Im Gadebuscher Stadtwald

24. November 2012 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Durch den Gadebuscher Stadtwald

14 Pilzfreunde brachen an diesem nebligtrüben Spätherbst - Sonnabend zur letzten öffentlichen Pilzwanderung des Jahres in den überwiegend mit Buchen bestandenen Gadebuscher Stadtwald auf. Die pilzliche Vielfalt war für Ende November noch recht hoch.

14 Pilzfreunde brachen an diesem neblig trüben Spätherbst – Sonnabend zur letzten öffentlichen Pilzwanderung des Jahres in den überwiegend mit Buchen bestandenen Gadebuscher Stadtwald auf. Die pilzliche Vielfalt war für Ende November noch recht hoch.

Zur einer geführten Pilzlehrwanderung ludt das Mykologische Informationszentrum „Steinpilz – Wismar“ am Sonnabend, dem 24. November 2012, zum letzten mal in diesem Jahr recht herzlich ein. Treff war um 09.00 Uhr auf dem Parkplatz am ZOB, in der Wasserstraße/Ecke Kopenhagener Straße. Mit den vorhandenen Autos fuhren wir auf der B 208 bis kurz vor Gadebusch, womit wir unser Zielgebiet, den Gadebuscher Stadtwald, bereits erreicht hatten. Am Beginn des Waldes, gegenüber einer Trafo – Station aus Richtung Wismar kommend, befindet sich rechter Hand eine Parkmöglichkeit. Hier warteten schon Pilzfreunde aus Grevesmühlen und Dassow auf uns. Von hier aus starteten wir zu einem spätherbstlichen, b.z.w. frühwinterlichen Rundkurs durch dieses hügelige Laubwaldgebiet. Urwüchsige Buchenwälder, Laubmischwälder und feuchtere Erlen/Eschenbereiche dominieren hier. Neben letzten Spätherbstpilzen, haben wir aber kaum typische Arten des beginnenden Winters angetroffen. Austern – Seitlinge sahen wir keine und Samtfuß – Winterrübling nur in ganz wenigen Exemplaren. Dafür gab es an Holunder allerdings recht viele frische Judasohren, die bekanntlich auch die feuchte und kalte Jahreszeit bevorzugen. Sie sind frostbeständig und können nach dem auftauen weiterwachsen, ohne nennenswerten Schaden zu erleiden. Wir finden sie an Laubholz, besonder an Holunder. Austern – Seitlinge bevorzugen altes Buchen- und Pappelholz, Winterrüblinge gerne die Weide, Esche, Pappel und viele andere Laubbäume, vorwiegend aber Weichhölzer. Dafür war das allgemeine Artenaufkommen für Ende November noch recht vielseitig. Es gab ziemlich häufig noch einige Vertretet folgender Gattungen: Täublinge, Milchlinge, Trichterlinge, Ritterlinge, Schnecklinge, Tintlinge und Mürblinge, um nur einigge zu nennen. Auch Gelbe Knollenblätterpilze und vereinzelte Riesenschirmpilze waren noch zu sehen. Unter fachmännischer Führung zweier Pilzberater, nämlich Irena Dombrowa und Reinhold Krakow, konnte, wer wollte, noch eine ansehnliche Mischpilzmahlzeit mit nach hause nehmen.

Typisch und recht häufig für den Spätherbst ist der essbare Kaffeebraune Scheintrichterling (Pseudoclitocybe cythiformis).

Typisch und recht häufig für den Spätherbst ist der essbare Kaffeebraune Scheintrichterling (Pseudoclitocybe cyathiformis).

Niedlich aber brennend scharf im Geschmack ist dieser kleine, rote Buchen Spei - Täubling die hier unsere Grevesmühlener Pilzfreundin gefunden hat. Also für die Küche ungeeignet!

Niedlich aber brennend scharf im Geschmack ist dieser kleine, rote Buchen Spei – Täubling, den hier unsere Grevesmühlener Pilzfreundin Christa gefunden hat. Also für die Küche ungeeignet!

Dafür darf aber der Fleischrötliche Lacktrichterling (Laccaria laccata) in die Pfanne oder den Suppentopf wandern.

Dafür darf aber der Fleischrötliche Lacktrichterling (Laccaria laccata) in die Pfanne oder den Suppentopf wandern.

Typisch für die spätherbstlichen Laubwälder ist die bis zu 20 cm hohe und elegante Röhren - Keule (Clavariadelphus sistulosa). Die besitzt zu Speisezwecken keine Bedeutung ist aber eine interssante Bereicherung der spätherbstlichen Pilzfora.

Typisch für Laubwälder zu fortgeschrittener Jahreszeit ist die bis zu 20 cm hohe und elegante Röhren – Keule (Clavariadelphus fistulosa). Sie besitzt für Speisezwecke keine Bedeutung, ist aber eine interessante Bereicherung der spätherbstlichen Pilzflora.

Immer wieder werden die verschiedensten Arten gefunden und fotografisch festgehalten. Hier sind es zwei essbare Rosablättrige Helmling die Jonas gefunden hat.

Immer wieder werden die verschiedensten Arten aufgesammelt und fotografisch festgehalten. Hier sind es zwei essbare Rosablättrige Helmling, die Jonas gefunden hat.

Ein altes Derbes Rotfüßchen und ein frischer Graubräunlicher Dickfuß.

Ein alter Schwarzblauender Röhrling (Boletus pulverulentus) und ein frischer Graubräunlicher Dickfuß (Cortinarius anomalus).

Besonders schick und elegant sind auch diese Rillstieligen Helmlinge (Mycena polygramma) die an alten Stubben wachsen. Man beachte die striegeligen Stielbasis und den gerieft - gerillten Stiel.

Besonders schick und elegant sind auch diese Rillstieligen Helmlinge (Mycena polygramma) die an alten Laubholzstubben wachsen. Man beachte die striegelige Stielbasis und die gerieft – gerillte Stieloberfläche.

Glimmer - Tintlinge (Coprinus micaceus) waren heute recht häufig. Ganz jung könnten sie gegessen werden, Alkohol muss aber dabei gemieden werden.

Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus) waren heute recht häufig. Ganz jung könnten sie gegessen werden, Alkohol muss aber dabei gemieden werden.

Judasohren (Hirneola auricula - judae) konnten an Holunder heute reichlich geerntet werden. Sie können gut getrocknet werden und sind nach dem aufweichen wieder wie frisch gesammelt. Brät man sie einfach in der Pfanne, so kann es passieren, das sie heraus hüpfen!.

Judasohren (Hirneola auricula – judae) konnten an Holunder heute reichlich geerntet werden. Sie eignen sich gut zum trocknen und sind nach dem aufweichen wieder wie frisch gesammelt. Brät man sie einfach in der Pfanne, so kann es passieren, das sie heraus hüpfen!.

Manche von ihnen werden größer als das menschliche Ohr!

Manche von ihnen werden größer als das menschliche Ohr!

Was mit diesem Foto leicht zu beweisen wäre!

Was mit diesem Foto leicht zu beweisen wäre!

Zu den häufigeren Täublinge zählte heute noch der schärflich schmeckende Purpurschwarze Täubling (Russula atropurpurea). Die meisten von ihnen waren stark entfärbt, in der Hutmitte ist er aber immer mehr oder weniger schwarz. Er kann als Mischpilz Verwendung finden.

Zu den häufigeren Täublingen zählte heute der schärflich schmeckende Purpurschwarze Täubling (Russula atropurpurea). Die meisten von ihnen waren stark entfärbt, in der Hutmitte bleibt er aber immer mehr oder weniger schwarz. Er kann als Mischpilz Verwendung finden.

Am Fuße einer alten Buche wuchs ein auffälliges Büschel dieses großen und recht fleischigen Mürblings. Es ist der nicht sonderlich häufige Rötelblättrige Mürbling (Psathyrella sarcocephalla). Er kann gegessen werden, denn es soll keine giftigen Mürblinge geben.

Am Fuße einer alten Buche wuchs ein auffälliges Büschel dieses großen und recht fleischigen Mürblings. Es ist der nicht sonderlich häufige Rötelblättrige Mürbling (Psathyrella sarcocephalla). Er kann gegessen werden, denn es soll keine giftigen Mürblinge geben.

Anders sieht es mit der umfangreichen Gattung der Schleierlinge aus. Hier könnten sich immer noch einige unentdeckte Giftpilze drin verbergen, daher wird von ihrem Genuss abgeraten. Hier sehen wir den im Buchenwald wachsenden Langstieligen Schleimfuß (Cortinarius elatior), der als essbar gilt.

Anders sieht es mit der umfangreichen Gattung der Schleierlinge aus. Unter ihnen könnten sich immer noch einige unentdeckte Giftpilze verbergen, daher wird von ihrem Genuss abgeraten. Hier sehen wir den im Buchenwald wachsenden Langstieligen Schleimfuß (Cortinarius elatior), der allerdings als essbar gilt.

Der Widerliche Ritterling (Tricholoma lascivum) des Buchenwaldes dütfte zwar kaum giftig sein, aber sein äußerst unangenehme Geruch lädt zum verpeisen keinesfalls ein. Er gilt als ungenießbar.

Der Widerliche Ritterling (Tricholoma lascivum) des Buchenwaldes dürfte zwar kaum giftig sein, aber sein äußerst unangenehmer Geruch lädt zum verspeisen keinesfalls ein. Er gilt als ungenießbar.

Anders beim Hallimasch. Er ist sowohl ein sehr schackhafter Speisepilz, wie auch ein Giftpilz. Die Gidtsoffe werden durch kräftiges Erhitzen zerstört. Der rohe Pilz schmeckt außerdem sehr unangenehm seifig, ert wenn dieses Stoffe sich verplüchtigen, darf er gegessen werden und schneckt dann sehr gut.

Anders beim Hallimasch (Armillaria obscura). Er ist sowohl ein sehr schmackhafter Speisepilz, als auch ein Giftpilz. Die Giftstoffe werden durch kräftiges Erhitzen zerstört. Der rohe Pilz schmeckt außerdem sehr unangenehm seifig, erst wenn diese Stoffe, die wahrscheinlich auch für die Giftwirkung verantwortlich zeichnen, sich verflüchtigt haben, darf er gegessen werden.

Und weiter geht es durch den nebelgrauen, mystisch - stimmungsvollen Buchenwald bei Gadebusch.

Und weiter geht es durch den nebelgrauen, mystisch – stimmungsvollen Buchenwald bei Gadebusch.

Hier gab es auch teils recht häufig diese beiden weißlichen Blätterpilze. Links sehen wir den stark giftigen Bleiweißen Trichterling (Clitocybe pyllophila) und rechts den essbaren Elfenbein Schneckling (Hygrophorus eburneus). Der Giftpilz ist niemals schleimig wie der Schneckling an Hut und Stiel!

Hier gab es auch teils recht häufig diese beiden weißlichen Blätterpilze. Links sehen wir den stark giftigen Bleiweißen Trichterling (Clitocybe phyllophila) und rechts den essbaren Elfenbein Schneckling (Hygrophorus eburneus). Der Giftpilz ist niemals schleimig, so wie es der essbare Schneckling auf Hut und Stiel ist!

Diese beiden Pilze bevorzugen den Winter. Sie wachsen auf kleinen Laubholz - Ästchen im Wald oder besonders zahlreich und üppig auf Schredderbeten im Garten oder städtischen Flächen. Es handelt sich um den Winter - Trompetenschnitzling (Tubaria furfuracea). Er soll esbar sein.

Diese Pilze bevorzugen den Winter. Sie wachsen auf kleinen Laubholz – Ästchen im Wald oder besonders zahlreich und üppig auf Schredderbeeten in Gärten oder städtischen Anlagen. Es handelt sich um den Winter – Trompetenschnitzling (Tubaria furfuracea). Er soll essbar sein.

Und auf zum Endspurt. Es ist gleich geschafft. Die letzte Wanderung des Jahres nähert sich ihrem Ende!

Und auf zum Endspurt. Es ist gleich geschafft. Die letzte Wanderung des Jahres nähert sich ihrem Ende!

Jonas hatte nasse und kalte Füße und wärmte sich im Aoto auf und zwei Pilzfreunde aus Dassow verabschiedeten sich schon etwas früher, so dass auf unseren Abschlussfoto nur 11 Pilzfreunde zu sehen sind. Nun kommt erst einmal der Winter und auch unsere Pilzwanderungen machen Pause. Wenn nichts dazwischen kommt, geht es im Frühling wieder los.

Jonas hatte nasse und kalte Füße und wärmte sich im Auto auf und zwei Pilzfreunde aus Dassow verabschiedeten sich schon etwas früher, so dass auf unserem Abschlussfoto nur 11 Wanderfreunde zu sehen sind. – Nun kommt erst einmal der Winter und auch unsere Pilzwanderungen machen Pause. Wenn nichts dazwischen kommt, geht es im Frühling wieder los. 24. November 2012 im Gadebuscher Stadtwald. 

Regionalinformationen auch unter: www.gadebusch.de

Wann geht es wieder in die Pilze? – Natürlich erst im nächsten Jahr. Die Jahresplanung erscheint im laufe des Winter` s in der Rubrik „Termine“, gleich zu Beginn des Info – Corners!