Tagebuch Juli 2015/2

Wetter und Pilze im nordwestlichen Mecklenburg

Tagebuch Wetter und Pilze Juli 2015/2

Champigons gehören zu den ersten, größeren und fleischigeren Arten die nach einer witterungsbedingten, meist zu trockenen Witterungsphase nach stärkeren Regenfällen, etwa 10 Tage nach den Niederschlägen, einen neuen Wachstumsschub ankündigen. Hier sehen wir zwei junge und frische Wiesenchampignons (Agaricus campestris), die ich gerstern auf der Rasenfläche im Seeblickpark des Wismarer Stadtteils Wendorf fand. Zarter und köstlicher Speisepilz. Standortfoto am 15.07.2015.

Champignons gehören zu den ersten, größeren und fleischigeren Arten, die nach einer witterungsbedingten, zu trockenen Wetterphase, einen neuen Wachstumsschub einleiten (etwa ab 10 – 12 Tage nach einsetzen der Niederschläge). Hier sehen wir zwei junge und frische Wiesenchampignons (Agaricus campestris), die ich gestern auf der Rasenfläche im Seeblickpark des Wismarer Stadtteils Wendorf fand und am Standort fotografierte. Zarter und köstlicher Speisepilz.

Donnerstag, 16. Juli – Nun zeigen sich die ersten Champignons. Ob wohl ab dem Wochenende und vor allem ab der nächsten Woche auch Röhrlinge und andere Gattungen wieder zahlreicher erscheinen? Ich denke, wir können davon ausgehen, zumindest regional, wo die Niederschläge der letzten Zeit entsprechend ergiebig waren. Das war leider nicht überall so. Wir werden das beobachten. Ich rechne zumindest an einigen Standorten mit dem ersten, nennenswertem Schub von Sommersteinpilzen. Ein interessanter Artikel über diese Thematik ist in der neuesten Ausgabe der Pilzzeitung „Der Tintling“, Heft 3/2015 unter dem Titel „Klima und Pilze – eine Zusammenfassung“ von Dr. Dieter Richter erschienen. Dr. Richter gibt hier eine Zusammenfassung nach 38 Beobachtungsjahren zu klimatischen Zusammenhängen und ihren Auswirkungen auf das Pilzwachstum im Raum Brandenburg. Er bezieht sich ausdrücklich auf sein Untersuchungsgebiet, aber ich Denke, Rückschlüsse daraus lassen sich auch für unsere Region ableiten, denn einiges seiner Beobachtungen kann ich, speziell auch zum Wachstum von Pfifferlingen, Stein- und Sommersteinpilzen, nur bestätigen. Das Wetter der nächsten Zeit könnte uns unterstützend zur Seite stehen. Während in Süddeutschland die Lage an der Pilzfront wieder einer deutlichen Verschlechterung, durch anhaltende Hitze, entgegen geht, können eher moderate Hochsommertemperaturen um 25 Grad im Zusammenspiel mit einigen Gewittern das Pilzwachstum bei uns begünstigen. Schnell kann allerdings auch die Hitze bis zu uns ausschlagen, so wie morgen. Wichtig sind die erwähnten Gewitter und nicht nur Sonne pur. Gestern wurde bei „Wetter – Online“ vorsichtig ein Unwettertief im letzten Monatsdrittel angedeutet, dass dann eine Umstellung der Großwetterlage zu kühlerer Witterung einleiten könnte. Die Frage besteht nun darin, kommt das Unwettertief und welche Unwetter sind zu erwarten. Unwetterartige Regenfälle möglichst in unserer Region wären ein Segen für uns Pilzfreunde, für Urlauber und für die Ernte in der Landwirtschaft aber eher ein Fluch. Morgen und am Sonnabend geht es aber erst einmal auf die Insel Rügen zu einem Kurztripp. Mal schauen, was dort los ist. Heute habe ich unsere leider immer noch bescheidene Ausstellung mit wenigen Frischpilzen neu bestückt. Folgende Arten sind das erste mal in diesem Jahr dabei: Angebrannter Rauchporling, Wiesenchampignon und Schuppiger Sägeblättling. Meine Arbeitszeit: 09.00 – 21.00 Uhr.

Schon wieder Lilablättrige Mürblinge (Psathyrella candolleana). Leider ist die Flaute an der Pilzfront in den letzten Tagen derart groß geworden, dass ich wirklich keine anderen, aktuellen Fotos von Frischpilzen anbieten kann. Da das Tagebuch aber möglichst die derzeitige Lage an der Pilzfront wiederspiegeln soll, habe ich die Art nochmals herin genommen. Ich habe die Pilze gestern in der Kiefernforstung bei Perniek gefunden und fotografiert. Wir sehen die Pilze hier in ihrer typischen, ausgewachsenen Erscheinungsform. Vorzüglicher Suppenpilz.

Schon wieder Lilablättrige Mürblinge (Psathyrella candolleana)? Leider ist die Flaute an der Pilzfront in den letzten Tagen derart groß geworden, dass ich wirklich keine anderen, aktuellen Fotos von Frischpilzen anbieten kann. Da das Tagebuch aber möglichst die derzeitige Lage wieder spiegeln soll, habe ich die Art nochmals hinein genommen. Ich habe die Pilze gestern im Kiefernforst bei Perniek gefunden und fotografiert. Wir sehen die Art hier in ihrer typischen, ausgewachsenen Erscheinungsform. Vorzüglicher Suppenpilz.

Freitag, 17. Juli – Heute Mittag starteten Irena, Jonas, sein Spielkamerad Paul und ich zu einem Kurztripp zu Deutschlands größter Insel Rügen. Ich hatte uns zuvor für eine Nacht in die Jugendherberge Sellin eingemietet. Als wir losfuhren begleitete uns eine Schauerzone, die sich später Richtung Polen verabschiedete und insgesamt nicht viel Regen hinterließ. Die Sonne kam wieder raus und es wurde noch ein recht freundlicher Nachmittag. Am Abend ging es dann zu den Störtebeker – Festpielen auf die romantische Naturbühne in Rahlswiek. Dieses Jahr wird „Aller Welt Feind“ gegeben. Das mittelalterlich, kämpferische Schauspiel mit tollen pyrotechnischen Effekten und Kampfszenen mit Abschlussfeuerwerk ist einfach einmalig und unbedingt sehenswert, zumindest für Menschen, die sich noch einen kindlich – jugendlichen Sinn für wildromantische Abenteuer bewahrt haben. Kurzzeitig wurde es zwischendurch unter uns Zuschauern etwas unruhig und ungemütlich, als ein kurzer, aber recht kräftiger Gewitterschauer für eine ungewollte Dusche sorgte. Aber nach etwa 10 Minuten war alles vorbei und das Wetter hielt genau bis zum abschließenden Höhenfeuerwerk durch. Sogleich, als dieses beendet war, fühlte sich anscheinend der Himmel zu ähnlichem herausgefordert und es startete ein nächtliches Blitzspektakel über der Ostsee und dem Osten der Insel Rügen. Ein wunderschönes Blitzfoto dieser Show ist auch bei Wetter – Online zu bestaunen – romantischer geht es wohl kaum noch!

Freilichtbühne Ralswiek mit dem Stück Aller Welt Feind am heutigen Abend. Was haben die Zwiebeltürme mit Störtebeker zu tun? Sie sollen Nowgorod symobilisieren, das wohl der östlichster Ort des Hansebundes galt. Als Seeräuber hat Störtebeker und Gödicke Michel natürlich auch in erster Linie die Schiffe der Hanse geäntert und um ihre Ladung erleichtert.

Freilichtbühne Ralswiek während der Aufführung des Stückes „Aller Welt Feind“ am heutigen Abend. Was haben die Zwiebeltürme mit Störtebeker zu tun? Sie sollen Nowgorod symoblisieren, die östlichste Stadt des damaligen Hansebundes. Als Seeräuber hatten Klaus Störtebeker, der übrigens in Wismar geboren sein soll, und Gödike Michels die Schiffe der Hanse überfallen, um ihrer Ladung habhaft zu werden. – Am Himmel sind bereits deutlich die Vorbereitungen der Natur für das sich anschließende, nächtliche Blitzspektakel zu erkennen.

Sonnabend, 18. Juli – Nachdem es auf der östlichen Seite von Rügen bereits am späten Abend des Vortages heftige Gewitterschauer gab, startete der Tag mit weiteren, regenintensiven Gewittern. Auf Rügen kam dabei wirklich einiges vom Himmel und das war auch höchst angebracht, zumindest aus Sicht des Pilzfreundes, denn es war zuvor sehr trocken. Nachdem wir zunächst eine größere Tour mit der dortigen Kleinbahn „Rasender Roland“ unternommen hatten, liehen sich Jonas und Paul ein Tretfahrzeug aus und erkundeten Sellin. Irena und ich statteten während dessen der Granitz einen Kurzbesuch ab. Die Granitz ist nach der Stubnitz, der zweitgrößte, zusammenhängende Waldbestand der Insel Rügen. Diese alten, urwüchsigen Buchenwälder gehören zum Weltnaturerbe und stehen unter Schutz. Das hügelige Relief beider Waldgebiete erinnert an Gebirgswälder. Leider sieht es hier pilztechnisch nicht viel anders aus als bei uns bisher. Wir haben nur im kurzen Moos einer Wegrandböschung einige, kleine Stielstümpfe von Pfifferlingen entdecken können, die entweder ein Spaziergänger oder Pilzsucher hinterließ oder die Schnecken dafür Verantwortung zeichneten. Später fuhren wir in Richtung Sassnitz mit der sich anschließenden Stubbenkammer und ihrer berühmten Kreideküste. Ich glaube, kaum irgendwo in Norddeutschland, zumindest nicht in Mecklenburg – Vorpommern, gibt es einen eindrucksvolleren Buchenbestand mit Mittelgebirgscharakter als ihn die Stubnitz auf der Insel Rügen zu bieten hat. Ein Abstieg hinunter zum Strand der Kreideküste mit dem weltberühmten Königstuhl und der Viktoriasicht ist die Krönung des ganzen. Auf einer endlos erscheinenden, steilen, serpentienenartig sich windenden Holztreppe geht es über 110 m die bewaldete Steilküste hinunter. Anscheinend eisenhaltige Quellen plätschern nebenher. Pilze habe ich auch hier, bis auf Baumpilze, keine sichten können. Mit Sicherheit ist das Gebiet aber auch ein Paradies für Pilzfreunde, insbesondere für Liebhaber der Kalkpilzflora.

118 m erhebt sich majestätisch der Königsstuhl und die anschließende Viktoriasicht vom Strand der Ostsee empor. Noch schöner kann der Königstuhl von der Aussichtsplattform der Vikroriasicht von oben bewundert werden oder vom Schiff aus dirkt vom Meer.

118 m erhebt sich majestätisch der Königsstuhl und die anschließende Viktoriasicht vom Strand der Ostsee empor. Noch schöner kann der Königstuhl von der Aussichtsplattform der Viktoriasicht von oben bewundert werden oder vom Schiff aus direkt vom Meer.

Sonntag, 19. Juli – Kaum zu hause angekommen, stand heute schon wieder eine Vereinsexkursion auf dem Programm. Es ging in den Fichtenwald bei Beidendorf, unweit der Hansestadt Wismar. Die Regenfälle der letzten Zeit zeigen allmählich Wirkung. Es war zwar nicht die Welt, aber immerhin zeigen sich nun allmählich Rüblinge, Schwindlinge, Täublinge und Röhrlinge. Siehe unter „Fichtenexkursion Beidendorf“. Auch Champignons sind im Stadtgebiet weiter am Zulegen. Irena fand am Nachmittag bei Groß Raden Riesenschirmpilze und Peter Kofahl im Stadtgebiet die ersten Mehlpilze. Kenner wissen das zu deuten. Neben Sommersteinpilzen sind in den nächsten Tagen auch Echte Steinpilze zu erwarten. Die Gewitter vom Wochenende und der heutige Regen haben die Situation zusätzlich  verbessert. Meine Arbeitszeit: 07.45 – 21.30 Uhr.

Röhrlinge werden in den nächsten Tagen reichlicher erscheinen. Hier sind es Rotfuß - Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron), die wir heute im Wald bei Beidendorf fanden und fotografierten. Essbar.

Röhrlinge werden in den nächsten Tagen reichlicher erscheinen. Hier sind es Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron), die wir heute im Wald bei Beidendorf fanden und fotografierten. Essbar.

Montag, 20. Juli – Mit den Worten unseres Pilz- und Vereinsfreundes Christian Ehmke „Nun ist das Eis gebrochen“, möchte ich meinen heutigen Tagebucheintrag eröffnen. Christian schickte mir soeben Fotos von ersten Wurzelnden – Bitter Röhrlingen. Vereinsfreund Peter Kofahl konnte sich heute morgen vor jungen und knackigen Netzstieligen Hexen – Röhrlingen in Wismarer Parkanlagen kaum retten und sammelte reichlich zum Einwecken ein. In die Pilzberatung wurden mir taufrische Anis – Champignons, aber auch giftige Karbol – Champignons gebracht. Wie erwartet, startet der Sommerschub nun voll durch, zumindest in den Gebieten, in denen die ausgeprägte Gewitterlage vom ersten Juli – Wochenende ausreichend Regen für die Initialzündung gebracht hat. Geregnet hat es aber inzwischen überall in unserem Einzugsgebiet reichlich, so dass andere Regionen bald nachziehen werden. Zumindest auf den leichten Böden sollte es nun sehr schnell gehen. Teils ergiebige Nachfolgeniederschläge und moderate Sommertemperaturen stützen diese Entwicklung. Mit anderen Worten, es wird nicht nur ein kurzes Aufflackern an der Pilzfront sein, sondern wir können uns auf eine nachhaltige Verbesserung des allgemeinen Frischpilzaufkommens in den nächsten Wochen freuen. Zumindest wenn die günstige Mittelfristprognose der Meteorologen so eintrifft, wie momentan prognostiziert wird, könnte es doch noch ein pilzreicher Sommer werden. Die Großwetterlage soll sich nicht wesentlich ändern. Wir liegen weiterhin in der Zugbahn der Tiefdruckgebiete, die heiße Sommerluft mit kühlerer Meeresluft vermixen. Das wir dabei meist auf der kühleren Seite liegen, kommt uns zusätzlich zu gute. Bei dieser Großwetterlage entstehen immer wieder teils kräftige Regengebiete und Gewitterstörungen, die für Feuchtenachschub sorgen. Auf Grund der aktuellen Entwicklung habe ich heute begonnen, unsere Ausstellungsflächen zu erweitern, während ich die bescheidenere Variante gleichzeitig erneuerte. Es liegen 71 Arten auf der Fläche. Zum ersten mal in diesem Jahr mit dabei: Gelbbrauner Trichterling, Brennender Rübling, Rotfüßchen und Samtfußkrempling. Meine Arbeitszeit heute: 09.00 – 22.00 Uhr

Neben Champignons eröffnen in der Regel vor allem auch Dickröhrlinge, also Steinpilz und Co. einen neuen Wachstumsschub. Hier sehen wir einen bitteren und ungenießbaren Wurzelnden Bitter - Röhrling (Boletus radicans) im Querschnitt. Viele Röhrlinge blauen, eine Reaktion mit Luftsauerstoff. Über Essbarkeit, Giftigkeit b.z.w. Ungenießbarkeit sagt diese aber nichts aus. Foto Christian Ehmke.

Neben Champignons eröffnen in der Regel auch Dickröhrlinge, also Steinpilz und Co., einen neuen Wachstumsschub. Hier sehen wir einen ungenießbaren Wurzelnden Bitter – Röhrling (Boletus radicans) im Querschnitt. Viele Röhrlinge blauen, eine Reaktion mit Luftsauerstoff. Mit Essbarkeit, Giftigkeit b. z. w. Ungenießbarkeit hat dieser Farbumschlag aber nichts zu tun. Foto: Christian Ehmke.

Dienstag, 21. Juli – Auf Grund der sich häufenden positiven Signale (es gibt aber auch negative Meldungen. Angelika Boniakoski hat gestern in ihrem Hauswald auf schweren Böden bis auf einige Laubwaldpfifferlinge und wenigen Täublingen, nichts weiter gefunden), stattete ich der Parkanlage am Seeblick einen Besuch ab. Peter Kofahl war gestern in Wismar Süd unterwegs, der Seeblickpark liegt direkt an der Wismarbucht, im Norden der Stadt. Hier war ein ausgesprochen kräftiger Schub von Hexen – Röhrlingen nicht zu verzeichnen. Es gab aber dennoch einige frische Flockenstielige- und Netzstielige Hexen. Da hier vor gut zwei Wochen erst ein Wachstumsschub war, hinkt es ein wenig hinterher. In der Regel benötigen Pilze eine Ruhephase von etwa vier Wochen. Überraschenderweise starten aber die Sommersteinpilze wieder kräftig durch. Sie waren vor gut zwei Wochen auch schon aktiv. Wunderschöne, aber meist noch kleine Fruchtkörper mit Hutgröße einer Walnuss, schieben an mehreren Stellen aus dem Boden. Auch einige Eichen –  Filzröhrlinge, Täublinge, Kahle Kremplinge u.a. werden nun zahlreicher. In wenigen Tagen wird man hier stellenweise vor Pilzen kaum treten können. Im laufe der Woche sollte es auch in den Wäldern los gehen. Die Wachstumsbedingungen sind ideal und weiterer Regen ist auch in Sicht. Die Arbeitszeit heute: 10.00 – 16.30 Uhr.

Sommersteinpilze (Boletus reticulatus) vom feinsten. Fest und knackig schieben sie nun zahlreich aus dem Mergelboden der Wismarer Parkanlage am Seeblick. Auch an den Waldstandorten dürfte in den nächsten zwei Wochen die Post abgehen! Am Standort fotografiert.

Sommersteinpilze (Boletus reticulatus) vom feinsten. Fest und knackig schieben sie nun zahlreich aus dem Mergelboden der Wismarer Parkanlage am Seeblick. Auch an den Waldstandorten dürfte in den nächsten zwei Wochen die Post abgehen! Am Standort fotografiert.

Mittwoch, 22. Juli – Gestern brachten mir Irena und Jonas noch eine Palette Ausstellungspilze aus dem Schweriner Schlossgarten mit. Täublinge, Wulstlinge, Rüblinge, Kremplinge und auch sehr schöne Sommersteinpilze. Das Pilzwachstum hat nun auch in dieser sehr interessanten und artenreichen Parkanlage eingesetzt. Allerdings waren mit ihnen zusammen weitere Leute aus Schwerin dort suchen und haben sicher auch Erfolg gehabt. Heute konnte ich Jonas überzeugen, mit mir einige Zeigerstellen im Naturpark Sternberger Seenlandschaft aufzusuchen. Speziell Sommersteinpilzstellen. Gleich an der ersten Stelle, ein kalkreicher, sehr schattiger Buchenwald an dem es mitunter eine große Artenvielfalt gibt, aber auch Sommersteinpilze und Blasse Laubwaldpfifferlinge. Da ich dieser Stelle in diesem Jahr bisher bewusst keinen Besuch abgestattet hatte, ahnte ich unterschwellig, dass es zumindest in punkto Pfifferlinge ein Glücksgriff werden könnte. Da hier kaum jemand Pilze suchen geht und wenn die Pfifferlinge gut angesetzt haben, dürften sie sich inzwischen prächtig entwickelt haben. Und so war es auch, was uns hier für ein Anblick geboten wurde, wird Jonas und ich wohl nie vergessen. Wir standen plötzlich in einer regelrechten Plantage von Riesenpfifferlingen. Innerhalb kürzester Zeit war unser mitgeführte Weidenkorb voll. Spaßeshalber haben wir mitgezählt. Es waren genau 210 Stück. Eigentlich sollten Steinpilze den Korb füllen, nun waren wir aber gewiss nicht böse, dass es Pfifferlinge waren. Anschließend zu einer weiteren Zeigestelle von Sommersteinpilzen. Ein ganz anderes Biotop. Eine sehr sonnige und warme Eichenkannte. Kaum hatte ich den Roller aufgebockt, rief Jonas schon voller Freude „Papa, komm schnell her, alles voller Steinpilze, richtig große“. Ich ahnte schlimmes. Tatsächlich, die meisten waren bereits überständig. Nur etwa 10 Stück konnten wir noch mitnehmen. Hier war es am Wochenende soweit gewesen. Weitere, teils ähnlich geartete Stellen einige Kilomater weiter brachten nicht einen Fruchtkörper hervor. Auslöser des Schubes waren die Gewitter vom ersten Juli – Wochenende. Dort, wo es niederschlagstechnisch reichte, so wie an der besetzten Stelle, war es schon fast zu spät, andere Stellen werden wohl demnächst nachziehen. Es heißt also auch weiterhin am Ball bleiben. Meine Arbeitszeit: 10.00 – 22.45 Uhr.

Eigentlich sollten Sommersteinpilze den Korb füllen, dass es aber einige Kilo Pfifferlinge innerhaln einer halben Stunde wurden, konnten wir nicht wirklich ahnen. Das definitive Erfolgserlebnis in punkto Pfifferlinge, Genau 210 Stück! 22. Juli 2015 im Naturpark Sternberger Seenlandschaft..

Eigentlich sollten Sommersteinpilze den Korb füllen, dass es aber so viele und vor allem große Pfifferlinge werden sollten, konnten wir nicht wirklich ahnen. Das definitive Erfolgserlebnis in punkto Pfifferlinge, genau 210 Stück! 22. Juli 2015 im Naturpark Sternberger Seenlandschaft.

Donnerstag, 23. Juli – Heute beginnen die Hundstage (23.07. – 23.08.), die in der Regel für die heißeste Zeit des Jahres stehen, also den eigentlichen Hochsommer ausmachen. In diesem Jahr sind sie in der Südhälfte schon lange im Gange und gehen sogar eher ihrem Ende entgegen. Wir haben von der Hitze in diesem Jahr bisher noch nicht viel abbekommen und vorläufig wird es bei uns wohl auch nicht richtig heiß. Trotzdem kann es morgen und vor allem am Sonnabend nicht nur von den Temperaturen sehr unangenehm werden. Ein momentan noch eher unbedeutendes Gewittertief soll sich morgen und am Sonnabend über dem Ärmelkanal erheblich verstärken und zu einem gefährlichen Sturm mausern. Schon vor einiger Zeit wurde ein Unwettertief angekündigt. Nun ist es soweit. Während Deutschland in letzter Zeit immer wieder von teils unwetterartigen Gewittern heimgesucht wurde, könnte es jetzt noch weit heftiger kommen. In unerträglich schwüler Subtropenluft können sich bereits ab morgen Abend schwere Gewitter zusammenbrauen und zu dem sowieso schon bevorstehenden, ungewöhnlich starken Sturm, zu heftigsten Unwettern heranwachsen. Es wird also richtig gefährlich! Dumm ist nur, dass ich am Sonnabend eine öffentliche Pilzwanderung geplant habe. Ich Denke, erstmal rankommen lassen, aber es ist möglich, dass wir diese dann wohl lieber ausfallen lassen werden. Gewitterstürme im belaubten Wald können lebensgefährlich sein! Heute habe ich unsere, nun erweiterte Ausstellung, wieder erneuert. Es liegen 82 Arten auf den Flächen. Zum ersten mal in diesem Jahr mit dabei: Strohgelber Rißpilz, Rübenstieliger Rißpilz, Schwärzender Saftling, Eichen – Filzröhrling, Braunvioletter Täubling, Sonnen – Täubling, Schwarzanlaufender Menthol – Täubling, Buchen – Heringstäubling, Widerlicher Täubling, Blasser Laubwaldpfifferling und Pantherpilz. Meine Arbeitszeit heute: 09.00 – 23.00 Uhr.

Nochmal zu den gestrigen Pfifferlingen. Es handelt sich hier nicht um den meist etwas kleineren und weniger massigen Echten Pfifferling sondern um den Blassen Laubwaldpfifferling (Cantharellus pallidus). Die Fruchtkörper sind meist fleischiger, werden größer und sind bei Trockenheit, so wie das rechte Exemplar, im Hut nehezu weiß. Nur bei feuchtem Wetter werden sich auch schön gelb. Von manchen Pilzfreunden werden diese weißlichen Pilze gar nicht als Pfifferlinge von oben angesprochen und stehen gelassen. Der nächste freut sich. Standortfoto am 22.07.2015 im Naturpark Sternberger Seenland.

Nochmal zu den gestrigen Pfifferlingen. Es handelt sich hier nicht um den meist etwas kleineren und weniger massigen Echten Pfifferling sondern um den Blassen Laubwaldpfifferling (Cantharellus pallidus). Die Fruchtkörper sind meist fleischiger, werden größer und sind bei Trockenheit, so wie das rechte Exemplar, im Hut nahezu weiß. Nur bei feuchtem Wetter verfärben sie sich auch schön gelblich. Von manchen, unerfahrenen Pilzfreunden, werden diese weißlichen Pilze gar nicht als Pfifferlinge, von oben herab betrachtet, eingestuft und womöglich stehen gelassen. Der nächste Pilzsucher freut sich. Standortfoto am 22.07.2015 im Naturpark Sternberger Seenland.

Freitag, 24. Juli – Heute hatte unsere Pilzfreundin Angelika Boniakowski aus Hagebök mit Sommersteinpilzen Glück. Darüber informierte sie mich am frühen Abend und legte mir nahe, meine Standorte schnellstens zu kontrollieren, denn es ist ein recht ordentlicher Schub unterwegs. Eigentlich wollte ich heute nicht mehr in die Pilze, da ich am Vormittag keine Zeit dazu hatte. So entschloss ich mich am Abend aber doch noch kurz in das Revier Weiße Krug zu fahren, um vor dem dunkel werden noch einige Stellen nachzuschauen. Buchen – Stelle Nr. 1 – nichts (Ein Standort, der nur bei sehr starken Wachstumsschüben einzelne Fruchtkörper hervorbringt). Stelle Nr. 2 – ebenfalls Buchen und eine meiner zuverlässlichsten Standorte überhaupt – zwei, fast vollkommen von Schnecken aufgefressene Pilze, das war nichts! Stelle Nr. 3 – eine Buchenkannte – hier sah es schon besser aus. Neben einem überständigen etwa 10 junge, teils stattliche und sehr ansehnliche Exemplare. Das hatte sich schon gelohnt. Zum Schluss eine Eichenkannte am Waldrand mit Südausrichtung. Hier habe ich noch nie während eines Schubes von Sommersteinpilzen geschaut, obwohl ich hier schon lange welche vermutet habe, denn paralel zur Eichenkannte verläuft ein geschotterter Waldweg. Dadurch ist Kalkeintrag in den Boden gesichert, das mögen Sommersteinpilze und es müsste hier eigentlich welche geben. Befund sogleich positiv! Nochmals einige sehr schön frische und massige Fruchtkörper, so dass mein mitgeführtes Sammelbehältnis gar nicht ausreichte. Insgesamt handelt es sich aber maximal um einen durchschnittlichen, nicht übermäßig starken Schub. – Und nun zur brisanten Wetterlage. Das stürmische Unwettertief hat nun auf Deutschland übergegriffen. Von Westen und Südwesten ziehen in der Nacht verbreitet Schauer und Gewitter auf, so dass es bereits ab der 2. Nachthälfte und morgen früh ungemütlich sein kann. Das Sturmfeld soll uns aber erst ab dem frühen Abend erreichen, so dass unter diesem Gesichtspunkt gegen die morgige Pilzwanderung nichts einzuwenden wäre. Sollte es aber zum Start der Wanderung um 08.00 Uhr kräftig regnen oder gar gewittern, könnte es sein, dass wir uns doch dazu entschließen, die Pilzwanderung ausfallen zu lassen. Meine Arbeitszeit heute: 09.15 – 00.30 Uhr.

Die Sommersteinpilze (Boletus reticulatus) an der neu bestätigten Eichenkannte standen auf dem südlich angrenzenden Trockenrasen. Hier sorgen Sonne und Wind für für Trockenschäden. Die Außenhaut trocknet aus und springt rissig auf. Der Hut wird feledrig rissig, sehr typisch für Sommersteinpilze. Standortfoto am 24.07.2015.

Die Sommersteinpilze (Boletus reticulatus) an der neu bestätigten Eichenkannte standen auf dem südlich angrenzenden Trockenrasen. Hier sorgen Sonne und Wind für Trockenschäden. Die Außenhaut trocknet an und springt rissig auf. Sehr charakteristisch für Sommersteinpilze. Standortfoto am 24.07.2015.

Sonnabend, 25. Juli – Unsere öffentliche Pilzwanderung konnte heute morgen wie geplant starten. Die Regen- und Gewitterzone der Nacht zog pünktlich gegen 07.30 Uhr zur Ostsee hinaus. Es heiterte auf, der Wind wehte nur schwach und es wurde warm. Bis auf leichte Schwüle, ein perfektes Ausflugswetter. Dennoch hatten sich wohl einige Pilzfreunde abschrecken lassen, heute an der Wanderung teil zu nehmen, daher waren wir nur sechs Pilzbegeisterte, die durch das Radebachtal auf der Suche nach Frischpilzen zogen. Siehe unter „Durch das Radebachtal“. Am Nachmittag wurde es dann aber ungemütlicher. Heftige Gewittergüsse prasselten vom Himmel und der Starkregen wurde von heftigen Windböen die Straßen entlang gepeitscht. In der mecklenburgischen Klein- und Bierbrauerstadt Lübz wurde dabei sogar volle Orkanstärke erreicht. Meine Arbeitszeit heute: 07.40 – 00.00 Uhr.

Diese Steinpilze habe ich heute im Anschluß an unsere Pilzwanderung in einem Buchenwaldstück im Revier Weiße Krug gefunden und fotografiert. Links sehen wir zwei Echte Steinpilze (Boletus edulis) und rechts drei Sommersteinpilze (Boletus reticulatus).

Diese Steinpilze habe ich heute im Anschluss an unsere Pilzwanderung in einem Buchenwaldstück im Revier Weiße Krug gefunden und fotografiert. Links sehen wir zwei Echte Steinpilze (Boletus edulis) und rechts drei Sommersteinpilze (Boletus reticulatus).

Sonntag, 26. Juli – Heute Vormittag suchte ich wieder die Parkanlage am Seeblick auf. Das allgemeine Pilzaufkommen hat sich hier weiter verbessert. Vor allem Frauen – Täublinge wachsen zahlreich, aber auch große Trupps giftiger Karbol – Champignons. Hexen – Röhrlinge und Sommersteinpilze waren im wesentlichen abgeerntet. Am Nachmittag besuchte ich dann noch einige Sommersteinpilz – Stellen im Sternberger Seenland. Hier konnte ich noch Pilze für den Trockner finden, die aber nicht mehr sonderlich schön waren. Junge schoben hier keine mehr nach. Durch den starken Wind hatten sie, trotz zwischenzeitlicher Niederschläge, stark gelitten und die Hüte waren rissig – zerklüftet. Insgesamt ist auch in den Wäldern eine zaghafte Zunahme der Artenvielfalt zu erkennen, aber für Ende Juli immer noch sehr bescheiden. Meine dienstliche Zeit heute. 11.00 – 16.00 Uhr.

Auch diesen giftigen Karbol - Champignons sind die Folgen des starken Windes deutlich anzusehen. Die Außenhaut verhärtet, wird spröde und platzt auf. Möchte man solche Pilze nach dem Buch bestimmen, wo sie im Idelazustand beschrieben sind, also ohne diese witterungsbedingten Merkmale dargestellt und beschrieben sind, dürfte der unerfahrene Anfänger erhebliche Schwierigkeiten beim Bestimmen dieser Pilzart bekommen. Wiiterungseinlüße haben oft erhebliche Auswirtkungen auf das Erscheinningsbild vieler Pilzarten.

Auch diesen giftigen Karbol – Champignons (Agaricus xanthodermus) sind die Folgen des starken Windes deutlich anzusehen. Die Außenhaut verhärtet, wird spröde und platzt auf. Möchte man solche Pilze nach dem Buch bestimmen, wo sie in der Regel im Idealzustand beschrieben und dargestellt sind, dürfte der unerfahrene Anfänger erhebliche Schwierigkeiten bekommen. Witterungseinflüsse haben oft starke Auswirkungen auf das Erscheinungsbild vieler Pilzarten. Standortfoto am 27.07.2015 im Seeblickpark Wismar.

Montag, 27. Juli – Ein weiteres Tief namens Andreas sorgt in der ersten Wochenhälfte für Herbsstimmung mitten im Hochsommer. Kühles und windiges Schauerwetter steht auf dem Programm. Immerhin kann uns Andreas dabei noch mit nennenswerten Niederschlägen beglücken. So zogen heute einige, teils kräftigere Schauer und Gewitter durch. In den nächsten Tagen soll es leider aber auch wieder recht windig werden. Insgesamt haben wir nun reichlich Niederschläge bekommen, um das allgemeine Pilzaufkommen, zumindest in der heute beginnenden Woche, noch etwas zu verbessern. Da das Wetter derzeit einen Vorgeschmack auf den Herbst bietet, liegt es nahe, auch schon mal in den Wald auf Pilzsuche zu gehen. Damit möchte ich natürlich nicht uns Profis, sondern naturverbundene Urlauber ansprechen, denn Strandwetter ist die Woche leider nicht in Sicht. Erst ab dem Wochenende und in der nächsten Woche soll der Hochsommer nochmal richtig durchstarten. Wie es derzeit aussieht, kann sich wohl ganz Deutschland auf sonniges und zunehmend heißes Wetter einstellen. Falls es zu einer längeren, sonnigen Schönwetterperiode kommen sollte, wird an der Pilzfront wieder Ebbe einsetzen. Heute habe ich die Ausstellung erneuert. Es liegen 88 Arten auf den Flächen. Das erste mal in diesem Jahr dabei: Purpurschwarzer Täubling, Vielfarbiger Täubling, Camembert – Täubling, Großer Camembert – Täubling, Goldröhrling, Echter Steinpilz, Mehlpilz, Anhängsel – Röhrling und Gemeiner Weißtäubling. Meine Arbeitszeit heute: 09.00 – 21.00 Uhr.

Diese nicht mehr ganz jungen Schmerlinge (Suillus granulatus) habe ich gestern an einer Zeigerstelle in den Kobander Tannen fotografiert. Essbar.

Diese nicht mehr ganz jungen Schmerlinge (Suillus granulatus) habe ich gestern an einer Zeigerstelle in den Kobander Tannen fotografiert. Essbar.

Dienstag, 28. Juli – Geregnet hat es in letzter Zeit eine ganze Menge. Weitere Schauer sind noch bis Donnerstag bei kühlem und windigem Wetter bei uns zu erwarten. – Die Artenvielfalt wird nun allmählich immer größer. Unser Pilzfreund Jochen war heute in den sandigen Wäldern zwischen Sternberg und Crivitz unterwegs. In den Kiefernwäldern sind nun erste Apfel – und Buckel – Täublinge erschienen, die oft zusammen mit den beliebten Maronen – Röhrlingen wachsen. Diese hatte er aber noch nicht endtecken können, dafür aber wenige Sandpilze. Maronen können auch im Hochsommer schon häufig wachsen, aber es muss längere Zeit kühl und regnerisch sein. Momentan scheinen sie dem Frieden noch nicht zu trauen. Es könnte jederzeit wieder trockenes und heißes Sommerwetter einsetzen, dass ihnen dann die Entwicklung erschweren oder gar unmöglich machen würde. Und tatsächlich ist solches ab dem Wochenende wieder in Sicht. Mit etwas Glück könnten bei uns aber wieder schnell Gewitter aufziehen. In jedem Fall dürfte es zumindest in schattigen Wäldern noch eine weile bergauf gehen auch wenn es vielfach noch sehr bescheiden aussieht, insbesondere in unseren guten Buchenwäldern auf schweren Böden. Diese könnten von einer Hitzewelle möglicherweise sogar profitieren, während es in den sandigen Gebieten wieder schnell bergab gehen würde. Meine Arbeitszeit: 11.30 – 21.00 Uhr.

Auf nährstoffarmen Wiesen sind nun auch die ersten Saftlinge erschienen. Die teils wunderschönen und farbenprächtigen Vertreter dieser Gattung werden immer seltener durch Zerstörung ihrer Lebensräume. Hier sehe wir den noch recht häufigen Kegeligen- oder Schwärzenden Saftling (Hygrcybe nigrescens). Galt früher als essbar, heute aber als giftverdächtig eingstuft. 21.07.2015 im Park am Seeblick in Wismar gefunden und fotografiert.Giftverdächtig

Auf nährstoffarmen Wiesen sind nun auch die ersten Saftlinge erschienen. Die teils wunderschönen und farbenprächtigen Vertreter dieser Gattung werden immer seltener durch Zerstörung ihrer Lebensräume und Eutrophierung der Landschaft. Hier sehen wir den noch recht häufigen Kegeligen- oder Schwärzenden Saftling (Hygrocybe nigrescens). Er galt früher als essbar, wird heute aber als giftverdächtig eingestuft. 21.07.2015 im Park am Seeblick in Wismar gefunden und fotografiert.

Mittwoch, 29. Juli – Meinen Exkursionstag nutzte ich heute um mit einem Wismarer Pilzfreund zunächst in den Höltingsdofer Forst zu fahren. Ein interessantes Waldgebiet auf besseren Böden. Insgesamt sehr wenig los, obwohl wir gleich zu Beginn auf eine kleine Oase stießen. Hier wuchsen einige Täublinge und Hainbuchen – Röhrlinge. Im Anschluss fuhren wir in das Radebachtal. Hier sah es etwas besser aus. Die Böden sind hier leichter. Es gab vereinzelte Steinpilze, die aber in der Qualität meist unbefriedigend durch starken Schneckenfras und Madenbefall waren. Leider zog dann ein kurzes Hagelgewitter auf und wir brachen ab. Am Nachmittag fuhr ich dann noch nach Borkow, um zu Erkunden, wo wir am besten unsere Autos zur nächsten Pilzwanderung am 8. August parken und welche Strecke wir wandern können. Auch hier nur wenige Frischpilze. Anders in den Parkanlagen. Diese sind im Sommer oft pilzreicher als die Wälder. Da ich noch Ausstellungsmaterial brauchte, fuhr ich am Abend noch kurz in die Parkanlage am Seeblick. Hier traf ich auch meinen Pilzfreund vom Vormittag wieder und er war ganz erstaunt, dass es hier stellenweise wirklich so viele Pilze gab, dass man kaum treten konnte, ohne welche zu zertreten. Vorwiegend wunderbare Frauen – Täublinge, so dass sein abendliches Pilzgericht doch noch gesichert war und auch ich im handumdrehen meinen Weidenkorb füllen konnte. Bemerkenswert vieleicht noch, das wieder junge Wiesenchampignons und einige Sommersteinpilze schoben. Meine Dienstzeit heute: 09.00 – 22.30 Uhr.

Der Top - Fund des tages, über den ich nich riesig gefreut habe waren gleich zu Beginn im Höltingsdorfer Forst diese beiden Exemplare des überaus seltenen Rauhen Wulstling (Amanita franchetii). Er ähnelt einen schmächtigen Perlpilz, besitzt aber kein rötendes Fleisch und zeichnet sich durch gelbe Schüppchen z. B. an der Stielknolle aus. Giftverdächtig.

Der Top – Fund des Tages, über den ich mich riesig gefreut habe, waren gleich zu Beginn im Höltingsdorfer Forst diese beiden Exemplare des überaus seltenen Rauhen Wulstlings (Amanita franchetii). Er ähnelt einem schmächtigen Perlpilz, besitzt aber kein rötendes Fleisch und zeichnet sich durch gelbe Schüppchen z. B. an der Stielbasis aus. Giftverdächtig.

Donnerstag, 30. Juli – Auch heute regnete es zeitweise Bindfäden. Wir haben also keinen Grund zum Klagen. Beste Bedingungen für unsere Interessen. Die Urlauber dürften es aber anders sehen. Herbst mitten im Hochsommer. Nun sollen aber die Hundstage richtig durchstarten. Ab dem Wochenende steigen die Temperaturen rasant an und auch bei uns in Küstennähe kann wieder die 30 Grad Marke geknackt werden. Die Urlauber haben es jetzt wirklich verdient. Auch wir können wohl hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Es soll zwar heiß werden, aber auch heftige, durchaus niederschlagsreiche Gewitter, können schnell in`s Spiel kommen. Es wird also nicht nur beim Wetter spannend weitergehen. Die Pilzausstellung habe ich heute wieder erneuert. Es liegen 89 Arten auf den Flächen. Zum ersten mal in diesem Jahr mit dabei: Weinroter Heringstäubling, Birken Spei – Täubling, Süßlicher Milchling, Kerbrandiger Trichterling, Rauher Wulstling, Purpurschneidiger Bluthelmling, Halsband – Schwindling, Tränender Saumpilz und Hainbuchen – Röhrling. Meine Arbeitszeit: 09.00 – 21.00 Uhr.

Und noch ein Saftling. Dieses Foto eines seltenen Moor - Saftlings (Hygrocybe coccineocrenata) hat mir heute Torsten Richter zukommen lassen. Karl - Friedrich Brüning hat die Pilze bei Herrnburg gefunden und Torsten Richter hat sie mikroskopiert und dadurch die Art indentifiziert. Saftlinge stehen unter Naturschutz, aber in erster Linie gilt dieses für die Lebensräume der gefährdeten Arten, in diesem Fall Moore mit reichlich Torfmoosen.

Und noch ein Saftling. Dieses Foto des sehr seltenen Feinschuppigen Moor – Saftlings (Hygrocybe coccineocrenata) hat mir heute Torsten Richter zukommen lassen. Karl – Friedrich Brüning hat die Pilze bei Herrnburg gefunden und Torsten Richter hat sie mikroskopiert und dadurch die Art identifiziert. Saftlinge stehen unter Naturschutz, aber in erster Linie gilt dieses für die Lebensräume der gefährdeten Arten, in diesem Fall Moore mit reichlich Torfmoosen.

Freitag, 31. Juli – Nun ist der Juli auch schon wieder Geschichte. Pilztechnisch gesehen war auch dieser Monat eher schwach. Wir starteten mit großer Hitze, auf die bald massive Gewitter folgten. Diese legten in einigen Regionen einen kleinen Grundstein für die Entwicklung eines eher schwachen Pilzschubes zum letzten Monatsdrittel hin. So gab es in der vorletzten Woche des Juli einen leichten Steinpilzschub, vor allem von Sommersteinpilzen. Im allgemeinen blieb es in den Wäldern aber sehr bescheiden. Anders in den Parkanlagen. Hier hat nun ein massives Wachstum einiger Pilzarten eingesetzt. Allen voran bestimmte Röhrlinge, Champignons und Täublinge. Teils ergiebige Nachfolgeniederschläge bis gestern werden eine weitere, allgemeine Zunahme des Pilzaufkommens zur Folge haben, so dass der August möglicherweise schon ein guter Pilzmonat werden könnte. Bis zum 08.08.15 bleibt ab morgen der Steinpilz – Wismar wegen Urlaub geschlossen. Ich versuche aber trotzdem am Ball zu bleiben und unsere Tagebuch – Berichterstattung weiterzuführen. Irgendwie ist man ja immer im Dienst. Meine Arbeitszeit heute: 10.30 Uhr – 20.30 Uhr.

Das Wetter der letzten Tage macht es möglich. Es tauchen bereits Pilze auf, die wir eher aus feuchten Herbsttagen kennen. So ziert oft im Herbst der Behaarte Kegelhut - Mürbling (Psathyrella conopila) ganze Ränder von Waldwegen. Hier hat Torsten Richter sie aktuell auf Schredderr in Rehna gefunden und fotografiert. Ein schönes Stimmungsfoto, mit dem ich das Juli - Tagebuch schließen möchte.

Das herbstliche Wetter macht es möglich. Es tauchen bereits Pilze auf, die wir eher von feuchten Herbsttagen her kennen. So ziert dann oft der Behaarte Kegelhut – Mürbling (Psathyrella conopilus) ganze Ränder von Waldwegen. Hier hat Torsten Richter dieser Tage einen ganzen Wald von ihnen auf Schredder in Rehna gefunden und fotografiert. Ein schönes Stimmungsfoto, mit dem ich das Juli – Tagebuch beschließen möchte.

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