Tagebuch September 2016/1

Wetter und Pilze im Raum Nordwestmecklenburg

Tagebuch Wetter/Pilze September 2016/1

Gebietsweise, so wie hier bei Stove, startet der September viel zu trocken. Das Gras der Viehweide ist verdorrt. Im Hintergrund der Waldzipfel meiner gestrigen Kartierungsaktion.

Gebietsweise, so wie hier bei Stove, startet der September viel zu trocken. Das Gras der Viehweide ist verdorrt. Im Hintergrund der Waldzipfel meiner gestrigen Kartierungsaktion.

Donnerstag, 01. September – Die Gewitter vom vergangenen Sonntag haben im Nahbereich nur stellenweise stärkeren Regen gebracht. Südlich von Schwerin sah es verbreitet besser aus, so dass hier ab etwa dem 10. des Monats ein deutlicher Aufwärtstrend einsetzen dürfte. Aber es ist ja noch ein neues Tief im Anmarsch, dass am Sonntag und Montag neue Regenfälle im Gepäck haben wird. Die Regenprognosen für uns sind gar nicht so schlecht. Besonders am Sonntag könnte es zeitweise gießen wie aus Kübeln und das wohl flächendeckend! Anders als noch gestern erwartet, ist wohl die Gewittergefahr bei uns nicht sonderlich groß, dafür kann es ergiebigen Dauerregen geben. Genau das, was wir brauchen, denn danach sieht es erstmal trocken aus. Ein neues Hoch bringt viel Sonne und sommerliche Temperaturen. Falls es nicht zu heiß wird, dürfte diese Kombination zumindest in den schattigeren Wäldern den Pilzherbst einleiten. Das wäre auch für unsere großen Pilzausstellungen zum Monatswechsel wichtig, da dann  reichlich Fruchtkörperanlagen vorgebildet werden können. Hoffen wir also auf viel Regen und ab Mitte des Monats kann es dann in die vollen gehen!

Dieser bereits ziemlich ausgereifte Stäubling wurde mir heute mit zahlreichen anderen Frischpilzen in der Pilzberatung vorgelegt, Es handelt sich wahrscheinlich um den Braunen Stäubling (Lycoperdon umbrinum). Interessant ist die gerippte Struktur auf dem Kopfteil. Übrigens waren die Leute im Moidentiner Wald, wo es anscheinend feuchter war. Die Pilze, meist Keulenfuß - Trichterlinge waren frisch und richtig feucht, um nich zu sagen nass.

Dieser bereits ziemlich ausgereifte Stäubling wurde mir heute mit zahlreichen anderen Frischpilzen in der Pilzberatung vorgelegt, Es handelt sich wahrscheinlich um den Braunen Stäubling (Lycoperdon umbrinum). Interessant ist die gerippte Struktur auf dem Kopfteil. Übrigens waren die Leute im Moidentiner Wald, wo es anscheinend feuchter war. Die Pilze, meist Keulenfuß – Trichterlinge, waren frisch und richtig feucht, um nicht zu sagen nass.

Freitag, 02. September – In Vorbereitung unseres Vereinstreffens mit dem Pilzverein Rehna und der Gruppe der Pilzfreunde aus Wismar besorgten wir, Irena, Jonas und ich, heute Moos für unsere Pilzausstellung. Nach den gemeinsamen  Exkursionen wird im Anschluss an der dortigen Blockhütte immer eine kleine Ausstellung mit max. 60 Frischpilzarten aufgebaut. Ob wir allerdings dementsprechend fündig werden, steht in den Sternen. Zumindest hat es hier am Sonntag recht gut geregnet. Moos holte ich aus den sich in der nähe befindlichen Kobander Tannen. Hier gab es zumindest Pfifferlinge, verschiedene Täublinge und sogar einen Reifpilz. Und das nur auf kleiner Fläche, von der ich das Moos organisierte. Für eine kleine Exkursion blieb leider keine Zeit. Also könnten die moosreichen Nadelwälder um Jülchendorf/Venzkow eine Option für unsere Exkursionen am Sonntag sein und vielleicht gelingt es uns sogar, eine recht ordentliche Ausstellung an der Blockhütte zu realisieren. Wer also am Sonntag dabei sein möchte, die Erwartungen an die Pilzfront nicht zu hoch schraubt und dem kräftiger Regen nichts aus macht, ist auch als Gast herzlich willkommen (Siehe unter „Termine“). Das es gerade am Sonntag nass werden soll, ist zwar etwas schade, aber die Freude über mögliche, ergiebige Regenfälle überwiegt bei mir eindeutig. Wir brauchen den Regen dringend, denn danach sollen die verspäteten Hundstage nochmal richtig, mit viel Sonne und hochsommerlichen Temperaturen, aufdrehen. Wenn alles gut läuft, kann es Mitte des Monats dann noch einmal eine ausgewachsene Gewitterlage geben. Diese Kombination, sollte sie so eintreffen, könnte dann genau zu unseren großen Ausstellungen die Pilze nur so sprießen lassen. Zugegeben, dass ist Wunschdenken, aber das es so kommen könnte, ist nicht ganz von der Hand zu weisen.

Christian Ehmke war in den Wäldern bei Schwerin unterwegs und schrieb mir, dass es dort recht trocken ist. Aber dennoch konnte er diesen seltenen Fund vermelden und mit Foto belegen. Es handelt sich um den Hahnenkamm (Ramaria botrytis), ein in unseren Breiten seltener Korallenpilz. Diesbezüglich möchte ich noch anmerken, dass ich gestern ganz kurz in der Trechower Holzung bei Bützowe halt gemacht habe. Hier hatte es offensichtlich gut geregnet, während es mir in Bützow, nur wenige Kilometer entfernt ziemlich trocken aus sah.

Christian Ehmke war in den Wäldern bei Schwerin unterwegs und schrieb mir, dass es dort recht trocken ist. Aber dennoch konnte er diesen seltenen Fund vermelden und mit Foto belegen. Es handelt sich um den Hahnenkamm oder auch Bärentatze (Ramaria botrytis), ein in unseren Breiten seltener Korallenpilz. Eigentlich wäre aber wohl eine mikroskopische Untersuchung angesagt, denn es soll noch eine Rosaspitzige Koralle geben. – Anmerken möchte ich noch, dass ich gestern ganz kurz in der Trechower Holzung bei Bützow halt gemacht habe. Hier hatte es offensichtlich gut geregnet, während es mir in Bützow, nur wenige Kilometer entfernt, ziemlich trocken aus sah. Es waren am Sonntag eben Gewitter!

Sonnabend, 03. September – Die Domsühler Tannen zwischen Crivitz und Parchim waren heute das Ziel einer geführten Pilzlehrwanderung. Ein sandiges, überwiegend von Kiefern und teils moosreichen Fichtenwäldern bestandenes Waldgebiet, genau so, wie es sich viele Speisepilzfreunde vorstellen. Die Ränder sind teils von Eichen gesäumt, in denen es zu gegebener Zeit Sommersteinpilze geben könnte. Wie in den meisten Wäldern in unserem Einzugsgebiet derzeit auch, herrschte hier heute Flaute. In den Moosteppichen konnte man die möglichen Maronen und Steinpilze immerhin erahnen. Einzig die eine oder andere Krause Glucke gab Anlass zur Freude und konnte auch eine Pilzmahlzeit absichern. Ansonsten nur wenige Arten zum erklären und erläutern. Siehe unter „In den Domsühler Tannen“. In dieser Region hatten übrigens die Gewitter vom letzten Sonntag ordentlich Wasser vom Himmel fallen lassen. Im Zusammenwirken der morgigen Regenfälle herrscht hier ab Mitte September erhöhte Aufbruchstimmung. Das Tief ist jetzt am Abend bereits mit seinen Niederschlägen gut im Regenradar erkennbar. In der zweiten Nachthälfte geht es dann mit Dauerregen bei uns los, der durchaus bis in die Mittagszeit anhalten könnte. Nach kurzem nachlassen sollten dann mit Kaltfrontdurchgang am Nachmittag kräftige Schauer und Gewitter folgen, die zumindest örtlich nochmal beachtliche Regenmengen bringen könnten. Ich rechne insgesamt durchschnittlich mit 15 – 20 l/m. Sollten es sogar mehr werden, um so besser, denn danach soll der Sommer wieder mit Macht zurückkehren.

Die Domsühler Tannen sollten eigentlich auch eine gute Adresse für Maronen - Röhrlinge sein. Heute fanden wir nur dieses schon etwas betagte Einzelstück, aber der Herbst kommt ja erst und es wird sicher in den nächsten Wochen wieder aufwärts gehen.

Die Domsühler Tannen sollten eigentlich eine gute Adresse für Maronen – Röhrlinge sein. Heute fanden wir nur dieses schon etwas betagte Einzelstück, aber der Herbst kommt ja erst und es wird sicher in den nächsten Wochen auch hier wieder aufwärts gehen.

Sonntag, 04. September – Zum 12. mal in Folge trafen sich die Pilzfreunde des einzigen Pilzvereins Mecklenburg – Vorpommerns Heinrich Sternberg Rehna e.V. und die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. heute am Roten See bei Brüel. Gut 20 Pilzfreunde und einige Gäste, einer sogar aus Österreich angereist, hatten sich dazu, trotz regnerischen Wetters, eingefunden. Nach kurzer Begrüßung bildeten wir zwei Exkursionsgruppen. Die eine Gruppe um Irena Dombrowa fuhr ein Stück weit in Richtung Crivitz und konnte hier einige Krause Glucken finden und die zweite um Torsten Richter und meine Wenigkeit begaben sich in die Venzkower/Kobander Tannen bei Kölpin. Saurer, moosreicher Nadelwald, wie ihn die Pilzsammler lieben. Diese wären heute, obwohl Top – Gebiet, nicht auf ihre Kosten gekommen. Von Röhrlingen weit und breit keine Spur. Für unsere Zwecke waren zumindest hier und da ein Paar Frischpilze in den dicken Moospolstern vorhanden. Insgesamt, immerhin haben wir September, hätte es für diese Jahreszeit kaum schlechter sein können. Glück hatten wir aber mit dem Wetter. Der nächtliche Regen ließ am morgen nach und einige Schauer und Gewitter beschränkten sich auf den Nachmittag und Abend, so dass wir unser Treffen, bis auf einige nasse Füße, im wesentlichen trocken über die Bühne bringen konnten.

In den dicken Moospolstern leuchtete uns heute schon von weitem der erste Fliegenpilz (Amanita muscaria) der Saison entgegen. Die weißen Hüllreste waren vom nächtlichen Regen abgespült und auch die Hutfarbe ist eher ein kräftiges orange als das gewohnte, knallige Rot. Es gibt orangehütige Varianten dieses Glücksbringers.

In den dicken Moospolstern leuchtete uns schon von weitem der erste Fliegenpilz (Amanita muscaria) der Saison entgegen. Die weißen Hüllreste waren vom nächtlichen Regen abgespült und auch die Hutfarbe ist eher ein kräftiges orange als das gewohnte, knallige Rot. Es gibt orangehütige Varianten des Glücksbringers.

Montag, 05. September – Die Regenfälle vom Wochenende waren unbedingt wichtig, damit es ab dem kommenden Wochenende an der Pilzfront wieder bergauf gehen kann. Momentan erleben wir jedenfalls den absoluten Tiefpunkt zwischen der August – Wachstumsphase und der in kürze beginnenden Hautwachstumsphase des Jahres. Zumindest in den Gebieten, wo der Gewitterregen vom 28. August bereits ergiebig ausgefallen ist und auch die neuerlichen Regenfälle nennenswert waren, dürfte es ab dem Wochenende wieder bergauf gehen. Das sind hauptsächlich die Regionen im Süden Mecklenburgs. Auch nach Norden hin dürft es wieder etwas besser werden, großes ist hier aber bis auf weiteres noch nicht zu erwarten. Das Wochenend – Tief hat besonders in Westmecklenburg und Ostvorpommern etwas mehr Regen gebracht und auch wieder die südlichen Bereiche gut beregnet. Spitzenreiter war die Üeckermünder Heide. In Ueckermünde wurden immerhin 30 l/m registriert. Mal schauen, ob es sich dort am Wochenende schon günstig auswirkt, denn ich muss hier wieder zusammen mit Benno Westphal unsere DBU – Kartierung fortsetzen. Insgesamt hat das Tief aber nicht meine Erwartungen erfüllt. Ich hätte mir doch noch etwas mehr Niederschlag gewünscht. In unserem Einzugsgebiet sind zumeist zwischen 10 und 20 l/m gefallen. In Keez waren heute morgen 14,5 Liter im Messbecher.

Heute schaute Chrstian Ehmke mit seiner vermeindlichen Bärentatze im Steinpilz vorbei. Es gilt zu klären, ob es sich nicht doch eher um die Rosapitzige Koralle (Ramaria rubripermanens) handelt. Diese soll im Gegensatz zur Bärentatze eine sofortige, dunkelbraune Farbreaktion des Fleisches im Strunk aufweisen. Wie mann sieht, der Test verlief positiv bezüglich der Rosaspitziegen Koralle. Die Farbreaktion setzte unverzüglich ein. Gefunden wurden die Pilze übrigens im Schweriner Schloßgarten.

Heute schaute Christian Ehmke mit seiner vermeintlichen Bärentatze im Steinpilz vorbei. Es galt zu klären, ob es sich nicht doch eher um die Rosaspitzige Koralle (Ramaria rubripermanens) handelt. Diese soll im Gegensatz zur Bärentatze mit Melzers – Reagenz eine sofortige, dunkle Farbreaktion des Fleisches aufweisen. Wie man sieht, verlief der Test positiv bezüglich der Rosaspitzigen Koralle. Bei der Bärentatze soll eine wesentlich schwächere und erst nach einiger Zeit sichtbare Reaktion eintreten. Die schokoladenbraune Verfärbung setzte unverzüglich ein. Gefunden wurden die Pilze übrigens im Schweriner Schlossgarten.

Dienstag, 06. September – Es ist schon kurios, im Mai, bis in den Juni hinein, während des kalendarischen „Nochfrühlings“, hatten wir bei uns die bisher längste sommerlich warme und sonnige Phase des diesjährigen Sommerhalbjahres. Das Resultat: ein starker Schub von Sommersteinpilzen Mitte Juni (der stärkste bisher). Als dann der Sommer auf dem Kalender stand, verabschiedete er sich zumindest bei uns im Nordosten und kam nur kurzzeitig mal auf Stippvisite vorbei, so dass die Sonnenanbeter und Strandkorb – Vermieter beinahe verzweifelten. Auch der eigentliche Hochsommer, die Hundstage (23.07. – 23.08.) blieben unterkühlt. Mitte August kam gar Oktober – Feeling auf! Pünktlich, genau nach dem offiziellem Ende der Hundstage, stellte sich die Wetterlage auf Hochsommer um, mit Rekord – Hitze für Ende August! Nun scheint der September so weiter mach zu wollen. Ganz offensichtlich wird nun der Hochsommer nachgeholt. In dieser Woche können wieder Hitzerekorde für September purzeln und auch in der nächste Woche soll es sommerlich weitergehen. Da trocknen die Oberböden natürlich schnell wieder ab. Mit etwas Glück können sich aber am Wochenende wieder einige Schauer und Gewitter einschleichen, um diese wieder anzufeuchten und gleichzeitig den dann einsetzenden Wachstumsschub zu stützen. Die lange Wärmephase könnte neben der Masse von Herbstarten nochmals wärmeliebende Pilze aktivieren, so das wir wahrscheinlich, wie teils schon in den Vorjahren, bis in den Oktober hinein Sommersteinpilz und Co. finden könnten.

Erste Anzeichen des neuen Wachstumsschubes konnte ich am Sonntag am Roten See bei Brüel festellen. An einer Wegkannte erschienen ganz frisch liligrane Tintlinge wie gesät. So auch der Name: Gesäter Tintling (Coprinus disseminatus). Die Kleinarten sind immer zuerst da, aber unter den Kiefern an der Badestelle waren auch schon zwie frische Körnchen - Röhrlinge gewachsen. Es wird also almmählich, und sicher wieder unruhig an der Wachstumsfront! Spätestens ab dem Wochenende könnte es sich wieder lohnen.

Erste Anzeichen des neuen Wachstumsschubes konnte ich am Sonntag am Roten See bei Brüel feststellen. An einer Wegkannte erschienen ganz frisch filigrane Tintlinge wie gesät. So auch der Name: Gesäter Tintling (Coprinus disseminatus). Die Kleinarten sind immer zuerst da, gefolgt von Champignons, Riesenschirmpilzen und Röhrlingen. Immerhin sind unter den Kiefern an der Badestelle auch schon zwei frische Körnchen – Röhrlinge gewachsen. Es wird also allmählich wieder unruhig an der Wachstumsfront! Spätestens ab der nächsten Woche könnte es sich wieder lohnen.

Mittwoch, 07. September – Heute war ich mit einer Journalstin von der Ostsee – Zeitung in Neubukow verabredet. Um einen Artikel zum Thema Pilze vorzubereiten, wollte sie mit mir auf eine Pilzwanderung gehen. Da traf es sich gut, dass laut meinem mittwöchentlichen Kartierungszyklus die Questiner/Panzower Tannen sowieso auf dem Programm standen. Das größere, sandige Waldgebiet liegt in unmittelbarer Nähe. Nach dem ich ihr viel wissenswertes aus der Pilzwelt vermittelt und erklärt habe, so z. B. warum es momentan so wenige Pilze gibt und ab wann es wieder besser werden wird, mußten wird uns darum kümmern, wenigstens einige fotogene Kandidaten für ein Zeitungsbild aufzutreiben. Das war aber nicht leicht, denn es herrschte immer noch Flaute. Aber einige Frischpilze, allen voran schöne Pfifferlinge, waren dann doch noch zu ergattern. In erster Linie ging es aber wieder um die Bestandsaufnahme und da gab es kaum neues für dieses, schon relativ gut bearbeitete Gebiet: Hier die Artenliste für MTB: 1935/4: Grünblättriger Schwefelkopf, Dickschaliger Kartoffelbovist, Gelber Knollenblätterpilz, Waldfreund – Rübling, Gelbbräunlicher Trichterling, Knopfstieliger Rübling, Gestreifter Teuerling, Weißmilchender Helmling, Heftel – Nabeling, Samtfuß – Krempling, Nadel – Schwindling, Gelbe Lohblüte, Getropfter Saftporling, Rosablättriger Helmling, Mäuseschwänzchen, Ohrlöffel, Goldmistpilz, Fleischrötlicher Lacktrichterling, Gemeiner Violettporling, Echter Zunderschwamm, Wurzelschwamm, Brennender Rübling, Echter Pfifferling, Blaugrauer Täubling, Löwengelber Porling, Gemeine Stinkmorchel, Buckel – Tramete, Grauweißer Saftporling, Flacher Lackporling, Brandkrustenpilz, Gelbweißer Täubling, Milder Wachstäubling, Rosa – Helmling, Falscher Pfifferling, Feuer – Schüppling, Widerlicher Täubling, Schmetterlingstramete, Herber Zwergknäuling, Striegeliger Schichtpilz, Samtiger Schichtpilz, Fleischroter Speise – Täubling, Birkenporling, Wurzel – Schleimrübling, Klebriger Hörnling, Papagei – Täubling, Hasel – Milchling, Buckel – Täubling und Gallen – Röhrling. Der Waldboden war recht gut durchfeuchtet, so dass es auch hier ab der kommenden Woche etwas besser werden sollte. Zumindest in den nicht permanent der Sonneneinstrahlung ausgesetzten Bereichen.

Der Grünblättrige Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare) erlebt zur Zeit einen leichten Wachstumsschub. Er war der häufigste Frischpilz heute. Giftig.

Der Grünblättrige Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare) erlebt zur Zeit einen leichten Wachstumsschub. Er war der häufigste Frischpilz heute. Giftig.

Donnerstag, 08. September – Der Hochsommer ist nun endlich da und er bleibt auch noch bis mindestens zum Ende der nächsten Woche. Mögliche Gewitterschauer, die am bevorstehenden Wochenende auftreten können, sind bei uns kaum zu erwarten. Es bleibt also meist sonnig und hochsommerlich warm. Die Erwartungen an den neuen Wachstumsschub, der zumindest gebietsweise in den nächsten Tagen in Mecklenburg starten dürfte, sollten nun wohl doch nicht so hoch gehängt werden. Die Dauerhitze könnte einiges im Keim ersticken. Wo es aber schattiger ist, sollte es sich bald lohnen. Ich bin gespannt, wie sich die späte Hitze auf den Pilzherbst auswirken wird. Vermeintliche Steinpilze, die mir heute in die Beratung gebracht wurden, entpuppten sich als Gallen – Röhrlinge. Sie waren jedoch wunderbar frisch und richtig verführerisch! Morgen geht es in die Ueckermünder Heide. Unsere DBU – Kartierung ruft. Hier sind wieder etliche gekennzeichnete Flächen zu bearbeiten, genau die gleichen, die wir im Mai schon einmal aufsuchten. Geregnet hat es hier in der letzten Zeit ergiebiger als bei uns und Pilze soll es auch geben, wie heute zu mir durchsickerte. Mal schauen, was uns hier erwartet.

Hier noch ein Foto von gestern. Es zeigt Gestreifte Teuerlinge (Cyathus striatus) in allen Entwicklungsstadien. Teuerlinge sind gern, so auch hier, längst der Waldwege zu finden. Standortfoto in den Questiner Tannen.

Hier noch ein Foto von gestern. Es zeigt Gestreifte Teuerlinge (Cyathus striatus) in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Teuerlinge sind gern, so auch hier, längst der Waldwege zu finden. Standortfoto in den Questiner Tannen.

Freitag, 09. September – Heute starteten Benno Westphal und ich wieder in Richtung Vorpommern. Ziel war die Jugendherberge Bellin bei Ueckermünde. Grund war die 2. Runde unserer DBU – Kartierung in der Ueckermünder Heide. Nach dem wir in der Herberge einquartiert hatten, ging es sogleich in den Wald. Sandige Kiefernwälder mit knietiefen Blaubeersträuchern, auch um diese Jahreszeit vor Früchten nur so strotzend, was auch unsere Kleidung zu spüren bekam und Bereiche mit mannshohen Adlerfarnen. Viele rote Preiselbeeren luden zum Sammeln ein, wofür wir allerdings keine Zeit hatten und nur naschen durften. Hier waren unsere Kartierungspunkte, die wir im Mai schon einmal aufsuchten. Obwohl es sehr anstrengend war, sich in diesem Gelände zu bewegen, waren doch einige für diesen Waldtyp charakteristische Frischpilze zu finden. Apfel – Täublinge, Scheidenstreiflinge und einzelne Gallen – Röhrlinge und natürlich einiges mehr, was aufzuschreiben, einzutüten und zu fotografieren war. Maronen – Röhrlinge, die hier sicher zu hause sind, waren nicht vertreten, nicht ein einziges Exemplar! Geregnet hatte es hier nicht nur am vergangenen Wochenende, sondern auch davor schon, was die noch relativ zerstreut wachsenden Frischpilze hervorbrachte. Das Wetter war heute schwülwarm, was uns ganz schön zu schaffen machte.

Am sandigen Wegesrand wuchs auch schon mal ein einzelner Edel - Reizker (Lactarius deliciosus). Wie der Name schon sagt, eine Delikatesse und mit das Beste was unsere Wälder an Speisepilzen anzubieten haben.

Am sandigen Wegesrand unter Kiefern wuchs auch schon mal ein einzelner Edel – Reizker (Lactarius deliciosus). Wie der Name schon sagt, eine Delikatesse und mit das Beste was unsere Wälder an Speisepilzen anzubieten haben.

Sonnabend, 10. September – Nach taureicher Nacht, windstille und strahlendem Sonnenschein bei erneuter Sommerwärme, aber nicht mehr schwül, starteten wir heute in die 2. Runde. Acht Stunden Kartierung am Stück. Neben unseren markierten Kleinbereichen gab es auch Flächenkartierungen für bestimmte Waldbereiche, die von der Hochschule Göttingen ausgesucht und gekennzeichnet wurden. Längerfristig werden die zu bearbeitenden Gebiete unter Naturschutz gestellt und nicht nur Pilzleute machen hier über einen Zeitraum von zwei Jahren ihre Untersuchungen. Mit dem Pilzwachstum ging es heute schon deutlicher Bergauf. Nun sahen wir an den Wegrändern schon zahlreicher junge Pilze aus dem sandigen Boden schieben. Butterpilze und auch schon mal ein Birkenpilz eröffnen hier nun pünktlich den nächsten Röhrlingsschub. Hier geht es jetzt also los! Insgesamt ist es zwar noch zaghaft, aber zumindest dort, wo die Sonne nicht den ganzen Tag draufsteht, wird es nun immer besser. Wir konnten uns natürlich nicht um Speisepilze kümmern, sondern hatten reichlich zu tun unsere Flächen zu bearbeiten. Abends in der Jugendherberge ging es dann weiter. Bis in die Nacht hinein wurden unsere Funde auf dem Dörrgerät kurz angetrocknet, damit sie haltbarer für das Herbar werden, denn jede Pilzart muss belegt und archiviert werden.

Junge Butterpilze brechen besonders an den Wegrändern aus dem sangigen Boden. Sie leiten den Hauptwachstumsschub des Jahres ein.

Junge Butterpilze (Suillus luteus) brechen besonders an den Wegrändern aus dem sandigen Boden. Sie leiten den Hauptwachstumsschub des Jahres ein. Standortfoto 10.09.2016 im Eggesiner Forst.

Sonntag, 11. September – Heute war nun der Rest zu bearbeiten. Waren wir zuvor meist nur im Blaubeer – Kiefernwald unterwegs, ging es heute hauptsächlich in sandige Buchenbereiche und was uns hier geboten wurde, brachte uns regelrecht zum Feiern! Ein Artenreichtum auf recht hohem Niveau, den wir hier nicht für möglich gehalten hätten. Die herrlichsten Korallenpilze strahlten uns an. Schleierlinge, die wir eher auf basenreicheren Böden vermutet hätten. Von ihnen gab es gleich mehrere Arten. Viele Rißpilze, einige Ritterlinge, Täublinge und Milchlinge, Öhrlinge, Teuerlinge, Tintlinge, Helmlinge, Fälblinge und Lorcheln, wie Gruben – Lorcheln oder Graue Langfüßler und vieles mehr! Was die Kochtopf – Mykologen interessieren dürfte, an den Wegrändern, zwischen weiß leuchtenden Mehlpilzen, schoben nun die Steinpilze, jung und knackig! Sowohl Sommersteinpilze, wie auch Fichtensteinpilze! Im Waldesinneren waren es noch überwiegend Pfifferlinge, aber auch wunderschöne, bilderbuchmäßige Flockenstiele Hexen – Röhrlinge. Noch war der Wald nicht von Pilzsuchern überlaufen, dass dürfte sich aber rasch ändern, wenn die Leute davon Wind bekommen. Es geht nun an der Pilzfront, zumindest in der Ueckermünder Heide, rasant aufwärts! Hoffentlich richtet die trockene Sommerhitze, die noch einige Tage anhalten soll, keinen all zu großen Schaden an!

Nicht nur in der Ueckermünder Heide, wahrscheinlich auch in Mecklenburg, dort wo die Niederschläge der letzten Zeit es ermöchen, starten nun auch wieder die Steinpilze durch. Das betrift sowohl die hier gezeigten Sommersteinpilze (Bolrtus reticulatus), wie auch die Fichtensteinpilze, die wir nicht nur unter Fichten, sondern auch unter Buchen, Eichen und Kiefern finden können. Standortfoto am 11.09.2016 in der Uekermünder Heide.

Nicht nur in der Ueckermünder Heide, wahrscheinlich auch in Mecklenburg, dort wo die Niederschläge der letzten Zeit es ermöglichen, starten nun auch wieder die Steinpilze durch. Das betrifft sowohl die hier gezeigten Sommersteinpilze (Boletus reticulatus), wie auch die Fichtensteinpilze, die wir nicht nur unter Fichten, sondern auch unter Buchen, Eichen und Kiefern finden können. Standortfoto am 11.09.2016 in der Ueckermünder Heide.

Montag, 12. September – Heute Vormittag informierte mich Lorchelfreund Christian Ehmke von seinen Beobachtungen im Klaasbachtal bei Neukloster. Frischpilzwachstum gleich null! Nicht mal am Grunde des schattigen Bachtals, direkt am Klaasbach, so gut wie nichts! Dieses Gebiet gehört zum Großraum Wismar und hier hat es in letzter Zeit einfach zu wenig geregnet. Hier wird es auch für den Rest des Septembers recht bescheiden weitergehen. Pilzfreundin Angelika Boniakowski war etwas weiter südöstlich, im Naturpark Sternberger Seenland, unterwegs. Hier waren die Niederschläge seit Ende August stellenweise etwas ergiebiger. Mehlpilze sind verschiedentlich längst der Waldwege erschienen und ganz vereinzelt auch schon ein Steinpilz. Mehlpilze signalisieren aber für die nächsten Tage ein erhöhtes Steinpilz – Aufkommen. Insbesondere in einigen Wäldern noch weiter südlich, könnte es aber nun, ähnlich wie in der Uekermünder Heide, schon deutlich besser werden, allerdings wird die Entwicklung weiterhin und fortschreitend durch die Hitze beeinträchtigt! Regen wäre dringend angezeigt. Den kann es am Wochenende geben, wobei sich die Wettercomputer offensichtlich noch nicht einig sind, wieviel es letztendlich geben könnte. Wetter – Online bevorzugt momentan eine Variante, nach der es bei uns in Mecklenburg am Wochenende sehr ergiebig regnen könnte (20 – 50 l/m)! Grund ist ein mögliches, intensives Randtief, was sich an der langestreckten Kaltfront, die langsam von Westeuropa hereinschwenkt, bilden könnte. Alles noch sehr unsicher, aber es besteht zumindest Hoffnung. Sollte es so kommen, wäre dieses der absolute Glücksfall und Anfang Oktober könnte dann besonders in den jetzt noch zu trockenen Gebieten das Pilzwachstum förmlich explodieren! Auch wärmeliebende Sommerarten dürften dann noch im Oktober an der Tagesordnung sein! Eine spannende und ungewöhnliche Situation könnte uns bevorstehen.

Diesen schicken, unter Buchen gewachsenen Fichtensteinpilz (Boletus edulis) haben sich Mistkäfer als Behausung ausgesucht, wie die Eingänge am Stiel andeuten. Ich habe ihn den Eroberern überlassen, nachden er für mich noch als Fotomodell diente. Standortfoto in der Ueckermünder Heide am 11.09.2016.

Diesen schicken, unter Buchen gewachsenen Fichtensteinpilz (Boletus edulis), haben sich Mistkäfer als Behausung ausgesucht, wie die Eingänge am Stiel andeuten. Ich habe ihn den Eroberern überlassen, nachdem er für mich noch als Fotomodell posierte. Standortfoto in der Ueckermünder Heide am 11.09.2016.

Dienstag, 13. September – Einer der heißesten Tage des Jahres liegt hinter uns und es steht fast eine Tropennacht in` s Haus, in der die Temperatur kaum unter 20 Grad sinkt. Auch in den nächsten Tagen bleibt es für die Jahreszeit sehr warm, bevor am Wochenende frühherbstlich kühles Wetter Einzug halten soll. Mit etwas Glück, kann es dann auch etwas regnen. Die großen Regenmengen, die gestern noch für unsere Region prognostiziert wurden, sind schon wieder Geschichte! Im schlimmsten Fall tröpfelt es nur ein wenig und nichts mit einer Pilzexplosion zum Monatswechsel. Die Frage ist nur, ob in den Regionen, wo sich gerade etwas tut, der positiven Entwicklung nicht doch noch der Garaus gemacht wird. Pilzfreundin Angelika Boniakowski hat nämlich heute im Sternberger Seenland viele frische Mehlpilze und in Fichten zahlreiche junge Kuhmäuler gesichtet. Auch Steinpilze schieben nun mehr, sind aber meist noch sehr jung, sitzen also in den Startlöchern, wenn sie nicht durch Trockenheit und Hitze abgewürgt werden. Das ist möglich an stärker besonnten Stellen. In den bis jetzt zu trockenen Gebieten wird bis auf weiteres nicht viel passieren. Die Hitze ist einfach zu heftig über uns hereingebrochen. Hoffen wir, dass sich die noch etwas unübersichtliche Situation an der kommenden Regenfront doch noch günstiger für uns entwickelt, damit die nun bald wieder stattfindenden großen Pilzausstellungen nicht gefährdet werden.

Gleich an mehreren Stellen konnten wir am Wochenende in der Ueckermünder Heide im sandigen Buchenwald die überall in Deutschland seltene Gelbliche Koralle (Ramaria flavescens) feststellen. Laut Pilzkartierung M-V sind in unserem Bundesland bisher nur 8 Fundpunkte bekannt. Nun kommt ein neunter hinzu. Kein Speisepilz.

Gleich an mehreren Stellen konnten wir am Wochenende in der Ueckermünder Heide im sandigen Buchenwald die überall in Deutschland seltene Gelbliche Koralle (Ramaria flavescens) feststellen. Laut Pilzkartierung M-V sind in unserem Bundesland bisher nur 8 Fundpunkte bekannt. Nun kommt ein neunter hinzu. Kein Speisepilz.

Mittwoch, 14. September – Heute ging es mit Chef – Kartierer Benno Westphal in das Kaarzer Holz. Grund war die Frühherbstkartierung auf den von der Hochschule Göttingen festgelegten Kleinflächen. Die mit gelben Markierungen gekennzeichneten Bearbeitungspunkte müssen über das Gebiet verstreut mit Karte oder Navigationsgerät gesucht und dann max. 45 Minuten bearbeitet b.z.w. untersucht werden. Jeweils von der Kennzeichnung ausgehend im Radius von gut 17 m. Es sind Buchenflächen, teils stark verkrautete Kiefernbereiche und Mischwald – Standorte. Gleiches hatten wir am Wochenende in der Ueckermünder Heide zu tun, nur dass es dort richtig Spaß gemacht hat, weil das Aufkommen von Frischpilzen unerwartet hoch war. Hier gab es praktisch keine Frischpilze. So blieb uns nichts weiter übrig, genau wie schon im Mai, Stämme und Knüppel zu drehen und die auf der Unterseite häufig wachsenden Schichtpilze und resupinate Porlinge abzukratzen und einzutüten. Sie werden zur näheren Bestimmung einem Schichtpilz – Experten, der an diesem Projekt mitarbeitet, zugesandt. Am späteren Nachmittag, als wir unsere Arbeit beendet hatten, suchte ich noch in der nähe befindliche Mooskannten bzw. moosreiche Fichtenjungbestände auf. Hier zeigten sich frische Kuhmäuler, wo Kiefern dabei waren, auch mal ein Butterpilz oder Körnchen – Röhrling. Unter Birken vereinzelte Birkenpilze und unter Zitterpappeln auch eine Rotkappe. Deutlich zahlreicher gab es Fichtensteinpilze in allen Altersstadien. Stellenweise sogar recht zahlreich, so dass ich einen größeren Behälter zum trocknen vollsammeln konnte. Der Schub hatte hier allerdings seinen Höhepunkt erreicht. Junge Fruchtkörper, die noch durchbrechen wollen, waren bereits pappig und gehen ein. Die Hitze und Trockenheit würgt eine weitere Entwicklung regelrecht ab. Auch die größeren Steinpilze waren häufig nur schwach auf der Brust. Oft schlanke Stiele wie Birkenpilze und die Hüte meist auch nur recht dünnfleischig mit einsetzender Notreifung! Die Steinpilze wuchsen ausschließlich im tiefen Moos, an lichten Stellen. An anderen Standorten mit weniger Moos gab es keine Pilze. Als Auslöser des Schubes kann die Gewitterlage vom 28. August angesehen werden. Nur dort, wo stärkere Zellen rüber gingen, hat sich etwas entwickelt. Es kann weiter im Süden durchaus besser sein, in unserer Region, im Großraum Wismar, ist vorläufig kaum etwas zu erwarten.

Nur dort wo Regen und Tau sich im tiefen Moos halten konnten, sprießen nun stellenweise die Fichten - Steinpilze (Boletus edulis). Stellenweise sogar recht zahlreich, an vielen anderen Stellen tut sich garnichts. Dieses Foto entstand heute im Naturpark Sternberger Seenland.

Nur dort, wo Regen und Tau sich im tiefen Moos halten konnten, sprießen nun stellenweise die Fichten – Steinpilze (Boletus edulis). Vereinzelt sogar recht zahlreich, an vielen anderen Stellen tut sich hingegen nichts. Das Foto entstand heute im Naturpark Sternberger Seenland.

Donnerstag, 15. September – Die für diese fortgeschrittene Jahreszeit ungewöhnlich heftige und lang anhaltende Hitzewelle neigt sich langsam, aber sicher, dem Ende zu. Morgen sind bei uns im Nordosten ein letztes mal hochsommerliche Temperaturen von bis zu 30 Grad möglich. Ab dem Nachmittag bis in die Nacht zum Sonnabend kann es dann besonders in Westmecklenburg örtlich zu kräftigen Schauern und Gewittern kommen. Der große Regen, wie er vor wenigen Tagen noch möglich erschien, wird im Südosten, speziell in Bayern, vom Himmel kommen. Hier dürfte einem pilzreichen Herbst nichts mehr im Wege stehen. Bei uns hingegen wurden und werden die positiven Ansätze im Keim erstickt. Sollten laut Regenprognose von gestern Abend noch 10 – 20 l/m bei uns möglich gewesen sein, sah es heute morgen nach keinem Tropfen mehr aus. Inzwischen sind wieder einige Gewitterschauer, die zumindest vereinzelt auch höhere Regenmengen bringen könnten, im Bereich des möglichen. Grund genug für mich heute Mittag vorzeitig den „Steinpilz“ zu schließen, um nochmals die Lage in den südlicheren Regionen um Parchim herum zu peilen. Ergebnis: erschreckend! Die Dauerhitze läßt alles verdorren. Junge Fruchtkörper im Boden können nur durch sofortige, kräftige Niederschläge heraus gelockt werden, die wohl meist nicht kommen werden. Einzig Kuhmäuler erleben dieser Tage einen kräftigen Wachstumsschub, Tendenz: abnehmend!. Vereinzelt auch Körnchen – Röhrlinge und Butterpilze sowie der eine oder andere Steinpilz, heute aber meist schon überständig oder von Mistkäfern zerpflückt. Riesenschirmpilze sind mitunter soweit vertrocknet, dass sie sich allenfalls als Zugabe für Gestecke eignen. Das kurze Aufflackern an der Pilzfront wurde weitgehend abgewürgt. Diese Entwicklung wird Auswirkungen auf die Termin – Planung in den nächsten Wochen haben. Unsere 24. Großpilzausstellung sollte wieder an die 300 Frischpilzarten präsentieren. Das wird definitiv nichts, wir können froh sein, wenn es hundert werden. Dem entsprechend gibt es vom 23. – 25.09. bei uns nur die übliche Pilzausstellung mit Imbissangebot. Auch andere, große Ausstellungen, die zum Monatswechsel geplant sind, werden wohl der Trockenheit zum Opfer fallen oder verschoben werden müssen, es sei denn, morgen geschieht noch ein Wunder und die Himmelsschleusen öffenen sich doch noch.

Der Große Schmierling oder auch das Kuhmaul (Gomphidius glutinosus) erlebt dieser Tage als einer der wenigen Frischpilze einen regelrechten Wachstumsschub. Die streng an die Fichte gehaltene, leicht kenntliche Art tritt vor allem in dicken Moospolstern am Rand von jüngeren Fichten auf. Mit Glück, steht daneben auch der eine oder andere Fichten - Steinpilz. Schleimige Huthaut, graue, weit herablaufende Lamellen (obwohl er eher ein Röhrling ist) und die leuchtend gelbe Stielbasis lassen diesen zarten und wohlschmeckenden Speisepilz leicht erkennen. Am besten sammelt man nur junge, noch recht festfleischige Exemplare. Das Foto entstand heute Abend in den Kobander Tannen.

Der Große Schmierling oder auch das Kuhmaul (Gomphidius glutinosus) erlebt dieser Tage als einer der wenigen Frischpilze einen regelrechten Wachstumsschub. Die streng an die Fichte gehaltene, leicht kenntliche Art, tritt vor allem in dicken Moospolstern am Rande von jüngeren Fichten, längst der Waldwege auf. Mit Glück, steht daneben auch der eine oder andere Fichten – Steinpilz. Schleimige Huthaut, graue, weit herablaufende Lamellen (obwohl er eigentlich ein Röhrling ist) und die leuchtend gelbe Stielbasis lassen diesen zarten und wohlschmeckenden Speisepilz leicht erkennen. Am besten sammelt man nur junge, noch recht festfleischige Exemplare. Das Foto entstand heute Abend in den Kobander Tannen.

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