Glimmerschüppling = Phaeolepiota

Glimmerschüpplinge in Mecklenburg

Glimmerschüppling = Phaeolepiota

Die Gattung besteht nur aus einer einzigen Art, dem Goldfarbenen Glimmerschüppling (Phaeolepiota aurea). Dafür handelt es sich aber um einen der imposantesten und schönsten Vertreter der heimischen Pilzflora. Er kommt zwar nur recht zerstreut vor, wo er aber in mehr oder weniger großen Trupps auftaucht, ist er nicht zu übersehen. Er liebt eutrophierte Standorte im Laub- und Nadelwald, in Parkanlagen, Gärten und Friedhöfen, wo er gern auch bei Brennnesseln steht. Mit einer Stielhöhe von 20 – 30 cm, im Extremfall bis zu 40 cm (siehe in der Rubrik „Pilzberatung 2009“), und dem fast ebenso breiten Hut, mit seiner leuchtend goldgelben Färbung am ganzen Fruchtkörper, seinem glimmerigen Belag auf Hut und Stiel, der sich wie bepudert anfühlt und dem halskrausenartig aufsteigenden Ring am Stiel, ist er kaum zu verwechseln. Seine Lamellen sind blass rostgelblich gefärbt. Er ist ein klassischer Herbstpilz und wächst zwischen September und November.

Goldfarbener Glimmerschüppling (Phaeolepiota aurea).

Goldfarbener Glimmerschüppling (Phaeolepiota aurea). Obwohl er einen erhöhten Gehalt an Blausäure aufweisen soll und wohl deshalb von manchen Menschen nicht vertragen wird, zählt er nicht nur zu unseren schönsten, sondern auch zu den schmackhaftesten Pilzen. Bei einem Massenvorkommen im Jahr 2010 von mehreren hundert Exemplaren in einer naturnahen Parkanlage, haben einige Pilzfreunde von unserer Pilzgruppe einen Speiseversuch mit ihm gestartet. Unabhängig von einander berichteten sie mir, das sie niemals zuvor einen schmackhafteren Pilz gegessen hätten! Trotzdem sollte er mit Vorsicht bedacht werden.  So wurde z. B. im „Tintling“ – der Pilzzeitung, in der ersten Ausgabe 2013 und auch schon davor ausführlich über den Speisewert dieser hübschen, aber relativ seltenen Art diskutiert. Hier wurden sowohl unsere Erfahrungen als schmackhafter Speisepilz bestätigt, aber auch immer wieder auf seine mögliche Giftwirkung durch einen deutlich erhöhten Gehalt an Blausäure hingewiesen. Tatsächlich sollen auch schon leichte Vergiftungen aufgetreten sein. Außerdem soll er auch noch giftige Schwermetalle anreichern. Er wird also nicht als Speisepilz empfohlen und einige Fachleute vertreten sogar die Ansicht, ihn lieber als Giftpilz einzustufen. Also ein wunderschöner Pilz mit hervorragenden Geschmackseigenschaften aber wohl auch ein potentieller Giftpilz! Standortfoto am 15.11.2009 bei Schönlage.