Tagebuch

Ein Rückblick auf Ereignisse und Veranstaltungen.

27. September 2023 – Mittwochsexkursion

Mittwochsexkursion bei Wöbbelin

Zur Vorbereitung 30. Großpilzausstellung

MTB: 2535/3 = Dreenkrögener und Tuckhuder Tannen

Liebe Pilzfreundinnen- und Freunde, dieser Termin wurde auf Sonntag, dem 24. September 2023 vorverlegt.

Roter Heringstäubling (Russula xerampelina) am 06. November 2016 in den Tuckhuder Tannen.


Treff gegen 10.00 Uhr am Waldbad Dreenkrögener See.


Kostenpunkt: 20,00 € p. P., Vereinsmitglieder frei.


November – Steinpilze (Boletus edulis) unter Kiefern in den Tuckhuder Tannen am 06.11.2016.

Diese Mittwochsexkursion dient nicht nur der Kartierung, sondern auch der Vorbereitung unserer 30. Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar. Sie soll vom 30.09. – 03.10.2023 im Mykologischen Informationszentrum Steinpilz – Wismar statt finden. Im Vorfeld müssen natürlich reichlich Ausstellungsexponate gesammelt werden. Dazu schwärmen die Mitglieder der Pilzfreunde*innen innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. an den Vortagen in unterschiedliche Habitate aus. Neben Laub- und Nadelwäldern auf leichten und besseren Böden, auf saure und kalkreichere Untergründe. Moore, Trockenrasen und Heidelandschaften werden genau so aufgesucht, wie städtische Parkanlagen oder Wiesen- und Weideflächen. Das heutige Revier befindet sich auf sandigen Böden und ist überwiegend von Nadelforst bestanden. Natürlich soll auch kartiert werden, denn in meiner Datenbank befinden sich bisher kaum Fundpunkte aus diesem Quadranten. Für interessierte Pilz- und Naturfreunde*innen gibt es natürlich auch reichlich Erläuterungen zu den Fundstücken. Neben den klassischen Speisepilzen, die natürlich, bis auf besonders schöne Ausstellungsstücke, auch mit nach hause genommen werden können, sind praktisch alle Großpilze von Interesse. Selbstredend wandern in die Körbe mit den Ausstellungsstücken nicht nur Speisepilze. Auch ungenießbare, und besonders wichtig, giftige Arten. Je toxischer, um so besser!

Auch diese Pilze habe ich am 06.11.2016 in den Tuckhuder Tannen gefunden und fotografiert. Die Kuh – Röhrlinge (Suillus bovinus) sind auf besonders arme und sandige Standorte unter Kiefern angewiesen.


Zu beachten sei das Wetter. Sollte es dauerregnen oder sogar Unwetterwarnungen bestehen, kann die Exkursion kurzfristig abgesagt werden. Daher bitte nochmals zeitnah an dieser Stelle informieren. Siehe auch unter. Unwetterzentrale.de


24. September 2023 – Pilze suchen bei Ritzerau

Pilze suchen im Lübschen Forst Ritzerau

Unter der Regie des BUND im Kreis Herzogtum Lauenburg

Liebe Pilzfreundinnen und Freunde, die Organisatoren dieser Veranstaltung haben sich aufgrund des geringen Frischpilz – Aufkommens entschieden, diesen Termin ersatzlos ausfallen zu lassen.

Am Sonntag, dem 24. September 2023. Anreise bis gegen 09.45 Uhr in der Lübschen Forst bei Ritzerau. In den ausgeschilderten Waldweg einfahren und weiter bis zum Alten Forsthof. Nähere Informationen und Anmeldungen siehe unter BUND Herzogtum Lauenburg


Das hat sich gelohnt. Ob wohl alles essbar ist? Immerhin die wichtigste Frage auf jeder Pilzveranstaltung. Die kritischen Blicke der Sachverständigen werden Aufschluss bringen.

Auch in diesem Jahr lädt der Kreisverband des BUND im Herzogtum Lauenburg wieder zu seiner traditionellen Pilzwanderung ein.  In Zusammenarbeit mit dem Lübecker Forstamt und engagierten Pilzfachleuten sollen heute wieder Führungen zum Thema Pilze durch diesen naturnahen Wald, mit seinem besonderen Forstkonzept, durchgeführt werden. Zunächst gibt es die Begrüßung und eine kleine Einführung zum Wald mit entsprechenden Hinweisen und Verhaltensregeln. Danach werden mehrere Gruppen gebildet und es geht bis ca. 13.00 Uhr in unterschiedliche Bereiche des Waldes auf die fachkundige Pirsch. Danach versammeln sich alle wieder auf dem Alten Forsthof und der zugehörigen Köhlerhütte. Hier stehen Tische zur Verfügung und das Sammelgut wird übersichtlich auf diesen ausgelegt, um noch einmal kritisch von den Fachläuten in Augenschein genommen zu werden. Dabei werden selbstverständlich Fragen beantwortet und besonders wichtige Pilzarten nochmals ausführlich vorgestellt. Ob es, so wie in früheren Jahren, ein Verköstigungsangebot geben wird? Ich würde mich nicht darauf verlassen.

Links Organisator Hans – Heinrich Stamer vom BUND bei seinen Begrüßungsworten.

Informationen zum Lübecker Stadtwald

23. September 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern am Europäischen Pilztag

Auf dem Waldlehrpfad und durch die Schlower Tannen

Waldlehrpfad am Borkower See.

Treff am Sonnabend, dem 23. September 2023, um 08.00 Uhr auf den unterteilten Parkplatzflächen am ZOB in Wismar, Stockholmer Straße. Zweittreffpunkt kann gegen 09.00 Uhr auf dem Parkplatz in Schlowe bei Borkow sein.


Kostenpunkt: 10,00 € p. P., Vereinsmitglieder 5,00 € und Kinder zwischen dem 6. und 14. Lebensjahr 2,50 €.


Ein glücklicher Finder auf einer Wanderung durch die Schlower Tannen vor wenigen Jahren. Auf den ersten Blick dürfte die Mahlzeit gesichert sein.

Weitläufige Laub- und Nadelwälder, bzw. Forste, finden sich zwischen Borkow, Schlowe, Klein Pritz und Below. Gerade auch für Liebhaber*innen klassischer und volkstümlicher Speisepilze das Paradies schlechthin. Aber heute wollen wir wie immer etwas weiter über den Tellerrand blicken. Pfifferling, Marone und Steinpilz kennt ja fast jeder. Aber selbst bei diesen unproblematischen Arten kann es nicht selten eine bittere Überraschung geben. Vor einigen Jahren war ich hier ebenfalls im Ramen einer öffentliche Wanderung unterwegs. Uns schloss sich eine Urlauberfamilie aus Süddeutschland an. Einer von ihnen konnte dem äußerst bitteren Gallen – Röhrling, der klassische Verwechslungspartner des Steinpilzes, nichts bitteres während einer allgemeinen Verkostung abgewinnen.

Heute dürfen die Körbe der Sammler bunter aussehen als gewöhnlich. Auch dieser farbenfrohe Geselle kann zu den Speisepilzen gelegt werden. Es ist ein essbarer Ziegelroter Täubling (Russula velenovskyi).

Alle anderen haben sofort das Gesicht verzogen und ausgespuckt, er kaute das Fleisch des Bitterlings genüsslich durch. 

Heute wollen wir nicht nur ein buntes Sammelsurium finden und vorstellen bzw. in die Körbe legen, sondern auch einige besonders wichtige Giftpilze erläutern. Schließlich ist heute Europäischer Pilztag. Ein Ehrentag nicht nur für die kulinarischen Leckerbissen unter ihnen, sondern er steht für das faszinierende Reich der Großpilze schlechthin. Pilze erfüllen im gesamten Gefüge der Natur eine fundamentale Aufgabe. Das Leben auf unseren blauen Planeten wäre ohne ihr Zutun undenkbar. Also ohne Pilze auch keine Menschen! Umgekehrt immer. Achten und würdigen wir sie heute entsprechend.

Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) in den Schlower Tannen.


Und noch ein wichtiger Hinweis. Sollte es Dauerregnen oder Unwetterwarnungen für den Zeitraum der Wanderung bestehen, kann der Termin kurzfristig abgesagt werden. Daher am besten nochmals zeitnah an dieser Stelle informierten. Sie auch unter: Unwetterzentrale.de


Die Wanderung kann bis zum frühen Nachmittag andauern.

20. September 2023 – Mittwochsexkursion

Mittwochsexkursion bei Wöbbelin

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde+innen

MTB 2535: Klinker Holz

Treff und Uhrzeit können individuell festgelegt werden. Einfach anrufen oder eine Nachricht: steinpilz.wismar@t-online.de zusenden. Tel: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219. Dauer der Exkursion zwischen 3 und 5 Stunden.


Kostenpunkt: 20,00 € p P., Vereinsmitglieder frei


Heute soll es in den 2. Quadranten der Topographischen Karte im Maßstab 1 : 25 000 = Wöbbelin gehen. Zentral im Quadranten liegen die nördlichen  Fischteiche. Sie gehören zum Naturschutzgebiet Fischteiche in der Lewitz. Neben den Fischteichen dominiert oft sumpfiges Gelände mit Feuchtwälder. Flankierend, ausgehend nordöstlich der Ortschaft Friedrichsmoor, gibt es aber auch trocknere Laubwaldbestände. So auch das Klinker Holz. Es könnte auch das Ziel der heutigen Mittwochsexkursion sein. Das Exkursionsgebiet wird vom Störkanal durchquert, der sich hier mit der Elde und dem Elde – Kanal zur Müritz – Elde Wasserstraße vereinigt. Neben kleineren Entwässerungsgräben befindet sich im Gebiet auch noch der Klinkener Kanal. Aber wir wollen uns trotz des Wasserreichtums nicht den marinen Pilzen verschreiben, sondern schauen, was uns hier an Land diesbezüglich erwartet Land. Lewitz


Zu beachten wäre die Wetterentwicklung. Sollte es regnen oder sogar Unwetterwarnungen bestehen, kann die Tour kurzfristig abgesagt und auf einen späteren Termin verlegt werden. Siehe auch unter: Unwetterzentrale.de


13. September 2023 – Mittwochsexkursion Kartierung

Mittwochsexkursion bei Wöbbelin

Exklusiv auch für interessierte Pilz- und Naturfreund*innen

MTB 2535/1: Friedrichsmoor

Der Störkanal bei Banzkow.


Treff und Uhrzeit können individuell festgelegt werden. Einfach anrufen oder eine Nachricht: steinpilz.wismar@t-online.de zusenden. Tel.: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219. Dauer der Tour zwischen 3 und 5 Stunden.


Kostenpunkt: 20,00 € p. P., Vereinsmitglieder frei.


Wurzende Bitter – Röhrlinge (Boletus radicans) unter Eichen am Störkanal. Fotografiert von Konrad Goeritz. Die Dämme am Kanal sind mit Fremdböden aufgeschüttet und enthalten Kalkanteile. Deshalb diese Pilze, die man ansonsten auf den moorigen und torfigen Böden in der Lewitz – Region eher nicht vermuten würde.

Heute beginnen wir mit der Topographischen Karte 2535 = Wöbbelin. Erstmals ist dieses Messtischblatt für unsere Mittwochsexkursionen ausgelost worden. Auch sonst war ich im Kartierungsgebiet bisher kaum auf der Pirsch. Dem entsprechend ist das Quadrat in meinen Verbreitungskarten noch weiß. Das wird sich heute und in den kommenden Wochen sicher ändern, zumal wir uns in der Hochsaison befinden. Es ist die Region meiner verehrten Pilzberater Kolleginnen Hanelore Michael und Elfi Ruby, die in diesem Gebiet sicher schon einiges interessantes gefunden und gemeldet haben. Aber wie geschrieben, meine Karte möchte noch bepunktet werden. Das Gebiet gehört zur Lewitz – Niederung zwischen Schwerin, Crivitz, Parchim und Neustadt – Glewe. Weite Wiesen und Felder, durchzogen von Entwässerungsgräben, Wasserstraßen und Fischteichen. Vielfach finden sie hier auch ausgedehnte Moore, die teilweise unter Naturschutz stehen. Knapp die Hälfte des ersten Quadranten ist bewaldet. Meist Laubwälder auf verbreitet feuchten Böden. Vermutlich große Erlenbestände und auf den trockeneren Flächen dürften Birken, Eichen oder Buchen dominieren. Im Nordosten wird die zu kartierende Waldfläche vom Störkanal durchquert. In Friedrichsmoor befindet sich auch das zuständige Forstamt, welches uns vor einigen Jahren sehr wohlwollend eine Nachtwanderung am Störkanal genehmigte. Informationen zum Landschaftsraum: Lewitz

Der Störkanal im Spiegelbild der Abenddämmerung.


Zu beachten wäre die Wetterentwicklung. Sollte es regnen oder Unwetterwarnungen bestehen, kann die Exkursion auf einen späteren Zeitpunkt verlegt werden. Bitte nochmals zeitnah an dieser Stelle informieren. Siehe auch unter: Unwetterzentrale.de


09. September 2023 – Öffentliche Lehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Durch die Neukloster Forst bei Klein Warin/Neumühle

Kapitale Krause Glucken (Sparassis crispa) während einer Pilzwanderung in der Neumühler Forst im September des Dürre – Jahres 2018.

Treff am Sonnabend, dem 09. September 2023, um 08.00 Uhr auf den unterteilten Parkplatzflächen am ZOB in Wismar, Stockholmer Straße. Zweittreffpunkt kann gegen 8.45 Uhr am ehemaligen Bedarfshalt der Bahn in der Neumühler Forst sein. Anfahrt über Klein Warin in Richtung Neumühle oder von Neukloster über Nakensdorf durch den Wald bis zur T – Kreuzung und dann wenige hundert Meter nach rechts abbiegen. An der kleinen Waldwiese rechter Hand ist das Ziel erreicht.


Kostenpunkt: 10,00 € p. P., Vereinsmitglieder 5,00 € und Kinder zwischen dem 6. und 14. Lebensjahr 2,50 €.


Auf den Tag genau vor 5 Jahren, am 09. September 2018, traute dieser glückliche Finder während einer Pilzwanderung in der Neumühler Forst seinen Augen kaum. So eine prachtvolle und über 2 Kilo schwere Fette Henne hatte er sein Lebtag noch nicht gesehen, geschweige denn gefunden. Die Familie darf sich auf einen herzhaften, waldwürzigen Sonntagsschmaus freuen. 

Die Neukloster Forst zwischen Neumühle und Klein Warin ist neben der Jamelner Forst der Anlaufpunkt vieler herbstlicher Sonntagssammler aus Wismar schlechthin. Mit dem Auto nicht weit von der Hansestadt entfernt, ist das Ziel schnell erreicht. Entsprechend überlaufen können solche Standorte aber auch sein. Das sollte uns jedoch nicht stören. Der Fokus liegt schließlich darin, etwas zu lernen und seinen Horizont zu erweitern. Außer Steinpilz und Co., Krauser Glucke und einigen weiteren, wenigen volkstümlichen Speisepilzen, gibt es noch eine ganze Anzahl ebenfalls sehr schmackhafter und wertvoller Hutträger. Um sie kennen zu lernen ist eine Wanderung mit dem Fachmann die beste Gelegenheit. Mit etwas Glück können gleich im Feld ihre ungenießbaren oder sogar giftigen Verwechslungspartner vorgestellt und in Augenschein genommen werden. Aber nicht nur die Augen sind wichtig. Konsistenz und Geruch spielen ebenfalls keine unerhebliche Rolle. Das Revier ist recht vielseitig und kann mit Laub- und Nadelforsten unterschiedlicher Altersstruktur aufwarten.

Im heutigen Zielgebiet vor genau fünf Jahren.


Zu beachten wäre die Wetterentwicklung. Sollte es regnen oder sogar Unwetterwarnungen für den Zeitraum der Wanderung bestehen, kann die Veranstaltung kurzfristig abgesagt werden. Deshalb wäre es sinnvoll sich nochmals zeitnah an dieser Stelle zu informieren. Siehe auch unter: Unwetterzentrale.de


Die Wanderung kann bis zum frühen Nachmittag andauern.

06. September 2023 – Kartierungsexkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion bei Bützow

Auch für interessierte Pilz- und Naturliebhaber*innen

MTB 2137/4 = Vierburg Waldung

In der Vierburg Waldung gibt es einen Pilzlehrpfad.

Treff und Uhrzeit können individuell abgestimmt werden. Einfach anrufen oder eine Nachricht: steinpilz.wismar@t-online.de zusenden. Tel.: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219. Dauer der Tour zwischen 3 und 5 Stunden.


Kostenpunkt: 20,00 € p P., Vereinsmitglieder frei.


Klaus Warning, langjähriger Pilzsachverständiger für Bützow und Umgebung, während einer Lehrwanderung durch die Windmühlen Tannen.

Schon sind wir beim 4. und somit letzten Quadranten der Topographischen Karte Bützow im Maßstab 1 : 25 000 angelangt. Auch in diesem Quadranten gibt es weitläufige Wälder und Forste. Insbesondere die Vierburg Waldung sticht hier hervor. Sie liegt südöstlich der Warnow und oberhalb des Großen Peetscher Sees mit seinem angrenzenden Naturschutzgebiet. Auf leichteren Sandböden dominieren vielfach Nadelforste und besonders im südöstlichen Bereich auch Laubwälder. Sehr zu empfehlen ist das Revier auch für Spaziergänger und Pilzsucher, denn der von Klaus Warning in Zusammenarbeit mit der Stadt Bützow angelegte Pilzlehrpfad informiert auch dann, wenn kein leiblicher Fachmann oder Fachfrau mit Sachkenntnis zur Verfügung stehen. Und Klaus wird sicher bald Unterstützung von unserer Pilzfreundin Catrin bekommen. Zumindest hat er es sich so gedacht und Catrin ist wirklich ganz doll und Topp bei der Sache. Sicher wird sie auch heute dabei sein und vielleicht auch der Urheber des Pilzlehrpfades höchst persönlich. Viele Jahre war Klaus auch mit den Wismarer Pilzfreunden auf Wanderschaft. Aber nun zwingt ihn das Alter dazu, etwas kürzer zu treten.

Studium einer Informationstafel entlang des Pilzlehrpfades in der Vierburg Waldung.


Zu beachten wäre die Wetterentwicklung. Sollte es regnerisch sein oder sogar Unwetterwarnungen bestehen, kann die Exkursion kurzfristig abgesagt werden. Deshalb wäre es sinnvoll sich nochmals zeitnah an dieser Stelle zu informieren. Siehe auch unter: Unwetterzentrale.de


02. September 2023 – Vereinstreffen am Roten See

Auf geht`s zum Roten See

Pilzverein Heinrich Sternberg Rehna e.V.

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Auch für interessierte Nichtvereinmitglieder*innen

Treff der Wismarer Pilzfreunde am Sonnabend, dem 02. September 2023, um 09.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz gegenüber dem Zeughaus in Wismar, Ulmenstraße. Zweittreffpunkt gegen 09.45 Uhr auf dem Parkplatz am Roten See bei Brüel. 


Kostenpunkt für Nichtvereinsmitglieder*innen: 10,00 € p. P.


„Eine fast sandfreie Krause Glucke“ schreibt der Vorsitzende des Rehnaer Pilzvereins Torsten Richter zu diesem Foto. Das Prachtstück wurde im vergangenen Jahr während unser Treffen am Roten See gefunden.

Wie schon seit fast 2 Jahrzehnten soll ausgangs des Sommers und pünktlich zum Beginn der Hauptpilzzeit wieder das traditionelle Vereinstreffen am Roten See bei Brüel auf dem Plan stehen. Dazu sind nicht nur die Mitglieder des einzigen Pilzvereins Mecklenburg – Vorpommerns Heinrich Sternberg Rehna e.V. und die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. wieder sehr herzlich eingeladen. Wie immer können sich uns auch Gäste anschließen, die mit uns gemeinsam auf die Suche nach allen möglichen Hut- oder auch nicht Hutträgern aus dem Reich der Großpilze die Wälder der Umgebung durchstreifen möchten.

Nach kurzer Begrüßung starten wir gegen 10.00 Uhr zu unseren Exkursionen. Je nach Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer können auch mehrere Gruppen in unterschiedliche Reviere aufbrechen. Gegen 13.00 Uhr treffen sich dann alle wieder an der dortigen Blockhütte bei Speis und Trank, denn frische Wald- und Seeluft macht bekanntlich hungrig. Wer dort zu Mittag speisen möchte, sollte sich lieber im Vorfeld schon mal anmelden, um längere Wartezeiten zu vermeiden. Restaurant Seeblick am Roten See Es können besondere Pilzfunde vorgestellt werden, ein erfrischendes Bad im See genommen oder anschließend noch einmal um den Roten See gewandert werden. Das Ende der Vereinstreffens ist offen, so dass jeder für sich entscheiden kann, wann er in Richtung Heimat aufbrechen möchte.

Der Rote See erwartet auch in diesem Jahr wieder seine Pilzfreundinnen und Freunde.


Und noch ein wichtiger Hinweis. Sollte es ohne Unterlass schütten oder sogar Unwetterwarnungen ausgegeben worden sein, kann das Vereinstreffen kurzfristig abgesagt werden. Bitte nochmals zeitnah an dieser Stelle informieren. Siehe auch unter: Unwetterzentrale.de


30. August 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Bützow

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde*innen

MTB: 2137/2 =  Bützow/Nord

Im Rühner Holz am 11.07.2015.

Treff und Uhrzeit können individuell festgelegt werden. Einfach anrufen oder eine Nachricht: steinpilz.wismar@t-online.de zusenden. Tel.: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219. Dauer der Tour zwischen 3 und 5 Stunden.


Kostenpunkt: 20,00 € p. P., Vereinsmitglieder frei


Lilablättrige Mürblinge (Psathyrella candolleana) am 11. Juli 2015 im Rühner Holz.

Achtung, heute geht es in den 2. Quadranten Bützow/Nord! Im 3. Quadranten steht dann wieder reichlich Wald zur Verfügung. In einem großen Bogen um den Ort Baumgarten gehen die Qualitzer Tannen und das Rühner Holz ineinander über. Ganz im Südosten schließt daran noch das Feuchtgebiet Bütelst Hürn an. Das Gebiet ist teilweise hügelig und wird von kleineren Wasserläufen durchzogen. Natürlich auch mit mehr oder weniger großen Waldtümpeln, Sümpfen oder Mooren. Weite Bereiche sind mit Rotbuchen bestanden, aber auch Nadelforste sind enthalten. Als markante Erhebungen im Quadranten wären der Fichtenberg in der Ortslage Katelbogen zu nennen. In den Wäldern dann der Kaplösenberg, der Kiesen- und Kanonenberg am Kiestagebau bei Schependorf, der Sülverbarg, der Schwanningsberg, Töpferberg, Sievertsberg, Ziegelberg sowie der Fuchsberg. Natürlich war ich hier schon mehrmals unterwegs. Teils im Ramen von Lehrwanderungen oder Vereinsexkursionen, aber auch mit dem Ziel der Kartierung. So ist auch hier bereits eine üppige Anzahl von Großpilzen bekannt, aber nicht in dem Maße wie im ersten Quadranten mit dem Schlemminer Staatsforst.


Zu beachten wäre das Wetter. Sollte es regnerisch sein oder sogar Unwetterwarnungen bestehen, kann der Termin auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Siehe auch unter: Unwetterzentrale.de


25. August 2023 – Traditionelle Nachtwanderung

Öffentliche Nachtwanderung 2023

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Durch die Forste der Dobbertiner Seenlandschaft

Der Mond ist heute Nacht zwar noch nicht voll, sondern erst knapp über halb, aber gerade auch bei zunehmendem Mond sollen ja die Pilze am besten sprießen? Foto: Christopher Engelhardt.

Treff am Freitag, dem 25. August 2023, um 18.30 Uhr auf den unterteilten Parkplatzflächen am ZOB in Wismar, Stockholmer Straße. Zweittreffpunkt kann gegen 20.00 Uhr auf dem Waldparkplatz sowie Rastplatz an der Alten Mühle, direkt an der Mildenitz sein. Von der B 192 (Sternberg – Goldberg) gegenüber dem Abzweig nach Neuhof in den Waldweg einfahren und weiter bis zum erwähnten Parkplatz durchfahren.


Kostenpunkt: 10,00 € p. P.; Vereinsmitglieder 5,00; Kinder zwischen dem 6. und 14. Lebensjahr 2,50 € + eines kleinen Betrages zum möglichen Mitternachtsimbiss.


Nachtwanderung 2014 im gleichen Revier. Wir sehen unseren Vereinsfreund Thomas mit Riesensteinpilzen, die er im Licht seiner Stirnlampe besten fokussieren konnte.

Es ist wieder soweit. Unsere traditionelle Nachtwanderung steht auf dem Veranstaltungsplan. Im vergangen Jahr wurde diese ungewöhnliche Pilzwanderung leider wegen möglicher Unwettergefahr abgesagt. Hoffen wir auf besseres Wetter und ein möglichst reichhaltiges Frischpilzaufkommen. Wir waren in den Vorjahren bereits zwei mal in diesem Revier des nachts unterwegs. In guter Erinnerung ist den damaligen Teilnehmer noch eine gut besuchte Tour in Begleitung des NDR und einem überwältigenden Frischpilzaufkommen bis hin zu vielen und teils riesigen Steinpilzen. Dazu die Rufe des Waldkauzes im ansonsten stillen und Stock dunklen Wald. Wer nun glaubt in der Dunkelheit ist doch kein einziger Pilz zu finden, der sei eines besseren belehrt. Im Lichtkegel der mitzubringenden Stirnlampen, die in jedem guten Baumarkt erhältlich sind, entgeht uns so gut wie nichts.  Und es herrscht eine einzigartige Stimmung. Auch ohne einen überschwänglichen Pilzsegen ein Vergnügen und ein unvergessliches Abenteuer. Geplant ist auch in diesem Jahr zum Ende der Tour noch einen Mitternachtsimbiss.

Wie die Glühwürmchen im nächtlichen Wald im August 2021 in den Pfifferlingstannen bei Parchim.

Bitte an ausreichende Leuchtmittel denken. Am besten eignen sich Stirnlampen.


Und hier noch ein wichtiger Hinweis. Bei regnerischem Wetter, Sturm oder Gewittergefahr (Unwetter) kann die Nachtwanderung kurzfristig abgesagt werden. Daher informieren Sie sich an dieser Stelle nochmals zeitnah. Siehe auch unter: Unwetterzentrale.de


Die Veranstaltung kann bis Mitternacht andauern!

23. August 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Bützow

Auch für interessierte Natur- und Pilzfreund*innen

MTB 2137/2 – Bützower See

Recht blasse und schuppig aufgesprungene Graue Faltentintlinge (Coprinus atramentarius) während einer Mittwochsexkursion am 10. April 2019 am Bützower See.

Treff und Uhrzeit können individuell festgelegt werden. Einfach anrufen oder eine Nachricht: steinpilz.wismar@t-online.de zusenden. Tel.: 03841/228917 oder Handy: 0173/ 6977219. Dauer der mobilen Exkursionstour zwischen 3 und 5 Stunden.


Kostenpunkt: 20,00 € p. P., Vereinsmitglieder frei.


Gift – Häublinge (Galerina marginata) am 10. April 2019 ebenfalls am Bützower See.

Warum mobile Exkursionstour? Nun, im zweiten Quadranten des Messtischblattes Bützow findet sich so gut wie kein Waldgebiet, welches auch nur halbwegs zu einer längeren Exkursion einladen würde. Da wäre nur ein wenig Bruchwald am Bützower See, den ich im Jahre 2019 schon im einmal Ramen einer Mittwochsexkursion aufgesucht habe. Im zeitigen Frühjahr noch gut zugänglich, weil der Krautwuchs noch niedrig ist. Jetzt im Sommer dürfte es schon recht schwierig werden, sich durch den Dschungel einen Weg zu bahnen. So wird es wohl sinnvoller sein, kreuz und quer durch diesen Messtischblatt – Quadranten zu fahren, und die Augen offen zu halten. Sicher gibt es in einigen Orten kleine Parks oder Friedhöfe, die gerade im Sommer oft eine gute Adresse bezüglich Frischpilze darstellen. Auch sind über unser Gebiet einige, winzigste Waldinseln verteilt, eher kleine Feldgehölze. Wiesen-, Straßenränder sowie Feldhecken können von Interesse sein. Wer also eine geschlossene Exkursion erwartet, sollte von der heutigen Tour lieber Abstand nehmen. Falls keine große Hochsommer – Trockenheit herrschen sollte, bin ich doch schon sehr motiviert, hier einiges an frischen Großpilzen zu finden und zu notieren. Anders als im ersten, sehr waldreichen Quadranten, mit einer Vielzahl nachgewiesener Arten, glänzt der 2. Quadrant des MTB Bützow mit einer beeindruckenden Artenarmut. Die bisher nachgewiesenen Pilzarten können wir an den Fingern weniger Hände abzählen. Es wäre schön, wenn sich heute daran etwas daran ändern könnte.

Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus) am 10. April 2019 am Bützower See.


Zu beachten wäre das Wetter. Sollte es regnerisch sein oder gar Unwetterwarnungen bestehen, kann die Exkursion auf einen späteren Zeitpunkt verlegt werden. Bitte zeitnah nochmals an dieser Stelle informieren. Siehe auch unter: Unwetterzentrale.de


19. August 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Auf Schelfwerder am Schweriner See

Treff am Sonnabend, dem 19. August 2023, um 08.00 Uhr auf den unterteilten Parkflächen am ZOB in Wismar, Stockholmer Straße. Zweittreffpunkt kann gegen 09.00 Uhr an obiger Informationstafel am Ruheforst Schweriner See auf der Halbinsel Schelfwerder sein. Anfahrt


Kostenpunkt: 10,00 € p. P., Vereinsmitglieder 5,00 € und Kinder zwischen dem 6. und 14. Lebensjahr 2,50 €.


Schwefelporlinge (Laetiporus sulphureus) an einer alten Weide auf Schelfwerder im Mai 2022.

Die Halbinsel Schefwerder am, bzw. im Schweriner See, ist weitgehend bewaldet. Buchenwälder dominieren neben feuchteren Erlenbrüchen und einigen Nadelforsten. Wir finden hier teils schwere Böden vor, die auch Kalkeinlagerungen aufweisen. Daher im Frühling interessant für Morchel – Freunde und im Sommer können hier neben dem sehr seltenen Igel – Wulstling auch ganz besondere Röhrlinge den fortgeschrittenen Pilzfreund, natürlich auch die Pilzfreundin, begeistern. So gibt es hier beispielsweise Anhängsel – Röhrlinge, auch bekannt unter der Bezeichnung Gelbfleischiger Steinpilz oder sogar den sehr seltenen Bronze – Röhrling, der seinerseits auch auf den Namen Schwarzhütiger Steinpilz hört. Selbtstredend sind hier auch ganz normale Steinpilze und Sommersteinpilze zu Hause.

Blick auf unsere Landeshauptstadt in Höhe des Ruheforstes im Mai letzten Jahres.

Aber es geht ja auf einer Lehrwanderung nicht nur um Röhrlinge. Vieles mehr kann erläutert und vorgestellt werden, welches uns auf der etwa 3 – stündigen Runde um die Halbinsel unter die Augen kommen könnte. Mit etwas Glück kann auch eine herzhafte Zugabe zum Sonntagsbraten am Ende unserer vornehmen Jagd zu Buche schlagen. Selbstverständlich werden wir nicht auf dem Bestattungsgelände Sammeln, denn der Wald ist auch für unser Anliegen groß genug, um nicht die Totenruhe zu stören. Übrigens finden auch Führungen durch den Ruheforst statt, wie ich der entsprechenden Homepage entnehmen konnte. Ruheforst Schweriner See

Links der Parkplatz am Ruheforst und Zweittreffpunkt zu unserer Wanderung.


Zu beachten wäre die Wetterentwicklung. Sollte es regnerisch sein oder sogar Unwetterwarnungen ausgegeben worden sein, kann der Termin kurzfristig abgesagt werden. Daher im Idealfall nochmals zeitnah an dieser Stelle informieren. Siehe auch unter: http://www.unwetterzentrale.de


16. August 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Bützow

Auch für Natur- und Pilzinteressierte Gäste

MTB 2137/1: Schlemminer Staatsforst 

Im Naturschutzgebiet Hohe Burg und Schwarzer See. Mit 110 m über NN der höchst gelegene Binnensee Mecklenburg – Vorpommerns.

Treff und Uhrzeit können individuell abgestimmt werden. Einfach anrufen oder eine Nachricht: steinpilz.wismar@t-online.de zusenden. Tel.: 03841/228917; Handy: 0173/6977219. Dauer der Tour zwischen 3 und 5 Stunden.


Kostenpunkt: 20,00 € p. P., Vereinsmitglieder frei.


Schokoladensteinpilz (Boletus edulis) mit Fliege am 11.10.2016 am Schwarzen See gefunden und am Standort fotografiert.

Heute beginnen wir mit dem ersten Quadranten der Topographischen Karte Bützow im Maßstab 1 : 25 000. Im Frühjahr 2019 stand das Bützower Messtischblatt schon einmal auf dem Programm der Mittwochsexkursionen des Steinpilz-Wismar. Außerdem gehört gerade auch der erste Quadrant zu den am besten ab kartierten in Mecklenburg. Es wir also schwer sein mit Großpilzarten, die wir hier noch nicht nachgewiesen haben. Das soll mich und mögliche Gäste nicht davon abhalten, heute durch die weitläufigen Wälder und Forste rund um den Ort Schlemmin zu streifen. Besonders das NSG Hohe Burg ist sehr hügelig und trägt schon fast Mittelgebirgscharakter. Buchenwälder dominieren, neben Mooren, Erlenbrüchen und Nadelforsten. Es wurde im Jahre 1939 unter Schutz gestellt und gehört demnach zu den ältesten Naturschutzgebieten in Mecklenburg. Die frühere Schlemminer Staatsforst gliedert sich in die Teilbereiche Fadernhorst, Bernitter Holz oder auch in die Trechower Holzung auf und geht südlich letzterer in das Rühner Holz über, welches aber nicht mehr im heute zu begehenden Gebiet (Quadranten) liegt.

Drachenwurz oder Moor – Arum (Calla palustris) im Moor am Schwarzen See. Die fleischfressende Pflanze gehört zu den Aronstab – Gewächsen und ist giftig!

Außer dem Höhenzug der Hohen Burg finden sich im Gebiet noch weitere Erhebungen wie der Kellerberg (117,8 m), der Lehmkuhlenberg (106,7 m) oder auch der Heideberg (101,0 m), um nur einige zu nennen. Die Spitze bildet jedoch der Hakelberg mit 122,2 m. Vor Jahren gab es Anfang November starken Schneefall mit einer geschlossenen Schneedecke von 10 – 20 cm. Schon Stunden danach setzte in Wismar starkes Tauwetter ein und tags drauf war der Spuk in der Hansestadt bereits der Schnee von gestern. Ich fuhr am Tag danach zu einer Exkursion zur Hohen Burg und landete in einer noch winterlichen Landschaft. Was 100 m Höhenunterschied schon ausmachen können! Aber wird befinden uns im Hochsommer und daher können Ski und Schlitten getrost zu hause bleiben.  

Am NSG Schwarzer See in der Schlemminer Staatsforst im Juli 2022.


Zu beachten wäre die Wetterlage. Sollte Dauerregen oder sogar Unwetterwarnungen bestehen, kann der Termin auf einen späteren Zeitpunkt verlegt und somit kurzfristig abgesagt werden. Sie auch unter: http://www.unwetterzentrale.de


15. August 2023 – Abendwanderung der Pilzfreunde

Abendwanderung am Farpener Stausee

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Auch für interessierte Gäste

Heute Abend am Farpener Stausee.

So wie bereits im August des vergangenen Jahres waren nicht nur die Mitglieder und Freundinnen der Gruppe der Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. zu unserer traditionellen Abendwanderung am Farpener Stausee eingeladen, sondern auch Nichtvereinsmitglieder. Das in nur wenigen Minuten Autofahrt von der Hansestadt Wismar entfernt liegende Revier bietet sich für eine solche Tour bestens an. Die waldreichen Buchten des in den 1970er Jahren aufgestauten Sees können hinsichtlich volkstümlicher Speisepilze einiges bieten. Günstige Wachstumsbedingungen voraus gesetzt. Diese lagen im letzten Jahr leider nicht vor, so dass es ein fast pilzfreier Waldspaziergang wurde. Aber heute sah es doch ein wenig besser aus. Eine Wanderung in der Abenddämmerung und in wunderbarer Natur ist immer ein  Erlebnis.

Wie zur Begrüßung schoben hier zwei Narzißengelbe Wulstlinge (Amanita gemmata) aus dem Waldboden. Sie sind schwach giftig!

Hier ist es nun ein essbarer Papagei – Täubling (Rusula ionochlora).

In den Moospolstern des Fichtenforstes kann man fast immer fündig werden.

Hier sind es giftige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) an einem Fichten – Stubben.

Dank fortgeschrittener Technik kann immer gleich dokumentiert werden.

Und die wichtigen Waldbewohner werden zu begehrten Foto – Objekten.

Siegelbilder im Stausee.

Die weiße Form des leicht giftigen Gelben Knollenblätterpilzes (Amanita citrina var. alba), mit trockener Luft bedingten Verschnörkelungen.

Ein bereits etwas betagter Wurzelnder – Bitterröhrling (Boletus radicans). In Hanglage unter Eichen wächst hier eine besonders schlanke und elegante Variante dieses oft so gedrungenen Dickröhrlings.

Steinpilze, hier Boletus edulis, gibt es am buchtenreichen Ufer des Farpener Stausees zu weilen reichlich.

In unmittelbarer Nähe fanden sich auch noch zwei jüngere Exemplare.

Stimmungsvoll am Wasser.

Ein warmer und ruhiger Hochsommer – Abend.

Der Stausee liegt spiegelglatt in der Abenddämmerung.

Und weiter geht es.

Welch eine Freude! Hier ist es tatsächlich mal der tödlich giftige Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides).

Und auch dieser Streichholz einer Espen – Rotkappe (Leccinum auratiacum) entging uns nicht im zunehmenden Dämmerlicht.

Genau so wie dieser leckere Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis).

Welch eine romantische Stimmung heute Abend. Das alleine hat sich schon gelohnt!

Natürlich durfte der Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus) nicht fehlen.

Aber nun wird es fast schon kitschig!

Das Gruppenbild von heute Abend.

Abschied vom Farpener Stausee.


Wann findet die nächste Abendwanderung statt? – Siehe unter Termine!

12. August 2023 – Öffentliche Abendwanderung

Öffentliche Abendwanderung 

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Sie führte durch den Gespensterwald bei Nienhagen

Abends im Gespensterwald Nienhagen.

Abend- und Nachtwanderungen stehen ja schon seit Jahren auf unserem Veranstaltungsplan. Allerdings das erste Mal im Rahmen einer öffentlichen Lehrwanderung an einem Sonnabend. Dafür hatte ich ein Waldgebiet ausgesucht, welches geradezu prädestiniert für eine abendliche Wanderung erscheint. Es dürfte kaum ein schöneres und stimmungsvolleres Ambiente für solch eine Pilzwanderung zu fortgeschrittener Tageszeit geben, als am bewaldeten Steilufer der Ostsee, unweit des Urlauberortes Warnemünde. Das kann ich nur aus eigener Erfahrung bestätigen, denn ich nutze es gern mal in den Sommermonaten nach Feierabend hier her zu fahren und die einzigartige Stimmung zu genießen. Und jedes mal ist diese anders in ihren Licht- und Schattenspielen. Jedes mal setzt der Sonnenuntergang andere Akzente in Licht und Farbe. Allerdings kann ein grauer, wolkenverhangener Himmel dem wundervollen Lichtspielen Grenzen setzen. Das gilt aber nur bei komplett dichter Bewölkung.

Traumhafte Sonnenuntergänge auf der Ostsee.

So bald sich Wolkenlücken beim Sonnenuntergang auftun, werden grandiose Lichtspiele auf dem Wasser, wie auch im angestrahlten Buchenwald inszeniert und alles wird in ein magisches Licht getaucht. Es ist einfach traumhaft! Und es gibt hier natürlich auch Pilze. Der ausgehagerte, teils bemooste Waldboden, kann mit einer reichhaltigen Pilzflora aufwarten und an toten Buchenstämmen gibt es eigentlich immer etwas zu entdecken und oft auch leckere Speisepilze. Insbesondere wenn der Waldboden nicht zuletzt durch Seewind zu ausgetrocknet sein sollte. Leider zog genau zu vereinbarter Uhrzeit am frühen Abend, gegen 18.00 Uhr am Ersttreffpunkt in Wismar,  eine Regen – und Gewitterzone auf, so dass diese Veranstaltung zumindest offiziell in` s Wasser fiel. Es waren zwar keine Unwetter, aber es regnete teils gewittrig in einem schmalen Streifen zwischen Wismar und dem Zielgebiet. Da ich mit meinem Zweirad fahren muss, wartete ich zunächst den stärksten Regen ab und fuhr schließlich etwas verspätet doch noch in Richtung Nienhagen und zog dabei die Regenfront mit mir mit. Wir beiden hatten den selben Weg. Dort, etwa 20 Minuten nach festgelegter Zeit am Zweitreffpunkt, hörte der Regen auf und ich war gut durchfeuchtet. Es waren wie erwartet keine Leute mehr dort und ich wanderte trotz allem noch eine Runde durch das Nienhäger Holz, inklusive dem Gespensterwald. Vielleicht starten wir im kommenden Jahr einen neuen Versuch.

Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosum). Zumindest vermutet, denn ohne Mikroskop oder Sequenzierung ist ja kaum noch ein Pilz richtig zu bestimmen.

Ein noch relative junger Riesenporling (Meripilus giganteus). Die Hutkannten wären noch für Speisezwecke brauchbar.

Ein Specht – Tintling (Coprinus picaceus) schiebt sich aus dem Waldboden.

Der größte und imposanteste aller Flämmlinge ist der Beringte- oder Ansehnliche Flämmling (Gymnopilus junonius). Immer an Laubholz, während andere Arten der Gattung meist Nadelholz bevorzugen. Bitter und ungenießbar.

Auch einige frische Lungenseitlinge (Pleurotus pulmonarius) waren wie nicht anders zu erwarten vertreten.

Im Wald der Gespenster.

Bizarre Bilder sind hier immer möglich.

Zweigeteilter Himmel.

Einfach wieder eine traumhafte Stimmung heute Abend an der Ostseeküste bei Nienhagen.

Die Sonne ist unter gegangen, Zeit um Aufzubrechen.


Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

13. August 2023 – Sonntags- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Lübtheen

Auch für interessierte Pilz – und Naturliebhaber*innen

MTB 2632/4 – Probst Jesar und Lübtheener Heide

Informationstafel am Beginn des Wanderweges bei Probst Jesar.

Mit der heutigen Mittwochsexkursion, die leider auf Sonntag, dem 13. August verschoben werden musste, waren wir schon im 4. und somit letzten Quadranten der Topgraphischen Karte von Lübtheen angelangt. Als Ziel dienten die Kiefernforste und Heidegebiete um das Waldbad Probst Jesar. Am Probst Jesarer See gibt es auch parkartiges Gelände mit Linden und Eichen. Im Jahre 2021 war ich hier schon einmal mit Irena unterwegs. Ein wunderschönes Plätzchen in der Griesen Gegend. Ja, wir befinden uns auch hier in der Griesen Gegend. Geprägt von armen Sandböden. In Probst Jesar startet auch ein Wanderweg durch den Kernbereich der Lübtheener Heide. Eine einzigartige Heidelandschaft und Nationales Naturerbe. Siehe unter: url

Allerdings gehört nur der nördliche Bereich des Heidegeländes zu unserem Quadranten. Einschließlich des Mordkuhlenberges. Zu beachten ist jedoch, dass das Gebiet durch frühere militärische Nutzung mit Kampfmitteln belastet sein soll und das Betreten der Heideflächen abseits der Wege aus Sicherheitsgründen untersagt ist. Auf jeden Fall aber eine einzigartige Perle für Naturliebhaber. Es hatte im Vorfeld zwar immer mal kräftig geregnet, aber die fast baumlosen Heideflächen fallen im Hochsommer schnell wieder trocken. Die Kiefernforste angrenzend dürfen nicht betreten werden, so dass ich schließlich am Probst Jesarer See unterwegs war und kurz auch einen Blick in die dortige Parkanlage warf. Viel ist dabei leider nicht zusammen gekommen.

Der typische Hutteller eines Pantherpilzes (Amanita patherina).

Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysentheron).

Hier wartet jemand auf Beute. Es ist Argiope bruennichi, die Zebraspinne, Tigerspinne oder auch Seidenbandspinne zu deutsch genannt. Sie liebt offene, wärmere Landschaften und legt ein Stabiliment genanntes Gespinstband mit Zickzackmuster an.

Übergang vom Wald in die immer offenere Heidelandschaft.

Stets unter Birken ist der Verblassende Täubling (Russula pulchella) zu hause.

Unter Laubbäumen und nicht nur unter Eichen findet sich der Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus).

Immer unter Kiefern der Butterpilz (Suillus luteus).

Zerreibt man den dünnfleischigen Hut dieses Olivgelben Rißpilzes (Inocybe dulcamara), so ist ein süßlicher, an Honig erinnernder Geruch wahrzunehmen.

Hier sehen wir den Widerlichen- oder Kratzenden Kammtäubling (Russula pectinatoides). An der Stielbasis zeigt er häufig rötliche Verfärbungen.

Sehr schön entwickelt zeigt sich hier der Nelkenförmige- oder Gestielte Erdwarzenpilz (Thelephora caryophyllea).

Ein junger und recht blasser Perlpilz (Amanita rubescens) im Lindenpark Probst Jesar mit vielen, weiteren Artgenossen.

Und auch der Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) arrangiert sich hier ausnahmsweise mal mit dem Lindenbaum.


Hier die Artenliste von 2632/4 – Lübtheener Heide(Probst Jesar: Eichen – Mehltau, Perlpilz, Pantherpilz, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Rotfuß – Röhrling, Klebriger Hörnling, Ockergelbe Zonen – Tramete, Flächiges Eckenscheibchen, Olivgelber Rißpilz, Verblassender Täubling, Vielfarbiger Täubling, Stink – Schirmling, Nelkenförmiger Warzenpilz, Camembert – Täubling, Goldschimmel, Birken – Zungenporling, Halsband – Schwindling, Heftel – Nabeling, Gesäter Tintling, Duftender Täubling, Sommersteinpilz, Eichen – Filzröhrling, Butterpilz und Widerlicher Täubling


Heute am Probst Jesarer See.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion ? – Siehe unter Termine!

05. August 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Durch die Düsterbecker Forst bei Wittenburg

Heute in der Düsterbecker Forst.

Die heutige Lehrwanderung führte in den  Grenzbereich der Landkreise Nordwestmecklenburg und Ludwigslust – Parchim. Das Revier südlich des Woezer Sees gehört zum Biosphärenreservat Schaalsee. Die Düsterbecker Forst wird von den Flüsschen Schilde und Düsterbeck durchflossen und steht auf meist sandigen Böden. Kein Wunder, denn allmählich streckt hier bereits die weiter südlich befindliche Griese Gegend ihre Fühler aus. Am 15. Juni letzten Jahres war ich hier zu einer Mittwochsexkursion unterwegs und fand den Rundweg, den ich damals gelaufen bin, recht interessant und abwechslungsreich. Schon damals reifte in mir der Gedanke, hier auch mal im Zuge einer Lehrwanderung unterwegs zu sein. Von Wismar zwar ein recht weiter Anfahrtsweg, aber das Gebiet gehört immerhin zum erweiterten Umkreis unserer Landeshauptstadt Schwerin, so dass bei günstiger Witterung, und die ist es derzeit ohne Frage, vielleicht einige Interessierte Pilz- und Naturfreunde zu mobilisieren sein könnten. Wir finden hier rasch wechselnde Waldtypen vor. Von Mischwäldern, über Nadelforste unterschiedlicher Altersstruktur bis hin zu Laubwäldern mit teils altem Buchenbestand. Feuchtgebiete entlang der Fließgewässer und Erlenbruchwälder. Trotz recht guter Wachstumsbedingungen fanden heute leider nur 5 Pilzfreundinnen und Freunde der Pilze den Weg zum Zielgebiet.

Wir wurden sogleich von zahlreichen Filzröhrlingen begrüßt. Hier sind es Falsche Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus porosporus). Sie dürfen in den Korb für Speisepilze wandern.     

Dieser Myxomycet ist dafür allerdings denkbar ungeeignet.

Auf und am Rande eines Waldweges eine Vielzahl von Teuerlingen.

Bei Reife öffnet sich das „Nest“ und legt die Sporen enthaltenen Peridiolen frei.

Sie wirken wie Eier in einem Vogelnest. Gestreifte Teuerlinge (Cyathus striatus).

Am Waldrand erfreuten uns unzählige Sonnenblumen.

Ein Schwindling mit Kollar an Gräsern. Es könnte der Gras – Schwindling (Marasmius curreyi) sein. Nicht zu verwechseln mit dem Halsband – Schwindling, der an Holzresten wächst und dessen Lamellen auch enger stehen.

Auf dem Hut mit mehr oder weniger deutlichen Orangetönungen.

Zwischen Wald und Sonnenblumenfeld.

Ein giftiger Pantherpilz (Amanita pantherina), wie er im Buche steht.

Und hier ist es ein Trommelstock oder Paukenschlegel, die junge und noch geschlossene Form des Riesen – Schirmpilzes (Macrolepiota procera), die die junge Dame hier in ihren Händen hält. Natürlich ein Speisepilz.

Und dort steht bereits das nächste Exemplar.

Ein voll aufgeschirmter Parasol.

Es bietet sich an den Hut als ganzes zu braten.

Es geht voran.

Das Revier ist vielseitig. Laub-, Nadel- und Mischwaldbereiche wechseln sich ab.

Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysentheron).

Pilzfreund Christian bewundert einen Perlpilz.

Junger Kahler Krempling (Paxillus involutus).

Und der nah verwandte Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus).

Perlpilze (Amanita rubescens).

Stets unter Eiche, der Eichen – Milchling (Lactarius quercinus). Weißliche Milch, Hut meist gezont und mit Blattwanzen – Geruch. Ein Mischpilz.

Vielversprechender Buchenbereich.

Mit Dickblättrigen Schwarztäublingen (Russula nigricans). Essbar.

Unter Birken an moorigen Standorten nicht selten ist der Wollstiel – Raufuß (Leccinum cyanobasileucum). Ein eher minderwertiger Speisepilz.

Hier und da auch mal der eine oder andere Maronen – Röhrling (Xerocomus badius).

Exemplare mit beginnendem Goldschimmel sollten jedoch nicht mitgenommen werden. Sie werden ungenießbar und können sogar giftig wirken.

Essbare Mehlpilze (Clitopillus prunulus) als klassische Steinpilz – Anzeiger.

Die dann auch nicht mehr lange auf sich warten ließen. Steinpilz (Boletus edulis).

Und zwar mitten auf diesem Waldweg.

Und hier sieht es auch noch nach Pfifferlingen und Birkenpilzen aus.

Hier sollten wir auch fündig werden.

Zwar keine Birkenpilze, aber immerhin einige Eierschwämme (Catharellus cibarius).

Und was soll das werden, wenn es fertig ist?

Ein schicker Pantherpilz (Amanita pantherina). Leider ein Giftpilz!

Allmählich befinden wir uns auf der Zielgeraden.

Die Mischpilz – Pfanne ist gesichert.

Vielen Dank an Catrin, die uns hier für das obligatorische Erinnerungsfoto ablichtete.


Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

02. August 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Lübtheen

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreund*innen

MTB 2632/3 – Dahmser Holz

Heute im Dahmser Holz.

Im dritten Quadranten des Messtischblattes Lübtheen, im Maßstab 1 : 25 000, finden wir als Exkursionsgebiete das Dahmser Holz, nordwestlich der Ortschaft Quassel, oder eine größeres Waldfläche südlich des Flusses Sude und des Ortes Garlitz vor. Das Dahmser Holz besuchte ich im Ramen der Mittwochsexkursionen schon einmal im Sommer des Jahres 2021. Laub- und Nadelforste auf für die Griese Gegend so typischen, armen Sandböden. Also meist auch saure Bodenverhältnisse mit einem entsprechenden Frischpilz – Aufkommen. Eine saure Frischpilzflora ist bekanntlich besonders bei den Kochtopf – Mykologen beliebt. Fühlen sich hier doch Pfifferling, Marone oder Steinpilz ganz besonders wohl. Aber uns interessieren heute natürlich alle im Feld ansprechbaren und mit bloßen Augen zu erkennenden Großpilze. Es soll ja Kartiert werden, aber gegen gefüllte Sammelkörbe mit leckeren Speisepilzen ist natürlich nichts einzuwenden. Auch wenn das hier in den Sommermonaten mitunter schwierig werden könnte. So auch heute. Es hatte zwar auch hier im Vorfeld immer mal geregnet und ganz besonders heute wollte der Himmel seine Schleusen einfach nicht schließen. So waren Regenbekleidung und Schirm unentbehrlich. Das Frischpilzaufkommen konnte allerdings auch dieses mal nicht wirklich überzeugen.

Direkt bei unserer Ankunft und kaum den Fahrzeugen entstiegen, begrüßten uns diese Küchen – Schwindlinge (Marasmius scorodonius).

Ja, es war eine sehr feuchte Angelegenheit heute im Dahmser Holz.

In den Moospolstern zahlreiche Heftel – Nabelinge (Rickenella fibula).

Oder auch diese Purpurschneidigen Bluthelmlinge (Mycena sanguinolenta).

Ein Kiefern – Braunporling (Phaeolus schweinitzii).

Junge, Gestreifte Teuerlinge (Cyathus striatus).

Diese Tintlinge (Coprinus/Coprinellus) blieben unbestimmt.

Eine Lupe ist für den Feldmykologen immer hilfreich.

Christian Boss (links) aus Wismar und Dr. Wulf Schulze aus Hamburg bei der Begutachtung eines Tintlings.

Der essbare Graublaue Reiftäubling (Russula parazurea), bei dem nassen Wetter selbstverständlich ohne Bereifung.

Ein interessanter Rißpilz der Gattung Inocybe. Dr. Wulf Schultze nahm ihn sich mit nach Hamburg zur mikroskopischen Untersuchung.

Heraus kam der Spitzschuppige Höcker – Rißpilz (Inocybe stellatospora). Ganz herzlichen Dank in die Hansestadt an der Elbe!

Hier hätte der Kochtopf – Mykologe zugegriffen. Maronen – Röhrling (Xerocomus badius).

Ein Eichen – Milchling (Lactarius quietus) im Regen. Gut ist die angedeutete und typische Zonierung zu erkennen. Man achte auch auf den Blattwanzen – Geruch.

Zerreibt man den dünnfleischigen Hut des Brennenden Rüblings (Collybia peronata) zwischen den Fingern, entströmt ihm ein säuerlicher Geruch, der an Essig erinnert. Sein Geschmack ist brennend scharf.

Der Lachsfarbene Schleimpilz (Tubifera ferruginosa) fühlt sich bei dem feuchten Wetter so richtig wohl.

An einem Buchenstubben gedeiht die Vielgestaltige Holzkeule (Xylaria polymorha).

Bei dem Wetter sehr praktisch, ein Riesenschirmpilz (Macrolepiota procera). Leider war er noch nicht aufgeschirmt!

Junge, noch geschlossene Tiegel – Teuerlinge (Crucibulum laeve).

Sie gehören zu den Nestlingen.

Ein Rötling (Entoloma spec.) von unten.

Und von oben.

An dünnen Laubholz – Ästen zahlreiche Ästchen – Schwindlinge (Marasmiellus rameales).

Vielen Dank an Pilzfreundin Dorit für dieses Erinnerungsfoto.


Hier die Artenliste von MTB 2632/3 = Dahmser Holz: Küchen – Schwindling, Postament – Helmling, Rosshaar – Schwindling, Gelbe Lohblüte, Zerfließende Gallertträne, Brennender Rübling, Grünblättriger Schwefelkopf, Blutmilchpilz, Waldfreund – Rübling, Mäuseschwänzchen, Rehbrauner Dachpilz, Striegeliger Schichtpilz, Kiefern – Braunporling, Rotrandiger Baumschwamm, Gestreifter Teuerling, Fichten – Wurzelschwamm, Blaugrauer Reiftäubling, Rotbrauner Scheidenstreifling, Breitblättriger Rübling, Maronen – Röhrling, Klebriger Hörnling, Samtiger Schichtpilz, Birken – Zungenporling, Weißmilchender Helmling, Eichen – Milchling, Sklerotien – Porling, Schmetterlings – Tramete, Kiefernnadel – Spaltlippe, Perlpilz, Gemeiner Violettporling, Buchenwald – Wasserfuß, Echter Zunderschwamm, Halbresupinater Weichporling, Lachsfarbener Schleimpilz, Angebrannter Rauchporling, Vielgestaltige Holzkeule, Riesenschirmpilz, Tiegel – Teuerling, Glimmer – Tintling, Mai – Stielporling, Eichen – Filzröhrling, Falscher Rotfußröhrling, Adlerfarn – Fleckenpilz, Ästchen – Schwindling, Rotfuß – Röhrling, Wiesen – Staubbecher, Spitzschuppiger Höcker – Rißpilz und Nelkenschwindling.

Und nun lockerten sich die Wolken am Himmel auf. Uns nützte es nichts mehr.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

26. Juli 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Lübtheen

Auch für Naturinteressierte und Pilzfreund*innen

MTB 2632/2 – Große Heide

Heute in der Großen Heide.

Die Große Heide findet sich im 2. Quadranten des MTB Lübtheen. Vor 2 Jahren und und zur selben Jahreszeit war ich hier mit unserem Vereinsmitglied und Natur – Experten Christopher Engelhardt aus Lübeck schon einmal während einer Mittwochsexkursion zu Gast. Besonders viele Pilzarten konnten wir leider nicht entdecken und dokumentieren. Aber besonders Chris war durchaus zufrieden, da er interessantes aus Flora und Fauna entdecken konnte, welches nicht dem Pilzreich eingegliedert ist. So schöne Tagfalter beispielsweise. Es war damals doch recht trocken und deshalb hoffte ich, dass wir in diesem Jahr etwas feuchtere und damit pilzreichere Verhältnisse vorfinden können. Feucht war es dann auch hinlänglich, aber das Angebot an Frischpilzen war trotz dem recht ernüchternd. So richtig Heide ist hier allerdings nicht vorzufinden. Laub- und Nadelwald ist neben mehr oder weniger trockenem Grasland dominant. Wer Wildbeobachtungen anstellen möchte, ist hier am richtigen Platz. Wir kamen uns zwischen dem ganzen Schwarzwild, dass hier auch tagsüber unbekümmert durch das Revier streift und einer Gruppe von Dammhirschen ein wenig wie in einem Wildtierpark vor. Wir, dass waren Dorit aus Ratzeburg, Catrin aus Bützow, Andrea und Chris aus Lübeck, Michael aus Schwerin und Phillip aus Renzow sowie meine Wenigkeit aus der Hansestadt Wismar.

Auch ohne Aussichtsplattform erfreute uns nicht nur diese Rotte Schwarzkittel (Sus scrofa), die am helllichten Tag die Wiesen der Großen Heide durchstreifte und die Christopfer Engelhardt bereits vor zwei Jahren vor die Linse bekam.

Dicke Quellwolken entwickelten sich immer wieder zu kräftigen Schauern, die die Anfahrt auf meinem Leichtkraftroller nicht einfach gestalteten. Schließlich wollte ich trocken zum Exkursionsgebiet gelangen.

Diese Pilze legte Phillip Müller unter sein Mikroskop und konnte den Großsporigen Olivschnitzling (Simocybe sumtpuosa) bestimmen. Ein schöner Fund! Auch das Bild stammt von Phillip.

Und hier die Olivschnitzlinge noch einmal von mir abgelichtet.

Catrin und Phillip beim Dokumentieren dieses denkwürdigen Fundes!

Hier sehen wir den Laubholz – Hörnling (Colocera cornea).

Insbesondere im Herbst ein Massenpilz der Fichtenforste ist der Klebrige Helmling (Mycena vulgaris), mit seinem schleimigen Stiel und den herablaufenden Lamellen.

An totem Fichtenholz und in Ausbreitung befindlich sehen wir hier den Getropften Saftporling (Oligoporus guttulatus).

Irgendwie schön, dieser Hut eines älteren Wurzel – Schleimrüblings (Xerula radicata).

Ein durchaus interessantes Gelände.

Auf der Schnittfläche einer relativ frisch gefällten Eiche ein ebenso frischer Leberpilz (Fistulina hepatica).

Mitten auf dem Waldweg hat Catrin einen Pilz entdeckt.

Ein Stadt- oder Straßen – Egerling (Agaricus bitorquis). Davon gab es noch einige mehr, wie es sich gehört, auf dem Fahrweg.

Hexeneier und geschlüpfte Stinkmorchel (Phallus impudicus).

Gleich daneben im Rindenmulch ein Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus).

Ein älterer, besonders aufgeschuppter Erlen – Krempling (Paxillus filamentosus) am Waldrand.

Nämlich genau an dieser Kannte.

Der Wind stand für uns günstig und das Rüsseltier bemerkte uns zunächst nicht.

Eine schöne Allee, aber leider ohne Frischpilze. Eventuell die Begrenzung eines ehemaligen Fahrweges.

Zum Schluss gab es dann aber noch auf einer Wiese für unsere Feinschmecker reichlich Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades).

Michael genießt die letzten, goldenen Sonnenstrahlen des Abends.

Sonnenuntergang in der Griesen Gegend.

Selbst nach ihrem Untergang noch spektakuläre Farbspiele am Abendhimmel.


Hier die Artenliste von MTB 2632/2 = Große Heide: Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Blutmilchpilz, Gemeiner Spaltblättling, Frauen – Täubling, Judasohr, Rotrandiger Baumschwamm, Echter Zunderschwamm, Blaugrauer Reiftäubling, Weißstieliges Stockschwämmchen, Nelkenschwindling, Striegeliger Schichtpilz, Buckel – Tramete, Kiefern – Braunporling, Großsporiger Olivschnitzling, Pfriemförmiger Laubholzhörnling, Papagei – Täubling, Braunvioletter Täubling, Tiegel – Teuerling, Schiefer Schillerporling, Widerlicher Täubling, Perlpilz, Heftel – Nabeling, Schmetterlings – Tramete, Samtiger Schichtpilz, Klebriger Hörnling, Zerfließende Gallertträne, Getropfter Saftporling, Zimtfarbener Weichporling, Gemeine Stinkmorchel, Eichenwirrling, Schwefelporling, Striegelige Tramete, Rotbuchen – Rindenkugelpilz, Rötende Tramete, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Rotbrauner Scheidenstreifling, Buchenfruchtschalen Holzkeule, Grauer Wulstling, Leberpilz, Stadt – Champignon, Breitblättriger Rübling, Goldschimmel, Waldfreund – Rübling, Flacher Lackporling, Erlen – Krempling und Mai – Stielporling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

22. Juli 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Durch die ehemalige Staatsforst Turloff

Rund um den früheren Forsthof Turloff führte uns die heutige Lehrwanderung. Er war bis zur Wende in Betrieb und ist inzwischen saniert und im Privat – Besitz, unter anderer Nutzung.

Der Steinpilz – Wismar lud zu einer hochsommerlichen Pilzlehrwanderung bei Dabel ein. Es ging durch die Wälder um den ehemaligen Forsthof Turloff, der früheren Staatsforst Turloff. Bekannte Persönlichkeit des Ortes ist der hier geborene Olympia – Sieger im Vielseitigkeitsreiten von 1936 in Berlin Ludwig_Stubbendorff

Laub- und Nadelforste sowie heideartiges Gelände zeichnen die vielseitige Wanderroute aus. Es war nicht das erste mal, dass eine Pilzwanderung rund um Turloff führte. So waren wir vor einigen Jahren hier sogar des Nachts unterwegs. Eine Nachtwanderung im Dürre – Sommer 2018. Klar, damals gab es kaum Frischpilze, aber wir hofften, dass es in diesem Sommer anders aussehen möge. Immerhin ist das Revier durchaus ein Gebiet für den hoffnungsvollen Mykophagen, denn auf den sauer – sandigen Böden gedeihen solch beliebte Kobolde wie Pfifferlinge, Maronen, Butterpilze, Birkenpilze, Edel – Reizker und Steinpilze. Zumindest die Eierschwämme erleben im Hochsommer bekanntlich ihre Hochzeit und Sommersteinpilze können nach Regenfällen auch prächtig gedeihen. Dazu verschiedene Wulstlinge und Täublinge. Allerdings sind die Bedingungen für gefüllte Körbe derzeit eher noch suboptimal, nicht aber im auf eine  Lehrwanderung, die es schließlich auch sein sollte. So war doch eine respektable Artenvielfalt gegeben, so dass diesem Anspruch durchaus genüge getragen wurde.

Zur Einstimmung hatte uns Catrin schon mal ein buntes Sammelsurium  von Täublingen mitgebracht.

In verschiedenen Dosen gab es weitere Pilze zu Bestaunen.

Wir starteten am Buchenberg.

Hier begeisterte uns alsbald ein nicht sonderlich häufiger Kornblumen – Röhrling (Gyroporus cyanescens).

Kleintiere des Waldes hatte ihn schon vor uns für sich entdeckt.

Auch diese schwach giftigen Schönfuß – Röhrlinge (Boletus calopus) sorgten für Begeisterung.

Der nächtliche Regen lässt den Hutschleim des Gemeinen Wurzelrüblings (Xerula radicata) im Blitzlicht meiner Kamera ordentlich spiegeln.

Ein wunderbar frischer Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus). Er sollte später noch würdig auf sich aufmerksam machen.

Ähnlich dem Samtfuß – Krempling ist auch der Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla) nicht zum Verspeisen zu empfehlen.

Ganz anders verhält es sich mit diesen Fleischroten Speisetäublingen (Russula vesca). Sie gehören zu den schmackhaftesten Waldpilzen.

Besonders jung ist er eine Delikatesse. Man achte auf den weißlichen Hutrand!

Ein viel intensiveres Rot weist beispielsweise der Buchen – Spei – Täubling (Russula marei) auf. Er ist weniger kompakt und seine Lamellen schmecken brennend scharf. Vergleiche auch andere, rötliche Täublinge.

Der Buchen – Speitäubling (Russula mairei) gehört zu unseren häufigsten Täublingen in Buchenwäldern und wir können ihn dort praktisch bis in den Winter hinein antreffen.

Im Sommer und Herbst häufig ein Massenpilz unter Birken und Fichten, war er heute nur als Einzelstück vertreten und er war auch der erste Milchling, der mir in dieser Saison unter die Augen kam. Flatter – Milchling (Lactarius tabidus). Als Mischpilz brauchbar.

Dieser Vertreter, mit seinem rosa Röhrenfutter, sollte besser nicht in die Pilzpfanne geraten. Seine intensive Würzkraft ist dann doch zu viel des Guten. Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus).

Diese essbaren Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila) erscheinen nach den nächtlichen Regenfälle besonders frisch.

Am geschotterten Waldwegrand, in der Nähe einer Birke, zeigt sich ein Verblassender Täubling (Russula pulchella). Die mehr oder weniger intensive, himbeerrote Hutfärbung, ist noch am Rande zu erahnen. Geringwertiger Mischpilz.

Hier noch einmal in Schieflage.

Links des Weges wuchs obiger Täubling.

Grasig genug, um auch mal einen Nelkenschwindling (Marassmius oreades) auf den Plan zu rufen.

Oder auch diesen kleinen Vertreter der Ackerlinge = Agrocybe spec.

Fast ein kleines Kunstwerk, der Hutrand dieses leckeren Lilablättrigen Mürblings (Psathyrella candolleana), aber keineswegs typisch für diese Art.

Mittig ein sich gerade öffnender Tigel – Teuerling (Crucibulum laeve).

Im moosreichen Nadelwald, insbesondere von Fichte, keine Seltenheit, auch wenn der Pilz montane Lagen bevorzugt, ist der Feinschuppige Trichterling (Clitocybe squamulosa).

Er gehört in die Gruppe um den Gelbbräunlichen Trichterling, deren Vertreter alle essbar sind. Sein haselnussbrauner Hut ist sehr feinschuppig und nicht gebuckelt, sondern mit dunkler genabelt. Ein sehr eleganter und schöner Trichterling, der alleine auf Grund seines Habitus und Standortes leicht kenntlich ist.

Seine weißlichgrauen Lamellen stehen schon fast entfernt, sind nur schmal und weit am Stiel herablaufend. Nach M.H.K. manchmal auch gabelig und aderig miteinander verbunden.

Und schon wieder wurde etwas entdeckt.

Ein völlig vergoldeter Filzröhrling (Xerocomus spec.). Befallen vom Goldschimmel (Hypomyces chrysospermus).

Mitten auf einem schattigen und feuchten Waldweg gleich mehrere Arten beieinander. Hier sehen wir liegend eine Miniaturausgabe des Langstieligen Knoblauch – Schwindlings (Marasmius alliaceus), stehend daneben einen Rötling (Torsten Richter aus Rehna merkt an, dass es sich auch um eine andere Gattung handeln könnte) und links unten schimmert noch der Hut eines Zwerg – Bläulings.

Zwerg – Bläuling oder Lacktrichterling (Laccaria tortillis). Gerne mitten auf Waldwegen. Essbar, aber wenig lohnend.

Und hier gab es einige Nester von ganz besonders begehrten Waldpilzen.

Gemeint sind natürlich die dottergelben Eierschwämme (Cantharellus cibarius).

Während meines Fototermins mit den Pfifferlingen legte mit Catrin noch einen Täubling vor die Linse. Einen Braunvioletten Täubling (Russula bruneoviolacea). Hutfarbe verschieden blauviolett und unterschiedlich getönt mit schwarzen und fuchsigen Flecken, speckig glänzend sowie breit gerieftem Hutrand. Er darf als Mischpilz in den Korb wandern.

Lamellen blass strohgelb mit zitronenfarbenen Reflexen, dünn und nur mit wenigen kürzeren ausgestattet. Der weißliche Stiel kann besonders zur Basis hin gilben.

Ein klassisches Pfifferlings – Revier.

An feucht liegenden Ästen einige Gallerttränen (Dacrymyces spec.).

Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus).

Und es geht auch noch üppiger.

Als Speisepilz nicht zu empfehlen.

Weiter geht es.

Vom Nadelwald in den naturbelassenen Laubwald.

Die Überreste dieser einst mächtigen Rotbuche bietet nicht nur dem Zunderschwamm eine hervorragende Lebensgrundlage.

Und dieser immer häufiger werdende Getropfte Saftporling (Oligoporus guttulatus) siedelt auf totem Nadelholz, vorzugsweise der Fichte.

Die Fichte benötigt auch der nah Verwandte Herbe Saftporling (Oligoporus stypticus).

Der sehr scharf schmeckende Sonnen – Täubling (Russula solaris) lebt in Partnerschaft mit Bäumen, nämlich mit der Buche.

Der Widerliche Kammtäubling (Russula pectinatoides) ist hinsichtlich seiner Baumpartner nicht so wählerisch. Er kommt unter Laub- und Nadelbäumen vor und ist ebenfalls ungenießbar.

Seine Stielbasis wird oft rotfleckig.

Der zartfleischige und gebrechliche Duftende Täubling (Russula odorata) ist auf Eiche angewiesen. Ihm entströmt ein fruchtiger Duft.

Er gehört in eine Gruppe von kleinen, mild schmeckenden Dottersporern mit rubin- bis weinrotem Hut, der hier zu den Rändern stark ausgeblasst ist.

Zu den großen Ockersporen zählt der Braune Ledertäubling (Russula integra). Seine Lamellen bleiben zunächst lange blass und er wächst unter Nadelbäumen, gern Kiefern, aber auch in Fichten- und Tannenwäldern.

Die Grundfarbe des Hutes ist braun, mit Abstufungen zu violett, Purpur, Blutrot, gelblich oder schön Schokoladenbraun. Er zählt zu den guten Speisepilzen.

Unser Gruppenfoto zur Erinnerung an eine schöne Wanderung durch die Staatsforst Turloff. Die Körbe sind zwar nur sehr dürftig befüllt, aber dafür war das vermittelte Pilz – Wissen um so üppiger. Und dafür ist sicher auch dieser Beitrag geeignet, einiges nachvollziehbar zu machen. 

Der ehemalige Forsthof Turloff heute Nachmittag. Im Gegensatz zu obigem Bild, fehlt die Eiche ganz links inzwischen.


Wann startet die nächste Lehrwanderung? – Siehe unter Termine!

19. Juli 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Lübtheen

Auch für interessierte Natur- und Pilzliebhaber*innen

MTB 2632/1: Jesow – Melkof

Im Wald am Immenberg bei Jesow während einer Mittwochsexkursion am 23.06.2021.

Wir begannen heute mit der Topographischen Karte 2632 = Lübtheen. Also mit dem ersten von 4 Quadranten. Vor ziemlich genau 2 Jahren war dieses Messtischblatt schon einmal an der Reihe. Auch im Sommer und fast zur selben Zeit. Damals war es relativ trocken und Frischpilze eher Mangelware. Aber die Griese Gegend mit ihren leichten Sandböden fällt in den Sommermonaten schnell der Trockenheit anheim. Zwar war es damals nicht ganz so schlimm wie im vergangenen Sommer, als ebenfalls etliche Mittwochsexkursionen in die Griese Gegend führten, aber berauschend war es keinesfalls. Wir waren knapp südlich der B 5 und westlich von Jesow unterwegs. Überwiegend Nadel- und Mischwald auf sauren Sandböden. Aber es gibt auch ein wenig Buchenwald. Saure Birkenbereiche sowie teils moosreiche Kiefern- und Fichtenforste. Es gab einigermaßen Frischpilze, auch wenn die Artenvielfalt doch zu wünschen übrig ließ. Zur ersten Exkursion in der Giesen Gegend in diesem Jahr trafen sich 7 Pilzfreundinnen und Freunde am heutigen Nachmittag.

Wir starten!

Mastige Samtfuß – Kremplinge (Paxillus atrotomentosus) stimmten uns optimistisch.

Der samtige Fuß des Samtfuß – Kremplings (Tapinella atrotomentosa). 

Kniefall mitten auf dem Waldweg.

Grund waren filigrane Tintlinge oder auch dieser Vertreter der Gattung Conocybe = Samthäubchen. Bestimmbar nur mikroskopisch.

Und Phillip hat mikroskopiert, nämlich den Tintling, der an der Kniefall – Stelle wuchs. Und er hat ihn bestimmen können: Steifstieliger Tintling (Coprinellus hiaescens). Erst sehr weinige Nachweise in M-V! Foto von Phillip Müller.

In diesem Birkenwald brach dann sogar das Sammelfieber aus.

Grund war ein Überangebot an Rotbraunen Scheidenstreiflingen (Amanita fulva).

Meist unter Birken, gern auch an feuchteren, moorigen Standorten und mit leuchtenden Farben, stark glänzendem Hut, der mittig leicht gebuckelt sein kann und mit grob gerieften Hutrand kommt der Glanz – Täubling (Russula nitida) daher. Wie bei vielen Täublingen kann die Hutfarbe sehr variabel sein.

Die Lamellen sind zunächst mandelweiß, später creme und schließlich buttergelb. Der weißliche Stiel ist im unteren Bereich mehr oder weniger rosa angehaucht. Geruch zunächst schwach, obstartig, intensiviert sich beim Vergehen und erinnert dann an den Geruch des Grünen Knollenblätterpilzes (honigartig). Dieser mild schmeckende Sprödblättler ist allerdings essbar.

Ein Perlpilz (Amanita rubescens) schirmt hier auf.

Und hier ist es sein ausnahmsweise nackthütiger Vetter, der Graue Wulstling (Amanita excelsa).

Und der unerfahrene Sonntagssammler wäre begeistert, endlich Röhrlinge! Der zart rosa – Schimmer in den Röhren verrät ihn aber schon, den Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus).

Während der Gallen – Röhrling jedes Pilzgericht ungenießbar macht, veredelt es hingegen der Fleischrote Speise – Täubling (Russula vesca).

Da muss auch Phillip noch mal drauf halten.

Und hier gleich noch eine Familie des sehr guten Speisepilzes.

Ein essbarer Perlpilz (Amanita rubescens).

Mit grauschorfigen Hüllresten auf dem Hut und weinroten Tönungen.

Ohne weinrote Tönungen, aber sonst sehr ähnlich ist der ebenfalls essbare Graue Wulstling (Amanita excelsa). Die Hüllreste können durchaus fehlen, so wie weiter oben schon festgestellt.

Die Manschette muss oberseits gerieft sein.

Christian und Phillip scheinen wieder etwas entdeckt zu haben.

Es waren nochmals schöne Gallen – Röhrlinge (Tylopilus felleus).

Der Getropfte Saftporling (Oligoporus guttulatus) findet sich meist an totem Fichtenholz.

Christian und Phillip haben einen Papagei dingfest gemacht und freuen sich darüber.

Natürlich nicht den exotischen Vogel, sondern diesen farbenfrohe Sprödblättler.

Papagei – Täubling (Russula ionochlora). Essbar.

Ähnlich ist der ebenfalls essbare Blaugraue Reiftäubling (Russula parazurea), aber ohne violette Farbanteile auf dem Hut.

Nach dem uns ein Gewitterschauer mit etwas Regen streifte, zeigte sich wie zur Versöhnung noch eine toller doppelter Regenbogen.

Leider wollten die drei Damen nicht mit auf unser Erinnerungsfoto. Von links: Christian, Phillip, Michael und Reinhold. Danke an Dorit für das freundliche Bild!


Hier die Artenliste von MTB 2632/1 = Wald bei Jesow: Schiefer Schillerporling, Eichen – Mehltau, Samtfuß – Krempling, Rotbrauner Scheidenstreifling, Klebriger Hörnling, Milder Glanz – Täubling, Echter Zunderschwamm, Perlpilz, Birken – Zungenporling, Fleischroter Speise – Täubling, Rotrandiger Baumschwamm, Rötende Tramete, Grauer Wulstling, Breitblättriger Rübling, Getropfter Saftporling, Gallen – Röhrling, Gemeiner Violettporling, Lungen – Seitling, Brandkrustenpilz, Adlerfarn – Fleckenpilz, Sklerotien – Porling, Gemeine Stinkmorchel, Papagei – Täubling, Graublauer Reiftäubling und Steifstieliger Tintling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

12. Juli 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Warnow

Auch für interessierte Natur- und Pilzfreund*innen

MTB 2237/4: Herrenholz

Blick vom Herrenholz auf die mecklenburgische Landschaft heute Abend.

Schon waren wir beim 4. und somit letzten Quadranten der Topographischen Karte von Warnow angelangt. Umfangreiche Forst- und Waldreviere standen uns zur Verfügung. Da wäre zunächst das Herrenholz mit seinen Buchenanteilen zu nennen und die daran gekoppelten Misch- und Nadelforste. Wie ich feststellen musste, wurde in den Nadelforsten massiv Holz eingeschlagen. Wahrscheinlich durch Trockenheit geschädigte Fichtenplantagen. Außerdem ist das Gebiet auch recht hügelig, so findet sich hier der Schampowberg (69,9 m), der Kronsberg (57,3 m), der Hallersberg (70,4 m), der Schmedberg (67,9 m) und als Feuchtgebiet die Saarkrieh. Durch einen bewaldeten Ausläufer in Richtung Südwesten ist dieses Revier mit dem Mustiner Holz verbunden. Neben Nadelforsten findet sich hier ein mit Buchen bestandenes Bachtal. Wir, das waren Catrin aus Bützow und Michael aus Schwerin entschieden uns für das Herrenholz. Das Frischpilzaufkommen befindet sich derzeit auf dem aufsteigendem Ast und wir konnten zumindest bezüglich Täublinge recht zufrieden sein. Als Höhepunkt gestaltete sich der Fund von drei Schönfuß – Röhrlingen, die im Flachland eher weniger Verbreitet sind.

Nah verwandt mit dem Speise – Täubling ist der ebenfalls essbare Blasse Täubling (Russula galochroa). Wir finden ihn unter Eiche, Birke und Rotbuchen.

Die Blätter sind stumpf cremefarbig und der weißliche Stiel ist feinaderig und mitunter rostfleckig.

Der blass mehrfarbige Hut kann zum Rand hin zart rosa angehaucht sein und die Lamellen stehen nicht besonders dicht, besitzen im Grunde Querverbindungen und sind zum Hut hin stark aufgegabelt.

Die anfangs weißen Lamellen des Rehbraunen Dachpilzes (Pluteus atricapillus) verfärben sich zunehmend fleischrosa.

Ein etwas betagter Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus).

Auf dem ersten Blick für Netzstielige Hexen – Röhrlinge gehalten, entpuppten sich diese Dickröhrlinge für uns als etwas viel wertvolleres. Wir waren begeistert!

Hat er nicht einen farbschönen Fuß?

Schön- oder Dickfuß – Röhrling (Boletus calopus). Toller Fund, da eher in montanen Regionen zu hause. Ungenießbar bis schwach giftig!

Löwengelber – oder Veränderlicher Stielporling (Polyporus varius).

Spindeliger Rübling (Collybia fusipes).

Ein etwas „verunglückter“ Grauer Wulstling (Amanita excelsa).

Die grauen Hüllreste vom Gewitterregen der Nacht abgewaschen, Stielknolle praktisch nicht vorhanden, aber die oberseitige Riefung der Manschette ist im Bild deutlich zu erkennen.

An liegendem Laubholzstamm über viele Dezimeter entlang laufend, dürften wir hier den Zusammenhängenden Feuerschwamm (Phellinus contiguus) sehen. Er besitzt nicht nur besonders große Sporen im Vergleich zu seinen Verwandten, sondern auch die weitesten Poren.

Auch Großsporiger Feuerschwamm genannt.

Rotstieliger Leder – Täubling (Russula olivecea). Einer unserer größten Täublinge und nach Michael – Hennig – Kreisel ein ganz hervorragender Speisepilz, inklusive individuellen Unverträglichkeiten.

Weißstieliger Leder – Täubling (Russula romellii). Die Leder – Täublinge sind Ockersporer und daher dunkeln die anfänglich blassen Lamellen bei zunehmender Sporenproduktion immer zu dottergelb ein. Hervorragender Speisepilz, wie alle Leder – Täublinge.

Kurzstieliger Leder – Täubling (Russula curtipes).

Resupinater Porling mit dekorativen Rändern. Eine Laune der Natur.

Und noch einmal.

Aber er bildet auch Hutkannten, die vom Laubholz – Substrat abstehen, aus. Viele Jahre unter der Bezeichnung Skeletocutus nivea = Halbresupinater Weichporling kartiert. Sequenzierungen haben ergeben, dass es diese Art in Europa überhaupt nicht gibt, sondern der Pilz eher in Nordamerika beheimatet sein soll.

Er wurde aufgespalten in Skeletocutis semipileata und Skeletocutis nemorales.

Und zu den Sommerarten, mitunter aber auch noch im Herbst, gehört der Morgenrot – Täubling (Russula aurora), dem wir recht häufig in Buchenwäldern auf besseren Böden begegnen können. 

Hier sehen wir ihn besonders intensiv gefärbt auf dem Mittelstreifen eines Waldweges hervorbrechen.

Hier in Schieflage, der Rosa – Täubling (Russula rosea), wie der Morgenrot – Täubling auch genannt wird. Das junge Exemplar tränt sogar an den Lamellen. 

Diese Kamm – Täublinge wuchsen am kalkreichen Straßenrand bei Buchen und Eichen. Sie rochen nicht nach Camembert oder anderweitig unangenehm und schmeckten mild und sogar ziemlich angenehm. Demnach kommt eigentlich nur der Milde Kamm – Täubling (Russula livescens) in Betracht. Typisch für diese Art sind auch die ockergelben Stiele im unteren Bereich.

Nicht weit entfernt ein junger Netzstieliger Hexen – Röhrling (Boletus luridus).

Hier ein junger Ockerblättriger Zinnobertäubling (Russula pseudointegra).

Der kompakte Täubling ähnelt dem Harten Zinnobertäubling, ist aber deutlich weichfleischiger und der Steil ist immer weiß. Die lange blassen Lamellen verfärben zu ockergelblich. Ungenießbar.

Insgesamt drei Anhängsel – Röhrlinge (Boletutus appendiculatus) waren ein gefundenes Fressen für die Nacktschnecken.

Licht- und Schattenspiele am Rande des Herrenholzes.

Ein leckerer Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha) schiebt sich aus dem Waldboden.

Catrin und Michael sind begeistert.

Einige Breitblättrige Großrüblinge (Megacollybis platyphylla).

Falsche Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus porosporus). Essbar.

Junge Fadenstäubchen der Gattung Stemonites.

Zur Erinnerung am Großsteingrab. Von rechts: Michael, Catrin, Reinhold. 12. Juli 2023.


Hier die Artenliste von MTB 2237/4 = Herrenholz: Halsband – Schwindling, Waldfreund – Rübling, Rötliche Kohlenbeere, Angebrannter Rauchporling, Gemeiner Spaltblättling, Schmetterlings – Tramete, Striegelige Tramete, Mai – Stielporling, Blasser Täubling, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Rehbrauner Dachpilz, Flacher Lackporling, Eichen – Filzröhrling, Goldschimmel, Birken – Zungenporling, Birken – Blättling, Rotrandiger Baumschwamm, Schönfuß – Röhrling, Löwengelber Stielporling, Spindeliger Rübling, Morgenrot – Täubling, Sommersteinpilz, Dickblättriger Schwarztäubling, Rotbuchen – Rindenkugelpilz, Grossporiger Feuerschwamm, Rotstieliger Leder – Täubling, Halbresupinater Weichporling, Stadt – Champignon, Milder Kamm – Täubling, Weißstieliger Leder- Täubling, Ockerblättriger Zinnober – Täubling, Anhängsel – Röhrling, Frauen – Täubling, Falscher Rotfuß – Röhrling, Gelbe Lohblüte, Geweihförmige Holzkeule, Echter Zunderschwamm, Brandkrustenpilz, Sklerotien – Porling, Postament – Helmling, Buckel – Tramete, Grauer Wulstling, Netzstieliger Hexen – Röhrling, Kurzstieliger Leder – Täubling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

08. Juli 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Sie führte durch die Sültener Forst

Am verschwundenen Waldsee Pfingsten 2023.

Abwechslungsreiche Wald- und Forstreviere auf überwiegend leichten und sauren Sandböden finden sich in der Sültener Forst. Es gibt aber auch bessere Standorte mit Kalkanteilen, wo durch die Artenvielfalt erhöht wird. Das Revier kann im Hochsommer mit solch volkstümlichen Speisepilzen wie die beliebten Eierschwämme, besser bekannt unter der Bezeichnung Pfifferlinge, aufwarten. Auch Steinpilze, Birkenpilze, Rotkappen oder leckere Hexen – Röhrlinge sind möglich. Da es sich um eine Lehrwanderung handelt, gehen wir natürlich auch auf weniger bekannte, aber dennoch gute Speisepilze sowie möglicher Verwechslungsarten ein. So trafen sich heute bei hochsommerlichem Wetter 8 pilzbegeisterte Leute in Sagsdorf. Wir wanderten bis zum Schwarzer See bei Sagsdorf

Während eines Erdrutsches im Juni 1978 in den See gestürzte Eiche.

Wir starteten von Sagsdorf aus.

Und diese unermüdlichen Krabbler waren heute wirklich gut in Form.

Längst des Waldweges begrüßten uns sogleich einige Röhrlinge. Hier sehen wir einen ziemlich kompakten Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus).

Hier sind es Falsche Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus porosporus). Beide Arten sind essbar.

Wie immer an totem Eichenholz fand sich der Rotbraune Borstenscheibling (Hymenochaete rubiginosa).

Der Breitblättrige Großrübling (Megacollybia platyphylla) ist als Speisepilz nicht zu empfehlen.

Ein junges Fadenstäubchen aus der Schleimpilz – Gattung Stemonites.

Ein Rißpilz mit Velumresten am Hutrand.

Zerreibt man die Lamellen dieses Rißpilzes zwischen den Fingern, (im Bild rechts) so entströmt ihm ein süßlicher Duft, der an Honig erinnert. Eine gute Bestimmungshilfe um den Olivgelben Rißpilz (Inocybe dulcamara) auch ohne mikroskopische Überprüfung zu identifizieren. Ein überaus häufiger Giftpilz. 

Ein Schlauchpilz am Wegesrand. Möglicherweise ein Vertreter der Gattung Napfbecherlinge (Tarzetta spec.). 

Zwei aufgeschirmte Perlpilze (Amanita rubescens). Leider gut vermadet.

Auch dieser Rehbraune Dachpilz (Pluteua atricapillus) ist bereits aufgeschirmt. Er gehört zu den Freiblättlern und der Hut darf in den Korb für Speisepilze wandern.

Ein alter Buchenstumpf weckt das Interesse.

Leider sind es nur Zunderschwämme und keine Flachen Lackporlinge für Catrin zum bemalen.

Sehr willkommen waren diese noch unaufgeschirmten Rehbraunen Dachpilze (Pluteus cervinus) für ´s Mischpilzgericht.

Gleich werden wir wieder fündig.

In Form von essbaren Graublauen Reiftäublingen (Russula parazurea). Auch Wolken – Täubling genannt.

Oder auch dieser wunderschönen Scheibchen – Tintlings (Coprinus/Coprinellus spec.).

Direkt daneben diese wunderbar frischen und schmackhaften Behangenen Faserlinge (Psathyrella candolleana).

Die Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) sind leider sehr bitter vom Geschmack und obendrein sogar noch giftig!

Diese Stäublinge sind zum Verzehr nicht mehr geeignet. Die Sporenreifung hat begonnen. Weichfleischig waren sie obendrein, da es sich um den Weichen – Stäubling (Lycoperdon molle) handeln dürfte.

Dieser wunderbar konstruierte und an Kiefer gewachsene Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) musste mit als Vorrat zum Adventsbasteln.

Gut sind die Sägeblätter des Schuppigen Sägeblättlings (Lentinus ledideus) zu erkennen. Er ist zähfleischig und schmeckt nicht!

Wir wanderten einen Maronen – Weg entlang, den zahlreiche Esskastanien säumten.

Und gelangten in einen moosreichen Fichtenforst.

Hier boten diese jungen Samtfuß – Kremplinge (Paxillus atrotomentosus) einen wunderschönen Anblick.

Trotz der Lamellen als Fruchtschicht gehört er nicht zu den Blätterpilzen, sondern stellt einen verkappten Röhrling dar. Die Genießbarkeit wird unterschiedlich bewertet.

Links des Hohlweges tummeln sich gerne Pfifferlinge, rechts an der Böschung Gallen – Röhrlinge, Maronen – Röhrlinge und mit Glück auch mal ein Herrenpilz. Heute hielten sie sich jedoch bedeckt.

Dafür tauchten nochmals einige Perlpilze (Amanita rubescens) auf.

Vielen Dank an die junge Dame aus Schwerin, dass sie uns hier so schön vor dem Geländer des abgebrochenen Waldweges am Schwarzen See fotografiert hat. 08. Juli 2023.

Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe unter Termine!

05. Juli 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Warnow

Auch für interessierte Pilz- und Naturliebhaber*innen

MTB 2237/3: Stegenholz

Im Stegenholz.

Im dritten Quadranten der Topographischen Karte Warnow finden sich drei selbständige Waldgebiete, die für die heutige Mittwochsexkursion in Frage kommen konnten. Da wären zunächst die Windmühlen – Tannen, nördlich Sternberger Burg und Groß Raden zu nennen. Ein recht kleines, hügeliges Waldrevier auf sandigem Untergrund und mit erhöhtem Nadelholzanteil. Im Zuge der Dürre des Jahres 2018 wurden hier viele Fichten in Mitleidenschaft gezogen und teils großflächig abgeholzt. Der Rosenower Wald zwischen den Ortschaften Loiz und Rosenow ist ein recht kompaktes und großes Wald- und Forstrevier. Auch hier überwiegen leichte Sandböden, so dass Kiefernforste dominieren. Es sind aber auch Eichen- und Buchenbereiche enthalten. Besonders im Herbst ein klassisches Revier für den Sonntagsammler. Maronen und Steinpilze sind hier neben weiteren volkstümlichen Pilzarten begehrte Sammelobjekte. Besonders in feuchten Sommermonaten kann man hier auf Pfifferling – Suche gehen. Das dritte Revier, das uns zur Auswahl stand war das Stegenholz, direkt an der B 104 zwischen Sternberg und Witzin. Hier finden wir in erster Linie Laubwälder auf besseren, teils sogar kalkreicheren Böden vor. Feuchtbereiche sorgen für Abwechslung. Da am 05. Juli ein Sturm angesagt war, fand die Exkursion erst am Sonntag, dem 16. Juli statt und wir entschieden uns für das Stegenholz. Wir, dass waren Catrin aus Bützow, Martin aus Hamburg, Phillip aus Renzow, Michael aus Schwerin sowie Christian und Reinhold aus Wismar. Wir konnten zwar einiges notierten, aber dass allgemeine Frischpilzaufkommen war doch recht verhalten.

Gleich zum Start begrüßte uns ein farbenfroher Sprödblättler.

Wir konnten ihn als Ockerblättrigen Zinnober – Täubling (Russula pseudointegra) ansprechen. Der Pilz ist ungenießbar.

Ein farbenfrohes Bild geben auch diese Filzröhrlinge ab.

Blutroter Röhrling (Xerocomus rubellus). Essbar.

Christian hat an einem toten Buchenast die Spitzwarzige Tramete (Antrodiella hoenelli) entdeckt.

Und Phillip im Feuchtgebiet diesen bewimperten Vertreter der Gattung Scutellinia = Schildbostling. Um die genau Art zu bestimmen, muss meist dass Mikroskop bemüht werden.

Ein etwas blass geratener Flockenstieliger Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis).

Ein Blick nach oben kann auch reizvoll sein.

Ein weiterer Vertreter der Sprödblättler aus der Sektion der Stinktäublinge. Dort wird auch ein Gilbender Stinktäubling (Russula subfoetens) beschrieben, welcher hier in Betracht kommen könnte. Aber wahrscheinlich handelt es sich nur um eine weniger unangenehm riechende Form des Stink – Täublings (Russula foetens).

Und der Hut von oben, meist schmierig bis schleimig, bei Trockenheit glänzend eintrocknend und mit stark gerieftem Hutrand.

Catrin hat am Rande eines Feuchtbiotops auf totem Laubholz einen Getigerten Sägeblättling (Lentinus tigrinus) entdeckt.

Blick auf das Fruchtlager des Sägebättlings.

Mitten auf einem grasigen Waldweg ein kleines Büschel von Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis). Gewachsen auf vergrabenem Totholz.

Halsband – Schwindling (Marasmius rotula).

Jüngere Spindelige Rüblinge (Collybia fusipes).

Ältere Semester der selben Art.

Die langen, nackten Stiele spitzen nach unter aus.

Phillip freut sich über diese hier in Mengen fruktifizierenden und besonders fotogenen Spindel – Rüblinge.

Wirklich schöne und frische Exemplare waren dabei.

Und Phillip hat zu hause noch ein wenig Nacharbeit betrieben und sich an sein Mikroskop gesetzt. Heraus kam dabei Parasola kuehneri, der Kleinsporige Scheibchen – Tintling.


Hier die Artenliste von MTB 2237/3 = Stegenholz: Ockerblättriger Zinnober – Täubling, Rötliche Kohlenbeere, Angebrannter Rauchporling, Schmetterlings – Tramete, Gemeiner Spaltblättling, Echter Zunderschwamm, Goldgelber Zitterling, Eichen – Zystidenrindenpilz, Blutroter Röhrling, Breitblättriger Rübling, Gelbe Lohblüte, Frauen – Täubling, Spitzwarzige Tramete, Fleischroter Speise – Täubling, Laubholz – Hörnling, Vielgestaltige Kohlenbeere, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Rosa Morgenrot – Täubling, Vielgestaltige Holzkeule, Striegeliger Schichtpilz, Flacher Lackporling, Blaugrauer Reiftäubling, Striegelige Tramete, Tintenstrichpilz, Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Rotrandiger Baumschwamm, Halsband – Schwindling, Judasohr, Ampferblatt – Rostpilz, Gilbender Stinktäubling, Löwengelber Porling, Getigerter Sägeblättling, Birken – Blättling, Zimtfarbener Weichporling, Nördlicher Zinnoberschwamm, Lungen – Seitling, Lilablättriger Mürbling, Flächiges Eckenscheibchen, Stockschwämmchen, Sonnen – Täubling, Sklerotien – Porling, Zugespitzter Kugelpilz, Birken – Zungenporling, Veränderlicher Spaltporling, Brandkrustenpilz, Buchen – Rindenschorf und Kleinsporiger Scheibchen – Tintling. 


Wir verabschieden uns vom Stegenholz.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion – Siehe unter Termine!

28. Juni 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Warnow

Auch für interessierte Pilz- und Naturliebhaber*innen

MTB 2237/2 = Staatsforst Tarnow, Kreuzgrund, Boitiner Steintanz 

Der Boitiner Steintanz. Foto: Ulrich Klein.

Info – Tafel am Boitiner Steintanz.

Heute war bereits der 2. Quadrant der Topographischen Karte Warnow an der Reihe. Im Zentrum dieses Kartenausschnittes befindet sich ein umfangreiches Wald- und Forstgebiet, der frühere Staatsforst Tarnow, mit seinem Kreuzgrund und dem Boitiner Steintanz. Buchenwälder wechseln sich mit Nadelforste ab. Das Revier ist außerdem recht eiszeitlich geprägt, mit einigen Hügeln und entsprechend auch feuchten Senken oder gar kleinen Waldseen oder Tümpeln. So gibt es hier den Ladenbarg oder auch den Papenbarg. Gegen 16.15 Uhr traf ich mich hier mit unserem Pilzfreund Michael aus Schwerin. Das Wetter war sonnig und angenehm temperiert. Der Wald war durch vorangegangene Regenfälle gut gewässert worden, aber die Frischpilz – Flora braucht noch ein Weilchen, um den bevorstehenden Sommer – Aspekt sprießen zu lassen.

Nach dem Regen sind auch gleich die Schnecken zur Stelle. Alles haben sie dann doch nicht geschafft. Auf den ersten Blick ein Frauentäubling, der zweite belehrte uns eines besseren.

Die Lamellen des stattlichen Sprödblättlers waren also nicht geschmeidig wie beim Frauen – Täubling. Sie erscheinen zwar noch recht blass, aber ein ockerlicher Unterton ist bereits vorhanden. Es dürfte sich um den Weißstieligen Leder – Täubling (Russula romellii handeln. Ein ganz hervorragender Speisepilz, der natürlich auch den Schnecken ganz vorzüglich mundet. 

Natürlich waren wir hier schon mehrmals kartieren oder auch im Zuge von Pilzwanderungen oder sogar im Ramen eines unserer Herbstseminare unterwegs. Ich denke, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des damaligen Pilzseminars werden noch gerne an eine pilzreiche Exkursion durch dieses Gebiet zurück denken. Besonders auch an die dichten Büschel von Hallimasch und Stockschwämmchen. Unsere gute Seele Irena brachte uns ein vielfältiges Mittagessen direkt in den Wald.

Die feuchten Bedingungen kamen den Pilztieren entgegen. Hier sehen wir höchstwahrscheinlich den Geweihförmigen Schleimpilz (Ceratiomyxa fructiculosa) in seiner poroiden Form.

Links ein Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha), rechts der Weißstielige Leder – Täubling (Russula romellii).

Und das Gleiche von unten.

Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysentheron).

Rotbuchenwald im Kreuzgrund.

Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila). Die bräunlichen Lamellen sind trockenen Winden geschuldet.

Im nun feuchten Staatsforst Tarnow haben wir auch die ersten Halsband – Schwindlinge (Marasmius rotula) entdecken können. 

Ich muss zu meiner Schande gestehen, zu diesen Eichenzähnchen, zumindest wuchsen sie an einem toten Eichenstamm, fällt mir bis auf weiteres keine Benennung ein. Ich werde alt!

Ein schöner Fund ist jedoch der Weitlöchrige Porling (Polyporus arcularius).

Die feuchten Verhältnisse im Kreuzgrund haben eine Pilzart auf den Plan gerufen, die so gar nicht in den Sommer hinein zu passen scheint. Eine Charakterart der Wintermonate, nämlich der Goldgegelbe Zitterling (Tremella mesenterica).

Ein interessanter Buchen – Standort.

Oder auch dieses Gelände.

Vom Regen aufgefrischte Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila).

Wir haben die Steinkreise erreicht.

Die Brautlade ist vor allem am Johannistag von Bedeutung.

Diese Linge sind in Wald und Flur unerwünscht. Hinweistafel am Boitiner Steintanz.

Kultstätte der Germanen.

Unweit der Kultstätte, auf dem Mittelstreifen eines Waldweges, diese unscheinbaren Schwarzblauenden Röhrlinge (Boletus pulverulentus).

Und in unmittelbarer Nähe ein weiterer Röhrling, der Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus).

Altbuchenbestand in der Abendsonne.

Totholz ist ein einzigartiger Lebensraum für viele Organismen, natürlich auch zahlreicher Pilzarten.

So wie beispielsweise dieser Myxomycet. Wahrschlich ist es ein Fadenfrucht – Schleimpilz (Badhamia utricularis).

Die Fenchel – Tramete (Gloeophyllum odoratum) besiedelt totes Fichtenholz. In der Regel deren Stubben.

Das beliebte Zwergenfeuer (Calocera viscosa) geht nun auch an den Start. Der Klebrige Hörnling wird gerne auch als Ziegenbart von einigen Kochtopf – Mykologen eingesammelt. 

Etwas zerzauste Lilablättriger Feserlinge (Psathyrella candolleana).

Wir nähern uns dem Waldrand.

Am Waldrand, schon mehr auf dem Feld, entdeckte Michael diesen Blätterpilz.

Trotz der witterungsbedingten, gerissenen Huthaut, ist es kein Rissiger, sondern ein Voreilender Ackerling (Agrocybe praecox).

Da wir uns mit der Runde im Wald etwas verzettelt hatten, ging es zum Schluss noch eine Runde durchs Kornfeld und durch den Ort Boitin.

Und auf dem grasigen Feldweg, wie es sich gehört, weitere Vertreter aus der Gattung der Ackerlinge.

Und in Boitin selbst begegnete uns dann noch ein alter Förster Graurock.

An und auf grasigen Wegen sind dieser Tage kleine, weiße und runde Bälle erschienen. Sie treten etwa eine Woche nach Regenfällen in Erscheinung. Eierboviste (Bovista nigrescens).

Hier schieben junge Goldmistpilze (Bolbitius vitellinus).


Und hier die Artenliste von MTB: 2237/2 – Staatsforst Tarnow mit Kreuzgrund und Boitiner Steintanz: Goldfell – Schüppling, Brandkrustenpilz, Echter Zunderschwamm, Samtiger Schichtpilz, Striegelige Tramete, Geweihförmiger Schleimpilz, Mai – Stielporling, Schmetterlings – Tramete, Frauen – Täubling, Rotfuß – Röhrling, Dickblättriger Schwarztäubling, Striegeliger Schichtpilz, Waldfreund – Rübling, Halsband – Schwindling, Gemeiner Spaltblättling, Flächiges Eckenscheibchen, Weitlöcheriger Porling, Schlanke Ahorn – Holzkeule, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Buckel – Tramete, Schwarzblauender Röhrling, Eichenwirrling, Rotrandiger Baumschwamm, Papagei – Täubling, Fenchel – Tramete, Gelbe Lohblüte, Klebriger Hörnling, Lilablättriger Mürbling, Birken – Zungenporling, Eichen -Eckenscheibchen, Eichen – Rindensprenger, Frühlings – Ackerling, Halbkugeliger Ackerling, Schwärzender Eierbovist, Goldmistpilz, Weißstieliger Leder – Täubling und Fadenfrucht – Schleimpilz.

Wir verabschieden uns von der Staatsforst Tarnow.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

24. Juni 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Durch das Westenbrügger Holz

Auch am Zweittreffpunkt, auf dem kleinen Bahnhof in Sandhagen, war niemand auszumachen, der heute Lust auf eine geführte Lehrwanderung hatte.

Das Westenbrügger Holz steht auf sandigen Böden und es gibt hier Kiefern, Fichten und Buchen – Bestände. Natürlich auch mit Birken, Eichen und weiteren Bäumen untermischt. Auch Erlenbrüche und moorige Standorte sowie Wiesenflächen sind integriert bzw. angrenzend. Es ist recht zergliedert und teilt sich in verschiede Ausläufer auf. Womit können wir hier im Frühsommer rechnen? Der Kochtopfmykologe kann bei entsprechender Vorwitterung Täublinge, Perlpilze oder Scheidenstreiflinge erwarten. Von den volkstümlichen Klassikern könnten einige Champignons und Pfifferlinge dabei sein. Röhrlinge können durch Rotfüßchen, Körnchen – Röhrlingen, Birkenpilzen, Sommersteinpilzen oder Hexen – Röhrlingen vertreten sein. Natürlich auch manches mehr. Leider bekam ich heute diese schon mögliche Vielfalt nicht zu Gesicht. Die Trockenheit ist einfach zu groß gewesen, in den zurück liegenden Wochen. Auch haben sich aufgrund intensiver Landwirtschaft auf den Äckern drumherum reichlich Nährstoffe in den ursprünglich armen und sandigen Böden eingefunden, so dass der Krautwuchs in den letzten Jahrzehnten, wie fast überall, deutlich zugenommen hat. Das erfreut Stickstoff liebende Arten wie Champignons und führt zu einer Rückgangstendenz von Pilzarten, die arme Standorte bevorzugen. Als Beispiel sei der beliebte Pfifferling genannt. Der Trockenheit geschuldet, konnte ich heute niemanden begeistern mit mir auf die Pilzpirsch zu gehen. So durchstreifte ich das Waldgebiet alleine und schwelgte in Erinnerungen längst vergangener Tage.

Der Baumbestand ist durchaus vielseitig. Hier dominieren Buchen, Eichen und Birken.

Der Hauptweg, der die Ortschaften Westenbrügge und Detershagen miteinander verbindet.

Hier wächst ein Lärchenbestand in den Himmel.

Mehrstöckiger Mischwald.

An einer trockenen und sonnigen Stelle fühlt sich die Striegelige Tramete (Trametes hirsuta) sehr wohl. Um sich zu schützen ist sie dicht behaart.

Hier schlagen wir gleich zwei Pilzarten mit einer Klappe. Wir sehen den Gemeinen Rindensprenger (Vuilleminia comedens) und die Schmetterlings – Tramete (Trametes versicolor).

Erfreulich, dass hier noch ein intakter Fichtenbestand zu finden ist.

Inselweise dichter Fichten – Jungwuchs. Hoffen wir, das dieser wichtige und pilzreiche Waldbaum auch weiterhin im Bestand unserer Wälder und Forste bleiben möge.

Ein ideales Revier für Freunde von Maronen – Röhrlingen und in feuchteren Sommern können Gallen – Röhrlinge hier für „Begeisterung“ sorgen. Ich dachte mit jedoch, schau mal, ob der Samtfuß – Krempling schon erschienen ist. Kaum zu Ende gedacht, stand er auch schon vor mir.

Der massige und fleischige Großpilz mit den samtig – braunen Stielen ist praktisch kaum zu verwechseln. Er steht den beliebten Röhrlingen nahe und kann auch gegessen werden. Kocht man ihn, färbt sich das Wasser bläulich. Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus).

Ein sauberer und moosreicher Fichtenforst wie ihn die Pilzsucherinnen und Sucher lieben.

Bis auf die Samtfuß – Kremplinge und Stinkmorcheln gab es hier heute keine Frischpilze weiter.

Die Gemeine Stinkmorchel (Phallus impudicus) erlebt derzeit ihren ersten, frühsommerlichen Wachstumsschub.

Ausversehen im Schlaf gestört habe ich die Große Grasbüscheleule (Apamea monoglypha), die unter einem Fichtenstamm dem Sonnenuntergang entgegen fieberte. Dankeschön an Christopher Engelhardt für die Bestimmung dieses Nachtfalters!

Leider sieht man auch hier unerfreuliches von gleichgültigen Zeitgenossen. Noch ist der Waldweg zwischen Westenbrügge und Detershagen auch ein öffentlicher Fahrweg. Angesichts dieser Bilder braucht man sich nicht zu Wundern, wenn die Forstämter die Waldwege dicht machen.

Und es kommt noch schlimmer: Glasscherben! Den Wald können sie nicht in Brand setzen. Waldbrände werden in unseren Breiten nahezu ausschließlich (99 %) durch Menschen, sei es durch Leichtsinn, oder vorsätzlich, entfacht. Auch Altmunition kann dafür nicht in Frage kommen. Aber in den Wäldern ist Wild zu hause. Es kann sich schwer verletzen!

Und das trotz des aufmerksamen Beobachters!?

Lichter, warmer Buchenwald. Gut für Steinpilz und Co. geeignet.

Am Waldwegrand einige, wenige essbare Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila).

Hoppla, was steht denn hier am Wegesrand? Ein junger Champignon oder gar ein noch weißhütiger Jung – Steinpilz? Aber ich ahnte es bereits, der Pilz war ziemlich fest und holzig. So kann auch mal ein junger Flacher Lackporling (Ganoderma lipsiense) aussehen!

Ein fast aufgeräumter Fichtenforst. Hier lassen sich im Herbst die Maronen – Röhrlinge mühelos entdecken und einsammeln.

In diesem Kiefern – Forst mit Unterwuchs wird ein solches Unterfangen schon nicht mehr ganz so einfach.

Ich sehe sie in Gedanken noch, die wunderbar anzusehenden, aber Frost – geschädigten Steinpilze während einer öffentlichen Wanderung vor vielen Jahren im vorgerückten Oktober, wie sie hier den Wegrand säumten.

Ein fleißiges Völkchen ist hier zuhause.

Eine ausgefingerte Rotbuche, wie man sie wahrlich nicht überall sieht.

Ein Waldbereich mit üppigen Bewuchs von Adlerfarn.

Klar, dass hier auch der Adlerfarn – Fleckenpilz (Ropographus filicinus) zu hause ist und das Herz des Pilzfreundes höher schlagen lässt! Zumindest das des Mykologen im tieferen Sinne, denn der Mykophage kann damit rein gar nichts anfangen, zumal Adlerfarn giftig ist!

Der Blick durch üppige, noch grüne Vegetation, zeigt eine bereits braun verfärbte, gasige Waldlichtung.

Zumindest zum Teil.

Ein noch weißrandiger Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) an totem Hainbuchenstamm!

Das obligatorische „Gruppenbild“!

Bevor es aufsitzen heißt noch schnell ein sonniger Blick in die platte, mecklenburgische Landschaft bei Westenbrügge/Sandhagen.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

21. Juni 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Warnow

Auch für Interessierte Pilz- und Naturfreund*innen

MTB 2237/1 = Staatsforst Tarnow

Blick vom Staatsforst Tarnow auf die L 141 bei Warnow während einer schwülwarmen Mittwochsexkursion am 05.06.2019.

Ein neues Messtischblatt wurde heute in Angriff genommen. Die Topographische Karte im Maßstab 1 : 25 000 von Warnow = 2237. Und der Begriff Warnow scheint besonders im ersten Quadranten, der heute an der Reihe war, Programm zu sein. Wir finden hier nicht nur die Ortschaft Warnow, sondern auch den namensgebenden Flusslauf, der sich im westlichen Bereich in Richtung Nord/Nordost durch den Quadranten mäandert. Eindrucksvolle, teils bewaldete Flusstäler und Feuchtgebiete sind längst der Warnow entstanden. So auch unweit des Silberberges bei Klein Raden. Hier wurde vor Jahren von unserem Vereinsmitglied Christopher Engelhardt beispielsweise die seltene Trollhand entdeckt. Bei gezielter Nachsuche im Winter diesen Jahres konnten wir sie leider nicht wiederfinden. Zielgebiet der heutigen Exkursion war jedoch der westliche Teil der ehemaligen Staatsforst Tarnow. Ein insgesamt recht umfangreiches und überaus interessantes Mischwaldgebiet, welches natürlich auch schon Ziel von Kartierungen oder Pilzwanderungen war. Aber neues kann immer entdeckt werden und für interessierte Gäste ist es ohnehin zweitrangig. Hier geht es darum wissenswertes zu erfahren und vielleicht sogar eine Mahlzeit Speisepilze mit nach hause zu nehmen. Beides war heute der Fall.

Zum Vergleich, selber Standort wie oben, 4 Jahre später.

Gleich eingangs entdeckte Catrin einen schönen Perlpilz (Amanita rubescens). Er profitierte von einem Gewitterschauer zwei Tage vorher.

Frauen – Täublinge (Russula cyanoxantha) unter Rotbuchen. Pilz des Jahres 1997 und einer der wertvollsten Speisepilze.

Die geschmeidigen Lamellen splitterten? Im Hutfleisch waren Maden zu Gange und die Lamellen besaßen keinen halt mehr, brachen weg, wie bei anderen Täublingen auch.

Ein zunächst durch Trockenheitein arg gebeuteltes Hexenei einer Stinkmorchel (Phallus impudicus). Kaum hat es mal geregnet, holen sich auch schon die Schnecken ihren Anteil.

Eine ordnungsgemäße Entwicklung ist unter solchen Bedingungen schwierig.

Die Konvektion am Himmel ist heute gedeckelt. Erst morgen besteht wieder Gewittergefahr.

Ein Büschel bräunlicher Blätterpilze. Sollten das etwa Stockschwämmchen sein?

Weit gefehlt! Es handelt sich um die für Speisezwecke deutlich minderwertigeren Spindeligen Rüblinge (Collybia fusipes).

Ein junger Tintling aus dem Verwandtschaftskreis des Glimmer – oder Haustintlings (Coprinellus spec.). Die bräunlichen Fasern auf dem Hut könnten eventuell von einem Ozonium her rühren.

Ein toter Baumriese zwischen all dem grün.

Und mit Rotrandigen Baumschwämmen (Fomitopsis pinicola) in luftiger Höhe. Eine herausragende Position zum Sporenabwurf.

Am Waldrand.

Und dort finden sich nicht selten die imposantesten Baumriesen. Manschmal mit besonders skurielen Wuchsformen.

Und ein erster liegender Buchenstamm mit zahlreichen Lungen – Seitlingen (Pleurotus pulmonarius). Für Michael ist eine Pilzmahlzeit sicher.

Und manchmal dürfen sie auch zentral gestielt sein.

Und können auch eine rosa Tönung aufweisen.

Aber meist neigen sie eher zum mehr oder weniger starken Gilben.

Eigentlich zu dieser Jahreszeit ein überaus häufiger Blätterpilz in vielen Waldtypen, der Waldfreund – Rübling (Collybia dryophila). Wir freuten uns, dass wir wenigstens dieses Exemplar entdecken konnten.

Blutmilchpilze (Lycogala epidendron).

Catrin freut sich über einen massiven und frischen Flachen Lackporling zum bemalen.

Etwas ungewöhnliche, fast stiellose Wuchsform des Löwengelben Porlings (Polyporus varius) aus der Baumrinde heraus.

Und ein neues Massenvorkommen des Lungen – Seitlings.

Ich entschloss mich sie mit zu nehmen. Es loht sich dann schon mal, den Trockner anzuheizen. Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmonarius).

Kaum hatte es mal geregnet, waren auch gleich frische Fadenstäubchen der Gattung Stemonites zur Stelle.

Wie eine Kompanie Soldaten schob sich aus dem Rindenmulch von Fichten eine Gruppe Rehbrauner Dachpilze (Pluteus atricapillus) empor.

Die noch weißen Lamellen stehen sehr dicht gedrängt.

Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola), hier an seinem ursprünglichem Substrat, denn eine andere Bezeichnung für ihn lautet auch Fichtenporling. Weiter oben sehen wir ihn an Buchen und er kommt auch noch an weiteren Laub- und Nadelbäumen vor.

Ein junger und essbarer Grauer Wulstling (Amanita excelsa) in der Fichtenforst. Gut ist die Riefung auf der Oberfläche seiner Manschette zu erkennen.

Goldmistpilz (Bolbitius vitellinus) gut geschützt zwischen dicken Baumstämmen am Rande des Waldweges.

Er ist nahe mit den Tintlingen verwandt, dessen Lamellen allerdings schwarz werden und meist zerfließen.

Von links: Reinhold, Michael, Christian und Catrin am Sommeranfang in der Staatsforst Tarnow.


Hier die Artenliste von 2237/1 = Staatsforst Tarnow: Schmetterlings – Tramete, Striegelige Tramete, Tintenstrichpilz, Flächiges Eckenscheibchen, Gemeiner Spaltblättling, Birkenblättling, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Perlpilz, Frauen – Täubling, Rotbraune Buchenkohlenbeere, Wurzelschwamm, Rehbrauner Dachpilz, Sklerotien – Porling, Schuppiger Porling, Gemeine Stinkmorchel, Brandkrustenpilz, Echter Zunderschwamm, Langstielige Ahorn – Holzkeule, Veränderlicher Spaltporling, Judasohr, Rotbrauner Borstenscheibling, Breitblättriger Rübling, Gelbe Lohblüte, Fadenstäubchen, Lungen – Seitling, Rotrandiger Baumschwamm, Laubholz – Harzporling, Blutmilchpilz, Dickblättriger Schwarztäubling, Flacher Lackporling, Papagei – Täubling, Mai – Stielporling, Grauer Wulstling, Ampferblattrost und Goldmistpilz.

Fichtenforst in der Staatsforst Tarnow.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

18. Juni 2023 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Auch für interessierte Gäste

Sie führte durch die Biendorfer Tannen

Birken in den Biendorfer Tannen. Tannen sucht man hier hingegen vergebens, dafür finden sich Kiefern, Fichten, Lärchen sowie Eichen, Buchen, Erlen und weitere Hölzer auf sandigen Böden. Hier war Ausgangs- und Endpunkt der heutigen Exkursion.

Heute ging es in einen Wald zwischen den beiden Mecklenburgischen Kleinstädten Neubukow und Kröpelin. In die Biendorfer Tannen, die auf sandigem Untergrund stocken. Als Tannen werden in Mecklenburg meist Wälder oder Forste bezeichnet, die zumindest teilweise aus Nadelbäumen bestehen. Dabei bilden Tannen eher die Ausnahme. Meist finden sich Fichten, Kiefern, Lärchen und zunehmend Douglasien. Aber wie so oft, gibt es in den „Tannen“ auch Laubwaldbestände. So auch in den Biendorfer Tannen. Es finden sich durchaus respektable Buchenbestände. Teils auch Magerwiesen im Randbereich und ein Hauch von Heidelandschaft. In den Erlenbrüchen konnten wir auf einer Lehrwanderung vor längerer Zeit beispielsweise den Glänzenden Lackporling finden. Einen der beliebtesten Heil – oder Vitalpilze überhaupt. Leider ist der „Reishi“ in freier Wildbahn nur recht selten zu finden. Ansonsten wachsen hier natürlich auch die gängigen „Allerweltspilze“, die dann eher den Gaumen erfreuen und gegen das Hungergefühl wirksam werden können.  Ob zu so früher Jahreszeit aber lohnenswert etwas an Speisepilzen in den Sammelkorb gelangen kann, hängt ganz entscheidend von der Vorwitterung ab. Und die war mal wieder äußerst ungünstig. Wochenlang kaum ein Tropfen Regen. Trockene Luft und häufige Nord bis Ostwinde taten das übrige. Aber wir wollten ja auch Kartierten und daher gibt es immer etwas zu entdecken. Auf feldmykologischer Tour waren heute allerdings nur Catrin aus Bützow und Reinhold aus Wismar.

Wie fast immer brachte mir Catrin einige Frischpilze für die Ausstellung mit, die sie liebevoll in Frischhaltedosen im Kühlschrank lagerte: Schuppiger Sägeblättling, Löwengelber Porling und Grauer Wulstling.

Gleich zu Beginn erfreuten uns diese schon betagteren Zimtfarbenen Weichporlinge (Hapalopilus rutilans). Ein giftiger Porling!

Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor). Ebenfalls nicht mehr die frischesten.

Ein zumindest für ganz herkömmliche Speisepilze wie Steinpilze, Hexen – Röhrlinge, Pfifferlinge, Perlpilze oder Täublinge ein recht vielversprechendes Buchen – Areal, mit eingestreuten Kiefern. Wenn es nur nicht do trocken wäre!

Neben normalfüßigen Rotbuchen auch ein Exemplar mit Klumpfuß.

Ob dafür auch ein Pilz verantwortlich zeichnet, darf nur spekuliert werden. Möglich ist eine Infektion mit Nectria – Arten.

Diese Schuppigen Sägeblättlinge (Lentinus lepideus) leuchteten schon von weitem. 

Darum heißen sie Sägeblättlinge!

Echte Zunderschwämme (Fomes fomentarius) an einem Buchen – Stubben.

Sommer in Mecklenburg.

Die ausgetrocknete Landschaft wartet auf Wasser!

Der Schwarze Holunder steht in voller Blüte. Es riecht nach Juni!

Waldrand mit Lärchen, aber ohne die entsprechenden Begleiter aus dem Pilzreich.

Wir verabschieden uns von den Biendorfer Buchen in den Biendorfer Tannen. 18. Juni 2023.


Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

14. Juni 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Neukloster

Auch für interessierte Pilz- und Naturliebhaber*innen

MTB 2136/4 – Mankmooser Holz

Im Mankmooser Holz am 14.06.2023.

Schon waren wir beim vierten und somit letzten Quadranten der Topographischen Karte Neukloster angelangt. Auf diesen Teil freute ich mich ganz besonders, denn trotz der Tatsache, dass dieses MTB zum Nahbereich von Wismar zählt und die Region ausgesprochen häufig aufgesucht wurde, war ich persönlich nur selten in diesem Quadranten unterwegs. So sind zumindest für meine Datenbank noch einige häufige Arten nachzutragen, die mir hier noch fehlen. Auch dieser Quadrant ist sehr wald- und abwechslungsreich. Zum einen ragt hier der südliche Bereich der Lübberstorfer Forst hinein, zum anderen finden sich ausgedehnte und gliederungsreiche Wald- und Feuchtgebiete zwischen den Ortschaften Mankmoos und Qualitz. Das Hechtholz im Norden oder das Mankmooser Holz weiter südlich. Es erheben sich hier der Seeberg, Rabensberg, Binnenbarg, Aeverts Sahlberg, Krähenberg, Klüßenberg, Kapellenberg, Voßbarg, Plageberg und der Kronsberg. Wo Hügel sind, gibt es auch Senken wie das Rövermoor, Bauermoor und das Große Heidmoor. Außerdem die Naturschutzgebiete „Schanzenberge bei Mankmoos“ und „Rothenmorsche Sumpfwiesen“. Wenn das kein Angebot ist? Aber das ist noch nicht alles. Auch der südwestliche Zipfel der Schlemminer Staatsforst ragt noch in diesen Quadranten hinein. Auch dieser Bereich scheint es noch in sich zu haben mit dem NSG „Rugenseemoor“ und dem feuchten Eichholz. Wir entschieden uns für das Mankmooser Holz. Trotz ungünstiger, viel zu trockener Vorwitterung, gab es sogar einige Frischpilze. Gegen 16.00 Uhr trafen sich hier Catrin und Hanjo aus Bützow, Michael aus Schwerin sowie Reinhold aus Wismar.

Trotz der trockenen Verhältnisse an diesem späten, sonnigen und warmen Frühsommertag begrüßte uns gleich zu Beginn ein Schleimpilz, die Gelbe Lohblüte (Fuligo septica).

Direkt daneben, an selbigen Stubben, ein verdorrtes Büschel von Grünblättrigen Schwefelköpfen (Hypholoma fasciculare).

Hanjo, lass die Buche stehen!

Hier hat er aber ganze Arbeit geleistet. Nicht Hanjo, sondern der Wind im Zusammenspiel mit Zunderschwämmen. 

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Rotbuchen – Rindenkugelpilz (Biscogniauxia nummularia).

Ein grüner Schmetterling macht Pause. Wahrscheinlich ein Nachtfalter. Chris Engelhardt hat ihn für uns bestimmt. Tatsächlich ein Nachtfalter, nämlich der Pustelspanner (Comibaena bajularia). Er soll seltener in Deutschland werden und steht daher auf der Vorwarnliste zur Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Schmetterlinge.

Gut geschützt, in einem gespaltenen Baumstamm, fruktifiziert ein Rehbrauner Dachpilz.

Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus).

Auf dem ersten Blick wie frisch gewachsen, aber dennoch bereits in Trockenstarre verfallen, zeigt sich dieses Büschel des Birken – Knäulings (Panus conchatus).

Und der Blick auf die Unterseite dieses eher zerstreut vorkommenden Holzbewohners.

Der erste wirklich frische Frischpilz.

Es handelt sich um nicht nur einen Grauen Wulstling (Amanita excelsa).

An einem toten Buchenstamm brachen mehrere Büschel des Lungen – Seitlings (Pleurotus pulmonarius) heraus.

Hier schon etwas weiter entwickelt. Gut ist auch die Neigung zum gilben gerade beim antrocknen zu erkennen.

Nein, kein Schmetterling, ein Perlpilz (Amanita rubescens). Das trockene Wetter machte es möglich.

Hier hatte eine wirklich mächtige Fichte das Kräftemessen mit dem Wind verloren.

Nicht unschuldig daran dürfte der Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum) gewesen sein, der im inneren des Strunkes immer noch sein Unwesen treibt.

Der „Duft“ der Stinkmorchel umschmeichelte gestern im Mankmooser Holz mehrfach unsere Nasen, ohne das unsere Augen den Verursacher in seiner vollen Pracht erblicken durften. Dafür immerhin im embryonalem Stadium. Hexenei der Stinkmorchel (Phallus impudicus).

Graue Wulstlinge (Amanita excelsa) erleben derzeit in Wäldern auf schweren Böden einen Wachstumsschub, trotz der Trockenheit.

Diese luftgetrockneten Getigerten Sägeblättlinge (Lenzites tigrinus) hat Catrin entdeckt.

Genauso wie diesen, etwas betagten, aber riesigen Schuppigen Porling (Polyporus squamosus).

Eiche und Buche in trauter Eintracht.

Informationstafeln der Naturparkverwaltung zum Thema Moore. So auch des Stubbenbrooks im Hintergrund.

Lichter Altbuchenbestand mit Nachwuchs.

Michael, Hanjo und Catrin an einem der Großsteingräber.

Auch Hühnengräber genannt.

Michael entdeckte unter Lärchen einen Kiefern – Braunporling (Phaeolus schweintzii), der keineswegs nur am Fuße von Kiefern fruktifizieren kann. Nadelholz muss es aber zwingend sein.

Ganz zum Schluss noch ein Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster), ohne Sklerotium.

Zur Erinnerung an einen warmen Frühsommerabend im Mankmooser Holz. Catrin vorne, hinten von links Reinhold, Hanjo und Michael am 14. Juni 2023.


Hier die Artenliste von MTB 2136/4 = Mankmooser Holz: Gelbe Lohblüte, Breitblättriger Rübling, Grünblättriger Schwefelkopf, Brandkrustenpilz, Rotbuchen – Rindenkugelpilz, Echter Zunderschwamm, Rötliche Buchenkohlenbeere, Rehbrauner Dachpilz, Flacher Lackporling, Herber Zwergknäuling, Birken – Knäuling, Sklerotien – Porling, Veränderlicher Spaltporling, Tintenstrichpilz, Grauer Wulstling, Lungen – Seitling, Flächiges Eckenscheibchen, Perlpilz, Striegeliger Schichtpilz, Fichten – Wurzelschwamm, Gemeine Stinkmorchel, Striegelige Tramete, Rotbrauner Borstenscheibling, Getigerter Sägeblättling, Eichenwirrling, Schuppiger Porling, Kiefern – Braunporling, Samtiger Schichtpilz, Ahorn – Holzkeule und Brombeerrost.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

10. Juni 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Durch das Buchholz bei Zickhusen

Sonnig – warmes Frühsommerwetter heute im Buchholz/Haushalt Forst.

Das Buchholz liegt zwischen den Ortschaften Zickhusen und Alt Meteln. Auf alten, Topografischen Karten wurden die Wälder um Zickhusen, Bad Kleinen und Lübstorf unter der Bezeichnung Haushalt Forst geführt. Es handelt sich um einen unserer sogenannten „Edelwälder“, die zwar sehr launisch bezüglich ihres Großpilzaufkommens sind, aber in manchen Jahren zu einer regelrechten Fundgrube mutieren können. Und das nicht erst im Herbst, sondern durchaus auch schon im Sommer. So geschehen im Hochsommer des Jahres 2010 mit einem ausgesprochen interessanten Röhrlings – Schub oder im Juni 2016, als es hier ein großes Aufgebot von Sommersteinpilzen gab.

Und auch heute waren Sommersteinpilze (Boletus reticulaltus) vertreten, wenn auch nur mit diesen beiden Exemplaren.

Im Herbst kann man in manchen Jahren mit dem Rasenmäher antanzen, um die Massen von Totentrompeten zu Ernten. Auszeichnen tut sich das ganz überwiegend mit Buchen bestandene und von zahlreichen Sümpfen und Mooren durchzogene Gebiet auch durch seinen Artenreichtum und darunter teils echte Raritäten. Aber es ist noch recht früh und wie geschrieben, richtig gut wird es hier nur in einigen, ausgewählten Jahren. Derzeit ist es leider schon wieder sehr trocken geworden, so dass wir unsere Erwartungen nicht sonderlich hoch waren. Trotz der Trockenheit konnten die vier Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Ende durchaus zufrieden sein. Oasenweise einige Täublinge, Perlpilze und auch Röhrlinge, vertreten durch den Sommersteinpilz und dem Flockenstieligem Hexen – Röhrling. So schlug am Ende sogar für unsere beiden weiblichen Teilnehmerinnen eine Pilzmahlzeit für den Sonntagsbraten zu Buche.

Gleich zum Start begrüßten uns einige bitter schmeckende und auch giftige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare).

An einem toten Rotbuchen – Strunk einige, wenige Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmonarius). Essbar.

Trotz der Trockenheit ein erster Täubling.

Die weißen Lamellen sind geschmeidig – ein Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha) und ein delikater Speisepilz!

Paradiesische Zustände für viele Tier und Pflanzenarten die es feucht mögen und natürlich auch für Pilze.

So auch für diesen jungen Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola), der mächtig ins Schwitzen gekommen ist. Nicht wegen des warmen Wetters, sondern wegen eines heftigen Wachstumsschubes. Nährstoffe werden dem Transportmittel Wasser entzogen und dieses über  Guttationströpfen wieder ausgeschieden.

Urwüchsige Natur pur!

Ein Perlpilz (Amanita rubescens) trotzt der Trockenheit.

Pilzfreund Robert hat ein weiteres Exemplar entdeckt und seinen Foto – Apparat gezückt.

Perlpilz (Amanita rubescens). Roh giftig, gut durchgegart essbar.

Immer wieder ein hoher Totholz – Anteil.

Und schon wieder ein Perlpilz?

Nein, es ist ein Grauer Wulstling (Amanita excelsa). Ihm fehlen die weinroten Tönungen. Die Manschette ist gerieft, die Hüllreste auf dem Hut grauschorfig, also kein Pantherpilz und somit essbar. Trotz der durch Trockenheit angedeuteten Wulste am Stielgrund.

Wir umwanderten das recht weitläufige und buchtenreiche Moor- und Sumpfgebiet.

Flache Lackporlinge (Ganoderma lipsiense) werfen reichlich zimtfarbenes Sporenpulver ab.

An diesem Flockenstieligen Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis) hat schon jemand vor gekostet.

Auch von unten wurde schon probiert.

Und wieder eine Oasse mit Frischpilzen. Wieder Graue Wulstlinge (Amanita excelsa).

Zwischen ihnen aber auch mal ein Perlpilz (Mitte).

Im Wurzelbereich von Nadelbäumen ein junger Kiefern – Braunporling (Phaeolus schweintzii). Auch er sondert Guttationströpfchen ab.

Hier schieben Perlpilze (Amanita rubescens) Da sie gute Speisepilze sind, werden sie entsprechend Verwendung finden.

Auch dieser imposante, breit ausladende Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) geht mit. Nicht für die Küche, sondern schon mal als Bastelgrundlage für spätere Advents – Gestecke.

Ein wunderbar frischer Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster).

Und weil er so schön ist, nochmals aus einer anderen Perspektive.

Wir verabschieden uns aus dem Buchholz/Haushalt Forst und bedanken uns ganz herzlich, dass wir hier bei herrlichem Frühsommer – Wetter recht erfolgreich unterwegs sein durften. 10. Juni 2023.


Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

07. Juni 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Neukloster

Auch für interessierte Pilz- und Naturliebhaber*innen

MTB 2136/3: Neukloster Forst bei Neumühle

Am Teppnitzbach Neumühle.

Heute waren wir im Ramen unserer Mittwochsexkursionen im dritten Quadranten der Topographischen Karte Neukloster unterwegs. Auch dieser Quadrant ist ausgesprochen waldreich, so dass wir hier ein großes Betätigungsfeld vorfanden. Den Bereich zwischen dem Neukloster See und dem Großen Wariner See wählten wir für uns aus und bezogen teils auch den Neumühler Bereich mit dem Teppnitzbach mit ein. Weitläufige Nadelforste, aber auch Buchenwälder und Erlenbrüche finden sich hier. Wie das gesamte MTB sind auch von hier fast alle gängigen Großpilze bekannt, aber neues kann natürlich immer wieder entdeckt werden, so auch heute.

Wir starteten am späten Nachmittag von Nakenstorf aus.

Info – Tafel für Wanderer. Das Gebiet gehört zum Naturpark Sternberger Seenland.

Holunder Rindenschichtpilz (Lyomyces sambuci).

Am Rande des Südufers vom Neukloster See finden sich am Rande des Schilfgürtels immer wieder Stauden der Sumpf – Schwertlilie.

Der Mottenkugel – Lederrindenpilz (Scytinostroma hemidichophyticum) bekommt einen weiteren Fundpunkt in meiner Kartei.

Und was ist das für ein Gebildet hoch oben in dieser Kiefer?

Es handelt sich um eine vererbliche Knospenmutation. Die Samen sollen auch zum Züchten kleinwüchsiger Kiefern Verwendung finden. Die auch Donnerbüsche genannten Mutationen werden also nicht, so wie andere Hexenbesen, beispielsweise von Birken, durch einen Pilz verursacht.

Am Neukloster See.

Blickrichtung Norden.

Gemeiner Feuerschwamm (Phellinus igniarius) an Weide in Ufernähe.

Rotbuche und Waldkiefer in trauter Eintracht.

Mit Löwengelb hat das nichts mehr zu tun. Die vorjährigen Fruchtkörper sind völlig entfärbt.

Gut sind jedoch noch die schwarzen Füße zu erkennen. Löwengelber – Stielporling (Polyporus varius).

Wir überqueren die Brücke über den Teppnitzbach.

Der Teppnitzbach verbindet den Großen Wariner See und den Neukloster See miteinander. Hier mündet er in letzterem.

Der Brombeerrost (Phragmidium violaceum).

Hier auf der Blatt – Unterseite.

Wir erreichen gleich den kleinen Forst – und Wassermühlenort Neumühle.

Ein idyllisches Plätzchen und besonders schön an diesem warmen Frühsommer – Abend in Neumühle.

Die Fischtreppen des Teppnitzbaches.

Catrin, Christian und Michael unter einer ausladenden, uralten Eiche.

Dieses Naturdenkmal habe ich bereits zu Kindertagen bewundert.

Und dieser Strauch hat sich ein silbergraues Festkleid aus Seide zugelegt.

Oder anlegen lassen. Ich denke, Chris wäre als Schmetterlings – Fan begeistert gewesen. Verantwortlich für das Hochzeitskleid sind die Raupen der Pfaffenhütchen – Gespinstmotte (Yponomeuta cognegellus).

Die Raupen können das Gehölz zwar entlauben, aber dem Strauch macht es nichts aus. Er erholt sich rasch von seinen Spinnern und begrünt sich wieder.

Die Blüten des Schwarzen Hollunders.

Wir hatten damit gerechnet, dass es heute sehr schwer werden würde, überhaupt einen Frischpilz zu Gesicht zu bekommen. Aber auf den letzten Schritten sollte doch noch ein frischer Breitblättriger Rübling (Megacollybia platyphylla) für einen würdigen Abschluss der heutigen Mittwochsexkursion sorgen.

Von links: Reinhold, Catrin, Christian und Michael.

Hier die kleine Artenliste von MTB: 2136/3 = Neukloster Forst bei Neumühle: Ampferblatt – Rost, Holunder – Rindenschichtpilz, Flacher Lackporling, Vielgestaltige Kohlenbeere, Schmetterlings – Tramete, Mottenkugel – Lederrindenpilz, Judasohr, Zugespitzter Kugelpilz, Gemeiner Feuerschwamm, Gemeiner Violettporling, Echter Zunderschwamm, Brandkrustenpilz, Geweihförmige Holzkeule, Striegeliger Schichtpilz, Angebrannter Rauchporling, Löwengelber Porling, Rötende Tramete, Rotbraune Buchenkohlenbeere, Stockschwämmchen, Schuppiger Porling, Gallertfleischiger Fältling, Adlerfarn – Fleckenpilz, Brombeerrost und Breitblättriger Rübling.

Teppnitz – Bachtal bei Neumühle am 07. Juni 2023.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

31. Mai 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Neukloster

Auch für interessierte Natur- und Pilzliebhaber*innen

MTB 2136/2: Lübberstorfer Forst

In der Lübberstorfer Forst am 31. Mai 2023.

Heute ging es in den zweiten Quadranten des Messtischblattes Neukloster. Große Forst- bzw. Waldflächen standen uns zur Verfügung. Zum einen der nördliche Bereich der Lübberstorfer Forst, die ihrerseits ein Teilbereich der Neukloster Forst bildet oder der Westteil der Schlemminer Staatsforst. Laub- und Nadelbereiche finden sich in der Lübberstorfer Forst, aber auch kleinere Hügel wie der Taterberg, Jopelsberg oder Aschenberg. Wo Berge oder Hügel sind, gibt es auch Täler und Senken. In ihnen sind Feuchtbereiche, Sümpfe, Tümpel und Kesselmoore zu finden. Hier einige Impressionen aus der Lübberstorfer Forst, für die wir uns entschieden. Wir das waren Catrin aus Bützow, Michael aus Schwerin, Christopher aus Lübeck und Reinhold aus Wismar.

Gleich zum Start entdeckte Catrin am Rande eines kleinen Kesselmoores unter Rotbuchen eine kleine Gruppe von Flockenstieligen Hexen – Röhrlingen (Boletus luridiformis). Michaels Abendbrot war gesichert.

Chris beim Hexenschuss für seine Foto – Datei.

Jungwuchs am Moor – Rand.

Eine Art Schwingel wächst hier.

Schön sind die starken Myzel – Fasern am Stielgrund zu erkennen, die typisch für den Breitblättrigen Rübling (Megacollybia platyphylla) sind.

Ein besonders schönes und kompaktes Exemplar des Breitblattes.

Der häufige Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster) zählt zu den Weißsporern.

Das Schneeweiße Haarbecherchen (Dasyscyphus virgineus). Neuerdings unter Lachnum virgineum geführt.

Schmalsporige- oder Spitzgebuckelte Falten – Tintlinge (Coprinus acuminatus) heute am Standort in der Lübberstorfer Forst.

Junge Exemplare.

Und noch einmal aus einer anderen Perspektive fotografiert.

Der Stiel von C. acuminatus kann nach Erhardt Ludwig mit oder ohne scharfkantigen Wulst ausgestattet sein.

Viele rötliche Flecke auf einem Blatt des Stumpfblättrigen Ampfers.

Hervorgerufen von einem Kleinpilz, dem Ampferblatt – Rost (Ramularia rubella).

Catrin hat in einem Waldtümpel Holz mit Getigerten Sägeblättlingen drauf entdeckt und versucht sie auf Stelzen gestützt zu erreichen. Um nicht als Sumpf – Kikimora (Sumpfhexe) zu Enden, brach sie ihr unterfangen ab.

Und hier scheint ein anderes Wesen, der Wind, der Wind, das himmlische Kind, sein Unwesen getrieben zu haben. 

Entwurzelt!

Aus einem Buchenstubben, der sich in der Finalphase seiner Vermorschung befand, schaut der Hut eines Dachpilzes hervor.

Aber ist ist kein gewöhnlicher, sondern der doch eher seltener zu beobachtende Schwarzflockige Dachpilz (Pluteus umbrosus).

Auch seine Lamellenschneiden sind schwärzlich beflockt.

Und zum Schluss noch einige Schnappschüsse von Christopher Engelhart aus dem Reich der Krabbler und Flatterer. Hier ist es eine Schwarze Kammschnake (Tanyptera atrata).

Sie ist hier mit ihrer Ei – Ablage beschäftigt und schiebt ihren Ovipositor weit in eine Holzritze hinein, so Chris.

Hier hat Chris für uns den Ochsenheimer Langhornfalter (Nemophora ochsenheimerella) fotografiert.

Und schließlich noch der arbeitsame Haselblattroller (Adoperus coryli).


Haselblattroller

Hier die Artenliste von MTB 2136/2 – Lübberstorfer Forst: Zugespitzter Kugelpilz, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Breitblättriger Rübling, Schmetterlings – Tramete, Rotbraune Buchenkohlenbeere, Flächiges Eckenscheibchen, Striegeliger Schichtpilz, Rotrandiger Baumschwamm, Brandkrustenpilz, Angebrannter Rauchporling, Gemeiner Violettporling, Sklerotien – Porling, Tintenstrichpilz, Buckel – Tramete, Striegelige Tramete, Birken – Blättling, Buchen – Rindenschorf, Schneeweißes Haarbecherchen, Echter Zunderschwamm, Rotbrauner Borstenscheibling, Geweihförmige Holzkeule, Birnen – Stäubling, Ampferblatt – Rostpilz, Schmalsporiger Faltentintling, Getigerter Sägeblättling, Bovistähnlicher Schleimpilz, Flacher Lackporling und Schwarzflockiger Dachpilz.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!


27. Mai 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Im Mühlenholz an der Plüschower Mühle

Das Mühlenholz am 27. Mai 2023.

Das Mühlenholz, zwischen Wismar und Grevesmühlen und südlich der Ortschaft Naschendorf gelegen, ist ein relativ kleines Waldgebiet, welches ganz überwiegend von Laubbäumen gebildet wird. Neben Pappeln und Erlen finden sich vor allem Rotbuchenbestände mit eingestreuten Eichen und Hainbuchen. Am Rande fließt der Mühlenbach und es finden sich auch kleinere Feuchtbereiche und Waldtümpel.

Am 11. Mai letzten Jahres führte eine Mittwochsexkursion hier her. Damals war es jedoch sehr arm an Frischpilzen, welches vor allem viel zu trockenen Verhältnissen geschuldet war. Natürlich befinden wir uns noch im Frühling und fast schon zum Übergang in den Frühsommer. Da dürfen die Erwartungen auf volle Körbe natürlich eher flach gehalten werden, aber sollte es nicht zu trocken sein, kann durchaus schon die eine oder andere Überraschung möglich sein. Es gibt hier jung essbare Schuppige- und Schwefelporlinge. Auch können erste Täublinge und Röhrlinge an den Start gehen. Allen voran Flockenstielige Hexen – Röhrlinge oder Sommersteinpilze. Aber der Fokus liegt ja auf Lehrwanderung und wer sein vielleicht eher bescheidenes Pilz – Wissen vertiefen möchte, für den gibt es eigentlich immer etwas zu entdecken und kennen zu lernen. Und wie lief es heute hier im Mühlenholz?

Wir starteten am Waldrand, der vom Mühlenbach begrenzt wird.

Es dauerte nicht lange und Catrin hatte, wie sollte es auch anders sein, ihre geliebten Ahorn – Holzkeulen (Xylaria longipes) entdeckt.

Der auf glattrindigen Bäumen sehr häufige Silberfleck (Phlyctris argena) zählt zu den Krustenflechten. Die Flechte soll extrahiert gegen Hautkrankheiten, Fieber, Geschwüren, Diabetes oder Verdauungsproblemen Verwendung finden.

Catrin beäugt einen Flachen Lackporling hinsichtlich seiner Eigenschaft zum bemalen.

Flacher Lackporling (Ganoderma lipsiense) mit frischem Zuwachsrand und von eigenem, zimtfarbenen Sporenpulver bestreut.

Der Mühlenbach.

Der Jagdpächter des Mühlenholzes erläuterte uns, was es mit diesen oft zusehenden Reisig – Pyramiden auf sich hat. Schulkinder sind die Baumeister.

Freude über diese frischen Frauen – Täublinge (Russula cyanoxantha).

An diesem, bereits zähem und ledrigen Schuppigen Porling (Polyporus squamosus) hat sich bereits ein Waldbewohner gütlich getan.

Weiter geht es mit zwei leckeren Täublingen im Korb. Ob wohl noch etwas dazu kommt? Wir werden sehen.

Fundbesprechung auf einem kleinen Hügel.

Es sind Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare), bitter und giftig!

Gleich werden zu den beiden Täublingen noch einige Leckerbissen hinzu kommen.

Es sollten einige Flockenstielige Hexen – Röhrlinge (Boletus luridiformis) sein, die Catrin mit einer weithin vernehmbaren Freudenbekundung entdeckte.

Und der zweite war gleich zur Stelle.

Alle guten Dinge sind drei!

Aber nein, auch ein vierter und sogar ein fünfter sollten noch dabei sein.

Unterwegs im Mühlenholz.

Und wieder etwas entdeckt, wenn auch überständig. Goldfell – Schüpplinge (Pholiota aurivella).

Und hier ist es um einem alten Baumstumpf herum eine Gruppe teils sehr üppiger Breitblättriger Rüblinge (Megacollybia platyphylla).

Dieses junge Exemplar tränt sogar etwas.

Breite Lamellen und kaum Hutfleisch zeichnen diesen nicht empfehlenswerten und häufigen Blätterpilz aus.

Das nur 1 – 3 mm große und breite Weiße Haarbecherchen (Dasyscyphus virgineus) findet sich vorzugsweise an alten Fruchtschalen von Bucheckern.

Und schließlich erfreute uns noch der erste Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila) der Saison.

Nicht jeder möchte weltweit in die Öffentlichkeit und deshalb auch nur 3 statt 4 auf unserem Erinnerungs – Foto vom 27. Mai 2023 im Mühlenholz.


Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

24. Mai 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Neukloster

Auch für Natur- und Pilzbegeisterte Gäste*innen

MTB 2136/1 – Klaasbachtal und Babster Sack

Start in das zum Teil anspruchsvoll zu durchwandernde Klaasbachtal bei Neukloster.

Heute starteten wir mit der Topographischen Karte Neukloster im Maßstab 1: 25 000. Wir, das waren Irena, Catrin, Michael, Christian und Reinhold von den Wismarer Pilzfreunden. Wie immer wurde die Karte geviertelt und heute stand der erste Quadrant auf dem Programm. Viel neues bezüglich der Kartierungsergebnisse erbrachte er zwar nicht, aber ganz ohne Neufunde ging es auch nicht ab. Der Raum Neukloster zählt zum Nahbereich und wir waren hier schon unzählige male unterwegs. Dennoch kann immer etwas neues auftauchen oder bisher unerkanntes entdeckt werden. Vom Wetter her war es heute einfach traumhaft, sonnig, windschwach und nicht zu warm.

Sogleich begrüßten uns weißliche Pilze an totem Buchenholz.

Die Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmonarius) gehen wieder an den Start.

Hier ist es ein Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster).

Catrin hat einen Breitblättrigen Rübling (Megacollybia platyphylla) entdeckt.

Das Klaasbachtal wird weit gehend sich selbst überlassen und ist daher sehr naturnah und urwüchsig.

Buchenstrunk mit zahlreichen Zunderschwämmen.

Heute war es recht mühselig, aber besonders zum Herbst hin kann es hier sehr artenreich sein.

Und wieder eine liegende Buche an der an zahlreichen stellen junge Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmonarius) heraus brechen.

Großflächig wurde hier auch die Rinde aufgebrochen.

Verantwortlich dafür zeichnet der Gemeine Rindensprenger (Vuilleminia comedes).

In diesen Ausmaßen habe ich das Werk dieses häufigen Rindenpilzes, der sich nicht auf, sondern unter der Rinde entwickelt, bisher noch nicht bewundern dürfen.

Es grünt so grün…

Der Klaasbach schneidet sich immer tiefer in die Landschaft ein.

Klar, dass es auf diesem Wanderweg mit Fahrrädern schwierig wird. Und nicht nur für diese!

Etwas Kräuterkunde mit Irena.

Der Bach führt derzeit wenig Wasser.

Irena und Michael in nahezu unberührter Natur.

Catrin hat inzwischen fast Korb füllend Lungen – Seitlinge entdeckt.

Die Pilze sind nicht nur hellhütiger, sondern auch dünnfleischiger und zartfleischiger als ihre Verwandten in den Wintermonaten.

Aufgrund ihrer weit am Stiel herab laufenden Lamellen könnte man sie leicht für Rillstielige Seitlinge halten.

Die Fruchtkörper neigen bei Trockenheit und Wind mehr oder weniger deutlich zum gilben.

Wildes Mecklenburg.

Ein junger Porling kommt beim Wachsen mächtig ins Schwitzen. Er sondert sogenannte Guttationströpfchen ab.

Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus).

Viele Pilzfreunde haben so ihre Schwierigkeiten den Rehbraunen Dachpilz (links, mit dichter stehenden und jung weißlichen, später fleischfarbenen Lamellen) vom Breitblättrigen Rübling (rechts) zu unterscheiden. .

Links der Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) und rechts der Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla).

Im Babster Sack entdeckte Catrin dann die für uns ersten Täublinge der Saison. Wunderbar frische Frauen – Täublinge (Russula cyanoxantha).

Catrin legte sich die schönen Frauen für ein Foto zurecht.

Junge und kernige Russula cyanoxantha im Babster Sack.

Ohne Schneckenfras, ohne Maden, ein Gedicht und ohnehin mit das Beste, welches an Speisepilzen in deutschen Wäldern zu finden ist. Standortfoto.

An dieser Waldkante zur Feuchtwiese hin standen die ersten Täublinge des Jahres für uns bereit.

Dieses traumhafte Waldwunderbild ist Christian Boss heute gelungen. 

So jung werden wir – Reinhold, Christian, Irena, Michael und Catrin – nie wieder auf Tour sein. 24. Mai 2023.


Hier die Artenliste von heute im MTB 2136/1 Klaasbachtal/Babster Sack: Brandkrustenpilz, Judasohr, Striegeliger Schichtpilz, Schmetterlings – Tramete, Lungen – Seitling, Gemeiner Violettporling, Schwefelporling, Echter Zunderschwamm, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Buckel – Tramete, Breitblättriger Rübling, Zugespitzter Kugelpilz, Rotrandiger Baumschwamm, Flächiges Eckenscheibchen, Blutmilchpilz, Angebrannter Rauchporling, Laubholz – Harzporling, Flacher Lackporling, Geweihförmige Holzkeule, Glimmer – Tintling, Rehbrauner Dachpilz, Runzliger Schichtpilz, Weiße Lohblüte, Tintenstrichpilz, Frauen – Täubling, Fleischroter Zystidenrindenpilz, Gemeiner Rindensprenger und Buchenfruchtschalen – Holzkeule.


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21. Mai 2023 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Durch die Everstorfer Forst bei Grevesmühlen

Herrlicher Buchenwald.


Schon vor 2 Jahren waren wir in der Everstorfer Forst zu einer Pilzwanderung im Frühling unterwegs. Damals mehr im zentralen Bereich, heute ging es hingegen in den Nordteil. Also nördlich des kleinen Ortes Everstorf. Laubwaldbestände, aber auch etwas Nadelforst, sowie Feuchtbereiche finden sich hier. So waren heute Maipilze und Stockschwämmchen als Speisepilze vertreten. Vor allem aber lernten wir ein traumhaft schönes Revier kennen. Wir das waren leider nur Catrin aus Bützow und Reinhold aus Wismar. Der Rest des Vereins hatte etwas anderes vor.

Kleines Feuchtbiotop.

Um einen Buchenstubben herum entdeckte Catrin einige Büschel des giftigen Grünblättrigen Schwefelkopfes (Hypholoma fasciculare).

Ein Blutmilchpilz (Lycogala epidendron) im auffällig rötlich gefärbten Stadium.

Später nimmt er eine graubräunliche Tarnfarbe an.

Stockschwämmchen (Kueheromyces mutabilis) an einem Buchen –  Stubben.

Wichtig für den Feinschmecker, kleine Schüppchen müssen an den Stielen zu finden sein.

Der Buchenwald im noch zarten Frühlingsgrün.

Mächtiger Zunderschwamm (Fomes fomentarius) am toten Stamm einer gestürzten Rotbuche.

Catrin inspiziert die Böschungskante.

Ein Kesselmoor?

Wir erreichen einen idyllischen Waldsee.

Herrlich!

Mit Wasser – Spiegelleien.

Von wunderbarem Buchenwald flankiertes Wasser.

Catrin im Paradies der Everstorfer Forst.

Hier dürfte zu besseren Zeiten richtig die Post abgehen.

Die stattlichen Rotbuchen dürften schon einiges erlebt haben.

Und noch einmal Wasserspiegeleien.

Blick vom Waldrand auf die hügelige Umgebung.

Am Wegrand eines Fichtenforstes dann die ersten Maipilze (Calocybe gambosa), so wie wir sie derzeit meistens vorfinden. Halb verwelkt durch die trockenen Winde.

Aber dann entdeckte Catrin einen Hexenring Maipilze an einem geschützten Standort. 

Diese Maipilze (Calocybe gambosa) waren von erstklassiger Qualität.

Und beinahe hätten wir zwischen all den Maipilzen diesen Blasenförmigen Becherling (Peziza vesiculosa) auch noch übersehen.

Frühling in der Everstorfer Forst.

Sogenanntes Giraffenholz, die Spezialität von Catrin.

Hervorgerufen von der Schlanken Ahorn – Holzkeule (Xylaria longipes).

Und wieder ein wertvolles Feuchtbiotop.

An dessem Rande auf totem Laubholz ein Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster).

Und hier gleich im Büschel selbiger Stielporling.


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17. Mai 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion auf der Insel Poel

Auch für interessierte Pilz- und Naturliebhaber*innen

Küstenwald bei Gollwitz – MTB 1934/4

Gollwitz auf der Insel Poel am 17. Mai 2023.

Schon ist der 4. Quadrant der Topographischen Karte 1934 = Kaltenhof an der Reihe. An der Nordostecke der Insel Poel. Die Topographische Karte trägt den Namen Kaltenhof. Der Ort gehört zu Schwarzer Busch und dieser liegt nördlich der „Inselhauptstadt“ Kirchdorf.  Der Ortsname Kaltenhof ist zumindest um diese Jahreszeit, also im Frühling, Programm. Vor allem wenn um dieser Jahreszeit ein zünftiger Nordost weht, also vom noch kalten Wasser der Ostsee her. Anders sieht es im Spätsommer und Herbst aus. Das dann noch warme Ostseewasser verwöhnt die Inselbewohner und Urlauber mit wohltuend milden Tagen und Nächten, wenn es weiter im Binnenland schon mal stärker auskühlen kann. Überhaupt sind die Temperaturschwankungen auf den Inseln nicht so groß und sorgen für eine recht ausgeglichene Klimabilanz. Dieser Umstand kommt durchaus auch dem Pilzwachstum zu gute. Insbesondere im Winter, Frühling und Herbst. Das es hier pilztechnisch sehr interessant sein kann, ist in Fachkreisen ja kein Geheimnis. Leider ist die Witterung in diesem Frühjahr über weite Strecken suboptimal gewesen. Oft kalt, trockene Luft und windig. So kam es, dass ich heute von einer umfänglicheren Bestandsaufnahme absah und mich hauptsächlich noch einmal auf Maipilze konzentrierte. Diese waren zwar auch hier größtenteils vertrocknet oder überständig, allerdings gab es an geschützteren Stellen noch sehr schöne Exemplare.

Prächtig blüht die Rosskastanie. Es ist schon verwunderlich, dass sie immer noch die Kraft dazu findet, denn in wenigen Wochen dürfte ihr Laub schon wieder durch den Befall der Miniermotte braun werden.

Auch der Flieder steht in der Blüte. Kein Wunder, es ist ja bald Herrentag.

An den frisch beschnittenen Kopfweiden führt der Weg direkt hinunter zum Strand.

Flache Lackporlinge (Ganoderma lipsiense) an einem Pappel – Stubben.

Ebenfalls an Pappelholz einige stattliche Rehbraune Dachpilze (Pluteus atricapillus).

Und auch der Haus – Tintling (Coprinus domesticus) scheint dieses Substrat zu lieben.

Neben vielen überständigen und vertrockneten Maipilzen (Calocybe gambosa), gab es gut geschützt aber auch noch richtig schöne Exemplare.

Ja sogar richtige Prachtstücke.

Maipilze vom feinsten!

Es wurde noch ein ganzer Frischhaltebehälter voll.

Zeit aufzubrechen, denn die Sonne stand an diesem Frühlingsabend schon tief. Blick von Höhe Gollwitz in östliche Richtung.


Hier die kleine Artenliste von MTB 1934/4 – Insel Poel/Küstenwald bei Gollwitz: Flacher Lackporling, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Rehbrauner Dachpilz, Mai – Schönkopf, Haus – Tintling, Flächiges Eckenscheibchen und Ampferblatt – Rostpilz.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

13. Mai 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Sie führte durch das Eichholz bei Tillyberg 

Eichengruppe am 08. Mai 2021 auf dem 36,9 m hohen Mühlenberg, unweit von Tillyberg. Im Jahre 1901 wurde auf dem Hügel eine Mühle errichtet, die bis 1962 in Betrieb war. Zwei mal vom Blitz getroffen, wurde sie schließlich abgebrochen.

Das Eichholz befindet sich nördlich der Ortschaft Neuburg und westlich von Lischow. Es fällt zu einem Ausläufer des Farpener Stausees ab. Obwohl ich das Waldgebiet seit Jahrzehnten vor Augen habe, wenn ich an den bewaldeten Ufern des Stausees unterwegs war, habe ich es bisher nicht geschafft, dem Eichholz mal einen Besuch abzustatten. Das Wasser hinderte mich stets daran. Das sollte sich heute ändern. Wir befinden uns im Vollfrühling und vielleicht gibt es hier auch in punkto Frühlingspilze einiges zu entdecken, so dachte ich zumindest. Relativ trockene Wetterlagen mit kühlen Temperaturen und Nord- bis Ostwinden schufen allerdings keine optimalen Bedingungen, so dass es bezüglich Frischpilze äußerst kläglich war, was uns heute geboten wurde.

Im Hintergrund ist das Eichholz zu sehen.

Vom Liebe, Jugend & Wertepfad aus fotografiert.

Auch die Oase der Ruhe ist nicht weit entfernt.

Catrin hat uns zu Beginn einige Pilze zum Vorstellen mitgebracht. Hier sind es Gedrungene- oder Steppen – Champignons (Agaricus spissicaulis). Sie sind essbar.

Hier Braune Raslinge oder Büschel – Ritterlinge (Lyophyllum fumosum, die wir meist aus dem Herbst kennen und die ausgezeichnete Speisepilze darstellen.

Aber nun streben wir endlich dem Eichholz entgegen.

Als erste Pilzart begrüßte uns der Holunder – Rindenschichtpilz (Lyomyces sambuci).

Obwohl kaum Frischpilze, begeisterte uns ein vielseitiger Baumbestand.

Hier sind beispielsweise zahlreiche Robinien mit eingestreut.

Wir erreichen den Farpener Stausee.

Ein in den 1970er Jahren künstlich angelegtes Natur – Paradies.

Hier hat es sich ein Bovistähnlicher Schleimpilz (Reticularia lycoperdon) gemütlich gemacht.

Hier läuft eine Bewässerungsanlage. Aus diesem Grunde wurde der See damals aufgestaut. Die leichten Sandböden um Neuburg herum trocknen im Sommer oft stark aus.

Am feuchten Ufer des Farpener Stausees wuchsen dann auch einige Frischpilze. Es handelt sich um die Spitzbuckligen Falten – Tintlinge (Coprinus acuminatus). Sollte jemand auf die Idee kommen, sie der kulinarischen Verwertung zuführen zu wollen, dann bitte Alkohol meiden!

Und das Beste zum Schluss.

Holzkohlenpilze (Daldinia concentrica). Eine gebietsweise seltenere Schlauchpilz – Art.

Und deshalb concentrica!

Bis auf Catrin, die heute etwas Kamera – Scheu war, sehen wir hier alle, die an diesem schönen Maitag im Eichholz unterwegs waren.


Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!


10. Mai 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion auf der Insel Poel

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Im MTB 1934/3 = Kaltenhof mit Reetmoor und Küstenwald

Christian, Catrin und Hanjo am Eingang zum Reetmoor auf dem Küsten – Wanderweg.

Heute begannen wir mit einer neuen Topographischen Karte im Maßstab 1 : 25 000, die außer große Ostseeflächen den Nordwestlichen Bereich der Insel Poel tangiert. Deshalb starteten wir schon mit dem 3. Quadranten. Im 1. und 2. wäre nämlich Taucherausrüstung und Kenntnis der marinen Pilzflora nötig gewesen. Wir finden hier unmittelbar entlang des Strandes einen Küstenschutzwald und das im wesentlich von Schilf bestandene Reetmoor vor. Bereits im Jahre 2021 war ich hier am 12. Mai zusammen mit einem Pilzfreund von der Uni – Rostock unterwegs, der damals Frühlingspilze für ein von ihm geplantes Pilzposter fotografierte. Wir hatten damals Glück. Es ging bezüglich Frischpilze im Frühling richtig die Post ab. Nicht nur Klassiker wie Schild- Rötlinge, Frühlingsackerlinge oder Maipilze. Nein, auch manches mehr konnten wir entdecken. Es war optimal, so dass es heute schwer wurde, an die Erfolge von damals anzuknüpfen. Und es war durch Ostwindlagen auch zu trocken.

Erläuterungen zur Insel Poel.

Gleich am Eingang entdeckten wir einen richtigen Pilz mit Hut und Stiel. Einen Kurzstieligen Weichritterling (Melanoleuca brevipes).

An sehr starkem Totholz, dass wir als zu Weide gehörig identfizierten, wuchsen einige Feuerschwämme. Um welchen genau es sich handelt, kann ich nicht sagen. Sicher kein Gemeiner Feuerschwamm und sollte es tatsächlich Salix gewesen sein, sicher auch kein Pflaumen Feuerschwamm.

Obwohl mich diese Exemplare am selben Substrat doch stark an den Pflaumen – Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus) erinnern. Möglich wäre aber auch der Sanddorn – Feuerschwamm.

Auch diese Champignons gaben uns Rätsel auf. Sie wuchsem in direkten Strandsandbereich am eutrophierten Waldrand. Gewisse Ähnlichkeiten bestehen zum Zweisporigen Champignon, der aber nicht in Betracht kommt.

Zum Glück gibt es aber Großpilze die nicht so zweideutig daher kommen, so wie dieser Ansehnliche Scheidling (Volvariella speciosa).

Eindeutiger ist da schon dieser Kleinpilz an Krausem Ampfer – Puccinia fragmidium.

Mit zahlreichen, weißlichen Aezien im Zentrum.

Tintlinge (Coprinus spec.) im jüngeren Semester.

Und hier in einem etwas fortgeschrittenerem.

Naturnahe Badestelle.

Mit feinem Strandsand. Nur das Wetter spielte nicht so richtig mit und das Ostseewasser ist noch ziemlich gewöhnungsbedürftig temperiert.

Blick auf den ersten und zweiten Quadranten des Messtischblattes 1934. Einfach zu feucht!

Schuppiger Porling (Polyporus squamosus).

Und die selbe Art eine Nummer größer.

Ein Phytoparasit auf Brennnessel.

Von rechts: Catrin, Christian, Hanjo und Reinhold. 3 Hobby – Mykologen + eine weibliche waren heute auf Tour.


Die Artenliste von MTB: 1934/3 – Küstenstreifen am Reetmoor/Poel: Kurzstieliger Weichritterling, Ampferblatt – Rost, Orangefarbiges Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Zweisporiger Champignon, Austern – Seitling, Flacher Lackporling, Rotrandiger Baumschwamm, Grünblättriger Schwefelkopf, Ahorn – Holzkeule, Buckel – Tramete, Brandkrustenpilz, Riesenbovist, Puccinia fragmidium und Mai – Schönkopf.


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05. – 07. Mai 2023 – Pilzseminar in Mecklenburg

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Frühlingsseminar 2023

Direkt am Schweriner See

Freitag, der 05.05. – Ab 14.00 Uhr Theorietag Es gab einen Vortag von Christopher Engelhardt zum Thema Phytoparasitische Kleinpilze (Rostpilze, Töpfchenpilze, Mehltaue und Brandpilze) und einen Beitrag zu Flechten. Reinhold Krakow stellte Frühlingspilze vor und ging auf die Mykorrhiza einiger, wichtiger Waldbäume ein. Auch eine kleine Abendexkursion gehörte dazu.

Phytoparasitisches in Wort und Bild von Christopher Engelhardt.

Hier hat sich auch mal ein Falter bei Chris ein gemogelt. Er hat für alles ein Auge.

Chris während seiner Ausführungen.

Catrin und Christian setzen sich mit den im Vorfeld bereits mitgebrachten Frischpilzen auseinander.

Im konkreten Fall mit diesen Schild – Rötlingen (Entoloma clypeatum).

Lorchel und Morchel im Vergleich.

Am Abend, kurz vor einsetzen des Regens, ging es noch zum Schweriner See hinunter.

Sonnabend, der 06.05. – Ganztagsexkursionen und Bestimmungsarbeit

Start zu unseren Exkursionen am Schweriner See in Wiligrad mit einigen Hexenringen imposanter Maipilze.

Mai – Schönköpfe (Calocybe gambosa) am Standort in Wiligrad.

Phytoparasiten sind Kleinpilze die oft auf eine ganz bestimmte Pflanze spezialisiert sind, aber im laufe einer Vegetationsperiode auch ihre Wirte wechseln können.

Hier ist es der im gestrigen Vortrag von Christopher vorgestellte Scharbockskraut – Rost (Uromyces ficariae).

Nach den nächtlichen Regenfällen wieder gut aufgefrischt zeigten sich diese Judasohren (Hirneola auriculae – judae).

Der Ampferblatt – Rostpilz (Ramularia rubella).

Der kleinere Bruder des Schuppigen Porlings, der Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster). Ein Vertreter der Stiel – Porlinge.

Hier wurde offensichtlich etwas interessantes gefunden.

Auf einem Haufen von Buchenblättern wuchsen einige Becherlinge. Sie wurden im Feld als Buchenwald – Becherlinge angesprochen. Ich habe diesbezüglich aber meine Zweifel. Mikroskopische Untersuchengen bringen wohl nicht viel, bleiben wir beim Makroskopischen und da passt meiner Auffassung nach der Blasenförmige Becherling (Peziza vesiculosa) augenscheinlich viel besser.

Das der große Schlauchpilz hier sogar eine Art Stiel ausgebildet hat, ist dem Umstand geschuldet, dass er etwas tiefer im Substrat seinen Ausgangspunkt hat und auf diese Weise sein Apothezium nach oben schieben konnte bzw. musste.

Hier dürften wir wohl den Haus – Tintling (Coprinus domesticus) sehen.

Großporige Datronie (Datronia mollis).

Es wird grün, Vorsicht, die Bäume schlagen aus!

Fundbesprechung.

Grau der Himmel, grau das Wasser des Schweriner Sees.

Michael ist fündig geworden.

Wasserfestes Schuhwerk ist angebracht.

Der Bovistähnliche Schleimpilz (Reticularia lycoperdon).

Der nächtliche Regen hat der Natur sichtlich gut getan.

Catrin aus Bützow und Christian aus Berlin vorneweg.

Nach dem Regen hat es sich für diese Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus) ausgeglimmert.

Eine sahneweißliche Beschichtung aus dem Pilzreich an einem Laubholz – Ast, die uns Rätsel aufgab.

Ist es eine Irpex – Art? Gut möglich, aber welche? Der Milchweiße Eggenpilz? Es soll hunderte Arten davon geben und ohne mikroskopische Untersuchung kommt man hier wohl nicht weiter.

Schloss Wiligrad am novembergrauen 6. Mai 2023.

Im Rasen des Schlossparks einige frühe Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades).

Und auch ein Gold – Mistpilz (Bolbitius vitellinus) war dabei. In der Vergleichsabbildung eines Pilzbuches erscheint der Stiel allerdings deutlich blasser.

Mal frischere, mal ältere Egerlinge am Uferweg des Schweriner Sees. Wir haben sie als Zweisporiger Champignon (Agaricus bisporus) bestimmt. Dr. Schultze aus Hamburg hat sie sich auch unterm Mikroskop angeschaut.

Standortstreu, denn im vergangenen Jahr schon entdeckt, zeigte sich der Mottenkugel – Lederrindenpilz (Scytinostroma hemidichophyticum).

Durch den nächtlichen Prasselregen ganz schön eingesaut sind diese Buchenwald – Wasserfüße (Hydropus subalpinus).

Frisch erschienen seit April sind nun auch wieder die Mai – Stielporlinge (Polyporus lepideus).

Zum Schluss wurden dann noch reichlich Maipilze im Schlosspark Wiligrad eingesammelt.

Dass wir auf unserer Exkursion im Morchel – Paradies schlechthin keiner einzigen habhaft werden konnten, ließ Catrin keine Ruhe und sie drehte noch eine kleine Abendrunde im und um unser Objekt. Mit Erfolg! Eine junge Käppchen – Morchel (Mitrophora semilibera).

Und auch dieses Exemplar war dabei. Habituell eher eine Spitzmorchel, aber die Längsrippen verlaufen nicht besonders parallel. Könnte aber der Witterung zu verdanken sein, da der Pilz schon vertrocknet war und durch den Regen wieder aufgequollen ist. Solche Pilze dürfen keinesfalls mehr gegessen werden!

Unsere Abschlussexkursion führte uns durch die Wald- und Wiesenlandschaft zwischen Jesendorf und Tarzow. Und heute zeigte sich auch der Wonnemonat von seiner schönsten Seite.

So wie es sich ursprünglich auch gehörte, an Nadelholz, ein Gifthäubling (Galerina marginata) an toter Kiefer.

Dr. Wulf Schultze aus Hamburg mit Zapfenrübling und Gift – Häubling in der Hand.

Herr Dr. Wulf Schultze ist Privat – Dozent im Ruhestand an der Universität Hamburg und Mitglied einer hochkarätigen Arbeitsgruppe Mykologie in der Hansestadt an der Elbe.

Sein berufliches Fachgebiet an der Universität war die Pharmazie und hier erläutert er uns Forschungszusammenhänge bezüglich eines aus dem Bitteren Zapfenrübling gewonnenen Fungizides.

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Michael hat einen absolut verpilzten Birken – Stock entdeckt.

So mit dem eigentlich wertvollsten Fund der heutigen Exkursion, dem Weitlöcherigen – Stielporling (Polyporus arcularius). In M-V bisher nur zerstreut nachgewiesen. Danke Michael!

Der Nördliche Zinnoberschwamm (Pycnoporus cinnabarius) ist vor allem für unsere Augen ein Schmaus. Beide Arten bevorzugen trockenere, sonnige Lagen. Hier fotografiert von unserer Pilzfreundin Catrin Berseck.

Und dann entdeckte Egon aus Berlin am Wegesrand, ganz unverhofft, noch einige, wenige Käppchen – Morcheln (Mitrophora semilibera).

Wiese und Wald dicht beieinander und wir mitten drin.

Und auch ein Grauweidengebüsch kann so manche Pilzfreundin – und Pilzfreund entzücken.

Hier scheint ein begehrtes Fotomotiv gefunden worden zu sein.

Es handelt sich um frische Schild – Rötlinge (Entoloma clypeatum). Ein Frühlings – Klassiker unter Rosengewächsen.

Hier sehen wir eher einen Winter – Klassiker, der durch den Dauerregen wieder auflebte, das Judasohr (Hirneola auriculae – judae).

Und wieder ein Blick in die schöne Landschaft.

Der erste Röhrling der Saison, ein Butterpilz (Suillus luteus) am lichten Standort unter Kiefer.

Den auch Catrin mit ihrem neuen Handy im Bild festhalten möchte.

Auch einige Vertreter der Fälblinge (Hebeloma spec.) waren anwesend.

Oder auch diese essbaren Gilbenden Erdritterlinge (Tricholoma argyraceum), die wir sowohl unter Nadel-, wie auch Laubbäumen antreffen können.

Und Bea aus Berlin wartete dann sogar mit dem ersten Krempling des Jahres auf. Ein Großer Krempling (Paxillus validus).

Schönes Mecklenburg!

Links die Hochgerippte Becherlorchel (Helvella acetabulum) und rechts die Schwarzweiße Becherlorchel (Helvella leucomelaena).

Seeblick.

Kurze Rast am See. Foto: Catrin Berseck.

Na nu, da war doch eben ein Eichhörnchen?

Blick über den See.

Und rechter Hand unseres Wanderweges ein weiterer See.

Und inmitten hoher Gräser ein Büschel Tintlinge. Es dürfte sich um Spitzgebuckelte Faltentintlinge (Coprinus acuminatus) handeln.

Schönes Mecklenburg!

Ein Paradies für Flora und Fauna.

Natürliche Urwüchsigkeit.

Unsere Runde schließt sich allmählich.

Hier sehen wir frische Voreilende- oder Frühlings – Ackerlinge (Agrocybe praecox).

Catrin entdeckte schließlich noch eine Stelle mit Fälblingen (Hebeloma spec.) unter Kiefern im blanken Sand.

Ganz zum Schluss noch eine besonders schöne Schwarzweiße Becherlorchel (Helvella leucomelaena).

Auch in diesem Jahr lud also das Mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar wieder zu einem pilzkundlichen Wochenende zum Thema „Unsere Großpilze im Frühling“ sehr herzlich einladen. Wie immer über drei Tage. Mit etwas Theorie am Freitag Nachmittag und einer kleinen Abendexkursion. Sonnabend Tagesexkursionen und anschließende Fundauswertung und Bestimmungsarbeit in gemütlicher Runde. Am Sonntag ging es zu einer gemeinsamen Abschlussexkursion nochmals hinaus in die erwachende Natur.


Der Kostenpunkt betrug: 80,00 € p. P., zuzüglich 60,00 € für Unterkunft und Verpflegung


Uli` s Kinderland in Gallentin, bei Bad Kleinen, konnten wir unser diesjähriges Frühlingsseminar bestreiten, direkt am Ufer des Schweriner Sees gelegen. 

Die Geschäftsführung von Ulis Kinderland e.V. hatte mir folgendes Angebot unterbreitet:

  • Vollverpflegung (Beginn Freitag mit Abendessen und endet am Sonntag mit dem Frühstück)
  • Lagerfeuer wenn gewünscht mit Grillmöglichkeit
  • Unterbringung in Zimmern mit Einzelbelegung
  • 60,00 € p. P.
  • Es steht ein Schulungsraum zur Verfügung 
  • Bettwäsche: 08.00 €

    Bis auf eine Teilnehmerin sehen wir hier alle Pzltfreundinnen und Freunde des diesjährigen Frühlingsseminars am Schweriner See.

Anfragen unter folgender Tel. – Nr.: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219.

Oder auch bei: Uli` s Kinderland

In zweien dieser Bungalow waren wir untergebracht.

Verbindliche Anmeldungen für spätere Seminare unter:

E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de 

03. Mai 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im MTB 2131 = Schönberg

Auch für interessierte Pilz- und Naturliebhaber

Ziel war der Rapenhorst südlich Roduchelstorf

Im frühlingshaften Rapenhorst am 03. Mai 2023.

Im letzten Quadranten der Topographischen Karte von Schönberg findet sich nur wenig Wald. Vielmehr gibt es kleine Wäldchen und Brüche über den 4. Quadranten verstreut, die kaum eine Exkursion rechtfertigen würden. Zumindest von der Größe her. Neben einem Wäldchen südöstlich der Ortschaft Groß Siemz ist der Rapenhorst noch das größte Waldgebiet. Auch westlich Retelsdorf befindet sich noch ein kleiner Laubwald. Der Rapenhorst liegt direkt an der B 104, bzw. wird von dieser sogar durchtrennt. So trafen sich außer dem Organisator Reinhold Krakow vom Steinpilz Wismar heute Nachmittag hier unsere Chinesische Pilzfreundin Yibo aus Güstrow und Jung – Pilzberater Phillip aus Renzow zu einer kleinen Exkursion durch das recht begrenzte Revier. Etwas Buchenbestand, Erlenbruch, Mischwald aus Eichen, Buchen, Hainbuchen, Wildkirschen und Pappeln sowie Nadelforste mit Fichten – Dominanz sorgten für Abwechslung. Auch alte Haselsträucher und Schlehen – Hecken finden sich im oder an den Rändern des Rapenhorstes, der auf besseren Böden steht.

Gleich zu Beginn entdeckte Phillip auf einem bemoosten Buchenstubben diese Schildborstlinge der Gattung Scutellinia.

Phillip nahm einige Exemplare zur mikroskopischen Untersuchung nach Rehna mit. Es handelt sich um den Bewimperten Schildborstling (Scutellinia crinita). Vielen Dank an Torsten Richter! 

An Grauweiden ausnehmend häufig, entdeckte Phillip heute den Tabakbraunen Borstenscheibling (Hymenochaete tabacina) zur Abwechslung mal an Hasel.

Der häufigste aller resupinater Feuerschwämme ist der Rostbraune Feuerschwamm (Phellinus ferruginosus). Meist an Hasel, so wie auch hier.

Yibo hat etwas an einem alten Eichenstrunk entdeckt.

Es ist der ausschlieslich an totem Eichenholz fruktifizierende Rotbraune Borstenscheibling (Hymenochaete rubiginosa). Die Borstenscheiblinge, obwohl ohne Poren, stehen den Feuerschwämmen und Schillerporlingen nahe.

Hier gingen einige starke Pappeln zu Boden.

Ein gefundenes Fressen für den Flachen Lackporling (Ganoderma lipsiense).

Rotbraune Kohlenbeere (Hypoxylon fuscum) an Corylus.

Derzeit ist auch oft das Insekt des Jahres 2020 zu beobachten. Der Blauschwarze Ölkäfer (Meloe proscarabaeus). Er ist geschützt und soll einer Rückgangstendenz unterliegen. Der Käfer parasitiert Wildbienen und ist giftig. Die Medien haben ihn inzwischen als todbringendes Monster für Horrorschlagzeilen entdeckt. Vor einigen Jahren warnte auch noch ein Schild am Waldrand des Rapenhorst vor Lebensgefahr bei Betreten des Waldes. Wenn doch, dann bitte nur in Schutzbekleidung. Eine clevere Aktion eines um unsere Gesundheit besorgten Jägers.

Duft – Trichterling (Clitocybe fragrans).

Etwas für die Asco – Experten auf nassen, verrottendem Laubholz, eventuell Alnus. Torsten Richter brachte uns auf die richtige Spur. Es handelt sich um das Frühe Stielbecherchen (Hymenoscyphus vernus).

Gleiches gilt für diese grauen und überaus häufigen Becherlinge an feucht liegendem Laubholz und hier oft auf der Unterseite. Sehr wahrscheinlich die Gattung Molisia. Es gibt hier ein durchaus dankbares Betätigungsfeld für einige Experten mit Mikroskop.

Schneeweiße Haarbecherchen (Lachnum virgineum), die sich oft in großer Anzahl auf der Unterseite toter Eichenstrünke finden lassen.

Überaus häufig findet sich an toten Laubholz – Ästen auch der Ockerrötliche Resupinatstacheling (Steccerinum ochraceum).

Eine offensichtlich noch junge Eidechse nahmen wir an, aber falsch gedacht. Es soll ein Teichmolch sein. Auch hier half uns Torsten Richter vom Pilzverein Heinrich Sternberg Rehna e.V. weiter.

Und auch eine kleine Stelle mit Maipilzen (Calocybe gambosa) beglückte uns ziemlich am Ende der Exkursion durch den Rapenhorst.


Hier die Artenliste von MTB 2131/4 Rapenhorst: Bewimperter Holzschildborstling, Angebrannter Rauchporling, Grünblättriger Schwefelkopf, Dickblättriger Schwarztäubling, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Kiefern – Braunporling, Fichten – Zapfenrübling, Tabakbrauner Borstenscheibling, Hasel – Rindensprenger, Rotrandiger Baumschwamm, Rötende Tramete, Rotbrauner Borstenscheibling, Flacher Lackporling, Judasohr, Zugespitzter Kugelpilz, Rotbraune Kohlenbeere, Samtiger Schichtpilz, Duft – Trichterling, Fichtennadel – Spaltlippe, Blutmilchpilz, Striegelige Tramete, Eichenwirrling, Schneeweißes Haarbecherchen, Ockerrötlicher Resupinatstacheling, Herber Zwergknäuling, Maipilz, Striegeliger Schichtpilz, Polsterförmiger Feuerschwamm, Schmetterlings – Tramete, Erlenblatt – Becherchen und Frühes Stielbecherchen.


29. April 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpfhaubenpilzes

Sie führte durch den Prosekener Grund

Der Prosekener Grund am 29. April 2023.

Heute fand nach langer Zeit mal wieder eine Pilzwanderung durch den Prosekener Grund, unweit der Hansestadt Wismar, statt. Namensgebend ist der Prosekener Bach, der hier entlang von Wiesen, Bruchwäldern, Hangterrassen, bestanden von Buchen, Birken, Ahorn und Eschen, entlang fließt und bei Zierow in die Wismar Bucht mündet. Es handelt sich um einen klassischen Frühlingswald.

Gleich zu Beginn begeisterte diese Speise – Morchel (Morchella esculenta). Sie wird Modell für eine Pilzmalerin von den Kieler Pilzfreunden stehen, die deswegen heute extra aus Lübeck angereist war.

In Kindertagen träumte ich immer von Morcheln und Maipilzen, suchte aber vergeblich an falschen Standorten, an denen ich im Sommer und Herbst meine Pfifferlinge und Steinpilze ernten konnte. Klar, an solchen Stellen sind die beliebten Frühlingspilze kaum zu finden. Meine damalige Lehrmeisterin, die stadtbekannte Pilzfrau Annalotte Heinrich, zeigte sich mitleidig und verriet mir ihre geheimsten Plätze für eben diese beliebten und delikaten Frühaufsteher. Und das war der Prosekener Grund. Ganz genau beschrieb sie mir die Stellen, wo ich erfolgreich sein könnte. Ich weis noch wie heute, wie glücklich ich war, als die ersten Maipilze und Morcheln meines Lebens vor mir standen. Das hat sich tief eingebrannt. Nun, es ist viele Jahre her und die Pilzreviere verändern sich.

Morcheln und Maipilze gibt es hier zwar immer noch, aber einige, der damaligen Plätze bringen schon lange keine Pilze mehr hervor. Um so spannender wurde es heute. Die Anspannung löste sich aber gleich zu Beginn, als die erste Morchel vor uns stand. Bezüglich Maipilze konnten wir allerdings nicht punkten.

Ein interessanter Mürbling mit schuppig aufgerautem Stiel im oberen Drittel. Der Raspelstielige Mürbling scheint es nicht zu sein.

Phytoparasitisches auf Scharbockskraut – Uromyces poae.

Gesäte Tintlinge (Coprinus disseminatus).

Ein kontrastreicher Anblick.

Auch diese Mürblinge werden namenlos bleiben.

Noch stehen einige Eschen.

Warzige Drüslinge (Exidia plana) – ein Schneckenschmaus.

Auch an dieser Speisemorchel (Morchella esculenta) hatte sich bereits jemand gütlich getan.

Auch Catrin hält ihr Foto – Handy drauf.

Dieses monströse Exemplar, das der Dickfuß – Morchel (Morchella esculenta var. crassipes) zuzuordnen ist, wird die Pilzausstellung bereichern.

Auch die ersten, überwiegend noch zartfleischigen Schuppigen Porlinge (Polyporus squamosus), waren bei den Küchen – Mykologen sehr willkommen.

Catrin hinter einem Holunderstrauch, der vom Holunder – Rindenschichtpilz (Lyomyces sambuci) befallen ist.

Ein noch junger Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) im Licht der Frühlingsonne.

Eine alte Feldsteinbrücke überspannt den Prosekener Bach.

Und diese imposante Eiche steht gleich daneben.

Auch einige Frührlings – Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) erfreuten uns.

Nicht zu verwechseln mit den bitter schmeckenden und giftigen Grünblättrigen Schwefelköpfen (Hypholoma fasciculare).

Der Kreis schließt sich allmählich.

Eigentlich waren wir 6 an der Zahl, aber nicht jeder möchte auf dem www. zu sehen sein. Im Prosekener Grund am 29. April 2023.

Wann steht die nächste Wanderung auf dem Plan? – Siehe unter Termine!

26. April – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Schönberg

Im MTB 2131/3 = Hof Lockwisch

Auch für interessierte Gäste

Der Hofsee bei Hof Lockwisch am 26. April 2023.

Der dritte Quadrant der Topographischen Karte 2131 = Schönberg, im Maßstab 1 : 25 000, war heute an der Reihe. Auch hier war ich, bzw. wir, bisher im Ramen unserer Mittwochsexkursionen nur im Herbst und Spätherbst unterwegs. Bisher immer im Wald zwischen Petersberg und Klein Siemz. Als Exkursionsbereich hatte ich für heute die Wald- und Wiesenflächen zwischen den Ortschaften Lockwisch und Hof Lockwisch ausgesucht. Es schien mir für den Frühling das richtige zu sein. So trafen sich am Nachmittag dort Catrin, Phillip, Christian und Reinhold zu einem gemeinsamen Streifzug durch die erwachende und blühende Frühlingslandschaft.

Phillip hatte bereits zuvor seinen Korb an anderer Stelle mit wunderbaren Maipilzen gefüllt. Der Frühling startet voll durch!

Als erstes begrüßten uns am Ufer des Hofsees gleich einige Käppchen – Morcheln (Mitropohora semilibera). Der Löwenzahn steht in voller Blüte, nur der kalte und trockene Wind behinderte sie etwas in ihrer Streckung.

Catrin und Christian auf dem Weg in den Frühling.

Eine teils diffuse und daher nicht gerade einfache Gattung stellen die Weichritterlinge (Melanoleuca) dar. Dieses Exemplar wuchs auf der Grasnarbe, mittig auf einem Waldweg. Der graubraune, recht dünne Stiel ist weißlich überfasert.

Auf dicken Humus- oder Kompostpaketen von am Waldrand entsorgten Gartenabfällen wuchsen in Büscheln diese frischen Schmutzigen Rötel – Ritterlinge (Lepista sordida). Nicht zu verwechseln mit dem sehr ähnlichen Violetten – Rötel – Ritterling. Obwohl beide essbar sind, ist es vor allem für die Kartierung von Bedeutung.

Ein nicht alltäglicher Fund ist der Treppenförmige Steifporling (Oxyporus populinus).

Offensichtlich wurde wieder etwas entdeckt.

Es dürfte sich mit großer Wahrscheinlichkeit um den Österreichischen Kelchbecherling (Sarcyscypha austriaca) handeln.

Catrin hat einen Blick für diese häufigen Ascomyceten an totem Ahorn, für die Ahorn – Holzkeule (Xylaria longipes).

Etwas eigenartig kamen mir diese Porlinge vor, da sie vom am selben Substrat eines alten Laubholzstrunkes wachsenden Kohlenkrustenpilzes scheinbar überwuchert wurden.

Der Feinschmecker darf sich freuen. Die ersten Nelkenschwindlinge der Saison sind erschienen.

Kleine, olivbräunliche Blätterpilze auf Pflanzenresten auf einer Feuchtwiese unweit des Waldrandes.

Soll es eine Simocybe sein? 

Und hier sehen wir eine Agrocybe.

Agrocybe = Ackerling.

Blick vom Waldrand auf eine Wiese unweit des Hofsees.

Keine Konkurrenz! Wir suchten nach Pilzen, der Weißstorch nach Fröschen oder anderem Getier.

Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifoilius).

Mit Befall des Ampferblatt – Rostpilzes (Rammularia rubella).

Fundbesprechung.

Löwenzahn und Schlehen- bzw. Weißdornhecken stehen in voller Blüte. Die Morcheln sind im Gange und unter den stacheligen Büschen werden in Kürze leckere Schild- oder auch Schlehen – Rötlinge erscheinen. Auch Maipilze siedeln gerne in diesen Dornröschen – Hecken.

Ein filigraner Tintling (Coprinus spec.) auf einem alten Kuhfladen.

Der „Zärtling“ gehört in die filigrane Gruppe der Scheibchen- oder Mist – Tintlinge und die sind meist nur mikroskopisch zu bestimmen. Also nichts für uns laienhafte „Feldmykologen“.

Und hier sehen wir die Hobby – Mykologen – Schar, die heute bei einigen kniffligen Blätterpilzen das Handtuch schmeißen mussten. Sehr schade, aber wir kommen ja schließlich aus der Ecke der Pilzberater. Von links: Reinhold, Phillip, Christian und Catrin.


Hier die Artenliste von MTB 2131/3 = Wald und Wiese zwischen Lockwisch und Hof Lockwisch: Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugepitzter Kugelpilz, Käppchen – Morchel, Gemeiner Feuerschwamm, Erlen – Schillerporling, Striegeliger Schichtpilz, Judasohr, Blasiges Eckenscheibchen, Scharbockskraut – Rostpilz, Fleischbrauner Rötel – Ritterling, Schuppiger Porling, Warziges Eckenscheibchen, Treppenförmiger Steifporling, Ahorn – Holzkeule, Holunder – Rindenschichtpilz, Warziger Drüsling, Flächiges Eckenscheibchen, Brandkrustenpilz, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Ampferblatt – Rostpilz, Schwefelporling, Nelkenschwindling und Österreichischer Kelchbecherling.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

21. – 23.04.2023 – Frühjahrstagung der AMMV

Frühjahrstagung der AMMV auf Hiddensee

Die diesjährige Frühjahrstagung der Arbeitsgemeinschaft Mykologie Mecklenburg – Vorpommerns im NABU Deutschland findet in diesem Jahr vom 21. – 23. April 2023 auf der schönen Ostsee – Insel Hiddensee statt. Sie steht ganz im Zeichen der Pilzkartierung. Natürlich ist dies in erster Linie eine Einladung an die Mitglieder, aber falls Interesse bestehen sollte, sind sicher auch interessierte Leute nicht unerwünscht. Anfragen unter unter Petra Bonin, Salvador Allende Straße 61, 17036 Neubrandenburg. Tel.: 0395/7781175.

Anmeldeschluss ist der 04.02.2023. 

19. April 2023 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion MTB 2131/2 =  Schönberg

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Schwanbecker Zuschlag und Maurine Niederung

Zum 3. mal fand heute im 2. Quadranten des Messtischblattes Schönberg eine Mittwochs- und Kartierungsexkursion statt. Im Dürrejahr 2018 war ich alleine im Schwanbecker Zuschlag unterwegs. Damals im ersten September – Drittel und es herrschte noch immer Flaute an der Pilzfront, begann sich aber gerade nach langer Trockenheit zu entwickeln. Am 03. November 2021 war ich hier mit unseren Vereinsmitgliedern Monika Leister und Christopher Engelhardt, beide aus Lübeck, unterwegs. Damals durchaus erfolgreich. Nun, wir haben eine andere Jahreszeit und mit etwas Glück könnten einige Arten des Vorfrühlings gefunden und notiert werden, die im Herbst in der Regel nicht auftreten. 

Zunächst waren wir bei sehr windigem und kühlen Wetter in der Maurine – Niederung unterwegs. Wir, das waren Catrin aus Bützow, Phillip aus Renzow und Reinhold aus Wismar.

Uns begrüßte sogleich ein Büschel schwefelgelber Stockschwämme mit wissenschaftlicher Bezeichnung Hypholoma fasciculare.

Die Grünblättrigen Schwefelköpfe wirken doch ziemlich graublättrig. Trotz allem, gut vom Graublätterigen durch den schwefelgelben Stiel, bitteren Geschmack und dem Erscheinen an Laubholz zu unterscheiden. 

Ein Verwandter von Lorchel und Morchel, das Flächige Eckenscheibchen (Diatrype stigma).

Phillip entdeckte an einem toten Laubholz – Stamm diese farbenfrohen Myxomyceten.

Und diese flächigen Überzüge an einem liegenden Birkenstamm im Schwanbecker Zuschlag.

Inselweise durchbrachen sie die Birkenrinde.

Ein zapfig – stacheliges Hymenophor. Catrin nutzte eine Bestimmungs – App, die uns den Wachsgelben Fadenstachelpilz (Mycoatia uda) zelebrierte. Ein chemischer Test mit Kalilauge fiel leider negativ aus. Es hätte eine purpurrote Reaktion eintreten sollen. Es gibt noch weitere, ähnliche Arten. 

Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus) in der Maurine – Niederung. Durch Sonne und Wind beginnen sie bereits zu verwelken.

Anemonen – Becherling (Dumontinia tuberosa) im Schwanbecker Zuschlag.

Ja, ich freue mich immer, wenn ich diesem leicht bestimmbaren Schichtpilz begegne. Manchmal dringt einem sein charakteristischer „Duft“ schon in die Nase, bevor das Auge ihn erblickt. Mottenkugel – Lederrindenpilz (Skytinostroma hemidichopyticum).

Rostbrauner Feuerschwamm (Phellinus ferruginosus).

Warziges Eckenscheibchen (Diatrypella veruciformis) an Hasel.

Frühling im Erlenbruch des Schwanbecker Zuschlags.

Hier wuchsen gleich an mehreren Stellen Frühlings – Mürblinge (Psathyrella spadiceogrisea).

Frühlings – Mürblinge gehören zu den hygrophanen Pilzen und können ihre Hutfarben je nach Wassergehalt ändern.

Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) ist unter anderem auch ein häufiger Porling an Erle.

Tote Laubholz – Äste besiedelt der Lederig – häutige Fältling (Byssomerulius corium).

Hier etwas besonders farbfreudiges aus der Welt der Schlauchpilze. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um den Österreichischen Kelchbecherling (Sarcoscypha austriaca).

Phillip hatte auch wieder ein Auge für Phytoparasitisches, nämlich für den Scharbockskraut – Rostpilz (Uromyces ficariae).

Und diese Vertreter kennen wir ja aus dem Herbst. Herbstpilze können sich gerne auch mal in den Frühling verirren. Büscheliger Mürbling (Psathyrella multipedata).

Allmählich wird es Zeit zum Ende zu kommen. Auch damit die Schwarzkittel sich endlich wieder in Ruhe suhlen können und sich nicht  immer nur vor uns in Sicherheit bringen müssen. Eigentlich müsste mich die Rotte bereits kennen, denn wir hatten schon einmal das Vergnügen.


Hier die Artenliste von MTB 2131/2 – Maurine Niederung/Schwanbecker Zuschlag: Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Pflaumen – Feuerschwamm, Grünblättriger Schwefelkopf, Samtiger Schichtpilz, Echter Zunderschwamm, Rotbraune Kohlenkruste, Runzliger Schichtpilz, Ahorn – Holzkeule, Warziger Drüsling, Flächiges Eckenscheibchen, Rotbraune Kohlenbeere, Flacher Lackporling, Striegeliger Schichtpilz, Judasohr, Anemonen – Becherling, Kiefern – Braunporling, Goldgelber Zitterling, Glimmer – Tintling, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Zinnoberroter Pustelpilz, Brandkrustenpilz, Rotrandiger Baumschwamm, Vielgestaltige Kohlenbeere, Angebrannter Rauchporling, Blutmilchpilz, Dufttrichterling, Graublättriger Schwefelkopf, Fichten – Zapfenrübling, Fichten – Wurzelschwamm, Rötende Tramete, Striegeliger Schichtpilz, Mottenkugel – Lederrindenpilz, Rostbrauner Feuerschwamm, Frühlings – Mürbling, Krauser Adernzähling, Schmetterlings – Tramete, Lederrig – häutiger Fältling, Österreichischer Kelchbecherling, Rotbuchen – Rindenschorf, Weißes Buchenfruchtschalen – Haarbercherchen, Laubholz – Harzporling, Birken – Zungenporling, Büscheliger Mürbling, Scharbockskraut – Rostpilz und Ampferblatt – Rost. 

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine! 

15. April 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzwanderung

Pilzwanderern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Sie führte durch den Holmer Wald

Im Holmer Wald am 15. April 2023.

Ich habe den Holmer Wald zu einer Frühlingswanderung ausgesucht, da er auf sandigem Untergrund steht und hier auch reichlich Nadelforste vorhanden sind, die besonders im Vorfrühling recht interessant sein können. Da sich die Körbe Mitte April nur selten mit ergiebigen Speisepilzen füllen, lag der Fokus eindeutig auf Lehrwanderung. Ich hoffte allerdings auch auf einige Daten für unsere Kartierung, denn es fehlen mir hier Pilzarten aus diesem Wachstumsaspekt in meiner Datenbank. So beispielsweise essbare Scheiben – Lorcheln, die wir heute leider nicht finden konnten, oder die vom wissenschaftlichen Namen her ebenfalls essbare Frühjahrs- oder Giftlorchel (Gyromitra esculenta). Gyromitra steht für den Giftstoff Gyromitrin und esculenta bedeutet nichts anderes wie essbar. Dieser Schlauchpilz gilt als der potenziell tödlich wirkende Doppelgänger zu den einige Tage später durchstartenden Morcheln. Also eine Pilzart, die durchaus für Fans von leckeren Frühlingspilzen eine wichtige Rolle spielt und die man daher zur Abgrenzung zu den Morcheln kennen sollte. Sie durfte heue in ihrem natürlichen Lebensraum bewundert werden. Aber auch sonst gab es dies und jenes zu entdecken und eine Wanderung an frischer Waldluft war alles andere als ungesund.

Direkt am Treffpunkt, dem Parkplatz am Luisenkrug, begrüßte uns der erste Frischpilz. Ein Winter – Stielporling (Polyporus brumalis).

Und nicht nur er, sondern auch ein essbarer Fichten – Zapfenrübling und zwei giftige Duft – Trichterlinge (Clitocybe fragrans).

Wir starten an der Luisenhofeiche.

Die Erläuterungen zu selbiger.

Und schon bald stand sie vor uns, die erste Frühjahrs – Lorchel (Gyromitra esculenta).

Durch ihre hirnartigen Windungen des Hutes ist sie gut von den wertvollen Morcheln mit ihrer Wabenstruktur zu unterscheiden.

Pilzfreund Christian hält eine besonders schöne Gift – Lorchel im Bild fest.

Gallertpilze leben bei dem regnerischen Wetter richtig auf. Hier ist es die Zerfließende Gallertträne (Dacrymyces stillatus).

Weit lädt die noch unbelaubte Krone einer Eiche zwischen all den Nadelbäumen aus.

Wie immer an Kiefernholz der Unförmige Weichporling (Skeletocutis amorpha) mit seiner orangen bis rosa Porenverfärbung.

Unterwegs im Holmer Wald.

Dekorative Striegelige Schichtpilze (Stereum hirsutum).

Schichtpilz mit Besuch. Foto: Christian Boss.

Immer an totem Nadelholz, der Gemeine Violettporling (Trichaptum abietinum).

Hier sehen wir Moos – Häublinge (Galerina spec.). Zur genauen Bestimmung müssen sie mikroskopiert werden.

Ein schöner Fund war heute auch der Lilaschneidige Helmling (Mycena purpureofusca), den wir vor allem im kälteren Halbjahr in der Nadelforst antreffen können. 

Im Feld von mir zunächst für Mycena abramsii gehalten, würde ich bei näherer Betrachtung doch eher den Viersporigen Nitrat – Helmling (Mycena stipitata) in Betracht ziehen. Mich störte das vereinzelte und nicht büschellige Wachstum in der Nadelforst. Geruch stechend alkalisch. Leider kann ich es nicht nachprüfen, da die Pilze im Wald blieben.

Ein ganzer Mikrokosmus auf der Unterseite von verwesenden Schmetterlings – Trameten. Die orange Färbung könnte durch den Orangefarbenen Schmarotzer – Pustelpilz (Hypomyces aurantius), einem Verwanden des Goldschimmels, zustande kommen. Er besiedelt alte Porlinge.

In unserem heutigen Wanderrevier wurde jüngst massiv Forstwirtschaft betrieben.

Zwischen den Holzstapeln eine Gruppe frischer Trompetenschnitzlinge (Tubaria spec.).

Auch die Buchenfruchtschalen – Holzkeule (Xylaria carpophila) fühlt sich bei dem nassen Frühlingswetter pudelwohl.

Ein Brandkrustenpilz (Hypoxylon deustum) bildet frische Fruchtkörper aus. Hier an einem Buchenstubben.

Ebenfalls frisch und in großer Ausdehnung an einem toten Eichen – Ast, der Eichen – Zystidendenpilz (Peniophora quercina).

Vom Verfärbenden Porenschwamm (Physisporinus sanguinolentus) fehlte bisher ein Nachweis aus dem Holmer Wald und dessen Messtischblatt – Quadranten.

Die Fruchtkörper – Reihen der Reihigen Tramete (Atrodia serials) finden wir an toten Fichtenstämmen und Stubben.

Der nächtliche Regen ließ auch den Goldgelben Zitterling (Tremella mesenterica) voll aufleben.

Die reifen Perithezien des Warzigen Eckenscheibchens (Diatrypella verrucaeformis) brechen hier charakteristisch durch die Rinde von Hasel. Auch an Erle oder Buche kann der Schlauchpilz beobachtet werden.

Alte Haselsträucher sind ein beliebter Lebensraum für allerlei Pilzarten. Hier sehen wir eine der häufigsten davon, die Rotbraune Kohlenbeere (Hypoxylon fuscum).

Und hier den Hasel – Rindensprenger (Vuilleminia coryli).

Vor dem gastronomischen Luisenhof finden wir die Großmutter – Eiche.

Informationen zur Großmutter. Nicht nur mir unterlaufen häufig Schreibfehler!

Unser Gruppenfoto. Eigentlich waren wir heute fünf, aber nicht immer wollen auch alle mit auf` s Bild. 15. April 2023 am Holmer Wald vor der Luisenhofer Eiche.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

12. April 2023 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Schönberg

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Durch den Wald am Selmsdorfer Traveufer

Heute wurde mit dem ersten Quadranten des Messtischblattes 2131 = Schönberg begonnen. Bereits zwei mal war diese Topographische Karte schon in den Umläufen unserer Mittwochsexkursionen an der Reihe. Im Herbst oder auch im Spätherbst. Nun zur Abwechslung auch mal im Frühling. Im letzten Jahr führte eine öffentliche Wanderung zur gleichen Jahreszeit durch die überwiegend mit Nadelbäumen bestandenen Wälder und Forste am Selmsdorfer Trave – Ufer. Ich wählte sie auch heute zu meinem Ziel aus. Zur Auswahl standen des weiteren das Heidenholz bei Hof Selmsdorf, das Kirchenholz oder der Rupensdorfer Wald, südlich der Schönberger Mülldeponie. Ansonsten gibt es noch zergliederte Waldflächen im nördlichen Bereich des Quadranten, so beispielsweise auch am Pannkaukenbarg. Mischwaldbereiche und vor allem auch Nadelforst auf sandigem Untergrund reizte mich, da hier beispielsweise mit der Mitte April ihren Wachstumshöhepunkt erreichenden Frühjahrs – Lorchel zu rechnen war. Dieser wollte ich zu einem neuen Fundpunkt auf meiner Verbreitungskarte verhelfen, welches mir auch gelang. Was sonst noch so los war, dazu hier eine komprimierte Auswahl.

Zwei Fliegen mit einer Klappe. Dummer Spruch, sind ja Pilze! Zum einen der Fleischroter Zystidenrindenpilz (Peniophora incarnata) und der Angebrannte Rauchporling (Bjerkandera adusta) an Betula.

Warziger Drüsling (Exidia plana) auf dem Wege des Eintrocknens.

Moosreicher Jungfichtenforst, aber für Fliegenpilz und Steinpilz einfach noch zu früh! Ein Wald/Forsttyp, der aus unseren Wäldern immer mehr verschwindet.

Eichen – Zystidenrindenpilz (Peniophora quercina).

Ein Waldtümpel. In diesem Jahr von besonderem Interesse, denn es gilt dem Pilz des Jahres auf die Schliche zu kommen.

Keine Sumpf – Haubenpilze, dafür aber üppiges Frühlingsgrün.

Absolut gemein, aber trotzdem immer mal ein Foto wert, die Schmetterlings – Tramete (Trametes versicolor) auf Laubholz eines scheinbar wahllos zusammen gewürfelten Holzhaufens.

Dieser Haufen von verschiedenen Holzstämmen und Ästen animierte mich dazu, ihn ein wenig näher zu untersuchen und umzukrempeln. Auf der Unterseite eines Kiefernastes fand ich sogleich, was ich erhoffte zu finden, den Weinroten Kiefern – Gloeoporling (Gloeoporus taxicola).

Gleich daneben, beim nächsten Griff eines Laubholzstammes und eher unverhofft, die Großporige Datronie (Datronia mollis).

Und es ging hier Schlag auf Schlag. Auf der Unterseite des nächsten Stammes nur weinige Milimeter große Apothezien kleiner grauer Becherlinge der Gattung Mollisia, eventuell auch Tapesia. Hier gibt es viele, optisch ähnliche Arten, die meist nur mikroskopisch bestimmbar sind. Etwas für Spezialisten.

Uns immer wieder Schichtpilze in unterschiedlichen Färbungen.

Und mitten im Gebälk ein richtiger Pilzhut.

Nein Hutpilz, so ist es richtig. Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus).

Etwas weiter entfernt der nächste Holzstapel. Auch er wurde komplett von Pilzen in Besitz genommen.

Einer der häufigsten Vertreter an totem Nadelholz ist der Gemeine Violettporling (Trichaptum abietinum), hier in seiner resupinaten Wuchsform.

An Kiefern – Stubben findet sich nicht selten der Unförmige Weichporling (Skeletocutis amorpha). Seine Porenschicht neigt zu orange Verfärbungen.

Und dann einige knallrote Farbtupfer im Altkiefern – Mischwald. Haselnuss und andere Laubbäume waren vertreten, aber keine Weiden. Ein Standort eher für die Frühjahrslorchel. Sollte es der seltenere Zinnoberrote Kelchbecherling (Sarcoscypha coccinea) sein?

Ich legte ein einfaches Wasser – Präparat in mein einfaches Schülermikroskop und wir sehen die großen Sporen. Das Innere der Sporen ist von zahlreichen Bläschen ausgefüllt, die sich besonders zu den Enden konzentrieren. Der sehr ähnliche Sarcoscypha austriaca soll nur im Zentrum der Sporen einige Bläschen zeigen. Eigentlich müssten jetzt noch die Härchen am Rande der Apothezien untersucht werden.

Dann dauerte es auch nicht mehr lange und die ersten Frühjahrs – Lorcheln (Gyromitra esculenta) standen vor mir. Hier eine recht hellhütige Kollektion.

Ältere Frühjahrslorcheln (Gyromitra esculenta) wirken auf dem Hut oft wie mit Mehl bestreut. Es handelt sich natürlich um Selbstbestäubung.

Ihre Wuchsform kann durchaus elegant sein.