum gewählt sein, will man eventuell den beliebten Delikatessen in freier Wildbahn begegnen. Bachtäler, in denen auch Eschen zuhause sind, erhöhen die Chancen diesbezüglich fündig zu werden deutlich. Wenn der Löwenzahn die Landschaft durch unzählige gelbe Blüten erleuchten lässt, ist der optimale Zeitpunkt gekommen. Nicht nur Speisemorcheln, auch Käppchen- und Spitzmorcheln sowie die selteneren Verpel haben jetzt ihren kurzen, alljährlichen Wachstumsschub entfaltet. Dieser unterliegt aber von Jahr zu Jahr erheblichen Schwankungen. Morcheln wachsen aber keineswegs nur bei Eschen. Wir finden sie auch in Gärten. Parkanlagen, Bruchwäldern, Schutthalden, auf Waldbrandflächen, im Nadelwald oder oft sogar mitten in Ortschaften und hier besonders auf Rindenmulch, der von Nadelbäumen stammt. In diesem Sinne hofften wir, dass es auch heute klappt, sie zumindest in natura vorstellen und kennenlernen zu können. Dieses Ziel wurde knapp erreicht. Es war nur ein einziges Exemplar, welches wir erspähen und vorstellen konnten. Dafür wurden kurz vorher fast alle alten Eschen geschlagen unter denen wir ansonsten hätten fündig werden können. Diese Laubbaum – Art ist seit geraumer Zeit von einem Schädlingspilz befallen, der die Bäume zum Absterben bringt. Dem kam man nun zuvor und fällte sie, offensichtlich auch mit dem Hintergedanken, der Ausbreitung des Schadpilzes entgegen zu wirken, damit noch junge und vitale Bäume verschont bleiben. Hier wie immer einige Bilder von der heutigen Tour:

Der Aufbruch. Es geht hinunter in das Quellental.

Schock bei unserer Ankunft! Die Forst hat mächtig zugeschlagen und das ausgerechnet im besten Morchelgebiet!

Fast alle Eschen wurden umgelegt. Auch mächtige Buchen mussten weichen. Das kurz vorher noch so schöne Quellental bot einen Anblick des Jammers! Wir durchschritten das Glashäger Jammertal und unsere Erwartungen bezüglich auf Morcheln gingen gegen null!

Nun ja, immerhin war man bei aller Brutalität noch kraetiv und richtete aus dem einen oder anderen Baumstumpf eine Sitzgelegenheit für müde Wanderer ein.

Wir erreichen den Quellen – Tempel.

Die Quelle sprudelt seit 1906. Natürlich darf das Mineralwasser gleich an Ort und Stelle getrunken werden oder man kann sich etwas abfüllen.

Auf Laubholz ein einzelner, essbarer Rosablättriger Helmling (Mycena galericulata).

Und dann stand es vor mir, das Objekt der Begierde. Eine wunderschöne Speisemorchel (Morchella esculenta) direkt am Quellbach auf einer bemoosten Baumwurzel. Es sollte die einzige bleiben.

Der Graue Faltentintling (Coprinus atramentarius) kann jung gegessen werden, aber bitte nicht im Zusammenhang mit Alkohol!

Durch ein Förderprogramm wird der Wanderweg erneuert und in diesem Zusammenhang auch neue Brücken errichtet.

Der Quellenbach im Sonnenlicht.

Aus einem schon länger liegenden Laubholz – Stamm schieben sich in Büscheln giftige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) heraus.

Dekorative Rotrandige Baumschwämme (Fomitopsis pinicola) an einem dicken Buchenstamm.

Unser Erinnerungsfoto vor dem Quellen – Tempel.

Wer wollte und noch Zeit hatte konnte sich auf dem Glashäger Hof noch Sitz- und Liegemöbel aus Treibholz der Südsee anschauen oder sogar gleich kaufen.

Die Exponate sind im Freigelände ausgestellt und mit Preisen versehen.

Eine wirklich originelle Sitzbank. Sie steht nach wenigen Tagen schon auf der Veranda von Anke und Ulrich.

Oder auch gleich eine komplette Sitzecke mit Tisch.

Am gasigen Wegesrand zum Abschluss noch eine kleine Gruppe Blätterpilze – essbare Frühlingsmürblinge (Psathyrella spadiceoagrisea).

Wann wandern wir wieder öffentlich in die Pilze? – Siehe unter Termine!

25. April 2017 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Themenabend Röhrlinge

Thema Röhrlinge: Hier sehen wir zwei ältere Dickröhrlinge (Boletus specc.) die wir im Zusammenhang unseres Pilzwochenendes am 19. Oktober 2013 im Raritätengebiet des Haushalt Forstes fanden und nicht genau bestimmen konnte, da kaine jüngeren, aussagekräftigeren Exemplare vorhanden waren. Wir vermuten möglicherweise den in unseren Breiten sehr seltenen Sommer - Röhrling (Boletus fechtneri).

Röhrlinge stehen heute auf dem Programm. Hier sehen wir zwei ältere Dickröhrlinge (Boletus spec.) die wir im Zusammenhang unseres Pilzwochenendes am 19. Oktober 2013 im Raritätengebiet des Haushalt Forstes fanden und nicht genau einordnen konnten, da keine jüngeren, aussagekräftigeren Exemplare vorhanden waren. Wir vermuten den in unseren Breiten sehr seltenen Sommer – Röhrling (Boletus fechtneri), einen Vertreter der Dickröhrlinge.

Treff: Dienstag, der 25. April 2017, um 18.00 Uhr in der ABC Straße 21 = „Steinpilz – Wismar“.

Heute Abend haben wir uns den beliebten Röhrlingen in Wort und Bild zugewandt. Das Thema stand eigentlich zu unserem Vereinstreffen am 08. November 2016 bereits auf der Tagesordnung. Damals mußte aufgrund chaotischer Wetterverhältnisse durch einen massiven Wintereinbruch die Veranstaltung leider ausfallen. Heute holten wir sie nach. Der Frühling ist zwar noch nicht unbedingt Röhrlingszeit, aber erste Vertreter sind im April und Mai durchaus schon in freier Wildbahn anzutreffen. Insbesondere der Sommer und vor allem der Herbst ist die beste Zeit um fündig zu werden. Röhrlinge in ihren verschiedenen Gattungen zählen zu den am meisten gesammelten Speisepilzen, da kaum ernsthafte Vergiftungen drohen, hält man sich an diese Pilzgruppe. Röhrling ist aber nicht gleich Röhrling und darauf wollen wir heute etwas näher eingehen. Hier gibt es die Dickröhrlinge mit den Steinpilzen als bekannteste Vertreter. Birkenpilze und Rotkappen gehören zu den Rauhfuß – Röhrlingen. In der Gattung der Schmierröhrlinge finden wir den Butterpilz mit seinen nächsten Verwandten u.s.w. Die Veranstalung endete gegen 20.00 Uhr.

  • Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

21. – 23. April 2017 – AMMV – Frühjahrstagung

Frühjahrstagung der AMMV bei Ueckermünde

Wie schon im vergangenen Jahr stehen auch in diesem Jahr die Tagungen ganz im Zeichen der DBU - Kartierungen.

Wie schon im vergangenen Jahr stehen auch in diesem Jahr die Tagungen ganz im Zeichen der DBU – Kartierungen.

Termin: 21. – 23. April 2017

Die diesjährige Frühjahrstagung der AMMV fand in der Akademie Ahlbeck bei Ueckermünde statt. Dazu waren alle Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Mykologie Mecklenburg – Vorpommerns wieder ganz herzlich eingeladen. Die AMMV ist im Naturschutzbund Deutschland (NABU) organisiert und trifft sich seit über 25 Jahren jeweils im Frühling und Herbst zu Arbeitstagungen an unterschiedlichen Lokalitäten unseres Bundeslandes. Hauptziel ihrer Aktivitäten sind vor allem Bestandsaufnahmen der heimischen Pilzflora (Kartierung). Seit dem vergangenen Jahr nimmt sie auch an der deutschlandweiten Kartierung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) teil. In diesem Projekt müssen zwei Jahre lang von der DBU und der Universität Göttingen speziell ausgesuchte Flächen dreimal jährlich (Frühling, Sommer, Herbst) nach strengen Regeln untersucht werden. In Mecklenburg Vorpommern betrifft dieses vor allem ehemalige Militärflächen, die in unterschiedliche Kategorien eingeordnet sind und längerfristig in Naturschutzgebiete umgewandelt werden sollen. Es handelt sich um Flächen im Kaarzer Holz (Landkreis Ludwigslust – Parchim), bei Prora auf der Insel Rügen und in der Ueckermünder Heide.

  • Anmeldungen für weitere Tagungen an Frau Petra Bonin, S. Allende Str. 61 in 17036 Neubrandenburg
  • Achtung, nur für Mitglieder der AMMV!

15. April 2017 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Osterwanderung durch den Forst Weiße Krug bei Warin

Überwiegend sandige Nadelwälder dominieren den Forst Weiße Krug bei Warin, durch den unsere heutige Frühlingswanderung führte.

Die zweite Pilzwanderung der Saison führte uns durch den Forst Weiße Krug, nicht zu verwechseln mit dem Revier Weiße Krug zwischen Warin und Blankenberg. Er steht auf sandigen Böden und ist überwiegend mit Kiefern, Fichten, Eichen, Buchen und Birken bewachsen. Teilweise trägt das Gebiet auch heideartigen Charakter. Hier begegneten uns heute überraschend viele Frischpilzarten und auch die hier zu erwartenden Frühjahrslorcheln waren dabei. Sie sind Mitte April in der Regel bereits auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung, während es für die wabenartigen Morcheln meist noch einige Tage zu früh ist. Nicht so in diesem Jahr. Die Natur hat etwa einen 14 – tägigen Vorsprung und einige warme Tage in den zurückliegenden Wochen sowie ausreichende Niederschläge haben auch sie inzwischen aus der Reserve gelockt. Auch die Anzahl weiterer Frischpilzarten war für die noch frühe Jahreszeit recht beachtlich und auch einige essbare wie Stockschwämmchen oder Zapfen – Rüblinge waren dabei. So können wir am Ende  auf eine lehrreiche und erfolgreiche Frühlingswanderung zurück blicken, trotz des feuchten und teils regnerischen Wetters. Hier einige Bilder von heute:

Gleich zu Beginn stimmte uns Pilzberater Klaus Warning aus Bützow wie so oft mit einigen Frischpilzen auf die Wanderung ein. Diese wunderschöne Speisemorchel (Morchella esculenta) hat er auf der Anfahrt während eines kurzen Zwischenstopps in Sternberg gefunden.

Neben weiteren Morcheln hatte er auch einige Morchelbecherlinge (Disciotes venosa) dabei. Die großen, mit den Morcheln nah verwandten, becherlingsartigen Schlauchpilze riechen roh charakteristisch nach Chlor. Der unangenehme Geruch geht bei der Zubereitung verloren und man darf sich auf ein zartfleischiges Pilzgericht von feinem Aroma freuen.

Auf geht`s in den neblig – trüben, feuchten Frühlingswald. Ansich Pilzwetter vom feinsten!

Was sich auch schnell bestätigte. Die Truppe hat etwas entdeckt!

Ein taufrischer Rötel – Ritterling! Ja, was sucht denn der jetzt hier, es ist doch nicht Herbst? Das macht nichts, Herbstpilze können gelegentlich auch im Frühling wachsen. Es handelt sich um den Schmutzigen Rötel – Ritterling (Lepista sordida). Ein nah Verwandter des Violetten Rötel – Ritterlings, ihm fehlt aber u. a. der süßlich aromatische Geruch. Essbar ist aber auch er.

Nur wenig später büschelweise weitere Frischpilze, die wir durchaus auch aus dem Herbst kennen. Giftige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare). Wir können sie fast ganzjährig an Laub- und Nadelholzstubben und deren Wurzelausläufer finden.

Essbare Zapfen – Rüblinge (Strobilurus spec.) tauchten heute sowohl an modrigen Fichten- wie auch Kiefernzapfen auf. Besonders den Fichten – Zapfenrübling finden wir mitunter in Massen im Herbst und dann wieder im zeitigen Frühling. Die an Kiefernzapfen vorwiegend im Frühling und Frühsommer.

Am Wegrand zu einer Wiese dieser Düngerling, bei dem es sich sehr wahrscheinlich um den häufigen und auch schon früh im Jahr auftauchenden Rußbraunen Düngerling (Panaeolus firmicola) handelt.

Düngerlinge gehören zu den Dunkelsporern und ähneln den essbaren Mürblingen. Die Lamellen sind aber im Schnitt meist gescheckt oder fast marmoriert, da die Sporen an ihnen unterschiedlich reifen. Zum anderen können sie giftig sein, so wurde laut Erhard Ludwig auch in dieser Art bei einigen Kollektionen die Rauschgifte Psilocybin und Psilocin gefunden.

Am Wegesrand im Mischwald dann auch schon die ersten jungen Maipilze (Calocybe gambosa). Geht es in den nächsten Wochen eher feucht weiter, dürfen wir in diesem Jahr mit einer guten Maipilz – Ernte rechnen.

Nicht nur Zapfenrüblinge, auch diese Ohrlöffelpilze (Auriscalpium vulgare) besiedeln gerne die alten, bereits im Waldboden verborgenen Kiefernzapfen. Die Ohrförmigen, bis max. 2 cm breiten, dunkelbraunen Hüte und die Stacheln auf deren Unterseite lassen diesen im Detail sehr schönen Pilz leicht erkennen. Ungenießbar.

Einer der häufigsten Frühlingsarten ist in feuchteren Laubwäldern der Schmalblättrige- oder Frühlingsmürbling (Psathyrella spadiceogrisea). Essbar.

Sie waren heute in besonders schönen und üppigen Exemplaren vertreten und landeten dadurch auch in den Sammelbehältnissen.

Und boten sich auch für ein nettes Fotomotiv nicht nur für mich an.

Auch als stimmungsvolles Standortfoto. Frühlingsmürbling (Psathyrella spadiceogrisea).

Da muss auch Ulrich Klein nochmal draufhalten.

An altem Laubholz einige auch nicht mehr ganz so frische Herbe Zwergknäulinge (Panellus stypticus). Die kleinen, zähfleischen Holzpilze mit den dicht gedrängten Lamellen schmecken bitter und sind daher zum Verspeisen untauglich.

Und weiter führt uns der Weg durch den Kiefern – Jungwald.

Eine doch schon für diesen dünnen Birkenast ungewöhnliche Größe erzielte dieser Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Auf den ersten Blick vermuteten wir hier das Frühlings – Samthäubchen, aber es ist keine Ringzone vorhanden. Folglich handelt es sich um eine andere Art dieser Gattung.

Nur wenige Minuten später dann aber das echte Frühlings – Samthäubchen (Conocybe aporos), mitten auf dem grasigen Waldweg. Die Ringzone ist mehr als deutlich zu erkennen. Giftig oder zumindest verdächtig.

Diese einzeln an einem grasigen Nadelwaldweg wachsenden Helmling rochen stark alkalisch oder jodartig. Die gehören also in die schwach giftige Gruppe der Nitrathelmlinge, von denen es mehrere Arten gibt. Hier könnte es sich um den Nitrathelmling (Mycena capillaripes) handeln. Nach Bon eine seltene Rote Liste Art.

Und dann war es soweit. Der Star der heutigen Pilzwanderung ist gefunden. Die giftige Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta). Hirnartig gewundene Hutstrukturen unterscheiden sie deutlich von den Wabenstrukturen der essbaren Morcheln.

In Gesellschaft von Grünblättrigen Schwefelköpfen wagte sich ein einzelner, noch sehr junger Ziegelroter Schwefelkopf (Hypholoma lateritium) heraus. Auch ihn kennen wir hauptsächlich aus dem Herbst. Ohne Speisewert.

An alten Eichenästen finden wir häufig den resupinaten Eichen – Zystidenrindenpilz (Peniophora quercina).

Auch dieser Gemeine Violettporling (Trichaptum abietinum) hat in diesem Fall ein resupinates Wachstum, was bedeutet, dass er flächig dem Substrat aufliegt.

Viel häufiger finden wir ihn aber in dieser Form, mit deutlich ausgebildeten, abstehenden Hutkannten an Nadelholz.

Und dann in einem feuchteren Weidengebüsch mehrere kleinere Büschel der leckeren Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis). Die rissig schuppige Hutstruktur ist dem starken Wind der letzten Tage geschuldet und gehört nicht zu den typischen Merkmalen dieses Edelpilzes.

An den alten Weidenästen wiederum flächige, resupinate Überzüge. In diesem Fall vom Tabakbraunen Borstenscheibling (Hymenochaete tabacina).

Der Kreis unserer Rundwanderung hat sich geschlossen und wir sehen dem Ende entgegen.

Und da Ostern ist hat unsere gute Seele Irena zum Schluss noch für jeden ein oder auch zwei Stückchen Früchtekuchen und warmen Kaffee im Angebot.

Gegen Mittag endete unsere Ostertour und alle stellten sich beim inzwischen wieder einsetzenden Regen zu unserem obligatorischen Gruppenfoto zusammen. Ich denke, wir erlebten heute für die frühe Jahreszeit eine wirklich sehr interessante und vielseitige Pilzwanderung.

Mit diesem tollen Morchel – Arrangement, das Irena und Jonas für uns zusammen gestellt haben, möchten wir allen Pilzfreunden ein schönes Osterfest wünschen. Es handelt sich um Spitzmorcheln (Morchella elata).

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

01. April 2017 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch den Forst Farpen bei Neuburg

Aufbruch in die neue Pilzsaison. Es geht die Stufen des Burgwalls hinauf.

Aufbruch in die neue Pilzsaison. Es geht die Stufen des Burgwalls hinauf.

Wie man sieht, es war kein Aprilscherz. Die Winterpause lag hinter uns und die neue Saison begann gleich pünktlich mit der ersten öffentlichen Wanderung des Jahres. Die Erwartungen waren nicht all zu hoch angesetzt und das war auch gut so, denn um so freudiger waren wir überrascht, dass doch schon einiges an Frischpilzen erschienen war. Für diejenigen, die nicht nur kulinarische Ambitionen mit einer Pilzwanderung verbinden, gibt es immer etwas interessantes zu entdecken. So geht es auf unseren Wanderungen nicht vordergründig um den Kochtopf, vielmehr soll die heimische Pilzflora etwas näher beleuchtet und die große Aufgabe, die das Reich der Pilze im Gesamthaushalt der Natur zu erfüllen hat, heraus gestellt werden. Leider belächeln viele Zeitgenossen Pilze nur von oben herab, ohne das ihnen bewußt wäre, dass diese vielseitigen Organismen die eigene Existenz erst ermöglichen. Pilze sind weit mehr als nur essbar, ungenießbar oder giftig! Ihnen kommt eine fundamentale Bedeutung im Naturhaushalt zu und jeder von uns ist täglich von ihnen abhängig. Ein weiterer Aspekt einer geführten Wanderung ist die Erlangung von mehr Sicherheit im Umgang mit heimischen Wildpilzen, um dadurch eventuelle gesundheitliche Schäden zu vermeiden und vieleicht auch ganz besondere Leckerbissen kennenzulernen, an die man sich als Laie sonst nicht heran getraut hätte. Jede Jahreszeit hat ihre spezielle Myko – Flora. Wer mit uns durch das Pilzjahr wandert, wird auch in diesem Jahr sicher wieder einiges geboten bekommen. Hier einige Impressionen von heute.

Die erste Pilzart, die uns unter kam waren Judasohren (Hirneola auricula - judae). Besser konnte der Einstieg in das neue Pilzjahr kaum ausfallen, denn dieser beliebte Speisepilz, dem gesundheitsfördernde Eigenschaften zugesagt werden, ist der Pilz des Jahres 2017!

Die ersten Pilze, die uns unter kamen, waren Judasohren (Hirneola auricula – judae). Besser konnte der Einstieg in das neue Pilzjahr kaum ausfallen, denn dieser beliebte Speisepilz, dem auch gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben werden, ist der Pilz des Jahres 2017!

Wenig später, am Wegesrand zu einem Fichtenbestand richtige, ansehnliche Pilze mit Hut und Stiel. Der Frühlings - Weichritterling (Melanoleuca cognata) wächst im März und April und dann auch wieder im Herbst. Im Gegensatz zu vielen anderen Vertretern seiner Gattung läßt er sich relativ leicht bestimmen. Die beige bis cognacfarbenen Lamellen sind gute Unterscheidungsmerkmale zu anderen Weichritterlingen, die meist ein grauweißliches Fruchtlager aufweisen. Essbar und am Standort fotografiert..

Wenig später, am Wegesrand zu einem Fichtenbestand, richtige, ansehnliche Blätterpilze mit Hut und Stiel. Der Frühlings – Weichritterling (Melanoleuca cognata) wächst im März und April und dann auch wieder im Herbst unter oder in direkter Nähe zu Nadelbäumen. Im Gegensatz zu vielen anderen Vertretern seiner Gattung lässt er sich relativ leicht bestimmen. Die beige bis cognacfarbenen Lamellen sind gute Unterscheidungsmerkmale zu anderen Weichritterlingen, die meist ein grauweißliches Fruchtlager aufweisen. Essbar und am Standort fotografiert.

Gleich neben den anshnlichen Weichritterlingen und fat schon zu übersehen, ein kleiner, zarter und gebrechlicher Mürbling. Es handelt sich allerdings nicht um den Frühlingsmürbling, sonern um den Wegzärtling oder auch Weißschneidiger Strohdung - Mürbling (Psathyrella prona). Eine häufige Mürblingsart vom Frühling bis zum Spätherbst. Auch bei den Mürblingen sind keine Giftpilze bekannt, aber bei den nah verwandten Düngerlingen und Kahlköpfen.

Gleich neben den ansehnlichen Weichritterlingen und leicht zu übersehen, ein kleiner, zarter und gebrechlicher Mürbling. Es könnte sich um den Wegzärtling oder auch Weißschneidigen Strohdung – Mürbling (Psathyrella prona). Eine häufige Art. Wächst vom Frühling bis zum Spätherbst an Wegrändern, einzeln oder sogar büschellig. Auch auf Grasplätzen, Äckern, Gärten, Parks. Gern auch auf altem Stroh und Mist. Auch bei den Mürblingen sind keine Giftpilze bekannt, allerdings bei den nah verwandten Düngerlingen und Kahlköpfen!

Häufig ist auch das Flächige Eckenscheibchen (Diatrype stigma) an Laubholzästen, auf denen er flächige Überzüge bildet, von rotbrauner bis schwarzer Färbung. Er gehört zur den Pyrenomyceten, die ihrerseits zu den Schlauchpilzen gehören. Also irgendwie verwandt mit unseren Morcheln und Lorcheln.

Häufig ist auch das Flächige Eckenscheibchen (Diatrype stigma) an Laubholzästen, auf denen es flächige Überzüge bildet, von rotbrauner bis schwarzer Färbung. Es gehört zur den Pyrenomyceten, die ihrerseits zu den Schlauchpilzen gerechnet werden. Also irgendwie verwandt mit unseren Morcheln und Lorcheln.

Frische Fruchtkörperkonsolen des Angebrannten Rauchporlings (Bjerkandera adusta). Die Porenschicht auf der Unterseite ist charakteristisch rauchgrau gefärbt. Der häufige Porling besiedelt sowohl Laub-, wie auch Nadelholz.

Frische Fruchtkörperkonsolen des Angebrannten Rauchporlings (Bjerkandera adusta). Die Porenschicht auf der Unterseite ist charakteristisch rauchgrau gefärbt. Der häufige Porling besiedelt sowohl Laub-, wie auch Nadelholz.

Auf alten, verrottenden Fichtenzapfen finden wir vom Herbst bis zum Frühling mitunter in großen Mengen den Fichten - Zapfenrübling (Strobilurus esculentus). Wie der wissenschaftliche Name vermuten läßt, handelt es sich um einen Speisepilz. Aber nicht immer kann der Übersetzung des wissenschaftlichen Namens getraut werden, die giftige Frühjahrslorchel führt ebenfalls die Bezeichnung esculentus im Namen!

Auf alten, verrottenden Fichtenzapfen finden wir vom Herbst bis zum Frühling mitunter in großen Mengen den Fichten – Zapfenrübling (Strobilurus esculentus). Wie der wissenschaftliche Name vermuten lässt, handelt es sich um einen Speisepilz. Aber nicht immer kann der Übersetzung des wissenschaftlichen Namens getraut werden. Die giftige Frühjahrslorchel führt ebenfalls die Bezeichnung esculentus in ihrem Namen!

Besagte Art war dann auch nicht mehr weit. In einem moosreichen Jungfichtenwald standen etliche Exemplare der vermeindlich essbaren Gift- oder Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta). Das flüchtige Gift kann bereits bei warmen Wetter und bei intensiver Sonneneinstrahlung beginnen zu verdunsten. Das erklärt auch die potentielle Gefährlichkeit dieses in Finnland und Russland immer noch geschätzten Speisepilzes, der in Deutschland zu den gefährlichsten und im schlimsten Fall sogar tödlichen Giftpilzen gerechnet wird.

Besagte Art war dann auch nicht mehr weit. In einem Jungfichtenforst standen etliche Exemplare der vermeintlich essbaren Gift- oder Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta). Das flüchtige Toxin kann bereits bei warmem Wetter und bei intensiver Sonneneinstrahlung beginnen zu verdunsten. Das erklärt auch die potentielle Gefährlichkeit dieses in Finnland und Russland immer noch geschätzten Speisepilzes, der in Deutschland zu den gefährlichsten und im schlimmsten Fall sogar tödlichen Giftpilzen gerechnet wird. Standortfoto.

Ulrich Klein in Gesellschaft etlicher Gift - Lorcheln.

Ulrich Klein in Gesellschaft etlicher Gift – Lorcheln.

Und gleich der nächste tolle Fund. Ein vorjähriges Exemplar des Kamm - Erdsterns (Geastrum pectinatum). Eine der selteneren Erdsternarten in unsere Region. Die Fundorte sind sehr zerstreut.n

Und gleich der nächste tolle Fund. Ein vorjähriges Exemplar des Kamm – Erdsterns (Geastrum pectinatum). Eine der selteneren Erdsternarten in unserer Region. Die Fundorte sind sehr zerstreut.

Auch die Schildförmige Scheibenlorchel (Gyromitra ancilis) durfte hier natürlich nicht fehlen. Die Fruchtkörper ähneln eher becherlingen als herkömmlichen Lorcheln mit deutlich abgesetztem Stiel- und Kopfbereich. Sie besiedelt mumiges Holz von Kiefern und Fichten. Roh giftig, gut erhitzt essbar.

Auch die Scheibenlorchel (Gyromitra ancilis) durfte hier natürlich nicht fehlen. Die Fruchtkörper ähneln eher Becherlingen als herkömmlichen Lorcheln mit deutlich abgesetztem Stiel- und Kopfbereich. Sie besiedelt mulmiges Holz von Kiefern und Fichten. Roh giftig, gut erhitzt essbar.

Der Winterstielporling (Polyporus brumalis), mit seinen weiten Poren, wird nun bald vom engporigen Maistielporling abgelöst. Ungenießbar.

Der Winterstielporling (Polyporus brumalis), mit seinen weit geöffneten Poren, wird nun bald vom engporigen Maistielporling abgelöst. Ungenießbar.

Die Geweihförmige Holzkeule (Xylaria hypoxylon) wird nun auch bald verschwinden, um im Spätherbst wieder massenhaft an Laubholz zu erscheinen.

Die Geweihförmige Holzkeule (Xylaria hypoxylon) wird nun auch bald verschwinden, um im Spätherbst wieder massenhaft an Laubholz zu erscheinen.

Die Rotbraune Kohlenbeere (Hypoxylon fuscum) besiedelt ganzjährig totes Laubholz, insbesondere von Rotbuchen.

Die Rotbraune Kohlenbeere (Hypoxylon fragiforme) besiedelt ganzjährig totes Laubholz, insbesondere von Rotbuchen.

Bestimmungsversuche im Feld.

Bestimmungsarbeit im Feld.

Ein schönes Stimmungsfoto eines jungen Graublättrigen Schwefelkopfes (Hypholoma capnoides).

Schönes Stimmungsfoto eines jungen Graublättrigen Schwefelkopfes (Hypholoma capnoides).

Der Graublättrige Schwefelkopf (Hypholoma capnoides) zählt zu unseren schmackhaftesten Speisepilzen. Auch er stellt sein Wachstum in Kürze ein. Ab Oktober dürfen wir ihn dann wieder an Nadelholz - Stubben erwarten.

Der Graublättrige Schwefelkopf (Hypholoma capnoides) zählt zu unseren schmackhaftesten Speisepilzen. Auch er stellt sein Wachstum in Kürze ein. Ab Oktober dürfen wir ihn dann wieder an Nadelholz – Stubben erwarten.

Es gibt aber auch Pilzarten, die eignen sich bestens zu Schreibübungen. Zu ihnen gehört auch der Flache Lackporling.

Es gibt aber auch Pilzarten, die eignen sich bestens zu Schreibübungen. Zu ihnen gehört der Flache Lackporling.

Und zum Schluß waren noch wenige, kleine Morchelbecherlinge an einer Wegböschung zu bewundern. Beeindruckend ist ihr Chlorgeruch, welcher bei der Zubereitung allerdings verschwindet. Er stellt gut durchgegart einen zarten und schmackhaften Frühlingspilz dar, der nah mit den beliebten Morcheln verwandt ist..

Und zum Schluss waren noch wenige, kleine Morchelbecherlinge (Disciotes venosa) an einer Weg – Böschung zu bewundern. Beeindruckend ist ihr Chlorgeruch, welcher bei der Zubereitung allerdings verschwindet. Er stellt, gut durchgegart, einen zarten und schmackhaften Frühlingspilz dar, der nah mit den beliebten Morcheln verwandt ist.

Und das war die 10köpfige Truppe, die heute mit einer Pilzwanderung durch den Forst Farpen die Pilzsaison 2017 eröffnete.

Und das war die 10 – köpfige Truppe, die heute mit einer Pilzwanderung durch die Forst Farpen die Pilzsaison 2017 eröffnete.

Wann startet die nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!.

28. März 2017 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Thema: Pilz des Jahres 2017

Das Judasohr (Hirneola auricula - judae) wurde von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie zum Pilz des Jahres 2017 gekührt. Wie finden diesen gallertartigen Ohrenpilz nahezu ganzjährig an vielen Laubhölzern. Mit Abstand am häufigsten aber an Schwarzem Holunder im Winterhalbjahr. In der asiastischen Küche darf er praktisch bei keinem guten Gericht fehlen. Ihm werden auch gesundheitsfördernde Eigenschaft zugeschrieben. Ein asiatische Form des Pilzes ist im Handel unter der Bezeichnung Mu - Err erhältlich.

Das Judasohr (Hirneola auricula - judae) wurde von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie zum Pilz des Jahres 2017 gekührt. Wir finden diesen gallertartigen Ohrenpilz nahezu ganzjährig an vielen Laubhölzern. Mit Abstand am häufigsten aber an Schwarzem Holunder im Winterhalbjahr. In der asiastischen Küche darf er praktisch in keinem guten Gericht fehlen. Ihm werden auch gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben. Eine asiatische Form des Pilzes ist im Handel unter der Bezeichnung Mu - Err erhältlich.

Treff: Dienstag, der 28. März 2017, um 18.00 Uhr in der Wismarer ABC Straße 21.

Heute Abend stand wie immer im März eine kurze Vorstellung des Pilz des Jahres an. Außerdem haben wir den Veranstaltungsplan für die in kürze beginnende Pilzsaison 2017 ausführlich vorgestellt. Auch in diesem Jahr stehen wieder vielfältige Aktivitäten auf dem Programm, zu denen natürlich nicht nur die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. sehr herzlich eingeladen sind.

Verbreitungskarte des Judasohrs im Jahre 1980 in Mecklenburg - Vorpommern.

Verbreitungskarte des Judasohrs im Jahre 1980 in Mecklenburg - Vorpommern.

Die Verbreitungsnachweise 30 Jahre später, im Jahr 2010.

Die Verbreitungsnachweise 30 Jahre später, im Jahre 2010.

Die beiden Verbreitungskarten habe ich aus der Arbeit von Margitta Schönfeld & Brigitte Schurig „Zur Verbreitung und dem Wirtsspektrum von Auricula auricularia – judae (Judasohr) in Mecklenburg – Vorpommern“ aus dem Jahre 2010 entnommen. Erschienen in den „Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft Mecklenburg“.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder – Siehe unter Termine!

04. – 18.02.2017 – Lehrgang zum Fischereischein

Lehrgang zum Fischereischein in Keez

Die Teilnehmer unseres Winterlehrgangs am 18.02.2017 nach glücklich bestandener Prüfung in Keez.

Die Teilnehmer unseres Winterlehrgangs am 18.02.2017 nach glücklich bestandener Prüfung in Keez.

Unser diesjährige Winterlehrgang zum Erwerb des Fischereischeins auf Lebenzeit fand vom 04. – 18. Februar 2017 bei Irena Dombrowa in 19412 Keez, bei Brüel (Keezer Schmiede), Dorfstraße 1, statt. Das Grundstück liegt direkt an der B 104. Aus Richtung Brüel kommend, ist es nach der Ortschaft Thurow gleich das 1. Grundstück rechts zur Straße, etwa 100 m vor dem Abzweig nach Keez b. z. w. Golchen. Aus Richtung Schwerin kommend, das letzte Grundstück links zur Fahrbahn. Auf dem Grundstücksgelände sind in begrenzter Zahl PKW – Stellplätze vorhanden. Ansonsten können Fahrzeuge auch am Abzweig Keez/Golchen geparkt werden.

Die Lehrgangszeiten

Sonnabend, der 04.02. von 10.00 – 16.00 Uhr

Sonntag, der 05.02. von 10.00 – 16.00 Uhr

Sonnabend, der 11.02. von 10.00 – 16.00 Uhr

Sonntag, der 12.02. von 10.00 – 16.00 Uhr

Die Prüfung fand am Sonnabend, dem 18.02.2017 um 11.00 Uhr ebend dort statt.

Um auch zukünftig Schreibfehler bei der Ausstellung der Fischereidokumente durch die zuständige Behörde zu vermeiden, wird darum geben, genauestens auf die Fehlerfreiheit der angegebenen Daten zu achten. Die Behörde besteht darauf, eine Kopie des Personalausweises oder der Geburtsurkunde der Anmeldung beizufügen. Ist kein Dokument vorhanden, wird eine schriftliche Bestätigung der Richtigkeit der jeweiligen Angaben, insbesondere bei Kindern, gefordet. Kommt es trotzdem vor, das Fehler in den Daten enthalten sind, wird eine zusätzliche Bearbeitungsgebühr von 10.00 € erhoben. Die Anmeldungen müssen den Vor- und Familiennamen, das Geburtsdatum und wo geboren sowie die aktuelle Anschrift enthalten. Möglichst mit Angabe einer Telefon- oder Handy – Nummer.

Die Lehrgangskosten belaufen sich auf 65.00 € bis Vollendung des 14. Lebensjahres und nach dem 14. Geburtstag auf 85.00 €. Darin enthalten sind die jeweiligen Prüfungsgebühren (15.00 b.z.w. 25.00 €).

Zu Mittag wird ein kleiner Imbiss angeboten z. B. Nudeln mit Tomatensoße oder Bockwurst, Kaffee und Tee sowie Erfrischungsgetränke und möglicherweise frische Waffeln oder ein Stück Kuchen (Nicht in den Lehrgangskosten enthalten!).

Anmeldungen können sowohl schriftlich bei Frau Irena Dombrowa, Dorfstraße 1, 19412 Keez oder per E – Mail unter steinpilz.wismar@t-online.de erfolgen. Anfragen unter folgenden Telefon b.z.w. Handy Nummern: 0172/7339226 oder 03841/228917.

Übungsunterlagen können käuflich erworben werden.

Wann findet der nächste Lehrgang statt? – Siehe unter Termine!

28. Februar 2017 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Themabend: Pilze in Kroatien

Am Dienstag, dem 28. Februar 2017, ludt die Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V. wieder ihre Pilzfreunde zu einem Vereinsabend ganz herzlich in den Steinpilz – Wismar ein. Treff war um 18.00 Uhr. Es stand nochmals eine Power – Point – Präsentation unseres Pilzfreundes Ulrich Klein an. Er war mit Lebensgefährtin Anke nicht nur privat in Kroatien unterwegs, sondern nahm auch an einem Mykologen – Treffen dort teil und wird uns heute davon berichten. Während im Januar Land und Leute thematisiert wurden, waren es heute die Pilze. Wir erlebten wieder einen sehr interessanter und kurzweiliger Vortrag, so wie wir es von Ulrich gewohnt sind, nähmlich in hoher Qualität. Dazu wurde eine herzhafte Waldpilzsuppe gereicht.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

31. Januar 2017 – Treffen der Pilzfreunde

Neujahrstreffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Power – Point – Vortrag zum Thema Kroatien

Keine Pilze, aber teils abenteuerliche und atemberaubend schöne Urlaubsbilder zeigte uns heute Abend Ulrich Klein in seinem Power - Point - Vortag aus dem Frühsommer 2016 von Kroatien.

Bevor es richtig los ging zunächst einiges Grundsätzliches zum Land an der Adria, das bis zum politischen Umbruch um 1990 herum zum Vielvölkerstaat Jugoslawien gehörte.

Am Dienstag, dem 31. Januar 2017, waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. um 18.00 Uhr in das mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar, in die ABC Straße 21, ganz herzlich eingeladen. Seit dem Jahreswechsel waren nun schon einige Wochen in`s Land gezogen und daher wurde es Zeit, dass wir uns zum ersten mal in diesem Jahr zu einem Themenabend trafen. Auf dem Programm stand ein Power – Point – Vortrag unseres Vereinsmitgliedes Ulrich Klein. Thema war Kroatien. Er zeigte uns Land und Leute, vor allem aber wunderschöne Impressionen aus dem Hinterland mit Gebirgen und wildromantischen Landschaften und deren verschlafenen Küstenorten. Die eindrucksvollen Bilder entstanden im vergangenen Frühsommer während einer Urlaubsreise in die Adria – Region, die er mit seiner Lebensgefährtin Anke Weselow unternahm. Wir danken ganz herzlich, es war wirklich beeindruckend mitten im tristen Wintergrau solch schöne Bilder zu sehen!

Anke und Ulrich kurz vor Beginn ihres Vortrages.

Anke und Ulrich kurz vor Beginn ihres Vortrages.

Gespannte Zuhörer während des Vortrages.

Gespannte Zuhörer während der Power - Point - Präsentation.

Im Februar geht es in einem zweiten Teil speziell um die dortige Pilzflora. Es wurden Anregungen und Ideen zur neuen Saison besprochen und auch der Jahresbeitrag konnte bei Vereinsfreundin Ingrid Rieck entrichtet werden. Neugierige Gäste waren ebenfalls herzlich willkommen. Für das leibliche Wohl wurde dieses mal bestens gesorgt. Gleich mehrere Pilzfreunde meinten es gut und gaben zu ihren Geburtstagen belegte Brötchen und sogar Pilzspezialitäten aus. So begeisterte Anke Weselow mit einer Steinpilz – Rolle. Pilzfreund Dr. Jochen Sperber brachte einen Imbiss und Getränke anläßlich seines Ausstandes mit, denn er verläßt uns im Frühling leider in Richtung Lüneburger Heide. Danke auch den Schweriner Pilzfreunden für ihre belegten Brote und den Tafeläpfeln. Ein herzliches Dankeschön an Alfred Wroblewski aus Wismar für seine Sekt – Runde, so dass wir alle auf das neue und hoffentlich erfolgreiche Pilzjahr 2017 anstoßen konnten.

Liebevoll hergerichtet Imbiss - Häppchen von Jochen, der damit seinen Ausstand bei den Wismarer Pilzfreunden gab.

Liebevoll hergerichtete Imbiss - Häppchen von Jochen, der damit seinen Ausstand bei den Wismarer Pilzfreunden gab.

Auch sonnst brauchte niemand zu hungern, für das leibliche Wohl war diesesmal bestens gesorgt.

Auch sonnst brauchte niemand zu hungern, für das leibliche Wohl war bestens gesorgt.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

10. Dezember 2016 – Weihnachtsfeier der Pilzfreunde

Weihnachtsfeier der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Traditionelle Weihnachtsfeier in Keez, bei Brüel

Kleiner Weihnachtswald in unserem Seminarraum in Keez, natürlich auch mit Pilzen.

Kleiner Weihnachtswald in unserem Seminarraum in Keez.

Am Sonnabend, dem 10. Dezember 2016, waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. wieder sehr herzlich nach Keez eingeladen. Auf dem Programm stand unsere traditionelle Weihnachtsfeier, die in diesem Jahr bereits um 16.00 Uhr begann. Es gab zunächst eine Kaffee – Tafel und im Anschluss daran einen satirischen Jahresrückblick in Power – Point – Präsentation unseres Pilzfreundes Ulrich Klein. Schließlich servierte uns unsere gute Seele Irena ein ausgiebiges Abendbrot. In gemütlicher Runde bei Glühwein oder Pils ließen wir schließlich das Pilzjahr ausklingen. Dazu liefen in chronologischer Reihenfolge die Bilder des Jahres auf unserer Leinwand ab. Wir konnten auch wieder den Adalbert Ricken Preisträger und Mecklenburgs Chef – Kartierer Benno Westphal sowie die Kräutergruppe aus Schwerin, die schon seit vielen Jahren irgendwie dazu gehört, begrüßen. Pilzfreundin Angelika Boniakowski und ihr Mann Wilhelm waren das erste mal dabei.

Zur begrüßung der Gäste war auf der Veranda eine kleine Pilzausstellung mit weihnachtlichen Akzenten aufgebaut.

Zur Begrüßung der Gäste war auf der Veranda eine kleine Pilzausstellung mit weihnachtlichen Akzenten aufgebaut.

Ein festlich geschmückter und eingedeckter Seminarraum erwartet seine Gäste.

Ein festlich geschmückter und eingedeckter Seminarraum erwartet seine Gäste.

Allen voran Ulrich Klein mit seiner Technik. Der etwas finstere Mine hellte sich aber bald zu seinem satirischen, aber auch besinnlichen und anrührenden Rückblick auf das zurückliegende Pilzjahr schnell auf.

Allen voran Ulrich Klein mit seiner Technik. Der etwas finstere Blick hellte sich aber bald während seines satirischen wie auch besinnlichen und anrührenden Rückblicks auf das zurückliegende Pilzjahr schnell auf.

Wie immer ging es bei seinem Rückblick chronologisch durch die aktivitäten des mykologischen Informationszentrums Steinpilz - Wismar im Jahre 2016.

Wie immer ging es bei seinem Power – Point – Rückblick chronologisch um die Aktivitäten des mykologischen Informationszentrums Steinpilz – Wismar und der Gruppe der Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. im zu Ende gehenden Jahr.

Inzwischen füllte sich auch unser Seminarraum mit unseren Gästen und sie ließen sich Kaffee und Kuchen munden.

Inzwischen füllte sich auch unser Seminarraum mit den erwarteten Gästen und sie ließen sich Kaffee und Kuchen munden.

Unterdessen hat Ulrich Klein auch schon mit seinem Jahresrückblick begonnen und fand wie immer begeisterte Zuhörer..

Unterdessen hat Ulrich Klein auch schon mit seinem Jahresrückblick begonnen und fand wie immer begeisterte Zuhörer.

Jede unserer offiziellen Veranstaltung fand darin berücksichtiguung. Hier war es unsere öffentliche Pilzlehrwanderung zum Boitiner Steintanz im zurückliegenden Sommer. Die germanische Kulzstätte scheinen auch die Fliegenpilze in ihrer eigenschaft als Glücksbringer zu lieben und Tanzen hier im Hexenring.!

Jede unserer offiziellen Veranstaltungen fand darin Berücksichtigung. Hier war es unsere öffentliche Pilzlehrwanderung zum Boitiner Steintanz im vergangenen Sommer. Diese germanische Kultstätte scheinen auch die Fliegenpilze in ihrer Eigenschaft als Glücksbringer zu lieben und Tanzen hier im Hexenring!

Auch die verschiedenen Kuhmäuler wurden auf humorvolle Art thematisiert.

Auch die verschiedenen Kuhmäuler wurden auf humorvolle Art thematisiert.

Zum Schluß ein kleines Dankeschön von mir an Ulrich und seine Lebensgefährtin Anke für den würdevollen Jahresabschluß 2016. Foto: Jonas Dombrowa.

Zum Schluss ein kleines Dankeschön von mir und im Namen aller Pilzfreunde an Ulrich und seine Lebensgefährtin Anke Weselow für den humorvollen Jahresabschluss 2016. Foto: Jonas Dombrowa.

Danach ludt Irena zum Abendessen ein. Es gab u. a. Soljanka, Bockwurst, Kartoffelsalat und Bouletten.

Danach ludt Irena zum Abendessen ein. Es gab u. a. Soljanka, Bockwurst, Kartoffelsalat und Bouletten.

Auch an Frischpilzen sollte es nicht fehlen. Christopher Engelhardt hat für uns auf der Anreise diese Blätterpilze gefunden. Es dürfte sich um Helmlinge (Mycena) handeln.

Auch an Frischpilzen sollte es nicht fehlen. Christopher Engelhardt hat für uns auf der Anreise diese Blätterpilze gefunden. Es dürfte sich um Helmlinge (Mycena) handeln. 

Allen Pilzfreunden ein schönes Weihnachtsfest und ein gesundes, pilzreiches 2017.

Allen Pilzfreunden ein schönes Weihnachtsfest und ein gesundes, pilzreiches 2017.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

19. November 2016 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch die Redentiner Tannen

Der Großherzogliche Forst Farpen am heutigen Wandertag. Laub- und Nadelwald, aber Tannen gibt es hier kaum. Als Tannen, wie bespielsweise Redentiner Tannen, werden im Volksmund allgemein Nadelwälder bezeichnt. Aber auch in den meisten Tannen gibt es auch Laubwaldbereiche.h allgemein Nadelwälder gemeint

Die Redentiner Tannen am heutigen Wandertag. Laub- und Nadelwald, aber Tannen gibt es hier kaum, allenfalls Kiefern, Fichten und Lärchen. Als Tannen werden im Volksmund allgemein Nadelwälder bezeichnet. Und in den meisten „Tannen“ gibt es auch Laubwaldbereiche, genauso wie hier.

Zur letzten Pilzwanderung des Jahres lud der Steinpilz – Wismar am Sonnabend, dem 19. November 2016, wieder sehr herzlich ein. Treff war um 09.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am ZOB, in der Wismarer Wasserstraße, Ecke Koppenhagener Straße. Nach kurzer Begrüßung fuhren wir von hier aus mit den vorhandene Autos in Richtung Insel Poel, bis zur Ortschaft Groß Strömkendorf. Ziel unserer heutigen Pilzwanderung waren die Redentiner Tannen oder auch der Großherzogliche Forst Farpen, wie er früher genannt wurde. Weitere Interessierte, die nicht erst nach Wismar kommen wollten, fanden sich gegen 09.30 Uhr auf dem Parkplatz am Schäfereck in Groß Strömkendorf ein, um sich uns anzuschließen. Sie kamen beispielsweise aus Lübeck, Bargteheide, Boinsdorf, Schwerin und sogar aus dem Brandenburgischen! Da wir bis Krusenhagen wanderten, mussten zunächst noch möglichst viele Fahrzeuge dorthin umgesetzt werden. Dieses Waldgebiet war in den 1970er und 1980er Jahren mein Hauswald. Nicht weit von der Hansestadt Wismar entfernt, war es auch per Fahrrad schnell erreichbar. Besonders im Sommer und Herbst gab es hier so beliebte Speisepilze wie Pfifferlinge, Steinpilze und Birkenpilze zeitweise in großen Mengen. In keinem anderen Waldgebiet habe ich zur damaligen Zeit mehr Steinpilze ernten können als hier. Steinpilze und Pfifferlinge waren heute zwar nicht mehr dabei, aber trotzdem konnte noch allerhand gefunden werden, was zum Teil ohne fachmännische Begleitung nicht in die Sammelbehältnisse der meisten Teilnehmer gelegt worden wäre. Die Tour dauerte bis zum frühen Nachmittag. Hier wie immer einige Bilder:

Vom ländlichen Hotel Schäfereck in Groß Strökendorf, vor den Toren der Ostseeinsel Poel aus starteten wir zu unserer Pilzwanderung.

Vom ländlichen Hotel Schäfereck in Groß Strömkendorf aus, direkt vor den Toren der Ostseeinsel Poel, starteten wir zu unserer letzten Pilzwanderung des Jahres.

Und dazu lachte sogar die Sonne.

Und dazu lachte sogar die Sonne.

Der Blaue Träuschling (Stropharia caerulea), ein naher Verwandter des Grünspan - Träuschlings ist im Mischgericht essbar. Er unterscheidet sich von letzterem durch den unberingten Stiel, mehr bräunliche Lamellen ohne weiliche Schneide und den eher blauen ald spangrünen Farben des Fruchtkörpers.

Der Blaue Träuschling (Stropharia caerulea), ein naher Verwandter des Grünspan – Träuschlings, ist im Mischgericht essbar. Er unterscheidet sich von letzterem durch den unberingten Stiel, mehr bräunliche Lamellen ohne weißliche Schneiden und den eher blauen als spangrünen Farben am Fruchtkörper.

Die Lamellen des köstlichen Rosablättrigen Helmling verfärben sich nach Reifung der Sporen erst recht spät schön rosa. Bitte nicht Verwechseln mit dem leicht giftigen Rosa - Rettichhelmling.

Die Lamellen des köstlichen Rosablättrigen Helmlings (Mycena galericulata) verfärben sich erst recht spät schön rosa. Bitte nicht Verwechseln mit dem leicht giftigen Rosa – Rettichhelmling.

Der schwach giftige Gelbe Knollenblätterpilz in seiner weißen Form hat durch den vorangegangenen Frost schon sehr gelitten.

Der schwach giftige Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita citrina) in seiner weißen Form hat durch den vorangegangenen Frost schon sehr gelitten. Er war sehr weich und wässrig.

Noch schlimmer hat es diesen jungen und mastigen Maronen - Röhrling (Xerocomus badius) erwischt. Er war ebenfalls sehr weich, im Fleisch völlig glasig und volkommen mit Wasser vollgezogen. Derartige Pilze dürfen auf keinen Fall mehr gegessen werden. Vergiftungsgefahr!

Noch schlimmer hat es diesen jungen und mastigen Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) erwischt. Er war ebenfalls sehr weich, im Fleisch völlig glasig und vollkommen mit Wasser vollgesogen. Derartige Pilze dürfen auf keinen Fall mehr gegessen werden. Vergiftungsgefahr!

Immer wieder wird über die Fundstücke bei besonders interessierten Pilzfreunde diskutiert und philosophiert.

Immer wieder wird über die Fundstücke bei besonders interessierten Pilzfreunden diskutiert und philosophiert.

So auch um diese kleinen Amiant - Körnchenschirlinge (Cystoderma amiathinum). Sie sollen zwar essbar sein, haben aber einen etwas aufdringlichen, fast stechenden Geruch der nicht gerade Appetit anrgend ist.

So auch um diese kleinen Amiant – Körnchenschirmlinge (Cystoderma amiathinum). Sie sollen zwar essbar sein, haben aber einen etwas aufdringlichen, fast stechenden Geruch, der nicht gerade Appetit anregend ist.

Am Wegesrand unter Eichen und Kiefern wuchsen die beiden einzigen Täublinge der heutigen Wanderung. Es sind ungenießbare Spei - Täublinge. Entweder der Schwarzrote Spei - Täubling (Russula atrorubens) oder der ähnliche Wechselfarbige Spei - Täubling (Rusuula fragis). Nach mikroskopischer Untersuchung spricht einige für R. fragilis.

Am Wegesrand unter Eichen und Kiefern wuchsen die beiden einzigen Täublinge der heutigen Wanderung. Es sind ungenießbare Wechselfarbige Spei – Täublinge (Russula fragilis).

Hier eine Mikroaufnahme von Christopher Engehardt. Die Größenordnungen der Cheilo - Zystiden sprech für Russula fragilis.

Hier eine Mikroaufnahme von Christopher Engelhardt. Die Größenordnungen der Cheilo – Zystiden sprechen für Russula fragilis.

Hier die Sporen kugeligen und stacheligen Sporen des Täublings: Foto: Chris Engelhardt.

Hier die kugeligen, netzartig ornamentierten Sporen des Täublings: Foto: Chris Engelhardt.

Der schwere Schneefall in der vergangenen Woche hat in unseren Wäldern zu erheblichem Schneebruch geführt. Immer wieder liegen kleinere und größere Äste entweder direkt auf dem Weg oder im Waldesinneren.

Der schwere Schneefall in der vergangenen Woche hat in unseren Wäldern zu erheblichem Schneebruch geführt. Immer wieder liegen kleinere und größere Äste entweder direkt auf dem Weg oder im Waldesinneren.

Ganze Wände von Rundholz lagert auch hier vielfach entlang der Waldwege. Ein Zeugnis vom immer massiver werdenden Holzeinschlag in unseren Wäldern. Obwohl Wälder ist eigentlich falsch, es sind ebend Forste!

Ganze Wände von Rundholz lagern hier entlang der Waldwege. Ein Zeugnis vom immer massiver werdenden Holzeinschlag in unseren Wäldern. Obwohl Wälder ist eigentlich falsch, es sind eben Forste!

Da das Holz offensichtlich schon eine ganze weile hier lagert haben sich inzwischen ganze Herrscharen von Pilze darüber hergemacht, denn sie wollen für Ordnung sorgen und das Totholz entsorgen.

Da das Holz offensichtlich schon eine ganze weile hier lagert, haben sich inzwischen ganze Scharen von Pilzen darüber hergemacht, denn sie wollen für Ordnung sorgen und das Totholz entsorgen und nach ihren Bedingungen dem Stoffkreislauf der Natur zuführen. Um so interessanter für uns.

Wie praktisch, wenn man ein Stativ mit biegsamen Beinen hat.

Wie praktisch, wenn man ein Stativ mit biegsamen Beinen hat.

Hier sind es Gallertfleischige Krüpelfüßchen (Crepidotus mollis) die sich über das Lagerholz hergemacht haben.

Hier sind es Gallertfleischige Krüpelfüßchen (Crepidotus mollis) die sich über das Lagerholz hergemacht haben.

Hier Violette Knorpelschichtpilze (Chondrostereum purpureum) und aich ein jungen Samtfuß - Winterrübling (Flamulina velutipes) erkämpft sich seinen Platz in der Übermacht der Schichtpilze.

Und hier Violette Knorpelschichtpilze (Chondrostereum purpureum) und ein junger Samtfuß – Winterrübling (Flammulina velutipes), der sich seinen Platz in der Übermacht der Schichtpilze erkämpft.

Es handelt sich hier um Pappelholz. Es wird vom Violetten Knorpelschichtpilz besonders geliebt und der Pappel - Schüppling (Pholiota destruens) ist nur auf dieses Substrat spezialisiert. Wir die wissenschaftliche Bezeichnung schon vermuten läßt, ist er für sein Zerstörungswerk bekannt (destruens = zerstörend).

Es handelt sich hier um Pappelholz. Es wird vom Violetten Knorpelschichtpilz besonders geliebt und der Pappel – Schüppling (Pholiota destruens) ist nur auf dieses Substrat spezialisiert. Wie die wissenschaftliche Bezeichnung schon vermuten läßt, ist er für sein Zerstörungswerk bekannt (destruens = zerstörend).

Auch der Orangerote Kammpilz (Phlebia radiata) hat es sich hier gemütlich gemacht. Foto. Christopher Engelhardt.

Auch der Orangerote Kammpilz (Phlebia radiata) hat es sich hier gemütlich gemacht. Foto: Christopher Engelhardt.

Der nächste Stapel wartet mit Eichenholz auf. Ein gefundenes Fressen für den dekorativen Schmutzbecherling (Bulgaria inquinans).n

Der nächste Stapel wartet mit Eichenholz auf. Ein gefundenes Fressen für den dekorativen Schmutzbecherling (Bulgaria inquinans).

Um an gute Fotos von ihm zu gelangen sollte man recht sportlich sein. Diese Voraussetzungen erfüllt Christopher Engelhardt nahezu spielerisch. Wie man sieht haben sich über die Eichen - Stämme nicht nur Schmutzbecherlinge hergemacht sonder auch schon zahlreiche Striegelige Schichtpilz. Täglich entwerten sie das Holz ein Stückchen mehr, welches offensichtlich noch der Nutzung zugeführt werden soll.

Um an gute Fotos von ihm zu gelangen sollte man recht sportlich sein. Diese Voraussetzungen erfüllt Christopher Engelhardt nahezu spielerisch. Wie man sieht haben sich über die Eichen – Stämme nicht nur Schmutzbecherlinge hergemacht, sondern auch schon zahlreiche Schichtpilze. Täglich entwerten sie das Holz ein Stückchen mehr, welches offensichtlich noch der Nutzung zugeführt werden soll. Das es bereits länger hier liegt zeigt sich auch am Moos – Besatz.

Durch diese hohle Gasse muss er kommen um auf die Waldlichtung zu gelangen.

Durch diese hohle Gasse muss er kommen um auf die Waldlichtung zu gelangen.

Immer wieder war auch Hallimasch dabei. Hier sehen wir ein Büschel noch junger Gelbschuppiger Hallimasch (Armillaria bulbosa). Die linken Fruchtkörper haben noch Frost abbekommen ud sind dunkel - glasig verfärbt. Die rechten, helleren Fruchtkörper kamen frisch am bemoosten Stubben heraus und sind unversehrt. Guter Speisepilz, roh giftig und Vorsicht bei den Frostgeschädigten!

Immer wieder war auch Hallimasch dabei. Hier sehen wir ein Büschel noch junger Gelbschuppiger Hallimasch (Armillaria bulbosa). Die linken Fruchtkörper haben noch Frost abbekommen und sind dunkel – glasig verfärbt. Die rechten, helleren Pilze, kamen frisch am bemoosten Stubben heraus und sind unversehrt. Guter Speisepilz, roh giftig und Vorsicht bei den Frostgeschädigten!

Nahezu monströse größen nahmen bei dem feuchten Wetter die Goldgelben Zitterlinge (Tremella mesenterica) an.(

Nahezu monströse Größen nahmen bei dem feuchten Wetter die Goldgelben Zitterlinge (Tremella mesenterica) an.

Auch Schichtpilze leben derzeit so richtig auf. Hier sind es Samtige Schichtpilze (Stereum subtomentosus) an einem Birken - Ast.

Auch Schichtpilze leben derzeit so richtig auf. Hier sind es Samtige Schichtpilze (Stereum subtomentosum) an einem Birken – Ast.

Neben dem Austern - Seitling ist der Samtfuß - Winterrübling der beste Speisepilz der Wintermonate. Durch sein gelborangen , oberflächlich fettig glänzenden Hüte und dem schwarzbraun - samtigen Stiel kaum mit andren Arten zu verwechseln. Er besitzt ein vorzügliches Aroma.

Neben dem Austern – Seitling ist der Samtfuß – Winterrübling (Flammulina velutipes) der beste Speisepilz der Wintermonate. Durch seine gelborangen, oberflächlich fettig glänzenden Hüte und dem schwarzbraun – samtigen Stiel kaum mit anderen Arten zu verwechseln. Er besitzt ein vorzügliches Aroma.

Lang ist die Wandergruppe auseinander gezogen. Der Himmel ist blau und die Sonne lacht! Garnicht so typisch Novembergrau!

Lang ist die Wandergruppe auseinander gezogen. Der Himmel ist blau und die Sonne lacht, gar nicht so Novemberhaft!

Der Gelbstielige Muschelseitling (Sarcomyxa serotina) kann leicht mit dem Austern - Seitling verwechselt werden. Dieser besitzt aber kein gelbgrünlichen Färbungen auf Hut und Stielansatz. Gezeigte Art ist minderwertig und kann bitter schmecken.

Der Gelbstielige Muschelseitling (Sarcomyxa serotina) kann leicht mit dem Austern – Seitling verwechselt werden. Dieser besitzt aber keine gelbgrünlichen Färbungen auf Hut und Stielansatz. Gezeigte Art ist minderwertig und kann bitter schmecken.

Hier sind es fachgerecht geerntete Dunkle Hallimsch (Armillaria obscura) die einen kleinen Spankorb füllen. Auch sie haben etwas Frost abbekommen, was an den glasigen Schnittstellen gut zu erkennen ist. Solange sie aber druckfest sind, können sie gegessen werden.

Hier sind es fachgerecht geerntete Dunkle Hallimasch (Armillaria obscura) die einen kleinen Spankorb füllen. Auch sie haben etwas Frost abbekommen, was an den glasigen Schnittstellen gut zu erkennen ist. Solange sie aber druckfest sind, können sie gegessen werden.

Ein Unterstand mit Sitzgelegenheit, den sich die Jägerschaft hier offensichtlich eingerichtet hat, lädt zum Picknick ein.

Ein Unterstand mit Sitzgelegenheit, den sich hier die Jägerschaft offensichtlich eingerichtet hat, lädt zum Picknick ein.

Eine Gruppe von wunderschönen Blut - Helmlingen (Mycena haematopus) hat es sich auf einem Laubholzast gemütlich gemacht. Ungenießbar.

Eine Gruppe von wunderschönen Blut – Helmlingen (Mycena haematopus) hat es sich auf einem Laubholzast gemütlich gemacht. Ungenießbar.

Der Beringte Buchen - Schleimrübling (Oudemansiella mucida) wächst an Buchenholz und benötgt ein gewisse Luftfeuchtigkeit. Daher auch gerne in fechteren Auenwäldern, Bachtäler oder Seeuferbereiche. Heute war er allerdings mitten in einem reltativ trockenen Waldgebiet. Der glasig - weiße Pilz lohnt kaum zum Essen. Der Stiel ist hart und vomm Pilz würde nur ein schleimiges Etwas übrig bleiben, das obendrein eher noch geschmacklos sein dürfte.

Der Beringte Buchen – Schleimrübling (Oudemansiella mucida) wächst an Buchenholz und benötigt eine gewisse Luftfeuchtigkeit. Daher auch gerne in feuchteren Auenwäldern, Bachtäler oder Seeuferbereichen. Heute war er allerdings mitten in einem relativ trockenen Waldgebiet. Der glasig – weiße Pilz lohnt kaum zum Essen. Der Stiel ist hart und vom Hut würde nur ein schleimiges Etwas übrig bleiben, dass obendrein wohl noch geschmacklos sein dürfte.

Der Violette Rötel - Ritterling (Lepista nuda) ist ein guter Speisepilz mit ewas süßlichem Aroma. Gut durchgaren denn roh ist er giftig!.

Der Violette Rötel – Ritterling (Lepista nuda) ist ein guter Speisepilz mit etwas süßlichem Aroma. Gut durchgaren, denn roh ist er giftig!

Der Mäuseschwanz - Rübling (Baeosporta myosura) war heute einer der häufigsten Großplize an Fichten- und Kiefernzapfen. Ungenießbar.

Der Mäuseschwanz – Rübling (Baeospora myosura) war heute einer der häufigsten Großplize. Wir finden ihn an Fichten- und Kiefernzapfen. Ungenießbar.

Der Gelbknollige Sklerotienrübling (Collybia tuberosa) ist ein kleiner, leicht zu übersehender Blätterpilz, der oft aus einen Sklerotium heraus wächst.

Der Gelbknollige Sklerotienrübling (Collybia cookei) ist ein kleiner, leicht zu übersehender Blätterpilz, der oft aus einem Sklerotium heraus wächst.

Hier das gelbe Sklerotium in starker Vergrößerung. Sklerotien werden von einigen Pilzarten angelegt aus dem sie bei günstigen Bedingungen immer wieder Fruchtkörper ausbilden können. Sklerotien - Rüblinge sind oft in der Nähe alter, mumifizierter Großpilze anzutreffen. Foto Chris Engelhardt.

Hier das gelbe Sklerotium in starker Vergrößerung. Sklerotien werden von einigen Pilzarten angelegt. Aus diesen können bei günstigen Bedingungen immer wieder neue Fruchtkörper heraus wachsen. Sklerotien – Rüblinge sind oft in der Nähe alter, mumifizierter Großpilze anzutreffen. Foto Chris Engelhardt.

Regelrecht schon winzig und sehr filigran mutet der Buchenblatt - Helmling (Mycena capillaris) an. Seine Hütchen erreichen etwa einen Durchmesser von 3 mm. Sie sitzen auf recht langen, fadenartigen Stielen alten Buchenblättern auf. Foto: Christopher Engelhardt.

Regelrecht schon winzig und sehr filigran mutet der Buchenblatt – Helmling (Mycena capillaris) an. Seine Hütchen erreichen etwa einen Durchmesser von 3 mm. Sie sitzen auf recht langen, fadenartigen und glasigen Stielen alten Buchenblättern auf. Foto: Christopher Engelhardt.

Der Kegelige Helmling (Mycena metata) ist ein häufiger Pilz besonders im Spätherbst in streureichen Nadelwäldern. Foto: C. Engelhardt.

Der Kegelige Helmling (Mycena metata) ist ein häufiger Pilz, besonders im Spätherbst in streureichen Nadelwäldern. Foto: C. Engelhardt.

Hier sehe wir eine seiner charakteristischen, aufgeblasenen Cheilo - Zystiden, die wir auf der Huthaut finden. Foto: C. Engelhardt.

Hier sehen wir eine seiner charakteristischen, aufgeblasenen Cheilo – Zystiden, die wir auf der Huthaut finden. Foto: C. Engelhardt.

Der Große Zystiden Kammpilz (Phlebiopsis gigantea) ist oft großflächig an Nadelholz zu finden. Insbesondere auch an Stapelholz. Sein weiche Konsistenz erinnert etwas an Schleimpilze. Bestimmer und Fotograf ist auch hier Chris Engelhardt.

Der Große Zystiden Kammpilz (Phlebiopsis gigantea) ist oft großflächig an Nadelholz zu finden. Insbesondere auch an Stapelholz. Seine weiche Konsistenz erinnert etwas an Schleimpilze. Bestimmer und Fotograf ist auch hier Chris Engelhardt.

Auch diese Art legte uns Chris unter das Mikroskop. Hier beeindrucken die großen, kristalschopfigen Lamprozystiden.

Auch diese Art legte uns Chris unter das Mikroskop. Hier beeindrucken die großen, kristalschopfigen Lamprozystiden.

Das Gruppenfoto unserer letzten Wanderung in diesem Jahr. Christopher Engelhardt sei Dank für diese schöne Erinnerung an eine lehrreiche und vielseitige Spätherbstwanderung.

Das Gruppenfoto unserer letzten Wanderung in diesem Jahr. 19. November 2016 in den Redentiner Tannen. Foto: Christopher Engelhardt.

Wann geht es wieder in die Pilze? – Siehe unter Termine!

13. November 2016 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Vereins- und Kartierungsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Vereinsexkursion durch den Wald bei Dalliendorf

Kartieren im Winterwunderland - das ist wohl die richtige Formulierung zu unserer heutigen Vereinsexkursion. Hochwinterliche Verhältnisse mitten im Spätherbst.

Kartieren im Winterwunderland – das ist wohl die richtige Formulierung zu unserer heutigen Vereinsexkursion. Hochwinterliche Verhältnisse mitten im Spätherbst.

Zu unserer letzten Vereins- und Kartierungsexkursion waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und interessierte Gäste am Sonntag, dem 13. November 2016, ganz herzlich eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz gegenüber dem Zeughaus, in der Ulmen Straße in Wismar. Wir fuhren von hier aus auf der B 208 mit den vorhandenen Fahrzeugen in Richtung Gadebusch. Nach dem wir die Ortschaft Bobitz durchfahren hatten, erreichten wir bald einen Linksabzweig nach Dalliendorf. Wir fuhren in diesen hinein, bis besagter Ortschaft. Von hier aus führt ein Feldweg in Richtung Wald. Vor einigen Jahren waren wir schon einmal in diesem Waldgebiet zu gleicher Jahreszeit unterwegs. Wir fanden damals beispielsweise zahlreiche Röhrenkeulen, Helmlinge, Tintlinge aber auch beliebte Speisepilze wie Austern – Seitlinge. Pilze gab es auch heute reichlich, nur das die meisten unter dem frisch gefallenen Laub und reichlich Schnee verborgen waren. Aber hier und da verrieten verdächtige Schneehauben ihre Anwesenheit. Es war schon eine außergewöhnliche Tour, die durch das traumhaft schöne Winterwetter zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde. Aber ich denke, folgende Bilder verdeutlichen besser als Worte die schönen Momente der heutigen Winterkartierung.

Zunächst ging es diesen Waldrand entlang.

Zunächst ging es diesen Waldrand entlang.

Es gab unzählige, wunderschöne Foto - Motive. Einen wunderbaren Kontrast bildet das braune Buchenlaub in der weißen Winterwelt.

Es gab viele schöne Foto – Motive. Einen wunderbaren Kontrast bildet das braune Buchenlaub zu der weißen Winterwelt.

Hier gesellen sich auch noch grüne Farbtöne hinzu.

Hier gesellen sich auch noch grüne Farbtöne hinzu.

Nach dem verfrühten Schnee fällt nun auch das letzte Laub von den Bäumen.

Nach dem verfrühten Schnee fällt nun auch das letzte Laub von den Bäumen. Es macht es noch schwieriger die begehrten Kobolde am Waldboden zu entdecken.

Aber auf den zweiten Blick sind sie doch auszumachen.

Aber auf den zweiten Blick sind sie doch auszumachen.

Es sind Sparrige Schüpplinge (Pholiota squarrosa) die hier büschelweise am Fuße einer alten Buche heraus schauen.

Es sind Sparrige Schüpplinge (Pholiota squarrosa) die hier büschelweise am Fuße einer alten Buche heraus schauen.

Schön sind die Sparrig abstehenden Schuppen auf Hut und Stiel zu erkennen.

Schön sind die sparrig abstehenden Schuppen auf Hut und Stiel zu erkennen.

Auf einem alten Eichen - Stubben wurde bereits wieder etwas entdeckt.

Auf einem alten Eichen – Stubben wurde bereits wieder etwas entdeckt.

Und von Christopher Engelhardt für ein aussagekräftiges Foto zurecht gelegt.

Und von Christopher Engelhardt für ein aussagekräftiges Foto zurecht gelegt.

Schön sind die rosa Lamellen dieses häufigen Blätterpilzes zu erkennen, die im Schnee noch eine ganz besondere Erhabenheit ausstrahlen.

Schön sind die rosa Lamellen dieses häufigen Blätterpilzes zu erkennen, die im Schnee noch eine ganz besondere Erhabenheit ausstrahlen.

Vieleicht liegt diese besondere Erhabenheit aber auch am zusätzlichen Reifansatz an den Lamellen. Rosablättriger Helmling (Mycena galericulata).

Vielleicht liegt diese besondere Erhabenheit aber auch am zusätzlichen Reifansatz an den Lamellen. Rosablättriger Helmling (Mycena galericulata).

Reichlich liegt der Schnee noch auf den Lichtungen.

Reichlich liegt der Schnee noch auf den Lichtungen.

Im lichten Buchenwald ein Plätzchen für die Jäger.

Im lichten Buchenwald ein Plätzchen für die Jäger.

Und ein Tischlein deck dich, reich gedeckt mit Schnee und etwas Stroh darunter

Und ein Tischlein deck dich, reich gedeckt mit Schnee und etwas Stroh darunter.

Zahlreiche Zinnoberrote Pustelpilze (Nectria cinnabarina) auf einen Launholz - Ast.

Zahlreiche Zinnoberrote Pustelpilze (Nectria cinnabarina) auf einem Laubholz – Ast.

Mit einer Spezial - Kamera kann Chris Engehardt die Winzlinge natürlich noch viel besser in Szene setzen.

Mit einer Spezial – Kamera kann Chris Engelhardt die Winzlinge natürlich noch viel besser in Szene setzen.

Hier das Resultat. Wie kleine Himbeeren sehr die kleinen Pusteln aus. Im unteren Bereich sehen wir die selbe Art in ihrer Nebenfuchtform, der Konidienform oder den Sporodochien. Meist, so auch hier, sind beide Formen am Substrat vorhanden.

Hier das Resultat. Wie kleine Himbeeren sehen die rötlichen Pusteln aus. Im unteren Bereich haben wir die selbe Art in ihrer Nebenfruchtform, der Konidienform oder den Sporodochien. Meist, so auch hier, sind beide Formen am Substrat vorhanden.

Der meiste Schnee ist zwar von Bäumen und Sträuchern des Waldes bereits herunter getropft oder abgefallen, aber die Schieflage der ehemaligen Last ist immer noch vorhanden. Es waren aber auch große Äste von den Bäumen abgebrochen.

Der meiste Schnee ist zwar von Bäumen und Sträuchern des Waldes bereits herunter getropft oder abgefallen, aber die bogenförmige Schieflage der durch die Schneelast verursachten Krümmung ist immer noch vorhanden. Es waren aber auch große Äste von den Bäumen abgebrochen.

Ob diesem Springfrosch (Rana dalmatina) nicht kalt ist. Frösche sind wechselwarme Tiere aber bei diesen Temperaturen haben sie es sehr schwer. Eigentlich hätte er sich längst im Boden eingraben müssen, aber das ist nun nicht mehr möglich, da er hart gefroren ist. Christopher Engelhardt kümmerte sich um ihn und nahm ihn erstmal mit um in bei günstigeren Bedingungen wieder in die Freiheit zu entlassen. Von ihm stammt auch dieses Foto.

Ob diesem Springfrosch (Rana dalmatina) nicht kalt ist? Frösche sind wechselwarme Tiere aber bei diesen Temperaturen haben sie es sehr schwer. Eigentlich hätte er sich längst im Boden eingraben müssen, aber das ist nun nicht mehr möglich, da er hart gefroren ist. Christopher  kümmerte sich um ihn und nahm ihn erstmal mit um in bei günstigeren Bedingungen wieder in die Freiheit zu entlassen. Von ihm stammt auch dieses Foto.

Die ohnehin schon striegelig behaarten Spaltblättlinge (Schizophyllum comune), sehen unter dem Rauhfrost noch viel filigraner und dekorativer aus.

Die ohnehin schon striegelig behaarten Spaltblättlinge (Schizophyllum comune), sehen unter dem Raufrost noch filigraner und dekorativer aus.

Langsam kommt die Sonne höher.

Langsam kommt die Sonne höher.

Wie in fast allen unseren Forsten wird auch hier unabläßig Holzeinschag betrieben. Oft liegen die Stapel Monate oder gar Jahre an den Waldwegrändern und es können sich an ihnen zahlreiche Pilzarten ansiedeln. Wenn der Mensch sie nicht abholt, sorgen sie dafür das nach und nach das Holz verschwindet.

Wie in fast allen unseren Forsten wird auch hier unablässig Holzeinschlag betrieben. Oft liegen die Stapel Monate oder gar Jahre an den Waldwegrändern und es können sich an ihnen zahlreiche Pilzarten ansiedeln. Wenn der Mensch das Holz nicht abholt, sorgen sie dafür, dass es nach und nach verschwindet, es wird abgebaut.

Auch hier waren die Müllwerker des Waldes schon kräftig zugange. Wir sehen u.a. zahlreiche Konsolen des Violetten Knorpelschichtpilzes (Chondrostereum purpureum).

Auch hier waren die Müllwerker des Waldes schon kräftig zugange. Wir sehen u. a. zahlreiche Konsolen des Violetten Knorpelschichtpilzes (Chondrostereum purpureum).

Chondrostereum purpureum in Nahaufnahme von Chris Engehardt.

Chondrostereum purpureum in Nahaufnahme von Chris Engelhardt.

Auch diese Striegeligen Schichtpilze (Stereum hirsutum) haben sich bereits angesiedelt. Foto: Christopher Engelhardt.

Auch diese Striegeligen Schichtpilze (Stereum hirsutum) haben sich bereits angesiedelt. Foto: Christopher Engelhardt.

Und hier sind sie wieder, die gut getarnten Hutträger mit Schneehauben. Wir sehen Graukappen (Lepista nebularis).

Und hier sind sie wieder, die gut getarnten Hutträger mit Schneehauben. Wir sehen Graukappen (Lepista nebularis).

Gerade auch in der vormals viel zu trockenen Nadelstreu des Fichtenwaldes wagten sich nun die Pilze so richtig raus und wurden gleich von den nächsten Witterungsunbilden eiskalt erschischt. Hier wuchsen wirklich viele Pilze, aber alle in Froststarre und unter Schnee begraben.

Gerade auch in der vormals viel zu trockenen Nadelstreu des Fichtenwaldes wagten sich nun die Pilze massenhaft heraus und wurden gleich von den nächsten Witterungsunbilden eiskalt erwischt. Hier standen wirklich viele Pilze, aber alle in Froststarre und unter Schnee begraben.

Hier ist es ein Horngrauer, dem Stiel nach sogar ein echter Butterrübling (Collybia asema oder C. butyracea).

Hier ist es ein Horngrauer Rübling, dem Stiel nach sogar ein echter Butterrübling (Collybia asema oder C. butyracea).

Ja sind nun wirklich die Kobolde aus den Weihnachtsmärchen erschienen.

Hier sind nun wirklich die Kobolde aus den Märchenland erschienen.

Hier sind es Fuchsige Röteltrichterlinge (Lepista flaccida), die in Reih und Glied angetreten sind. Ihnen dürfte der Frost nicht viel ausmachen. Sie werden nach dem auftauen munter weiterwachsen.

Fuchsige Röteltrichterlinge (Lepista flaccida) sind in Reih und Glied angetreten. Ihnen dürfte der Frost nicht viel ausmachen. Sie werden nach dem auftauen munter weiterwachsen.

Ein zauberhafter Wintertag im Dalliendorfer Holz.

Ein zauberhafter Wintertag im Dalliendorfer Holz.

Und allmählich geht es wieder in Richtung Autos.

Und allmählich geht es wieder in Richtung der Autos.

Auch diese Lärchen haben heute ein besonders schönes Sonntagskleid angelegt.

Auch diese Lärchen haben heute ein besonders schönes Sonntagskleid angelegt.

Einfach schön!

Einfach schön!

Wahrscheinlich ein Erstnachweis gelang uns mit dieser Art. Dank Christopher Engelhardts bemühungen konnten wir den Fichtenzapfen - Helmling (Mycena strobilicola) richtig zuordnen. Ein wenig nekannte und offensichtlich seltene Art, die aber möglicherweise auch mal übersehen werden kann. Foto: Christopher Engelhardt.

Wahrscheinlich einen Erstnachweis für unser Bundesland getätigt zu haben dachten wir bei diesem Fund von Helmlingen auf Fichtenzapfen. Wir vermuteten den Fichtenzapfen – Helmling (Mycena strobilicola). Dank Christopher Engelhardts Bemühungen sowie Benno Westphals Hinweis konnten wir aber nur den Kegelgen Helmling (Mycena metata) bestätigen. Er wächst auf allerlei Pflanzenresten, besonders gern aber auf der Nadelstreu von Fichten, wobei es durchaus vorkommt, dass er auch deren Zapfen besiedeln kann. Foto: Christopher Engelhardt.

Hier noch ein Mikofoto von Christopher. Es zeigt die dick aufgeblasenen und stacheligen Cheilocystiden die in der Huthaut von Mycena matata reichlich zu finden sind und überhaupt nicht zu M. strobilicola passen würden, so Christopher Engelhardt.

Hier noch ein Mikrofoto. Es zeigt die dick aufgeblasenen und stacheligen Cheilocystiden, die in der Huthaut von Mycena matata reichlich zu finden sind und überhaupt nicht zu M. strobilicola passen würden, so Christopher Engelhardt, der auch diese Aufnahme für uns anfertigte.

Stolz trotzt dieser Dunkle Hallimasch (Armillaria obscura) den winterlichen Bedingungen. Foto: Christopher Engelhardt.

Stolz trotzt dieser Dunkle Hallimasch (Armillaria obscura) den winterlichen Bedingungen. Foto: Christopher Engelhardt.

Unser Gruppenfoto, ein tief winterliches Abschlufoto einer sehr schönen, außergewöhnlich stimmungsvollen Jahresabschlußexkursion im Dalliendorfer Forst am 13. November 2016.

Tief winterliches Abschlussfoto einer sehr schönen, außergewöhnlich stimmungsvollen Jahresabschlussexkursion im Dalliendorfer Forst am 13. November 2016. Foto: Christopher Engelhardt.

Wann findet die nächste Kartierungsexkursion statt? – Siehe unter Termine!

08. November 2016 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Thema: Röhrlingsartige

Die Birken - Rotkappe (Leccinum testaceoscabrum). Eine klassische Röhrlingsart. Sie gehört zu den Rauhstiel - Röhrlingen.

Die Birken - Rotkappe (Leccinum testaceoscabrum), eine klassische Röhrlingsart. Sie gehört zu den Rauhfuß - Röhrlingen.

Am Dienstag, dem 08. November 2016, waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. sowie interessierte Gäste ein letztes mal in diesem Jahr zu einem Themenabend in den Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21, ganz herzlich eingeladen. Beginn des Vereinstreffens sollte um 18.00 Uhr sein. Das Wetter verhinderte es aber. Es schneite den ganzen Tag und die Gewege waren durch zentimeterhohen Schneematsch kaum passierbar. Auch auf den Straßen herrschte Chaos. Heute wollten wir die Röhrlingsartigen zum Thema machen. Die Röhrlinge und ihre nächsten Verwandten beinhalten viele der volkstümlich gesuchten Speisepilze und es gibt unter ihnen keine ernst zu nehmenden Giftpilze. Aber Röhrling ist nicht gleich Röhrling. Es werden mehre, gut zu trennende Gattungen, unterschieden und bei einigen würde man kaum vermuten, dass sie zu den Röhrlingen gehören, obwohl wir auf der Hut – Unterseite Lamellen vorfinden.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

05. November 2016 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch den Everstorfer Forst

Nasskaltes, verregnetes Novemberwetter im goldfenen Everstorfer Forst am 05. November 2016.

Nasskaltes, verregnetes Novemberwetter im spätherbstlich gefärbten Everstorfer Forst am 05. November 2016.

Am Sonnabend, dem 05. November 2016,  stand wieder eine öffentliche Pilzlehrwanderung auf dem Programm. Wer Lust hatte, unter fachkundiger Führung auf der Suche nach allerlei Großpilzen den Everstorfer Forst zu durchstreifen, war dazu ganz herzlich eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am ZOB in Wismar, Wasserstraße, Ecke Kopenhagener Straße. Mit den vorhandenen Fahrzeugen starteten wir nach kurzer Begrüßung sogleich in Richtung Grevesmühlen. Je nach Möglichkeit konnten auch Fahrgemeinschaften gebildet werden. Wir fuhren auf der B 105 bis in Höhe der Mülldeponie Neu Degtow und bogen hier in den Rechtsabzweig nach Hamberge ein. Das hügelige Laub- und Nadelwaldgebiet kann auch im fortgeschrittenen Herbst noch reichlich Frischpilze im Angebot haben. Neben vielen Hallimasch gab es heute u. a. leckere Rötel – Ritterlinge, Derbe Rotfüßchen oder vorzügliche Graublättrige Schwefelköpfe, die unsere Körbe rasch füllten. Nach dem trockenen und äußerst pilzarmen Herbst wurde es immerhin die pilzreichste Wanderung des ganzen Jahres. Wer heute nicht mit einem schmackhaften Pilzgericht nach hause kam, hatte es selbst zu verschulden oder wollte nur etwas dazu lernen. Leider erwies sich das Wetter nicht kooperativ und es regnete sich ein, so dass nach etwa zwei Stunden die Tour dem Ende entgegen ging. Trotzdem waren alle zufrieden, denn die Körbe waren gefüllt. Hier einige Bilder:

Unser Ausgangs- und Endpunkt der heutigen Wanderung.

Unser Ausgangs- und Endpunkt der heutigen Wanderung.

Genau hier stimmten uns diese Gelbschuppigen Hallimasch (Armillaria lutea) auf die heutige Wanderung ein.

Genau hier stimmten uns schon diese Gelbschuppigen Hallimasch (Armillaria lutea) auf die heutige Wanderung ein.

Es hätte ein wirklich goldener Spätherbstausflug werden können, hätte nur die Sonne gelacht. Statt dessen üffnete der Himmel seine Schleusen und bedachte uns mit seinem Nass, auf das wir so lange sehnsüchtig gewartet hatten.

Es hätte ein wirklich goldener Spätherbstausflug werden können, hätte nur die Sonne gelacht. Statt dessen öffnete der Himmel seine Schleusen und bedachte uns mit reichlich Nass, auf das wir so lange sehnsüchtig gewartet hatten.

Schon nach wenigen Schritten leuchteten zahreiche Grünblättrige Schwefelköpfe auf diesem Buchenstubben. Leider die Falschen. Wer die Guten Schwefelköpfe finden möchte, sollte sich Nadelholz - Stubben anschauen.

Schon nach wenigen Schritten leuchteten zahlreiche Grünblättrige Schwefelköpfe auf diesem bemoosten Buchenstubben. Leider waren es die Falschen. Wer die guten Graublättrigen Schwefelköpfe finden möchte, sollte sich Nadelholz – Stubben anschauen.

Aber nur wenige Meter entfernt, fast unscheinbar im frisch gefallenen Laub zahlreiche Büschel des Honiggelben Hallimasch (Armillaria mellea).

Aber nur wenige Meter entfernt, fast unscheinbar im frisch gefallenen Laub, zahlreiche Büschel des Honiggelben Hallimasch (Armillaria mellea).

Jetzt gab es kein halten mehr und das Sammelfieber brach aus.

Jetzt gab es kein halten mehr und das Sammelfieber brach aus.

Wer fachgerecht Hallimasch ernten möchte, sollte gleich die Stiele stehen lassen und nur die Hüte in den Korb schneiden.

Wer fachgerecht Hallimasch ernten möchte, sollte gleich die Stiele stehen lassen und nur die Hüte in den Korb schneiden.

Auch hier gibt es reichlich Hallimasch zu ernten.

Auch hier gibt es reichlich Hallimasch zu ernten.

Aber mancher nahm sich nicht die Zeit um die Stiele gleich vor Ort zu entfernen, da ist der Korb auch bald voll

Aber mancher nahm sich nicht die Zeit um die Stiele gleich vor Ort zu entfernen, dann ist der Korb auch bald voll und es sieht natürlich toll aus.

An den Rändern des Waldweges einige Schopf - Tintlinge (Coprinus comatus). Die weißlichen, ovalen Blätterpilze, die rasch in Autolyse übergehen können (Auflösung in Sporenflüßigkeit) sind gut beliebte, schmackhafte Speisepilze.

An den Rändern des Waldweges einige Schopf – Tintlinge (Coprinus comatus). Die weißlichen, ovalen Blätterpilze, die rasch in Autolyse übergehen können (Auflösung in Sporenflüssigkeit) sind gute. beliebte und schmackhafte Speisepilze.

Auch der blaue Träuschling (Stropharia caerulea) darf in den Korb zu den Speisepilzen gelegt werden. Im Gegensatz zum sehr ähnlichen Grünspan - Träuschling ist sein Stiel ringlos.

Auch der blaue Träuschling (Stropharia caerulea) darf in den Korb zu den Speisepilzen gelegt werden. Im Gegensatz zum sehr ähnlichen Grünspan – Träuschling ist sein Stiel ringlos.

Die schleimige Huthaut ist in einem Zug abziehbar und sollte entfernt werden.

Die schleimige Huthaut ist in einem Zug abziehbar und sollte bei der Zubereitung entfernt werden.

Schleimig ist auch die Huthaut des Tonfalben Schüpplings (Pholiota lenta). Wir finden ihn vorzugsweise im Herbst, selten im Frühling an toten Laubholzästen. Als Mischpilz kann er mit eingesammelt werden.

Schleimig ist auch die Huthaut des Tonfalben Schüpplings (Pholiota lenta). Wir finden ihn vorzugsweise im Herbst, seltener im Frühling, an toten Laubholzästen. Als Mischpilz kann er mit eingesammelt werden.

Gleiches gilt für die Graukappe. Als alleiniges Gericht ist sie sehr umstritten und sollte mit Vorsicht genossen werden. Wer ihren aufdringlichen Geruch als unangenehm empfindet, sollte sie grundsätzlich meiden. Ansonsten blanchieren und das Brühwasser fortschütten.

Gleiches gilt für die Graukappe (Clitocybe nebularis). Als alleiniges Gericht ist sie sehr umstritten und sollte mit Vorsicht genossen werden. Wer ihren aufdringlichen Geruch als unangenehm empfindet, sollte sie grundsätzlich meiden. Ansonsten blanchieren und das Brühwasser fortschütten.

Der Grobschollige Riesenschirmpilz (Macrolepiota konradii) ist ein kleinerer Bruder des Riesenschirmpilzes. Wir finden ihn eher im Waldesinneren und er besitzt nur wenige, grobe Hutschuppen die sich um die Hutmitte oft sternenförmig anordnen. Hüte essbar.

Der Grobschollige Riesenschirmpilz (Macrolepiota konradii) ist ein kleinerer Bruder des Riesenschirmpilzes. Wir finden ihn eher im Waldesinneren und er besitzt nur wenige, grobe Hutschuppen, die sich um die Hut Mitte oft sternenförmig anordnen. Hüte essbar.

Grobscholliger Riesenschirmpilz (Macrolepiota konradii).

Grobscholliger Riesenschirmpilz (Macrolepiota konradii).

Rehbraune Dachpilze (Pluteus atricapillus) finden wir fast ganzjährig, selbst in milden Wintern. Die großen dachförimigen Blätterpilz mit den braunen Hüten, den frei stehenden Lamellen die zunächst weißlich, später zunehmend fleischrosa gefärbt sind können gegessen werden, sind geschmacklich aber eher bescheiden.

Rehbraune Dachpilze (Pluteus atricapillus) finden wir fast ganzjährig, selbst in milden Wintern. Die großen, dachförmigen Blätterpilz mit den braunen Hüten, den frei stehenden Lamellen, die zunächst weißlich, später zunehmend fleischrosa gefärbt sind, können gegessen werden, sind geschmacklich aber eher bescheiden. Sie bilden ihre Fruchtkörper auf Laubholz aus.

Milchlinge erkennt man am spröden Fleisch und dem absondern einer milchähnlichen Flüßigkeit. Sollen sie gegessen werden, empfiehlt sich zunächst eine Kostproge des Milchsaftes. Schmeckt diese nicht unangenehm bitter oder scharf, darf das Fundstück in den Korn gelegt werden. Hier sehen wir den im Buchenwald beheimatete Süßlichen Milchling (Lactarius subdulcis). Er darf als Mischpilz verwendet werden.

Milchlinge erkennt man am spröden Fleisch und dem absondern einer milchähnlichen Flüssigkeit. Sollen sie gegessen werden, empfiehlt sich zunächst eine Kostprobe des Milchsaftes. Schmeckt dieser nicht unangenehm bitter oder scharf, darf das Fundstück in den Korb gelegt werden. Hier sehen wir den im Buchenwald beheimateten Süßlichen Milchling (Lactarius subdulcis). Er darf als Mischpilz verwendet werden.

Anders beim ebenfalls unter Buchen vorkommenden Braunfleckenden Milchling (Lactarius fluens). Seine reichlich fließende, weiße Milch schmeckt brennend scharf. Er ist also ungenießbar.

Anders beim ebenfalls unter Buchen vorkommenden Braunfleckenden Milchling (Lactarius fluens). Seine reichlich fließende, weiße Milch, schmeckt brennend scharf. Er ist also ungenießbar.

Hier sehen wir einen Rötling. Rötlinge streuen fleischrötliches Sporenpulver ab, dass in seiner weiteren Entwicklung auch die anfangs grauen Lamellen rötlich tönt. Bis auf die im Frühling unter Rosengewächsen wachsenden Schil- und Blasse Pflaumen - Rötlinge sollten sie gemieden werden, da es unter den zahreichen, teils seltenen Arten auch Giftpilze gibt..

Hier sehen wir einen Niedergedrückten Rötling (Entoloma rhodopolium). Rötlinge streuen fleischfarbenes Sporenpulver ab, dass später auch die anfangs grauen Lamellen rötlich tönt. Bis auf die im Frühling unter Rosengewächsen wachsenden Schild- und Blassen Pflaumen – Rötlinge sollten alle anderen gemieden werden, da es unter den zahlreichen, teils seltenen Arten, auch Giftpilze gibt, so wie auch die hier gezeigte Art.

In den nächsten Tagen soll es zunehmend frostig werden. Das beste Signal zum Durchstarten dieses schmackhaften Speisepilzes, des Samtfuß - Winterpilzes (Flammulina velutipes. Wir finden ihn besonders üppig oft zum Jahreswechsel an Weichhölzern. Typisch ist der braunsamtige, wildlederartig überzogene Stiel und sein gelblich, auch im trockenen Zustand fettig glänzender Hut.

In den nächsten Tagen soll es zunehmend frostig werden. Das beste Signal zum Durchstarten dieses schmackhaften Speisepilzes, des Samtfuß – Winterpilzes (Flammulina velutipes). Wir finden ihn besonders üppig zum Jahreswechsel an Weichhölzern. Typisch ist der braunsamtige, wildlederartig überzogene Stiel und sein gelblicher, auch im trockenen Zustand fettig glänzender Hut.

Besonders im Herbst, aber auch in milden Wintern bis zum Frühling finden wir an Nadelholz - Stubben den überaus delikaten Graublättrigen Schwefelkopf (Hypholoma capnoides). Man achte auf die grauen, nicht grünen Lamellen und den milden, nicht bitteren Geschmack.

Besonders im Herbst, aber auch in milden Wintern bis zum Frühling, finden wir an Nadelholz – Stubben den überaus delikaten Graublättrigen Schwefelkopf (Hypholoma capnoides). Man achte auf die grauen, nicht grünen Lamellen und den milden, nicht bitteren Geschmack.

In den Buchenwäldern werden nun die Derben Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) immer häufiger. Wer es etwas säuerlich mag, darf ihn gerne als Speisepilz einsammeln.

In den Buchenwäldern werden nun die Derben Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) immer häufiger. Wer es etwas säuerlich mag, darf sie gerne als Speisepilz einsammeln.

Während das Derbe Rotfüßchen und viele andere Pilzarten unter den vorausgesagten Nachtfrösten leiden werden, macht es den Violetten - Rötel - Ritterlingen (Lepista nuda) nichts aus. Der schmackhafte Speisepilz kann noch bis in den Januar gesucht und gefunden werden.

Während das Derbe Rotfüßchen und viele andere Pilzarten unter den vorausgesagten Nachtfrösten leiden werden, macht es den Violetten – Rötel – Ritterlingen (Lepista nuda) nichts aus. Der schmackhafte Speisepilz kann noch bis in den Januar gesucht und gefunden werden.

Ein schönes Mischgericht aus dem spätherbstlichen Wald. Die meisten Körbe waren nun gut gefüllt.

Ein schönes Mischgericht aus dem spätherbstlichen Wald. Die meisten Körbe waren nun gut gefüllt.

Und deshalb streben wir bei dem ungemütlich nassen Wetter wieder den Autos entgegen.

Und deshalb streben wir bei dem ungemütlich nassen Wetter wieder den Autos entgegen.

Und dabei entdeckte unser Pilzfreund Peter Kofahl am Wegesrand die erste Herbst - Lorchel (Helvella crispa) der Saison. Essbar.

Und dabei entdeckte unser Pilzfreund Peter Kofahl am Wegesrand die erste Herbst – Lorchel (Helvella crispa) der Saison. Essbar.

Unser Abschlußfoto im Regen am 05. November 2016 im Everstorfer Forst. Wer seinen Korb nicht voll hatte, wolte ihn nicht voll bekommen. Es war für jeden genug da..

Unser Abschlussfoto im Regen am 05. November 2016 im Everstorfer Forst. Wer seinen Korb nicht voll hatte, wollte ihn nicht voll bekommen oder zog andere Speisepilze vor, die heute nicht zu finden waren.

Wann startet die nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!

14. – 16. Oktober 2016 – Pilzseminar in Mecklenburg

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Herbstseminar in Keez, bei Brüel

Der Steinpilz - Wismar lädt an seiner Aussenstelle in Keez, bei Brüel wieder zu einem herbstlichen Pilzwochenende ein.

Der Steinpilz – Wismar ludt in seiner Aussenstelle in Keez, bei Brüel, wieder zu einem herbstlichen Pilzwochenende ein.

Vom 14. – 16. Oktober 2016 war es wieder soweit. Wir luden zum wiederholten male in das mecklenburgische Keez, bei Brüel, zu einem herbstlichen Pilzseminar ein. Die waldreiche Umgebung war dafür wie geschaffen. Unterschiedliche Böden, Laub- wie Nadelwälder, Bachtäler und Seeuferbereiche, Trockenrasen und Heideflächen, Parkanlagen, Wiesen und Moore, praktisch alles, was des Pilzliebhabers Herz höher schlagen läßt und interessante Funde verspricht, ist in erreichbarer Nähe zu finden. Das Grundstück liegt genau an der B 104, ca. 3 Km von Brüel aus in Richtung Schwerin. Eigentlich nennen sich die wenigen Häuser an der Bundesstraße Keezer Schmiede. Leider ist hier kein Ortseingangsschild vorhanden. Es ist aus Brüel kommend gleich das erste Grundstück rechts zur Straße, aus Richtung Schwerin kommend das letzte linker Hand. Also nicht in den dortigen Abzweig nach Keez hinein fahren! Hier können allerdings, genau wie am gegenüber liegenden Abzweig nach Golchen, einige Fahrzeuge geparkt werden, da auf unserem Grundstück nur in begrenzter Zahl Parkmöglichkeiten vorhanden sind.

Auf dem Grundstückzaun macht dieser kleine Aufbau auf die richtige Lokalität aufmersam.

Auf dem Grundstückzaun macht dieser kleine Aufbau auf die richtige Lokalität aufmerksam. Hier waren Sie richtig!

Das Programm:

Freitag, der 14.10. – ab 12.00 Uhr Anreise. Gegen 14.00 Uhr Einführung in die allgemeine Pilzkunde mit Berücksichtigung des herbstlichen Aspektes. Referent war unser Pilzexperte Ulrich Klein.

Bevor wir starteten und das kleine Herbstseminar eröffneten wurde zu Kaffee und frisch gebackenem Kuchen geladen.

Bevor wir starteten und das kleine Herbstseminar eröffneten, wurde zu Kaffee und frisch gebackenem Kuchen geladen.

Gleich zu Beginn verdeutlicht Ulrich Klein anhand einer erarbeiteten Graphik warum die Pilze ein eigenes Reich beanspruchen.

Gleich zu Beginn verdeutlicht Ulrich Klein anhand einer Graphik, warum die Pilze ein eigenes Reich beanspruchen, allerdings strecken sie ihre Fühler zum Pflanzen- und Tierreich aus.

Gespannt Lauschen die Teilnehmer den Ausführungen unseres Referenten Ulrich Klein, ganz rechts.

Gespannt Lauschen die Teilnehmer den Ausführungen unseres Referenten Ulrich Klein, ganz rechts.

Im Außenbereich hatten wir bereits eine kleine Pilzausstellung aufgebaut.

Im Außenbereich hatten wir bereits eine kleine Pilzausstellung aufgebaut.

An dieser konnte in den Seminar - Pausen reichlich gefachsimpelt werden und markannte Gerüche einiger Arten geprüft werden.

An dieser konnte in den Seminar – Pausen reichlich gefachsimpelt und markante Gerüche einiger Arten geprüft werden.

Der Lederbraune Mürbling (Psathyrella conopilus) wurde bereits auf der Anreise entdeckt.

Der Lederbraune Mürbling (Psathyrella conopilus) wurde bereits auf der Anreise entdeckt.

Auch das Weißstielige Stockschwämmchen (Psathyrelle hydrophila) ist ein häufiger Mürbling und in großen Büscheln an Laubholz - Stubben zu finden. Die essbaren Pilze hatte Pilzfreund Egon aus Berlin mitgebracht.

Auch das Weißstielige Stockschwämmchen (Psathyrella hydrophila) ist ein häufiger Mürbling und in großen Büscheln an Laubholz – Stubben zu finden. Die essbaren Pilze hatte uns Vereinsmitglied Egon Schmeißer aus Berlin mitgebracht.

Doch den bedeutsamsten Fund steuerten Anke Weselow und Ulrich Klein bei. Den sehr setenen Harzigen Lackporling (Ganoderma resinaceum) Sie fanden ihn vor wenigen Tagen am Fuße einer alten Eiche.

Doch den bedeutsamsten Fund steuerten Anke Weselow und Ulrich Klein bei. Den sehr seltenen Harzigen Lackporling (Ganoderma resinaceum). Sie fanden ihn vor wenigen Tagen am Fuße einer alten Eiche.

Am Ende des kurzweiligen und wie immer sehr interessanten Theorieteils verabschiedete sich Ulrich mit dieser Graphik. Ich Denke, gemeint wird wohl das kommende Jahr sein, denn in diesem dürfte im großen und ganzen bereits Hopfen und Malz verloren sein.

Am Ende des kurzweiligen und wie immer sehr interessanten Theorieteils verabschiedete sich Ulrich mit dieser Graphik. Ich Denke, gemeint wird wohl das kommende Jahr sein, denn in diesem dürfte im großen und ganzen bereits „Hopfen und Malz“ verloren sein. Nicht nur das Glücksschweinchen kam größtenteils ohne wasserundurchlässiges Schuhwerk aus.

Zum Schluß ein kleines Dankeschön meinerseits an unseren Referenten, dass hier Anke aus meinen Händen sogleich weiterreichen wird. Hinzu kam noch ein Weihnachstbraten, frisch geschlachtet von Irena.

Zum Schluss ein kleines Dankeschön – Präsent meinerseits an unseren Referenten Ulrich Klein, dass hier Lebensgefährtin Anke Weselow aus meinen Händen sogleich weiterreichen wird. Hinzu kam noch ein Weihnachtsbraten, frisch geschlachtet von Irena.

Hier sehen wir sie an der reich gedeckten Abendbrot - Tafel. Im Namen aller ein ganz großes Lob für Speis und Trank!

Hier sehen wir bei der Vorbereitung der Abendbrot – Tafel. Im Namen aller ein ganz großes Lob und Dankeschön für Speis und Trank!

Sonnabend, der 15.10. – Exkursionen. Zwischen 08.00 und 09.00 Uhr Frühstück in Keez. Danach starten wir zu unserer 1. Exkursion. Ziel waren die Jülchendorfer Buchen und die Kobander Tannen.

Aufbruch bei regnerischem und kühlem Wetter in die Jülchendorfer Buchen.

Aufbruch bei regnerischem und kühlem Wetter in die Jülchendorfer Buchen.

Der Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) ist essbar und gehört zu den Freiblättlern. Er besitzt trotzt der anfangs weißen Lamellen fleischfarbenen Sporenstaub. Wir finden ihn an Laubholz die gesamte Saison über, mitunter sogar im Winter.

Der Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) ist essbar und gehört zu den Freiblättlern. Er besitzt trotz der anfangs weißen Lamellen fleischfarbenen Sporenstaub. Wir finden ihn an Laubholz die gesamte Saison über, mitunter sogar im Winter.

Ganz frische Fruchtkörper des überaus häufigen Waldfreund - Rüblings (Collybia dryophila). Von Mai bis November in Laub- und Nadelwälder verschiedenen Typs. Der zwar mindertertige, aber essbare Rübling verströhmt einen angenehm pilzigen Duft.

Ganz frische Fruchtkörper des überaus häufigen Waldfreund – Rüblings (Collybia dryophila). Von Mai bis November in Laub- und Nadelwälder verschiedenen Typs. Der zwar minderwertige, aber essbare Rübling verströmt einen angenehm pilzigen Duft.

Die recht umfängliche Gattung der Helmlinge zählt zu den Hellsporern.

Die recht umfängliche Gattung der Helmlinge zählt zu den Hellsporern.

Der fast ganzjährig vorkommende Rosablättrige Helmling besiedelt Laubholz - Stubben mit vorliebe für Eichenholz. Wir finden ihn meist in kleinen, lockeren Büscheln. Die zunächst weißlichen Lamellen verfärben sich später rosa. Er ist der einzige Speisepilz unter den Helmlingen und soll vorzüglich schmecken.

Der fast ganzjährig vorkommende Rosablättrige Helmling (Mycena galericulata) besiedelt Laubholz – Stubben mit Vorliebe für Eichenholz. Wir finden ihn meist in kleinen, lockeren Büscheln. Die zunächst weißlichen Lamellen verfärben sich später rosa. Er ist der einzige Speisepilz unter den Helmlingen und soll vorzüglich schmecken.

Ein besonders hübscher und sehr leicht kenntlicher Helmling zeichnet sie durch seine orangerote Milch aus, die bei Verletzung besonders aus der weißhaarig - zottigen Stielbasis austritt. Er besitzt keinen Speisewert. Zu hause ist im im reisig des Buchenwaldes.

Dieser besonders hübsche und sehr leicht kenntliche Gelbmilchende Helmling (Mycena crocata) zeichnet sie durch seine orangerote Milch aus, die bei Verletzung besonders aus der haarig – zottigen Stielbasis austritt. Er besitzt keinen Speisewert. Zu hause ist er im Reisig des Buchenwaldes.

Eine große Namensähnlichkeit besteht zwischen diesen beiden Helmlingen. Links sehen wir den giftigen Rosa - Helmling (Mycena rosea) und rechts den Rosablättrigen Helmling (Mycena galericulata). Ersterer ist Bodenbewohner längst der Waldwege und letzterer besiedelt Laubholz und ist essbar.

Eine große Namensähnlichkeit besteht zwischen diesen beiden Helmlingen. Links sehen wir den giftigen Rosa – Helmling (Mycena rosea) und rechts den Rosablättrigen Helmling (Mycena galericulata). Ersterer ist Bodenbewohner längst der Waldwege und letzterer besiedelt Laubholz und ist dazu auch noch essbar.

Der dunkelrotbraunmilchende Große Bluthelmling (Mycena haematopus) ist ein Laubholz - Bewohner. Übersetzt man die wissenschaftliche Bezeichnung ins deutsche, so müßte er eigentlich Blutfuß - Helmling heißen. Bei Verletzung entsröhmt ihn ein dunkelroter Milchsaft, besonders an der Stielbasis. Ungenießbar.

Der dunkelrotbraunmilchende Große Bluthelmling (Mycena haematopus) ist ein Laubholz – Bewohner. Übersetzt man die wissenschaftliche Bezeichnung ins deutsche, so müsste er eigentlich Blutfuß – Helmling heißen. Bei Verletzung entsrömt ihm ein dunkelroter Milchsaft, besonders an der Stielbasis. Ungenießbar.

Samthäubchen (Conocybe) sind in der Regel makroskopisch kaum ansprechbar. Die meisten sind klein und gebrechlich. Schön und elegant sind sie dennoch und durchaus wert, sie sich einmal näher zu betrachten. Hier können wir eine deutliche Riefung des Stieles erkennen.

Samthäubchen (Conocybe) sind in der Regel makroskopisch kaum ansprechbar. Die meisten sind klein und gebrechlich. Schön und elegant sind sie dennoch und durchaus wert, sie sich einmal etwas näher zu betrachten. Hier können wir eine deutliche Riefung des oberen Stieles erkennen.

Der Schiefknollige Anis - Champignon ist ein typischer Waldbewohner. Auf Reibung gilbt er und riecht anisartig.

Der Schiefknollige Anis – Champignon (Agaricus abruptibulbus) ist ein typischer Waldbewohner. Auf Reibung gilbt er und riecht anisartig.

Pilzfreund Egon aus Berlin rief mich im Wald zu sich, um mir einen Pilz zu zeigen, der ähnlich einer Hand aus einer Baumspalte eines Lebenden Baumes heraus wuchs. Es dürfte sich um einen Porling handeln. Möglich könnte ein Laubholz - Harzporling sein. In jungen Stadien sind einige Porlinge zunächst kaum zu identifizieren.

Pilzfreund Egon aus Berlin rief mich im Wald zu sich, um mir einen Pilz zu zeigen, der ähnlich einer Hand aus einer Baumspalte eines lebenden Baumes heraus wuchs. Es dürfte sich um einen Porling handeln. Möglich könnte ein Laubholz – Harzporling sein. In jungen Stadien sind einige Porlinge zunächst kaum zu identifizieren.

Röhrlinge waren hier Mangelware, um so größer dier Freude, doch mal einen zu entdecken. Hier ist es der Schwarzblauende Röhrling (Boletus pulverulentus). Ein eher seltenerer Vertreter dieser beliebten Gruppe. Der von oben oft gut getarnte, düstere Hut läßt ihn leicht übersehen. Auf der Unterseite schön gelbe Röhren und ebensogefährbter Stiel der zur Basis hin dunkelbraun wird. Das markanteste Merkmal ist aber das extrem starke blauen, dass schnell in fast schwarz übergeht. Der Pilz ist essbar.

Röhrlinge waren hier Mangelware, um so größer die Freude, doch mal einen zu entdecken. Es ist ein Schwarzblauender Röhrling (Boletus pulverulentus). Ein eher seltenerer Vertreter dieser beliebten Gruppe. Der von oben oft gut getarnte, düstere Hut lässt ihn leicht übersehen. Auf der Unterseite schön gelbe Röhren und ebenso gefärbter Stiel, der zur Basis hin dunkelbraun wird. Das markanteste Merkmal ist aber das extrem starke blauen, dass schnell in fast schwarz übergeht. Der Pilz ist essbar.

Ein Glückspilz steht einsam und allein im Buchenwald und erfreute uns ganz besonders. Auch der Rote Fliegenpilz (Amanita muscaria) ist bisher in diesem Herbst ein seltener Anblick.

Ein Glückspilz steht einsam und allein im Buchenwald und erfreute uns ganz besonders. Auch der Rote Fliegenpilz (Amanita muscaria) ist bisher in diesem Herbst ein seltener Anblick.

Fein säuberlich wurden diese schönen und jungen Pilköpfchen als Hallimasch eingesammelt. In der Tat ähneln sie dem Gelbschuppigen Hallimasch auf den ersten Blick sehr. Schaut man sich die dunkelblaugrauen Lamellen an, dürfte rasch klar werden, das es sich nicht um den beliebten Hallimasch handet. Beim genauen Hinsehen erkennt man auf den Lanmellenschneiden kleine Wassertröpfchen (Tränen) und der Hutrand ist faserig - schuppig umsäumt. Es handelt sich um die seltene orangebraune Form des Tränenden Saumpilzes, dem Feuerfaserling (Lacrymaria lacrymabunda var pyrotricha). Er kann gegessen werden..

Fein säuberlich wurden diese schönen und jungen Pilzköpfchen als Hallimasch eingesammelt. In der Tat ähneln sie dem Gelbschuppigen Hallimasch auf den ersten Blick sehr. Schaut man sich die dunkelblaugrauen Lamellen an, dürfte rasch klar werden, das es sich nicht um den beliebten Hallimasch handelt. Beim genauen Hinsehen erkennt man auf den Lamellenschneiden kleine Wassertröpfchen (Tränen) und der Hutrand ist faserig – schuppig umsäumt. Es handelt sich um die seltene orangebraune Form des Tränenden Saumpilzes, dem Feuerfaserling (Lacrymaria lacrymabunda var pyrotricha). Er kann gegessen werden.

Der Feuerfaserling (Lacrymaria lacrymabunda var. pyrotricha) in voller Schönheit. Wäkhrend der Hallimasch zwar auch scheinbar auf der Erde wachsen kann, braucht er aber immer eine Holzunterlage. Der Feuerfaserling wächst auf gehaltvollerer Erde.

Der Feuerfaserling (Lacrymaria lacrymabunda var. pyrotricha) in voller Schönheit. Während der Hallimasch zwar auch scheinbar auf der Erde wachsen kann, braucht er aber immer eine Holzunterlage. Der Feuerfaserling wächst auf gehaltvollerer Erde.

Sogar das ansonsten fast allgegenwärtige Rotfüßchen (Xerocomus chrysentheron) ist in diesem Herbst fast schon eine Rarität.

Sogar das ansonsten fast allgegenwärtige Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron) ist in diesem Herbst fast schon eine Rarität.

Auf den ersten Blick meint man Stockschwämmchen vor sich zu haben. Betrachtet man sich aber die Pilze genauer, fällt der weiße, brüchige Stiel auf und der zumindest jung umsäumte Hutrand auf. Nicht umsonst wird der Wässrige Mürbling (Psathyrella hydrophila) im Volksmund als Weißstieliges Stockschwämmchen bezeichnet. Eine Verwechslung ist in diesem Fall ungefährlich, denn auch die hier gezeigte Art ist essbar, wenngleich er die Qualitäten des echten Stockschwämmchens nicht erreicht.

Auf den ersten Blick meint man Stockschwämmchen vor sich zu haben. Betrachtet man sich aber die Pilze genauer, fällt der weiße, brüchige Stiel auf und der zumindest jung umsäumte Hutrand. Ring und Schüppchen fehlen am Stiel. Nicht umsonst wird der Wässrige Mürbling (Psathyrella hydrophila) im Volksmund als Weißstieliges Stockschwämmchen bezeichnet. Eine Verwechslung ist in diesem Fall ungefährlich, denn auch die hier gezeigte Art ist essbar, wenngleich sie die Qualitäten des echten Stockschwämmchens nicht erreicht.

Der Parasol oder Riesenschirmpilz ist als sehr guter Speisepilz weithin bekannt. Man achte auf den doppelt gerandeten, verschiebbaren Ring und den genatterten Stiel.

Der Parasol oder Riesenschirmpilz ist als sehr guter Speisepilz weithin bekannt. Man achte auf den doppelt gerandeten, verschiebbaren Ring und den genatterten Stiel.

Der recht fleischige und kompakte Ziegelrote Schwefelkopf (Hypholoma sublateritium) steht in der Wertigkeit zwischen dem giftigen Grünblättrigen Schwefelkopf und dem vorzüglichen Graublattrigen Schwefelkopf. Sein ziegelroter Hut und die Größe sind ein gutes Unterscheidungsmerkmal. Als Speisepilz ist er nicht zu empfehlen.

Der recht fleischige und kompakte Ziegelrote Schwefelkopf (Hypholoma sublateritium) steht in der Wertigkeit zwischen dem giftigen Grünblättrigen Schwefelkopf und dem vorzüglichen Graublattrigen Schwefelkopf. Sein ziegelroter Hut und die Größe sind ein gutes Unterscheidungsmerkmal. Als Speisepilz ist er nicht zu empfehlen.

Der an Nadelholz fruktifizierende Rauch- oder Graublättrige Schwefelkopf (Hypholoma capnoides) ist hingengen ein Edelpilz. Nur wenige Arten erreichen den Wohlgeschmack und die feste Konsistenz dieses Stubbenpilzes, den wir von Oktober bis April an Kiefern- und Fichtenstümpfen finden. Man achte auf die grauen Lamellen, dem weißlichen, zur Basis bräunlichen Stiel und den milden, nicht bitteren Geschmack.

Der an Nadelholz fruktifizierende Rauch- oder Graublättrige Schwefelkopf (Hypholoma capnoides) ist hingegen ein Edelpilz. Nur wenige Arten erreichen seinen Wohlgeschmack und die feste Konsistenz dieses Stubbenpilzes, den wir von Oktober bis April an Kiefern- und Fichtenstümpfen finden. Man achte auf die grauen Lamellen, dem weißlichen, zur Basis bräunlichen Stiel und dem milden, nicht bitteren Geschmack.

Der ungenießbare, aber dekorative Specht - Tintling (Coprinus picaceus) ist eine Augenweide im herbstlichen Buchenwald.

Der ungenießbare, aber dekorative Specht – Tintling (Coprinus picaceus) ist eine Augenweide im herbstlichen Buchenwald.

Zum Schluß konnte Pilzfreund Jürgen Horn aus Bargteheide noch einen ganz besonderen Fund präsentieren. Ein Mooshäubling mit allerdings besonders holzigem Stiel.

Zum Schluss konnte Pilzfreund Jürgen Horn aus Bargteheide noch einen ganz besonderen Fund präsentieren. Einen Mooshäubling mit besonders holzigem Stiel.

Auf der Heimfahrt nach Keez legten wir noch einen kurzen Zwischenstopp in Schönlage ein. Hier werden am Ortsrand immer wieder große Mengen an organischen Pflanzenmaterial, insbesondere Zweige und Planzenschnitt an einem Kiefernwald abgelagert, ein gefundenes Fressen für viele saprophytische Pilzarten und immer einen Blick wert. So entdeckte Jürgen Horn hier die seltenen Rotbrauen Erdsterne (Geastrum rufescens).

Auf der Heimfahrt nach Keez legten wir noch einen kurzen Zwischenstopp in Schönlage ein. Hier werden am Ortsrand immer wieder große Mengen an organischem Pflanzenmaterial, insbesondere Zweige und Pflanzenschnitt, in einem Kiefernwald abgelagert, ein gefundenes Fressen für viele saprophytische Pilzarten und immer einen Blick wert. So entdeckte Jürgen Horn hier auch die seltenen Rotbrauen Erdsterne (Geastrum rufescens).

Vier weitere Arten von dieser Lokalität: von links nach rechts sehen wir auf Kiefernzapfen den Ohrlöffel - Stacheling und das Mäuseschwänzchen. Desweiteren junge Fahlgelbe Rötel - Trichterlinge und einen Lederbraunen Mürbling.

Vier weitere Arten von dieser Lokalität: von links nach rechts sehen wir auf Kiefernzapfen den Ohrlöffel – Stacheling und das Mäuseschwänzchen. Des weiteren junge Fahlgelbe Rötel – Trichterlinge und einen Lederbraunen Mürbling.

Frische fuchsige Rötel - Trichterlinge (Lepista flaccida) für eine kulinarische Kostprobe.

Frische fuchsige Rötel – Trichterlinge (Lepista flaccida) für eine kulinarische Kostprobe.

Gegen 13.00 Uhr Mittag in Keez und danach Aufbruch zur 2. Exkursion. Dazu hatte ich den Schlemminer Staatsforst bei Bützow ausgesucht.

In Warin legte wir noch einmal einen kleinen Zwischenstopp in einer kleien, ansich pilzreichen Parkasnlage ein. Vom pilzreichtum heute kaum eine Spur, dafür wurden Maronen eingesammelt..

In Warin legten wir noch einmal einen kurzen Zwischenstopp in einer kleinen, an sich pilzreichen Parkanlage ein. Vom Pilzreichtum kaum eine Spur, dafür wurden Maronen eingesammelt.

Die Fruchtschalen der Esskastanie oder Marone (Castanea sativa) ist wirklich sehr wehrhaft bestachelt und mit bloßen Händen kaum anzufassen. Dafür ist der Inhalt sehr beliebt und wird besonders auf Weihnachtsmärkten in gerösteter Form angeboten. Zugleich ist die warmbraune Farbe der Frucht zugleich namensgeber für einen ebenso beliebten Speisepilz - dem Maronen - Röhrling.

Die Fruchtschalen der Esskastanie oder Marone (Castanea sativa) ist wirklich sehr wehrhaft bestachelt und mit bloßen Händen kaum anzufassen. Dafür ist der Inhalt um so beliebter und wird besonders auf Weihnachtsmärkten in gerösteter Form angeboten. Zugleich ist die warmbraune Farbe der Frucht Namensgeber für einen ebenso beliebten Speisepilz, dem Maronen – Röhrling.

Aber vereinzelt zeigten sich in der bisher viel zu trockenen Rasenfläche der Parkanlagen in Gehlznähe die ersten Anzeichen eines beginnenden Wachgstunsschubes. In den nächsten Wochen wird es hier noch richtig zur Sache gehen. Wir sehen hier den in Laub- und Nadelwäldern recht häufigen Gilbenden Erdritterling (Tricholoma sculpturatum). Essbar.

Aber vereinzelt zeigten sich in der bisher viel zu trockenen Rasenfläche der Parkanlagen in Gehölznähe die ersten Anzeichen eines beginnenden Wachstumsschubes. In den nächsten Wochen wird es hier noch richtig zur Sache gehen. Wir sehen den in Laub- und Nadelwäldern recht häufigen Gilbenden Erdritterling (Tricholoma sculpturatum). Essbar.

Im Schlemminer Forst angelangt begrüßten uns sogleich Schopf - Tintlinge und kapitale, an Laubholz wachsende Rehbraune Dachpilze (Pluteus atricapillus). Wir können die häufige Art praktisch die gesamte Saison über finden und mitunter auch im milden Winter.

Im Schlemminer Forst angelangt, begrüßten uns sogleich Schopf – Tintlinge und kapitale, an Laubholz wachsende Rehbraune Dachpilze (Pluteus atricapillus). Wir können die häufige Art praktisch die gesamte Saison über finden und mitunter auch im milden Winter.

An Laubholz sind jetzt wieder recht häufig die frischen Konsolen der Rötenden Tramete (Daedaleopsis confragosa) zu finden. Die einjährigen Porlinge besitzen länglich, lamellenartiges Hymenophor, dass sich bei Berührung rotbräunlich verfärbt. Ungenießbar.

An Laubholz sind jetzt wieder recht häufig die frischen Konsolen der Rötenden Tramete (Daedaleopsis confragosa) zu finden. Die einjährigen Porlinge besitzen länglich, lamellenartiges Hymenophor, dass sich bei Berührung rotbräunlich verfärbt. Ungenießbar.

Der Milchsaft des Süßlichen- oder Buchenmilchlings (Lactarius subdulcis) schmeckt mild. Da bei Täublingen und Milchlingen die Faustregel gilt, alles was nicht unangenehm scharf oder bitter schmeckt ist essbar, kann dieser überaus häufige Milchling als Mischpilz in den Sammelkorb wandern.

Der weiße Milchsaft des Süßlichen- oder Buchenmilchlings (Lactarius subdulcis) schmeckt mild. Da bei Täublingen und Milchlingen die Faustregel gilt, alles was nicht unangenehm scharf oder bitter schmeckt ist essbar, kann dieser überaus häufige Sprödblättler als Mischpilz in den Sammelkorb wandern.

Als dann der erste Steinpilz (Boletus edulis) im Laub des Buchenwaldes entdeckt wurde war die Freude groß, denn damit hatten wir nicht gerechnet.

Als dann der erste Steinpilz (Boletus edulis) im Laub des Buchenwaldes entdeckt wurde, war die Freude groß, denn damit hatten wir nicht gerechnet.

Und dort steht schon wieder der nächste, den Pilzfreund Egon aus Berlin vorsichtig erntet.e er und weitere

Und dort steht bereits der nächste, den Pilzfreund Egon aus Berlin vorsichtig erntet.

Weitere sollten folgen. Sie waren oft noch fast weißhütig und nur das Buchenlaub war etwas anbgehäufelt, aber der Kennenblick konnte sie doch noch entdecken. Die bräunliche Hutfarbe entwickelt sich meist erst, wenn die Fruchtkörper an das Tageslicht genalngt sind. Junge Steinpilze sind grundsätzlich fast weißhütig.

Weitere sollten folgen. Sie waren zum Teil noch fast weißhütig und nur das Buchenlaub war etwas angehäufelt, aber der Kennerblick konnte sie doch schon entdecken. Die bräunliche Hutfarbe entwickelt sich meist erst, wenn die Fruchtkörper an das Tageslicht gelangt sind. Junge Steinpilze sind grundsätzlich fast weißhütig.

Der Buntstielige Helmling (Mycena inclinata) ist ein klassischer Herbstpilz. Wir finden ihn in dichten Büscheln an Laubholz, insebesondere von Eichen. Der graubraune Hut ist am Rand gezähnelt und stark gereift. Der glänzende Stiel ist zunächst weißlich und verfärbt sich später gelb bis gelbrötlichbräunlich. Die Spitze bleibt weiß, so dass er mitunter recht bunt erscheint. Der Geruch ist eigentümlich talgig und stark ausgeprägt. Daran erkennt man ihn auch, wenn die Stiele nicht typisch bunt gefärbt sind. Er besitzt keinen Speisewert.

Der Buntstielige Helmling (Mycena inclinata) ist ein klassischer Herbstpilz. Wir finden ihn in dichten Büscheln an Laubholz, insbesondere von Eichen. Der graubraune Hut ist am Rand gezähnelt und stark gereift. Der glänzende Stiel ist zunächst grauweißlich und verfärbt sich später gelb bis gelbrötlichbräunlich. Die Spitze bleibt weiß, so dass er mitunter recht bunt erscheint. Der Geruch ist eigentümlich talgig und stark ausgeprägt. Daran erkennt man ihn auch, wenn die Stiele nicht typisch farbenfroh erscheinen. Er besitzt keinen Speisewert.

Der Birkenblättling (Lenzites betulinus) fruktifiziert keinesfalls immer an Birke. Häufig ist er auch, so wie hier, an Buchenholz zu finden. Von oben könnte er leicht für eine große Schmetterlingstramete oder einer Striegeligen Tramete gehalten werden. Betrachtet man die Unterseite mit ihrer Lamellenstruktur ist der Pilz sogleich erkannt.

Der Birkenblättling (Lenzites betulinus) fruktifiziert keinesfalls immer an Birke. Häufig ist er auch, so wie hier, an Buchenholz zu finden. Von oben könnte er leicht für eine große Schmetterlingstramete oder eine Striegelige Tramete gehalten werden. Betrachtet man die Unterseite mit ihrer Lamellenstruktur, ist der Pilz sogleich erkannt.

Der Kahle Krempling (Paxillus involutus) ist eine sehr häufige und gut bekannte Art, die trotz ihrer Lamellen zu den Röhrlingen gehört. Der in der Jugend einerollte Hutrand, die gleichmässig braune Färbung und die Druckempfindlichkeit lassen diesen säuerlich schmeckenden Pilz leicht erkennen. Da er seit Jahrzehnten als Giftpilz eingestuft wird, sollte er nicht mehr zum Essen gesammelt werden.

Der Kahle Krempling (Paxillus involutus) ist eine sehr häufige und gut bekannte Art, die trotz ihrer Lamellen zu den Röhrlingen gehört. Der in der Jugend eingerollte Hutrand, die gleichmäßig braune Färbung und die Druckempfindlichkeit lassen diesen säuerlich schmeckenden Pilz leicht erkennen. Da er seit Jahrzehnten als Giftpilz eingestuft wird, sollte er nicht mehr zum Essen gesammelt werden.

Die Stiele des kompkteren und größeren Derben Rotfüßchens (Xerocomus pruinatus) sind häufig gänzlich gelb gefärbt, ohne Rotanteil. Qualitativ ist dieses vor allem im Herbst oft als Massenpilz in erscheinung tretende Art dem gemeinen Rötfüßchen in jeder Hinsicht überlegen.

Die Stiele des kompakteren und größeren Derben Rotfüßchens (Xerocomus pruinatus) sind häufig gänzlich gelb gefärbt, ohne Rotanteil. Qualitativ ist diese, vor allem im Herbst oft als Massenpilz in Erscheinung tretende Art, dem gemeinen Rötfüßchen in jeder Hinsicht überlegen.

Eine ganz besondere Strategie vor Austrocknung hat der Apaltblättling (Schiziphyllum comune) entwickelt. Er besiedelt totes Laubholz, vor allem Buche, das an exponierten, besonnten Stellen lagert. Die Obereite ist haarig - zottig und die einelnen Lamellen können sich je nach Witterung öffnen oder schließen.

Eine ganz besondere Strategie vor Austrocknung hat der Spaltblättling (Schiziphyllum comune) entwickelt. Er besiedelt totes Laubholz, vor allem Buche, das an exponierten, besonnten Stellen lagert. Die Oberseite ist haarig – zottig und die einzelnen Lamellen können sich je nach Witterung öffnen oder schließen.

Zwei charakteristische Mykorrhiza - Arten des Buchenwaldes. der Buchen - Speitäubling (Russula mairei) und der Süßliche Milchling (Lactarius subdulcis). Beide gehören zu den Sprödblättlern und können als Massenpilz bis weit in den Spätherbst die entsprechenden Wälder bevölkern.

Zwei charakteristische Mykorrhiza – Arten des Buchenwaldes, der Buchen – Speitäubling (Russula mairei) und der Süßliche Milchling (Lactarius subdulcis). Beide gehören zu den Sprödblättlern und können als Massenpilz bis weit in den Spätherbst die entsprechenden Wälder bevölkern.

Eine überaus wichtige Art hatte Egon für uns entdeckt. Der Gift - Häubling (Galerina marginata). Ein überaus wichtiger Giftpilz für alle die Stockschwämmchen sammeln. Gut zu sehen ist der kahle, ungschuppte, glänzende Stiel unterhalb der Ringzone. Das beste Unterscheidungsmerkmal zum Stockschwämmchen.

Eine überaus wichtige Art hatte Egon für uns entdeckt. Der Gift – Häubling (Galerina marginata). Die Verwechslungsart des Stockschwämmchens. Gut zu sehen ist der kahle, ungeschuppte, glänzende Stiel unterhalb der Ringzone. Das beste Unterscheidungsmerkmal zum Stockschwämmchen, das kleine, bräunliche Schüppchen am Stiel aufweisen muss.

Egon aus Berlin freut sich über einen schönen Frauen - Täubling.

Egon aus Berlin freut sich über einen schönen Frauen – Täubling.

Aus dem Buchenwald in den Fichtenforst.

Aus dem Buchenwald in den Fichtenforst.

An alten Fichtenstümpfen ist hier der Samtfuß - Krempling (Paxillus atrotomentosus) zu hause. Er gilt nicht als gesundheitsschädlich, soll aber muffug schmecken. Das Kochwasser soll sich blau färben. Mit seinem samtigen, wildlerartigen Stielüberzug ist er kaum zu verwechseln.

An alten Fichtenstümpfen ist hier der Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus) zu hause. Er gilt nicht als gesundheitsschädlich, kann aber muffig schmecken. Das Kochwasser soll sich blau färben. Mit seinem samtigen, wildlederartigen Stielüberzug ist er kaum zu verwechseln.

In mitunter größeren und weit hin sichtbaren Trupps ist auch der bitter schmeckende Gefleckte Rübling (Collybia maculata) gern im Fichtenwald anzutreffen. Mit zunemenden Alter bekommen die Fruchtkörper in zunehmende Maße braunrötliche Flecken. Die Lamellen stehen besonders dicht. Ungenießbar.

In mitunter größeren und weit hin sichtbaren Trupps ist auch der bitter schmeckende Gefleckte Rübling (Collybia maculata) gern im Fichtenwald anzutreffen. Mit zunehmenden Alter bekommen die weißlichen Fruchtkörper braunrötliche Flecken. Die Lamellen stehen besonders dicht. Ungenießbar.

Gegen 19.00 Uhr Abendbrot und anschließend in gemütlicher Runde bei einem Glas Wein oder Pils Beginn der Auswertung unserer Exkursionsergebnisse b.z.w. Pilzbestimmungen.

Nach dem Abendbrot wurden unsere Pilzfunde auf Pappteller artenrein sortiert.

Nach dem Abendbrot wurden unsere Pilzfunde auf Pappteller artenrein sortiert.

Im Anschluß wurden beim Pils Pilze bestimmt, vorgestellt und besprochen. An die 80 Arten hatten wir zusammen getragen.

Im Anschluss wurden beim Pils Pilze bestimmt, vorgestellt und besprochen. An die 80 Arten hatten wir zusammen getragen.

Sonntag, 19.10. – Ab 08.00 Uhr gab es Frühstück und danach fuhren wir kurz in die kleine Parkanlage in Schönlage. Hier kann es im Herbst sehr pilzreich zugehen, heute war allerdings flaute angesagt.

Aber unter einer Fichtenreihe gab es einige Dunkelscheibige Fälblinge (Hebeloma mesophaeum) im Hexenring. Nicht zu verwechseln mit Nelkenschwindlingen, die keine graubraunen Lamellen besitzen und isngesamt auch zähfleischiger sind.

Aber unter einer Fichtenreihe gab es einige Dunkelscheibige Fälblinge (Hebeloma mesophaeum) im Hexenring. Nicht zu verwechseln mit Nelkenschwindlingen, die keine graubraunen Lamellen besitzen und insgesamt auch zähfleischiger sind.

Frische Champignons waren auch vertreten, aber nicht wie sonst üblich Anis - Champignons, sondern die schwach giftigen Karbol - Champignons (Agaricus xanthodermus). Die auffällig gelbe Farbreaktion ist nach einigen Minuten wieder entfärbt, während sie bei einigen Anis - Champignon Arten est nach einer weile sichtbar wird und stehen bleibt b.z.w. nachdunkelt.

Frische Champignons waren auch vertreten, aber nicht wie sonst üblich Anis – Champignons, sondern die schwach giftigen Karbol – Egerlinge (Agaricus xanthodermus). Die auffällig gelbe Farbreaktion ist nach einigen Minuten wieder verschwunden, während sie bei einigen Anis – Champignon Arten erst nach einer weile sichtbar wird und stehen bleibt bzw. nachdunkelt.

Inzwischen hatte Irena bereits Mittag vorbereitet, dass sie in Frischhaltebehälter füllte und wir fuhren alle gemeinsam in ein Gebiet, in dem es in den zurückliegenden Wochen ergiebiger geregnet hatte. In die Elde – Region bei Neu Kaliß. Hier soll sich inzwischen ein deutlich besseres Pilzaufkommen entwickelt haben.  Am Ende unserer Abschlussexkursion gab es dann noch Kaffee und Kuchen zum Abschied.

Kaum das wir unser Zielgebiet erreicht hatten, entdeckte Jürgen aus Schleswig - Holstein bereits aus dem Auto heraus den ersten Pilz, ein Sommersteinpilz (Boletus edulis).

Kaum das wir unser Zielgebiet erreicht hatten, entdeckte Jürgen aus Schleswig – Holstein bereits aus dem Auto heraus den ersten Pilz, ein Sommersteinpilz (Boletus reticulatus).

Kaum das wir dem Auto enstiegen waren, wir hatten bereits Edel - Reizker und Täublinge überrollt, gab es kein halten mehr. Schnell die Stiefel an und dann ging es los. Hier war es unverkennbar wesentlich artenreicher als bei uns und wir machten eine Uhrzeit ab (15.00 Uhr), an der wir uns wieder am Auto treffen wollten. Wer Maronen schneiden wollte, brauchte nur in die Kiefern zu gehen und das Messer gewätzt, wer etwa lernen wollte, konnte mir folgen.

Wir waren kaum dem Auto entstiegen, stellten wir fest, dass wir bereits Edel – Reizker und Täublinge überrollt hatten. Nun gab es kein halten mehr. Schnell die Stiefel an und dann ging es los. Hier war es unverkennbar pilzreicher als bei uns und wir machten eine Uhrzeit ab (15.00 Uhr), an der wir uns wieder am Auto treffen wollten. Wer Maronen schneiden wollte, brauchte nur in die Kiefern zu gehen und das Messer gewetzt, wer etwas lernen wollte, konnte mir folgen.

Ein typischer Kiefernbegleiter ist der Braune Ledertäubling (Russula integra), ein guter Speisepilz.

Ein typischer Kiefernbegleiter ist der Braune Ledertäubling (Russula integra), ein guter Speisepilz.

Auf dem kurzgrasigen Rasenstreifen entlang der Straße war die größte Vielseitigkeit vorhanden. Unter anderem auch diese Schwärzenden Saftlinge (Hygrocybe nigrescens). Seine rotgelben, konischen Fruchtkörper schwärzen mit zunehmendem Alter. Giftverdächtig.

Auf dem kurzgrasigen Streifen entlang der Straße war die größte Vielseitigkeit vorhanden. Unter anderem auch diese Schwärzenden Saftlinge (Hygrocybe nigrescens). Seine rotgelben, konischen Fruchtkörper schwärzen mit zunehmendem Alter. Giftverdächtig.

Der Butterpilz (Suillus luteus) gehört in die Gattung der Schmierröhrlinge und ist, wenn man so will, die Typus - Art dieser Gattung. Wir finden ihn von August - November ausschließlich unter Kiefern, besonders in jungen Schonungen oder an Weg und Straßenrändern. An Sonderstandorten wir ehemaligen Kies - Tagebauen ist er gelegentlich auch im April und Mai zu finden. Die schleimige Huthaut sollte abgezogen werden.

Der Butterpilz (Suillus luteus) gehört in die Gattung der Schmierröhrlinge und ist, wenn man so will, die Typus – Art seiner Gattung. Wir finden ihn von August – November ausschließlich unter Kiefern, besonders in jungen Schonungen oder an Weg und Straßenrändern. An Sonderstandorten wie ehemaligen Kies – Tagebauen ist er gelegentlich auch im April und Mai anzutreffen. Die schleimige Huthaut sollte abgezogen werden.

Ein eher kleiner Täubling, der außschließlich unter Kiefern auf Sandböden wächst ist der ockerblättrige Kiefern - Täubling (Russula cessans). Er kann in der Hutfarbe wie viele andere Täublinge erhenblich variieren. Unsere häutigen Kollektionen waren alle sehr farbfreudig mit kräftig weinroten Hüten und dunklerer Mitte. er schmeckt mild und kann als Mischpilz Verwertung finden.

Ein eher kleinerer Täubling, der ausschließlich unter Kiefern auf Sandböden wächst, ist der ockerblättrige Kiefern – Täubling (Russula cessans). Er kann in der Hutfarbe wie viele andere Täublinge erheblich variieren. Unsere Kollektionen waren alle sehr farbfreudig mit kräftig weinroten Hüten und dunklerer Mitte. Er schmeckt mild und kann als Mischpilz Verwertung finden.

Edel - Reizker (Lactarius deliciosus) schoben ganz frisch am Rasenstreifen der wenig befahrenen Landstraße. Sie brauch etwas Kalk und sind in den sauren Bereichen mit ihrem reichlichen Maronen - Vorkommen nicht zu finden.

Edel – Reizker (Lactarius deliciosus) schoben ganz frisch am Rasenstreifen der wenig befahrenen Landstraße. Sie brauchen etwas Kalk und sind in den sauren Bereichen mit ihrem reichlichen Maronen – Vorkommen nicht zu finden.

Der Edel - Reizker i(Lactarius deliciosus) st streng an die Kiefer gebunden. Der vorzügliche Speisepilz eignet sich am besten zum Braten. Frieder Gröger schreibt außerdem Auch für kräftige Pilzsuppen mit dunkler Mehlschwitze, Speck und Kümmel sehr gut. geeignet

Der Edel – Reizker (Lactarius deliciosus) ist streng an die Kiefer gebunden. Der vorzügliche Speisepilz eignet sich am besten zum Braten. Frieder Gröger schreibt außerdem „Auch für kräftige Pilzsuppen mit dunkler Mehlschwitze, Speck und Kümmel sehr gut“.

Ein eindeutiger Perlpilz (Amanita rubescens). Gut ist die Riefung der Manschette zu erkennen und auch die weinrote Färbung ist gut ausgeprägt. In dieser Ausprägung ist eine Verwechslung mit dem Pantherpilz nicht möglich.

Ein eindeutiger Perlpilz (Amanita rubescens). Gut ist die Riefung der Manschette zu erkennen und auch die weinrote Färbung ist deutlich ausgeprägt. Hier ist eine Verwechslung mit dem Pantherpilz auszuschließen.

Der Rote Heringstäubling (Russula xerampelina) gehört zu unseren schönsten und farbenprächtigsten Pilzen überhaupt. Er wächst immer unter Kiefern und ist an seinem milden Geschmack, dem Fischeruch und dem bräunen seines Fleisches gut vom sehr ähnlichen und extrem scharfen Zedernholz - Täubling zu unterscheiden. Dieser kommt an gleicher Stelle vor und kann optisch nahezu genauso aussehen.

Der essbare Rote Heringstäubling (Russula xerampelina) gehört zu unseren schönsten und farbenprächtigsten Pilzen überhaupt. Er wächst immer unter Kiefern und ist an seinem milden Geschmack, dem Fischgeruch und dem bräunen seines Fleisches gut vom sehr ähnlichen und extrem scharfen Zedernholz – Täubling zu unterscheiden. Dieser kommt an gleicher Stelle vor und kann nahezu genauso aussehen.

Der Olivgrüne ;ilchling (Lactarius turpis) ist eigentlich mit der Birke und der Fichte assoziiert, wuchs hier aber reichlich im reinen Kiefernforst. Seine weiße Milch schmeckt scharf und der Pilz kann aufgrund seines widerwertigen Geschmacks in keiner Form genießbar gemacht werden. Einige Pilzfreunde haben ihn aufgrund seiner grünlichen Hutoberflächen auf den ersten Blick für einen Grünling gehalten.

Der Olivgrüne Milchling (Lactarius turpis) ist eigentlich mit der Birke und der Fichte assoziiert, wuchs hier aber reichlich im reinen Kiefernforst. Seine weiße Milch schmeckt scharf und der Pilz kann aufgrund seines widerwertigen Geschmacks in keiner Form genießbar gemacht werden. Einige Pilzfreunde haben ihn aufgrund seiner grünlichen Hutoberflächen auf den ersten Blick für einen Grünling gehalten.

Der Kuh - Röhrling (Suillus bovinus) ist ein strenger Kiefernbegleiter. Er lebt nicht nur mit dieser in Symbiose, sondern auch mit dem rechts im Bild zu erkennenden Rosenroten Schmierling (Gomphidius roseus). Beide sind essbar, aber der Kuhpilz ist recht gummiartig zäh und wenig wertvoll, am Schmierling ist wenig drann, essbar wäre aber auch dieser.

Der Kuh – Röhrling (Suillus bovinus) ist ein strenger Kiefernbegleiter. Er lebt nicht nur mit dieser in Symbiose, sondern auch mit dem rechts im Bild zu erkennenden Rosenroten Schmierling (Gomphidius roseus). Beide sind essbar, aber der Kuhpilz ist recht gummiartig zäh und wenig wertvoll, am Schmierling ist wenig dran.

Der Orangerote Nabelling (Loreleia postii) ist ein recht seltener und besonders schöner und eleganter Blätterpilz. Über ihn habe ich mich ganz besonders gefreit, denn ich habe ihn noch nicht oft zu Gesicht bekommen. Kein Speisepilz.

Der Orangerote Nabeling (Loreleia postii) ist ein recht seltener und besonders schöner und eleganter Blätterpilz. Über ihn habe ich mich ganz besonders gefreut, denn ich habe die Art noch nicht oft zu Gesicht bekommen. Kein Speisepilz.

Noch seltener finden wir den Habichtspilz in Mecklenburg. Er ist in den ärmsten Sandergebieten zu hause und wächst bei uns unter Kiefern, im Bergland unter Fichten. Der dunkel geschuppte, grauschwarze Stachelpilz ist jung essbar, wird später aber bitter. Als Würzpilz soll er getrocknet und pulverisiert eine hervorragende Pilzwürze ergeben.

Noch seltener finden wir den Habichtspilz (Sarcodon imbricatus) in Mecklenburg. Er ist in den ärmsten Sandergebieten zu hause und wächst bei uns unter Kiefern, im Bergland unter Fichten. Der dunkel geschuppte, grauschwarze Stachelpilz, ist jung essbar, wird später aber bitter. Als Würzpilz soll er getrocknet und pulverisiert eine hervorragende Pilzwürze ergeben.

Den Steinpilz (Boletus edulis) finden wir zwar meist unter Fichten und Buchen, aber besonders dort wo die Kiefer dominant ist, können wir ihn auch unter diesen Nadelbäumen finden. Insbesondere an Weg- und Waldrändern oder unter locker stehenden Kiefern mit Rentierflechten, also Stellen wo wir auch den Grünling antreffen können.

Den Steinpilz (Boletus edulis) finden wir zwar meist unter Fichten und Buchen, aber besonders dort wo die Kiefer dominant ist, können wir ihn auch unter diesen Nadelbäumen antreffen. Insbesondere an Weg- und Waldrändern oder unter locker stehenden Kiefern mit Rentierflechten, also Stellen, wo wir auch den Grünling finden können.

Ähnliches kann auch bei der Krausen Glucke (Sparassus crispa) beobachtet werden. Sie ist in der Regel am Fuße älterer Kiefern und deren Stubben zu finden. Wo Kiefern mangelware sind, wächst sie auch gerne an Fichte oder auch Lärche.

Ähnliches kann auch bei der Krausen Glucke (Sparassus crispa) beobachtet werden. Sie ist in der Regel am Fuße älterer Kiefern und deren Stubben zu finden. Wo Kiefern Mangelware sind, wächst sie auch an Fichte oder sogar Lärche.

Richtig zuhause in den monotonen Kiefernforsten ist aber der beliebte Maronen - Röhrling (Xerocomus badius). Heute bildete er flächendeckende Massenbestände aus. Bei diesem Exemplar dachte ich zunächst an Trockenschäden, die den Stiel bei der weiteren Streckung aufspringen ließen.

Richtig zuhause in den monotonen Kiefernforsten ist aber der beliebte Maronen – Röhrling (Xerocomus badius). Er wächst allerdings genauso gut in vielen Fichtenwäldern. Heute bildete er flächendeckende Massenbestände aus. Bei diesem Exemplar dachte ich zunächst an Trockenschäden, die den Stiel bei der weiteren Streckung aufspringen ließen.

Als ich mich aber am Standort weiter umsah fand ich noch etwa 50 bis 60 Exemplare, die alle gleichartig aufgesprungene Stziele besaßen. Und das, obwohl sie oft im tiefen reisig, Moos und Gras standen, wo Wind oder trockene Luft ihnen nichts anhaben konnten. Außerdem war die Wetterlage nicht dem entsprechend. Es muss also eine andere Ursache für dieses ungewöhnliche Verhalten geben.

Als ich mich aber am Standort umsah, fand ich noch etwa 50 bis 60 Exemplare, die alle gleichartig aufgesprungene Stiele besaßen. Und das, obwohl sie im tiefen Moos und Gras standen, wo Wind oder trockene Luft ihnen nichts anhaben konnten. Außerdem war die Wetterlage nicht dem entsprechend. Es muss also eine andere Ursache für dieses ungewöhnliche Verhalten geben.

Gegen 15.00 Uhr trafen sich alle wieder an den Autos und es wurden die Pilzfunde augewertet. Hier sehen wir einen typischen Stadt - Champignon (Agaricus bitorquis). Er wuchs am Straßenrand außerhalb der Stadt.

Gegen 15.00 Uhr trafen sich alle wieder an den Autos und es wurden die Pilzfunde ausgewertet. Hier sehen wir einen typischen Stadt – Champignon (Agaricus bitorquis). Er wuchs am Straßenrand außerhalb der Stadt.

Es sah teilös recht bunt in der Körben aus. Bei diesem Sammelsurium handelt es sich durchweg um essbare Arten.

Es sah teils recht bunt in der Körben aus. Bei diesem Sammelsurium handelt es sich durchweg um essbare Arten.

Edel - Reizker vom feinsten. Delikater geht es kaum noch!

Edel – Reizker vom feinsten. Delikater geht es kaum noch!

Die Masse bildeten allerdings gut gefüllte Körbe mit Maronen - Röhrlingen. Ein wirklich beeindruckender und würdiger Abschluß unserer herbstlichen Pilzseminars 2016.

Die Masse bildeten allerdings gut gefüllte Körbe mit Maronen – Röhrlingen. Ein wirklich beeindruckender und würdiger Abschluss unseres herbstlichen Pilzseminars 2016.

Die Grundgebühr für unser Pilzseminar betrug 50.00 €.

In begrenzter Zahl standen Doppelstockbetten zur Übernachtung zur Verfügung. Kosten pro Nacht: 15.00 €. Wer es etwas gehobener wünschte, konnte sich nach günstigen Übernachtungsmöglichkeiten, die es reichlich in der Umgebung gibt, umschauen.

Wir boten Vollverpflegung an, das heißt, jeweils 2 mal Kaffee und Kuchen, 2 mal Mittag sowie 2 mal Frühstück und Abendbrot. Kostenpunkt: 35.00 €.

Anmeldungen zu weiteren Seminaren können sowohl schriftlich als auch per E- Mail unter folgenden Adressen erfolgen: Mykologisches Informationszentrum Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21, 23966 Wismar oder an Irena Dombrowa, 19412 Keez, Dorfstraße 1. E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

Anfragen unter folgenden Telefon b.z.w. Handy – Nummern: 03841/228917, 0173/6977219 oder 0172/7339226.

Wir waren zwar nur eine kleine Gruppe in diesem Herbst, da aufgrund der schlechten Saison kein großes Interesse an einem Pilzwochenede bestand, aber mit dem was wir letzendlich geboten bekamen, können alle mehr als nur zufrieden sein. Es war ein tolles und pilzreiches Herbseminar. Leider feht unsere gute Seele Irena auf dem Foto, sie hatte es noch nicht geschafft sich von den Maronen los zu sagen und anschließend legten wir nochmal richtig los.

Wir waren zwar nur eine kleine Gruppe, da aufgrund der schlechten Saison kein großes Interesse an einem Pilzwochenende bestand, aber mit dem was wir letztendlich geboten bekamen, können alle mehr als nur zufrieden sein. Es war ein tolles und pilzreiches Herbstseminar. Leider fehlt unsere gute Seele Irena auf dem Foto, sie hatte es noch nicht geschafft, sich von den Maronen los zu sagen.

In diesem Sinne vielleicht bis zum nächsten Jahr wenn es wieder heißt, der Steinpilz – Wismar lädt ein zu einem Pilzwochenende in Mecklenburg.

07. – 09. Oktober 2016 – Herbsttagung der AMMV

Herbsttagung der AMMV in Prora auf Rügen

Bei kühlem, stürmischen und teils regnerischem Wetter fand auf Rügen an diesem Wochenende eine Herbsttagung der AMMV statt.

Bei kühlem, stürmischen und teils regnerischem Wetter fand auf Rügen an diesem Wochenende eine Herbsttagung der AMMV statt.

Vom 07. bis zum 09. Oktober 2016 war die Jugendherbe in Prora nochmals Tagungsort der Arbeitsgemeinschaft Mykologie Mecklenburg – Vorpommerns im Naturschutzbund Deutschland. Nachdem im April diesen Jahres der frühlingshaften Pilzflora das Interesse galt, waren es nun die Arten des Herbstes. Im Mittelpunkt standen die Cluster – Kartierungen zu unserem DBU – Projekt. Leider ist dieser ungewöhnlich pilzarme Herbst dafür verantwortlich, dass es gar nicht so viel zum Kartieren gab. Wir konzentrierten uns vorwiegend auf Holzbewohner, die zu jeder Jahreszeit vorhanden sind.

Das Programm:

Freitag, der 07.10. – Anreise und Zimmerbelegung bis 18.00 Uhr. Nach dem Abendbrot Festlegung der Exkursionsgebiete.

Sonnabend, der 08.10. – Vormittags Exkursionen, Nachmittags weitere Exkursionen und Fundauswertung bis spät abends.

Sonntag, 09.10. – Nach dem Frühstück stand eine gemeinsame Abschlußexkursion auf dem Programm. Aufgrund des Regenwetters nahmen leider nur wenige die Möglichkeit zu einer Begehung des Waldes bei Putbus war.

Blick auf die Prorer Wiek von den Sanddünenkiefern aus. Dieser interessante Kiefernsaum zwischen Stran und dem KDF - Komplex, in dem auch die Jugendherberge integriert ist, sieht aus pilztechnischer Hinsicht sehr interessant aus, hatte aber bis auf wenige frische Stäublinge kaum Frischpilze zu bieten

Blick auf die Prorer Wiek von den Sanddünenkiefern aus. Dieser interessante Kiefernsaum zwischen Strand und dem KDF - Komplex, in dem auch die Jugendherberge integriert ist, sieht aus pilztechnischer Hinsicht sehr interessant aus, hatte aber bis auf wenige frische Stäublinge kaum etwas zu bieten

Achtung! Nur für Mitglieder der AMMV und Pilzberater Mecklenburg – Vorpommerns.

04. – 07. Oktober 2016 – Pilztage in Sternberg

1. Pilztage in Sternberg

Förderschule Sternberg und Verein Dialog + Action Sternberg e.V.

Mykologisches Informationszentrum Steinpilz – Wismar

05. - 07. Oktober 2016 - 1. Pilztage in Sternberg.

05. – 07. Oktober 2016.

Eine Pilzausstellung löst die andere ab. Es ist halt Hochsaison in der Pilzwelt und bei ihren Liebhabern. Unter dem Motto „1. Pilztage in Sternberg“ organisierten die Förderschule Sternberg, Am Berg 3, gemeinsam mit dem Verein Dialog + Action Sternberg e.V. und der Wismarer Pilzberatungsstelle „Der Steinpilz“ auf dem schulnahen Gelände „Lütt Acker“ zum ersten mal in diesem Jahr einige spannende Tage zum Thema Pilze. Die Idee dazu hatte unsere Pilzfreundin Irena Dombrowa, die an dortiger Schule als Schulsozialarbeiterin über das DRK beschäftigt ist.

Irena Dombrowa freut sich über dieses prachtvolle Ausstellungsstück, das wir am 03. Oktober im Babster Sack fanden. Ein wahrer Blickfang für unsere Ausstellung.

Irena Dombrowa freut sich über dieses prachtvolle Ausstellungsstück, das wir am 03. Oktober im Babster Sack fanden. Ein wahrer Blickfang für unsere Ausstellung.

Hier das Programm:

Am Dienstag, dem 04. Oktober, ging es mit den Schülern in die Pilze. Sie trafen sich um 08.00 Uhr in der Schule. Unter Leitung von Schulsozialarbeiterin Irena Dombrowa, dem Pilzsachverständigen Reinhold Krakow vom Steinpilz – Wismar und zwei Lehrerinnen fuhren wir mit einem Kleinbus in den Wald bei Loiz zu einer vorbereitenden Pilzexkursion.

Bevor es dann an diesem sonnigen Oktobermorgen in den Wald ging, schnell noch eine Decke aufgeschlagen und eine kleine Stärkung aus Nudeln und POilzsuppe zu sich genommen. Natürlich aus der Gourmet - Küche von Irena.

Bevor es aber an diesem sonnigen Oktobermorgen in den Wald ging, schnell noch eine Decke aufgeschlagen und eine kleine Stärkung aus Nudeln und Pilzsuppe zu sich genommen. Natürlich aus der Gourmet – Küche von Irena.

Und dann ging es ach schon in den lichtdurchfluteten Kiefernwald, der an diesem Oktober - Morgen aber auch nicht mehr zu bieten hatte wie fast alle anderen Wälder Mecklenburgs in diesem rekordverdächtig pilzarmen Herbst, nähmlich praktisch nichts!

Und dann ging es auch schon in den lichtdurchfluteten Kiefernwald, der an diesem Oktober – Morgen aber auch nicht mehr zu bieten hatte, wie fast alle anderen Wälder Mecklenburgs in diesem rekordverdächtig pilzarmen Herbst, nämlich praktisch nichts!

Praktisch nichts bedeutet aber nicht, dass es gar keine Pilze gab. So brach die helle FReude über diese Gemeinen Violettporlinge aus, die massenhaft einen liegenden Kiefernstamm besiedelten. Eine Art mehr für unsere Ausstellung.

Praktisch nichts bedeutet aber nicht, dass es gar keine Pilze gab. So brach die helle Freude über diese Gemeinen Violettporlinge (Trichaptum abietinum) aus, die massenhaft einen liegenden Kiefernstamm besiedelten. Eine Art mehr für unsere Ausstellung.

Und es kam noch besser. An einem modrigen Fichtenstumpf dann dieser wunderschöne Samtfuß - Krempling (Paxillus atrotomentosus) Da sage noch jemand, es gäbe keine Pilze!.

Und es kam noch besser. An einem modrigen Fichtenstumpf fanden die Schüler diesen wunderschönen Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus) Da sage noch jemand, es gäbe keine Pilze!

Am Mittwoch, dem 05. Oktober, wurde die Ausstellung unter der Leitung von Reinhold Krakow vom Steinpilz – Wismar auf dem Gelände des „Luett Acker“ in Sternberg aufgebaut und konnte ab 15.00 Uhr in Augenschein genommen werden.

Zunächst bringen die Schüler das frische Moos auf die Flächen.

Zunächst bringen die Schüler das frische Moos auf die Flächen.

Nachdem die ersten Pilzarten positioniert waren mußten die zugehörigen Namensschildchen gesucht werden.

Nachdem die ersten Pilzarten positioniert waren mussten die zugehörigen Namensschildchen gesucht werden.

Für alle fleißigen Helfer gab es zwischendurch leckere Waffeln.

Für alle fleißigen Helfer gibt es zwischendurch leckere Waffeln.

Eine herzhafte Waldpilzsuppe wird über dem Dreibock zum köcheln gebracht.

Eine herzhafte Waldpilzsuppe wird über dem Dreibock zum köcheln gebracht.

bei einem kleinen Quiz kann man sein Pilzwissentesten und mit Glück einen kleinen Preis gewinnen.

Bei einem kleinen Quiz kann man sein Pilzwissen testen und mit etwas Glück einen kleinen Preis gewinnen.

Auch herbstliche Dekoration darf nicht fehlen.

Auch herbstliche Dekoration darf nicht fehlen.

Die Pilzausstellung nimmt Form an. Dank Pilzfreundin Angelika Boniakowski haben wir auch so beliebte Arten wie Stein- und Birkenpilze oder Rotkappe mit dabei.

Die Pilzausstellung nimmt Form an. Dank Pilzfreundin Angelika Boniakowski haben wir auch so beliebte Arten wie Stein- und Birkenpilze oder Rotkappe mit dabei.

Auch richtige Hingucker wie Schwefel- und Riesenporling, Leberpilz oder Riesenbovist sind mit dabei.ing

Richtige Hingucker wie Schwefel- und Riesenporling, Leberpilz oder Riesenbovist fungieren als Blickfang.

mit 90 Großpilzuarten ist unsere vorbereitete Ausstellungsfläche voll ausgelaßtet.

Mit 90 Großpilzarten ist unsere vorbereitete Ausstellungsfläche voll ausgelastet.

Nach getaner Arbeit geht es an die Feuerstelle zum Stockkuchen backen.

Nach getaner Arbeit geht es an die Feuerstelle zum Stockkuchen backen.

Am Donnerstag, dem 06. und am Freitag, dem 07. Oktober 2016, kann die Ausstellung jeweils von 10.00 – 17.00 Uhr von jedermann in Augenschein genommen werden. Zusätzlich wird am Freitag von 10.00 – 13.00 Uhr eine Pilzberatung angeboten. Pilzsucher können also ihre gesammelten Werke fachmännsch begutachten lassen.

Besonders am Freitag war der Andrand vieler Schüler groß, die im Rahmen des Unterichtes unsere Ausstellung besuchten.

Besonders am Freitag war der Andrang vieler Schüler groß, die im Rahmen des Unterrichtes unsere Ausstellung besuchten.

Viele Schüler schauten bei uns am Freitag vorbei.

Viele Schüler schauten sich unsere Exponaten interessiert an.

Wer wollte konnte nicht nur leckere Waffeln essen sondern sich auch an einem Pilzqus beteiligen und einen kleinen Preis gewinnen.

Wer wollte konnte nicht nur leckere Waffeln essen sondern sich auch an einem Pilzquizz beteiligen und einen kleinen Preis gewinnen.

Preisvergabe nach Auswertung des Pilz - Quiz durch die Betreiber des Lütt Acker, dem Ehepaar Werner. Ihen gebührt ein ganz großes Dankeschön für das tolle Ambiente und die überaus große und ideenreiche Hilfsbereitschaft, die von den Sternbergern durchaus etwas höher honoriert werden hätte können.

Preisvergabe nach Auswertung des Pilz – Quiz durch die Betreiber des „Lütt Acker“, dem Ehepaar Werner. Ihnen gebührt ein ganz großes Dankeschön für das tolle Ambiente und die überaus große und ideenreiche Hilfsbereitschaft, die von den Sternbergern durchaus etwas höher hätte honoriert werden können.

Eintritt zur Ausstellung: 2.00 €, Kinder frei.

Ob es im nächsten Jahr die 2. Sternberger Pilztage geben wird, ist noch offen, wenn ja, hoffen wir auf besseres Pilzwetter und auch auf eine größere Resonanz bei den Bürgern Sternbergs und Umgebung.

22. – 23. Oktober 2016 – Tage der Pilze in Rehna

Tage der Pilze in Rehna

Pilzverein Heinrich Sternberg Rehna e.V.

17. Tage der Pilze im Kloster Rehna

Die altehrwürdige Klosteranlage ist am 1. Oktoberwochenende wieder Schauplatz einer der größten Frischpilzausstellungen im Norddeutschen Raum und unbedingt einen Besuch wert.

Die altehrwürdige Klosteranlage zu Rehna war am 22. und 23. Oktober wieder Schauplatz einer der größten Frischpilzausstellungen im Norddeutschen Raum und unbedingt einen Besuch wert.

Die Mitglieder des einzigen Pilzvereins Mecklenburg – Vorpommerns, Heinrich Sternberg Rehna e.V., luden zum 17. mal zu ihren traditionellen Tagen der Pilze ein. Sicherlich eine der wichtigsten Veranstaltungen eines jeden Jahres im beschaulichen Städtchen Rehna, ganz im Westen Mecklenburgs, am Rande der Schaalseeregion gelegen. Am Freitag, dem 21. Oktober, waren der Vereinsvorsitzende und Bio – Lehrer Torsten Richter und viele fleißige Helfer in den Wäldern der Umgebung unterwegs, um eine möglichst große Artenvielfalt an heimischen Großpilzen zu organisieren. Natürlich sind auch die Schüler der dortigen Regionalschule mit Eifer und Elan dabei gewesen, denn so ein Biologie – Unterricht macht einfach Spaß! Einige halfen auch am Nachmittag in Zusammenarbeit mit den Pilzfreunden des Vereins die umfangreiche Ausstellung in den Kreuzgängen des Klosters aufzubauen, damit am Sonnabend, pünktlich um 10.00 Uhr, die Pforten öffnen konnten.

Am Ortseingang zu Rehna waren große Hinweistafeln aufgestellt, die auf die große Pilzschau aufmerksam machten.

Am Ortseingang zu Rehna waren große Hinweistafeln aufgestellt, die auf die große Pilzschau aufmerksam machten.

Die Öffnungszeiten:

Sonnabend, der 22. Oktober von 10.00 – 18.00 Uhr

Sonntag, der 23. Oktober von 10.00 – 16.00 Uhr

Eintritt: 2.00 €.

Nachdem die Besucher ihre 2 € eintritt entrichtet haben, werden sie zunächst von einem wahren meehr von Glückspilzen begrüßt.

Nachdem die Besucher ihre 2 € Eintritt entrichtet hatten, wurden sie von einem wahren Meehr von Glückspilzen begrüßt.

Bevor aber die Tage der Pilze so richtig durchstarteten, wurde zunächst am Sonnabend, dem 22. Oktober, zu geführten Pilzwanderungen in die umliegenden Wälder eingeladen. Treff war gegen 10.00 Uhr auf dem Parkplatz an der Klosteranlage. Hier fand durch Torsten Richter auch die offizielle Eröffnung der diesjährigen Tage der Pilze statt. Wer also Lust hatte, eine Pilzlehrwanderung mit dem Fachmann zu bester Pilzzeit zu unternehmen, konnte sich hier rechtzeitig einfinden.

Eröffnung der 17. Tage der Pilze und Begrüßung der Teilnehmer zu den Pilzwanderungen auf dem Parkplatz neben der Klosteranlage.

Eröffnung der 17. Tage der Pilze und Begrüßung der Teilnehmer zu den Pilzwanderungen auf dem Parkplatz neben der Klosteranlage durch den Vereinsvorsitzenden Torsten Richter (Mitte rechts). Es wurden drei Gruppen gebildet. Ich übernahm die Leute, die mit mir in den Woitendorfer Wald in der Nähe des Röggeliner See fahren wollten.

Zur Einstimmung begrüßte uns gleich eine Gruppe Specht - Tintlinge (Coprinus picaceus).

Zur Einstimmung begrüßte uns gleich eine Gruppe Specht – Tintlinge (Coprinus picaceus).

Aus Baumwurzeln heraus wuchsen diese Ansehlichen- oder Beringten Flämmlinge (Gymnopilus junonius). Die Gattung enthält keine Speisepilze, da alle Vertreter sehr bitter schgmecken. So bleiben diese wunderschönen Pilze nur ein Genuss für die Augen.

Aus Baumwurzeln heraus wuchsen diese Ansehnlichen- oder Beringten Flämmlinge (Gymnopilus junonius). Die Gattung der Flämmlinge enthält keine Speisepilze, da alle Vertreter sehr bitter schmecken. So bleiben diese wunderschönen Pilze nur ein Genuss für die Augen.

Gleich daneben brachen aus den Wurzelausläufern von Eichen unzählige Erlen - Schüpplinge (Pholiota alnicola) heraus. Diese ebenfalls ungenießbaren Pilze finden sich also nicht nur an Erlenholz. An Eiche soll auch der sehr ähnliche Aromatische Schüppling wachsen, mit auffälligen, aromatischen Duft, aber kleinen Schüppchen auf dem Hut.

Gleich daneben brachen aus den Wurzelausläufern von Eichen unzählige Erlen – Schüpplinge (Pholiota alnicola) heraus. Diese ebenfalls ungenießbaren Pilze finden sich also nicht nur an Erlenholz. An Eiche soll auch der sehr ähnliche Aromatische Schüppling wachsen, mit auffälligem, aromatischen Duft und kleinen Schüppchen auf dem Hut.

Der Oktober ist auch die Zeit vieler Helmlinge. Kleine Blätterpilze mit oft konischen Hüten und hellem Sporenpulver. Sie wachsen oft an Holz oder zwischen der Laub- und Nadelstreu. Hier sehen wir den an Eichen - Stubben häufigen Gefleckten Helmling (Mycena maculata). Ohne Speisewert.

Der Oktober ist auch die Zeit vieler Helmlinge. Kleine Blätterpilze mit oft konischen Hüten und hellem Sporenpulver. Sie wachsen an Holz oder zwischen Laub- und Nadelstreu. Hier sehen wir den an Eichen – Stubben häufigen Gefleckten Helmling (Mycena maculata). Ohne Speisewert.

Zwei holzbewohnende Dachpilze in der Draufsicht. Links der essbare Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapilus) und rechts der giftige Blaugraue Dachpilz (Pluteus salicinus). Letzterer kann auch mehr bläulich schimmern und soll haluzinogene Giftstoffe enthalten. Er gehört also zu den Zauberpilzen.

Zwei holzbewohnende Dachpilze in der Draufsicht. Links der essbare Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) und rechts der giftige Blaugraue Dachpilz (Pluteus salicinus). Letzterer kann auch mehr bläulich schimmern und soll halluzinogene Giftstoffe enthalten. Er gehört also zu den Zauberpilzen.

Ein Massenpilz und oft in großen Büscheln an Laub- und Nadeholz findet sich der Grünblättrige Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare). Der Giftpilz zeichnet sich durch bitteren Geschmack aus und ist so auch schon gut vom vorzüglichen und mild schmeckenden Graublättrigen Schwefelkopf zu unterscheiden.g

Ein Massenpilz und oft in großen Büscheln an Laub- und Nadelholz ist der Grünblättrige Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare). Der Giftpilz zeichnet sich durch bitteren Geschmack aus und ist so schon recht gut vom vorzüglichen und mild schmeckenden Graublättrigen Schwefelkopf zu unterscheiden.

Der größere Ziegelrote Schwefelkopf (Hypholoma sublateritium) kann sowohl grauliche oder grünliche Lamellen besitzen, unterscheidet sich aber schon durch seinen kräftigeren Wuchs und den ziegelroten Farben. Er gilt als ungenie0bar.

Der größere Ziegelrote Schwefelkopf (Hypholoma sublateritium) kann sowohl gräuliche oder grünliche Lamellen besitzen, unterscheidet sich aber schon durch seinen kräftigeren Wuchs und den ziegelroten Farben. Er gilt als ungenießbar.

Der Laubholz - Harzporling (Ischnoderma resinosum) findet sich zunehmend häufig an altem, starken Buchenholz. Obwohl der einjährige Porling im Vergleich zu vielen anderen Vertretern relativ weichfeischig ist, kann er getrost am Stamm bleiben, denn er ist trotzdem ungenießbar.

Der Laubholz – Harzporling (Ischnoderma resinosum) findet sich zunehmend häufig an altem, starken Buchenholz. Obwohl der einjährige Porling im Vergleich zu vielen anderen Vertretern relativ weichfleischig ist, kann er getrost am Stamm bleiben, denn er ist kein Speisepilz.

Das Weißstielige Stockschwämmchen (Psathyrella hydrophila) ist ein Mürbling, der in großen Büscheln Laubholz - Stubben überziegen kann, ähnlich wie das Stockschwämmchen auch. Er besitzt aber zartes, brüchiges Fleisch und die Stiele sind weißseidig, ohne bräunliche Schüppchen. Von Kennern kann er trotzdem zum Essen mit genommen werden, ist aber minderwertiger als das echte Stockschwämmchen.

Das Weißstielige Stockschwämmchen (Psathyrella hydrophila) ist ein Mürbling, der in großen Büscheln Laubholz – Stubben überziehen kann, ähnlich wie das Stockschwämmchen auch. Er besitzt zartes, brüchiges Fleisch und die Stiele sind weißseidig, ohne bräunliche Schüppchen. Von Kennern kann er trotzdem zum Essen mitgenommen werden, ist aber im Vergleich zum echten Stockschwämmchen minderwertiger.

Die violette Form des ansich weißen Seidigen Rißpilzes (Inocybe geophylla var. lilacina) ist ein hübscher kleiner Blätterpilz an kalkreicheren Standorten. Giftig und daher vorsicht beim Sammeln anderer, lila gefärbter Blätterpilze!

Die violette Form des an sich weißen Seidigen Rißpilzes (Inocybe geophylla var. lilacina) ist ein hübscher kleiner Blätterpilz an kalkreicheren Standorten des Laubwaldes. Giftig und daher Vorsicht beim Sammeln anderer, lila gefärbter Lamellenpilze!

In dichten Gruppen auf altem, modrigem Holz oder Wurzelausläufern erscheinen im Herbst die Birnen - Stäublinge (Lycoperdon pyriforme). Da sie etwas zäh und gummiartig in der Konsistenz sich, können sie nicht zu kulinarschen Zwecken empfohlen werden.

In dichten Gruppen auf altem, modrigem Holz oder Wurzelausläufern erscheinen im Herbst die Birnen – Stäublinge (Lycoperdon pyriforme). Da sie etwas zäh und gummiartig in der Konsistenz sind, können sie nicht zu kulinarischen Zwecken empfohlen werden.

Dieser prächtige und gesunde Steinpilz (Boletus edulis) war wirklich ein Glückspilz, wuchs er doch zusammen mit den eigentlichen Glücksbringern, den Fliegenpilze. Vieleicht haben die Giftpilze deshalb ihren Ruf als Glückspilze erhalten, weil man in ihrer Nähe oft das Glück hat, Steinpilze zu finden, wer weis!

Dieser prächtige und gesunde Steinpilz (Boletus edulis) war wirklich ein Glückgriff, wuchs er doch zusammen mit den eigentlichen Glücksbringern, den Fliegenpilzen. Vielleicht haben die schönen Giftpilze deshalb ihren Ruf als Glückspilze erhalten, weil man in ihrer Nähe oft das Glück hat, Steinpilze finden zu können, wer weiß!

Auch eine Handvoll Derber Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) dürfen zu den Speisepilzen im Sammelkorb gelegt werden.

Auch eine Handvoll Derber Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) dürfen zu den Speisepilzen im Sammelkorb gelegt werden.

Gegen 13.00 Uhr waren wir dann wieder zurück und es konnte die Ausstellung in Augenschein genommen werden.

Zunächst war bei vielen aber eine Stärkung am Imbissstand von Irena angesagt. Es gab Kartoffelpüree mit Pilzpfanne, frische Waffeln, Kaffee und Tee.

Zunächst war bei vielen aber eine Stärkung am Imbissstand von Irena angesagt. Es gab Kartoffelpüree mit Pilzpfanne, frische Waffeln, Kaffee und Tee.

Die Großpilzschau zeigte einen repräsentativen Querschnitt der heimischen Pilzflora. Als Großpilze bezeichnet man übrigens alle Pilzarten, die mit dem bloßen Auge als solches zu erkennen sind. Während der Öffnungszeiten waren natürlich auch Experten und Pilzberater vor Ort, die ihre gesammelten Werke auf Genießbarkeit prüften. Gerne wurden auch interessante Exponate beigesteuert und damit die Ausstellung bereichert.

So wie dieser Korb mit Maronen - Röhrlingen.

So wie dieser Korb mit Maronen – Röhrlingen.

Oder diese Steinpilze von Angelika Boniakowski aus Hagebök. Links sehen wir einen seltenen Kiefernsteinpilz (Boletus pinophilus).

Oder diese Steinpilze von Angelika Boniakowski aus Hagebök. Links sehen wir einen seltenen Kiefernsteinpilz (Boletus pinophilus).

Bevor es zur eigentlichen Ausstellung in den Kreuzgängen geht, sind hier reichlich Info - Tafeln zur Kostergeschichte und vor allem zu den Aktivitäten des hiesigen Pilzvereins informativ zu besichtigen

Bevor es zur eigentlichen Ausstellung in den Kreuzgängen geht, sind hier reichlich Info – Tafeln zur Klostergeschichte und vor allem zu den Aktivitäten des hiesigen Pilzvereins zu besichtigen.

hier dürfen die 2 Euro Eintritt entrichtet werden und dazu kann auch reichlich Fachliteratur käuflich erworben werden, die die Gadebuscher Buchhandlung Schnürl und Müller anboten..

Hier durften die 2 Euro Eintritt entrichtet werden. Dazu war auch reichlich Fachliteratur im Angebot, die die Gadebuscher Buchhandlung Schnürl & Müller zur Verfügung stellte.

Und nun noch einige Stufen hinunter und einmal links herum. Vor den Stufen geht es auch links herum, zum Imbiss vom Steinpilz - Wismar.

Nun noch einige Stufen hinunter und links halten. Vor den Stufen geht es auch links herum, zum Imbiss vom Steinpilz – Wismar.

Trotz der schlechten Saison waren die Ausstellungsflächen nicht nur mit Fliegenpilzen wieder reich bestückt.

Trotz der schlechten Saison waren die Ausstellungsflächen nicht nur mit Fliegenpilzen reich bestückt.

Wie immer eröffnen die dicken Steinpilze den schier unendlichen Reigen der heimischen Hutträger.

Wie immer eröffnen die dicken Steinpilze den Reigen der heimischen Hutträger.

Wahre Giganten waren bei den Holzbewohnern zu sehen.

Wahre Giganten sind bei den Holzbewohnern zu sehen.

So wie die jung essbaren Schuppigen Porlinge im Hintergrund.

So wie die jung essbaren Schuppigen Porlinge im Hintergrund.

Schopftintlinge sind eine Delikatesse solange sie nicht in Autolyse übergehen.

Schopftintlinge sind eine Delikatesse solange sie nicht in Autolyse übergehen.

Frische und getrocknete Erdsterne teils in Schaukästen.

Frische und getrocknete Erdsterne teils in Schaukästen.

Hier sind es frische Fruchtkörper des häufigen Wimpern - Erdsterns (Geastrum fimbriatum).

Hier sind es frische Fruchtkörper des häufigen Wimpern – Erdsterns (Geastrum fimbriatum).

Christopher Engelhardt hatte sein Mikroskop mitgebracht und nebenbei konnten kritische Funde gleich mikroskopisch untersucht werden b.z.w wer Lust hatte, konnte sich Sporen und Zellstrukturen, die bei vielen Arten zur sicheren Bestimmung unerläßlich sind, anschauen.

Christopher Engelhardt (sitzend) hatte sein Mikroskop und zugehörige Ausrüstung mitgebracht und nebenbei konnten kritische Funde gleich untersucht werden bzw. wer Lust hatte, konnte sich Sporen und Zellstrukturen, die bei vielen Arten zur sicheren Bestimmung unerlässlich sind, anschauen.

Der Chef beim Mikroskopieren. Torsten Richter beschäftigt sich vor allem mit kleinen Schlauchpilzen, ein riesiges und bisher wenig untersuchtes Gebiet der Mykologie. Ein Mikroskop ist hier ganz besonders wichtig, ohne dem läuft nichts und eine sichere Bestimmung ist in den wenigsten Fällen makroskopisch möglich.

Der Chef beim Mikroskopieren. Torsten Richter beschäftigt sich vor allem mit kleinen Schlauchpilzen, ein riesiges und bisher wenig untersuchtes Gebiet der Mykologie. Ein Mikroskop ist hier unerlässlich, denn eine sichere Bestimmung ist nur in den wenigsten Fällen makroskopisch möglich.

auch in diesem Jahr waren besonders schöne Zeichnungen und Bilder von Rehnaer Schülern auf einer Staffelei ausgestellt und konnten unter Abgabe von Stimmzettel bewertet werden.

Auch in diesem Jahr waren besonders schöne Zeichnungen und Bilder von Rehnaer Schülern in einer Staffelei ausgestellt und konnten unter Abgabe von Stimmzetteln bewertet werden.

Die Nummer 15 - ein Favorit meinerseits.

Die Nummer 15 – ein Favorit meinerseits.

auch diese nette Ecke mit Pilzmotiven haben die Schüler gestaltet und im Unterricht hergestellt.

Auch diese nette Ecke mit Pilzmotiven haben die Schüler gestaltet und im Unterricht hergestellt.

Die beeindruckende Ausstellungsschiene von hinten betrachtet. In der Mitte sehen wird Pilzberater Alexander Glomb, der bereits als Schulkind dabei war und an den Pilzen hängen geblieben ist. Heute ist er einer der Säulen der Rehnaer Pilztage.

Die beeindruckenden Ausstellungsschienen von hinten aus betrachtet. In der Mitte sehen wir Pilzberater Alexander Glomb, der bereits als Schulkind von Torsten Richter (Lehrer) dabei war und an den Pilzen hängen geblieben ist. Heute ist er einer der tragenden Säulen der Rehnaer Pilztage.

Unterstützt wurde die Großveranstaltung natürlich auch vom Steinpilz – Wismar und vielen weiteren Sponsoren aus Rehna und Umgebung.

Weitere Informationen unter: www.pilzverein-rehna.de

23. – 25. September 2016 – Pilzausstellung

24. Großpilzausstellung in Wismar

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Pilzausstellung im Steinpilz – Wismar

Eine kunterbunte Pilzwelt präsentieren wir traditionell am letzten Septenberwochenende. In diesem Jahr fiel sie wegen der Trockenheit etwas bescheidener aus.

Eine kunterbunte Pilzwelt präsentieren wir traditionell am letzten September – Wochenende. In diesem Jahr fiel sie wegen der Trockenheit etwas bescheidener aus.

Vom 23. bis 25. September 2016 fand in der ABC Straße 21, im Mykologischen Informationszentrum Steinpilz – Wismar, unsere 24. Großpilzausstellung statt. Der Hitze und Trockenheit in der ersten Septemberhälfte geschuldet, fiel sie in diesem Jahr leider bescheidener aus. Trotzdem luden die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. wieder sehr herzlich ein. In den Tagen zuvor waren wir in den unterschiedlichsten Wäldern, Parkanlagen und Wiesen unterwegs und versuchten, trotz der Dürre, eine respektable Anzahl an Frischpilzen aufzutreiben und zu präsentieren.

So war ich mit unserem Berliner Pilzfreund Egon, der gerade Urlaub in Boltenhagen machte, bis in den Sachsenwald bei Hamburg gefahren, da es hier etwas mehr gergnet hatte, so dass sich unsere Körbe nicht nur mit zahlreichen Stockschwämmchen füllten.

So war ich mit unserem Berliner Pilzfreund Egon, rechts, der gerade Urlaub in Boltenhagen machte, bis in den Sachsenwald bei Hamburg gefahren, da es hier etwas mehr geregnet hatte, so dass sich unsere Körbe nicht nur mit leckeren Stockschwämmchen füllten.

Auch Irena konnte bei Sternberg fündig werden.

Auch Irena konnte bei Sternberg fündig werden.

Fleißige Helfer bereiteten im Vorfeld unseren beliebten Imbiss vor. Pilzpfanne und Waldpilzsuppe waren der Renner und viele Menschen fragten bereits lange vorher, wann diese Köstlichkeiten bei uns wieder serviert werden.

Bevor es jedoch an die Küchenarbeit ging, hatte ich für alle fleißgen Helfer zunächst ein Kaffeetafel vorbereitet.

Bevor es jedoch an die Küchenarbeit ging, hatte ich für die fleißigen Helfer zunächst eine Kaffeetafel vorbereitet.

Zwiebeln und Möhren für die Pilzpfanne mußten geputzt, zerkleinert und angeschmort werden.

Zwiebeln und Möhren für die Pilzpfanne mussten geputzt, zerkleinert und angeschmort werden.

Als die Arbeit geschaft war wurde noch mit einem Gläschen Sekt angestoßen, zu dem uns Berhard aus dem Spreewald einludt, der gerade für einige Tage Urlaub in unserer schönen Hansestadt verlebte. Auch ihm gebührt ein herzliches Dankeschön, da er uns trotz Urlaubs tatkräftig unterstützte!

Als die Arbeit geschafft war, wurde noch mit einem Gläschen Sekt angestoßen, zu dem uns Bernhard aus dem Spreewald (links), einlud. Er verlebt gerade einige Tage Urlaub in unserer schönen Hansestadt und wir können ihn jedes Jahr um diese Zeit als Ehrengast bei uns begrüßen. Auch ihm gebührt darüber hinaus ein herzliches Dankeschön, da er uns trotz Urlaubs tatkräftig unterstützte und immer ein regionales Präsent aus dem Spreewald für uns mit dabei hat.

Die Öffnungszeiten

Freitag, der 23. September von 15.00 – 18.00 Uhr

Sonnabend, der 24. September von 10.00 – 18.00 Uhr

Sonntag, der 25. September von 10.00 – 18.00 Uhr

Der Imbiss wurde jeweils am Sonnabend und Sonntag ab 11.00 Uhr an unserem Stand vor dem Laden angeboten. Hier konnten herzhafte Pilzgerichte nach Art des Hauses verkostet werden. Es gab auch frische Waffeln, Tee und Kaffee und manch andere Überraschung.

Schnell noch den großen Sonnenschirm zusammen geklappt, damit der Reisebus ein Durchkommen hat. Leider war dieser leer, sonst hätte er seine Fahrgäste gleich bei uns aussteigen lassen können.

Schnell noch den großen Sonnenschirm zusammen geklappt, damit der Reisebus ein Durchkommen hat. Leider war dieser leer, sonst hätte er seine vermeintlichen Fahrgäste gleich bei uns aussteigen lassen können.

Im Inneren war derweil Weiterbildung angesagt.

Im Inneren war derweil Weiterbildung angesagt.

Mit insgesamt 175 Pilzarten hatte wir so ziemlich das Maximum des möglichen erreicht, mehr ging kaum noch, da es einfach zu trocken war.

Mit insgesamt 175 Pilzarten hatte wir so ziemlich das Maximum des möglichen erreicht, mehr ging kaum noch, da es einfach zu trocken war.

Darunter auch ein frischer Klapperschwamm (Grifola frondosa). Ein Speise- und Heilpilz.

Darunter auch ein frischer Klapperschwamm (Grifola frondosa), ein Speise- und Heilpilz.

Der Holz-, Bauch- und Schlauchpilzbereich.

Der Holz-, Bauch- und Schlauchpilzbereich.

Der größere Frischpilzbereich.

Der größere Frischpilzbereich.

Der gesamte Ausstellungsbereich.

Der gesamte Ausstellungsbereich.

Die Besichtigung der Ausstellung kostete 2 €.

Natürlich konnte während der Öffnungszeiten auch die Pilzberatung genutzt werden um die gesammelten Werke fachmännisch begutachten zu lassen.

So wurden wir auch um Rat zu diesen Pilzen gebeten, die sich offensichtlich in eine falsche Jahreszeit verirrt hatten, zumindest auf den ersten Blick. Die Spitzmorcheln waren schön getrocknet und wirkten wie frisch. Sie stammten natürlich aus dem Frühling und sind auf einem Grundstück gewachsen und erst heute sollte ihre wahre Indentität geklärt werden. Wollen wir hoffen, dass die wertvollen Schlauchpilze auch im nächsten April oder Mai wieder erscheinen..

So wurden wir auch um Rat zu diesen Pilzen gebeten, die sich offensichtlich in eine falsche Jahreszeit verirrt hatten, zumindest auf den ersten Blick. Die Spitzmorcheln waren schön getrocknet und wirkten wie frisch. Sie stammten natürlich aus dem vergangenen Frühling und sind auf dem Grundstück der Ratsuchenden gewachsen und erst heute sollte ihre wahre Identität geklärt werden. Wollen wir hoffen, dass die wertvollen Schlauchpilze auch im nächsten April oder Mai wieder erscheinen.

Übrigens konnte der Zeitpunkt unserer Großpilzausstellung kaum besser gewählt sein, denn in diesem Jahr findet auf Initiative von Karin Montag, der Herausgeberin der Pilzzeitung Der Tintling der erste Europäische Pilztag statt!

Übrigens konnte der Zeitpunkt unserer Ausstellung kaum besser gewählt sein, denn am 24.09. fand in diesem Jahr auf Initiative von Karin Montag, der Herausgeberin der Pilzzeitung „Der Tintling“ und vieler weiterer Publikationen zum Thema, der erste Europäische Pilztag statt!

Ein großes Dankeschön an alle Helfer und natürlich auch an die Gäste, die mit ihrem Interesse unser Angebot honorierten. Der Höhepunkt des Jahres im Steinpilz - Wismar konnte somit wieder von Erfolg gekrönt sein, auch wenn das trockene Wetter uns in diesem Jahr fast einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Wismar, im September 2016.

Ein großes Dankeschön an alle Helfer und natürlich auch an die Gäste, die mit ihrem Interesse unser Angebot honorierten. Der alljährliche Höhepunkt des Jahres im Steinpilz – Wismar konnte somit wieder von Erfolg gekrönt sein, auch wenn das trockene Wetter uns fast einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Wismar, im September 2016.

Wir freuen uns auf ihren Besuch im nächsten Jahr oder auch im großen Rest dazwischen, denn Ausstellungszeit ist bei uns das ganze Jahr! Allerdings in einem etwas bescheideneren Rahmen und ohne Imbiss!

17. September 2016 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch das Revier Weiße Krug

In das auch das wild romantische Radebachtal integriert ist.

In das auch das wild romantische Radebachtal integriert ist.

Pilz-, Natur-, und Wanderfreunde, die Lust zu einer frühherbstlichen Pilzlehrwanderung hatten, konnten sich am Sonnabend, dem 17. September 2016, um 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am ZOB in Wismar, Wasserstraße, Ecke Kopenhagener Straße, einfinden. Nach kurzer Begrüßung starteten wir von hier aus mit den vorhandenen Fahrzeugen nach Warin. Gegen 08.30 Uhr kamen wir am Ortsausgang Warin in Richtung Weiße Krug, am dortigen Denkmal, an. Hier erwartete uns schon Klaus Warning aus Bützow und komplettierte die kleine Gruppe von sieben Leuten. Wir wanderten ein stattliches Stück durch das umfangreiche Revier Weiße Krug, nämlich von Warin, über Graupenmühle, bis nach Blankenberg. Pilzreiche Laub- und Nadelwälder garantieren um diese Jahreszeit ein vielfältiges Pilzaufkommen, wenn es nur nicht so trocken gewesen wäre. Eine längere Hitzewelle hatte den Waldboden austrocknen lassen, so dass sich das Angebot an Frischpilzen sehr in Grenzen hielt. Einiges konnten wir aber dennoch entdecken. Der kalendarische Zeitpunkt jedenfalls konnte kaum besser gewählt sein, denn der September ist im allgemeinen der pilz- und artenreichste Monat des Jahres. Da wir heute mal wieder von A nach B wanderten, mussten zuvor noch Fahrzeuge zum Endpunkt der Tour, nach Blankenberg, gefahren werden. Wie immer an dieser Stelle noch einige Bilder unserer heutigen Tour.

Kaum das wir die Autotür hinter uns zuklappten, wueden bereits die ersten Speisepilze entdeckt und eingesammelt. Unter Kiefern waren es hier die im Bild zu sehenden Körnchen - Röhrlinge (Suillus granulatus).

Kaum das wir die Autotür hinter uns zuklappten, wurden bereits die ersten Speisepilze entdeckt und eingesammelt. Unter Kiefern wuchsen die hier im Bild zu sehenden Körnchen – Röhrlinge (Suillus granulatus).

Und Kupferrote Gelbfüße (Chroogomphus rutilus), die beides gute Speisepilze sind.

und Kupferrote Gelbfüße (Chroogomphus rutilus), die beides gute Speisepilze sind.

Auf alten, im Waldboden eingesengten Kieferzapfen finden wir den essbaren Kiefern - Zapfenrübling (Strobilurus stephanocystis).

Auf alten, im Waldboden eingesenkten Kieferzapfen, finden wir die essbaren Zapfenrüblinge (Strobilurus spec). Hier gibt es zwei sehr ähnliche Arten. Der Bittere Zapfenrübling, der als Würzpilz verwendet werden kann und der Milde Kiefern – Zapfenrübling, die entweder am Geschmack oder sonst nur unter dem Mikroskop auseinander gehalten werden können.

Am Rande von Jungfichten im tiefen Moos quält sich ein einzelner Flaschen - Stäubling ans Tageslicht. Jung essbar.

Am Rande von Jungfichten quält sich ein einzelner Flaschen – Stäubling (Lycoperdon perlatum) aus einem dichten Moosteppich ans Tageslicht. Jung essbar.

Auch eines der derzeit überaus häufigen und essbaren Kuhmäuler (Gomphidius glutinosus) war dabei.

Auch eines der momentan überaus häufigen und essbaren Kuhmäuler (Gomphidius glutinosus) war dabei.

Erika und Helga lassen es gemütlich angehen.

Erika und Helga lassen es gemütlich angehen.

Wo es die Verhätnisse ermöglichen, srießen nun auch wieder einige Champignons. Hier sehen wir den Dünnfleischigen Anis - Champignon (Agaricus silvicola). Er darf in den Speisepilz - Korb gelegt werden.

Wo es die Verhältnisse ermöglichen, sprießen nun auch wieder einige Egerlinge. Hier sehen wir den Dünnfleischigen Anis – Champignon (Agaricus silvicola). Er darf in den Speisepilz – Korb gelegt werden.

Der ebenfalls essbare Stadt - Champignon (Agaricus bitorquis) zeichnet sich durch den doppelten Ring am Stiel aus.

Der ebenfalls essbare Stadt – Champignon (Agaricus bitorquis) zeichnet sich durch den doppelten Ring am Stiel aus.

Unter einer alten Eiche sind es gleich büschelig wachsende Riesen - Champigons (Agarucus augustus).

Unter einer alten Eiche sind es gleich büschelig wachsende Riesen – Champignons (Agarucus augustus).

Die Trockenheit hat auch an ihnen ihre Spuren hinterlassen. Der Wuchs ist weniger riesenhaft und die Ränder sind zackig aufgerissen. Mit seinem wunderbaren Anis - Duft zählt er zu den leckerten Speisepilzen überhaupt. Eine Pilzsuppe mit diesen Pilzen, die wir vor Jahren aufgrund eines Massenvorkommens im Steinpilz - Wismar während einer unserer Imbiss - Tage servieren konnten, waren mit das beste, was wir bisher an herhaften Pilzspeisen anbieten konnten.

Die Trockenheit hat auch an ihnen ihre Spuren hinterlassen. Der Wuchs ist weniger riesenhaft und die Ränder sind zackig aufgerissen. Mit seinem wunderbaren Anis – Duft zählt er zu den leckersten Speisepilzen überhaupt. Eine Suppe mit diesen Pilzen, die wir vor Jahren aufgrund eines Massenvorkommens im Steinpilz – Wismar, während einer unserer Imbiss – Tage servieren konnten, war mit das beste, was wir bisher an herzhaften Pilzspeisen anbieten konnten.

Der Dickschalige Kartoffel - Bovist (Scleroderma citrinum) ist auch dann noch zu finden, wenn fast alle anderen Pilze ihr Wachstum wegen Trockenheit eingestellt haben. Giftig!

Der Dickschalige Kartoffel – Bovist (Scleroderma citrinum) ist auch dann noch zu finden, wenn fast alle anderen Pilze ihr Wachstum wegen Trockenheit eingestellt haben. Giftig!

Freude über einen kleinen Schwefel - Porling.

Freude über einen kleinen Schwefel – Porling.

Jung und saftig ist dieser Holzbewohner nach kurzem Blanchieren und gebraten wie ein Schnitzel eine beliebte Delikatesse - das Hähnchenschnitzel für Vegetarier.

Jung und saftig ist dieser Holzbewohner nach kurzem Blanchieren und gebraten wie ein Schnitzel eine beliebte Delikatesse – das Hähnchenschnitzel für Vegetarier.

Der Radebach bei Graupenmühle, kurz bevor er in sein tief eingschnittenes Bachtal hinein läuft.

Der Radebach bei Graupenmühle, kurz bevor er in sein tief eingeschnittenes Bachtal hinein läuft.

Eine etwas verunglückte Krause Glucke (Sparassis crispa).

Eine etwas verunglückte Krause Glucke (Sparassis crispa).

Hier und da einige, nicht empfehlenswerte Breitblätter (Megacollybia platyphylla).

Hier und da einige, nicht empfehlenswerte Breitblätter (Megacollybia platyphylla).

An Laub- und Nadelholz - Stubben und deren Wurzelausläufer gibt es momentan recht viele giftige Grünblättrige Schwefelkköpfe. Ab Oktober erscheint an Nadelholz dann wieder sein überaus leckerer Bruder, der Graublättrige Schwefelkopf.

An Laub- und Nadelholz – Stubben und deren Wurzelausläufern gibt es momentan recht viele giftige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare). Ab Oktober erscheint an Nadelholz dann wieder sein überaus leckerer Bruder, der Graublättrige Schwefelkopf.

Gewaltig ist die Phahlwurzel des essbaren Wurzel - Schleimrüblings (Xerula radicata).

Gewaltig ist die Pfahlwurzel des essbaren Wurzel – Schleimrüblings (Xerula radicata).

Besonders Fruchtkörper der Gattung Xerocomus werden sehr häufig vom giftigen Goldschimmel befallen, so auch diese Eichen - Filzröhrlinge (Xerocomus quercinus). Beim Sammeln von Maronen, Rotfüßchen, Ziegenlippen u.s.w. sollte jedes Exemplar, bevoer es in den Korb gelegt wird kritisch auf möglichen Schimmelbefall geprüfte werden. Es fängt immer mit einem zarten grauen Reif auf den Pilzen an oder manchmal sind graue Flecken am Pilz zu sehen. Im Anschluß wird der ganze Pilz vom fast scheeweißen Goldschimmel überzogen, bis dieser sein Reifestadium erreicht und das ganze sich leuchten gelb verfärbt.

Besonders Fruchtkörper der Gattung Xerocomus werden sehr häufig vom giftigen Goldschimmel befallen, so auch diese Eichen – Filzröhrlinge (Xerocomus quercinus). Beim Sammeln von Maronen, Rotfüßchen, Ziegenlippen u.s.w. sollte jedes Exemplar, bevor es in den Korb gelegt wird, kritisch auf möglichen Schimmelbefall geprüft werden. Es fängt immer mit einem zarten grauen Reif auf den Pilzen an oder manchmal deuten graue Flecken auf Schimmelbefall hin. Im Anschluss wird der ganze Pilz vom zunächst weißen Goldschimmel überzogen, bis dieser sein Reifestadium erreicht und das ganze sich leuchten gelb verfärbt.

Der Rotfuß - Röhrling (Xerocomus chrysenteron) ist der Liebling des Goldschimmels.

Der Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron) ist der Liebling des Goldschimmels.

Auch das derbere Herbstrotfüßchen (Xerocomus pruinatus) ist oft befallen.

Auch das derbere Herbstrotfüßchen (Xerocomus pruinatus) ist oft befallen.

Die Schmierröhrlinge wie diese Goldgelben Lärchen - Röhrlinge (Siullus greviley) werden nach meinen Beobachtungen vom Goldschimmel verschmäht.

Die Schmierröhrlinge, so wie diese Goldgelben Lärchen – Röhrlinge (Suillus flavus) werden nach meinen Beobachtungen vom Goldschimmel verschmäht.

Der Top - Fund der heutige Wanderung war dieser Nadelholz - Stubben, der vollkommen überzogen war von der Gelblichen Resupinattramete (Antrodia xantha), einer recht seltenen Porlingsart. Dabk intensiver Kartierungen ist die Art in Mecklenburg schon recht gut nachgewiesen, zählt aber dennoch auch bei uns nicht zu den alltäglichen Funden.

Der Top – Fund der heutige Wanderung war dieser Nadelholz – Stubben, der vollkommen überzogen war von der Gelblichen Resupinattramete (Antrodia xantha), einer recht seltenen Porlingsart. Dank intensiver Kartierungen ist die Pilzart in Mecklenburg schon recht gut nachgewiesen, zählt aber dennoch nicht zu den alltäglichen Funden.

Resupinat bedeuted eigentlich flächig dem Substrat anliegend. Das trifft für diese Art nur bedingt zu, den ganz typisch sind die kleinen, Spitzdachförmigen Hutkannten die sich zahlreich aus der Resupinaten Schicht heraus entwickeln. So lassen sich durch die auf der Unterseite befindlichen Sporen leichter dem Wind anvertrauen und können durch die Schwerkraft auch leichter ausfallen. Charakerristisch ist auch die Gelbverfärbung der Fruchtschicht.

Resupinat bedeutet eigentlich flächig dem Substrat anliegend. Das trifft für diese Art nur bedingt zu, denn ganz typisch sind die kleinen, spitzdachförmigen Hutkannten, die sich zahlreich aus der resupinaten Schicht heraus entwickeln. So können sich durch die auf der Unterseite befindliche Fruchtschicht Sporen leichter dem Wind anvertrauen und durch die Schwerkraft auch besser ausfallen. Charakteristisch ist auch die Gelbverfärbung, insbesondere des Fruchtlagers.

Ein stolzer, eleganter Riesenschirmpilz (Macrolepiot procera). Die Hüte sind gebraten sehr schmackhaft.

Ein stolzer, eleganter Riesenschirmpilz (Macrolepiota procera). Die Hüte sind gebraten sehr schmackhaft.

Kurze Pause oberhalb der Hangterrassen des Radebachs.

Kurze Pause oberhalb der Hangterrassen des Radebachs.

Taufrische Rehbraune Dachpilze (Pluteus atricapillus) wuchsen aus Laubholzstümpfen heraus. Die Hüte sind essbar, wenngleich auch nicht besonders schmackhaft.

Taufrische Rehbraune Dachpilze (Pluteus atricapillus) wuchsen aus Laubholzstümpfen heraus. Die Hüte sind essbar, allerdings nicht gerade eine Delikatesse.

Der Grauweiße Wechporling (Oligoporus tephroleucus) treibt jetzt ganz frisch aus totem Laubholz aus. Er ist ungenießbar.

Der Grauweiße Weichporling (Oligoporus tephroleucus) treibt jetzt ganz frisch aus totem Laubholz aus. Er ist ungenießbar.

Ganz zum Schluß noch ein alter Buchenstubben übersäht mit ganz frischen Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis). Trotz der Trockenheit sind die die Randzonen der Hüte noch ganz chrakteristisch durchwässert. Das wird eine wirklich leckere Pilzpfanne - Stockschwämmchen sind Edel - Klasse!

Ganz zum Schluss noch ein alter Buchenstubben übersäht mit ganz frischen Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis). Trotz der Trockenheit sind die Randzonen der Hüte noch ganz charakteristisch durchwässert. Das wird eine wirklich leckere Pilzpfanne – Stockschwämmchen sind Edel – Klasse!

Ausgezeichnet ist natürlich auch der Flockenstielige Hexen - Röhrling (Boletus erythropus). Er wurde allerdings für unsere Pilzausstellung sicher gestellt.

Ausgezeichnet ist natürlich auch der Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus erythropus). Er wurde allerdings für unsere Pilzausstellung sicher gestellt.

Dem geringen Pilzaufkommen angepaßt, waren wir heute auch nur eine Handvoll Pilzfreunde. Das Foto heute mal ohne mich. Es sollte eigentlich nur eine Probefoto werden, ist aber besser ausgefallen, als die Fotos mit meiner Wenigkeit, die hier nun fehlt. 17.09.2016 im Revier Weiße Krug.

Dem geringen Pilzaufkommen angepast, waren wir heute auch nur eine kleine Truppe. Das Gruppenfoto mal ohne mich. Es sollte eigentlich nur ein Probebild werden, ist aber besser ausgefallen, als die Fotos mit meiner Wenigkeit. 17.09.2016 im Revier Weiße Krug.

Wann geht es wieder in die Pilze? – Siehe unter Termine!

13. September 2016 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Treffen zur Vorbereitung der 24. Großpilzausstellung

Am Dienstag, dem 13. September 2016, waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. zu 18.00 Uhr in den Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21, sehr herzlich eingeladen. Die Pilzsaison läuft inzwischen auf Hochtouren und wie immer steht gegen Ende des Monats wieder unsere große Pilzausstellung auf dem Programm. Grund genug, sich im Vorfeld zu treffen und die Planung in Angriff zu nehmen. Wer fährt mit wem, wann und wo in Wald und Flur, um Ausstellungsexponate zu organisieren? Wer hilft beim Aufbau der Ausstellung und der Vorbereitung des Imbissgeschäftes? Wer kann an den Ausstellungstagen die Betreuung der Großpilzschau mit übernehmen und wer kann beim Imbiss mithelfen? Alles Fragen, die besprochen und geregelt werden müssen. Es werden also wieder viele fleißige Hände zum Gelingen dieser Veranstaltung gebraucht, ist es doch der Höhepunkt eines jeden Jahres in unserer Vereinstätigkeit!

Das Treffen endete kurz nach  20.00 Uhr.

09. – 11. September 2016 – Herbsttagung der Pilzberater

Herbsttagung der Pilzberater

Fundauswertung auf einer Fachtagung um die Jahrtausendwende. In der Mitte die ganz rechts langjährigen Landespilzsachverstänigen Brigitte Schurig (Mitte) und Frau Dr. Ingeborg Schmidt (rechts.

Fundauswertung auf einer Fachtagung um die Jahrtausendwende. In der Mitte sehen wir Frau Brigitte Schurig und ganz rechts Frau Dr. Ingeborg Schmidt. Beide hatten über Jahre hinweg das Amt der Landespilzsachverstänigen Mecklenburg - Vorpommerns inne.

Vom 09. – 11. September 2016 waren die Pilzberater des Landes Mecklenburg – Vorpommern wieder zu ihrer traditionellen Herbsttagung sehr herzlich eingeladen. Sie fand im Jugendgästehaus Meetzen bei Gadebusch, im Landkreis Nordwestmecklenburg statt. Wie gewohnt, wurden am Abend des Anreisetages Fachvorträge gehalten und die Festlegung der Exkursionsgebiete getroffen. Am Sonnabend wurden Exkursionen im Staatsforst Rehna durchgeführt und am Nachmittag und Abend stand die Auswertung mit weiterer Fundbestimmung an. Am Sonntag, dem Abreisetag, ging es noch zu einer gemeinsamen Abschlußexkursion in ein interessantes Waldgebiet. Nähere Informationen können bei Dr. med. Oliver Duty, im Landesgesunsheitsamt eingeholt werden.

Hier die Kontaktadresse: E – Mail: Oliver.Duty@lagus.mv-regierung.de

04. September 2016 – Vereinstreffen am Roten See

12. Vereinstreffen am Roten See

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Pilzverein Heinrich Sternberg Rehna e.V.

Das Strandbad am Roten See war bei dem trüben und regnerische Wetter heute verweist, dafür herrschte das richtige Wetter zum Pilzesuchen und diese mußten heute im wahrsten Sinnes des Wortes wie die Stecknadel im brerüchtigten Heuhaufen gesucht werden.

Das Strandbad am Roten See war bei dem trüben und regnerischen Wetter heute verwaist, dafür herrschte das richtige Wetter zum Pilze Suchen. Die Betonung liegt auf suchen, denn es gab gerade eine Flaute an der Pilzfront.

Zum 12. mal in Folge waren heute die Mitglieder des Pilzvereins Heinrich Sternberg Rehna e.V. und die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. zu ihrem alljährlichen Vereinstreffen am Roten See, bei Brüel, eingeladen. Die Wismarer Pilzfreunde trafen sich dazu am Sonntag, dem 04. September 2016, um 08.45 Uhr auf dem schmalen Parkplatz gegenüber dem Zeughaus, in der Wasserstraße. Auch Nichtvereinsmitglieder waren herzlich willkommen. Mit den vorhandenen Fahrzeugen fuhren wir in Richtung Brüel, bis zum Parkplatz am Roten See, wo auch die Leute aus Rehna gegen 09.45 Uhr eintraf.

Zunächst servierte uns unsere gute Seele Irena Kaffee und Kuchen.

Zunächst servierte uns unsere gute Seele Irena Kaffee und Kuchen.

Ein würziger Kaffee tut an diesem trüben Septembermorgen richtig gut! Foto: Jonas Dombrowa

Ein würziger Kaffee tut an diesem trüben Septembermorgen richtig gut! Foto: Jonas Dombrowa.

Einige Begrüßungsworte und Festlegung der Exkursionsgruppen.

Einige Begrüßungsworte und Festlegung der Exkursionsgruppen.

Auf gehts durch den sandigen Nadelwald der Kobander Tannen.

Auf geht es durch den sandigen Nadelwald der Kobander Tannen.

Der Brennende Rübling (Collybia peronata) wächst oft zahlreich im Fichtenforst. Der ungenießbare Pilz schmeckt scharf (brennend) und riecht charakeristisch säuerlich.

Der Brennende Rübling (Collybia peronata) wächst oft zahlreich im Fichtenforst. Der ungenießbare Pilz schmeckt scharf (brennend) und riecht charakteristisch säuerlich.

Die Säufernase ist ein typischer Herbstpilz des sandig/sauren Kiefernwaldes. Neben dieser volkstümlichen Bezeichnung finden wir ihn in der Regel unter der Bezeichnung Tränen - Täubling oder Zitronenblättriger Täubling (Russula sardonia). Auch er schmeckt brennend scharf und kann beim Genuss größerer Mengen, was wohl kaum geschieht, Erbrechen zur Folge haben.

Die Säufernase ist ein typischer Herbstpilz des sandig/sauren Kiefernwaldes. Neben dieser volkstümlichen Bezeichnung finden wir ihn in der Regel unter Tränen – Täubling oder Zitronenblättriger Täubling (Russula sardonia). Auch er schmeckt brennend scharf und kann beim Genuss größerer Mengen, was wohl kaum geschieht, Erbrechen zur Folge haben.

Nicht häufig finden weir den Orange - Scheidenstreifling (Amanita crocea). Essbar, aber roh giftig!

Nicht häufig finden wir den Orange – Scheidenstreifling (Amanita crocea). Essbar, aber roh giftig!

Im dichten Moos etwas verstäkt in einer Fichten - Ecke begeisterte uns im fast pilzleren Wald eine Gruppe von ungenießbaren Gefleckten Rüblingen. Der Anblick ist selbst dem Vorsitzenden des Rehnaer Pilzvereins, Torsten Richter, ein Foto wert.

Im dichten Moos, etwas versteckt in einer Fichten – Ecke, begeisterte uns im fast Pilz leeren Wald eine Gruppe von ungenießbaren Gefleckten Rüblingen. Der Anblick ist selbst dem Vorsitzenden des Rehnaer Pilzvereins, Torsten Richter, ein Foto wert.

Sehr dicht stehende Lamellen, zunehmend rötlich braune Flecken am gesamten Fruchtkörper und gallebitterer Geschmach sind die wichtigsten Eckpunkte zum Identifizieren dieser relativ häufigen Art.

Sehr dicht stehende Lamellen, zunehmend rötlich braune Flecken am gesamten, ursprünglich weißlichen Fruchtkörper und gallebitterer Geschmack sind die wichtigsten Eckpunkte zum Identifizieren dieser relativ häufigen Art.

Dicke Moos - Teppiche bedecken den lichten Waldboden. Auf dem verfestigten Waldweg im Vordergrund stand das Wasser regelrecht in den Fahrspuren. Zumindest hier sollten sich bald wieder vermehrt frische Fruchtkörper zeigen.

Dicke Moos – Teppiche bedecken den lichten Waldboden. Auf dem verfestigten Waldweg im Vordergrund stand das Wasser regelrecht in den Fahrspuren und es platschte beim Gehen. Zumindest hier sollten sich bald wieder vermehrt frische Fruchtkörper zeigen.

Aber auch heute hatten die Moospolster etwas zu bieten, so wie diese seltenen Moos - Schwefelköpfe /Hypholoma polytrichi), eine montane Art, die bei uns eigentlich nichts zu suchen hat. Dennoch siend in Pilzkartierung M-V bereits einige Fundpunkte für unser Bundesland einetragen, mit Schwerpunkt in den weitläufigen Wöldern des ehemaligen Staatsforst Turloff, zu denen auch die Kobander Tannen gehören. Der Fund des Tages!

Aber auch heute hatten die Moospolster etwas zu bieten, so wie diese seltenen Moos – Schwefelköpfe (Hypholoma polytrichi), eine montane Art, die bei uns eigentlich nichts zu suchen hat. Dennoch sind in „Pilzkartierung M-V“ bereits einige Fundpunkte für unser Bundesland eingetragen, mit Schwerpunkt in den weitläufigen Wäldern des ehemaligen Staatsforst Turloff, zu dem auch die Kobander Tannen gehören. Der Fund des Tages!

Wir befinden uns ja auch in einem märchenhaft schönen Gebiet, dass bis zur Wendezeit militärisches Sperrgebiet war. Gerade diese Flächen sind besonders wertvoll, blieben sie doch über jahrzehnt von forstlicher Aktivität größtenteils verschont. Große Flächen sind deshalb auch in den Besitz der Deutschen Bundesstiftung Umwelt überführt worden, um sie längerfristig als Naturschutzgebiete zu sichern, deshalb auch unser Kartierungsprojekt, zu dem auch Flächen in diesem Wald gehören.

Wir befinden uns ja auch in einem märchenhaft schönen Gebiet, dass bis zur Wendezeit militärisches Sperrgebiet war. Gerade diese Flächen sind besonders wertvoll, blieben sie doch über Jahrzehnte von forstlicher Aktivität größtenteils verschont. Große derartige Flächen sind deshalb auch in den Besitz der Deutschen Bundesstiftung Umwelt überführt worden, um sie längerfristig als Naturschutzgebiete zu sichern, deshalb auch unser Kartierungsprojekt, zu dem auch Flächen in diesem großen Waldgebiet gehören.

Auch dieser Orangegelbe Fliegenpilz (Amanita muscaria) war im tiefen Moos versteckt, so dass nur sein Hut heraus schaute. Die weißen Hüllreste, die in der REgel den Hut schmücken, wurden vom nächtlichen Regen abgespült.

Auch dieser Orangegelbe Fliegenpilz (Amanita muscaria) war im tiefen Moos versteckt, so dass nur sein Hut heraus schaute. Die weißen Hüllreste, die in der Regel den Hut schmücken, wurden vom nächtlichen Regen abgespült.

Aber es gibt hier nicht nur Nadelwald, auch Buchenbereiche sind mit dabei.

Aber es gibt hier nicht nur Nadelwald, auch Buchenbereiche sind mit dabei.

Wer Glück hatte, konnte aber dennoch eine Krause Glucke (Sparassis crispa) sein eigen nennen und die Pilzmahlzeit war gesichert.

Wer Glück hatte, konnte eine Krause Glucke (Sparassis crispa) sein eigen nennen und die Pilzmahlzeit war gesichert.

Gegen 13.30 Uhr fanden sich dann alle wieder an der Blockhütte am Roten See ein, um sich am Mittagstisch zu stärken. Der Hüttenwart Klaus – Peter Krüger servierte uns leckere Speisen a la carte und dazu noch ein würziges Pils vom Fass! Im Anschluss wurden die Funde ausgewertet und von den attraktivsten Exemplaren eine kleine Ausstellung aufgebaut.

In gemütlicher Runde bei Speis und Trank.

In gemütlicher Runde bei Speis und Trank.

Irena begann unterdessen schon mit dem Aufbau der kleinen Ausstellung.

Irena begann unterdessen schon mit dem Aufbau der kleinen Ausstellung.

Kaum das der Hunger gesättigt, war konnte an der Blockhütte auch schon die Ausstellung bewundert werden.

Kaum das Hunger und Durst gestillt waren, konnte an der Blockhütte auch schon die Ausstellung bewundert werden.

Das die Pilzschau so schnell aufgebaut war, haben wir auch diesen beiden jungen Helfern zu verdanken, die uns auf die schneele die Pilzschilder aus der großen Kiste suchten.

Das die Pilzschau so schnell aufgebaut war, haben wir auch diesen beiden jungen Helfern zu verdanken, die uns bei der Suche der Pilzschilder tatkräftig unterstützten.

Die gut 30 Pilzarten sind auch noch morgen an der Blockhütte am Roten See zu bewundern.

Die gut 30 Pilzarten sind auch noch morgen an der Blockhütte am Roten See zu bewundern.

Darunter auch dieser farbenfrohe Schwefel - Porling (Laetiporus sulphureus), den uns Vereinsmitglied Thomas noch schnell von einer nahen Pflaumen - Allee organisierte. Jung ist er wie Schnitzel gebraten eine Delikatssee, das Hähnchenfleisch für Vegetarier.

Darunter auch dieser farbenfrohe Schwefel – Porling (Laetiporus sulphureus), den uns Vereinsmitglied Thomas Harm noch schnell von einer nahen Pflaumen – Allee organisierte. Jung ist er wie Schnitzel gebraten eine Delikatesse, das „Hähnchenschnitzel“ für Vegetarier.

Das Ende der Veranstaltung war offen und konnte von jedem selbst bestimmt werden. Die Ausstellung ist auf jeden Fall noch bis zum nächsten Tag an der Blockhütte zu besichtigen.

Unser Gruppenfoto als Erinnerung an einem schönen Vereinsausflug. Wie immer auf der Steganlage der Badestelle aufgenommen. Foto: Roswitha Spöhr.

Unser Gruppenfoto zur Erinnerung an einen schönen Vereinsausflug. Wie immer auf der Steganlage der Badestelle aufgenommen. Foto: Roswitha Spöhr.

Wann treffen sich die Wismarer Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

03. September 2016 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch die Domsühler Tannen

Teils moosreiche Fichten und Kiefernforste auf Sandboden. Eine ansich gute Adresse für Kochtopfmykologen.

Teils moosreiche Fichten und Kiefernforste auf Sandboden. Eine an sich gute Adresse für Kochtopfmykologen.

Am Sonnabend, dem 03. September 2016, waren alle Pilz- und Naturfreunde, die Lust auf eine geführte Pilzwanderung hatten, wieder sehr herzlich eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am ZOB, in der Wismarer Wasserstraße, Ecke Kopenhagener Straße. Nach kurzer Begrüßung und Festlegung der Fahrstrecke starteten wir von hier aus mit den vorhandenen Fahrzeugen. Der September ist bei günstigen Wachstumsbedingungen in der Regel der pilzreichste Monat des Jahres. Es wachsen nun viele Großpilzarten aus fast allen Gattungen und natürlich auch die beliebtesten Speisepilze und ihre giftigen Doppelgänger. Heute sah es aufgrund zu langer trockener und teils heißer Witterung in der dritten August – Dekade allerdings ernüchternd aus. Kaum Frischpilze, nur einige Krause Glucken konnten in die Körbe der Sammler gelegt werden. Hier einige Bilder:

Diese bitter schmeckenden und giftigen Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) waren ganz frisch an einem Fichtenstubben gewachsen. Ab Oktober lohnt es sich durchaus nachzuschauen, ob es an Nadelholzstubben nicht doch die vorzüglichen Graublättrigen Schwefelköpfe sein mögen.

Diese bitter schmeckenden und giftigen Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) waren ganz frisch an einem Fichtenstubben gewachsen. Ab Oktober lohnt es sich durchaus genauer nachzuschauen, ob es an Nadelholzstubben nicht doch die vorzüglichen Graublättrigen Schwefelköpfe sein könnten.

Ebenfalls an Fichtenstümpfen wächst der geringwertige Samtfuß - Krempilng (Paxillus atrotomentosus). Sein, wie mit Wildleder ummantelte Stiel ist ein gutes Erkennungszeichen, dieses oft recht groß werdenden Pilzes. Übrigens stehen Kremplinge, trotz Lamellen, den Röhrlingen viel näher!

Ebenfalls an Fichtenstümpfen wächst der geringwertige Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus). Sein, wie mit Wildleder ummantelter Stiel, ist ein gutes Erkennungszeichen, des oft recht groß werdenden Pilzes. Übrigens stehen Kremplinge, trotz Lamellen, den Röhrlingen viel näher als den Blätterpilzen!

Der sehr bitter schmeckende, einjährige Gerbe Saftporling (Oligoporus stypticus) kann Fremdkörper einfach umwachsen und einschließen. Wir finden ihn übrigens ebenfalls wieder an Fichtenholz.

Der sehr bitter schmeckende, einjährige Herbe Saftporling (Oligoporus stypticus) kann Fremdkörper einfach umwachsen und mit einschließen. Wir finden ihn übrigens auch wieder an Fichtenholz.

Dieser junge Baumpilz wird sogar als Fichtenporling (Fomitopsis pinicola) bezeichnet. Er fruktifiziert allerdings keineswegs nur an Fichte. Auch Kiefer, Birke, Buche oder Erle werden häufig von ihm besiedelt. Der hier noch helle Fruchtkörper befindet sich in einer sehr aktiven Wachstumsphase, was seine Guttationströpfchen belegen. Verstärkter Wasserdurchlauf erhöht die Nährstoffzufuhr und wird anschließend wieder ausgeschwitzt..

Dieser junge Baumpilz wird sogar als Fichtenporling (Fomitopsis pinicola) bezeichnet. Er fruktifiziert allerdings keineswegs nur an Fichte. Auch Kiefer, Birke, Buche oder Erle werden häufig von ihm besiedelt. Der hier noch helle Fruchtkörper befindet sich in einer sehr aktiven Wachstumsphase, was seine Guttationströpfchen belegen. Verstärkter Wasserdurchlauf erhöht die Nährstoffzufuhr und das überflüssige Wasser wird anschließend wieder ausgeschwitzt.

Dieser Maronen - Röhrling (Xerocomus badius) war heute der einzige Vertreter seiner Art. In den nächsten Wochen und Monaten wird er sicher wieder zahlreicher zu finden sein.

Dieser Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) war heute der einzige Vertreter seiner Art. In den nächsten Wochen und Monaten wird er sicher wieder zahlreicher zu finden sein.

Der giftige Dickschalige Kartoffel - Bovist (Scleroderma citrinum) ist gegen Trockenheit ziemlich resistent und ist auch dann noch zu finden, wenn andere Frischpilze ihr Wachstum aus Feuchtigkeitsmangel eingestellt haben.

Der giftige Dickschalige Kartoffel – Bovist (Scleroderma citrinum) ist gegen Trockenheit ziemlich resistent und ist auch dann noch zu finden, wenn andere Frischpilze ihr Wachstum aus Feuchtigkeitsmangel eingestellt haben.

Gleiches gilt für die Krause Glucke (Sparassis crispa). Sie ist essbar und als sehr würziger und ergiebiger Speisepilz sehr beliebt. Wir finden sie meist am Fuße älterer Kiefern. Gelegentlich aber auch an Fichte oder Lärche.

Gleiches gilt für die Krause Glucke (Sparassis crispa). Sie ist essbar und als würziger und ergiebiger Speisepilz sehr beliebt. Wir finden sie meist am Fuße älterer Kiefern. Gelegentlich aber auch an Fichte oder Lärche.

Der Fleischrote Lacktrichterling (Laccaria laccata) kann genau so wie sein violetter Bruder als Mischpilz im Sammlerkorb landen.

Der Fleischrote Lacktrichterling (Laccaria laccata) kann genau so wie sein violetter Bruder als Mischpilz im Sammlerkorb landen.

Der unter Kiefern wachsende und recht häufige Jodororm - Täubling (Russula turci) ist essbar. Besonders an der Stielbasis ist ein deutlicher Jodoform - Geruch wahrnehmbar. Außerdem zeichnet sich dieser milde Täubling meist durch eine deutlich dunkler abgegrentzten Bereich zur Hutmitte hin aus.

Der unter Kiefern wachsende und recht häufige Jodoform – Täubling (Russula turci) ist essbar. Besonders an der Stielbasis ist ein deutlicher Jodoform – Geruch wahrnehmbar. Außerdem zeichnet sich dieser milde Täubling meist durch einen deutlich dunkler abgegrenzten Bereich zur Hutmitte hin aus.

In den Moospolstern der Kiefernwälder ist dieser markante und leicht kenntliche Trichterling zur Zeit recht häufig. Anders als seine Gattungszugehörigkeit vermuten läßt, ist sein Hut meist nicht getrichtert, eher sogar etwas gebuckelt. Die weit herab laufenden Lamellen gehen in den keulig aufgeblasenen Stiel über. Als Mischpilz kann er Verwendung finden, möglichst ohne Alkohol. Gelegentlich wird auch von Unverträglichkeiten bericht, die einige Autoren veralaßten, ihn als Giftpilz einzustuffen. Ernsthafte Vergiftungen dürften von ihm aber nicht ausgehen!

In den Moospolstern der Kiefernwälder ist dieser markante und leicht kenntliche Trichterling zur Zeit recht häufig. Anders als seine Gattungszugehörigkeit vermuten lässt, ist sein Hut meist nicht getrichtert, eher sogar etwas gebuckelt. Die weit herab laufenden Lamellen gehen in den keulig aufgeblasenen Stiel über. Als Mischpilz kann er Verwendung finden, möglichst ohne Alkohol. Gelegentlich wird auch von Unverträglichkeiten berichtet, die einige Autoren dazu veranlassten, ihn als Giftpilz einzustufen. Ernsthafte Geschehen dürften von ihm aber nicht ausgehen!

Unser Gruppenfoto belegt es, wir waren heute 11 Leute, die auf der Suche nach Frischpilzen mit sehr bescheidenen Erfoilg die Domsühler Tannen durchwanderten, sogar mit Gästen aus Leipzig! 03. September 2016.

Unser Gruppenfoto belegt es, wir waren heute 11 Leute, die auf der Suche nach Frischpilzen mit sehr bescheidenem Erfolg die Domsühler Tannen durchwanderten, sogar mit Gästen aus Leipzig! 03. September 2016.

Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe unter Termine!

26. August 2016 – Nachtwanderung in der Levitzregion

Nachtwanderung am Störkanal

5. Pilzwanderung bei Nacht

Sonnenuntergang im August 2015 am Störkanal bei Banzkow.

Sonnenuntergang am Störkanal bei Banzkow.

Am Freitag, dem 26. August 2016, war es wieder soweit. Zum 5. mal lud der Steinpilz – Wismar zu einer Pilzwanderung bei Nacht ein. Als wir vor fünf Jahren mit unseren Nachtwanderungen  begannen, durchaus mit gemischten Gefühlen, konnte sich niemand vorstellen, wie toll es ist, bei hereinbrechender und schließlich völliger Dunkelheit eine Pilzwanderung zu veranstalten. Aber ausgerüstet mit Kopf- und/oder Taschenlampen, die in jedem besseren Baumarkt erhältlich sind, ist es ein Kinderspiel im Lichtkegel der Lampen die tollsten Pilze zu entdecken. In begrenzter Anzahl hatten wir auch wieder Kopflampen zum ausleihen dabei. Spielt das Wetter mit, so wie auch in diesem Jahr, ist das Pilze Suchen bei Dunkelheit ein wunderbares und unvergessliches Erlebnis der ganz besonderen Art. Am Forsthof Bahlenhüschen konnten sich Interessenten aus der Region ab 19.45 Uhr einfinden, um sich uns anzuschließen. Gegen 20.00 Uhr fuhren wir Fahrzeuge an den Elde – Kanal bei Banzkow, zum Endpunkt der Tour, so dass wir gegen 20.30 Uhr mit unserer Nachtwanderung beginnen konnten.

Bevor es aber losging schnell noch ein Interview für die Schweriner Volkszeitung.

Bevor es aber los ging, schnell noch ein Interview für die Schweriner Volkszeitung.

Interessant auch für die Journalistin der jüngste und älteste Pilzfreund in trauter Eintracht beieinander. Jonas Dombrowa links und Hans - Jürgen Wilsch rechts, der schon seit 1959 dabei ist!

Interessant für die Journalistin der jüngste und älteste Pilzfreund unserer Gruppe. Jonas Dombrowa links und Hans – Jürgen Willsch rechts, der schon seit 1959 mit dabei ist!

Schon im vergangenen Jahr waren wir hier bei Nacht unterwegs. Leider gab es damals einige Missverständnisse beim Umsetzten der Fahrzeuge sowie dem Ausgangspunkt der Wanderung und auch das Wetter war ein großer Unsicherheitsfaktor, der die Wanderung ungünstig beeinflusste. Heftige Gewitter trieben im Umland ihr Unwesen. Aus diesem Grunde stand heute noch einmal das Gebiet am Störkanal auf dem Programm. Dieses mal stimmte alles, bis auf die Hitze, die uns Anfangs noch etwas zu schaffen machte. Alles klappte wie geplant und auch an das Forstamt Friedrichsmoor ein ganz herzliches Dankeschön, dass wir für unsere Aktion wieder eine Fahrgenehmigung für die Waldwege bekommen haben. Von Bahlenhüschen aus wanderten wir durch ein recht vielversprechendes Laub- und Nadelwaldgebiet mit hohem Buchen- und Fichtenanteil. Frischpilze gab es reichlich im Schein unserer Stirnlampen zu entdecken, allen voran giftige Kartoffelboviste, aber auch gute Speisepilze waren dabei. So konnte der eine oder andere sogar eine leckere Frischpilzmahlzeit mit nach hause nehmen.

Beim letzten Tageslicht starteten wir von hier aus zu unserer Nachtwanderung.

Beim letzten Tageslicht starteten wir von hier aus zu unserer Nachtwanderung.

Am Fuße einer alten Eiche begrüßte uns sogleich ein schon etwas betagter Leberpilz (Fistulina hepatica).

Am Fuße einer alten Eiche begrüßte uns sogleich ein schon etwas betagter Leberpilz (Fistulina hepatica).

Gur beraten war, wer am Abend des heißesten Tages des Jahres reichlich Trinken dabei hatte.

Gut beraten war, wer am Abend des heißesten Tages des Jahres reichlich Durstlöscher dabei hatte.

Am Eingang zum Wald konnte das Pilzmesser schon gezückt werden.

Am Eingang zum Wald konnte das Pilzmesser schon gezückt werden.

Ein großer Trupp Schopf - Tintlinge (Coprinus comatus) im optimalen Entwicklungszustand gaben die Veranlassung dazu. Die erste Pilzmahlzeit ist bereits gesichert.

Ein großer Trupp Schopf – Tintlinge (Coprinus comatus) im optimalen Entwicklungszustand gaben die Veranlassung dazu. Die erste Pilzmahlzeit ist bereits gesichert.

Allmählich schwand dann auch das letzte Licht des Tages und ohne Lampe ging nun garnichts mehr.

Allmählich schwand dann auch das letzte Licht des Tages und ohne Lampe ging nun nichts mehr.

Der Rotbraune Riesenträuschling (Stropharia rugosoannulata) ist ein guter Speisepilz, der auch im Handel unter der Bezeichnung Braunkappe zur Zucht angeboten wird.

Der Rotbraune Riesenträuschling (Stropharia rugosoannulata) ist ein guter Speisepilz, der auch im Handel unter der Bezeichnung Braunkappe zur Zucht angeboten wird.

Immer wieder tauchten im Lichtkegel die Fruchtkörper des giftige Dickschaligen Kartoffelbovistes (Scleroderma citrinum) auf.

Immer wieder tauchten im Lichtkegel der Lampen die Fruchtkörper des giftigen Dickschaligen Kartoffelbovistes (Scleroderma citrinum) auf.

Der Dickblättrige Täubling (Russula nigricans) ist ein minderwertiger Speisepilz. Bei Verletzung rötet er zunächst um dann zu schwärzen.

Der Dickblättrige Täubling (Russula nigricans) ist ein minderwertiger Speisepilz. Bei Verletzung rötet er zunächst um dann zu schwärzen.

Der Maronen - Röhrling (Xerocomus badius) zählt zu den bekanntesten, schmackhaftesten und beliebtesten Speisepilzen.

Der Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) zählt zu den bekanntesten, schmackhaftesten und beliebtesten Speisepilzen.

Keine Chance dem Schein unserer Lampen zu entgehen hatte auch dieser junge Riesenschirmpilz (Macrolepiota procera). Ein köstlicher Speisepilz,

Keine Chance dem Schein unserer Lampen zu entgehen hatte auch dieser junge Riesenschirmpilz (Macrolepiota procera), eine Köstlichkeit!

Diese Glimmer - Tintlinge (Coprinus micaceus) haben unter der Hitze des Tages schon sichtlich gelitten.

Diese Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus) haben unter der Hitze des Tages sichtlich gelitten.

Ein kurzer Zwischenstopp mit Begutachtung der bisherigen Ausbeute.

Ein kurzer Zwischenstopp mit Begutachtung der bisherigen Ausbeute.

Bittere Gallen - Röhrlinge (Tylopilus felleus) narrten die Pilzfreunde immer wieder, sahen sie im mersten Moment doch aus wie Steinpilze. Das Rosa der Röhren brachte aber auch ohne zu Kosten Klarheit, um wehn es sich hier handelt.

Bittere Gallen – Röhrlinge (Tylopilus felleus) narrten die Pilzfreunde immer wieder, sahen sie im ersten Moment doch aus wie Steinpilze. Das Rosa der Röhren brachte aber auch ohne zu kosten Klarheit, um wen es sich hier handelt.

Ein mit Stockschwämmchen besetzter Buchenstubben wird abgeerntet.

Ein mit Stockschwämmchen besetzter Buchenstubben wird abgeerntet.

Zwar haben die Ränder der Hüte schon unter der Hitze gelitten, aber trotzdem sind die edelen Stockschwämmchen noch in akzeptabeler Speise - Qualität.

Zwar haben die Ränder der Hüte unter der Hitze gelitten, aber trotzdem sind die edlen Stockschwämmchen noch in ordentlicher Speise – Qualität.

Auch diese farbenfrohen Papagei - Täublinge (Russula ionochlora) dürfen in den Korb wandern.

Auch diese farbenfrohen Papagei – Täublinge (Russula ionochlora) dürfen in den Korb wandern.

Als Mischpilz verwendbar sind auch diese Keulenfu0 - Trichterlinge (Clitocybe clavipes), mit ihren keulig aufgeblasenen Stielen, die bei feuchtem Wetter mit Wasser vollgesogen sind.

Als Mischpilz verwendbar sind diese Keulenfuß – Trichterlinge (Clitocybe clavipes), mit ihren keulig aufgeblasenen Stielen, die bei feuchtem Wetter mit Wasser vollgesogen sind.

Wie mit Grieskörnchen bestreut wirken diese jungen Flaschen - Stäublinge (Lycoperdon perlatum). Jung und Druckfest sind sie essbar.

Wie mit Gries – Körnchen bestreut wirken diese jungen Flaschen – Stäublinge (Lycoperdon perlatum). Jung und Druckfest sind sie essbar.

Den nächsten Zwischenstopp legten wir am attraktiven „Rastplatz am Wasserloch“ ein, wo wir, so wie bereits im letzten Jahr, unser traditionelles „Nachtmahl“ zu uns nahmen. Eine herzhafte Waldpilzsuppe, Pellkartoffeln mit Kräuterquark und einiges mehr hatte unserer gute Seele Irena wieder für uns vorbereitet.

Hinweis am Wegesrand auf den gro0zügig angelegten Rastplatz am Wasserloch, der zu jeder Tages- und Nachtzeit zum verweilen einlädt.

Hinweis am Wegesrand auf den großzügig angelegten „Rastplatz am Wasserloch“, der zu jeder Tages- und Nachtzeit zum verweilen einlädt.

Jonas beim Ausschenken der herzhaften Waldpilzsuppe mit Stockschwämmchen und Maipilzen.

Jonas beim Ausschenken der herzhaften Waldpilzsuppe mit Stockschwämmchen und Maipilzen.

Danach starteten wir gestärkt in die letzte Runde. In der nächtlichen Stille des Waldes, die nur von den Rufen der Nachtvögel „gestört“ wurde, überquerten wir die Gaarzer Brücke und wanderten am Störkanal entlang in Richtung Banzkow.

An dieser Stelle überqueren wir den Störkanal und wandern auf dem im Bild rechts unten verlaufenden Wanderweg in Richtung Banzkow.

An dieser Stelle, der Gaarzer Brücke, überquerten wir den Störkanal und wanderten auf dem im Bild rechts unten verlaufenden Weg in Richtung Banzkow.

Das Gruppenfoto entstand zu Beginn der Tour in Bahlenhüschen. Quelle: SVZ.

Das Gruppenfoto entstand zu Beginn der Tour in Bahlenhüschen. Quelle: SVZ.

Ich hoffe, es hat allen wieder viel Spaß gemacht und ich freue mich schon auf das nächste Jahr wenn es wieder heißt „Auf zur Pilzwanderung bei Nacht“.

23. August 2016 – Abendwanderung der Pilzfreunde

Abendwanderung der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Abendwanderung von Dargetzow bis Greese

Auf geht es am lauen und sonnigen Sommerabend in Richtung Greese.

Auf geht es am lauen und sonnigen Sommerabend in Richtung Greese.

Am Dienstag, dem 23. August 2016, waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. sowie weitere, interessierte Gäste, wieder zu unserer traditionellen Abendwanderung sehr herzlich eingeladen. Treff war um 18.30 Uhr am neuen Verkehrskreisel im Stadtteil Dargetzow. Von hier aus nutzten wir den Wanderweg von Wismar nach Greese für unsere diesjährige Abendwanderung. Größtenteils ging es zwar durch offene Landschaften, aber kleine Waldstücke säumten ebenfalls unsere Wanderroute, so dass es eigentlich auch einige Pilze hätte geben müssen, aber bis auf einen reifen Wiesen – Staubbecher und Mehltaupilze war nichts zu finden. Es war einfach zu trocken.

Dafür erfreuten uns u. a. leckere Brombeeren.

Dafür erfreuten uns u. a. leckere Brombeeren.

Die wir uns so wie Pilzfreund Robert, schmecken ließen.

Die wir uns, so wie hier Pilzfreund Robert, schmecken ließen.

Die Sommersonne hat inzwischen auch viele weitere Früchte zur Reifung gebracht, die farbenfroh in der Abendsonne leuchteten.

Die Sommersonne hat inzwischen auch viele weitere Früchte zur Reifung gebracht, die farbenfroh in der Abendsonne leuchteten.

Nur ein reifer Wiesen - Staubbecher (Vacsellum pratense) säumte unserer Wanderweg.

Nur ein reifer Wiesen - Staubbecher (Vacsellum pratense) säumte unseren Wanderweg.

Sonnenuntergang bei Greese.

Sonnenuntergang bei Greese.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

20. August 2016 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch die Schwinzer Heide bei Neu Sammit

An der Waldschaul Klaabusteruhl in Neu Sammit soll Treff- und Ausgangspunkt zu einer Pilzwanderung durch die Nossentiner/Schwintzer Heide sein.

An der Waldschaul Klaabusteruhl in Neu Sammit war heute Treff- und Ausgangspunkt zu einer Pilzwanderung durch die Nossentiner/Schwinzer Heide.

Eine öffentliche Pilzlehrwanderung stand wieder am Sonnabend, dem 20. August 2016, auf dem Programm. Treff war um 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am ZOB, in der Wismarer Wasserstraße, Ecke Kopenhagener Straße. Mit den vorhandenen Fahrzeugen fuhren wir zunächst bis Sternberg und von dort weiter in Richtung Goldberg. Kurz hinter Dobbertin bogen wir nach links in den Abzweig zum Standortübungsplatz ein und fuhren über Alt Schwinz weiter in Richtung Krakow am See, bis wir auf die dorthin führende Bundesstraße trafen. Wir bogen des weiteren links ab und nach kurzer Fahrstrecke erreichten wir wiederum linker Hand einen Abzweig nach Neu Sammit. Wir fuhren durch den Ort durch, bis wir an eine Wendeschleife, ganz in der Nähe der dortigen Kinder- und Jugendbegegnungsstätte, gelangten. Hier bestanden Parkmöglichkeiten und in Sichtweite war auch schon unser Ausgangspunkt der heutigen Wanderung zu sehen, die Waldschaul Klaabusteruhl. Interessenten aus der näheren und weiteren Region, die sich uns anschließen wollten, konnten sich gegen 09.30 Uhr hier einfinden. Begrüßen durften wir auch wieder Klaus Warning aus Bützow, der Irena und mir seinerseits als Pilzberater unterstützend zur Seite stand. Inzwischen ist der Sommer weit fortgeschritten und es geht langsam, aber sicher, in Richtung Herbst. Es war zwar schon wieder recht trocken geworden, aber für eine Lehrwanderung konnten wir doch einiges finden und erläutern, was für diese sandigen Nadelwälder mit Heidecharakter typisch ist, allen voran einige Täublinge, Gallen – Röhrlinge, Maronen oder Krause Glucken. Immerhin befinden wir uns in einem  hochkarätigen Pilzgebiet, dass das Herz vieler Sammler jedes Jahr auf` s neue höher schlagen lässt. Allerdings geht es bei einer Lehrwanderung nicht nur um den Kochtopf, sondern auch darum, seinen Horizont etwas zu erweitern und sein Pilzwissen zu festigen. Unter diesem Gesichtspunkt ist praktisch jede Wanderung ein Erfolg. Die heutige Tour leistete dazu natürlich auch wieder ihren Beitrag. Hier einige Impressionen:

Wie so oft, hatte uns Klaus auch dieses mal einige Pilze zur Einstimmung mitgebracht. Es wächst also etwas und die Motivation erhöhte sich sogleich.

Wie so oft, hatte uns Klaus auch dieses mal einige Pilze zur Einstimmung mitgebracht. Es wächst also etwas und die Motivation erhöhte sich sogleich.

Dazu zählten auch diese beiden Arten. Essbare Schmarotzer - Röhrlinge (Xerocomus parasiticus) wachsen aus giftigen Kartoffelbovisten (Scleroderma citrinum).

Dazu zählten auch diese beiden Arten. Essbare Schmarotzer – Röhrlinge (Xerocomus parasiticus) wachsen aus giftigen Kartoffelbovisten (Scleroderma citrinum) heraus.

Die ersten Pilze standen gleich am Ausgangspunkt am Waldwegrand. Weichritterlinge (Melanoleuca spec.). Ob es der Bereifte Weichritterling sein kann? Auf jeden Fall ist er essbar.)

Die ersten Pilze standen gleich am Ausgangspunkt am Waldwegrand. Weichritterlinge (Melanoleuca spec.). Ob es der Bereifte Weichritterling sein kann? Auf jeden Fall ist er essbar.

Dann folgten schon bald die ersten Leckerbissen. Flockenstielige Hexen - Röhrlinge (Boletus luridiformis).

Dann folgten schon bald die ersten Leckerbissen. Flockenstielige Hexen – Röhrlinge (Boletus luridiformis).

Auch dieser nur unter Kiefern wachsende Jodoform - Täubling (Russula turci) darf zu den Speisepilzen in den Korb gelegt werden. Typisch ist sein Jodoform - Geruch, der besonders an der Stielbasis wahrgenommen werden kann.

Auch dieser nur unter Kiefern wachsende Jodoform – Täubling (Russula turci) darf zu den Speisepilzen in den Korb gelegt werden. Typisch ist sein Jodoform – Geruch, der besonders an der Stielbasis wahrgenommen werden kann.

Freude auch beim Pilzsucher - Nachwuchs über einen essbaren Sandpilz und einen ebenfalls schmackhaften Orangeroten Graustiel - Täubling.

Freude auch beim Pilzsucher – Nachwuchs über einen essbaren Sandpilz und einen ebenfalls schmackhaften Orangeroten Graustiel – Täubling.

Hände weg vom Kahlen Krempling (Paxillus involutus). Roh ist er giftig, gut erhitzt kann er seltene, aber heftige allergische Reaktionen auslösen. Ungeachtet dessen, hat er in Hungerzeiten vielen Menschen einen guten Dienst geleistet und ihnen den knurrenden Magen gefüllt.

Hände weg vom Kahlen Krempling (Paxillus involutus). Roh ist er giftig, gut erhitzt kann er seltene, aber heftige allergische Reaktionen auslösen. Ungeachtet dessen, hat er in Hungerzeiten vielen Menschen einen guten Dienst erwiesen und ihnen den knurrenden Magen gefüllt.

Bitter schmeckt der Rotbraune Flämmling (Gymnopilus picreus), den wir an Fichtenholz finden können.

Bitter schmeckt der Rotbraune Flämmling (Gymnopilus picreus), den wir an Fichtenholz finden können.

Moosreiche Kiefern- und Fichtenforste sind immer gute Adressen für Pilzsammler.

Moosreiche Kiefern- und Fichtenforste sind immer gute Adressen für Pilzsammler.

Nur unter Kiefern wächst der Sand - Röhrling (Sulillus variegatus). Obwohl zu den Schmierröhrlingen gehörig, ist seine Hutoberhaut nicht schmierig. Sie wirkt feinkörnig, wie mit Sand bestreut. Die Röhrenmündungen sind olivgrünlichbraun und das gelbe Fleisch blaut, was bei den übrigen Schmierröhrlingen auch nicht zu beobachten ist. Essbar.

Nur unter Kiefern wächst der Sand – Röhrling (Suillus variegatus). Obwohl zu den Schmierröhrlingen gehörig, ist seine Hutoberhaut nie schmierig. Sie wirkt feinkörnig, wie mit Sand bestreut. Die Röhrenmündungen sind olivgrünlichbraun und das gelbe Fleisch blaut, was bei den übrigen Schmierröhrlingen nicht zu beobachten ist. Essbar.

Weiter führt uns der Weg durch die sandigen Heidewälder.

Weiter führt uns der Weg durch die sandigen Heidewälder.

Hier ist der vielerorts schon selten gewordene Reifpilz (Rozites caperatus) noch häufig zu finden. Ein sehr schmackhafter Speisepilz, der aber schädliche Schwermetale anreichern kann.

Hier ist der vielerorts schon selten gewordene Reifpilz (Rozites caperatus) noch häufig zu finden. Ein sehr schmackhafter Speisepilz, der aber schädliche Schwermetale anreichern kann.

Eine besondere Freude ist es eine Krause Glucke (Sparassis crispa) am Fuße einer alten Kiefer zu entdecken. Der sehr würzige Speisepilz muss allerdings oft aufwändig gesäubert werden.

Eine besondere Freude ist es, eine Krause Glucke (Sparassis crispa) am Fuße einer alten Kiefer zu entdecken. Der sehr würzige Speisepilz muss allerdings oft aufwändig gesäubert werden.

Unter Fichten und Birken wächst der weißmilchende Olivgrüne Milchling (Lactarius turpis). Früher wurde er auch Mordschwamm genannt, obwohl er sicher noch nie jemanden getötet hat, den er ist nicht giftig, schmeckt aber ekelhaft terpentinartig!

Unter Fichten und Birken wächst der weißmilchende Olivgrüne Milchling (Lactarius turpis). Früher wurde er auch Mordschwamm genannt, obwohl er sicher noch nie jemanden getötet hat, denn er ist nicht giftig, schmeckt aber ekelhaft terpentinartig!

Knallroter Hut, weißer, oft rötlich überlaufener Stiel und milder, allenfalls leicht schärflicher Geschmack kennzeichen den essbaren Apfel - Täubling (Russula paludosa) Er wächst gerne mit Maronen zusammen im Kiefern - Hochwald.

Knallroter Hut, weißer, oft rötlich überlaufener Stiel und milder, allenfalls leicht schärflicher Geschmack, kennzeichnen den essbaren Apfel – Täubling (Russula paludosa) Er wächst gerne mit Maronen zusammen im Kiefern – Hochwald.

Zum Vergleich: links eine ungenießbarer Gallen - Röhrling (Tylopilus felleus) und rechts ein Steinpilz (Boletus edulis).

Zum Vergleich: links ein ungenießbarer Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus) und rechts ein Steinpilz (Boletus edulis).

Unverkennbar ist der leuchtend schwefelgelbe Feuer - Schüppling (Pholiota flammans). Wir finden den kleinen Schüppling an stark vermorschtem Fichtenholz. Ungenießbar.

Unverkennbar ist der leuchtend schwefelgelbe Feuer – Schüppling (Pholiota flammans). Wir finden den kleinen Schüppling an stark vermorschtem Fichtenholz. Ungenießbar.

Der Butterpilz (Suillus luteus) ist besonders unter Jungkiefern oder an Waldwegen anzutreffen. Kiefern sind aber Bedingung für sein erscheien. Er ist die Typusart der Schmierröhrlinge. Essbar, aber mitunter unverträglich.

Der Butterpilz (Suillus luteus) ist besonders unter Jungkiefern oder an Waldwegen anzutreffen. Kiefern sind aber Bedingung für sein erscheinen. Er ist die Typusart der Schmierröhrlinge. Essbar, aber mitunter unverträglich.

Unter Birken und Fichten ist der essbare Grasgrüne Täubling (Russula aeruginea) zu hause. Tödliche Grüne Knollenblätterpilze sind nicht spröde und brüchig, haben an der Stielbasis eine bescheidete Knolle und eine hängende Manschette am Stiel.

Unter Birken und Fichten ist der essbare Grasgrüne Täubling (Russula aeruginea) zu hause. Tödliche Grüne Knollenblätterpilze sind nicht spröde und brüchig, haben an der Stielbasis eine bescheidete Knolle und eine hängende Manschette am Stiel.

Noch fast embryonale Kupferrote Gelbfüße (Chroogomphus rutilus). Der strenge Kiefernbegleiter ist kaum verwechselbar, schmeckt gut und gibt der Speise zusätzlich noch einen interessanten Farbaspekt.

Noch fast embryonale Kupferrote Gelbfüße (Chroogomphus rutilus). Der strenge Kiefernbegleiter ist kaum verwechselbar, schmeckt gut und gibt der Speise zusätzlich noch einen interessanten Farbaspekt.

Nach dem Klaus die erste Glucke fand, war Jonas ganz besonders stolz die zweite Henne gefunden zu haben. Fette Henne ist eine weitere, volkstümliche Bezeichnung für diesen leckeren Speisepilz.

Nach dem Klaus die erste Glucke fand, war Jonas ganz besonders stolz, die zweite Henne gefunden zu haben. Fette Henne ist eine weitere, volkstümliche Bezeichnung für diesen leckeren Speisepilz.

Die Ziegenlippe gehört zu den Filzröhrlingen. Ihr hut ist niemals rissig und der Stiel nie rötlich. Die weiten, eckigen Poren sind besonders jung leuchtend gelb. Ihr bräunlichgelber Stiel kann mitunter langmaschig genetzt sein und ist oft sehr fest. Essbar.

Die Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) gehört zu den Filzröhrlingen. Ihr Hut ist niemals rissig und der Stiel nie rötlich. Die weiten, eckigen Poren sind besonders jung leuchtend gelb. Ihr bräunlich – gelber Stiel kann mitunter langmaschig genetzt sein und ist oft sehr fest. Essbar.

Als saprophytisch lebende Art bevorzugt der essbare Safran - Schirmpilz (Macrolepiota rhacodes) Fichtennadelstreu. Der weiße bis graue Stiel ist ungenattert und sein Fleisch rötet bei Verletzung.

Als saprophytisch lebende Art bevorzugt der essbare Safran – Schirmpilz (Chlorophyllum rhacodes) Fichtennadelstreu. Der weiße bis graue Stiel ist ungenattert und sein Fleisch rötet bei Verletzung.

Hier nochmal drei Apfel - Täublinge (Russula paludosa). Von fast weißstielig gibt es auch Kollektionen mit stark rötlich überlaufenen Stielen. Aber Vorsicht, im Kiefernwals gibt es ähnliche Täublinge mit rötlich oder violettlich überlaufenen Stielen die sehr scharf schmecken und daher ungenießbar sind!

Hier nochmal drei Apfel – Täublinge (Russula paludosa). Von fast weißstielig gibt es auch Kollektionen mit stark rötlich überlaufenen Stielen. Aber Vorsicht, im Kiefernwald sind ähnliche Täublinge mit rötlich oder violettlich überlaufenen Stielen zuhause, die sehr scharf schmecken können und daher ungenießbar sind!

Schließlich schloss sich der Kreis unserer Wanderung und wir nutzten den überdachten Pavilion der Waldschule zu einem kleinen Picknick in gemütlicher Runde.

Schließlich schloss sich der Kreis unserer Wanderung und wir nutzten den überdachten Pavilion der Waldschule zu einem kleinen Picknick in gemütlicher Runde.

Für den einen oder anderen Pilzfreund war das Abendbrot gesichert.

Für den einen oder anderen Pilzfreund war das Abendbrot gesichert.

Direkt unter den Sitzbänken des Pavillions wuchsen diese Wald - Champignons (Agaricus silvaticus), ein guter Speisepilz, dessen Fleisch im Schnitt rötet.

Direkt unter den Sitzbänken des Pavilions wuchsen diese Wald – Champignons (Agaricus silvaticus), ein guter Speisepilz, dessen Fleisch im Schnitt rötet.

Unser Gruppenfoto zum Abschluß. Leider waren einige schon aufgebrochen, so dass die ursprüngliche Gruppe noch etwas größer war.

Unser Gruppenfoto zum Abschluss. Leider waren einige schon aufgebrochen, so dass die ursprüngliche Gruppe noch etwas größer war.

Wann und wo findet die nächste Wanderung statt? – Siehe unter Termine!

06. August 2016 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Wir wanderten durch den Wald zwischen Demen und Buerbeck

Die Autotür aufgemacht begrüßten unseren Pilzfreund Peter Kofahl gleich die ersten Pfifferlinge. Bevor alle sich begrüßen konnte, hatte er bereits eine Handvoll dieser gesuchten Speiepilze im Korb. Sie sollten uns auf der gesamten Walderung begleiten.

Die Autotür aufgemacht, begrüßten unseren Pilzfreund Peter Kofahl gleich die ersten Pfifferlinge (Cantharellus cibarius). Bevor alle sich begrüßen konnten, hatte er bereits eine Handvoll dieser gesuchten Speiepilze im Korb. Sie sollten uns auf der gesamten Wanderung begleiten.

Zu einer weiteren Pilzwanderung, organisiert vom mykologischen Informationszentrum Steinpilz – Wismar, wurde am Sonnabend, dem 06. August 2016, ganz herzlich eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am ZOB, in der Wismarer Wasserstraße, Ecke Kopenhagener Straße. Heute ging es in die Wälder zwischen Demen und Buerbeck, im Landkreis Ludwigslust – Parchim. Gegen 09.00 Uhr trafen wir in Demen ein. Pilzfreunde aus dem Umland, die an unserer Wanderung teilnehmen wollten hatten sich zu dieser Zeit am Ortsausgang Demen, in Richtung Beuerbeck, am Waldrand postiert (Abzweig nach Barnin). Mit dabei auch wieder Bützows Pilzberater Klaus Warning. Von hier aus starteten wir durch ein sandiges Nadel- und Laubwaldgebiet mit einer ansich abwechslungsreichen Pilzflora, wovon heute allerdings nicht viel zu merken war. Artenarmut kennzeichneten die Lehrwanderung. An klassischen Speisepilzen waren nur Pfifferlinge in überschaubaren Mengen vertreten. Die Tour dauerte bis gegen 13.00 Uhr. Es hätte auch keine Minute länger dauern dürfen, denn genau als wir die Autos erreichten, öffnete eine Gewitterfront ihre Schleusen. Hier einige Bilder:

Zur Einstimmung und zum Vorstellen brachte uns Klaus Warning einen Röhrling mit, den viele als Marone eingesammelt hätten. Tatsächlich achte man auf die gelbliche Netzzeichnung auf dem Stiel, die jeder Marone fehlt. Es handelt sich um einen Anhängsel - Röhrling (Boletus appediculatus) aus dem besseren Buchenwald, also eine Art, die wir hier vergebliche suchen würden. Essbar.

Zur Einstimmung und zum Vorstellen brachte uns Klaus Warning einen Röhrling mit, den viele als Marone eingesammelt hätten. Tatsächlich achte man auf die gelbliche Netzzeichnung auf dem Stiel, die jeder Marone fremd ist. Es handelt sich um einen Anhängsel – Röhrling (Boletus appendiculatus) aus dem besseren Buchenwald, also eine Art, die wir hier vergeblich suchen würden. Essbar.

Dann ging es aber los.

Dann ging es aber los.

Und wurde auch zugleich fündig.

Und wir wurden auch zugleich fündig.

Dieser Eierbovist, der gerne grasige. offenere Stellen besiedelt, sah von außen noch weiß und frisch aus. Beim Druck platzte aber die Eierschale auf und im inneren war der Reifeprozeß schon voll im gange. Essbar sind sie nur, wenn sie noch Druckfest und auch im inneren weiß sind.

Dieser Eierbovist (Bovista nigrescens), der gerne grasige. offenere Stellen besiedelt, sah von außen noch weiß und frisch aus. Beim Druck platzte aber die „Eierschale“ auf und im inneren war der Reifeprozeß schon voll im Gange. Essbar sind sie nur, wenn sie noch Druckfest und auch im inneren weiß sind.

Neben Düngerlinge wuchsem auf der Rasenfläche auch diese Halbkugeligen Ackerlinge (Agrocybe semiorbicularis). Für Speisezwecke ohne Bedeutung.

Neben Düngerlingen wuchsen auf der Rasenfläche auch diese Halbkugeligen Ackerlinge (Agrocybe semiorbicularis). Für Speisezwecke ohne Bedeutung.

Unmittelbar am Waldrand fanden wir zwei Arten, die sich auf den ersten Blick sehr ähneln. Der Nelkenschwindling (Marasmius oreades), links, mit den dicklichen, entfernt stehenden Lamellen und etwas gebuckeltem Hut und rechts ein Waldfreund - Rübling (Collybia dryophila) mit dicht stehenden Lamellenm und ungebuckeltem Hut. Ersterer ist ein sehr guter Speisepilz, den Rübling kann man essen.

Unmittelbar am Waldrand fanden wir zwei Arten, die sich auf den ersten Blick sehr ähneln. Der Nelkenschwindling (Marasmius oreades), links, mit den dicklichen, entfernt stehenden Lamellen und etwas gebuckeltem Hut und rechts ein Waldfreund – Rübling (Collybia dryophila) mit dicht stehenden Lamellen und ungebuckeltem Hut. Ersterer ist ein sehr guter Speisepilz, den Rübling kann man essen.

Weiter fügr und der Weg durch Kiefernwald, der heutzutage an dieser Stelle recht verkrautetist, In meiner Jungend war es hier moosiger und es gab Pfifferlinge, heute war an dieser Stelle diesbezüglich aber nichts mehr zu machen.

Weiter führt uns der Weg durch Kiefernwald, der heutzutage an dieser Stelle recht verkrautet ist. In meiner Jungend war es hier moosiger und es gab Pfifferlinge, heute war hier diesbezüglich aber nichts mehr zu machen.

Imposant und beeindruckend und für manchen Pilzsammler auch für Speisezwecke attraktiv stellen sich die an Nadelholzstümpfen wachsenden Samtfuß - Kremplinge (Paxillus subtomentosus) da. Tatsächlich sind sie zwar essbar, sollen aber muffig schmecken und zu dem saugen sie sich bei feuchtem Wetter reichlich mit Wasser voll. Das Kochwasser soll sich violettlich färben.

Imposant und beeindruckend und für manchen Pilzsammler auch für Speisezwecke attraktiv, stellen sich die an Nadelholzstümpfen wachsenden Samtfuß – Kremplinge (Paxillus atrotomentosus) dar. Tatsächlich sind sie zwar essbar, sollen aber muffig schmecken und zu dem saugen sie sich bei feuchtem Wetter reichlich mit Wasser voll. Das Kochwasser verfärbt violettlich.

Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) an einem Nadelholz - Stubben. Hier können wir ab Oktober wieder die leckeren Graublättrigen Schwefelköpfe erwarten.

Giftige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) an einem Nadelholz – Stubben. Hier können wir ab Oktober wieder die leckeren Graublättrigen Schwefelköpfe erwarten.

Perlpilze (Amanita rubescens) zählen im Sommer oft zu unseren häufigsten Speisepilzen in Laub- und Nadelwäldern. Heute waren wir froh, das wir überhaupt ein Exemplar zum vorstellen fanden.

Perlpilze (Amanita rubescens) zählen im Sommer oft zu unseren häufigsten Speisepilzen in Laub- und Nadelwäldern. Heute waren wir froh, das wir überhaupt ein Exemplar zum vorstellen fanden.

Der Blaugraue Täubling (Russula parazurea) ist ein häufiger Eichenbegleiter. Er schmeckt mild und kann der Nutzung als Speisepilz zugeführt werden.

Der Blaugraue Täubling (Russula parazurea) ist ein häufiger Eichenbegleiter. Er schmeckt mild und kann der Nutzung als Speisepilz zugeführt werden.

Der Purpurfilzige Holzritterling (Tricholomopsis rutilans) ist besonders in der Jugend einer der hübschesten heimischen Großpilze. Hier ist er schon etwas betagter und sein Purpurfilz ist schon etwas verblichen. Zwar essbar, aber muss nicht sein, da auch muffig im Geschmack.

Der Purpurfilzige Holzritterling (Tricholomopsis rutilans) ist besonders in der Jugend einer der hübschesten heimischen Großpilze. Hier ist er schon etwas betagter und sein Purpurfilz ist schon etwas verblichen. Zwar essbar, aber muss nicht sein, da muffig im Geschmack.

Stichpunkt muffig, hier sehen wir ein Drilling ganz junger Samtfuß - Kremplinge (Paxillus atrotomentosus).

Stichpunkt muffig, hier sehen wir ein Drilling ganz junger Samtfuß – Kremplinge (Paxillus atrotomentosus).

Der Fuchsige Scheidenstreifling (Amanita fulva) ist zwar recht dünnfleischig und brüchig, kann aber durchaus einem Mischpilzgericht zugeführt werden.

Der Fuchsige Scheidenstreifling (Amanita fulva) ist zwar recht dünnfleischig und brüchig, kann aber durchaus einem Mischpilzgericht zugeführt werden.

Und immer wieder neue Fundstücke, die der Beratung bedürfen. Hier sind es Hexeneier von Stinkmorcheln und ein Rehbrauener Dachpilz.

Und immer wieder neue Fundstücke, die der Beratung bedürfen. Hier sind es Hexeneier von Stinkmorcheln und ein Rehbrauner Dachpilz.

Ein kleines Päuschen. Foto: Irena Dombrowa.

Ein kleines Päuschen. Foto: Irena Dombrowa.

So gleich geht es weiter durch eines unserer Filet - Stückchen. Hier holen Irena, Jonas und ich gerne Pfifferlinge, Rotkappen und Steinpilze. Auch Zigeuner sind hier im Herbst vertreten. Sehr sandiger Eichen/Birkenwald.

So gleich geht es weiter durch eines unserer Filetstückchen. Hier holen Irena, Jonas und ich gerne Pfifferlinge, Rotkappen und Steinpilze. Auch Zigeuner sind im Herbst vertreten. Sehr sandiger Eichen/Birkenwald.

Zumindest in punkt Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) hat es heute geklappt.

Zumindest in punkto Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) hat es heute geklappt.

Natürlich dürfen hier die nach Blattwanzen duftenden Eichen - Milchlinge (Lactarius quietus) nicht fehlen. In Mischung verwendbar.

Natürlich dürfen hier die nach Blattwanzen duftenden Eichen – Milchlinge (Lactarius quietus) nicht fehlen. In Mischung verwendbar.

Eine frische Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) mit ihren weiten, goldgelben Röhren und dem schlanken, hellbräunlichen Stiel ohne Rottöne. Essbar.

Eine frische Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) mit ihren weiten, goldgelben Röhren und dem schlanken, hellbräunlichen Stiel ohne Rottöne. Essbar.

In diesem Sommer gibt es sie wieder reichlich in unseren sandigen Laubwäldern, meist unter Buchen. Die Rotschuppigen Rauhköpfe (Cortinarius bolaris). Geftverdächtig.

In diesem Sommer gibt es sie wieder reichlich in unseren sandigen Laubwäldern, meist unter Buchen. Die Rotschuppigen Rauhköpfe (Cortinarius bolaris). Giftverdächtig.

Eine schöne Mischpilzmahlzeit für unsere treue Pilzfreundin Erika Wittenhagen.

Eine schöne Mischpilzmahlzeit für unsere treue Pilzfreundin Erika Wittenhagen.

Auf Holzresten finden wir den kleinen Flockigen Trompetenschnitzling (Tubaria conspersa). Er wäre praktisch essbar, aber unergiebig und leicht zu verwechseln mit ähnlichen, kleinen Bätterpilzen.

Auf Holzresten finden wir den kleinen Flockigen Trompetenschnitzling (Tubaria conspersa). Er wäre praktisch essbar, aber unergiebig und leicht zu verwechseln mit ähnlichen, kleinen Blätterpilzen. Die Hutoberfläche ist charakteristisch mit weißen Velum – Resten behangen.

Unser Erinnerungsfoto enstand heute nicht zum Schluß, sondern mittig der Wanderung. 06.August 2016.

Unser Erinnerungsfoto entstand heute nicht zum Schluss, sondern mittig der Wanderung. 06.August 2016.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

23. Juli 2016 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch die Demener Räumde

Der gemeine Pfifferling (Cantharellus cibarius) ist in den weitläüfigen Wäldern der Ortschaft Demen ein weit verbreiteter und häufiger Speisepilz.

Der gemeine Pfifferling (Cantharellus cibarius) ist in den weitläufigen Wäldern um die Ortschaft Demen herum ein weit verbreiteter und häufiger Speisepilz. Bei trockenheißem Sommerwetter hielten sich die Funde der Eierschwämme heute allerdings sehr in Grenzen.

Eine öffentliche Pilzwanderung stand am Sonnabend, dem 23. Juli 2016, wieder auf dem Programm. Sie startete wie gewohnt von der Hansestadt Wismar aus. Treff war um 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am ZOB, in der Wasserstraße, Ecke Kopenhagener Straße. Von hier aus fuhren wir nach kurzer Begrüßung mit den vorhandenen Fahrzeugen zunächst in Richtung Brüel. Dann weiter auf der B 104 in Richtung Schwerin und bogen in den Abzweig Golchen ein. Hier ging es weiter über Schönlage, Jülchendorf, Venzkow bis nach Demen. Pilzfreunde aus der Region erwarteten uns gegen 09.00 Uhr am ehemaligen Wohnkomplex (Plattenbauten) des Militärstandortes Demen um sich uns anzuschließen. Wir wanderten eine Runde durch die sogenannte Demener Räumde. Sandige Laub-, aber überwiegend Nadelwaldstandorte. Hier gibt es die klassischen Speisepilze wie Pfifferlinge, Maronen, Steinpilze, Butterpilze, Krause Glucken u. s. w. mitunter noch reichlich. In meinen Kindheitserinnerungen sehe ich Teppiche von gelben Eierschwämmen vor mir und riesige Apfel – Täublinge, mit denen ich Fußball spielen durfte, weil sie als Giftpilze galten. Es hat Spaß gemacht! Heute betrachte ich das ganze natürlich mit  anderen Augen. Die großen, roten Apfeltäublinge sind kleiner geworden und werden geachtet, nicht nur, weil sie ungiftig und gute Speisepilze sind. Auch die gelben Teppiche sind zusammengeschrumpft, aber es gibt sie  noch, gerade auch im Hochsommer. Voraussetzung ist allerdings ein möglichst verregneter Sommer. Dieser Umstand war leider nur ansatzweise erfüllt. Inzwischen war es heiß und sonnig in trockener Luft geworden, was dem Pilzwachstum nicht sonderlich zuträglich ist. Die 22 Teilnehmer konnten dennoch einiges finden und kennen lernen, so dass es durchaus eine interessante und lehrreiche Wanderung wurde. Hier ein kleiner Bericht in Form einiger Bilder mit Erläuterungen:

Der Startschuss ist gefallen.

Der Startschuss ist gefallen.

Kaum im Wald, schon die ersten Pilze. Nur unter Euchen wächst der Eichen - Milchling (Lactarius quietus). Der bräunliche Milchling zeigt auf dem Hut oft eine ringartige Zonnierung, die weiße Milch schmeckt nicht scharf und der Geruch ist nach Blattwanzen. Er darf im Mischgericht Verwendung finden.

Kaum im Wald, schon die ersten Pilze. Nur unter Euchen wächst der Eichen – Milchling (Lactarius quietus). Der bräunliche Milchling zeigt auf dem Hut oft eine etwas dunklere Zonierung, die weiße Milch schmeckt nicht scharf und er riecht nach Blattwanzen. Verwendung im Mischgericht.

Einen ähnlichen, aber etwas schmächtigeren, braunen Milchling finden wir oft in großen Mengen unter Birken und Fichten, der Flatter - Milchling. Er ist meist schmächtiger, die weiße Milch schmeckt ebenfalls mild, so dass auch er als Mischpilz gesammelt werden kann.

Einen ähnlichen, aber etwas schmächtigeren, braunen Milchling, finden wir oft in großen Mengen unter Birken und Fichten, den Flatter – Milchling (Lactarius tabidus). Er ist ungezont und die weiße Milch schmeckt ebenfalls mild, so dass auch dieser Milchling als Mischpilz gesammelt werden kann.

Diese giftigen Dickschaligen Kartoffel - Boviste (Scleroderma citrinum) sind noch sehr jung. Die hier noch sahneweißliche Innenmasse verfärbt sich aber rasch violettschwärzlich. Gut ist die namensgebende, dicke Schale aber auch so schon zu erkennen.

Noch sehr junge und giftige Dickschaligen Kartoffel – Boviste (Scleroderma citrinum). Die hier noch sahneweißliche Innenmasse verfärbt sich aber rasch violett – schwärzlich. Gut ist die namensgebende, dicke Schale zu erkennen.

Die zukünftige Stinkmorchel (Phallus impudicus) noch als Innenleben eines sogenannten Hexeneis). In diesem Stadium noch essbar und von einigen Kennern sehr geschätzt!

Die zukünftige Stinkmorchel (Phallus impudicus) noch als Innenleben eines sogenannten Hexeneis. In diesem Stadium essbar und von einigen Kennern sehr geschätzt!

Und weiter geht es durch den lichtdurchfluteten Sommerwald.

Und weiter geht es durch den lichtdurchfluteten Sommerwald.

Freude über diesen schönen Riesenschirmpilz (Macrolepiota procera). Es sollte nicht der einzige bleiben.

Freude über diesen schönen Riesenschirmpilz (Macrolepiota procera). Es sollte nicht der einzige bleiben.

Stellvertretend auch für andere Pilze des sonnigen Waldrandes soll dieser Parasol (Macrolepiota procera) das trockene Sommerwetter verdeutlichen. Die Pilze vertrocknen sehr schnell. Gut ist der dicke, doppelrandige Ring zu sehen, der nur leicht am Stiel angeheftet ist und bei vorsichtiger Lösung am Stiel verschiebbar ist.

Stellvertretend auch für andere Pilze des sonnigen Waldrandes soll dieser Parasol (Macrolepiota procera) das trockene Sommerwetter verdeutlichen. Die Pilze vertrocknen am Standort. Gut ist der dicke, doppelrandige Ring zu sehen, der nur leicht am Stiel angeheftet ist und bei vorsichtiger Lösung verschiebbar ist.

Wie dieser Versuch bestätigte.

Wie dieser Versuch bestätigte.

Ausschließlich unter Kiefern auf zumindest leicht kalkhaltigem Sandboden finden wir den unverwechselbaren Kupferroten Gelbfuß (Chroogomphus rutilus). Kreisefförmiger Hut bräunliche, sichelförmig am Stiel herablaufende Lamellen und kupferfarbenes Fleisch, dass sich beim Schmoren schön violett verfärbt, kennzeichnen ihn sehr gut, diesen guten Speisepilz.

Ausschließlich unter Kiefern auf zumindest leicht kalkhaltigem Sandboden finden wir den unverwechselbaren Kupferroten Gelbfuß (Chroogomphus rutilus). Kreiselfförmiger Hut, bräunliche, sichelförmig am Stiel herablaufende Lamellen und kupferfarbenes Fleisch, dass sich beim Schmoren schön violett verfärbt, kennzeichnen ihn gut, diesen schmackhaften Speisepilz.

Dieser reife Weiße Anis - Champignon (Agaricus arvensis) hat sich selber bestäubt. Die dunklen Sporen lagerterten sich in seinem windschwachen Versteck zwischen üppgen Gräsern auf dem Hut ab.

Dieser reife Weiße Anis – Champignon (Agaricus arvensis) hat sich selber bestäubt. Die dunklen Sporen lagerten sich in seinem windgeschützten Versteck zwischen üppigen Gräsern auf dem Hut ab.

Ein Gedicht von jungen Riesenschirmpilzen.

Ein Gedicht von jungen Riesenschirmpilzen.

Kurioses auf dem Hut dieses Eichen - Milchlings (Lactarius quietus). Offensichtlich sollten in frühester Entwicklung zwei Fruchtkörper wachsen. Einer wuchs schneller und nahm den Winzling huckepack. Die Ausbildung eines Stieles war nicht mehr erforderlich, Lammellen wurden aber trotzdem ausgebildet.

Kurioses auf dem Hut dieses Eichen – Milchlings (Lactarius quietus). Offensichtlich sollten in frühester Entwicklungsphase zwei Fruchtkörper entstehen. Einer wuchs schneller und nahm den anderen huckepack. Die Ausbildung eines Stieles war nicht mehr erforderlich, Lamellen wurden, auch wenn in dieser Position auch wenig effektiv, trotzdem gebildet.

Diese Zeitgenossen sollten lieber nicht in der Speise landen, es sei denn, man liebt es deftig. Gallen - Röhrling (Tylopilus felleus) - ungenießbar, da galle bitter!

Diese Zeitgenossen sollten lieber nicht in der Speise landen, es sei denn, man liebt es deftig. Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus) – ungenießbar, da Galle bitter!

Gegen den Maronen - Röhrling (Xerocomus badius) ist natürlich nichts einzuwenden.

Gegen den Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) ist natürlich nichts einzuwenden.

Der Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla) gehört zu den Freiblättlern.

Der Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla) gehört zu den Freiblättlern.

Scheidenstreiflinge sind recht gute Speisepilze. Hier sehen wir den Grauen Scheidenstreifling (Amanita vaginata) und den viel häufigeren Fuchsigbraunen Scheidenstreifling (Amanita fulva).

Scheidenstreiflinge sind recht gute Speisepilze. Hier sehen wir den Grauen Scheidenstreifling (Amanita vaginata) und den viel häufigeren Fuchsigbraunen Scheidenstreifling (Amanita fulva).

Drei typische Täublingsarten aus dem sandigen Kiefernwald: die beiden oberen sind Zedernholz - Täublinge (Russula badia) mit extrem scharfem Geschmack und komplett ungenießbar. Der violette ist ein essbarer Buckel - Täubling (Russula caerulea) und der untere ein Blutroter Täubling (Russula sanguinea). Letzterer liebt es etwas kalkhaltiger, daher gern längst der Wege oder Waldstraßen.

Drei typische Täublingsarten aus dem sandigen Kiefernwald: die beiden oberen sind Zedernholz – Täublinge (Russula badia) mit extrem scharfem Geschmack und daher komplett ungenießbar. Der violette ist ein essbarer Buckel – Täubling (Russula caerulea) und der untere ein Blutroter Täubling (Russula sanguinea). Letzterer liebt es etwas kalkhaltiger, daher gern längst der Wege oder Waldstraßen. Sehr scharfer Geschmack = ungenießbar.

Hier noch einmal der Blutrote Täubling (Russula sanguinea). Neben den wund - bis blutroten Farben auf Hut und Stiel, sind auch die bogenförmigen Lamellen ein gutes Kennzeichen, dass nur selten bei Täublingen vorkommt.

Hier noch einmal der Blutrote Täubling (Russula sanguinea). Neben den wund – bis blutroten Farben auf Hut und Stiel, sind auch die bogenförmigen Lamellen ein gutes Kennzeichen, dass ansonsten nur selten bei Täublingen vorkommt.

Ein stimmungsfoto von Schuppigen Sägeblättlingen (Lentinus lepideus). Sie wuchsen wie zum präsentieren mitten auf einem Kiefernstubben. Ungenießbar.

Ein Stimmungsfoto von Schuppigen Sägeblättlingen (Lentinus lepideus). Sie wuchsen wie zur Präsentation mitten auf einem Kiefernstubben. Ungenießbar.

Die selben Pilze liegend - einfach eine Augenweide!

Die selben Pilze liegend – einfach eine Augenweide!

Die für mich interessantesten Pilze waren diese Schleierlinge, die in Richtung Hautkopf oder gar Rauhkopf gehen. Möglich wäre beispielsweise der Goldgelbe Rauhkopf (Cortinarius gentilis). Hier würde auch das Biotop passen - sandiger, moosiger, saurer Nadelwald. Die Pilze sind auf jedenfall giftverdächtig bis tödlich giftig!

Die für mich interessantesten Pilze waren diese Schleierlinge, die in Richtung Hautkopf oder gar Rauhkopf gehen. Möglich wäre beispielsweise der Goldgelbe Rauhkopf (Cortinarius gentilis). Hier würde auch das Biotop passen – sandiger, moosiger, saurer Nadelwald. Die Pilze sind auf jeden Fall giftverdächtig, eventuell sogar tödlich giftig!

Unser Abschlußfoto. Leider wollten nicht alle mit rauf, wir waren insgesamt 22 Pilz- und Wanderfreunde. 23. Juli 2016.

Unser Abschlussfoto: Leider wollten nicht alle mit rauf, wir waren insgesamt 22 Pilz- und Wanderfreunde. Als 2. von rechts sehen wir unsere Dienst älteste Pilzfreundin Helga Köster, sie feierte heute Geburtstag und hat von mir ein Glückspilz – Kissen bekommen, worauf sie sich gerne nach anstrengender Wanderung ausruhen und Kraft für die nächste Tour schöpfen darf. 23. Juli 2016.

Wann startet die nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!

17. Juli 2016 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereins – und Kartierungsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Sie führte durch den Hütter Wohld bei Bad Doberan

Am Sonntag, dem 17. Juli 2016, um 08.00 Uhr, war für die Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und interessierte Gäste wieder eine Vereinsexkursion angesagt. Wir trafen uns dazu auf dem schmalen Parkplatz gegenüber dem Zeughaus, in der Wismarer Ulmenstraße. Nach kurzer Begrüßung starteten wir von hier aus auf der B 105 in Richtung Bad Doberan. Pilzfreunde aus dem dortigen Umland, die sich uns anschließen wollten, haben wir auf dem Parkplatz in Bahnhofsnähe, unmittelbar neben der großen Ampelkreuzung, abgeholt. Ziel war der Hütter Wohld südlich von Bad Doberan. Ausgangspunkt: die Ortschaft Althof. Hier erwartete uns außerdem noch Bützows Pilzberater Klaus Warning. Es handelt sich überwiegend um imposante Buchenbestände, aber auch Fichtenforste. Der Hütter Wohld ist eine Perle unserer anspruchsvolleren Pilzreviere. Hier kommt also nicht nur der gemeine Kochtopfsammler auf seine Kosten, sondern auch der tiefer gehend interessierte Hobby – Mykologe. Überhaupt ist die waldreiche und hügelige Umgebung von Bad Doberan besonders reizvoll. Ein Hauch von Mittelgebirge. Wir wollten heute aber nicht nur die schöne Landschaft bewundern, sondern in erster Linie unsere bereits vorhandenen Fundlisten der Großpilze aus dieser Region ergänzen. Das eine oder andere war zumindest für meine Kartei heute neu. Hier ein kleiner Rückblick:

Ankunft in Althof.

Ankunft in Althof.

Der Wegweiser wies uns die Richtung.

Der Wegweiser wies uns die Richtung.

Vorbei an der schicken Kapelle Althof.

Vorbei an der schicken Kapelle Althof.

Da staunten sogar die Ziegen und Schafe nicht schlecht, denn wir hatten heute sogar unseren Ziegenpeter mit dabei. Ziegenpeter ist der Spitzname einer unserer Pilzfreunde.

Da staunten sogar die Ziegen und Schafe nicht schlecht, denn wir hatten heute unseren Ziegenpeter mit dabei. Ziegenpeter ist der Spitzname einer unserer Pilzfreunde.

Der Hohlweg zum Hütter Wohld.

Der Hohlweg zum Hütter Wohld.

Hier wuchsen büschelweise diese Glimmer - Tintlinge (Coprinus comatus). Ganz jung zwar essvbar, aber nicht sonderlich empfehlenswert, da in Verbindung mit Alkohol giftig!

Hier wuchsen büschelweise diese Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus). Ganz jung zwar essbar, aber nicht sonderlich empfehlenswert, da in Verbindung mit Alkohol giftig!

Auch mit feinen, glimmerigen Schüppchen bedeckt, aber wesentlich kleiner und wie angesät wuchsen die Gesäten Tintlinge (Coprinus disseminatus). Ohne Speisewert.

Auch mit feinen, glimmerigen Schüppchen bedeckt, aber wesentlich kleiner und in Rasen wie angesät wuchsen diese Gesäten Tintlinge (Coprinus disseminatus). Ohne Speisewert.

Bevor wir endgültig in das Dickicht des Waldes eintauchten noch schnell ein Blick in die offenere Landschaft.

Bevor wir endgültig in das Dickicht des Waldes eintauchten noch schnell ein Blick in die offenere Landschaft.

Kaum das wir den Waldrand mit seinen mächtigen Altbuchen erreicht haben, gab er uns in Form dieses Täublings gleich eine Ahnung von seiner Qualtät. Der Rotstieligen Leder - Täubling (Russula olivacea) finden wir nähmlich nur in unseren besseren Laubwäldern. Hervorragender und ergiebiger Speisepilz.

Kaum das wir den Waldrand mit seinen mächtigen Altbuchen erreicht hatten, gab er uns in Form dieses Täublings gleich einen Hinweis auf seine Qualität. Den Rotstieligen Leder – Täubling (Russula olivacea) finden wir nämlich in unseren besseren Laubwäldern. Hervorragender und ergiebiger Speisepilz.

Der Rosa - Täubling (Russula rosea) ist ebenfalls typisch für solche Sommerwälder. Essbar, aber minderwertig.

Der Rosa – Täubling (Russula rosea) ist ebenfalls typisch für solche Sommerwälder. Essbar, aber minderwertig.

Der filigrane Geweihförmige Schleimpilz (Ceratiomyxa fructiculosa) gehört nicht zu den echten Pilzen. Schleimpilze bilden den Übergang vom Pilz- in das Tierreich.

Der filigrane Geweihförmige Schleimpilz (Ceratiomyxa fructiculosa) gehört nicht zu den echten Pilzen. Schleimpilze (Pilztiere) bilden den Übergang vom Pilz- zum Tierreich.

Ein weiterer Vertreter der Myxomyceten (Schleimpilze) wäre dieser häufige und auffällige Himbeerrote Schleimpilz Tubifera ferruginosa).

Ein weiterer Vertreter der Myxomyceten (Schleimpilze) wäre dieser häufige und auffällige Himbeerrote Schleimpilz (Tubifera ferruginosa).

Zu den Schlauchpilze (Ascomyceten) gehören diese großen Becherlinge, möglicherweise Buchenwald - Becherlinge, aber um sicher zu gehen, müßte hier das Mikroskop befragt werden.

Zu den Schlauchpilzen (Ascomyceten) gehören diese großen Becherlinge, möglicherweise Buchenwald – Becherlinge, aber um sicher zu gehen, müsste hier das Mikroskop befragt werden.

An morschem Fichteholz fanden wir die Purpurschneidigen Blut - Helmlinge (Mycea sanguinolenta). Sie sondern dunkelblutroten Milchsaft ab und die Lamellen sind an der Schneide purpur gefärbt.

An morschem Fichtenholz fanden wir diese Purpurschneidigen Blut – Helmlinge (Mycena sanguinolenta). Sie sondern dunkelblutroten Milchsaft ab und die Lamellen sind an der Schneide purpurrot gefärbt.

Diese großen, grauen Tintlinge wuchsen am Wegesrand. Ich denke, es dürfte sich um den Langsporigen Falten - Tintling (Coprinus acuminatus) handeln. Eine mikropische Untersuchung könnte Aufschluß lieferrn.s

Diese großen, grauen Tintlinge wuchsen am Waldweg. Ich denke, es dürfte sich um den Schmalsporigen Falten – Tintling (Coprinus acuminatus) handeln. Er ist dem häufigeren Grauen – Falten – Tintling sehr ähnlich, dieser wäre jedoch meist gedrungener. Eine mikroskopische Untersuchung könnte Aufschluss geben. Diese wurde dankenswerterweise über Klaus Warning von Margitta Schönfeld vorgenommen. Ihr ausführlicher Mikroskopie – Bericht bestätigte unsere Vermutung.

Am Fuße alter Nadelbäume, in diesem Fall Fichte, wächst der große und auffällige Kiefern - Braunporling (Phaeolus schweintzii). Zunächst leuchtend gelb, verfärbt er sich in der weiteren Entwicklung zunehmend dunkelbraun. Beim Wachstum kann er Fremdkörper umwachsen und mit einschließen. Ungenießbar.

Am Fuße alter Nadelbäume, in diesem Falle Fichte, wächst der große und auffällige Kiefern – Braunporling (Phaeolus schweintzii). Zunächst leuchtend gelb, verfärbt er sich in der weiteren Entwicklung zunehmend dunkelbraun. Beim Wachstum kann er Fremdkörper umwachsen und mit einschließen. Ungenießbar.

Der Süßliche Milchling (Lactarius subdulcis) ist ein Massenpilz in unseren Buchenwäldern, insbesondere im Herbst. Die weiße Milch schmeckt mild und er kann deshalb als Mischpilz Verwendung finden. Bei der Bestimmung dieser brauenen, mittelgroßen Milchlinge ist die Baumart wichtig, unter denen sie gefunden werden. Dieser wächst nur unter Buchen.

Der Süßliche Milchling (Lactarius subdulcis) ist ein Massenpilz in unseren Buchenwäldern, insbesondere im Herbst. Die weiße Milch schmeckt mild und er kann deshalb als Mischpilz Verwendung finden. Bei der Bestimmung dieser braunen, mittelgroßen Milchlinge, ist die Baumart wichtig, unter denen sie gefunden werden. Dieser wächst nur unter Buchen.

Ab April, besonders aber im Herbst ist der Langstielige Knoblauch - Schwindling (Marasmius alliaceus) eine Charakterart unserer basenreichen Buchenwäldern. Auch wenn er im Vergleich zum echten Küchenschwindling minderwertig erscheint, können nach unseren Erfahrungen einige Hüte dieses Pilzes einer herzhaften Waldpilzsuppe nicht schaden und einen interessanten Geschmacks - Akzent verleihen.

Ab April, besonders aber im Herbst, ist der Langstielige Knoblauch – Schwindling (Marasmius alliaceus) eine Charakterart unserer basenreichen Buchenwälder. Auch wenn er im Vergleich zum echten Küchenschwindling minderwertig erscheint, können nach unseren Erfahrungen einige Hüte dieses Pilzes einer herzhaften Waldpilzsuppe nicht schaden und einen interessanten Geschmacks – Akzent verleihen.

Der leicht kenntliche Schwarzgezähnelte Helmling (Mycena pelianthina) gehört in die Gruppe der Reittich - Helmlinge und wird daher als schwach giftig eingestuft.

Der leicht kenntliche Schwarzgezähnelte Helmling (Mycena pelianthina) gehört in die Gruppe der Rettich – Helmlinge und wird daher als schwach giftig eingestuft.

Ein junger Safran - Schirmpilz (Macrolepiota rhacodes). Typisch ist die safranfarbene Verfärbung im Schnitt und bei Berührung und Verletzung. Guter Speisepilz.

Ein junger Safran – Schirmpilz (Macrolepiota rhacodes). Typisch ist die safranrötliche Verfärbung im Schnitt und bei Berührung sowie Verletzung. Guter Speisepilz.

Besonders am Rande des Hütter Wohldes findet wir imposante Altbuchen und Eichen. Der ausgehagerte Waldboden kann eine sehr interessante Pilzflora hervorbringen. Heute waren vor allem Täublinge, einige Pfifferlinge, Stein- und Sommersteinpilze vertreten.

Besonders am Rande des Hütter Wohldes findet wir imposante Altbuchen und Eichen. Der ausgehagerte Waldboden kann eine sehr interessante Pilzflora hervorbringen. Heute waren vor allem Täublinge, einige Pfifferlinge, Stein- und Sommersteinpilze vertreten.

Aber auch dieser junge Langstielige Schleimfuß (Cortinarius elatior). Aufgrund des bläulich schleimigen Stiels könnte er leicht für einen Blaustiel - Schleimfuß gehalten werden. Dieser kommt aber im sauren Fichtenwald vor. Beide sind essbar.

Aber auch dieser junge Langstielige Schleimfuß (Cortinarius elatior). Aufgrund des bläulich schleimigen Stiels könnte er leicht für einen Blaustiel – Schleimfuß gehalten werden. Dieser kommt aber im sauren Fichtenwald vor. Beide wären essbar.

Auch dieser mastige Heringstäubling gehört in ein solches Biotop. Es handelt sich um den Buchen - Heringstäubling (Russula faginea). Die Gruppe der Heringstäublinge sind gut durch den fischartigen Geruch und das Bräunen des Fleisches zu erkennen. Die Artabgrenzung gestaltet sich jedoch schwierig. Da sie mild schmecken, sind sie essbar und sogar gute Speisepilze. Der Fischgeruch verliert sich bei der Zubereitung.

Auch dieser mastige Heringstäubling gehört in ein solches Biotop. Es handelt sich um den Buchen – Heringstäubling (Russula faginea). Die Gruppe der Heringstäublinge sind gut am fischartigen Geruch und das Bräunen des Fleisches zu erkennen. Die Artabgrenzung unter ihnen gestaltet sich jedoch oft schwierig. Da sie mild schmecken, sind sie essbar und sogar gute Speisepilze. Der Fischgeruch verliert sich bei der Zubereitung.

Natürlich auch eine gute Adresse für Flockenstielige Hexen - Röhrlinge (Boletus luridiformis), einer unserer wertvollsten Speisepilze.

Natürlich auch eine gute Adresse für Flockenstielige Hexen – Röhrlinge (Boletus luridiformis), einer unserer wertvollsten Speisepilze.

Der blasse Laubwald - Pfifferling (Cantharellus pallidus) ist ein besonders heller Riesenpififferling in guten Buchenwäldern.

Der blasse Laubwald – Pfifferling (Cantharellus pallidus) ist ein besonders heller, großer und fleischiger Riesenpfifferling in guten Buchenwäldern.

Die Laubwald - Form des Fichten - Steinpilzes (Boletus edulis). Sie schoben hier heute ganz jung aus dem hageren Waldboden.

Die Laubwald – Form des Fichten – Steinpilzes (Boletus edulis). Sie schoben heute ganz jung aus dem hageren Waldboden.

Das ist schon eine kleine, delikate Mahlzeit, die sicherlich heute Abend den Exkursionstag ausklingen lassen wird.

Das ist schon eine kleine, delikate Mahlzeit, die sicherlich heute Abend den Exkursionstag ausklingen lassen wird.

Unser Erinnerungsfoto am 17.07.2016 im Hütter Wohld.

Unser Erinnerungsfoto am 17.07.2016 im Hütter Wohld.

Wann starten wir zu unserer nächsten Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

12. Juli 2016 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Pilzbestimmungen mit Hilfe von chemischen Farbreaktionen

Hier sehen wir deutliche Farbreaktionen beim Rotstieligen Leder Täubling. Mit Phenol schön Heidelbeerfarbig und mit FeSO4 orangegelb.

Hier sehen wir deutliche Farbreaktionen beim Rotstieligen Leder Täubling. Mit Phenol schön Heidelbeerfarbig und mit Eisen(II)-Sulfat orangegelb.

Am Dienstag, dem 12. Juli 2016, waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. wieder zu 18.00 Uhr in den „Steinpilz“, ABC Straße 21, sehr herzlich eingeladen. Den heutigen Themenabend widmeten wir der Bestimmung von Frischpilzen anhand chemischer Farbreaktionen. Ganz besonders bei der richtigen Zuordnung von Täublingen und Milchlingen kann dieser Test sehr hilfreich sein. Dazu standen einige wichtige Chemikalien zur Verfügung. Ich organisierte am Vormittag Täublinge im Wismarer Seeblickpark und Pilzfreund Jochen war im Wald unterwegs und hatte ebenfalls noch interessante Milchlinge und Täublinge mitgebracht. Dazu konnten wir auch eine Mitarbeiterin des NDR in unserer Mitte begrüßen. Ein kleiner Beitrag wird am Freitag zwischen 16.00 – 19.00 Uhr auf NDR 1 – Radio MV ausgestrahlt.

Jochen holt seine zu bestimmenden Schätze aus dem Korb und Ulrich mustert sie schon mal mit kritischem Blick.

Jochen holt seine zu bestimmenden Schätze aus dem Korb und Ulrich mustert sie schon mal mit kritischem Blick.

Bei einem seiner mitgebrachten Täblinge kamen wir auf den Ziegelroten Täubling. Ein chemischer Test mit Eisen (II) Sulfat bestetigte unsere Vermutung durch eine fleischroa - Farbreaktion.

Bei einem seiner mitgebrachten Täublinge kamen wir auf den Ziegelroten Täubling (Russula velenovskyi). Ein chemischer Test mit Eisen (II) Sulfat bestätigte unsere Vermutung durch eine fleischroa - Farbreaktion.

Der Gemeine Weißtäubling (Russula delica) reagiert mit Guajak sehr rasch satt grün.

Der Gemeine Weißtäubling (Russula delica) reagiert mit Guajak sehr rasch satt grün.

Gegen 20.00 Uhr endete unsere Zusammenkunft.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

09. Juli 2016 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte zum Boitiner Steintanz

Die Sage vom Boitiner Steintanz.

Die Sage vom Boitiner Steintanz.

Zu einer hochsommerlichen Pilzwanderung ludt das pilzkundliche Informationszentrum Steinpilz – Wismar am Sonnabend, dem 09. Juli 2016, ein. Treff war um 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am ZOB, in der Wismarer Wasserstraße, Ecke Kopenhagener Straße. Nach kurzer Begrüßung und Festlegung der Fahrtroute starteten wir von hier aus zum Zielgebiet. Wir fuhren zunächst bis Sternberg und dann weiter in Richtung Güstrow und bogen im Verlauf in Richtung Bützow ab bis zur Ortschaft Tarnow. Von hier aus weiter in Richtung Boitin. Kurz hinter Tarnow geht es dann in Richtung Schießplatz und weiter bis zum Waldrand. Hier erwartete uns Pilzberater Klaus Warnow und zwei Pilzfreunde aus dem nahen Rosenow. Der Boitiner Steintanz ist eine bronze- oder jungsteinzeitliche Kultstätte und zählt zu den bedeutensten Großstein- oder Megalith – Bauwerken Mecklenburg – Vorpommerns. Er befindet sich im Staatsforst Tarnow, eines der größten zusammenhängenden Buchenwälder unseres Bundeslandes. Insofern vielleicht nicht nur für Pilzfreunde einen Besuch wert. Unser Hauptaugenmerk galt allerdings der Pilzflora dieses Gebietes. Diese war heute leider, trotz ergiebiger Niederschläge in der letzten Zeit außerordentlich dürftig. Für eine nennenswerte Pilzmahlzeit hat es für niemanden gereicht, aber die Möglichkeit, etwas zum dazu zulernen, war auf jeden Fall gegeben. Auch als wir im Jahr 2011 schon einmal hier unterwegs waren, gab es trotz des vielen Regens im damaligen Sommer, nur wenig Frischpilze, obwohl der wunderbare Wald eigentlich eine Fundgrube sein sollte und zu gewisser Zeit auch ist. Hier ein kleiner, bebilderter Rückblick:

Zunächst stellte uns Klaus Warning die vom ihm aufbereiteten Schiefen Schillerporlinge (Inonotus obliquus) vor, die unter der Bezeichnung Chaga aus Gesundheistee sehr beliebt sind.

Zunächst stellte uns Klaus Warning die vom ihm aufbereiteten Schiefen Schillerporlinge (Inonotus obliquus) vor, die unter der Bezeichnung Chaga als Gesundheitstee sehr beliebt sind.

Gleich zu Beginn an einem toten Buchenast viele Dezimeter lange, resupinate Überzüge eines Feuerschwamms, vermutlich des Rostbraunen Feuerschwamms (Phellinus ferruginosus)..)..

Gleich zu Beginn an einem toten Buchenast viele Dezimeter lange, resupinate Überzüge eines Feuerschwamms, vermutlich des Rostbraunen Feuerschwamms (Phellinus ferruginosus).

Auf den feuchten, dünnen Buchenzweigen zahlreiche dieser Winzlinge mit einer Hutspannweite von etwa 1 cm. Die Hüte sehen aus wie geöffnete Fallschirme. Die dicklichen Lamellen erreichen nicht den Stiel, sondern sind durch einen Ring von ihm getrennt, ein sogenanntes Kolar. Ohne Spesewert.

Auf den feuchten, dünnen Buchenzweigen zahlreiche dieser Winzlinge mit einer Hutspannweite von etwa 1 cm. Die Hüte sehen aus wie geöffnete Fallschirme. Die dicklichen Lamellen erreichen den Stiel nicht, sondern sind durch einen Ring von ihm getrennt, ein sogenanntes Kollar. Es handelt sich um Halsband – Schwindlinge (Marasmius rotula). Ohne Speisewert.

Ebenfalls zahlreich auf dünnen Ästchen von Laub- und Nadelholz wächst eine nah verwandte Art, der Ästchen - Schwindling (Marasmiellus ramealis). Die Hüte sind nicht gewellt wie bei obigem. Ebenfalls ohne Speisewert.

Ebenfalls zahlreich auf dünnen Ästchen von Laub- und Nadelholz wächst eine nah verwandte Art, der Ästchen – Schwindling (Marasmiellus ramealis). Die Hüte sind nicht gewellt wie bei obigem und gleichfalls ohne Speisewert.

Die Lamellen erreichen hier den Stiel und dieser ist auffallend weißlich beflockt.

Die Lamellen erreichen hier den Stiel und dieser ist auffallend weißlich beflockt.

Der Staatsforst Tarnow ist eines der größten zusammenhängenden Rotbuchenwälder Mecklenburg - Vorpommerns.

Der Staatsforst Tarnow ist eines der größten zusammenhängenden Rotbuchenwälder Mecklenburg – Vorpommerns.

Der Nachteil des feuchten Sommerwetters. Die Schnecken schlagen erbarmungslos zu. Diese frischen Stockschwämmchen wollte keiner mehr mitnehmen. Unzählige Schnecken taten sich an ihnen gütlich und die Pilze sowie die weitere Umgebung waren vollkommen überzogen mit ihrem Schleim.

Der Nachteil des feuchten Sommerwetters. Die Schnecken schlagen erbarmungslos zu. Diese frischen Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) wollte keiner mehr mitnehmen. Unzählige Schnecken taten sich an ihnen gütlich und die Pilze sowie die weitere Umgebung waren vollkommen überzogen von ihrem Schleim.

Dachziegelige Konsolen des Rotbraunen Borstenscheiblings (Hymenochaete rubiginosa) an einem alten Eichen - Stubben.

Dachziegelige Konsolen des Rotbraunen Borstenscheiblings (Hymenochaete rubiginosa) an einem alten Eichen – Stubben.

Der Dickschalige Kartoffel - Hartbovist (Scleroderma citrinum) wird frühzeitig im Inneren violettschwarz. Mit dem schwach giftigen Pilz sollen schon wertvolle Trüffeln gefälscht worden sein.

Der Dickschalige Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum) wird frühzeitig im Inneren violett – schwarz. Mit dem schwach giftigen Pilz sollen schon wertvolle Trüffeln gefälscht worden sein.

Der Wiesen - Staubbecher (Vacsellum pratense) gehört zu den jung essbaren Bauchpilzen. Die kopfigen Fruchtkörper sind sahneweißlich bis gelblich gefärbt und mehlig bereift. Gerne in Trockenrasen, gasige Wegränder und Triften.

Der Wiesen – Staubbecher (Vacsellum pratense) gehört zu den jung essbaren Bauchpilzen. Die kopfigen Fruchtkörper sind sahneweißlich bis gelblich gefärbt und mehlig bereift. Gerne in Trockenrasen, gasige Wegränder und Triften.

An Röhrlingen gab es heute nur ganz vereinzelte, aber frische Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron.

An Röhrlingen gab es heute nur ganz vereinzelte, aber frische Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron.

Klaus Warning (links) stellt das Innenleben eines Hexeneis der Stinkmorchel vor mit entsprechenden Erläuterungen zu möglichen Nebenwirkungen nach reichlichem Genuss.

Klaus Warning (links) stellt das Innenleben eines Hexeneis der Stinkmorchel (Phallus impudicus) vor, mit entsprechenden Erläuterungen zu möglichen amourösen Nebenwirkungen nach reichlichem Genuss.

Gut geschützt sehen wir hier den porösen Fruchtkörper der späteren Stinkmorchel. Von der zähen Aussenhaut befreit, stellt dieser in diesem Stadium für manche Feinschmecker scharf gebraten eine Delikatesse dar!

Gut geschützt im inneren sehen wir hier die poröse Fruchtkörperanlage der späteren Stinkmorchel (Phallus impudicus). Von der zähen Außenhaut befreit, stellt diese im  Jungstadium für manche Feinschmecker scharf gebraten eine Delikatesse dar!

Vereinzelt im alten Falllaub einige Waldfreund - Rüblinge (Collybia dryophila). Essbar.

Vereinzelt im alten Falllaub einige Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila). Essbar.

Der Weißstielige Leder - Täubling (Russulla romellii) gehört zu den Ockersporern und zu den besten Speisepilzen unter den Täublingen.

Der Weißstielige Leder – Täubling (Russulla romellii) gehört zu den Ockersporern und zu den besten Speisepilzen unter den Täublingen.

Ganauso wie der Rotstielige Leder - Täubling (Russula olivacea).

Genauso wie der Rotstielige Leder – Täubling (Russula olivacea).

Zwei auf den ersten Blick ähnliche Pilzarten am Rande eines angrenzenden Maisfeldes.. Links ein Zwerg - Champignon und rechts ein Krönchen - Träuschling (Stropharia coronilla). Beide essbar.

Zwei auf den ersten Blick ähnliche Pilzarten am Rande eines angrenzenden Maisfeldes. Links ein Zwerg – Champignon und rechts ein Krönchen – Träuschling (Stropharia coronilla). Beide essbar.

Bei dem Champignon dürfte es sich um den Ockerfarbenen Zwerg - Champigon (Agaricus lutosus) handeln. Die Pilze dufteten stark anisartig.

Bei dem Champignon dürfte es sich um den Ockerfarbenen Zwerg – Champignon (Agaricus lutosus) handeln. Die Pilze dufteten stark anisartig und sind selbstverständlich essbar.

Der idyllische Priestersee.

Ein idyllischer Waldsee.

Mit der Weißen Seerose Nymphaea alba. Die schöne Pflanze ist leider giftig!

Mit der Weißen Seerose (Nymphaea alba). Die schöne Pflanze ist leider giftig!

Der Kerbrandige Trichterling (Clitocybe costata) ist ein typischer Wegrandpilz unserer Wälder. Viel häufiger säumt aber noch der sehr ähnliche Gelbbräunliche Trichterling die Wege. Beide sind essbar aber nur von Kennern zu sammeln, die die Gattung eine Reihe teils ziemlich giftiger Arten enthält.

Der Kerbrandige Trichterling (Clitocybe costata) ist ein typischer Wegrandpilz unserer Wälder. Viel häufiger säumt aber der sehr ähnliche Gelbbräunliche Trichterling die Wege. Beide sind essbar, aber nur von Kennern zu sammeln, da die Gattung eine Reihe teils ziemlich giftiger Arten enthält.

Der sehr schmackhafte Fleischrote Speisetäubling (Russula vesca) ist durch seine Färbung, der vertieften Hutmitte und durch die wenige Milimeter zurück gezogene Huthaut sowie an dem milden, nussigen Geschmack gut zu erkennen.

Der sehr schmackhafte Fleischrote Speisetäubling (Russula vesca) ist durch seine Färbung, der vertieften Hut Mitte und durch die wenige Millimeter vom Rand zurück gezogene Huthaut sowie an dem milden, nussigen Geschmack gut zu erkennen.

Am Boitiner Steintanz angelangt.

Am Boitiner Steintanz angelangt.

Eine alte, germanische Kultstätte.

Eine alte, germanische Kultstätte.

Unser Erinnerungsfoto am Boitiner Steintanz. Es war zwar sehr wünschenswert, was uns heute in punkto Frischpilze geboten wurde, aber dennoch war es eine recht interessante Wanderung, nicht zuletzt auch wegen der alten, germanischen Kultstätte, dem Boitiner Steintanz. 09. Juli 2016.

Unser Erinnerungsfoto am Boitiner Steintanz. Es war zwar sehr wünschenswert, was uns heute in punkto Frischpilze geboten wurde, aber dennoch war es eine recht interessante Wanderung, nicht zuletzt auch wegen der alten, germanischen Kultstätte, dem Boitiner Steintanz. 09. Juli 2016.

Wann gehen wir wieder in die Pilze? – Siehe unter Termine!

25. Juni 2016 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzwanderung

Sie führte durch das Eichholz bei Crivitz

Das Eichholz bei Crivitz, ein überwiegend mit Eichen und Buchen bestandenes Waldgebiet auf sandigen Böden war heute Ziel einer Pilzwanderung.

Das Eichholz bei Crivitz, ein überwiegend mit Eichen und Buchen bestandenes Waldgebiet auf sandigen Böden, war heute Ziel einer Pilzwanderung.

Am Sonnabend, dem 25. Juni 2016, brachen wir von Wismar aus wieder zu einer geführten Pilzwanderung auf. Treff war um 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am ZOB, in der Wasser Straße, Ecke Kopenhagener Straße. Nach kurzer Begrüßung starteten wir von hier aus nach Crivitz. Weitere Pilzfreunde aus Hamburg und Bargteheide sowie Schwerin erwarteten uns auf dem Parkplatz am Netto – Markt in Crivitz, Eichholzer Straße. Wir fuhren sogleich weiter zum nahen Wald und suchten uns eine geeignete Parkmöglichkeit, um anschließend zu einem Rundkurs durch das Eichholz aufzubrechen. Zu dieser Jahreszeit konnten wir hier u. a. mit Täublingen, Rüblingen, ersten Pfifferlingen und auch einigen Röhrlingen aus dem Verwandtschaftskreis des Steinpilzes rechnen. Bei Täublingen und Rüblingen wurden wir fündig, Steinpilze waren schon wieder verschwunden und Pfifferlinge noch nicht vertreten. Wir wanderten hier einen Rundkurs, so dass keine Fahrzeuge umgesetzt werden brauchten. Die Tour dauerte bis zum frühen Nachmittag. Hier einige Eindrücke:

Hier sieht man an der Stielbasis die für den Breitblättrigen Großrübling (Megacollybia platyphylla so typischen Mycelstränge, die im Waldboden weitläufig vernetzt sind und zu ihren Nahrungsquellen führen, altes Holz und Baumwurzeln.mit Baumwurzeln

Hier sieht man an der Stielbasis die für den Breitblättrigen Großrübling (Megacollybia platyphylla) so typischen Myzel Stränge, die im Waldboden weitläufig vernetzt sind und zu ihren Nahrungsquellen, altes Holz und Baumwurzeln, führen.

Ein mächtiger, alter Buchenstubben war überzogen mit den Konsolen des Angebrannten Rauchporlings (Bjerkandera adusta). Typisch ist die rauchgraue bis schwärzlichen Porenschicht auf der Unterseite, die wie angebrannt wirkt.

Ein mächtiger, alter Buchenstubben war überzogen mit den Konsolen des Angebrannten Rauchporlings (Bjerkandera adusta). Typisch ist die rauchgraue bis schwärzliche Porenschicht auf der Unterseite, die wie angebrannt wirkt.

Am selben Stubben einige Kupferrote Lackporlinge (Ganoderma pfeiferi). Da die Art ziemlich selten an alten Rotbuchen, meist in Waldrandnähe vorkommt, der beste Fund unserer heutigen Wanderung!

Am selben Stubben einige Kupferrote Lackporlinge (Ganoderma pfeifferi). Da die Art ziemlich selten an alten Rotbuchen, meist in Waldrandnähe vorkommt, der beste Fund unserer heutigen Wanderung!

Hier sehen wir den schmalsporigen Falten - Tintling (Coprinus acuminatus). Er ähnelt sehr dem überaus häufigen Grauen Falten - Tintling, besitz aber eine andere Sporenform und auch nicht den ausgeprägten Knoten im unteren Stielbereich. Kein Speisepilz.

Hier sehen wir den Schmalsporigen Falten – Tintling (Coprinus acuminatus). Er ähnelt sehr dem überaus häufigen Grauen Falten – Tintling. Er besitz aber eine andere Sporenform und der sogenannte Knoten im unteren Stielbereich fehlt ihm. Kein Speisepilz.

Stellenweise gab es eine ganze Menge Fleischrote Speise - Täublinge (Russula vesca). Da sie aber ausgezeichnet nussig schmecken, wissen dieses offensichtlich auch die Schnecken. Sie lassen den Pilzen momentan kaum eine Chance.

Stellenweise gab es eine ganze Menge Fleischroter Speise – Täublinge (Russula vesca). Da sie  ausgezeichnet nussig schmecken, wissen dieses offensichtlich auch die Schnecken. Sie lassen den Pilzen momentan kaum eine Chance, sich zu entfalten.

Blick durchs Geäst des Waldes auf die offene, dampfig schwüle Umgebung von Crivitz.

Blick durch`s Geäst des Waldes auf die offene, dampfig schwüle Umgebung von Crivitz.

Ein weiterer Blick in die Landschaft zeigr die Crivitzer Backsteinkirche.

Ein weiterer Blick in die Landschaft zeigt die Crivitzer Stadtkirche der evangelisch – lutherischen Kirchgemeinde.

Fototermin mit einer Dreiergruppe Sklerotienporlinge.

Fototermin mit einer Dreiergruppe Sklerotienporlinge.

Zerfließende Gallerttränen (Dacrymyces stillatus) an einem alten Buchenast.

Zerfließende Gallerttränen (Dacrymyces stillatus) an einem alten Buchenast.

Junger Perlpilz (Amanita rubescens) mit Sonnenbrand auf dem Hutscheitel.

Junger Perlpilz (Amanita rubescens) mit Sonnenbrand auf dem Hutscheitel.

Der Spaltblättling (Schizophyllum comune) besitzt, wie der Name schon andeutet, Lamelle, die er je nach Witterung aufspalten oder schließen kann. Wir finden ihn an besonders trockenen, sonnigen Stelle an Laubholz, meist von Buche.

Der Spaltblättling (Schizophyllum comune) besitzt, wie der Name schon andeutet, Lamellen, die er je nach Witterung aufspalten oder schließen kann. Wir finden ihn an besonders trockenen, sonnigen Stellen an Laubholz, meist von Buche. Diese Eigenschaft ist ein spezieller Schutzmechanismus vor zu starker Austrocknung.

Kleine Verschnaufpause mit Blick in die Landschaft am Waldesrand.

Kleine Verschnaufpause mit Blick in die Landschaft am Waldesrand.

Wir blicken von hier aus über das Getreidefeld hinweg auf die Otschaft Barnin, dem gleichnamigen See und die ausgedehnten Wälder der Umgebung.

Wir blicken von hier aus über das Getreidefeld hinweg auf die Ortschaft Barnin, dem gleichnamigen See und die ausgedehnten Wälder der Umgebung.

Ein breitblättriger Rübling (Megacollybia platyphylla) mit sehr dekorativer Trockenschädigung. Er ist permanent dem Wind ausgesetzt, die Außenhaut verhärtet, bildet ein Korsett, der Pilz kann sich nicht wie gewohnt srtecken und es entstehen Riße auf der Huthaut.

Ein Breitblättriger Großrübling (Megacollybia platyphylla) mit sehr dekorativer Trockenschädigung. Er ist permanent dem Wind des Waldrandes ausgesetzt, die Außenhaut verhärtet und bildet ein Korsett. Der Pilz kann sich nicht wie gewohnt strecken und es entstehen Riße und Spalten.

Und das ist der Waldrand dazu. Ein ideales Gebiet für Steinpilz und Co., aber heute war diesbezüglich nichts zu machen bis auf ein mumifiziertes Exemplar vom letzten Schub.

Und das ist der Waldrand dazu. Ein ideales Gebiet für Steinpilz und Co., aber heute war diesbezüglich nichts zu machen, bis auf ein mumifiziertes Exemplar vom letzten Schub.

Zum Schluß noch ein schöner Farbtupfen auf einem alten Eichen - Stubben. Ein leuchtend orange gefärbter Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) der aber schon sehr verhärtet war und daher als Speisepilz nicht mehr zu verwenden war.

Zum Schluss noch ein schöner Farbtupfen auf einem alten Eichen – Stubben. Ein leuchtend orange gefärbter Schwefelporling (Laetiporus sulphureus), der aber schon sehr verhärtet und daher als Speisepilz nicht mehr zu verwenden war.

Unser Erinnerungsfoto im Eichholz am 25. Juni 2016.

Unser Erinnerungsfoto im Eichholz am 25. Juni 2016.

Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe unter Termine!

18. Juni 2016 – Draisinetour der Pilzfreunde

Draisinenausflug bei Karow

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Das war doch mal etwas anderes. Die Wismarer Pilzfreunde sind Happy, es geht per Schiene und Muskelfraft hinaus in die Sommerfrische! Foto: Ulrich Klein.

Das war doch mal etwas anderes. Die Wismarer Pilzfreunde sind Happy, es geht per Schiene und Muskelkraft hinaus in die Sommerfrische! Foto: Ulrich Klein.

Am Sonnabend, dem 18. Juni 2016, waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e. V.  zu einer Draisinen – Tour durch die Nossentiner/Schwinzer Heide eingeladen. Treff war um 09.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am Zeughaus, in der Ulmen Straße in Wismar. Von hier aus fuhren wir eine etwas größere Strecke in Richtung Karow. In Sternberg gesellten sich noch Irena und Jonas dazu. An der Damerower Kaserne ist der Ausgangspunkt zu Draisinen Touren. Hier erwarteten uns noch Pilzfreunde aus Hagebök und Bargteheide. Wir nahmen das Angebot einer Mittagsausfahrt war. Gestartet wurde gegen 11.20 Uhr und wir hatten bis 15.00 Uhr Zeit. Um 13.00 Uhr war auf der Strecke, die eigentlich bis Borkow führt, wenden angesagt. Teilweise führen die Gleise durch ein umfangreiches Waldgebiet, wo wir auch einige Sommersteinpilze sahen, die aber leider schon überständig waren und wer wollte konnte nebenher frische Walderdbeeren naschen. An einer geeigneten Stelle machten wir Rast mit Kräuterbutterstullen, Keksen, Kaffee und Tee, serviert von unserer guten Seele Irena. Wir nutzten zwei E- und eine Normaldraisine. Der Spaß war allerdings nicht ganz billig. Eine Normaldraisine für 2 – 4 Leute kostet 35.00 €. Bei einer E – Draisine sind 15.00 € Aufschlag zu zahlen. Für Vereinsmitglieder kam die Vereinskasse auf. Gegen 14.30 Uhr haben wir die Fahrzeuge wieder am Ausgangspunkt eingeparkt. Ich Denke, es war eine schöne Idee und hoffe, es hat allen sehr viel Spaß gemacht! Hier noch einige Bilder:

Ankunft auf dem Parkplatz.

Ankunft auf dem Parkplatz.

Wie es sich gehört, begrüßten uns hier auch gleich einige Pilze: Waldfreund - Rüblinge und ein Fuchsiger Scheidenstreißling, beide essbar.

Wie es sich gehört, begrüßten uns hier auch gleich einige Pilze: Waldfreund – Rüblinge und ein Fuchsiger Scheidenstreifling, beide essbar.

Goldmistpilze, die füllen nicht einmal den hohlen Zahn!

Goldmistpilze, die füllen nicht einmal den hohlen Zahn!

Aber heute satnden ausnahmsweise nicht die Pilze sondern diese Schienfahrzeuge im Mittelpunkt unseres Interesses.

Aber heute standen ausnahmsweise nicht die Pilze, sondern diese Schienenfahrzeuge im Mittelpunkt unseres Interesses.

Einweisung und Belehrung an den Fahrzeugen.

Einweisung und Belehrung an den Fahrzeugen.

Und dann ging auch schon die Post ab.

Und dann ging auch schon die Post ab.

Ganz schön anstrengend, aber bitte sachte, ein alter Mann ist kein D - Zug!

Ganz schön anstrengend, aber bitte sachte, ein nicht mehr ganz so junger Mann ist kein D – Zug!

Mesch, haben wir einen Zacken drauf, schnell noch die Mütze festhalten!

Mensch, haben wir einen Zacken drauf, schnell noch die Mütze festhalten!

Nach gut 7 Km haben wir uns eine Pause verdient.

Nach gut 7 Km ist eine Pause angezeigt.

Unsere Verfolger haben nun freie Bahn und wir wünschen gute Fahrt!

Unsere Verfolger haben nun freie Bahn und wir wünschen gute Fahrt in Richtung Goldberg.

Rustikale Sitzgelegen heiten finden sich immer wieder entlang der Strecke. Die Draisine wird kurzerhand vom Gleis gehoben.

Rustikale Sitzgelegenheiten finden sich immer wieder entlang der Strecke. Die Draisine wird kurzerhand vom Gleis gehoben.

Bei der Gelegenheit gleich ein wenig Kräuterkunde von Irena.

Bei der Gelegenheit gleich ein wenig Kräuterkunde.

Angelika und Wilhelm Boniakowski lauschen den Erläuterungen zu den verschieden Kräutern durch Irena Dombrowa.

Angelika und Wilhelm Boniakowski lauschen den Erläuterungen zu den verschieden Kräutern durch Irena Dombrowa.

Und schon geht es weiter.

Und schon geht`s weiter.

Irena und Jürgen genießen es sichtlich, durch die Sommerfrische Kutschiert zu werden.

Irena und Jürgen genießen es sichtlich, durch die Sommerfrische Kutschiert zu werden.

Ein Gefühl von Freiheit, fast wie im wilden Westen! Jürgen aus Bargteheide.

Ein Gefühl von Freiheit, fast wie im wilden Westen! Jürgen aus Bargteheide.

Wir haben unseren Wendepunkt erreicht.

Wir haben unseren Wendepunkt erreicht.

Wunderschön anzusehen, aber ein Trauerspiel. Die Miniermotte treibt bereits wieder ihr Unwesen mit den weiß blühenden Roßkastanien!

Wunderschön anzusehen, aber ein Trauerspiel! Die Miniermotte treibt bereits wieder ihr Unwesen mit den weiß blühenden Rosskastanien!

Auf gehts, die Retourkutsche srtet durch. Während es sich die Frauen gut gehen lassen, sind den Männern die Strapatzen im Gesicht geschrieben, aber nur für den kurzen Moment!

Auf gehts, die Retourkutsche startet durch. Während es sich die Frauen gut gehen lassen, sind den Männern die Strapatzen in`s Gesicht geschrieben, aber nur für einen kurzen Moment!

Oder sind`s die dunklen Wolken, die die Minen verfinstern!

Oder sind`s die dunklen Wolken, die ihnen die Minen verfinstern!

Der Blick geht natürlich immer mal zur Seite in den Wald, aber außer Walderdbeeren und einigen alten Sommersteinpilzen gab`s kaum etwas.n

Der Blick geht natürlich immer mal zur Seite in den Wald, aber außer Walderdbeeren und einigen alten Sommersteinpilzen gab`s kaum etwas.

Und das war´s auch schon. Eine wunderschöne Draisinen - Tour geht zu Ende und das Wetter hat auch durchgehalten!

Und das war´s auch schon. Eine wunderschöne Draisinen – Tour geht zu Ende und das Wetter hat auch durchgehalten!

Und zum Abschluß nochmal kurz bei Kaffee und Kuchen verschnaufen.

Zum Abschluß nochmal kurz Kaffee und Kuchen zum stärken.

Ein netter Mitarbeiter des Daisine - Unternehmens fotogriefierte uns dann noch in der Gruppe. Selbst Jonas, der mit einer Fußverletzung vom Artzt Gehilfen verordnet bekam, hat alles wunderbar gemeistert und konnte auch kräftig in die Pedalen treten! Karow, am 18. Juni 2016.

Ein netter Mitarbeiter des Draisine – Unternehmens fotografierte uns dann noch in der Gruppe. Selbst Jonas, der mit einer Fußverletzung vom Arzt Gehilfen verordnet bekam, hat alles wunderbar gemeistert und konnte auch kräftig in die Pedalen treten! Karow, am 18. Juni 2016.

Wann sind die Pilzfreunde wieder unterwegs – Siehe unter Termine!

14. Juni 2016 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Themenabend Bauchpilze

Der giftige Dickschalige Kartoffel - Hartbovis (Scleroderma citrinum) ist ein Bauchpilz. Die Sporen werden im inneren des Fruchtköpers, im Bauch, ausgebildet.

Der giftige Dickschalige Kartoffel - Hartbovis (Scleroderma citrinum) ist ein Bauchpilz, so dachten wir jedenfalls bisher. Irrtum, er gehört zu den Röhrlingen! Neueste Genforschungen machen es möglich. Die Sporen werden aber trotz dem im inneren des Fruchtköpers, im "Bauch", ausgebildet.

Am Dienstag, dem 14. Juni 2016, um 18.00 Uhr, ludt das mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar, in der ABC Straße 21, wieder seine Pilzfreunde in der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und interessierte Gäste sehr herzlich zu einem Vereinstreffen ein. Thema waren heute die Bauchpilze oder Geasteromyzeten, wie die Wissenschaftler sagen würden. Dazu gehören recht unterschiedliche Gattungen wie Hartboviste, Riesenboviste, Stäublinge und Staubbecher, Boviste, Stielboviste, Teuerlinge, Erdsterne und Pilzkannonen. Heute sind wir einmal etwas näher auf die Unterschiede dieser einzelnen Gattungen eingegangen. Das viele davon, dank gentechnischer Untersuchungen, neuerdings zu den Röhrlingsartigen oder Champignonartigen gerechnet werden, war uns allen neu. Wie immer wurde in gemütlicher Runde auch ein kleiner Imbiss gereicht. Er fiel heute sogar etwas üppiger aus. Neben kleinen Naschereien gab es  Kartoffelsalat, pannierten Schwefelporling und frisch gebratene Sommersteinpilze.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

11. Juni 2016 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch den Großherzoglichen Forst Moidentin

Der Wallensteingareben, hier im Moidentiner Forst, ist vor Jahrhunderten ursprüglich als schiffbare Wasserstraße zwischen Schwerin und Wismar angelegt worden. Heute ist er größtenteils ein naturbelassenes Flüßchen und schlängelt sich durch Wald und Flur vom Schweriner See bis zur Ostsee.

Der Wallensteingraben, hier im Moidentiner Forst, ist vor Jahrhunderten ursprünglich als schiffbare Wasserstraße zwischen Schwerin und Wismar angelegt worden. Heute ist er größtenteils ein naturbelassenes Flüsschen und schlängelt sich durch Wald und Flur vom Schweriner See bis zur Ostsee.

Am Sonnabend, dem 11. Juni 2016, lud der Steinpilz – Wismar wieder zu einer geführten und öffentlichen Pilzlehrwanderung ein. Treff war um 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am ZOB, in der Wasserstraße, Ecke Kopenhagener Straße. Nach kurzer Begrüßung starteten wir von hier aus mit den vorhandenen Fahrzeugen in Richtung Dorf Mecklenburg. Hier fuhren wir bis zum Bahnhof, wo  uns Pilzberater Klaus Warning aus Bützow und Pilzfreund Jürgen Horn aus Bargteheide empfingen. Da wir von Dorf Mecklenburg aus bis zum Bahnhof Moidentin wandern wollten, setzten wir noch Fahrzeuge dorthin um. Wir durchwanderten, ausgehend vom Burgwall in Dorf Mecklenburg, hauptsächlich Laubwälder, die sich durch umfangreiche Erlenbrüche und Buchenbestände auszeichnen. Auch der bekannte Wallensteingraben kreuzte unsere Wanderroute mehrfach. Der Wald war allerdings durch die sonnige und trockene Witterung der letzten Tage rascheldürr und bot wenig Frischpilze. Dennoch waren erste Täublinge, Rüblinge und auch einige Sommersteinpilze dabei. Die Tour dauerte bis um die Mittagszeit. Hier ein kleiner Rückblick in Form einiger Bilder:

Am Burgwall in Dorf Mecklenburg durfte sich zunächst jeder in meiner Teilnehmerliste verewigen und die fünf Euro Teilnahmegebühr entrichten.

Am Burgwall in Dorf Mecklenburg durfte sich zunächst jeder in meiner Teilnehmerliste verewigen und die fünf Euro Teilnahmegebühr entrichten.

Hier begrüßte uns gleich eine Gruppe Stadt - Champignons (Agaricus bitorquis). Der festfleischige Chamignon besitzt ein ausgezeichnet würziges Aroma, leider steht er meist direkt an stark befahrenen Straßen mitten in der Stadt und das ist nicht unbedingt appetitlich!

Hier begrüßte uns gleich eine Gruppe Stadt – Champignons (Agaricus bitorquis). Der festfleischige Champignon besitzt ein ausgezeichnet würziges Aroma, leider steht er meist direkt an stark befahrenen Straßen mitten in der Stadt und das ist nicht unbedingt appetitlich!

Zunächst ging es im Gänsemarsch den fast zugewachsenen, aber offiziellen Wanderweg am Bahndamm entlang.

Zunächst ging es im Gänsemarsch den fast zugewachsenen, aber offiziellen Wanderweg am Bahndamm entlang.

Kaum im Buchenwald angelangt, erwartete uns eine Gruppe großer Täublinge. Es handelt sich um den Weißstieligen Leder - Täubling (Russula romellii). Trotz des trockenen Wetter haben ihm die Schnecken schon stark zugesetzt. Gut zu erkennen, ist auch seine Farbvariabilität des Hutes, die über gelblich grünlich bis zu weinrot spielt. Der Ockersporer ist ein sehr guter Speisepilz.

Kaum im Buchenwald angelangt, erwartete uns eine Gruppe großer Täublinge. Es handelt sich um den Weißstieligen Leder – Täubling (Russula romellii). Trotz des trockenen Wetter haben ihm die Schnecken schon stark zugesetzt. Gut zu erkennen ist auch die Farbvariabilität des Hutes, die über gelblich, grünlich bis zu weinrot spielt. Der Ockersporer ist ein sehr guter Speisepilz.

An einem liegenden Laubholz - Stamm etliche, ganz frische Konsolen des giftigen Zimtfarbenen Weichporlings (Hapalopilus rutilans). Die einjährige Art ist zum Färben von Wolle sehr beliebt.

An einem liegenden Laubholz – Stamm etliche, ganz frische Konsolen des giftigen Zimtfarbenen Weichporlings (Hapalopilus rutilans). Die einjährige Art ist zum Färben von Wolle sehr beliebt.

Begeisterung bei den Aasfliegen, die ersten Stinkmorcheln (Phallus impudicus) strecken ihre porösen Stiele mit dem leckeren Sporenschleim in die Höhe!

Begeisterung bei den Aasfliegen, die ersten Stinkmorcheln (Phallus impudicus) strecken ihre porösen Stiele mit dem „leckeren“ Sporenschleim in die Höhe!

Unverwechselbar - der Eichenwirrling (Daedalea quercina) mit seiner charakteristischen, irrgarten ähnlichen Fruchschicht auf der Unterseite der korkigen Konsolen, die wir ausschließlich an Eichenholz finden.

Unverwechselbar – der Eichenwirrling (Daedalea quercina) mit seiner charakteristischen, Irrgarten ähnlichen Fruchtschicht auf der Unterseite der korkig und lederig zähen Konsolen, die wir ausschließlich an Eichenholz finden.

Ein weiterer, etwas kleinerer aber um so häufigerer Täubling im ausgehagerten Buchenwald in Gesellschaft mit Sommersteinpilzen, der Papagei - Täubling (Russula ionochlora). Er ist einer der häufigsten Vertreter seine Gro0gattung und wüchst auch im Nadelwald und keineswegs immer mit Sommersteinpilzen vergesellschaft. Der kleinere Bruder des Frauen - Täublings ist essbar.

Ein weiterer, etwas kleinerer aber umso häufigerer Täubling im ausgehagerten Buchenwald, hier in Gesellschaft mit Sommersteinpilzen, der Papagei – Täubling (Russula ionochlora). Er ist einer der häufigsten Vertreter seine Großgattung und wächst auch im Nadelwald und keineswegs immer mit Sommersteinpilzen zusammen. Er ist der kleinere Bruder des Frauen – Täublings und ebenfalls essbar.

Die Sommersteinpilze (Boletus reticulatus) waren hier noch jung und ähneln doch sehr stark dem ungenießbaren Gallenröhrling. Im Zweifel ist eine Kostprobe am rohen Pilz angebracht!.

Die Sommersteinpilze (Boletus reticulatus) waren hier noch jung und ähneln dann sehr stark dem ungenießbaren Gallenröhrling. Im Zweifel ist eine Kostprobe am rohen Pilz angebracht!

Die Hälfte ist geschaft. Kurze Verschnaufpause am Bahnhof Petersdorf.

 Kurze Verschnaufpause am Bahnhof Petersdorf.

Und immer wieder auch das Breitblatt (Megacollybis platyphylla). Der große, auffallende Pilz darf gerade im Frühsommer auf kaum einer Wanderung fahlen. In diesem Jahr tritt er bisher eher etwas zurückhaltend auf, aber das mag sich ja noch änder. Nicht empfehlenswert.

Und immer wieder auch das Breitblatt (Megacollybia platyphylla). Der große, auffallende Pilz darf gerade im Frühsommer auf kaum einer Wanderung fehlen. In diesem Jahr tritt er bisher eher etwas zurückhaltend auf, aber das mag sich ja noch ändern. Nicht empfehlenswert.

Brausendes Wasser am ehemaligen Standort der Brusenbecker Mühle. Heute erinnert hier nur noch eine Info - Tafel an die Wassermühle, die hier bis Mitte des 20. Jahrhunderts stand und an der ein beliebtes Ausflugslokal gekoppelt war.

Brausendes Wasser des Wallensteingrabens am ehemaligen Standort der Brusenbecker Mühle. Heute erinnert hier nur noch eine Info – Tafel an die Wassermühle, die hier bis Mitte des 20. Jahrhunderts stand und an der ein beliebtes Ausflugslokal gekoppelt war.

Zwei Graue Wulstlinge (Amanita excelsa). Sie dürfen von Kennern in den Speisepilz - Korb gelegt werden. Wer sie sammelt sollte sich zur Artabgrenzung zum giftigen Pantherpilz sicher sein.

Zwei Graue Wulstlinge (Amanita excelsa). Sie dürfen von Kennern in den Speisepilz – Korb gelegt werden. Wer sie zum Essen sammelt, sollte sich zur Artabgrenzung zum giftigen Pantherpilz sicher sein.

Abschlußfot auf der Brücke über den Wallensteingraben an der Brusebcker Mühle. 11. Juni 2016.

Abschluss Foto auf der Brücke über den Wallensteingraben an der Brusenbecker Mühle. 11. Juni 2016.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

05. Juni 2016 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Vereins- und Kartierungsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Ziel war das Fahrenholzer Holz

Schönwetterexkursion durch das Fahrenholzer Holz bei Rostock. Teils wunderbar alte Buchenbestände wechselten häufig mit Fichten- und Kiefernforsten und kleineren Feuchtbiotopen.

Schönwetterexkursion durch das Fahrenholzer Holz bei Rostock. Teils wunderbar alte Buchenbestände wechselten häufig mit Fichten- und Kiefernforsten und kleineren Feuchtbiotopen.

Zum ersten Mal in diesem Jahr waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und interessierte Gäste zu einer Vereins- und Kartierungsexkursion sehr herzlich eingeladen. Treff war am Sonntag, dem 05. Juni 2016, um 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz gegen über dem Zeughaus, in der Wismarer Ulmen Straße. Wir starteten von Wismar aus zunächst auf der B 105 in Richtung Rostock. Nach einigen Kilometern erreichten wir einen Rechtsabzweig nach Züsow/Satow und es ging hier weiter auf der Wismarer Landstraße (L 10) über Züsow und Satow bis in Höhe der Ortschaft Stäbelow, an der unser Exkursionsgebiet grenzt. Hier erwartete uns bereits Pilzberater Klaus Warning aus Bützow. Ich kannte das Exkursionsgebiet auch noch nicht und war angenehm überrascht. Vordergründig ging es heute um die Kartierung unserer Großpilze, aber auch wer diesbezüglich nicht so bewandert ist, sprich, nicht über tiefer gehende, mykologische Artenkenntnisse verfügt, war trotzdem willkommen, denn dazulernen schadet bekanntlich niemandem. Bei sommerlichem und sonnigen Wetter wurde es heute eine sehr schöne Tour. Trotz der relativen Trockenheit in diesem Gebiet (von den teils heftigen Gewittergüssen der letzten Zeit, war hier kaum etwas angekommen), fanden wir doch immer wieder auch einige Frischpilze.

Breitblättriger Großrübling (Megacollybia platyphylla) und Rehbrauner Dachpilz werden häufig miteinander verwechselt. Dachpilze haben zunächst weiße, später fleischfarbene Lamellen.

Breitblättriger Großrübling (Megacollybia platyphylla) und Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus) werden häufig miteinander verwechselt. Dachpilze haben zunächst weiße, später fleischfarbene Lamellen.

Der Rotbraune Borstenscheibling (Hymenochaete rubuginosa) mal etwas anders. Für gewöhlich bildet er abstehende Honsolen an alten Eichenstubben. Hier sehen wir ihn resupinat am alten Eichenast.

Der Rotbraune Borstenscheibling (Hymenochaete rubuginosa) mal etwas anders. Für gewöhnlich bildet er abstehende Konsolen an Eichenstubben. Hier sehen wir ihn resupinat am alten Eichenast.

Zahlreiche, frische Fruchtkörper des nicht so häufigen Getropften Saftporling (Oligoporus guttulatus) an einem alten, schon relativ morschen Fichtenstamm mit reichlich namensgebenden Gutationströpfchen. Durch erhöhte Wasserzufuhr erhöht der Pilz die Nährstoffaufnahme und die überflüßige Flüßigkeit wird sogleich wieder ausgeschwitzt.

Zahlreiche, frische Fruchtkörper des nicht so häufigen Getropften Saftporlings (Oligoporus guttulatus) an einem alten, schon relativ morschen Fichtenstamm mit reichlich namensgebenden Gutationströpfchen. Durch erhöhte Wasserzufuhr steigert der Pilz die Nährstoffaufnahme und die überflüssige Flüssigkeit wird sogleich wieder ausgeschwitzt.

Darüber hinaus ist der Pilz sehr Druckempfindlich und rötet an Berührungsstellen.

Darüber hinaus ist der Pilz sehr druckempfindlich und rötet an Berührungsstellen.

Kräftig am Wachsen ist auch dieser mehrjährige Flache Lackporling (Ganoderma lipsiense), allerdings ohne übertriebene Wasserzufuhr.

Kräftig am Wachsen ist auch dieser mehrjährige Flache Lackporling (Ganoderma lipsiense), allerdings ohne übertriebene Wasserzufuhr.

Vereinsfreundin Erika Wittenhagen freut sich über diesen Kiefern - Braunporling.

Vereinsfreundin Erika Wittenhagen freut sich über diesen Kiefern – Braunporling.

Details des Hymenophors sind unter der Lupe um so besser zu erkennen.

Details des Hymenophors sind unter der Lupe umso besser zu erkennen.

Der eine beachtliche Größe erreichende Kiefern - Braunporling bildet zur Zeit seine diesjährigen Fruchtkörper aus. Die zunächst gelblichen, später charakteristisch braun gefärbten Fruchtkörper sind in der Jugend ebenfalls sehr druckempfindlich und bekommen sehr schnell braune Flecken. Übrigens schmarotzen sie nicht nur an Kiefern, sondern auch an anderen Nadelbäumen, in diesem Falle an Fichte.

Der eine beachtliche Größe erreichende Kiefern – Braunporling (Phaeolus schweinitzii) bildet zur Zeit seine diesjährigen Fruchtkörper aus. Die zunächst gelblichen, später charakteristisch braun gefärbten Pilze sind in der Jugend sehr druckempfindlich und bekommen schnell braune Flecken. Übrigens schmarotzen sie nicht nur an Kiefern, sondern auch an anderen Nadelbäumen, in diesem Falle an Fichte.

Der erste Milchling der Saison! Ein Flatter - Milchling (Lactarius thejogalus). Im Hochsommer und Herbst mitunter ein Masenpilz unter Birken und Fichten. Essbar.

Der erste Milchling der Saison! Ein Flatter – Milchling (Lactarius thejogalus). Im Hochsommer und Herbst mitunter ein Massenpilz unter Birken und Fichten. Essbar.

Bei der Wärme tut ein Päuschen im Schatten der Bäume am Waldrand einfach gut.

Bei der Wärme tut ein Päuschen im Schatten der alten Bäume am Waldesrand einfach gut.

Die Zusammenfließende Kohlenbeere an einem toten Laubholzast.

Die Zusammengedrängte Kohlenbeere (Hypoxylon cohaerens) an einem toten Laubholzast.

Im schattigen Buchenwald schiebt ein junger Grauer Wulstling (Amanita excelsa) aus dem Waldboden. essbar.

Im schattigen Buchenwald schiebt ein junger Grauer Wulstling (Amanita excelsa) aus dem Waldboden. essbar.

Gut ist die Reifung auf der Manschette zu erkennen, die ihn dadurch u. a. vom giftigen Doppelgänger, dem Pantherpilz, unterscheidet.en

Gut ist die Riefung auf der Manschette zu erkennen, die ihn dadurch u. a. vom giftigen Doppelgänger, dem Pantherpilz, unterscheidet.

Noch ein Päuschen für Erika und Kläuschen. Die Hitze strengt doch an!

Noch ein Päuschen für Erika und Kläuschen. Die Hitze strengt doch an!

Ein dekorativer Sklerotien - Porling (Polyporus tuberaster) scheinbar auf dem Waldboden. Er wuchs aber auf einem in der Laubstreu verstecktem Ast.

Ein dekorativer Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster), scheinbar auf dem Waldboden. Er wuchs aber aus einem in der Laubstreu verstecktem Ast heraus.

Ein wunderschöner Schleimpilz auf einem alten Stubben.Schleimpolze sind Pilztiere und können sich fortbewegen, wie an der kurzen Schleimspur im mittleren Bereich zu erkennen ist.

Ein wunderschöner Schleimpilz auf einem alten Stubben. Schleimpilze sind Pilztiere und können sich fortbewegen, wie an der kurzen Schleimspur im mittleren Bereich gut zu erkennen ist.

Zei Zystiden - Rindenpilze an einem Knüppel. Links der Graue Zystidenrindenpilz (Peniophora cinerea) und rechts der Fleischfarbene Zystidenrindenpilz (Peniophora incarnata).

Zwei Zystidenrindenpilze an einem Knüppel! Links der Graue Zystidenrindenpilz (Peniophora cinerea) und rechts der Fleischfarbene Zystidenrindenpilz (Peniophora incarnata).

Da schlägt doch das Herz eines jeden Pilzfreundes höher! Ein Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) wie man ihn sich schöner kaum Wünschen kann!

Da schlägt doch das Herz eines jeden Pilzfreundes höher! Ein Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) wie man ihn sich schöner kaum Wünschen kann!

Am Wegesrand des Waldes eine Gruppe von Frühlings - Ackerlingen (Agrocybe praecox).

Am Wegesrand des Waldes eine Gruppe von Frühlings – Ackerlingen (Agrocybe praecox).

Eine der zeitigsten Amanita - Arten des Jahres ist der Narzißengelbe Wulstling (Amanita gemmata). Die leicht giftige Art besitzt einen gerieften Hutrand, weiße Hüllreste auf gelber Huthaut, die wie hier stark ausblassen kann und eine kleine, gerandete Stielnolle, ähnlich der des Pantherpilzes. Leider feht hier die Stielbasis.

Eine der zeitigsten Amanita – Arten des Jahres ist der Narzißengelbe Wulstling (Amanita gemmata). Die leicht giftige Art besitzt einen gerieften Hutrand, weiße Hüllreste auf gelber Huthaut, die wie hier stark ausblassen kann und eine kleine, gerandete Stielknolle, ähnlich der des Pantherpilzes. Leider fehlt sie hier.

Ein besonders dekorativer Rotrandiger Baumschwamm von der Unterseite her. Das er zu den Porlingen zählt, ist unverkennbar.

Ein besonders dekorativer Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) von der Unterseite her. Das er zu den Porlingen zählt, ist unverkennbar.

An diese Pilze war leider kein rankommen. Sie wuchsen auf totem Laubholz am Rande eines Sumpfes. Es dürfte sich um Stielporlinge handeln, wobei der schwarze Stiel auffällt.

An diese Pilze war leider kein rankommen. Sie wuchsen auf totem Laubholz am Rande eines Sumpfes, wobei der schwarze Stiel auffällt. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um den Löwengelben Porling.

Unser Erinnerungsfoto. Eine kleine Gruppe aber um so schöner die heutige Exkursion bei freundlichem Juni - Wetter.

Unser Erinnerungsfoto. Eine kleine Gruppe aber umso schöner die heutige Exkursion bei freundlichem Juni – Wetter.

Die Tour endete am frühen Nachmittag.

Wann starten wir zur nächsten Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

28. Mai 2016 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch das Walkmüllerholz

Bei sonnigen und angenehm warmen Frühlingswetter wnderten wir heute auf der Suche nach Pilzen durch einen abwechlungsreichen Laubwald, bei Bad Doberan, dem Walkmüller Holz.

Bei sonnigem und angenehm warmen Frühlingswetter wanderten wir heute auf der Suche nach Pilzen durch einen abwechslungsreichen Laubwald bei Bad Doberan, dem Walkmüllerholz.

Am Sonnabend, dem 28. Mai 2016, konnten sich alle Pilz- und Naturfreunde, die Lust auf eine geführte Pilzwanderung hatten, um 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am ZOB in Wismar, Wasserstraße, Ecke Kopenhagener Straße, einfinden. Nach kurzer Begrüßung fuhren wir von hier aus mit den vorhandenen Fahrzeugen auf der B 105 in Richtung Bad Doberan. Unser Zielwald befand sich am Ortsausgang in Richtung Rostock. Der Frühling geht zu Ende und die frühsommerliche Pilz Flora beginnt sich zu entwickeln. Sie ist erfahrungsgemäß noch recht bescheiden, aber mit etwas Glück können schon erste Leckerbissen wie Hexen – Röhrlinge und Sommersteinpilze für eine schmackhafte Mahlzeit sorgen. An Stubben gibt es riesige Schuppige Porlinge und an alten Bäumen weithin leuchtende Schwefelporlinge, die ebenfalls jung essbar sind. Durch die günstigen Witterungsverhältnisse der letzten Tage, konnten wir heute feststellen, dass sich inzwischen doch schon einiges an Frischpilzen aus dem Waldboden oder aus dem Holz traut. Die Tour dauerte bis zum Mittag an. Hier wieder einige Impressionen:

Start bei bestem Wetter durch den frischen Laubwald.

Start bei bestem Wetter durch den frischen Laubwald.

Nach den ersten Schritten die ersten Frischpilze: Frühlings - Ackerling (Agrocybe praecox).  Ein schlanker Dunkelsporer der zu den klassischen Spätfrühlings- und Frühsommerpilze gehört. Essbar, aber nicht besonders empfehlenswert.

Nach den ersten Schritten schon die ersten Frischpilze: Frühlings – Ackerling (Agrocybe praecox). Ein schlanker Dunkel Sporer, der zu den klassischen Spätfrühlings- und Frühsommerpilzen gehört. Essbar, aber nicht besonders empfehlenswert.

An Stämmen eines Nadelholzstapels, der schon eine Weile am Wegesrand lagerte, wuchsen neben Schichtpilzen auch diese Zaunblättlinge (Gloeophyllum sepiarium) heraus. Ein Porling mit lamellenartiger Struktur, der auch an verbautem Holz noch wachsen kann und dementsprechende Schäden verursachen kann.

An Stämmen eines Nadelholzstapels, der schon eine Weile am Wegesrand lagerte, wuchsen neben Schichtpilzen auch diese Zaunblättlinge (Gloeophyllum sepiarium) heraus. Ein Porling mit lamellenartiger Struktur, der auch an verbautem Holz noch wachsen kann und dem entsprechende Schäden verursacht.

Auch dekorative Scheibchen - Tintlinge (Coprinus spec.) säumten den grasigen Waldweg.

Auch dekorative Scheibchen – Tintlinge (Coprinus spec.) säumten den grasigen Waldweg.

An alten Laubholz - Stubben große Schuppige Porlinge (Polyporus squamosus). Jung und zart können sie gegessen werden und schmecken nicht schlecht. Man achte auf den Geruch nach frischen Gurken!

An alten Laubholz – Stubben große Schuppige Porlinge (Polyporus squamosus). Jung und zart können sie gegessen werden und schmecken nicht schlecht. Man achte auf den Geruch nach frischen Gurken!

Denn dieser fehlt den hier abgebildeten und zum Verwechseln ähnlichen Sklerotien - Porlingen (Polyporus tuberaster). Auch sie wären theoretisch jung essbar, werden aber noch schneller zäh!

Denn dieser fehlt den hier abgebildeten und zum Verwechseln ähnlichen Sklerotien – Porlingen (Polyporus tuberaster). Auch sie wären theoretisch jung essbar, werden aber noch schneller zäh!

Recht häufig waren heute ganz frische Breitblättrige Rüblinge (Megacollybia platyphylla). Die großen Blätterpilze besitzen kaum Hutfleisch, dafür besonders breite Lamellen. Als Speisepilz nicht zu empfehlen!

Recht häufig waren heute ganz frische Breitblättrige Rüblinge (Megacollybia platyphylla). Die großen Blätterpilze besitzen kaum Hutfleisch, dafür besonders breite Lamellen. Als Speisepilz nicht zu empfehlen!

Eigenartiger weise werden diese Großrüblinge oft für Rehbraune Dachpilze gehalten. Hier ein Vergleich. Der Breitblättrige Rübling ist ein Weißsporer, die Lamellen bleiben also auch im Alter grauwei0, die des Dachpilzes verfärben sich von weiß rasch fleischrötlich.

Eigenartigerweise werden diese Großrüblinge oft für Rehbraune Dachpilze gehalten. Hier ein Vergleich. Der Breitblättrige Rübling ist ein Weiß Sporer, die Lamellen bleiben also auch im Alter grauweiß, die des Dachpilzes verfärben sich von weiß rasch fleischrötlich.

In der immer noch pilzarmen Jahreszeit freut man sich über jeden Frischpilz!

In der immer noch pilzarmen Jahreszeit freut man sich über jeden Frischpilz!

Weiter geht es durch den inzwischen üppig ergrünten Frühlingswald.

Weiter geht es durch den inzwischen üppig ergrüntem Frühlingswald.

Bei so viel grün dprfen natürlich auch nicht die Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fsciculare) fehlen - ein bitter schmeckender Giftpilz!

Bei so viel Grün dürfen natürlich auch nicht die Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fsciculare) fehlen – ein bitter schmeckender Giftpilz!

Eine schöne Gruppe Breitblättriger Rüblinge (Megacollybia platyphylla).

Eine schöne Gruppe Breitblättriger Rüblinge (Megacollybia platyphylla).

Praktisch ist es, wenn stabile Holzstangen in greifbarer Nähe im Wald herum liegen, wenn die Pilze einfach zu hoch am Stamm gewachsen sind. Wir vermuteten einen wertvollen Chaga - Pilz, aber es stellte sich heraus, dass es doch nicht der begehrte Schiefe Schillerporling war, sondern nur eine schwarze Wucherung von Birkenholz.

Praktisch ist es, wenn stabile Holzstangen in greifbarer Nähe im Wald herum liegen, zumindest wenn die Pilze einfach zu hoch am Stamm gewachsen sind. Wir vermuteten einen wertvollen Chaga – Pilz, aber es stellte sich heraus, dass es doch nicht der begehrte Schiefe Schillerporling war, sondern nur eine schwarze Wucherung von Birkenholz.

Aber unser Pilzfreund Jürgen hatte uns einen echten Chaga zum Zeigen aus Schleswig - Holstein mitgebracht. Er trinkt täglich eineinhalb Liter Tee dieses Schillerporlings, der Vorbeugend gegen Krebs eingesetzt werden kann und den Tee kann man wirklich trinken!

Aber unser Pilzfreund Jürgen hatte uns einen echten Chaga zum Zeigen aus Schleswig – Holstein mitgebracht. Er trinkt täglich eineinhalb Liter Tee dieses Schillerporlings, der Vorbeugend gegen Krebs eingesetzt werden kann und der Tee schmeckt sogar gut, ähnlich schwarzem Tee!

Dieser Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius) ist voll mit seiner Sporenproduktion beschäftigt. Leider wehte in den letzten Tagen kaum ein Lüftchen, so dass die weißen Sporen größtenteils senkrecht ausgefallen sind und sich wie Mehl auf dem Untergrund abgelagert hat.

Dieser Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius) ist voll mit seiner Sporenproduktion beschäftigt. Leider wehte in den letzten Tagen kaum ein Lüftchen, so dass die weißen Sporen größtenteils senkrecht ausgefallen sind und sich wie Mehl auf dem Untergrund abgelagert haben.

Zeitweise folgten wir diesem Trampelpfad, der direkt an einer vielversprechenden Waldkannte mit einem beeindruckenden Baumbestand entlang führte.

Zeitweise folgten wir diesem Trampelpfad, der direkt an einer vielversprechenden Waldkannte mit einem beeindruckenden Baumbestand entlang führte.

Und hier fanden wir auch die ersten jungen Steinpilze der Saison. Dieses etwa 4 cm hohe Exemplar eines Sommersteinpilzes(Boletus reticulatus) war der größte von ihnen.

Und hier fanden wir auch die ersten jungen Steinpilze der Saison. Dieses etwa 4 cm hohe Exemplar eines Sommersteinpilzes (Boletus reticulatus) war der größte von ihnen.

In den Moospolstern erscheinen nun auch die sehr kleinen, aber hübschen Heftel - Nabelinge (Rickenella fibula).

In den Moospolstern erscheinen nun auch die sehr kleinen, aber hübschen Heftel – Nabelinge (Rickenella fibula).

Und wieder ein Sklerotien - Porling, der für Finderfreude sorgte!

Und wieder ein Sklerotien – Porling, der für Finderfreude sorgte!

Ich habe mich allerings mehr über den ersten Täubling des Jahres gefreut. Es handelt sich um den sehr schmackhaften Weißstieligen Leder - Täubling (Russulla romellii).

Ich habe mich allerdings mehr über den ersten Täubling des Jahres gefreut. Es handelt sich um einen jungen, sehr schmackhaften Weißstieligen Leder – Täubling (Russula romellii).

Zum Schluß erfreuten uns noch einige, nicht mehr ganz so frische Maipilze (Calocybe gambosa).

Zum Schluss erfreuten uns noch einige, nicht mehr ganz so frische Maipilze (Calocybe gambosa).

Unser Abschlußfoto. Mit 10 Leuten waren wir heute eine übersichtliche Truppe und es war auch eine recht schöne Wanderung mit schon etwas abwechlungsreicherem Frischpilzangebot: 28. Mai 2016 im Walkmüller Holz bei Bad Doberan.

Unser Abschluss Foto. Mit 10 Leuten waren wir heute eine übersichtliche Truppe und es wurde auch eine recht schöne Wanderung mit schon etwas abwechslungsreicherem Frischpilzangebot: 28. Mai 2016 im Walkmüllerholz bei Bad Doberan.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – siehe unter Termine!

21. / 22. Mai 2016 – Maipilzwochenende in Wismar

Maipilzwochenende 2016

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Achtung, diese Veranstaltung muss wegen einer plötzlichen Erkrankung unserer Köchin und Vereinsfreundin Irena leider ausfallen!

Leckere Maipilze soll es heute wieder geben. Herzhaft zubereitet von unserer guten Seele Irena und weiteren Mitgliedern der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V..

Leckere Maipilze sollte es wieder geben. Herzhaft zubereitet von unserer guten Seele Irena Dombrowa und weiteren Mitgliedern der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V..

Am vorletzten Wochende des Wonnemonats Mai plante das mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar und die Gruppe der Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. wieder Maipilzwochenende. Leider mußte es auch in diesem Jahr wegen Krankheit ausfallen.

Unser Imbissstand vor dem Steinpilz - Wismar, in der ABC - Straße 21.

Gerne hätten wir wieder unseren Imbissstand vor dem Steinpilz - Wismar, in der ABC - Straße 21 aufgebaut.

Im Innenbereich ist aber jederzeit unsere  Pilzausstellung unter dem Motto „Unsere Großpilze im Wandel der Jahreszeiten“ zu sehen.

Die Frischpilzausstellung im Innenbereich. Wie umfangreich sie ausfallen wird, entscheidet die Natur.

Die Frischpilzausstellung im Innenbereich. Wie umfangreich sie jeweils ausfällt, entscheidet in erster Linie die Natur.

Die Öffnungszeiten

Montag und Donnerstag jeweils von 09.00 – 12.00 und 14.00 – 18.00 Uhr.

Dienstag von 14.00 – 16.00 Uhr

Freitag von 15.00 – 18.00 Uhr

Sonnabend von 16.00 – 18.00 Uhr

Die Besichtigung der Ausstellung kostet 2.00 €.

Natürlich kann zu diesen Zeiten die Pilzberatung genutzt werden. Es sind Fachbücher, Info – Material, Trockenpilze, Pilzwürze, Pilzkalender für 2017, immerwährende Pilz- und Kräuterkalender und manches mehr im Angebot.

Wir freuen uns auf ihren Besuch.

17. Mai 2016 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Filmabend mit Maipilz – Spargelsuppe

Gleich nach Pfingsten, am Dienstag, dem 17. Mai 2016, waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. wieder ganz herzlich in das mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar, in die ABC Straße 21, eingeladen. Heute schauten wir uns Filmbeiträge an, die Pilzfreund Thomas Harm vor einigen Jahren auf unseren Pilzwanderungen aufnahm. Nebenbei gab es Maipilz – Spargelsuppe und Chaga – Tee.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

14. Mai 2016 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch den Botelsdorfer Wald

Der Botelsdorfer Wald im Frühling 2016.

Der Botelsdorfer Wald im Frühling 2016.

Am Pfingstsonnabend, dem 14. Mai 2016, starteten wir von Wismar aus wieder zu einer geführten Pilzwanderung. Wer also Lust hatte, und das waren leider nicht viele, durch den frisch ergrüntem Frühlingswald auf der Suche nach Pilzen zu wandern, war sehr herzlich eingeladen. Gegen 08.00 Uhr ging es vom schmalen Parkplatz am ZOB, in der Wasserstraße, Ecke Kopenhagener Straße, los. Wir fuhren zunächst bis Grevesmühlen und wollten dann weiter auf der Landstraße in Richtung Rehna. Leider war die Ortsdurchfahrt Wotenitz gesperrt, so dass wir uns eine Ausweichroute über die Dörfer suchen mussten und dadurch leider mit einer gehörigen Verspätung im Botelsdorfer Wald eintrafen. Hier hatte ein Pilzfreund aus Schleswig Holstein noch nicht die Hoffnung aufgegeben und wir konnten doch noch wie geplant gemeinsam unsere frühlingshafte Pilz Tour durch den Botelsdorfer Wald starten. Da es ziemlich trocken war, gab es leider nur wenige Frischpilze und für den Kochtopf war Garnichts dabei. Der Botelsdorfer Wald bietet sowohl interessante Nadel- wie auch Laubwaldbereiche mit Feuchtbiotopen und Brüchen. Die Wanderung endete gegen Mittag. Hier einige Impressionen:

Wir starten.

Wir starten.

Hier sehen wir die an Laubholzstümpfen wachsende Ockergelbe Tramete (Trametes ochraceum). Ähnlich einer Schmetterlingstramete, nur ist die Zonnierung heller und die Konsolen sind etwas gedrungener.

Hier sehen wir die an Laubholzstümpfen wachsende Ockergelbe Tramete (Trametes ochraceum). Ähnlich einer Schmetterlingstramete, nur ist die Zonierung heller und die Konsolen sind etwas gedrungener.

Ein besonders schön geformter Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola). Der mußte mit, denn er ist für ein Adventsgesteck geradezu geschaffen!

Ein besonders schön geformter Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola). Der musste mit, denn er ist für ein Adventsgesteck geradezu geschaffen!

An altem Laubholz und vorwiegend resupinat finden wir sehr häufig den Runzligen Schichtpilz (Stereum rugosum). Bei Reibung rötet er.

An altem Laubholz und vorwiegend resupinat finden wir sehr häufig den Runzligen Schichtpilz (Stereum rugosum). Bei Reibung rötet er.

Die hier grün veralgte Buckel - Tramete besitz die Eigenschaft, Hindernisse zu umwachsen, so wie diesen dünnen Ast.

Die hier grün veralgte Buckel – Tramete (Trametes gibbosa) besitz die Eigenschaft, Hindernisse zu umwachsen, so wie diesen dünnen Ast.

Dieser ausgereifte Bovistähnliche Schleimpilz (Reticularia lycoüerdon) hat seine nähere Umgebung reichlich mit seinen braunen Sporen versorgt.

Dieser ausgereifte Bovistähnliche Schleimpilz (Reticularia lycoperdon) hat seine nähere Umgebung reichlich mit braunen Sporen versorgt.

An alten Buchenstümpfen am Waldrand büschelte es reichlich. Auch wenn die Farbe hier etwas täuscht, es sind giftige und bitter schmeckende Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare).

An alten Buchenstümpfen am Waldrand büschelte es reichlich. Auch wenn die Farbe hier etwas täuscht, es sind giftige und bitter schmeckende Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare)!

Ein kleiner Waldtümpel mit Echten Zuderschwämmen an dem Reststamm einer alten, abgebrochenen Buche.

Ein kleiner Waldtümpel mit Echten Zunderschwämmen an dem Reststamm einer abgebrochenen Buche gegenüber.

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius). Das befallene Holz soll früher in der Bleistiftherstellung Verwendung gefunden haben.

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius). Das befallene Holz soll früher in der Bleistiftherstellung Verwendung gefunden haben.

Auf dem kleinen Gewässer schwamm auch ein Buchenast, der mit Hutpilzen besetzt war. Wir zogen ihn an Land und konnten uns an diesen Getigerten Sägeblättlingen (Lentinus tigrinus) erfreuen. Ein Pilzart die Luftfeuchte Standorte in Gewässernähe bevorzugt. Ungenießbar.

Auf dem kleinen Gewässer schwamm auch ein Buchenast, der mit Hutpilzen besetzt war. Wir zogen ihn an Land und konnten uns an diesen Getigerten Sägeblättlingen (Lentinus tigrinus) erfreuen. Eine Pilzart, die luftfeuchte Standorte in Gewässernähe bevorzugt. Ungenießbar.

Wie der Gattungsnahme schon vermuten läßt, dürften die Lamellenschneiden der Sägeblättlinge etwas an ein Sägeblatt erinnern, was Pilzfreundin Helga Köster mit einem Blick durch die Lupe auch bestätigen konnte.

Wie der Gattungsname schon vermuten lässt, sollten die Lamellenschneiden der Sägeblättlinge etwas an ein Sägeblatt erinnern, was Pilzfreundin Helga Köster mit einem Blick durch die Lupe nachprüfte und auch bestätigen konnte.

Zum Schluß hatten wir noch die Möglichkeit den Winterstielporling mit dem sehr ähnlichen Maistielporling zu vergleichen. Der Winterporling (Polyporus brumalis), besitzt sehr grobe, weite Poren, die des Maiporlings sind sehr fein und dicht stehend. Beide sind ungenießbar.

Zum Schluss hatten wir noch die Möglichkeit den Winterstielporling mit dem sehr ähnlichen Maistielporling zu vergleichen. Der Winterporling (Polyporus brumalis), besitzt sehr grobe, weite Poren, die des Maiporlings sind sehr fein und dicht stehend. Beide sind ungenießbar.

Hier unser Erinnerungsfoto - wenig Pilze - wenig Leute! Botelsdorfer Wald am 16. Mai 2016.

Hier unser Erinnerungsfoto – wenig Pilze – wenig Leute im Botelsdorfer Wald am 14. Mai 2016.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

07. Mai 2016 – Frühjahrstagung der Pilzberater

Frühjahrstagung der Pilzberater in Teterow

Frühjahrstagung 2016.

Frühjahrstagung 2016.

Am Sonnabend, dem 07. Mai 2016, ludt Landespilzsachverständiger Dr. med. Oliver Duty wieder zur traditionellen Frühjahrstagung der Pilzberater des Landes Mecklenburg-Vorpommern sehr herzlich nach Teterow ein. Wie immer stand der Rückblick auf die letzte Pilzsaison mit Auswertung der gemeldeten Daten der einzelnen Städte und Landkreise an. Daraus wurde ein Gesamtbericht erstellt und analysiert. Des weiteren standen sicher wieder einige andere, aktuelle Themen und Vorträge auf dem Programm.

Nähere Informationen unter Oliver.Duty@lagus.mv-regierung.de

06. – 08. Mai 2016 – Pilzseminar in Mecklenburg

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Frühlingsseminar 2016 in Keez, bei Brüel

Mitte April bis Mitte Mai haben diese teuer gehandelten Delikatessen ihren großen Auftritt bei uns in Mecklenburg. Hier sehen wir prachtvolle Dickfuß - Morcheln (Morchella esculenta var. crassipes), die Riesenform der beliebten Speise - Morchel. Neben Maipilzen die herausragenden Speisepilze des Frühjahrs.

Von Mitte April bis Mitte Mai haben diese teuer gehandelten Delikatessen ihren großen Auftritt bei uns in Mecklenburg. Hier sehen wir prachtvolle Dickfuß – Morcheln (Morchella esculenta var. crassipes), die Riesenform der beliebten Speise – Morcheln. Neben Maipilzen die herausragenden Speisepilze des Frühjahrs.

Nachdem wir im vergangenen Jahr Ende April gerade den Anfang des Morchel Schubes erwischten, haben wir den Termin unseres frühlingshaften Pilzwochenendes in diesem Jahr auf Anfang Mai gelegt. Es ist immer ein kleines Lotteriespiel, den optimalen Termin in punkto Morcheln zu erwischen. Er lag in diesem Jahr eine Woche früher, so dass wir uns schwerpunktmäßig den Maipilzen widmeten. Einige dieser beliebten Schlauchpilze gab es aber auch dennoch.

Das 1. Grundstück, rechts zur B 104, Dorfstraße 1, ca. 3 Km aus Brüel kommend, in Richtung Schwerin, war wieder Austragungsort unseres diesjährigen Frühlingsseminars.

Hier sind sie richtig. Der Aufbau auf der Grundstückshrenze weist auf unsere Aussenstelle des Steinpilz - Wismar hin.

 Der Aufbau auf der Grundstücksgrenze weist auf die Außenstelle des Steinpilz – Wismar in Keez hin.

Zusätzlich auch unser Steinpilz - Aufsteller.

Zusätzlich auch unser Steinpilz – Aufsteller.

Zur Einstimmung auf unser Pilzwochenende hatte wir schon eine kleine Pilzausstellung vorbereitet.

Zur Einstimmung auf unser Pilzwochenende hatten wir schon eine kleine Pilzausstellung vorbereitet.

Das Programm

Freitag, der 06. Mai 2016 – Theorietag

Ab 12.00 Uhr Anreise

Gegen 14.00 Uhr Begann der Theorieteil in unserem Schulungsraum. Referent war in bewährter Form Ulrich Klein. Er bot in seinem Power – Point – Vortrag allgemeine Pilzkunde und eine Heranführung an den Frühlingsaspekt. Nach dem Abendbrot ging Reinhold Krakow in gemütlicher und ungezwungener Runde spezieller auf die Pilzflora des Frühlings ein. Neben der Bandbreite der zu dieser Jahreszeit auftretenden Frischpilze wurde auch auf deren wichtigste Biotope hingewiesen.

Unser kleines Seminar stand ganz im Zeichen des Pilzfrühlings.

Unser kleines Seminar stand ganz im Zeichen des Pilzfrühlings.

Gut gelaunt startete Ulrich Klein seinen fundierten Power - Point - Vortrag.

Gut gelaunt startete Ulrich Klein seinen fundierten Power – Point – Vortrag.

In der Pause wurde gefachsimpelt.

In der Pause wurde gefachsimpelt und die Pilzausstellung etwas näher unter die Lupe genommen.

Zusehen waren in Gegenüberstellung die gesuchten und wertvollen Morcheln...

Zusehen waren in Gegenüberstellung die gesuchten und wertvollen Morcheln…

mit den zumindest potenziell gefährlichen Frühjahrslorcheln.

mit den zumindest potenziell gefährlichen Frühjahrslorcheln.

Und weiter ging es mit unserem Theorieteil in unserem gräumigen Schulungsraum in Keez, der durchaus noch für weitere Teilnehmer Kapazitäten gehabt hätte.

Und weiter ging es mit unserem Theorieteil im gräumigen Schulungsraum in Keez, der durchaus noch für weitere Teilnehmer Kapazitäten gehabt hätte.

Zum opulenten Abendbrot servierte uns unsere gute Seele Irena u. a. eine sehr schmackhafte Möhren/Maipilzsuppe. Die zugehörigen Maipilze hatte tags zuvor Jonas für uns geerntet.

Zum opulenten Abendbrot servierte uns unsere gute Seele Irena u. a. eine sehr schmackhafte Möhren/Maipilzsuppe. Die zugehörigen Maipilze hatte tags zuvor Jonas für uns geerntet.

Für die hervorragende Bewirtung zu allen Mahlzeiten möchten wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bedanken. Liebe Irena, was wäre der Steinpilz - Wismar ohne dich?!

Für die hervorragende Bewirtung zu allen Mahlzeiten möchten wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bedanken. Liebe Irena (Mitte), was wäre der Steinpilz – Wismar ohne dich?!

Sonnabend, 07. Mai 2016 – Exkursionstag

Nach dem Frühstück um 08.00 Uhr starteten wir gegen 09.00 Uhr zu unserer 1. Exkursion.

Aufbruch in das Warnow - Durchbruchstal bei Groß Görnow, wo sich Mildenitz und Warnow vereinen.

Aufbruch in das Warnow – Durchbruchstal bei Groß Görnow, wo sich Mildenitz und Warnow vereinen.

An Schlehenbüschen fanden wir hier den Pflaumen - Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus). Er wächst an holzigen Rosengewächsen und verursacht im Holz eine Weißfäule.

An Schlehenbüschen fanden wir hier den Pflaumen – Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus). Er wächst an holzigen Rosengewächsen und verursacht in deren Holz eine Weißfäule.

Durch den Zufluß der Mildenitz erreicht die Warnow hier bereits eine ansehliche Breite.

Durch den Zufluss der Mildenitz erreicht die Warnow hier bereits eine ansehnliche Breite.

An trockenen, stark besonnten Stellen finden wir an noch relativ frischem, aber totem Buchenholz die Striegeligen Trameten (Trametes hirsuta). Durch die strake Behaarung schützt sich dieser Porling vor zu starker Austrocknung und kann dadurch auch leichter Feuchtigkeit, wie Tau, binden und für sich nutzbar machen.

An trockenen, stark besonnten Stellen, finden wir an noch relativ frischem, aber toten Buchenholz, die Striegeligen Trameten (Trametes hirsuta). Durch die striegelige Behaarung schützt sich dieser Porling vor zu starker Austrocknung und kann dadurch auch leichter Feuchtigkeit, wie Tau, binden und für sich nutzbar machen.

Der Schwarzrote Stielporling (Polyporus badius) wächst vom Frühling bis zum Herbst an liegendem Laubholz. Er ist zäh und kann nicht zu Speisezwecken genutzt werden. Seine sehr feinen weißlichen bis gelblichen Poren stehen im starken Konrast zur dunklen Hutfarbe. Der Fuß des Stieles ist schwarz gefärbt (Schwarzfußporling).

Der Schwarzrote Stielporling (Polyporus badius) wächst vom Frühling bis zum Herbst an liegendem Laubholz. Er ist zäh und kann nicht zu Speisezwecken genutzt werden. Seine sehr feinen, weißlichen bis gelblichen Poren stehen im starken Kontrast zur dunklen Hut Farbe. Der Fuß des Stieles ist schwarz gefärbt (Schwarzfußporling).

Nah verwandt mit obigem ist der Maistielporling (Polyporus lepideus). Er löst jetzt den sehr ähnlichen Winterstielporling ab. Auch der Maiporling ist ein Bewohner toten Laubholzes. Ungenießbar.

Nah verwandt mit obigem ist der Maistielporling (Polyporus lepideus). Er löst jetzt den sehr ähnlichen Winterstielporling ab. Auch der Maiporling ist ein Bewohner toten Laubholzes. Ungenießbar.

Der Getiegerte Sägeblättling (Lentinus tigrinus) besitzt zwar Lamellen, ist aber eher mit den Porlingen, als mit den Blätterpilzen verwandt. Er bevorzugt totes Laubholz, welches entweder direkt im Wasser liegt oder zumindest in Gewässernähe mit hoher Luftfeuchtigkeit liegt. Ungenießbar.

Der Getigerte Sägeblättling (Lentinus tigrinus) besitzt zwar Lamellen, ist aber eher mit den Porlingen, als mit den Blätterpilzen verwandt. Er bevorzugt totes Laubholz, welches entweder direkt im Wasser liegt oder zumindest in Gewässernähe, mit hoher Luftfeuchtigkeit, lagert. Ungenießbar.

Mumifizierte Schwarztäublimge aus dem letzten Jahr. Es habdelt sich um den Dickblättrigen Kohlen - Täubling (Russula nigricans). Die alten Überbleibsel sind noch oft im nächsten Jahr in trockenen Buchenwäldern anzutreffen.

Mumifizierte Schwarztäublinge aus dem letzten Jahr. Es handelt sich um den Dickblättrigen Kohlen – Täubling (Russula nigricans). Die alten Überbleibsel sind noch oft im Folgejahr in trockenen Buchenwäldern anzutreffen.

Direkt am Wanderweg unter Laubbäumen fanden wir ein einziges Exemplar der Hochgerippten Becherlorchel (Helvella acetabulum). Die häufige Art kann gegessen werden.

Direkt am Wanderweg unter Laubbäumen fanden wir ein einziges Exemplar der Hochgerippten Becherlorchel (Helvella acetabulum). Die häufige Art kann gegessen werden.

An einer geschützten Stelle im Buchenlaub eine Gruppe von Buchenwald - Wasserfüßen. Das sie zu den Weißsporern gehören, ist unverkennbar. Ohne Speisewert.

An einer geschützten Stelle im Buchenlaub eine Gruppe von Buchenwald – Wasserfüßen. Das sie zu den Weißsporern gehören, ist unverkennbar. Ohne Speisewert.

Ebenfalls an einer von Wind und Sonneneinstrahlung geschützter Stelle traut sich ein Büschel Glimmertintlinge (Corprinus micaceus) an`s Tageslicht. Gut sind die namensgebenden Glimmerschüppchen auf den Hüten zu erkennen. Die Pilze sollen mit Alkohol genossen giftig wirken.

Ebenfalls an einer vor Wind und Sonneneinstrahlung geschützten Stelle traut sich ein Büschel Glimmertintlinge (Corprinus micaceus) an`s Tageslicht. Gut sind die namensgebenden Glimmerschüppchen auf den Hüten zu erkennen. Die Pilze sollen mit Alkohol genossen giftig wirken.

Ein junger Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) befindet sich in einer starken Wachstumsphase, was auch die gelbbräunlich Gutationströpfchen am graubräunlichen Rand belegen.

Ein junger Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) befindet sich in einer starken Wachstumsphase, was auch die gelbbräunlichen Gutationströpfchen an dessen Rand belegen.

Wir überquerten diese Warnowbrücke und wanderten am gegenüber liegenden Ufer zurück zum Ausgangspunkt des Warnow - Rundwanderweges.

Wir überquerten diese Warnow Brücke und wanderten am gegenüber liegenden Ufer zurück zum Ausgangspunkt des Warnow – Rundwanderweges.

Mittag gab es gegen 13.00 Uhr in Keez.

Irena hatte wieder reichlich im Angebot, so dass wahrlich niemand hungern brauchte. Ganz herzlichen Dank für Speis und Trank!

Irena hatte wieder reichlich im Angebot, so dass wahrlich niemand hungern brauchte. Ganz herzlichen Dank für Speis und Trank!

Aud Papptellern wurden die Funde der ersten Exkursion ausgelegt und sortiert.

Auf Papptellern wurden die Funde der ersten Exkursion ausgelegt und sortiert.

Danach brachen wir zu unserer 2. Tour auf.

Ankunft in Schwerin. Wir suchten das Umfeld des Faulen Sees als Ziel aus. Parkartiges Gelände mit Wiesenflächen, aber auch bewaldeten Bereichen.

Ankunft in Schwerin. Wir suchten das Umfeld des Faulen Sees als Ziel aus. Parkartiges Gelände mit Wiesenflächen, aber auch bewaldeten Bereichen.

Es dauerte nicht lange und die ersten Maipilze wurden entdeckt.

Es dauerte nicht lange und die ersten Maipilze wurden entdeckt.

Hier handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Haustintling (Coprinus domesticus). Am Stielgrund ist das typische braunfilzige Ozonium zu erkennen.

Hier handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Haustintling (Coprinus domesticus). Am Stielgrund ist das typische, braunfilzige Ozonium zu erkennen.

Immer wieder wurden wir in punkto Maipilze fündig und sogar eine Speisemorchel war dabei.

Immer wieder wurden wir in punkto Maipilze fündig und sogar eine Speisemorchel war dabei.

Im hohen Gras waren die zahlreichen Maipilze vor Sonne und Wind einigermaßen geschützt und waren dadurch, trotzt des trockenwarmen Wetters noch recht gut in der Qualität.

Im hohen Gras waren die zahlreichen Maipilze vor Sonne und Wind einigermaßen geschützt und dadurch, trotzt des trockenwarmen Wetters, recht gut in der Qualität.

Mit vereinten Kräften konnte auch hier ein riesiger Hexenring von Maipilzen bezwungen werden.

Mit vereinten Kräften konnte auch hier ein riesiger Hexenring von Maipilzen bezwungen werden. Foto: Ulrich Klein.

Maipilz (Calocybe gambosa). Auch Mai - Ritterling oder Mai - Schönkof genannt. Sein cremeweißliches, gelbliches bis ockerbräunliches Erscheinungsbild mit dem kräftigen Ritterlingshabitus, den dicht stehenden Lamellen und dem aufdringlichen Mehlgeruch im t Anflug an frische Gurken machen diesen Frühlingspilz kaum verwechselbar.

Maipilz (Calocybe gambosa). Auch Mai – Ritterling oder Mai – Schönkopf genannt. Sein cremeweißliches, gelbliches bis ockerbräunliches Erscheinungsbild mit dem kräftigen Ritterlings Habitus, den dicht stehenden Lamellen und dem aufdringlichen Mehlgeruch mit  Anflug an frische Gurken, machen diesen Frühlingspilz kaum verwechselbar.

Nach erfolgreicher Ernte servierte uns Irena an frischer Frühlingsluft Kaffee und frisch gebackenen Rhababerkuchen.

Nach erfolgreicher Ernte servierte uns Irena an frischer Frühlingsluft Kaffee und frisch gebackenen Rhabarberkuchen.

Abendbrot war um 19.00 Uhr wiederum in Keez und danach ließen wir in gemütlicher Runde bei kühlem Pils den Tag ausklingen.

Sonntag, der 08. Mai 2016.

Nach dem Frühstück um 08.00 Uhr starteten wir gegen 09.00 Uhr zu einer weiteren Exkursion.

Beginnend an dieser wunderschönen Parkanlage in Raben Steinfeld bei Schwerin wanderten wir ein Stück am Ostufer des Schweriner Sees entlang bis nach Görslow.

Beginnend an dieser wunderschönen Parkanlage in Raben Steinfeld, bei Schwerin, wanderten wir ein Stück am Ostufer des Schweriner Sees entlang bis nach Görslow.

An einem alten Weidenstamm, der direkt über dem Wasser des Schweriner Sees auslegte, wuchsen diese jungen Gemeinen Feuerschwämme (Phellinus igniarius) heraus.

An einem alten Weidenstamm, der direkt über dem Wasser des Schweriner Sees auslegte, wuchsen diese jungen Gemeinen Feuerschwämme (Phellinus igniarius) heraus.

Dieses Schadensbild an dem alten Baumstamm dürfte dem Schwefelporling zuzuschreiben sein. Er zerstört das Kernholz, das dann würfelförmig zerfellt = Braunfläule.

Dieses Schadensbild an dem alten Baumstamm dürfte dem Schwefelporling zuzuschreiben sein. Er zerstört das Kernholz, das dann würfelförmig zerfällt = Braunfläule.

In luftiger Höhe an einer alten Buche ein Büschel Hochthronender Schüpplinge (Pholiota aurivella). Dieser Herbstpilz ist im Frühling garnicht so selten. Im Gegensatz zum ähnlichen Sparrigen Schüppling, liegen hier die bräunlichen Schuppen eng eingebettet in eine Schleimschicht direkt am Hut an. Ungenießbar.b

In luftiger Höhe, an einer alten Buche, ein Büschel Hochthronender Schüpplinge (Pholiota aurivella). Dieser Herbstpilz ist im Frühling gar nicht so selten. Im Gegensatz zum ähnlichen Sparrigen Schüppling, liegen hier die bräunlichen Schuppen eingebettet in eine Schleimschicht direkt am Hut an. Ungenießbar.

Ebenfalls in luftiger Höhe, an einem ausladenden Buchenast weitere Pilzfruchtkörper. Wehe dem, der zur Artbestimmung ein Fernglas dabei hat!

Ebenfalls in luftiger Höhe, an einem ausladenden Buchenast, weitere Pilzfruchtkörper einer anderen Art. Wehe dem, der zur Artbestimmung kein Fernglas dabei hat!

Der Zoom meiner Kamera bestätigte unsere Vermutung. Es handelt sich um alte Austern - Seitlinge (Pleurotus ostreatus).

Der Zoom meiner Kamera bestätigte unsere Vermutung. Es handelt sich um alte Austern – Seitlinge (Pleurotus ostreatus).

Urrig und gewaltig wirkt diese urtümliche Landschaft auf den Wanderer. Ein überwältigendes Stück nahezu unberührter Natur.

Gewaltig wirkt diese urtümliche Landschaft auf den Wanderer. Ein überwältigendes Stück nahezu unberührter Natur mitten in Mecklenburg.

Interessantes scheint Pilzfreund Stefan in seinem Korb zu haben.

Interessantes scheint Pilzfreund Stefan in seinem Korb zu haben.

Er konnte noch mit seinen Pilzgeschärften Augen einige Maipilze und Morcheln zwischen den bereits üppigen Kräutern entdecken.

Er konnte mit seinen pilzgeschärften Augen noch einige Maipilze und Morcheln zwischen den bereits üppigen Kräutern entdecken.

Nach dem Mittagessen brachen wir zu unserer Abschluss Exkursion auf, die bis etwa 16.00 Uhr andauerte. Sie führte uns an den Holzendorfer See bei Dabel.

Hier wurden vor einigen Jahren viele alte Birken am Wegesrand gefällt und an deren Stubben pilzte es gewaltig. Stockschwämmchen hätten wir hier Körbeweise ernten können, wären sie nicht von Sonne und Ostwind größtenteils vertrocknet.

Hier wurden vor einigen Jahren viele alte Birken am Wegesrand gefällt und an deren Stubben pilzte es gewaltig. Stockschwämmchen hätten wir hier Körbeweise ernten können, wären sie nicht von Sonne und Ostwind größtenteils vertrocknet.

Von der typischen, hygrophanen Randzone war kaum noch etwas zu sehen. Statt dessen Sonnenbrand und Rißigkeit auf den Hüten.

Von der typischen, hygrophanen Randzone war kaum noch etwas zu sehen. Statt dessen Sonnenbrand und Bissigkeit auf den Hüten.

Für eine kleine Stockschwämmchen - Mahlzeit, mit noch etwas Verschnitt, hat es aber doch noch gereicht.

Für eine kleine Stockschwämmchen – Mahlzeit, mit etwas Verschnitt, hat es aber doch noch gereicht.

Wo keine Stockschwämmchen an den alten Subben zu sehen waren, wurden diese von mächtigen Flachen Lackporlingen besiedelt. In wenigen Jahren werden die Stubben wohl aufgebraucht und verschwunden sein.

Wo keine Stockschwämmchen an den alten Stubben zu sehen waren, wurden diese von mächtigen Flachen Lackporlingen (Ganoderma lipsiense) besiedelt. In wenigen Jahren werden die Stubben wohl aufgebraucht und verschwunden sein.

Echter Zunderschwamm und Flacher Lackporling werden miteinander verglichen.

Echter Zunderschwamm und Flacher Lackporling werden miteinander verglichen.

An den auf der rechten Seite des Waldweges noch stehenden, alten Birken, erregten kanz besondere Pilze das Interesse der Teilnehmer.

An den auf der rechten Seite des Waldweges noch stehenden, alten Birken, erregten ganz besondere Pilze das Interesse der Teilnehmer.

Es waren die sagenhaften Chaga - Pilze, die Könige der Heilpilze! Der Schiefe Schillerporling (Inonotus obliquus) ist ein recht häufiger Porling an alten Birken und wird seit Jahthunderten als Heilpilz genutzt. Sie sind nicht leicht zu ernten und entsprechendes Werkzeug sollte bei sich geführt werden, möchte man diese wertvolen Pilze ernten. Wir suchten uns Holzstangen, um die Fruchtkörper abzustoßen.

Es waren die sagenhaften Chaga – Pilze, die Könige der Heilpilze! Der Schiefe Schillerporling (Inonotus obliquus) ist ein recht häufiger Porling an alten Birken und wird seit Jahrhunderten als Heilpilz genutzt. Sie sind nicht leicht zu ernten und entsprechendes Werkzeug sollte bei sich geführt werden, möchte man dieser wertvollen Pilze habhaft werden. Wir suchten uns Holzstangen, um die Fruchtkörper abzustoßen.

Genutzt wird die braune, korkig zähe Innenmasse. Sie wird zerkleinert und als Teeaufguss verwendet. Ähnlich gefärbt wie schwarzer Tee regelmäßig genossen soll der Chaga u. a. Krebsvorbeugend wirken.

Genutzt wird die braune, korkig zähe Innenmaße. Sie wird zerkleinert und als Teeaufguss verwendet. Ähnlich gefärbt wie schwarzer Tee und sogar recht angenehm schmeckend, soll der Chaga, regelmäßig genossen, u. a. Krebsvorbeugend wirken.

Zum Abschied servierte uns Irena noch einmal Kaffee und Kuchen im freien. Im Hintergrund der Holzendorfer See.

Zum Abschied servierte uns Irena noch einmal Kaffee und Kuchen im Freien. Im Hintergrund der Holzendorfer See.

Nach Kaffee und Kuchen war unser kleines Pilzwochenende in Mecklenburg nun schon wieder Geschichte.

Hier unser Gruppenfoto mit allen Teilnehmern unseres diesjährigen Frühlingsseminars. Es entstand tags zuvor am Faulen See in Schwerin.

Hier unser Gruppenfoto mit allen Teilnehmern unseres diesjährigen Frühlingsseminars. Es entstand tags zuvor am Faulen See in Schwerin.

Die Teilnahmegebühr betrug 50.00 € pro Person.

Es standen in begrenzter Zahl Doppelstockbetten zur Übernachtung zur Verfügung. Wer es etwas komfortabler wünscht, suchte sich eine Übernachtungsmöglichkeit in der Region.

Kosten pro Bett und Nacht bei uns: 15.00 €.

Unsere Komplettverpflegung wurde von allen Teilnehmern in Anspruch genommen (2 mal Frühstück, 2 mal Mittag und 3 mal Kaffee mit Kuchen zu 35.00 €.

Anmeldung zu weiteren Seminaren per E – Mail unter www.steinpilz-wismar@t-online.de

Schriftlich unter folgenden Adressen: Mykologisches Informationszentrum Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21, 23966 Wismar

oder Irena Dombrowa, 19412 Keez, Dorfstraße 1.

Ich denke und hoffe, es hat allen wieder viel Spaß gemacht und jeder konnte auch wieder etwas dazu lernen, einschließlich den Veranstaltern! Ganz besonderen Dank gebührt unserem Referenten Ulrich Klein und seiner Lebensgefährtin Anke Weselow, die auch unser diesjähriges Frühlingspilzwochende in Mecklenburg mit ihrer uneigennützigen Unterstützung zum Erfolg werden ließen. Da es keine hochwissenschaftliche Veranstaltung ist, brauchte niemand Berührungsängste zu haben. Es sind sowohl fortgeschrittene Hobbymykologen, wie auch Anfänger immer herzlich willkommen, in nahezu familiärer Atmosphäre etwas mehr aus dem geheimnisvollen Reich unserer Großpilze zu erfahren.

Über diese kleine Aufmerksamkeit in Form eines Glückspilzes habe ich mich sehr gefreut.

Über diese kleine Aufmerksamkeit in Form eines Glückspilzes und eine zusätzliche Spende haben wir uns sehr gefreut. Vielen herzlichen Dank an Jana aus Pampow!

Immerhin läßt sich mit dem Glückspilzchen jedes Fläschchen Pils wunderbar öffnen!.

Immerhin lässt sich mit diesem Glückspilzchen jedes Fläschchen Pils problemlos öffnen!

Das nächste Pilzwochenende in Mecklenburg ist für den Oktober geplant. Siehe unter Termine!

30. April 2016 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Ostseeküstenwanderung von Brook bis Steinbeck

An frischer Ostseeluft führte uns unsere heutige Pilzwanderung direkt in Küstennähe von Brook bis Steinbeck.

An frischer Ostseeluft führte uns unsere heutige Pilzwanderung direkt in Küstennähe von Brook bis Steinbeck.

Der Morchel – Aspekt erreicht dieser Tage seinen Höhepunkt. Grund genug, um zu einer weiteren Pilzwanderung einzuladen. Treff war am Sonnabend, dem 30. April 2016, gegen 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am ZOB, in der Wismarer Wasserstraße, Ecke Kopenhagener Straße. Da hier keine Interessenten auszumachen waren, fuhr ich sogleich mit meinem Roller zum 2. angegebenen Treffpunkt am Strandparkplatz direkt an der Ostsee bei Brook. Hier fanden sich gegen 09.00 Uhr dann tatsächlich noch 13 Pilzfreunde ein, um unter meiner Führung eine Frühjahrswanderung an der Ostsee zu unternehmen. Bevor es los ging, mussten noch Fahrzeuge zum Endpunkt der Tour, nach Steinbeck gefahren werden. Als wir vor sechs Jahren schon einmal von hier aus diese Frühlingswanderung starteten, konnte niemand ahnen, was uns damals erwartete. Es wurde die Morchel Wanderung schlechthin. Nicht nur an die 20 riesige Dickfußmorcheln, nein auch viele Käppchen Morcheln, Maipilze, Schildrötlinge und einige andere Frühaufsteher säumten unsere Wanderroute. Ein unvergessliches Erlebnis, dass schwerlich überboten werden konnte. Überboten haben wir es hinsichtlich der damaligen Prachtexemplare  und der Artenvielfalt auch nicht, aber dennoch war es eine ausgesprochen schöne und erfolgreiche Morchel Wanderung. Unter dem Motto „Morcheln, Morcheln und nochmals Morcheln“ zogen sich Funde dieser leckeren Speisepilze wie ein roter Faden durch die gesamte Wanderung. Von den ersten Schritten bis zu den letzten waren sie nahezu allgegenwärtig. Dazu herrlichstes, angenehm temperiertes Wetter. Hier einige Impressionen:

Gleich zu Beginn, auf der Rasenfläche am Parkplatz, viel uns dieser kreisförmige Streifen mit besonders üppig wachsender Gräser auf. Pilze sind dafür verantwortlich. Maipilze oder Nelkenschwindlinge verraten so auch ihre Plätze, ohne Anwesenheit von Fruchtkörpern.

Gleich zu Beginn, auf der Rasenfläche am Parkplatz, fiel uns dieser kreisförmige Streifen mit besonders üppig wachsenden Gräsern auf. Pilze zeichnen dafür verantwortlich. Maipilze oder Nelkenschwindlinge verraten so ihre Plätze, auch ohne Anwesenheit von Fruchtkörpern. Es sind sogenannte Hexenringe, passend zum Vorabend der Walpurgisnacht

Wenige Schritte der erste Hinweis auf die Anwesenheit von Morcheln. Eine frische Schnittstelle im Rasen unter Eichen!

Wenige Schritte weiter der erste Hinweis auf die Anwesenheit von Morcheln. Eine frische Schnittstelle im Rasen unter Eichen!

Dann ging es auch schon los, kaum das wir den Küstensaum erreicht hatten. Speisemorcheln (Morchella esculenta) in einer Qualität, wie man sie sich besser nicht mehr wünschen kann.

Dann ging es auch schon los, kaum dass wir den Küstensaum erreicht hatten. Speisemorcheln (Morchella esculenta) in einer Qualität, wie man sie sich besser kaum wünschen kann.

Hier konnte jeder fündig werden und besonders der Morchel - Neuling kommt in`s fast ungläubige Staunen.

Hier konnte jeder fündig werden und besonders der Morchel – Neuling kommt in`s fast ungläubige Staunen.

Fast ungläubige Freude und Erstaunen bei diesen beiden Rostocker Studenten, die auf fast schon abenteuerlichem Wege den Weg zu uns gefunden haben.

Freude und Erstaunen auch bei diesen beiden Rostocker Studenten, die auf fast schon abenteuerlichem Wege den Weg zu uns gefunden haben.

Ein Morchelgedicht und das schon nach wenigen Minuten!

Ein Morchel Gedicht und das schon nach wenigen Minuten!

Ist ja auch kein Wunder, der Löwenzahn steht in voller Blüte!

Ist ja auch kein Wunder, der Löwenzahn steht in voller Blüte!

Eine kurze Pause und schnell noch einige der schönen Pilze im Schatten fotografieren.

Eine kurze Pause und schnell noch einige der schönen Pilze im Schatten fotografiert.

Und weiter geht es den Ostsee - Radwanderweg durch die etwas anspruchsvolle, hügelige Landschaft. Ja das Land ist bei uns nicht nur Platt!

Und weiter geht es den Ostsee – Radwanderweg durch die etwas anspruchsvolle, hügelige Landschaft. Ja, das Land ist bei uns nicht nur Platt!

Ein Ansehlicher Blätterpilz an Laubholz - Stubben. Fleischrötliche, frei stehende Lamellen, keine Scheide am Stielgrund und auch kein Ring oder Manschette am Stiel.

Ein Ansehnlicher Blätterpilz an Laubholz – Stubben. Fleischrötliche, frei stehende Lamellen, keine Scheide am Stielgrund und auch kein Ring oder Manschette am Stiel.

Die Huroberfläche rehbraun gefärbt - es ist ein Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus). Essbar, aber Geschmackssache!

Die Hutoberfläche rehbraun gefärbt – es ist ein Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus). Essbar, aber Geschmackssache!

Auch die junge Dame ist an Laubholz fündig geworden.

Auch die junge Dame ist an Laubholz fündig geworden.

Auch wenn es oberflächlich betrachtet so aussieht, es sind keine Habichtspilze, sondern die im Frühjahr häufigen Schuppigen Porlinge (Polyporus squamosus. Solange sie zartfleischig sind, können sie gegessen werden und schmecken noch nicht einmal besonders schlecht. Auf der Unterseite besitzen sie Poren, ein Habichtspilz hätt Stoppeln!

Auch wenn es oberflächlich betrachtet so aussieht, es sind keine Habichtspilze, sondern die im Frühjahr häufigen Schuppigen Porlinge (Polyporus squamosus). Solange sie zartfleischig sind, können sie gegessen werden und schmecken noch nicht einmal schlecht. Auf der Unterseite besitzen sie Poren, ein Habichtspilz hätte Stoppeln!

Ein Blick die Steilküste hinnunter auf das türkisschimmernde Ostseewasser. Leider ist es heute etwas dunstig.

Ein Blick die Steilküste hinunter auf das seichte Ostseewasser. Leider ist es heute etwas dunstig.

Ein müder Pilzwandersmann macht es sich unter einem Küstenbaum gemütlich. Mann ist ja nicht mehr der Jüngste!

Ein müder Pilzwanderer macht es sich unter einem Küstenbaum gemütlich. Mann ist ja nicht mehr der Jüngste!

Und eine Eidechse macht es sich auf der Jacke gemütlich.

Und eine Eidechse macht es ihm gleich, auf seiner Jacke, die ihm zu warm geworden ist.

Damit währen wir bei ein wenige Zooologie angelangt. Hier einige Fotos von unserem universal Naturgelehrten Christopher Engelhardt aus Lübeck. Es liegt so zu sagen auf der Hand, dass wir hier den Asiatischen Marienkäfer (Harmonia axyridis) sehen. Ein eingschleppter Neubürger, der sich in den letzten Jahren oft massenhaft vermehrt hat, so Christopher Engelhardt. der

Damit wären wir bei ein wenig Zoologie angelangt. Hier einige Fotos von unserem universal Naturgelehrten Christopher Engelhardt aus Lübeck. Es liegt so zu sagen auf der Hand, dass wir hier den Asiatischen Marienkäfer (Harmonia axyridis) sehen. Ein eingeschleppter Neubürger, der sich in den letzten Jahren oft massenhaft vermehrt hat, so Christopher Engelhardt. 

Das warme und sonnige Wetter lockte heute, neben weiteren Insekten, auch diesen Aurorafalter (Anthocharis cardamines) hervor. Die Männchen sind an ihren orangen Flügelspitzen leicht kenntlich, so Chris Engelhardt weiter. auch diesen

Das warme und sonnige Wetter lockte heute, neben weiteren Insekten, auch diesen Aurorafalter (Anthocharis cardamines) hervor. Die Männchen sind an ihren orangen Flügelspitzen leicht kenntlich, so Chris Engelhardt.

Zu diesem Foto schreibt Chris: Auch einige Sandbienen schwärmten heute aus wie zum Beispiel diese Graue Sandbiene (Andrena cineraria).

Zu diesem Foto schreibt Chris: Auch einige Sandbienen schwärmten heute aus, wie zum Beispiel diese Graue Sandbiene (Andrena cineraria).

Häufig kreutzten heute Schwarzblaue Ölkäfer (Meloe proscarabaeus) unseren Weg. Sie erscheinen nur wenige Wochen im Jahr und sind allgemein selten. Sie brauchen einen sehr speziellen Lebensraum, denn ihre Larven parasitieren in den Nestern von Sandbienen, erläutert Chris sein Foto.

Häufig kreutzten heute Schwarzblaue Ölkäfer (Meloe proscarabaeus) unseren Weg. Sie erscheinen nur wenige Wochen im Jahr und sind allgemein selten. Sie brauchen einen sehr speziellen Lebensraum, denn ihre Larven parasitieren in den Nestern von Sandbienen, erläutert Chris sein Foto.

Einmal sahen wir auch den nächsten Verwandten des Schwarzblauen Ölkäfers, den Violtten Ölkäfer (Meloe violaceus). Er schimmert deutlich violettblau und ist auf dem Kopfschild viel feiner punktiert als sein Verwandter, komentiert Christopher dieses Foto, das auch von ihm heute aufgenommen wurde.

Einmal sahen wir auch den nächsten Verwandten des Schwarzblauen Ölkäfers, den Violetten Ölkäfer (Meloe violaceus). Er schimmert deutlich violett blau und ist auf dem Kopfschild viel feiner punktiert als sein Verwandter, kommentiert Christopher dieses Foto, das auch von ihm heute aufgenommen wurde.

Weiter geht es den Rad- und Wanderweg entlang. Er wird immer wieder von Morcheln und anderen Pilzen gesäumt. In erster Linie sind es nun Käppchen - Morcheln.

Weiter geht es den Rad- und Wanderweg entlang. Er wird immer wieder von Morcheln und anderen Pilzen gesäumt. In erster Linie sind es nun Käppchen – Morcheln.

Um morschen Stubben herum büschelweise diese Tintlinge. Die glimmerigen Schüppchen sind zwar schon verschwunden, dennoch dürfte es sich sehr wahrscheinlich um Glimmertintlinge (Coprinus micaceus) handeln.

Um morschen Stubben herum büschelweise diese Tintlinge. Die glimmerigen Schüppchen sind zwar schon verschwunden, dennoch dürfte es sich sehr wahrscheinlich um Glimmertintlinge (Coprinus micaceus) handeln.

Im Fallaub und zwischen den frischen Kräutern einige Dunkelsporer. Es dürfte sich um Frühlingsmürblinge (Psathyrella spadiceogrisea) handeln. Da es keine giftigen Mürblinge geben soll, so könnten sie praktisch zu kulinarischen Zwecken Verwendung finden, was wir auch schon des öfteren vollzogen haben.

Im Falllaub und zwischen den frischen Kräutern einige Dunkelsporer. Es sind Frühlingsmürblinge (Psathyrella spadiceogrisea). Da es keine giftigen Mürblinge geben soll, könnten sie praktisch zu kulinarischen Zwecken Verwendung finden, was wir auch schon des Öfteren vollzogen haben. Aber bitte nur von Kennern! Sehr ähnlich können auch Düngerlinge aussehen, die durchaus leicht giftig wirken können!

Zumindest giftverdächtig dürfte das Frühlings - Samthäubchen (Conocybe aporos) sein.

Zumindest giftverdächtig dürfte das Frühlings – Samthäubchen (Conocybe aporos) sein.

Erwiesener Maßen giftig ist der Grünblättrige Schwefelkopf, der hier Büschelweise aus dem Wurzelwerg von Schlehdorn herraus wuchs. Orangegelbe Hüte, schwefelgelbe Stiele, grünliche Lamellen und bitterer Geschmack sind die wichtigsten Merkmalskombinationen dieses überaus häufigen Stubbenpilzes.

Erwiesen giftig ist der Grünblättrige Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare), der hier büschelweise aus den Wurzeln von Schlehdorn heraus wuchs. Orangegelbe Hüte, schwefelgelbe Stiele, grünliche Lamellen und bitterer Geschmack ist die wichtigste Merkmalskombination dieses überaus häufigen Stubbenpilzes.

Käppchen - Morchelm (Mitrophora semilibera) säumten immer wieder unsere Wegstrecke. Sie stehen geschmacklich den wertvollen Speisemorcheln kaum nach, sind allerdings weniger ergiebig.

Käppchen – Morcheln (Mitrophora semilibera) säumten immer wieder unsere Wegstrecke. Sie stehen geschmacklich den wertvollen Speisemorcheln kaum nach, sind allerdings weniger ergiebig.

Käppchenmorcheln gehören (wie alle Morcheln) zu den Ascomyzeten, dh. Schlauchpilzen, weil sie ihre Sporen in Asci = Schläuchen ausbilden. Hier sieht man einige Asci mit Sporen darin. Zwischen dem dritten und vierten Sporenschlauch befindet sich eine keulig verdickte Paraphyse. Die Sporen der Käppchenmorchel sind um die 22-24 mal 13 - 15 Mikromilimeter groß. Als Besonderheit haben sie meist einige kleine Öltröpfchen außen an beiden Enden der Sporenwand, was man auf dem Foto von Christopher Engelhardt gut sehen kann.

Käppchenmorcheln gehören (wie alle Morcheln) zu den Ascomyzeten, den Schlauchpilzen, weil sie ihre Sporen in Asci = Schläuchen ausbilden. Hier sieht man einige Asci mit Sporen darin. Zwischen dem dritten und vierten Sporenschlauch befindet sich eine keulig verdickte Paraphyse. Die Sporen der Käppchen Morchel sind um die 22-24 mal 13 – 15 Mikromillimeter groß, so Chris. Als Besonderheit haben sie meist einige kleine Öltröpfchen außen an beiden Enden der Sporenwand, was man auf dem Foto von Christopher Engelhardt gut sehen kann.

Die herrliche Wanderung nähert sich dem Ende.

Die herrliche Wanderung nähert sich dem Ende.

Die schönsten Morcheln nochmal eindrucksvoll auf der Wiese platziert füt ein Erinnerungsfoto.

Die schönsten Morcheln nochmal eindrucksvoll auf der Wiese platziert für ein Stimmungsfoto.

Ebenfalls zur Erinnerung an eine sehr schöne Frühlingswanderung unser Gruppenfoto am Strand von Wittenbeck.

Ebenfalls zur Erinnerung an eine sehr schöne Frühlingswanderung unser Gruppenfoto am Strand von Steinbeck.

Aber wer nun glaubte, das war schon alles, schwer gefehlt. Während des Aufbruchs entdeckte unser Pilzfreund Stephan noch eine ganze Morchel - Plantage auf Rindenmulch. Schätzungsweise zwischen 150 und 200 Spitzmorchel lachten ihn an, wobei ein Teil allerdings leider schon überständug war. Foto: Ulrich Klein.

Aber wer nun glaubte, das war schon alles, schwer gefehlt! Während des Aufbruchs entdeckte unser Pilzfreund Stephan noch eine ganze Morchel – Plantage auf Rindenmulch. Schätzungsweise zwischen 150 und 200 Spitzmorchel (Morchella elata) lachten ihn an, wobei ein Teil allerdings schon überständig war. Foto: Ulrich Klein.

Danach füllte sich sein Korb sicher noch mit Berg, obwohl diese Speisemorcheln schon alleine eine phantastische Ausbeute darstellen.

Danach füllte sich sein Korb sicher noch mit Berg, obwohl diese Speisemorcheln schon alleine eine phantastische Ausbeute darstellen.

Das war definitiv unsere Morchel Wanderung 2016!

Wann geht es wieder in die Pilze? – Siehe unter Termine!

22. – 24. April 2016 – AMMV – Frühjahrstagung

Frühjahrstagung der AMMV auf Rügen

Deutschlands größte Insel mit ihren berühmten Kreidefelsen ist in diesem Jahr Schauplatz zweier Fachtagungen der Mykologen Mecklenburg - Vorpommerns.

Deutschlands größte Insel mit ihren berühmten Kreidefelsen ist in diesem Jahr Schauplatz zweier Fachtagungen der Mykologen Mecklenburg - Vorpommerns.

Vom 22. – 24. April 2016 waren die Mitglieder der Fachruppe Mykologie Mecklenburg – Vorpommerns im Naturschutzbund Deutschland zu ihrer traditionellen Frühjahrstagung sehr herzlich eingeladen. Sowohl im Frühling als auch im Herbst finden die beiden diesjährigen Fachtagungen auf der Ostseeinsel Rügen, genauer gesagt in Prora, statt. Tagungsort war und ist die dortige Jugendherberge im ehemaligen KDF – Komplex. Am Freitag war Anreisetag und Abends fanden Einweisungen zu einem über zwei Jahre laufenden Kartierungsprojekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt „WiNat“ – „Wildnis Naturerbe“  statt und es wurden die Exkursionsgebiete festgelegt. Sonnabend gab es ganztägig diesbezüglichen Exkursionen mit anschließender Fundauswertung am Abend. Am Sonntag – Vormittag wurden nochmals vorher festgelegte und gekennzeichnete Festpunkte in den Wäldern um Prora aufgesucht und abkartiert.

Die frisch sanierte Jugendherberge in Prora im ehemaligen KDF - Komplex.

Die frisch sanierte Jugendherberge in Prora im ehemaligen KDF - Komplex.

Das Logo unserer, vor genau 25 Jahren gegründeten Fachgruppe Mykologie innerhalb des NaBu - Deutschland.

Das Logo unserer, vor genau 25 Jahren gegründeten Fachgruppe Mykologie innerhalb des NaBu - Deutschland.

Aufbruch zu den ersten Kartierungspunkten.

Aufbruch zu den ersten Kartierungspunkten.

12 zuföllig ausgewählte Testpunkte mußten in einem Radius von genau 15,8m mykologisch untersucht werden mit zeitlich festgelegter Vorgabe von jeweils 45 Minuten. Das ganz insgesamt 6 mal über zwei Jahre verteilt (Frühling, Frühherbst und Spätherbst).

12 zufällig ausgewählte Testpunkte mußten in einem Radius von genau 15,8 m mykologisch untersucht werden, mit zeitlich festgelegter Vorgabe von jeweils 45 Minuten. Das ganze insgesamt 6 mal über zwei Jahre verteilt (Frühling, Frühherbst und Spätherbst).

Jeder Festpunkt ist mit einer Nummer ausgestattet und muss mit einem speziell programiertem Navigationsgerät in den jeweiligen Wäldern angepeilt werden. Untersucht werden müssen Flächen bei Prora, in der Ueckermünder Heide und im Kaarzer Holz.

Jeder Festpunkt ist mit einer Nummer ausgestattet und muss mit einem speziell programmiertem Navigationsgerät in den jeweiligen Wäldern angepeilt werden. Untersucht werden müssen Flächen bei Prora, in der Ueckermünder Heide und im Kaarzer Holz.

Am Abend dann erste Fundauswertugen. Viele der heute gefundenen Arten sind nur mikroskopisch bestimmbar.

Am Abend dann erste Fundauswertungen. Viele der heute gefundenen Pilzarten sind nur mikroskopisch bestimmbar.

Die Buchenfruchtschalen - Holzkeule (Xylaria carpophila) kann auch ohne Mikroskop eindeutig bestimmt werden. Jeder Fund wird einetütet, fotografiert, getrocknet und Herbarisiert.

Die Buchenfruchtschalen - Holzkeule (Xylaria carpophila) kann auch ohne Mikroskop eindeutig bestimmt werden. Jeder Fund wird eingetütet, fotografiert, getrocknet und herbarisiert.

Besonders auf der Unterseite feucht liegender Äste und Stämme werden wir immer wieder fündig. Ob Schichtpilz, Porling oder Schlauchpilz, fast alles wird mitgenommen und eingetütet.

Besonders auf der Unterseite feucht liegender Äste und Stämme werden wir immer wieder fündig. Ob Schichtpilz, Porling oder Schlauchpilz, fast alles wird mitgenommen und eingetütet.

Die mykologischen Inventuren erfolgen im Auftrag der DBU Naturerbe GmbH auf DBU – Naturerbeflächen und in Naturwaldreservaten des Norddeutschen Tieflandes im Rahmen des gemeinsam von BMBF und BMUB/BfN geförderten Forschungsvorhabens „Wildnis Naturerbe“ kurz „WiNat“, in der Fördermaßnahme „Forschung zur Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“, so die Erläuterung des DBU.

Sie basiert auf einen Regierungsbeschluß vom 11. November 2011, worauf gesamtstaatlich repräsentative Naturschutzflächen des Bundes unentgeldlich an eine Bundesstiftung (vorzugsweise DBU) von 80.000 – 125.000 Hektar einzubringen oder an die Länder zu übertragen sind. Längerfrist sollen daraus neue Wildnisgebiete entstehen. In M-V sind es in erster Linie ehemalige Militärgebiete, die in ihrer Natürlichkeit und Einmaligkeit erhalten und gefördert sowie im weiteren Verlauf zu Naturschutzgebieten deklariert werden sollen.

Näheres auch unter www.oliver.duty@lagus.mv.-regierung.de

19. April 2016 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gresellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Wir stellten Pilzwürze her

Diese kleinen Döschen zu etwa je 15g Pilzwürze sind seit über 10 Jahren bei uns im Steinpilz-Wismar erhältlich und erfreuen sich großer Beliebtheit.

Diese kleinen Döschen zu etwa je 15g Pilzwürze und zum Preis von 1.50 € sind seit über 10 Jahren bei uns im Steinpilz-Wismar erhältlich und erfreuen sich großer Beliebtheit.

Am Dienstag, dem 19. April 2016, ludt der Steinpilz – Wismar und die Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. wieder ihre Pilzfreunde zu einem Vereinstreffen sehr herzlich ein. Natürlich gegen 18.00 Uhr in die ABC Straße 21. Heute wurden wir mal wieder praktisch. Die Herstellung von Pilzwürze stand auf dem Programm. Wie oben bereits erwähnt, gibt es seit bestehen des mykologischen Informationszentrums Steinpilz – Wismar, neben fachlicher Beratung und Frischpilzausstellungen, auch einiges käuflich zu erwerben. Neben Büchern, Info – Material, Pilzdekoration beispielsweise auch Trockenpilze und Pilzwürze. Zeitweise komme ich mit der Herstellung des Pilzpulvers kaum hinterher, da oft andere Arbeiten im Vordergrund stehen. Deshalb haben wir heute einmal in Gemeinschaft diese beliebte Pilzwürze hergestellt und portionsweise in Becherchen abgefüllt und diese entsprechend Etikettiert. Für den Imbiss sorgte heute unser Vereinfreund Jochen. Anläßlich seines kürzlich begangenen Geburtstages gab es Hausmacher – Kartoffelsalat und süßsauer eingelegte, selbst geangelte Heringe.

Nach dem Essen ging es an die Arbeit.

Nach dem Essen ging es an die Arbeit.

Auch wenn es hier nicht so aussieht, es wurden am Schluß 40 Döschen Mischpilzwürze.

Auch wenn es hier nicht so aussieht, es wurden am Schluß 40 Döschen Mischpilzwürze.

Die Stars des heutigen Abends waren aber diese prachtvollen Speisemorcheln, die Irena heute zufällig in Sternberg gefunden hat. Selten haben wir so eine Morchelpracht bewundern können.

Die Stars des heutigen Abends waren aber diese prachtvollen Speisemorcheln, die Irena heute zufällig in Sternberg gefunden hat. Selten haben wir so eine Morchelpracht bewundern können!

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder – Siehe unter Termine!

16. April 2016 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch den Tarnewitzer Urwald

Der markante Holzkohlenpilz (Daldinia concentrica) ist über weite Strecken in Mecklenburg ein seltener Vertreter der Schlauchpilze. Hier im Tarnewitzer Urwald ist er aber zuhause und keine Seltenheit. Diese Foto stammt von unserer letzten Pilzwanderung durch dieses Waldgebiet am 01. Mai 2010.

Der markante Holzkohlenpilz (Daldinia concentrica) ist über weite Strecken in Mecklenburg ein seltener Vertreter der Schlauchpilze. Im Tarnewitzer Urwald ist er aber zuhause und keine Seltenheit. Dieses Foto entstand hier auf einer Pilzwanderung am 01. Mai 2010. Er war auch heute wieder an verschiedenen Stellen zu bewundern.

Zu einer frühlingshaften Wanderung lud die Pilzberatungsstelle Steinpilz – Wismar am Sonnabend, dem 16. April 2016, sehr herzlich ein. Treff war um 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am ZOB in der Wismarer Wasserstraße/Ecke Kopenhagener Straße. Wie immer fuhren wir von hier aus mit den vorhandenen Autos zum Zielgebiet, wobei auch Fahrgemeinschaften gebildet wurden. Heute ging es in den Klützer Winkel zwischen Tarnewitz, dem Ostseebad Boltenhagen und Klütz, in den sogenannten Tarnewitzer Urwald. Interessenten aus der Region, die sich uns anschließen wollten,  haben sich gegen 08.30 Uhr gut sichtbar an der Landstraße nach Klütz/Boltenhagen, in der Ortslage Chistinenfeld, eingefunden. Unweit des Ortes führt ein Feldweg in Richtung Urwald. Von hier aus wanderten wir eine Runde durch dieses Waldgebiet nahe Klütz/Boltenhagen. Es handelt sich überwiegend um Laubholzbestände mit alten Buchen, Eichen, Erlen und vielen Eschen, daher auch ein viel versprechendes Waldgebiet, in dem mit Morcheln zu rechnen sein könnte. Diese zu finden gelang uns heute zwar nicht, dafür gab es aber eine ergiebige Stelle mit großen Morchelbecherlingen! So reichte es am Ende sogar für einige Pilzfreunde zu einer ausgiebigen Pilzmahlzeit. Hier einige Bilder von heute:

Der Wald war noch lichtdurchlässig und das nutzten nicht nur die Annemonen zur vollen Blüte. Auch Wald - Schlüßelblumen, Sumpfdotterblumen und Scharbockskraut erfreuten unsere Augen.

Der Wald war noch lichtdurchlässig und das nutzten nicht nur die Anemonen zur vollen Blüte. Auch Wald – Schlüsselblumen, Sumpfdotterblumen, Scharbockskraut und weitere Frühblüher erfreuten unsere Augen.

An der Unterseite eines alten Eichenstubbens unzählige Schneeweiße Haarbecherchen (Dasyscyphus niveus). Foto: Ulrich Klein.

An der Unterseite eines alten Eichenstubbens unzählige Schneeweiße Haarbecherchen (Dasyscyphus niveus). Foto: Ulrich Klein.

Bereits nach wenigen Schritten waren sie wieder da, die Holkohlenpilze (Daldinia concentrica). In vielen, andren Laubwäldern Mecklenburgs sucht man sie vergebens.

Bereits nach wenigen Schritten waren sie wieder da, die Holzkohlenpilze (Daldinia concentrica). In vielen anderen Laubwäldern Mecklenburgs sucht man sie vergebens.

An einem alten, bemoosten Eschenstamm ebenfalls alte Überreste von Birnen - Stäublingen (Lycoperdon pyriforme) aus dem letzten Herbst.

An einem alten, bemoosten Eschenstamm alte Birnen – Stäublinge (Lycoperdon pyriforme) aus dem letzten Herbst.

Und dann brach das Sammelfieber los. Große und korbfüllende Morchelbecherlinge immer wieder in dem frischen Grün versteckt. Man mußte schon obacht geben, um nicht noch welche zu zertreten.

Und dann brach das Sammelfieber los. Große und korbfüllende Morchelbecherlinge immer wieder in dem frischen Grün versteckt. Man musste schon Obacht geben, um nicht noch welche zu zertreten.

Wie große Ohren des Waldbodens muteten diese Köstlichkeiten an. Sie sind nah mit den Morcheln verwandt, riechen frisch charakteristisch nach Chlor und sind zubereitet sehr schmackhaft und vor allem zartfleischiger als Morcheln. Übrigens ist der heutige Fund dieser Art ein sehr sicheres Indiz dafür, das es hier auch Morcheln geben muss, den sie teilen sich oft das Biotop.

Wie große Ohren des Waldbodens muteten diese Köstlichkeiten an. Sie sind nah mit den Morcheln verwandt, riechen frisch charakteristisch nach Chlor und sind zubereitet sehr schmackhaft und vor allem zartfleischiger als Morcheln. Übrigens ist der heutige Fund dieser Art ein sehr sicheres Indiz dafür, dass es hier auch Morcheln geben muss, denn sie teilen sich oft das Biotop.

Jürgen aus Schleswig - Holstein hat allen Grund zur Freude. Er hat diese Oase entdeckt und sein mitgebrachter Korb kann längst nicht mehr alle Pilze fassen. Da hat sich der etwas längere Anfahrtsweg auf jeden Fall gelohnt. In weingen Tagen will er den Düsseldorfer Bereich auf der Suche nach Morcheln unsicher machen.

Jürgen aus Schleswig – Holstein hat allen Grund zur Freude. Er hat diese Oase entdeckt und sein mitgebrachter Korb kann längst nicht mehr alle Pilze fassen. Da hat sich der etwas längere Anfahrtsweg auf jeden Fall gelohnt. In wenigen Tagen will er den Düsseldorfer Bereich auf der Suche nach Morcheln unsicher machen.

Aderbecherling ist eine weitere Bezeichnung dieses großen Schlauchpilzes, was auch in seiner wissenschaftlichen Namensgebung zum Ausdruck kommt (Disciotis venosa).

Aderbecherling ist eine weitere Bezeichnung dieses großen Schlauchpilzes, was auch in seiner wissenschaftlichen Namensgebung zum Ausdruck kommt – Disciotis venosa.

Unweit der großen Apothezien entdeckten wir weitere Becherlinge, die mit ihren gut 3 cm Durchmesser Winzlinge zu den Morchelbecherlingen darstellten, aber innerhalb ihrer Art schon wahre Riesen waren. Es handelt sich um Anemonen - Becherlinge (Dumontinia tuberosa). Wegen ihrer Kleinheit sind sie für die Küchen ohne bedeutung.

Unweit der großen Apothezien entdeckten wir weitere Becherlinge, die mit ihren gut 3 cm Durchmesser Winzlinge gegenüber den Morchelbecherlingen darstellten, aber innerhalb ihrer Art schon wahre Riesen waren. Es handelt sich um Anemonen – Becherlinge (Dumontinia tuberosa). Wegen ihrer Kleinheit sind sie für die Küchen ohne Bedeutung.

Der gelatinös - glibbrige Warzige Drüsling (Exidia plana) ist ein typischer Winterpilz. Er braucht hohe Luftfeuchtigkeit. Bei Trockenheit schnurrt er zu einer dünnen, papierartigen Kuste zusammen. Ohne Speisewert.

Der gelatinöse Warzige Drüsling (Exidia plana) ist ein typischer Winterpilz. Er braucht hohe Luftfeuchtigkeit. Bei Trockenheit schnurrt er zu einer dünnen, papierartigen Kruste zusammen. Ohne Speisewert.

Judas seine Ohren waren auch heute wieder an vielen Holunderbüschen zu sehen. Auch sie bevorugen die feuchteren Wintermonate. Sie gelten als Heilpilze und werden von vielen Pilzfreunden gerne eingesammelt.

Judas seine Ohren (Hirneola auricula – judae) waren auch heute wieder an vielen Holunderbüschen zu sehen. Auch sie bevorzugen die feuchteren Wintermonate. Sie gelten als Heilpilze und werden von vielen Pilzfreunden gerne eingesammelt.

Und weiter führt uns der Weg durch den Tarnewitzer Urwald.

Und weiter führt uns der Weg durch den Tarnewitzer Urwald.

Am Fuße einer alten Buche wurde dieser Kuprrote Lachporlinge (Ganoderma pfeiferi) entdeckt. Einer der besten Funde, da er alles andere als häufig ist.

Am Fuße einer alten Buche wurde dieser Kupferrote Lackporling (Ganoderma pfeifferi) entdeckt. Einer der besten Funde des Tages, da er alles andere als häufig vorkommt.

Hin und wieder zwischen den frischen Kräutern einige essbar Frühlingsmürblinge (Psathyrella spadiceogrisea).

Hin und wieder zwischen den frischen Kräutern einige essbare Frühlingsmürblinge (Psathyrella spadiceogrisea).

Der erste Steinpilz der Saison, könnte man auf den ersten Blick vermuten. Es ist natürlich kein Steinpilz, sondern ein junger Maiporling (Polyporus lipideus), der nun den sehr ähnlichen Winterporling ablöst. Wir finden beide auf Laubholz. Ungenießbar.

Der erste Steinpilz der Saison, könnte man auf den ersten Blick vermuten. Es ist natürlich kein Steinpilz, sondern ein junger Maiporling (Polyporus lepideus), der nun den sehr ähnlichen Winterporling ablöst. Wir finden beide auf Laubholz. Ungenießbar.

Sehr dekorativ sind die häufigen Samtigen Schichtpilze (Stereum subtomentosum) an alten Laubholz - Ästen. Schichtpilze besitzen auf der Unterseite keine ausgeprägte Fruchtschicht, sondern sind völlig glatt.

Sehr dekorativ sind die häufigen Samtigen Schichtpilze (Stereum subtomentosum) an alten Laubholz – Ästen. Schichtpilze besitzen auf der Unterseite keine ausgeprägte Fruchtschicht, sondern sind völlig glatt.

An einem feucht liegenden Laubholzstamm wuchs auch dieser Tintling. Es könnte sich um den um diese Jahreszeit häufigen Haus - Tintling (Coprinus domesticus) handeln. Kein Speisepilz.

An einem feucht liegenden Laubholzstamm wuchs auch dieser Tintling. Es könnte sich um den zu dieser Jahreszeit häufigen Haus – Tintling (Coprinus domesticus) handeln. Kein Speisepilz.

Unser Abschlufoto. Insgesamt waren wir 14. Zwei Kleinkinder waren allerdings schon geschaft und ruhten sich im Auto aus. 16.April 2016.

Unser Abschluss Foto. Insgesamt waren wir heute 14. Zwei Kleinkinder waren allerdings schon geschafft und ruhten sich im Auto aus. 16.April 2016 im Tarnewitzer Urwald.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

02. April 2016 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte von Alt Necheln bis zum Roten See

Ausgangspunkt der heutigen Wanderung war das alte Gutshaus in Alt Necheln.

Ausgangspunkt der heutigen Wanderung war das alte Gutshaus in Alt Necheln.

Am Sonnabend, dem 02. April 2016, eröffneten wir die neue Saison mit einer öffentlichen Pilzwanderung. Treff war um 09.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am Wismarer Omnibusbahnhof, in der Wasserstraße/Ecke Kopenhagener Straße. Mit den vorhandenen PKWs fuhren wir von hier aus zu unserem Zielgebiet, an die Warnow bei Alt Necheln, im Landkreis Ludwigslust – Parchim. Auf dem Parkplatz vor dem imposanten Gutshaus erwarteten uns gegen 09.45 Uhr weitere Teilnehmer aus Lübeck, Bützow, Keez und Schöneiche bei Berlin. Unter dem Motto „Unsere Großpilze im Wandel der Jahreszeiten“ starteten wir pünktlich zum Frühlingsaspekt mit unseren Wanderungen, die uns bis November in die unterschiedlichsten Regionen im westlichen und zentralen Mecklenburg führen werden. Da es in erster Linie Lehrwanderungen sind, in denen es also hauptsächlich darum geht, seinen Horizont im Hinblick auf die Pilzkunde zu erweitern, lag auch heute das Hauptaugenmerk nicht auf gut gefüllte Körbe mit Speisepilzen, was ohnehin zu dieser frühen Jahreszeit eher unwahrscheinlich ist, sondern auf dem dazulernen, auch im Hinblick auf den achtungsvollen Umgang mit der Natur, in der auch unsere Großpilze eine außerordentlich wichtige Rolle spielen. Natürlich wird es im Laufe des Jahres auch Wanderungen geben, an denen das Angebot an Speisepilzen entsprechend hoch sein wird und jeder, der es möchte, mit einer schmackhaften Pilzmahlzeit heimkehren wird. Das Wetter war für unseren Jahresauftakt wie geschaffen. Milde Luft und viel Sonne in einer herrlichen Natur und auch einige sehr interessante Pilzarten machten die heutige Tour zu einem echten Erlebnis. Bachtäler, wie auch das heutige Warnowtal, sind besonders im Frühling eine gute Adresse, denn hier können etwas später mitunter reichlich Morcheln oder Maipilze auftauchen. Bevor es allerdings von Alt Necheln los ging, mussten noch Fahrzeuge zum Roten See gefahren werden, denn wir wanderten heute von A nach B. Hier wie immer einige Eindrücke:

In Höhe der 2 Männerbrücke starteten wir zu unserer Wanderung.

In Höhe der 2 Männerbrücke starteten wir zu unserer Wanderung.

Wir folgten dem Fluß der Warnow einige Kilometer in Richtung Weitendorf.

Wir folgten dem Fluss der Warnow einige Kilometer in Richtung Weitendorf.

Zunächst jedoch überreichte ich unserem dienstältesten Pilzfreund Hans - Jürgen Willsch zu seinem kürzlich begangenen Geburtstag einen lachenden Kaktus, denn sein Interesse gilt nicht nur den Pilzen, sondern er ist auch ein begeisteter Kakteen - Züchter!

Zunächst jedoch überreichte ich unserem Dienstältesten Pilzfreund Hans – Jürgen Willsch zu seinem kürzlich begangenen Geburtstag einen lachenden Kaktus, denn sein Interesse gilt nicht nur den Pilzen, sondern er ist auch ein begeisteter Kakteen – Züchter! Foto: Christopher Engelhardt.

Unter dessen lupt Christopher Engelhardt aus Lübeck alte Brennesselstängel aus dem Vorjahr nach kleinen Ascomyceten ab. Die Orangen Brennesselbecherchen sind selbst auf diesem Foto noch zu erahnen, aber wo ist sein Bruder, der noch etwas kleinere und schwarze Leptospaeria acuta?

Hier lupt Christopher Engelhardt aus Lübeck alte Brennnesselstängel aus dem Vorjahr nach kleinen Ascomyceten ab. Die orangen Brennnesselbecherchen sind selbst auf diesem Foto schon zu erahnen, aber wo ist sein Bruder, der noch etwas kleinere und schwarze Leptosphaeria acuta?

Es dauerte nicht lange und auch er konnte gefunden werden und ist auch mit bloßem Auge beim genauen Hinschauen zu erkennen. So zeigt Chris unseren weitgereisten Pilzfreunden aus Schöneiche bei Berlin die winzigen Gesellen die in unserer Flora großes leisten, aber kaum beachtet oder wahrgenommen werden.

Es dauerte nicht lange und auch dieser konnte gefunden werden. Das Pilzchen ist auch mit bloßem Auge beim genauen Hinschauen zu erkennen. So zeigt Christopher unseren weitgereisten Pilzfreunden aus Schöneiche bei Berlin diese winzigen Gesellen, die in unserer Flora großes leisten, aber kaum beachtet und wahrgenommen werden.

Hier sehen wir das Orangefarbene Brennesselbecherchen (Calorina neglecta), wie die neuere wissenschaftliche Bezeichnung lautet in starker Vergrößerung. Im originalen max. 1 mm im Durchmesser. Foto: Chris Engelhardt.

Hier sehen wir das Orangefarbene Brennnesselbecherchen (Calorina neglecta), wie die neuere wissenschaftliche Bezeichnung lautet, in starker Vergrößerung. Im originalen max. 1 mm im Durchmesser. Foto: Chris Engelhardt.

Eine ansehnliche Größe und möglichst Hut und Stiel sollten sie schon haben, um von vielen als Pilze angesprochen und wahrgenommen zu werden. Hans Jügen fand dann aucvh sogleich diese beiden Frühlingsmürblinge (Psathyrella spadiceogrisea). Bei zahlreicherem Vorkommen furchaus für ein Pilzsüppchen geeignet.

Eine ansehnliche Größe und möglichst Hut und Stiel sollten sie schon haben, um von vielen als Pilze angesprochen und wahrgenommen zu werden. Hans Jürgen Willsch fand dann auch sogleich diese beiden Frühlingsmürblinge (Psathyrella spadiceogrisea). Bei zahlreicherem Vorkommen durchaus für ein Pilzsüppchen geeignet.

Aber nun ging es endlich großen Schritten los.

Aber nun ging es endlich großen Schrittes los.

Vorbei an Haus Biber und Co., einer Einrichtung des NABU.

Vorbei an Haus Biber und Co., einer Einrichtung des NABU, dem übrigens auch ich angehöre.

Und hier begrüßt natürlich auch dieser freundliche Biber jeden Wandersmann.

So bewacht auch dieser liebenswürdige Geselle Biberhaus sowie eine begehbare Biberburg gleich daneben.

Auf der Unterseite eines auf dem Boden liegenden Nadelholzstamm eines Weidezaunes wuchs in flächiger ausdehnung (Resupinat) die Grauweiße Nadelholztramete (Diplomitoporus lindbladii).

Auf der Unterseite eines auf dem Boden liegenden Nadelholzstammes wuchs in flächiger Ausdehnung (Resupinat) die Grauweiße Nadelholz – Tramete (Diplomitoporus lindbladii).

Hügelige Wiesen und Wälder, eine landschaftliche Perle unserer heimatlichen Natur, stark eiszeitlich geprägt.

Hügelige Wiesen und Wälder, eine landschaftliche Perle unserer mecklenburgischen Heimat, stark eiszeitlich geprägt.

Ruhig durchließt die Warnow die abwechslungsreiche Landschaft.

Ruhig durchfließt die Warnow die abwechslungsreiche Landschaft.

Das ganze Gebiet ist hier sehr naturbelassen, so dass bei einer Kanu - Tour im Sommer immer mal mit einem Hindernis zu rechnen ist und das Kanu kurz an Land geholt und übergesetzt werden muss. So des öfteren Geschen, als ich hier mit Jonas im Sommer vor zwei Jahren eine Kanu - Tour unternahm.

Das ganze Gebiet ist sehr naturbelassen, so dass bei einer möglichen Kanu – Tour immer mal mit einem Hindernis zu rechnen ist und das Kanu kurz an Land geholt und umgesetzt werden muss. So des Öfteren Geschehen, als ich mit Jonas im Sommer vor zwei Jahren hier entlang schipperte.

Christopher Engelhardt und Klaus Warning aus Bützow haben wieder etwas pilziges an einem Knüppel entdeckt.

Christopher Engelhardt und Klaus Warning aus Bützow haben wieder etwas pilziges an einem Knüppel entdeckt.

es dürfte sich um den Kleinsporigen Knorpelporling (Skeletocutis nivea) handeln.

Es dürfte sich um den Kleinsporigen Knorpelporling (Skeletocutis nivea) handeln.

Die Anemonen haben ihre Blüten entfaltet und bilden in manchen Wäldern gewaltige Massenbestände.

Die Anemonen haben ihre Blüten entfaltet und bilden in manchen Wäldern gewaltige Massenbestände.

Wesentlich seltener sind da schon die blauen Leberblümchen.

Wesentlich seltener sind da schon die blauen Leberblümchen.

Ein junges Judasohr an einem feucht liegenden Buchenstamm. Ein unverzichtbarer Bestandteil der asiatischen Küche.

Ein junges Judasohr (Hirneola auricula – judae) an einem feucht liegenden Buchenstamm. Ein unverzichtbarer Bestandteil der asiatischen Küche.

Der in früheren Jahren in unseren breiten seltene Laubholz - Harzporling (Ischnoderma resinosum) ist inzwischen in fast jedem besseren Buchenbestand anzutreffen. Die Fruchtkörperkonsolen sind einjährig, so dass wir hier bereits abgestorbene Fruchtkörper aus dem letzten Jahr sehen.

Der in früheren Jahren in unseren Breiten seltene Laubholz – Harzporling (Ischnoderma resinosum) ist inzwischen in fast jedem besseren Buchenbestand anzutreffen. Die Fruchtkörperkonsolen sind einjährig, so dass wir hier bereits abgestorbene Fruchtkörper aus dem letzten Jahr sehen.

Der ungenießbare Winter - Stielporling (Polyporus brumalis) wird ab April vom sehr ähnlichen Mai - Stielporling abgelöst. Dessen Poren sind wesentlich feiner und mit blossem Auge kaum zu erkennen.

Der ungenießbare Winter – Stielporling (Polyporus brumalis) wird ab April vom sehr ähnlichen Mai – Stielporling abgelöst. Dessen Poren sind wesentlich feiner und mit bloßem Auge kaum auszumachen.

Unverkennbar mit seinem labyrinthischen Hymenophor auf der Unterseite ist der häufige Eichenwirrling (Daedalea quercina). Ein wunderbare Deko - Pilz und durch seine lange Hatltbarkeit auch zum anfertigen von Naturschmuch wie Gestecken bestens geeignet. Aus diesem Grunde ist er gelegentlich sogar in Baumärkten und Bastel - Shops zu bekommen.

Unverkennbar mit seinem labyrinthischen Hymenophor auf der Unterseite ist der häufige Eichenwirrling (Daedalea quercina). Ein wunderbarer Deko – Pilz und durch seine lange Haltbarkeit auch zum Anfertigen von Naturschmuck wie Gestecken bestens geeignet. Aus diesem Grunde ist er gelegentlich sogar in Baumärkten und Bastelshops erhältlich.

Daedalea quercina, dem Labyrinth ganz nahe, aufgenommen von Chris Engelhardt.

Daedalea quercina, dem Labyrinth ganz nahe, aufgenommen von Chris Engelhardt.

An der Unterseite von verrottetem Holz fanden wir diese grünlichen Beläge. Es könnte sich um den Grünschwarzen Filzrindenpilz (Byssocortitium atrovirens) handeln. Um sicher zu gehen, müßte er aber mikroskopiert werden, so Christopher Engehardt, der mir auch dieses Foto geschossen hat.

An der Unterseite von verrottetem Holz fanden wir diese grünlichen Beläge. Es handelt sich nach näherer Untersuchung von Christopher Engelhardt um das Konidienstadium (Trichoderma viride) des Rotbraunen Scheibenpustelpilzes (Hypocrea rufa).

Die mikroskopische Untersuchung von Christopher bestätigte unsere Vermutung. Die Art beisitzt besonders kleine, charakteristische Sporen.

Hier das dazu gehörige Sporenbild, das Christopher Engelhart mit genauesten Sporenabmessungen erstellt und fotografiert hat.

Ein sehr häufiger, 0,5 bis 2 mm im Durchmesser erreichender Ascomycet an feucht liegendem Laubholz von Eichen und Buchen und hier in der Regel auf der Unterseite fruktifizierend ist das Schneeweiße Haarbecherchen (Dasyscyphus niveus). Chistopher hat es für uns für uns mit einer Spezialkamera fotografiert.

Ein sehr häufiger, 0,5 bis 2 mm im Durchmesser erreichender Ascomycet an feucht liegendem Laubholz von Eichen und Buchen und hier in der Regel auf der Unterseite fruktifizierend, ist das Schneeweiße Haarbecherchen (Dasyscyphus niveus). Christopher hat es für uns mit einer Spezialkamera fotografiert.

Die gleiche Art noch etwas näher herangeholt. Eine verborgene Wunderwelt, die kaum von einem Mykophagen wargenommen wird.

Die gleiche Art noch etwas näher herangeholt. Eine verborgene Wunderwelt, die kaum von einem Mykophagen war genommen wird. Foto: Chris Engelhardt.

Ähnlich winzig diese kleinen Aschgrauen Weichbecherchen (Mollisia cinerea), ebenfalls eine sehr häufige Schlauchpilzart an feucht liegendem Eichenholz. Auch ein Foto von Chris.

Ähnlich winzig diese kleinen Aschgrauen Weichbecherchen (Mollisia cinerea), eine sehr häufige Schlauchpilzart an feucht liegendem Eichenholz. Auch ein Foto von Chris.

Unser Weg führte uns auch am ehemaligen Standort einer alten Dorfschule vorbei, von der heute nur noch eine Fundamentreste und Ziegel übrig sind.

Unser Weg führte uns auch am ehemaligen Standort einer alten Dorfschule vorbei, von der heute nur noch Fundamentreste und Ziegel übrig sind.

Der sterile Überrest eines Hasen - Stäublings (Calvatia utriformis) vom letzten Jahr.

Der sterile Überrest eines Hasen – Stäublings (Calvatia utriformis) aus dem letzten Jahr.

Die Wanderung neigt sich ihrem Ende zu.

Die Wanderung neigt sich ihrem Ende zu.

Und wie es sich gehört, das beste ganz zum Schluß. Österreichische Kelchbecherlinge (Sarcoscypha austriaca) am Roten See. Einfach immer wieder eine Augenweide aber nichts für den Feinschmeckergaumen, da ungenießbar.

Und wie es sich gehört, das Beste ganz zum Schluss. Österreichische Kelchbecherlinge (Sarcoscypha austriaca) am Roten See. Einfach immer wieder eine Augenweide, aber nichts für den Feinschmeckergaumen, da ungenießbar.

Der Rote See von der Badestelle aus am Nachmittag des 02. April 2016 in der warmen Frühlingssonne.

Der Rote See von der Badestelle aus am Nachmittag des 02. April 2016 in der warmen Frühlingssonne.

Direkt an der Böschung zur Badestelle einige schöne Schildförmige Scheibenlorcheln (Gyromitra ancilis). Gur durchgegart können sie gegessen werden.

Direkt an der Böschung zur Badestelle einige schöne Schildförmige Scheibenlorcheln (Gyromitra ancilis). Gut durchgegart können sie gegessen werden.

Wir machten es uns nun aber auf dem Außenbereich der dortigen Blockhütte gemütlich und ließen es uns bei einem Mittagstisch mit Pils und Eisbechern gut gehen. Ein würdiger Abschluss eines sehr schönen Pilzwandertages.

Wir machten es uns nun auf dem Außenbereich der dortigen Blockhütte gemütlich und ließen es uns beim Mittagstisch mit nicht nur pilsigen Getränken und Eisbechern gut gehen. Ein würdiger Abschluss eines sehr schönen Pilzwandertages.

Der eher in der Nachmittagssonne grünlich schimmernde Rote See aus einer anderen Perspektive.

Der in der Nachmittagssonne grünlich schimmernde Rote See aus einer etwas anderen Perspektive.

Unser obligatorisches Abschlußfoto. Wir waren zwar nur eine realtiv kleine Gruppe, aber um so gemütlicher ging es heute zu. Brüel, Roter See, am 02. April 2016.

Unser obligatorisches Abschluss Foto. Wir waren zwar nur eine relativ kleine Truppe, aber umso gemütlicher ging es heute zu. Brüel, Roter See, am 02. April 2016.

Im Übrigen wurde natürlich auch heute wieder kartiert. Wir konnten 31 Großpilzarten und 10 Vogelarten feststellen. Für letzteres sind Chris und Andrea Engelhardt besonders sensibilisiert, denn die Mykologie ist nur eines ihrer vielseitigen Steckenpferde und ihres umfänglichen Interesses (und Wissens) an Flora und Fauna, und das nicht nur der Mitteleuropäischen. Sie treiben sich diesbezüglich nahezu in der ganzen Welt herum. Es macht einfach riesigen Spaß, wenn sie mit dabei sind, man kann von ihnen vieles Lernen. Insbesondere den kleinen Winzlingen unter den wohl noch Großpilzen, gilt zunehmend ihre Aufmerksamkeit. Diesbezüglich erweist sich Torsten Richter vom Rehnaer Pilzverein als großer Lehrer, mit dem Chris vieles gemeinsam macht, denn er beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit dem „Kleinzeug“, den Mini – Ascos, in Wald iund Flur, die für den Erhalt unsere Umwelt und unseres Lebens auf der Erde entscheidendes Leisten. Gerade kürzlich wurde von ihnen ein kleines Büchlein erarbeitetet, das etwa 150 solcher Pilzarten aus dem Löwitzer Holz bei Rehna enthält. Sie auch unter „Pilzverein Rehna“.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

22. März 2016 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Thema: Pilz des Jahres 2016

Der Lilastielige Rötel - Ritterling (Lepista personata) ist Pilz des Jahres 2016 und zugleich der Pilz meiner Jugend schlechthin. Wir sammelten ihn als Schulkind zentnerweise auf den Viehweiden und brachten ihn auf den Markt. Heute ist der Maskierte Rötel - Ritterling, wie er auch genannt wird, selten geworden. Er wird Thema des heutigen Abends sein.

Der Lilastielige Rötel - Ritterling (Lepista personata) ist "Pilz der Jahres 2016" und zugleich der Pilz meiner Jugend. Wir sammelten ihn als Schulkind zentnerweise auf den Viehweiden und brachten ihn auf den Markt. Heute ist der Maskierte Rötel - Ritterling, wie er auch genannt wird, selten geworden. Er war u. a. Thema des heutigen Abends.

Am Dienstag, dem 22. März 2016, waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und interessierte Gäste wieder sehr herzlich um 18.00 Uhr in den Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21, eingeladen. Die Winterpause neigt sich dem Ende zu und wir wollten heute einen Ausblick auf geplante Veranstaltungen des laufenden Jahres wagen. Sicher können es einige kaum erwarten, wieder auf die Pilzpirsch durch heimische Wälder und Fluren zu ziehen. So ist auch der Veranstaltungsplan für 2016 wieder reich gefüllt und wir hoffen auf eine gute Saison. Thema war wie immer im März auch der „Pilz des Jahres“, den ich kurz in Wort und Bild vorgestellt habe. Für einen kleinen Imbiss wurde gesorgt.

Die Zusammenkunft dauerte bis gegen 20.00 Uhr an.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

27.02. – 12.03.2016 – Fischereischeinlehrgang in Keez

Lehrgang zum Fischereischein

Es ist geschaft. Am 11. März 2016 endete unser diesjähriger Lehrgang zum Erwerb des Fischereischeins auf Lebenszeit. Unmittelbar nach bestandener Abschlußprüfung präsentieren die frisch gebackenen Petri - Jünger ihre Zertifikat für ein Abschlußfoto. Ganz rechts Kursleiterin Irena Dombrowa. Insgesamt waren es diesesmal 37 Teilnehmer. Allzeit guten Fang wünscht der Steinpilz - Wismar!

Es ist geschaft! Am 12. März 2016 endete unser diesjähriger Winterlehrgang zum Erwerb des Fischereischeins auf Lebenszeit. Unmittelbar nach bestandener Abschlußprüfung präsentieren die frisch gebackenen Petri - Jünger ihre Zertifikate für ein Abschlußfoto. Ganz rechts Kursleiterin Irena Dombrowa. Insgesamt waren es diesesmal 37 Teilnehmer. Allzeit guten Fang wünscht der Steinpilz - Wismar!

Der Winterlehrgang zum Erwerb des Fischereischeins auf Lebenszeit fand vom 27. Februar bis 12. März 2016 bei Irena Dombrowa in der Keezer Schmiede, Haus Nr. 1, direkt an der B 104, statt. Aus Richtung Brüel kommend, ist es nach der Ortschaft Thurow gleich das 1. Grundstück rechts zur Straße, etwa 100 m vor dem Abweig nach Keez b.z.w. Golchen. Aus Richtung Schwerin kommend, das letzte Grundstück links zur Straße. Auf dem Gelände sind in begrenzter Zahl PKW – Stellplätze vorhanden. Ansonsten können Autos auch am Abzweig Golchen/Keez geparkt werden.

Die Lehrganszeiten waren

Sonnabend, der 27.02. von 10.00 – 16.00 Uhr

Sonntag, der 28.02. von 10.00 – 16.00 Uhr

Sonnabend, der 05.03. von 10.00 – 16.00 Uhr

Sonntag, der 06.03. von 10.00 – 16.00 Uhr

Die Prüfung erfolgte am Sonnabend, dem 12.03.2016, um 11.00 Uhr ebenfalls in Keez (Keezer Schmiede).

Anmeldungen zu weiteren Lehrgängen können jederzeit erfolgen. Um Schreibfehler bei der Ausstellung der Fischereidokumente durch die zuständige Behörde zu vermeiden, wird darum gebeten, genauestens auf die Richtigkeit der persönlichen Meldedaten zu achten und bei Beginn des Lehrganges gegebenenfalls den Personalausweis oder die Geburtsurkunde mitzubringen. Anmeldungen müssen den Vor- und Familiennamen enthalten. Das Geburtsdatum und wo geboren, die aktuelle Anschrift und möglichst eine Telefon- oder Handy – Nummer.

Die Lehrgangskosten belaufen sich auf 65.00 € bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres und auf 85.00 € ab Vollendung des 14. Lebensjahres. Darin enthalten sind jeweils 15.00 € b.z.w. 25.00 € Prüfungsgebühr.

Zu Mittag wird ein kleiner Imbiss angeboten z.B. Nudeln mit Tomatensoße oder Bockwurst. Auch Getränke und etwas Nascherei können käuflich erworben werden.

Die Anmeldungen können sowohl schriftlich bei Frau Irena Dombrowa, Dorfstraße 1, 19412 Keez, oder auch per E – Mail unter: steinpilz.wismar@t-online.de erfolgen. Anfragen unter folgenden Telefon – Nummern: 01727339226 oder 03841/228917.

Übungsunterlagen können käuflich erworben werden.

23. Februar 2016 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Thema: Reiseeindrücke aus Polen

Das Thema des heutigen Abends.

Unter diesem Motto startete heute Abend eine wie immer kurzweilige Power - Point - Präsentation unseres Pilzfreundes Ulrich Klein.

Am Dienstag, dem 23. Februar 2016, war wieder Treff der Pilzfreunde im Steinpilz – Wismar. Dazu ludt die Gemeinnützige Gesellschaft ganz herzlich ein. Beginn war gegen 18.00 Uhr in der ABC Straße 21. Auch heute gab es einen Vortrag mit Erlebnissen und Reiseeindrücken unserer beiden Vereinsmitglieder Anke Weselow und Ulrich Klein. Auf dem Programm stand eine Power – Point – Präsentation über eine Sommerreise durch Masuren. Bereits im Januar konnten wir ihren Reiseeindrücken lauschen, damals aus Kroatien. Leider war es gerade zur der Zeit ihrer Reise für Pilze viel zu trocken, so dass heute eher Land und Leute im Focus standen. Wir sahen wunderschöne Bilder und Stimmungen und bei manchen kam sicher ein wenig Fernweh auf. Aber der nächste Sommer ist ja nicht mehr fern. Dazu servierte uns Vereinsfreundin Bärbel Wirth leckeren Hausmacher – Kartoffelsalat mit Pilzbouletten. Liebe Bärbel, es hat super gemundet!

Insgesamt waren wir 13 Pilzfreunde, die den Weg am heutigen Abend in den Steinpilz - Wismar

Insgesamt hatten 13 Pilzfreunde heute Abend den Weg in den Steinpilz - Wismar gefunden.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

26. Januar 2016 – Treffen der Pilzfreunde

Neujahrstreffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gresellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Thema: Pilze in Kroatien

Genauer genommen Pilze aus Istrien.

Genauer genommen ging es um "Pilze in Istrien".

Das neue Jahr ist nun wenige Wochen alt und wir trafen uns am Dienstag, dem 26. Januar 2016, zu unserem Neujahrstreffen um 18.00 Uhr im Steinpilz – Wismar, in der ABC Straße 21. Wie immer  zu Beginn des Jahres konnte der Vereinsbeitrag entrichtet und  Ideen und Anregungen für die neue Saison diskutiert werden. Im Mittelpunkt des Abends stand aber ein Power – Point – Vortrag unseres Pilzfreundes Ulrich Klein. Thema waren Pilze in Kroatien. Im November besuchte er dort mit Lebensgefährtin Anke eine Mykologenveranstaltung, die von Andreas Gminder geleitet wurde. Hier ging es um die Erkundung der dortigen Pilzflora mit Schwerpunkt Haarschleierlinge. Aber auch darüber hinaus konnten allerlei interessante Großpilze entdeckt werden, die zum Teil bei uns selten sind oder gar fehlen. So der Leuchtende Ölbaumpilz, Eier – Wulstlinge, Krokodil – Ritterlinge und vieles mehr. Es war ein sehr schöner Vortrag und auch die karge Landschaft mit ihren Steineichenwäldern an herrlichen Stränden und Küsten konnten bei dem einen oder anderen Pilzfreund Fernweh aufkommen lassen. Wie immer wurde auch ein kleiner Imbiss gereicht und wer wollte konnte mit einem Gläschen Sekt auf das neue Pilzjahr anstoßen.

Wir bedanken uns außerdem bei Vereinsmitglied Thomas Harm für die Freikarten für Hanse - Schau, der größten Messeausttellung in unserer Region, die alljährlich Anfang März stattfindet. Gesponsert wurden sie vom Autohaus Preuss in dem Thomas tätig ist.

Wir bedanken uns außerdem bei Vereinsmitglied Thomas Harm für die Freikarten zur Hanse - Schau, der größten Messe - Aussttellung in unserer Region, die alljährlich Anfang März in Wismar stattfindet. Spendiert wurden sie vom Autohaus Preuss, in dem Thomas tätig ist.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

12. Dezember 2015 – Weihnachtsfeier der Pilzfreunde

Weihnachtsfeier der Pilzfreunde in Keez

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Bunte Weihnachtbeleuchtung auf der Veranda in Keez. Die Pilz- und Kräuterfreunde aus Wismar und Schwerin waren wieder zu unserer Weihnachtsfeier sehr herzlich eingeladen.

Bunte Weihnachtsbeleuchtung auf der Veranda in Keez in Erwartung der Gäste.

Das Jahr liegt in den letzten Zügen und Kerzenschein, unzählige bunte Lichter und der Duft von Glühwein und Pfeffernüssen kündet überall von dem bevorstehenden Weihnachtsfest. Grund genug, um die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und die Schweriner Kräuter- und Wandergruppe um Irena Dombrowa wieder nach Keez einzuladen. Es ist schon eine gute Tradition geworden, jedes Jahr im Dezember hier das Pilzjahr ausklingen zu lassen.

Tagelange Vorbereitungen unserer Gastgeberin gipfelten in einer gemütlich eindeckten und weihnachtlich dekorierten Weihnachtstube, die auf ihre Gäste wartete.

Tagelange Vorbereitungen der Gastgeber Irena, Jonas und Reinhold gipfelten in einem gemütlich eingerichteten und eingedeckten sowie weihnachtlich dekorierten Seminarraum.

Natürlich auch mit einer Weihnachtsecke mit Tannenbäumen und Krippe.

Natürlich auch mit einer Weihnachtsecke bestehend aus zwei Tannenbäumen und einer Krippe.

Auch der Weihnachtsmann war aus dem hohen Norden mit seinem Rentiergespann angereist: Er schwebte über unseren Köpfen und begrüßte die Gäste mit einem herzlichen Merry Chrstmas.

Auch der Weihnachtsmann war aus dem hohen Norden mit seinem Rentiergespann angereist. Er schwebte über unseren Köpfen und begrüßte die Gäste mit einem herzlichen Merry Christmas.

Gegen 18.00 Uhr war es dann soweit. Gut 30 Pilzfreunde, einschließlich der Schweriner Wander- und Kräuterfreunde um Irena, waren gekommen.

Volles Haus. Die Gastgeberin (hinten stehend) vergewissert sich, ob jeder mit Kaffee und Gebäck eingedeckt ist.

Volles Haus. Die Gastgeberin (hinten stehend) vergewissert sich, ob jeder mit Kaffee und Gebäck eingedeckt ist.

Nach kurzer Begrüßung durch Reinhold Krakow startete zunächst Ulrich Klein seinen satirisch – ironischen Jahresrückblick in Wort und Bild mit ganz zauberhaften Stimmungen per Mausklick, Lautsprecher und Beamer auf unserer Leinwand.

Natürlich mit einem herzlich willkommen.

Natürlich mit einem herzlich willkommen.

Ulrich Klein während seiner Jahresrückschau die chronolgisch die Veranstaltungen des Steinpilz - Wismar im Jahresrückblick unterhaltsam beleuchteten. Wie es sich gehört unter Beteiligung der Anwesenden, denn es wurden nochmals viele Erinnrungen an ein äußerst bescheidenes Pilzjahr wachgerufen und es entwickelten sich immer wieder locker - heiter Unterhaltungen, so dass aus geplantene 30 Minuten eineinhalb Stunden wurden. Aber dass ist auch gut so, denn es zeigte nur, dass es trotz der schlechten Saison reichlich Gesprächsstoff gab.

Ulrich Klein in Aktion. Ein unterhaltsamer Rückblick auf Veranstaltungen des zu Ende gehenden Jahres nahm seinen Lauf. Wie es sich gehört, auch unter reger Beteiligung der Anwesenden, denn es wurden trotz aller Bescheidenheit des Pilzaufkommens viele Erinnerungen wachgerufen, so dass sich immer wieder impulsiv – heitere Gespräche entwickelten. So wurden schließlich aus geplanten 30 Minuten, eineinhalb Stunden. Aber dass war auch gut so, denn es zeigte nur, dass es trotz einer schlechten Saison reichlich Gesprächsstoff gab.

Immer wieder wunderbare, verspielte und zauberhafte Motive in der Power - Point - Präsentation rund um den Steinpilz - Wismar.

Immer wieder wunderbare, verspielte und zauberhafte Motive in der Power – Point – Präsentation.

Nach ausgiebigem Abendessen, es gab Kartoffelsalat, Würstchen, Bouletten, Soljanka und Entenbraten, natürlich nach Art des Hauses, Kaffee, Tee, Glühwein und Pils, ergriff Christopher Engelhardt aus Lübeck kurz das Wort und blickte auf unsere 1. Pilzreise mit Birdy – Tours im vergangenen Oktober im Raum Rehna zurück.

Christopher Engelhardt ist Mitglied des Pilzvereins Heinrich Sternberg Rehna eV. und auch jüngstes Mitglied in der Gruppe der Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. sowie ein vielseitig sowie ein vielseitig ornitologisch und botanisch gebildeter Naturfreund.

Christopher Engelhardt (links) ist Mitglied des Pilzvereins Heinrich Sternberg Rehna e.V. und vor kurzem auch der Gruppe der Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. beigetreten. Außerdem ein vielseitig ornithologisch und botanisch gebildeter Naturfreund. Darüber hinaus veranstaltet er weltweite, naturkundliche Reisen über Birdy – Tours.

Für Auflockrung sorgten zwischendurch Jonas und Viktor. Sie führten uns einige Zaubertricks vor.

Für Auflockerung sorgten zwischendurch Jonas und Viktor. Sie führten uns einige Zaubertricks vor.

Begrüßen konnten wir auch Pilzberater Klaus Warning aus Bützow und Benno Westphal aus Neuhof, bei Bobitz.

Im Zusammenhang mit einem im nächsten Jahr beginnenden Kartierungsobjekt der DGfM präsentierte uns Benno stolz seinen kürzlich erhaltenen Wolfgang Beyer - Preis. Er erhielt ihn fr herausragende Leistungen in der Pilzkartierung von Mecklenburg - Vorpommern. Vor jahren erhielt er aus dem selben Grund bereits den Adalbert Ricken - Preis.

Im Zusammenhang mit Erläuterungen zu einem im nächsten Jahr beginnenden Kartierungsprojekt der DGfM präsentierte uns Benno stolz seinen kürzlich erhaltenen Wolfgang Beyer – Preis der Deutschen Gesellschaft für Mykologie. Er erhielt ihn für herausragende Verdienste in der Pilzkartierung Mecklenburg – Vorpommerns. Er ist nun Doppeltpreisträger, denn vor Jahren bekam er aus dem selben Grunde bereits den Adalbert Ricken – Preis verliehen.

Gratulant Klaus Warning und Benno Westphal auf dem "Ehrensofa".

Gratulant Klaus Warning und Benno Westphal auf dem „Ehrensofa“.

Es wurden auch einige Frischpilze mitgebracht und kurz besprochen. Durch das immer noch sehr milde Wetter ist noch einiges in Wald und Flur auffindbar.

So war Christopher Engelhardt heute mit Torsten Richter zu einer Kartierungsexkursion im Löwitzer Holz unterwegs und konnten dort einen offensichtlich sehr seltenen Helmling feststellen. Auch diese frischen Gilbenden Erdritterlinge (Tricholoma argyraceum) zählten zu seinen heutigen Funden.

So war Christopher Engelhardt heute mit Torsten Richter zu einer Kartierungsexkursion im Löwitzer Holz unterwegs und konnten dort u.a. einen offensichtlich sehr seltenen Helmling feststellen. Hier sehen wir allerdings frische Gilbende Erdritterlinge (Tricholoma argyraceum).

Klaus Warnung brachte uns diesen riesigen Frost - Rasling (Lyophyllum fumosum) mit, ein ausgezeichneter Speisepilz.

Klaus Warnung brachte uns diesen riesigen Frost – Rasling (Lyophyllum fumosum) mit, ein ausgezeichneter Speisepilz, zumindest wenn er jünger ist.

Er war Bestandteil einer kleinen Pilz - Präsentation die Klaus für uns vorbereitet hatte, teils mit seltenen Arten wie dem Weißen Samtfußrübling, Zitterzähnen und vor allem dem exotischen Glucken - Becherling in der Mitte. Eine extrem seltene Pilzart die trotz des Aussehens zu den Becherlingen gehört. Ein Außerordentlicher Fund!

Er war Bestandteil einer kleinen Pilz – Präsentation die Klaus für uns vorbereitet hatte, teils mit seltenen Arten wie dem Weißen Samtfußrübling, Zitterzähnen und vor allem dem exotischen Glucken – Becherling (Peziza proteana var. sparassoides) in der Mitte. Eine extrem seltene Pilzart, die trotz des Aussehens wie eine Krause Glucke, zu den Becherlingen gehört. Ein Außerordentlicher Fund!

Wir wünschen eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch in das neue, hoffentlich erfolgreiche Pilzjahr 2016.

Wir wünschen eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch in das neue, hoffentlich erfolgreiche Pilzjahr 2016.

Das Neujahrstreffen der Pilzfreunde findet am Dienstag, dem 26. Januar 2016 um 18.00 Uhr, im Steinpilz – Wismar, ABC – Straße 21, statt. Siehe unter „Termine“.

21. November 2015 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzlehrwanderung zum Saisonabschluss

Wir wanderten von Hohen Viecheln bis Ventschow

Nach der teils offenen, nur locker bewaldeten Döpe - Landschaft erreichten wir die geschlossenen Wälder zwischen Ventschow und Flessenow. Ein klassisches Pilzsucherevier mit vielen Fichten und Kiefernbeständen auf sandigen Böden.

Nach der teils offenen, nur locker bewaldeten Döpe – Landschaft, erreichten wir die geschlossenen Wälder zwischen Ventschow und Flessenow. Ein klassisches Pilzsucherrevier mit vielen Fichten und Kiefernbeständen auf sandigen Böden.

Zu einer öffentlichen Pilzwanderung zum Saisonabschluss lud der Steinpilz – Wismar am Sonnabend, dem 21. November 2015, sehr herzlich ein. Treff war um 09.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am Zentralen Omnibusbahnhof in der Wismarer Wasserstraße, Ecke Kopenhagener Straße. Nach kurzer Begrüßung (es war nur eine junge Dame erschienen) fuhren wir beide von hier aus mit ihrem Auto bis nach Hohen Viecheln. Von dort aus führt ein Wanderweg durch das Naturschutzgebiet Döpe bis zum Ventschower Wald. Am Beginn des Wanderweges erwarteten uns Pilzberater Klaus Warning aus Bützow, zwei Pilzfreunde aus Werder in Brandenburg, sie hatten den längsten Anfahrtsweg, und eine junge Familie aus Maßlow. Später stieß noch ein freier Mitarbeiter von der Schweriner Volkszeitung zu uns, um ein kurzes Interview zu führen. Bevor es aber los ging, mussten noch Fahrzeuge zum Endpunkt unserer Wanderung, nach Ventschow, gefahren werden. Die letzte öffentliche Pilzwanderung durch dieses Gebiet liegt schon 20 Jahre zurück. Damals führte uns Dr. Helmut Stiehler durch die Döpe, die er viele Jahre als Naturschutzbeauftragter betreute. Im Jahre 1995 habe ich hier in seinem Auftrag Kartierungen durchgeführt. 236 Großpilzarten konnte ich damals feststellen. Das Gebiet, dass seit 1941 unter Schutz steht, wird heute vom Naturschutzbund Deutschland betreut, dem auch ich angehöre. Es hat eine Größe von 215 ha. Kern ist der Döpe – See, der durch eine Landbrücke, die wir heute durchwanderten, vom Nordufer des Schweriner Außensees getrennt ist. Im Anschluss ging es dann weiter in den Ventschower Wald. Sandige Nadelwälder, die bei Pilzsuchern sehr beliebt sind. Von den klassischen Speisepilzen war heute aber kaum noch etwas zu sehen. Hier wieder einige Bilder:

Noch im Ort Hohen Viecheln begrüßten uns an einem Grundstückszaun rieige Büschel von ausgewachsenen Austern - Seitlingen (Peurotus ostreatus). Sie blieben stehen.

Noch im Ort Hohen Viecheln begrüßten uns an einem Grundstückszaun riesige Büschel von ausgewachsenen Austern – Seitlingen (Pleurotus ostreatus). Sie blieben stehen.

Grauverhangen und recht kühl starteten wir von hier aus zu unserer Tour. Blick vom Beginn des Döpe - Wanderweges auf die Nordspitze des Schweriner Außensees.

Bei grauverhangenem und recht kühlem Wetter starteten wir von hier aus zu unserer Tour. Blick vom Beginn des Döpe – Wanderweges auf die Nordspitze des Schweriner Außensees.

Auf gehts!

Auf geht es!

4 Km sind es von hier aus bis nach Flessenow, wir hatten am Ende bis Ventschow 6,4 Km zurück gelegte.

4 Km sind es von hier aus bis nach Flessenow, wir hatten am Ende bis Ventschow 6,4 Km zurück gelegt.

Teils riesige Stockschwämmchen gebrüßten uns sogleich an einem bereits stark zersetzten Laubholstumpfe. Die frisch gelallenen Blätter hatten sie größtenteils abgedeckt, so dass sie zu einer ansehlichen Größe heran wuchsen, um sich Luft zu verschaffen.

Teils sehr üppige Stockschwämmchen begrüßten uns sogleich an einem bereits stark zersetzten Laubholzstumpf am Wegesrand. Die frisch gefallenen Blätter hatten sie größtenteils zugedeckt, so dass sie zu einer ansehnlichen Größe heran wuchsen, um sich Luft zu verschaffen.

Vom Nabu aufgestellte Informationstafeln vermitteln Wissen zum Naturschutzgebiet Döpe. Gleichzeit ein schöner Punkt um Rast zu machen.

Vom Nabu aufgestellte Informationstafeln vermitteln Wissen zum Naturschutzgebiet Döpe. Gleichzeit ein schöner Punkt um Rast zu machen.

Der Rinnigbereifte Trichterling (Clitocybe rivulosa) ist durch seinen hohen Muskaringehalt sehr giftig!

Der Rinnigbereifte Trichterling (Clitocybe rivulosa) ist durch seinen hohen Muskaringehalt sehr giftig!

Großflächig sehen wir hier an diesem Holunder den Holunder - Rindenschichtpilz (Lyomyces sambuci). So zusagen, ein weißer Anstrich an Holundderstämmen.

Großflächig sehen wir hier an diesem Holunder den Holunder – Rindenschichtpilz (Lyomyces sambuci). So zusagen, ein weißer „Anstrich“ an Holunderstämmen.

Viel interessanter sind aber für Speisepilz - Fans die besonders im Winterhalbjahr an Holunderstämme zahreich wachsenden Judasohren (Lyomyces sambuci), hier zusammen mit Stockschwämmchen im Sammelbehältnis.

Viel interessanter sind aber für Speisepilz – Fans die besonders im Winterhalbjahr an Holunderstämmen zahlreich wachsenden Judasohren (Hirneola auricula – judae), hier zusammen mit Stockschwämmchen im Sammelbehältnis.

Zwischendurch ein kurzes Interview für die Schweriner Volkszeitung.

Zwischendurch ein kurzes Interview für die Schweriner Volkszeitung.

Der Reporter hat seine Infos und weiter geht es durch diesen Erlenhain.

Der Reporter hat seine Infos und weiter geht es durch diesen schönen Erlenhain.

Krüppelfüßchen an einem Laubholzweig. Möglich wäre das Gemein Krüppelfüßchen (Crepidotus variabilis) aber sicher bin ich mir nicht!

Krüppelfüßchen an einem Laubholzzweig. Möglich wäre das Gemeine Krüppelfüßchen (Crepidotus variabilis), aber sicher bin ich mir nicht!

Der Pflaumen - Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus) an Prunus spinosa = Schlehe.

Der Pflaumen – Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus) an Prunus spinosa = Schlehe.

Ein gewaltiger Findling markiert sowohl einen geschichtsträchtigen, wie auch sagenhaften Ort.

Ein gewaltiger Findling markiert sowohl einen geschichtsträchtigen, wie auch sagenhaften Ort.

Sagenhaftes.

Sagenhaftes.

Geschichtsträchtiges.

Geschichtsträchtiges.

Niklot!?

Niklot!?

Zurück zu den Pilzen. Hier sehe wir Stinki! Mitunter riecht man diesen, auf der Unterseite von Laubholststämmen resupinat wachsenden Mottenkugel - Ledrerrindenpilz (Scytinostroma hemidichophyticum) erst bevor am sich die umliegenden Stämme dann näher anschaut. Sein markanter Geruch machen ihn unverwechselbar.

Zurück zu den Pilzen. Hier sehen wir „Stinki“ Mitunter riecht man diesen, auf der Unterseite von Laubholzstämmen resupinat wachsenden Mottenkugel – Ledererrindenpilz (Scytinostroma hemidichophyticum) schon bevor man sich die umliegenden Stämme dann näher angeschaut hat. Sein markanter Geruch machen ihn unverwechselbar.

Leuchtendes Gelb am Wegesrand. Der Goldmistpilz (Bolbitius vitellinus).

Leuchtendes Gelb am Wegesrand. Der Goldmistpilz (Bolbitius vitellinus).

Wunderschön, aber zart und gebrechlich sind sie, die Goldmistpilze (Bolbitius vitellinus). Sie stehen den Tintlingen nage, lösen sich aber nicht in Sporenflüssigkeit auf und die Lamellen sind bräunlich gefärbt.

Wunderschön, aber zart und gebrechlich sind sie, die Goldmistpilze (Bolbitius vitellinus). Sie stehen den Tintlingen nahe, lösen sich aber nicht in Sporenflüssigkeit auf und die Lamellen sind bräunlich gefärbt.

Der Wanderweg durch die Döpe neigt sich dem Ende zu. Rechts ein wohl vergessenes Maisfeld.

Der Wanderweg durch die Döpe neigt sich dem Ende zu. Rechts ein wohl vergessenes Maisfeld.

An einem Grundstücksrand unter einer großen Fichte standen diese Täublinge. Es dürfte sich um den Gerieften Weichtäubling (Russula nauseosa) handeln. Der kleine, gebrechliche Täubling schmeckt fast mild und könnte als geringwertiger Mischpilz Verwendung finden.

An einem Grundstücksrand, unter einer großen Fichte, standen diese Täublinge. Es dürfte sich um den Gerieften Weichtäubling (Russula nauseosa) handeln. Der kleine, gebrechliche Täubling schmeckt fast mild und könnte als geringwertiger Mischpilz Verwendung finden.

Unweit der Fundstelle der Täublinge befindet sich die Praxis von Dr. Kurt. Wer also Probleme mit den Kniegöbeln hat, ist hier bestens aufgehoben. Unklar nur die genauen Sprechzeiten!

Unweit der Fundstelle obiger Täublinge befindet sich die Praxis von Dr. Kurt. Wer also Probleme mit dem Kniegöbeln hat, ist hier bestens aufgehoben. Unklar nur die Sprechzeiten und die Krankheit! Im Internet habe ich als Definition für Kniegöbeln folgendes gefunden: „Zwanghafter Trieb, im alkoholisiertem Zustand die eigenen oder fremde Knie vollzukotzen“. Na dann Prost!

In offenen, sandigen Grasland finden wir den Gelbweißen Helmling (Mycena flavoalba). Ohne Speisewert.

In offenem, sandigen Grasland finden wir den Gelbweißen Helmling (Mycena flavoalba). Ohne Speisewert.

Im Ventschower Wald angelangt unter Kiefern ein frischer und noch fester Beutel - Stäubling (Calvatia excipuliformis). In diesem Zustand, als innen weißfleischig und schnittfest, noch essbar. Standortfoto.

Im Ventschower Wald angelangt unter Kiefern ein frischer und noch fester Beutel – Stäubling (Calvatia excipuliformis). In diesem Zustand, also innen weißfleischig und schnittfest, noch essbar. Standortfoto.

Giftig hingegen die braunwarzigen Dickschaligen Kartoffel - Hartboviste (Scleroderma citrinum). Standortfoto.

Giftig hingegen die braunwarzigen Dickschaligen Kartoffel – Hartboviste (Scleroderma citrinum). Standortfoto.

Unzählige Gesäte Tintlinge (Coprinus desseminatus) um einen alten, mulmigen Baumstumpf herum.

Unzählige Gesäte Tintlinge (Coprinus desseminatus) um einen alten, mulmigen Baumstumpf herum.

Sehr dekorativ dieser aus einem am Boden liegenden Birkenstamm heraus gewachsene Birken - Porling (Piptoporus betulinus). Ich nahm ihn fürs Adventsbasteln mit.

Sehr dekorativ dieser aus einem am Boden liegenden Birkenstamm heraus gewachsene Birken – Porling (Piptoporus betulinus). Ich nahm ihn für unser Adventsbasteln mit.

Ein sehr fester, rötlicher Täubling des Kiefernwaldes ist der Zedernholz- oder Heimtükische Täubling (Russula badia). Er gehört zu den schärfsten Täublingen und kann sehr leicht mit dem mild schmeckenden Roten Heringstäubling verwechselt werden, der aber meist deutlich nach Fisch riecht.

Ein sehr fester, rötlicher Täubling des Kiefernwaldes ist der Zedernholz- oder Heimtükische Täubling (Russula badia). Er gehört zu den schärfsten Täublingen und kann sehr leicht mit dem mild schmeckenden Roten Heringstäubling verwechselt werden, der aber meist deutlich nach Fisch riecht.

Und nochmals Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) in bester Qualität!

Und nochmals Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) in bester Qualität!

Mehr als deutlich sind bei diesen jungen Stockschwämmchen die Schüppchen am Stiel zu sehen, die so wichtig zur Abgrenzung zum Gift - Häubling sind.

Mehr als deutlich sind bei diesen jungen Stockschwämmchen die Schüppchen am Stiel zu sehen, die so wichtig zur Abgrenzung zum Gift – Häubling sind.

Ein am Boden liegender Kiefernast ist flächig - resupinat vom Gemeinen Violettporling (Trichaptum abietinum) überzogen.

Ein am Boden liegender Kiefernast ist flächig – resupinat vom Gemeinen Violettporling (Trichaptum abietinum) überzogen.

Ältere, vom vielen Regen völlig aufgeweichte Falsche Pfifferlinge (Hygrophoropsis aurantiaca).

Ältere, vom vielen Regen völlig aufgeweichte Falsche Pfifferlinge (Hygrophoropsis aurantiaca).

Diese delikaten Graublättrigen Schwefelköpfe sind hingegen ganz jung und frisch und dürfen ein schmackhaftes Stockschwämmchen - Gericht bereichern.

Diese delikaten Graublättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma capnoides) sind hingegen ganz jung und frisch und dürfen ein schmackhaftes Stockschwämmchen – Gericht bereichern.

Mal schauen, ob mir zu diesem markanten Blätterpilz noch etwas einfällt.

Mal schauen, ob mir zu diesem markanten Blätterpilz noch etwas einfällt.

Von oben ist der leicht gebuckelte, etwa 4 cm breite, stark geriefte Hut violettbräunlich bis sibergraublau gefärbt.

Von oben ist der leicht gebuckelte, etwa 4 cm breite, stark geriefte Hut violettbräunlich bis sibergraublau gefärbt.

Hier der hochbeinige, schlanke Pilz aus dem Nadelwald nochmal in voller Größe.

Hier der hochbeinige, schlanke Pilz aus dem Nadelwald nochmal in voller Größe. Was im Bild leider nicht zu erkennen ist, er hatte eine deutlich, gut 4 cm lange Wurzel. Ein Wurzel – Graublatt dürfte aber wohl nicht in Frage kommen, ihm fehlt auch der unangenehm ranzige Geruch. Eher würde ich ihn bei den Helmlingen ansiedeln, wo der Rillstielige Helmling sehr ähnlich sein kann, hier haben wir aber keinen gerillten Stiel.

Heute haben wir es mit den Resupinaten, was soviel bedeutet, das die Pilze ihr Substrat flächig überziehen. Sie wie bei diesem Striegeligen Schichtpilz (Stereuem hirsutum) können sie aber an den Ränders auch abstehende Hutkannten bilden.

Heute haben wir es mit den Resupinaten, was soviel bedeutet, das die Pilze ihr Substrat flächig überziehen. So wie bei diesem Striegeligen Schichtpilz (Stereum hirsutum) können sie aber an den Rändern auch abstehende Hutkannten ausbilden.

Weiter geht es durch den Nadelwald in Richtung Ventschow. Das Ziel ist nicht mehr weit.

Weiter geht es durch den Nadelwald in Richtung Ventschow. Das Ziel ist nicht mehr fern.

Im Moos des Fichtenwaldes wuchsen recht zahlreich diese giftverdächtigen Zimt - Hautköpfe (Cortinarius cinnamomeus).

Im Moos des Fichtenwaldes wuchsen recht zahlreich diese giftverdächtigen Zimt – Hautköpfe (Cortinarius cinnamomeus).

Der Fichtenforst hier hier selbst nach Durchforstungsarbeiten noch sehr sauber und nicht verkrautet durch Brombeeren, Himbeeren und anderen Unterwuchs.

Der Fichtenforst ist hier selbst nach Durchforstungsarbeiten noch sauber und nicht verkrautet durch Brombeeren, Himbeeren oder anderem Unterwuchs.

Vereinzalt wuchs auch noch ein frischer Violetter Rötel - Ritterling (Lepista nuda). Gut durchgegart ein schmackhafter Speisepilz.

Vereinzelt wuchs auch noch ein frischer Violetter Rötel – Ritterling (Lepista nuda). Gut durchgegart ein schmackhafter Speisepilz.

Bei ausgereiften Flaschen - Stäublingen (Lycoperdon perlatum) bilden sich auf dem Scheitel kleine Öffnungen, damit durch mechanische Reize, beistielsweise oder vor allem durch die Erschütterungen von Regentropfen der Sporestaub heraus geschleudert werden kann. In der Regel sind sie aber nicht so groß, wie hier zu sehen. Dafür scheint der viele, starke und teils großtropfige Regen der letzten Tage verantwortlich zu sein.

Bei ausgereiften Flaschen – Stäublingen (Lycoperdon perlatum) bilden sich auf dem Scheitel kleine Öffnungen, damit durch mechanische Reize, beisüielsweise durch die Erschütterungen von Regentropfen der Sporenstaub heraus geschleudert werden kann. In der Regel sind diese Öffnungen aber nicht so groß, wie hier zu sehen. Dafür scheint der viele, starke und teils großtropfige Regen der letzten Tage verantwortlich zu sein. Standortfoto.

Und das wars auch schon, wir sind am Ziel angelangt und bevor es Heim geht, noch schnell ein Erinnerungsfoto. Die Truppe war zwar anfangs etwas größer, aber die junge Familie hatte noch ein Kleinking mit, dass eine solange Tour noch nicht meistern kann. Ventschow am 21. November 2015.

Und das war `s auch schon, wir sind am Ziel angelangt und bevor es Heim geht, noch schnell ein Erinnerungsfoto. Die Truppe war zwar anfangs etwas größer, aber die junge Familie hatte noch ein Baby mit dabei, für das eine längere Tour noch zu anstrengend ist und sie deshalb auf halber Strecke umkehrten. Ventschow am 21. November 2015.

Das war heute gleichzeitig die letzte Pilzwanderung des Jahres. Wenn nichts dazwischen kommt, starten wir im April wieder. Die Terminplanung erscheint im laufe des Winters auf dieser Internetseite, natürlich wieder unter „Termine“!. Allen Pilzwanderern bis dahin eine schöne Zeit!

10. November 2015 – Treffen der Pilzfreunde

Vereinstreffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Filmabend im Steinpilz – Wismar

Am Dienstag, dem 10. November 2015, waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und interessierte Gäste zum letzten mal in diesem Jahr in das mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar, in die ABC Straße 21, sehr herzlich eingeladen. Wir schauten uns heute in gemütlicher Runde einige Filmbeiträge an. Es waren Sequenzen von einigen unserer Pilzwanderungen des Jahres 2009 zu sehen, die Pilzfreund Thomas Harm damals als Kameramann für uns aufnahm. Zuvor wurde einiges oranisatorisches Besprochen. Dazu wurde Kaffee, Tee und etwas Gebäck, sowohl süßes, als auch herzhaftes, gereicht. Beginn der Veranstaltung war 18.00 Uhr. Ende gegen 20.00 Uhr.

07. November 2015 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch das Deichelseegebiet

Spätherbstlicher Glanz am Hohlsee bei Brüel am 07. November 2015.

Spätherbstlicher Glanz am Hohlsee bei Brüel am 07. November 2015.

Zu einer spätherbstlichen Pilzwanderung lud das pilzkundliche Informationszentrum Steinpilz – Wismar am Sonnabend, dem 07. November 2015, sehr herzlich ein. Treff war um 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am ZOB, in der Wismarer Wasserstraße, Ecke Kopenhagener Straße. Von hier aus brachen wir in Richtung Brüel auf. Unser Ziel war der Parkplatz am Roten See. Hier erwarteten uns neben Klaus Warning noch zwei weitere Pilzfreunde, teils sogar aus Schleswig – Holstein angereist. Von hier aus wanderten wir zunächst am Hohlsee entlang und im weiteren Verlauf erreichten wir den Deichelsee. Diesen umrundeten wir um uns anschließend durch die abwechslungsreichen Laub- und Nadelwälder wieder in Richtung Roter See bewegen. Das Gebiet ist stark eiszeitlich geprägt und ein wenig Kondition war schon gefragt. Insbesondere die kalkreichen Hangterrassen des Deichelsees warten oft mit einer ganz außergewöhnlichen Pilzflora auf. Im Sommer sind es beispielsweise seltene Satans- Röhrlinge, Goldporige Röhrlinge oder aber auch ebenso seltene Stachelpilze. Natürlich gibt es hier auch die Bandbreite der volkstümlich begehrten Speisepilze, allen voran Steinpilze, Pfifferlinge oder Hexen – Röhrlinge. Da es aber schon spät im Jahr war, wurden genannte Arten leider nicht mehr gefunden. Dafür war die spätherbstliche Pilzflora besonders durch Horngraue Rüblinge, Graukappen oder Hallimasch vertreten. Es herrschte außergewöhnlich mildes Wetter und als sogar die Wolkendecke aufbrach, um der Sonne platz zu machen, wurde uns richtig warm und die Sonne tauchte die spätherbstliche Landschaft obendrein in ein zauberhaftes Licht. Frühling mitten im Spätherbst! Hier einige Bilder:

Zunächst stellten wir einige interessante Pilzarten vor, die uns Pilzberater Klaus Warning mitbrachte. Hier ist es ein Büschel des Frost - Raslings (Lyophyllum fumosum), ein sehr guter Speisepilz!

Zunächst stellten wir einige interessante Pilzarten vor, die uns Pilzberater Klaus Warning mitbrachte. Hier ist es ein Büschel des Frost – Raslings (Lyophyllum fumosum), ein sehr guter Speisepilz!

Der Orangebecherling (Aleuria aurantia) ist eine Augenweide und ein herbstlicher Schuck unserer Wälder. Er gilt zwar als essbar, es ist aber nicht viel drann und es wäre auch viel zu schade diese wunderschönen Farbtupfen aus diesem schnöden Grunde der Natur zu entnehmen. Demnächst wir diese Art von dem noch deutlich farbintensieren Österreichen Kelchbecherling abgelöst.

Der Orangebecherling (Aleuria aurantia) ist eine Augenweide und ein herbstlicher Schmuck unserer Wälder. Er gilt zwar als essbar, es ist aber nicht viel dran und es wäre auch viel zu schade, die wunderschönen Farbtupfen aus diesem schnöden Grunde der Natur zu entreißen. Demnächst wird die Art von dem noch deutlich farbintensiveren Österreichischen Kelchbecherling abgelöst.

Auch die Grünende Fichtenkoralle (Ramaria abietina) ist eine sehr interessante Art. Sie ähnelt entfernt der Steifen Koralle, ist im Nadelwald, unter Fichten und Kiefern zu hause und zeichnet sich durch das charakteristische Grünen am Fruchtkörper aus. Kein Speisepilz.

Auch die Grünende Fichtenkoralle (Ramaria abietina) ist eine sehr interessante Art. Sie ähnelt entfernt der Steifen Koralle, ist im Nadelwald, unter Fichten und Kiefern zu hause und zeichnet sich durch das charakteristische Grünen am Fruchtkörper aus. Kein Speisepilz.

Dieser frisch aufgeschirmte Riesenschirmpilz (Macrolepiota procera begrüßte uns gleich am Rande des Parkplatzes am Roten See. Er wird ein vorzügliches Pilzschnitzel abgeben.

Dieser frisch aufgeschirmte Riesenschirmpilz (Macrolepiota procera) begrüßte uns gleich am Rande des Parkplatzes am Roten See. Er wird ein vorzügliches Pilzschnitzel abgeben.

Nach wenigen Schritten am Wegesrand eine Reihe von Fuchsigen Rötel - Trichterlinge (Lepista flaccida). Es handelt sich aber streng genommen nicht um Trichterlinge, sondern Rötelritterlinge. Habituell ähneln sie natürlich den Trichterlingen. Sie können gegessen werden, aber es ist darauf zu achten, dass nicht überalterte Exemplare verzehrt werden, die dann unbekömmlich sein können. Standortfoto.

Nach wenigen Schritten am Wegesrand eine Reihe von Fuchsigen Rötel – Trichterlingen (Lepista flaccida). Es handelt sich streng genommen nicht um Trichterlinge, sondern Rötelritterlinge. Habituell ähneln sie natürlich den Trichterlingen. Sie können gegessen werden, aber es ist darauf zu achten, dass nicht überalterte Exemplare verzehrt werden, die dann unbekömmlich sein können. Standortfoto.

Am gegenüber liegenden Wegesrand zwei Schwefel - Ritterlinge (Tricholoma sulphureus), Der stechende, leuchtgasartige Geruch und die schwefelgelbe Färbung machen ihn prktisch unverwechselbar. Ungenießbar. Standortfoto.

Am gegenüber liegenden Wegesrand zwei Schwefel – Ritterlinge (Tricholoma sulphureus), Der stechende, leuchtgasartige Geruch, die entfernt stehenden Lamellen und seine schwefelgelbe Färbung, die hier etwas ausgeblasst ist, machen ihn praktisch unverwechselbar. Ungenießbar. Standortfoto.

Ein Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum) hat viele Fremdkörper, vor allem Pflanzenteile beim Wachstum mit eingeschloßen. Auch bei einigen anderen Porlingen ist dieses Verhalten zu beobachten, während viele andere Arten Hindernisse zu Verdrängen versuchen. Ungenießbar.

Ein Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum) hat viele Fremdkörper, vor allem Pflanzenteile, beim Wachstum mit eingeschlossen. Auch bei einigen anderen Porlingen ist dieses Verhalten zu beobachten, während viele andere Arten Hindernisse zu Verdrängen versuchen. Ungenießbar.

Etwas ratlos betrachten alle diesen kleinen Riesenschrimpilz, den Klaus Waring hier in der Hand hält.

Etwas ratlos betrachten alle diesen kleinen Riesenschirmpilz, den Klaus Warning hier in der Hand hält.

Ob er wohl rötet?

Ob er wohl rötet?

Er tat es nicht. Es dürfte sich um den Schlanken Riesenschirmpilz (Macrolepiota gracilenta) handeln, natürlich essbar!

Er tat es nicht. Es dürfte sich um den Schlanken Riesenschirmpilz (Macrolepiota gracilenta) handeln, natürlich essbar!

Der überaus häufige Brennende Rübling (Collybia peronata) ist ein Streubewphner. Streicht man einmal kräftig mit dem Finger über seine elastischen Lamellen, so entröhmt ihm ein saurer, essigartiger Geruch. Neben dem scharf schmeckendem Fleisch ein gutes Kennzechen dieses ungenießbaren Blätterpilzes.

Der überaus häufige Brennende Rübling (Collybia peronata) ist ein Streubewohner. Streicht man einmal kräftig mit dem Finger über seine elastischen Lamellen, so entströmt ihm ein saurer, essigartiger Geruch. Neben seinem scharf schmeckendem Fleisch, ein gutes Kennzeichen dieses ungenießbaren Blätterpilzes.

Ein noch relativ frisches Derbes Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus).

Ein noch relativ frisches Derbes Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus).

Ein langer Laubholz - Knüppel überzogen von unzähligen Pilzfruchtkörpern.

Ein Laubholz – Knüppel, überzogen von unzähligen Pilzfruchtkörpern.

Es handelt sich um den immer häufiger werdenden Krausen Aderzähling (Plicatura crispas).

Es handelt sich um den immer häufiger werdenden Krausen Aderzähling (Plicatura crispas).

Im Bereich älterer Kiefern und Fichten sind frische Dunkle Hallimasch (Armillaria obscura) erschienen. Der Kochtopfmykologe freut sich.

Im Bereich älterer Kiefern und Fichten sind frische Dunkle Hallimasch (Armillaria obscura) erschienen. Der Kochtopfmykologe freut sich.

Weiter geht es an den bewaldeten Hängen des Hohlsees.

Weiter geht es an den bewaldeten Hängen des Hohlsees.

Hier schoben auch wieder frische Erdschieber (Lactarius vellereus) aus dem Waldboden. In Sibirien ein beliebter Speisepilz, für unsere herkömmlichen Zubereitungsmethoden jedoch kompltt ungenießbar. Standortfoto.

Hier schoben auch wieder frische Erdschieber (Lactarius vellereus) aus dem Waldboden. In Sibirien ein beliebter Speisepilz, nach unseren herkömmlichen Zubereitungsmethoden jedoch komplett ungenießbar. Standortfoto.

Klaus hat einen interessanten Häubling gefunden und versucht ihn hiet fotographisch in Szene zu setzen, gleiches tat ich in diesem Moment mit ihm.

Klaus hat einen interessanten Häubling gefunden und versucht ihn hier fotographisch in Szene zu setzen, gleiches tat ich in diesem Moment mit ihm.

Ein Eichenstamm überzogen mit vielen Striegeligen Schichtpilzen (Stereum hirsutum).

Ein Eichenstamm überzogen mit vielen Striegeligen Schichtpilzen (Stereum hirsutum).

Vier, nicht mehr ganz so frische Seifen - Ritterlinge (Tricholoma saponaceum) an den Hangterrassen des Hohlsees. Die schwach giftige Art ist sehr variabel im Erscheinungsbild, neigt zum röten und weist einen charakteristischen Waschküchengeruch auf, also nach Seife.

Vier, nicht mehr ganz so frische Seifen – Ritterlinge (Tricholoma saponaceum) an den Hangterrassen des Hohlsees. Die schwach giftige Art ist sehr variabel im Erscheinungsbild, neigt zum röten und weist einen charakteristischen Waschküchengeruch auf, also nach Seife.

Ein Maronen - Röhrling (Xerocomus badius) zwängt sich aus einem modrigem Baumstamm heraus.

Ein Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) zwängt sich aus einem modrigem Baumstamm heraus.

Plötzlich

Plötzlich verschwanden die grauen Wolken und die Sonne strahlte vom blauen Himmel. Sie tauchte die Landschaft am Hohlsee in ein traumhaftes Licht. Dazu eine wohlige Wärme wie im Frühling. Der heutige Tag, an diesem Ort, war ein wahres Geschenk.

ein phantastisches Farbenspiel und eine wohltuende Stille.

Ein phantastisches Farbenspiel und eine wohltuende Stille.

Einfach traumhaft!

Einfach traumhaft!

Eine Reihe von Judasohren (Hirneola auricula - judae) hoch oben am alten Holunderstamm. Besonders in den Wintermonaten läßt sich der beliebte Pilz reichlich einsammeln.

Eine Reihe von Judasohren (Hirneola auricula – judae) hoch oben am alten Holunderstamm. Besonders in den Wintermonaten lässt sich der beliebte Pilz reichlich einsammeln.

Etwas ungewöhnlich an Holunder sind diese zähfleischigen Berineten Seitlinge (Pleurotus dryinus). Im Gegensatz zu Austernseitlingen sind sie von Anfang an sehr zäh ond knorpeilig und somit von der Konststenz her ungenießbar, obwohl sein Fleisch angenehm nussartig schmecken soll..

Etwas ungewöhnlich an Holunder sind diese zähfleischigen Berindeten Seitlinge (Pleurotus dryinus). Im Gegensatz zu Austernseitlingen sind sie von Anfang an sehr zäh und knorpelig und somit von der Konsistenz her ungenießbar, obwohl ihr Fleisch angenehm nussartig schmecken soll.

An den oberen, besonders trockenen Hanglagen des Deichelsees sind frische Nebelkappen (Clitocybe nebularis) erschienen. Bedingt essbar.

An den oberen, besonders trockenen Hanglagen des Deichelsees, sind frische Nebelkappen (Clitocybe nebularis) erschienen. Bedingt essbar.

Der Süßriechende Rettich Helmling (Mycena diosma) ist wie alle Vertreter der Rettich - Helmlinge leicht giftig!

Der Süßriechende Rettich Helmling (Mycena diosma) ist wie alle Vertreter der Rettich – Helmlings – Gruppe leicht giftig!

Zum Glück haben Angler vor einiger Zeit an den Steilen Abhängen zum Deichelsee einige Aufstiege gebaut, ansonsten wäre es für Menschen, die nicht ganz so gut zu Fuß sind, kaum möglich bis direkt zum Ufer dieses glasklaren Gewässers mit seinem festen, sandigen Untergrund zu gelangen.

Zum Glück haben Angler vor einiger Zeit an den Steilen Abhängen zum Deichelsee einige Aufstiege gebaut, ansonsten wäre es für Menschen, die nicht ganz so gut zu Fuß unterwegs sind, kaum möglich, bis direkt zum Ufer dieses glasklaren Gewässers mit seinem festen, sandigen Untergrund zu gelangen.

Blick oberhalb des Deichelsees auf eine hügelige Wand - und Wiesenlandschaft. Hier führt uns unser Weg weiter über die Wiese..

Blick oberhalb des Deichelsees auf eine hügelige Wald – und Wiesenlandschaft. Unser Weg führt nun weiter über diese Wiese.

Früher gab es auf dieser almähnlichen Wiese neben Wiesenchampignons auch Saftlinge und Ellerlinge. Heute fanden wir nur diese Braunschneidigen Helmlinge (Mycena ), eine sehr häufige Art außerhalb der Wälder in Grasland.

Früher gab es auf dieser hügeligen Wiese neben Wiesenchampignons auch Saftlinge und Ellerlinge. Heute fanden wir nur diese Braunschneidigen Helmlinge (Mycena olivaceomarginata), eine offensichtlich häufige Helmlingsart außerhalb der Wälder in Grasland.

Blick von der Wiese zum Deichelsee hinunter.

Blick von der Wiese zum Deichelsee hinunter.

Auf dem Weg zum See hinuter erfreuten uns unter einer Birkengruppe diese farbenfreudigen Fliegenpilze (Amanita muscaria). Giftig.

Auf dem Weg zum Deichelsee erfreuten uns unter einer Birkengruppe diese farbenfreudigen Glücksbringer. Rote Fliegenpilze (Amanita muscaria). Giftig. Standortfoto.

In unmittelberer Nachbarschaft ein Büschel jung essbarer Flaschen - Stäublinge (Lycoperdon perlatum). Standortfoto.i

In unmittelbarer Nachbarschaft ein Büschel jung essbarer Flaschen – Stäublinge (Lycoperdon perlatum). Standortfoto.

Noch einmal ein stimmungsvoller, herbstlicher Blick den Hangterrassen des Buchenwaldes hinunter zum Deichelsee.

Noch einmal ein stimmungsvoller Blick auf den Deichelsee von den mit Buchen bestandenen Hangterrassen hinunter.

Unser Abschlußfoto. Wir waren heute nur eine kleine Truppe, wobei sich bereits ein Pilzfreund früher verabschiedete. Dafür genossen wir diesen ausgesprochen schönen und warem Tag um so mehr, auch wenn es für unsere älteren Teilnehmer eine recht anstrengende Tour war. 07. November 2015 am Roten See.

Unser Abschlussfoto. Wir waren heute nur eine kleine Truppe, wobei sich bereits ein Pilzfreund früher verabschiedet hatte. Dafür genossen wir diesen ausgesprochen schönen und warmem Tag um so mehr, auch wenn es für unsere älteren Teilnehmer eine recht anstrengende Tour war. 07. November 2015 am Roten See.

Wann starten wir zur nächsten Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

01. November 2015 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Kartierungsexkursion durch das Beketal mit dem Grünen Rad

Das alte Wasserschloss in Gnemern im morgentlichen Dunst des anbrechenden Novembertages. Von hier aus starteten wir zu unserer Esxkursion.

Das alte Wasserschloss in Gnemern im morgentlichen Dunst des anbrechenden Novembertages. Von hier aus starteten wir zu unserer Kartierungsexkursion.

Zum letzten mal in diesem Jahr brachen die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. zu einer Vereins- und Kartierungsexkursion auf. Treff war am Sonntag, dem 01. November 2015, um 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am Zeughaus in Wismar, Ulmenstraße. Mit den vorhandenen Fahrzeugen fuhren wir von hier aus zum Zielgebiet. Am dortigen Wasserschloss in Gnemern trafen wir gegen 08.45 Uhr ein. Drei Pilzfreunde aus Bützow, so auch Pilzberater Klaus Warning, erwarteten uns bereits. Im Jahre 2011 waren wir schon einmal hier auf Achse, damals allerdings im Frühjahr. Das Gebiet genießt seit 1996 einen Schutzstatus. Das Flüsschen Beke, ein Seitenzufluss zur Warnow, meandert hier eindrucksvoll durch das von ihr selbst geschaffene Tal und Laubwälder säumen ihre Strecke. Nicht nur für Pilzfreunde ein kleines Juwel unserer mecklenburgischen Heimat. Nach dem noch einige Fahrzeuge zum Endpunkt der Tour gefahren wurden, starteten wir bei sehr freundlichem und für die Jahreszeit ungewöhnlich mildem Wetter zu einer sehr schönen Abschlussexkursion. Das Frischpilzaufkommen war zwar nicht mehr berauschend, aber mit dem Ergebnis dieser Kartierungsaktion können wir dennoch sehr zufrieden sein. Hier wie immer einige Bilder:

Die Beke schlängelt sich bei mildem Sonnenlicht durch das naturnahe Tal.

Die Beke schlängelt sich bei mildem Sonnenlicht durch das naturnahe Tal.

Wir hatten das Exkursionsgebiet kaum erreicht, so begrüßten uns einige dichte Büschel von kleinen Blätterpilzen am Wegesrand. Jonas beim Fotografieren.

Wir hatten das Exkursionsgebiet kaum erreicht, so begrüßten uns schon einige dichte Büschel von kleinen Blätterpilzen am Wegesrand. Jonas beim Fotografieren.

Es handelt sich um Büschelige Mürblinge (Psathyrella multipedata).

Es handelt sich um Büschelige Mürblinge (Psathyrella multipedata).

Lang, schlank und elegant schieben unzählinge, gebrechliche Stiele die warbräunlichen Hüte des Büschelligen Mürblings (Psathyrella multipedata) empor. Ohne Speisewert.

Lang, schlank und elegant schieben unzählige, weißlich gefärbte, gebrechliche Stiele die warmbräunlichen Hüte des Büschelligen Mürblings (Psathyrella multipedata) empor. Ohne Speisewert.

Wenige Schritte weiter eine Gruppe größerer und fleischigerer Blätterpilze. Es handelt sich um Veilchen - Rötel - Ritterlinge (Lepista irina). Die Fruchtkörper sind schmutzig weißlich - isabellfarbig getönt und der Geruch ist auffallend süßlich, nach Veilchenwurzel der Apotheke, wie Kreisel schreibt. Der Herbstpilz kann große, auffällige Hexenringe bilden, wie ein Maipilz im Herbst. Zum Speisewert ist in Michael - Hennig - Kreisel, Handbuch für Pilzfreunde zu lesen: Ausgezeichneter Speisepilz, der gern gesammelt wird und recht ergiebig ist. Ebenso wohlschmeckend wie ein Champignon, doch mit einem starken süßlichen Aroma, dass nicht jerdem zusagt.

Wenige Schritte weiter eine Gruppe größerer und fleischigerer Blätterpilze. Es handelt sich um Veilchen – Rötel – Ritterlinge (Lepista irina). Die Fruchtkörper sind schmutzig weißlich – isabellfarbig getönt und der Geruch ist auffallend süßlich, nach Veilchenwurzel der Apotheke, wie Kreisel schreibt. Der Rötelritterling kann große, auffällige Hexenringe bilden, wie ein Maipilz im Herbst. Zum Speisewert ist in Michael – Hennig – Kreisel, Handbuch für Pilzfreunde zu lesen: „Ausgezeichneter Speisepilz, der gern gesammelt wird und recht ergiebig ist. Ebenso wohlschmeckend wie ein Champignon, doch mit einem starken, süßlichen Aroma, dass nicht jerdem zusagt“.

An einer alten, vom Sturm gefällten Buche finden wir einige verschiedene Pilzarten. So auch diese Gallertartigen Fältlinge (Merulius tremmelosus). Der häifige, galertartig weiche Baumpilz ist ebenfalls ein typischer und häufiger Herbstpilz. Seine Unterseite ist charakteristisch, faltig zusammengezogen. Ungenießbar.

An einer alten, vom Sturm gefällten Buche, finden wir verschiedene Pilzarten. So auch diese Gallertartigen Fältlinge (Merulius tremellosus). Der häufige, gallertartig weiche, saprophytisch lebende Holzpilz ist ebenfalls ein typischer und häufiger Herbstpilz. Seine Unterseite ist charakteristisch faltig grunzelt. Ungenießbar.

Dieser resupinat wachsende Porling überzog in großer Ausdehnung den Fuß des noch stehenden Baumstumpfes der gebrochenen Buche.

Dieser resupinat wachsende Porling überzog in großer Ausdehnung den Fuß des noch stehenden Baumstumpfes der gebrochenen Buche. 

Weiter hoch die Fruchtkörperkonsolen des Echten Zunderschwamms (Fomes fomentarius).

Weiter hoch die Fruchtkörperkonsolen des Echten Zunderschwamms (Fomes fomentarius).

Ebenfalls dort unzählige, kleine Blätterpilzchen an den mordigen Holststrünken im Boden. Augenscheinlich handelt es sich um Gesäte Tintlinge (Coprinus disseminatus). Mikroskopieren ist aber mitunter angebracht, da es auch einen sehr ähnlichen Mürbling gibt - Psathyrella pygmea).

Ebenfalls dort unzählige, kleine Blätterpilzchen, an den modrigen Holzststrünken im Boden. Augenscheinlich handelt es sich um Gesäte Tintlinge (Coprinus disseminatus). Mikroskopieren ist aber mitunter angebracht, da es auch einen sehr ähnlichen Mürbling gibt – Psathyrella pygmaea.

Ausgereifte, weiß besporte Hallimasch. Es handelt sich um ältere Honiggelbe Hallimasch (Armillaria mellea).

Ausgereifte, weiß besporte Hallimasch. Es handelt sich um ältere Honiggelbe Hallimasch (Armillaria mellea).

Noch junge, dachziegelig übereinander wachsende Fruchtkörperkonsolen des Rotrandigen Baumschwamms (Fomitopsis pinicola) mit Gutatationströpfchen auf der Unterseite. Er heißt auch Fichtenporling, kommt aber häufig auch an anderen Bäumen vor. Hier ist es Erle.

Noch junge, dachziegelig übereinander wachsende Fruchtkörperkonsolen des Rotrandigen Baumschwamms (Fomitopsis pinicola) mit Gutattionströpfchen auf der Unterseite.

Altgolden erstrahlt die spätherbstliche Laubfärbung der Rotbuchen an den Hangterrassen des Beketals im warmen Sonnenlicht eines wunderschönen Novembertages.

Teils altgolden erstrahlt die spätherbstliche Laubfärbung der Rotbuchen an den Hangterrassen des Beketals im warmen Sonnenlicht eines wunderschönen Novembertages.

An einem weiteren, umgestürzten Buchenstamm, der schon stärker vermorscht war, ein wunderschönen Ästiger Stachelbart (Hericium clathroides). Wir finden ihn mit abnehmende Tendenz fast nur noch in naturnahen Waldgesellschaften und in Naturschutzgebieten..

An einem weiteren, umgestürzten Buchenstamm, der schon stärker vermorscht war, ein wunderschöner Ästiger Stachelbart (Hericium clathroides). Wir finden ihn mit abnehmender Tendenz fast nur noch in naturnahen Waldgesellschaften und in Naturschutzgebieten.

An einem nassen Buchenknüppel eine Reihe Geweiförmiger Holzkeulen (Xylaria hypoxylon). Wir finden die Art ausgesprochen häufig im Spätherbst besonders an Buchenstümpfen.

An einem nassen Buchenknüppel eine Reihe Geweiförmiger Holzkeulen (Xylaria hypoxylon). Die Schlauchpilzart ist ausgesprochen häufig, vor allem im Spätherbst, besonders an Buchenstümpfen.

Ein alter, mumifizierter Röhrling, befallen vom parasitischen Goldschimmel. Goldschimmel, weil er sich bei Sporenreife goldgelb verfärbt, wie gut an der Stielbasis zu erkennen ist.

Ein alter, mumifizierter Röhrling, befallen vom parasitischen Goldschimmel (Sepedonium microspermum). Goldschimmel, weil sich der Schimmelpilz bei Sporenreife goldgelb verfärbt, wie gut an der Stielbasis zu erkennen ist.

Frische Täublinge waren hier heute die Ausnahme. Hier sehen wir den unter Buchen ausgesprochen häufigen Dickblättrigen Schwarztäubling (Russula nigricans) mit seinen dicklichen, sehr spröden und entfernt stehenden Lamellen, die bei Verletzung zunächst röten und dann, wie der ganze Fruchtkörper allmählich schwärzen. Seine mumifizierten Überreste sind noch im nächsten Jahr zu finden.

Frische Täublinge waren heute die Ausnahme. Hier sehen wir den unter Buchen ausgesprochen häufigen Dickblättrigen Schwarztäubling (Russula nigricans), mit seinen dicklichen, sehr spröden und entfernt stehenden Lamellen, die bei Verletzung zunächst röten und dann, wie der ganze Fruchtkörper, allmählich schwärzen. Seine mumifizierten Überreste sind noch im nächsten Jahr zu finden.

mehrfach bildet hier der urtümliche Winter - Schachtelhalm große, binsenartige Bestände.

Mehrfach bildet hier der urtümliche Winter – Schachtelhalm (Equisetum hyemale) große, binsenartige Bestände.

Pilzberater Klaus Warning (Mitte) gibt einem wissbegierigen Mädchen Auskunft. Rechts Irena Dombrowa, auch sie ist Pilzsachverständig und steht gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Pilzberater Klaus Warning (Mitte) gibt einem wissbegierigen Mädchen Auskunft. Rechts Irena Dombrowa, auch sie ist pilzsachverständig und steht gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Dicht büschellig an Eichenstubben finden wir den im Spätherbst recht häufigen Gefleckten Helmling (Mycena maculata). Er ist ungenießbar.

Dicht büschellig an Eichenstubben finden wir den im Spätherbst recht häufigen Gefleckten Helmling (Mycena maculata). Er ist ungenießbar.

Jonas hat einer großen, alten Riesen - Champignon (Agaricus augustus) entdeckt. Den hatten wir hier noch nicht, wie einiges mehr, was wir heute fanden, in der Kartei für dieses Gebiet.

Jonas hat einen großen, alten Riesen – Champignon (Agaricus augustus) entdeckt. Den hatten wir hier noch nicht kartiert, wie einiges mehr, was wir heute fanden.

Beeindruckend der Geruch des hier recht verbreiteten Mottenkugel - Lederrindenpilzes (Scytinostroma hemidichophyticum). Er wächst resupinat und großflächig auf der Unterseite liegender Laubholzstämmen oder an Stümpfen. Mitunter riecht man den Pilz schon, bevor man ihn zu Gesicht bekommt. Hier habe ich die Art auch das erstemal gefunden und kennengelernt, auf einer Kartierungsexkursion in diesem Gebiet mit dem Porlingsexperten Jürgen Schwik in den 1990er Jahren.

Beeindruckend der Geruch des hier recht verbreiteten Mottenkugel – Lederrindenpilzes (Scytinostroma hemidichophyticum). Er wächst resupinat und großflächig auf der Unterseite liegender Laubholzstämme oder an Stümpfen. Mitunter riecht man den Pilz schon, bevor man ihn zu Gesicht bekommt. Hier habe ich die Art auch das erste mal gefunden und kennengelernt, auf einer Kartierungsexkursion mit dem Porlingsexperten Jürgen Schwik in den 1990er Jahren.

An dieser Stelle erweitert sich das schmale Bachtal zu einem größeren, kompakten Waldgebiet, dem Grünen Rad, das heute allerdings altgolden im Sonnenlicht ertrahlte.

An dieser Stelle erweitert sich das schmale Bachtal zu einem größeren, kompakten Waldgebiet, dem Grünen Rad, das heute allerdings altgolden im Sonnenlicht erstrahlte.

Hier sehen wir die violettliche Form des giftigen Seidigen Rißpilzes (Inocybe geophylla var. lilacina).

Hier sehen wir die violettliche Form des giftigen Seidigen Rißpilzes (Inocybe geophylla var. lilacina).

Sehr dekorativ, das sogenannte Giraffenholz. Die Entsehung dieser Strukturen unter der Rinde von toten Laubholzästen ist noch nicht geklärt. Es wird vermutet, dass eventuell Holzkeulen dafür verantwortlich zeichnen könnten.

Sehr dekorativ, das sogenannte Giraffenholz. Die Entstehung dieser Strukturen unter der Rinde von toten Laubholzästen ist noch nicht geklärt. Es wird vermutet, dass eventuell Holzkeulen dafür verantwortlich zeichnen könnten.

Für diese weißlichen, watteartigen Kukons, die wir heute in masen an vielen, abgefallenen Ahornblättern sahen, dürften Insekten oder Schmetterlinge verantwortlich zeichnen.

Für diese weißlichen, watteartigen Kokons, die wir heute in Massen an vielen, abgefallenen Ahornblättern sahen, dürften Insekten oder Schmetterlinge verantwortlich zeichnen.

Der Horngraue Rübling (Collybia asema), ist im Spätherbst ein Masenpilz in fast allen Wäldern. Er ist zwar essbar, aber als Speisepilz mindewertig.

Der Horngraue Rübling (Collybia asema) ist im Spätherbst ein Massenpilz in fast allen Wäldern. Er ist zwar essbar, aber als Speisepilz minderwertig.

Der Kegelschuppige Schirmpilz (Lepiota aspera) ist ein Riese unter den meist kleinen, echten Schirmpilzen. Er darf nicht mit esbaren Riesenschirmpilzen verwechselt werden, die keine häutig hängende Manchette am Stiel tragen, sondern eine dicken, verschiebbaren Ring. Der hier ist zwar nur ungenießbar, aber die Gattung enthält einige lebensbedrohlich giftige Arten!

Der Kegelschuppige Schirmpilz (Lepiota aspera) ist ein Riese unter den meist kleinen, echten Schirmpilzen. Er darf nicht mit essbaren Riesenschirmpilzen verwechselt werden, die keine häutig hängende Manschette am Stiel tragen, sondern einen dicken, verschiebbaren Ring. Der hier ist zwar nur ungenießbar, aber die Gattung enthält einige lebensbedrohlich giftige Arten!

Ausgesprochen giftig, ähnlich dem Grünen Knollenblätterpilz, ist der Gift - Häubling (Galerina marginata). Er ist ein gefährlicher Doppelgämger des köstlichen Stockschwämmchens.

Ausgesprochen giftig, ähnlich dem Grünen Knollenblätterpilz, ist der Gift – Häubling (Galerina marginata). Er ist ein gefährlicher Doppelgänger des köstlichen Stockschwämmchens.

Nicht giftig, aber dennoch kein Speisepilz ist der Specht - Tintling (Coprinus picaceus). Er ist ein Schmuck basenreicher Buchenwälder.

Nicht giftig, aber dennoch kein Speisepilz ist der Specht – Tintling (Coprinus picaceus). Er ist ein Schmuck basenreicher Buchenwälder.

Wenige Schritte von den Specht - Tintlingen macht ein anderer, breithütiger und ebenfalls dekorativer Pilz auf sich aufmerksam.

Wenige Schritte von den Specht – Tintlingen entfernt macht ein anderer, breithütiger und ebenfalls dekorativer Pilz auf sich aufmerksam.

Es handelt sich um den Breitschuppigen Waldchampignon (Agaricus lanipes). Ein guter Speisepilz, der gerne im Laubwald auf Geschiebemergel und Aulehm zu finden ist.

Es handelt sich um den Breitschuppigen Waldchampignon (Agaricus lanipes). Ein guter Speisepilz, der gerne im Laubwald auf Geschiebemergel und Aulehm zu finden ist.

Das hat sich aber gelohnt. Zwar große, aber noch verwertbare Hallimasch, die unsere jüngste Pilzfreundin heute in den Händen hält. Schön ist auf den Hüten auch der weiße Sporenstaub des Hallimasch zu sehen.

Das hat sich aber gelohnt! Zwar große, aber noch verwertbare Hallimasch, die unsere jüngste Pilzfreundin hier in den Händen hält. Schön ist auf den Hüten auch der weiße Sporenstaub des Hallimasch zu sehen, es ist kein Schimmel!

Am selben Stubben, an dem die großen Hallimasch wuchsen, auch noch ganz junge Fruchtkörper. Hier zeigt sich wieder einmal, wie veränderlich die Sammelgattung der Hallimasch - Arten sein kann. Sehr dunkle Hüte, mit gelblichen Schüppchen, möglicherweise ist es der Gelbschuppige Hallimasch (Armillaria bulbosa). Essbar, roh giftig!

Am selben Stubben, an dem die großen Hallimasch wuchsen, auch noch ganz junge Fruchtkörper. Hier zeigt sich wieder einmal, wie veränderlich die Sammelgattung der Hallimasch – Arten sein kann. Sehr dunkle Hüte, mit gelblichen Schüppchen und Stielen, möglicherweise ist es der Gelbschuppige Hallimasch (Armillaria bulbosa). Essbar, roh giftig!

Neben zahlreichen Hallimasch am selben Laubholzstubben ein frischer Korallenpilz, offensichtlich eine Steife Koralle (Ramaria stricta). Ungenießbar.

Neben zahlreichen Hallimasch am selben Laubholzstubben ein frischer Korallenpilz, offensichtlich eine Steife Koralle (Ramaria stricta). Ungenießbar.

Damit nicht genug. Obendraus, sozusagen als Zugabe und Einstimmung auf den bevorstehenden Winter ein frisches Büschel Samtfuß - Winterrüblinge (Flammulina velutipes). Wie unschwer zu erkennen, auch ein Weißsporer. Köstlicher Speisepilz.

Damit nicht genug. Obendrauf, sozusagen als Zugabe und Einstimmung auf den bevorstehenden Winter, ein frisches Büschel Samtfuß – Winterrüblinge (Flammulina velutipes). Wie unschwer zu erkennen, auch ein Weißsporer. Köstlicher Speisepilz.

An einer direkt am Ufer der Beke stehenden Erle wunderschöne Erlen - Schillerporlinge (Inonotus radiatus). Die Poren der Schillerporlinge, schimmern und schillern insbesondere von seitlicher Ansicht. Sie sind einjährig und sterben im laufe des Winters allmählich ab.

An einer, direkt am Ufer der Beke stehenden Erle, wunderschöne Erlen – Schillerporlinge (Inonotus radiatus). Die Poren der Schillerporlinge, schimmern und schillern insbesondere von seitlicher Ansicht. Sie sind einjährig und sterben im laufe des Winters allmählich ab.

Wo das Tal abflacht und die Bekesich etwas breiter machen kann, ist zu dieser Jahreszeit Vorsicht angezeigt. Das frisch gefallene Laub verdeckt Feuchstellen und man kann leicht unverhofft nasse Füße bekommen.

Wo das Tal abflacht und die sich Beke etwas breiter machen kann, ist zu dieser Jahreszeit Vorsicht angezeigt. Das frisch gefallene Laub verdeckt Feuchtstellen und man kann leicht und unverhofft nasse Füße bekommen.

Am Waldrand, in südlich exponierter Lage bekommen die Schlehen ihre letzte Reife, dann braucht es Frost und wer Schlehenwein ansetzen möchte, kann sie dann ernten.

Am Waldrand, in südlich exponierter Lage, bekommen die Schlehen (Prunus spinosa) ihre letzte Reife, dann braucht es Frost und wer Schlehenwein ansetzen möchte, kann sie dann ernten.

Auch das Pfaffenhütchen gnießt die letzten, warmen Sonnenstrahlen des Spätherbstes.

Auch das Pfaffenhütchen (Eunymus europaeus) genießt die letzten, warmen Sonnenstrahlen des Spätherbstes. Die Pflanze ist in allen Teile giftig!

Dann ist es geschaft, wir haben die Autos erreicht. Im warmen Sonnenlicht gibt es nun noch Kaffee und Kuchen.

Dann ist es geschafft, wir haben die Autos erreicht. Im warmen Sonnenlicht gibt es nun noch Kaffee und Kuchen.

Unsere gute Seele Irena hat extra für uns einen Apfelkuchen aus eigener Ernte gebacken. Wir sagen Danke! Es hat vortrefflich gemundet, denn frische Waldluft macht bekanntlich hungrig.

Unsere gute Seele Irena hat extra für uns einen Apfelkuchen aus eigener Ernte gebacken. Wir sagen Danke! Es hat vortrefflich gemundet, denn frische Waldluft macht bekanntlich hungrig.

Unser Abschluß- und Erinnerungsfoto der letzten Vereinsexkursion des Jahres im Beketal, mit dem Grünen Rad. 01.November 2015..

Unser Abschluss- und Erinnerungsfoto der letzten Vereinsexkursion des Jahres im Beketal und dem Grünen Rad am 01.November 2015.

Wann startet die nächste Kartierungsexkursion? – Siehe unter Termine!

24. Oktober 2015 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Ziel war der Wald zwischen Grevesmühlen und Börzow

So viele Autos standen wohl selten am Waldweg an der Bahnschranke zwischen Grevesmühlen und Börzow. Viele Menschen nutzte auch angesichts des schönen Wetters das Angebot mit dem Fachmann zu einer spätherbstlichen Pilzwanderung aufzubrechen.

So viele Autos stehen wohl nur selten am Waldweg an der Bahnschranke zwischen Grevesmühlen und Börzow. Viele Menschen nutzten, auch angesichts des schönen Wetters, das Angebot mit dem Fachmann zu einer spätherbstlichen Pilzwanderung aufzubrechen.

Am Sonnabend, dem 24. Oktober 2015, lud das mykologische Informationszentrum in Wismar wieder zu einer geführten Pilzwanderung ein. Ziel waren heute die sandigen Wälder zwischen Grevesmühlen und Börzow. Mit den vorhandenen Autos starteten wir von Wismar aus in Richtung Grevesmühlen. Wir fuhren auf der B 105 durch Grevesmühlen durch und bogen nach etwa 2 Km links ab in Richtung Börzow. Hier ging es dann geradeaus durch den beginnenden Wald, über die folgende Straßenkreuzung hinweg und schließlich erreichten wir einen Bahnübergang. Wir hatten unser Ziel erreicht. Interessenten aus der Region waren reichlich erschienen, um sich uns anzuschließen. Dazu gesellte sich auch noch eine Gruppe von Naturfreunden um Christopher Engelhard, die im Ramen der 1. mecklenburgischen Pilzreise von „birdingtours“ an unserer Wanderung teilnehmen wollten. Es war heute sozusagen eine kombinierte Doppelveranstaltung. Wir wanderten einen Rundkurs durch dieses sandige Laub- und Nadelwaldgebiet. Der Wald ist nicht nur bei den Grevesmühlenern sehr beliebt, ist es doch ein klassisches Speisepilzrevier was Maronen, Birkenpilze, Pfifferlinge, Steinpilze und natürlich auch Butterpilze anbelangt. Aber es ist hier mitunter auch sehr artenreich und für eine pilzkundliche Lehrwanderung bestens geeignet. Das allgemeine Pilzaufkommen war zwar noch recht ordentlich, aber von den klassischen Speisepilzen war außer wenigen, Derben Rotfüßchen, Maronen und Pfifferlingen kaum noch etwas zu finden. Selbst Hallimasch entzog sich unseren Blicken. Dennoch entwickelte es sich zu einer sehr schönen Tour. Hier einige Eindrücke:

Großer Bahnhof im Börzower Wald.

Großer Bahnhof im Börzower Wald.

Zunächst streiften wir durch ein Buchenstück, wo es viele dieser Gallen - Täublinge (Russula fellea) gab. Der Name weist schon auf ihre Unschmackhaftigkeit hin und der ungenießbare Srödblättler sollte lieber nicht in die Speise geraten. Er kann leicht mit dem essbaren Gelbweißen Täubling verwechselt werden.

Zunächst streiften wir durch ein Buchenstück, wo es viele dieser Gallen – Täublinge (Russula fellea) gab. Der Name weist schon auf ihre Unschmackhaftigkeit hin und der ungenießbare Sprödblättler sollte lieber nicht in die Speise geraten. Er kann leicht mit dem essbaren Gelbweißen Täubling verwechselt werden.

Auch hier sehen wir einen brüchigen Sprödblättler, der aber bei Verletzung eine milchige Flüßigkeit absondert, also ein Milchling. Schmeckt diese mild, so kann ein Milchling gegessen werden, so wie dieser Süßliche Milchling (Lactarius subdulcis). Ein Massenpilz des Buchenwaldes.

Auch hier sehen wir einen brüchigen Sprödblättler, der aber bei Verletzung eine milchige Flüssigkeit absondert, also ein Milchling. Schmeckt die Milch mild, so kann ein Milchling gegessen werden, so wie auch dieser Süßliche Milchling (Lactarius subdulcis). Ein Massenpilz des Buchenwaldes.

Zwei essbare Röhrlinge. Oben ein junges Derbes Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus), ohne rotes Füßchen! Unten ein Maronen - Röhrling (Xerocomus badius).

Zwei essbare Röhrlinge. Oben ein junges Derbes Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus), ohne rotes Füßchen! Unten ein Maronen – Röhrling (Xerocomus badius).

Ein jung essbarer Bauchpilz - der Flaschen - Stöubling (Lycoperdon perlatum), bestzt von vielen kleinen perlartigen Grieskörnchen. Ist er noch Druckfest und innen weißfleischig darf er in den Sammelkorb gelegt werden.

Ein jung essbarer Bauchpilz – der Flaschen – Stäubling (Lycoperdon perlatum), besetzt von vielen kleinen, stachelartigen Grieskörnchen. Ist er noch Druckfest und innen weißfleischig, darf er in den Sammelkorb gelegt werden.

Ein ausgefallenes Kunstwerk der Natur nicht nur in der Färbung. Der Grünspan - Träuschling ist wirklich eine ausnehmend schöne und gelungene Kreation der Natur.

Ein auffallendes Kunstwerk der Natur, nicht nur in der Färbung. Der Grünspan – Träuschling (Stropharia aeruginosa) ist wirklich eine ausnehmend schöne und gelungene Kreation der Natur.

Seine spangrüne, schleimig - zähe Huthaut läßt sich wie eine Badekappe abziehen und er kann dann im Mischericht der Zubereitung zugeführt werden.

Seine spangrüne, schleimig – zähe Huthaut lässt sich wie eine Badekappe abziehen und er kann dann im Mischgericht der Zubereitung zugeführt werden.

In den Buchenwäldern hat nun starker Laubfall eingesetzt, der das Pilzesuchen zu einer schwierigen Angelegenheit macht.

In den Buchenwäldern hat nun starker Laubfall eingesetzt, der das Pilze suchen zu einer schwierigen Angelegenheit macht.

Der Zitronenblättrige Täubling oder Tränen - Täunling (Russula sardonia) wird wegen seines violettblau überlaufenes Stieles wegen auch Säufernase genannt. Er wächst im Herbst ausschließlich unter Kiefern und schmeckt brennend scharf, ist also ungenießbar.

Der Zitronenblättrige Täubling oder Tränen – Täubling (Russula sardonia) wird wegen seines violettblau überlaufenen Stieles auch Säufernase genannt. Er wächst im Herbst ausschließlich unter Kiefern und schmeckt brennend scharf, ist also ungenießbar.

Herzlichen Glückwunsch zu diesem schönen Fliegenpilz. Er gilt als Glücksymbol und als Dekoration wird er bald wieder in vielen Advenstgestecken auftauchen. Das er giftig ist, weiß schon jedes Kind. So durfte ich auch dieses Exemplar für meine Pilzausstellung mitnehmen.

Herzlichen Glückwunsch zu diesem schönen Fliegenpilz! Er gilt als Glücksymbol und auch als Dekoration wird er bald wieder in vielen Adventsgestecken in künstlicher Form auftauchen. Das er giftig ist, weiß schon jedes Kind. Daran ändern auch Fraßstellen von Tieren nichts! So durfte ich dieses Exemplar für meine Pilzausstellung mitnehmen.

Dafür darf diese ansehliche Marone zum Essen mit nach hause genommen werden. Auch dir ein Glückwunsch, denn der Pilz wird dir gebraten sicherlich gut schmecken!

Dafür darf diese ansehnliche Marone zum Essen mit nach hause genommen werden. Auch dir ein herzlichen Glückwunsch, denn die „Braunkappe“ wird gebraten sicherlich gut schmecken!

Wunderschön, diese jungen Gelben Knollenblätterpilze (Amanita citrina). Aber warum gelb, sie sind doch weiß! Wir sehen hier die häufige weiße Variante der noch viel häufigeren, zitronengelbn Normalform dieses leicht giftigen und muffig, nach rohen Kartoffeln riechenden Wulstlings. - ka

Wunderschön, diese jungen Gelben Knollenblätterpilze (Amanita citrina). Aber warum gelb?, sie sind doch weiß! Wir sehen hier die weiße Variante der viel häufigeren, zitronengelben Normalform. Die leicht giftigen und muffig, nach rohen Kartoffeln riechenden Wulstlinge, enthalten des Krötengift Bufotenin, das beim Erhitzen zerfällt. Der Pilz wäre theoretisch gut durchgegart essbar, dürfte aber kaum munden und auch die Verwechslungsgefahr zu tödlich giftigen Arten wäre zu hoch.

Wunderschön harmonisch ist die Architektur des Hutes dieses Violetten Lacktrichterlings (Laccaria ametystea). Sie erinnert etwas an einen aufgeschirmten Fallschirm. Der Pilz ist essbar.

Wunderschön harmonisch und geschwungen ist die Architektur des Hutes dieses Violetten Lacktrichterlings (Laccaria ametystea). Er erinnert etwas an einen aufgeschirmten Fallschirm. Der Pilz ist essbar.

Unser Abschlußfoto. Wie man sieht waren wir heute fast 40 Leute. Trotzden war es auch für mich eine sehr schöne und harmonische Lehrwanderun. Es hat sehr viel Spaß gemacht und auch das Wetter war super! 24. Oktober 2015.

Unser Abschlussfoto. Wie man sieht, waren wir heute fast 40 Leute. Trotzdem war es auch für mich eine sehr schöne und harmonische Wanderung. Es hat sehr viel Spaß gemacht und auch das Wetter war super! 24. Oktober 2015 im Börzower Wald.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

16. – 18. Oktober 2015 – Pilzseminar in Keez

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Herbstseminar in Keez, bei Brüel (Keezer Schmiede)

Der Steinpilz - Wismar lädt wieder ein zu einem kleinen Pilzseminar.

Der Steinpilz – Wismar lud wieder ein zu einem kleinen, herbstlichen Pilzseminar.

Auch in diesem Jahr haben wir Mitte Oktober wieder zu unserem Pilzwochenende in Mecklenburg eingeladen. Vom 16. – 18. Oktober 2015 wie gewohnt in Keez, nahe der mecklenburgischen Kleinstadt Brüel. Eigentlich nennt sich der Mini – Ort, direkt an der B 104, Keezer Schmiede. Leider steht hier kein Ortsschild. Es ist das erste Grundstück rechts, ca. 3 Km aus Richtung Brüel kommend, direkt an der B 104. Aus Richtung Schwerin kommend, dass letzte der drei Grundstücke links. Parkmöglichkeiten waren in begrenzter Anzahl auf dem Grundstück vorhanden, ansonsten konnten Autos etwa 100 m entfernt an den Abzweigen nach Golchen und Keez geparkt werden. Es gab wieder einen Theorieteil, Exkursionen und Bestimmungsarbeit.

Oberhalb des Grundstücksbegrenzungszaunes weist dieser Aufbau auf den Veranstaltungsort hin.

Oberhalb des Grundstücksbegrenzungszaunes weist dieser brettartige und pilzige Aufbau auf den Veranstaltungsort hin.

Hier der Ablaufplan

Freitag, der 16. Oktober, ab 12.00 Uhr Anreise. Gegen 14.00 Uhr Beginn des Theorieteils in unserem geräumigen Seminarraum. Dieser Teil wurde wieder von unserem Pilzexperten Ulrich Klein bestritten. Es wurde auf allgemein wichtige Aspekte der Pilzkunde eingegangen, aber auch speziell auf die reichhaltige Pilzflora des Herbstes. Gegen 19.00 Uhr Abendbrot und danach gemütliches Beisammensein und Besprechung unserer morgigen Exkursionsgebiete. Eingebettet war auch noch ein Bildervortrag von Reinhold Krakow zum Thema Täublinge.

Gegen 14.00 Uhr begann Ulrich Klein seinen Theorieteil mit einem herzlich willkommen zum Pilzwochenende des Steinpilz - Wismar.

Gegen 14.00 Uhr begann Ulrich Klein seinen Theorieteil mit einem herzlichen willkommen.

Ulrich Klein zu Beginn seiner Power - Point - Präsentation.

Ulrich Klein zu Beginn seiner Power – Point – Präsentation.

Es sind zwar noch einige Plätze frei, denn aus planungstechnischen Gründen mußten wir pünktlich anfangen.

Es sind zwar noch einige Plätze frei, aber aus planungstechnischen Gründen mussten wir pünktlich anfangen.

Eine schöne Grafik zur Erläuterung des dritten Naturreichs, der Pilze. Es sind keine Pflanzen, keine Tiere, ebend Pilze mit Übergängen in beide Richtungen.

Eine schöne Grafik zur Erläuterung des dritten Naturreichs, der Pilze, mit den wichtigsten Eckpunkten, warum dieses so ist. Es gibt allerdings über die Schleimpilze eine Verbindung zum Tierreich und über die Flechten zum Pflanzenreich.

Einige hatten auf der Fahrt zu uns schon Pilze entdeckt, so wie diese Körbchen mit Krausen Glucken.

Einige hatten auf der Fahrt zu uns schon Pilze entdeckt, so wie dieses Körbchen mit Krausen Glucken und Wolligen Milchlingen von Pilzfreund Egon aus Berlin.

So füllte sich unsere vorbereitete Moosfläche im Außenbereich bereits mit einigen attraktiven Pilzarten.

So füllte sich unsere vorbereitete Moosfläche im Außenbereich bereits mit einigen attraktiven Pilzarten.

So das in der Pause schon reichlich gefachsimpelt werden konnte.

Und in der Pause konnte schon reichlich gefachsimpelt werden.

Nach der Pause ging es in die zweite Runde.

Nach der Pause ging es in die zweite Runde.

Wie immer überreichte ich unserem Referenten zum Abschluß seiner kurzweiligen und fundierten Ausführungen b.z.w. Einführungen in die Pilzkunde ein kleines Präsent.

Wie immer überreichte ich unserem Referenten zum Abschluss seiner kurzweiligen und fundierten Ausführungen b. z. w. Einführungen in die Pilzkunde ein kleines Präsent.

Das Abendbrot ist nun fertig und es wurde zu Tisch gebeten.

Das Abendbrot (nicht nur Gemüseteller) ist nun fertig und es wurde zu Tisch gebeten.

Sonnabend, der 17. Oktober – Exkursionstag. Gegen 08.00 Uhr gab es Frühstück und um 09.00 Uhr brachen wir auf zu unserer ersten Exkursion. Ausgesucht hatten wir uns das nahe Heidenholz und den Klappenkrug. Buchenwaldgesellschaften auf schweren, gehaltvollen Böden.

Auf geht`s. Das Wetter war zwar regnerisch, die Stimmung aber durchaus heiter.

Auf geht`s. Das Wetter war zwar regnerisch, die Stimmung aber durchaus heiter.

Das Heidenholz ist erreicht. Die grünen Blätter erinnern immer noch eher an den Sommer als an den goldenen Oktober.nicht

Das Heidenholz ist erreicht. Die grünen Blätter erinnern eher an den Sommer als an den goldenen Oktober.

Einer der ersten Funde im Heidenholz ein Gelbmilchender Helmling (Mycena crocata). Während viele Vertreter dieser artenreichen Gattung oft unscheinbare Merkmale aufweisen, ist dieser hübsche Vertreter an dem reichlich austretenden, orangeroten Milchsaft zu erkennen.

Einer der ersten Funde im Heidenholz, ein Gelbmilchender Helmling (Mycena crocata). Während viele Vertreter dieser artenreichen Gattung oft unscheinbare Merkmale aufweisen, ist dieser hübsche Weißsporer an dem reichlich austretenden, orangeroten Milchsaft zu erkennen.

Eine Handvoll Eselsohren (Otidea onotica) im Buchenlaub. Sie gehören zu den Schlauchpilzen und können sogar gegessen werden.

Eine Handvoll Eselsohren (Otidea onotica) im Buchenlaub. Sie gehören zu den Schlauchpilzen und können sogar gegessen werden.

Der Rötelblättrige Mürbling (Psathyrella sarcocephala) gedeiht zerstreut an Laubholzstubben, meist im Herbst, mitunter auch schon im Frühling. Der fleischige und recht kompakte Mürbling zeichnet sich durch von den herkömmlichen Vertretern seiner Gattung durch rotbraulichen Sporenabwurf aus. Essbar.

Der Rötelblättrige Mürbling (Psathyrella sarcocephala) gedeiht zerstreut an Laubholzstubben, meist im Herbst, mitunter auch schon im Frühling. Der fleischige und recht kompakte Dunkelsporer unterscheidet sich von den herkömmlichen Vertretern seiner Gattung mit schwärzlichem Sporenpulver, durch rotbräunlichen Sporenabwurf. Essbar.

Ein wunderschönes Bild geben diese witterungsbedint vom Rand her sternförmig eingerißenen Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fascuculare) ab. Trockene Luft und Wind während der Entwicklung zeichnen dafür verantwortlich.

Ein wunderschönes Bild geben diese witterungsbedingt vom Rand her sternförmig eingerissenen Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fascuculare) ab. Trockene Luft und Wind während der Entwicklung zeichnen dafür verantwortlich.

Ebenfalls ein schönes Arangement: ein Roter Fliegenpilz (Amanita rubescens) und ein Laubholzast besetzt mit zahlreichen Krüppelfüßchen der Gattung Crepidotus.

Ebenfalls ein schönes Arrangement: ein Roter Fliegenpilz (Amanita muscaria) und ein Laubholzast besetzt mit zahlreichen Krüppelfüßchen der Gattung Crepidotus.

Fliegenpilze bieten immer ein schönes Fotomotiv, so auch für Christopher Engelhardt aus Lübeck.

Fliegenpilze bieten immer ein schönes Fotomotiv, so auch für Christopher Engelhardt aus Lübeck.

Die Rötende Tramete (Daedaleopsis confragosa) wächst häufig konsolenartig an Laubholz. Sie zeichnet sich durch blattartig - poriges Hymenophor aus und bekommt an Druckstellen rotbräunliche Flecken.

Die Rötende Tramete (Daedaleopsis confragosa) wächst häufig konsolenartig an Laubholz. Sie zeichnet sich durch blattartig – poriges Hymenophor aus und bekommt an Druckstellen rotbräunliche Flecken.

Besonders junge, noch im Buchenlaub steckende Derbe Rotfüßchen weisen oft reingelbe Stiele auf, ohne eine Spur von rot, wie es sich eigentlich für ein Rotfüßchen gehört.

Besonders junge, noch im Buchenlaub steckende Derbe Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) weisen oft reingelbe Stiele auf, ohne eine Spur von rot, wie es sich eigentlich für ein Rotfüßchen gehört.

Junge Graukappen (Clitocybe nebularis) weisen oft einen boletalen Habitus auf und werden von Unerfahrenen Pilzfreunden mitunter nicht als solches erkannt. Auch der fleischige, gewölbte Hut läßt kaum vermuten, dass es sich um Trichterlinge handelt.

Junge Graukappen (Clitocybe nebularis) besitzen oft einen boletoiden Habitus und werden von unerfahrenen Pilzfreunden mitunter nicht als solches erkannt. Auch der fleischige, gewölbte Hut läßt kaum vermuten, dass es sich um Trichterlinge handelt.

Diese vorzüglichen Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) zeigen Trockenriße auf dem Hut.

Diese vorzüglichen Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) zeigen Trockenrisse auf dem Hut.

Diese jungen und ungewöhnlich kompakten Buchen - Schleimrüblinge (Oudemansiella mucida) wuchsen aus der Stirnfläche eines am Waldweg abgelagerten Holzstapels heraus. Dieser glasigweise und sehr hübsche Blätterpilz liebt luftfeuchte Standorte und ist kaum zu verwechseln. Kein Speisepilz.

Diese jungen und ungewöhnlich kompakten Buchen – Schleimrüblinge (Oudemansiella mucida) wuchsen aus der Stirnfläche eines am Waldweg abgelagerten Holzstapels heraus. Dieser glasig – weiße und sehr hübsche Blätterpilz liebt Luftfeuchte Standorte und ist kaum zu verwechseln. Kein Speisepilz.

Hallimasch gab es in unglaublichen Mengen! Hier sehen wir gewaltige Büschel von Honiggelben Hallimasch vor einigen staunenden Teilnehmern unseres Pilzseminars.

Hallimasch gab es in unglaublichen Mengen! Hier sehen wir gewaltige Büschel von Honiggelben Hallimasch vor einigen staunenden Teilnehmern unseres Pilzseminars.

Der Honiggelbe Hallimasch (Armillaria mellea) wächst in großen, langstieligen Bündeln um alte Laubholzstümpfe oder Wurzeln heraus. Er besitzt kaum Schüppchen auf dem Hut und die Ringzone unter dem Hut ist deutlich häutig abstehend. Er riecht eher unangenehm käseartig, schmeckt aber vorschriftmässig zubereitet gut. Er wird oft als der giftigste aller Hallimascharten bezeichnet, nach der neuesten Ausgabe von Rene Flammer wird dieses aber angezweifelt und eher an den Haaren herbeigezogen beurteilt. Jeder Halliasch ist roh giftig und nach ausreichendem Erhitzen ein guter Speisepilz. Indiviuduelle Unverträglichkeiten inklusive.

Der Honiggelbe Hallimasch (Armillaria mellea) wächst in großen, langstieligen Bündeln um alte Laubholzstümpfe herum oder aus Wurzeln heraus. Er besitzt kaum Schüppchen auf dem Hut und die Ringzone am oberen Stiel ist deutlich häutig abstehend. Er riecht eher unangenehm käseartig, schmeckt aber, vorschriftsmäßig zubereitet, gut. Er wird oft als der giftigste aller Hallimasch – Arten bezeichnet. Nach der neuesten Ausgabe von Rene Flammer wird dieses aber angezweifelt und eher als an den Haaren herbeigezogen beurteilt. Jeder Hallimasch ist roh giftig und nach ausreichendem Erhitzen ein guter Speisepilz. Individuelle Unverträglichkeiten inklusive.

Überwältigend war auch ein großes Vorkommen von Halskrausen Erdsternen (Geastrum triplex). Hier nur ein kleiner Ausschnitt.

Überwältigend war auch ein großes Vorkommen von Halskrausen Erdsternen (Geastrum triplex). Hier nur ein kleiner Ausschnitt.

Der große Halskrausen - Erdstern (Geastrum triplex) gehört zu den häufigsten dieser überaus interessanten Bauchpilz - Gruppe. Bei Sporenreife platzt die Exoperidie sternförmig auf und wölbt sich nach unten. Dabei entsteht bei dieser Art auch die typische Halskrause.

Der große Halskrausen – Erdstern (Geastrum triplex) gehört zu den häufigsten Vertretern dieser überaus interessanten Bauchpilz – Gattung. Bei Sporenreife platzt die Exoperidie sternförmig auf und wölbt sich nach unten. Dabei entsteht bei dieser Art auch die typische Halskrause. Auf dem Scheitel der Endoperidie bildet sich eine kleine Öffnung und prasseln beispielsweise Regentropfen darauf, können die Sporenwolken durch mechanischen Reiz an die Luft abgegeben werden.

Der Nördliche Zinnoberschwamm (Pycnoporus cinnabarinus) gehört zu den farbenfreudigsten, einheimischen Großpilzen. Wir finden diese Porlinge an besonders trocken liegendem Totholz, gerne an Rotbuche.

Der Nördliche Zinnoberschwamm (Pycnoporus cinnabarinus) gehört zu den farbenfreudigsten einheimischen Großpilzen. Wir finden diese Porlinge an besonders trocken liegendem Totholz, gerne an Rotbuche.

Am Waldesrand unter Buchen erfreuten uns diese hübschen Klumpfüße, die wir zunächst nicht genau ansprechen konnten, bis auf das es sich um einen Klumpfuß handelt.

Am Waldesrand unter Buchen erfreuten uns diese hübschen Klumpfüße, die wir zunächst nicht genau ansprechen konnten. Dank der Bemühungen von  Christopher Engelhardt, der sich mit ihnen eingehender beschäftigte, konnte der seltene Velumgelbe Klumpfuß (Cortinarius langei) ermittelt werden.

Hier die Sporen von Cortinarius langei. Präparat und Foto von Christopher Engehardt.

Hier die Sporen von Cortinarius langei. Präparat und Foto von Christopher Engehardt.

Gegen 12.00 Uhr fanden wir uns zum Mittag wieder in Keez ein und danach brachen wir zur 2. Exkursion auf. Wir fuhren in das Herrenholz zwischen Sternberg und Güstrow.

Hier erwarteten uns ebenfalls Unmengen an Frischpilzen, allen voran Hallimasch. Hier sehen wir allerdings den Widerlichen Ritterling (Tricholoma lascivum), ein Mykorrhiza - Pilz von Eichen und Buchen. Seine graubeige Huttönung und der unangenehme Geruch, der etwas an den Schwefel - Ritterling erinnert und recht brüchiges Fleisch kennzeichnen ihn recht gut. In Gebirgsnadelwäldern wächst der ähnliche Lästige Ritterling und unter Birken finden wir den Strohblassen Ritterling, der ebenfalls zu Verwechslungen Anlaß bieten würde. Auch ihnen enströhmt ein ähnlich unangenehmer Geruch, so dass die genannten Arten alle als ungenießbar einzustuffen sind.e

Hier erwarteten uns ebenfalls Unmengen an Frischpilzen, allen voran Hallimasch. Hier sehen wir allerdings den Widerlichen Ritterling (Tricholoma lascivum), ein Mykorrhiza – Pilz von Eichen und Buchen. Seine graubeige Huttönung und der unangenehme Geruch, der etwas an den Schwefel – Ritterling erinnert und recht brüchiges Fleisch kennzeichnen ihn ziemlich gut. In Gebirgsnadelwäldern wächst der ähnliche Lästige Ritterling und unter Birken finden wir den Strohblassen Ritterling, die ebenfalls zu Verwechslungen Anlass bieten würden. Auch ihnen entströmt ein ähnlich unangenehmer Geruch, so dass die genannten Arten alle als ungenießbar einzustufen sind.

Der Wohlriechende Gürtelfuß ist von August bis Oktober ein häufiger Haarschleierling des Buchenwaldes. Die entfernt stehenden, jung violetten, dann schnell bräunlich werdenden Lamellen, der violettgräuliche bis dunkelbraune Stiel mit einer deutlichen Ringzone (Gürtel) und sein schwacher, angenehmer Geruch nach getrockneten Pflaumen sind wichtige Kennzeichen dieser ungenießbaren Art.

Der Wohlriechende Gürtelfuß (Cortinarius torvus) ist von August bis Oktober ein häufiger Haarschleierling des Buchenwaldes. Die entfernt stehenden, jung violetten, dann schnell bräunlich werdenden Lamellen, der violettgräuliche bis dunkelbraune Stiel mit seiner deutlichen Ringzone (Gürtel) und sein schwacher, angenehmer Geruch nach getrockneten Pflaumen, sind wichtige Kennzeichen dieser ungenießbaren Art.

Eine kleine Gruppe frischer Trompeten - Pfifferlinge (Cantharellus tubaeformis). Dieser besonders in Skandinavien beliebte und schmackhafte Bruder des herkömmlichen Pfifferlings ist bisher boch wenig in Erscheinung getreten. Das könnte sich in den nächsten Wochen noch ändern.)

Eine kleine Gruppe frischer Trompeten – Pfifferlinge (Cantharellus tubaeformis). Dieser besonders in Skandinavien beliebte und schmackhafte Bruder des herkömmlichen Pfifferlings ist bisher noch wenig in Erscheinung getreten. Das könnte sich in den nächsten Wochen noch ändern.

Dieses Hexenei der Gemeinen Stinkmorchel (Phallus impudicus) steht kurz vor der Streckung. Diese kann sich auch im halbierter Form vollziehen. Umhüllt von einer gallertschicht sehen wir das grünliche Fruchtlager mit der aasartige Stinkenden Sporenmasse des ausgewachsenen Fruchtkörpers. Der poröse Stiel kann sich bei der Reife innerhalb sehr kurzer Zeit bis zu 20 cm strecken.

Dieses Hexenei der Gemeinen Stinkmorchel (Phallus impudicus) steht kurz vor der Streckung. Diese kann sich auch in halbierter Form vollziehen. Umhüllt von einer Gallertschicht sehen wir das grünliche Fruchtlager mit der aasartige Stinkenden Sporenmasse beim ausgewachsenen Fruchtkörper. Der poröse Stiel kann sich bei der Reife innerhalb sehr kurzer Zeit bis zu 20 cm strecken.

Der Flatter - Milchling (Lctarius tabidus) tritt vielfach scharenweise und als Massenpilz unter Birken und Fichten auf. Er schmeckt mild und kann als Mischpilz Verwendung finden.

Der Flatter – Milchling (Lactarius tabidus) tritt vielfach scharenweise und als Massenpilz unter Birken und Fichten auf. Er schmeckt mild und kann als Mischpilz Verwendung finden.

Hier sehen wir den Gelbschuppigen Hallimasch (Armillaria bulbosa), der in lockeren Büscheln auf Laubholz wächst. Laut Kreisel finden wir ihn an Rotbuche, Birke, Eiche, Pappel, Ulme, Apfel, Kirsche, Pflaume u.v.a. Laubgehälzen b.z.w. deren Stubben und Wurzeln. Er zeichnet sich durch gelbe Schüppchen und Velumreste aus. Er ist in Mecklenburg die häufigste aller Hallimascharten und gut durchgegart ein schmackhafter Speisepilz..

Hier sehen wir den Gelbschuppigen Hallimasch (Armillaria bulbosa), der in lockeren Büscheln auf Laubholz wächst. Laut Kreisel finden wir ihn an Rotbuche, Birke, Eiche, Pappel, Ulme, Apfel, Kirsche, Pflaume u.v.a. Laubgehölzen b. z. w. deren Stubben und Wurzeln. Er zeichnet sich durch gelbe Schüppchen und Velumreste aus. In Mecklenburg ist er der häufigste Vertreter aller Hallimasch – Arten und gut durchgegart ein schmackhafter Speisepilz.

Gerüche spielen bei der genaueren Pilzbestimmung oft eine entscheidende Rolle.

Gerüche spielen bei der genaueren Pilzbestimmung oft eine entscheidende Rolle.

So auch bei diesem leicht kenntlichen Wurzelnden Fälbling (Hebeloma radicosum). Neben der spineligen Pfahlwurzel, die immer aus einem verlassenen Mäusebau entspringen soll, ist der Manden- b.z.w. Marzipan - Geruch ein markantes Kennzeichen dieses ungenießbaren Dunkelsporers.

So auch bei diesem leicht kenntlichen Wurzelnden Fälbling (Hebeloma radicosum). Neben der spindeligen Pfahlwurzel, die immer einem verlassenen Mäusebau entspringen soll, ist der Mandel- b. z. w. Marzipan – Geruch ein markantes Kennzeichen dieses ungenießbaren Dunkelsporers.

Der Buchen - Klumpfuß (Cortinarius amoenolens) ist einer der häufigsten Vertreter der Klumpfüße aus vielfältigen Gattung der Haarschleierlinge. In kalkhaltigen Buchenwäldern ist er in Mecklenburg im Herbst regelmässig anzutreffen. Ungenießbar.

Der Buchen – Klumpfuß (Cortinarius amoenolens) ist einer der häufigsten Vertreter der Klumpfüße, einer Untergattung aus der vielfältigen Gruppe der Haarschleierlinge. In kalkhaltigen Buchenwäldern ist er in Mecklenburg im Herbst regelmäßig anzutreffen. Ungenießbar.

Die Steife Koralle (Ramaria stricta) gehört zu den häufigsten Korenpilzen. Wir finden sie ab Spätsommer im Laubwald an verottenden Laubholz - Ästen. Ungenießbar.

Die Steife Koralle (Ramaria stricta) gehört zu den häufigsten Korallenpilzen. Wir finden sie ab Spätsommer  bis zum Spätherbst im Laubwald an verottendem Laubholz – Ästen. Ungenießbar.

Dieser schwach giftige Dünnschalige Kartoffel - Hartbovist (Scleroderma verrucosum) trägt einen mächtigen, urwüchsigen Bart, eine wurzelartig verzweigte Stielverlängerung.

Dieser schwach giftige Dünnschalige Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma verrucosum) trägt einen mächtigen, urwüchsigen Bart, eine wurzelartig verzweigte Stielverlängerung.

Christopher Engelhardt fotografiert hier ein Büschel von Hochthronenden Schüpplingen, die so garnicht ihrem Namen alle Ehre machen.

Christopher Engelhardt fotografiert hier ein Büschel von Hochthronenden Schüpplingen, die an der Schnittfläche von Lagerholz heraus wuchsen und in ihrer niedrigen Position so gar nicht ihrem Namen entsprachen.

Sie ähneln dem Sparrigen Schüppling, der aber noch stärker mit sparrig abstehenden Schuppen auf Hut und Stiel besetzt ist und der niemals schleimg ist. Der hier zu sehende Hochthronende Schüppling (Pholiota aurivella) zeigt, augequollene Schuppen an Hut und Stiel, die hier durch den Dauerregen zusammen mit dem Hutschleim bereits abgetropft sind. Der schöne Pilz ist leider ungenießbar.

Sie ähneln dem Sparrigen Schüppling, der aber noch stärker mit sparrig abstehenden Schuppen auf Hut und Stiel besetzt ist und der niemals von Schleim überzogen ist. Der hier zu sehende Hochthronende Schüppling (Pholiota aurivella) zeigt aufgequollene Schuppen an Hut und Stiel, die hier durch den Dauerregen zusammen mit dem Hutschleim zumeist abgetropft und nur noch am Stiel zahlreicher vorhanden sind. Der schöne Pilz ist leider ungenießbar.

Ein beeindruckendes Bild bot dieser alte Buchenstubben der inselweise von vielen Fruchtkörpern des ungenießbaren Birnen - Stäublings (Lycoperdon pyriforme) überzogen war und natürlich auch Christopher Engelhardt zum Fotografieren reizte.

Ein beeindruckendes Bild bot dieser alte Buchenstubben der inselweise von vielen Fruchtkörpern des ungenießbaren Birnen – Stäublings (Lycoperdon pyriforme) überzogen war und natürlich auch Christopher Engelhardt zum Fotografieren animierte.

Der Birnen - Stäubling (Lycoperdon pyriforme) ähnelt sehr dem Flaschen - Stäubling. Dieser besitzt aber viele, kleine Grieskörnchen auf der Oberfläche und wächst in der Regel auf dem Erdboden und nur selten auf Holzgrundlage.

Der Birnen – Stäubling (Lycoperdon pyriforme) ähnelt sehr dem Flaschen – Stäubling. Dieser besitzt aber viele, kleine Gries – Körnchen auf der Oberfläche und wächst in der Regel auf dem Erdboden und nur selten auf Holzgrundlage.

Gegen 18.30 Uhr waren wir wieder in Keez zurück und es gab Abendbrot. Danach konnte, wer wollte und noch Lust und Zeit hatte, in gemütlicher Runde mit der Fundauswertung und Bestimmung beginnen.

Zunächst wurden unsere Funde auf Pappteller gelegt und sortiert.

Zunächst wurden unsere Funde auf Pappteller gelegt und sortiert.

So auch diese Anis - Zählinge (Lentinellus cochleatus). In der Regel duften sie stark nach Anis, diese hier waren allerdings geruchlos, was bei dieser Art garnicht so selten vorkommt.

So auch diese Anis – Zählinge (Lentinellus cochleatus). In der Regel duften sie stark nach Anis, diese hier waren allerdings geruchlos, was bei dieser Art gar nicht so selten vorkommt.

Kritisch werden die Funde untersucht und prüfenden Blicken unterzogen. Wir konnten wieder an die 100 Arten vorstellen und bestimmen.

Kritisch werden die Funde untersucht und prüfenden Blicken unterzogen. Wir konnten an die 100 Arten vorstellen und bestimmen.

Sonntag, der 18. Oktober – Gegen 08.00 Uhr gab es Frühstück.

Dazu bekamen wir sogar ein echtes Straußenei von Frau Werner (Mitte) vom Wismarer Tierpark geschenkt, dass Jonas hier liebevoll in seinen Händen hält. Es wurde aber noch nicht in die Pfanne gehauen. Links unsere Gastgeberin und gute Seele Irena. Für ihren Fleiß zum Gelingen auch dieser Veranstaltung im Namen aller Teilnehmer nochmals ganz herzlichen Dank und ein Dankeschön auch an Frau Werner für dieses außergewöhnliche Geschenk.

Dazu bekamen wir sogar ein echtes Straußenei von Frau Werner (Mitte) vom Wismarer Tierpark geschenkt, dass Jonas hier liebevoll in seinen Händen hält. Es wurde aber noch nicht in die Pfanne gehauen. Links unsere Gastgeberin und gute Seele Irena. Für ihren Fleiß zum Gelingen auch dieser Veranstaltung im Namen aller Teilnehmer nochmals ganz herzlichen Dank und ein Dankeschön auch an Frau Werner für dieses außergewöhnliche Geschenk.

Danach weitere Bestimmungsarbeit und Aufbau einer Pilzausstellung im Außenbereich. Es standen ein Schülermikroskop sowie Chemikalien zur Verfügung.

natürlich auch reichlich Bestimmungsliteratur, die jeder neben seinen mitgebrachten Büchern nutzen konnte.

Natürlich auch reichlich Bestimmungsliteratur, die jeder neben seinen mitgebrachten Büchern nutzen konnte.

Ein Blick durch das Schülermikroskop offenbahrt Sporen und Schläuche des Orange - Becherlings (Aleuria aurantiaca).

Ein Blick durch das Schülermikroskop offenbart Sporen und Schläuche des Orange – Becherlings (Aleuria aurantia).

Chemische Farbreaktionen am Lederstiel - Täubling (Russula viscida). Getestet wurde mit Phenol und Naphtol.

Chemische Farbreaktionen am Lederstiel – Täubling (Russula viscida). Getestet wurde mit Phenol und Naphtol.

Zu den besonderen und nicht alltäglichen Funden zählten diese recht seltenen Schwefelfüßigen Mürblinge (Psathyrelle cotonea) die wir auf der Abschlußexkursion am Sonntag Nachmittag nochmals bei Sternberg fanden.

Zu den besonderen und nicht alltäglichen Funden zählten diese recht seltenen Schwefelfüßigen Mürblinge (Psathyrella cotonea), die wir auf unserer Abschlussexkursion am Sonntag Nachmittag nochmals bei Sternberg fanden.

Zu Mittag gab es Salzkartoffeln, Soße und Kassler sowie am Vortag gesammelte Pilze.

Neben einer Mischpilzpfanne auch geschorte Honoggelbe Hallimasch vom Vortag. Irena war zwischen ihren Küchenarbeiten noch schnell für eine Stunde in das Heidenholz gefahren und zwei Wäschewannen voller dieser phantastischen Hallimasch geschnitten. Der Großteil wurde allerdings blanchiert und für einen unserer Imbisstage eingeroren.

Neben einer Mischpilzpfanne auch geschmorte Honiggelbe Hallimasch (Armillaria mellea). Irena war zwischen ihren Küchenarbeiten noch schnell für eine Stunde in das Heidenholz gefahren und zwei Wäschewannen voller dieser phantastischen Hallimasch geschnitten. Der Großteil wurde allerdings blanchiert und für einen unserer nächsten Imbisstage eingefroren.

Eine kleine Pilzausstellung war im Außenbereich aufgebaut.

Eine kleine Pilzausstellung war im Außenbereich aufgebaut.

Nach dem Mittag brachen wir zu unserer traditionellen Abschlussexkursion auf. Wir hatten uns die sandigen Heidegebiete im Bereich der Oberen Seen bei Sternberg ausgesucht. Sie boten uns einen willkommenen Kontrast zu den Buchenwäldern des Vortages. Zum Abschied gab es dann Kaffee und Kuchen im Freien.

Aufbruch zur letzten Runde. Wie sollte es anders sein, genau in diesem Moment setzte wieder der Regen ein.

Aufbruch zur letzten Runde. Wie sollte es anders sein, genau in diesem Moment setzte wieder der Regen ein.

Der Rote Heringstäubling (Russula xerampelina) zählt zu unseren farbenprächtigsten und schönsten Großplizen. Der Sprödblättler ist im sandigen Kiefernwald zu finden. Er schmeckt mild und riecht besonders in der Stielbasis fischartig. Dennoch kann er in den Speisepilzkorb wandern.

Der Rote Heringstäubling (Russula xerampelina) zählt zu unseren farbenprächtigsten und schönsten Großpilzen. Der Sprödblättler ist im sandigen Kiefernwald zu finden. Er schmeckt mild und riecht besonders in der Stielbasis fischartig. Er kann in den Speisepilzkorb wandern.

Der Wald legt hier zunehmend sein goldenes Oktoberkleid an, das aber bei dem trüben Regenwetter nicht so recht zur Geltung kommt.

Der Wald legt hier zunehmend sein goldenes Oktoberkleid an, das aber bei dem trüben Regenwetter nicht so recht zur Geltung kommen mag.

Zahlreiche Fruchtkörper des Krausen Aderzählings (Plicatura crispa) auf einem liegendem Birkenast von oben betrachtet.

Zahlreiche Fruchtkörper des Krausen Aderzählings (Plicatura crispa) auf einem liegendem Birkenast von oben betrachtet.

Plicatura crispa in der Unteransicht. Hier sind gut die namensgebenden Aderstrukturen der Fruchtschicht zu erkennen. Sie dienen der Oberflächenvergrößerung der sporenproduzierenden Fruchtschicht. Der Pilz hat sich in den letzten Jahren in Mecklenburg stark ausgebreitet und war noch im au0gehenden 20. Jahrhundert in unseren Breiten eine Seltenheit.

Plicatura crispa in der Unteransicht. Hier sind gut die namensgebenden Aderstrukturen zu erkennen. Sie dienen zur Oberflächenvergrößerung der sporenproduzierenden Fruchtschicht. Der Pilz hat sich in den letzten Jahren in Mecklenburg stark ausgebreitet und war noch im ausgehenden 20. Jahrhundert in unseren Breiten eine Seltenheit.

An einem Fichtenstubben wuchsen diese bildschönen Sparrigen Schüpplinge (Pholiota squarosa). Im Gegensatz zum obigen Goldfellschüppling sind ihre Fruchtkörper niemals schleimig. Er ist der klassische Verwechslungspartner des Hallimasch. Dieser besitzt nicht so sparrig abstehende Schuppen, kein gelbes Fleisch und streut auch keinen braunen, sondern weißen Sporenstaub ab. Auch der hier gezeigte ist essbar, aber dem Hallimasch geschmacklich unterlegen und schwer verdaulich.bar.

An einem Fichtenstubben wuchsen diese bildschönen Sparrigen Schüpplinge (Pholiota squarrosa). Im Gegensatz zum obigen Goldfell – Schüppling sind ihre Fruchtkörper niemals schleimig. Er ist der klassische Verwechslungspartner des Hallimasch. Dieser besitzt nicht so sparrig abstehende Schuppen, kein gelbes Fleisch und streut auch keinen braunen, sondern weißen Sporenstaub ab. Auch der hier gezeigte Pilz ist essbar, aber dem Hallimasch geschmacklich unterlegen sowie schwer verdaulich.

Aus dem sandigen Kiefernwaldboden der Heide schiebt ein junger Fliegenpilz (Amanita muscaria).

Aus dem sandigen Kiefernwaldboden der Heide schiebt ein junger Fliegenpilz (Amanita muscaria).

Einige Meter weiter ein frischer Fichten - Steinpilz (Boletus edulis) ebenfalls in reinem Kieferngebiet neben Rentierflechten.

Einige Meter weiter ein frischer Fichten – Steinpilz (Boletus edulis) ebenfalls in reinem Kieferngebiet neben Rentierflechten.

So entstand obiges Foto. Ganzer Körpereinsatz ist gefragt um ein gutes Standortfoto hin zu bekommen. Uns fotografierte Andreas Pohl aus Hamburg.

So entstand obiges Foto. Voller Körpereinsatz ist gefragt um ein gutes Standortfoto hinzubekommen. Uns fotografierte Andreas Pohl aus Hamburg.

Auch einige Grünlinge (Tricholoma equestre) waren dabei. Leider sollte dieser schmackhafte Ritterling nicht mehr verzehrt werden wegen möglicher Schädigung des Muskelgewebes bei reichlichem Genuss.

Auch einige Grünlinge (Tricholoma equestre) waren dabei. Leider sollte dieser schmackhafte Ritterling nicht mehr verzehrt werden, wegen möglicher Schädigung des Muskelgewebes bei reichlichem Genuss.

Und dann war es endlich soweit. Die von uns sehlichst erwarteten und gesuchten Frostschnecklinge (Hygrophorus hypothejus) standen vor uns. Ihr Wachstum wurde von den leichten Nachtfrösten knapp eine Woche vorher angeregt.

Und dann war es endlich soweit. Die von uns sehnlichst erwarteten und gesuchten Frostschnecklinge (Hygrophorus hypothejus) standen vor uns. Ihr Wachstum wurde von den leichten Nachtfrösten knapp eine Woche vorher angeregt.

Sohn Jonas war nun nicht mehr zu halten und war völlig aus dem Häuschen, den Frostschnecklinge sind seine Lieblingspilze. Am besten geht das Ernten der schleimigen Kobolde mit der Schere.

Sohn Jonas ist nun nicht mehr zu halten und war völlig aus dem Häuschen, denn Frostschnecklinge sind seine Lieblingspilze. Am besten geht das Ernten der schleimigen Kobolde mit der Schere.

Nun wurde intensiv gesucht und fotografiert. Vorsichti war allerdings angebracht, denn nach dem vielen Regen war es hier stellenweise gefährlich glatt.

Nun wurde intensiv gesucht und fotografiert. Vorsicht war allerdings angebracht, denn nach dem vielen Regen war es hier stellenweise gefährlich glatt.

So war Jonas schließlich glücklich, dass es doch für eine vorzügliche Schnecklingssuppe am Abend reichte. Frostschnecklinge in allerbester Qualität!

So war Jonas schließlich glücklich, dass es für eine vorzügliche Schnecklingssuppe am Abend reichte. Frostschnecklinge in allerbester Qualität!

Schließlich gab es an einer überdachten Wanderhütte am Wustrowsee zum Abschied nochmals Kaffee und Kuchen.

Schließlich gab es an einer überdachten Wanderhütte am Wustrowsee zum Abschied nochmals Kaffee und Kuchen.

vor den Resten eines wärmenden Lagerfeuers entstand hier auch unser Abschlußfoto, auf dem leider nicht mehr alle dabei waren. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern für ihr Interesse und vieleicht sieht man sich irgendwann in Keez wieder wenn es heißt der Steinpilz - Wismar lädt ein zu einem Pilzwochenende in Mecklenburg.

Vor den Resten eines wärmenden Lagerfeuers entstand hier auch unser Abschlussfoto, auf dem leider nicht mehr alle Teilnehmer zu sehen sind.19. Oktober 2015.

Es standen in begrenzter Zahl Doppelstockbetten zwecks Übernachtung zur Verfügung. 15 € pro Nacht. Wer es komfortabeler liebte, sah sich rechtzeitig nach einer preiswerten Unterkunft im Umkreis um oder schlief zu hause.

Die Seminargebühren betrugen 50.00 € pro Person.

Wer unsere Verpflegung nutzte (jeweils 2 mal Frühstück, Mittag und Abendbrot sowie dreimal Kaffee und Kuchen) war nochmals mit 30,00 € dabei.

Hier unsere E- Mail Adresse: steinpilz.wismar@t-online.de

Anfragen unter Tel: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219

Mit diesem schönen Stimmungsfoto vom Wustrowsee vom 19.Oktober 2015 möchte ich unseren kleinen Rückblick auf ein weiteres Pilzwochenende in Mecklenburg beenden.

Mit diesem schönen Stimmungsfoto vom Wustrowsee vom Nachmittag des 19. Oktober 2015 möchte ich unseren kleinen Rückblick auf ein schönes Pilzwochenende in Mecklenburg beenden. Wir freuen uns auf das nächste Jahr!

Wenn nichts dazwischen kommt, bieten wir auch im nächsten Jahr wieder unsere Pilzwochenenden in Mecklenburg an. Zunächst im Frühjahr und dann wieder im Herbst. Siehe unter „Termine“, ganz oben zu Beginn unseres Info – Corners.

10. Oktober 2015 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte heute durch den Brümmersal bei Rehna

Fichtenforst, Buchen- und Eichenwälder dominieren den Brümmersal bei Rehna - Ziel unserer heutigen Pilzewanderung.

Fichtenforst, Buchen- und Eichenwälder dominieren den Brümmersal bei Rehna – Ziel unserer heutigen Pilzwanderung.

Am Sonnabend, dem 10. Oktober 2015, lud der Steinpilz – Wismar erneut zu einer Lehrwanderung zum Thema Pilze ein. Nach kurzer Begrüßung fuhren wir gegen 08.00 Uhr mit den vorhandenen Autos in Richtung Rehna. Ziel war der Brümmersal. Ein interessantes Waldgebiet auf schwerem Boden mit Kalkanteil. Das garantiert eine besonders interessante Pilzflora. Hier gedeiht beispielsweise der Blaue Klumpfuß oder der Schneeweiße Anis – Champignon, die beide selten sind. Diese waren heute aber nicht im Angebot, dafür in Mengen sehr frische Hallimasch in optimaler Qualität, so dass sich die Körbe der meisten Teilnehmer bis zur Kapazitätsgrenze füllten. In manchen Jahren können auch körbeweise Herbsttrompeten geerntet werden, die wir heute aber leider nicht fanden. Das Wetter war zwar sehr kühl, aber dafür sonnig. Der Regen der letzten Tage hatte dem Pilzwachstum gut getan und die meisten Fruchtkörper waren wirklich schön frisch. Mit ca. 25 Leuten war die Wanderung auch gut besucht und der relativ lange Anfahrtsweg hatte sich in jeder Hinsicht gelohnt. Hier wieder einige Bilder:

Auf geht`s durch den Brümmersal.

Auf geht`s durch den Brümmersal.

Es dauerte nicht lange und die ersten Büschel von Hallimasch (Armillaria polymyces) durften geenrtet werden. Der Oktober ist in der Regel die Hauptzeit dieses ergiebigen Massenpilzes, der in mehreren Arten Tot- und Lebendholz besiedelt. Roh ist er giftig und muss gut durchgegart werden. Bei empfindlichen Personen wird vorheriges Blanchieren und wegschütten des Kochwassers empfohlen. Für mich persöhnlich ist der Hallimasch einer der schmackhaftesten Speisepilze. Satndortfoto.

Es dauerte nicht lange und die ersten Büschel von Hallimasch (Armillaria polymyces) durften geerntet werden. Der Oktober ist in der Regel die Hauptzeit dieses ergiebigen Massenpilzes, der in mehreren Arten Tot- und Lebendholz besiedelt. Roh ist er giftig und muss gut durchgegart werden. Bei empfindlichen Personen wird vorheriges Blanchieren und wegschütten des Kochwassers empfohlen. Für mich persönlich ist der Hallimasch einer der schmackhaftesten Speisepilze. Standortfoto.

In großen Mengen an und um Laub- und Nadelholzstubben wachsen derzeit auch viele andere büschelige Blätterpilze. Allen voran der giftige Grünblättrige Schwefelkopf. Mit dem Hallimasch dürfte er wohl kaum verwechselt werden. Seine schwefelgelben Farben und der bittere Geschmack sowie sein schmächtigeres Wachstum grenzen ihn gut ab. Auch streut er nahezu schwarzes Sporenpulver ab, wie an den Velumresten am Hutrand gut zu erkennen. Der Hallimasch sport als einziger Stockschwamm weiß!.

In großen Mengen an und um Laub- und Nadelholzstubben wachsen derzeit auch viele andere büschellige Blätterpilze. Allen voran der giftige Grünblättrige Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare). Mit dem Hallimasch dürfte er wohl kaum verwechselt werden. Seine schwefelgelben Farben und der bittere Geschmack sowie sein schmächtigeres Wachstum grenzen ihn gut ab. Auch streut er nahezu schwarzes Sporenpulver ab, wie an den Velumresten am Hutrand gut zu erkennen ist. 

Der Zimthautkopf (Cortinarius cinnamomeus) ist recht häufig in moosigen Fichtenwäldern anzutreffen. Seine Lamellen sind lebhaft orange gefärbt. Hautköpf gelten zumindest als Verdächtig und dürfen nicht zum Essen gesammelt werden, aber zum Färben von Wolle werden sie gern genutzt. Ihre Farbstoffe sind bereits in Wasser leicht löslich.

Der Zimthautkopf (Cortinarius cinnamomeus) ist recht häufig in moosigen Fichtenwäldern anzutreffen. Seine Lamellen sind lebhaft orange gefärbt. Hautköpfe gelten zumindest als Verdächtig und dürfen nicht zum Essen gesammelt werden, aber zum Färben von Wolle werden sie gern genutzt. Ihre Farbstoffe sind bereits in Wasser leicht löslich.

Der Milde Milchling zeichnet sich ebenfalls durch orangebraune Farben aus. Bei Verletzung milcht er weiß und da diese mild schmeckt, kann er als Mischpilz Verwendung finden. Er wächst im Flachland zumeist unter Laubbäumen, in Gebirgsregionen soll er Nadelbäume bevorzugen.

Der Milde Milchling (Lactarius mitissimus) zeichnet sich ebenfalls durch orangebraune Farben aus. Bei Verletzung milcht er weiß und da diese mild schmeckt, kann er als Mischpilz Verwendung finden. Er wächst im Flachland zumeist unter Laubbäumen, in Gebirgsregionen soll er Nadelbäume bevorzugen.

Vereinzelt war auch eine schöne Marone (Xerocomus badius) dabei. An Röhrlingen gab es ansonsten hier nur noch Rotfüßchen.

Vereinzelt war auch eine schöne Marone (Xerocomus badius) dabei. An Röhrlingen gab es ansonsten hier nur noch Rotfüßchen.

Ein einzelner Mönchskopf (Clitocybe geotropa) stand in der Laubstreu. In der Regel bildet er imposante Hexenringe aus. Der kroße, schlanke und hochbeinige Blätterpilz zählt zu den Trichterlingen, obwohl er im Zentrum des Hutes immer einen charakeristischen Buckel aufweist. Er ist essbar.

Ein einzelner Mönchskopf (Clitocybe geotropa) stand in der Laubstreu. In der Regel bildet er imposante Hexenringe aus. Der große, schlanke. etwas zähfleischige und hochbeinige Blätterpilz zählt zu den Trichterlingen, obwohl er im Zentrum des Hutes immer einen charakteristischen Buckel aufweist. Er ist essbar.

Der Grünspanträuschling (Stropharia aeruginea) ist ein häufiger und auffallender Blätterpilz. Das er nach abziehen der Huthaut als Mischpilz gegessen werden kann, läßt einige Pilzfreunde immer wieder aufhorchen. Er sieht so giftgrün aus, dass man solches eigentlich kaum vermuten könnte. Zusammen mit dem sehr ähnlichen Blauen Träuschling ist er kaum mit anderen Arten zu verwechseln.

Der Grünspan – Träuschling (Stropharia aeruginea) ist ein häufiger und auffallender Blätterpilz des Herbstes. Das er nach abziehen der Huthaut als Mischpilz gegessen werden kann, lässt einige Pilzfreunde immer wieder aufhorchen. Er sieht so giftgrün aus, dass man solches eigentlich kaum vermuten könnte. Zusammen mit dem sehr ähnlichen und ebenfalls essbaren Blauen Träuschling ist er kaum mit anderen Arten zu verwechseln.

Richtig urwüchsig erscheint der Ockerblättrige Zinnobertäubling (Russula pseudointegra). Im Gegensatz zum Harten Zinnobertäubling ist er weichfleischiger und seine Lamellen verfärben sich ockergelblich. Er ist wesentlich seltener und ist in Laubwäldern und Parks unter Eichen anzutreffen. Er schmeckt bitter und ist daher zum Verspeisen ungeeignet.

Richtig urwüchsig erscheint der Ockerblättrige Zinnobertäubling (Russula pseudointegra). Im Gegensatz zum Harten Zinnobertäubling ist er weichfleischiger und seine Lamellen verfärben sich ockergelblich. Er ist wesentlich seltener und ist in Laubwäldern und Parks unter Eichen anzutreffen. Er schmeckt bitter und ist daher zum Verspeisen ungeeignet.

Mit Stolz und Freude präsentiert uns hier unser jüngster Teilnehmer einen Purpurschwarzen Täubling. Der fünfjährige Junge wuste schon ganz gut bescheid und erläuterte mir gleich zu beginn der Wanderung einen Flaschen - Stäubling. Früh übt sich, wer ein Kenner werden will!

Mit Stolz und Freude präsentiert uns hier der jüngster Teilnehmer einen Purpurschwarzen Täubling. Der fünfjährige Junge wusste schon ganz gut bescheid und erläuterte mir gleich zu Beginn der Wanderung einen Flaschen – Stäubling. Früh übt sich, wer ein Kenner werden will!

Zwischen Fichtennadelstreu wuchsen etliche Korallenpilze (Ramaria specc.).

Zwischen Fichtennadelstreu wuchsen etliche Korallenpilze.

Nach der Feldbestimmung laut Buch dentierten Christopher Engelhardt und ich in Bezug auf den Korallenpilz auf die Flattrige Fichtenkoralle (Ramaria flaccida). Sollte sie sich aber grünlich verfärben könnte es sich auch um die Grünende Fichtenkoralle (Ramaria abietina) handeln. Ich habe eine Exemplare im Kühlschrank und werde sie mir am Montag nochmals betrachten.

Nach der Feldbestimmung laut Buch tendierten Christopher Engelhardt und ich in Bezug auf den Korallenpilz für die Flattrige Fichtenkoralle (Ramaria flaccida). 

Hier die Sporen der Flatterigen Koralle (Ramaria flaccida). Foto: Christopher Engelhardt.

Hier die Sporen dazu. Foto: Christopher Engelhardt.

Diese Hallimasch (Armillaria specc.) zeichneten sich durch eine gelbe Halskrause aus.

Diese Hallimasch (Amillaria spec.) haben sich für uns besonders hübsch gemacht. Sie legten sich eine gelbe Halskrause zu.

Der Breitblättrige Rußmilchling (Lactarius rugosus) zeichnet sich durch seine breiten, entfernt stehenden Lamellen aus. Kein Speisepilz.

Ist es der Breitblättrige Rußmilchling (Lactarius ruginosus)? Er zeichnet sich jedenfalls durch seine breiten, entfernt stehenden Lamellen aus. Kein Speisepilz.

Dieser Flaschen - Stäubling (Lycoperdon perlatum) hatte es sich auf einem Laubholz - Ast gemütlich gemacht. In der Regel finden wir diese Bauchpilze nicht an Holz sondern auf dem Waldboden. An Holz wächst der sehr ähnliche Birnen - Stäubling, dem allerdings die auf dem Bild gut sichtbaren und leicht abfallenden Grieskörnchen fehlen. Der Flaschenstäubling ist jung essbar.

Dieser Flaschen – Stäubling (Lycoperdon perlatum) hatte es sich auf einem Laubholz – Ast gemütlich gemacht. In der Regel finden wir diese Bauchpilze nicht an Holz, sondern auf dem Waldboden. Auf Holzunterlage wächst in der Regel der sehr ähnliche Birnen – Stäubling, dem allerdings die auf dem Bild gut sichtbaren und leicht abfallenden „Grieskörnchen“ fehlen. Der Flaschenstäubling ist jung essbar.

Inzwischen waren die meisten Körbe gut gefüllt mit erstklassigem Hallimasch und unsere Pilzexkursion durch den Brümmersal neigte sich dem Ende zu.

Inzwischen waren die meisten Körbe gut gefüllt mit erstklassigem Hallimasch und unsere Pilzexkursion durch den Brümmersal neigte sich dem Ende zu.

Dieser Helmling wuchs auf Buchenlaub. Laut Bestimmung von Christopher Engelhardt handelt es sich um den Gilbenden Helmling (Mycena flavescens).

Dieser Helmling wuchs auf Buchenlaub. Laut Bestimmung von Christopher Engelhardt handelt es sich um den Gilbenden Helmling (Mycena flavescens). Foto: C. Egelhardt.

Unser Gruppenfoto am 10.Oktober 2015 im Brümmersal bei Rehna. Mit gut 25 Leuten (einige hatten sich bereits verabschiedet) waren wir heute eine starke Truppe und auch die Körbe der meisten Pilzfreunde füllten sich so gut wie auf keiner anderen Wanderung in diesem Jahr bisher.

Unser Gruppenfoto am 10.Oktober 2015 im Brümmersal bei Rehna. Mit gut 25 Leuten (einige hatten sich bereits verabschiedet) waren wir heute eine starke Truppe und auch die Körbe der meisten Pilzfreunde füllten sich so gut wie auf keiner anderen Wanderung in diesem Jahr bisher.

Wann geht es wieder in die Pilze? – Siehe unter Termine!

02. – 04. Oktober 2015 – Tage der Pilze in Rehna

16. Tage der Pilze in Rehna

Pilzverein Heinrich Sternberg Rehna e.V.

Die alterhrwürdige Klosteranlage zu Rehna ist am ersten Oktoberwochenende wieder Schauplatz einer der umfangreichsten Frischpilzausstellungen Norddeutschlands.

Die altehrwürdige Klosteranlage zu Rehna war am ersten Oktoberwochenende wieder Schauplatz einer der umfangreichsten Frischpilzausstellungen Norddeutschlands.

Zusammen mit dem Erntedankfest der evangelischen Kirchgemeinde fanden an diesem Feiertagswochenende in Rehna wieder die traditionellen Tage der Pilze statt. Der Biologielehrer und Diplombiologe sowie Vorsitzende des Pilzvereins, Torsten Richter, mobilisierte zahlreiche Schüler und Mitglieder des Vereins zum gemeinsamen Ausschwärmen in Wald und Flur, um am 03. und 04. Oktober in den Kreuzgängen der Klosteranlage zu Rehna wieder eine Frischpilzausstellung der Superlative zu präsentieren. Bei relativ günstigen Wachstumsbedingungen wurde wieder eine enorm vielfältige und individuenreiche Pilzschau gezeigt. Es gelangten 373 Pilzarten zur Auslage.

Zu den zahreich in Kisten und Körben angelieferten Pilzen gehören auch diese farbenfrohen Glückspilze, die jedes Kind bereits kennt..

Zu den zahlreich in Kisten und Körben angelieferten Pilzen gehörten auch diese farbenfrohen Glückspilze.

Eröffnet wurden die Tage der Pilze ganz offiziell am Sonnabend, dem 03. Oktober, gegen 09.45 Uhr auf dem Parkplatz an der Klosteranlage durch den Vereinsvorsitzenden Torsten Richter und den anwesenden Pilzberatern, die anschließend in mehreren Gruppen zu geführten Pilzwanderungen in die umliegenden Wälder aufbrachen. Ab 10.00 Uhr konnte die Pilzausstellung im Kreuzgang für 2 € besichtigt werden.

Eröffnung der 16. Tage der Pilze durch den Vereinsvorsitzenden des Rehnaer Pilzvereins Torsten Richter (Mitte). Von links: Pilzberater Alexander Glomb, Irena Dombrowa, Torsten Richter und der dienstälteste Pilzfreund aus Wismar Hans - Jürgen Wilsch ganz rechts.

Eröffnung der 16. Tage der Pilze durch den Vereinsvorsitzenden des Rehnaer Pilzvereins Torsten Richter (Mitte). Von links: Alexander Glomb, Irena Dombrowa, Torsten Richter, Reinhold Krakow und der Dienst älteste Pilzfreund aus Wismar, Hans – Jürgen Willsch ganz rechts.

Danach brachen wir in drei Gruppen zu Pilzwanderungen in die Wälder der Umgebung auf: Ich fuhr mit einer Truppe in den Staatsforst Rehna. Hier einige Bilder:

Auf gehts! Das Wetter war bestens und auch das Pilzaufkommen war recht ordentlich.

Auf geht`s! Das Wetter war bestens und auch das Pilzaufkommen war recht ordentlich, obwohl wir es hier schon besser erlebt haben.

Gleich zu Beginn diese jungen Schopf - Tintlinge (Coprinus comatus). Jung gut essbar und kaum zu verwechseln.

Gleich zu Beginn diese jungen Schopf – Tintlinge (Coprinus comatus). Jung gut essbar und kaum zu verwechseln.

Drei Vertreter der Sprödblättler. Die Stiele fasern im Bruch niemals auf und brechen durch wie ein Stück Apfel. Die Lamellen splittern meist und bei den Milchlingen tritt in der Regel eine milchioge Flüßigkeit aus. Alle mild schmeckenden Vertreter können gegessen werden, die bitter oder scharf schmeckenden gelten als ungenießbar. Einige von ihnen können aber trotzdem duch spezielle Behandlung essbar gemacht werden. Hier sehen wir von links einen Ockertäubling (Russula ochroleuca), einen Süßlichen Milchling (Lactarius subdulcis und einen Harten Zinnobertäubling (Russula rosacea). Alle im Mischgericht brauchbar.

Drei Vertreter der Sprödblättler. Die Stiele fasern im Bruch niemals auf und brechen durch wie ein Stück Apfel. Die Lamellen splittern meist bei Berührung und bei den Milchlingen tritt in der Regel eine milchige Flüssigkeit aus. Alle mild schmeckenden Vertreter können gegessen werden, die bitter oder scharf schmeckenden gelten als ungenießbar. Einige von ihnen können aber  durch spezielle Behandlung essbar gemacht werden. Hier sehen wir von links einen Gallen – Täubling (Russula fellea), einen Süßlichen Milchling (Lactarius subdulcis) und einen Harten Zinnobertäubling (Russula rosacea). Bis auf den Gallen – Täubling können die übrigen im Mischpilzgericht Verwendung finden.

Zwei Bauchpilze: links der Stinkstäubling (Lycoperdon foetidum) und rechts der markante Igel - Stäubling (Lycoperdon echinatum). Beide nicht empfehlenswert.

Zwei Bauchpilze: links der Stinkstäubling (Lycoperdon foetidum) und rechts der markante Igel – Stäubling (Lycoperdon echinatum). Beide nicht empfehlenswert.

Zwischen den Buchen vom Finder übersehen, muss eine Lärche gestanden haben. Ansonsten wären diese Schmierröhrlinge wohl kaum gefunden worden. Der Gold - Röhrliong (Suillus grevilei) ist nähmlich ein strenger Mykorrhiza - Partner dieses Nadelbaumes.

Zwischen den Buchen vom Finder übersehen, muss eine Lärche gestanden haben. Ansonsten wären diese Schmierröhrlinge wohl kaum gefunden worden. Der Gold – Röhrling (Suillus grevillei) ist nähmlich ein strenger Mykorrhiza – Partner dieses Nadelbaumes.

Diese Stinkmorchel ist gerade frisch aus ihrem Hexenei geschlüpft. Durch ihren aasartigen Geruch lockt sie Insekten an, die für die Verbreitung der Sporen sorgen.

Diese Stinkmorchel (Phallus impidicus) ist gerade frisch aus ihrem Hexenei geschlüpft. Durch ihren aasartigen Geruch lockt sie Insekten an, die für die Verbreitung der Sporen sorgen.

Fleckenweise gab es einige Herbsttrompeten (Craterellus cornucopioides). Ihre schwarzen Füllhörner gehören getrocknet zu den allerbesten Würzpilzen überhaupt.

Fleckenweise gab es einige Herbsttrompeten (Craterellus cornucopioides). Ihre schwarzen Füllhörner gehören getrocknet zu den allerbesten Würzpilzen überhaupt.

Sehr plastisch und wie künstlich wirken diese beiden Weißvioletten Dickfüße (Cortinarius alboviolaceus) die sich hier aus dem Buchenlaub empor schoben. Nicht empfehlenswert.

Sehr plastisch und wie künstlich wirken diese beiden Weißvioletten Dickfüße (Cortinarius alboviolaceus) die sich hier aus dem Buchenlaub empor schoben. Nicht empfehlenswert.

Freude über diese schönen Steinpilze. Steinpilze wurden im Woitendorfer Wald immer wieder gefunden und schieben hier schon seit Wochen aus dem Waldboden.

Freude über diese schönen Steinpilze (Boletus edulis). Steinpilze wurden im Woitendorfer Wald immer wieder gefunden und schieben hier schon seit Wochen aus dem Waldboden.

Edelpilze satt, die Pilzmahlzeit ist gesichert. Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis).

Edelpilze satt, eine schmackhafte Pilzmahlzeit ist gesichert. Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis).

Gegen 13.00 Uhr fanden sich alle Pilzwanderer, die Lust hatten, sich die Ausstellung anzuschauen, wieder an der Klosteranlage ein.

Bevor es zu den Frischpilzen geht sind zunächst große Schautafeln mit vielen Bildern aus 16 Jahren Vereinsleben aufgebaut.

Bevor es zu den Frischpilzen geht sind zunächst große Schautafeln mit vielen Bildern aus 16 Jahren Vereinsleben aufgestellt.

Nach dem Entrichten der 2 Euro Eintritt bot sich dem Auge wieder eine lange Strecke unzähliger Pilze. Wie immer Pilze so weit das Auge reicht.

Nach dem Entrichten der 2 Euro Eintritt bot sich dem Ausstellungsbesucher wieder eine lange Strecke unzähliger Pilze. Wie gewohnt, Pilze so weit das Auge reicht.

Das Interesse war wie immer groß und viele zeigten sich überwältigt über so eine Arten- und Formenvielfalt.

Das Interesse war wie immer groß und viele Besucher zeigten sich überwältigt über so eine große Arten- und Formenvielfalt.

Teils in großen Trauben waren einige Arten zu bewundern, so wie der Büschelige Mürbling (Psathyrella multipedada) im Vordergrund, den uns ein Besucher aus seinem Vorgarten brachte.

Teils in großen Trauben waren einige Arten zu bewundern, so wie der Büschellige Mürbling (Psathyrella multipedada) rechts im Vordergrund, den uns ein Besucher aus seinem Vorgarten brachte.

Zu den Raritäten zählten diese seltenen Wurzelnden Champignons (Agaricus romagnesii). Giftig. Nach Bon Rote Liste 2 = stark gefährdet!

Zu den Raritäten zählten diese seltenen Wurzelnden Champignons (Agaricus romagnesii). Giftig. Nach Bon Rote Liste 2 = stark gefährdet!

Recht selten finden wir auch diese Wiesen - Ellerlinge (Camarophyllus pratensis). Sie wachsen auf Wiesen, Rasenflächen und seltener auch in lichteren, grasigen Wäldern. Guter Speisepilz, aber schonenswert.

Recht selten finden wir auch diese Wiesen – Ellerlinge (Camarophyllus pratensis). Sie wachsen auf Wiesen, Rasenflächen und seltener auch in lichteren, grasigen Wäldern. Guter Speisepilz, aber schonenswert.

Diese bitteren Wurzelnden Bitter - Röhrlinge (Boletus radicans) legte mit ein Pilzsucher vor die Tür der Pilzberatungsstelle in Wismar. Ich nahm sie mit nach Rehna, denn Röhrlinge waren in ihrer Vielfalt in diesem Jahr etwas dürftig vertreten.

Diese ungenießbaren Wurzelnden Bitter – Röhrlinge (Boletus radicans) legte mit ein Pilzsucher vor die Tür der Pilzberatungsstelle in Wismar. Ich nahm sie mit nach Rehna, denn Röhrlinge waren in ihrer Vielfalt in diesem Jahr etwas dürftig vertreten.

Auch diese recht seltenen Braunscheidigen Scheidenstreiflinge zählten zu den besonders sehenswerten Exponaten. Essbar.

Auch diese recht seltenen Grauhäutigen Scheidenstreiflinge (Amanita submembranacea) zählten zu den besonders sehenswerten Exponaten. Essbar.

Die Ausstellung war am Sonnabend, dem 03. Oktober von 10.00 – 18.00 Uhr und am Sonntag, dem 04. Oktober von 10.00 – 16.00 Uhr geöffnet.

Auch in diesem Jahr waren wieder Schülerzeichnungen zum Thema ausgestellt und konnten mit Simmzetteln bewertet werden.

Auch in diesem Jahr waren wieder Schülerzeichnungen zum Thema ausgestellt und konnten mit Stimmzetteln bewertet werden.

An beiden Tagen konnte die Pilzberatung in Anspruch genommen werden. Dafür standen ihnen die Pilzberater Irena Dombrowa, Alexander Glomb und Reinhold Krakow mit Rat und Tat zur Seite.

Weitere Informationen auch unter:

www.pilzverein-rehna.de

25. – 27. September 2015 – Große Pilzausstellung

23. Großpilzausstellung in Wismar

25. – 27. September im Steinpilz – Wismar

Unter dem Motto bunt sind schon die Moosflächen, ludt der Steinpilz - Wismar wieder zu seiner Großpilzausstellung ein.

Unter dem Motto“ Bunt sind schon die Moosflächen“, lud der Steinpilz – Wismar wieder zu seiner alljährlichen Großpilzausstellung ein.

Am letzten Septemberwochenende war es wieder soweit. Zum 23. mal luden die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und die Pilzberatungsstelle Steinpilz – Wismar vom 25. – 27. September 2015 zu einer Großpilzausstellung ein. Gezeigt wurde wieder ein repräsentativer Querschnitt unser heimischen Großpilzflora. Großpilze sind alle Pilzfruchtkörper, die ohne Mikroskop mit dem bloßen Auge zu erkennen sind. Also Pilzchen von weniger als 1 mm Größe bis hin zu Riesen, die teils Fruchtkörper so groß wie kleine Regenschirme oder große Kürbisse ausbilden können.

Dazu werden wir an vier Tagen unterwegs um alles, was sich zum Ausstellen an interessanten Pilzen eignet, einzusammeln. Die Ausbeute wurde gesichtet und zunächst in mehren Kühlschränken aufbewahrt und frisch gehalten.

Ab Donnerstag, dem 24. September, begann ich gemeinsam mit unserem Pilzexperten Ulrich Klein die Großpilzschau aufzubauen. Zuvor wurde reichlich frisches Moos geholt und unsere Ausstellungsflächen deutlich erweitert.

Am Freitag, dem 25. September, ging es weiter mit dem Aufbau und auch das Imbissgeschäft musste vorbereitet werden. Gegen 14.00 Uhr war schließlich die Eröffnung. Dazu waren alle aktiven Helfer ganz herzlich eingeladen. Es gab Kaffee, Kuchen und belegte Brötchen.

Zur Eröffnung überreichte mit ein Stammgast aus dem Spreewald ein Präsent und wünschte viel Erfolg und viele Besucher an den folgenden Tagen..

Zur Eröffnung überreichte mir ein guter, alter Bekannter aus dem Spreewald, der jedes Jahr zur Herbstzeit bei uns Urlaub macht und in unserer Mitte immer herzlich willkommen ist, ein Präsent mit besten Wünschen auf gutes Gelingen der Ausstellung und möglichst vielen Besuchern an den folgenden Tagen.

Geöffnet war:

Freitag, der 25. September von 14.00 – 18.00 Uhr

Sonnabend, der 26. September von 10.00 – 18.00 Uhr

Sonntag, der 27. September von 10.00 – 18.00 Uhr

Einer der ersten Besucher schaut sich die Moosfläche mit den vielen Kleinarten in den Petrischälchen an.

Einer der ersten Besucher schaut sich eine der drei Moosflächen mit Frischpilzen an, darunter viele Kleinarten in Petrischälchen.

In der Küche werden inzwischen fleißig Zwiebeln gepellt.

In der Küche werden inzwischen fleißig Zwiebeln gepellt.

In der Pilzberatung wurden u. a. Riesenpfifferlinge vorgelegt.

In der Pilzberatung wurden u. a. Riesenpfifferlinge vorgelegt, fast wie in Nordamerika.

Gegenüber unserem Imbissstand spielt der Wismarer Rock - und Bluesmusiker Harald Kaiser Gitarre und stellt seine neue CD vor.

Gegenüber unserem Imbissstand spielt der Wismarer Rock – und Bluesmusiker Harald Kaiser Gitarre und stellt seine neue CD vor.

In der Küche bruzzelt die Pilzpfanne und werden weitere Leckerreien vorbereitet.

In der Küche werden weitere Leckerreien vorbereitet.

So wie diese Mini - Gemüse - Pilzpizza.

So wie diese Mini – Gemüse – Pilzpizza.

Zwischendurch immer wieder Pilzberatungen. Etwas schüchtern möchte auch dieser junge Pilzsucher seine Ausbeute dem Fachmann vorlegen, natürlich in Begleitung mit dem Papa.

Zwischendurch immer wieder Pilzberatungen. Etwas schüchtern möchte auch dieser junge Pilzsucher seine Ausbeute dem Fachmann vorlegen, natürlich in Begleitung mit dem Papa. Und das sieht doch gar nicht so schlecht aus!

Bedanken möchte ich mich auf diesem Wege auch bei unserer langjährigen Pilzfreundin Angelika Boniakowski, die mir wunderbare Hexenröhrlinge zum trocknen vorbei brachte.

Bedanken möchte ich mich auf diesem Wege auch bei unserer langjährigen Pilzfreundin Angelika Boniakowski, die mir wunderbare Hexenröhrlinge zum trocknen vorbei brachte.

Inzwischen sind die Moosflächen nahezu komplett ausgelastet mit gut 270 Arten.

Inzwischen sind die Moosflächen nahezu komplett ausgelastet und es gelangten insgesamt 292 Arten zur Auslage.

Eines der Highlights war in diesem Jahr die exotische Gitterkugel (Clathrus ruber), die in einem Hausgarten in Gägelow, bei Wismar wuchen.

Eines der Highlights war in diesem Jahr die exotische Gitterkugel (Clathrus ruber), die in einem Hausgarten in Gägelow, bei Wismar, wuchs.

An unserem Imbissstand. Ganz herzlichen Dank für alle fleißigen Helfer, nicht nur der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar, die auch diesesmal uneigenützig und sehr engagiert diese Veranstaltung ermöglichten. Wismar am 27.September 2015.

An unserem Imbissstand. Ganz herzlichen Dank an alle fleißigen Helfer, die auch dieses mal uneigennützig und sehr engagiert diese Veranstaltung ermöglichten. Wismar am 27.September 2015.

Die Besichtigung der Ausstellung kostete 2.00 € pro Person.

Ein Dankeschön auch an alle Besucher, die mit ihrem Interesse unsere arbeitsreichen Tage entsprechend würdigten! Die Einnahmen sind dringend erforderlich um den Steinpilz – Wismar am Leben zu erhalten!

20. September 2015 – Pilzwanderung im Lübschen Forst

Pilzwanderung mit Verköstigung bei Ritzerau

Großes Andrang im vergangenen Jahr am alten Forsthof bei Ritzerau.

Großer Andrang im vergangenen Jahr am alten Forsthof bei Ritzerau.

Am Sonntag, dem 20. September 2015, lud der Kreisverband des BUND im Herzogtum Lauenburg in Schleswig – Holstein wieder zu seiner traditionellen Pilzwanderung mit anschließender Verköstigung ein. Beginn der Veranstaltung war gegen 10.00 Uhr.

Auch in diesem Jahr hatten sich wieder viele naturverbundene Menschen eingefunden, um etwas mehr über das 3. Reich (natürlich nicht das Politische) zu Erfahren. Eis bibt das Tier- und Pflanzeinreich und seit nicht allzulanger Zeit auch das Pilzreich, ebend das 3. große Naturreich.

Auch in diesem Jahr hatten sich wieder viele naturverbundene Menschen eingefunden, um etwas mehr über das 3. Reich (natürlich nicht das Politische) zu Erfahren. Es gibt das Tier- und Pflanzenreich und seit nicht all zu langer Zeit auch das Pilzreich, ebend das 3. große Naturreich.

Da, wie gewohnt, eine hohe Beteiligung zu verzeichnen war, sind mehrere Pilzexperten, u. a. auch Irena Domrowa und Reinhold Krakow vom Steinpilz – Wismar, wieder vor Ort gewesen, um unter Bildung mehrerer Gruppen in verschiedene Richtungen des Waldes zu sachkundig geführten Pilzwanderungen aufzubrechen.

Das es wohl Pilze geben dürfte, zumal es hier mehr als ausgiebig geregnet hatte, signalisierten uns diese essbaren Rosablättrigen Helmlinge (Mycena galericulata) auf dem Dach der Köhlerhütte. Zu erreichen nur mit einer Leiter.

Das es wohl Pilze geben dürfte, zumal es hier mehr als ausgiebig geregnet hatte, signalisierten uns diese essbaren Rosablättrigen Helmlinge (Mycena galericulata) auf dem Dach der Köhlerhütte. Zu erreichen nur mit einer Leiter.

Gleich zu Beginn der Walderung auf morschen Buchenästen ein weiterer Helmling, der an seinem orange Milchsaft gut zu erkennen ist, der Gelbmilchende Helmling (Mycena crocata). Ohne Speisewert.

Gleich zu Beginn der Wanderung auf morschen Buchenästen ein weiterer Helmling, der an seinem orange Milchsaft gut zu erkennen ist, der Gelbmilchende Helmling (Mycena crocata). Ohne Speisewert.

Beim Sammeln von Filzröhrlingen, insbesondere bei Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron) idt unbedingt darauf zu achten, dass sie nicht vom parasitischen Goldschimmelpilz befallen sind. Solche Fruchtkörper können gesundheitschädlich sein und müssen verworfen werden.

Beim Sammeln von Filzröhrlingen, insbesondere von Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron) ist unbedingt darauf zu achten, dass sie nicht vom parasitischen Goldschimmelpilz befallen sind. Solche Fruchtkörper können gesundheitsschädlich sein und müssen verworfen werden.

Eine Stinkmorchel (Phallus impudicus) schiebt sich aus einem sogenannten Hexenei.

Eine Stinkmorchel (Phallus impudicus) schiebt sich aus einem sogenannten Hexenei.

Hier wurde ich gefragt, ob dieser Buchenstubben verschimmelt sei. Natürlich ist es kein Schimmel, wohl eher ein junger, großflächiger Brandkrustenpilz. Beim näheren Hinsehen kamen mir allerdings Zweifel auf. Es könnte durchaus ein Vertreter der Wachskrustenpilze (Tulasnella spec) sein, denn die Konsistenz war eindeutig knorpellig - wachsartig.

Hier wurde ich gefragt, ob dieser Buchenstubben wohl  verschimmelt sei. Natürlich ist es kein Schimmel, wohl eher ein junger, großflächiger Brandkrustenpilz, so meine Antwort. Beim näheren Hinsehen kamen mir allerdings Zweifel. Es könnte möglicherweise auch ein Vertreter der Wachskrustenpilze (Tulasnella spec.) sein, denn die Konsistenz war eindeutig knorpelig – wachsartig und das Ganze schimmerte grünlich.

Eine Gruppe überaus schöner, stark wollig - schuppiger Schirmpilze (Lepiota spec.) im schattigen Buchenwald.

Eine Gruppe überaus schöner, weißer, stark wollig – schuppiger Schirmpilze (Lepiota spec.) im schattigen Buchenwald.

Gespannte Zuhörerrinnen bei Erläuterungen zum nächsten Fund.

Gespannte Zuhörerrinnen bei Erläuterungen zum nächsten Fund.

Große Freude über den ersten Steinpilz.

Große Freude über den ersten Steinpilz.

Die nächsten Fundstücke: eine minderwertige Steife Koralle (Ramaria stricta) und ein Maronen - Röhrling (Xerocomus badius).

Die nächsten Fundstücke: eine minderwertige Steife Koralle (Ramaria stricta) und ein Maronen – Röhrling (Xerocomus badius).

Ein von der Natur gezaubertes Pilzgesteck auf morschem, bemoostem Holz. Viele junge Birnen - Stäublinge (Lycoperdon pyriforme) umgeben einen Gelbmilchenden Helmling (Mycena crocata).

Ein von der Natur gezaubertes Pilzgesteck auf morschem, bemoostem Holz. Viele junge Birnen – Stäublinge (Lycoperdon pyriforme) umgeben einen Gelbmilchenden Helmling (Mycena crocata).

Gegen 12.30 Uhr fanden sich die Pilzsucher wieder an der Köhlerhütte des alten Forsthofes ein und wer mochte, konnte seine gesammelten und essbaren Werke auf einem Sortier- und Bestimmungstisch ausbreiten. Die Pilze werden von den Fachleuten nochmals geprüft und was für gut und essbar befunden wurde, wandert anschließend in die große Bratpfanne des anwesenden Kochs.

Die gesammelten Werke werden auf dem Sortiertisch ausgebreitet.

Die gesammelten Werke werden auf dem Sortiertisch ausgebreitet.

Auch Edelpilze wie Pfifferlinge und Steinpilze sind dabei.

Auch Edelpilze wie Pfifferlinge und Steinpilze sind dabei.

Ein Sträußchen Langstielige Knoblauch - Schwindlinge für zuhause.

Ein Sträußchen Langstielige Knoblauch – Schwindlinge für zuhause.

Eine bunte Farben- und Formenvielfalt.

Eine bunte Farben- und Formenvielfalt.

Irena und Hans - Heinrich im Hintergrund beim säubern der Waldpilze für die Pfanne und im Vordergrund Jonas beim Verkauf von Pilzwürze und Sanddorn.

Irena und Hans – Heinrich im Hintergrund beim säubern der Waldpilze für die Pfanne und im Vordergrund Jonas beim Verkauf von Pilzwürze und Sanddorn.

Der Koch hat im Vorfeld bereits einiges an weiteren Edelpilzen eingekauft, damit auch im Falle eines schlechten Pilzaufkommens zur Mittagszeit niemand hungern braucht.

Unter anderem diese Weißen Buchenpilze, was auch immer damit gemeint ist.

Unter anderem diese Weißen Buchenpilze, was auch immer damit gemeint sein mag.

Sinn und zweck dieser Veranstaltung des BUND ist natürlich nicht vordergründig das leibliche Wohl, sondern es geht darum, den Menschen die Bedeutung unserer Großpilze im Gesamthaushalt der Natur zu verdeutlichen. Den wenigsten Menschen ist bewusst, dass sie ohne Pilze in ihren vielfältigsten Erscheinungsformen, praktisch nicht existieren könnten und jeder von uns ist auf dieses, leider oft so stiefmütterlich behandelte Zwischenreich angewiesen. Zwischenreich deshalb, weil Pilze nicht zu den Tieren oder Pflanzen zählen, sondern eine Sonderstellung einnehmen. Sie bilden somit ein eigenständiges Pilzreich, unverzichtbar im Kreislauf des Lebens!

Die Pilzpfanne dampft und verströmt einen herzhaften Duft, dem sich kaum jemand entziehen kann.

Die Pilzpfanne dampft und verströmt einen herzhaften Duft, dem sich kaum jemand entziehen kann.

Zu beachten wäre, dass sich Interessenten dieser Veranstaltung aus planungstechnischen gründen direkt beim BUND im Kreis Herzogtum Lauenburg anmelden sollten!

Tel.: 04154/9995920

oder E – Mail: hans-heinrich.stamer@bund-rz.de

Hier können Sie auch erfahren, wann es im nächsten Jahr wieder soweit ist.

19. September 2015 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch den Lenorenwald bei Klütz

Am steinernen Herzen des Lenorenwaldes bei Klütz und Hohen Schönberg. Hier starteten wir heute mit etwas 30 Pilzbegeisterten zu einer frühherbstlichen Lehrwanderung.

Am steinernen Herzen des Lenorenwaldes bei Klütz und Hohen Schönberg. Hier starteten wir heute mit etwa 30 Pilzbegeisterten zu einer frühherbstlichen Lehrwanderung.

Das Pilzjahr erreicht in der Regel in diesen Tagen und Wochen seinen Höhepunkt. Der September ist im Mittel der artenreichste Pilzmonat des Jahres. Grund genug zu einer weiteren öffentlichen Pilzlehrwanderung einzuladen. Wir starteten wie gewohnt gegen 08.00 Uhr von Wismar aus zu unserem Zielgebiet, dass heute im Klützer Winkel lag. Mit den vorhandenen Autos fuhren wir von hier aus in Richtung Boltenhagen. Kurz vor dem Ostseebad Boltenhagen erreichten wir die Ortschaft Klütz. Weitere Pilzfreunde und Urlauber aus der Region erwarteten uns am dortigen Marktplatz, um sich uns anzuschließen. Von nun an übernahm Pilzfreund Ulrich Klein die Leitung  und führte uns durch das ihm vertraute Waldgebiet. Wir waren vor einigen Jahren schon einmal zu einer unserer Pilzwanderung hier. Damals gab es aufgrund von Trockenheit sehr wenige Frischpilze. Dieses mal war es feucht, das Pilzaufkommen ließ aber trotzdem zu wünschen übrig. Das Problem liegt vor allem darin, dass gerade im Sommerhalbjahr intensivere, konvektive Niederschlagsgebiete diese Region häufig meiden und die Starkregenschauer über anderen Gebieten, tiefer im Binnenland, niedergehen. Das ist der Küstennähe zuzuschreiben, da das relativ kühle Ostseewasser derartige Entwicklungen oft auf Distanz hält. Allerdings kann im August und September das Wasser auch recht warm sein und seinerseits eine stärkere Schauerbildung begünstigen, die dann aber auch bis ins Binnenland ausgreifen muss! Zum anderen sind hier schwere und teils kalkreiche Böden vorhanden die reichlich Niederschläge benötigen, sollen sie ausreichend durchfeuchtet werden. Sind aber einmal optimale Bedingungen eingetreten, so kann man sich auch hier vor Pilzen kaum retten, wie aus den Berichten zweier unserer Pilzfreunde zu schließen ist, die in unmittelbarer Nähe zum Lenorenwald wohnen. Wie dem auch sei, dieses mal war es leider sehr bescheiden. Wie immer an dieser Stelle einige Impressionen:

Pilzexperte Ulrich Klein zeigt im Wechsel einen Hexen - Röhrling und einen Steinpilz bei seiner kurzen Einführung, um den Teilnehmern zu verdeutlichen, dass es gebietsweise schon ordentlich Speisepilze gäbe, nur hier sollte nicht allzuviel erwartet werden. Das Gro der Pilzarten wird hier erst in den kommenden Wochen durchstarten.

Pilzexperte Ulrich Klein zeigt im Wechsel einen Hexen – Röhrling und einen Steinpilz bei seiner kurzen Einführung, um den Teilnehmern zu verdeutlichen, dass es durchaus Speisepilze gäbe, nur hier sollte nicht all zu viel erwartet werden. Das Gro der Pilzarten dürfte im Lenorenwald erst in den kommenden Wochen durchstarten.

Sogleich ging es los durch dieses vielseitige Waldgebiet. Buchen- und Eichenwälder wechseln mit Fichten und Lärchenbereichen.

Sogleich ging es los durch dieses vielseitige Waldgebiet. Buchen- und Eichenwälder wechseln mit Fichten und Lärchenbereichen.

Der Dünnschalige Kartoffelbovist (Scleroderma verrucosum) säumte immer wieder die Waldwege. Ergehört zu den giftigen Hartbovisten, die jeder Sammler zu den ansonsten jung essbaren Stäublingen und Bovisten abgrenzen sollte, zumindest wenn er Bauchpilze zu Speisezwecken sammelt.

Der Dünnschalige Kartoffelbovist (Scleroderma verrucosum) säumte immer wieder die Waldwege. Er gehört zu den giftigen Hartbovisten, die jeder Sammler von den ansonsten jung essbaren Stäublingen und Bovisten abzugrenzen lernen sollte, zumindest wenn er Bauchpilze zu Speisezwecken sammelt.

Diese dürfen natürlich in den Speisepilzkorb gelegt werden. Wir sehen hier zwei Filzröhrlinge: links eine Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) und rechts einen Rotfuß - Röhrling (Xerocomus chrysenteron).

Diese dürfen natürlich in den Speisepilzkorb gelegt werden. Wir sehen hier zwei Filzröhrlinge: links eine Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) und rechts einen Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron).

Wir wechseln vom Buchenbestand in den Jungfichtenforst. Dieser kann im Herbst reich sein an Speisepilzen. Zu nennen wären hier der Fichten - Steinpilz, Maronen - Röhrling, Safran - Schirmpilz, verschiedene Champignons u.v.a. Arten.

Wir wechseln vom Buchenbestand in den Nadelwald. Dieser kann im Herbst reich sein an Speisepilzen. Zu nennen wären der Fichten – Steinpilz, Maronen – Röhrling, Safran – Schirmpilz, verschiedene Champignons u.v.m.

Hier sehen wir ein Hexenei im Querschnitt, sozusagen das embryonale Stadium der Stinkmorchel. In diesem Zustand essbar und von manchen auch als Delikatesse gepriesen.

Hier sehen wir ein Hexenei im Querschnitt, sozusagen das embryonale Stadium der Stinkmorchel. In diesem Zustand essbar und von manchen auch als Delikatesse gepriesen.

Sobald die Rohhumusauflage in den oft dichten Fichtenforsten im Herbst ausreichend durchfeuchtet sind, bricht die Zeit der Saprophyten oder Streubewohner an. Zu ihnen gehört der teils Hexenringe bildende Fahlgelbe Rötel - Trichterling (Lepista gilva). Er kann ein Mischpilzgericht bereichern.

Sobald die Rohhumusauflage in den oft dichten Fichtenforsten im Herbst ausreichend durchfeuchtet sind, bricht die Zeit der Saprophyten oder Streubewohner an. Zu ihnen gehört der teils Hexenringe bildende Fahlgelbe Rötel – Trichterling (Lepista gilva). Er kann ein Mischpilzgericht bereichern.

Immer wieder hübsch anzusehen sind die hochbeinigen und kegelhütigen Lederbraunen Mürblinge (Psathyrella conopila) längst der Waldwege. Als Speisepilze spielen sie keine Rolle.

Immer wieder hübsch anzusehen sind die hochbeinigen und kegelhütigen Lederbraunen Mürblinge (Psathyrella conopila) längst der Waldwege. Als Speisepilze spielen sie keine Rolle.

Büschellig in der Laubstreu und oft in Hexenringen finden wir den Knopfstieligen Rübling. Zieht man den dünnfleischigen Hut nach oben ab, bleibt an der Stielspitze ein Druckknöpfchen zurück, siehe unten rechts. Ungenießbar.

Büschellig in der Laubstreu und oft in Hexenringen finden wir den Knopfstieligen Rübling (Collybia confluens). Zieht man den dünnfleischigen Hut nach oben ab, bleibt an der Stielspitze ein Druckknöpfchen zurück, siehe unten rechts. Ungenießbar.

Zähfleischig und konsolenartig, mit wirrer Lamelenstruktur auf der Unterseite finden wir den Eichen - Wirrling. Ein ungenießbarer Porling, der aber zum Basteln verwendung finden kann und auch lange haltbar ist. Gelegentlich bekommt man ihn zu diesen Zwecken in Tüten verpakt auch in Bastelläden oder Baumärkten zu kaufen.

Zähfleischig und konsolenartig, mit wirrer Lamellenstruktur auf der Unterseite, finden wir den Eichen – Wirrling (Daedalea quercina). Ein ungenießbarer Porling, der zum Basteln Verwendung finden kann und auch lange haltbar ist. Gelegentlich bekommt man ihn zu diesen Zwecken eingetütet auch in Bastelläden oder Baumärkten zu kaufen.

Der Echte Waldchampignon (Agaricus silvaticus) ist vor allem in der Streu der Fichtenwälder zu hause. Der braunschuppige Pilz rötet im Schnitt und bei Verletzung.

Der Echte Waldchampignon (Agaricus silvaticus) ist vor allem in der Streu der Fichtenwälder zu hause. Der braunschuppige Pilz rötet im Schnitt und bei Verletzung. Guter Speisepilz.

An Fuße der Mammut - Bäume.

An Fuße der Mammut – Bäume.

Es gab insgesamt zwar wenig, aber wenn doch einmal ein schöner Pilz gefunden wurde, strahlten nicht nur die Gesichter dieser netten, jungen Damen

Es gab zwar wenig, aber wenn doch einmal ein schöner Pilz gefunden wurde, strahlten nicht nur die Gesichter dieser netten, jungen Damen.

Ein schönes Stimmungsbild von Glimmer - Tintlingen, die ganz jung und ohne Alkohol gegessen werden könnten.

Ein schönes Stimmungsbild von Glimmer – Tintlingen (Coprinus micaceus), die ganz jung und ohne Alkohol gegessen werden könnten.

Der Top - Fund der heutigen Wanderung, die in Mecklenburg sehr seltenen Lärchen - Ritterlinge (Tricholoma psammopus). Er bildet eine Ektomykorrhiza ausschließlich mit Lärchen uns ist mit deren Anbau nach Mecklenburg eingeschleppt worden. Bisher zumindest in Südwestmecklenburg, bei Lübeck (1954) und in Wismar nachgewiesen. Da er bitter schmeckt zählt er zu den ungenießbaren Ritterlingen.

Der Top – Fund der heutigen Wanderung, die in Mecklenburg sehr seltenen Lärchen – Ritterlinge (Tricholoma psammopus). Er bildet eine Ektomykorrhiza ausschließlich mit Lärchen und ist mit deren Anbau nach Mecklenburg eingeschleppt worden. Bisher zumindest in Südwestmecklenburg, bei Lübeck (1954) und in Wismar nachgewiesen. Da er bitter schmeckt, zählt er zu den ungenießbaren Ritterlingen.

Ähnlich der giftigen Karbol - Champignons, lief auch dieser essbare Anis - Champignon (Agaricus spec.) beim Reiben sofort gelb an. Der Geruch war aber deutlich nach Anis und somit konnte er in den Sammelkorb gelegt werden.

Ähnlich der giftigen Karbol – Champignons, lief auch dieser essbare Anis – Champignon (Agaricus spec.) beim Reiben sofort gelb an. Der Geruch war aber deutlich nach Anis und somit konnte er in den Sammelkorb gelegt werden.

viele Leute, wenig Pilze heute im Lenorenwald. Aber, was solls, es war trotzdem eine schöne Wanderung an frischer Waldluft und sicher konnte manch einer auch seinen Horizont etwas erweitern. Lenorenwald am 19. September 2015.

Viele Leute, wenig Pilze, heute im Lenorenwald. Aber, was soll`s, es war trotzdem eine schöne Wanderung an frischer Waldluft und sicher konnte manch einer auch seinen Horizont zum Thema etwas erweitern. Lenorenwald am 19. September 2015.

Wann startet die nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!

15. September 2015 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Heute Abend im Steinpilz - Wismar. Neben organisatorisches zu unserer Großen Pilzausstellung gab es auch belegte Brötchen und andere, teils pilzliche Köstlichkeiten angesichts mehrerer, kürzlich begangener Geburtstage.

Heute Abend im Steinpilz - Wismar. Neben organisatorisches zu unserer Großen Pilzausstellung gab es auch belegte Brötchen und andere, teils pilzliche Köstlichkeiten, angesichts mehrerer, kürzlich begangener Geburtstage.

Themenabend: Vorbereitung der 23. Großpilzausstellung

Am Dienstag, dem 15. September 2015, ludt der Steinpilz – Wismar und die Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. ihre Pilzfreunde wieder um 18.00 Uhr zu einem Vereinsabend in die ABC Straße 21 sehr herzlich ein. Hauptthema des Abends war die Planung zur Vorbereitung und Durchführung der 23. Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar vom 25. – 27. September 2015. Es war zu klären und zu koordinieren, wer wann und an welchen Tagen und in welcher Form diese arbeitsintensive Woche mitbestreiten und unterstützen kann. Wir teilten Exkursionsgruppen ein, die zur Beschaffung von Ausstellungsmaterial in unterschiedliche Wälder, Wiesen und Parkanlagen aufbrechen. Wer hilft mit beim Aufbau der Ausstellung und deren Betreuung sowie beim Imbissgeschäft? Auch hier konnten wir das wichtigste festlegen.

Und beim Aufbau unserer umfangreichen Frischpilzausstellung.

Aufbau unserer umfangreichen Frischpilzausstellung im vergangenen Jahr.

Wir hoffen auf viele Besucher!

11. – 13. September 2015 – Herbsttagung der AMMV

Herbsttagung der AMMV in Neukloster

Die Arbeitsgemeinschft Mykologie Mecklenburg – Vorpommerns traf sich vom 11. – 13. September 2015 zu ihrer Herbsttagung in der Jugendscheune Neukloster. Wie gewohnt war Freitag Anreisetag. Am Abend fanden Fachvorträge statt und es wurden die Exkursionsgebiete für den folgenden Tag festgelegt. Am Sonnabend, dem 12. September, wurden dann die am Vortag festgelegten Exkursionen mit anschließender Fundauswertung durchgeführt. Am Sonntag, dem 13. September, starteten alle nochmals zu einer gemeinsamen Abschlußexkursion. Die Fachtagung diente wie immer der mykologischen Bestandsaufnahme, sprich Kartierung.

Hier sehe wir von links Kartin und Torsten Richter aus Rehna, Christopher Engelhardt aus Lübeck und das Ehepaar Bütow aus Rostock bei der Fundauswertung.

Hier sehen wir von links Kartin und Torsten Richter aus Rehna, Christopher Engelhardt aus Lübeck und das Ehepaar Bütow aus Rostock bei der Fundauswertung.

Im Kreise aller wurden die jeweiligen Pilzfunde der einzelnen Exkursionsgruppen nochmals vorgestellt und besprochen und besonders interessante Arten hervorgehoben. 12. September 2015 in Neukloster...

Im Kreise aller wurden die jeweiligen Pilzfunde der einzelnen Exkursionsgruppen nochmals vorgestellt und besprochen sowie besonders interessante Arten hervorgehoben. 12. September 2015 in Neukloster.

Achtung! Nur für Mitglieder der AMMV oder offizieller Pilzberater des Landes Mecklenburg – Vorpommern.

05. September 2015 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch die Lüschower Tannen

Die Lüschower Tannen waren heute Ziel einer geführten Pilzwanderung. Pilzsuchergebiet vom feinsten!

Die Lüschower Tannen waren heute Ziel einer geführten Pilzwanderung.

Am Sonnabend, dem 05. September 2015, waren alle Pilzfreunde, die Lust auf eine geführte Lehrwanderung zu bester Pilzzeit hatten, wieder ganz herzlich eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am ZOB, in der Wasserstraße/Ecke Kopenhagener Straße in Wismar. Von hier aus brachen wir mit mit den vorhandenen Autos auf. Ziel waren in die Lüschower Tannen, die zur Schwinzer Heide bei Dobbertin/Goldberg gehören. Wir fuhren von Wismar aus zunächst bis nach Sternberg und von hier aus weiter in Richtung Goldberg. Kurz hinter der Ortschaft Dobbertin bogen wir links ein, in Richtung Standortübungsplatz/Krakow am See. Nach kurzer Fahrstrecke erreichten wir die Ortschaft Alt Schwinz, unweit des Goldberger Sees und schon im Wald gelegen. Hier erwarteten uns weitere Pilzfreunde und wir suchten uns eine Parkmöglichkeit.  Die Nossentiner/Schwinzer Heide ist gekennzeichnet durch ausgedehnte, sandige Nadelwälder bestehend überwiegend aus Kiefern und Fichten. Es sind aber auch Laubwaldbereiche mit Birken, Buchen und Eichen vorhanden. Besonders um diese Jahreszeit, bei entsprechender Witterung, geradezu ein Paradies für Pilzsucher. Neben Pfifferlingen, Steinpilzen, Butterpilzen und Riesenschirmpilzen, gibt es reichliche Vorkommen von Maronen – Röhrlingen. Aber auch der fortgeschrittene Pilzfreund, der nicht nur für die Küche sammelt, kann hier voll auf seine Kosten kommen. Das Gebiet kann durchaus sehr artenreich und immer wieder für Überraschungen gut sein. Die Nossentiner/Schwinzer Heide ist in jüngerer Zeit für mich ein muss geworden, auch in Vorbereitung unserer in Kürze wieder anstehenden Großpilzausstellung im Steinpilz – Wismar. Heute sah es hier allerdings noch recht bescheiden aus. Noch, weil sich die herbstliche Pilzflora gerade erst zu entwickeln beginnt. Im Waldesinneren gab es kaum Pilze, aber an den Weg- und Straßenrändern begann es zaghaft zu sprießen. Vor allen Körnchen – Röhrlinge und Kupferrote Gelbfüße waren stellenweise schon recht reichlich. In wenigen Tagen wird es hier, wie in den meisten anderen Wäldern auch, verstärkt los gehen. Hier einige Bilder von heute:

Zunächst brachte uns der Bützower Pilzberater Klaus Warning einige interessante Pilze zum Zeigen und erläutern mit. Dieser schwarze, Kissenförmige Pyrenomycet hört auf den Namen Camarops polysperma.

Zunächst brachte uns der Bützower Pilzberater Klaus Warning einige interessante Pilze zum Zeigen und Erläutern mit. Dieser schwarze, kissenförmige Pyrenomycet hört auf den Namen Reichsporiger Kugelschwamm (Camarops polysperma) und bricht unter der Rinde von Laubholz hervor.

Hier zeigt er uns den minderwertigen Verblassenden Täubling (Russula pulchella) und den auffäligen Kiefern - Braunporling, der zerstreut im Wurzelbereich von Nadelbäumen zu finden ist. Er ist ungenießbar.

Hier zeigt er uns den minderwertigen Verblassenden Täubling (Russula pulchella) und den auffälligen Kiefern – Braunporling (Phaeolus schweintzii), der zerstreut im Wurzelbereich von Nadelbäumen zu finden ist. Er ist ungenießbar.

Nach wenigen Schritten, direkt am Wegesrand diese Weichritterlinge (Melanoleuca spec.). Von den Weichritterlingen sollen praktisch alle Arten essbar sein.

Nach wenigen Schritten, direkt am Wegesrand, diese Weichritterlinge (Melanoleuca spec.). Von den Weichritterlingen sollen praktisch alle Arten essbar sein. Ob sie schmecken, vermag ich nicht zu beurteilen.

Vom Samtfuß - Krempling (Paxillus atrotomentosus) wird zumindest berichtet, dass er fade und muffig schmecken soll. Sein Kochwasser soll sie blau verfärben.

Vom Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus) wird zumindest berichtet, dass er fade und muffig schmecken soll. Sein Kochwasser verfärbt sich außerdem blau.

Der Birken - Blättling (Lenzites betulinus) bevorzugt Birkenholz als Substrat, ist aber auch häufig an Buchenstümpfen zu finden. Obwohl er auf der Unterseite lamellenartige Strukturen aufweist, gehört er dennoch zu den Porlingen. Ungenießbar.

Der Birken – Blättling (Lenzites betulinus) bevorzugt Birkenholz als Substrat, ist aber auch häufig an Buchenstümpfen zu finden. Obwohl er auf der Unterseite lamellenartige Strukturen aufweist, gehört er dennoch zu den Porlingen. Ungenießbar.

Der recht kleine und zarte Gelbgestiefelte Schirmpilz kommt im Herbst zerstreut in Laub- und Nadelwäldern vor. Er gehört zu den echten Schirmpilzen, zu denen zahlreiche, meist kleine Arten gehören, von denen einige erheblich giftig sein können.

Der recht kleine und zarte Gelbgestiefelte Schirmpilz (Lepiota ventriosospora) kommt im Herbst zerstreut in Laub- und Nadelwäldern vor. Er gehört zu den echten Schirmpilzen, zu denen zahlreiche, meist kleine Arten zählen und von denen einige erheblich giftig sein können.

Zu den gefährlich giftigen Schirmpilzen gehört diese Art. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um den Lila - Schirmpilz (Lepiota lilacea).

Zu diesen gefährlich giftigen Schirmpilzen gehört vermutlich diese Art. Auffällig und ein gutes Kennzeichen ist der dunkle, häutige, aufsteigende Ring am Stiel. Es dürfte sich um den Lila – Schirmpilz (Lepiota lilacea) handeln. Eine seltene Rote Liste Art. Bei Bon RL 4 = potentiell gefährdet!

Hier die Obenansicht dieses recht seltenen Schirmlings. Klaus Warning hat ihn für eine nähere Bestimmung mitgenommen.

Hier die Draufsicht auf diesen seltenen Schirmling. Klaus Warning hat ihn zur näheren Untersuchung mitgenommen.

Auf Gras, Heu und Stroh finden wir nach Regenfällen häufig den Goldmistpilz (Bolbitius vitelinus). Ohne Speisewert.

Auf Gras, Heu und Stroh finden wir nach Regenfällen oft den Goldmistpilz (Bolbitius vitelinus). Ohne Speisewert.

Champignons haben momentan auch wieder Hochkonjungtour. Sie sind fast in allen Lebensräumen zu finden, natürlich auch in Wäldern. Dieser ist praktisch nur im Wald zu finden, der Schiefknollige Anis - Champignon (Agaricus abruptibulbus). Guter Speisepilz.

Champignons haben momentan wieder Hochsaison. Sie sind fast in allen Lebensräumen zu finden, natürlich auch in Wäldern. Dieser wächst praktisch nur im Wald, der Schiefknollige Anis – Champignon (Agaricus abruptibulbus). Guter Speisepilz.

Kaum mehr als 2 cm Hutdurchmesser erreichen diese kleinen Ackerlinge (Agrocybe spec). Ohne Speisewert..

Kaum mehr als 2 cm Hutdurchmesser erreichen diese kleinen Ackerlinge. Vermutlich handelt es sich um den häufigen Halbkugeligen Ackerling (Agrocybe semiorbicularis) Ohne Speisewert.

Unser dienstältester Pilzfreund Jürgen Willsch freut sich über diesen schönen Perlpilz (Amanita rubescens). Er darf zu den guten Speisepilzen gelegt werden.

Unser dienstältester Pilzfreund Jürgen Willsch freut sich über einen schönen Perlpilz (Amanita rubescens). Er darf zu den Speisepilzen gelegt werden.

Eigentlich viel zu schade, diese embryonalen Riesen - Schirmpilze (Macrolepiota procera) aus dem Substrat zu heben, bedenkt man bedenkt, welch stattliche Pilze es werden können.

Eigentlich viel zu schade, diese embryonalen Riesen – Schirmpilze (Macrolepiota procera) aus dem Substrat zu heben, bedenkt man, welch stattliche Größe die Pilze erreichen können.

Will man dieser Tage fündig werden, macht es meist nur Sinn, solch offene Waldschneisen, Waldränder oder Straßenränder ab zu suchen, denn hier erscheinen nun die erten Pilze und erst im weiteren Verlauf erscheiden diese zunehmend im Waldesinneren.

Will man dieser Tage fündig werden, macht es meist nur Sinn, solch offene Waldschneisen, Waldränder oder Straßenränder abzusuchen, denn hier erscheinen jetzt die ersten Pilze und erst im weiteren Verlauf sind diese auch zunehmend im Waldesinneren zu finden. Auch besitzen Wegränder meist eine viel interessantere und artenreichere Pilzflora.

Hier gibt es auch viele Kleinarten, die die oft besonderen Bodenverhältnisse entlang von Wegrändern und Straßen lieben. Durch Schotter ist hier oft ein erhöhter Kalkanteil vorhanden, den viele Pilze lieben oder gar brauchen. Hier sehen wird den Olivgelben Rißpilz (Inocybe dulcamara). Ein schwach giftiger Pilz.

Hier gibt es auch viele Kleinarten, die, die oft besonderen Bodenverhältnisse entlang von Wegrändern und Straßen lieben. Durch Schotter ist hier oft ein erhöhter Kalkanteil vorhanden, den viele Pilze lieben oder sogar brauchen. Hier sehen wird den Olivgelben Rißpilz (Inocybe dulcamara). Eine schwach giftige Art.

Diese Ansprüche braucht auch der Körnchen - Röhrling oder Schmerling (Suillus granulatus), der dieser Tage zu großen Trupps und oft massenhaft an solchen Standorten erscheint. Er läutet zusammen mit Riesenschirmpilze und Champignons nun den Pilzherbst ein.

Diese Ansprüche erhebt auch der Körnchen – Röhrling oder Schmerling (Suillus granulatus), der dieser Tage in großen Trupps und oft massenhaft an solchen Standorten erscheint. Dieser gute Speisepilz läutet nun zusammen mit Riesenschirmpilzen und Champignons den Pilzherbst ein. Er ähnelt dem Butterpilz und ist auch eng mit ihm verwandt. Ihm fehlt aber die weißliche Haut, die später am Stiel als bräunliche Ringzone zurückbleibt. Statt dessen sehen wir hier, zumindest bei Jungpilzen, milchige Tröpfchen an den Poren.

Der Flaschen - Stäubling (Lycoperdon perlatum) besitzt auf der Oberfläche zahlreiche körnige Flöckchen, die griesühnlich an den Fingern oder im Sammelkorb an andren Pilzen hängen bleiben. Jung, fest und weichfleischige kann er durchaus gegessen werden.

Der Flaschen – Stäubling (Lycoperdon perlatum) besitzt auf der Oberfläche zahlreiche körnige Flöckchen, die Gries ähnlich an den Fingern oder im Sammelkorb an anderen Pilzen hängen bleiben. Jung, fest und weißfleischige kann er durchaus gegessen werden.

Mehrmals erfreuten uns heute diese schönen Fabtupfer auf alten Baumstümpfen. Es handelt sich um den Himmbeerroten Schleimpilz.

Mehrmals erfreuten uns heute diese schönen Farbtupfer auf alten Baumstümpfen. Es handelt sich um den Himbeerroten Schleimpilz (Tubifera ferruginosa).

Scharenweise um alte Holzreste und Stubben herum wächst von Mai - November der Lilablättrige- oder Behangene Mürbling oder Faserling (Psathyrella candolleana). Ein zwar kleiner, zarten und gebrechlicher Blätterpilz ist er für eine Pilzsuppe durchaus brauchbar, denn er soll ganz vorzüglich schmecken.

Scharenweise um alte Holzreste und Stubben herum wächst von Mai – November der Lilablättrige- oder Behangene Mürbling oder Faserling (Psathyrella candolleana). Ein zwar kleiner, zarten und gebrechlicher Blätterpilz, aber für eine Pilzsuppe durchaus brauchbar, denn er soll ganz vorzüglich schmecken.

Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron). Diese säuerlich schmeckenden Speisepilze gab es heute nur ganz vereinzelt.

Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron). Diesen säuerlich schmeckenden Speisepilz gab es heute nur ganz vereinzelt.

Dort wo Lärchen standen, gab es einige taufrische Gold - Röhrlinge (Suillus greviley). Sie gehören zu den Schierröhrlingen, also in die Butterpilz - Gruppe.

Dort wo Lärchen standen, gab es einige taufrische Gold – Röhrlinge (Suillus grevillei). Sie gehören zu den Schierröhrlingen, also in die Butterpilz – Gruppe.

Brennende Rübling (Collybia coronata) wachsen Truppweise in Laub- und Nadelwäldern. Ihre Stiebasis ist meist beim herausheben mit Blättern und Nedeln verfilzt. Die Pilze sind einheitlich gelb- bis lederbräunlichm mitunter rotbräunlich gefärbt. Die Lamellen stehen recht entfernt, der Geruch ist säuerlich und der Geschmack scharf. Ungenießbar.

Brennende Rüblinge (Collybia peronata) wachsen Truppweise in Laub- und Nadelwäldern. Ihre Stielbasis ist beim herausheben mit Blättern und Nadeln verfilzt. Die Pilze sind einheitlich gelb- bis lederbräunlich, mitunter rotbräunlich gefärbt. Die Lamellen stehen recht entfernt, der Geruch ist säuerlich und der Geschmack scharf. Ungenießbar.

Kaum verwechselbar, beachtet man den Standort unter Kiefern, die kupferbräunliche Färbung, den sptzbuckligen Hut mit den weit herab laufenden Lamellen und das hupfer bis rhababerfarbene Fleisch des Pilzes, der zudem beim schmoren noch violett in der Pfanne wird, ist dieser gute Speisepilz kaum zu verwechseln.

Kaum verwechselbar, beachtet man den Standort unter Kiefern, die kupferbräunliche Färbung, den spitzbuckligen Hut mit den weit herab laufenden Lamellen und das kupferfarbene Fleisch des Pilzes, der zudem beim schmoren noch violett in der Pfanne wird, ist der Kupferrote Gelbfuß (Chroogomphus rutilus), ein guter Speisepilz.

Man kann ihn garnicht genug oft vorstellen, diesen ausgezeichneten Speisepilz aus der großen Gattung der Täublinge, der Fleischrote Speise - Täubling (Russula vesca). Die Huthaut reicht in der Regel nicht bis zu Rand, so dass dieser bis zu mehreren Millimetern nackt und weißlich erscheint. Sparmaßnahmen der Natur?

Man kann ihn gar nicht oft genug vorstellen, diesen ausgezeichneten Speisepilz aus der großen Gruppe der Sprödblättler, der Fleischrote Speise – Täubling (Russula vesca). Die Huthaut reicht in der Regel nicht bis zum Rand, so dass dieser bis zu mehreren Millimetern nackt und weißlich erscheint. Sparmaßnahmen der Natur?

Immer wieder schön, die Erdsterne! Hier sehen wir den relativ häufigen Bewimperten Erdstern (Geastrum fimbriatum). Erdsterne sind mit den Bovisten und Stäublingen verwandt, gehören also zu den Bauchpilzen. Speisepilze gibt es unter ihnen nicht.

Immer wieder schön, die Erdsterne! Hier sehen wir den relativ häufigen Bewimperten Erdstern (Geastrum fimbriatum). Erdsterne sind mit den Bovisten und Stäublingen verwandt, gehören also zu den Bauchpilzen. Speisepilze gibt es unter ihnen nicht.

Gern an Weg- und Straßenrändern des Waldes finden wir den häufigen Gelbbraunen Trichterling (Clitocybe gibba). Er ist essbar. Da Trichterlinge aber eine recht artenreiche Gattung, mit teils erheblich giftigen Arten ist, sollten die essbaren Vertreter dieser Gattung nur von Kennern gesammelt werden.

Gern an Weg- und Straßenrändern des Waldes finden wir den häufigen Gelbbraunen Trichterling (Clitocybe gibba). Er ist essbar. Da Trichterlinge aber eine recht artenreiche Gattung, mit teils erheblich giftigen Arten ist, sollten die essbaren Vertreter dieser Blätterpilze nur von Kennern gesammelt werden.

Große Freude auch über diesen stattlichen Riesenschirmpilz (Macrolepiota procera). Er wurde heute mehrfach gefunden und wird so manches Pilzgericht bereichern.

Große Freude auch über einen stattlichen Riesenschirmpilz (Macrolepiota procera). Er wurde heute mehrfach gefunden und wird so manches Pilzgericht bereichern.

Als Schlußpunkt dann noch eine ganz besondere Entdeckung. Einen Standort mit zahlreichen Küchen - Schwindlingen (Marasmius scorodonius), einem der wertvollsten und in der Gourmet - Küche hochgeschätzten Würzpilze. Sein markanter Knoblauchgeruch ist legendär. Nicht zu verwechseln mit dem hochbeinigen Langstieligen Knoblach Schwindling des Buchenwaldes. Dieses ist der echte Museron!

Als Schlusspunkt dann noch eine ganz besondere Entdeckung. Einen Standort mit zahlreichen Küchen – Schwindlingen (Marasmius scorodonius), einem der wertvollsten und in der Gourmet – Küche hochgeschätzten Würzpilze. Sein markanter Knoblauchgeruch ist legendär. Nicht zu verwechseln mit dem hochbeinigen Langstieligen Knoblauch Schwindling des Buchenwaldes. Dieses ist der echte Mousseron!

Unser Abschlußfoto bei herbstlichem, regnerischem Wetter. Nossentiner/Schwintzer Heide am 05. September 2015.

Unser Abschlussfoto bei herbstlichem, regnerischem Wetter. Nossentiner/Schwinzer Heide am 05. September 2015.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

29. August 2015 – Vereinstreffen am Roten See

11. Vereinstreffen am Roten See

Pilzverein Heinrich Sternberg Rehna e.V.

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Der idyllisch gelegene, mit viel Wald ungebene Rote See war heute wieder unser Ziel. Das Wetter war, wie man sieht, ganz phantastisch, nur das Frischpilzaufkommen ließ leider zu wünschen übrig.

Der idyllisch gelegene, mit viel Wald umgebene Rote See war heute wieder unser Ziel. Das Wetter war, wie man sieht, ganz phantastisch, nur das Frischpilzaufkommen ließ leider zu wünschen übrig.

Sonnabend, dem 29. August 2015, waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und die Mitglieder des einzigen Pilzvereins Mecklenburg – Vorpommerns, Heinrich Sternberg Rehna e.V., wieder an den Roten See bei Brüel eingeladen. Es ist inzwischen schon eine gute und lange Tradition geworden, uns hier zum Ende des Sommers zu gemeinsamen Pilzwanderungen zu treffen. In diesem Jahr immerhin zum 11. mal.

Gegen 09.45 Uhr war Begrüßung auf dem dortigen Parkplatz und es wurden sogleich die Exkursionsgruppen eingeteilt.

Gegen 09.45 Uhr war Begrüßung auf dem dortigen Parkplatz und es wurden sogleich die Exkursionsgruppen eingeteilt.

Danach starteten wir gegen 10.00 Uhr unter Bildung von zwei Gruppen zu unseren Wanderungen.

Einige Pilzfreunde aus Rehna um Torsten Richter schloßen sich meinem Vorschlag an und besuchten mit mir das Radebachtal bei Blankenberg. Ein wahres Raritätenkabinet.

Einige Pilzfreunde aus Rehna um Torsten Richter schlossen sich meinem Vorschlag an und besuchten mit mir das Radebachtal bei Blankenberg. Ein wahres Raritätenkabinett.

Diese prächtigen Korallen waren dann aber dennoch ein echtes Highlight. Dank Torsten Richters macro- und mikroskopischer Untersuchung konnte unser Verdacht bestätigt werden, dass es sich um die relativ seltene und schwach giftige Dreifarbene- oder Bauchweh - Koralle (Ramaria formosa) handeln könnte, bestätigt. Standortfoto.

Diese prächtigen Korallen waren gleich zu Beginn ein echtes Highlight. Dank Torsten Richters makro- und mikroskopischer Untersuchung konnte unser Verdacht bestätigt werden, dass es sich um die relativ seltene und schwach giftige Dreifarbene Koralle (Ramaria formosa) handeln könnte. Standortfoto.

Hier noch ein Schnittbild von Torsten Richter, dass die Dreifarbigkeit besonders unterstreicht. Weiß im Fleisch, lachsrosa an den Ästen und an den Astpitzen gelb.

Hier noch ein Schnittbild von Torsten Richter, dass die Dreifarbigkeit besonders unterstreicht. Weiß im Fleisch und am Strunk, lachsrosa an den Ästen und an den Astspitzen gelb.

Ganz vereinzelt zeigte sich ein Täubling. Hier sehen wir den pochharten Zinnober - Täubling (Russula rosacea). Im allgemeinen sind seine Stiele ebenfalls zinnoberrötlich überlaufen, aber auch in dieser weißstieligen Variante immer an seiner härte und Festigkeit und dem leicht herb - bitterlichen Geschmack zu erkennen.

Ganz vereinzelt zeigte sich ein Täubling. Hier sehen wir den pochharten Zinnober – Täubling (Russula rosacea). Im allgemeinen sind seine Stiele ebenfalls zinnoberrötlich überlaufen, aber auch in dieser weißstieligen Variante immer an seiner Härte und Festigkeit und dem leicht herb – bitterlichen Geschmack zu erkennen.

Weiter geht es den recht ansruchsvollen Wanderweg oberhalb des Radebachs entlang durch Buchen/Kiefern - Mischwald.

Weiter geht es den recht anspruchsvollen Wanderweg oberhalb des Radebachs entlang durch Buchen/Kiefern – Mischwald.

Unterhalb des Wanderweges, an den steilen Hangterrassen dan diese beiden Vertreter. Ein Kiefern Spei- Täubling (Russula emetica) und ein Klebriger Hörnling (Calocera viscosa). Der Täubling ist natürlich kompltt ungenießbar, der gelbe Händling wird gerne von einigen Pilzfreunden eingesammelt, obwohl er Speisepilz wertlos ist.

Unterhalb des Wanderweges, an den steilen Hangterrassen dann diese beiden Vertreter. Ein Kiefern Spei- Täubling (Russula emetica) und ein Klebriger Hörnling (Calocera viscosa). Der Täubling ist natürlich komplett ungenießbar, der gelbe Händling wird gerne von einigen Pilzfreunden eingesammelt, obwohl er als Speisepilz wertlos ist.

Gute Kondition und entsprechendes Schuhwerk sind angebracht, will man die Steilhänge hier erkunden, denn viele der interessantesten Pilze sind oft weit unter am Bach zu finden.

Gute Kondition und entsprechendes Schuhwerk sind angebracht, will man die Steilhänge hier erkunden, denn viele der interessantesten Pilze sind oft weit unten am Bach oder auf halber Höhe zu finden.

Zwar keine Raritäten, aber immerhin Frischpilze, die heute wirklich Mangelware waren. Langstieliger Knoblauch - Schwindling (Marasmius alliaceus).

Zwar keine Raritäten, aber immerhin Frischpilze, die heute wirklich Mangelware waren. Langstieliger Knoblauch – Schwindling (Marasmius alliaceus).

Der Herbst ist nun nicht mehr zu verleugnen, die ersten Gelben Knollenblätterpilze (Amanita citrina) sind erschienen. Mit seinem unangenehmen Kartoffelkellergeruch ist er u. a. leicht von tödlich giftigen Grünen Knollenblätterpilz zu unterscheiden. Schwach giftig. Standortfoto.

Der bevorstehende Herbst ist nun nicht mehr zu verleugnen, die ersten Gelben Knollenblätterpilze (Amanita citrina) sind erschienen. Mit seinem unangenehmen Kartoffelkellergeruch ist er leicht vom tödlich giftigen Grünen Knollenblätterpilz zu unterscheiden. Schwach giftig. Standortfoto.

Dieser schöne und massige Weichporling sollte noch näher bestimt werden.

Dieser schöne und massige Baumpilz hört auf den Namen Grauweißer Saftporling (Oligoporus tephroleucus). Ungenießbar

An einer altbekante Stelle erschienen gleich etliche Langstielige Schleimfüße (Cortinarius elatior). Essbar, aber minderwertig.

An einer altbekannten Stelle erschienen gleich etliche Langstielige Schleimfüße (Cortinarius elatior). Essbar, aber minderwertig.

Früh übt sich, wer ein Meister der Fotografie werden will. Fast alle waren heute mit Fotoausrüstrung bewaffnet, da mußte natürlich auch Jonas die wenigen, schönen Arten, die wir heute fanden, fotografisch zu dokumentieren.

Früh übt sich, wer ein Meister der Fotografie werden will. Fast alle waren heute mit Fotoausrüstung bewaffnet, die auch immer wieder zum Einsatz kam. Da musste natürlich auch Jonas die wenigen, interessanten Arten, die wir heute fanden, im Bild festhalten.

Auch diese jungen Pfifferling (Cantharellus cibarius) boten ein schönes Fotomotiv für Torsten Richter.

Auch diese jungen Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) boten ein schönes Fotomotiv, in diesem Fall für Torsten Richter.

Hier sehen wir ihn in Aktion um zwei verschiedene Düngerlingsarten, die hier auf altem Pferdemist wuchsen, zu fotografieren. Torsten Richter ist im Berufsleben Biologie - Lehrer in Rehna und des weiteren auch der Vorsitzende des dortigen Pilzvereins Heinrich Sternberg. Foto: Ulrich Klein.

Hier sehen wir ihn in Aktion um zwei verschiedene nitrophile Arten, die hier auf altem Pferdemist wuchsen, zu fotografieren. Torsten Richter ist im Berufsleben Biologie – Lehrer in Rehna und des weiteren auch der Vorsitzende des dortigen Pilzvereins „Heinrich Sternberg“ e.V. Foto: Ulrich Klein.

Hier sehe wir die Pilze, um die es ging und die zum Schluß der Exkursion noch für viel Wirbel sorgten. Halbkugeliger Träuschling (Stropharia semiglobata) und der kleine Graue im Vordergrund, der Blasse Düngerling (Panaeolus papilionaceus).

Hier sehen wir die Pilze, um die es ging und die zum Schluß der Exkursion noch für viel Wirbel sorgten. Halbkugeliger Träuschling (Stropharia semiglobata) und der kleine Graue im Vordergrund, der Behangener Düngerling (Panaeolus papilionaceus).

Das graue Pilzchen in der Vergrößerung - Behangener Düngerling (Panaeolus papilionaceus).

Das graue Pilzchen von oben in der Vergrößerung – Behangener Düngerling (Panaeolus papilionaceus), leicht giftig!. Foto: Torsten Richter.

Der Waldweg war aufgrund dieses Fundes für mindestens 10 Minuten blockiert für eine mykologische Felduntersuchung.

Der Waldweg war aufgrund dieses Fundes für mindestens 10 Minuten blockiert für eine mykologische Felduntersuchung.

Die Gruppe um Irena Dombrowa fuhr in die Wälder bei Basthorst.

Die Gruppe um Irena Dombrowa (in weißer Strickweste) fuhr in die Wälder bei Basthorst.

Hier entdeckten sie ware Giganten, die in keinen der mitgeführten Körbe paßten. Es handelt sich um jung essbare Riesenporlinge (Meripilus giganteus).

Während wir uns teilweise mit Winzigkeiten beschäftigten, entdeckten sie hier wahre Giganten, die in keinen der mitgeführten Körbe passten. Es handelt sich um jung essbare Riesenporlinge (Meripilus giganteus).

Gegen 13.00 Uhr waren dann alle wieder an der Blockhütte. Frische Waldluft macht bekanntlich hungrig. Es gab Pilzpfanne und sogar Wildschwein vom Spieß. Außerdem hielt die Besatzung der Blockhütte, um Hüttenwart Klaus – Peter Krüger, allerlei andere, kulinarische Genüsse a la Carte nicht nur für uns bereit.

Torsten Richter war begeistert und auch Knochen für den Hund waren gleich mit dabei. Er besitzt zwar selber keinen, aber einige Pilzfreunde dafür.

Lieber Torsten, lasse es dir schmecken! Die Knochen sind natürlich für die Hunde (vierbeinige), die uns brav begleiteten.

Nach Stärkung durch Speis und Trank, einschließlich Pils, ging es an die Auswertung unserer Sammelergebnisse und es wurde daraus wieder eine kleine Ausstellung aufgebaut, die einen repräsentativen Querschnitt der heutigen Pilzfunde bildete, und das waren leider sehr wenige.

So dürftig wie in diesem Jahr viel sie noch nie aus - 27 Arten lagen auf der Moosfläche.

So dürftig wie in diesem Jahr fiel die Ausstellung noch nie aus – 28 Arten lagen auf der Moosfläche.

Die Ausstellung war gerade aufgebaut, da entdeckte ich direkt neben der Ausstellungsfläcke auf Schredder in einem Blumenbeet diese hübschen Pilze. Sie vervollständigten dann sogleich die Ausstellung und wurden wie alle anderen mit Namenschildchen versehen. Riesen - Träuschling (Stropharia rugosoannulata). Guter Speisepilz.

Die Präsentation war gerade aufgebaut, da entdeckte ich direkt neben der Ausstellungsfläche auf Schredder in einem Blumenbeet diese hübschen Pilze. Sie vervollständigten sogleich die Exposition und wurden wie alle anderen mit Namenschildchen versehen. Riesen – Träuschling (Stropharia rugosoannulata). Guter Speisepilz.

Wer mochte, konnte ein erfrischendes Bad in den Fluten des Roten Sees nehmen, die Angelroute in das Wasser halten, eine Tour mit dem Ruderboot unternehmen oder aber nochmals zu einer Exkursion in die Pilze aufbrechen. Und das taten einige dann auch. Traditionell ging es um den Roten See.

Hier wurde nicht nur der Waldboden und die Hölzer nach Pilzen abgesucht, sondern auch das Schilff im Uferbereich. An Schilffstengeln wachsen mitunter  auch sehr interessante Großpilzchen und Torsten wurde auch fündig. Was es war wird noch geheim gehalten. Es soll demnächst darüber eine separate, mykowissenschaftliche Veröffentlichung geben, da die Art inzwischen mehrmals nachgewisen wurde, wahrscheinlich erstmals für Mecklenburg - Vorpommern.m

Hier wurde nicht nur der Waldboden und die Hölzer nach Pilzen abgesucht, sondern auch das Schilf im Uferbereich. An alten Schilfstengeln wachsen mitunter sehr interessante Großpilzchen und Torsten wurde auch fündig. Was es war, wird noch nicht verraten. Es soll darüber demnächst eine separate, mykowissenschaftliche Veröffentlichung von Torsten Richter geben, da die Art von ihm inzwischen mehrmals nachgewiesen wurde, wahrscheinlich erstmals für Mecklenburg – Vorpommern.

Ein letztes Foto nach der Seeumrundung.

Ein letztes Foto nach der Seeumrundung.

Das Ende war wieder offen und jeder konnte für sich entscheiden, wann er zurück in heimische Gefilde aufbricht.

Ein letzter Blick zurück auf die Badestelle und die Blockhütte am Roten See bei Brüel. Immer einen Ausflug wert. 29. August 2015.

Ein letzter Blick zurück auf die Badestelle und die Blockhütte am Roten See bei Brüel. Immer einen Ausflug wert. 29. August 2015.

Dann bis zum nächsten Jahr, wenn es wieder heißt: „Auf zum Roten See!“

22. August 2015 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Wir wanderten durch die Seeblickregion

Blick vom Wald aus auf den Lähnwitzer See am 22. August 2015.

Blick vom Wald aus auf den Lähnwitzer See am 22. August 2015.

Zu einer weiteren öffentlichen Pilzwanderung lud das Pilzkundliche Informationszentrum Steinpilz – Wismar am Sonnabend, dem 22. August 2015, ein. Sie führte in die Seeblickregion im Herzen Mecklenburgs. Das landschaftlich äußerst reizvolle, hügelige Gebiet, ist geprägt von sauberer Luft inmitten ausgedehnter Wälder und Seen und gehört zum Naturpark Sternberger Seenlandschaft sowie zur mecklenburgischen Seenplatte. Treff war um 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am ZOB, in der Wasserstraße/Ecke Kopenhagener Straße in Wismar. Von hier aus starteten wir mit den vorhandenen Autos und unter Bildung von Fahrgemeinschaften zum Zielgebiet. Wir fuhren von Wismar aus zunächst bis Sternberg und dann weiter in Richtung Güstrow. Wenige Kilometer hinter Witzin erreichten wir ein Waldgebiet und bogen an der dortigen Straßenkreuzung nach rechts ab in Richtung Mustin. Kurz vor diesem Ort dann in einen Linksabzweig hinein nach Ruchow. Wir durchfuhren den Ort und nach einer weiteren, kurzen Strecke, erreichten wir unser Ziel, die Ortschaft Lenzen. Am dortigen Waldrand erwarteten uns zwei weitere Pilzfreunde aus der Region Bützow. Wir waren zum ersten mal zu einer Pilzwanderung in diesem Gebiet und wollten uns überraschen lassen, was uns hier erwartet. Überwiegend und teils herrliche Buchenbestände, zum Teil durchsetzt von Nadelbäumen. Ab Mitte August beginnt die Hauptsaison des Pilzjahres. Bis Mitte Oktober findet der sogenannte Maximalaspekt statt. Es wachsen bei günstigen Bedingungen fast alle Vertreter aus den unterschiedlichsten Gattungen, natürlich auch die meisten unserer volkstümlich bekannten Speisepilze, aber auch viele ungenießbare und giftige. Davon war heute allerdings kaum etwas zu spüren. Obwohl der Waldboden feucht war durch starke Regenfälle vor wenigen Tagen, gab es nur sehr wenige Frischpilze. Allerdings konnte dies und jenes gefunden und besprochen werden und für einige der acht Pilzfreunde kam am Ende sogar eine kleine Pilzmahlzeit heraus. Hier wieder einige Bilder:

Los ging es bei herrlichstem Sommerwetter, dass und natürlich auch bis zum Schluß begleitete.

Los ging es bei herrlichstem Sommerwetter, dass uns natürlich auch bis zum Schluss begleitete.

Der brettartige Flache Lackporling (Ganoderma lipsiense) besitzt zimtfarbenen Sporenstaub und kann seine eigenen Fruchtkörper und mitunter sogar die nähere Umgebung damit sichtbar einstäuben.

Der brettartig Flache Lackporling (Ganoderma lipsiense) besitzt zimtfarbenen Sporenstaub und kann seine eigenen Fruchtkörper und mitunter sogar die nähere Umgebung damit sichtbar einstäuben.

Fuchsigrotbräunliche Hutfarbe, starke Riefung (Streifung) des Hutrandes und eine häutige Volva am Stielgrung kennzeichnen den essbaren Rotbraunen oder Fuchsigen Scheidenstreifling (Amanita fulva).

Fuchsigrotbräunliche Hutfarbe, starke Riefung (Streifung) des Hutrandes und eine häutige Volva am Stielgrund kennzeichnen den essbaren Rotbraunen- oder Fuchsigen Scheidenstreifling (Amanita fulva).

An einem alten Fichtenstubben zeigen sich junge Feuer - Schüpplinge (Pholiota fammans). Eine kleine, aber überaus hübsche Blätterpilzart, die allerdings ungenießbar ist.

An einem alten Fichtenstubben zeigen sich junge Feuer – Schüpplinge (Pholiota flammans). Eine kleine, aber überaus hübsche Blätterpilzart, die allerdings ungenießbar ist.

Seit Pfingsten hatte ich keine Stockschwämmchen mehr gesehen. Heute zeigten sie sich gleich an mehreren Buchenstubben. Man beachte die hygrophane Randzone, die Schüppchen unterhalb der Ringzone und den markanten, angenehm würzigen Duft. Ein wahrer Edelpilz von ausgezeichnetem Geschmack.

Seit Pfingsten hatte ich keine Stockschwämmchen mehr gesehen. Heute zeigten sie sich gleich an mehreren Buchenstubben. Man beachte die hygrophane Randzone, die Schüppchen unterhalb der Ringes und den markanten, angenehm würzigen Duft. Ein wahrer Edelpilz von ausgezeichnetem Aroma.

Sie durften natürlich in den Speisepilzkorb wandern.

Sie durften natürlich in den Speisepilzkorb wandern.

Ein Blätterpilz der fast auf keiner Pilzwanderung von Mai bis November feht ist der Breitblättrige Großrübling (Megacollybis platyphylla). Er ist minderwertig und nicht empfehlnswert und wird mitunter sogar als leicht giftig eingestuft.

Ein Blätterpilz, der fast auf keiner Pilzwanderung von Mai bis November fehlt, ist der Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla). Er ist minderwertig und daher nicht empfehlenswert und wird mitunter sogar als leicht giftig eingestuft.

Leider sind die Schnecken meist schneller und stürzen sich sofort auf fast jeden Pilz, der sich aus dem Waldboden hervortraut. Hier ist es ein essbarer Rosa - Täubling (Russula rosea), sie machen aber auch vor Giftpilzen nicht halt. So kann sogar der gefährlichste aller Giftpilze, der Grüne Knollenblätterpilz genüßlich von ihnen verpeist werden. Tierfras an Pilzen ist also kein Zeichen von Essbarkeit!

Leider sind die Schnecken meist schneller und stürzen sich sofort auf fast jeden Pilz, der sich aus dem Waldboden hervortraut. Hier ist es ein essbarer Rosa – Täubling (Russula rosea), sie machen aber auch vor Giftpilzen nicht halt. So kann sogar der gefährlichste aller Giftpilze, der Grüne Knollenblätterpilz, genüsslich von ihnen verspeist werden. Tierfras an Pilzen ist also kein Zeichen von Essbarkeit für den Menschen!

Hier sehen wir den essbaren, aber wenig schmackhaften Violettstieligen- oder Pfirsich - Täubling (Russula violeipes). Seine Stiele sind häufig mehr oder weniger violettlich überhaucht, können aber auch so wie hier völlig weiß sein. Seine Huthaut ist gummiartig elastisch.

Hier sehen wir den essbaren, aber wenig schmackhaften Violettstieligen- oder Pfirsich – Täubling (Russula violeipes). Seine Stiele sind häufig mehr oder weniger violettlich überhaucht, können aber auch, so wie hier, völlig weiß sein. Seine Huthaut ist gummiartig elastisch.

Wie obige Töublinge auch, ist der pochharte Zinnober - Täubling ein Bewohner besserer Buchenwald - Standorte. Auch er ist essbar, aber geschmacklich ebenfalls minderwertig.

Wie obige Täublinge auch, ist der pochharte Zinnober – Täubling (Russula rosacea) ein Bewohner besserer Buchenwald – Standorte. Auch er ist essbar, aber geschmacklich ebenfalls minderwertig.

Der meist büschellig am Fuße von Eichen und deren Wurzeln wachsende Spindelige Rübling (Collybia fusipes) bist recht zäh und minderwertig.

Der meist büschellig am Fuße von Eichen und deren Wurzeln wachsende Spindelige Rübling (Collybia fusipes) ist recht zäh und minderwertig.

Zäh und minderwertig wird dieser gigantische Porling im Verlauf seiner Entwicklung. Hier sehen wir noch ein sehr junges, zartfleischiges Exemplar. Dann kann er gegessen werden und soll sogar recht ordentich schmecken, verfärbt sich aber kohlrabenschwarz. Es handelt sich um den Riesenporling (Meripilus giganteus).

Zäh und minderwertig wird dieser gigantische Porling erst im Verlauf seiner Entwicklung. Hier sehen wir noch ein sehr junges, zartfleischiges Exemplar. Dann kann er gegessen werden und soll sogar recht ordentlich schmecken, verfärbt sich aber kohlrabenschwarz. Es handelt sich um den Riesenporling (Meripilus giganteus).

Wer sich daran nicht stößt, kann sich auf eine frische, selbstgesammelte Pilzmahlzeit aus dem Walde freuen.

Wer sich am schwarz werden nicht stößt, kann sich auf eine frische, selbst gesammelte Pilzmahlzeit aus dem Walde freuen.

Der Sklerotienporling (Polyporus tuberaster) ist der kleine Bruder des Schuppigen Porlings und wird sehr frühzeitig zäh.

Der Sklerotienporling (Polyporus tuberaster) ist der kleine Bruder des Schuppigen Porlings und wird sehr frühzeitig zäh, so dass er als Speisepilz kaum in Betracht kommt.

Wie auf unserem Erinnerungsfoto zu sehen, waren wir heute eine überschaubare Truppe. Um so gemütlicher ging es heute zu. 22. August 2015 im Wald bei Lenzen.

Wie auf unserem Erinnerungsfoto zu sehen, waren wir eine überschaubare Truppe. Um so gemütlicher ging es heute zu. 22. August 2015 im Wald bei Lenzen.

Wann geht es wieder in die Pilze? – Siehe unter Termine!

14. August 2015 – Nachtwanderung in der Lewitzregion

Nachtwanderung am Störkanal

Der romatisch zwischen den Lewitzwiesen und ausgedehnten Wäldern fließende Störkanal entsrpingt dem Schweriner See und geht schließlich in die Elde - Müritz - Wasserstraße über.

Der in romantischer Landschaft zwischen den Lewitz – Wiesen und ausgedehnten Wäldern eingebettet fließende Störkanal verbindet den Schweriner See mit der Elde – Müritz – Wasserstraße. An seinem Ufer wanderten wir heute ein Stück entlang.

Am Freitag, dem 14. August 2015, war es wieder soweit. Zum 4. mal ludt das mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar zu einer Pilzwanderung bei Nacht ein. Treff war zunächst um 18.30 Uhr in Wismar, auf dem schmalen Parkplatz am ZOB, in der Wasserstraße/Ecke Kopenhagener Straße. Kurz danach starteten wir von hier aus mit den vorhandenen Fahrzeugen zum Zielgebiet bei Banzkow. Dazu bot es sich an, die A 241 bis zum Abzweig Schwerin ost bei Raben – Steinfeld zu nutzen und von hier aus weiter auf der Bundesstraße 321 in Richtung Crivitz zu fahren. Unweit der Ortschaft Pinnow erreicht man eine Ampelkreuzung. Hier rechts abbiegen und weiter über Sukow in Richtung Banzkow fahren. Kurz vor diesem Ort liegt am Waldrand ein großer Wiesenparkplatz, der zur Neddelrad – Waldbühne gehört. Hier konnten Pilz-, Natur- und Wanderfreunde aus der Region, die Lust hatten mit uns durch die nächtliche Natur zu streifen, unsere Ankunft ab 19.30 Uhr erwarten und sich uns anschließen. Das Waldgebiet ist vorwiegend von Buchen, Erlen, Pappeln, Fichten, Eichen und Kiefern bestanden. Neben dem Störkanal durchfließen weitere, kleinere Wassergräben entlang von aufgeschüttete Dämmen dieses einzigartige Gebiet, wobei die Waldstücke auch durch größere Lichtungen und Wiesenflächen aufgelockert werden. Für die Startschwierigkeiten, die so nicht beabsichtigt waren, bitte ich um Entschuldigung! Hier einige Bilder:

Der Störkanal in Blickrichtung Banzkow von der Garzer Brücke aus fotografiert.

Der Störkanal in Blickrichtung Banzkow von der Garzer Brücke aus fotografiert.

Wir hatten zwar einige Stirnlampen zum Ausleihen mit dabei, aber viele hatten sich selber welche mitgebracht.

Kurz vor dem Aufbruch. Es ist noch etwas Tageslicht vorhanden.

Kurz vor dem Aufbruch. Es ist noch etwas Tageslicht vorhanden.

Direkt am Störkanal zwei unserer gefährlichsten Giftpilze: Der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides und der Pantherpilz (Amanita pantherina).

Direkt am Störkanal zwei unserer gefährlichsten Giftpilze: Der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) und der Pantherpilz (Amanita pantherina).

Es ist zwar noch nicht richtig dunkel, aber ohne Lampen hääte wir die Pilze, die hier das Interesse der Teilnehmer wecken, kaum gefunden.

Es ist zwar noch nicht richtig dunkel, aber ohne Lampen hätten wir die Pilze, die hier das Interesse der Teilnehmer wecken, kaum gefunden.

Es handelt sich um weitere Eichenbegleiter. Diesesmal sind es Röhrlinge aus dem Verwandtschaftskreis des Steinpilzes. Der ungenießbare Wurzelnde Bitter - Röhrling (Boletus radicans). Sein weißgelbliches Fleisch blaut etwas im Schnitt.

Es handelt sich um weitere Eichenbegleiter. Dieses mal sind es Röhrlinge aus dem Verwandtschaftskreis des Steinpilzes. Der ungenießbare Wurzelnde Bitter – Röhrling (Boletus radicans). Sein weißgelbliches Fleisch blaut etwas im Schnitt.

Skeptisch wird auch der nächste Fund betrachtet, obwohl er aussieht wie ein guter, essbarer Pilz.

Skeptisch wird auch der nächste Fund betrachtet, obwohl er aussieht wie ein guter, essbarer Pilz.

Essbar ist der schöne Dickröhrling, der auf den Namen Fahler Röhrling (Boletus impolitus) hört,  aber er riecht recht eigentümlich nach Phenol. Auch er wächst unter Eichen.

Essbar ist der schöne Dickröhrling, der auf den Namen Fahler Röhrling (Boletus impolitus) hört, aber er riecht recht eigentümlich nach Phenol. Auch er wächst unter Eichen.

Zwei Täublinge aus dem Buchenwald. Sie zeigen Spuren eines windigen Hitzetages. Links ein Frauen - Täubling (Russula cyanoxantha von der Untenansicht und rechts ein Rosa - Täubling (Russula rosea). Beide essbar.

Zwei Täublinge aus dem Buchenwald. Sie zeigen Spuren eines windigen Hitzetages. Links ein Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha) in der Unteransicht und rechts ein Rosa – Täubling (Russula rosea). Beide essbar.

Ein essbarer Perlpilz (Amanita rubescens).

Ein essbarer Perlpilz (Amanita rubescens).

Nach ausgedehnter Wanderung erwartete uns schließlich ein leckeres Nachtmahl, serviert und vorbereitet von unserer guten Seele Irena. An einem überdachten Rastplatz, dem Rastplatz am Wasserloch, gab es wieder eine herzhafte Pilzsuppe, Früchtesuppe, Salate sowie heiße und kalte Getränke.

Volles Haus am Rastplatz.

Volles Haus am Rastplatz.

Jonas ist für das Austeilen der Waldpilzsuppe zuständig und hat saich auch sonst um das Wohl der Nachtwanderer zuvorkommend gekümmert.

Jonas ist für das Austeilen der Waldpilzsuppe zuständig und hat sich auch sonst um das leibliche Wohl der Nachtwanderer zuvorkommend gekümmert.

Der Störkanal in der letzten Abenddämmerung.

Der Störkanal in der letzten Abenddämmerung.

Es wurde eine kleine Teilnahmegebühr von 5,00 € + nochmals 5,00 € für diejenigen, die unser Imbissangebot in Anspruch nahmen, erhoben.

Wann geht es wieder in die Pilze? – Siehe Termine!

11. August 2015 – Abendwanderung der Pilzfreunde

Abendwanderung der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Abendwanderung Eiserne Hand – Rohlstorf – Müggenburg – Eiserne Hand

Warm scheint die Abendsonne in den Waldweg der Rohlstorfer Tannen hinein, die heute auf unserer Route der Abendwanderung lagen.

Warm scheint die Abendsonne in den Waldweg der Rohlstorfer Tannen hinein, die heute auf der Route unserer Abendwanderung lagen.

Nach dem uns pünktlich zum angesetzten Termin unserer letztjährigen Abendwanderung ein heftiges Gewitter die Tour verhagelte (es wurde trotztdem ein sehr schöner Abend, da wir bei Pilzfreunden zum Grillen eingeladen waren), hatten wir heute Abend einfach traumhaftes Wetter. Es war warm und sonnig. So brachen wir auch in diesem Jahr wieder zu unserer traditionellen Abendwanderung durch stadtnahe Gebiete auf. Die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und interessierte Gäste waren dazu am Dienstag, dem 11. August 2015, wieder sehr herzlich eingeladen. Treff war 18.30 Uhr auf dem Parkplatz am Einkaufszentrum Eiserne Hand. Von hier aus wanderten wir zunächst auf dem Fahradweg an der Osttangente entlang, um anschließend in Richtung Rohlstorf abzubiegen. Danach ging es durch den Wald der Rohlstorfer Tannen und von hier aus weiter über Müggenburg zurück zur Eiseren Hand. Frischpilze gab es streckenweise reichlich, aber neben einigen Halbkugeligen Ackerlingen und Bleigrauen Bovisten nur zahlreiche Halbkreise und Hexenringe von Nelkenschwindlingen. Hier einige Impressionen:

Los ging es an der Osttangente bei der Eisernen Hand.

Los ging es an der Osttangente bei der Eisernen Hand.

Nelkenschwindlinge gab es in Mengen, aber es hatte niemand Lust sich eine schmackhafte Mahlzeit dieser köstlichen Speisepilze einzusammeln. Das Wandern stand im Mittelpunkt.

Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades) gab es in Mengen, aber es hatte niemand Lust sich eine schmackhafte Mahlzeit dieser köstlichen Speisepilze einzusammeln. Das Wandern stand im Mittelpunkt.

Blick auf die Silhouette der altehrwürdigen Hanse und Welterbestadt Wismar mit ihren mächtigen Backsteinkirechen St. Marien, ST. Georgen, rechts und St. Nikolai, links. Der Marienkirchturm und die Georgen - Kirche scheinen hier ein einheitliches Bauwerk darzustellen, liegen aber tatsächlich einge hundert Meter von einander entfernt.

Blick auf die Silhouette der altehrwürdigen Hanse- und Welterbestadt Wismar mit ihren mächtigen Backsteinkirchen St. Marien, St. Georgen, links und St. Nikolai, rechts. Der Marienkirchturm und die Georgen - Kirche scheinen hier eine Einheit zu bilden, liegen aber tatsächlich einige hundert Meter von einander entfernt.

Eingestreut in Feldhecken auch einige Obstbäume, die zum Naschen einluden.

Eingestreut in Feldhecken auch einige Obstbäume, die zum Naschen einluden.

Und es gab sogar echte Maronen.

Und es gab sogar echte Maronen.

Im Hintergrund ein weiteres Gotteshaus erbaut in der Backsteingothik, die alte Dorfkirche von Hornstorf.

Im Hintergrund ein weiteres Gotteshaus, erbaut in der Backsteingothik, die alte Dorfkirche von Hornstorf.

Mitten in der Grasnarbe eines Feldweges wuchsen einige Bleigraue Boviste (Bovista plumbea).

Mitten in der Grasnarbe eines Feldweges wuchsen einige Bleigraue Boviste (Bovista plumbea).

Unser Erinnerungsfoto, aufgenommen in Müggenburg. Leider waren wir heute nur ein kleines Häuflein, aber es hat wieder viel Spaß gemacht an diesem lauen Hochsommerabend durch die nach reifem Getreide duftende Landschaft zu spazieren. 11. August 2015.4

Unser Erinnerungsfoto, aufgenommen in Müggenburg. Leider waren wir heute nur ein kleines Häuflein, aber es hat wieder viel Spaß gemacht, an diesem lauen Hochsommerabend durch die nach reifem Getreide duftende Landschaft zu spazieren. 11. August 2015.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

08. August 2015 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Wir wanderten heute durch das Schlower Forstrevier

Durch dieses umfangreiche Laub- und Nadelwaldrevier führen noch die Gleise der ehemaligen Bahnverbindung zwischen Wismar und Karow. Von dort aus kann man nun mit einer Draisine bis nach Borkow fahren und die wunderbare mecklenburgische Landschaft genießen und mit etwas Glück sogar eine Pilzmahlzeit einsammeln.

Durch dieses umfangreiche Laub- und Nadelwaldgebiet führen noch die Gleise der ehemaligen Bahnverbindung zwischen Wismar und Karow. Von dort aus kann man nun mit einer Draisine bis nach Borkow fahren und die wunderbare mecklenburgische Landschaft genießen und mit etwas Glück sogar eine Pilzmahlzeit einsammeln.

Am Sonnabend, dem 08. August 1015, ging es von Wismar aus wieder in die Pilze. Es stand eine öffentliche Lehrwanderung auf dem Plan. Treff war gegen 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am ZOB in Wismar. Nach kurzer Begrüßung und Besprechung der Fahrtroute, die heute von Wismar über Sternberg bis nach Borkow verlief, starteten wir von hier aus mit zwei Fahrzeugen. Den Ausgangspunkt der heutigen Wanderung erreichten wir gegen 08.55 Uhr. Hier erwarteten uns am ehemaligen Bahnhof Borkow weitere Pilzfreunde aus Bad Kleinen, Schwerin, Bad Köstritz, Albstadt, Hamburg und Bützow. Da wir heute wieder einmal von A nach B wandern wollten, mussten zunächst noch einige Autos zum Endpunkt der Tour nach Dinnies umgesetzt werden. Es handelte sich bei unserem Pilzrevier um ausgedehnte Laub- und Nadelwälder auf sandigen Böden, wobei Nadelbäume wie Kiefern und Fichten überwogen. Das Gebiet dürfte bei vielen Pilzfreunden der Inbegriff eines Pilzwaldes sein. Hier geht man im Sommer auf Pfifferlingssuche und im Herbst stehen die Maronen im Mittelpunkt. Beide konnten wir heute finden. Natürlich gab es weitere Arten zu entdecken und kennen zu lernen. Nach kräftigen Gewittern in der Nacht und am morgen hatten wir nun Glück mit dem Wetter. Es tröpfelte mitunter nur ein wenig, dafür war es allerdings recht schwül. Das allgemeine Pilzaufkommen war zwar relativ dürftig, aber für eine Lehrwanderung gab es trotzdem einiges zu Erläutern und kennen zu lernen und für die meisten Teilnehmer war auch eine kleine Pilzmahlzeit mit dabei. Die Tour zog sich bis zum frühen Nachmittag hin. Hier einige Bilder der heutigen Pilzwanderung:

Nach dem die Autos umgesetzt waren starteten wir von Borkow aus zu unserer Wanderung. Das Gebiet gehört noch zum Naturpark Sternberger Seenland, grentzt aber im weiteren Verlauf an den Naturpark Nossentiner/Schwintzer Heide und gehört zu dem auch noch zum Dobbertiner Seengebiet.

Nach dem die Autos umgesetzt waren starteten wir von Borkow aus zu unserer Wanderung. Das Gebiet gehört noch zum Naturpark Sternberger Seenland, grenzt aber im weiteren Verlauf an den Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide und gehört zu dem auch noch zum Dobbertiner Seengebiet.

Bereits nach wenigen Schritten wurden wir fündig. Pilzberater Klaus Warning aus Bützow stellt den Fund vor.

Bereits nach wenigen Schritten wurden wir fündig. Pilzberater Klaus Warning aus Bützow stellt den Fund vor.

Es handelt sich um einen essbaren Rotfuß - Röhrling (Xerocomus chrysenteron).

Es handelt sich um einen essbaren Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron).

Durch das Gebiet fließt die Mildenitz, die bei Groß Görnow schließlich in die Warnow mündet..

Durch das Gebiet fließt die Mildenitz, die bei Groß Görnow schließlich in die Warnow mündet.

Bei Waldbrandwarnstufe II stand dem Betreten der sandigen Wälder heute nichts im Wege.

Bei Waldbrandwarnstufe II stand dem Betreten der sandigen Wälder heute nichts im Wege.

Von Schlowe aus kann hier auch ein Waldlehrpfad abgewandert werden.

Von Schlowe aus kann hier auch ein Waldlehrpfad abgewandert werden.

Am Wegesrand unter Buchen einige untersetzte Kerbrandige Trichterlinge (Clitocybe costata). Essbar.

Am Wegesrand unter Buchen einige untersetzte Kerbrandige Trichterlinge (Clitocybe costata). Essbar.

Zum Vergleich ein essbarer Perlpilz (Amanita rubescens) links und sein giftiger Verwechslungspartner, der Pantherpilz (Amanita pantherina) rechts.

Zum Vergleich ein essbarer Perlpilz (Amanita rubescens) links und sein giftiger Verwechslungspartner, der Pantherpilz (Amanita pantherina) rechts.

Ausschließlich unter Kiefern finden wir den Schmerling oder Körnchen - Röhrling (Suillus granulatus). Er gehört zu den Schierröhrlingen und steht dem Butterpilz nahe. Typisch sind die milchigen Tröpfchen auf der Röhrenschicht bei jungen Exemplaren. Essbar.

Ausschließlich unter Kiefern finden wir den Schmerling oder Körnchen – Röhrling (Suillus granulatus). Er gehört zu den Schmierröhrlingen und steht dem Butterpilz nahe. Typisch sind die milchigen Tröpfchen auf der Röhrenschicht bei jungen Exemplaren. Essbar.

Allmählich wird auch das farbenfrohe Meer an Täublingen in den Wäldern größer. Hier sehen wir den unter Birken, Eichen und Kiefern häufigen Ziegelroten Täubling (Russula velenovskyi). Er schmeckt mild und darf das Mischpilzgericht bereichern.

Allmählich wird auch das farbenfrohe Heer der Täublinge in den Wäldern größer. Hier sehen wir den unter Birken, Eichen und Kiefern häufigen Ziegelroten Täubling (Russula velenovskyi). Er schmeckt mild und darf ein Mischpilzgericht bereichern.

Vorwiegend unter Birken und ab dem Frühsommer oft sehr zahlreich finden wir den Rotbraunen Scheidenstreifling (Amanita fulva). Man achte auf die Hüllreste an der Stielbasis und den stark gerieften Hutrand. Auch er ist als Mischpilz in den Sammelkorb zu legen, muss aber zügig verarbeitet werden. Roh ist er giftig!

Vorwiegend unter Birken und ab dem Frühsommer oft sehr zahlreich finden wir den Rotbraunen Scheidenstreifling (Amanita fulva). Man achte auf die Hüllreste an der Stielbasis und den stark gerieften Hutrand. Auch er ist als Mischpilz in den Sammelkorb zu legen, muss aber zügig verarbeitet werden. Roh ist er giftig!

Zu heftigen Irritationen des Magen - Darmtraktes kann der Genuss des Dickschaligen Kartoffel - Hartbovistes (Scleroderma citrinum) führen.

Zu heftigen Irritationen des Magen – Darmtraktes kann der Genuss des Dickschaligen Kartoffel – Hartbovistes (Scleroderma citrinum) führen.

Unseren beiden Urlauberkindern, die heute mit ihren Eltern an unserer Wanderung teilnahmen hat es riesigen Spaß gemacht im Dickicht des Waldes nach Pilzen zu schauen. Dass sie dabei durchaus erfolgreich waren zeigt dieses Foto. Voller Freude präsentiert uns das Mädchen einen prächtigen Riesenschirmpilz und einen Papagei - Täubling, beides Speisepilze.

Unseren beiden Urlauberkindern, die heute mit ihren Eltern an unserer Wanderung teilnahmen, hat es riesigen Spaß gemacht im Dickicht des Waldes nach Pilzen zu schauen. Dass sie dabei durchaus erfolgreich waren zeigt dieses Foto. Voller Freude präsentiert uns das Mädchen einen prächtigen Riesenschirmpilz und einen Papagei – Täubling, beides Speisepilze.

Gut ist der dicke, doppelrandige und am Stiel verschiebbare Ring des Parasol zu erkennen. Die Hüte schmecken bebraten vorzüglich.

Gut ist der dicke, doppelrandige und am Stiel verschiebbare Ring des Parasol (Macrolepiota procera) zu erkennen. Die Hüte schmecken gebraten vorzüglich.

Beim herraus drehen dieses großen Samtfuß - Kremplings (Paxillus atrotomentosus) haben wir leider diese unter links gut getarnt sichtbare Erdkröte obdachlos gemacht. Aber sie wußte sich zu behelfen und grub sich schließlich in den lockeren und humosen Waldboden neben dem modrigen Fichtenstubben, an dem die Pilze wuchsen, ein. Samtfußkremplinge können theoretisch gegessen werden, sollen aber muffug schmecken und das Kochwasser verfärbt sich lilabläulich.

Beim herausdrehen dieser Traube Samtfuß – Kremplinge (Paxillus atrotomentosus) haben wir leider die unten links gut getarnt sichtbare Erdkröte obdachlos gemacht. Aber sie wusste sich zu behelfen und grub sich schließlich in den lockeren und humosen Waldboden neben dem modrigen Fichtenstubben, an dem die Pilze wuchsen, ein. Samtfußkremplinge können theoretisch gegessen werden, sollen aber muffig schmecken und das Kochwasser verfärbt sich lilabläulich.

Einer der schmackhaftesten Pilze unserer Wälder ist der Fleischrote Speisetäubling (Russula vesca). Die Huthaut reicht meist nicht bis an den Hutrand heran. Der Pilz schmeckt auch roh wunderbar nussig. Wir finden ihn gerne auf und an sandigen Waldwegen unter Laub- und Nadelbäumen.

Einer der schmackhaftesten Pilze unserer Wälder ist der Fleischrote Speisetäubling (Russula vesca). Die Huthaut reicht meist nicht bis an den Hutrand heran. Der Pilz schmeckt auch roh wunderbar nussig. Wir finden ihn gerne auf und an sandigen Waldwegen unter Laub- und Nadelbäumen.

Der Gallenröhrling schmeckt eigentlich extrem bitter, dennoch hatten wir heute einen Pilzfreund dabei, der die Bitterkeit nicht wahrnehmen konnte. Da wir einige Kostbroben nahmen, ist der Hut des Bitterlings recht beschnitten.

Der Gallenröhrling (Tylopilus felleus) schmeckt eigentlich extrem bitter, dennoch hatten wir heute einen Pilzfreund dabei, der die Bitterkeit nicht wahrnehmen konnte. Da wir einige Kostproben nahmen, ist der Hut des Bitterlings schon recht beschnitten.

Der erste Maronen - Röhrling (Xerocomus badius) der Saison. Es sollte der Einzige bleiben und das in einem Top - Maronengebiet. Ihnen ist es wahrscheinlich noch viel zu warm. Erst wenn es kühler wird, kann der beliebte Speisepilz zum Massenpilz werden.

Der erste Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) der Saison. Es sollte der Einzige bleiben und das in einem Top – Maronengebiet. Ihnen ist es wahrscheinlich noch viel zu warm. Erst wenn es kühler wird, kann der beliebte Speisepilz zum Massenpilz werden.

Voller Freude präsentieren die beiden Urlauberkinder aus Thüringen ihre Pilzfunde. Das wird ein wirklich tolles Mischpilzgericht mit reichlich großen Pfifferlingen.

Voller Freude und stolz präsentieren die beiden Urlauberkinder aus Thüringen ihre Pilzfunde. Das wird ein wirklich tolles Mischpilzgericht mit reichlich großen Pfifferlingen, Riesenschirmpilz, Täublingen, Scheidenstreiflingen, Perlpilzen und Körnchen – Röhrlingen.

Auch dieser wunderschöne Flockenstielige Hexen - Röhrling dürfte ganz vorzüglich munden, zählt er doch zu unseren besten Speisepilzen, die wir von Mai - November unter Eichen, Buchen und Fichten finden können.

Auch dieser wunderschöne Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis) dürfte ganz vorzüglich munden, zählt er doch zu unseren besten Speisepilzen, die wir von Mai – November unter Eichen, Buchen und Fichten finden können.

Gute Speisepilze in unseren klassischen Maronen - Wäldern im sauren Kiefernwald sind auch diese Täublinge. In der Mitte sehen wir zwei Orangerote Graustieltäublinge (Russula decolorans), die jeweils von einem Apfel - Täubling (Russula paludosa) flankiert werden.

Gute Speisepilze in unseren klassischen Maronen – Wäldern im sauren Kiefernwald sind auch diese Täublinge. In der Mitte sehen wir zwei Orangerote Graustieltäublinge (Russula decolorans), die jeweils von einem Apfel – Täubling (Russula paludosa) flankiert werden.

In den dichten Moospolstern konnten wir auch immer wieder schöne Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) finden.

In den dichten Moospolstern haben wir hin und wieder schöne Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) gefunden.

Kurz vor Schluß noch eine kleine Rast an der Draisine - Strecke. Die Wanderung war lang und bei der Schwüle auch etwas anstrengend.

Kurz vor Schluss noch eine kleine Rast an der Draisine – Strecke. Die Wanderung war lang und bei der Schwüle auch etwas anstrengend.

Sie haben heute wirklich die schönsten Pilze gufunden und die Freude über ihre Fundstücke ist ihnen zweifelsohne anzusehen.

Die Kinder haben heute wirklich die schönsten Pilze gefunden und die Freude über ihre Fundstücke ist ihnen anzusehen.

Unser Abschluß- und Erinnerungsfoto. 15 Pilzfreunde am 08. August 2015.

Unser Abschluss- und Erinnerungsfoto. 15 Pilzfreunde waren am 08. August 2015 in den Wäldern zwischen Borkow und Dinnies auf Pilzsuche mit fachmännischer Begleitung.

Wann geht es wieder in die Pilze? – Siehe unter Termine!

25. Juli 2015 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Wir wanderten durch das Radebachtal

Das Radebachtal bei Blankenberg. Es führt ein naturnaher Wanderweg durch dieses wildromantische Gebiet. Auf Schautafeln längst des Weges ist viel über dieses interessante Gebiet zu erfahren.

Das Radebachtal bei Blankenberg. Es führt ein naturnaher Wanderweg durch dieses wildromantische Gebiet. Auf Schautafeln längst des Weges ist viel über diese interessante Landschaft zu erfahren.

In schöner Regelmäßigkeit lädt das mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar in der Zeit von April bis November alle 14 Tage zu einer öffentlichen Pilzlehrwanderung ein. Am Sonnabend, dem 25. Juli 2015, war es wieder so weit. Von Wismar aus starteten wir in Richtung Sternberg. Auf etwa halber Strecke hatten wir unser Zielgebiet, das Revier Weiße Krug bei Blankenberg, erreicht. Kurz vor dem dortigen Bahnübergang bogen wir links in die Wendeschleife zum Radebachtal ein und parkten hier unsere Fahrzeuge. Außerdem erwarteten uns bereits zwei weitere Pilzfreunde aus der Bützower Region. Wir hatten ausgedehnte Laub- und Nadelwälder zur Verfügung, wobei das integrierte Radebachtal mit Abstand das interessanteste Gebiet ist. An den teils steilen Hangterrassen befinden sich abwechselnd saure und kalkhaltige Bodenschichten, was eine vielfältige und interessante Pilzflora zur Folge hat. Allerlei Raritäten sind hier zu hause, von denen wir heute auch einige fanden. Aber es ist auch ein Eldorado für Kochtopfmykologen. Diese kamen heute leider etwas zu kurz, aber wer neues dazu lernen wollte, konnte seinen Horizont durchaus erweitern. Hier einige Bilder:

Gleich zu Beginn fanden wir diese jungen Frauen - Täublinge (Russula cyanoxantha). Geschmeidige Lamellen und wechsefarbiger, meist bläulich violetter bis grünlicher Hut sowie milder Geschmack zeichnen diesen Weißsporer aus. Wertvoller Speisepilz.

Gleich zu Beginn fanden wir diese jungen Frauen – Täublinge (Russula cyanoxantha). Geschmeidige Lamellen und wechselfarbiger, meist blauvioletter bis grünlicher Hut sowie milder Geschmack zeichnen diesen Weißsporer aus. Wertvoller Speisepilz.

Sehr ähnlich und auch essbar ist der Papagei - Täubling (Russula ionochlora). Er besitzt aber brüchige, spröde Lamellen.

Sehr ähnlich und auch essbar ist der Papagei – Täubling (Russula ionochlora). Er besitzt aber brüchige, spröde Lamellen.

Der Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) wächst an Laubholz, gehört zu den Faserblätterpilzen und Freiblättlern. Sein Stiel fasert im Gensatz zu den Täublingen und Milchlingen auf, die Lamellen sind weich und stehen frei, erreichen also nicht den Stiel. Die anfangs weißen Lamellen verfärben durch zunehmende Sporenproduktion fleischfarben. In seinen feuchtkühlen Lamellen fühlen sich die kleinen, schwärzlichen Springschwänze sichtlich wohl. Essbar.

Der Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) wächst an Laubholz, gehört zu den Faserblätterpilzen und Freiblättlern. Sein Stiel fasert im Gegensatz zu den Täublingen und Milchlingen auf, die Lamellen sind weich und stehen frei, sie erreichen also nicht den Stiel. Die anfangs weißen Lamellen verfärben durch zunehmende Sporenproduktion fleischfarben. In seinen feuchtkühlen Lamellen fühlen sich die kleinen, schwärzlichen Springschwänze, sichtlich wohl. Essbar.

Dieser junge Paukenschlegel = Riesenschirmpilz (Macrolepiota procera) besitz einen sehr stabil - faserigen Stiel der innen hohl ist. Der recht dünne Stiel braucht Stabilität um später den großen, aufgeschirmten Hut zu tragen. Die Hüte gelten als Delikatesse.d braucht

Dieser junge „Paukenschlegel“ = Riesenschirmpilz (Macrolepiota procera) besitz einen sehr stabil – faserigen Stiel, der innen hohl ist. Der recht dünne Stiel braucht Stabilität um später den großen, aufgeschirmten Hut zu tragen. Diese gelten im ganzen gebraten als Delikatesse.

Pilzfreundin Erika ist begeistert von diesem sehr ansehnlichen Breitblättrigen Großrübling (Megacollybia platyphylla). Als Speisepilz allerdings nicht zu empfehlen.

Pilzfreundin Erika ist begeistert von diesem sehr ansehnlichen Breitblättrigen Großrübling (Megacollybia platyphylla). Als Speisepilz allerdings nicht zu empfehlen.

Ein überraschungsfund sind diese jungen Fruchtkörper des relativ seltenen Kornblumen - Röhrlings (Gyroporus cyanescens). Sein Fleisch verfäbt sich bei geringster Berührung und im Schnitt kornblumenblau und der Stiel ist von einer knorpeligen Rinde umgeben und im inneren meist zellig hohl. Essbar.

Ein Überraschungsfund sind diese jungen Fruchtkörper des relativ seltenen Kornblumen – Röhrlings (Gyroporus cyanescens). Sein Fleisch verfärbt sich bei geringster Berührung und im Schnitt kornblumenblau und der Stiel ist von einer knorpeligen Rinde umgeben und im inneren meist zellig –  hohl. Essbar.

Mitten in der Grasnarbe des Waldweges eine weitere Überraschung. Eine kleine Gruppe von Blutroten Röhrlingen (Xerocomus rubellus). Sie gehören zusammen mit Rotfüßchen und Ziegenlippen zur Gattung der Filzröhrlinge. Essbar.

Mitten in der Grasnarbe des Waldweges eine weitere Überraschung. Eine kleine Gruppe von Blutroten Röhrlingen (Xerocomus rubellus). Sie gehören zusammen mit Rotfüßchen und Ziegenlippen zur Gattung der Filzröhrlinge. Essbar.

Nur wenige Schritte weiter auf dem grasigen Mittelstreifen des Waldweges eine Gruppe aus der gleichen Gattung. Es handelt sich um Eichen - Filzröhrlinge (Xerocomus quercinus). Sie ähneln den Blutroten Röhrlingen, besitzen aber gelbbräunliche, allenfalls orangefarbene Hutfarben. Ebenfalls essbar und sicher oft als Ziegenlippe oder Rotfüßchen eingesammelt.

Nur wenige Schritte weiter, auf dem grasigen Mittelstreifen des Waldweges, eine Gruppe Pilze aus der gleichen Gattung. Es handelt sich um Eichen – Filzröhrlinge (Xerocomus quercinus). Sie ähneln den Blutroten Röhrlingen, besitzen aber gelbbräunliche, allenfalls orangefarbene Hutfarben. Ebenfalls essbar und sicher oft als Ziegenlippe oder Rotfüßchen eingesammelt.

Der Perlpilz (Amanita rubescens) ist ein guter Speisepilz, obwohl er der Gattung der Wulstlinge oder Knollenblätterpilze angehört. Zu den Knollenblätterpilzen gehören sowohl unsere gefährlichsten Giftpilze als auch vorzüglichste Speisepilze!

Der Perlpilz (Amanita rubescens) ist ein guter Speisepilz, obwohl er der Gattung der Wulstlinge oder Knollenblätterpilze angehört. Zu den Knollenblätterpilzen zählen sowohl unsere gefährlichsten Giftpilze als auch einige der vorzüglichsten Speisepilze!

Der Brennende Rübling (Collybia peronata) ist, wie unschwer zu erkennen, ein Streubewohner. In diesem Fall ist es Fichtennadelstreu, die mit der Stielbasis regelrecht verfilzt ist. Der brennend scharfe Geschmack macht ihn ungenießbar.  ein

Der Brennende Rübling (Collybia peronata) ist, wie unschwer zu erkennen, ein Streubewohner. In diesem Fall ist es Fichtennadelstreu, die mit der Stielbasis regelrecht verfilzt ist. Der brennend scharfe Geschmack macht ihn ungenießbar.

Der Fleischrote Speisetäubling (Russula vesca) zählt zu den schmackhaftesten Speisepilzen. Auch roh schmeckt er wunderbar nussig.

Der Fleischrote Speisetäubling (Russula vesca) zählt hingegen zu den schmackhaftesten Speisepilzen. Auch roh schmeckt er wunderbar nussig.

Bevor es aber ans Verspeisen geht, noch schnell mit dem Pinsel des Pilzmessers säubern.

Bevor es aber ans Verspeisen geht, noch schnell mit dem Pinsel des Pilzmessers säubern.

Der Längstschnitt zeigt das appetitlich weiße Fleisch.

Der Längsschnitt zeigt das appetitlich weiße Fleisch und die Pilze wurden von uns sogleich an Ort und Stelle verzehrt.

Ein junger Sommersteinpilz (Boletus reticulatus).

Ein junger Sommersteinpilz (Boletus reticulatus).

Zwei junge Gold - Röhrlinge (Suillus greviley) Wir finden sie außschließlich unter Lärchen und sie gehören der Gattung der Schmierröhrlinge um den Butterpilz an.

Zwei junge Gold – Röhrlinge (Suillus grevillei) Wir finden sie ausschließlich unter Lärchen. Sie gehören der Gattung der Schmierröhrlinge an.

Der Gemeine Weißtäubling (Russula delica) gehört zu den größten Täublingen. Er ähnelt dem Wolligen Milchling, dieser sondert bei Verletzung aber einen reichlich fließenden, weißen Milchsaft ab und isr brennend scharf. Schärflich kann auch dieser Täubling schmecken und gilt dager als mindewertig, was den Speisewert betrifft. Standortfoto.

Der Gemeine Weißtäubling (Russula delica) gehört zu den größten Täublingen. Er ähnelt dem Wolligen Milchling, dieser sondert bei Verletzung aber einen reichlich fließenden, weißen Milchsaft ab und schmeckt brennend scharf. Schärflich kann auch dieser Täubling sein und er gilt daher als minderwertig. Standortfoto.

Hier sehen wir vier junge Steinpilze. In der Mitte zwei Echte oder Fichtensteinpilze (Boletus edulis) die flankiert werden von je einem Sommersteinpilz (Boletus reticulatus).

Hier sehen wir vier junge Steinpilze. In der Mitte zwei Echte oder Fichtensteinpilze (Boletus edulis), die flankiert werden von je einem Sommersteinpilz (Boletus reticulatus).

Zu den besseren Funden der heutigen Wanderung zählt dieser Anhängsel - Röhrking (Boletus appendiculatus. Gut zu Erkemnnen ist das namensgebende Anhängsel an der Stielbasis. Dieser recht seltene Dickröhrling besitzt des weiteren ein gelbliches Netzmuster auf dem Stiel. Essbar.

Zu den besseren Funden der heutigen Wanderung zählt dieser Anhängsel – Röhring (Boletus appendiculatus). Gut zu Erkennen ist das namensgebende Anhängsel an der Stielbasis. Dieser recht seltene Dickröhrling besitzt des weiteren ein gelbliches Netzmuster auf dem Stiel. Essbar.

Unser Abschlußfoto. Da es heute morgen in Strömen regnete und außerdem überhaupt sehr schlechtes Wetter mit Sturm und Gewittern vorhergesagt war, hat es wohl einige Interessenten davon abgehalten, heute mit uns in die Pilze zu gehen. Tatsächlich hatten wir sonniges, windschwaches, warmes, aber etwas schwüles Wetter. Von Unwetter keine Spur!

Unser Abschlussfoto. Da es heute morgen in Strömen regnete und außerdem überhaupt sehr schlechtes Wetter mit Sturm und Gewittern vorhergesagt war, hat es wohl einige Interessenten davon abgehalten, heute mit uns in die Pilze zu gehen. Tatsächlich hatten wir sonniges, windschwaches, warmes, aber etwas schwüles Wetter. Von Unwettern keine Spur!

Wann startet die nächste Lehrwanderung? – Siehe unter Termine!

19. Juli 2015 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Vereins- und Kartierungsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Es ging durch die Wälder bei Beidendorf

Fichtenforste dominierten heute eindeutig unsere Vereinsexkursion bei Beidendorf.

Fichtenforste dominierten heute unsere Vereinsexkursion bei Beidendorf.

Zu einer weiteren Kartierungsexkursion waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und interessierte Gäste am Sonntag, dem 19. Juli 2015, ganz herzlich eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz gegenüber dem Zeughaus, in der Ulmenstraße. Unser Exkursionsgebiet befand sich bei Beidendorf, unweit der Hansestadt Wismar.  Hier angelangt wurden wir bereits von Pilzfreund Christopher aus Lübeck erwartet. Nach kurzer Begrüßung startete die sechsköpfige Gruppe sogleich durch die Fichtenforste. Unser Hauptaugenmerk sollte wieder der Pilzkartierung dienen. Das Pilzwachstum scheint nun zwar langsam etwas in Fahrt zu kommen, aber auf Grund der Monotonie des Gebietes hielt sich die Anzahl der Frischpilzarten immer noch sehr in Grenzen. Angesichts der chronischen Pilzarmut der letzten Wochen und Monate waren wir aber Kummer gewohnt und erfreuten uns an den ersten Signalen eines nun besser werdenden Frischpilzaufkommens. Hier einige Impressionen von heute:

Gleich zu Beginn begrüßten uns einige Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades). Teils wuchsen sie in der reinen Fichtenstreu, was etwas ungewöhlich ist, finden wir sie doch oft auf Rasenflächen. Diese Pilze waren aber nicht frisch gewachsen, was die bräunlichen Ränder belegen, sondern waren nach Regenfällen wieder aufgefrischt. Typisch für Schwindlinge. Sehr guter Speise- und Trockenpilz.

Gleich zu Beginn begrüßten uns einige Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades). Teils wuchsen sie in der reinen Fichtenstreu, was etwas ungewöhnlich ist, finden wir sie doch sonst eher auf Rasenflächen. Diese Fruchtkörper waren aber nicht frisch gewachsen, was die bräunlichen Ränder belegen, sondern lebten nach Regenfällen erneut auf, typisch für Schwindlinge! Sehr guter Speise- und Trockenpilz.

Sehr ähnlich aussehend, aber als Streubewohner typischerweise auch in der Fichtennadelstreu zu hause ist der Brennende Rübling (Collybia peronata). Er besitzt einen etwas dünnfleischigeren und dunkler bräunlich gefärbten Hut. Die Lamellen stehen ähnlich entfernt wie bei obigem. Der Geschmack ist scharf und der Geruch säerlich. Auch er besitzt die Eigenschaft bei Trockenheit einzuschrumpfen (Schwinden) und bei Feuchtigkeit wieder aufzuleben, obwohl er nicht in der Gattung der Schwindlinge angesiedelt ist. Ungenießbar. Standortfoto.

Sehr ähnlich aussehend, aber als Streubewohner typischerweise in der Fichtennadelstreu zu hause, ist der Brennende Rübling (Collybia peronata). Er besitzt einen etwas dünnfleischigeren und dunkler bräunlich gefärbten Hut. Die Lamellen stehen ähnlich entfernt wie beim Nelkenschwindling. Der Geschmack ist brennend scharf und der Geruch säuerrlich. Auch er besitzt die Eigenschaft bei Trockenheit einzuschrumpfen (Schwinden) und bei Feuchtigkeit wieder aufzuleben, obwohl er nicht in der Gattung der Schwindlinge angesiedelt ist. Ungenießbar. Standortfoto.

Christopher aus Lübeck hat ein Fotomotiv entdeckt.

Christopher aus Lübeck hat ein Fotomotiv entdeckt.

Es ist ein Schleimpilz. Die Weiße Lohblüte (Fuligo septica var candida). Foto: Christopher Engelhardt.

Es ist ein Schleimpilz. Die Weiße Lohblüte (Fuligo septica var. candida). Foto: Christopher Engelhardt.

Immer an modrigem Nadelholz und zu 90 % an Fichte finden wir den sehr dekorativen Samtfuß - Krempling (Paxillus atrotomentosus). Sein Kochwasser soll sich bei der Zubereitung bläulich färben, sein Geschmack aber unbefriedigend muffig sein. Also lieber was fürs Auge. Standortfoto.

Immer an modrigem Nadelholz und zu 90 % an Fichte finden wir den sehr dekorativen Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus). Sein Kochwasser soll sich bei der Zubereitung bläulich färben, sein Geschmack aber unbefriedigend muffig sein. Also lieber im Wald stehen lassen und sich an seinem Anblick satt sehen!. Standortfoto.

Dieser dunkelviolette Täubling ähnelt sehr dem Frauen - Täubling. Er ist aber kleiner, ist anspruchsloser was die Bodenqualität und den Standort anbelangt. Wir finden ihn im Laub- und Nadelwald und er ist einer der gemeinsten Täublinge in unseren Breiten. Der Papagei - Täubling (Russula ionochlora). Essbar und am Standort fotografiert.

Dieser dunkelviolette Täubling ähnelt sehr dem Frauen – Täubling. Er ist aber kleiner und ist anspruchsloser, was die Bodenqualität und den Standort anbelangt. Wir finden ihn im Laub- und Nadelwald und er ist einer der gemeinsten Täublinge in unseren Breiten. Der Papagei – Täubling (Russula ionochlora). Essbar und am Standort fotografiert.

Inzwischen hat Regen eingestzt. Gut bedient ist, wer an wetterfeste Kleidung gerdacht hat oder zumindest einen Regenschirm zur Hand hat.

Inzwischen hat Regen eingesetzt. Gut bedient ist, wer an wetterfeste Kleidung gedacht hat oder zumindest einen Regenschirm zur Hand hat.

Am Wegesrand einige Filzröhrlinge. Es handelt sich um das im Laub- und Nadelwald sehr häufige Rotfüßchen (Xerocomus chrysentheron). Jung essbar. Standortfoto..

Am Wegesrand einige Filzröhrlinge. Es handelt sich um das im Laub- und Nadelwald sehr häufige Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron). Jung essbar. Standortfoto.

Leider wird das Waldgebiet teilweise von der A 20 durchtrennt. Die Autobahn wurde erst in den Jahren nach der Wende gebaut und viele, kleinere Waldwege werden deshalb nicht mehr genutzt und wachsen zu. So mußten wir uns heute teils wie die Pfadfinder einen Weg durch den Unterwuchs bahnen.

Leider wird das Waldgebiet teilweise von der A 20 durchtrennt. Die Autobahn wurde erst in den Jahren nach der Wende gebaut und viele, kleinere Waldwege, werden deshalb nicht mehr genutzt und wachsen zu. So mussten wir uns heute teils wie die Pfadfinder einen Weg durch den Unterwuchs bahnen, denn dieser Weg führt aus dem Wald hinaus.

An der Waldkante unter Eichen zwei Waldfreund - Rüblinge (Collybia dryophila). Geringwertig.

An der Waldkante unter Eichen zwei Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila). Geringwertig.

Peter und Christopher vergleichen zwei habituell ähnliche, aber dennoch verschiedene Blätterpilze. Einen Nelkenschwindling und einen Rissigen Ackerling, die sich häufig ihren Lebensraum teilen.

Peter und Christopher vergleichen zwei habituell ähnliche, aber dennoch verschiedene Blätterpilze. Einen Nelkenschwindling und einen Rissigen Ackerling, die sich häufig ihren Lebensraum teilen.

Der Rissige Ackerling (Agrocybe dura) ist aber heller im Hut, die Lamellen verfärben sich graubräunlich und der ganze Fruchtkörper ist recht gebrechlich im Vergleich zum zähen Nelkenschwindling. Essbar.

Der Rissige Ackerling (Agrocybe dura) ist heller im Hut, die Lamellen verfärben sich graubräunlich und der ganze Fruchtkörper ist recht gebrechlich im Vergleich zum zähen Nelkenschwindling. Essbar.

Immer wieder eine Augenweide und ein beliebtes Fotoobjekt für den Naturfotografen ist der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola).

Immer wieder eine Augenweide und ein beliebtes Fotomotiv für den Naturfotografen ist der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola).

Zwischen den Überresten eines alten Fichtenstubbens schiebt sich das Hexenei einer gemeinen Stinkmorchel aus dem Substrat. Die Außenhülle war aus welchen Grünen auch immer bereits entfernt worden und die galatinöse Schutzschicht, die die innere Anlage der späteren Stinkmorchel möglicherweise vor Austrocknung schützen soll, liegt gläzend frei. Standortfoto.

Zwischen den Überresten eines alten Fichtenstubbens schiebt sich das Hexenei einer gemeinen Stinkmorchel aus dem Substrat. Die Außenhülle war aus welchen Grünen auch immer bereits entfernt worden und die galatinöse Schutzschicht, die die innere Anlage der späteren Stinkmorchel möglicherweise vor Austrocknung schützen soll, liegt frei. Standortfoto.

Hier ein Foto unter starker Vergrößerung von Christopher Engelhardt. Es handelt sich um Apothezien eines Weichbecherchens der Gattung Molisia. Eine spätere, mikroskopische Untersuchung, könnte den Fund noch konkretisieren. fte die Art

Hier ein Foto unter starker Vergrößerung von Christopher Engelhardt. Es handelt sich um Apothezien des Dunkelgrauen Filzbecherchens (Mollisia fusca).  

Auf Fichtenholzresten, scheinbar aus dem Moos heraus streckt ein Klebriger Hörnling (Calocera viscosa) seine orangeroten, klebirg - schlüppfrigen Hände empor. Wird im Volksmund oft als Ziegenbart bezeichnet und als dekorativer Würzpilz mit eingesammelt. Dekorativ ist er unstrittig, aber ob er wirklich Würzkraft besitzt sei dahin gestellt. Standortfoto.

Auf Fichtenholzresten, scheinbar aus dem Moos heraus, streckt ein Klebriger Hörnling (Calocera viscosa) seine orangeroten, klebrig – schlüpfrigen Hörner b. z. w. Hände (Klebriger Händling) empor. Wird im Volksmund oft als Ziegenbart bezeichnet und als dekorativer Würzpilz mit eingesammelt. Dekorativ ist er unstrittig, aber ob er wirklich Würzkraft besitzt, sei dahin gestellt. Standortfoto.

Da es sich eingeregnet hatte und uns ohnehin nur der monotone Fichtenwald zur Verfügung stand, war die Tour bereits am späten Vormittag beendet. Hier unser Gruppenfoto am Waldrand bei Beidendorf.

Da es sich eingeregnet hatte und uns ohnehin nur der monotone Fichtenwald zur Verfügung stand, war die Tour bereits am späten Vormittag beendet. Hier unser Gruppenfoto am Waldrand bei Beidendorf. 19. Juli 2015. Foto: Christopher Engelhardt.

Wann geht es wieder auf Kartierungstour? – Siehe unter Termine!

14. Juli 2015 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreude

Wir haben Pilzkulturen angelegt

Ein Strohballen, vorher tagelang gewässert. drei Holzstücke zum Beimpfen und eine Fertigkultur von Steinchampignons standen bereit.

Ein Strohballen, vorher tagelang gewässert, für Riesen - Träuschlinge (Braunkappen). Drei Rundholzstücke zum Beimpfen mit Stockschwämmchen und eine Fertigkultur von Steinchampignons standen bereit.

Am Dienstag, dem 14. Juli 2015, waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. wieder einmal in den Steinpilz, ABC Straße 21, sehr herzlich eingeladen. Heute wurden wir praktisch. Das Anlegen von kleinen Pilzkulturen stand auf dem Programm. Dazu beimpften wir drei kurze Holzstämme mit gekauftem Stockschwämmchen – Substrat.

Hier werden zunächst Löcher in die Stämme gebort und schließlich mit Substrat beimpft und mit einer dünnen Holzscheibe gegengenagelt. Die Stubben werden im Freiland leicht im Boden versenkt.

Hier werden zunächst Löcher in die Stämme gebort und schließlich mit Substrat beimpft und mit einer dünnen Holzscheibe gegengenagelt. Die Stubben werden im Freiland ausgebracht und leicht im Boden versenkt.

Des weiteren beimpften wir einen Strohballen mit Braunkappen, eigentlich Rotbraunen Riesenträuschlingen.

Nach der Beimpfung wurde der Strohballen in einen Foliensack gesteckt und verschlossen. Hier soll nun das Myzel einwachsen und nach etwa 2 Monaten kann mit etwas Glück geerntet werden.

Nach der Beimpfung wurde der Strohballen in einen Foliensack gesteckt und verschlossen. Hier soll nun das Myzel einwachsen und nach etwa 2 Monaten wird der Sack geöffnet und mit etwas Glück kann geerntet werden.

Nach bzwei Monaten schnitt ich den oben liegenden Bereich des Strohballens quadratisch auf. Es war stark von weißlichem Myzel durchwachsen und es waren auch lange, weißliche Stiele zu sehen, mit einem kleinen, dünnfleischigen Hütchen. Es waren Tintlinge. Nun legte ich den Ballen auf den Hof und überließ alles wetere dem Zufall. Neben konstant wachsenden Großsporigen Mist - Tintlingen zeigten sich ab Anfang November diese Blasigen Becherlinge (Peziza vesiculosa). Von Riesen - Träuschlingen bisher keine Spur! Foto: 06. November 2015.

Nach zwei Monaten schnitt ich den oben liegenden Bereich des Müllsacks quadratisch auf. Er war stark von weißlichem Myzel durchwachsen und es waren auch lange, weißliche Stiele zu sehen, mit einem kleinen, dünnfleischigen Hütchen - Tintlinge. Nun legte ich den Ballen auf den Hof und überließ alles weitere dem Zufall. Neben konstant erscheinenden Großsporigen Mist - Tintlingen zeigten sich ab Anfang November diese Blasigen Becherlinge (Peziza vesiculosa). Von Riesen - Träuschlingen bisher keine Spur! Foto: 06. November 2015.

Nach über 2 Monaten wurde der Sack geöffnet. Ich schnitt ein quadratisches Fenster ein und legte ihn unter Freiluft auf den Hof. Es war reichlich Mycel vorhanden, dass dann aber Tintlinge hervorbrachte. Dazu gesellten sich Blasige Becherlinge und erst am 21. Juni 2016 zeigten sich etwa 15 Riesenträuschlinge. Es hat zwar lange gedauert, aber die Zucht kann als geglückt angesehen werden.

Am 21. Juni 2016 zeigten sich dann endlich etwa 15 Riesenträuschlinge. Es hat zwar lange gedauert, aber die Zucht kann als geglückt angesehen werden.

Am wenigsten aufwändig war das Anlegen einer kleinen Champignon – Zucht. Vorgefertige Kartons können dazu im Internet bestellt werden und es braucht nur noch die mitgelieferte Deckerde aufgetragen werden. Wir haben braune Steinchampignons genommen.

Helga und Jürgen beim Aufbringen der Deckerde auf die Champignon - Kultur.

Helga und Jürgen beim Aufbringen der Deckerde auf die Champignon - Kultur.

Nun heißt es Geduld haben. Am schnellsten dürfte es mit den Champignons gehen. Hier können wir in zwei bis drei Wochen Pilze erwarten.

Nach 20 Tagen isdt es soweit. Die ersten Steinchampignons schieben sich aus dem Substrat. Ich habe, nachdem das Myzel auch die Deckerde durwachsen hatte und schon erste Fruchtkörperanlagen winzig klein zu sehen waren, noch ein dünne Schicht Holzspäne draüber gestreut und srühe gelegentlich ein weng Wasserr mit einen Pklanzenbesprüher aus einiger Entfernung über den Karton, so dass dieses als feiner Niederschlage über die Pilzbrut niedergeht. Da es zur Zeit sehr warm ist, kann man fast zuschauen, wie die Pilze größer werden.

Nach 20 Tagen ist es soweit. Die ersten Steinchampignons schieben sich aus dem Substrat. Ich habe, nachdem das Myzel auch die Deckerde durchwachsen hatte und schon erste Fruchtkörperanlagen winzig klein zu sehen waren, noch eine dünne Schicht Holzspäne darüber gestreut und sprühe gelegentlich ein weng Wasser mit einen Pflanzenbesprüher aus einiger Entfernung über den Karton, so dass dieses als feiner Niederschlag über die Pilzbrut niedergeht. Da es zur Zeit sehr warm ist, kann man fast zuschauen, wie die Pilze an Größe zulegen.

Die festfleischigen Champignons entwickeln sich prächtig.

Die festfleischigen Champignons entwickeln sich prächtig.

Nach 23 Tagen kann das erste mal geerntet werden. Hutdurchmesser zwischen 4 und 7 cm.

Nach 23 Tagen kann das erste mal geerntet werden. Hutdurchmesser zwischen 4 und 7 cm.

Es sind 10 wirklich schwere, dickfleischige Champignons. Eine gute Pilzmahlzeit. Die Pilze dürfen nicht abgeschnitten, sondern vom Substrat heraus gedreht werden. Ansonsten würden die verfaulenden Stielstümpfe Insekten anlocken und die nachfolgende Pilzbrut schädigen.

Es sind 10 wirklich schwere, dickfleischige Champignons. Eine gute Pilzmahlzeit. Die Pilze dürfen nicht abgeschnitten, sondern vom Substrat heraus gedreht werden. Ansonsten würden die verfaulenden Stielstümpfe Insekten anlocken und die nachfolgende Pilzbrut schädigen.

Danach können die Stielstümpfe etwas zurück geschnitten werden. Der Zeitpunkt der Ernte ist so wie hier optimal, wenn die Pilze beginnen sich zu öffnen. Guten Appetit! Die Pilzbrut haben wir übrigens bei der Firma Pilzmännchen bestellt.

Danach können die Stielstümpfe etwas zurück geschnitten werden. Der Zeitpunkt der Ernte ist, so wie hier, optimal, wenn die Pilze beginnen sich zu öffnen. Guten Appetit! Die Pilzbrut haben wir übrigens bei der Firma Pilzmännchen bestellt.

Die Riesen – Träuschlinge werden wohl zwei Monate brauchen, falls die Zucht gelingt. Die Zucht gelang, aber erst nach 11 Monaten! Am längsten wird es mit den Stockschwämmchen dauern und der Erfolg scheint uns hier am wenigsten sicher. Hier könnten erste Pilze frühestens nach 6 Monaten, wahrscheinlich aber erst im nächsten Jahr auftauchen. Wenn nicht, ist es auch nicht weiter schlimm. Es hat allen viel Spaß gemacht und es war uns einfach mal einen Versuch wert.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

11. Juli 2015 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Es ging heute durch das Rühner Holz bei Baumgarten

Ein herrliches Waldgebiet was jedem Pilzfreund, ob Kochtopfmykologe oder Fortgeschrittener Pilzkundler das Herz höher schlagen läßt.

Ein herrliches Waldgebiet das jedem Pilzfreund, ob Kochtopfmykologe oder fortgeschrittener Pilzkundler, das Herz höher schlagen lässt.

Zu einer hochsommerlichen Pilzwanderung lud das mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar am Sonnabend, dem 11. Juli 2015, wieder sehr herzlich ein. Nach kurzer Begrüßung starteten wir von Wismar aus gegen 08.00 Uhr mit drei Autos zum Zielgebiet. Wir fuhren bis Neukloster und von hier aus weiter in Richtung Bützow. Bei Katelbogen bogen wir rechts ab und fuhren bis zum Waldrand. Hier erwarteten uns bereits weitere Interessenten aus Bützow und Umgebung sowie aus Hamburg und Berlin. Allen voran Pilzberater Klaus Warning. Er übernahm auch die Führung durch dieses Gebiet, zählt es doch zu seinen Hauswäldern, in denen er schon oft und gerne unterwegs war. So bezeichnete er dieses Gebiet als wahre Fundgrube und er konnte hier im laufe der Jahre schon die schönsten Sachen (Pilze) finden. Damit meint er natürlich nicht nur Steinpilz und co., die es hier zu gegebener Zeit sicher reichlich geben wird, sondern viele andere Pilzarten, die dem interessierten Hobby – Mykologen das Herz höher schlagen lassen. Zunächst mussten aber noch einige Fahrzeuge zum Endpunkt unserer Tour in Richtung Baumgarten gefahren werden. Bei unserem Exkursionsgebiet handelt es sich überwiegend um Buchenwälder, die mit Nadelforsten durchsetzt sind. Im Hochsommer, bei günstiger Witterung, durchaus eine gute Adresse für typische Sommerarten wie Pfeffermilchlinge, Eichhasen, Perlpilze und Täublinge sowie wärmeliebende Dickröhrlinge aus dem Verwandtschaftskreis des Steinpilzes. Wie schon erwähnt, gab es heute allerdings kaum etwas nennenswertes. Trotzdem wie immer ein kleiner Rückblick in Form einiger Bilder:

Unsere jüngste Teilnehmerin entdeckte sogleich an einem alten Baumstubben diesen jungen Porling. In diesem Entwicklungsstadium ist es oft noch recht schwer zu erkennen, um welche Art es sich wohl handeln könnte.

Unsere jüngste Teilnehmerin entdeckte sogleich an einem alten Baumstubben diesen jungen Porling. In diesem Entwicklungsstadium ist es oft noch recht schwer zu erkennen, um welche Art es sich wohl handeln könnte.

Da am gleichen Stubben diese Flachen Lackporlinge (Ganoderma lipsiense) wuchsen, könnte es sich um ein noch sehr junges Entwicklungsstadium dieses häufigen Holzbewohners handeln.

Da am gleichen Buchenstubben diese Flachen Lackporlinge (Ganoderma lipsiense) wuchsen, könnte es sich um ein noch sehr junges Entwicklungsstadium dieses häufigen Holzbewohners handeln.

Ebenfalls an einem Stubben, vermutlich von Buche, wuchs diese Konsole des Wulstigen Lackporlings (Ganoderma adspersum). Die Fruchtkörper wirken kompakter und wulstiger als bei obiger Art und er ist auch weniger häufig. Besonders gerne wächst er beispielsweise auch am Fuße alter Linden in Alleen oder Parkanlagen. Lackporlinge erzeugen im Holz eine Weißfäule, die das Lignin des Holzes verwertet.

Ebenfalls an einem Stubben, vermutlich von Buche, wuchs diese Konsole des Wulstigen Lackporlings (Ganoderma adspersum). Die Fruchtkörper wirken kompakter und wulstiger als bei obiger Art und er ist auch weniger häufig. Besonders gerne wächst er beispielsweise auch am Fuße alter Linden in Alleen oder Parkanlagen. Lackporlinge erzeugen im Holz eine Weißfäule, die das Lignin des Holzes verwertet.

Diese gelblichweißen, käseartig vom Holz abbröckelnden Fruchtkörperkonsolen gehören zum Schwefelporling (Laetiporus sulphureus). Schwefelporlinge erzeugen eine Braunfäule, in der die helle Zellulose abgebaut wird und das Holz leicht und typisch querrissig wird.

Diese gelblichweißen, käseartig vom Holz abbröckelnden Fruchtkörperkonsolen gehören zum Schwefelporling (Laetiporus sulphureus). Schwefelporlinge erzeugen eine Braunfäule, in der die helle Zellulose des Holzes abgebaut wird und es dadurch leichter sowie typisch querrissig wird.

Typisches Braunfäuleholz. Es ist leicht und zerfällt würfelartig zu sogenanntem Würfelbruch.

Typisches Braunfäuleholz. Es ist leicht und zerfällt würfelartig zu sogenanntem Würfelbruch.

Leider wird auch in diesem schönen Forst im größeren Stil Holzeinschlag betrieben, was zahllose Stapel entlang des Waldweges belegen.

Leider wird auch in diesem schönen Forst im größeren Stil Holzeinschlag betrieben, was zahllose Holzstapel entlang des Waldweges belegen.

An einer Waldlichtung diese purpurroten Blütenstände von hochgewachsenen Pflanzen. Es könnte sich um das Wald - Weidenröschen (Epilobium angustifolium) handeln.

An einer Waldlichtung diese purpurroten Blütenstände von hochgewachsenen Pflanzen. Es könnte sich um das Wald – Weidenröschen (Epilobium angustifolium) handeln.

An dann an einer feuchten, moorastigen Stelle einige Gruppen dieser Blätterpilze. Es handelt sich um den überaus häufigen Lilablättrigen Mürbling oder Fasserling (Psathyrelle candollena). Dieser gebrechliche und dünnfleische Pilz erscheint etwas eine Woche nach Regenfällen und kann sehr zahlreich am Fundort fruktifizieren. Er darf dann von Kennern eingesammelt werden, den er soll ein ganz vorzügliches Armoma in einer Pilzsuppe entfalten. Die hier noch blassen Lamellen verfärben später lilagrauschwärzlich. Typisch ist auch der behangene Hutrand und die zarten Faserschüppchen auf dem Hut in der Jugend. Standortfoto.

Und dann an einer feuchten, moorigen Stelle, einige dieser Blätterpilze. Es handelt sich um den überaus häufigen Lilablättrigen Mürbling oder Fasserling (Psathyrella candollena). Dieser gebrechliche und dünnfleische Pilz erscheint etwa eine Woche nach Regenfällen und kann sehr zahlreich am Fundort fruktifizieren. Er darf dann von Kennern eingesammelt werden, denn er soll ein ganz vorzügliches Aroma in einer Pilzsuppe entfalten. Die hier noch blassen Lamellen verfärben später lilagrauschwärzlich. Typisch ist auch der behangene Hutrand und die zarten Faserschüppchen auf dem Hut in der Jugend. Standortfoto.

Die selbe Art nochmals an einem anderen Standort. Recht sonnig in einer tiefen Fahrspur eines Waldweges. Durch den trockenen Standort ist hier der Hut sternförmig aufgerißen. Wollen unkundigen nun den Pilz anhand eines Pilzbuches bestimmen und gehen nur nach der Abbildung, die möglicherweise nur idela Exemplare wie auf obigem Bild zeigen, wird es schwierig. Zu sehen ist hier aber schon der Lila - Farbumschlag der Lamellen durch Sporenproduktion. Standortfoto.

Die selbe Art nochmals an einem anderen Standort. Recht sonnig in einer tiefen Fahrspur eines Waldweges. Durch den trockenen Standort ist hier der Hut sternförmig aufgerissen. Wollen Unkundige nun den Pilz anhand eines Pilzbuches bestimmen und gehen nur nach der Abbildung, die möglicherweise ideale Exemplare wie auf obigem Bild zeigt, wird es schwierig. Durch Wind, trockene Luft und Sonne ist die Huthaut verhärtet und dehnt sich nicht mehr mit aus. Sie reißt zusammen mit dem wenigen Hutfleisch sternförmig auf. Zu sehen ist hier auch schon der Lila – Farbumschlag der Lamellen durch Sporenreife- b. z. w. Produktion. Lilablättriger Mürbling (Psathyrella candolleana). Standortfoto.

Die Truppe vroraus hat offensichtlich einen Pilz gefunden und wartet auf mein Eintreffen.

Die Truppe voraus hat offensichtlich einen Pilz gefunden und wartet auf mein Eintreffen. Es wird spannend!

Ein recht betagtes, Sonne und Wind ausgestztes Exemplar eines Röhrlings. Keiner traute sich ihn aufzusammeln wegen eines möglichen Fotos meinerseits, das wie man sieht sogleich zustande kam. Großes Rätselraten herrschte bei allen beteilgten. Viele tipten auf Marone, mein Tip war Hexen - Röhrling, der beim umdrehen auch bestätigt wurde. Ein Uraltexemplar eines Flockenstieligen Hexen - Röhrlings (Boletus luridiformis), schon jenseits von gut und böse!

Ein recht betagtes, Sonne und Wind ausgesetztes Exemplar eines Röhrlings. Keiner traute sich ihn aufzusammeln wegen eines möglichen Fotos meinerseits, das, wie man sieht, sogleich zustande kam. Großes Rätselraten herrschte bei allen Beteiligten. Viele tippten auf Marone, mein Tipp war Hexen – Röhrling, was sich beim umdrehen auch bestätigte. Ein Uraltexemplar eines Flockenstieligen Hexen – Röhrlings (Boletus luridiformis), schon jenseits von gut und böse!

Ein eingetrockneter Schleimpilz auf einem uralten, entrindeten und trocken liegenden Buchenstamm. Um welche Art es sich handeln könnte entzieht sich meiner Kenntnis.

Ein eingetrockneter Schleimpilz auf einem uralten, entrindeten und trocken liegenden Buchenstamm. Um welche Art es sich handeln könnte entzieht sich meiner Kenntnis.

Zwei alte Exemplare des Mau - Stielporlings (Polyporus lepideus). Möchte man diese Fundstücke widerum nach einem Pilzbuch bestimmen, wird man bei obigem Pilz wohl wieder ins Schleudern kommen, denn so eine lange Wurzel wie hir zu sehen, wird sicher kaum als Merkmal beschrieben sein. Das er immer eine Holzunterlage braucht, war dieses Stückchen Holz, auf dem er wuchs, tief im Waldboden eingegraben. Um an die Oberfläche zu gelangen bildete er diesen unterirdisch verlängerten Stiel aus.

Zwei alte Exemplare des Mai – Stielporlings (Polyporus lepideus). Möchte man diese Fundstücke wiederum nach einem Pilzbuch bestimmen, wird man bei obigem Pilz wohl ins Schleudern kommen, denn so eine lange Wurzel, wie hier zu sehen, wird sicher kaum als Merkmal beschrieben sein. Das er immer eine Holzunterlage braucht, war dieses Stückchen Holz, aus dem er wuchs, tief im Waldboden eingegraben. Um an die Oberfläche zu gelangen bildete er diesen unterirdisch verlängerten Stiel aus. Der untere Pilz fand sich auf Oberflächenholz.

Ob dem Mädchen wohl gelingt, diese äußerst zähen und mit dem Holz verwachsenen Konsolen des Eichenwirrlings mit einem Fußtritt abzubekommen? Es gelang leider nicht.

Ob dem Mädchen wohl gelingt, diese äußerst zähen und mit dem Holz verwachsenen Konsolen des Eichenwirrlings mit einem Fußtritt abzubekommen? Es gelang leider nicht! Um die Pilze sauber vom Eichenholz zu Lösen, bedarf es schon Werkzeug, zumindest eines großen, scharfen und stabilen Messers.

Mit seiner dicken labyrintisch - lamellenartigen Fruchtschicht auf der Unterseite und immer an Eichenholz ist der Eichen - Wirling (Daedalea quercina) praktisch kaum zu verwechseln.

Mit seiner dicken labyrinthisch – lamellenartigen Fruchtschicht auf der Unterseite und immer an Eichenholz wachsend ist der Eichen – Wirrling (Daedalea quercina) praktisch kaum zu verwechseln.

Auch der häufige Rotbraune Borstenscheibling (Hymenochaete rubiginosa) ist eine Charakterart alter Eichenstubben.

Auch der häufige Rotbraune Borstenscheibling (Hymenochaete rubiginosa) ist eine Charakterart alter Eichenstubben.

Selbst der ansonsten im Frühling und Sommer sehr häufige Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla) ist in diesem Jahr bisher kaum großartig in Erscheinung getreten. Kein Speisepilz.

Selbst der ansonsten im Frühling und Sommer sehr häufige Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla) ist in diesem Jahr bisher kaum in Erscheinung getreten. Kein Speisepilz.

Neben dem alten Hexen - Röhrling war dieser essbare Graue Wulstling (Amanita excelsa) der einzige Mykorrhiza - Pilz der heutigen Pilzwanderung! Das soll für Mitte Juli schon etwas heißen! Man achte auf der grauschorfigen Hüllreste auf dem Hut, die geriefte Manschette und die einfach Stielknolle, die hier leider stark vermadet ist.

Neben dem alten Hexen – Röhrling war dieser essbare Graue Wulstling (Amanita excelsa) der einzige Mykorrhiza – Pilz der heutigen Lehrwanderung. Das soll für Mitte Juli schon etwas heißen! Man achte auf die grauschorfigen Hüllreste auf dem Hut, die geriefte Manschette und die einfache Stielknolle ohne Umrandung, die hier leider stark vermadet ist.

Ist das nicht ein Trauerspiel, einen so herrlichen Pilzwald fast ganz ohne unsere heißersähnten Lieblinge zu durchwandern. Es kann eigentlich nur besser werden!

Ist das nicht ein Trauerspiel, einen so herrlichen Pilzwald fast ganz ohne unsere Lieblinge durchwandern zu müssen! Es kann eigentlich nur besser werden!

Wie dem auch sei, es war trotzdem eine schöne Wanderung bei bestem Wetter. Rühner Holz am 11. Juli 2015.

Wie dem auch sei, es war trotzdem eine schöne Tour bei bestem Wetter und ein Dankeschön an Klaus Warning (Bildmitte mit Hosenträger) für die ortskundige Führung. Rühner Holz am 11. Juli 2015.

Wann steht die nächste Pilzwanderung auf dem Programm? – Siehe unter Termine!

27. Juni – 11. Juli 2015 – Lehrgang zum Fischereischein

Fischereischeinlehrgang in Keez bei Brüel

Am Mittag des 11. Juli 2015 durften alle Teilnehmer unseres diesjährigen Sommerlehrgangs entspasnnt durchatmen, denn stolz konnten sie die Urkunde zur bestandenen Prüfung zum Fischereischein auf Lebenszeit entgegen nehmen. Der Steinpilz - Wismar wünscht allzeit guten Fang!

Am Mittag des 11. Juli 2015 durften alle Teilnehmer unseres diesjährigen Sommerlehrgangs entspannt durchatmen, denn stolz konnten sie die Urkunde zur bestandenen Prüfung zum Fischereischein auf Lebenszeit entgegen nehmen und hier präsentieren. Der Steinpilz - Wismar wünscht allzeit guten Fang!

Den diesjährigen Sommerlehrgang zum Erwerb des Fischereischeins auf Lebenszeit führten wir zu den unten genannten Zeiten wieder in Keez, bei Brüel, Dorfstraße 1, durch. Zu beachten war, dass sich das Objekt nicht im eigentlichen Dorf Keez, sondern direkt an der B 104 (Keezer Schmide) befindet.

Hier die Lehrgangszeiten

Sonnabend, der 27.06.2015 von 10.00 – 16.00 Uhr

Sonntag, der 28.06.2015 von 10.00 – 16.00 Uhr

Sonnabend, der 04.07.2015 von 10.00 – 16.00 Uhr

Sonntag, der 05.07.2015 von 10.00 – 16.00 Uhr

Die Prüfung erfolgte am Sonnabend, dem 11.07.2015 ebenfalls in Keez.

Schriftliche Anmeldungen zu weiteren Lehrgängen können jederzeit unter folgender Adresse erfolgen: Irena Dombrowa, Dorfstraße 1, 19412 Keez oder per E – Mail an steinpilz.wismar@t-online.de – Siehe unter Termine!

Sie müssen den Vor- und Familiennamen, das Geburtsdatum und wo geboren sowie die aktuelle Anschrift enthalten. Wenn möglich mit Telefon oder Handy – Nummer.

Um Unkorrektheiten beim Ausstellen der Fischereidokumente zu vermeiden, wird darum gebeten, genau darauf zu achten, dass die Anmeldung korrekt und sauber ausgefüllt ist oder aber eine Kopie des Personalausweises b.z.w. der Geburtsurkunde beizufügen oder bei Beginn des Lehrganges mit zu bringen.

Anfragen unter folgender Telefonnummer: 03841/228917 oder Handy:01727339226.

Die Lehrgangsgebühren belaufen sich bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres auf 65,00 € und ab dem 14. Geburtstag auf 85,00 €, einschließlich Prüfungsgebühr (15,00/25,00 €).

Übungsunterlagen können käuflich erworben werden.

27. Juni 2015 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte uns heute durch die Barniner Tannen

Ein recht weitläufiges, vielfach mit Nadelforste bestandenes Gebiet auf leichten Sandböden. Eigentlich eine Ideale Adresse für herkömmliche Speisepilz - Jäger, aber heute war diesbezüglich kaum etwas zu machen.

Ein recht weitläufiges, vielfach mit Nadelforste bestandenes Gebiet auf leichten Sandböden. Eigentlich eine ideale Adresse für alle Speisepilz – Jäger, aber heute war diesbezüglich kaum etwas zu machen.

Am Sonnabend, dem 27. Juni 2015, starteten wir von Wismar aus wieder zu einer geführten Lehrwanderung. Dazu fuhren wir zunächst nach Brüel und dann weiter auf der B 104 bis zum Abzweig nach Golchen und von dort weiter über Schönlage, Jülchendorf, Venzkow, Demen, Buerbeck, Prestin bis nach Bülow. Hier erwartete uns schon Klaus Warning aus Bützow. Da wir durch dieses ausgedehnte Nadelwaldgebiet bis zum Ort Barnin wandern wollten, musste noch ein Auto dorthin umgesetzt werden. Unter dem Motto wenig Pilze, wenig Leute, waren wir heute nur vier Natur- und Pilzbegeisterte, die sich auf den Weg durch dieses schöne Revier machten. Leider war auch dieser Forst in den letzten Jahren stark von Ausholzung betroffen, so dass es stellenweise wüst aussah. Wollen wir hoffen, dass sich die Barniner Tannen davon wieder erholen werden. Übrigens gibt es hier kaum Tannen. Wird ein Waldgebiet bei uns in Mecklenburg „Tannen“ genannt, so ist es in der Regel ein überwiegend mit Nadelbäumen bestandenes Waldgebiet – De Dannen up Platt! Da es an den Vortagen hier offensichtlich immer mal geregnet hatte, war es gut durchfeuchtet und es hat richtig Spaß gemacht durch den frischen Wald zu laufen. Das Wetter war bewölkt mit einigen Regentropen und schwülwarm. Bestes Pilzwetter!

Kaum gestartet, schon die ersten Pilze am Wegesrand unter Kiefern und Fichten. Trichterlinge aus dem Verwandtschaftskreis von Clitocybe gibba. Dieser ist es aber nicht, ich vermute den Feinschuppigen Trichterling (Clitocybe squamulosa). Im Gegensatz zu weißlichen und grauen Arten dieser Gattung, sind gelbbraun gefärbte Arten nicht giftig und können gegessen werden. Aber bitte nur von Kennern! Standortfoto.

Kaum gestartet, schon die ersten Pilze am Wegesrand unter Kiefern und Fichten. Trichterlinge aus dem Verwandtschaftskreis von Clitocybe gibba. Dieser ist es aber nicht, ich vermute den Feinschuppigen Trichterling (Clitocybe squamulosa). Im Gegensatz zu weißlichen und grauen Arten dieser Gattung, sind gelbbraun gefärbte Vertreter in der Regel nicht giftig und können gegessen werden. Aber bitte nur von Kennern! Standortfoto.

An den Wegrändern erfreute uns immer wieder der Rote Fingerhut (Digitalis purpurea). Giftig, wird aber auch als Heil- und Zierplanze genutzt.

An den Wegrändern erfreute uns immer wieder der Rote Fingerhut (Digitalis purpurea). Giftig, wird aber auch als Heil- und Zierpflanze genutzt.

Eine von Forstleuten frisch aufgestellte Bank, vieleicht sogar extra für uns, animierte Jochen und Klaus sogleich zu einer kurzen Verschnaufpause.

Eine von Forstleuten frisch aufgestellte Bank animierte Jochen und Klaus zu einer kurzen Verschnaufpause.

Klaus Warning ist bekanntlich Pilzberater in Bützow. ihn interessieren aber nicht nur Speisepilze und ihre giftigen Doppelgänger, sondern alles was irgendwiei nach Pilz aussieht. Hier ist es ein Knüppel von Kiefer der überzogen ist vom Gemeinen Violettporling. Zu Beachten sind auch die standesgemäßen Hosenträger!

Klaus Warning ist bekanntlich Pilzberater in Bützow. Ihn interessieren aber nicht nur Speisepilze und ihre giftigen Doppelgänger, sondern alles was irgendwie nach Pilz aussieht. Hier ist es ein Knüppel von einer Kiefer, der überzogen ist vom Gemeinen Violettporling. Zu Beachten sind auch die standesgemäßen Hosenträger!

Gemeiner Violettporling (Trichaptum abietinum). Erzeugt eine Weißfäule im Nadelholz.

Gemeiner Violettporling (Trichaptum abietinum). Erzeugt eine Weißfäule im Nadelholz.

Schleimpilze an modrigem Nadelholz.

Schleimpilze an modrigem Nadelholz. Es dürfte der Geweihförmige Schleimpilz (Ceratiomyxa fructiculosa) sein. Die Art ist weit verbreitet und soll der häufigste Vertreter der Schleimpilz überhaupt sein.

Eine vom Sturm entwurzelte Fichte bietet sich zum zweiten Frühstück an.

Eine vom Sturm entwurzelte Fichte bietet sich als Sitzgelegenheit zum zweiten Frühstück an.

Eine Gruppe Mürblinge (Psathyrella specc.) mitten auf dem grasigen Waldweg.

Eine Gruppe Mürblinge (Psathyrella spec.) mitten auf dem grasigen Waldweg.

Helga und Jochen haben wieder etwas mitten auf dem Weg in der Grasnarbe entdeckt und Klaus eilt sogleich zu ihnen.

Helga und Jochen haben schon wieder etwas in der Grasnarbe entdeckt und Klaus eilt sogleich zu ihnen.

Es ist ein Grauer Wulstling (Amanita excelsa). Gut zu erkennen ist die geriefte Manschette und die einfache, ungerandete Knolle. Wichtige Kennzeichen zur Abgrenzung zum stark giftigen Pantherpilz, denn dieser darf in den Sammelkorb gelegt werden. Natürlich auch nur von Kennern!

Es ist ein Grauer Wulstling (Amanita excelsa). Gut zu erkennen ist die geriefte Manschette und die einfache, ungerandete Stielbasis. Wichtige Kennzeichen zur Abgrenzung zum stark giftigen Pantherpilz. Dieser darf in den Sammelkorb gelegt werden. Natürlich auch nur von Kennern!

Den Pantherpilz zum Vergleich fanden wir heute leider nicht, aber einen weiteren Grauen Wulstling und ein Perlpilz (Amanita rubescens) links. Seine Abgrenzung zum Patherpilz wird noch zusätzlich durch seine weinroten Tönungen irgndwo am Fruchtkörper erleichtert. Auch der Perlpilz ist essbar und soll geschmacklich dem Grauen Wulstling überlegen sein.

Den Pantherpilz zum Vergleich fanden wir heute leider nicht, aber einen weiteren Grauen Wulstling und einen Perlpilz (Amanita rubescens), links. Seine Artabgrenzung zum Pantherpilz wird noch zusätzlich durch weinrote Tönungen irgendwo am Fruchtkörper erleichtert. Auch der Perlpilz ist essbar und soll geschmacklich dem Grauen Wulstling überlegen sein.

Tau- b.z.w. regenfrisch diese Waldfreund Rüblinge (Collybia dryophila). Sehr häufige, essbare Art der Laub- und Nadelwälder unterschiedlichen typs. Er ist ebend ein Freund des Waldes!

Tau- b. z. w. regenfrisch diese Waldfreund Rüblinge (Collybia dryophila). Sehr häufige, essbare Art der Laub- und Nadelwälder unterschiedlichen Typs. Er ist eben ein Freund des Waldes!

Ein essbarer Papagei - Täubling (Russula ionochlora) schiebt sich aus dem sandigen Waldboden direkt neben dem Forstweg.

Ein essbarer Papagei – Täubling (Russula ionochlora) schiebt sich aus dem sandigen Waldboden direkt neben dem Forstweg.

Die Gelbe Lohblüte (Fuligo septica) ist wohl der auffälligste und bekannsteste Schleimpilz. Gut zu Erkennen auch die schleimige Kriechspur, denn ähnlich einer Schnecke kriecht er von Nahrungsquelle zu Nahrungsquelle.

Die Gelbe Lohblüte (Fuligo septica) ist wohl der auffälligste und bekannteste Schleimpilz. Gut zu erkennen auch die schleimige Kriechspur, denn ähnlich einer Schnecke kriecht er von Nahrungsquelle zu Nahrungsquelle.

Auf einen vorjährigen Stoppelfeld von Mais am Waldrand, das noch nicht umgepflügt war, immer wieder kleine Blätterpilze. Es dürfte sich um den Halbkugeligen Ackerling (Agrocybe semiorbicularis) handeln. Ohne Speisewert.

Auf einem vorjährigen Stoppelfeld von Mais am Waldrand, das noch nicht umgepflügt war, immer wieder kleine Blätterpilze. Es dürfte sich um den Halbkugeligen Ackerling (Agrocybe semiorbicularis) handeln. Ohne Speisewert.

Mitten zwischen ihnen aber auch ein deutlich größerer Fruchtkörper mit violettschwärzlichen Lamellen und einem dicken, gezacktem Ring um den Stiel - ein Riesenträuschling (Stropharia rugosoannulata). Guter Speisepilz. Er wird im Handel unter der Bezeichnung Braunkappe als Kulturpilz angeboten. Also ein Speisepilz.

Mitten zwischen ihnen aber auch ein deutlich größerer Fruchtkörper mit violett – schwärzlichen Lamellen und einem dicken, gezacktem Ring um den Stiel – ein Riesenträuschling (Stropharia rugosoannulata). Guter Speisepilz. Er wird im Handel unter der Bezeichnung Braunkappe auch als Kulturpilz angeboten. 

Hier nochmal beide Arten zum direktem Vergleich am Standort fotografiert.

Hier nochmal beide Arten zum direktem Vergleich am Standort fotografiert.

Gleich daneben ein Landwirtschaftlicher Tierzuchtbetrieb mit reichlich Stroh und Mist drumm herum. Ein gefundenes Fressen für diese dekorativen Goldmistpilze (Bolbitius vitellinus). Ohne Speisewert.

Gleich daneben ein landwirtschaftlicher Tierzuchtbetrieb mit reichlich Stroh und Mist drum herum. Ein gefundenes Fressen für diese dekorativen Goldmistpilze (Bolbitius vitellinus). Ohne Speisewert.

Und das soll es auch schon gewesen sein. Unser Abschlußfoto, heute leider nur ein kleines Grüppchen, dafür war es um so gemütlicher.

Und das soll es auch schon gewesen sein. Hier unser Abschlussfoto, heute leider nur ein kleines Grüppchen. Dafür war es um so gemütlicher.

Wann starten wir wieder zu einer geführten Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

21. Juni 2015 – Kartierungsexkursion der Pilzfreunde

Vereinsexkursion durch den Staatsforst Jamel

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Durch den im Hintergrund beginnenden Staatsforst Jamel führte uns unsere heutige Vereins- und Kartierungsexkursion. Das Wetter dazu war leider etwas wolkenverhangener als auf diesem Foto, dass ich tags zuvor an unserem Endpunkt der Exekursion vom Dorfteich aus in Alt Jassewitz aufgenommen habe.

Durch den im Hintergrund ersichtlichen Staatsforst Jamel führte uns unsere heutige Vereins- und Kartierungsexkursion. Das Wetter dazu war leider etwas wolkenverhangener als auf diesem Foto, dass ich tags zuvor am Endpunkt unserer Exkursion vom Dorfteich in Alt Jassewitz aus aufgenommen hatte.

Am Sonntag, dem 21. Juni 2015, brachen wir endlich wieder zu einer Vereinsexkursion auf. Dazu waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e. V. und weitere interessierte Natur – und Pilzfreunde wieder sehr herzlich eingeladen. Gegen 08.00 Uhr fuhren wir von Wismar los. Immerhin brauchten wir heute nicht besonders weit fahren, denn der Zielwald lag noch vor den Toren der Hansestadt Wismar. Wir fuhren zunächst bis Gägelow und dann weiter in Richtung Boltenhagen. In Gramkow bogen wir links ab in Richtung Grevesmühlen. Wir fuhren bis zur Ortschaft Wahrstorf und bogen erneut links ab bis nach Hoikendorf. Von hier aus führt ein Landweg direkt zum Wald. Unser Exkursionsgebiet lag zwischen den Ortschaften Hoikendorf, Jamel und Manderow. Interessenten aus Grevesmühlen, Beckerwitz, Lübeck und Düsseldorf, die nicht erst nach Wismar fahren wollten, erwarteten uns in Hoikendorf. Vor wenigen Jahren haben wir hier eine öffentliche Pilzwanderung Anfang April durchgeführt. Jetzt hatten wir Sommer (kalendarischer Sommeranfang) und es dürften, im Gegensatz zu damals, schon reichlicher Frischpilze zu erwarten sein, vorausgesetzt, es ist nicht zu trocken. Zu trocken war es heute augenscheinlich nicht, denn tags zuvor und in der voran gegangenen Nacht haben kräftige Regengüsse den Wald ordentlich durchfeuchtet, was auch an den teils recht großen Pfützen auf den Waldwegen zu erkennen war. Trotzdem gab es nur wenige Frischpilze. Das zu Ende gegangene Frühjahr war viel zu trocken, zu kalt und auch zu windig. Hier wie immer einige Impressionen der heutigen Kartierungstour:

Zunächst hieß es nach der Begrüßung bei Hoikendorf Autos umsetzen nach Alt Jassewitz. Trotz kalendarischen Sommeranfang und Sonnerhöchststand des Jahres kamen einige Pilzfreunde bei kühlem, wolkenverhangenen Himmel beim Warten etwas ins frieren.

Zunächst hieß es nach einer kurzen Begrüßung bei Hoikendorf, Autos umsetzen nach Alt Jassewitz. Trotz kalendarischen Sommeranfang und Sonnenhöchststand kamen einige Pilzfreunde bei kühlem, wolkenverhangenen Himmel beim Warten etwas ins frösteln.

Diese beiden Jagdhunde harren ebenfalls der Dinge die nun kommen würden. Sie befinden sich in der Ausbildung zur Jagd, allerdings nicht auf Trüffeln und anderer mykologischer Leckerbissen, sondern ganz traditionelllen, herkömmlichen Jagd.

Diese beiden jungen Jagdhunde harren ebenfalls der Dinge, die da nun kommen werden. Sie befinden sich in der Ausbildung, allerdings nicht auf Trüffeln und anderer mykologischer Leckerbissen, sondern als Begleithunde zur ganz traditionellen, herkömmlichen Jagd.

Dann ging es aber auf diesem grasigen Feldweg direkt in Richtung Wald.

Dann ging es aber auf diesem grasigen Feldweg direkt in Richtung Wald.

Der Wald ist gleich erreicht. Wie ein dunkles, geheimnisvolles Gewölbe überdachen die Baumkronen der alten, mächtigen Buchen den Eingang zum Wald.n

Der Wald ist gleich erreicht. Wie ein dunkles, geheimnisvolles Gewölbe überdachen die Baumkronen der alten, mächtigen Buchen den Eingang des Waldes.

Echte Zunderschwämme (Fomes fomentarius) haben diesen toten Birkenstamm besiedelt und beschleunigen den Abbauprozeß des Holzes. Als Schwächeparasit befällt er die Bäume bereits, wenn sie noch Leben, aber schon Alt und geschwächt sind. Er erzeugt im Holz eine Weißfäule. Er befällt vorzugsweise Birken und Buchen, aber auch viele andere Laubhölzer. Ungenießbar.

Echte Zunderschwämme (Fomes fomentarius) haben diesen toten Birkenstamm besiedelt und beschleunigen den Abbauprozess des Holzes. Als Schwächeparasit befällt er die Bäume bereits, wenn sie noch Leben, aber schon alt und/oder geschwächt sind. Er erzeugt im Holz eine Weißfäule. Der häufige Porling befällt vorzugsweise Birken und Buchen, aber auch viele andere Laubhölzer.

Auch die Schnecken hatten es in den letzten Wochen schwer bei dem trockenen Wetter. Sobald es aber regenfeucht in den Wäldern wird, sind auch sie sogleich auf der Suche nach Fressbarem. Mit vorliebe verspeisen sie auch allerlei Pilze. Diese hat sich an einen Breitblättrigen Großrübling (Megacollybis platyphylla) heran gemacht.

Auch die Schnecken hatten es in den letzten Wochen schwer bei dem trockenen Wetter. Sobald es aber regenfeucht in den Wäldern wird, sind auch sie verstärkt auf der Suche nach fressbarem. Mit Vorliebe verspeisen sie allerlei Pilze. Dieses Exemplar hat sich an einen Breitblättrigen Großrübling (Megacollybia platyphylla) heran gemacht. Aus unserer Sicht als Speisepilz nicht empfehlenswert bis schwach giftig! Die Schnecke mag anderer Meinung sein.

Dieser Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) ist schon ziemlich alt, was die fleischfarbenen Lamellen verdeutlichen. Beim jungen Pilz sind sie weiß und verfärben sich in der weiteren Entwicklung durch Sporenproduktion zunächst rosa und zum schluß schmutzig fleischfarben. Auch an ihm haben sich die Schnecken bereits gütlich getan. Jung essbar.

Dieser Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) ist schon ziemlich alt, was die fleischfarbenen Lamellen verdeutlichen. Beim jungen Pilz sind sie weiß und verfärben sich in der weiteren Entwicklung durch Sporenproduktion zunächst rosa und schließlich schmutzig fleischfarben. Auch an ihm haben sich die Schnecken bereits gütlich getan. Jung essbar.

Ein sogenanntes Hexenei. Aus ihm entwickelt sich die Stinkmorchel (Phallus impudicus). Der spätere, poröse Stiel ist bereits als weißer Zapfen zu erkennen. Das grüne ist die später aasartig stinkende Sporenmasse, die Fliegen anlocken soll. In dieser Form noch essbar, wer es mag!

Ein sogenanntes Hexenei. Aus ihm entwickelt sich die gemeine Stinkmorchel (Phallus impudicus). Der spätere Stiel ist bereits als weißer Zapfen zu erkennen. Das grüne ist die später Aas – artig stinkende Sporenmasse, die Fliegen anlocken soll. In dieser Form noch essbar, wer es mag!

Der Buchenwald - Wasserfuß wächst auf kleinen, im Waldboden liegenden Buchenästchen. Auf den ersten Blick könnte er für einen kleinen Breitblättrigen Großrübling oder Wurzel - Schleimrübling gehalten werden. Ohne Speisewert.

Der Buchenwald – Wasserfuß (Hydropus subalpinus) wächst auf kleinen, im Waldboden liegenden Buchenästchen. Auf den ersten Blick könnte er für einen kleinen Breitblättrigen Großrübling oder einen Wurzel – Schleimrübling gehalten werden. Ohne Speisewert.

Ein kleines Highlight waren diese Rillstieligen Lorcheln (Helvella solitaria) am feuchten Waldwegrand des Buchenwaldes. Markant ist der klar abgegrenzte Stiel zum becherförmigen Hut. Das unterscheidet diese Art von der recht ähnlichen und noch etwas größer werdenden Hochgerippten Becherlorchel. Deren mehrfach verzweigt gerippter oder geaderter Stiel geht pokalförmig in den Hut über. Ohne Speisewert.i

Ein kleines Highlight waren diese Rillstieligen Lorcheln (Helvella solitaria) am feuchten Wegrand des Buchenwaldes. Markant ist der klar abgegrenzte Stiel zum becherförmigen Hut. Das unterscheidet diese Art von der recht ähnlichen und noch etwas größer werdenden Hochgerippten Becherlorchel. Deren mehrfach verzweigt gerippter b. z. w. geaderter Stiel geht pokalförmig in den Hut über. Ohne Speisewert.

Ein sehr dekoratives Motiv boten diese unterhalb eines liegenden Laubholz - Astes nahezu resupinat wachsenden Fruchtkörper der Zonen - Tramete (Trametes ochraceus). Die Art ist nah mit der Schmetterlingstramete verwandt und bildet normalerweise richtige, gezonte Konsolen auf den Ästen und stümpfen aus, die dann wie bei der Schmetterlingstramete ebenfalls schön gezont sind. Allerdings mehr gelbbräunliche.

Ein sehr dekoratives Motiv boten diese unterhalb eines liegenden Laubholz – Astes teils resupinat wachsenden Fruchtkörper der Zonen – Tramete (Trametes multicolor). Die Art ist nah mit der Schmetterlings – Tramete verwandt, allerdings mit mehr gelb bis ockerbräunlichen Farben und Zonierungen. Ungenießbar.

Relativ selten im Vergleich zum Grauen Faltentintling ist der Schmalsporige Faltentintling (Coprinus acuminatus). Man kann ihn auch ohne Mikroskop ansprechen. Er ist insgesamt etwas schmächtiger, der hut ist weniger faltig gerippt, besitzt am Scheitel einen deutlichen Buckel und auch der Stiel ist seltener mit einem, für den Grauen Falten- oder Knoten - Tintling so typischen Knoten versehen. Auch er könnte in Verbindung mit Alkohol giftig sein!

Relativ selten im Vergleich zum Grauen Faltentintling ist der Schmalsporige Faltentintling (Coprinus acuminatus). Man kann ihn auch ohne Mikroskop recht gut ansprechen. Er ist insgesamt etwas schmächtiger, der Hut ist weniger faltig gerippt, besitzt am Scheitel einen deutlichen Buckel und auch der Stiel ist seltener mit einem, für den Grauen Falten- oder Knoten – Tintling so typischen Knoten versehen. Auch er könnte in Verbindung mit Alkohol giftig sein! Den Schnecken scheint er jedenfalls zu schmecken.

Auch der alte, solide Buchenbestand der Jamelner Forst bleibt nicht vom Holzeinschlag verschont. Es ist ebend ein forstwirtschaftlicher Baumbestand.!

Auch der alte, solide Buchenbestand der Jamelner Forst bleibt nicht vom Holzeinschlag verschont. Es ist eben ein forstwirtschaftlicher Baumbestand!

Ein weiterer schöner Fund, im wahrsten Sinne, waren diese Birken- oder Laubholz - Knäulinge (Panus conchatus). Zu unserer intensivsten Kartierungszeit in den 1990er Jahren haben wir die Art nur selten feststellen können. In der letzten Zeit scheint es, dass dieser Pilz in Ausbreitung begriffen ist. Seine anfänlich schön violetten Fruchtkörper entfärben bei der weiteren Entwicklung ins bräunliche. Der Lamellenpilz könnte mit Seitlingen verwechselt werden. Kein Speisepilz.

Ein weiterer schöner Fund, im wahrsten Sinne des Wortes, waren diese Birken- oder Laubholz – Knäulinge (Panus conchatus). Zu unserer intensivsten Kartierungszeit in den 1990er Jahren haben wir die Art nur relativ selten feststellen können. In der letzten Zeit scheint es jedoch, dass dieser Pilz bei uns in Mecklenburg in Ausbreitung begriffen ist. Seine anfänglich schön violetten Fruchtkörper entfärben bei der weiteren Entwicklung ins bräunliche. Der Lamellenpilz könnte mit Seitlingen verwechselt werden. Kein Speisepilz.

Auch Pilzfreund Wolfgang aus Düsseldorf läßt es sich nicht nehmen, diese schönen Pilze im Bild festzuhalten.

Auch Pilzfreund Wolfgang aus Düsseldorf lässt es sich nicht nehmen, diese schönen Pilze im Bild festzuhalten.

Das Flächige Eckenscheibchen (Diatrype stigma). Dieser Pyrenomycet breitet sich dicht flächig unter der Rinde von Laubholzästen, hier von Birke) aus und löst diese schließlich ab. Die einzelnen Eckenscheibchen (bis 3mm im Durchmesser) sind in einem rotbrauen, später schwarzbraunem, krustenförmigem Stroma eingebettet.

Flächiges Eckenscheibchen (Diatrype stigma). Dieser Pyrenomycet breitet sich dicht flächig unter der Rinde von Laubholzästen (hier von Birke) aus und löst diese schließlich ab. Die einzelnen Eckenscheibchen (bis 3 mm im Durchmesser) sind in einem rotbraunen, später schwarzbraunen, krustenförmigem Stroma eingebettet.

Hier hat es zuvor gut geregnet. Mit dem Pilzwachstum sollte es hier bald bergauf gehen.

Hier hat es zuvor gut geregnet. Mit dem Pilzwachstum sollte es bald bergauf gehen.

Immer wieder schöne, vielversprechende Stellen in diesem hügeligen Waldgebiet. Hier standen dann auch die einzigen Täublinge der heutigen Bestandsaufnahme.

Immer wieder schöne, vielversprechende Stellen in diesem hügeligen Waldgebiet. Hier standen dann auch die einzigen Täublinge der heutigen Bestandsaufnahme.

Hier der kleinere, ebenfalls essbare Bruder des Frauen - Täublings, der Papagei - Täubling (Russula ionochlora).

Hier der kleinere, ebenfalls essbare Bruder des Frauen – Täublings, der Papagei – Täubling (Russula ionochlora).

Oder dieser alte mumifizierte Fruchtkörper eine Dickblättrigen - Kohlentäublings (Russula nigricans).

Oder dieser alte, mumifizierte Fruchtkörper eines Dickblättrigen – Kohlentäublings (Russula nigricans) aus dem Vorjahr.

Zwei etwas mitgenommene Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare). Giftig!

Zwei etwas mitgenommene Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare). Giftig! Vorsicht, wer den im Winterhalbjahr, ab Oktober wachsenden Rauch- oder Graublättrigen Schwefelkopf zu speisezwecken sammelt. Wie man sieht können die grünen Lamellen dieser Art im Alter auch grauschwärzlich durch das Sporenpulver aussehen. Im Zweifel Geschmacksprobe! Diese Art schmeckt äußerst bitter!

Nun geht es am Waldrand entlang in reizvoller, abwechslungsreicher Landschaft.

Nun geht es am Waldrand entlang in reizvoller, abwechslungsreicher Landschaft.

Eine gewaltige Holunderhecke ludt zum Ernten ein.

Eine gewaltige Holunderhecke stand in voller Blüte und lud zum Ernten ein.

Unser Ziel, die Ortschaft Alt Jassewitz kommt in Sichtweite.

Unser Ziel, die Ortschaft Alt Jassewitz, kommt in Sichtweite.

Eine regelrechte Plantage von Kamille. Es roch wunderbar, als ob gerade jemand frischen Tee gekocht hätte.

Eine regelrechte Plantage von Kamille. Es roch wunderbar, gerade so als ob jemand frischen Kamillentee zubereitet hätte.

Und ganz zum Schluß, bereits im Ort, noch ein einzelner Rissiger Ackerling (Agrocybe dura). Essbar.

Und ganz zum Schluss, bereits im Ort, noch ein einzelner Rissiger Ackerling (Agrocybe dura). Essbar.

Und unser Abschlußfoto. Leider sind nicht alle dabei. Zwei hatten sich schon nach Maßlow aufgemacht, um unser anschließendes Grillvergnügen vorzubereiten und eine Pilzfreundin aus Lübeck hatten wir leider verloren, was uns sehr beunruhigte. Aber es ist alles gut gegangen,sie hatte ihr Auto ja noch bei Hoikendorf stehen und ist zurück gewandert. Es tut uns leid, beim nächsten mal wird das hoffentlich nicht mehr passieren. Alt Jassewitz am 21.Juni 2015.

Und unser Abschlussfoto. Leider sind nicht mehr alle dabei. Zwei hatten sich schon nach Maßlow aufgemacht, um unser anschließendes Grillvergnügen vorzubereiten und eine Pilzfreundin aus Lübeck hatten wir leider verloren, was uns sehr beunruhigte. Aber es ist alles gut gegangen, sie hatte ihr Auto ja noch bei Hoikendorf stehen und ist zurück gewandert. Es tut uns leid, beim nächsten mal wird das hoffentlich nicht mehr passieren. Alt Jassewitz am 21.Juni 2015.

Die Tour endete gegen Mittag.

Im Anschluss waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. noch zu einem Grillnachmittag nach Maßlow ganz herzlich eingeladen. Es war ein wunderbarer Nachmittag und dafür auch an dieser Stelle nochmal ein ganz herzliches Dankeschön!

Wann brechen wir zur nächsten Vereinsexkursion auf? – Siehe unter Termine!

16. Juni 2015 – Treffen der Pilzfreunde

Vereinsabend der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Thema: Die unterschiedlichen Bodenansprüche unserer heimischen Großpilze

Der stark giftige Ziegelrote- oder Mairißpilz wächst vor allem im Juni auf kalkhaltigen Böden.

Der stark giftige Ziegelrote- oder Mairißpilz (Inocybe patouilardii) wächst vor allem im Juni auf kalkhaltigen Böden.

Am Dienstag, dem 16. Juni 2015, waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und interessierte Gäste wieder zu 18.00 Uhr in das mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21, sehr herzlich eingeladen. Ein weiterer Themenabend stand auf dem Programm. Es ging heute um einige unserer Großpilze und ihren besonderen Anforderungen an die Beschaffenheit des Bodens. Einige unserer guten Speisepilze wachsen beispielsweise bevorzugt oder ausschließlich auf sauren Sandböden. Andere benötigen zum entfalten ihrer Myzelien und Fruchtkörper unbedingt kalkhaltige Bodenverhältnisse. Wieder andere sind bodenvag und kommen sowohl auf Kalk als auch auf sauren Böden vor. Eine weitere Gruppe besiedelt moorige Standorte u.s.w.. Wir wandten uns heute Abend ein wenig dieser Problematik zu und haben einige Vertreter in Wort und Bild vorgestellt.

Die Veranstaltung dauerte bis kurz nach 20.00 Uhr.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

13. Juni 2015 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte durch die Biendorfer Tannen

Durch sandige Nadelmischwälder und vorbei an blühenden Feldern, bei sommerlicher Schwüle führte unsere heutige Wanderung bei Biendorf.

Durch die sandigen Nadelmischwälder der Biendorfer Tannen und vorbei an blühenden Feldern führte unsere heutige Wanderung bei Sonnenschein und sommerlicher Schwüle.

Am Sonnabend, dem 13. Juni 2015, brachen wir von Wismar aus wieder zu einer öffentlichen Pilzlehrwanderung auf. Treff war gegen 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz gegenüber dem Busbahnhof, in der Wasserstraße/Ecke Kopenhagener Straße. Mit zwei Autos starteten wir zum Zielgebiet. Unser heutiges Pilzrevier befand sich von Wismar aus in östlicher Richtung, etwas nördlich der beiden mecklenburgischen Kleinstädte Neubukow und Kröpelin, die Biendorfer Tannen. Es war nicht das erste mal, dass wir hier zu einer geführten Pilzwanderung unterwegs waren. Im Sommer 2009 besuchten wir dieses Waldgebiet schon einmal. Damals, so wie heute, war es im Vorfeld recht trocken und das Pilzaufkommen hielt sich in Grenzen, ja heute war nicht einmal die Spur eines Frischpilzes zu sehen. Da wir aber erst Mitte Juni haben, sollten die Erwartungen ohnehin nicht all zu hoch angesetzt werden. Der Sommeraspekt beginnt sich eigentlich erst zu entwickeln. Das heißt, wenn die Rahmenbedingungen dafür stimmen und das ist zur Zeit nicht der Fall. Es ist einfach viel zu trocken, so dass unsere heutige Tour eigentlich keine Pilzwanderung im herkömmlichen Sinne gewesen ist, sondern eher ein sehr schöner Waldspaziergang bei schwülwarmem Sommerwetter in blühender und grünender Natur. Trotzdem wie gewohnt einige Impressionen:

Waldbereiche wechselten mit teils blühenden Feldern und Wiesen. Da der Raps bereits abgeblüht ist, dürfte es sich hier um einen andere Kultur handeln.

Waldbereiche wechselten mit teils blühenden Feldern und Wiesen. Da der Raps abgeblüht ist, sollte es sich hier um eine andere Kultur handeln.

Es dürfte sich um Senfplanzen handeln.

Es dürften Senfpflanzen sein.

Diese Blindschleiche kreuzte unseren Weg und ließ sich in der Hand selenruhig fotografieren.

Diese Blindschleiche kreuzte unseren Weg und ließ sich in der Hand selenruhig fotografieren.

Auffalend am Waldweg ein recht großer, dunkler Fleck, bei Berührung auffallend stäubend oder besser sporulierend, ein Schleimpilz!

Auffallend am Waldweg ein recht großer, dunkler Fleck, bei Berührung stäubend oder besser sporulierend, ein Schleimpilz!

Die Arte dürfte zu den Fadenstäubchen gehören, den Stemonitae. Es könnte sich um das Dunkle Fadenkeulchen, auch Stelzenschleimpilz (Stemonites fusca) genannt, handeln.

Die Art dürfte zu den Fadenstäubchen gehören, den Stemonitida. Es könnte sich um das Dunkle Fadenkeulchen, auch Stelzenschleimpilz (Stemonites fusca) handeln. Standortfoto.

Ist das nicht ein herrlicher Anblick. Ein Getreidefeld durchwachsen von einer Vielzahl von Wildkräutern und Blumen. Nicht steril gehalten durch Unkrautvernichtungsmittel. Diesen Anblick muss man genießen!

Ist das nicht ein herrlicher Anblick! Ein Getreidefeld durchwachsen von einer Vielzahl von Wildkräutern und Blumen. Nicht steril gehalten durch Unkrautvernichtungsmittel. So sollte Sommer auf dem Lande aussehen!

Rot blüht der Mon.

Rot blüht der Mohn.

Wunderbar duftet die Kamille.

Wunderbar duftet die Kamille.

und in einem leuchtenden Blau erstrahlen die filigranen Blüten der Kornblume.

Und in einem leuchtenden Blau erstrahlen die filigranen Blüten der Kornblume.

Und weiter führte uns der sandige Feldweg in den nächsten Waldbereich.

Weiter führte uns der sandige Feldweg in den nächsten Waldbereich.

Ein originelles Hinweisschild um den Wald sauber zu halten. Ob es einige Zeitgenossen abhalten wird, die leider all zu gerne ihren Müll in der Natur abladen, bleibt zu hoffen. Dieser Waldbereich war zumindest, wenn man von einigen Stellen abzieht, wo Planzenreste abgelagert wurden, frei von Müll.

Ein originelles Hinweisschild um den Wald sauber zu halten. Ob es einige Zeitgenossen davon abhalten wird, ihren Müll in der Natur zu entsorgen, bleibt zu hoffen. Dieser Waldbereich war zumindest, wenn man von einigen Stellen absieht, wo Pflanzenreste abgelagert wurden, frei von Müll.

Sehr dekorativ mit ihren frischen Zuwachskannten diese mehrjährigen Flachen Lackporlinge (Ganoderma lipsiense).

Sehr dekorativ mit ihren frischen Zuwachskannten diese mehrjährigen Flachen Lackporlinge (Ganoderma lipsiense).

Sie sondern sogar sogenannte Gutationspröpfchen ab, die ich so beim Flachen Lackporling (Ganoderma lipsiense) noch nicht gesehen habe.

Sie sondern sogar sogenannte Gutationströpfchen ab, die ich so beim Flachen Lackporling (Ganoderma lipsiense) noch nicht gesehen habe.

Dieser Eichenast wurde großflächig entrindet. Als Übeltäter kommt hier der Rindensprenger (Vuilluminia comedens) in frage. Er bildet seine wachsartige Struktur unterhalb der Rinde aus, die schließlich abplatzt.

Dieser Eichenast wurde großflächig entrindet. Als Übeltäter kommt hier der Rindensprenger (Vuilleminia comedens) in frage. Er bildet seine wachsartige Fruchtkörperschicht unterhalb der Rinde aus, die schließlich abplatzt.

Und nochmal Blüten. Auch der Ginster satnd heute in der warmen, sandigen, heideartigen Waldlandschaft in voller Blüte.

Und nochmals leuchtend gelbe Farben aus dem Reich der Floristik. Auch der Ginster stand heute in der warmen, sandigen, heideartigen Waldlandschaft in voller Blüte.

Unscheinbarer und dezenter die sattgrünen Farben der Farne. Sie haben mit Pilzen etwas gemeinsam. Sie vermehren sich durch Sporen und brauchen deshalb keine auffälligen Blüten um die Aufmerksamkeit der Insekten zu erregen.

Unscheinbarer und dezenter die sattgrünen Farben der Farne. Sie haben mit Pilzen etwas gemeinsames. Sie vermehren sich durch Sporen und brauchen deshalb keine auffälligen Blüten um die Aufmerksamkeit der Insekten zu erregen.

Wenig Pilze, wenig Leute. Ein kleines Grüppchen waren wir heute nur, aber dafür hatten wir eine wirklich schöne Schönwetterwanderung in herrlicher Natur, nur nicht ganz so schwül hätte es sein können. Übrigens die jüngste Pilzfreundin heute keine zwei Jahre zählt sie!Biendorfer Tannen am 13. Juni 2015

Wenig Pilze, wenig Leute. Ein kleines Grüppchen waren wir heute, aber dafür hatten wir eine wirklich schöne Sommerwanderung in herrlicher Natur, nur nicht ganz so schwül hätte es sein brauchen. Übrigens, unsere jüngste Pilzfreundin heute, keine zwei Jahre zählte sie! Biendorfer Tannen am 13. Juni 2015

Wann steht die nächste Wanderung an? – Siehe unter Termine!

30. Mai 2015 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Sie führte heute durch die Wälder am Bibowsee

Schloß Hasenwinkel am 30.Mai 2015. Es war heute Beginn- und Endpunkt einer unserer Pilzwanderungen.

Schloss Hasenwinkel am 30.Mai 2015. Es war heute Beginn- und Endpunkt einer unserer Pilzwanderungen.

Gegen 08.00 Uhr, am heutigen Sonnabend, dem 30. Mai 2015, war Treff auf dem schmalen Parkplatz am ZOB, in der Wasserstraße/Ecke Kopenhagener Straße in Wismar. Der Pilzberater lud wieder zu einer öffentlichen Lehrwanderung ein. Mit einem Autos fuhren wir unter Bildung einer Fahrgemeinschaft zu unserem Zielgebiet. Es lag heute zwischen Ventschow und Warin im Landkreis Nordwestmecklenburg, genauer gesagt, zwischen den Ortschaften Bibow und Nisbill, am Schloss Hasenwinkel. Hier erwarteten uns weitere Interessenten aus dem Umland, die sich uns anschließen wollten und ein Journalist von der Schweriner Volkszeitung sowie der Bützower Pilzberater Klaus Warning. Der waldreichen Umgebung des Bibowsees und rund um Schloss Hasenwinkel mit seinem eindrucksvollen Schlosspark statteten wir heute einen pilzkundlichen Besuch ab. Damit wäre schon angedeutet, dass es nicht vordergründig nur um Speisepilze geht, sondern uns interessieren auf einer Lehrwanderung alle Arten, die zu den Großpilzen gerechnet werden. Also alle Pilze, die mit dem bloßem Auge zu erkennen sind. Und da gibt es immer etwas zu entdecken, um seinen Horizont zu erweitern. Springt dabei am Ende auch noch eine kleine Pilzmahlzeit heraus, so ist unser Ziel voll und ganz erreicht. Diesbezüglich war es heute leider recht bescheiden, aber immerhin für zwei Pilzfreunde hat es als kleine Beilage oder für ein Pilzsüppchen gereicht. Da wir uns in der Aspekt – Abfolge der Großpilze am Übergang vom Pilzfrühling zum Pilzsommer befinden, können die Erwartungen zur Zeit noch nicht zu hoch angesetzt werden, denn die Frühlingspilze sind am abklingen und erste Sommerarten gehen noch recht zaghaft an den Start. Zudem war es im Vorfeld auch relativ trocken und kühl. Hier einige Impressionen von unserer heutigen Tour:

Zunächst reichte ich meine Unterschriftenliste herum und sammelte die fünf Euro Teilnahmegebühr ein.

Zunächst reichte ich wie immer meine Unterschriftenliste herum und sammelte die fünf Euro Teilnahmegebühr ein.

Links der Herr mit dem Buch in den Händen und in der brauner Jacke war von der Schweriner Volkszeitung und stellte zunächst einige wichtige Fragen und es wurde ein Gruppenfoto für die Zeitung geschossen.

Links der Herr mit dem Buch in den Händen und in der brauner Jacke war von der Schweriner Volkszeitung und stellte zunächst einige wichtige Fragen und es wurde ein Gruppenfoto für die Zeitung geschossen.

Klaus Warning hatte wie immer zu Beginn einige Pilze zum Zeigen und Erläutern mitgebracht.

Klaus Warning hatte wie immer zu Beginn einige Pilze zum Zeigen und Erläutern mitgebracht, sozusagen als Einstimmung und zum Ansporn für die bevorstehende Pilzwanderung.

Auch ein anderer Pilzfreund hatte etwas zum Bestimmen mitgebracht. Es handelt sich um einen essbaren Schwefelporling, zumindest solange er noch zartfleischig und saftig ist. Dieses Exemplar war leider schon verhärtet und nicht mehr genießbar.

Auch ein anderer Pilzfreund hatte etwas zum Bestimmen mitgebracht. Es handelt sich um einen essbaren Schwefelporling (Laetiporus sulphureus), zumindest solange er noch zartfleischig und saftig ist. Dieses Exemplar war leider schon verhärtet und nicht mehr genießbar.

Dann ging es aber los. Zunächst bei einsetzendem Regen durch einen Buchenwald.

Dann ging es aber los. Zunächst bei einsetzendem Regen durch einen Buchenwald.

Hier wuchs mitten auf dem Weg ein stattlicher Becherling. Von der Form her ein Blasenförmiger Becherling (Peziza vesiculosa). Um diese Jahreszeit erscheinen allerdings auch die Buchenwald - Becherlinge. Klarheit kann hier nur eine mikroskopische Untersuchung bringen. Ohne Speisewert und am Standort fotografiert..

Hier wuchs mitten auf dem Weg ein stattlicher Becherling. Von der Form her ein Blasenförmiger Becherling (Peziza vesiculosa). Um diese Jahreszeit erscheinen allerdings auch die Buchenwald – Becherlinge. Klarheit kann hier nur eine mikroskopische Untersuchung bringen. Ohne Speisewert und am Standort fotografiert.

Und dann ein kleiner Blätterpilz der auf Holzunterlage wächst, nähmlich kleinen Buchenästchen die bereits tiefer in der Rohhumusauflage eingesengt sind. Der Buchenwald - Wasserfuß (Hydropus subalpinus). Ebenfalls ohne Speisewert.oden

Und dann ein kleiner Blätterpilz der auf Holzunterlage wächst, nämlich kleinen Buchenästchen, die bereits tiefer in der Rohhumusauflage feucht liegen. Der Buchenwald – Wasserfuß (Hydropus subalpinus). Bricht man den Stiel durch, so tritt eine wässrige Flüssigkeit aus = Wasserfuß. Ebenfalls ohne Speisewert.

Bei diesem Porling an einem Laubholz - Ast könnte es sich um die Ockerbraune Tramete (Trametes ochraceus) handeln, die nah verwandt mit der bekannten Schmetterlingstramete ist. Ungenießbar.

Bei diesem Porling, der an einem Laubholz – Ast wächst, dürfte es sich um die Striegelige Tramete (Trametes hirsuta) handeln, die nah verwandt mit der bekannten Schmetterlingstramete ist. Ungenießbar.

Hier sehen wir zwei nah verwandte Arten. Oben und unten jeweils ein Exemplar des Gelbblättrigen Rüblings (Collybia esculpta und in der Mitter der klassische Waldfreund - Rübling (Collybia dryophila). Beide essbar.

Hier sehen wir zwei nah verwandte Arten. Oben und unten jeweils ein Exemplar des Gelbblättrigen Rüblings (Collybia exculpta) und in der Mitte der klassische Waldfreund – Rübling (Collybia dryophila). Beide essbar.

Auf der Rasenfläche des Schloßparks einige imposannte Hasen - Stäublinge (Calvatia utriformis), auch Getäfelter Stäubling genannt. Sind sie druckfest, schnittig und innen weiß, können sie gegessen werden und sind aufgrund ihrer Größe auch recht ergiebig.

Auf der Rasenfläche des Schlossparks einige imposante Hasen – Stäublinge (Calvatia utriformis), auch Getäfelter Stäubling genannt. Sind sie druckfest, schnittig und innen weiß, können sie gegessen werden. Die Pilze sind aufgrund ihrer Größe auch recht ergiebig. Standortfoto.

Leider waren sie alle nicht mehr zum Verzehr geegnet. Obwohl noch fast weißfleischig, ist das linke, durchgeschnitteten Exemplar schon pappig und wird im unteren Stielbereich schon zart gelblich. Das kleine, untere Exemplar ist innen schon olivgrünlich und komplett ungenießbar. Hasen - Stäubling (Calvatia utriformis).

Leider waren sie alle nicht mehr zum Verzehr geeignet. Obwohl noch fast weißfleischig, ist das linke, durchgeschnittene Exemplar schon pappig und wird im unteren Stielbereich zart gelblich. Das kleine, untere Exemplar, ist innen schon olivgrünlich und komplett ungenießbar. Hasen – Stäubling (Calvatia utriformis).

An einem liegenden Fichtenstamm Unmegen von ungewöglich üppig entwickelten Reihigen Trameten (Trametes serialis). Ungenießbar.

An einem liegenden Fichtenstamm Unmengen von ungewöhlich üppig entwickelten Reihigen Trameten (Antrodia serialis). Ungenießbar.

Falbgelbliche Hüte, graue, später tabeackbraune Lamellen, ein Ring um den Stiel, der auch abfallen kann und rettich bis kakaoartiger Geruch, so kommt der häufige Frühlings - Ackerling (Agrocybe praecox) daher. Essbar.

Falbgelbliche Hüte, graue, später tabakbraune Lamellen, ein Ring um den Stiel, der auch abfallen kann und Rettich bis kakaoartiger Geruch, so kommt der häufige Frühlings – Ackerling (Agrocybe praecox) daher. Essbar.

Auf den Rasenflächen des Schloßparks Hasenwinkel immer wieder Ringe und Reihen der sehr schmackhaften Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades). Sie sind nach den kräftigen Regenschauern der letzten Tage stark am kommen. Standortfoto.

Auf den Rasenflächen des Schlossparks Hasenwinkel immer wieder Ringe und Reihen der sehr schmackhaften Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades). Sie sind nach den kräftigen Regenschauern der letzten Tage stark am kommen. Standortfoto.

Das animiert zum Einsammeln.

Das animiert zum Einsammeln.

Unweit der Nelkenschwindlinge in einem Gebüsch zahlreiche, ähnlich aussehende Blätterpilze. Die Lamellen stehen viel enger, der Hut ist nicht fleischig gebuckelt, sondern flach und dünnfleischig. Es ist der Waldfreund - Rübling (Collybia dryophila). Auch er ist essbar, erreicht aber bei weitem nicht die Geschmacksqualitäten des Nelkenschwindlings.

Unweit der Nelkenschwindlinge in einem Gebüsch zahlreiche, ähnlich aussehende Blätterpilze. Die Lamellen stehen viel enger, der Hut ist nicht fleischig gebuckelt, sondern flach und dünnfleischig. Es ist der Waldfreund – Rübling (Collybia dryophila). Auch er ist essbar, erreicht aber bei weitem nicht die Geschmacksqualitäten des Nelkenschwindlings.

An einem Laubholz - Ast zusammen mit Flechten, ein Sklerotien - Porling (Polyporus tuberaster), der kleine Bruder des viel größer werdenden Schuppigen Porlings. Ganz jung soll auch er essbar sein, dieser war aber schon zu zäh!

An einem Laubholz – Ast zusammen mit Flechten, ein Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster), der kleine Bruder des viel größer werdenden Schuppigen Porlings. Ganz jung soll auch er essbar sein, dieser war aber schon zu zäh!

Alte Erdsterne aus dem Vorjahr. Die Größe und Andeutugen einer ehemaligen Halskraus lassen den Halskrausen - Erdstern (Geastrum triplex) vermuten. Erdsterne gehören zu den Bauchpilzen und sind somit mit den Stäublingen und Bovisten verwandt.e

Alte Erdsterne aus dem Vorjahr. Die Größe und Andeutungen einer ehemaligen Halskrause lassen den Halskrausen – Erdstern (Geastrum triplex) vermuten. Erdsterne gehören zu den Bauchpilzen und sind somit mit den Stäublingen und Bovisten verwandt.

Nahezu minütlich änderte sich heute das Licht. Während es auf dem Bild voraus noch freundlich aussieht, droht aud dem Hintergrund eine düstere Schauerwolke, was auf dem Foto vom Bibowsee deutlich zu erahnen ist.

Nahezu minütlich änderte sich heute das Licht. Während es auf dem Bild voraus noch freundlich aussieht, droht von hinten eine düstere Schauerwolke, was auf diesem Foto vom Bibowsee auch zu erahnen ist.

Auf dem weitläufig eingezäunten Gelände der Klinik am Bibowsee begrüßten uns lautstark diese Ziegen oder sind es etwa Schafe?

Auf dem weitläufig eingezäunten Gelände der Klinik am Bibowsee begrüßten uns lautstark diese Ziegen oder sind es etwa Schafe?

Schnell hatte sich der Schaer wieder verzogen und die Sonnen strahlte von einem blauen Himmel als sei nichtsgewesen. Aprilwetter vom feinsten!

Schnell hatte sich der Schauer mit seinen dunklen Wolken wieder verzogen und die Sonnen strahlte von einem blauen Himmel als sei nichts gewesen. Aprilwetter vom feinsten!

Am Waldrand dann ein Büschel Grünblättriger Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare). Grünliche Lamellen, schefelgelber Stiel und bitterer Geschmack sind die wichtigsten Kennzeichen dieses überaus häufigen Giftpilzes.

Am Waldrand dann ein Büschel Grünblättriger Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare). Grünliche Lamellen, schwefelgelber Stiel und bitterer Geschmack sind die wichtigsten Kennzeichen dieses überaus häufigen Giftpilzes.

Birkenporlinge (Piptoporus betulinus) sind in jüngerer Zeit bei einigen Menschen als sogenannte Heilpilze in Mode gekommen. Selbst Ötzi hat sie schon bei sich gehabt. Aus ihnen wird ein Sud b.z.w. Tee gegen verschiedene Beschwerden hergestellt. Die hier fotografierten Pilze stammen aus dem Vorjahr und dürfen nicht mehr zu solchen Experiementen verwendet werden. Junge Pilze erscheinen im laufe des Sommers, sind gummiartig weichfleischig - biegsam und währen auf der Unterseite schön weiß, nicht so dunkel wie hier zu sehen.

Birkenporlinge (Piptoporus betulinus) sind in jüngerer Zeit bei einigen Menschen als sogenannte Heilpilze in Mode gekommen. Selbst Ötzi hat sie schon bei sich gehabt. Aus ihnen wird ein Sud b.z.w. Tee gegen verschiedene Beschwerden hergestellt. Die hier fotografierten Pilze stammen aus dem Vorjahr und dürfen nicht mehr zu solchen Experimenten verwendet werden. Junge Pilze erscheinen im laufe des Sommers, sind gummiartig weichfleischig – biegsam und währen auf der Unterseite schön weiß, nicht so dunkel wie hier zu sehen.

Der Schloßpark zu Hasenwinkel ist auch bekannt für seinen Rhododendron - Bestand.

Der Schlosspark zu Hasenwinkel ist auch bekannt für seinen Rhododendron – Bestand.

Er steht jetzt in voller Blüte.

Er steht jetzt in voller Blüte.

Vor allem Hummeln sorden für die Bestäubung der Blüten. Ich habe heute aber auch Hornissen an ihnen gesehen.

Vor allem Hummeln sorgen für die Bestäubung der Blüten. Ich habe heute aber auch Hornissen an ihnen gesehen.

Tags zuvor fand im Schloß offensichtlich eine Hochzeit statt. Wir wünschen Kathleen & Christian alles Gute!

Tags zuvor fand im Schloss offensichtlich eine Hochzeit statt. Wir wünschen Kathleen & Christian alles Gute!

Breitblättrige Großrüblinge (Megacollybia platyphylla) gibt es eigentlich in feuchteren Wäldern zu dieser Jahreszeit recht häufig und zahlreich. In diesem Jahr sind sie bisher kaum in Erscheinung getreten. Der große Hut bestekt fast nur aus den weilichen, breiten Lamellen. Als Speisepilz ist er nicht empfehlenswert.

Breitblättrige Großrüblinge (Megacollybia platyphylla) gibt es eigentlich in feuchteren Wäldern zu dieser Jahreszeit recht häufig und zahlreich. In diesem Jahr sind sie bisher kaum in Erscheinung getreten. Der große Hut besteht fast nur aus den weißlichen, breiten Lamellen. Als Speisepilz ist er nicht empfehlenswert.

Imposant und sehenswert ist auch der alte Baumbestand des Schloßparks, so wie diese Eichen - Familie.

Imposant und sehenswert ist auch der alte Baumbestand des Schlossparks, so wie diese Eichen – Familie.

Unser Abschlußfoto. Mit 10 Leuten waren wir heute eine überschaubare und gemütliche Truppe. Hasenwinkel am 30. Mai 2015.

Unser Abschlussfoto. Mit 10 Leuten waren wir heute eine überschaubare und gemütliche Truppe. Hasenwinkel am 30. Mai 2015.

Die Tour emdete am Mittag.

Wann geht es wieder in die Pilze? – Siehe unter Termine!

23./24. Mai 2015 – Maipilzwochenende in Wismar

Maipilzwochenende zu Pfingsten

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Diese Veranstaltung musste leider ausfallen!

Junge Maipilz im kurzen Wasserbad für unsere traditionelle Maipilzpfanne. Maipilze besitzen ein sehr intensives Aroma daher können sie durchaus gut gewaschen werden, damit der Geschmack nicht zu aufdringlich wird. Kurzes Blanchieren wird ebenfalls empfohlen.

Junge Maipilz im kurzen Wasserbad in Vorbereitung unserer traditionellen Maipilzpfanne. Maipilze besitzen ein sehr intensives Aroma, daher können sie durchaus kurz gewaschen werden. Damit der Geschmack nicht zu aufdringlich wird, ist auch kurzes Blanchieren empfohlen.

Am diesjährigen Pfingstfest planten wir wieder unser traditionelles Maipilzwochenende. Am Sonnabend, dem 23. und am Sonntag, dem 24. Mai 2015 wollten der Steinpilz – Wismar und die fleißigen Helfer der Gruppe der Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. wieder ganz herzlich zu diesem Frühjahrshöhepunkt einladen. Leider wurde nichts daraus wegen einer Erkrankung unserer guten Seele Irena. Wir wünschen gute Besserung und vieleicht klappt es ja wieder im nächsten Jahr.

Vor dem mykologischen Informationszentrum, in der ABC Straße 21, wird dann wieder unser Imbissstand öffnen.

Vor dem mykologischen Informationszentrum, in der ABC Straße 21, wird dann wieder unser Imbissstand öffnen.

Im Innenbereich kann dann auch die unsere Ausstellung Unsere Großpilze im Wandel der Jahreszieten für einen Entgeld von 2,00 Euro besichtigt werden.

Im Innenbereich kann die Ausstellung "Unsere Großpilze im Wandel der Jahreszeiten" besichtigt werden.

Wollen wir also auf eine gute, ertragreiche Ernte von Maipilzen hoffen. Wichtig ist dafür eigentlich nur reichlich Regen im April und Mai.

Eine ertragreiche Ernte von Maipilzen ist im Vorfeld natürlich wichtig.

Wann findet die nächste Pilzausstellung mit Imbissangebot statt? – Siehe unter Termine!

19. Mai 2015 – Treffen der Pilzfreunde

Themenabend der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Thema: Unsere Waldbäume und ihre Mykorrhiza – Partner

Der Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) bevorzugt die Eiche als Mykorrhiza - Partner (Eichen - Steinpilz), ist aber auch unter Rotbuchen anzutreffen.

Der Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) bevorzugt die Eiche als Mykorrhiza - Partner (Eichen - Steinpilz), ist aber auch unter Rotbuchen anzutreffen.

Am Dienstag, dem 19. Mai 2015, ludt das mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft und interessierte Gäste wieder zu einem Themenabend in die ABC Straße 21 sehr herzlich ein. Beginn war wie gewohnt gegen 18.00 Uhr. Unsere Wald- und Parkbäume und ihre begleitende Pilzflora war Thema des Abends. Viele Mykorrhiza – Pilze sind mehr oder weniger auf ganz bestimmte Baumarten angewiesen und spezialisiert. Manche von ihnen sind streng konservativ und können nur unter einem ganz bestimmten Baum angetroffen werden, andere sind liberaler und gehen mit verschiedenen Baumpartnern eine Lebensgemeinschaft ein. Dazu haben wir heute für unsere häufigen Baumarten einige charakteristische Pilzbegleiter in Wort und Bild vorgestellt. Dieses Wissen erleichtert auch ganz erheblich die Suche nach den jeweiligen Lieblingspilzen.

Dazu gab es auch wieder einen kleinen Imbiss, den Pilzfreundin Ingrid Rieck heute speziell für uns zubereitet hatte. Es gab Kartoffelsalat und Bouletten. Dazu einige Naschereien, Kaffee und Tee. Dafür ein ganz herzliches Dankeschön. Auch konnten wir einige Gäste und sogar Urlauber in unserer Mitte begrüßen

Die Veranstaltung dauerte bis gegen 20.15 Uhr.

16. Mai 2015 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Es ging durch das Strohkirchener Holz

Das Strohkirchener Holz von Bernstorf aus am 16. Mai 2015.

Das Strohkirchener Holz von Bernstorf aus am 16. Mai 2015.

Am Sonnabend, dem 16. Mai 2015, war es wieder soweit. Das mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar ludt zu einer öffentlichen Pilzlehrwanderung ein. Treff war gegen 08.00 Uhr auf dem Parkplatz am ZOB in der Wasserstraße, Ecke Kopenhagener Straße. Mit einem PKW und einem Motorroller fuhren wir nach kurzer Begrüßung zu unserem Zielgebiet. Dieses war heute das Strohkirchener Holz, südwestlich von Grevesmühlen. Am 26. Juni des Jahres 2011 waren wir hier schon einmal unterwegs. Es gab damals recht wenige Frischpilze, auch auf Grund relativer Trockenheit. Heute waren es noch weniger. Der Wald war praktisch Pilz leer, zumindest was Arten betrifft, die auf einer normalen Pilzwanderung gefunden, erläutert und eventuell auch in den Sammelkorb gelegt werden können. Das änderte sich aber, als wir Torsten Richter und Christopher Engelhardt vom Rehnaer Pilzverein trafen. Sie waren auf der Suche nach einem kleinen Waldtümpel, um den Uferbereich nach winzigen Großpilzen, insbesondere nach Schlauchpilzen zu durchsuchen. Anstatt durch den halben Wald zu laufen, konnten wir hier einiges interessantes auf kleinem Raum entdecken. Natürlich nichts für Kochtopfmykologen, sprich Speisepilzsammler. Darum geht es bei einer solchen Kartierungsaktion, die es letztendlich wurde, auch nicht. Aber wer seinen Horizont erweitern möchte und sich die im ersten Moment unscheinbaren Winzlinge aus dem Pilzreich etwas näher anschaut, wird begeistert sein von ihrer filigranen Schönheit. Lupe ist in solchen Fällen fast unerlässlich und vieles muss zu hause einer weiteren Vergrößerung unter einem Mikroskop unterzogen werden. Zugegeben, ohne die Rehnaer Pilzfreunde wäre die heutige Tour mehr als bescheiden ausgefallen. Sie retteten sozusagen unsere Pilzwanderung und am Ende wurde es doch noch ein lohnender Ausflug in das Strohkirchener Holz.

Aufbruch einer kleinen Truppe bei maikühlem, novembergrauem Wetter.

Aufbruch einer kleinen Truppe bei maikühlem, novembergrauen Wetter.

An einem alten Buchenstubben eine Handvoll Grünblättriger Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare). Im Geschmack galle bitter und obendrein giftig!

An einem alten Buchenstubben eine Handvoll Grünblättriger Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare). Im Geschmack Galle bitter und obendrein auch noch giftig!

Zu den Schlauchpilzen gehört der Brandfladen (Hypoxylon deustum).

Zu den Schlauchpilzen gehört der Brandfladen (Hypoxylon deustum).

Wie auch in fast allen Wäldern wird hier derzeit massiv Holz eingeschlagen.

Wie in fast allen unserer Wälder wird auch hier derzeit massiv Holz eingeschlagen.

Ganze Wände von Stapelholz säumten den Waldweg. Wie lange halten unsere alten Wälder diesem Raubbau noch stand?

Ganze Wände von Stapelholz säumten den Waldweg. Wie lange halten unsere Wälder diesem Raubbau noch stand?

Ein kleiner Schuppiger Porling (Polyporus squamosus). Ich habe ihn auf den Holzstapel gelegt, um ein Foto zu machen. Er wuchs natürlich woanders und wurde von unserem Pilzfreund Jürgen gefunden.

Ein kleiner Schuppiger Porling (Polyporus squamosus). Ich habe ihn auf den Holzstapel gelegt, um ein Foto zu machen. Jung essbar.

Tiefe furchen durch die schwere Erntetechnik der Forstwirtschaft.

Tiefe furchen verursacht durch die schwere Erntetechnik der Forstwirtschaft.

Weiter geht es durch die Wände eingeschlagenen Holzes.

Weiter geht es durch die hoch aufgetürmten Wände eingeschlagenen Holzes.

Schließlich ging es ein Stückchen direkt an der A 20 entlang. Hier war nichtzs mehr von stiller Waldesruhe zu spüren. Unglaublich welch ein getöse diese Schnellstraßen von sich geben.

Schließlich ging es ein Stückchen direkt an der A 20 entlang. Hier war nichts mehr von stiller Waldesruhe zu spüren. Unglaublich welch ein Gebrüll diese Schnellstraßen von sich geben.

Wieder im Waldesinneren angelangt eine alte Buche mit Echten Zunderschwämmen (Fomes fomentarius). Das von diesem Pilz befallene Holz soll in früheren Zeiten zur Herstellung von Bleistiften Verwendung gefunden haben.

Wieder im Waldesinneren angelangt eine alte Buche mit Echten Zunderschwämmen (Fomes fomentarius). Das von diesem Pilz befallene Holz soll in früheren Zeiten zur Herstellung von Bleistiften Verwendung gefunden haben.

Und dann eine handfeste Überraschung. Zwei alte Bekannte vom Rehnaer Pilzverein waren auch hier unterwegs um an einen kleinen Waldtümpel zu umrunden und aus mykologischer Sicht abzukartieren. Jetzt wurde es richtig interessant!

Und dann eine handfeste Überraschung. Zwei alte Bekannte vom Rehnaer Pilzverein (Torsten Richter und Christopher Engelhardt) waren ebenfalls hier unterwegs um einen kleinen Waldtümpel zu umrunden und aus mykologischer Sicht ab zu Kartieren. Jetzt wurde es richtig interessant!

Dieses Gewässer b.z.w. die Uferzone hatte es ihnen angetan.

Dieses Gewässer b. z. w. die Uferzone hatte es ihnen angetan.

Interessante Pflanzen wuchsen zahlreich im Wasser. Es handelt sich um die Wasserfeder (Huttonia palustris), eine Rote Liste Art in der Kategorie 3 = gefährdet.

Interessante Pflanzen wuchsen zahlreich im Wasser. Es handelt sich um die Wasserfeder (Huttonia palustris), eine Rote Liste Art in der Kategorie 3 = gefährdet.

Massenhaft kleine Ascomyceten auf verottenden Pflanzenresten.

Massenhaft kleine Ascomyceten auf verrottenden Pflanzenresten. Mit maximal 2 – 3 mm Durchmesser der Einzelfruchtkörper fast schon kleine Riesen unter den Winzlingen.

Es handelt sich um Mollisia pilosa (Crossland) Baral & T. Richter, einem Weichbecherchen, der, wie man sieht, u. a. von Torsten Richter beschrieben und entdeckt wurde.

Es handelt sich um Mollisia pilosa (Crossland) Baral & T. Richter, einem Weichbecherchen, der, wie man sieht, u. a. von Torsten Richter beschrieben und in die Gattung Molisia gestellt wurde.  Foto: Torsten Richter.

Wahre Giganten mit etwa 1 cm Durchmesser sind diese prächtigen Schildborstlinge. Gut zu erkennen die schwärzlichem Wimpern am Rande der Apothezien. Es könnte sich um den Holz - Schildborstling (Scutellinis scutellata) handeln. Aber so wie Torsten Richter meint, müssen sie eigentlich mikroskopiert werden, da es weitere Arten aus der Gattung gibt, die nicht mit dem bloßen Auge auseinander zu halten sind.

Wahre Giganten mit etwa 1 cm Durchmesser sind diese prächtigen Schildborstlinge. Gut zu erkennen sind die schwärzlichem Wimpern (Borsten) am Rande der Apothezien. Es handelt sich um den Gemeinen Schildborstling (Scutellinia scutellata). Laut Torsten Richter müssen diese Pilze mikroskopiert werden, da es weitere Arten aus der Gattung gibt, die nicht mit dem bloßen Auge auseinander zu halten sind. Dieses hat Christopher Engelhardt für und getan.

Hier die bis zu 1000qm langen Wimpernhaare in starker Vergrößerung. Foto: Christopher Engelhardt.

Hier die bis zu 1000 Mikrometer langen Wimpernhaare von Scutellinia scutellata in starker Vergrößerung. Foto: Christopher Engelhardt.

Unter dem Mikroskop sind die artypischen, nicht grobwarzigen Sporen und keuligen Praphysenenden der schönen Art gut zu erkennen..

Unter dem Mikroskop sind die arttypischen, nicht grobwarzigen Sporen und keuligen Paraphysen – Enden der schönen Art gut zu erkennen. Foto: Christopher Engelhardt.

Hier noch ein mal besonders schön zu sehen die keuligen, bis 10 qm dicken Paraphysenenden, des Gemeinen Schildborstlings (Scutellinia scutellata). Foto: Christopher Engelhardt.

Hier noch einmal besonders gut zu sehen die keuligen, bis 10 Mikrometer dicken Paraphysen – Eenden des Gemeinen Schildborstlings (Scutellinia scutellata). Foto: Christopher Engelhardt.

Mit der Lupe sind die Wimpern besonders gut zu erkennen.

Mit dem bloßen Auge, besonders aber mit der Lupe, sind die Wimpern am Fruchtkörperrand auch im Feld schon gut zu erkennen.

Der Zugespitzte Kugelpilz (Leptosphaeria acuta) wächst auf vorjährigen Stengeln der Großen Brennnessel (Urtica dioica).)

Der Zugespitzte Kugelpilz (Leptosphaeria acuta) wächst auf vorjährigen Stängeln der Großen Brennnessel (Urtica dioica).

Die Buchenfruchtschalen - Holzkeule (Xylaria carpöphila) wächst auf abgelallenen Fruchtschalen von Buchen, insbesondere wenn sie feucht unter der Rohhumusauflage liegen.

Die Buchenfruchtschalen – Holzkeule (Xylaria carpophila) wächst auf abgefallenen Fruchtschalen von Buchen, insbesondere wenn sie feucht unter der Rohhumusauflage liegen.

Der Schneeweiße Stachelsporling (Trechispora mollusca) gehört zu den Prachtrindenpilzartigen.

Der Stachelsporling (Trechispora mollusca) gehört zu den Prachtrindenpilzartigen.

Auf nassen Holzstückchen gab es auch Schleimpilze. Hier sehen wir Trichia decipiens in starker Vergrößerung in der Fruktifikationsphase. Schleimpilze sind keine echten Pilze. Sie bilden übergänge zwischen vom Pilzreich zum Tierrreich und sind einzellige Organismen. Foto: Christopher Engelhardt.

Auf nassen Holzstückchen gab es auch Schleimpilze. Hier sehen wir Trichia decipiens in starker Vergrößerung in der Fruktifikationsphase. Schleimpilze sind keine echten Pilze. Sie bilden Übergänge vom Pilzreich zum Tierreich und sind einzellige Organismen. Foto: Christopher Engelhardt.

Aber es gab an diesem Feuchtbiotop, aus Sicht des gemeinen Pilzsammlers, auch richtige Pilze. Aus einem filzigbrauen Ozonium schiebt sich ein Blätterpilz empor. Es könnte sich um den Haus - Tintling (Coprinus domesticus) handeln, aber um sicher zu gehen, sollte auch hier lieber das Mikroskop zu rate gezogen werden.   auch richtige Pilze

Aber es gab an diesem Feuchtbiotop, aus Sicht des gemeinen Pilzsammlers, auch richtige Pilze. Aus einem braunfilzigem Ozonium schiebt sich ein Blätterpilz empor. Es könnte sich um den Haus – Tintling (Coprinus domesticus) handeln, aber um sicher zu gehen, sollte auch hier lieber das Mikroskop zu rate gezogen werden.

Ein alter, bemooster Eschenstamm war von diesen dekorativen Pilzen besetzt. Nach mikroskopischer Untersuchung von Torsten Richter handelt es sich um den Gesäten Tintling, einer häufigen Art. Eigentlich ein leicht kenntlicher Pilz, gäbe es nicht einen wesentlich selteneren Doppelgänger aus der Gattung der Mürblinge, der im Zweifel eine mikroskopische Untersuchung sinnvoll erscheinen läßt.

Ein alter, bemooster Eschenstamm war von zahlreichen, dieser dekorativen Pilzchen besetzt. Nach mikroskopischer Untersuchung von Torsten Richter handelt es sich um den Gesäten Tintling (Coprinus disseminatus), einer häufigen Art. Eigentlich ein leicht kenntlicher Pilz, gäbe es nicht einen wesentlich selteneren Doppelgänger aus der Gattung der Mürblinge, der im Zweifel eine mikroskopische Untersuchung sinnvoll erscheinen lässt. Foto: Torsten Richter.

Hohe Luftfeuchtigkeit und am besten Laubholz, das im Wasserr liegt benötigt der Getigerte Sägeblättling (Lentinus tigrinus). Leider auch kein Speisepilz, obwohl die Gruppe für eine kleine Mahlzeit ausgereicht hätte.

Hohe Luftfeuchtigkeit und am besten Laubholz, das im Wasser liegt, benötigt der Getigerte Sägeblättling (Lentinus tigrinus). Leider auch kein Speisepilz, obwohl die Gruppe für eine kleine Mahlzeit ausgereicht hätte.

Besonders bei den jungen Exemplaren sind die namensgebende, getigerte Struktur an Stiel ung Hut besonders gut ausgeprägt.

Besonders bei den jungen Exemplaren ist die namensgebende, getigerte Struktur an Stiel und Hut besonders gut ausgeprägt.

Unser Gruppenbild. Eine kleine Truppe waren wir heute, aber Dank der Rehnaer Pilzfreunde wurde es doch noch recht interessant, denn wir hätten den Waldtümpel einfach links liegen gelassen und hätten natürlich nicht gezielt nach den Winzlingen geschaut, die an fast jedem alten Kräutlein und Hölzchen zu finden sind.

Unser Gruppenbild. Nur eine kleine Truppe waren wir heute, aber Dank der Rehnaer Pilzfreunde wurde es doch noch recht interessant, denn wir hätten den Waldtümpel einfach links liegen gelassen und hätten natürlich auch nicht gezielt nach den verschiedenen Winzlingen geschaut, die an fast jedem alten Kräutlein und Hölzlein zu finden sind.

Wann geht es wieder in die Pilze? – Siehe unter Termine!

09. Mai 2015 – Frühjahrstagung der Pilzberater

Frühjahrstagung der Pilzberater in Teterow

Frühjahrstagung 2015. Stehend Dr. med. Oliver Duty bei der Vorstellung des Landesberichtes aller Pilzberater für das Jahr 2014.

Frühjahrstagung 2015. Stehend Dr. med. Oliver Duty bei der Vorstellung des Landesberichtes aller Pilzberater des zurückliegenden Jahres 2014.

Am Sonnabend, dem 09. Mai 2015, waren die Pilzberater Mecklenburg – Vorpommerns wieder nach Teterow, im herzen unseres Bundeslandes, zur traditionellen Frühjahrstagung sehr herzlich eingeladen. Die Tagungslokalität befand sich in der Schlachthofstraße 4 im CJD. Gatagt wurde von 10.00 – 13.00 Uhr. Im Anschluss ludt der Teterower Pilzberater Christoph Kretschmer noch zu einer Kurzexkursion in ein interessantes Waldgebiet ein. Folgende Themen wurden erörtert:

– Jahresbericht 2014

– Vergiftungsfälle 2014

– Pilz des Jahres 2015

Die Rostocker Pilzberaterin Ria Bütow bei der Vorstellung des Pilz des Jahres 2015.

Die Rostocker Pilzberaterin Ria Bütow bei der Vorstellung des Pilz des Jahres 2015.

– Sensorik und Radioaktivität bei Pilzen, rechtliche Grundlagen

Zu diesem Thema referierte Werner Voß, Pilzberater in Warin.

Zu diesem und dem unten stehenden Punkt referierte Werner Voß, Pilzberater in Warin.

– Sammeln, Zubereiten, Verkaufen von Speisepilzen, rechtliche Grundlagen

– Sonstiges

Unter sonstiges viel ein kleiner und interessanter Vortrag von Veronika Weisheit aus Bad Doberan. Die dortige Pilzberaterin und ihre Fachgruppe beobachtete über ein halbes Jahr hinweg einen alten Buchenstamm im Hütter Wohld, der von zahlreichen Schleimpilzen besiedelt worden war.

Unter sonstiges fiel ein kleiner und interessanter Vortrag von Veronika Weisheit aus Bad Doberan. Die dortige Pilzberaterin und ihre Fachgruppe beobachteten über ein halbes Jahr hinweg einen alten Buchenstamm im Hütter Wohld, der von zahlreichen Schleimpilzen besiedelt worden war.

– Exkursion

Nähere Informationen auch unter E- Mail: Oliver.Duty@lagus.mv-regierung.de

02. Mai 2015 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Morchelwanderung am Ufer des Schweriner Sees

Die steilen Hangterrassen zum Schweriner See hin waren heute seit einigen Jahren mal wieder Ziel einer Frühlingswanderung des Steinpilz - Wismar.

Die steilen Hangterrassen zum Schweriner See hinunter waren heute seit einigen Jahren mal wieder Ziel einer Frühlingswanderung des Steinpilz – Wismar.

Am Sonnabend, dem 02. Mai 2015, lud der Steinpilz – Wismar zu einer weiteren Pilzwanderung ein. Heute ging es nach längerer Pause mal wieder am Ufer des Schweriner Sees entlang. Hier gibt es bekanntlich zu dieser Zeit die leckeren Morcheln. Treff war um 8.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am ZOB, in der Wasserstraße, Ecke Kopenhagener Straße in Wismar. Wir fuhren von hier aus nach Bad Kleinen. Unser dortige Parkplatz befindet sich an der Hauptstraße nach Gallentin, gegenüber des Wanderweges durch den Eier – Tunnel. Hier fanden sich weitere Interessenten z. B. aus Schwerin und Schleswig – Holstein ein. Wir wanderten am Ufer des Schweriner Sees entlang bis nach Schloss Wiligrad. Aus diesem Grunde wurden noch Fahrzeuge dort hin umgesetzt. Die heute Route zählte zu unseren traditionsreichsten Strecken, da wir sie im laufe der Jahrzehnte schon oft abgewandert sind. Meist auf der Suche nach Morcheln, mit mehr oder weniger großem Erfolg. Das liegt daran, dass diese beliebten Schlauchpilze zum einen sehr launisch sind und mitunter ihre Standorte im angestammten Revier wechseln, zum anderen auch daran, dass die Erträge in den einzelnen Jahren sehr schwanken können. Ein weiterer Grund ist die Bekanntheit dieses Standortes, so dass viele weitere Morchelfans zu dieser Zeit hier unterwegs sind. So auch gestern. Der Pilzverein Heinrich Sternberg Rehna e.V. lud seine Mitglieder zur traditionellen Morchel – Wanderung bei Schloss Wiligrad ein. Eigentlich schlechte Karten für uns, aber die Pilzfreunde aus Rehna hatten ein Einsehen und haben uns einige sehr schöne Morcheln stehen gelassen. Dafür ganz herzlichen Dank! Natürlich geht es auch bei einer Lehrwanderung im Mai nicht nur um Morcheln, sondern um unsere Großpilze im Wandel der Jahreszeiten ganz allgemein. Morcheln sind aber das non plus Ultra zur Zeit der Löwenzahnblüte und diese hat an diesem Wochenende ihren diesjährigen Höhepunkt erreicht. Gleiches gilt für die beliebten Morcheln. Es war der optimale Zeitpunkt für eine Morchel – Wanderung und die war in diesem Jahr ganz besonders schön, auch weil das Wetter mitspielte und alle gut gelaunt waren. Hier wie immer einige Bilder:

Zunächst ging es die Treppenstufen zum Eiertunnel hinunter.

Zunächst ging es die Treppenstufen zum Eiertunnel hinunter.

Durch diese hohle Gasse mußten wir alle hindurch, um an das Ufer des Schweriner Sees zu gelangen..

Durch diese hohle Gasse mussten wir alle hindurch, um an das Ufer des Schweriner Sees zu gelangen.

Zu entdecken gab es für den naturinteressierten Wanderer in der frisch erwachenden Natur vielerlei, dass mußten nicht nur Pilze sein.

Zu entdecken gab es für den naturinteressierten Wanderer in der frisch erwachenden Natur vielerlei, dass mussten nicht nur Pilze sein.

Aber diese standen natürlich im Mittelpunkt. Hier zwei riesige Rotrandige Baumschwämme (Fomitopsis pinicala), an denen ich nicht vorbei kam. Sie wurden mitgenommen, werden getrocknet und im November zu Adventsgestecken verarbeitet. Diese Porlingsart eignet sich dafür ganz vorzüglich.

Aber diese standen natürlich im Mittelpunkt. Hier zwei riesige Rotrandige Baumschwämme (Fomitopsis pinicola), an denen ich nicht vorbei kam. Sie wurden mitgenommen, werden getrocknet und im November zu Adventsgestecken verarbeitet. Diese Porlingsart eignet sich dafür ganz vorzüglich.

Allmählich schließt sich das Blätterdach in unseren Laubwäldern.

Allmählich schließt sich das Blätterdach unserer Laubwälder.

Nach dem dieser Schweriner Pilzfreund die erste, schöne Morchel entdeckt hatte, gab es kein halten mehr. Das Morchelfieber war ausgebrochen!

Nach dem dieser Schweriner Pilzfreund die erste, schöne Morchel entdeckt hatte, gab es kein halten mehr. Das Morchel – Fieber war ausgebrochen!

Nun stürmte alles den Steilhang hinauf, ob jung und alt! Was diese Edelpilze doch für Ernergien entfalten können. Freudenrufe über weitere Morchelfunde gaben zusätzlichen Auftrieb.

Nun stürmte alles den Steilhang hinauf, ob jung und alt! Was diese Edelpilze doch für Energien freisetzen können. Freudenrufe über weitere Morchel – Funde gaben zusätzlichen Auftrieb.

Eine Speisemorchel (Morchella escullenta) im frischen, ausgereiften Stadium. So sind sie kaum noch zu übersehen.

Eine Speisemorchel (Morchella esculenta) im relativ frischen, ausgereiften Stadium. So sind sie kaum noch zu übersehen.

Noch eininge weitere dieser herrlichen und teuer gehandelten Frühlingspilzen waren an diesem Hang zu finden, so dass die Mühen für die meisten Pilzfreunde belohnt wurde.

Noch weitere dieser herrlichen und teuer gehandelten Frühlingspilze waren an diesem Hang zu finden, so dass sich die Mühen für die meisten Pilzfreunde gelohnt haben.

Blick auf den Schweriner Außensee auf die Insel Lieps. Hier soll sich mit 60 Meter die tiefste Stelle des viertgrößten, deutschen Binnensees befinden.

Blick vom Ufer aus auf den Schweriner Außensee mit der Insel Lieps. Irgendwo dazwischen soll sich mit 60 Metern die tiefste Stelle des viertgrößten deutschen Binnensees befinden.

Etwa 10 cm im Durchmesser und auf den ersten Blick wie ein Schuppiger Porling aussehend handelt es sich hier allerdings um den nah verwandten und kleineren Sklerotien - Porling (Polyporus lepideus). Hier ist der Geruchssinn gefragt, denn dieser kann zur Abgrenzung zum Schuppigen Porling heran gezogen werden. Letzterer duftet nach frischen Gurken, dieser ist fast geruchlos. Jung essbar sind sie beide.

Etwa 10 cm im Durchmesser und auf den ersten Blick wie ein Schuppiger Porling aussehend handelt es sich hier allerdings um den nah verwandten und kleineren Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster). Hier ist der Geruchssinn gefragt, denn dieser kann zur Artabgrenzung gegenüber dem Schuppigen Porling heran gezogen werden. Letzterer duftet nach frischen Gurken, dieser ist fast geruchlos. Jung essbar sind sie beide.

Sehr dekorativ mit der bunten Zonierung sind diese Schmetterlings - Trameten (Trametes versicolor). Sie werden von einigen auch als Heilpilze verwendet.

Sehr dekorativ mit der bunten Zonierung sind diese Ockergelben Trameten (Trametes multicolor). Ungenießbar.

Diese Buche hat inzwischen das zeitliche gesegnet und ist von Zunderschwämmen besetzt. Hier dürfen Bäume noch richtig alt werden und eines natürlichen Todes sterben.

Diese Buche hat inzwischen das zeitliche gesegnet und ist von Zunderschwämmen besetzt. Hier dürfen Bäume noch richtig alt werden und eines natürlichen Todes sterben.

Der Echte Zunderschwamm befällt als Schwächeparasit alte Bäume, bevorzugt Buchen und Birken. Aus großen Fruchtkörpern werden beispielsweise in Rumänien immer noch filzartige Stoffe für Mützen hergestellt. Er ist der echte Zunder und wurde zum Feuerentfachen benutzt. Von ihm befallenes Holz wurde früher auch zur Bleistiftherstellung verwendet. Ein Pilz von wirtschaftlicher Bedeutung in früheren Zeiten.

Der Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius) befällt als Schwächeparasit alte Bäume, bevorzugt Buchen und Birken. Aus großen Fruchtkörpern werden beispielsweise in Rumänien immer noch filzartige Stoffe z. B. für Mützen und Hüte hergestellt. Er ist der echte Zunder und wurde zum Feuerentfachen benutzt. Von ihm befallenes Holz wurde früher auch zur Bleistiftherstellung verwendet. Ein Pilz von wirtschaftlicher Bedeutung besonders in früheren Zeiten.

Der Erlen - Schillerporling (Inonotus radiatus) bildet ab Spätsommer seine einjährigen, treppenförmigen Fruchtkörper aus. Diese stammen also aus der letzten Saison und sind noch recht gut erhalten. Er verursacht in den befallenen Bäumen eine Weißfäule und bringt sie zum Absterben. Ungenießbar.

Der Erlen – Schillerporling (Inonotus radiatus) bildet ab Spätsommer seine einjährigen, treppenförmigen Fruchtkörper aus. Diese stammen also aus der letzten Saison und sind noch recht gut erhalten. Er verursacht in den befallenen Bäumen eine Weißfäule und bringt sie schließlich zum Absterben. Ungenießbar.

Sehr dekorativ diese sich gerade entfaltenden Blätter des Ahorn.

Sehr dekorativ, diese sich gerade entfaltenden Blätter des Ahorn.

Der Graue Faltentintling (Coprinus atramentarius) zählt wie eindrucksvoll zu erkenen, zu den Faserblätterpilzen. Der verletzte Stiel fasert auf und spreitzt sich auseinander. Essbar, in Verbindung mit Alkohol giftig!

Der Graue Faltentintling (Coprinus atramentarius) zählt, wie eindrucksvoll zu erkennen, zu den Faserblätterpilzen. Der verletzte Stiel fasert nach einer weile auf und spreizt sich auseinander. Essbar, in Verbindung mit Alkohol giftig!

Diese beiden jungen Damen heben gleich abweisend die Hände. Das Gläschen Wein am Abend würde ausfallen, bei diesem Pilzgericht.en sich gleich

Diese beiden jungen Damen heben gleich abweisend die Hände. Das Gläschen Wein am Abend würde dann ausfallen.

Markant ist die abgesetzte , knotige Zone im unteren Stielteil, dieser streckt sich im laufe der Entwicklung noch deutlich. Unterhalb kann der Stiel auch, so wie hier, dekorativ faserschuppig sein. Grauer Faltentintling (Coprinus atramentarius).

Markant ist die abgesetzte, knotige Zone im unteren Stielteil, dieser streckt sich im laufe der Entwicklung noch deutlich. Unterhalb kann er, so wie hier, dekorativ faserschuppig sein. Grauer Faltentintling (Coprinus atramentarius).

Zur gleichen Gattung gehörig und ebenfalls in Verbindung mit Alkohol giftig ist der Glimmer - Tintling (Coprinus micaceus).

Zur gleichen Gattung gehörig und ebenfalls in Verbindung mit Alkohol giftig ist der Glimmer – Tintling (Coprinus micaceus).

Schloß Wiligrad kommt oberhalb der Hangterrasse in Sicht. Die Tour neigt sich dem Ende.

Schloss Wiligrad kommt oberhalb der Hangterrasse in Sicht. Die Tour neigt sich dem Ende zu.

Schloß Wiligrad wurde zwischen 1896 und 1898 für Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg erbautet. 1945 diente das Schloß als Hauptquartier der 15. Schottischen Division. Hier wurde kurz danach das Gadebuscher Abkommen über den Grenzverlauf zwischen der britischen und sowjetischen Besatzungzone abgeschlossen. Danach diente es der Roten Armee als Typhuslazaret. Später diente es zu DDR - Zeiten als Polizeischule. Seit 1991 hat der Kunstverein Wilgrad e.V. in einem Teil der Räumlichkeiten sein Domiziel..

Schloss Wiligrad wurde zwischen 1896 und 1898 für Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg erbaut. 1945 diente das Schloss als Hauptquartier der 15. Schottischen Division. Hier wurde kurz danach das Gadebuscher Abkommen über den Grenzverlauf zwischen der britischen und der sowjetischen Besatzungszone abgeschlossen. Danach diente es der Roten Armee als Typhuslazarett. Später nutzte es die DDR als Polizeischule. Seit 1991 hat der Kunstverein Wiligrad e.V. in einem Teil der Räumlichkeiten sein Domizil.

Der Schloßpark wurde in den letzten Jahren auffwendig saniert und nach alten Vorbildern neu gestaltet.

Der Schlosspark wurde in den letzten Jahren aufwendig saniert und nach alten Vorbildern neu gestaltet und teils neu bepflanzt.

Wir waren heute eine relativ kleine Truppe, erlebten dafür aber eine überaus schöne Wanderung, nicht zuletzt der herrlichen Morcheln wegen. 02. Mai 2015.

Wir waren heute eine relativ kleine Truppe, erlebten dafür aber eine überaus schöne Wanderung, nicht zuletzt der herrlichen Morcheln wegen. 02. Mai 2015.

Und weil es so schön war, noch einmal ein inszeniertes Bild von unseren heutigen Speisemorcheln (Morchella esculenta). Für manch einem Pilzfreund waren es heute die ersten ihres Lebens. Ein unvergesliches Erlebnis!

Und weil es so schön war, noch ein Bild von unseren heutigen Speisemorcheln. (Morchella esculenta). Insgesamt waren es zwölf Stück. Für manch einen Pilzfreund die ersten seines Lebens.

Wann geht es wieder in die Pilze? – Siehe unter Termine!

28. April 2015 – Treffen der Pilzfreunde

Themenabend der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Heute stand eine Buchlesung auf dem Programm

Vereinsfreund Jochen Sperber ist nicht nur ein begeisteter Pilzsammler, wie unschwer zu erkennen ist, sondern beschäftigt sich weit darüber hinaus mit vielen anderen, interessanten Dingen.

Vereinsfreund Jochen ist nicht nur ein begeisterter Pilzsammler, wie unschwer zu erkennen ist, sondern beschäftigt sich darüber hinaus mit vielen weiteren, interessanten Dingen.

Am Dienstag, dem 28. April 2015, ludt die Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. und der Steinpilz – Wismar wieder seine Pilzfreunde und interessierte Gäste in die ABC Straße 21 ganz herzlich ein. Treff war wie gewohnt gegen 18.00 Uhr. Ausnahmsweise ging es diesesmal nicht um unsere Lieblinge aus dem Pilzreich, sondern eine kleine Buchlesung stand auf dem Programm. Wie oben schon angemerkt, beschäftigt sich unser promovierter Pilzfreund Dr. Jochen Sperber nicht nur mit unseren Lieblingen aus dem Pilzreich, sondern u. a. auch mit dem Schreiben von Büchern. Aus seinem neuesten Werk, mit dem Arbeitstitel „Der soziale, mentale und emotionale Code der Spiele – Species auf dem Blauen Planeten“ – ein Wissenschaftsroman von Jochen Sperber, hat er uns heute einige Auszüge zu Gehör gebracht. Viele seiner Darlegungen wurden im Anschluß noch angeregt und teils emotional diskutiert.

Gespannte Zuhörer während der Lesung von Dr. Jochen Sperber.

Gespannte Zuhörer während der Lesung von Dr. Jochen Sperber.

Aber ganz ohne Pilze ging es auch an diesem Abend nicht. Unser Gelegenheitsgast, Frau Schulz aus Wendorf überraschte uns mit den ersten, schönen Maipilzen der Saison. Sie wuchsen praktisch vor ihrer Haustür im Rasen auf dem Wäschetrockenplatz. Wäsche aufhängen und Pilze sammeln - ein interessanter Aspekt!

Aber ganz ohne Pilze ging es dann doch nicht. Unser Gelegenheitsgast, Frau Schulz aus Wendorf, überraschte mit den ersten, schönen Maipilzen der Saison. Sie wuchsen praktisch vor ihrer Haustür im Rasen auf dem Wäschetrockenplatz. Wäsche aufhängen und Pilze sammeln - ein interessanter Aspekt!

Für das leibliche Wohl sorgten heute Helga Wöhlke und Thomas Harm. Sie bestellten belegte Brötchen beim Imbissunternehmen Spiegelei aus Wismar. Anlaß waren ihre kürzlich begangenen Geburtstage. Wir bedanken uns ganz herzlich, es hat wunderbar geschmeckt!

Für das leibliche Wohl sorgten heute unsere Pilzfreunde Helga Wöhlke und Thomas Harm. Sie bestellten belegte Brötchen beim Imbissunternehmen "Spiegelei" aus Wismar. Anlaß waren ihre kürzlich begangenen Geburtstage. Wir bedanken uns ganz herzlich, es hat wunderbar geschmeckt!

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

24. – 26. April 2015 – Pilzseminar in Keez

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Frühlingsseminar 2015 in Keez, bei Brüel

Das Seminar startete mit dieser Begrüßung von Ulrich Klein.

Das Seminar startete mit dieser Begrüßung von Ulrich Klein.

Nach dem wir im vergangenen Jahr unser Frühlingspilzwochenende Mitte Mai absolvierten, wollten wir es in diesem Jahr wieder zur eigentlichen Morchelzeit, die in der Regel zwischen Mitte April und Anfang Mai fällt, stattfinden lassen. Im vergangenen Jahr war die Natur durch den milden Winter und das warme Frühjahr schon weit voraus, so dass von den klassischen Frühlingspilzen nicht mehr viel zu finden war. In diesem Jahr hatten wir zwar den Beginn des Morchelschubes abgepasst, aber wochenlange Trockenheit hatte die Erwartungen stark schrumpfen lassen. Dennoch brauchten wir auf diese beliebten Frühlingspilze nicht zu verzichten. Gleichzeitig bestand auch noch die Möglichkeit, ihre giftigen Doppelgänger, die Frühjahrslorcheln, auf der vorbereiteten Ausstellungsfläche zum Vergleich heran zu ziehen.

Die zur Einstimmung von mir bereits vorbereitete Ausstellungsfläche.

Die zur Einstimmung von mir bereits vorbereitete Ausstellungsfläche.

Natürlich standen nicht nur die genannten Arten im Mittelpunkt unseres Frühlingsseminars, denn es gibt auch um diese Jahreszeit schon allerhand weiteres zu Entdecken und kennen zu lernen. Daher waren alle Pilz- und Naturinteressierte, die Lust hatten zu einem pilzkundlichen Wochenende nach Mecklenburg zu kommen, wieder sehr herzlich eingeladen.

Hier der Programm – Ablauf

Freitag, der 24. April 2015 – Ab 12.00 Uhr Anreise.

Natürlich waren auch unsere Stammgäste Egon und Thomas aus Berlin wieder mit dabei. Hier zusammen mit Jonas.

Natürlich waren auch unsere Stammgäste Egon und Thomas aus Berlin wieder mit dabei. Hier zusammen mit Jonas.

Gegen 14.00 Uhr Eröffnung durch Ulrich Klein und Reinhold Krakow und Beginn des Theorieteils (bis ca. 18.00 Uhr). Wie gewohnt wurde dieser Teil wieder von unserem Pilzexperten Ulrich Klein übernommen. Es ging teils ganz allgemein um unsere Großpilze, teils speziell um die Frühlingsarten. Auch einiges unerwartetes und überraschendes war sogar für mich wieder mit dabei. Es ist also keinesfalls immer der gleiche Vortrag, sondern jedes Jahr wird er stetig verändert und neueste Erkenntnisse werden eingearbeitet, so dass niemand befürchten braucht, immer das gleiche zu hören.

Ulrich Klein während seines fundierten und kurzweiligen Vortrages.

Ulrich Klein während seines fundierten und kurzweiligen Vortrages.

Da uns auch immer Pilzberater besuchen, ist es sehr wichtig auch auf die verschiedenen Vergiftungssyndrome einzugehen und was zu tun ist, falls der Verdacht oder die Bestätigung einer Pilzvergiftung vorliegt. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass oft Kleinkinder gerne an Pilzen naschen und die besorgten Eltern dann mehr oder weniger bei mir oder in der Klinik rat suchen.

Da uns auch immer wieder Pilzberater besuchen, ist es sehr wichtig auf die verschiedenen Vergiftungssyndrome kurz einzugehen und was zu tun ist, falls der Verdacht oder die Bestätigung einer Pilzvergiftung vorliegt. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass oft Kleinkinder gerne an Pilzen naschen und die besorgten Eltern dann mehr oder weniger ängstlich und „aufgelöst“ bei mir oder in der Klinik Rat suchen.

Zum Glück kann in den meisten, derartig gelagerten Fällen Entwarnung gegeben werden. Selbst wenn das Zwei - Schüssel - Syndrom, ausgelöst durch häufig verspeiste Karbol - Champignons zu den häufigsten Vergiftungsgeschen bei uns zählt.

Zum Glück kann in den meisten, derartig gelagerten Fällen, Entwarnung gegeben werden. Selbst wenn es sich um das „Zwei – Schüssel – Syndrom“ handelt, ausgelöst durch giftige Karbol – Champignons, die zu den häufigsten, aber eher harmloseren Intoxikationen durch Pilze bei uns zählen.

Zwischendurch gab es Kaffee und Kuchen.

Zwischendurch gab es Kaffee und Kuchen.

Und in der Pause konnten Erfahrungen ausgetauscht werden und auch Bilder analysiert werden.

Und in der Pause konnten Erfahrungen ausgetauscht und auch Bilder analysiert werden.

Zum Schluß überreichte ich wie gewohnt stellvertretend für alle Teilnehmer unserem Referenten Ulrich Klein und Lebensgefäfrtin Anke Weselow jeweils ein kleines Präsent.

Zum Schluß überreichte ich wie gewohnt, stellvertretend für alle Teilnehmer, unserem Referenten Ulrich Klein und Lebensgefährtin Anke Weselow jeweils ein kleines Präsent.

Nach dem Abendbrot zeigte ich dann noch eine Bilderreihe die sich etwas ausführlicher mit dem Thema Frühlingspilze beschäftigte. Beim anschließenden gemütliches Beisammensein wurden unsere morgigen Exkursionsgebiete besprochen und festgelegt.

Sonnabend, der 25. April 2015 – Exkursionstag. Ab 08.00 Uhr Frühstück in Keez. Gegen 09.00 Uhr brachen wir zu unserer ersten Exkursion auf. Ziel war das Glashäger Quellental bei Bad Doberan.

Ausgehend von der alten Parkanlage bei Glashagen folgten wir diesem Wanderweg, der direkt in das Quellental hinunter führt.

Ausgehend von der alten Parkanlage bei Glashagen folgten wir diesem Wanderweg, der direkt in das Quellental hinunter führt.

Der Löwenzahn blüht inzwischen allerorten kräftig, die beste Zeit um nach Morcheln Ausschau zu halten.

Der Löwenzahn blüht inzwischen allerorten kräftig, die beste Zeit um nach Morcheln Ausschau zu halten.

Aber zunächst lenkten diese Porlinge an Weißdorn die Blicke auf sich. Es handelt sich um den Pflaumen - Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus). Ein häufiger Porling an Obstbäumen wie Pflaumen und anderen Rosengehölzen.

Aber zunächst zogen diese Porlinge an Weißdorn die Blicke auf sich. Es handelt sich um den Pflaumen – Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus). Ein häufiger Porling an Obstbäumen wie Pflaumen, Schlehen und anderen Rosengehölzen.

Direkt im Glashäger Bachtal sollte es eigentlich noch feucht genug sein. Tatsächlich war es hier feucht, teilweise sogar viel zu nass für Morcheln.

Direkt im Glashäger Bachtal sollte es eigentlich noch feucht genug sein. Tatsächlich war es hier feucht, ja teilweise sogar viel zu nass für Morcheln.

An den etwas höher gelegenen Buchenwaldhängen war es dann eigentlich schon wieder viel zu trocken. Dafür erfreuten uns ganze Teppiche blühender Anemonen.

An den etwas höher gelegenen Buchenwaldhängen war es hingegen schon wieder viel zu trocken. Dafür erfreuten uns ganze Teppiche blühender Anemonen.

Am Übergangsbereich beider Zonen, dort wo Eschen mit eingestreut waren, dann tatsächlich einige stecken gebliebene Speisemorcheln (Morchella esculenta).

Im Übergangsbereich beider Zonen, dort wo Eschen mit eingestreut waren, dann tatsächlich einige stecken gebliebene Speisemorcheln (Morchella esculenta). Die Freude war trotzdem groß!

Genau dort wo die Morcheln standen, wuchsen an liegenden Eschenstämmen die gebietsweise seltenen oder fehlenden Holzkohlenpilze (Daldinia concentrica), was besonders für mich eine große Freude war, finden wir den Pilz sonnst meist nur im äußersten Nordwesten Mecklenburgs, im Klützer Winkel.

Genau dort wo die Morcheln standen, wuchsen an liegenden Eschenstämmen die gebietsweise seltenen oder fehlenden Holzkohlenpilze (Daldinia concentrica), was besonders für mich eine große Freude war. da wir den Pilz sonnst eigentlich meist nur im äußersten Nordwesten Mecklenburgs, im Klützer Winkel, finden.

Eine wundervoll schöne, geschwungene Ornamentik weisen diese Flachen Lackporlinge auf ihrer Unterseite auf. Sie wuchsen ebenfalls an den liegenden Eschen - Stämmen.

Eine wunderschöne, geschwungene Ornamentik weisen diese Flachen Lackporlinge (Ganoderma lipsiense) an ihrer Unterseite auf. Sie wuchsen ebenfalls an den liegenden Eschen – Stämmen.

Gegen 13.00 Uhr gab es dann Mittag direkt am Beginn unseres zweiten Exkursionsgebietes, dem Hellbachtal bei Neubukow.

Der Hellbach in Neubukow mit seiner Fischtreppe.

Der Hellbach in Neubukow mit seiner Fischtreppe.

Das Mittagessen schmeckt an der frischen Luft noch einmal so gut. Es gab Salzkartoffeln, Hänchenkeule und Blumenkohl mit Soße.

Das Mittagessen schmeckt an der frischen Luft noch einmal so gut. Es gab Salzkartoffeln, Hähnchenkeule und Blumenkohl mit Soße.

Genau in diesem Moment verdunkelte sich der Himmel und der lang ersehnte Regen setzte ein.

Genau in diesem Moment verdunkelte sich der Himmel und der lang ersehnte Regen setzte ein.

Trotz des schauerartigen Regens begaben wir uns im Anschluß auf den Jakobsweg, dem Wanderweg durch das Hellbachtal.

Trotz des schauerartigen Regens begaben wir uns im Anschluss auf den Jakobsweg, dem Wanderweg durch das Hellbachtal.

Los ging es an der auf einen Hügel stehenden, gut erhaltenen und weithin sichtbaren Holländer - Mühle.

Los ging es an der auf einem Hügel stehenden, gut erhaltenen und weithin sichtbaren Holländer – Mühle.

Auf der vorgelagerten Rasenfläche wuchs das Gras in einer kreisförmigen Zone deutlich üppiger und dunkler als drum herum. Ein eindeutiges Indiz für einen pilzlichen Hexenring. Möglicherweise zeichnen Nelkenschwindlinge oder Maipilze dafür verantwortlich.

Auf der vorgelagerten Rasenfläche wuchs das Gras in einer kreisförmigen Zone deutlich üppiger und dunkler als drum herum. Ein eindeutiges Indiz für pilzliche Aktivitäten, ein sogenannter Hexenring. Möglicherweise zeichnen Nelkenschwindlinge oder Maipilze dafür verantwortlich.

An einer alten Weide, direkt am Hellbach, zahlreiche alte Fruchtkörper der Anis - Tramete (Trametes suaveolens)

An einer alten Weide, direkt am Hellbach, zahlreiche alte Fruchtkörper der Anis – Tramete (Trametes suaveolens).

Der interessanteste und bemerkenswerteste Fund hier im Hellbachtal war für mich dieser Lederrindenpilz (Sytinostroma specc.). Er wuchs resupinat, laso flächig in großer Ausdähnung an der Unterseite einer liegenden Weide ohne Bodenkontakt in diesem Bereich. Ob es sich um den bekannten Mottenkugel - Lederrindenpilz (Scytinostroma hemidichophyticum) handelt ist mir allerdings unklar. Er roch nicht wie üblich nach Mottenpulver, sondern beim Reiben schwach und angenehm pilzartig.

Der interessanteste und bemerkenswerteste Fund hier im Hellbachtal war für mich dieser Lederrindenpilz (Scytinostroma spec.). Er wuchs resupinat, also flächig in großer Ausdehnung an der Unterseite einer liegenden Weide, ohne Bodenkontakt in diesem Bereich. Ob es sich um den bekannten Mottenkugel – Lederrindenpilz (Scytinostroma hemidichophyticum) handelt, ist mir allerdings unklar. Er roch nicht wie üblich penetrant nach Mottenpulver, sondern beim Reiben schwach und angenehm pilzartig. Standortfoto.

Der jung essbare Schuppige Porling (Polyporus squamosus) war reichlich und Korbfüllen vertreten. Sie schiere Größe und der Geruch nach frischen Gurken lassen ihn gut erkennen. Standortfoto.

Der jung essbare Schuppige Porling (Polyporus squamosus) war reichlich und Korbfüllend vertreten. Die schiere Größe und der Geruch nach frischen Gurken lassen ihn gut erkennen. Standortfoto.

Ein gut ausgebauter Wanderweg fährt durch das teils tief eingeschnittenen, ca. 2 Km lange Hellbachtal.

Ein gut ausgebauter Wanderweg führt durch das teils tief eingeschnittene, ca. 2,0 Km lange Hellbachtal.

Noch gut erhaltene Überreste vorjähriger Birnen - Stäublinge (Lycoperdon pyriforme) an altem, bemoostem Buchenholz.

Noch gut erhaltene Überreste vorjähriger Birnen – Stäublinge (Lycoperdon pyriforme) an altem, bemoostem Buchenholz.

Hier sehen wir die häufigen Glimmer - Tintlinge (Coprinus micaceus).

Hier sehen wir die häufigen Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus).

Bunt gezont und teils veralgt präsentiert sich hier die Oberseite des häufigen Samtigen Schichtpilzes (Stereum subtomentosum).

Bunt gezont und teils veralgt präsentiert sich uns hier die Oberseite des häufigen Samtigen Schichtpilzes (Stereum subtomentosum).

Eher aus dem Herbst kennen wir die großen und schleimigen Fruchtkörperbüschel des Hochthronenden Schüpplings (Pholiota aurivella). Er wächst an lebenden und toten Laubholz, oft hoch am Stamm und ist auch im Frühjahr keine Seltenheit. Ungenießbar.

Eher aus dem Herbst kennen wir die großen und schleimigen Fruchtkörperbüschel des Hochthronenden Schüpplings (Pholiota aurivella). Er wächst an lebenden und toten Laubholz, oft hoch oben am Stamm und ist auch im Frühjahr keine Seltenheit. Ungenießbar.

Fototermin mit den Morcheln.

Fototermin mit den Morcheln.

Einige wenige, aber dafür sehr schöne Speisemorcheln (Morchella esculenta) und Morchelbecherlinge (Disciotes venosa), Mitte, konnten wir hier finden.

Einige wenige, aber dafür sehr schöne Speisemorcheln (Morchella esculenta) und Morchelbecherlinge (Disciotes venosa), Mitte, konnten wir hier finden.

Schuppige Stielporlinge satt. Bei unserer Frühlingspilzverkostung vor zwei Jahren schnitten sie im Geschmackstest als Gemüsezubereitung gut ab. Solange sie zartfleischig und jung sind können sie durchaus zum Verzehr empfohlen werden.

Schuppige Stielporlinge satt. Bei unserer Frühlingspilzverkostung von vor zwei Jahren schnitten sie im Geschmackstest als Gemüsezubereitung überraschend gut ab. Solange sie zartfleischig und jung sind, können sie durchaus zum Verzehr empfohlen werden.

Gegen 19.00 Uhr gab es Abendbrot in Keez und danach ließen wir bei Wein und Pils den Tag in gemütlicher Runde ausklingen. Dazu legte ich noch einige Filmbeiträge zum Thema ein.

Für diese wunderschönen Stoffbeutel als Mitbringsel unserer sächsischen Gäste möchten wir uns nochmals auf das herzlichste Bedanken!

Für diese wunderschönen Stoffbeutel mit Pilzmotiven als Mitbringsel unserer sächsischen Gäste möchten wir uns nochmals auf das herzlichste Bedanken! Hergestellt wurden sie in Servietten – Technik von den Halleschen Behinderten Werkstätten in 06120 Halle.

Sonntag, der 26. April 2015 – Ab 08.00 Uhr gab es Frühstück. Da sich einige Pilzfreunde, die aus Sachsen angereist waren, bereits am Vorabend verabschiedet hatten und es auch sonst kaum Pilze zum Bestimmen gab, entschlossen sich die verbliebenen Pilzfreunde dazu, nochmals zu ausgiebigen Exkursionen aufzubrechen. Heute war der Uferbereich des Schweriner Sees angesagt. Zwischenzeitlich haben wir natürlich unsere Pilzausstellung im Außenbereich noch vervollkommnet.

mit etwa 25 Arten war die Moosfläche gut ausgelaßtet.

Mit etwa 25 Arten war die Moosfläche gut ausgelastet.

Ankunft und Auftakt zum 2. Exkursionstag in Bad Kleinen.

Ankunft und Auftakt zum 2. Exkursionstag in Bad Kleinen.

Von hier aus ging es zunächst durch den Eiertunnel hinunter zum Schweriner See.

Von hier aus ging es zunächst durch den Eiertunnel hinunter zum Schweriner See.

Erläuterungen zum Eiertunnel sind einer Tafel am Eingang zu entnehmen.

Also nichts wie hin und hinein in den Eiertunnel!. Allerdings hatten wir diesbezüglich kein Glück!

Nach dem durchschreiten des dunklen Tunnels eröffnet sich dem Wanderer ein erster Blick auf den Schweriner See, Deutschlands viertgrößter Binnensee!

Nach dem durchschreiten des dunklen Tunnels eröffnet sich dem Wanderer ein erster Blick auf den Schweriner See, Deutschlands viertgrößtem Binnensee!

Sogleich richteten sich unsere Blicke konzentriert auf den ergrünenden Waldboden, wobei ein Stock beim Aufstöbern der beliebten Delikatessen sehr hilfreich sein kann.

Sogleich richteten sich unsere Blicke konzentriert auf den ergrünenden Waldboden, wobei ein Stock beim Aufstöbern der beliebten Delikatessen sehr hilfreich sein kann.

Aber Morcheln ließen zunächst noch auf sich warten. Statt dessen erfreuten uns einige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare). Giftig!

Aber Morcheln ließen zunächst noch auf sich warten. Statt dessen erfreuten uns einige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare). Giftig!

Aber dann standen sie vor uns, die ersten kleinen Speisemorcheln und es wurde fotografiert und geputzt.

Aber dann standen sie vor uns, die ersten kleinen Speisemorcheln und es wurde fotografiert und geputzt.

Und immer wieder Giraffenholz. Lange Stücke eignen sich vorzüglich als dekorativer Wanderstock.

Und immer wieder Giraffenholz. Lange Stücke eignen sich vorzüglich als dekorativer Wanderstock.

Auf totem Laubholz die ersten Maiporlinge (Polyporus lepideus) der Saison. Ungenießbar.

Auf totem Laubholz die ersten Maiporlinge (Polyporus lepideus) der Saison. Ungenießbar.

Bereits etwas betagte Frühlings - Mürblinge (Psathyrella spadicegrisea). Durch die Sporen sind sie sehr dunkel getönt - es sind Dunkelsporer. Essbar.

Bereits etwas betagte Frühlings – Mürblinge (Psathyrella spadiceogrisea). Durch die Sporen sind sie sehr dunkel getönt – es sind Dunkelsporer. Essbar.

Junge Graue Faltentintlinge (Coprinus atramentarius) zwischen den Stielen alter Fruchtkörper. Durch ihren knotigen Wulst am unteren Stielbereich werden sie auch Knoten - Tintlinge genannt. Jung essbar, in Verbindung mit Alkohol giftg!

Junge Graue Faltentintlinge (Coprinus atramentarius) zwischen den Stielen alter Fruchtkörper. Durch ihren Wulst am unteren Stielbereich werden sie auch Knoten – Tintlinge genannt. Jung essbar, in Verbindung mit Alkohol giftig!

An sonnig liegenden Buchenstämmen siedeln diese markanten Spaltblättlinge (Schizophyllum comune). Ungenießbar.

An sonnig liegenden Buchenstämmen siedeln diese markanten Spaltblättlinge (Schizophyllum comune). Ungenießbar.

Gleich daneben inselweise durch den Regen wieder aufgequollene Warzige Drüslinge (Exidia plana). Wir finden sie hauptsächlich im Winterhalbjahr. Standortfoto. Ohne Speisewert.

Gleich daneben inselweise durch den Regen wieder aufgequollene Warzige Drüslinge (Exidia plana). Wir finden sie hauptsächlich im Winterhalbjahr. Standortfoto. Ohne Speisewert.

Bei Schloß Wiligrad gab es dann wieder Mittag unter freiem Himmel. Gänsebraten mit Salzkartoffeln, Rotkohl und Soße.

Bei Schloß Wiligrad gab es dann wieder Mittag unter freiem Himmel. Gänsebraten mit Salzkartoffeln, Rotkohl und Soße.

Junge Frucktkörperkonsole des ansonsten kohleschwarzen Brandkrustenpilzes (Hypoxylon deustum). Als zu den Schlauchpilzen gehörig, ein Verwandter der Lorcheln und Morcheln. Standortfoto.

Junge Fruchtkörper – Konsole des ansonsten kohleschwarzen Brandkrustenpilzes (Hypoxylon deustum). Da zu den Schlauchpilzen gehörig, ein Verwandter der Lorcheln und Morcheln. Standortfoto.

Direkt am Wanderweg unterhalb von Schloß Wiligrad begegneten wir diesen Hochgerippten Becherlorcheln (Helvella acetabulum). Ihre warmbraunen Apothezien werden an der Außsenseite von eine ausgeprägten, aderiggerippten Struktur gekennzeichnet. Essbar, vermutlich roh giftig!r

Direkt am Wanderweg, unterhalb von Schloss Wiligrad, begegneten wir diesen Hochgerippten Becherlorcheln (Helvella acetabulum). Ihre warmbraunen Apothezien werden an der Außenseite von einer ausgeprägten, aderig – gerippten Struktur gekennzeichnet. Essbar, vermutlich roh giftig!

Dieser kräftige, junge und kompakte Pilz dürfte in der Regel als Violetter Rötel - Ritterling angesprochen werden. Es fehlt ihm aber der charakteristische, parfümierte Geruch. Tatsächlich haben wir es mit dem Schmutzigen Rötel - Ritterling (Lepista sordida) zu tun, den eine junge Familie bei ihrer Wanderung am Sonntag am Schweriner See fanden und uns für die Ausstellung schenkten. Die Art ist im Frühling hin und wieder zu finden, wächst aber hauptsächlich im Herbst. Essbar.

Dieser kräftige, junge und kompakte Pilz dürfte in der Regel als Violetter Rötel – Ritterling angesprochen werden. Es fehlt ihm aber der charakteristische, parfümierte Geruch. Tatsächlich haben wir es mit dem Schmutzigen Rötel – Ritterling (Lepista sordida) zu tun, den eine junge Familie bei ihrer Wanderung am Schweriner See fanden und uns für die Ausstellung schenkten. Die Art ist im Frühling hin und wieder zu finden, wächst aber hauptsächlich im Herbst. Essbar.

Dieses Büschel Blätterpilze fand unser Pilzfreund Thomas Damitz aus Berlin. Als er mir die Pilze zeigte, dachte ich zunächst, auch wegen der filzigen Stielbasis, an Striegelige Rüblinge. Da ihnen aber der Geruch nach faulem Kohl fehlte, sondern die Pilze angenehm pilzig dufteten, könnte es sich um Blasssporige Büschelrüblinge (Collybia acervata) handeln. Ein naher Verwandter des Waldfreund - Rüblings.

Dieses Büschel Blätterpilze fand unser Pilzfreund Thomas Damitz aus Berlin. Als er mir die Pilze zeigte, dachte ich zunächst, auch wegen der filzigen Stielbasis, an Striegelige Rüblinge. Da ihnen aber der Geruch nach faulem Kohl fehlte und die Pilze statt dessen angenehm pilzig dufteten, könnte es sich um Büschelige Blasssporrüblinge (Collybia acervata) handeln. Ein naher Verwandter des Waldfreund – Rüblings.

Der Schuppenwurz ist hier eine weit vereitete Pflanze.

Der Gewöhnliche Schuppenwurz (Lathraea squamaria) ist am Ufer des Schweriner Sees eine weit verbreitete Schmarotzerpflanze.

Unscheinbar und leicht zu übersehen sitzt hier eine Käppchenmorchel (Mitrophora semilibera) in den Startlöchern. Sind die Sporen ausgereift und herrschen gute Entwicklungsbedingungen, do schiebt der noch kurze Stiel das Sporentragende Käppchen in kurzer Zeit bis zu 20 cm empor. Dann sind die Pilze kaum noch zu übersehen. Essbar.

Unscheinbar und leicht zu übersehen sitzt hier eine Käppchenmorchel (Mitrophora semilibera) in den Startlöchern. Sind die Sporen ausgereift und herrschen gute Entwicklungsbedingungen, so streckt sich der noch kurze Stiel bis zu 20 cm in die Höhe, um das Sporentragende Käppchen empor zu schieben. Dann sind die Pilze kaum noch zu übersehen. Essbar.

Der Verwandte Anemonen - Becherling (Dumontinia tuberosa) schmarotzt an seinen Wirtspflanzen und schwächt sie dadurch. Wir finden die Fruchtkörper zur Zeit der Anemonen - Blüte in unmittelbarer Nähe seiner Wirtspflanzen.

Der Verwandte Anemonen – Becherling (Dumontinia tuberosa) schmarotzt an seinen Wirtspflanzen und schwächt sie dadurch. Wir finden die Fruchtkörper zur Zeit der Anemonen – Blüte in unmittelbarer Nähe ihrer Wirtspflanzen. Ohne Speisewert.

Junge Speisemorcheln (Morchella esculenta) sind zunächst auch recht gut getarn auf dem dunklen Erdboden. Ihre grauen Hüte übersieht man auch sehr leicht. Setzt die Sporenreife ein, strecken sich die Fruchtkörper und können mitunter monströse Fprmen und Größen annehmen. Durch ihre lehmgelbe Farbe sind sie dann auch kaum noch zu übersehen. Vorzüglicher Speisepilz.

Junge Speisemorcheln (Morchella esculenta) sind zunächst grau  und auch recht gut getarnt auf dem dunklen Erdboden. Mit der Sporenreife verfärben sich die Hüte lehmgelb. Die Pilze strecken sich dann recht rasch und können mitunter beachtliche Größen annehmen. Vorzüglicher Speisepilz.

Die Seminargebühr betrug 50,00 € pro Person.

Es standen in bescheidener Form Übernachtungsmöglichkeiten in Doppelstockbetten zu 15,00 € pro Nacht bereit.

Wir boten für die Zeit des Seminars Vollverpflegung für alle drei Tage an. Das wären zwei mal Kaffee + Kuchen, 2 mal Frühstück und Abendbrot und ebenfalls 2 mal Mittag zu insgesamt 35,00 €.

Anmeldungen für weitere Seminare (Siehe unter Termine) können schriftlich unter folgender Adresse erfolgen: Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21, 23966 Wismar oder aber per E- Mail unter www. steinpilz.wismar@t-online.de

Unterkunftsmöglichkeiten bestehen ansonsten reichlich in der Region Sternberger Seenland. Hier einige Internetadressen:

www.stadt-brüel.de

www.stadt-sternberg.de

www.amt-crivitz.de

Exkursionsgebiete unterschiedlicher Struktur sind reichlich in der waldreichen Umgebung vorhanden.

Das Seminargrundstück liegt genau an der B 104, wenige Kilometer von der mecklenburgischen Kleinstadt Brüel entfernt. Aus dieser Richtung (Sternberg) kommend, ist es nach etwa 3 Km von Brüel aus, das erste Grundstück rechter Hand zur Straße (Keezer Schmiede). Aus Richtung Schwerin kommend, ist es das letzte Grundstück linker Hand zur Straße. Die Keezer Schmiede besteht nur aus drei Grundstücksobjekten direkt an der Bundesstraße. Bitte von hier aus nicht in den Ort Keez hinunter fahren! Parkmöglichkeiten bestehen im begrenzten Umfang auf dem Gelände. Des weiteren können Fahrzeuge jeweils am Abzweig in Richtung Golchen oder Keez geparkt werden.

Hier unser Gruppen- und Erinnerungsfoto vom Frühlingsseminar 2015. Es entstand im Hellbachtal bei Buschmühlen.

Hier unser Gruppen- und Erinnerungsfoto vom Frühlingsseminar 2015. Es entstand im Hellbachtal bei Buschmühlen.

Wir hoffen, dass es allen wieder recht viel Spaß gemacht hat, trotz des bescheidenen Frischpilzaufkommens, und freuen uns auf unser nächstes

Pilzwochenende in Mecklenburg

Es findet vom 16. – 18. Oktober 2015 statt. Nähere Informationen –  siehe unter Termine!

18. April 2015 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Es ging heute durch den Wald bei Alt Steinbeck

Ein schöner, solider und abwechslungsreicher Baumbestand mit Laub- und Nadelbäumen erwartete uns heute in dem kompakten, aber übersichtlichen Wald bei Alt Steinbeck.

Ein schöner, solider und abwechslungsreicher Baumbestand mit Laub- und Nadelbäumen erwartete uns heute in dem kompakten und übersichtlichen Wald bei Alt Steinbeck.

Am Sonnabend, dem 18. April 2015, brachen wir von Wismar aus zu unserer 2. Pilzwanderung des Jahres auf. Treff war gegen 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am ZOB, Ecke Wasserstraße, Kopenhagener Straße. Von hier aus fuhren wir mit einem PKW zum Zielgebiet. Zuvor holten wir noch unsere Pilzfreundin Helga Köster von der Rostocker Straße ab, die dort in einer Bushaltestelle auf uns wartete. In Fahrgemeinschaft fuhren wir sogleich zum Zielgebiet. Ausgesucht hatte ich für heute ein kleineres Waldgebiet bei Alt Steinbeck, im Landkreis Nordwestmecklenburg. Der Ort gehört zur Gemeine Krembz und ist dem Amt Gadebusch angegliedert. Er liegt einige Kilometer südlich von Gadebusch zwischen den Ortschaften Krembz, Pokrent und Alt Steinbeck. Eigentlich beginnt jetzt die Morchelzeit, aber diesbezüglich war dieses Waldgebiet nur an wenigen Stellen erfolgversprechend. Da diese Edelpilze aber auch in ihren, uns bekannten Stammrevieren, noch in Warteposition auf bessere Wachstumsbedingungen verharren, konnten wir heute natürlich auch nicht fündig werden. Aber wir sind ja Kummer gewohnt und wenn schon keine Morcheln, so werden uns sicher andere Frühlingspilze über den Weg laufen, so dachten wir zumindest. Da aber die Witterung der letzten Tage mit trockener Luft, viel Sonne und kaum Regen dem Pilzwachstum alles andere als zuträglich war, herrschte auch diesbezüglich „Tote Hose“. Nicht einen einzigen Frischpilz konnte wir entdecken! Ich kann mich nicht erinnern, solches jemals auf einer unserer vielen Wanderungen zuvor erlebt zu haben. Wie dem auch sei, es war trotzdem eine sehr schöne Wanderung bei bestem Wetter und für uns alle eine Wohltat und Erholung. Langweilig wurde es trotzdem nicht und es gab allerhand zu Entdecken. Natürlich auch Pilze, nur keine Frischpilze! Hier einige Impressionen:

Dieser, bei feuchtem Wetter gelatinös aufgequollene Warzige Drüsling (Exidia plana) war zu einer düner, schwarzen Kruste zusammengeschnurrt.

Dieser, bei feuchtem Wetter gelatinös aufgequollene Warzige Drüsling (Exidia plana) war zu einer dünnen, schwarzen Kruste zusammengeschnurrt.

Auch diese Judasohren (Hirneola auricula - judae) waren Knochenhart getrocknet. Nimmt man sie mit nach Hause und legt sie für eine weile ins Wasser, quellen sie wieder auf.

Auch diese Judasohren (Hirneola auricula – judae) waren Knochenhart getrocknet. Nimmt man sie mit nach Hause und legt sie für eine weile ins Wasser, quellen sie wieder auf.

Diese Rotbrauenen Kohlenbeeren lassen sich durch die Trockenheit nicht beeindrucken. Wir finden sie bei jeder Witterung zahlreich auf Ästen und Knüppeln von Laubbäumen.

Diese Rotbraunen Kohlenbeeren (Hypoxylon fuscum) lassen sich durch die Trockenheit nicht beeindrucken. Wir finden sie bei jeder Witterung zahlreich auf Ästen und Knüppeln von Laubbäumen.

Ein wunderschönes Feuchtbiotop. Ein nasser Erlenbruchwal. An seinen Rändern auch einige Eschen - Morchelverdächtig!!

Ein wunderschönes Feuchtbiotop. Ein wirklich nasser Erlenbruchwald. An seinen Rändern auch einige Eschen = Morchelverdächtig!

Relikte aus vergangenen Wintermonaten - der Winterporling (Polyporus lepideus). Er wird in Kürze vom feinporigen Maiporling abgelöst.

Relikte aus vergangenen Wintermonaten – der Winterporling (Polyporus brumalis). Er wird in Kürze vom feinporigen Maiporling abgelöst.

An alten, vorjährigen Buchenfruchtschalen kann man bei gzielter Suche in der feuchten Rohhumusauflage nach diesen filigranen Buchenfruchtschalen - Holzkeulen (Xylaria carpphila) suchen. Ein Schlauchpilz, also mit Morcheln und Lorcheln verwandt. Typisch sind auch die weißlichen Spitzen der fadenartigen Keulchen.

An alten, vorjährigen Buchenfruchtschalen kann man bei gezielter Suche in der feuchten Rohhumusauflage diese filigranen Buchenfruchtschalen – Holzkeulen (Xylaria carpohila) finden. Ein Schlauchpilz, also mit den Morcheln und Lorcheln verwandt. Typisch sind auch die weißlichen Spitzen an den fadenartigen, schwarzen Keulchen.

Eine ungewohnt wellige Oberflächenstruktur hat dieser Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius) ausgebildet.

Eine etwas ungewohnt wellige Oberflächenstruktur hat dieser Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius) ausgebildet.

Eine echte urwüchsige Naturlandschaft. Sicher ein kleines Paradies für viele Tier - und Planzenarten und auch die Kraniche sind hier zuhause.

Eine echt urwüchsige Naturlandschaft. Sicher ein kleines Paradies für viele Tier -, Pflanzen- und Pilzarten, und auch die Kraniche sind hier zuhause.

So sorgt unter anderem der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) für die Aufarbeitung des anfallenden Totholzes.

So sorgt unter anderem der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) für die Aufarbeitung des anfallenden Totholzes.

Immer wieder schöne Fotomotive in dieser erwachenden Frühlingslandschaft oder besser gesagt Wasserwelt.

Immer wieder schöne Fotomotive in dieser erwachenden Frühlingslandschaft oder besser gesagt, Wasserwelt.

Der letzte große Sturm hat auch hier deutlich seine Spuren hinterlassen. Glei reihenweise sind hier die flachwurzenlden Fichten umgestürtzt.

Der letzte große Sturm hat auch hier deutlich seine Spuren hinterlassen. Gleich reihenweise sind die flachwurzelnden Fichten umgestürzt.

Aber wie man sieht, stehen die meisten Bäume noch!

Aber wie man sieht, stehen die meisten Bäume noch!

Diese Stäublinge aus dem vergangenen Jahr haben die meisten ihrer Sporen bereits dem Wind anvertraut. Sie wuchsen im Fichtenwald, möglicherweise sind es die Ruinen von Braunen Stäublingen (Lycoperdon umbrinum).

Diese Stäublinge aus dem vergangenen Jahr haben die meisten ihrer Sporen bereits dem Wind anvertraut. Sie wuchsen im Fichtenwald. Möglicherweise sind es die Ruinen von Braunen Stäublingen (Lycoperdon umbrinum).

Beeindruckend und auffalende waren die überirdischen Wurzelausläufer dieses einzelnen Laubbaumes, den wir nicht näher bestimmen konnten.

Beeindruckend und auffallend waren die überirdischen Wurzelausläufer dieses einzelnen Laubbaumes, den wir nicht näher bestimmen konnten.

Während die Rinde des Baumes graubraun gefärbt war, sahen die Oberflächen der Wurzelausläufer weißlich aus.

Während die Rinde des Baumes graubraun gefärbt war, sahen die Wurzelausläufer weißlich aus.

Die Rinde der Wurzeln erinnerte ohne Zweifel an die Birke.

Die Rinde der Wurzeln erinnerte ohne Zweifel an die Birke.

Während die Kronen der umstehenden Laubbäume noch kalh waren, hatte dieser Baum schon sein zartgrünes Blätterdach entfaltet.

Während die Kronen der umstehenden Laubbäume noch kahl waren, hatte dieser Baum schon sein zartgrünes Blätterdach entfaltet.

Birkenblätter sehen allerdings anders aus. Was mag dieses wohl für ein geheimnisvoller Laubbaum sein?

Birkenblätter sehen allerdings anders aus. Was mag dieses wohl für ein geheimnisvoller Laubbaum sein?

Wenig Pilze, wenig Leute, alles war heute miteinander abgestimmt. Auch das herrlich sonnighe Wetter tat gut für die Seele. Es war eine wunderbare Wanderung durch die erwachende Natur!

Wenig Pilze, wenig Leute, alles war heute miteinander abgestimmt. Auch das herrlich sonnige Wetter tat gut. Es war eine wunderbare, sehr schöne Wanderung durch die erwachende Natur!

Wann startet die nächste Pilzwanderung – Siehe unter Termine!

12. April 2015 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Vereinsexkursion bei Alt Schlagsdorf

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Der Neuschlagsdorfer See bei Alt Schlagsdorf war heute Ausgangs- und Endpunkt unserer ersten Vereinsexkursion in diesem Jahr.

Der Neuschlagsdorfer See bei Alt Schlagsdorf war heute Ausgangs- und Endpunkt der ersten Vereinsexkursion in diesem Jahr.

Am Sonntag, dem 12. April 2015, brachen wir zu unserer ersten Vereins- und Kartierungsexkursion von Wismar aus in die Wälder zwischen Alt Schlagsdorf, Flessenow und Ventschow auf. Treff war um 09.00 Uhr auf dem Parkplatz gegenüber dem Zeughaus, in der Wismarer Ulmen – Straße. Von hier aus starteten wir mit zwei Autos unter Bildung von Fahrgemeinschaften zu unserem Zielgebiet. Am Ziel angelangt, erwarteten uns bereits weitere Pilzfreunde aus Lübeck, Klütz, Bützow und Maßlow um sich uns anzuschließen. Es handelte sich hier überwiegend um sandige Nadelwälder mit Kiefern und Fichten. Ein gutes Areal um beispielsweise der legendären Frühjahrslorchel und den an Nadelholz – Stubben wachsenden und essbaren Scheibenlorcheln zu begegnen. Dieses blieb hier allerdings ein Wunschtraum, der aber im Anschluss bei einer Nachexkursion im Kiefernforst bei Jesendorf doch noch in Erfüllung gehen sollte. Hier unser Rückblick in Form einiger Fotos:

Gleich auf den ersten Schritten wurden wir fündig. Allerdings keine Pilze, sondern Kräuter weckten hier das Interesse der Naturfreunde.

Gleich auf den ersten Schritten wurden wir fündig. Allerdings keine Pilze, sondern Kräuter weckten hier das Interesse der Naturfreunde.

Nur wenig weiter gab es dann aber sogar richtige Pilze mit Hut und Stiel, dierekt und unübersehbar am Waldwegrand.

Nur wenig weiter gab es dann aber richtige Pilze mit Hut und Stiel, direkt und unübersehbar am Wegesrand. Christopher Engelhardt aus Lübeck bringt seine Kamera in Stellung.

Es handelte sich um Weichritterlinge (Melaonleuca specc.). Da es keine giftigen Vertreter, dieser zwar relativ leicht erkennbaren Gattung mit um so schwerer bestimmbaren Arten gibt, dürfen sie in den Speisepilzkorb wandern.

Es handelte sich um Weichritterlinge (Melanonleuca spec.). Da es keine giftigen Vertreter dieser zwar relativ leicht erkennbaren Gattung mit allerdings oft um so schwerer bestimmbaren Arten gibt, dürfen sie in den Speisepilzkorb wandern.

Hier sehen wir einen resupinat, an der Unterseite eines liegenden Baumstammes wachsenenden Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola).

Hier sehen wir einen resupinat, an der Unterseite eines liegenden Baumstammes wachsenden Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola). Resupinat bezeichnet man Pilzfruchtkörper, die flächig dem Substrat anliegen.

Weiter führte uns unser Weg durch den noch lichtdurchfluteten Frühlingswald.

Weiter führte uns unser Weg durch den noch lichtdurchfluteten Frühlingswald.

Jonas trottet ein bißchen Selbstverliebt vor sich hin und im Hintergrund wurden Fischpilze entdeckt.

Jonas trottet ein bisschen Selbstverliebt vor sich hin und im Hintergrund wurden Fischpilze entdeckt.

Es waren Helmlinge. Dank Christopher Engelhardt`s mikroskopischer Untersuchung sind wir auf Büscheligen Nitrat - Helmling (Mycena stipitata) gestoßen. Der Geruch war eindeutig nitrös.

Es waren Helmlinge. Dank Christopher Engelhardt` seiner mikroskopischen Untersuchung sind wir auf Büschelige Nitrat – Helmlinge (Mycena stipitata) gestoßen. Der Geruch war eindeutig nitrös.

Auch diese interessante Makroaufnahme haben wir Christopher Engelhardt zu verdanken. Es zeigt die monentan an fast jedem trockenen Brennnesselstengel zu hunderten vorkommenden Orangefarbenen Brennnesselbecherchen (Calorina fusarioides).

Auch diese interessante Aufnahme in starker Vergrößerung haben wir Christopher Engelhardt zu verdanken. Sie zeigt die monentan an fast jedem trockenen Brennnessel – Stängel zu hunderten vorkommenden Orangefarbenen Brennnesselbecherchen (Calorina fusarioides).

Teils resupinat, teils Hutkannten bildend sehen wir hier die an Fichtenholz recht häufige Reihige Tramete (Antrodia serialis).i

Teils resupinat, teils Hutkannten bildend, sehen wir hier die an Fichtenholz recht häufige Reihige Tramete (Antrodia serialis).

Diese kleinen Blätterpilze wachsen häufig aus Kiefernzapfen heraus. Es gibt einen milden und einen bitteren Nagelschwamm, wie sie auch genannt werden, von ihnen. Neben einer Geschmacksprobe sind vor allem mikroskopische Unterschiede entscheidend für die Artzugehörigkeit.

Diese kleinen Blätterpilze wachsen häufig aus Kiefernzapfen heraus. Es gibt einen milden und einen bitteren Nagelschwamm, wie sie genannt werden. Neben einer Geschmacksprobe sind vor allem mikroskopische Unterschiede entscheidend für die Artzugehörigkeit.

Christopher Engelhardt hat sie unter`s Mikroskop gelegt. Heraus kam die Erkenntnis, dass es sich um den Bitteren Nagelschwamm (Strobilurus tennacellus) handelt. Ein Pilz von wirtschaftlicher Bedeutung, denn aus Inhaltsstoffen ihm wurde eine biologisches Schädlingsbekämpfungsmittel gegen einen Getreidepilz entwickelt

Christopher Engelhardt hat sie unter` sein Mikroskop gelegt. Heraus kam die Erkenntnis, dass es sich um den Bitteren Nagelschwamm (Strobilurus tenacellus) handelt. Der milde Nagelschwamm hätte Kristall gekrönte Zystiden. Zystiden sind die aufrecht herausragenden „Zapfen“ auf dieser Aufnahme. Der Bittere Nagelschwamm ist ein Pilz von wirtschaftlicher Bedeutung, denn aus Inhaltsstoffen von ihm wurde ein biologisches Schädlingsbekämpfungsmittel gegen einen ganz bestimmten Getreidepilz entwickelt.

Hier sind es wieder Pflanzen, die das Interesse der Pilzfreunde weckten. Es könnte sich um Königskerzen handeln.

Hier sind es wieder Pflanzen, die das Interesse der Pilzfreunde weckten. Es könnte sich um Königskerzen handeln.

An diesem alten Holunderstubben hat niemand seine alten Farbenreste gepinselt, sondern es handelt sich um den Holunderrindenpilz (Lyomyces sambuci).

An diesem alten Holunderstubben hat niemand seine alten Farbreste gepinselt, sondern es handelt sich um den Holunderrindenschichtpilz (Lyomyces sambuci).

Zum Schluß gab es noch Kaffee und Tee mit frischen Brennnesseln.

Zum Schluss gab es noch Kaffee und Tee mit frischen Brennnesseln.

Unser Abschlußfoto. 12 Pilzfreunde waren heute auf Tour im Wald bei Alt Schlagsdorf.

Unser Abschlussfoto. 12 Pilzfreunde waren heute auf Tour im Wald bei Alt Schlagsdorf.

Da es insgesamt eher schwach war, was uns hier pilztechnisch geboten wurde, machte ich den Vorschlag, noch zu einer kleinen Abschlussexkursion in einen nahen Kiefernwald bei Jesendorf zu fahren. Hierfür konnte sich etwa die Hälfte der Truppe begeistern und was uns dort geboten wurde, übertraf alle unsere Erwartungen.

Schildförmige Scheibenlorcheln (Gyromitra ancilis) in ungekannten Ausmaßen.

Schildförmige Scheibenlorcheln (Gyromitra ancilis) in ungekannten Ausmaßen.

Hoppla, man kann ja kaum Treten vor Pilzen. Teils in großen, individuenreichen Büscheln konnte wir die Art hier bewundern und die Fotoaparate liefen regelrecht heiß.

„Hoppla, man kann ja kaum Treten vor Pilzen!“. Teils in großen, individuen reichen Büscheln konnten wir die Art hier bewundern.

Weit hin zu sehen und original so gewachsen. Durchschnittsgröße der einzelnen Fruchtkörper 8 - 10 cm. Das hier ist bereits ein vollwertiges Pilzgericht, denn nach gründlichem Erhitzen können die Pilze gegessen werden.

Weit hin zu sehen und original so gewachsen. Durchschnittsgröße der einzelnen Fruchtkörper 8 – 10 cm. Das hier ist bereits ein vollwertiges Pilzgericht, denn nach gründlichem Erhitzen können die Pilze gegessen werden.

Aus einer andren Position kann man auch die Unterseite besser erkennen. Die Pilze sind recht fleischig und schwer.

Und hier die Scheibenlorcheln nochmals von einer anderen Position. Hier kann man auch die Unterseite besser erkennen. Die Pilze sind recht fleischig und schwer.

Auch die giftigen Frühjahrslorcheln (Gyromitra esculenta) konnte ausreichend studiert werden. Aufgeschnitten sind gut ihre inneren, zellighohlen Strukturen zu erkennen.

Auch die giftigen Frühjahrslorcheln (Gyromitra esculenta) konnten ausreichend studiert werden. Aufgeschnitten sind gut ihre inneren, zellig – hohlen Strukturen zu erkennen.

Wer wollte, konnte am Schluß doch noch mit vollem Korb den heutigen Exkursionstag beschließen. Natürlich werden die sich im Korb befindlichen Frühjahrslorcheln nicht gegessen, sondern sollen unsere Ausstellung bereichern.

Wer wollte, konnte am Schluss doch noch mit gefülltem Korb den heutigen Exkursionstag beschließen. Natürlich werden die sich im Korb befindlichen Frühjahrslorcheln nicht gegessen, sondern sollen unsere Ausstellung bereichern.

Damit endete dann ein doch noch erfolgreicher und schöner Exkursionstag.

Wann geht es wieder auf Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

04. April 2015 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzwanderung zur Saisoneröffnung

Wir waren im Wald bei Alt Karin unterwegs

Tiefblauer Himmel, verziert mit einigen Quellwolken und bei angenehm warmen Sonnenschein trafen wir und heute an diesem idyllisch gelegen See bei Alt Karin zu unserer 1. Pilzwanderung zur Saisoneröffnung 2015.Sonnenschein

Tiefblauer Himmel, verziert mit einigen Quellwolken und angenehm warmer Sonnenschein begleitete uns heute zu unserer Auftaktwanderung. Gegen 09.45 Uhr starteten wir von diesem idyllisch gelegen See bei Alt Karin aus zu unserer 1. Pilzwanderung des Jahres 2015.

Nun war es wieder soweit. Der Winter liegt hinter uns und wir haben mit unserer heutigen Pilzwanderung die neue Saison ganz offiziell eröffnet. Treff war zunächst um 09.00 Uhr auf dem Parkplatz am ZOB Wismar, in Höhe Kopenhagener Straße. Wir starteten von hier aus mit zwei Autos zum Zielgebiet. Das war heute ein Wald bei Alt Karin. Der Ort liegt etwa 10 Km Luftlinie östlich der Kleinstadt Neubukow oder etwa 10 Km südlich von Kröpelin, in einer waldreichen Umgebung. Geprägt sind die Wälder hier von Fichten- und Lärchenforsten sowie feuchten Erlenbrüchen. Fichtenwälder können zu Beginn der Saison selbst für Speisepilzfans schon recht interessant sein, so auch heute geschehen. In der Nadelstreu, auf Fichtenzapfen, gab es mitunter kleine Blätterpilzchen, die auf den botanischen Namen Strobilurus esculentus hören, was soviel wie die essbaren bedeutet. Es handelt sich um Fichten – Nagelschwämme, die sich bestens für eine Pilzsuppe eignen. An Fichtenstümpfen fanden wir letzte, vorzüglich schmeckende Rauchblättrige Schwefelköpfe aus dem Winter heraus. Aber besonders lohnend gab es Frühlingsboten wie Scheibenlorcheln, die ebenfalls nach ausgiebigem Erhitzen gegessen werden können. Hier einige Impressionen einer sehr schönen Auftaktwanderung:

Nachdem noch weitere Pilzfreunde aus Kübeck und Klüzt begrüßt wurden, starteten wir von diesem Punkt aus in den hier vor uns liegenden Wald

Nachdem noch weitere Pilzfreunde aus Lübeck und Klütz zu uns stießen und begrüßt wurden, starteten wir von diesem Punkt aus in den vor uns liegenden Wald.

Zunächst ging es die kleine Anhöhe zum Wald hinauf. Foto: Ulrich Klein.

Zunächst ging es die kleine Anhöhe zum Wald hinauf. Foto: Ulrich Klein.

Mit vorschem Entdeckerschritt ging es hinein in den noch lichtdurchfluteten Wald.

Mit forschem Entdeckerschritt ging es hinein in den noch lichtdurchfluteten Frühlingswald.

Bald tauchten auch die ersten Pilze auf. Diese Warzigen Drüslinge (Exidia plana) waren schon wieder halb vertrocknet, durch den starken Wind der letzten Tage.

Bald tauchten auch die ersten Pilze auf. Diese Warzigen Drüslinge (Exidia plana) waren schon wieder halb vertrocknet, durch den starken Wind der letzten Tage.

Der Runzelige Schichtpilz (Stereum rugosum) ist eine häufige Art an Laubholz. Dieses Konsolen hebe ich aber auf einen bemoosten Stubben gelegt um sie zu fotografieren, da es am Baum ungünstige Lichtverhältnisse durch die starke Sonneneinstrahlung gab.

Der Runzelige Schichtpilz (Stereum rugosum) ist eine häufige Art an Laubholz. Diese Konsolen habe ich auf einen bemoosten Stubben gelegt, um sie zu fotografieren, da es am Baum ungünstige Lichtverhältnisse durch die starke Sonneneinstrahlung gab.

Dann tauchten in einem lichten Lärchenwald die ersten Blätterpilze auf. Zwei Helmlinge mit weinrotviolettlicher Färbung. Eigentlich vertreter aus der Rettich - Helmlingsgruppe, aber der markante Geruch war nicht auszumachen. Also vorsorglich Mycena specc..Rettich - He

Dann tauchten in einem lichten Lärchenwald die ersten Blätterpilze auf. Zwei Helmlinge mit weinrotviolettlicher Färbung. Eigentlich Vertreter aus der Rettich – Helmlings – Gruppe, aber der markante Geruch war nicht auszumachen. Also vorsorglich Mycena spec.!

Hier kam Begeisterung auf. An mehreren Fichten gleich etliche wunderschöne Fichten - Porlinge (Fomitopsis pinicola). Besser ist aber die allgemeiner gehaltene Bezeichnung Rotrandiger Baumschwamm, da der Pilz keinesfalls auf Fichte beschränkt vorkommt. Der Drahtzaun wurde beim Wachstum gleich mit integriert, so dass wir beim Entfernen der Fruchtkörper teils ernstahfte Schweirigkeiten bekamen. Diese Porlinge werden getrocknet und eignen sich ganz vorzüglich für Adventsgestecke. Natürlich auch zur Osterdeko!

Hier kam Begeisterung auf. An mehreren Fichten gleich etliche wunderschöne Fichten – Porlinge (Fomitopsis pinicola). Vorzuziehen ist aber die allgemeiner gehaltene Bezeichnung Rotrandiger Baumschwamm, da der Pilz keinesfalls auf Fichte beschränkt vorkommt. Der Drahtzaun wurde beim Wachstum gleich mit integriert, so dass wir beim Ernten der Fruchtkörper nicht unerhebliche Probleme bekamen. Die Porlinge werden getrocknet und eignen sich ganz vorzüglich für Adventsgestecke. Natürlich auch zur Osterdekoration!

Und dann stießen wir im Fichtenwald auf eine kleine Oase von Frischpilzen. Sehr anhsehliche und kräftige Exemplare des anisartig riechenden Duft - Trichterlings (Clitocybe fragrans). Trotz des angenehmen Anis - Geruches ist der Pilz giftig. Einige Mykologen unterscheiden noch mehrere Arten oder Unterarten dieses Pilzes, so dass es zunehmend verwirrend wird, insbesondere seit der Gentechnik. Ich möchte hier zu bedenken geben, die Evolution ist nicht am Endpunkt angelangt und ich DEnke und hoffen, dass irgend wann wieder vernunft eingekehrt und dieser ganze chaotische Irrsinn mit der Aufstellung immer neuer Gattungen , Formen und Arten ein Ende nimmt.

Und dann stießen wir im Fichtenwald auf eine kleine Oase von Frischpilzen. Sehr ansehnliche und kräftige Exemplare des anisartig riechenden Duft – Trichterlings (Clitocybe fragrans). Trotz des angenehmen Anis – Geruches ist der Pilz giftig. Einige Mykologen unterscheiden noch weitere Arten oder Unterarten dieses Pilzes, so dass es zunehmend verwirrend wird, insbesondere seit der Gentechnik. Ich möchte hier zu bedenken geben, dass die Evolution nicht am Endpunkt angelangt ist und ich Denke und hoffe, dass irgendwann wieder Vernunft eingekehrt und dieser ganze chaotische Irrsinn mit der Aufstellung immer neuer Gattungen, Formen und Arten ein Ende nimmt.

Gleich daneben, in der Fichtennadelstreu eine kleine Gruppe weiterer, trichterlingsartiger Pilze ohne Anis Geruch. Sie rochen wunderbar angenem pilzig. Wahrscheinlich ebenfalls Trichterlinge. Hier könnte beispielsweise der Wachsstielige Trichterling (Clitocybe candicans) mit seiner glänzenden, kalkweißen Hutoberläche in Frage kommen. Aber hier herrscht anscheinend ein ähnliches wirrwarr, was Standort und häufigkeit angeht. Nach Bon ist er selten und steht in der Roten Liste Kategorie 2 = stark gefährdet, nach Michael, Hennig, Kreisel ist es ein häufiger Pilz.

Gleich daneben, in der Fichtennadelstreu, eine kleine Gruppe weiterer, trichterlingsartiger Blätterpilze ohne Anis Geruch. Sie rochen wunderbar angenehm pilzig. Wahrscheinlich ebenfalls Trichterlinge. Es könnte beispielsweise der Wachsstielige Trichterling (Clitocybe candicans) mit seiner glänzenden, kalkweißen Hutoberfläche in Frage kommen. Aber hier herrscht anscheinend ein ähnliches durcheinander, was Standort und Häufigkeit angeht. Nach Bon ist er selten und steht in der Roten Liste Kategorie 2 = stark gefährdet, nach Michael, Hennig, Kreisel wäre es ein häufiger Pilz. Da aber nicht klar ist, ob er es überhaupt ist, soll uns dieses nicht weiter beschäftigen.

Und es gab an dieser Stelle noch weiteres zu fotografieren. Wir sehen Ulrich Klein mit seinem treuen Begleiter beim Fototermin mit einer Scheibenlorchel.

Und es gab an dieser Stelle noch weiteres zu fotografieren. Wir sehen Ulrich Klein mit seinem treuen Begleiter aus dem Tierreich beim Fototermin mit einer Scheibenlorchel aus dem Pilzreich.

Die Schildförmige Scheibenlorchel (Gyromitra esculenta) ist in moosreinen Fichten- und Kiefernwälder im westlichen Mecklenburg keine Seltenheit und erfreute durch ihre Ergiebigkeit auch unsere heutigen Kochtopfmykologen. Sie sollte aber gut durchgegart werden, da alle Lorcheln im verdacht stehen, roh giftig zu sein. Interessanter weise hat unser Raritätenjäger Andreas Okrent in der Rostocker Heide diesen Pilz in ähnlichen Biotopen noch nicht entdecken können.

Die Schildförmige Scheibenlorchel (Gyromitra ancilis) ist in moos- und totholzreichen Fichten- und Kiefernwälder im westlichen Mecklenburg keine Seltenheit und erfreute durch ihre Ergiebigkeit unsere heutigen Kochtopfmykologen. Sie sollte aber gut durchgegart werden, da alle Lorcheln im verdacht stehen, roh giftig zu sein. Interessanterweise hat unser Raritätenjäger Andreas Okrent die Art in der Rostocker Heide, in ähnlichen Biotopen, noch nicht entdecken können. Standortfoto.

Und weiter ging es bei herrlichstem Fühlingswetter durch diesen von Lärchen und Fichten dominierten Wald bei Alt Karin.

Und weiter geht es bei herrlichstem Frühlingswetter durch diesen von Lärchen und Fichten dominierten Wald bei Alt Karin.

Und die blühenden Lärchen sind eine Augenweide, insbesondere auch noch zum tiefblauen Kontrast zum Frühlingshimmel. Foto: Ulrich Klein.

Und die blühenden Lärchen sind eine Augenweide, insbesondere auch im Kontrast zum tiefblauen Frühlingshimmel. Foto: Ulrich Klein.

Aber die Stürme der vergangenen Tage haben uns so manches Hindernis in den Weg gelegt. Fichten sind Flachwurzler und sind bei stürmischem Wetter besonders gefährdet. Foto: Ulruch Klein.

Aber die Stürme der vergangenen Tage haben uns so manches Hindernis in den Weg gelegt. Fichten sind Flachwurzler und bei stürmischem Wetter besonders gefährdet, eine für sie ungesunde, waagerechte Position einzunehmen. Ungesund auch für Menschen, die sich bei solchen Stürmen im Wald aufhalten und selbst danach ist es eigentlich durchaus noch problematisch, den Wald zu betreten, aber wir haben es ohne Schaden zu nehmen überstanden. Foto: Ulrich Klein.

Das hier natürlich der Gemeine Violettporlinge am Holze der Nadelbäume beheimatet ist, versteht sich von selbst.

Das hier der Gemeine Violettporling (Trichaptum abietinum) am toten Holze der Nadelbäume nicht fehlen darf, versteht sich von selbst.

Auch der Graublättrige Schwefelkopf (Hypholoma capnoides) ist nur an nadelholz zu finden. Er zählt zu unseren schmackhaftesten und vorzüglichsten Speisepilzen überhaupt und ist in der Zeit von Oktober bis April zu findern.

Auch der Graublättrige Schwefelkopf (Hypholoma capnoides) ist nur an Nadelholz zu finden. Er zählt zu unseren schmackhaftesten und vorzüglichsten Speisepilzen überhaupt und ist in der Zeit von Oktober bis April zu suchen.

Ein großer Forstschädling, speziell in Fichten - Momokulturen ist der Gemeine Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum). Auch er besitzt die Eigenschaft störendes Beiwerk um ihn herum einfach zu umwachsen.

Ein großer Forstschädling, speziell in Fichten – Monokulturen, ist der Gemeine Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum). Auch er besitzt die Eigenschaft, störendes Beiwerk einfach zu umwachsen.

Schon sein wissenschaftlicher Name esculenzus = essbar, weist eindeutig auf seine Verwendung in der Küche hin. Der Fichten - Zapfenrübling (Strobilurus esculentus). Erwächst mitunter massenhaft in der Fichtennadelstreuf auf alten Fichtenzapfen, besonders im Herbst und im Frühjahr.

Schon sein wissenschaftlicher Name esculentus = essbar, weist eindeutig auf seine kulinarische Verwendungsmöglichkeit in der Küche hin. Es ist der Fichten – Zapfenrübling (Strobilurus esculentus). Er wächst mitunter massenhaft in der Fichtennadelstreu aus alten Zapfen heraus, besonders im Herbst und im Frühjahr.

Der Korb von Pilzfreundin Monika Leister aus Lübeck war am Schluß randvoll. Das weckte natürlich auch das Interesse der anderen Pilzfreunde.

Der Korb von Pilzfreundin Monika Leister aus Lübeck war am Schluss randvoll. Das weckte natürlich auch das Interesse der anderen Pilzfreunde.

Wenn das kein herrlicher Anblick ist! Natürlich war auch ein wenig Osterdeko für zu hause mit dabei.

Wenn das kein herrlicher Anblick ist! Natürlich war auch ein wenig Osterdekoration für zu hause mit dabei und auch die leicht giftigen Duft – Trichterlinge wurden nicht zum Verspeisen in den Korb gelegt. Sie sollen die Wismarer Pilzausstellung bereichern.

Auch ein Blick in diesen Korb läßt leckeres erahnen. Heute Abend gibt es Brennesselsuppe mit Scheibenlorchel - Pfanne!

Auch ein Blick in diesen Korb lässt leckeres erahnen. Heute Abend gibt es Brennnesselsuppe mit Scheibenlorchel – Pfanne!

Und damit nicht genug. Praktisch als letzten Gruß des Winters ein ganz frisches, durch wind etwas angetrocknetes Büschel von Samtfuß - Winterrüblingen (Flammulina velutipes9. Sicher zum Wachstum annimiert durch die immer noch häufigen Nachtfröste. Ein ganz köstlicher Speisepilz!

Und damit nicht genug. Praktisch als letzten Gruß des Winters ein ganz frisches, durch Wind und Sonne etwas angetrocknetes Büschel von Samtfuß – Winterrüblingen (Flammulina velutipes). Sicher zum Wachstum animiert durch die immer noch häufigen Nachtfröste. Ein ganz köstlicher Speisepilz!

Wir danken dem Alt Kariner Wald für die reiche Ernte. Es war eine Wohltat, bei diesem schönen Wetter zum ersten mal in diesem Jahr zu einer Pilzwanderung unterwegs gewesen zu sein.

Wir danken dem Alt Kariner Wald für die reiche Ernte. Es war eine Wohltat, bei diesem schönen Wetter zum ersten mal in diesem Jahr zu einer Pilzwanderung unterwegs gewesen zu sein.

Unser Abschlußfoto steht heute auch im grellen Licht der Aprilsonne in trocken kalter Polarlufut im noch lichtdurchfluteten Frühlingswald. Eigentlich gehörten acht Leute auf dieses Foto, aber eine nette junge Pilzfreundin zog es lieber vor, hinter der Kamera zu stehen und uns abzulichten.

Unser Abschlussfoto im grellen Licht der Aprilsonne. Eigentlich gehörten acht Leute auf dieses Bild, aber eine nette junge Pilzfreundin zog es lieber vor, hinter der Kamera zu stehen und uns abzulichten, dabei hätte sie das Foto ganz gewiss bereichert mit ihrem Scharm. Ein herzliches Dankeschön an die Fotografin und uns allen ein frohes Osterfest!

Weil es so schön ist, nochmals ein Blick in den Speisepilzkorb. Heute waren Pilze dran, morgen werden es Ostereier sein. In diesem Sinne auch allen andren Lesern dieses Berichtes eine schöne Osterzeit aus dem Steinpilz - Wismar.

Weil es so schön ist, nochmals ein Blick in den Speisepilzkorb. Heute wurden Pilze gesucht, morgen werden es Ostereier sein. In diesem Sinne wünschen die Wismarer Pilzfreunde auch allen anderen Lesern dieses Berichtes eine schöne Osterzeit!

Wann steht die nächste Pilzwanderung an? – Siehe unter Termine!

24. März 2015 – Vereinstreffen der Pilzfreunde

Vereinsabend der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Themenabend: Pilz des Jahres 2015

Bevor es aber mit den geplanten Themen los ging, stand ein Geburtstagsglückwunsch für unserer dienstältesten Pilzfreund auf dem Programm. Alles gute, lieber Jürgen im neuen Lebensjahr und ganz herzlichen Dank für die große Hilfsbereitschaft in den zurückliegenden Jahren!

Bevor es aber mit den geplanten Themen los ging, stand ein Geburtstagsglückwunsch für unserer dienstältesten Pilzfreund auf dem Programm. Alles gute, lieber Jürgen (links), im neuen Lebensjahr und ganz herzlichen Dank für die große Hilfsbereitschaft in den zurückliegenden Jahren! Wir wünschen dir Glück und Gesundheit und noch viele gemeinsame Jahre!

Kurz vor Saisonbeginn sind wir wieder zu einem Themenabend im „Steinpilz – Wismar“, ABC Straße 21, zusammen gekommen. Treff war am Dienstag, dem 24. März 2015, wie immer gegen 18.00 Uhr. Wie gewohnt haben wir uns im März kurz mit dem „Pilz des Jahres“ beschäftigt. Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie hat für dieses Jahr die seltene Becherkoralle zum „Pilz des Jahres“ auserwählt. Im Anschluß schauten wir auf weitere Terminplanungen für das laufende Jahr und gingen nochmal das Frühjahrstagebuch der letzten Saison durch. Das Ganze konnte auch als Einstimmung für die in wenigen Tagen beginnende Pilzsaison 2015 gewertet werden.

Interessierte Gäste waren wie immer herzlich willkommen.

24. Februar 2015 – Treffen der Pilzfreunde

Vereinstreffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Themenabend: Speisepilze und ihre Doppelgänger

Volles Haus heute Abend im Steinpilz - Wismar.

Volles Haus heute Abend im Steinpilz - Wismar.

Am Dienstag, dem 24. Februar 2015, waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und interessierte Gäste wieder zu 18.00 Uhr in den Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21, sehr herzlich eingeladen. Unser Thema behandelte heute Speisepilze und ihre ungenießbaren oder giftigen Doppelgänger. Da um diese Jahreszeit kaum Frischpilze zu diesem Thema zu finden sind, haben wir sie anhand von Bildern während eines Beamer – Votrages gegenüber gestellt und sind kurz auf mögliche Symptome einer eventuellen Vergiftung eingegangen. Pilzfreundin Bärbel hatte auf grund ihres kürzlich begangenen Geburtstages hausgemachten Kartoffelsalat und Bouletten gereicht.

Lackerer, hausgemachter Kartoffelsalat mundete vorzüglich! Wir bedanken uns ganz herzlich bei Bärbel Wirth.

Leckerer, hausgemachter Kartoffelsalat mundete vorzüglich! Wir bedanken uns ganz herzlich bei Bärbel Wirth.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

27. Januar 2015 – Treffen der Pilzfreunde

Neujahrstreffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Mit diesem stimmungsvollen Feuerwerkdbild vom Wismarer Hafen wollen wir heute zum ersten mal im neuen Jahr zu einem Vereinsabend zusammen kommen.

Mit diesem stimmungsvollen Feuerwerksbild vom Wismarer Hafen kamen wir heute zum ersten mal im neuen Jahr zu einem unserer traditionellen Vereinsabende zusammen.

Am Dienstag, dem 27. Januar 2015, waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. zum Neujahrstreffen in den Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21, sehr herzlich eingeladen. Beginn war gegen 18.00 Uhr. Zunächst konnte bei Fritz Rieck der Jahresbeitrag entrichtet werden. Unterdessen verteilte Pilzfreund Thomas Harm, der beim Wismarer Autohaus Preuss beschäftigt ist, Freikarten für die traditionell im März stattfindende Hanse – Schau. Wir bedanken uns beim Autohaus Preuss! Im Anschluß gab es ein opulentes Abendessen, dass uns unsere Vereinsmitglieder Inge und Jochen anläßlich ihrer kürzlich begangenen Geburtstage spendierten. Danach besprachen wir aktuelle Themen und Wünsche für die kommende Saison. Ich stellte kurz die bisher bereits feststehenden Termine vor. Schließlich schauten wir uns noch Impressionen einiger Veranstaltungen des zurückliegenden Pilzjahres 2014 an. 16 Pilzfreunde waren der Einladung gefolgt.

Bei Fritz (oben an der Stirnseite) konnte der Vereinsbeitrag für 2015 entrichtet werden.

Bei Fritz (oben an der Stirnseite) konnte der Vereinsbeitrag für 2015 entrichtet werden.

Die Veranstaltung dauerte bis 20.00 Uhr.

13. Dezember 2014 – Weihnachtsfeier der Pilzfreunde

Weihnachtsfeier der Pilzfreunde in Keez

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Bereits die Veranda erstrahlte in unzählingen, bunten Lichtern, um den Gästen den Weg zu leuchten.

Bereits die Veranda erstrahlte in unzähligen, bunten Lichtern, um den Gästen den Weg zu leuchten und sie auf den Abend ein zu stimmen.

Weihnachtsbaum und Pyramide begrüßten die Gäste im Innenraum.

Weihnachtsbaum und Pyramide begrüßten die Gäste im Innenraum.

Am Sonnabend, dem 13. Dezember 2014, waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und ihre Gäste wieder nach Keez, bei Brüel, zu unserem alljährlichen, vorweihnachtlichen Jahresausklang sehr herzlich eingeladen.

Festlich haben wir auch für die Gäste im Vorfeld eingedeckt.

Festlich haben wir für unsere Gäste eingedeckt.

Nach dem alle Pilz-, Kräuter- und Angelfreunde, die sich heute Zeit genommen hatten, eingetroffen waren und nach kurzer Begrüßung Platz genommen hatten, startete Adalbert Ricken Preisträger Benno Westphal mit einem kleinen Vortrag, der uns einen Einblick in seine unermüdliche Kartierungsarbeit zu verschaffen sollte.

Die Gäste haben Platz genommen.

Die Gäste haben Platz genommen.

Benno Westphal ist der Vater der Pilzkartierung im Nordwestmecklenburger Raum. Aber auch darüber hinaus ist er auch in anderen Landstrichen unseres Bundeslandes unterwegs, um vieles abzukartieren. Besonders in den 1990er Jahren waren wir auch viel gemeinsam unterwegs u.a. mit Brigitte Schurig und Jürgen Schwik.

Benno Westphal ist der Vater der Pilzkartierung im Nordwestmecklenburger Raum. Aber auch darüber hinaus ist er in anderen Landstrichen unseres Bundeslandes unterwegs, um Daten zu sammeln. Unermesslich ist die Datenflut, die sich inzwischen angesammelt hat und verarbeitet werden muss. Besonders in den 1990er Jahren waren wir auch viel gemeinsam unterwegs, u.a. mit Brigitte Schurig und Jürgen Schwik.

Stellvertretend für knapp 4500 kartierter Großpilzarten hier die aktuelle Verbreitungskarte des Anemonen - Becherlings (Dumontinia tuberosa) in unserem Bundesland. Hier wird deutlich, in welchen Regionen aktiv kartiert wird und wo sich anscheinend kaum jemand um die Pilzkartierung kümmert.

Stellvertretend für etwa 3500 kartierter Großpilzarten hier die aktuelle Verbreitungskarte des Anemonen – Becherlings (Dumontinia tuberosa) in unserem Bundesland. Hier wird deutlich, in welchen Regionen aktiv kartiert wird und wo sich anscheinend kaum jemand um die Pilzkartierung kümmert.

Im Anschluss an Benno Westphals Vortrag gab es wieder den satirischen Jahresrückblick unseres Pilzfreundes Ulrich Klein.

Ulrich Klein während seiner Beamer - Präsentation.

Ulrich Klein während seiner Präsentation.

Gespannte Zuhörer.

Gespannte Zuhörer.

Der Helmlingsschimmel unter mikroskopischer Vergrößerung.

Der Helmlingsschimmel unter mikroskopischer Vergrößerung.

In allen Lebenslagen scheine ich ein geeignetes Fotomotiv abzugeben. Wer Pilze am Standort fotografieren möchte, liegt des öfteren auf dem Waldboden herum.

In allen Lebenslagen scheine ich ein geeignetes Fotomotiv abzugeben. Wer Pilze am Standort fotografieren möchte, liegt des öffteren auf dem Waldboden herum.

Pilzberater Klaus Warning aus Bützow und meine Wenigkeit auf der letzten öffentlichen Pilzwanderung des Jahres.

Pilzberater Klaus Warning aus Bützow und meine Wenigkeit auf der letzten öffentlichen Pilzwanderung des Jahres.

Die Pilze der Wintermonate: Samtfuß - Winterrübling und Austernseitling sind auch bei Frost und Schnee zu finden.

Die besten Speisepilze der Wintermonate: Samtfuß – Winterrübling und Austernseitling sind auch bei Frost und Schnee zu finden.

Als Dankeschön für seine Mühen überreichte ich unserem Pilzfreund Ulrich Klein wieder ein kleines Präsent. Auch wenn beide hier eine wenig ernst drein Blicken, es war eine Lustige Sache. Foto. Anke Weselow.

Als Dankeschön für seine Mühen überreichte ich unserem Pilzfreund Ulrich Klein wieder ein kleines Präsent. Auch wenn beide hier eine wenig ernst drein Blicken, es war eine Lustige Sache, die mit dem satirischen Jahresrückblick. Wir sagen Danke und auf ein neues! Foto. Anke Weselow.

Danach servierte uns unsere gute Seele Irena wieder in bewehrter weise einen reichhaltigen Imbiss.

Die heißen und dampfenden Rinderbouletten waren neben hausgemachtem Kartoffelsalat und frisch geenteten und gebrateten Austern - Seitlingen der Renner.

Die heißen und dampfenden Rinderbouletten waren neben hausgemachtem Kartoffelsalat und frisch geernteten und gebratenen Austern – Seitlingen der Renner.

Und wir saßen schließlich noch in gemütlicher Runde zusammen bei weihnachtlicher Musik, Kerzenschein und den Bilder des Jahres, die wie immer in chronologischer Reihenfolge an unserer Beamer – Leinwand abliefen. Es gab dazu reichlich Naschereien von unseren bunten Tellern, Kaffee, Tee, Brause, Pils sowie Glühwein.

Zwischenzeitlich erfreute uns Jonas mit einem weihnachtlichen Gedicht, dass er kürzlich für die Schule lernen mußte. Ein kurzer, aber rührender Moment, der mit viel Beifall gewürdigt wurde. Danke, lieber Jonas!

Zwischenzeitlich erfreute uns Jonas auch mit einem weihnachtlichen Gedicht, dass er kürzlich für die Schule lernen musste. Ein kurzer, aber rührender Moment, der natürlich mit viel Beifall gewürdigt wurde. Danke, lieber Jonas!

In diesem Sinne Prosit Neujahr auf ein pilzreiches 2015.

In diesem Sinne Prosit Neujahr auf ein pilzreiches 2015.

Bald hätte ich es vergessen! Natürlich war auch die Schweriner Pilz- und Kräutergruppe von Irena wieder mit dabei.

Feuerwerk über dem Wismarer Hafen.

Feuerwerk über dem Wismarer Hafen.

Auch allen anderen Pilzfreunden und Lesern, die über diese Homepage an unseren Aktivitäten teilgenommen haben oder unseren Internet – Auftritt als pilzige Informationsseite nutzen, sei an dieser Stelle ein besinnliches Weihnachtsfest und ein guter Start in das neue Pilzjahr 2015 gewünscht!

Und hier noch ein aktuelles Foto aus dem Wald bei Graal - Müritz. Es stammt von Andreas Okrent. Austernseitlinge (Pleurotus ostreatus) und junge Weihnachtssteinpilze (Boletus edulis) in trauter Eintracht. Gefunden und fotografiert am 17. Dezember 2014.

Und hier noch ein aktuelles Foto aus dem Wald bei Graal – Müritz. Es stammt von Andreas Okrent. Austernseitlinge (Pleurotus ostreatus) und junge Weihnachtssteinpilze (Boletus edulis) in trauter Eintracht. Gefunden und fotografiert am 17. Dezember 2014.

Zum Schluss noch etwas in eigener Sache. Um den Steinpilz- Wismar als Pilzberatungsstelle und pilzkundliches Informationszentrum auch weiterhin erhalten und finanzieren zu können, sind wir leider auch auf Spenden angewiesen. Wenn Sie uns ein wenig unterstützen möchten, so können Sie gerne Mitglied in der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V./ Gruppe der Pilzfreunde werden oder uns eine kleine Spende zukommen lassen. Dieser Internetauftritt wird z. B. von den Beiträgen unserer Vereinsmitglieder finanziert und für den Unterhalt der Beratungsstelle sind monatlich 400.00 € aufzubringen. Jeder Euro hilft, diese Einrichtung auch für die Zukunft zu erhalten! Vielen Dank!

Unsere Konto – Nummer und ein Antragsformular finden Sie ganz oben in der Rubrik „Förderer und Sponsoren“.

Die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V.

24. – 29. November 2014 – Adventswoche im Steinpilz

Adventswoche im Steinpilz – Wismar

Stimmungsvolle Gestecke zur Advents- und Weihnachtszeit

Wie jedes Jahr

Wie jedes Jahr, gab es ab dem letzten Novemberdrittel unsere Stimmungsvollen Adventsgestecke zu kaufen. Auch in diesem Jahr sind noch reichlich davon bis Anfang Januar im Angebot. Trocken gelagert, können sie bis zur nächsten Saison aufbewahrt werden.

Ab Montag, dem 24. November 2014, verwandelte sich unser mykologisches Informationszentrum wieder in eine gemütliche Adventsstube. Es gab nun wieder, wie schon seit 10 Jahren, unsere individuellen Adventsgestecke bei uns zu kaufen. Sie werden teils aus Naturmaterialien, teils aus künstlicher Weihnachtsdekoration gefertigt. Natürlich auch vorwiegend mit echten Pilzen wie Rotrandigen Baumschwämmen, Zunderschwämmen, Eichen – Wirrlingen, Schmetterlingstrameten und weiteren, dekorativen Pilzarten. Dazu werden jede Menge echtes Moos, Flechten und Zapfen verarbeitet. Jedes einzelne Gesteck ist ein Unikat. Überwiegend sind es 4er Gestecke, entweder auf Astgabeln oder länglichen Ästen, aber auch auf Holzscheiben oder großen Baumpilzen. In diesem Jahr verwendeten wir oft stabile Baumrinde oder Borke als Unterlage. Wer nicht viel Platz zur Verfügung hat, der konnte auch mit einem kleineren 1er, 2er oder 4er Gesteck vorlieb nehmen. Besuchen Sie uns doch einfach und schauen Sie, ob vieleicht auch etwas nach ihrem Geschmack dabei ist. Die Stückzahl unserer Gestecke ist allerdings begrenzt, es gibt für Nachzügler aber auch in diesem Jahr noch eine reichliche Auswahl. Unsere Öffnungszeiten sind oben unter „Pilzberatung“ ersichtlich und unsere diersjährigen Angebote sind mit Foto auf dieser Homepage in den Rubriken „Adventsgestecke 2014“ zu sehen. Die Gestecke sind noch bis einschließlich 06. Januar 2015 im Angebot (Gut Verpackt, bis zur nächsten Saison und vielfach darüber hinaus lagerbar).

Ein besonders aufwendiges 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen und vielen, echten Pilze z.B. Rotrandigem Baumschwamm und vor allem Birkenporlingen. Auch die Tannenbäume bestehen zu hundert Prozen aus Birkenporlingen.

Ein besonders aufwendiges 4er Gesteck mit roten Stumpenkerzen und vielen, echten Pilzen wie Rotrandigem Baumschwamm, Eichen - Wirrling und Birkenporling. Auch die Tannenbäume bestehen zu hundert Prozen aus Birkenporlingen. Inzwischen Verkauft.

23. November 2014 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Vereinsexkursion zum Jahresabschluss

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Kartierungsexkursion im Forst Raben – Steinfeld

Forst Raben - Steinfeld am 23. November 2014. Von hier aus starteten wir heute zu unserer lezten Kartierungsexkursion des Jahres 2014. Es ist nun ruhig in den Wäldern geworden. Die letzten Blätter erreichen bald den Waldboden und die Natur bereitet sich auf die Winterruhe vor. Melancholische Stimmung breitet sich aus und ich liebe diesen spätherbstlichen Wald. Anders als bei den meisten anderen Menschen mag ich den November sehr.

Forst Raben – Steinfeld am 23. November 2014. Von hier aus starteten wir heute zu unserer letzten Kartierungsexkursion des Jahres 2014. Es ist nun ruhig in den Wäldern geworden. Die letzten Blätter erreichen bald den Waldboden und die Natur bereitet sich auf die Winterruhe vor. Melancholische Stimmung breitet sich aus und ich liebe diese spätherbstliche Stille in unseren Wäldern sehr.

Am heutigen Totensonntag, dem 23. November 2013, waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und interessierte Gäste ein letztes mal in diesem Jahr zu einer pilzkundlichen Kartierungsexkursion in den Forst Raben – Steinfeld bei Schwerin eingeladen. Gegen 09.00 Uhr starteten wir vom schmalen Parkplatz gegenüber dem Wismarer Zeughaus, in der Ulmenstraße. Am Zielgebiet angelangt erwarteten uns weitere Pilzfreunde u.a. auch Pilzberater Klaus Warning aus Bützow. Wir wanderten heute einen Rundkurs in etwa bis zur Höhe des  Pinnower Berges. Im Jahr 2009 waren wir im Sommer schon einmal hier auf Tour, aber die damalige Trockenheit ließ nicht all zu viele frische Pilze sprießen. Heute sah das schon ganz anders aus. Für Ende November war noch ein artenreiches Pilzaufkommen vorhanden, so dass es reichlich zu notieren gab. Auch die Kochtopfmykologen kamen noch einmal auf ihre Kosten. Stockschwämmchen, Trompeten – Pfifferlinge und Hallimasch waren neben anderen essbaren Arten reichlich vertreten. Hier wie immer einige Bilder:

Die ersten Pilze entdeckten Irena und Jonas schon beim Aussteigen aus dem Auto. Essbare Kaffeebraune Scheintrichterlinge (Pseudoclitocybe cyathiformis).

Die ersten Pilze entdeckten Irena und Jonas schon beim Aussteigen aus dem Auto. Essbare Kaffeebraune Scheintrichterlinge (Pseudoclitocybe cyathiformis).

An einem Holzstapel am Wegesrand waren zahlreiche Schmutzbecherlinge (Bulgaria inquinans) zu sehen. Sie besiedeln mit vorliebe noch sehr frisches Eichenholz. Wenn die Pilze in die Hand genommen werden, wir diese schmutzig, sprich schwärzlich, was ihren Namen bestens erklärt.

An einem Holzstapel am Wegesrand, oben rechts im Bild, waren zahlreiche Schmutzbecherlinge (Bulgaria inquinans) zu sehen. Sie besiedeln mit Vorliebe noch sehr frisches Eichenholz. Wenn die Pilze in die Hand genommen werden, wird diese schmutzig (schwarz), was ihren Namen bestens erklärt.

An einem dicken Buchenstubben diese Porlinge. Trotz der Buche sind es Birken - Blättlinge (Lenzites betulinus). Auf der Hutoberseite zoniert und striegelige, einer Striegeligen Tramete ähnelnd, aber auf der Unterseite keine feinen, rundlichen Poren, sondern lamellenartige Strukturen. Sehr markant und kaum zu verwechseln!.

An einem dicken Buchenstubben diese Porlinge. Trotz der Buche sind es Birken – Blättlinge (Lenzites betulinus). Auf der Hutoberseite zoniert und haarig – striegelig, einer Striegeligen Tramete ähnelnd, aber auf der Unterseite keine feinen, rundlichen Poren, sondern lamellenartige Strukturen. Sehr markant und kaum zu verwechseln!

An liegenden Buchen - Knüppeln wie gesät und rasenartig Unmengen an Zitronengelben Reisgbecherchen (Bisporella citrina).

An liegenden Buchen – Knüppeln wie gesät und rasenartig Unmengen an Zitronengelben Reisigbecherchen (Bisporella citrina).

Vereinzelt noch schöne Perlplize (Amanita rubescens). Obwohl zur Gattung Amanita = Knollenblätterpilz gehörig, ein guter, beliebter, schmackhafter und meist leicht kenntlicher Speisepilz. Man beachte einfache Stielknolle, weinrote Tönungen und eine oberseits geriefte Manschett, die hier noch zwischen Hutrand und Stiel gespannt ist.

Vereinzelt noch schöne Perlpilze (Amanita rubescens). Obwohl zur Gattung Amanita = Knollenblätterpilz gehörig, ein guter, beliebter, schmackhafter und meist leicht kenntlicher Speisepilz. Man beachte die einfache Stielknolle, weinrote Tönungen und eine oberseits geriefte Manschette, die hier noch zwischen Hutrand und Stiel als Häutchen gespannt ist.

Im Bericht von unserer letzten Kartierungsexkursion am Neumühler See hatte ich die graue Variante des Graugrünen Milchlings (Lactarius blennius) vorgestellt. Hier sehen wir die sehr schmierige grünliche Form. Ungenießbar und immer unter Buchen zu finden. Oft ein Massenpilz.

Im Bericht von unserer letzten Kartierungsexkursion am Neumühler See hatte ich die graue Variante des Graugrünen Milchlings (Lactarius blennius) vorgestellt. Hier sehen wir die sehr schmierige grünliche Form. Ungenießbar und immer unter Buchen zu finden. Oft ein Massenpilz.

An trocken liegendem Laubholz, meist von Buche, finden wir häufig und meist zahlreich den Spaltblättling. Er nimmt eine Sonderstellung ein, weil sich jede einzelne Lamelle ausfspalten oder schließen kann. Je nach Wetterlage. Ohne Speisewert.

An trocken liegendem Laubholz, meist Buche, finden wir häufig und zahlreich den Spaltblättling (Schizophyllum comune). Er nimmt eine Sonderstellung ein, weil sich jede einzelne Lamelle aufspalten oder schließen kann. Je nach Wetterlage. Ohne Speisewert.

Trompeten - Pfifferlinge (Cantharellus tubaeformis) gab es an einer Stelle im Buchenwald massenhaft, so dass sich die Speisepilzfreunde reichlich eindecken konnten.

Trompeten – Pfifferlinge (Cantharellus tubaeformis) gab es an einer Stelle im Buchenwald massenhaft, so dass sich unsere Kochtopffreunde reichlich eindecken konnten.

Der Stiel des Zitronen, Gelbweißen- oder Ockertäublings kann sich mit zunehmenden Alter grau verfärben, ohe das er der Gruppe derr Graustieltäublinge angehört. Essbar, manchmal aber etwas schärflich..

Der Stiel des Zitronen- , Gelbweißen- oder Ockertäublings (Russula ochroleuca) kann sich mit zunehmenden Alter grau verfärben, ohne das er der Gruppe der Graustieltäublinge angehört. Essbar, manchmal aber etwas schärflich.

Hallimasch gab es heute immer wieder in sehr guter Qualität. Es handelt sich um den meist an Nadelholz, besonders Fichte vorkommenden Dunklen Hallimasch (Armillaria obscura). Guter, schmackhafter Speisepilz, aber roh giftig!

Hallimasch gab es heute immer wieder in sehr guter Qualität. Es handelt sich um den meist an Nadelholz, besonders Fichte, vorkommenden Dunklen Hallimasch (Armillaria obscura). Guter, schmackhafter Speisepilz, aber roh giftig!

Diese beiden Ritterlinge fand Klaus Warning am Waldwegrand unter Fichten und Buchen. Wir vermuten den Orangeroten Ritterling (Tricholoma aurantium). Eine in Norddeutschland seltene Art, die ich im vergangenen Jahr schon einmal an einer Kalkstelle im Sültener Forst fand. Auch diese Kolektion ist relativ blass gefärbt, typisch sollen aber die orangefarbenen Flöckchen unterhalb einer scharf abgegrenzten, weißlichen Zone am oberen Stielbereich sein. Der Top - Funde der heutigen Exkursion!

Diese beiden Ritterlinge fand Klaus Warning am Waldwegrand unter Fichten und Buchen. Wir vermuteten den Orangeroten Ritterling (Tricholoma aurantium). Eine in Norddeutschland seltene Art, die ich im vergangenen Jahr schon einmal an einer Kalkstelle im Sültener Forst fand. Klaus hat die Pilze der Expertin Margitta Schönfeld zur mikroskopischen Untersuchung übergeben, die unsere Vermutung allerdings nicht bestätigen konnte. Um welchen Ritterling es sich also handeln könnte, wird wohl im dunklen bleiben.

Ständige Begleiter der heutigen Exkursion waren links der essbare Horngraue Rübling (Collybia asema), Mitte der giftige Rosa - Helmling (Mycena eosea) und rechts der ungenießbare Graugrüne Milchling (Lactarius blennius).

Ständige Begleiter der heutigen Kartierungsexkursion waren links der essbare Horngraue Rübling (Collybia asema), mitte der giftige Rosa – Helmling (Mycena rosea) und rechts der ungenießbare Graugrüne Milchling (Lactarius blennius).

Der Violette Rötel - Ritterling (Lepista nuda) gehört zu unseren besten Speisepilzen. Wir können ihn bis weit in den Winter hinein finden, auch wenn es zwischenzeitlich schon gefroren hat.

Der Violette Rötel – Ritterling (Lepista nuda) gehört zu unseren besten Speisepilzen. Wir können ihn bis weit in den Winter hinein finden, auch wenn es zwischenzeitlich schon gefroren hat.

Der Süßliche Milchling (Lactarius subdulcis) ist alljährlich besonders im Herbst ein Massenpilz in unseren Buchenwäldern. Er schmeckt mild und darf daher als Mischpilz in den Sammelkorb wandern. Standortfoto.

Der Süßliche Milchling (Lactarius subdulcis) ist alljährlich, besonders im Herbst, ein Massenpilz in unseren Buchenwäldern. Er schmeckt mild und darf daher als Mischpilz in den Sammelkorb wandern. Standortfoto.

Der Derbe Rotfuß - Röhrling (Xerocomus pruinatus) kann in der Hutfärbung sehr variabel sein. Meist finden wir dunkelbraune bis dunkel weinrote Exemplare. Heute war diese hellrötliche Form am häufigsten zu sehen. Guter, säuerlich schmeckender Speisepilz.

Der Derbe Rotfuß – Röhrling (Xerocomus pruinatus) kann in der Hutfärbung sehr variabel sein. Meist finden wir dunkelbraune bis dunkel weinrote Exemplare. Heute war diese hellrötliche Form am häufigsten zu sehen. Guter, säuerlich schmeckender Speisepilz.

Zwei essbare Arten aus der Gattung Macrolepiota = Riesenschirmpilze. Oben, abgeschnitten der Rötende- oder Safran - Schirmpilz (M. rhacodes) und unten ein ebenfalls noch geschlossener Grobscholliger Riesenschirmpilz (M. konradii).noch gesc

Zwei essbare Arten aus der Gattung Macrolepiota = Riesenschirmpilze. Oben, abgeschnitten, der Rötende- oder Safran – Schirmpilz (M. rhacodes) und unten ein ebenfalls noch geschlossener Grobscholliger Riesenschirmpilz (M. konradii).

Ein wahrhaft gigantisches Mäuseschwänzchen (Baeospora myosura). Die Art wächst aus Kieferzapfen heraus und ist in der Regel wesentlich kleiner, meist nicht viel größer als der kleine Bruder der oberhalb des Zapfens zu sehen ist.

Ein wahrhaft gigantisches Mäuseschwänzchen (Baeospora myosura)! Die Art wächst aus Kieferzapfen heraus und ist in der Regel wesentlich kleiner, meist nicht viel größer als der kleine Bruder der oberhalb des Zapfens heraus wächst.

Zwischen den massenhaft vorkommenden Süßlichen Milchlingen standen hier und da auch diese etwas abweichenden Vertreter. Der Hut ist vglatt und glänzend und neigt dazu mehr oder weniger orangerote Färbungen an zu nehmen. Es dürfte sich um den Milden Milchling (Lactarius mitissimus) handeln. Essbar.

Zwischen den massenhaft vorkommenden Süßlichen Milchlingen standen hier und da auch diese etwas abweichenden Vertreter. Der Hut ist glatt und glänzend und neigt dazu mehr oder weniger orangerote Färbungen anzunehmen. Es dürfte sich um den Milden Milchling (Lactarius mitissimus) handeln. Essbar.

Und weiter führt uns der Weg durch den stillen Spätherbstwald. Wir hatte außerdem Glück, das keine Treibjagd im gange war, wie sie öfters zu dieser Jahreszeit stattfinden.

Und weiter führt uns der Weg durch den stillen Spätherbstwald. Wir hatten außerdem Glück, das keine Treibjagd im Gange war, wie sie öfters zu dieser Jahreszeit stattfindet.

Fliegenpilze (Amanita muscaria) im spätherbstlichen Buchenwald. Sie gelten als Glücksbringer. Manche Leute verschaffen sich durch ihren Genuss Glücksgefühle, aber die Schnecke am Pilz hat wohl einfach nur Hunger, wer weiß, vieleicht aber auch mit beraschender Wirkung? Dennoch ist er ein Giftpilz und darf nicht mit dem ähnlichen Kaiserling , einem der allerfeinsten Speisepilze überhaupt verwechselt werden. Leterer kommt wie der Grüne Knollenblätterpilz aus einer Eihülle geschlüpft, die als Hauttasche am Stielende zurück bleibt. Sein Fleisch und derr Stiel sind schön gelb gefärbt, änlich dem rechten Exemplar der Fliegenpilzgruppe. Der Kaiserling besitz aber eine deutlich südlichere Verbreitung, aber vieleicht taucht er im Zuge der Klimaerwärmung irgendwann auch bei uns auf.

Fliegenpilze (Amanita muscaria) im spätherbstlichen Buchenwald. Sie gelten als Glücksbringer. Manche Leute verschaffen sich durch ihren Genuss Glücksgefühle, aber die Schnecke am linken Pilz oben hat wohl einfach nur Hunger, wer weiß, vielleicht aber auch mit berauschender Nebenwirkung?! Dennoch ist er ein Giftpilz und darf nicht mit dem ähnlichen Kaiserling, einem der aller feinsten Speisepilze überhaupt, verwechselt werden. Letzterer kommt wie der Grüne Knollenblätterpilz aus einer Eihülle geschlüpft, die als Hauttasche am Stielende zurück bleibt. Sein Fleisch und der Stiel sind schön gelb gefärbt, ähnlich dem rechten Exemplar der Fliegenpilzgruppe. Der Kaiserling besitz aber eine deutlich südlichere Verbreitung, aber vielleicht taucht er im Zuge der Klimaerwärmung irgendwann auch bei uns auf. Wir würden uns riesig freuen!

Manche Leute halten beim oberflächlichen betrachten die häufigen Buchen - Spei - Täublinge (Russula marie) für Fliegenpilze. Insbesondere wenn durch Schneckenfraß das weiße Hutfleisch zum Vorschein kommt. Ungenießbar.

Manche Leute halten beim oberflächlichen betrachten die häufigen Buchen – Spei – Täublinge (Russula marie) für Fliegenpilze. Insbesondere wenn durch Schneckenfraß das weiße Hutfleisch zum Vorschein kommt. Ungenießbar.

Romantische Herbststimmung im Forst Raben - Steinfeld.

Romantische Herbststimmung im Forst Raben – Steinfeld.

Unzählige, giftige Grünblättrige Schwefelköpfe überzienhe große Teile des von Blättern weitgehend zugedeckten Buchenstumpfes. Standortfoto.

Unzählige, giftige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) überziehen große Teile des von Blättern weitgehend zugedeckten Buchenstumpfes. Standortfoto.

Papa, ich habe einen Boletus edulis tönte Jonas schon von weitem. Du kannst ihn aufschreiben. Tatsächlich fand er heute den einzigen Steinpilz der Exkursion. Der taugt auch wirklich nur noch zum Aufschreiben. Beim Foto konnte Jonas er aber nicht mehr ganz ernst bleiben, wie man sieht.

„Papa, ich habe einen Boletus edulis“ tönte Jonas schon von weitem. „Du kannst ihn aufschreiben“. Tatsächlich fand er heute den einzigen Steinpilz der Exkursion. Der taugt auch wirklich nur noch zum Aufschreiben. Beim Foto konnte Jonas er aber nicht mehr ganz an sich halten, wie unschwer zu sehen ist.

Wunderschön geschwungene Konturen beim häufigen Herben Zwergknäueling (Panellus stypticus).

Wunderschön geschwungene Konturen beim häufigen Herben Zwergknäueling (Panellus stypticus).

Der ansich eher kompakt und gedrungen wirkende Trockene Schneckling (Hygrophorus penarius) muß sich nun durch dicke Laubstreu kämpfen und wirkt ungewöhnlich schlank und elegant. Essbar, aber soll wenig schmackhaft sein.

Der an sich eher kompakt und gedrungen wirkende Trockene Schneckling (Hygrophorus penarius) muss sich nun durch dicke Laubstreu kämpfen und wirkt nun ungewöhnlich schlank und elegant. Essbar, aber soll wenig schmackhaft sein.

Nebelkappen haben wir heute keine frischen mehr gesehen. Auch diese sind schon alt und überständig und standen in einem großen Hexenring.

Nebelkappen (Clitocybe nebularis) haben wir heute keine frischen mehr gesehen. Auch diese sind schon alt und überständig. Sie standen in einem großen Hexenring.

Der Braunfleckende Saftporling (Oligoporus fragilis) kommt zerstreut an Nadelholz vor. Ich habe ihn hier auf untypisch auf Eichenholz fotografiert, da er mir zum Schluß der Kartierung von einem unserer Pilzfreunde vorgelegt wurde.

Der Braunfleckende Saftporling (Oligoporus fragilis) kommt zerstreut an Nadelholz vor. Ich habe ihn hier untypisch auf Eichenholz fotografiert, da er mir zum Schluss der Kartierung von einem unserer Pilzfreunde vorgelegt wurde.

Die Gemeine Hundsrute (Mutinus caninus).

Die Gemeine Hundsrute (Mutinus caninus).

Klaus Warning

Klaus freut sich riesig über diesen Riesen – Champignon (Agaricus augustus) und muss sich erst einmal die Brille zurecht rücken, da er diese Art in unseren Breiten bisher noch nicht gefunden hat. Dennoch ist der Pilz aber nicht selten.

Der große Champignon wächst im Laub- und Nadelwald, gerne unter Eichen oder Fichten, hat zahlreiche, ziemlich gleichmäßig angeordnete, bräunliche Schüppchen auf dem Hut und neigt besonders zur Stielbasis hin verstärkt zu gilben, wie auf dem Foto gut zu erkennen ist. Er riecht intensiv nach Anis oder Bittermandel. Ein köstlicher Speisepilz!

Der große Champignon wächst im Laub- und Nadelwald, gerne unter Eichen oder Fichten, hat zahlreiche, ziemlich gleichmäßig angeordnete, bräunliche Schüppchen auf dem Hut und neigt besonders zur Stielbasis hin verstärkt zu gilben, wie auf dem Foto gut zu erkennen ist. Er riecht intensiv nach Anis oder Bittermandel. Ein köstlicher Speisepilz!

11 Pilzfreunde waren zum letzten mal in diesem Jahr gemeinsam auf Pilzpirsch. Wieder liegt ein ereingisreiches Jahr hinter uns und wir hoffen im nächsten Frühjahr alle wieder Gesund und munter in die neues Saison starten können.

11 Pilzfreunde waren zum letzten mal in diesem Jahr gemeinsam auf Pilzpirsch. Nun ist erst einmal Winterpause und wir hoffen, dass wir im nächsten Frühjahr alle wieder gesund und munter in die neue Saison starten können. Bis dahin allen eine gute, erholsame Zeit!

Die nächste Vereins- und Kartierungsexkursion startet voraussichtlich im Frühjahr.

Siehe dazu auch unter „Termine“.

15. November 2014 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Wir wanderten heute durch das Sophienholz zwischen Nevern und Goldebee

Unser heutiges Pilzrevier. Überwiegend Buchenwälder auf besseren Böden zwischen Goldebee und Nevern.

Unser heutiges Pilzrevier. Überwiegend Buchenwälder auf besseren Böden im Sophienholz.

Am Sonnabend, dem 15. November 2014, lud der Steinpilz – Wismar zu seiner letzten Pilzwanderung des Jahres ein. Noch einmal wollten wir zum Saisonabschluss durch den spätherbstlichen Wald auf die Pilzpirsch gehen. Treff war gegen 09.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am ZOB, in der Wismarer Wasserstraße. Nach einer kurzen Begrüßung starteten wir mit mehreren Autos zum Zielgebiet, ein Waldgebiet fast vor den Toren der Hansestadt Wismar. Hier erwarteten uns noch weitere Pilzfreunde. Sie kamen z. B. aus Bützow, Schwerin, Lübeck und Heidekaten. Auch Klaus Warning konnten wir Begrüßen, der wie immer für mich eine willkommene Unterstützung war, da er selbst die Pilzberatung in Bützow absichert und Auskunft geben kann, wenn ich nicht in der Nähe bin. Mitte November dürfte sich das frisch gefallene Laub der Buchenwälder schon ein wenig gesetzt haben und die noch wachsenden Frischpilze versuchen sich nun durch ihre Abdeckung ans Licht zu arbeiten. Daher kommt es, dass um diese Zeit einige Pilzarten ganz besonders groß und üppig werden, sie wollen ihre Sporen dem Wind anvertrauen. Ganz besonders auffällig ist dieses bei den Herbsttrompeten. Sie können zwar schon ab Ende Juli wachsen und im August mitunter schon Massenbestände ausbilden, bleiben aber mit einer Höhe von 5 – 10 cm eher kleinwüchsig. Im November sind sie nun gezwungen, sich durch die dicke, frische Laubschicht empor zu arbeiten und können mehr als doppelt so groß werden, was sich natürlich auf ihre Ergiebigkeit sehr positiv auswirkt. Dieser wertvolle Pilz wächst auch in unserem heutigen Pilzrevier, mit seinen teils mächtigen Buchenwäldern auf besseren Böden. Es waren aber nur wenige Exemplare von ihnen heute zu finden. Sie sind sehr launisch. In manchen Jahren treten sie in derartigen Massen auf, dass sie, wie ein Pilzfreund vor einigen Jahren sagte, zu einer regelrechten Landplage werden können, und in den Folgejahren sucht man den Pilz vergeblich. Wie dem auch sei, die Herbsttrompete ist nicht das non plus Ultra und wir fanden dafür einige andere interessante Arten. Das allgemeine Pilzaufkommen war hier heute allerdings schon recht bescheiden. Kein Vergleich mit der pilzreichen Kartierungsexkursion vor einer Woche am Neumühler See. Hier wie immer einige Bilder:

Dieses Büschel Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutablis) begrüßte uns gleich zu Beginn am Waldwegrand wo wir unsere Autos parkten. Standortfoto.

Dieses Büschel Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutablis) begrüßte uns gleich zu Beginn am Waldwegrand, wo wir unsere Autos parkten. Standortfoto.

Klaus hatte uns vom Vortag gleich drei verschiedene Seitlinge mitgebracht. Die unterlage bildet hier ein typisch blaugrau gefärbter Austern - Seitling (Pleurotus ostreatus). Darauf wahrscheinlich ein schneeweißer Austern - Seitling und daneben der Gelbstielige Muschel - Seitling (Sarcomyxa serotina). Letzterer schmeckt mehr oder weniger bitter und ist deshalb als Speisepilz nicht zu empfehlen.

Klaus hatte uns vom Vortag gleich drei verschiedene Seitlinge mitgebracht. Die Unterlage bildet hier ein typisch blaugrau gefärbter Austern – Seitling (Pleurotus ostreatus). Darauf  schneeweiße, unbekannte Seitlinge und daneben der Gelbstielige Muschel – Seitling (Sarcomyxa serotina). Letzterer schmeckt mehr oder weniger bitter und ist deshalb als Speisepilz nicht zu empfehlen.

Im Buchenlaub, scheinbar aus dem Boden hervorwachsend eine Gruppe Rehbrauner Dachpilze (Pluteus atricapillus). Tatsächlich benötigen sie aber eine Holzunterlage. Die zunächst weiße Lamellen verfärben sich im Reifeprozeß der Sporen rosa bis fleischrötlich. Essbar und am Standort fotografiert.

Im Buchenlaub, scheinbar aus dem Boden hervorwachsend, eine Gruppe Rehbrauner Dachpilze (Pluteus atricapillus). Tatsächlich benötigen sie aber eine Holzunterlage. Die zunächst weißen Lamellen verfärben sich im Reifeprozess der Sporen rosa bis fleischrötlich. Essbar und am Standort fotografiert.

Der Kampfer - Milchling (Lactarius camphoratus) ist nicht nur im Buchenwald, auch im Fichtenforst kann er mitunter schaarenweise angetroffen werden. Ihm entröhmt ein markanter Kampfergeruch, ähnlich dem Bruchreizker. In geringen Mengen kann er als Würzpilz Verwendung finden.

Der Kampfer – Milchling (Lactarius camphoratus) wächst nicht nur im Buchenwald, auch im Fichtenforst kann er mitunter scharenweise angetroffen werden. Ihm entströmt ein markanter Kampfergeruch, ähnlich dem Bruchreizker. In geringen Mengen kann er als Würzpilz Verwendung finden.

Glimmer - Tintlinge (Coprinus micaceus) sind fast die gesamt Vegetationsperiode zu finden. Sie wachsen bis Dezember und können im März schon wieder den Reigen der ersten Frühlingspilze eröffnen. Sie geben immer wieder ein schönes Fotomotiv. Die weißlichen, feinen, namensgebenden Glimmerschüppchen sind noch gut zu erkennen. Soll ganz jung essbar sein, aber nicht in Verbindung mit Alkohol!

Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus) sind fast die gesamte Vegetationsperiode zu finden. Sie wachsen bis Dezember und können im März schon wieder den Reigen der ersten Frühlingspilze eröffnen. Sie geben immer wieder ein schönes Fotomotiv. Die weißlichen, feinen, namensgebenden Glimmerschüppchen sind zumindest noch zu erahnen. Soll ganz jung essbar sein, aber nicht in Verbindung mit Alkohol!

Der Langstielige Knoblauchschwindling ist bestens an seinem starken Knoblaugeruch zu erkennen.

Der Langstielige Knoblauchschwindling ist bestens an seinem starken Knoblauchgeruch zu erkennen.

Pilzfreunde umlagern Klaus Warning, der sicher einen interessanten Pilz erläutert.

Pilzfreunde umlagern Klaus Warning, der sicher einen interessanten Pilz erläutert.

Ulrich Klein und Klaus Warning (Bildmitte) bei der Fundbesprechung.

Ulrich Klein und Klaus Warning (Bildmitte) bei der Fundbesprechung.

Dieser Derbe Rotfuß - Röhrling ist bereits grauweißlich belegt. Ein Zeichen dafür, das er bereits vom giftigen Goldschimmelpilz befallen ist und nicht mehr gegessen werden darf.

Dieser Derbe Rotfuß – Röhrling (Xerocomus pruinatus) ist bereits grauweißlich belegt. Ein Zeichen dafür, das er bereits vom giftigen Goldschimmelpilz befallen ist und nicht mehr gegessen werden darf.

Am Fuße dieses alten, bemoosten Buchenstumpfes gab es interessante Pilze zum fotografieren.

Am Fuße dieses alten, bemoosten Buchenstumpfes, gab es interessante Pilze zum fotografieren.

Der Netzaderige Dachpilz (Pluteus umbrosus) ist kein häufiger, dafür aber ein um so schönerer und beeindruckende Holzbewohner. Seine schwärzlichen, netzartig auf dem Hut angeordneten Häärchen auf warmbrauenem Untergrung machen ihn zu einer kaum verwechselbaren Art. Kein Speisepilz.

Der Schwarzflockige Dachpilz (Pluteus umbrosus) ist kein häufiger, dafür aber ein um so schönerer und beeindruckender Holzbewohner. Seine schwärzlichen, netzartig auf dem Hut angeordneten Härchen b. z. w. Flöckchen auf warmbraunem Untergrund und die ebenfalls bräunlichen Lamellenschneiden machen ihn zu einer markanten, kaum verwechselbaren Erscheinung. Kein Speisepilz.

Strohblasse Ritterlinge (Tricholoma stiparophyllum) fast als Bodendecker unter einer Birkengruppe. Die Pilze leben in Symbiose mit Birken, sind aber für den Kochtopf aufgrund ihres unangenehmen Geruchs und Geschmacks nicht geegnet und blieben daher stehen.

Strohblasse Ritterlinge fast als Bodendecker unter einer Birkengruppe. Die Pilze leben in Symbiose mit Birken, sind aber für den Kochtopf aufgrund ihres unangenehmen Geruchs und Geschmacks nicht geeignet und blieben daher stehen.

Strohblasser Ritterling (Tricholoma stiparophyllum). Ungenießbar.

Strohblasser Ritterling (Tricholoma stiparophyllum). Ungenießbar.

Pilz auf Pilz. Diese watteartigen, strahligen Pilzhyphen fanden wir auf der Unterseite eines großen Flachen Lackporlings. Um welche Art es sich hier handelt, entzieht sich unserer Kenntnis.

Pilz auf Pilz. Diese watteartigen, strahligen Pilzhyphen fanden wir auf der Unterseite eines großen Flachen Lackporlings. 

Von links: Jochen, Ulrich und Klaus beim Fachsimpeln.

Von links: Jochen, Ulrich und Klaus beim Fachsimpeln.

Ein junger Steinpilz (Boletus edulis) schiebt sich aus dem Buchenlaub.

Ein junger Steinpilz (Boletus edulis) schiebt sich aus dem Waldboden.

Daneben ein schwach giftiger Gelber Knollenblätterpilz (Amanita citrina).

Daneben ein schwach giftiger Gelber Knollenblätterpilz (Amanita citrina).

Natürlich durfte in diesem Buchenwald der Krause Aderzähling (Plicatura crispa) nicht fehlen. Noch vor 10 Jahren eine absolute Rarität, heute praktisch in jedem Buchenwald zu hause. Auch an Birkenholz. Kein Speisepilz.

Natürlich durfte in diesem Buchenwald der Krause Aderzähling (Plicatura crispa) nicht fehlen. Noch vor 10 Jahren eine absolute Rarität, heute praktisch in jedem Buchenwald zu hause. Auch an Birkenholz. Kein Speisepilz.

Einen wunderschönen, farblichen Kontrast bilden bilden hier die Fruchtkörperrasen des Fleischroten Gallertbechers (Ascoryne specc.) und die Buchenblätter auf dem Buchenstubben. Diese recht häufigen Schlauchpilze müssen in der Regel mikroskopiert werden, um die Artzugehörigkeit eindeutig festzustellen. Es gibt den Fleischroten Gallertbecher und den Großsporigen Gallertbecher. Ohne Speisewert.

Einen wunderschönen Kontrast bilden hier die Fruchtkörperrasen des Fleischroten Gallertbechers (Ascocoryne sarcoides) und die Blätter auf dem Buchenstubben. Diese recht häufigen Schlauchpilze müssen in der Regel mikroskopiert werden, um die Artzugehörigkeit eindeutig festzustellen. Es gibt den Fleischroten Gallertbecher und den Großsporigen Gallertbecher. Ohne Speisewert.

Auch bei dieser scheinbar eindeutigen Art, sollte lieber das Mikroskop gefragt werden. Er gehört zur Gattung Chlorosplemuim = Grünspanbecherling. Hier gibt es ebenfalls zwei Arten, bei denen die Sporengröße unterschiedlich ist.

Auch bei diesem scheinbar eindeutigen Becherling, sollte lieber das Mikroskop gefragt werden. Er gehört zur Gattung Chlorosplemium = Grünspanbecherling. Hier gibt es ebenfalls zwei Arten, bei denen die Sporengröße unterschiedlich ist. Höchstwahrscheinlich handelt es sich um Chlorosplemium aeruginascens, denn die großsporige Art soll sehr selten sein.

Diese Eichenwirrlinge (Daedalea quercina) wanderten in meinem Korb. Sie eignen sich hervoragend zum Basteln für unsere Adventsgestecke.

Diese Eichenwirrlinge (Daedalea quercina) wanderten in meinen Korb. Sie eignen sich hervorragend zum Basteln für unsere Adventsgestecke.

Man kann sie garnicht oft genug gegenüber stellen. Das Stockschwämmchen mit seinen bräunlichen Schüppchen unterhalb der Ringzone, die hier noch als Häutchen die Lamellen bedeckt und der glatte Stiel des tödlich giftigen Gift - Häublings (Galerina marginata).

Man kann sie nicht oft genug gegenüber stellen. Das Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) mit seinen bräunlichen Schüppchen unterhalb der Ringzone, die hier noch als Häutchen die Lamellen bedeckt und der glatte Stiel des tödlich giftigen Gift – Häublings (Galerina marginata).

Der Graue Scheidenstreifling (Amanita vaginata) ist im Verhältnis zum Fuchsigen Scheidenstreifling erheblich seltener zu finden. Auch er darf in den Speisepilzkorb wandern. Auf den Hüten sind noch große Hautfetzen der ehemaligen, den gesamten jungen Fruchtkörper umschließenden Volva zu sehen. Standortfoto.

Der Graue Scheidenstreifling (Amanita vaginata) ist im Verhältnis zum Fuchsigen Scheidenstreifling erheblich seltener zu finden. Er darf in den Speisepilzkorb wandern. Auf den Hüten sind noch große Hautfetzen der ehemaligen, den gesamten jungen Fruchtkörper umschließenden Volva zu sehen. Standortfoto.

Zwei knackige Steinpilze und ein kapitaler Frauentäubling geben schon eine kleine, leckere Mahlzeit. Guten Appetit!

Zwei knackige Steinpilze und ein kapitaler Frauentäubling ergeben schon eine kleine, leckere Pilzmahlzeit. Guten Appetit!

Bei diesen Herbsttrompeten (Craterellus cornucopioides) sind die farblichen Variationen innerhalb der Art gut präsentiert. Von grauweißlich über braun bis hin zu schwarz.

Bei diesen Herbsttrompeten (Craterellus cornucopioides) sind die farblichen Variationen innerhalb der Art gut präsentiert. Von grauweißlich über braun bis hin zu schwarz.

Trotz der intensiven Gelbverfärbung an Druckstellen auf dem Hut, handelt es sich hier nicht um giftige Karbol - Champignons, sondern um essbare Vertreter aus der Gruppe der Anis - Champignons (Agarucus specc.) Essbar.

Trotz der intensiven Gelbverfärbung an Druckstellen auf dem Hut, handelt es sich hier nicht um giftige Karbol – Champignons, sondern um essbare Vertreter aus der Gruppe der Anis – Champignons (Agarucus spec.) Essbar.

Alle 17 Pilzfreunde versammelten sich zum Schluß nochmal zum Erinnerungsfoto. Wie schnell doch die Zeit vergeht, es war schon die letzte öffentliche Wanderung des Jahres. Wer Lust hat ist noch am 23. November zu einer Vereinsexkursion eingeladen. 15. November 2014 im Wald bei Goldebee.

Alle 17 Pilzfreunde versammelten sich zum Schluss nochmal zum gemeinsamen Erinnerungsfoto. Wie schnell doch die Zeit vergeht, es war schon die letzte öffentliche Wanderung des Jahres. Wer Lust hat, ist noch am 23. November zu einer Vereinsexkursion eingeladen. 15.11.2014 im Sophienholz.

Die nächste öffentliche Pilzwanderung startet voraussichtlich Anfang April 2015. Siehe unter Termine!

09. November 2014 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Kartierungsexkursion am Neumühler See bei Schwerin

Der langgezogene Schweriner See war heute das Ziel unserer Kartierungsexkursion. Foto 09.11.2014.

Der langgezogene Neumühler See war heute das Ziel einer Kartierungsexkursion. Foto 09.11.2014.

Zu einer spätherbstlichen Vereins- und Kartierungsexkursion brachen wir heute an den langgezogenen Neumühler See bei Schwerin auf. Vor einiger Zeit wanderten wir bereits das nordöstliche Ufer des Sees im Frühjahr ab und daran knüpften wir heute an. Wir fingen also dort an, wo wir damals aufgehört haben, nämlich in Sacktannen. Zunächst aber, wie immer zu unseren Vereinsexkursionen, trafen wir uns auf dem schmalen Parkplatz gegenüber dem Wismarer Zeughaus, in der Ulmenstraße. Und zwar am Sonntag, dem 09. November 2014, um 08.00 Uhr. Von hier aus starteten wir mit zwei Autos unter Bildung von Fahrgemeinschaften in Richtung Schwerin. In Sacktannen angelangt, stießen noch weitere Pilzfreunde aus dem Schweriner Umland, aus Lübeck und dem Brandenburgischen zu uns. Da wir von A nach B wandern wollten, mussten zuvor noch Autos umgesetzt werden. Zunächst wanderten wir außerhalb des geschlossenen Waldes am baumbestandenen Ufer des Neumühler Sees entlang und erreichten später den Friedrichsthaler Forst, der von Fichten- und Lärchenbereichen, aber auch von Erlenbrüchen und alten Buchenwäldern dominiert wird. Teile des Waldes haben auf alten Karten so merkwürdige Bezeichnungen wie Rabenhorst oder Sprickelholz. Das Pilzaufkommen kann hier sehr interessant sein und wir haben am Neumühler See Pilze gefunden, die ich sonst noch kaum auf allen meinen vielen Waldwanderungen gesehen habe. Insofern durften wir gespannt sein, was uns der Spätherbst hier zu bieten hat. Und das war in diesem außergewöhnlich milden Spätherbst noch allerhand. Hier wie immer einige Bilder.

Zunächst mußte ich aber einige, mitgebrachte Pilze bestimmen. Diese hier stammen aus Brandenburg.

Zunächst musste ich aber einige mitgebrachte Pilze bestimmen. Diese hier stammen aus Brandenburg.

Bereits nach den ersten Schritten hatte Pilzfreund Thomas sein Abendbrot zusammen.

Bereits nach den ersten Schritten hatte Pilzfreund Thomas sein Abendbrot zusammen.

Es waren delikate Edel - Reizker (Lactarius deliciosus).

Es waren delikate Edel – Reizker (Lactarius deliciosus).

Zu Beginn des Wanderweges am Neumühler See eine Gruppe giftiger Karbol - Champignons (Agaricus xanthodermus). Wichtig ist der Reibetest. Sofort tritt nach der Reibung eine chromgelbe Verfärbung ein, die nach wenigen Minuten wieder zurück geht. An der Reibefläche ist meist auch der karbolartige Geruch warnehmbar.

Zu Beginn des Wanderweges am Neumühler See eine Gruppe giftiger Karbol – Champignons (Agaricus xanthodermus). Wichtig ist der Reibetest. Sofort tritt nach der Reibung eine chromgelbe Verfärbung ein, die nach wenigen Minuten wieder zurück geht. An der Reibefläche ist meist auch der karbolartige Geruch wahrnehmbar.

Der Eichenwirrling (Daedalea quercina) gehört zu den stark spezialisierten Pilzen. Er bildet seine Fruchtkörperkonsolen nur an Eichenholz aus. Die Art ist durch sein wirrblättriges Fruchtlager praktisch unverwechselbar.

Der Eichenwirrling (Daedalea quercina) gehört zu den stark spezialisierten Pilzen. Er bildet seine Fruchtkörperkonsolen nur an Eichenholz aus. Die Art ist durch sein wirrblättriges Fruchtlager praktisch unverwechselbar.

Eichen liebt auch der stechend riechende Schwefel - Ritterling (Tricholoma sulphureus). Er besitzt als Mykorrhiza - Pilz aber eine völlig andere Lebensweise als obiger Eichenwirrling. Genau wie dieser ist auch der hier gezeigte Blätterpilz ungenießbar.

Eichen liebt auch der stechend riechende Schwefel – Ritterling (Tricholoma sulphureus). Er besitzt als Mykorrhiza – Pilz aber eine völlig andere Lebensweise als obiger Eichenwirrling. Genau wie dieser ist auch der hier gezeigte Blätterpilz ungenießbar.

Der schwach giftige Rosa - Helmling (Mycena rosea) ist von einem häufig zu sehenden, wahrscheinlich auf Helmlinge spezialisierten Schimmelpilz befallen, der ost sehr schöne, fotogene und filigrane Strukturen auf den Fruchtkörpern bildet.

Der schwach giftige Rosa – Helmling (Mycena rosea) ist von einem häufig zu sehenden, wahrscheinlich auf Helmlinge spezialisierten Schimmelpilz befallen, der sehr schöne, fotogene und filigrane Strukturen auf den Fruchtkörpern ausbildet.

Häufig zu sehen an altem Eichenholz war heute der Herbe Zwergknäueling (Panellus stypticus). Seine dicht stehenden Lamellen sind scharf zum Stielchen abgegrenzt. Der Pilz ist zum einen unergiebig und zum anderen schmeckt er bitter. Standortfoto.

Häufig zu sehen an altem Eichenholz war heute der Herbe Zwergknäueling (Panellus stypticus). Seine dicht stehenden Lamellen sind scharf zum Stiel abgegrenzt. Der Pilz ist zum einen unergiebig und zum anderen schmeckt er bitter. Standortfoto.

In die Edel - Reizker Gruppe mit rötlichem Milchsaft gehört auch der etwas kleinere Fichten - Reizker (Lactarius detrrimus). Er wächst immer unter Fichten und schmeckt etwas herb, daher dem Edel - Reizker geschmacklich unterlegen.

In die Edel – Reizker Gruppe mit rötlichem Milchsaft gehört auch der etwas kleinere Fichten – Reizker (Lactarius deterrimus). Er wächst immer unter Fichten und schmeckt etwas herb, daher dem Edel – Reizker geschmacklich unterlegen.

Das olivgrüne Sporenkäppchen der Stinkmorchel will mit seinem penetrannten Geruch Fliegen anlocken, die sich gerne darauf stürzen. Während in den Sommermonaten die schleimige Sporenmasse meist sehr schnell abgeweidet ist, dauert es im Spätherbst sehr lange, weil nur noch wenige Fliegen fliegen.

Das olivgrüne Sporenkäppchen der Stinkmorchel will mit seinem penetranten Geruch Fliegen anlocken, die sich gerne darauf stürzen. Während in den Sommermonaten die schleimige Sporenmasse meist sehr schnell abgeweidet ist, dauert es im Spätherbst sehr lange, weil nur noch wenige Fliegen fliegen.

Christopher Engelhardt aus Lübeck beim Foto - Termin mit einem Gelben Knollenblätterpilz.

Christopher Engelhardt aus Lübeck beim Foto – Termin mit einem Gelben Knollenblätterpilz.

Der Gelbe Knollenblätterpilz ist der häufigste Vertreter seiner Gattung, wenn man einmal von den essbaren Perlpilzen und Scheidenstreiflingen absieht. Es gibt ihn, so wir hier, auch in einer weißen Variante. Trotzdem immer gut an seinen Hüllresten auf dem Hut, dier meist stark abgesetzten Stielknolle ohe Hauttaschen und dem muffigen Kartoffelkellergeruch zu erkenen. Spielt als Giftpilz nur in sofern eine Rolle, da er von Unkundigen leicht mit dem tödlichen giftigen Grünen Knollenblätterpilz zu verwechseln wäre. Standortfoto.

Der Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita citrina) ist der häufigste Vertreter seiner Gattung, wenn man einmal von den essbaren Perlpilzen und Scheidenstreiflingen absieht. Es gibt ihn, so wir hier, auch in einer weißlichen Variante. Trotzdem ist er an seinen Hüllresten auf dem Hut, der meist stark abgesetzten Stielknolle ohne Hauttasche und dem muffigen Kartoffelkellergeruch gut zu erkennen. Spielt als Giftpilz nur in sofern eine Rolle, da er von Unkundigen leicht mit dem tödlichen giftigen Grünen Knollenblätterpilz zu verwechseln wäre. Standortfoto.

Der Samtfuß - Krempling (Paxillus atrotomentosus) ist leicht an seiner schwarzbraunen, wildlederartigen Stielbekleidung und an seinem Wachstum an Nadelholz, meist Fichte, zu erkennen. Kein Speisepilz.

Der Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus) ist leicht an seiner schwarzbraunen, wildlederartigen Stielbekleidung und an seinem Wachstum an Nadelholz, meist Fichte, zu erkennen. Kein Speisepilz.

Der sehr häufige Flaschenstäubling ist leicht von ähnlichen, jung essbaren Arten durch seine Grieskörnchen charakterisiert.

Der sehr häufige Flaschenstäubling (Lycoperdon perlatum) ist leicht von ähnlichen, jung essbaren Arten durch seine Grieskörnchen abzugrenzen.

Sehr ähnlich ist auch der feinpunktierte Birnen - Stäubling (Lycoperdon pyriforme). Er wächst aber auf Holzunterlage und ist eher gummiartig zäh. Dadurch ist er im Vergleich zum Flaschenstäubling minderwertiger und als Speisepilz nicht zu empfehlen. Standortfoto.

Sehr ähnlich ist der feinpunktierte Birnen – Stäubling (Lycoperdon pyriforme). Er wächst aber auf Holzunterlage und ist eher gummiartig zäh. Dadurch ist er im Vergleich zum Flaschenstäubling minderwertiger und als Speisepilz nicht zu empfehlen. Standortfoto.

Geradezu ein Massenpilz war heute der Dickblättrige Schwarztäubling (Russula nigricans). Der zunächst weißliche Fruchtkörper dunkelt im weiteren Verlauf seiner Entwicklung immer mehr nach, um schließlich als schwarze Mumien noch Monate später im Wald zu sehen sind. Jung zumindest als Mischpilz brauchbar, aber von minderer Gäte.

Geradezu ein Massenpilz war heute der Dickblättrige Schwarztäubling (Russula nigricans). Der zunächst weißliche Fruchtkörper dunkelt im weiteren Verlauf seiner Entwicklung immer mehr nach, um schließlich als schwarze Mumie noch Monate später im Wald herum zu liegen. Jung zumindest als Mischpilz brauchbar, aber von minderer Güte.

Blick

Blick durch das inzwischen goldbraun verfärbte Laub der Rotbuchen auf den Neumühler See hinaus.

Goldig leuchten im Buchenfalllaub diese Eselsohren (Otidea onotica). Sie gehören zu den Schlauchpilzen und hier zur Gattung der Öhrlinge. Essbar. Standortfoto.

Goldig leuchten im Buchenfalllaub diese Eselsohren (Otidea onotica). Sie gehören zu den Schlauchpilzen und hier zur Gattung der Öhrlinge. Essbar. Standortfoto.

Welcher Riesenschirmpilz mag dieses wohl sein?

Welcher Riesenschirmpilz mag das wohl sein?

Es ist der Grobschollige Riesenschirmpilz (Macrolepiota konradii). Charakteristisch sind seine wenigen, groben Schuppen sternförmig um den Hutscheitel angeordnet. Hüte gute Speisepilze.

Es ist der Grobschollige Riesenschirmpilz (Macrolepiota konradii). Charakteristisch sind seine wenigen, groben Schuppen, die sternförmig um den Hutscheitel herum angeordnet sind. Hüte gut essbar.

Ein häufiger Röhrling im Buchenwald ist zur Zeit das Derbe Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus). Leider sind sie oft vom parasitischen Goldschimmel oder von Maden befallen.

Ein häufiger Röhrling im Buchenwald ist zur Zeit das Derbe Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus). Leider sind sie oft vom parasitischen Goldschimmel oder von Maden befallen.

Der Fahlgelbe oder Wasserfleckige Rötel - Trichterling (Lepista gilva) unterscheidet sich vom sehr ähnlichen Fuchsigen Rötel - Trichterling durch die helleren Hutfarben und den häufigen Wasserflecken auf dem Hut. Essbar.

Der Fahlgelbe- oder Wasserfleckige Rötel – Trichterling (Lepista gilva) unterscheidet sich vom sehr ähnlichen Fuchsigen Rötel – Trichterling durch die helleren Hutfarben und den häufigen Wasserflecken auf dem Hut. Essbar.

So garnicht Novembertrist, sonder Oktobergoldig erstrahlte die Natur an diesem sehr milden Stätherbsttag.

So gar nicht Novembertrist, sondern Oktobergoldig, erstrahlte die Natur an diesem sehr milden Spätherbsttag.

Ziemlich ratlos und unschlüßig standen wir zunächst diesem weichfleischeigen Porling gegenüber. Er wächst auf einem liegenden Eichenstamm und ähnelt sehr dem Zimtfarbenen Weichporling, aber Jahreszeit und Farbe paßten nicht sorecht in das gewohnte Schema. Erst zuhause konnte ich dem Geheimnis auf die Spur kommen. Es sollte der Top - Fund der heutigen Kartierungsaktion werden. Der Safranrote Weichporling (Hapalopilus croceus) gilt als sehr selten. Ob er auch giftig ist, wie sein häufiger Verwandter konnte ich nicht in Erfahrung bringen.

Ziemlich ratlos und unschlüssig standen wir zunächst diesem weichfleischigen Porling gegenüber. Er wuchs auf einem liegenden Eichenstamm und ähnelt sehr dem Zimtfarbenen Weichporling, aber Jahreszeit und Farbe passten nicht so recht in das gewohnte Schema. Erst zuhause konnte ich dem Geheimnis auf die Spur kommen. Es sollte der Top – Fund der heutigen Kartierungsaktion werden. Der Safranrote Weichporling (Hapalopilus croceus) gilt als sehr selten. Ob er auch giftig ist, wie sein häufiger Verwandter, konnte ich nicht in Erfahrung bringen.

Eine weitere Rarität folgte unmittelbar danach an einer moosigen Waldwegkannte. Eine kleine Gruppe kleiner Saftlinge (Hygrocybe specc.). Die genaue Artbestimmung wollte uns bis dato nicht gelingen.

Eine weitere Rarität folgte unmittelbar danach an einer moosigen Waldwegkannte. Eine kleine Gruppe ebenfalls kleiner Saftlinge (Hygrocybe spec.). Die genaue Artbestimmung wollte uns bis dato nicht gelingen.

Unter Birken wuchsen etliche unangenehm riechende Strohblasse Ritterlinge (Tricholoma stiparophyllum). Gut ist der Burggraben zwischen Lamellen und Stielansatz zu erkennen. Ungenießbar.

Unter Birken wuchsen etliche unangenehm riechende Strohblasse Ritterlinge (Tricholoma stiparophyllum). Gut ist der Burggraben zwischen Lamellen und Stielansatz zu erkennen. Ungenießbar.

Vorübergehend führte der Wanderweg nun aus dem waldartigen Uferbereich des Neumühler Sees an Wiesen und Felder vorbei.

Vorübergehend führte der Wanderweg nun aus dem waldartigen Uferbereich des Neumühler Sees heraus an Wiesen und Feldern vorbei.

Genau hier am Gehölzrand fanden wird nochmals eine Rarität. Der Gerberei - Schwärzling (Lyophyllum leucophaeatum) findet sich bei Bon in der Rote Liste 3 = gefährdet. Tatsächlich habe ich den Pilz bisher auch nur wenige male finden können. Der Fruchtkörper und sein Fleisch neigt zum Schwärzen. Speisewert unbekannt.

Genau hier, am Gehölzrand, zwischen Himbeeren oder Brombeeren fanden wir nochmals eine nicht alltägliche Art. Der Gerberei – Schwärzling (Lyophyllum leucophaeatum) findet sich bei Bon in der Rote Liste 3 = gefährdet. Tatsächlich habe ich den Pilz bisher auch nur wenige male finden können. Der Fruchtkörper und sein Fleisch neigt zum Schwärzen. Speisewert unbekannt.

Freundlich leuchten diese Fliegenpilze (Amanita muscaria) in der milden Novembersonne. Der Fliegenpilz gilt als Glückssymbol und mitunter lohnt es sich in seiner Nähe auch nach Birkenpilzen oder Steinpilzen Ausschau zu halten. Giftig. Standortfoto.

Freundlich leuchten diese Fliegenpilze (Amanita muscaria) in der milden Novembersonne. Der Fliegenpilz gilt als Glückssymbol und mitunter lohnt es sich in seiner Nähe auch nach Birkenpilzen oder Steinpilzen Ausschau zu halten. Giftig. Standortfoto.

Und tatsächlich nur wenige Meter entfernt unter Rotbuchen ein junger, fester und Madenfreier Steinpilz (Boletus edulis).

Und tatsächlich nur wenige Meter entfernt unter Rotbuchen ein junger, fester und madenfreier Steinpilz (Boletus edulis).

Zwischen Unmengen von Süßlichen- und Graugrünen Milchlingen, Dickblättrigen Schwarztäublingen und Buchen Spei - Täublingen auch die Edeltäublinge. Links der eher zerstreut vorkommende Kurzstielige Leder - Täubling (Russula curtipes) und rechts der hier ziemlich häufige Frauen - Täubling (Russula cyanoxantha). Beides sehr gute Speisepilze.

Zwischen Unmengen von Süßlichen- und Graugrünen Milchlingen, Dickblättrigen Schwarztäublingen und Buchen Spei – Täublingen auch diese Edeltäublinge. Links der eher zerstreut vorkommende Kurzstielige Leder – Täubling (Russula curtipes) und rechts der  ziemlich häufige Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha). Beides sehr gute Speisepilze.

Der ungenießbare Graugrüne Milchling (Lactarius blennius) ist ein Massenpilz in jedem Buchenwald. Charakeristisch auf seinem Hut sind oft zahlreiche, konzenrisch angeordnete Wasserflecken. Er tritt in einer eher grauen und in einer grünlichen Form auf. Hier sehen wir die graue Variante des Graugrünen Milchlings.

Der ungenießbare Graugrüne Milchling (Lactarius blennius) ist ein Massenpilz in jedem Buchenwald. Charakteristisch auf seinem Hut sind oft zahlreiche, konzentrisch angeordnete Wasserflecken. Er tritt in einer eher grauen und in einer grünlichen Form auf. Hier sehen wir die graue Variante des Graugrünen Milchlings.

Im tiefen Fallaub versteckt und schwer auszumachen waren diese jungen und festfleischigen Flockenstieligen Hexen - Röhrlinge (Boletus luridiformis). Sie landeten auf meinem Trockner, den sie trocknen wunderbar und zählen zu unseren besten Speisepilzen.

Im tiefen Falllaub versteckt und schwer auszumachen waren diese jungen und festfleischigen Flockenstieligen Hexen – Röhrlinge (Boletus luridiformis). Sie landeten auf meinem Trockner, denn sie trocknen wunderbar und zählen zu unseren besten Speisepilzen.

Nur wenige Meter entfernt standen die seltenen Glattstieligen Hexen - Röhrlinge (Boletus queletii). In Bon Rote Liste 3 = gefährdet. Ein weitere toller Fund unserer heutigen Exkursion. Sein Hut und Stielfleisch ist weinrötlich durchzogen, beim Flockenstielkigen Hexen - Röhrling immer gelb. Sein Stiel besitzt keine rötlichen Flockenschüppchen. Vermutlich essbar, aber roh giftig.

Nur wenige Meter entfernt standen die seltenen Glattstieligen Hexen – Röhrlinge (Boletus queletii). In Bon Rote Liste 3 = gefährdet. Ein weiterer, toller Fund unserer heutigen Exkursion! Sein Hut- und Stielfleisch ist weinrötlich durchzogen, beim Flockenstieligen Hexen – Röhrling immer gelb. Sein Stiel besitzt keine rötlichen Flockenschüppchen. Vermutlich essbar, aber roh giftig.

Diese Gemeinen Hallimasch (Armillaria polymyces) standen im Rasen unter einer Birkenallee. Sie wuchsen allerdings nur scheinbar aus dem Rasen, denn darunter bifindet sich eine Holzunterlage, wahrscheinlich Baumwurzeln. Guter Speisepilz, der roh giftig ist.

Diese Zwiebelfüßigen Hallimasch (Armillaria cepistipes) standen im Rasen unter einer Birkenallee. Sie wuchsen nur scheinbar aus dem Rasen, denn darunter befindet sich eine Holzunterlage, wahrscheinlich Baumwurzeln. Guter Speisepilz, der roh giftig ist.

An dieser Stelle sollte eigentlich unser Gruppenfoto stehen, aber leider kam es heute nicht dazu, da sich unsere Wandertruppe wieder sehr auseinander gezogen hatte. Kein Wunder vielleicht bei dem ebenfalls langgezogenen Gebiet. Sie zerfiel sogar in drei Gruppen. Die Sprinter wollten anscheinend in erster Linie Wandern und schnellst möglich wieder an den Autos sein. Die nächsten suchten Speisepilze und die dritte, bestehend aus drei Pilzfreunden, versuchten so gut es geht zu Kartieren, also genau das zu machen, was im Mittelpunkt unserer Exkursion stand. Zu denen gehörte natürlich auch ich und als wir drei restlichen am Parkplatz waren, war von den anderen beiden Lagern leider nichts mehr zu sehen. Irgendwie dumm gelaufen!

Deshalb hier noch ein schönes Stimmungsbild von heute Mittag. Golden ertrahlt das Gegenüber liegende Ufer im Schein der Mittagssonne. Ein herrliches Fleckchen Natur im Herzen Westmecklenburgs. 09.November 2014.

Deshalb hier noch ein schönes Stimmungsbild von heute. Indian Summer in Mecklenburg. Altgolden erstrahlt das gegenüber liegende Ufer des Neumühler Sees im Schein der Mittagssonne. Ein herrliches Fleckchen Natur im herzen Westmecklenburgs. 09.November 2014.

Wann findet die nächste Vereinsexkursion statt? – Siehe unter Termine!

04. November 2014 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Themenabend Australien

Der 5. Kontinent stand heute im Mittelpunkt eines Bildervartrages unseres Pilzfreundes Thonas Harm. Er weilte im vergangenen März für drei Wochen dort.

Der 5. Kontinent stand heute im Mittelpunkt eines Bildervortrages unseres Pilzfreundes Thomas Harm. Er weilte im vergangenen März für drei Wochen dort unten.

Am Dienstag, dem 04. November 2014, waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. nicht in das mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar eingeladen, sondern nach Arpshagen bei Klütz. Grund für die kurzfristige Änderung war eine Baumaßnahme, die genau an diesem Tag in den Räumlichkeiten des „Steinpilz – Wismar“ durchgeführt wurde. Es wurden alle Fenster komplett ausgewechselt. Aus diesem Grunde haben uns unsere Pilzfreunde Anke und Ulrich spontan nach Arpshagen eingeladen, um den Vortragsabend dort zu relalisieren. Wir trafen uns also nicht wie ursprünglich geplant um 18.00 Uhr in der ABC – Straße, sonders erst um 18.30 Uhr auf dem Parkplatz gegenüber dem Zeughaus, in der Ulmenstraße und fuhren mit den vorhandenen Autos dort hin. Auf dem Programm stand ein etwas anderer Themenabend. Es ging vordergründig nicht um Pilze, sondern um Eindrücke und Impressionen von Übersee, nähmlich von Australien. Pilzfreund Thomas Harm war im März für einige Zeit dort bei Verwandten zu Besuch und zeigte uns heute Abend beeindruckende Bilder von Sydney und Umgebung und ließ uns im Nachhinein ein wenig an seinem unvergeßlichen Urlaub teil haben. Aber, ähnlich wie Vereinsmitglied Jochen bei seinem Kanada – Erlebnisbericht, Pilze bekamen wir auch zu sehen. Tintlinge, Täublinge und ganz schicke Röhrlinge waren u. a. dabei. Zuvor luden uns allerdings Anke und Ulrich zu einem ausgiebigen Abendessen ein, für das wir uns auch an dieser Stelle nochmals ausdrücklich bedanken wollen. Gegen 22.00 Uhr endete unser Vereinsabend in Arpshagen. Hier noch einige Impressionen.

Thomas hatte es sich im Sessel gemütlich gemacht und uns seine bebilderten Reiseeindrücke über den Bildschirm vermittelt.

Thomas hatte es sich im Sessel gemütlich gemacht und uns seine bebilderten Reiseeindrücke über den Bildschirm mit den entsprechenden Erläuterungen vermittelt. Foto: Ulrich Klein.

und wir lauschten gespannt seinen Ausführungen. Foto: Ulrich Klein.

Und wir lauschten gespannt seinen Ausführungen. Foto: Ulrich Klein.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

01. November 2014 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Spätsommerliche Novemberwanderung bei Thorstorf

Der Wald zwischen den Ortschaften Thorstorf und Parin im äußersten Nordwesten Mecklenburgs war heute das Ziel einer spätherbstlichen Pilzwanderung.

Der Wald zwischen den Ortschaften Thorstorf und Parin im äußersten Nordwesten Mecklenburgs war heute das Ziel einer spätherbstlichen Pilzwanderung. Foto: Ulrich Klein.

Altgoldig sind nun die meisten Wälder geworden und die letzten Blätter werden bald den Waldboden erreichen. Es wird zunehmend stiller in Wald und Flur und die Natur bereitet sich auf den Winter vor. Davon war in diesem Herbst bisher allerdings kaum etwas zu spüren. Das Blätterdach der Buchen war noch vorwiegend grün wie im September Es war bis jetzt außergewöhnlich warm und auch heute stiegen die Temperaturen bei meist sonnigem Wetter am Nachmittag bis in Richtung 20 Grad. Entsprechen vielfältig und artenreich ist auch noch das Pilzaufkommen. Auch heute war unser Zielwald sehr pilzreich. Wir schrieben Sonnabend, den 01. November 2014. Treff war gegen 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am ZOB, in der Wismarer Wasserstraße. Hier wartete auch noch ein Drehteam des regionalen Wismar – Fernsehens auf uns und nach einer kurzen Begrüßung starteten wir in Richtung Grevesmühlen. In Grevesmühlen angelangt, fuhren wir in Richtung Norden, am Santower See vorbei und durch die Ortschaft Warnow hindurch, bis in Höhe Thorstorf. Dieser Ort liegt nun rechter Hand zur Straße und genau gegenüber führt ein unbefestigter Fahrweg zum nahen Wald. Wir hatten unser Ziel erreicht. Es war das erste mal, dass wir eine offizielle Pilzwanderung in dieses Gebiet im Programm hatten. Allerdings war ich vor drei Jahren schon einmal mit unserem Pilzfreund Thomas Harm und einigen netten, jungen Damen aus Hamburg zu einer individuellen Wanderung hier unterwegs. Damals war es Frühsommer und das Pilzaufkommen hielt sich bei trockenem Wetter sehr in Grenzen. Trockenheit ist um diese Jahreszeit meist kein Thema mehr und so sah es dann auch deutlich besser aus und unsere Erwartungen wurden sogar noch übertroffen. Da das Gebiet nicht sonderlich groß ist, konnten wir uns Zeit lassen und ganz in Ruhe nach unseren Lieblingen Ausschau halten. Zwischendurch Erläuterungen für Wismar TV, dass sich etwas früher verabschiedete, weil noch anderweitig ein Termin anstand. Es war eine sehr schöne Wanderung und ganz und gar untypisch für den ansonsten eher tristen, düsteren und trüben November. Hier einige Impressionen:

Gleich zu Beginn begrüßten uns ganz frische und junge Safran - Schirmpilze (Macrolepiota rhacodes). Die Stiele sind strohig, so dass nur die Hüte fürs Pilzgericht geeignet sind. Charakteristisch ist das Röten des Fleisches.

Gleich zu Beginn begrüßten uns ganz frische und junge Safran – Schirmpilze (Macrolepiota rhacodes). Die Stiele sind strohig, so dass nur die Hüte für` ein Pilzgericht geeignet sind. Charakteristisch ist das Röten des Fleisches.

Röten tut auch der Echte Waldchampignon (Agaricus silvaticus). Seine Lamellen verfärben sich aber rasch über rosa zu schokoladenbraun bis fast schwarz, während sie bei den Schirmpilzen immer weiß bleiben und nur im Alter graubräunlich werden können. Guter Speisepilz.

Röten tut auch der Echte Waldchampignon (Agaricus silvaticus). Seine Lamellen verfärben sich aber rasch über rosa zu schokoladenbraun bis fast schwarz, während sie bei den Schirmpilzen immer weiß bleiben und nur im Alter graubräunlich werden können. Guter Speisepilz.

Eine große Überraschung ebenfalls gleich zu Beginn unserer Wanderung waren diese seltenen Parasitischen Scheidlinge (Volvariella sureccta), die direkt aus von ihnen befallenen und deformierten Graukappen (Clitocybe nebularis) heraus wuchsen. Standortfoto. Ohne Speisewert.

Eine große Überraschung gleich zu Beginn unserer Wanderung, waren diese seltenen Parasitischen Scheidlinge (Volvariella surrecta), die direkt aus von ihnen befallenen und deformierten Graukappen (Clitocybe nebularis) heraus wuchsen. Standortfoto. Ohne Speisewert.

Gern im Fichtenwald finden wir den Grauen Wulstling (Amanita excelsa). Man beachte die geriefte Manschette, die beim sehr ähnlichen und giftigen Pantherpilz ungerieft ist. Der Graue Wulstling wächst natürlich auch im Laubwald unter Buchen.)

Gern im Fichtenwald finden wir den Grauen Wulstling (Amanita excelsa). Man beachte die geriefte Manschette, die beim sehr ähnlichen und giftigen Pantherpilz ungerieft ist. Der Graue Wulstling wächst natürlich auch im Laubwald unter Buchen.

Der Graublättrige Schwefelkopf (Hypholoma capnoides) ist von Oktober bis April an Fichten- und Kiefernstubben zu finden. Er ist ein vorzüglicher Suppenpilz. Der giftige Doppelgänger ist der Grünblättrige Schwefelkopf, der nahezu ganzjährig an Laub- und Nadelholz auftritt.

Der Graublättrige Schwefelkopf (Hypholoma capnoides) ist von Oktober bis April an Fichten- und Kiefernstubben zu finden. Er ist ein vorzüglicher Suppenpilz. Sein giftiger Doppelgänger ist der Grünblättrige Schwefelkopf, der nahezu ganzjährig an Laub- und Nadelholz auftritt.

Der Lieblingsstandort des Maronen - Röhrlings (Xerocomus badius) ist ebenfalls im Fichtenwald. Auch Kiefernforste können reich an Maronen sein. Selbst in Laubwäöldern unter Eichen und Buchen ist der Pilz nicht selten anzutreffen.

Der Lieblingsstandort des Maronen – Röhrlings (Xerocomus badius) ist der Fichtenwald. Auch Kiefernforste können reich an Maronen sein. Selbst in Laubwäldern unter Eichen und Buchen ist der Pilz zu hause.

Der Goldschimmel befällt ausschließlich Röhrlinge. Hier sehen wir einen von ihm befallenen Kahlen Krempling, ein klares Indiz dafür, das der Krempling, obwohl Lamellen, nicht zu den Blätterpilzen gehört, sondern zu den Röhrlingen.

Der Goldschimmel befällt ausschließlich Röhrlinge. Hier sehen wir einen von ihm befallenen Kahlen Krempling, ein klares Indiz dafür, das der Krempling, obwohl Lamellen, nicht zu den Blätterpilzen gehört, sondern zu den Röhrlingen.

In trauter Eintracht im Fichtenwald ein Gallen - Röhrling (Tylopilus felleus), flankiert von Maronen - Röhrlingen. Hier natürlich in Gegenüberstellung zusammen gelegt. Er Gallen - Röhrling lag aber schon im Korb eines Sammlers und hätte sicher die Speise verdorben.

In trauter Eintracht ein Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus), flankiert von Maronen – Röhrlingen (Xerocomus badius). Der Gallen – Röhrling lag schon im Korb eines Sammlers und hätte sicher die Speise verdorben.

Totentrompete

Im angrenzenden Buchenwald fanden wir ein großes Nest der hervorragenden Totentrompeten (Craterellus cornucopioides). Getrocknet eine ausgezeichnete Würze für Suppen und Soßen.

Der essbar Blaue Träuschling (Stropharia caerulea) unterscheidet sich vom sehr ähnlichen Grünspan - Träuschling durch eine fehlende, höchstens angedeutete Ringzone. Auch besitzen seine Lamellen keine weißlichen Schneiden, wie sie beim Grünspanträuschling vorkommen sollen.

Der essbare Blaue Träuschling (Stropharia caerulea) unterscheidet sich vom sehr ähnlichen Grünspan – Träuschling im wesentlichen durch eine fehlende, höchstens angedeutete Ringzone.

Etwas skeptisch betrachtet diese Pilzsucherin den Dickblättrigen Schwarztäubling (Russula nigricans). Er ist zwar keine Delikatesse, aber junge Einzelstücke können ein Mischpilzgericht

Etwas skeptisch betrachtet diese Pilzsucherin den Dickblättrigen Schwarztäubling (Russula nigricans). Er ist zwar keine Delikatesse, aber junge Einzelstücke können im Mischpilzgericht Verwendung finden.

Der nach Kartoffelkeller riechende Gelbe Knollenblätterpilz spielt als Giftpilz keine große Rolle, dennoch soltze er gemieden werden. Zum einen wegen Verwechslungsgefahr mit den tödlichen Grünen Knollenblätterpilz und zum anderen schmeckt er nicht gut.

Der nach Kartoffelkeller riechende Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita citrina) spielt als Giftpilz keine große Rolle, dennoch sollte er gemieden werden. Zum einen wegen Verwechslungsgefahr mit dem tödlichen Grünen Knollenblätterpilz und zum anderen schmeckt er nicht gut.

Ausgezeichnet soll hingegen der wenig ergiebige Rosablättrige Helmling (Mycena galericulata) schmecken. Er ist fast ganzjährig an Laubholz - Stubben, gerne Eiche, zu finden. Er ist der einzige Helmling der zu kulinarischen Zwecken fär Kenner empfohlen werden kann.

Ausgezeichnet soll hingegen der wenig ergiebige Rosablättrige Helmling (Mycena galericulata) schmecken. Er ist fast ganzjährig an Laubholz – Stubben, gerne Eiche, zu finden. Der Helmling ist der einzige Vertreter seiner Gattung, der zu kulinarischen Zwecken für Kenner empfohlen werden kann.

Der Violette Rötel - Ritterling ist hingegen wesentlich ergiebiger und gehört ebenfalls zu unseren guten Speisepilzen.

Der Violette Rötel – Ritterling (Lepista nuda) ist hingegen wesentlich ergiebiger und gehört ebenfalls zu unseren guten Speisepilzen. Roh ist er giftig!

Ungewöhnlich in ihrer intensiven Färbung war diese Rötende Tramete (Daedaleopsis confragosa). Die zähfleischigen Fruchtkörperkonsolen kommen als Speisepilze nicht in Betracht, können aber zum Basteln von Herbst- oder Adventsgestecken Verwendung finden. Foto: Christopher Engelhardt.

Ungewöhnlich in ihrer intensiven Färbung war diese Rötende Tramete (Daedaleopsis confragosa). Die zähfleischigen bis holzigen Fruchtkörperkonsolen kommen, wie viele andere Porlinge, als Speisepilze nicht in Betracht, können aber zum Basteln von Herbst- oder Adventsgestecken Verwendung finden. Foto: Christopher Engelhardt.

Die großen Mönchsköpfe (Clitocybe geotropa) können in den Speisepilzkorb wandern. Sie wachsen oft in auffälligen Hexenringen, sind sehr hochbeinig und im Zentrum des Hutes befindet sich in der Regel ein kleiner Buckel. Foto: Christopher Engelhardt.

Die großen Mönchsköpfe (Clitocybe geotropa) können in den Speisepilzkorb wandern. Sie wachsen oft in auffälligen Hexenringen, sind sehr hochbeinig und im Zentrum des weißlichen bis ledergelblichen Hutes befindet sich in der Regel ein kleiner Buckel. Foto: Christopher Engelhardt.

Die Rotmilchenden Milchlinge werden als Edel - Reizker bezeichnet. Von ihnen gibt es mehrere Arten. Hier sehen wird den Fichten - Reizker (Lactarius deterrimus). Durch seinen herb bitterlichen Geschmack ist er dem unter Kiefern vorkommenden Edel - Reizker unterlegen. Foto: Ulrich Klein.

Die rotmilchenden Milchlinge werden als Edel – Reizker bezeichnet. Von ihnen gibt es mehrere Arten. Hier sehen wird den Fichten – Reizker (Lactarius deterrimus). Durch seinen herb bitterlichen Geschmack ist er dem unter Kiefern vorkommenden Edel – Reizker unterlegen. Foto: Ulrich Klein.

Der Honiggelbe Hallimasch (Armillaria mellea) bildet große, langstielige Bündel um alte Laubholzstubben und deren Wurzeln. Seine Hüte sind weniger beschuppt als andere Hallimasch - Arten. Sein Ring ist häutig und sein Geruch käsig - aufdringlich. Gut Durchgegart, am besten vorher kurz blanchiert, ist er wie alle anderen Armillaria - Arten ein guter Speisepilz. Das Kochwasser sollte weggeschütet werden. Foto: Ulrich Klein.

Der Honiggelbe Hallimasch (Armillaria mellea) bildet große, langstielige Bündel um alte Laubholzstubben und deren Wurzeln. Seine Hüte sind weniger beschuppt als andere Hallimasch – Arten. Sein Ring ist häutig und sein Geruch käsig – aufdringlich. Gut durchgegart, am besten vorher kurz blanchiert, ist er wie alle anderen Armillaria – Arten ein guter Speisepilz. Das Kochwasser sollte weg geschüttet werden. Foto: Ulrich Klein.

Am Ende waren alle zufrieden und bei goldenem Novembewetter mit spätsommerlichen Temperaturen versammelten sich alle nochmals zu unseren gemeinsamen Erinnerungsfoto das wir heute Christopher Engelhardt zu verdanken haben, da meine Kamera zwischenzeitlich den Geist aufgab. Thorstorf/Parin am 01. November 2014.

Am Ende waren alle zufrieden und bei goldenem Novemberwetter mit spätsommerlichen Temperaturen versammelten sich alle nochmals zu unserem gemeinsamen Erinnerungsfoto, das wir heute Christopher Engelhardt zu verdanken haben. Meine Kamera hatte zwischenzeitlich den Geist aufgegeben. Thorstorf/Parin am 01. November 2014.

Regionalinformationen siehe auch hier:

www.grevesmuehlen.de

Wann geht es wieder in die Pilze? – Siehe unter Termine!

24. – 26. Oktober 2014 – Pilzseminar in Mecklenburg