Pilztagebuch September 2014/1

Wetter und Pilzwachstum in Mecklenburg

Tagebuch Wetter und Pilze September 2014/1

Mit dem Top - Fund unserer Nachtwanderung vom 29. August 2014 möchte ich das September - Tagebuch eröffnen. Vor mehr als 4 Jahrzehnten habe ich diese Art das erste und bis dato letzte mal in natura gesehen. Raritätenjäger Andreas hat sie am Hang zum Schwarzen See im Lichtschein seiner Stirnlampe entdeckt und im Beisein einer jungen Reporterin von NDR 1 Radio MV einen Freudenschrei ausgestoßen, denn diese Rarität stand auch schon lange auf seiner Wunschliste. Es handelt sich um den wohl überall sehr selten vorkommenden Zitronenhütigen Steinpilz (Boletus citriolens).

Mit dem Top – Fund unserer Nachtwanderung vom 29. August 2014 möchte ich das September – Tagebuch eröffnen. Vor mehr als 4 Jahrzehnten habe ich diese Art das erste und bis dato letzte mal in freier Wildbahn gesehen. Raritätenjäger Andreas hat sie am Hang zum Schwarzen See im Lichtschein seiner Stirnlampe entdeckt und im Beisein einer jungen Reporterin von NDR 1 Radio MV einen Freudenschrei ausgestoßen, denn diese Rarität stand auch schon lange auf seiner Wunschliste. Es handelt sich um den wohl überall sehr selten vorkommenden Zitronenhütigen Steinpilz (Boletus citrinus).

Montag, 01. September – Heute beginnt nicht nur der meteorologische Herbst, nein, Herbstzeit ist bekanntlich vor allem auch Pilzzeit. Im September und Oktober finden wir in der Regel weitaus mehr als im Rest des Jahres in Wald und Flur. Voraussetzung sind allerdings auch jetzt günstige Wachstums- und Entwicklungsbedingungen. Diese haben wir zu Zeit nur bedingt. In vielen Regionen bei uns ist es leider immer noch viel zu trocken. Das gilt vor allem für unsere sonst so pilzreichen Buchenwälder auf besseren Böden. In moosreichen und lichteren Nadel- und Mischwäldern sieht es gebietsweise schon recht gut aus. Hier greifen nicht nur die gelegentlichen Regenfälle und der nächtliche Tau, sondern im Mikroklima dieser Moospolster sind sie auch besser vor Wind und teilweise auch vor zu intensiver Sonneneinstrahlung geschützt. Die Sonneneinstrahlung und der Wind hielten sich in den letzten Tagen in Grenzen. Windschwach soll es auch in der nächsten Zeit bleiben, aber die Sonne wird wohl wieder die Oberhand gewinnen und auch die Temperaturen steigen nochmals auf spätsommerliches Niveau. Immerhin gab es heute gebietsweise nochmals ganz gut Regen. In Wismar regnete es stundenlang Bindfäden. Es war ein richtig schöner Landregen, der durchaus etwas an der Pilzfront bewegen dürfte. Insbesondere die Gebiete zwischen Wismar, Rostock und Güstrow haben gut abbekommen. Auch in Küstennähe in Richtung Lübeck hat es nennenswert geregnet. Jetzt am Abend ist noch das südliche Mecklenburg dran. In Richtung Vorpommern waren die Regenmengen in den letzten Tagen allerdings noch etwas höher als bei uns. Nach der Mittelfristprognose der Wetterfrösche könnte das aber für längere Zeit der letzte Regen bei uns gewesen sein. Ich hoffe aber, dass wir zumindest Mitte des Monats nochmals kräftigere Niederschläge bekommen, damit unsere großen Pilzausstellungen zum Monatswechsel nicht am Tropf hängen müssen. Heute habe ich die Ausstellung wieder erneuert. Es liegen 130 Arten auf den Flächen. Erstmals in diesem Jahr sind folgende Pilze zu sehen: Scharfblättriger Täubling, Fichten – Reizker, Rotbrauner Milchling, Moor – Birkenpilz, Butter – Rübling, Feuer Schüppling, Spitzhütiger Knollenblätterpilz, Grüner Knollenblätterpilz, Purpurfilziger Holzritterling, Porphyrbrauner Wulstling, Gelber Knollenblätterpilz, Graubrauner Birkenpilz, Riesen – Krempentrichterling, Zitronenhütiger Steinpilz, Erlen – Krempling und Schwarzfuß – Stielporling.

Diese Stielporlinge wurden mir heute in der Pilzberatung vorgelegt. Ich wußte gar nicht, wie ich die Pilze einordnen soll. Sie ähneln Polyporus badius, sind aber eher grauhütig und andeutungsweise grob schuppig. Wir sind ja lange Jahre durch die heimischen Wälder gezogen, aber diese Art ist mir persönlich bisher noch nicht aufgefallen. Es handelt sich um den Schwarzfuß - Stielporling (Polyporus melanopus). Zumindest in Mecklenburg scheint die Art eine große Rarität zu sein. In Vorpommern wurde sie zumindest auf der Insel Rügen schon nachgewisen. Ich habe heute eine weitere Art kennengelernt. Man lernt auf diesem Gebiet ebend nie aus.

Diese Stielporlinge wurden mir heute in der Pilzberatung vorgelegt. Ich wusste gar nicht, wie ich die Pilze einordnen soll. Sie ähneln Polyporus badius, sind aber eher grau hütig und andeutungsweise grob schuppig. Wir sind ja lange Jahre durch die heimischen Wälder gezogen, aber diese Art ist mir persönlich bisher noch nicht aufgefallen. Es handelt sich um den Schwarzfuß – Stielporling (Polyporus melanopus). Zumindest in Mecklenburg scheint die Art eine große Rarität zu sein. In Vorpommern wurde sie zumindest auf der Insel Rügen schon nachgewisen.

Dienstag, 02. September – Der gestrige Regen hat den betroffenen Gebieten sicher gut getan und wird zumindest im verhaltenen Rahmen ein gewisses Pilzaufkommen ermöglichen. Es stellt sich nur die Frage, wie lange, denn es baut sich eine für uns unsägliche Hochdruckallianz auf. Zwei Hochdruckgebiete sollen sich morgen über der Ostseeregion vereinigen und für möglicherweise längere Zeit das Vordringen von Regenwolken bis zu uns verhindern. Dabei soll es spätsommerlich warm werden. Solange der Wind dabei schwach bleibt und die Nächte klar, ist einiges an Tau zu erwarten. Dieses wird sich in lichteren Wäldern positiv auswirken. Unseren dicht belaubten Buchenwälder, in denen es ohnehin schon lange zu trocken ist, wird das aber kaum nützen. Wir haben derzeit zwar regional ein recht gutes Pilzaufkommen, aber das könnte angesichts dieser Aussichten auch wieder abflauen. Es entsteht also eine klassische Hochdrucklage, wie sie für uns im Nordosten Deutschlands oft charakteristisch ist. Der Süden und die Mitte unseres Landes können zum Wochenende und darüber hinaus in den Genuss feuchtwarmer Gewitterluft kommen, mit den entsprechenden konvektiven Entwicklungen. Ich hoffe nur, die nächsten Auswertungen der Modelläufe der Wettercomputer sehen eine andere Tendenz.

Damit es in den Körben so oder ähnlich, wie hier am vergangenen Wochenende, auch in Zukunft aussehen kann.

Damit es in den Körben so oder ähnlich, wie hier am vergangenen Wochenende, auch in Zukunft aussehen kann.

Mittwoch, 03. September – Den heutigen Tag habe ich zunächst mit Internetarbeit verbracht, denn es hat sich durch das veranstaltungsreiche Wochenende einiges angestaut. Inzwischen ist der Nachmittag schon fortgeschrittener und ich wollte noch kurz in den Wald. Es gilt zu klären, wo wir am Sonnabend zu unserer nächsten Pilzwanderung am besten unsere Autos abstellen können. Es geht in die Trechower Holzung bei Bützow. Allerdings erreichte mich so eben ein Anruf von einer älteren Dame aus Wismar, dass in ihrem Garten zwischen den Bohnen plötzlich Riesenpilze aufgetaucht sind. Sie würde diese gar nicht bis zu mir tragen können, da sie für sie viel zu groß wären. Außerdem sollen sie ungewöhnlich schön sein. Ob ich nicht persönlich vorbei kommen könnte und sie mir anschauen und auch mitnehmen möchte, denn sie müssen aus dem Garten verschwinden. Ich werde also im Anschluss mal vorbei schauen, um was es sich handelt. – Positives gibt es von den Modelläufen der Wetterkundler zu berichten. Anders als gestern noch angenommen, soll zum Wochenende ein Kaltlufttropfen von Frankreich her auf Deutschland als Gewittertief übergreifen. Unklar scheint nur noch seine genaue Lage zu sein. Momentan werden auch unsere Regionen in die Modelläufe einbezogen und sollte es nach dem letzten Stand der Dinge gehen, können wir sogar mit sehr viel Regen bis Dienstag rechnen. Solche Höhentiefs sind aber unberechenbar und alles kann sich schon morgen wieder ganz anders darstellen. Wie gesagt, sie sind ebend unberechenbar!

Ziegenlippen oder Braune Filzröhrlinge sind in den letzten Tagen in einigen moosreichen Nadelwäldern zusammen mit Maronen - Röhrlingen ungewöhnlich zahlreich aufgetaucht. Sie sind essbar, aber der Marone geschmacklich unterlegen. Standortfoto am 30.08.2014 im ehemaligen Staatsforst Turloff.

Ziegenlippen oder Braune Filzröhrlinge sind in den letzten Tagen in einigen moosreichen Nadelwäldern zusammen mit Maronen – Röhrlingen ungewöhnlich zahlreich aufgetaucht. Sie sind essbar, aber der Marone geschmacklich unterlegen. Standortfoto am 30.08.2014 im ehemaligen Staatsforst Turloff.

Donnerstag, 04. September – Gestern bin ich noch in den Garten der älteren Dame mit ihren Riesenpilzen gefahren. Es hatten sich zwei Rosetten des Riesenporlings dort in ihrem Bohnenbeet breit gemacht. Vor einiger Zeit wurde ein Baum abgenommen und der Pilz arbeitet nun die Reste des Holzes im Boden auf. Danach fuhr ich noch in die Trechower Holzung, um zu schauen, wo wir am besten die Autos am Sonnabend abstellen können. Es wird etwas schwierig, aber ich hoffe, wir finden alle dennoch Platz, zumal ein Teil der Autos umgesetzt werden muss, zum Endpunkt unserer Wanderung. Danach schaute ich mich noch kurz bis zum dunkel werden im Wald um. Es ist zwar nicht so gut wie in unseren sandigeren Nadelwäldern, aber Pilze zum Erläutern und kennen lernen gibt es allemal. Es waren auch einige Buchenstubben mit wunderbar frischen Stockschwämmchen besetzt. Inzwischen wird aber der leichte Ostwind, die intensive Sonneneinstrahlung und die trockene Luft zum Problem. Zumindest an exponierten Stellen vertrocknen die Pilze bereits wieder. Entspannung bringen allerdings die Nächte mit reichlich Tau. Morgen müssen wir noch einen trockenwarmen Tag überstehen, dann soll ein Gewittertief deutlich feuchtere Luft mitbringen und zumindest regional kann es auch heftige Regengüsse geben. Heute habe ich die Pilzausstellung wieder erneuert. Es liegen 97 Arten auf den Flächen. Erstmals in diesem Jahr mit dabei: Weißstieliges Stockschwämmchen, Geflecktblättriger Flämmling, Fleischroter Lacktrichterling, Süßlicher Milchling, Stinktäubling, Trockener Schneckling und Riesenporling.

Zwei verschiedene Stockschwämmchen am selben Buchenstubben. Das Echte Stockschwämmchen in der Überzahl mit seinen gelbbräunlichen Hüten mit der hygrophanen Randzone und dem leicht geschuppten Stiel unterhalb der Ringzone und das Weißstielige Stockschwämmchen (Psathyrella hydrohila). Letzteres hat einen dunkler braunen Hut und einen grauweßlichen, gebrechlichen Stiel ohne Schüppchen. Beide sind essbar, wobei das echte Stockschwämmchen das bessere ist. Standortfoto am 03.09.2014 in der Trechower Holzung.

Zwei verschiedene Stockschwämmchen am selben Buchenstubben. Das Echte Stockschwämmchen in der Überzahl mit seinen gelbbräunlichen Hüten mit der hygrophanen Randzone und dem leicht geschuppten Stiel unterhalb der Ringzone und das Weißstielige Stockschwämmchen (Psathyrella hydrohila). Letzteres hat einen dunkler braunen Hut und einen grauweißlichen, gebrechlichen Stiel ohne Schüppchen. Beide sind essbar, wobei das echte Stockschwämmchen das bessere ist. Standortfoto am 03.09.2014 in der Trechower Holzung.

Freitag, 05. September – Der Spätsommer läuft momentan nochmal zur Hochform auf. Die Luft ist heute wieder richtig warm gewesen und es wird zunehmend schwül. Erste Gewitter werden uns wahrscheinlich erst in der Nacht zu Sonntag erreichen. Wir dürfen also wieder auf etwas Regen hoffen. Die hohen Niederschlagssummen, die noch vor kurzem für unsere Region berechnet wurden, scheint es wohl nicht zu geben. Wie dem auch sei, die Hauptsaison wird wohl weiterhin nicht ganz schlecht, aber dennoch eher auf Sparflamme laufen. Im Wismarer Stadtgebiet gibt es zur Zeit wieder eine Schwämme von giftigen Karbol – Champignons, was in der Pilzberatung der letzten Tage deutlich zu spüren war. Immer wieder erregen sie wegen ihrer individuenreichen Ansammlungen das Interesse der Leute. Morgen starten wir zu einer öffentlichen Lehrwanderung durch die Trechower Holzung bei Bützow. Mal schauen, was uns hier erwartet.

Dieses schöne Foto von der Huthautstruktur des Haarstieligen oder Nadel - Scheidlings (Volvariella hypopithys) haben wir Torsten Richter zu verdanken. Er fand den Pilz während unserer Kartierungs- und Vereinsexkursion am Sonntag im Wald bei Venzkow und Demen..

Dieses schöne Foto von der Huthautstruktur des Haarstieligen- oder Nadel – Scheidlings (Volvariella hypopithys) haben wir Torsten Richter zu verdanken. Er fand den Pilz während unserer Kartierungs- und Vereinsexkursion am Sonntag im Wald zwischen Venzkow und Demen.

Sonnabend, 06. September – Die öffentliche Pilzwanderung durch die Trechower Holzung bei Bützow war heute sehr gut besucht. Fast 30 Pilzfreunde hatten sich bei Kurzen Trechow eingefunden. Unterstützung bekam ich bei den Beratungen und Erläuterungen auch von Klaus Warning, der auch dafür sorgte, dass wir eine private Waldwegfläche zum Parken der vielen Autos nutzen durften. Das Wetter war bestens. Sonnig und sommerlich warm. Das Aufgebot an Frischpilzen war recht vielseitig und diesbezüglich war es durchaus eine lehrreiche Wanderung für alle diejenigen, die ihren Horizont erweitern wollten. Von den klassischen Speisepilzen fanden wir Safran – Schirmpilze, Stockschwämmchen, Hallimasch und natürlich auch einige Röhrlinge wie Rotfüßchen, Ziegenlippen, Maronen, Birkenpilze, Steinpilze und Flockenstielige Hexen – Röhrlinge. Insgesamt scheint sich nun schon deutlicher die herbstliche Pilzflora zu entwickeln. Aus verschiedenen Wäldern wurden heute Hallimasch – Funde gemeldet und bei uns gab es sie stellenweise schon recht zahlreich. – Am Abend näherten sich von Süden allmählich Regen – und Gewitterwolken. Ob sie bei uns in der Nacht und morgen noch stärkere Niederschläge bringen werden, muss abgewartet werden, denn sie sollen sich im laufe der Nacht abschwächen.

Die Hallimaschzeit beginnt eigentlich erst Ende September und vor allem im Oktober. Dennoch startet momentan in vielen Wäldern unserer Region ein erster Schub durch. So fanden wir heute in der Trechower Holzung mehre Stellen mit soch schönen und frischen Büscheln. Essbar, aber roh giftig. Entsrechend gut durchgegart und vorher kurz blanchiert zäht er zu den schmackhaftesten Speisepilze, jedenfalls nach meinem Geschmack.

Die Hallimasch – Zeit beginnt eigentlich erst Ende September und vor allem im Oktober. Dennoch startet momentan in vielen Wäldern unserer Region ein erster Schub durch. So fanden wir heute in der Trechower Holzung mehre Stellen mit solch schönen und frischen Büscheln. Essbar, aber roh giftig. Entsprechend gut durchgegart und vorher kurz blanchiert, zählt er zu den schmackhaftesten Speisepilzen, jedenfalls nach meinem Geschmack. 06.09.2014.

Sonntag, 07. September – Heute war ich um 10.00 Uhr zu einer individuellen Pilzwanderung mit einer Familiengruppe im Holmer Wald verabredet. Überwiegend Nadelwald auf leichten Sandböden. Dabei begleitete mich auch Raritätenjäger Andreas. Die Wanderung war sozusagen ein Geburtstagsgeschenk für einen heute noch neun jährigen Jungen aus Würzburg. Er interessiert sich sehr für Pilze und hatte zufällig die Internetseite des „Steinpilz – Wismar“ entdeckt und sich eine Wanderung mit dem Fachmann gewünscht. So brachen wir zu einer gut zweieinhalbstündigen Exkursion durch dieses Gebiet auf und die Artenvielfalt ließ keine lange weile aufkommen. Trichterlinge, Rüblinge, Wulstlinge, Schirmpilze, Täublinge, Milchlinge, Porlinge und natürlich auch Röhrlinge waren u. a. vertreten. Es gab also viel zu erläutern und zu erklären und wie nebenbei füllte sich der Sammelkorb mit leckeren Maronen. Auch Hallimasch war punktuell in großen Mengen und in sehr guter Qualität vertreten. Im Anschluss fuhr ich mit Andreas noch in den Börzow Wald. Wir liefen hier die sandigen Brandschutzschneisen entlang der Bahnlinie ab. Andreas wollte endlich den Kornblumen – Röhrling in freier Wildbahn vor die Fotolinse bekommen. Das es hier welche gibt, wusste ich natürlich. Zunächst suchten wir vergeblich, aber dann wurden wir fündig. Nach und nach fanden wir mehr als 10 Fruchtkörper, so viele wie ich noch nie an einem Tag von dieser seltenen Pilzart fand. Ansonsten gab es, besonders an lichteren, grasig/moosigen Stellen, einiges an Frischpilzen. Vereinzelt auch Birkenpilze, Maronen und Pfifferlinge.

Andreas war glücklich, endlich auch diese Rarität gefunden und fotografiert zu haben. Im Raum Grall - Müritz herrschen zwar auch sehr sandiger Verhältnisse, es ist ihm bisher aber noch nicht gelungen, diesen eindrucksvollen Röhrling dort nachzuweisen. Bei der geringsten Berührung verfärbt er sich zu einem leuchtende kornblumenblau. Am Standort fotografiert.

Andreas war glücklich, endlich auch diese Rarität gefunden und fotografiert zu haben. Im Raum Grall – Müritz herrschen zwar auch sehr sandiger Verhältnisse, es ist ihm bisher aber noch nicht gelungen, diesen eindrucksvollen Röhrling dort nachzuweisen. Bei der geringsten Berührung verfärbt er sich leuchtend kornblumenblau, daher der treffende Name Kornblumen – Röhrling (Gyroporus cyanescens). Am Standort fotografiert.

Montag, 08. September – Gestern gab es gebietsweise, besonders in den östlichen und südöstlichen Regionen unseres erweiterten Einzugsgebietes, ergiebige Schauer, die der Entwicklung an der Pilzfront sehr gut tun werden. Insgesamt bleibt uns die Situation mit den unterschiedlich verteilten Niederschlägen wohl auch weiterhin erhalten und dem entsprechend sieht es in den einzelnen Wäldern immer noch recht unterschiedlich aus. Gute, pilzreiche Standorte, wechseln rasch mit weniger guten ab und nach wie vor sind die Waldgebiete auf schweren Böden im Nachteil. Ich glaube, es lohnt nicht, auf bessere Zeiten oder starke Maximalschübe zu warten, denn die Hochsaison läuft zwar etwas verhalten, aber dennoch auf Hochtouren. Nahezu täglich wird die Vielfalt größer und zunehmend tauchen auch die echten Herbstpilze wie Hallimasch, Graukappen oder Rötel – Ritterlinge auf. Anders als im letzten Jahr, wird es in diesem Herbst wohl keine flächendeckende Explosion an der Pilzfront geben, sondern es wird eher punktuell und in den verschieden Gebieten unterschiedlich stark zur Sache gehen. Wenn die Witterung auch längerfristig einigermaßen mitspielt, dürfte mit einer sich länger hinziehenden, aber weniger heftigen Hauptsaison gerechnet werden. Insbesondere die Bereiche, die immer noch zu trocken und pilzarm sind, sind unsere Bank für später. Heute habe ich die Ausstellung wieder erneuert. Es liegen jetzt 135 Arten auf den Flächen. Zum ersten mal in diesem Jahr mit Dabei: Brauner Stäubling, Gruben – Lorchel, Orangeroter Becherling, Herbst – Lorchel, Stinkschirmling, Löwengelber Dachpilz, Rettich – Helmling, Fahlgelber Rötel – Trichterling, Feinschuppiger Trichterling, Mehl – Trichterling, Flaumiger Milchling, Horngrauer Rübling, Birken – Speitäubling, Amiant – Körnchenschirmling, Rötelblättriger Mürbling, Birken – Milchling, Dünnfleischiger Anis – Champignon, Tränender Saumpilz, Roter Fliegenpilz, Berindeter Seitling, Weißbehangener Schüppling, Gemeiner Rettichfälbling, Gemeiner Hallimasch, Schlanker Riesenschirmpilz, Grüner Anis – Trichterling und Graukappe.

Der Hallimasch (Armillaria polymorpha) ist der einzige büschelig an Stubben wachsende Blätterpilz mit mit weißem Sporenstaub. Bei windschwachem Wetter kann er seine Umgebung und die unteren Hüte der Büschel weißmehlig einstäuben. Roh ist der Hallimasch giftig. Es muß gut durchgegart werden. Dann geht auch der am rohen Pilz unangenehm seifige Geschmack verloren und zurück bleibt ein sehr herzhaft, würziger Speisepilz, der aber etwas schleimt. Standortfoto am 07.09.2014 im Holmer Wald.

Die Hallimasch – Arten, so auch der hier zu sehende Gemeine Hallimsch (Armillaria polymyces) sind die einzigen, büschelig an Stubben wachsenden Blätterpilz mit weißem Sporenstaub (Austern – Seitlinge mal ausgenommen). Bei windschwachem Wetter kann er seine Umgebung und die unteren Hüte der Büschel weißmehlig einstäuben. Roh ist der Hallimasch giftig. Er muß gut durchgegart werden. Dann geht auch der am rohen Pilz unangenehm seifige Geschmack verloren und zurück bleibt ein sehr herzhaft, würziger Speisepilz, der aber etwas schleimt. Standortfoto am 07.09.2014 im Holmer Wald.

Dienstag, 09. September – Die aktuelle und die zukünftige Wetterentwicklung für unsere Region kann man mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachten. Das lachende Auge kann sich wahrscheinlich auf eine längere, warme Wetterlage freuen, während das weinende Auge gerne gesehen hätte, dass sich die Wolken auch bei uns mal massiv und flächendeckend ausweinen würden. Das scheint wohl auch weiterhin ein Wunschtraum zu bleiben. Dem hingegen kann sich die südosthälfte Deutschlands in den nächsten Tagen wieder auf viel Regen freuen, wobei man dort wahrscheinlich nicht sonderlich erfreut darüber sein wird, da es hier schon öfter stärker geregnet haben dürfte. Mit anderen Worten, es wird bei uns auch weiterhin eher auf Sparflamme mit dem Pilzwachstum weiter gehen. Da es am vergangenen Wochenende zumindest in einigen Regionen wieder ergiebigere Schauer gab, bestehen dort bessere Aussichten auf reichlichere Ausbeute. Für uns ist das in sofern von Bedeutung, da allmählich die Termine für die großen Ausstellungen näher rücken. Heute trafen sich die Wismarer Pilzfreunde, um die Vorbereitung und Durchführung der 22. Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar am letzten Septemberwochenende zu planen und zu besprechen. Hoffentlich wird es durch die angekündigte Warmphase bis dahin nicht auch in den jetzt begünstigten Gebieten wieder zu trocken.

Da von lachenden und weinenden Augen gerade die Rede war, hier eine Pilzart, die gerne mal ein Paar Tränen vergießt, zumindest im Jugendstadium. Es handelt sich um die orange Form des Tränenden Saumpilzes (Lacrymaria lacrymabunda). Wie auf dem Foto gut zu erkennen, tränen die Lamellenschneiden und der Hutrand ist fransig von Velumresten gesäumt. Beide Merkmale verwischen allmählich mit zunehmender Alterung. Essbar. Foto: 06.09.2014 in der Trechower Holzung.

Da gerade von lachenden und weinenden Augen die „Rede“ war, hier eine Pilzart, die gerne mal einige Tränen vergießt, zumindest im Jugendstadium. Es handelt sich um die orange Form des Tränenden Saumpilzes (Lacrymaria lacrymabunda). Wie auf dem Foto gut zu erkennen, tränen die Lamellenschneiden und der Hutrand ist fransig von Velumresten gesäumt. Beide Merkmale verwischen mit zunehmender Alterung. Essbar. Foto: 06.09.2014 in der Trechower Holzung.

Mittwoch, 10. September – Während ich den heutigen Mittwoch wieder für die Internetarbeit opfern muste, da ich weiterhin im Rückstand bin, wäre ich doch viel lieber in den Wald gefahren. Dafür waren unsere Vereinsmitglieder Andreas Okrent und Egon aus Berlin, der momentan in Boltenhagen Urlaub macht, in den Wäldern und Parkanlagen unterwegs. Andreas war im Radebachtal und dort hat sich die Situation, zumindest aus Sicht des Raritätenjägers, schon deutlich verbessert. Auch hat es ab hier und weiter östlich am Wochenende nennenswerte Regenfälle gegeben. Im Haushalt Forst herrscht weiterhin Flaute. Egon war in den Wotenitzer Tannen unterwegs, hier ist es aber weiterhin viel zu trocken. Einige schöne Pfifferlinge, einen knackigen Steinpilz und wenige Maronen und Ziegenlippen konnte er dennoch finden. Auch einige Arten für meine Ausstellung brachte er mir am Abend noch lang. – Das Wetter zeigte sich heute im M-V wieder sehr wechselhaft. Vor allem im Vorpommerschen gab es verbreitet zum Teil sehr heftige Gewitterschauer und schauerartige Regenfälle. Auf der Ostsee vor Usedom wurden bei Aufzug der Gewitterfront sogar mehrere Wasserhosen, also Tornados über dem Meer, beobachtet. Zu uns nach Mecklenburg gelangten die Schauer in abgeschwächter Form erst gegen Abend, örtlich gab es auch hier kräftige Güsse. Mittelfristig soll es spätsommerlich warm und zeitweise gewittrig weitergehen. Flächendeckende Niederschläge sind also weiterhin kaum zu erwarten, so dass das Pilzaufkommen wie bisher regional sehr unterschiedlich, teils sehr verhalten, teils aber auch recht gut, weitergehen dürfte. Das Ganze hat auch einen großen Vorteil: es explodiert nicht  vieles gleichzeitig, sondern die Saison wird länger und ausgeglichener Verlaufen.

Die Trockenheit im Raum Grevesmühlen ist auch diesen Zedernholz - Täublingen (Russula badia) anzusehen. Das Foto entstand am 07.09.2014 im Börzower Wald. Dieser, auch heimtückischer Täubling genannte Sprödblättler, besitzt extrem scharf schmeckende Lamellen. Die Schärfe setzt bei einer Kostprobe aber nicht sofort ein, sondern es dauert ein Weilchen, bis es dann aber besonders pikant und heftig auf der Zunge und im Mund zwiebelt.

Die Trockenheit im Raum Grevesmühlen ist auch diesen Zedernholz – Täublingen (Russula badia) anzusehen. Das Foto entstand am 07.09.2014 im Börzower Wald. Dieser, auch Heimtückischer Täubling genannte Sprödblättler, besitzt extrem scharf schmeckendes Fleisch. Die Schärfe setzt bei einer Kostprobe aber nicht sofort ein, sondern es dauert ein Weilchen, bis es dann aber besonders pikant und heftig auf der Zunge und im Mund zu zwiebeln beginnt.

Donnerstag, 11. September – Pilzfreundin Angelika Boniakowski ist enttäuscht von der momentanen Entwicklung an der Pilzfront. Unsere Gebiete, an denen es zum Monatswechsel reichlich Speisepilze gab, sind nun teilweise wieder zusammengebrochen. Ausgelöst wurde dieser Wachstumsschub durch ergiebigen Gewitterregen in der ersten August – Dekade und kräftiger Folgeschauer. Dieser Schub ist nun durch und nun heißt es abwarten. Ich Denke, spätestens zum Ende des Monats wird es auch hier wieder besser werden, denn diese Regionen haben in den letzten Tagen wieder kräftige Schauer abbekommen. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass der allgemeine Trend, zwar in unterschiedlicher weise, aber dennoch nach oben zeigen wird, denn wo ein Minimum an Feuchtigkeit die Fruchtkörperbildung ermöglicht, werden sie auch wachsen. Damit meine ich das allgemeine Pilzaufkommen aller Arten, die im Herbst ihre Hauptwachstumsphase haben, also nicht nur die Handvoll volkstümlicher Speisepilze. Dort, wo es jetzt schon viele Steinpilze und Co. gab, muss es nicht zwangsläufig nochmals einen starken Schub geben, wachsen werden sie aber auch dort nochmals zahlreicher. In vielen Wäldern war diesbezüglich allerdings noch nicht viel los. Besonders hier dürfte das Potenzial für die nächsten Wochen und Monate liegen.

Es müssen nicht immer die dicken Steinpilze und die dottergelben Pfifferlinge sein. Das Pilzreich hält so viele schöne Überraschungen bereit, so wie diesere recht zerstreut vorkomende Löwengelbe Dachpilz (Pluteus leoninus) den Andreas Okrent am Sonntab auf der Suche nach Kornblumen - Röhrlingen im Börzower Wald fand. Der hübsche Pilz soll sogar essbar sein, was sich bei seiner unergiebigkeit und Schönheit wohl von selbst verbietet! Foto: 07.09.2014.

Es müssen nicht immer die dicken Steinpilze oder die dottergelben Pfifferlinge sein, die das Herz des Pilzfreundes erfreuen können. Das Pilzreich hält so viele schöne Überraschungen bereit, so auch dieser recht zerstreut vorkommende Löwengelbe Dachpilz (Pluteus leoninus), den Andreas Okrent am Sonntag auf der Suche nach Kornblumen – Röhrlingen im Börzower Wald fand. Der hübsche Pilz soll sogar essbar sein, was sich bei seiner Unergiebigkeit und Schönheit allerdings von selbst verbietet! Foto: 07.09.2014.

Freitag, 12. September – Gestern hatte ich ein letztes mal vor unserer Großpilzausstellung, Ende September, die aktuelle Ausstellung erneuert. Es liegen 99 Arten auf den Flächen. Erstmals dabei in diesem Jahr: Weißer Rasling, Olivgrüner Milchling, Tränen – Täubling, Weißer Polsterpilz, Frost – Rasling, Erlen – Grübling, Marzipan – Fälbling und Ziegelroter Schwefelkopf. Der Spätsommer gibt noch nicht auf. In den nächsten Tagen soll zunehmend feuchtwarme Luft wetterbestimmend werden. Einher geht die neuerliche Erwärmung am Wochenende mit vielen Schauern und Gewittern. Auch kann es gebietsweise längere Zeit am Stück regnen und das besonders bei uns im Nordosten! Es besteht sogar die Möglichkeit, das unsere Einzugsgebiete flächendeckend nass werden. Wieviel letztendlich vom Himmel fallen wird, muss abgewartet werden. Schön wären endlich mal ergiebige und flächendeckende Niederschläge. Dann könnte es zum Monatswechsel auch bei uns zu einem massiven Schub kommen und eine ähnliche Pilzschwämme einsetzen, wie es sie in den letzten Wochen bereits in weiten Teilen Deutschlands gegeben hat. Bisher war es nur gebietsweise recht ordentlich. – Ein Schweriner Pilzsammler suchte heute die Wismarer Beratungsstelle auf, um sich einige Arten, trotz korrekter Vorbestimmung, bestätigen zu lassen. Er war im Raum Sternberg unterwegs und konnte gute Erfolge verbuchen. Neben den zur Vorlage bestimmten Pilzarten hatte er auch schöne junge Maronen und Steinpilze ernten können.

Das die Hochzeit der Pilze längst begonnen hat, signalisierten uns auch diese wunderhübschen Roten Fliegenpilze (Amanita muscaria) am Sonntag im Börzower Wald. Welche Gifte enthält der Fliegenpilz? Es sind Ibotensäure, Muscimol und Muscazon sowie weitere, unbekannte Toxine. Erste Symtome nach einer viertel Stunde bis vier Stunden. Sie äußern sich nach Flammer und Horak durch Schläfrigkeit, Unruhe, Gehstörungen, Rauschzustände, Erregung und Halluzinationen. Je nach Veralagung der Vergifteten kann es zu heiterkeitsausbrüchen mit Lachen und Tanzen, Wutanfällen mit Tobsucht. Nach einer anschließenden Tiefschlafphase klingt die Vergiftung nach 10 - 15 Stunden ab und die Personen können sich an die Geschenisse kaum erinnern. Bei starken Vergiftungen kann es auch zu Bewußtlosigkeit und Kreislaufversagen mit lebensgefahr kommen. Todesfälle sind dann möglich, kommen aber sehr selten vor.

Das die Hochzeit der Pilze längst begonnen hat, signalisierten uns auch diese hübschen Roten Fliegenpilze (Amanita muscaria) am Sonntag im Börzower Wald. Welche Gifte enthält der Fliegenpilz? Es sind Ibotensäure, Muscimol und Muscazon sowie weitere, unbekannte Toxine. Erste Sypmtome treten nach einer viertel Stunde bis vier Stunden auf. Sie äußern sich nach Flammer und Horak durch Schläfrigkeit, Unruhe, Gehstörungen, Rauschzustände, Erregung und Halluzinationen. Je nach Veranlagung der Vergifteten kann es zu Heiterkeitsausbrüchen mit Lachen und Tanzen, aber auch Wutanfällen und Tobsucht kommen. Nach einer sich anschließenden Tiefschlafphase klingt die Vergiftung nach 10 – 15 Stunden ab und die Personen können sich an die Geschehnisse kaum erinnern. Bei starken Vergiftungen kann es aber auch zu Bewustlosigkeit und Kreislaufversagen mit Lebensgefahr kommen. Todesfälle sind dann möglich, kommen aber sehr selten vor.

Sonnabend, 13. September – Heute war ich wieder zu einer individuellen Pilzwanderung verabredet. Als Zielgebiet suchte ich die Jülchendorfer Buchen und die anschließenden Nadelwaldforste aus. In den dortigen Buchenwäldern ist das pilzliche Leben voll im Gange und ich war fast erschüttert von der inzwischen großen Artenvielfalt in diesem Gebiet. Die Pilzsaison ist hier bereits auf ihrem Höhepunkt angelangt. Danach wechselten wir in die sandigen Nadelwälder. Hier ist der Schub allgemein am abklingen. Fast nur noch überständige oder verschimmelte Maronen. An den teils kalkhaltigen Wegränder zahlreiche Edel – Reizker, viele auch hier schon überständig, aber es gab vereinzelt auch noch frische Exemplare. In den Körben der Sammler landeten hauptsächlich Riesenporlinge, Riesenschirmpilze, Semmelstoppelpilze, Kupferrote Gelbfüße, Pfifferlinge, Stockschwämmchen, Violette Lacktrichterlinge, einzelne Butterpilze und auch ein junger Steinpilz. – Beim Wetter hat endlich eine außerordentlich positive Entwicklung eingesetzt. Von Südosten wird sehr feuchte Gewitterluft herangeführt und über die Ostsee kommt ein Gebiet mit sehr kalter Luft in der Höhe auf uns zu. Alles trifft sich genau bei uns und löst unwetterartige Starkregenfälle und Gewitter aus. Während es den ganzen Tag in Richtung Vorpommern bereits in vielen Regionen wie aus Kübeln gegossen hat, stellenweise bis 80 Liter pro qm, haben sich am Abend nun auch bei uns in Mecklenburg erste Starkregengebiete und Gewitter gebildet. In Wismar schüttet es seit gut einer Stunde wolkenbruchartig. Bis morgen 20.00 Uhr bestehen für unser Einzugsgebiet noch Unwetterwarnugen vor heftigen Starkregen und Gewittern. Jetzt wird auch bei uns der letzte Grundstein für den Pilzherbst gelegt. Besonders dort, wo bisher noch nicht viel los war, darf man endlich hoffen.

Nur Milchlinge mit rötlichem Milchsaft dürfen als Reizker bezeichnet werden, was so viel wie rötlich bedeutet. Hier sehe wir links zwei Edel - Reizker (Lactarius deliciosus, die wir unter Kiefern auf kalkhaltigen Standorten finden. Die beide rechten Exemplare sind Fichten - Reizker (Lactarius deterrimus), den wir ebenfals auf kalkhaltigen Böden unter Fichten finden. Beides sind gute und beliebte Speisepilze, wobei der Edel - Reizker dem Fichten - Reizker geschmacklich überlegen ist. Foto: 13.09.2014 im ehemaligen Staatsforst Turloff bei Kölpin.

Nur Milchlinge mit rötlichem Milchsaft dürfen als Reizker bezeichnet werden, was so viel wie rötlich bedeutet. Hier sehen wir links zwei Edel – Reizker (Lactarius deliciosus), die wir unter Kiefern auf kalkhaltigen Standorten finden. Die beide rechten Exemplare sind Fichten – Reizker (Lactarius deterrimus), die wir ebenfalls auf kalkhaltigen Böden unter Fichten finden. Beides sind gute und beliebte Speisepilze, wobei der Edel – Reizker dem Fichten – Reizker geschmacklich überlegen ist. Foto: 13.09.2014 im ehemaligen Staatsforst Turloff bei Kölpin.

Sonntag, 14. September – Heute war ich im Rahmen einer individuellen Pilzwanderung im Radebachtal unterwegs. Das allgemeine Pilzaufkommen hat sich im Vergleich zu meinem letztmaligen Besuch, irgendwann im August, deutlich verbessert. Vor allem Täublinge, Helmlinge und Stubbenpilze wie Schwefelköpfe, Stockschwämmchen und sogar Hallimasch sind zunehmend vertreten. Vereinzelt auch mal ein Röhrling wie Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Goldröhrling, Steinpilz oder eine Handvoll Pfifferlinge. Erfreulich auch, dass einige seltene Korallen im kommen sind. Ansonsten lohnt es, wie in vielen anderen Wäldern auch, kaum für Leute, die nur die Röhrlingsklassiker sammeln wollen. Die werden in den nächsten Tagen in diesen Regionen kaum in größeren Mengen zu finden sein. Insgesamt hatte ich bei meinen Exkursionen am Wochenende eher den Eindruck, als befänden wir uns schon Mitte Oktober, nach dem Abklingen der Hauptsaison. Anstatt die Ruhe vor dem Sturm, entstand in mir eher der Eindruck des Abgesangs mit dem Übergang zum Spätherbstaspekt. Die Artenzusammensetzung wirkt schon fast spätherbstlich. Ich Denke aber, wir können nochmals auf Besserung hoffen, denn es gab nun gebietsweise starke Regenfälle. Unsere Nahbereiche haben in den letzten 24 Stunden größtenteils 15 bis 30 Liter bekommen. Jetzt kommt die Sommerwärme zurück und vielleicht zum Monatswechsel auch noch mal die Sommerarten. Nach den Starkniederschlägen könnte es besonders im nordwestlichen Mecklenburg in 10 – 14 Tagen deutlich besser werden, aber auch sonst wird es spätestens ab dem letzten Septemberdrittel, falls uns ungünstige Wetterlagen keinen Strich durch die Rechnung machen sollten, wieder merklich bergauf gehen.

Der große Rettich - Fälbling (Hebeloma sinapizans) ist eigentlich eine kalkliebende Pilzart, die in den Oktober gehört. Würde man ihn nach der wwissenschaftlichen Bezeichnung benennen, so müßte er eigentlich Senffarbiger Fälbling heißen. Der schöne Pilz ist ungenießbar und roh giftig. Standortfoto am 14.09.2014 im Radebachtal.

Der große Rettich – Fälbling (Hebeloma sinapizans) ist eine kalkliebende Pilzart, die eigentlich in den Oktober gehört. Würde man ihn nach der wissenschaftlichen Bezeichnung benennen, so müßte er eigentlich Senffarbener Fälbling heißen. Der schöne Pilz ist ungenießbar und roh giftig. Standortfoto am 14.09.2014 im Radebachtal.

Weiter geht es unter „Wetter/Pilze September 2014/2“.