Frühlingsseminar 2015

24. – 26. April 2015 – Pilzseminar in Keez

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Frühlingsseminar 2015 in Keez, bei Brüel

Das Seminar startete mit dieser Begrüßung von Ulrich Klein.

Das Seminar startete mit dieser Begrüßung von Ulrich Klein.

Nach dem wir im vergangenen Jahr unser Frühlingspilzwochenende Mitte Mai absolvierten, wollten wir es in diesem Jahr wieder zur eigentlichen Morchelzeit, die in der Regel zwischen Mitte April und Anfang Mai fällt, stattfinden lassen. Im vergangenen Jahr war die Natur durch den milden Winter und das warme Frühjahr schon weit voraus, so dass von den klassischen Frühlingspilzen nicht mehr viel zu finden war. In diesem Jahr hatten wir zwar den Beginn des Morchelschubes abgepasst, aber wochenlange Trockenheit hatte die Erwartungen stark schrumpfen lassen. Dennoch brauchten wir auf diese beliebten Frühlingspilze nicht zu verzichten. Gleichzeitig bestand auch noch die Möglichkeit, ihre giftigen Doppelgänger, die Frühjahrslorcheln, auf der vorbereiteten Ausstellungsfläche zum Vergleich heran zu ziehen.

Die zur Einstimmung von mir bereits vorbereitete Ausstellungsfläche.

Die zur Einstimmung von mir bereits vorbereitete Ausstellungsfläche.

Natürlich standen nicht nur die genannten Arten im Mittelpunkt unseres Frühlingsseminars, denn es gibt auch um diese Jahreszeit schon allerhand weiteres zu Entdecken und kennen zu lernen. Daher waren alle Pilz- und Naturinteressierte, die Lust hatten zu einem pilzkundlichen Wochenende nach Mecklenburg zu kommen, wieder sehr herzlich eingeladen.

Hier der Programm – Ablauf

Freitag, der 24. April 2015 – Ab 12.00 Uhr Anreise.

Natürlich waren auch unsere Stammgäste Egon und Thomas aus Berlin wieder mit dabei. Hier zusammen mit Jonas.

Natürlich waren auch unsere Stammgäste Egon und Thomas aus Berlin wieder mit dabei. Hier zusammen mit Jonas.

Gegen 14.00 Uhr Eröffnung durch Ulrich Klein und Reinhold Krakow und Beginn des Theorieteils (bis ca. 18.00 Uhr). Wie gewohnt wurde dieser Teil wieder von unserem Pilzexperten Ulrich Klein übernommen. Es ging teils ganz allgemein um unsere Großpilze, teils speziell um die Frühlingsarten. Auch einiges unerwartetes und überraschendes war sogar für mich wieder mit dabei. Es ist also keinesfalls immer der gleiche Vortrag, sondern jedes Jahr wird er stetig verändert und neueste Erkenntnisse werden eingearbeitet, so dass niemand befürchten braucht, immer das gleiche zu hören.

Ulrich Klein während seines fundierten und kurzweiligen Vortrages.

Ulrich Klein während seines fundierten und kurzweiligen Vortrages.

Da uns auch immer Pilzberater besuchen, ist es sehr wichtig auch auf die verschiedenen Vergiftungssyndrome einzugehen und was zu tun ist, falls der Verdacht oder die Bestätigung einer Pilzvergiftung vorliegt. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass oft Kleinkinder gerne an Pilzen naschen und die besorgten Eltern dann mehr oder weniger bei mir oder in der Klinik rat suchen.

Da uns auch immer wieder Pilzberater besuchen, ist es sehr wichtig auf die verschiedenen Vergiftungssyndrome kurz einzugehen und was zu tun ist, falls der Verdacht oder die Bestätigung einer Pilzvergiftung vorliegt. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass oft Kleinkinder gerne an Pilzen naschen und die besorgten Eltern dann mehr oder weniger ängstlich und „aufgelöst“ bei mir oder in der Klinik Rat suchen.

Zum Glück kann in den meisten, derartig gelagerten Fällen Entwarnung gegeben werden. Selbst wenn das Zwei - Schüssel - Syndrom, ausgelöst durch häufig verspeiste Karbol - Champignons zu den häufigsten Vergiftungsgeschen bei uns zählt.

Zum Glück kann in den meisten, derartig gelagerten Fällen, Entwarnung gegeben werden. Selbst wenn es sich um das „Zwei – Schüssel – Syndrom“ handelt, ausgelöst durch giftige Karbol – Champignons, die zu den häufigsten, aber eher harmloseren Intoxikationen durch Pilze bei uns zählen.

Zwischendurch gab es Kaffee und Kuchen.

Zwischendurch gab es Kaffee und Kuchen.

Und in der Pause konnten Erfahrungen ausgetauscht werden und auch Bilder analysiert werden.

Und in der Pause konnten Erfahrungen ausgetauscht und auch Bilder analysiert werden.

Zum Schluß überreichte ich wie gewohnt stellvertretend für alle Teilnehmer unserem Referenten Ulrich Klein und Lebensgefäfrtin Anke Weselow jeweils ein kleines Präsent.

Zum Schluß überreichte ich wie gewohnt, stellvertretend für alle Teilnehmer, unserem Referenten Ulrich Klein und Lebensgefährtin Anke Weselow jeweils ein kleines Präsent.

Nach dem Abendbrot zeigte ich dann noch eine Bilderreihe die sich etwas ausführlicher mit dem Thema Frühlingspilze beschäftigte. Beim anschließenden gemütliches Beisammensein wurden unsere morgigen Exkursionsgebiete besprochen und festgelegt.

Sonnabend, der 25. April 2015 – Exkursionstag. Ab 08.00 Uhr Frühstück in Keez. Gegen 09.00 Uhr brachen wir zu unserer ersten Exkursion auf. Ziel war das Glashäger Quellental bei Bad Doberan.

Ausgehend von der alten Parkanlage bei Glashagen folgten wir diesem Wanderweg, der direkt in das Quellental hinunter führt.

Ausgehend von der alten Parkanlage bei Glashagen folgten wir diesem Wanderweg, der direkt in das Quellental hinunter führt.

Der Löwenzahn blüht inzwischen allerorten kräftig, die beste Zeit um nach Morcheln Ausschau zu halten.

Der Löwenzahn blüht inzwischen allerorten kräftig, die beste Zeit um nach Morcheln Ausschau zu halten.

Aber zunächst lenkten diese Porlinge an Weißdorn die Blicke auf sich. Es handelt sich um den Pflaumen - Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus). Ein häufiger Porling an Obstbäumen wie Pflaumen und anderen Rosengehölzen.

Aber zunächst zogen diese Porlinge an Weißdorn die Blicke auf sich. Es handelt sich um den Pflaumen – Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus). Ein häufiger Porling an Obstbäumen wie Pflaumen, Schlehen und anderen Rosengehölzen.

Direkt im Glashäger Bachtal sollte es eigentlich noch feucht genug sein. Tatsächlich war es hier feucht, teilweise sogar viel zu nass für Morcheln.

Direkt im Glashäger Bachtal sollte es eigentlich noch feucht genug sein. Tatsächlich war es hier feucht, ja teilweise sogar viel zu nass für Morcheln.

An den etwas höher gelegenen Buchenwaldhängen war es dann eigentlich schon wieder viel zu trocken. Dafür erfreuten uns ganze Teppiche blühender Anemonen.

An den etwas höher gelegenen Buchenwaldhängen war es hingegen schon wieder viel zu trocken. Dafür erfreuten uns ganze Teppiche blühender Anemonen.

Am Übergangsbereich beider Zonen, dort wo Eschen mit eingestreut waren, dann tatsächlich einige stecken gebliebene Speisemorcheln (Morchella esculenta).

Im Übergangsbereich beider Zonen, dort wo Eschen mit eingestreut waren, dann tatsächlich einige stecken gebliebene Speisemorcheln (Morchella esculenta). Die Freude war trotzdem groß!

Genau dort wo die Morcheln standen, wuchsen an liegenden Eschenstämmen die gebietsweise seltenen oder fehlenden Holzkohlenpilze (Daldinia concentrica), was besonders für mich eine große Freude war, finden wir den Pilz sonnst meist nur im äußersten Nordwesten Mecklenburgs, im Klützer Winkel.

Genau dort wo die Morcheln standen, wuchsen an liegenden Eschenstämmen die gebietsweise seltenen oder fehlenden Holzkohlenpilze (Daldinia concentrica), was besonders für mich eine große Freude war. da wir den Pilz sonnst eigentlich meist nur im äußersten Nordwesten Mecklenburgs, im Klützer Winkel, finden.

Eine wundervoll schöne, geschwungene Ornamentik weisen diese Flachen Lackporlinge auf ihrer Unterseite auf. Sie wuchsen ebenfalls an den liegenden Eschen - Stämmen.

Eine wunderschöne, geschwungene Ornamentik weisen diese Flachen Lackporlinge (Ganoderma lipsiense) an ihrer Unterseite auf. Sie wuchsen ebenfalls an den liegenden Eschen – Stämmen.

Gegen 13.00 Uhr gab es dann Mittag direkt am Beginn unseres zweiten Exkursionsgebietes, dem Hellbachtal bei Neubukow.

Der Hellbach in Neubukow mit seiner Fischtreppe.

Der Hellbach in Neubukow mit seiner Fischtreppe.

Das Mittagessen schmeckt an der frischen Luft noch einmal so gut. Es gab Salzkartoffeln, Hänchenkeule und Blumenkohl mit Soße.

Das Mittagessen schmeckt an der frischen Luft noch einmal so gut. Es gab Salzkartoffeln, Hähnchenkeule und Blumenkohl mit Soße.

Genau in diesem Moment verdunkelte sich der Himmel und der lang ersehnte Regen setzte ein.

Genau in diesem Moment verdunkelte sich der Himmel und der lang ersehnte Regen setzte ein.

Trotz des schauerartigen Regens begaben wir uns im Anschluß auf den Jakobsweg, dem Wanderweg durch das Hellbachtal.

Trotz des schauerartigen Regens begaben wir uns im Anschluss auf den Jakobsweg, dem Wanderweg durch das Hellbachtal.

Los ging es an der auf einen Hügel stehenden, gut erhaltenen und weithin sichtbaren Holländer - Mühle.

Los ging es an der auf einem Hügel stehenden, gut erhaltenen und weithin sichtbaren Holländer – Mühle.

Auf der vorgelagerten Rasenfläche wuchs das Gras in einer kreisförmigen Zone deutlich üppiger und dunkler als drum herum. Ein eindeutiges Indiz für einen pilzlichen Hexenring. Möglicherweise zeichnen Nelkenschwindlinge oder Maipilze dafür verantwortlich.

Auf der vorgelagerten Rasenfläche wuchs das Gras in einer kreisförmigen Zone deutlich üppiger und dunkler als drum herum. Ein eindeutiges Indiz für pilzliche Aktivitäten, ein sogenannter Hexenring. Möglicherweise zeichnen Nelkenschwindlinge oder Maipilze dafür verantwortlich.

An einer alten Weide, direkt am Hellbach, zahlreiche alte Fruchtkörper der Anis - Tramete (Trametes suaveolens)

An einer alten Weide, direkt am Hellbach, zahlreiche alte Fruchtkörper der Anis – Tramete (Trametes suaveolens).

Der interessanteste und bemerkenswerteste Fund hier im Hellbachtal war für mich dieser Lederrindenpilz (Sytinostroma specc.). Er wuchs resupinat, laso flächig in großer Ausdähnung an der Unterseite einer liegenden Weide ohne Bodenkontakt in diesem Bereich. Ob es sich um den bekannten Mottenkugel - Lederrindenpilz (Scytinostroma hemidichophyticum) handelt ist mir allerdings unklar. Er roch nicht wie üblich nach Mottenpulver, sondern beim Reiben schwach und angenehm pilzartig.

Der interessanteste und bemerkenswerteste Fund hier im Hellbachtal war für mich dieser Lederrindenpilz (Scytinostroma spec.). Er wuchs resupinat, also flächig in großer Ausdehnung an der Unterseite einer liegenden Weide, ohne Bodenkontakt in diesem Bereich. Ob es sich um den bekannten Mottenkugel – Lederrindenpilz (Scytinostroma hemidichophyticum) handelt, ist mir allerdings unklar. Er roch nicht wie üblich penetrant nach Mottenpulver, sondern beim Reiben schwach und angenehm pilzartig. Standortfoto.

Der jung essbare Schuppige Porling (Polyporus squamosus) war reichlich und Korbfüllen vertreten. Sie schiere Größe und der Geruch nach frischen Gurken lassen ihn gut erkennen. Standortfoto.

Der jung essbare Schuppige Porling (Polyporus squamosus) war reichlich und Korbfüllend vertreten. Die schiere Größe und der Geruch nach frischen Gurken lassen ihn gut erkennen. Standortfoto.

Ein gut ausgebauter Wanderweg fährt durch das teils tief eingeschnittenen, ca. 2 Km lange Hellbachtal.

Ein gut ausgebauter Wanderweg führt durch das teils tief eingeschnittene, ca. 2,0 Km lange Hellbachtal.

Noch gut erhaltene Überreste vorjähriger Birnen - Stäublinge (Lycoperdon pyriforme) an altem, bemoostem Buchenholz.

Noch gut erhaltene Überreste vorjähriger Birnen – Stäublinge (Lycoperdon pyriforme) an altem, bemoostem Buchenholz.

Hier sehen wir die häufigen Glimmer - Tintlinge (Coprinus micaceus).

Hier sehen wir die häufigen Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus).

Bunt gezont und teils veralgt präsentiert sich hier die Oberseite des häufigen Samtigen Schichtpilzes (Stereum subtomentosum).

Bunt gezont und teils veralgt präsentiert sich uns hier die Oberseite des häufigen Samtigen Schichtpilzes (Stereum subtomentosum).

Eher aus dem Herbst kennen wir die großen und schleimigen Fruchtkörperbüschel des Hochthronenden Schüpplings (Pholiota aurivella). Er wächst an lebenden und toten Laubholz, oft hoch am Stamm und ist auch im Frühjahr keine Seltenheit. Ungenießbar.

Eher aus dem Herbst kennen wir die großen und schleimigen Fruchtkörperbüschel des Hochthronenden Schüpplings (Pholiota aurivella). Er wächst an lebenden und toten Laubholz, oft hoch oben am Stamm und ist auch im Frühjahr keine Seltenheit. Ungenießbar.

Fototermin mit den Morcheln.

Fototermin mit den Morcheln.

Einige wenige, aber dafür sehr schöne Speisemorcheln (Morchella esculenta) und Morchelbecherlinge (Disciotes venosa), Mitte, konnten wir hier finden.

Einige wenige, aber dafür sehr schöne Speisemorcheln (Morchella esculenta) und Morchelbecherlinge (Disciotes venosa), Mitte, konnten wir hier finden.

Schuppige Stielporlinge satt. Bei unserer Frühlingspilzverkostung vor zwei Jahren schnitten sie im Geschmackstest als Gemüsezubereitung gut ab. Solange sie zartfleischig und jung sind können sie durchaus zum Verzehr empfohlen werden.

Schuppige Stielporlinge satt. Bei unserer Frühlingspilzverkostung von vor zwei Jahren schnitten sie im Geschmackstest als Gemüsezubereitung überraschend gut ab. Solange sie zartfleischig und jung sind, können sie durchaus zum Verzehr empfohlen werden.

Gegen 19.00 Uhr gab es Abendbrot in Keez und danach ließen wir bei Wein und Pils den Tag in gemütlicher Runde ausklingen. Dazu legte ich noch einige Filmbeiträge zum Thema ein.

Für diese wunderschönen Stoffbeutel als Mitbringsel unserer sächsischen Gäste möchten wir uns nochmals auf das herzlichste Bedanken!

Für diese wunderschönen Stoffbeutel mit Pilzmotiven als Mitbringsel unserer sächsischen Gäste möchten wir uns nochmals auf das herzlichste Bedanken! Hergestellt wurden sie in Servietten – Technik von den Halleschen Behinderten Werkstätten in 06120 Halle.

Sonntag, der 26. April 2015 – Ab 08.00 Uhr gab es Frühstück. Da sich einige Pilzfreunde, die aus Sachsen angereist waren, bereits am Vorabend verabschiedet hatten und es auch sonst kaum Pilze zum Bestimmen gab, entschlossen sich die verbliebenen Pilzfreunde dazu, nochmals zu ausgiebigen Exkursionen aufzubrechen. Heute war der Uferbereich des Schweriner Sees angesagt. Zwischenzeitlich haben wir natürlich unsere Pilzausstellung im Außenbereich noch vervollkommnet.

mit etwa 25 Arten war die Moosfläche gut ausgelaßtet.

Mit etwa 25 Arten war die Moosfläche gut ausgelastet.

Ankunft und Auftakt zum 2. Exkursionstag in Bad Kleinen.

Ankunft und Auftakt zum 2. Exkursionstag in Bad Kleinen.

Von hier aus ging es zunächst durch den Eiertunnel hinunter zum Schweriner See.

Von hier aus ging es zunächst durch den Eiertunnel hinunter zum Schweriner See.

Erläuterungen zum Eiertunnel sind einer Tafel am Eingang zu entnehmen.

Also nichts wie hin und hinein in den Eiertunnel!. Allerdings hatten wir diesbezüglich kein Glück!

Nach dem durchschreiten des dunklen Tunnels eröffnet sich dem Wanderer ein erster Blick auf den Schweriner See, Deutschlands viertgrößter Binnensee!

Nach dem durchschreiten des dunklen Tunnels eröffnet sich dem Wanderer ein erster Blick auf den Schweriner See, Deutschlands viertgrößtem Binnensee!

Sogleich richteten sich unsere Blicke konzentriert auf den ergrünenden Waldboden, wobei ein Stock beim Aufstöbern der beliebten Delikatessen sehr hilfreich sein kann.

Sogleich richteten sich unsere Blicke konzentriert auf den ergrünenden Waldboden, wobei ein Stock beim Aufstöbern der beliebten Delikatessen sehr hilfreich sein kann.

Aber Morcheln ließen zunächst noch auf sich warten. Statt dessen erfreuten uns einige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare). Giftig!

Aber Morcheln ließen zunächst noch auf sich warten. Statt dessen erfreuten uns einige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare). Giftig!

Aber dann standen sie vor uns, die ersten kleinen Speisemorcheln und es wurde fotografiert und geputzt.

Aber dann standen sie vor uns, die ersten kleinen Speisemorcheln und es wurde fotografiert und geputzt.

Und immer wieder Giraffenholz. Lange Stücke eignen sich vorzüglich als dekorativer Wanderstock.

Und immer wieder Giraffenholz. Lange Stücke eignen sich vorzüglich als dekorativer Wanderstock.

Auf totem Laubholz die ersten Maiporlinge (Polyporus lepideus) der Saison. Ungenießbar.

Auf totem Laubholz die ersten Maiporlinge (Polyporus lepideus) der Saison. Ungenießbar.

Bereits etwas betagte Frühlings - Mürblinge (Psathyrella spadicegrisea). Durch die Sporen sind sie sehr dunkel getönt - es sind Dunkelsporer. Essbar.

Bereits etwas betagte Frühlings – Mürblinge (Psathyrella spadiceogrisea). Durch die Sporen sind sie sehr dunkel getönt – es sind Dunkelsporer. Essbar.

Junge Graue Faltentintlinge (Coprinus atramentarius) zwischen den Stielen alter Fruchtkörper. Durch ihren knotigen Wulst am unteren Stielbereich werden sie auch Knoten - Tintlinge genannt. Jung essbar, in Verbindung mit Alkohol giftg!

Junge Graue Faltentintlinge (Coprinus atramentarius) zwischen den Stielen alter Fruchtkörper. Durch ihren Wulst am unteren Stielbereich werden sie auch Knoten – Tintlinge genannt. Jung essbar, in Verbindung mit Alkohol giftig!

An sonnig liegenden Buchenstämmen siedeln diese markanten Spaltblättlinge (Schizophyllum comune). Ungenießbar.

An sonnig liegenden Buchenstämmen siedeln diese markanten Spaltblättlinge (Schizophyllum comune). Ungenießbar.

Gleich daneben inselweise durch den Regen wieder aufgequollene Warzige Drüslinge (Exidia plana). Wir finden sie hauptsächlich im Winterhalbjahr. Standortfoto. Ohne Speisewert.

Gleich daneben inselweise durch den Regen wieder aufgequollene Warzige Drüslinge (Exidia plana). Wir finden sie hauptsächlich im Winterhalbjahr. Standortfoto. Ohne Speisewert.

Bei Schloß Wiligrad gab es dann wieder Mittag unter freiem Himmel. Gänsebraten mit Salzkartoffeln, Rotkohl und Soße.

Bei Schloß Wiligrad gab es dann wieder Mittag unter freiem Himmel. Gänsebraten mit Salzkartoffeln, Rotkohl und Soße.

Junge Frucktkörperkonsole des ansonsten kohleschwarzen Brandkrustenpilzes (Hypoxylon deustum). Als zu den Schlauchpilzen gehörig, ein Verwandter der Lorcheln und Morcheln. Standortfoto.

Junge Fruchtkörper – Konsole des ansonsten kohleschwarzen Brandkrustenpilzes (Hypoxylon deustum). Da zu den Schlauchpilzen gehörig, ein Verwandter der Lorcheln und Morcheln. Standortfoto.

Direkt am Wanderweg unterhalb von Schloß Wiligrad begegneten wir diesen Hochgerippten Becherlorcheln (Helvella acetabulum). Ihre warmbraunen Apothezien werden an der Außsenseite von eine ausgeprägten, aderiggerippten Struktur gekennzeichnet. Essbar, vermutlich roh giftig!r

Direkt am Wanderweg, unterhalb von Schloss Wiligrad, begegneten wir diesen Hochgerippten Becherlorcheln (Helvella acetabulum). Ihre warmbraunen Apothezien werden an der Außenseite von einer ausgeprägten, aderig – gerippten Struktur gekennzeichnet. Essbar, vermutlich roh giftig!

Dieser kräftige, junge und kompakte Pilz dürfte in der Regel als Violetter Rötel - Ritterling angesprochen werden. Es fehlt ihm aber der charakteristische, parfümierte Geruch. Tatsächlich haben wir es mit dem Schmutzigen Rötel - Ritterling (Lepista sordida) zu tun, den eine junge Familie bei ihrer Wanderung am Sonntag am Schweriner See fanden und uns für die Ausstellung schenkten. Die Art ist im Frühling hin und wieder zu finden, wächst aber hauptsächlich im Herbst. Essbar.

Dieser kräftige, junge und kompakte Pilz dürfte in der Regel als Violetter Rötel – Ritterling angesprochen werden. Es fehlt ihm aber der charakteristische, parfümierte Geruch. Tatsächlich haben wir es mit dem Schmutzigen Rötel – Ritterling (Lepista sordida) zu tun, den eine junge Familie bei ihrer Wanderung am Schweriner See fanden und uns für die Ausstellung schenkten. Die Art ist im Frühling hin und wieder zu finden, wächst aber hauptsächlich im Herbst. Essbar.

Dieses Büschel Blätterpilze fand unser Pilzfreund Thomas Damitz aus Berlin. Als er mir die Pilze zeigte, dachte ich zunächst, auch wegen der filzigen Stielbasis, an Striegelige Rüblinge. Da ihnen aber der Geruch nach faulem Kohl fehlte, sondern die Pilze angenehm pilzig dufteten, könnte es sich um Blasssporige Büschelrüblinge (Collybia acervata) handeln. Ein naher Verwandter des Waldfreund - Rüblings.

Dieses Büschel Blätterpilze fand unser Pilzfreund Thomas Damitz aus Berlin. Als er mir die Pilze zeigte, dachte ich zunächst, auch wegen der filzigen Stielbasis, an Striegelige Rüblinge. Da ihnen aber der Geruch nach faulem Kohl fehlte und die Pilze statt dessen angenehm pilzig dufteten, könnte es sich um Büschelige Blasssporrüblinge (Collybia acervata) handeln. Ein naher Verwandter des Waldfreund – Rüblings.

Der Schuppenwurz ist hier eine weit vereitete Pflanze.

Der Gewöhnliche Schuppenwurz (Lathraea squamaria) ist am Ufer des Schweriner Sees eine weit verbreitete Schmarotzerpflanze.

Unscheinbar und leicht zu übersehen sitzt hier eine Käppchenmorchel (Mitrophora semilibera) in den Startlöchern. Sind die Sporen ausgereift und herrschen gute Entwicklungsbedingungen, do schiebt der noch kurze Stiel das Sporentragende Käppchen in kurzer Zeit bis zu 20 cm empor. Dann sind die Pilze kaum noch zu übersehen. Essbar.

Unscheinbar und leicht zu übersehen sitzt hier eine Käppchenmorchel (Mitrophora semilibera) in den Startlöchern. Sind die Sporen ausgereift und herrschen gute Entwicklungsbedingungen, so streckt sich der noch kurze Stiel bis zu 20 cm in die Höhe, um das Sporentragende Käppchen empor zu schieben. Dann sind die Pilze kaum noch zu übersehen. Essbar.

Der Verwandte Anemonen - Becherling (Dumontinia tuberosa) schmarotzt an seinen Wirtspflanzen und schwächt sie dadurch. Wir finden die Fruchtkörper zur Zeit der Anemonen - Blüte in unmittelbarer Nähe seiner Wirtspflanzen.

Der Verwandte Anemonen – Becherling (Dumontinia tuberosa) schmarotzt an seinen Wirtspflanzen und schwächt sie dadurch. Wir finden die Fruchtkörper zur Zeit der Anemonen – Blüte in unmittelbarer Nähe ihrer Wirtspflanzen. Ohne Speisewert.

Junge Speisemorcheln (Morchella esculenta) sind zunächst auch recht gut getarn auf dem dunklen Erdboden. Ihre grauen Hüte übersieht man auch sehr leicht. Setzt die Sporenreife ein, strecken sich die Fruchtkörper und können mitunter monströse Fprmen und Größen annehmen. Durch ihre lehmgelbe Farbe sind sie dann auch kaum noch zu übersehen. Vorzüglicher Speisepilz.

Junge Speisemorcheln (Morchella esculenta) sind zunächst grau  und auch recht gut getarnt auf dem dunklen Erdboden. Mit der Sporenreife verfärben sich die Hüte lehmgelb. Die Pilze strecken sich dann recht rasch und können mitunter beachtliche Größen annehmen. Vorzüglicher Speisepilz.

Die Seminargebühr betrug 50,00 € pro Person.

Es standen in bescheidener Form Übernachtungsmöglichkeiten in Doppelstockbetten zu 15,00 € pro Nacht bereit.

Wir boten für die Zeit des Seminars Vollverpflegung für alle drei Tage an. Das wären zwei mal Kaffee + Kuchen, 2 mal Frühstück und Abendbrot und ebenfalls 2 mal Mittag zu insgesamt 35,00 €.

Anmeldungen für weitere Seminare (Siehe unter Termine) können schriftlich unter folgender Adresse erfolgen: Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21, 23966 Wismar oder aber per E- Mail unter www. steinpilz.wismar@t-online.de

Unterkunftsmöglichkeiten bestehen ansonsten reichlich in der Region Sternberger Seenland. Hier einige Internetadressen:

www.stadt-brüel.de

www.stadt-sternberg.de

www.amt-crivitz.de

Exkursionsgebiete unterschiedlicher Struktur sind reichlich in der waldreichen Umgebung vorhanden.

Das Seminargrundstück liegt genau an der B 104, wenige Kilometer von der mecklenburgischen Kleinstadt Brüel entfernt. Aus dieser Richtung (Sternberg) kommend, ist es nach etwa 3 Km von Brüel aus, das erste Grundstück rechter Hand zur Straße (Keezer Schmiede). Aus Richtung Schwerin kommend, ist es das letzte Grundstück linker Hand zur Straße. Die Keezer Schmiede besteht nur aus drei Grundstücksobjekten direkt an der Bundesstraße. Bitte von hier aus nicht in den Ort Keez hinunter fahren! Parkmöglichkeiten bestehen im begrenzten Umfang auf dem Gelände. Des weiteren können Fahrzeuge jeweils am Abzweig in Richtung Golchen oder Keez geparkt werden.

Hier unser Gruppen- und Erinnerungsfoto vom Frühlingsseminar 2015. Es entstand im Hellbachtal bei Buschmühlen.

Hier unser Gruppen- und Erinnerungsfoto vom Frühlingsseminar 2015. Es entstand im Hellbachtal bei Buschmühlen.

Wir hoffen, dass es allen wieder recht viel Spaß gemacht hat, trotz des bescheidenen Frischpilzaufkommens, und freuen uns auf unser nächstes

Pilzwochenende in Mecklenburg

Es findet vom 16. – 18. Oktober 2015 statt. Nähere Informationen –  siehe unter Termine!