Tagebuch Mai 2015/1

Wetter und Pilze im Nordwesten Mecklenburgs

Tageguch Wetter und Pilze Mai 2015/1

Speisemorcheln (Morchella esculenta) vom feinsten. Heute fotografiert am Schweriner See.

Speisemorcheln (Morchella esculenta) vom feinsten. Heute fotografiert am Schweriner See.

1. Mai (Maifeiertag) Heute war ich auf Erkundungstour, sozusagen als Ersatz für den ausgefallenen Exkursionstag am Mittwoch. Zunächst ging es an den Schweriner See, aber nicht dort hin, wo morgen unsere Wanderung verläuft. Allerdings waren dort heute die Pilzfreunde aus Rehna unterwegs. Ich hoffe, sie haben uns einige Morcheln übrig gelassen. An der Stelle, wo obiges Foto entstanden ist, habe ich 15 Exemplare von etwa 5 – 10 cm Höhe geerntet. Insgesamt noch recht untermassig, so dass ich nur die Pilze mitnahm, die direkt am Weg standen. Im Kraut links und rechts gab es weitere, ich habe sie aber stehen gelassen. Es war mir einfach zu schade, die noch relativ kleinen Morcheln einzusammeln. Sie haben sich einfach immer noch nicht richtig gestreckt. Offensichtlich ist es immer noch zu kühl. Danach besuchte ich erstmals einige Zeigerstellen von Maipilzen. Teils noch sehr wenig, teils steht ein guter Besatz dort. Ich habe auch hier nur zwei Hände voll mitgenommen, obwohl ich gut und gerne einen ansehnlichen Korb hätte füllen können. Ebenfalls noch zu schade und ich werde noch einige Tage warten, schließlich soll es sich auch lohnen, den Trockner oder den Kochtopf zum blanchieren und einfrieren anzuschmeißen. Heute war ich von 10.30 Uhr bis 22.00 Uhr für den „Steinpilz – Wismar“ aktiv.

Maipilze jung und knackig, fast wie junge Steinpilze. An einigen Standorten waren sie noch sehr lückig, insbesondere dort, wo sie recht sonnig stehen. So auch hier bei dem braun gefärbten Exemplar. links oben, dass schon einen Sonnenbrand bekommen hatte und nun bei der weiteren Streckung des Hutes rissig geworden ist. Am Standort fotografiert.

Maipilze (Calocybe gambosa) jung und knackig, fast wie junge Steinpilze. An einigen Standorten waren sie noch sehr lückig, insbesondere dort, wo sie recht sonnig stehen. So auch hier bei dem braun gefärbten Exemplar, links oben, dass schon einen „Sonnenbrand“ bekommen hatte und nun bei der weiteren Streckung des Hutes rissig geworden ist. Am Standort fotografiert, 01. Mai 2015.

Sonnabend, 02. Mai – Heute war um 08.00 Uhr Treff auf dem Zentralen Omnibusbahnhof in Wismar zu einer weiteren, öffentlichen Pilzlehrwanderung. Seit Jahren stand mal wieder die klassische Morcheltour am Schweriner See auf dem Programm. Dazu hatten sich insgesamt 10 Pilzfreunde aus nah und fern eingefunden. Das Wetter war gut und auch die Laune hob sich nach anfänglichem Pessimismus, als wir die ersten, schönen Speisemorcheln fanden. Pessimistisch deshalb, weil die Rehnaer Pilzfreunde tags zuvor ebenfalls hier auf der Suche nach Morcheln unterwegs waren. Wie dem auch sei, keiner, auch eine größere Truppe von Pilzjägern, findet alles. Neben Morcheln gab es aber recht wenige, weitere Frischpilze. Siehe auch unter „Schöne Maiwanderung“. Meine Arbeitszeit heute: 07.45 – 23.30 Uhr.

Im Gegensatz zu meinen gestrigen Morchelfunden, waren die heutigen Exemplare voll ausgewachsen und Sporenreif. Die Hüte waren also nicht mehr grau, sondern gelbbräunlich gefärbt und die Pilze hatten eine Durchschnittsgröße (Höhe) von um die 15 cm. So stelle ich mir die idealen Speisemorcheln vor! Standortversetztes Foto vom 02.05.2015.chen

Im Gegensatz zu meinen gestrigen Morchelfunden, waren die heutigen Exemplare voll ausgewachsen und Sporenreif. Die Hüte sind also nicht mehr grau, sondern gelbbräunlich gefärbt und die Pilze hatten eine Durchschnittsgröße (Höhe) zwischen 10 und 15 cm. So stelle ich mir die idealen Speisemorcheln vor! Standortversetztes Foto vom 02.05.2015. Speisemorchel (Morchella esculenta).

Sonntag, 03. Mai – Nach kalter Nacht schien heute die meiste Zeit die Sonne, bei am Nachmittag recht angenehmen Temperaturen. Allerdings frischte ein südöstlicher Wind zeitweise kräftig auf, bevor am Abend ein umfangreiches Regengebiet aufzog und bis in die Nacht hinein für einen flächendeckenden Landregen sorgte. Zugleich hatten die Niederschläge etwas wärmere Luft im Gepäck. Da heute eine große Familienfeier anstand, gab es keine Stippvisite im Wald. Aber wie der Zufall es wollte, entdeckte ich neben einer Holzlagerfläche auf dem Keezer Grundstück doch noch einige frische Blätterpilze:

Es handelt sich um den Frühlingsmürbling (Psathyrella spadiceogrisea). Wir haben ihn schon des öfteren als Suppenpilz verwendet. Standortfoto am 03.05.2015 Keezer Schmiede.

Es handelte sich um den Frühlingsmürbling (Psathyrella spadiceogrisea). Wir haben ihn schon des öfteren als Suppenpilz verwendet. Standortfoto am 03.05.2015 Keezer Schmiede.

Montag, 04. Mai – Heute hatte ich wieder langen Tag im „Steinpilz – Wismar“. Immer Montags und Donnerstag ist von 09.00 – 12.00 und 14.00 – 18.00 Uhr Sprechzeit und zugleich wird unsere Frischpilzausstellung an diesen Tagen auf den neuesten Stand gebracht. Es liegen zur Zeit 58 Arten auf der Fläche. Zum ersten mal in diesem Jahr sind Speisemorcheln und Maipilze mit dabei. – Nach dem nächtlichen Regen war es heute tagsüber bei lebhaftem Wind relativ warm. Die Warmluftzufuhr soll sich morgen kurzzeitig deutlich verstärken. Aus dem Karibikraum wird subtropische Waschküchenluft, verursacht durch ein kräftiges Tief, mit starkem Wind nach Deutschland gepummt. Der Wind kann zeitweise Sturmstärke erreichen! Richtig turbulent soll es dann ab dem Nachmittag werden, wenn die markante Kaltfront des Tiefs mit Karacho in die schwülwarme Dampfluft einrückt. Heftige Gewitter mit Hagel und schweren Sturmböen können dann recht verbreitet auftreten!. Also morgen lieber nicht in den Wald gehen, es könnte richtig gefährlich werden! Meine Arbeitszeit heute: 09.00 – 20.00 Uhr

Dieses Doppelhütige Exemplare der Böhmischen Runzelverpel (Verpa bohemica) hat mir kürzlich Raritätenjäger Andreas Okrent geschickt. Er hat dieses außergewöhnlich schöne Exemplar an seiner altbekannten Stelle direkt an der Ostsee bei Graal - Müritz dieser Tage fotografiert. Herzlichen Dank!

Dieses doppelhütige Exemplar des Böhmischen Runzelverpels (Verpa bohemica) hat mir kürzlich Raritätenjäger Andreas Okrent zugesandt. Er hat das außergewöhnlich schöne Exemplar an seiner altbekannten Stelle direkt an der Ostsee bei Graal – Müritz vor wenigen Tagen fotografiert.

Dienstag, 05. Mai – Das heutige schwülwarme Frühsommerwetter war bei uns durch mehrere, verschiedene Wetterzonen, die in kurzer Abfolge aufeinander folgten, gekennzeichnet. Zunächst entstanden am Morgen an einer Konvergenz viele gewittrige Quellwolken, so dass sich zwischen 08.00 und 09.00 Uhr ein chaotischer Gewitterhimmel zeigte, aus dem einige schwache Schauer hervorgingen. Danach wurde es kurz etwas freundlicher, bevor es sich am Mittag bei sehr schwüler Dampfluft wieder zuzog und schauerartiger Regen folgte, der im Zusammenhang mit einer ersten, schwachen Kaltfront stand. Danach heiterte es in etwas trockenerer Luft auf und die größte Feuchtigkeit schien ausgewaschen. Es war strahlend schön und warm bei tiefblauen Himmel. Schnell zog es sich ab 17.00 Uhr wieder zu und mit Pauken und Trompeten und teils heftigen Regengüssen und Gewittern zog die eigentliche Kaltfront durch. Ab 19.00 Uhr lockerte es in deutlich frischerer Luft wieder auf und nur stellenweise tröpfelte es noch etwas. Die Gewitterfront zog im Tagesverlauf von west nach ost über den gesamten Norden Deutschlands hinweg. Es gab starke Windböen, extrem starke Wolkenbrüche und Hagel. Stellenweise, so wie in Holland, auch Riesenhagel mit fünf Zentimeter Korngröße! Von diesen extremen blieben wir in Wismar allerdings verschont, dennoch ging es sehr turbulent zu Sache. So in der Region Brüel, wie mir Jonas gerade berichtete. Dort war „Weltuntergang“ und viele Bäume wurden entwurzelt. Es war offensichtlich ein Tornado mit totalen Verwüstungen! Meine Arbeitszeit heute: 13.00 – 20.00 Uhr.

Gewitteraufzug gegen 18.00 Uhr in Wismar. Kurz danach folgte ein kurzer, aber heftiger Wolkenbruch. Blätter und kleine Ästen wurden von den Bäumen gerissen und einige Ampelanlagen waren danach außer Betrieb.

Gewitteraufzug gegen 18.00 Uhr in Wismar. Es folgte ein kurzer, aber heftiger Wolkenbruch. Blätter und kleine Äste wurden von den Bäumen gerissen und einige Ampelanlagen waren danach außer Betrieb.

Mittwoch, 06. Mai – Der Tornado – Verdacht in Thurow und Brüel von gestern Abend hat sich bestätigt. Er hat strichweise große Schäden angerichtet. Insgesamt sollen in Mecklenburg mindestens 4 dieser Wirbelstürme beim Durchgang einer gewittrigen Kaltfront beobachtet worden sein. Es ist aber nicht sicher, ob es tatsächlich vier verschiedene gewesen sind, da sie alle aus der gleichen Gewitterzelle gewachsen sind. Es kann auch ein und der selbe Wirbelsturm gewesen sein, der kurz nach Brüel vor allem die Kleinstadt Bützow verwüstete. Siehe unter „Der Tag nach dem Tornado“. Die Regenmengen während der Gewitter waren wie üblich sehr unterschiedlich. In Keez waren 8 Liter im Regenmesser, südlich von Rostock waren es fast 90! Außer Tornado – Schäden dokumentieren, war ich heute auch mehrmals in die Pilze. Zunächst in die Morcheln am Schweriner See, dann Maipilze sammeln bei Jesendorf. Im Anschluss ging es auf Wunsch von Sohn Jonas nach Bützow, da er sich dort ein Bild von der Lage machen wollte, wie es so schön heißt, wenn unsere Politiker bei außergewöhnlichen Ereignissen am Ort des Geschehens auftauchen. Im Anschluss besuchten wir noch einige, weitere Maipilzstellen, die etwa 6,0 bis 7,0 Kilo Frischpilze erbrachten. Sie werden eingefroren und die Morcheln werden getrocknet. Heute war ich von 09.00 – 20.00 Uhr im Dienst.

Etwa 20 dieser wunderbaren Speisemorcheln (Morchella esculenta) konnte ich heute noch einsammeln.

Etwa 20 dieser wunderbaren Speisemorcheln (Morchella esculenta) konnte ich heute noch einsammeln. Sie standen alle auf einer einzigen Stelle von mehreren Quadratmetern Umfang, zwischen der schon recht üppigen Krautschicht versteckt. Standortversetztes Foto am 06.05.2015.

Donnerstag, 07. Mai – Heute war wieder langer Tag im „Steinpilz – Wismar“. Ich nutzte ihn vor allem für Internet – Arbeit, speziell für den Bericht von den Auswirkungen der Unwetter vom Dienstag. Geregnet hat es inzwischen recht ordentlich und weitere Niederschläge sind für die nächsten Tage angekündigt. Die Maipilz – Saison hat nun begonnen und sie startet eher etwas durchwachsen. Durch die lange April – Trockenheit, hatten die verschiedenen Standorte recht unterschiedlich Fruchtkörperanlagen angesetzt. So pflegte ich in der Regel von meinem Jesendorfer Vorkommen einmal ordentlich zu ernten um höchstens nach einer Woche nochmals einige Nachzügler zu holen. Nun habe ich am Freitag letzter Woche eine Handvoll mitgenommen und es war wenig Nachwuchs zu sehen. Dieser steckte aber im Humus und war bis gestern prächtig herangewachsen. Allerdings auch nur sehr lückenhaft, was ich von diesen Hexenringen hier eigentlich nicht so kenne. Gestern sah ich, dass nun auch die anderen Bereiche dieser Ringe neue Fruchtkörper bilden. Gleiches bei einer Lokalität bei Nisbill. Eigentlich recht ergiebige Kreise, ich konnte aber nur eine Handvoll ernten. Teils war noch gar nichts zu sehen, teils schieben sich erste, sehr kleine Pilze aus dem Boden. Ein Hexenring unter einer Schlehenhecke am Keezer See hat gleich überhaupt keine Fruchtkörper bis jetzt hervorgebracht. Ein weiteres, sehr ergiebiges Maipilz – Areal unweit der Hansestadt Wismar hatte bis Montag nur 4 Pilze gezeigt! Meine Arbeitszeit heute: 09.00 – 23.00 Uhr.

Bei meiner gesrtigen Rundreise besuchte ich auch eine Lokalität, an der in der Regel bereits in der driten April - Dekade erste Butterpilz zu finden sind. Da es lange trocken war, erwartete ich aber dort nichts und dachte mir, dass nach den Regenfällen vieleicht die ersten Schmierröhrlinge auftauchen könnten. Ich fand aber nur ein überständiges Exemplar, dass sicher bereits im April gewachsen war. Zum Beweis und zum Foto füllen legte ich einige Maipilze dazu. Foto: 06.05.2015.

Bei meiner gestrigen Rundreise besuchte ich auch eine Lokalität, an der in der Regel bereits in der dritten April – Dekade erste Butterpilze zu finden sind. Da es lange trocken war, erwartete ich ich im April dort noch nichts und dachte mir, dass nach den Regenfällen jetzt vielleicht die ersten Schmierröhrlinge auftauchen könnten. Ich fand aber nur ein überständiges Exemplar, dass sicher bereits im April gewachsen war. Zum Beweis und zum Foto füllen legte ich einige Maipilze dazu. Foto: 06.05.2015.

Freitag, 08. Mai – Heute stand Maipilze säubern und blanchieren auf dem Programm. Sie wurden kleingeschnitten, kräftig gewaschen und ohne weitere Flüssigkeit, bis auf einen Spritzer Speiseöl, in einen großen Kochtopf gefüllt und aufgekocht. Danach kann man sie noch eine weile köcheln lassen, abkühlen und in Gefrierbeutel füllen. Die noch teils reichlich vorhandene, stark aromatische Flüssigkeit, kann extra eingefroren werden und als Grundlage für kräftige Pilzsoßen oder Suppen dienen. Maipilze sind stark aromatisch und es wird empfohlen, sie vor der eigentlichen Zubereitung immer kurz zu blanchieren und das Kochwasser entweder wegzuschütten oder gesondert zu Verwenden. Maipilze ohne diese Prozedur sind den meisten Menschen zu aufdringlich im Geschmack, aber trotzdem ist es zu schade, den Sud einfach fort zu schütten. Morgen steht unsere Frühjahrstagung der Pilzberater in Teterow an, deshalb bleibt der Steinpilz – Wismar geschlossen. – Beim Wetter gab es heute nichts aufregendes. Es war recht freundlich, aber relativ kühl. Morgen soll es wärmer, aber auch feuchter werden. Es kann zu Schauern und Gewittern kommen, Unwetter dürften aber wohl nicht dabei sein. Die könnten in der nächsten Woche wieder drohen. Am Montag und vor allem am Dienstag wird von einem neuen Tief sehr warme bis heiße Subtropenluft nach Deutschland geführt, auf die ab Dienstag Nachmittag oder Abend wieder eine markante Kaltfront trifft. Starke Gewitter mit Unwettergefahr sind damit praktisch vorprogrammiert. Ob auch unsere Region wieder betroffen sein wird, steht aber nocht nicht ganz fest. Aus jetziger Sicht scheint sich aber auch bei uns wieder ein Schwerpunkt anzudeuten. Meine Arbeitszeit heute: 11.45 Uhr – 21.00 Uhr.

Über diese Pilze habe ich mich gestern während des Erntens von Maipilzen ganz besonders gefreut. Um mulmigen Holzresten herum wuchs eine auffällige Gruppe von dünnstieligen Blätterpilzen. Es handelt sich um Voreilende Helmlinge (Mycena abramsii). Die Art soll ausgesprochen häufig sein, ich habe sie aber noch nicht oft bewußt gefunden. Standortfoto im Wald bei Jesendorf. Ohne Speisewert.

Über diese Pilze habe ich mich gestern während der Maipilz – Ernte ganz besonders gefreut. Um mulmigen Holzresten herum wuchs eine auffällige Gruppe von dünnstieligen Blätterpilzen. Es handelt sich um Voreilende Helmlinge (Mycena abramsii). Die Art soll ausgesprochen häufig sein, ich habe sie aber noch nicht oft bewusst gefunden. Standortfoto im Wald bei Jesendorf. Ohne Speisewert.

Sonnabend, 09. Mai – Heute weilte ich mit Irena und Jonas in Teterow. Die traditionelle Frühjahrstagung der Pilzberater Mecklenburg – Vorpommerns stand auf dem Programm. Danach fuhren wir wieder in unsere Region Mecklenburgs und holten noch einen Korb voller Maipilze (ca 4,0 Kg). Es wurde auch heute wieder deutlich, wie unterschiedlich die Entwicklungen der einzelnen Stellen sind. Stehen in „normalen Jahren“ die Ringe teils gedrängt voll, so ist es in diesem Jahr eher lückenhaft. Ein Teil ist schon ausgewachsen, ein anderer Teil des Ringes bildet gerade erst, teils sehr zahlreich, junge Fruchtkörper aus. Die April – Trockenheit ist Schuld daran. Trockenheit ist zur Zeit allerdings kein Thema. Heute gab es besonders in den südlichen Bereichen Mecklenburgs teils kräftige Schauer und Gewitter. Heute war ich von 08.00 – 18.00 Uhr im Dienste der Sache tätig.

Beim Ernten eines großen Rinmges Maipilze stachen mir diese Hölzer eines Haselnussstrauches regelrecht ins Auge. Ich habe mich sehr gefreut. Darauf waren die dunkelbraunen Polster des Polsterförmigen Feuerschwamms (Phellinus punctatus). Die Art ist in Mecklenburg relativ häufig und soll nach Süden zu seltener werden. Außer an Haselnuss finden wir die Pilze auch an Erle, Hainbuche, Esche, Weide u.a. Laubhölzern. Ungenießbar.gewachsen

Beim Abernten eines großen Ringes Maipilze stachen mir diese Hölzer regelrecht ins Auge. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Darauf wuchsen die dunkelbraunen Polster des Polsterförmigen Feuerschwamms (Phellinus punctatus). Die Art ist in Mecklenburg relativ häufig und soll nach Süden zu seltener werden. Wir finden die Pilze besonders an Haselnuss, aber auch an Erle, Hainbuche, Esche, Weide u. a. Laubhölzern. Ungenießbar.

Sonntag, 10. Mai – Heute war zunächst Möbeltransport in Schwerin angesagt. Am Nachmittag fuhren Irena, Jonas sowie meine Wenigkeit nach Dobbertin, um dort in das berühmte Eiskaffee einzukehren. Auf dem Hinweg hielten wir kurz bei Sternberg, in einem Gewerbegebiet, an. Eigentlich wollten wir uns in den dortigen Heckenfluren nach Maipilzen umschauen, fanden aber auf Laubholz – Schredder nur eine Gruppe Riesenträuschlinge und gleich daneben ebenfalls gruppenweise Hochgerippte Becherlorcheln. Dazu gesellten sich in einem Moospolster zwei ungewöhnliche Blätterpilze, die stark an Körnchen – Schirmlinge erinnerten. Sie ähnelten dem Amiant – Körnchenschirmling, es waren aber keine! Das Kopfzerbrechen über diesen Fund hat noch kein endgültiges Ergebnis erbracht und wird es wahrscheinlich auch nicht. Ich habe ein Exemplar getrocknet, um wenigsten ein Exikat zu haben, falls mir irgendwann doch noch die Erleuchtung kommen sollte. In Dobbertin gab es dann den ersten Stadt – Champignon der Saison und an einem dicken, alten Laubholzstubben nochmals Pilze zum Kopfzerbrechen. Er war zahlreich von Buckel – Trameten besiedelt und dazwischen sehr ähnliche Konsolen, aber in rotbrauner Färbung (Wachstumsphase) und ebenfalls teilweise länglichen Poren. Mal Schauen, ob ich dazu noch eine Idee haben werde. Kurzexkursion von 15.00 – 16.00 Uhr.

Das sind die ominösen Blätterpilze, die sehr einem Körnchenschirmling ähneln. Der Amiant - Körnchenschirling ist es aber keinesfalls. Auffällig ist die Ringzone mittig des Stieles, der mit kleinen Schüppchen besetzt ist, die unterhalb der Ringzone etwas gröber ausfallen. Der Geruch ist nur schwach, etwas unangenehm, aber nicht der bekannte und markannte, etwas stechende Geruch unserer herkömmlichen Körnchenschirmlinge. Es mag auch eine ganz andere Gattung sein, ich habe momentan aber keine Idee. der Geruch

Das sind die ominösen Blätterpilze, die sehr einem Körnchenschirmling ähneln. Der Amiant – Körnchenschirling ist es aber keinesfalls. Auffällig ist die Ringzone mittig des Stieles bei dem größeren Exemplar, der mit kleinen Schüppchen besetzt ist, die unterhalb der Ringzone etwas gröber ausfallen, soweit nicht ein weißer, watteartiger Myzelfilz diese überwuchert. Der Geruch ist nur schwach, etwas unangenehm, aber es ist nicht der bekannte und markante, etwas stechende Geruch unserer herkömmlichen Körnchenschirmlinge. Es mag auch eine ganz andere Gattung sein, ich habe momentan aber keine Idee. Sternberg, 09. Mai 2015.

Montag, 11. Mai – Das Wetter fährt weiterhin Achterbahn. Heute ist aus südlicheren Gefilden wieder Warmluft zu uns gelangt, die im morgigen Tagesverlauf aber schon wieder durch eine Kaltfront verdrängt wird. Schauer und Gewitter sind angesagt. Unwetterartige Entwicklungen dürften nach jetzigem Stand höchstens in Richtung Vorpommern möglich sein, zumindest was unser Bundesland anbelangt. Danach soll es wieder kühler und sehr wechselhaft weitergehen. Regen ist also weiterhin mit dabei. Wir haben in punkto Niederschlag derzeit eine entspannte Lage, wodurch sich das allgemeine, bisher eher verhaltene Pilzwachstum, allmählich etwas verbessern dürfte. Ich habe heute unsere Ausstellung erneuert. Es liegen 66 Arten auf der Fläche. Erstmals in diesem Jahr zu sehen: Voreilender Helmling, Frühlings – Mürbling, Rotbrauner Riesenträuschling und Käppchen – Morchel. Meine Arbeitszeit heute: 09.00 – 22.00 Uhr.

Rotbrauner Riesenträuschling (Stropharia rugosoannulata). Der große und aufföllige Pilz wurde 1957 zu ersten mal im Osten Deutschlands in freier Wildbahn beobachtet. Seit dem hat er sich stark ausgebreitet. Er ist mitunter Massenpilz auf Feldern, in Strohmieten und auf Holzhäcksel, so wie auch hier. In der damaligen DDR wurde er als Zuchtpilz entwickelt und ist unter der Bezeichnung Braunkappe auch heute noch erhältlich. Es wurde auch eine chromgelbe form gezüchtet, die zumindest bis in die 1990er Jahre auch in ausgewilderter Form aufgetreten ist. Guter Speisepilz. Die Rotbrauner Hüte verblassen bei Sonneneinstrahlung sehr schnell und die Hüte werden rissig. Standortfoto am 10.05.2015 bei Sternberg.

Rotbrauner Riesenträuschling (Stropharia rugosoannulata). Der große und auffällige Pilz wurde 1957 zum ersten mal im Osten Deutschlands in freier Wildbahn beobachtet. Seit dem hat er sich stark ausgebreitet. Er ist mitunter Massenpilz auf Feldern, in Strohmieten und auf Holzhäcksel, so wie auch hier. In der damaligen DDR wurde er zum Kulturträuschling entwickelt und ist unter der Bezeichnung Braunkappe auch heute noch erhältlich. Es wurde auch eine chromgelbe Form gezüchtet, die zumindest bis in die 1990er Jahre auch in ausgewilderter Form aufgetreten ist. Guter Speisepilz. Die rotbraunen Hüte verblassen bei Sonneneinstrahlung sehr schnell und  werden rissig – schollig aufgesprungen. Standortfoto am 10.05.2015 bei Sternberg.

Dienstag, 12. Mai – Eine heftige Gewitterfront hat genau eine Woche nach der letzten, teils verheerenden Unwetterfront, am Nachmittag unser Bundesland von west nach Ost überquert. Vielfach gab es sehr starke Regengüsse und möglicherweise auch Hagelschlag. Bei Staffenhagen und Krakow am See könnte es auch wieder Tornados gegeben haben! Fast überall hat es also kräftig geregnet, bis auf Wismar. Hier gab es nur einzelne Tropfen bei stark auffrischendem Wind. Morgen kann es in Süddeutschland noch unwetterartige Gewitter und nachfolgend viel Regen geben. Wir im Nordosten müssen uns in den nächsten Tagen mit vereinzelten Schauern in deutlich kühlerer Luft zufrieden geben. Anfang nächster Woche sollen dann auch wir mit ergiebigen Regenfällen bedacht werden. Für die Natur ist dieser wechselhafte und eher kühle und feuchte Mai ein Segen! Natürlich auch für uns Pilzfreunde. Wir können der weiteren Entwicklung an der Pilzfront gelassen entgegen sehen. Maipilze können noch bis mindestens Ende Mai geerntet werden und unter Obstbäumen und Schlehen – Hecken können wir nach Schild – Rötlingen und Blassen Pflaumen – Rötlingen Ausschau halten. Neben Maipilzen zwei weitere, schmackhafte Speisepilze. Meine Arbeitszeit heute: 12.00 – 21.30 Uhr.

Diese Hochgerippten Becherlorcheln (Helvella acetabulum) habe ich am Sonntag in einem Gewerbegebiet bei Sternberg fotografiert. Sie wuchsen in direkter Nachbarschaft mit obigen Riesen - Träuschlingen, auf Rindenmulch von Laubbäumen. Essbar. Standortfoto 10.05.2015.

Diese Hochgerippten Becherlorcheln (Helvella acetabulum) habe ich am Sonntag in einem Gewerbegebiet bei Sternberg fotografiert. Sie wuchsen in direkter Nachbarschaft mit den oben abgebildeten  Riesen – Träuschlingen, auf Rindenmulch von Laubbäumen. Essbar. Standortfoto 10.05.2015.

Mittwoch, 13. Mai – Heute nutzte ich meinen Exkursionstag um weiteren Maipilz – Standorten einen Besuch abzustatten. Zunächst schaute ich mir einen Waldstreifen direkt an der Ostsee an, den ich mir schon lange einmal vornehmen wollte. Es sah hier auch vielversprechend aus, aber es gab nichts. Nicht einen Frischpilz! Danach ging es zu einer eigentlich ergiebigen Lokalität in einem Erlen – Ahornwald. Hier gibt es drei Hexenringe, die in der Regel zwischen 5 und 8 Kilo bringen. Heute waren es nicht einmal 500g. So schlecht war der Besatz an dieser Stelle schon lange nicht mehr! Weiter ging es in ein andreres Maipilzgebiet mit Schlehen – Hecken, Erlen, Weiden, Ahorn und Pappeln. Hier gibt es mindesten 10 Fundstellen von Maipilzen, die insgesamt gut und gerne einen größeren Weidenkorb füllen können. Auch hier sah es relativ bescheiden aus. Allerdings gab es im letzten Jahr noch weniger als heute. Insgesamt war ich trotzdem sehr zufrieden, denn mein mittelgroßer Weidenkorb konnte am Ende gar nicht alle Pilze fassen. Zum Glück hatte ich noch eine Frischhalte – Dose mit, in der ich den Rest füllen konnte. Neben Maipilzen gesellten sich einige junge Anis – Champigogns und taufrische Schwefelporlinge hinzu. Ich war heute in Gebieten unterwegs, die von den Regenfällen der letzten Tage kaum etwas abbekommen hatten und der starke Wind sorgte bereits für erste Trockenschäden. Meine Arbeitszeit heute: 10.00 – 21.00 Uhr.

Zur Zeit findet auch der erste Schub verschiedener Champignon - Arten statt. Hier sind es junge Weiße Anis - Champignons (Agaricus arvensis), die ich heute am Standort fotografiert habe. In den Städten wachsen Stadt - Champignons und Irena hatte gestern auch Champignons geenrtet, die ich mir noch näher ansehen werde. Sicher tauchen nun auch die ersten Gift - Champignons auf, deshalb Reibestest machen! Die abgebildeten Pilze sind gute Speisepilze.b

Zur Zeit findet auch der erste Schub verschiedener Champignon – Arten statt. Hier sind es junge Weiße Anis – Champignons (Agaricus arvensis), die ich heute am Standort fotografiert habe. In den Städten wachsen Stadt – Champignons und Irena hatte gestern ebenfalls Champignons geerntet, die ich mir noch näher ansehen werde. Sicher tauchen nun auch die ersten Gift – Champignons auf, deshalb Reibestest machen! Die abgebildeten Pilze sind allerdings gute Speisepilze.

Donnerstag, 14. Mai (Christi Himmelfahrt)Heute besuchte uns Pilzfreundin Angelika Boniakowski mit ihrer besseren Hälfte Wilhelm in Keez. Sie brachten uns Tomatenpflanzen mit und anschließend beschlossen wir, einen kleinen Herrentags – Ausflug zu unternehmen. Unser Ziel war der Festplatz am Holzendorfer See zwischen Holzendorf und Dabel. Hier herrschte ausgelassene Stimmung mit zünftigem Volksfestcharakter. Dafür sorgten nicht zuletzt die Dabeler Müllerburschen mit flotter Schunkelmusik zum Tanzen und Mitsingen. Jonas fuhr viele Runden mit dem Kinder – Quad und Wilhelm spendierte uns Schwein vom Grill anlässlich seines kürzlich begangenen Geburtstages. Natürlich schweiften unsere Blicke des öfteren auch auf den grasigen Boden am Rande der Festwiese, die neben dem Holzendorfer See auch von parkartigen Gelände und Wald umgeben ist. Was soll ich sagen, unser Weidenkorb war in kurzer Zeit gut gefüllt mit Maipilzen, aber vor allem Stockschwämmchen. Ein einziger Stubben erbrachte weit über 2,0 Kilo dieser leckeren Speisepilze. Es gab außerdem noch einige Zweisporige Champignons, Frühlings – Ackerlinge, Zapfenrüblinge, Goldmistpilze und Grünblättrige Schwefelköpfe. Zum Schluss gab es noch Erdbeertorte und Kaffee in Demen. Ein gelungener Feiertagsausflug. Abends war natürlich noch Pilze putzen, blanchieren und einfrieren angesagt. Deshalb können gut und gerne 2 Stunden als meine heutige Arbeitszeit angerechnet werden.

Irena und Angelika beim Ernten der Stockschwämmchen. Dieser alte, bemooste Birken - Stubben war über und über mit den besten Frühlingsstockschwämmchen überzogen. Die frühen Stockschwämmchen sind meist auch etwas größer und fleischiger als die normalen Stockschwämmchen im Sommer und Herbst. Es ist aber keine eigene Arte, sondern nur eine etwas fleischigere Form. 14.05.2015.

Irena und Angelika beim Ernten der Stockschwämmchen. Dieser alte, bemooste Birken – Stubben war über und über mit den besten Frühlingsstockschwämmchen überzogen. Die frühen Stockschwämmchen sind meist auch etwas größer und fleischiger als die normalen Stockschwämmchen im Sommer und Herbst. Es ist aber keine eigene Art, sondern nur eine etwas fleischigere Form. 14.05.2015.

Freitag, 15. Mai – Heute hatte ich den Steinpilz – Wismar von 10.00 – 18.00 Uhr (normal von 15.00 – 18.00 Uhr) geöffnet. Ich musste noch Pilze vom Mittwoch verarbeiten. Es waren Maipilze, die teils blanchiert und eingefroren wurden, teils aber auch auf dem Trockner landeten. Gleichzeitig erneuerte ich nebenbei noch unsere Frischpilzausstellung. Es liegen 67 Arten auf der Fläche. Erstmals in diesem Jahr sind folgende Pilzarten mit dabei: Zweisporiger Champignon, Frühlings – Ackerling, Weißer Anis – Champignon, Stockschwämmchen und Schwefelporling. Am Nachmittag rief mich Irena an und meldete mir, dass sie so eben einen weiteren Korb voller Maipilze unter einer Schlehenhecke gesammelt hätte. Hier sollen außerdem gerade ganz frisch eine größere Anzahl von Blassen Pflaumen – Rötlingen heran wachsen. Ebenfalls ein lohnender und guter Speisepilz des Frühjahres. Übrigens findet dieser Tage ein erster, auffälliger Wachstumsschub verschiedener Champignons statt. Auch in der Pilzberatung wurden mir heute  Anis- und Stadt – Champignons vorgelegt.- Vom Wetter her könnte es zumindest Regional mal wieder regnen. Die trockene Luft und der Wind der letzten Tage haben es teils schon wieder ganz schön abtrocknen lassen und auch die Frischpilze wurden in Mitleidenschaft gezogen. Aber ab morgen soll der Regen in Süddeutschland nachlassen, dafür können wir uns in den nächsten Tagen zunehmend auf Niederschläge freuen. Meine Arbeitszeit heute: 10.00 – 21.45 Uhr.

Auch die ersten Schwefelporlinge (Laetiporus sulphureus) leuchten inzwischen an einigen Laubbäumen. Besonders die Vegetarier dürfen sich jetzt wieder auf ihr Hänchenschnitzel freuen. Jung und saftig, in Scheiben geschnitten und gebraten, ein Genuss! Aber bitte gut durchgaren, da roh giftig! Standortfoto am 13.05.2015.

Auch die ersten Schwefelporlinge (Laetiporus sulphureus) leuchten inzwischen an einigen Laubbäumen. Besonders die Vegetarier dürfen sich jetzt wieder auf ihr Hänchenschnitzel freuen. Jung und saftig, in Scheiben geschnitten und gebraten, ein Genuss! Aber bitte gut durchgaren, da roh giftig! Standortfoto am 13.05.2015.

Fortsetzung unter „Wetter/Pilze Mai 2015/2“