Im Lübschen Forst 2015

20. September 2015 – Pilzwanderung im Lübschen Forst

Pilzwanderung mit Verköstigung bei Ritzerau

Großes Andrang im vergangenen Jahr am alten Forsthof bei Ritzerau.

Großer Andrang im vergangenen Jahr am alten Forsthof bei Ritzerau.

Am Sonntag, dem 20. September 2015, lud der Kreisverband des BUND im Herzogtum Lauenburg in Schleswig – Holstein wieder zu seiner traditionellen Pilzwanderung mit anschließender Verköstigung ein. Beginn der Veranstaltung war gegen 10.00 Uhr.

Auch in diesem Jahr hatten sich wieder viele naturverbundene Menschen eingefunden, um etwas mehr über das 3. Reich (natürlich nicht das Politische) zu Erfahren. Eis bibt das Tier- und Pflanzeinreich und seit nicht allzulanger Zeit auch das Pilzreich, ebend das 3. große Naturreich.

Auch in diesem Jahr hatten sich wieder viele naturverbundene Menschen eingefunden, um etwas mehr über das 3. Reich (natürlich nicht das Politische) zu Erfahren. Es gibt das Tier- und Pflanzenreich und seit nicht all zu langer Zeit auch das Pilzreich, ebend das 3. große Naturreich.

Da, wie gewohnt, eine hohe Beteiligung zu verzeichnen war, sind mehrere Pilzexperten, u. a. auch Irena Domrowa und Reinhold Krakow vom Steinpilz – Wismar, wieder vor Ort gewesen, um unter Bildung mehrerer Gruppen in verschiedene Richtungen des Waldes zu sachkundig geführten Pilzwanderungen aufzubrechen.

Das es wohl Pilze geben dürfte, zumal es hier mehr als ausgiebig geregnet hatte, signalisierten uns diese essbaren Rosablättrigen Helmlinge (Mycena galericulata) auf dem Dach der Köhlerhütte. Zu erreichen nur mit einer Leiter.

Das es wohl Pilze geben dürfte, zumal es hier mehr als ausgiebig geregnet hatte, signalisierten uns diese essbaren Rosablättrigen Helmlinge (Mycena galericulata) auf dem Dach der Köhlerhütte. Zu erreichen nur mit einer Leiter.

Gleich zu Beginn der Walderung auf morschen Buchenästen ein weiterer Helmling, der an seinem orange Milchsaft gut zu erkennen ist, der Gelbmilchende Helmling (Mycena crocata). Ohne Speisewert.

Gleich zu Beginn der Wanderung auf morschen Buchenästen ein weiterer Helmling, der an seinem orange Milchsaft gut zu erkennen ist, der Gelbmilchende Helmling (Mycena crocata). Ohne Speisewert.

Beim Sammeln von Filzröhrlingen, insbesondere bei Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron) idt unbedingt darauf zu achten, dass sie nicht vom parasitischen Goldschimmelpilz befallen sind. Solche Fruchtkörper können gesundheitschädlich sein und müssen verworfen werden.

Beim Sammeln von Filzröhrlingen, insbesondere von Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron) ist unbedingt darauf zu achten, dass sie nicht vom parasitischen Goldschimmelpilz befallen sind. Solche Fruchtkörper können gesundheitsschädlich sein und müssen verworfen werden.

Eine Stinkmorchel (Phallus impudicus) schiebt sich aus einem sogenannten Hexenei.

Eine Stinkmorchel (Phallus impudicus) schiebt sich aus einem sogenannten Hexenei.

Hier wurde ich gefragt, ob dieser Buchenstubben verschimmelt sei. Natürlich ist es kein Schimmel, wohl eher ein junger, großflächiger Brandkrustenpilz. Beim näheren Hinsehen kamen mir allerdings Zweifel auf. Es könnte durchaus ein Vertreter der Wachskrustenpilze (Tulasnella spec) sein, denn die Konsistenz war eindeutig knorpellig - wachsartig.

Hier wurde ich gefragt, ob dieser Buchenstubben wohl  verschimmelt sei. Natürlich ist es kein Schimmel, wohl eher ein junger, großflächiger Brandkrustenpilz, so meine Antwort. Beim näheren Hinsehen kamen mir allerdings Zweifel. Es könnte möglicherweise auch ein Vertreter der Wachskrustenpilze (Tulasnella spec.) sein, denn die Konsistenz war eindeutig knorpelig – wachsartig und das Ganze schimmerte grünlich.

Eine Gruppe überaus schöner, stark wollig - schuppiger Schirmpilze (Lepiota spec.) im schattigen Buchenwald.

Eine Gruppe überaus schöner, weißer, stark wollig – schuppiger Schirmpilze (Lepiota spec.) im schattigen Buchenwald.

Gespannte Zuhörerrinnen bei Erläuterungen zum nächsten Fund.

Gespannte Zuhörerrinnen bei Erläuterungen zum nächsten Fund.

Große Freude über den ersten Steinpilz.

Große Freude über den ersten Steinpilz.

Die nächsten Fundstücke: eine minderwertige Steife Koralle (Ramaria stricta) und ein Maronen - Röhrling (Xerocomus badius).

Die nächsten Fundstücke: eine minderwertige Steife Koralle (Ramaria stricta) und ein Maronen – Röhrling (Xerocomus badius).

Ein von der Natur gezaubertes Pilzgesteck auf morschem, bemoostem Holz. Viele junge Birnen - Stäublinge (Lycoperdon pyriforme) umgeben einen Gelbmilchenden Helmling (Mycena crocata).

Ein von der Natur gezaubertes Pilzgesteck auf morschem, bemoostem Holz. Viele junge Birnen – Stäublinge (Lycoperdon pyriforme) umgeben einen Gelbmilchenden Helmling (Mycena crocata).

Gegen 12.30 Uhr fanden sich die Pilzsucher wieder an der Köhlerhütte des alten Forsthofes ein und wer mochte, konnte seine gesammelten und essbaren Werke auf einem Sortier- und Bestimmungstisch ausbreiten. Die Pilze werden von den Fachleuten nochmals geprüft und was für gut und essbar befunden wurde, wandert anschließend in die große Bratpfanne des anwesenden Kochs.

Die gesammelten Werke werden auf dem Sortiertisch ausgebreitet.

Die gesammelten Werke werden auf dem Sortiertisch ausgebreitet.

Auch Edelpilze wie Pfifferlinge und Steinpilze sind dabei.

Auch Edelpilze wie Pfifferlinge und Steinpilze sind dabei.

Ein Sträußchen Langstielige Knoblauch - Schwindlinge für zuhause.

Ein Sträußchen Langstielige Knoblauch – Schwindlinge für zuhause.

Eine bunte Farben- und Formenvielfalt.

Eine bunte Farben- und Formenvielfalt.

Irena und Hans - Heinrich im Hintergrund beim säubern der Waldpilze für die Pfanne und im Vordergrund Jonas beim Verkauf von Pilzwürze und Sanddorn.

Irena und Hans – Heinrich im Hintergrund beim säubern der Waldpilze für die Pfanne und im Vordergrund Jonas beim Verkauf von Pilzwürze und Sanddorn.

Der Koch hat im Vorfeld bereits einiges an weiteren Edelpilzen eingekauft, damit auch im Falle eines schlechten Pilzaufkommens zur Mittagszeit niemand hungern braucht.

Unter anderem diese Weißen Buchenpilze, was auch immer damit gemeint ist.

Unter anderem diese Weißen Buchenpilze, was auch immer damit gemeint sein mag.

Sinn und zweck dieser Veranstaltung des BUND ist natürlich nicht vordergründig das leibliche Wohl, sondern es geht darum, den Menschen die Bedeutung unserer Großpilze im Gesamthaushalt der Natur zu verdeutlichen. Den wenigsten Menschen ist bewusst, dass sie ohne Pilze in ihren vielfältigsten Erscheinungsformen, praktisch nicht existieren könnten und jeder von uns ist auf dieses, leider oft so stiefmütterlich behandelte Zwischenreich angewiesen. Zwischenreich deshalb, weil Pilze nicht zu den Tieren oder Pflanzen zählen, sondern eine Sonderstellung einnehmen. Sie bilden somit ein eigenständiges Pilzreich, unverzichtbar im Kreislauf des Lebens!

Die Pilzpfanne dampft und verströmt einen herzhaften Duft, dem sich kaum jemand entziehen kann.

Die Pilzpfanne dampft und verströmt einen herzhaften Duft, dem sich kaum jemand entziehen kann.

Zu beachten wäre, dass sich Interessenten dieser Veranstaltung aus planungstechnischen gründen direkt beim BUND im Kreis Herzogtum Lauenburg anmelden sollten!

Tel.: 04154/9995920

oder E – Mail: hans-heinrich.stamer@bund-rz.de

Hier können Sie auch erfahren, wann es im nächsten Jahr wieder soweit ist.