Tagebuch

Ein Rückblick auf Ereignisse und Veranstaltungen.

28. März 2023 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Themenabend „Pilz des Jahres 2023“

Pilz des Jahres 2023: Sumpf – Haubenpilz (Mitrula paludosa). Foto von Wilhelm Schulz am 12.04.2014 bei Gerolstein.

Treff war am Dienstag, dem 28. März 2023, um 18.00 Uhr, im Mykologischen Informationszentrum Wismar, in der ABC Straße 21. 


Kurz vor Beginn der neuen Pilzsaison sind wir noch einmal in gemütlicher Runde im Steinpilz – Wismar zu einem Themenabend zusammen gekommen. Zunächst gratulierten wir unserem Dienst ältesten Pilzfreund Hans – Jürgen Willsch zum 85! Überreichten ihm ein kleines Präsent und stießen mit ihm auf die nächsten 85 an. Wir stellten kurz den von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie für dieses Jahr ausgewählten „Pilz des Jahres“ vor und im Anschluss schauten wir uns nochmals Dias aus längst vergangenen Zeiten an.

Hans – Jürgen in jugendlichen Jahren auf einer Pilzwanderung im Jahre 2010.

Dauer der Veranstaltung bis gegen 20.00 Uhr.

28. Februar 2023 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Retrospektiver Themenabend

Annalotte Heinrich, unser heute noch aktives Urgestein Hans – Jürgen Willsch und ein junges Mädchen besprechen und bewundern einen Schwefelporling auf einer Pilzwanderung Anfang der 1960er Jahre.


Am heutigen Abend waren die Wismarer Pilzfreundinnen und Freunde wieder sehr herzlich zum 2. Wintertreffen in den Steinpilz – Wismar eingeladen. Wir haben uns alte Dias aus längst vergangenen Zeiten angeschaut. Von Pilzwanderungen beispielsweise aus den 1960er Jahren. Damals noch mit der stadtbekannten Pilzfrau und Kreisbeauftragten für Pilzaufklärung, sowie meiner Lehrmeisterin Annalotte Heinrich. Es war also ein retrospektiver Abend mit einem Rückblick in das längst vergangene 20. Jahrhundert. Leider war das Interesse sehr gering. Liegt es vielleicht daran, dass kaum noch jemand ein Bezug zu dieser Zeit hat? Zumindest war unser Dienst älteste Pilzfreund Jürgen mit dabei und die jüngere Generation war durch unseren Christian vertreten.

Wann ist wieder Treff im Steinpilz – Wismar? – Siehe unter Termine.

31. Januar 2023 – Treffen der Pilzfreunde

Neujahrstreffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Jahresauftakt und Themenabend

Treff war am Dienstag, dem 31. Januar 2023, um 18.00 Uhr im Mykologischen Informationszentrum Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21. Auch interessierte Gäste waren wieder willkommen.


Chris (vorne rechts) während seiner in Wort und Bild vorgetragenen Präsentation.

Heute trafen sich die Pilzfreund*innen innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e. V. zu ihrem Neujahrstreffen im Steinpilz – Wismar. In gemütlicher Runde stießen wir mit einem Gläschen Sekt auf das neue Jahr an, auch wenn wir heute bereits den ersten Monat des Jahres zu Grabe trugen. Es gab einen interessanten Vortrag unseres Pilz- und Naturfreundes Christopher Engelhardt aus Lübeck. Er ließ uns an einer Reise „Durch den wilden Balkan“, die er im letzten Jahr mit seiner Frau Andrea unternommen hat, im Zuge einer Beamer – Präsentation teilhaben. Bei Vereinsfreundin Monika konnte der Vereinsbeitrag für 2023 entrichtet werden.

Viele aufmerksame Zuhörerinnen und Zuhörer zum Thema „Durch den wilden Balkan“.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

03. Dezember 2022 – Weihnachtfeier im Til

Weihnachtsfeier im Treff im Lindengarten

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Am Sonnabend, dem 03. Dezember 2022, von 16.00 – 20.00 Uhr. 

Die Pandemielage erlaubte es uns in diesem Jahr wieder eine Weihnachtsfeier im Treff im Lindengarten ohne Einschränkungen durchzuführen. Dazu waren alle Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e. V. und solche, die es werden wollen, sehr herzlich eingeladen. Und dieses Jahr durften wir auch einige Mitglieder der „Plattdüütschrund“ in unserer Mitte begrüßen. Neben den Pilzfreunden bilden die Plattdüütschen das zweite Standbein der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. Nach dem uns ein kleines Programm im Mecklenburger Platt von ihnen geboten wurde, gaben Monika und Hans – Peter, die gemeinsam die „Puppenbühne Firni“ bilden, ein lustiges Alltagsstück zum Besten. Einen Reisebericht unseres Pilz – und Naturfreundes Christopher Engelhardt folgte im Anschluss. Er entführte uns in den hohen Norden. Chris war im Herbst zusammen mit seiner Partnerin Andrea mehrere Wochen mit dem Wohnmobil bis nach Lappland unterwegs und hat dort viele interessante Motive einfangen können. Es war ein sehr beeindruckender und vielfältiger Reisebericht. Zu guter letzt führte Reinhold Krakow noch durch das zu Ende gegangene Pilzjahr 2022 in Wort und Bild. Hungern und dursten brauchte niemand. Mitzubringen war lediglich Zeit und gute Laune.

„De Plattdüütschrund“ trägt lustige Geschichten in Mecklenburger Mundart vor.

Die Puppenbühne „Firni“ in Aktion.

Christopher Engelhardt ist die Begeisterung über die nordischen Erlebnisse immer noch anzusehen. 

Kein Wunder bei solchen Bildern!

Da werden die Augen geschärft und die Ohren gespitzt.

Und was könnte stimmungsvoller zu einer Weihnachtsfeier passen, wie solch farbenfrohe Polarlichter aus dem hohen Norden Europas.

Wir wünschen eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch in das Jahr 2023!

30. November 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion am Petersberg

Auch für interessierte Gäste

Sie führte in den 3. Quadranten des MTB Langen Brütz

Mit der heutigen Mittwochsexkursion endet ganz offiziell die aktive Pilzsaison für den Steinpilz – Wismar. In der Aspekt – Abfolge eines durchschnittlichen Pilzjahres befinden wir uns bereits seit Mitte des Monats im Winter. Selbstverständlich wachsen auch jetzt noch Spätherbstarten, aber auch die Klassiker der kalten Jahreszeit unter den Speisepilzen sind in der Regel schon ordentlich unterwegs. In diesem Jahr allerdings noch sehr zurückhaltend, da der Herbst viel zu warm war.

Auch in diesem Quadranten findet sich eine sehr abwechslungsreiche Landschaft mit vielen Wäldern und Seen. Die Warnow mäandert durch dieses Gebiet. Hier gibt es das interessante Naturschutzgebiet „Trockenhänge am Petersberg“, die bewaldeten Ufer des Pinnower Sees oder die zusammen hängenden Waldgebiete Bauernbusch und Hohes Holz. Wir entschlossen uns für die Petersberger Trockenhänge. Heideartige Landschaft mit Trockenrasen, Kiefern- und Birkeninseln, Höhen und Senken auf ausgesprochen sandigem Untergrund. Wir, dass waren außer Reinhold Krakow vom Steinpilz – Wismar, noch Christopher Engelhardt aus Lübeck.

Gleich bei unserer Ankunft lachten uns am Fuß eines toten Baumstammes die ersten Pilze an.

Die Risse auf den Hutscheiteln sind nicht charakteristisch, sondern der Witterung geschuldet.

Es handelt sich um essbare Rosablättrige Helmlinge (Mycena galericulata).

Und da Chris keinesfalls nur auf Pilze fokussiert ist, waren wir hier genau richtig.

Eine Kiefer begrüßt uns mit einem tiefen Diener.

Und los geht es an diesem nasskalten und neblig – trüben Novembertag wie er im Buche steht.

Zwei sporenreife Flaschen – Stäublinge (Lycoperdon perlatum).

Schön orange leuchten diese minderwertigen Falschen Pfifferlinge (Hygrophoropsis aurantiaca).

Zahlreiche Gruppen von Braunroten Lacktrichterlingen (Laccaria proxima).

Aufgelockerte Kiefern – Gruppen.

Und für natürlichen Nachwuchs ist gesorgt.

Das hier der Butterpilz (Suillus luteus) zu hause ist, versteht sich von selbst.

Damit der lichte Standort nicht völlig zuwächst, wird immer mal Ginster gestutzt oder andere Gehölze abgesägt. Pilze erledigen den Rest. Hier sind es Striegelige Trameten (Trametes hirsuta).

Und immer wieder seitlingsähnliche Pilze. Meist bereits recht fortgeschritten in ihrer Entwicklung. Der Violette Anflug an den Huträndern lässt den Laubholz – Knäuling (Panus conchatus) vermuten.

Auch hier ist ein violetter Schein am Hutrand zu erahnen.

Alter, dicht beschuppter Riesen – Schirmpilz, der überständig ist und auch durch Frost geschädigt wurde.

Dieses Exemplar eines Macrolepiota procera sieht auf den ersten Blick noch jung aus. Das täuscht aber. Auch er ist vom Frost geschädigt, die Zellen zerstört, so dass er nicht weiter aufschirmen kann. Solche Pilze dürfen keinesfalls gegessen werden!

Ebenfalls stark zugesetzt hat der Frost diesen Purpurfilzigen Holzritterlingen (Tricholomopsis rutilans).

Eine Hängebirke (Betula pendula) fast schon im Winterkleid.

Ginsterheide.

Auch Rentierflechte ist hier zu hause.

Diese Birke erfreut uns noch mit ihrem goldenen Herbstkleid.

Kontrastreiche Farbspiele der unterschiedlichen Bäume.

Ein Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum).

Teils weitläufige Landschaft.

Trotz des trüben Wetters immer wieder schöne Farbenspiele.

Der Schnee- oder Schwarzfaserige Ritterling (Tricholoma portentosum), seines Zeichens ein guter Speisepilz, kommt mit frostigen Temperaturen ganz gut klar. Er sieht noch frisch aus und darf in die Pfanne wandern.

Grünlinge (Tricholoma portentosum) finden sich oft mit obigem Ritterling am selben Standort, sofern es unter Kiefern ist. Er schmeckt ebenfalls ausgezeichnet, kann aber gefährlich werden. Das Muskelgewebe kann bei übermäßigem Genuss geschädigt werden. Es soll schon zu Todesfällen gekommen sein! Er ist der echte Ritterling, mit einem schön ausgebildeten Burggraben.

Natürlich sind auch andere Vertreter der Gattung echte Ritterlinge. So wie dieser Graue Erdritterling (Tricholoma terreum). Auch er kann eine Rhabdomyolyse (Auflösung der quergestreiften Muskelfasern) auslösen. Es müssen aber riesige Mengen (mindestens 46 Kg) des Pilzes verzehrt werden, um einen bedenklichen Schwellenwert zu erreichen.

Wie heißt es so schön? Der aktuelle Stand der Wissenschaft ist nicht selten auch der letzte Stand des Irrtums. Der letzte Stand hat gegen den Verzehr des Frostschnecklings (Hygrophorus hypothejus) immer noch nichts einzuwenden.

Anbei habe ich noch eine für mich und sicher auch für Chris neue Schichtpilzart kennen gelernt. Den Rußgrauen Schichtpilz (Lopharia spadicea). Ich danke Chris für das Foto und die Bestimmung!

Diese Eiche scheint sich noch nicht schlüssig zu sein, ob sie in Winterruhe gehen möchte. Der Steinpilz – Wismar schon, denn mit dieser Mittwochsexkursion endet die Pilzsaison 2022 für ihn ganz offiziell.

Hier noch die Artenliste von MTB 2335/3 = NSG Trockenhänge am Petersberg: Rosablättriger Helmling, Zerfließende Gallertträne, Dunkler Rasenrötling, Kiefernnadel – Spaltlippe, Striegelige Tramete, Erdwarzenpilz, Frost – Schneckling, Flaschen – Stäubling, Butterpilz, Gemeiner Violettporling, Milder Zapfenrübling, Gegabelter Nadelholz – Hörnling, Braunroter Lacktrichterling, Horngrauer Rübling, Schmetterlings – Tramete, Winter – Stielporling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Laubholz – Knäuling, Angebrannter Rauchporling, Wiesen – Haarschwindling, Riesen – Schirmpilz, Purpurfilziger Holzritterling, Trockener Kahlkopf, Grünling, Schnee – Ritterling, Mäuseschwänzchen, Roter Fliegenpilz, Fleischroter Lacktrichterling, Gift – Häubling, Grauer Erdritterling, Wohlriechender Schneckling, Glatthütiges Stummelfüßchen und Rußbrauner Schichtpilz.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

26. November 2022 – Steern – Wiechnacht in Wismar

Steern – Wiehnacht in Wismar

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Imbissabend zur Steern – Wiehnacht

Sonnabend, der 26. November 2022, von 16.00 – 20.00 Uhr im Nikolaiviertel der Weltkulturerbe- und Hansestadt Wismar. Von der Schweinsbrücke bis zur ABC Straße.


Wie schon in den Vorjahren, fand am Sonnabend vor dem 1. Advent wieder die Steern – Wiehnacht, ein nostalgischer Weihnachtsmarkt in der Wismarer Altstadt, statt. Organisiert vom Brausekontor und dem Stadtgeschichtlichen Museum. Erstmals haben wir uns in diesem Jahr auch mit einem kleinen Imbissangebot beteiligt. So bauten wir vor dem Info – Zentrum einen Imbissstand aufbauen und es gab eine herzhafte und heiße Waldpilzsuppe. Glühwein wurde an anderen Ständen serviert. Außerdem bot der Steinpilz – Wismar wieder unsere ganz besonderen Adventsgestecke an. Jedes ein einzigartiges Unikat.

Die Hausfassaden erstrahlten in bunten Farben.

Im Hintergrund der monumentale Backsteinbau von St. Nikolai.

Vereinsfreundin Kerstin und Vereinsmitglied Christian betreuten unseren kleinen Stand. Vielen Dank auch an Catrin Berseck, die praktische Werbe – Tischdecken für uns in Auftrag gegeben hat.

Die Waldpilzsuppe ist eingehangen. Vier große Töpfe hatte ich ganz frisch vorgekocht.

Glühwein und manches mehr gab es am Stand des Brausekontors.

Coole Sprüche an den Wänden und auch ganz große Leute stelzten durch das Nikolai – Viertel.

Blick in das Brausekontor. Es schließt in wenigen Wochen für immer seine Pforten.

Vor dem Fristyler gibt es Thüringer Bratwurst.

Dank des ruhigen und milden Wetters herrschte ein großer Besucherverkehr.

Auch die Stil – Blüte hatte geöffnet.

Und der Weihnachtsmann las Geschichten vor.

Viel Licht in bunten Farben in der ABC Straße.

Gemütliche Stimmung am Vorabend des 1. Advent.

Und unsere heiße und herzhafte Pilzsuppe geht weg wie warme Semmel! Wenn alle, dann alle!

Und immer wieder nette Gespräche.

Im Info – Zentrum gibt es unsere ganz besonderen Adventsgestecke.

Schließlich wird morgen bereits die erste Kerze angezündet.

Ganz herzlichen Dank nochmals an Kerstin und Christian, dass sie sich Zeit genommen haben. Und es hat nicht nur uns sehr viel Spaß gemacht. 

Wir wünschen eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit! 

20. November 2022 – Vereinsexkursion

Vereins- und Kartierungsexkursion

Gemeinnützi9ge Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Sie führt durch den Wald bei Krönkenhagen

Diese Veranstaltung wurde aufgrund ungünstiger, fühwinterlicher Wetterlage leider abgesagt!

Treff am Sonntag, dem 20. November 2022, um 09.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz gegenüber dem Zeughaus in der Wismarer Ulmenstraße. Je nach Möglichkeit können auch Fahrgemeinschaften gebildet werden. Auch für interessierte Gäste. Es wird dann aber eine Teilnahmegebühr von 10.00 € p. P. erhoben. Zweittreffpunkt kann gegen 09.30 Uhr an Renates Imbisshütte, direkt an der B 105, in Höhe Abzweig Jamel sein.


Das Pilzjahr der offiziellen Wanderungen und Exkursionen klingt mit unserer heutigen Vereins- und Kartierungsexkursion im Wald bei Krönkenhagen aus. Bereits im vergangenen Winter war ich hier zu einer außerplanmäßigen Exkursion mit unserem Vereinsmitglied Christopher Engelhardt und einer jungen Dame aus dem Harz unterwegs. Es war im Februar und selbst zu dieser Jahreszeit konnte sich unsere Begleiterin über eine ausgiebige Pilzmahlzeit freuen. Es gab frische Austernseitlinge satt! Zwar geht es heute vordergründig um unsere Großpilzkartierung, aber wer Appetit auf eine frische Wildpilzmahlzeit hat, könnte auch gegen Ende November gute Chancen dafür haben.


Zu beachten wäre die Wetterlage. Sollten Unwetterwarnungen für den Zeitraum der Exkursion bestehen, kann die Veranstaltung kurzfristig abgesagt werden. Deshalb bitte nochmals zeitnah an dieser Stelle informieren. Siehe auch unter: http://www.unwetterzentrale.de


Die Exkursion dauert bis in die Mittagszeit an.

16. November 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion am Frauensee

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das MTB: 2335/2 = Langen – Brütz

Der Frauensee im Wald bei Weberin am 16.11.2022.

Wir nahmen heute den 2. Quadranten der Topographischen Karte Langen Brütz im Maßstab 1 : 25 000 in Angriff. In diesem Quadranten finden sich eine Vielzahl interessanter Biotope und Landschaften im Naturraum Kuhlen – Wendorf. Der nördliche Teil ist vielfältig strukturiert, sehr hügelig durch die Kritzower Berge, mit kleinen Seen, allen voran das Naturschutzgebiet Holzendorfer Warnowseen, sowie die Uferbereiche der Warnow selbst. In der Südwestecke befindet sich eine weitläufige Winston – Golfanlage und östlich davon ausgedehnte Wald- und Forstflächen der ehemaligen Staatsfort Turloff bei Weberin. Letzteres war das Ziel der heutigen Mittwochsexkursion. Zunächst fuhr ich mit meinem Leichtkraftroller nach Bobitz, um eine interessierte junge Dame abzuholen. Wir fuhren dann nach Weberin, wo uns neben Christopher Engelhardt noch zwei Interessenten aus Warin erwarteten. Es war inzwischen bereits ziemlich klar Nachmittag, so dass uns an dem heutigen windigen, kühlem und grauen Novembertag nicht mehr viel Zeit blieb. So entschieden wir uns, ganz in der Nähe zu bleiben und statteten einem kleinen Waldgewässer namens Frauensee einen Besuch ab. Der Umgebung und dem Uferbereich versteht sich.

Chris hat etwas entdeckt.

Diese Lacktrichterlinge (Laccaria laccata) zeigen uns, dass sie zu den Weißsporern gehören.

Hier sehen wir einen bitter schmeckenden Vertreter der Gattung der Flämmlinge = Gymnopilus.

Und hier sind es Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus).

Der ungenießbare Gallen – Täubling (Russula fellea) ist unter Buchen zuhause.

Der Frauensee kommt in Sichtweite.

Wir genießen den Seeblick.

In diesem Moment sind Wasservögel von Interesse.

Dank des schützenden Waldes liegt der Frauensee recht ruhig an diesem windigen Nachmittag.

Junge Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) brechen aus einem am Ufer des Frauensees liegenden und toten Birkenstamm heraus.

Gut sind die wichtigen Schüppchen an ihren Stielen zu sehen.

Viele Erlen – Schillerporlinge (Inonotus radiatus) an Birke. Das dürfen sie auch, ohne gleich einen Birken – Schillerporling daraus zu machen.

Chris lichtet sie mit seiner Olympus aus nächster Nähe ab.

Auch der Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius) hat sich dazu gesellt.

Erlen – Schillerporling (Inonotus radiatus).

An diesem Maronen – Röhrling hat sich schon jemand gütlich getan. Sicher war es ein Feinschmecker!

Dieses Exemplar ist äußerlich noch unversehrt, aber hinreichend überständig. Der Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) blieb daher auch stehen.

Gemischter Waldbestand am Ufer des Frauensees.

Wir verabschieden uns vom Frauensee.

Baumwoll – Stielkügelchen (Physarum nutans). Foto und Bestimmung Christopher Engelhardt.

Schließlich bat Chris uns noch zu einem Erinnerungsfoto. 16. November 2022 am Frauensee.

Hier die kleine Artenliste von MTB 2335/2  = Wald am Frauensee: Riesen – Schirmpilz, Graukappe, Falscher Pfifferling, Fleischroter Lacktrichterling, Winter – Trompetenschnitzling, Herber Saftporling, Tintenstrichpilz, Zinnoberroter Pustelpilz, Schmetterlings – Tramete, Buckel – Tramete, Gemeiner Spaltblättling, Geflecktblättriger Flämmling, Striegeliger Schichtpilz, Rotrandiger Baumschwamm, Echter Zunderschwamm, Flächiges Eckenscheibchen, Mäuseschwänzchen, Glimmer – Tintling, Blauer Saftporling, Geweihförmige Holzkeule, Fichten – Zapfenrübling, Gallen – Täubling, Gallertfleischiger Fältling, Stockschwämmchen, Zusammenfließende Kohlenbeere, Erlen – Schillerporling, Bluthelmling und Baumwoll – Stielkügelchen. 

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

12. November 2022 – Öffentliche Lehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Sie führte durch den Wald am Homberg

Der Homberg, an der B 104 zwischen Schwerin und Sternberg im Mai 2020.

Es ist schon längere Zeit her, als wir hier schon einmal im Rahmen einer öffentlichen Pilzführung unterwegs waren. Damals ebenfalls im Spätherbst. Leider fielen seit dem viele alte Buchen der Säge zum Opfer. Hier wurde in den zurück liegenden Jahren stark ausgeholzt. Mächtige Buchen wurden umgelegt und im großen Stil geerntet. Da klingelt natürlich die Kasse. Während eines Telefonats mit einem benachbarten Waldbesitzer, dem ein Teil des sogenannten Hegholz und Paradieses gehört, sagte mir dieser einmal wörtlich „In 100 Jahren seien die Buchen doch wieder nachgewachsen“.

Na ja, in 100 Jahren! Kurz bevor es in diesem Wald lichter wurde, konnten wir hier noch eine gigantische Steinpilz – Schwämme erleben. Wenig später fielen die Buchen reihenweise und mit einer solchen Schwämme von Herrenpilzen dürfte es selbst in guten Jahren am Homberg wohl schwer werden. 

Nun, Steinpilze gibt es natürlich auch noch im November, aber darauf sollten wir uns heute nicht versteifen. Im Spätherbst – Aspekt dominieren schließlich andere Arten, die es gilt kennen zu lernen. Darunter auch zahlreiche Speisepilze. Vom Wetter hatten wir Glück. Herrlich mild und teils sonnig. Wir kamen ganz schön ins Schwitzen. Und es war eine sehr schöne Wanderung, die zwar nicht unbedingt mit vollen Körben endete, aber doch einiges an interessantem und wissenswertem vermitteln konnte.

Spätherbstlicher Jungbuchenwald am Homberg.

Und wir starten.

Im frisch gefallenen Buchenlaub fand sich noch einiges an Täublingen. Hier sind es bereits etwas angeschwärzte Dickblättrige Kohlen – Täublinge (Russula nigricans).

Geotropismus beim Echten Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Ein bräunlicher Ritterling im Buchenwald.

Es ist ein minderwertiger Brandiger Ritterling (Tricholoma ustale).

Ein stattlicher Täubling.

Das der Frauen – Täubling sehr lecker ist wissen auch die Schnecken.

Ein Grünspan – Träuschling (Stropharia aeruginosa). Er darf als Mischpilze eingesammelt werden.

Der Seidige- oder Erdblättrige Rißpilz (Inocybe geophylla) ist hingegen ein Giftpilz.

Der auch recht stattliche Rosa- oder Morgenrot – Täubling (Russula aurora) ist zwar essbar, erreicht aber nicht die Geschmacksqualitäten des Frauen – Täublings.

Die Huthaut des Grobscholligen Riesenschirmpilzes (Macrolepiota konradii) reißt in grobe, sternförmig um den Hutscheitel angeordnete Schuppen auf.

Unter eingestreuten Lärchen bereits überständige Goldgelbe – Lärchen – Röhrlinge (Suillus flavus).

Die Herbstlorchel (Helvella crispa) kommt im Vergleich zur teils sehr düsteren Gruben – Lorchel in einem wesentlich hellerem Outfit daher.

Allein schon sein pochhartes, festes Fleisch kennzeichnet den Harten Zinnobertäubling (Russula rosacea) schon recht gut. Ein minderwertiger Speisepilz.

Ein noch junger und in diesem Stadium essbarer Birnen – Stäubling (Lycoperdon pyriforme).

Der Gelbstielige Muschelseitling (Sorcomyxa serotina) kann mit dem Austern – Seitling verwechselt werden. Nicht weiter schlimm, aber es könnte etwas bitter schmecken.

Trotz des relativ jungen Buchenbestandes in diesem Bereich auch immer mal Inseln mit Totholz dazwischen.

Ein gefundenes Fressen für Holzbewohner, so wie diesen Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor) an einem Stubben.

Catrin kann sie gebrauchen. Für ein stimmungsvolles Gesteck, dass sie mir zu Weihnachten überreichen wird. Zwar ungeeignet in der Pfanne, aber als Dekoration für Gestecke oder auch als Vitalpilz sehr beliebt. Es wird ihr nachgesagt, beispielsweise in der Krebstherapie unterstützend positiv zu wirken.

Goldene Novemberstimmung bei sonnigem und ungewöhnlich mildem Wetter.

Einfach herrlich!

So macht der November Laune!

Ein Täubling wird kritisch beäugt.

Und immer wieder reizt es mich, diese herrlich altgoldene Stimmung im Bild festzuhalten.

Eine essbare Gruben – Lorchel (Helvella lacunosa). Nicht nur im Spätherbst zu finden, sondern vom Frühling an in Laub- und Nadelwäldern.

Immer wieder wunderbare Stimmungen. Ich sehe in diesem Bild irgendwie den Frühling und den Herbst vereinigt.

Buchenast im Herbstlaub. Besiedelt vom Rotbuchen – Rindenkugelpilz (Biscogniauxia nummularis).

Am Waldrand eine Wiese voller Blumen und dazu ein Wetter wie im Frühling!

Ein Specht – Tintling (Coprinus picaceus) im warmen Sonnenlicht.

Herrliche Altbuchenkannte.

Innerhalb aber oft Jungbuchen – Aufwuchs. Die Altbuchen wurden vor etwa 15 Jahren abgeholzt.

Eigentlich hätten wir zu dieser Jahreszeit, an der Schwelle zum Winter, Austern – Seitlinge erwarten können. Hier sind es aber die aus dem Sommer bekannten und wärmeliebende Lungen – Seitlinge (Pleurotus pumonarius). Kein Wunder, bei dem ungewöhnlich warmen Herbst in diesem Jahr.

Ein gutes Abgrenzungsmerkmal des Lungen – Seitlings (Pleurotus pulmunarius) von blassen Formen des ähnlichen Austern – Seitlings ist das Gilben der Fruchtkörper beim antrocknen. Auch entströmt ihm gelegentlich ein zarter Duft nach Anis.

Ein herkömmlicher Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron).

Hier scheint etwas entdeckt worden zu sein.

Es war ein Schillerporling an Buche. Aber weit unten am Stamm. Ich vermute den Häutigen Schillerporling (Inonotus cuticularis), der aber in der Regel höher, an Stammverletzungen, dachziegelartig übereinander zu finden ist.

Häutiger Schillerporling (Inonotus cuticularis).

Schiebt sich hier neben einem Laubholzstubben ein Büschel Stockschwämmchen an das Tageslicht?

Nein, es sind Wässrige Mürblinge (Psathyrella hydrophila), die allerdings wegen der Ähnlichkeit auf den ersten Blick auch Weißstielige Stockschwämmchen genannt werden. Essbar sind auch sie, reichen aber nicht an die Qualitäten des Stockschwämmchens heran.

Ein herrliches Stück Wald!

Altbuchenbestand mit einem hohen Totholz – Anteil.

Ein wunderbarer Bereich des Waldes am Homberg.

Zartes Wiesengrün im Kontrast zum goldenen Herbst.

Der nächste Märchenfilm sollte hier gedreht werden!

Im Zuge der Sporenreifung bildet sich eine Öffnung auf den Scheitel der Birnen – Stäublinge (Lycoperdon pyriforme), um bei mechanischen Reizen wie Regentropfen, den Sporenstaub ausschleudern zu können.

Hier sehen wir aber nun echte Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabils), die Catrin für uns entdeckt hat.

Hier wird nun zugeschlagen.

Catrin entnimmt vorsichtig ein Büschel.

Und betrachtet sich die Stockschwämme genau.

Denn sie weiß, worauf es beim Stockschwämmchen Ernten an kommt. Nämlich auf die bräunlichen Schüppchen auf den Stielen.

So etwas sehen wir doch gerne. Gestürzte Bäume und gefallene Äste dürfen liegen bleiben. Genau so gehört es sich im naturnahen Wald.

Hier haben wir einen Einzelgänger der Gattung Psathyrella im Buchenlaub entdeckt.

Die Bestimmung von Mürblingen kann oft sehr anspruchsvoll sein. Deshalb möchte ich hier nur vermuten, welche Art dieser umfangreichen Gattung in Frage kommen könnte, nämlich der Aschgraublättrige Mürbling (Psathyrella tephrophylla).

Nach Erhard Ludwig kann der zunächst dunkler gefärbte Hut zu creme – ocker aufhellen und in der Mitte meist lange orange-goldocker gefärbt bleiben. Ebenfalls soll er gerunzelt sein.

Auch die Bestimmung vieler Tintlinge ist nicht so ohne weiteres möglich. Auf einer Exkursion im Jahre 2004, bei Putbus auf der Insel Rügen, konnte ich über dieses Thema mit Erhard Ludwig ins Gespräch kommen und halte mich, bis auf die gängigen Arten dieser Gattung, mit meinen Bestimmungsversuchen eher zurück.

So bekommen auch diese zarten Schönlinge von mir keinen Namen. Es bleibt bei Coprinus spec.

Es werden heut zu Tage, insbesondere auch durch das Sequenzieren, viele neue Arten entdeckt und Gatttungen aufgespalten und neu aufgestellt. Dass sich noch niemand um eine Sonderform des Grünblättrigen Schwefelkopfes (Hypholoma fasciculare) her gemacht hat, zumal sie sich bereits augenscheinlich von der Normalform unterscheidet, ist schon etwas verwunderlich. Die hier gezeigte Kollektion gehört zu einer schmächtigeren Variante, die ich bisher immer an Eichenstubben gefunden habe. Farblich mehr ein Lindgrün auf Stiel und Lamellen und auch ein schmächtiger im Wuchs.

Gelber Knollenblätterpilz (Amanita citrina). Leicht giftig!

Ein starker, liegender Buchenstamm ist besetzt von zahlreichen Konsolen des Laubholz – Harzporlings (Ischnoderma resinosum).

Eine Graukappe (Clitocybe nebularis) im Herbstlaub.

Und noch einmal von unten angeschaut.

Es ist Mittagszeit, aber die Sonne steht tief zu dieser Jahreszeit.

Und es lohnt sich einen Blick in Richtung Himmel zu werfen. Derart viele und ordentlich angeordnete Schäfchenwolken bekommt man wirklich nicht alle Tage zu sehen.

Unser Erinnerungsfoto von einer wunderbaren Herbstwanderung am Homberg.

Das war die letzte öffentliche Wanderung in diesem Jahr. Bis Weihnachten ist zwar noch etwas Zeit, aber unsere Catrin wünscht im Namen des Steinpilz – Wismar schon mal ein frohes Fest.

Wann starten wir zur nächsten Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

09. November 2022 – Kartrierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Warnowtal Karnin

Es ging in das MTB: 2335/1 = Langen Brütz

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Ziel war das Warnowtal bei Karnin


Gegen 10.00 Uhr traf ich mich mit weiteren Interessierten am Haus der Natur in Karnin.

Ziel war das Naturschutzgebiet Warnowtal bei Karnin. Die Warnow mäandert hier durch ein sehr abwechslungsreiches, oft bewaldetes Gebiet. Feuchte Erlenbrüche, trockenerer Buchenwald, Steilhänge oder auch fast heideartige Bereiche mit Trockenrasen wechseln hier oft in schneller Folge ab. Natürlich liegt aus diesem vielseitigen und interessanten Revier schon eine recht hohe Anzahl kartierter Großpilzarten vor, aber dennoch sind sicher auch Pilze zu entdecken, die bisher noch keinen Fundpunkt in den Verbreitungskarten aufweisen. In diesem Sinne durchforsteten wir heute diese vielseitige Landschaft.

Los geht es zu unserer goldenen November – Exkursion.

Die naturnahe Warnow von ihrer ruhigen Seite.

Wildwasser auf der anderen Seite der Warnow – Brücke in Karnin.

Herber Zwergknäuling (Panellus stypticus).

Dunkler Rasenrötling (Entoloma sericeum).

Nicht selten im besseren Buchenwald kommen diese Ledergelben Schwindlinge (Marasmius torquescens) vor.

Ziemlich übel „duftet“ der Schwefel – Ritterling (Tricholoma sulphureum).

Der Elfenbein – Schneckling (Hygrophorus eburneus) sondert einen säuerlich – aromatischen Duft ab, der an die Raupen des Weidenbohrers erinnern soll. Essbar.

Der schärfliche Ritterling (Tricholoma sciodes) ist genau wie obiger Schneckling in Buchenwäldern zu hause. Er ist ungenießbar.

An Totholzstücken und auf Rindenmulch ist die Steife Koralle (Ramaria stricta) zu hause.

Dieser Schwarztäubling (Russula spec.) unterlag den gestalterischen Möglichkeit der Kleintierwelt.

Kraftvoll wurzeln sich diese Buchen in Hanglage am Warnowtal Karnin fest.

Hohlweg von den Wiesen zur Warnow hinunter.

Wir jedoch wollten hinauf.

Am Waldrand immer wieder auf dem Hut stark entfärbte Fleischrote Lacktrichterlinge (Laccaria laccata).

Scheinbar auf dem Rasen, aber mit Holzuntergrund, wuchsen besonders ansehliche und essbare Rosablättrige Helmlinge (Mycena galericulata). Besonders gut treten hier die für diese Art so typischen Anastomosen im Lamellengrund zu tage.

Man könnte meinen auf Almwiesen im Bergland unterwegs zu sein.

Einige Jungfern – Ellerlinge (Cuphophyllus virgineus) erfreuten uns auf der Magerwiese.

Passend zum mageren Wiesenstandort sehen wir hier den Braunschneidigen Wiesenhelmling (Mycena olivaceomarginata).

Ein toller Fund gelang uns am Waldrand. Ich gehe davon aus, dass es sich um die Blasse Borstentramete (Funalia trogii) handeln dürfte, die im mittleren Ostdeutschland eine häufig nachgewiesene Porlingsart darstellt. In M-V wurde der Pilz bisher nur sehr selten festgestellt. Einige Jahre hatte ich den Holzbewohner in meiner Ausstellung liegen. Es war ein Abschiedsgeschenk meines langjährigen Kartierungspartners Prof. Dr. Jürgen Schwik. Er brachte mir den Pilz aus Sachsen mit, wo er keine Besonderheit darstellt. Der Porling fruktifiziert meist an Pappel.

Der Gemeine Spaltblättling (Schizophyllum comune) ist hingegen, wie sein deutscher Name schon besagt, eine häufige Art an besonders trocken liegendem Laubholz.

Besonders gefreut haben wir uns auch über diese wunderbar duftende Anis – Tramete (Trametes suaveolens). Wächst gerne frisch im Winterhalbjahr an Weiden. In diesem Fall aber an Pappel.

Ein idealer Platz auch für des Weidmanns Ansitz.

Auch Moorlandschaften finden sich im NSG Warnotal bei Karnin.

Ein herrlicher und ungewöhnlich milder Novembertag.

Die überaus häufigen Seidigen Rißpilze (Inocybe geophylla) sind giftig!

Ungiftig sind hingegen die nicht weit entfernt stehenden Runzligen Korallenpilze (Clavulina rugosa).

Renate Neubert hielt mich beim Fototermins mit den Runzligen Korallenpilzen im Bild fest.

Das letzte Laub der Buchen erstrahlt noch einmal golden im milden Sonnenlicht.

Es geht wieder in das bewaldete Warnowtal hinunter.

An feucht liegenden, toten Buchenstämmen, fanden sich diese Gallertfleischigen Fältlinge (Merulius tremellosus).

Häufig war hier auch der Rotbuchen – Rindenkugelpilz (Biscogniauxia nummularia). 

Diese Peziza wird leider keinen Namen von mir bekommen. Der Becherling wuchs an Buchenholz.

Jede Menge farbenfroher Pilztierchen = Myxomyceten.

Ein weiterer Fund, über den ich mich sehr gefreut habe, waren diese Netzaderigen Mistpilze (Bolbitius aleuriatus). Sie wachsen nicht auf Mist, sondern totem Laubholz.

Sehr willkommen bei meinen Begleitern aus Pinnow war der Fund des Gift – Häublings (Galerina marginata). Hatten sie doch vor kurzem das Stockschwämmchen im Wald bei Thorstorf kennen gelernt, so war es an der Zeit auch einmal seinem lebensgefährlichen Gegenspieler zu begegnen.

Hier sehen wir sehr wahrscheinlich den Großsporigen Gallertbecher (Ascocoryne cylichnium).

An einem liegenden und alten Buchenstamm erfreute uns ein frischer Ästiger Stachelbart (Hericium clathroides).

Hier die Artenliste von MTB 2335/1 – Warnowtal bei Karnin: Dunkler Rasenrötling, Herber Zwergknäuling, Langstieliger Knoblauchschwindling, Graukappe, Rettich – Helmling, Ledergelber Schwindling, Schwefel – Ritterling, Elfenbein – Schnackling, Rotrandiger Baumschwamm, Scharfblättriger Schwarztäubling, Schärflicher Ritterling, Niedergedrückter Rötling, Steife Koralle, Schmetterlings – Tramete, Fleischroter Lacktrichterling, Rosablättriger Helmling, Goldmistpilz, Glimmer – Tintling, Zaunblättling, Braunschneidiger Wiesenhelmling, Gemeiner Spaltblättling, Erlen – Schillerporling, Gallertfleischigers Stummelfüßchen, Echter Zunderschwamm, Anis – Tramete, Seidiger Rißpilz, Runzliger Korallenpilz, Schwarzpunktierter Schneckling, Gallertfleischiger Fältling, Angebrannter Rauchporling, Gelbstieliger Muschelseitling, Netzaderiger Mistpilz, Gift – Häubling, Striegeliger Schichtpilz, Austern – Seitling, Violetter Lacktrichterling, Rotbraune Buchenkohlenbeere, Ästiger Stachelbart, Grünblättriger Schwefelkopf, Rehbrauner Dachpilz, Laubholz – Harzporling, Winter – Stielporling, Birnen – Stäubling, Rotbuchen – Rindenkugelpilz und Blasse Borstentramete.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

02. November 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Beckerwitz

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das Messtischblatt 2033/4 = Boltenhagen

Im 4. Quadranten des Messtischblattes Boltenhagen sieht es mit geeigneten Wäldern mehr als dürftig aus. So wie schon im Frühling des vergangenen Jahres, wandten wir uns dem Küstenstreifen der östlichen Wohlenberger Wiek, am Campingplatz Beckerwitz, zu. Hier war ich bisher tatsächlich nur im Frühling unterwegs, weil es im Küstensaum durchaus einige Klassiker dieser Jahreszeit gibt. Der trockene Herbst ließ heute jedoch kaum Frischpilze sprießen, so dass es am Ende sehr dürftig geworden ist. Mich begleitete unser Ukrainischer Pilz- und Vereinsfreundfreund Timur aus Hamburg.

Auf dieser Wiese, die im Sommer als Parkplatz für den benachbarten Campingplatz dient, wuchsen einige Frischpilze.

Vor allem diese Schuppigen Wiesen – Champignons (Agaricus campestris var. squamulosus).

Mit ihren jung schön rosabraun gefärbten Lamellen und den fast ringlosen, zur Basis zuspitzenden Stielen.

Der etwas windflüchtende Kiefernkopf oberhalb der Steilküste. Hier hatte ich mir doch einige Kiefernbegleiter mehr vorgestellt. Aber leider zusätzlich dem Seewind ausgesetzt und dadurch besonders trocken.

Blick auf die Wohlenberger Wiek.

Die Tage der Kiefer rechts oben im Bild dürften gezählt sein.

Der sandige und ausgehagerte Standort hätte bei günstigeren Bedingungen sicher einiges geboten.

Viel interessanter gestaltete sich das Wetter an diesem Spätherbsttag. Höhenkaltluft war im Anmarsch.

Ein Wetter wie im April war die Folge. Ein starker Gewitterschauer mit Regenbogen und Graupelvorhang.

Sehr labile Luft ließ den Himmel fast wie im Sommer aussehen.

Die Versorgungslinie des Gewitters.

Sonnenschein, heftige Regengüsse, Regenbögen sowie Blitz und Donner sorgten für Romantik pur. Schöner kann Wetter kaum sein und es entschädigte uns für die Pilzarmut!

Hier die Artenliste von MTB 2033/4 – Küstensaum bei Beckerwitz: Wiesen – Champignon, Nelkenschwindling, Rinnigbereifter Wiesentrichterling, Goldmistpilz, Angebrannter Rauchporling, Mäuseschwänzchen, Roter Heringstäubling und Falscher Pfifferling.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

29. Oktober 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Sie führte durch die Wälder bei Ventschow

Seit längerer Zeit führte schon keine öffentlich geführte Lehrwanderung mehr durch die Waldgebiete bei Ventschow. Es wurde also mal wieder Zeit, durch diese sandigen Laub- und Nadelforste auf der Suche nach allerlei Frischpilzen zu Wandern. Es ist Spätherbst und was konnten wir zu dieser fortgeschrittenen Jahreszeit noch finden? Hier ein Überblick:

Wir starteten vom Bahnhof in Ventschow in den Herbstwald.

Auch ein Vierbeiner war dabei.

Wir tangierten eine Kleingartenanlage mit vielen Blumen, die uns anlachten, wie auch die immer noch warm strahlende Sonne des fortgeschrittenen Herbstes.

Aber auch die ersten Pilze begrüßten uns am Wegesrand. Hier sind es ungenießbare Kegelschuppige Schirmpilze (Lepiota aspera).

Noch junge und geschlossene Dunkle Hallimasch (Armillaria obscura) sorgten für erste Erfolgserlebnisse.

Auch diese jungen Pantherpilze (Amanita patherina) sind hübsch anzusehen. Gegessen werden sollten sie lieber nicht. Heftige Rauschzustände und andere Unannehmlichkeiten wären die Folge! Bei älteren und geschwächten Menschen oder auch Kindern könnte es sogar lebensbedrohlich werden.

Diese bereits aufgeschirmten Hallimasch sind dennoch jung und bestens für eine herzhafte Pilzpfanne geeignet. Gut durchgegart versteht sich und auch ohne Stiele.

Auch dieser Perlpilz (Amanita rubescens) ist ein willkommener Speisepilz. Vergleiche Pantherpilz!

Begutachtung des Perlpilzes.

Ein junger Perlpilz (Amanita rubescens) im Ideal – Zustand.

Die Falschen Pfifferlinge (Hygrophoropsis aurantiaca) können dagegen getrost im Wald bleiben. Sie sind minderwertig.

Die weiße Variante des leicht giftigen Gelben Knollenblätterpilzes (Amanita citrina).

Der unter Buchen wachsende Süßliche Milchling (Lactarius subdulcis) kommt zwar gern sehr gesellig vor, aber im Büschel ist doch eher die Ausnahme.

Im Ventschower Wald.

Die Krause Glucke im Korb ist schon sehr grenzwertig und sollte nicht mehr gegessen werden!

Dieser Violette Rötel – Ritterling (Lepista nuda) macht noch einen recht ordentlichen Eindruck.

Gut sind die Schüppchen auf dem Stiel des Stockschwämmchens (Kuehneromyces mutabilis) zu erkennen. Sehr wichtig zur Abgrenzung zum gefährlichen Gifthäubling, des Stiel glatt und glänzend erscheint.

Sehr charakteristisch kommt hier der Hut des Wasserfleckigen Rötel – Trichterlings (Lepista gilva) daher. Eine blassere Form des Fuchsigen Rötel – Trichterlings.

Ein Klassiker unter den volkstümlichen Speisepilzen, der Maronen – Röhrling (Xerocomus badius).

Ein wunderbares Erlebnis ist immer wieder der Fund dieses Blutblättrigen Zwergschirmlings (Melanophyllum haeomatospermum). Der zunächst unscheinbare Pilz verblüfft durch seine unerwartet blutroten Lamellen.

Unter der Herbsttrockenheit gelittene Grüne Knollenblätterpilze (Amanita phalloides). Gefährlichster aller Giftpilze!

Auf, auf zum fröhlichen Jagen. Pilzsucher gelten ja als die vornehmeren Jäger!

Immer unter Kiefern und meist im späteren Herbst wachsen diese ungenießbaren Leberbraunen Milchlinge (Lactarius hepaticus).

Der Glückspilz und Pilz des Jahres 2022 kann auch mal ohne weiße Hüllreste auf dem Hut auftauchen. Roter Fliegenpilz (Amanita muscaria).

Die Wanderung neigt sich ihrem Ende zu.

Vorher versammelten wir uns jedoch noch zu einem Erinnerungsfoto am Waldrand.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

26. Oktober 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Wald bei Thorstorf

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das MTB: 2033/3 = Boltenhagen

Goldenes und warmes Oktoberwetter, aber der Buchenwald zwischen den Ortschaften Thorstorf und Parin lässt eher vermuten, wir befinden uns noch Mitten im Sommer. Von den Temperaturen her konnte man das ebenfalls vermuten. Nichts von goldener Laubfärbung und das Ende Oktober!

Im dritten Quadranten des MTB Boltenhagen gibt es mehrere, kleinere Waldgebiete, die für unsere Mittwochsexkursion in Frage kommen könnten. Da wäre zunächst der Wolfsbruch bei Klütz. Er war schon im Frühling 2021 im Rahmen unserer Mittwochsexkursionen ein schönes Ziel. Zwei weitere Wäldchen schließen sich in Richtung Süden an. Das umfangreichste Revier findet sich jedoch zwischen den Ortschaften Thorstorf, Rolofshagen und Parin. Auch dieses Laub- und Nadelwaldgebiet war schon einmal Mittwochs an der Reihe und auch eine erfolgreiche, öffentliche Lehrwanderung in Begleitung eines Fernseh – Teams (Wismar t-v) führte bereits hier her. Es war auch heute das Ziel der Mittwochsexkursion. Dabei begleiteten mich auch drei Urlauberinnen und ein Ehepaar aus Pinnow.

Dieser Baumriese hat es bereits hinter sich. Hallimasch gibt ihm den Rest.

Es handelt sich um Honniggelben Hallimasch (Armillaria mellea). Sie landeten zunächst in meinem Korb, dann im Kochtopf und schließlich im Gefrierschrank.

Hin und wieder sorgt Totholz oder ein Graben für etwas unwegsamere Verhältnisse.

Der Rauchfarbene Milchling (Lactarius azonites) ist charakteristisch für den besseren Buchenwald, auch wenn er nicht gerade zu den häufigsten Arten seiner Gattung gehört.

Zahlreiche, teils in Hexenringen wachsende Erdritterlinge im Kalkbuchenwald. Sie gehören in die Gruppe um Tricholoma atrosquamosus oder T. orirubens. Letzterer soll ein gelbgrünliches Basismycel aufweisen, welches ich hier nicht ausmachen konnte.

Der Graue Korallenpilz (Clavulina cinnerea).

Im Sommer in Parkanlagen und im Herbst in Wäldern unter Eichen findet sich der häufige und geringwertige Purpurschwarze Täubling (Russula atropurpurea).

Ein Kiefern- oder besser Nadelholz – Braunporling (Phaeolus schweinitzii).

Ein Büschel von Rillstieligen Helmlingen (Mycena polygramma) in der Draufsicht.

Hier werden gleich Stockschwämmchen für Begeisterung sorgen.

Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis).

Da wird natürlich gerne zugegriffen.

Nein, hier ist nichts von goldenem Oktober zu sehen!

Der Breitblättrige Rußmilchling (Lactarius rugosus).

Und noch einmal Hallimasch (Armillaria cf.).

Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron).

Der Falbe Milchling (Lactarius pallidus) ist zwar ein imposanter Sprödblättler, aber leider wegen seiner Schärfe nicht Kochtopf- oder Pfannentauglich.

Und dieser Maronen – Röhrling besitzt bereits ein proteinreiches Innenleben.

Der Camembert – Täubling (Russula amoenolens) gehört zu den stark gerieften Kammtäublingen und ist ungenießbar. Wir finden ihn sehr häufig unter Eichen.

Ebenfalls recht häufig und an Laubholz findet sich das leicht kenntliche Gallertfleischige Stummelfüßchen (Crepidotus mollis).

Zu dem bittersten, welches unsere Großpilzflora zu bieten hat, gehört der Gefleckte Rübling (Collybia maculata).

Ähnlich seinem nächsten Verwandten, dem Grauen Faltentintling, sollte auch bei diesem Spitzbuckligen Faltentintling (Coprinus acuminatus) kein Alkohol getrunken werden, möchten man diesen, angeblich wohlschmeckenden Speisepilz, verzehren.

Wie alle Rettich – Helmlinge, ist auch der Schwarzgezähnelte Rettich – Helmling (Mycena pelianthina) leicht giftig.

Der dichte Nebel des morgens hatte sich längst gehoben und strahlendem Sonnenschein Platz gemacht. Beweis genug, dass die Nebelkappe nicht nur im Nebel zu finden ist. Aber Spaß bei Seite. Der häufige Pilz wächst vor allem zum Spätherbst hin, der oft neblig grau daherkommt. So wie die Färbung des umstrittenen Speisepilzes.

Dieser schwach giftige Knollenblätterpilz ist von Mai – November gerne in moosreichen Fichtenforsten, aber auch unter Laubbäumen anzutreffen. Narzißengelber Wulstling (Amanita gemmata).

An und um altem Buchenholz findet sich im Herbst gelegentlich der Glasigweiße Porling (Physisporinus vitreus). Er bildet unregelmäßige, wachsartige und höckerig – gewellte Überzüge aus.

Mit dem Anblick dieses schönen Maronen – Röhrlings (Xerocomus badius) möchten ich den bebilderten Bericht der heutigen Mittwochsexkursion beschließen.

Hier die Artenliste von MTB 2033/3 = Wald zwischen Thorstorf und Parin: Schmetterlings – Tramete, Rehbrauner Dachpilz, Falscher Pfifferling, Nebelkappe, Honiggelber Hallimasch, Gelbmilchender Helmling, Blaugrauer Dachpilz, Echter Zunderschwamm, Schuppiger Porling, Fastblauer Saftporling, Gallertfleischiges Stummelfüßchen, Breitblättriger Rübling, Rußfarbener Milchling, Graubräunlicher Dickfuß, Geweihförmige Holzkeule, Gemeiner Wurzelrübling, Buchen – Schleimrübling, Frauen – Täubling, Flaschen – Stäubling, Grauer Korallenpilz, Elfenbein – Schneckling, Braunfleckender Milchling, Rosa – Helmling, Falber Milchling, Birnen – Stäubling, Violetter Lacktrichterling, Purpurschwarzer Täubling, Grünspan – Träuschling, Rosablättriger Helmling, Gelbschuppiger Hallimasch, Rettich – Helmling, Süßlicher Milchling, Horngrauer Rübling, Rotfuß – Röhrling, Buckel – Tramete, Perlpilz, Angebrannter Rauchporling, Tauben – Täubling, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Rillstieliger Helmling, Maronen – Röhrling, Camembert – Täubling, Steife Koralle, Gemeiner Rettich – Helmling, Violettseidiger Rißpilz, Herber Saftporling, Kaffeebrauner Scheintrichterling, Judasohr, Goldschimmel, Gefleckter Rübling, Kahler Krempling, Spitzgebuckelter Faltentintling, Dunkler Hallimasch, Safran – Schirmpilz, Schwarzgezähnelter Rettich – Helmling, Pinsel – Schüppling, Fichten – Reizker, Gelber Knollenblätterpilz, Gelbweißer Täubling, Fichten – Zapfenrübling, Duft – Trichterling, Narzißengelber Wulstling, Rotrandiger Baumschwamm, Rotbraune Buchenkohlenbeere, Kiefern – Braunporling, Breitblättriger Rußmilchling und Glasigweißer Porling. 

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

21. – 23. Oktober 2022 – Pilzseminar in Mecklenburg

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Im Haus der Natur im Warnowtal bei Karnin

Haus der Natur in Karnin im Herbst 2022.

Freitag, 21.10. – ab 14.00 Theorie

Sonnabend, 22.10. – Exkursionen und Bestimmungen

Nach der Theorie am Freitag Nachmittag starteten wir am Sonnabend zu unseren Exkursionen in den Forsten bei Basthorst.

Die Rinder auf der Weide zeigten sich etwas verblüfft beim Anblick so vieler Zweibeiner.

Besprechung der ersten Fundstücke.

Rötlicher Sporenabwurf auf der rechten Hälfte eines benachbarten Hutpilzes. Ein ziemlich deutlicher Hinweis auf einen Vertreter aus der umfangreichen Gattung der Rötlinge.

Hier sind es Niedergedrückte Rötlinge (Entoloma rhodopolium).

Perlpilz und Pantherpilz im Vergleich.

Markant ist der dicke, verschiebbare Ring bei den Riesen – Schirmpilzen der Gattung Macrolepiota.

Ein Gifthäubling (Galerina marginata).

Ein Vertreter der brauen Ritterlinge der Gattung Tricholoma mit ihrem Burggraben zwischen Lamellen und Stielansatz.

Es geht ein wenig abwärts.

Der ungenießbare Leberbraune Milchling (Lactarius hepaticus) ist ein Kiefernbegleiter auf sauren, sandigen Böden. Auch Später Milchling genannt.

Rotbraune Nabelinge (Omphalina pyxidata) finden sich gerne an nährstoffarmen und grobsandigen Wegrändern in Nadelwäldern.

Junge Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron) im moosreichen Nadelforst.

Der Blaue Träuschling (Stropharia caerulea) ist nah mit dem beringten Grünspan – Träuschling verwandt.

Zwei- und Vierbeiner auf dem Wald-, nein Forstwegweg.

Und hier wird demnächst aufgeforstet. Unterholz wird hier bald für mehr Vielfalt sorgen.

Graue Erdritterlinge (Tricholoma terreum) unter Kiefern auf kalkreicheren Sandböden.

Ein Herrenpilz (Boletus edulis) wurde gefunden!

Braune Raslinge der Gattung Lyophyllum sind gute Speisepilze und treten in unterschiedlichen Rassen und an höchst unterschiedlichen Standorten auf.

Essbar ist auch der im Spätherbst häufige und hochbeinige Kaffeebraune Scheintrichterling (Pseudoclitocybe cyathiformis).

Die Sonne bricht stimmungsvoll durch den Herbstnebel.

Hier scheint wieder etwas interessantes gefunden worden zu sein.

Hier ist es eine Kollektion Gruben – Lorcheln (Helvella lacunosa).

Und weiter geht es durch die Forste bei Basthorst.

Hier wurde kurz zuvor mächtig gewirtschaftet.

Dem Dunklen Hallimasch (Armillaria obscura) scheint das aber wenig auszumachen.

Es hat sich goldenes Oktoberwetter eingestellt.

An einer thermophilen Waldkannte unter Eichen und Buchen eine große Gruppe recht markanter und schöner Täublinge. Sie sollten uns noch Rätsel aufgeben.

Die dunkleren Lamellen weisen auf einen Ockersporer hin und schmecken scharf.

Martin Amberger aus Hamburg hat sich intensiv mit dem Sprödblättler beschäftigt und hier noch mal gesondert fotografiert.

Die Huthaut ist bis über die Hälfte abziehbar.

Martin zog auch chemische Farbreaktionen zurate.

Er kommt zu dem Ergebnis, dass es sich um den Scharfen Honigtäubling (Russula veternosa) handeln dürfte.

Der Kröten – Ritterling oder Violettbraune Schwefelritterling (Tricholoma bufonium) gleicht im wesentlichen, bis auf die vielettlichen Tönungen auf Hut und Stiel, dem Schwefelritterling und stellt meiner Meinung nach auch nur eine Form des selben dar. Außerdem ist es eher eine montane Art, aber das Gelände war auch recht hügelig.

Auf fettem, kompostartigem Boden am Waldrand fanden wir diese Schirmpilze. Es dürfte sich um den Gift – Riesenschirmpilz (Macrolepiota venenata) handeln.

Auf unserer vormittäglichen Exkursion begleitete uns auch ein Urlauber – Pärchen, welches nur eine Lehrwanderung mitmachen wollte und sich danach wieder verabschiedete. Das Körbchen war gut mit Speisepilzen gefüllt.

Dazu gesellte sich auch noch dieser schmucke Riesenschirmpilz. Derweil brachen wir zum Roten See, bei Brüel, zum Mittagstisch in der dortigen Blockhütte auf.

Der hier ganz und gar nicht so rote Rote See an diesem wunderbaren Oktobertag.

Leider verliert der Rote See immer mehr Wasser, welches an der Badestelle besonders deutlich zu Tage tritt. Im Hintergrund der Komplex der Blockhütte, in der wir zum Mittagstisch einkehrten.

Diese niedliche Tischdekoration musste ich einfach im Bild festhalten.

Vielen Dank an das Team der Blockhütte, es hat uns vorzüglich gemundet!

Nach dem wir uns bei Speis und Trank gestärkt hatten, starteten wir zu einer Umrundung des von Wald umgebenen Roten Sees.

Natürlich galt unser Hauptaugenmerk nicht nur der schönen Umgebung, sondern in erster Linie den Großpilzen. Herausragend waren hier diese nicht so häufigen und essbaren Seidigen Ritterlinge (Tricholoma columbetta).

Ein Teil des Roten Sees aus einer anderen Perspektive.

Sehr erfreut waren wir auch über diesen Schwarzblauenden Röhrling (Boletus pulverulentus).

Der Pappel – Ritterling (Tricholoma populinum) ist hier seit vielen Jahren Standortstreu.

Mecklenburg mit seinen Seen und Wäldern – ein schönes Fleckchen Erde!

Am Roten See hatte sich auch vorübergehend Phillip Müller (rechts) zu uns gesellt.

Wie gut das hier auch mal die eine oder andere Bank steht, denn allmählich werden die Beine doch ein wenig schwer.

Eine Ausnahme unter den ansonsten schwarzsporigen Mürblingen bildet mit seinem schokoladenbraunem Sporenstaub der Rötelblättrige Mürbling (Psathyrella sarcocephalla).

Immer wieder neue Farbspiele und Spiegelungen auf der glatten Seeoberfläche.

Nicht mehr ganz so frische und etwas angetrocknete Violette Rötel – Ritterlinge (Lepista nuda).

Einer der schönsten Vertreter seiner Gattung, der eine Lebensgemeinschaft mit der Kiefer auf sandigen, kalkreicheren Böden eingeht, ist der scharf schmeckende und damit ungenießbare Blutrote Täubling (Russula sanguinea).

Allmählich schwindet das Tageslicht und wir verabschieden uns vom nun wenigstens im Ansatz Roten See.

Im Haus der Natur angelangt, wurden unsere Fundstücke auf Pappteller sortiert.

Die genaue Zuordnung ist bei der Fülle des Materials manchmal nicht ganz so einfach.

Christian aus Berlin hat eine Idee.

Phillip und Martin freuen sich über das Exkursionsergebnis sichtlich.

Auch eine nicht mehr ganz so junge und monströse Krause Glucke ist dabei.

Sonntag, 23.10. – Restliche Auswertungen und Abschlussexkursion

Die Jülchendorfer Buchen.

Nach dem wir unser Quartier geräumt hatten starteten wir am Sonntag zu unserer Abschlussexkursion durch die Jülchendoerfer Buchen. Hier sehen wir Trockene Schnecklinge (Hygrophorus penarius) und den Süßlichen Milchling (Lactarius subdulcis), zwei Buchenbegleiter.

Nur zufällig entdeckte ich am bemoosten Waldwegrand unter Nadelbäumen diesen Dottergelben Spateling (Spathularia flavida). Ich traute meinen Augen kaum, denn ich kannte die Art bisher nur von Abbildungen her. In M-V ist der Pilz sehr selten nachgewiesen. Er gehört in die Schlauchpilz – Ordnung der Flicklumpenartigen (Rhytismathalis). Für mich einer der wenigen Topp – Funde des Jahres 2022!

Ein Gilbender Erdritterling (Tricholoma argyraceum) im Endstadium. Erst beim Vergehen beginnt der Fruchtkörper namentlich zu gilben.

Auch der Verfärbende Schneckling (Hygrophorus cossus) beginnt sich erst im fortgeschrittenem Alter oder bei Wind und Trockenheit orangegelblich, besonders an den Huträndern, zu verfärben.

Einer der häufigsten Täublinge im herbstlichen Buchenwald ist der Buchen – Speitäubling (Russula mairei).

Der Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis) wächst hingegen von Mai bis November nicht nur unter Buchen. Auch mit der Eiche oder Fichte geht er gerne eine Symbiose ein und bevorzugt saure Standorte. Außerdem gehört er zu unseren ergiebigsten und besten Speisepilzen.

Ein guter Speisepilz ist auch der Kurzstielige Leder – Täubling (Russula curtipes). Er findet sich von Juni bis November in etwas kalkreichen Buchenwäldern.

Es wurde wieder ein sonniger und sehr milder Herbsttag mit tollen Farbspielen, wie hier in den Jülchendorfer Buchen.

Viel Laub liegt bereits auf den Waldböden und deren Wegen.

Dennoch überwiegen immer noch die grünen Farbtöne.

Ein Dickblättriger Schwarztäubling (Russula nigricans).

Ein recht leicht kenntlicher und häufiger Schleierling im Sommer und Herbst ist der Wohlriechende Gürtelfuß (Cortinarius torvus), Ringartige Zone am Stiel, recht entfernt stehende Lamellen und ein angenehmer, aromatischer Geruch zeichnen ihn aus.

Gute Laune unter den jungen Damen aus Mecklenburg – Vorpommern und Schleswig – Holstein sowie Christian aus Berlin.

Wir danken den Jülchendorfer Buchen.

Nach dem wir nun unser Pilzwochenende in Mecklenburg mit einer Exkursion durch die Jülchendoerfer Buchen offiziell beendet haben, fuhr ich mit einer kleinen Truppe noch zu einem Sonderstandort im Kaarzer Holz. Dort begrüßte uns zunächst dieser ungenießbare Olivgrünen Milchling (Lactarius turpis), der unter Birken oder Fichten wächst.

Grund für den Abstecher war dieser Pilz. Der Edel – Reizker (Lactarius deliciosus).

In großer Zahl und Üppigkeit wuchsen sie auf diesem kalkhaltigen Sonderstandort unter Kiefern.

Freude über diese Schwarzfaserigen- oder Schnee – Ritterlinge (Tricholoma portentosum). Ein sehr guter Herbst- und Speisepilz unter Kiefern, Fichten und Buchen und meist auf sandigen Böden.

Auch die ersten Frost – Schnecklinge (Hygrophorus hypothejus) waren trotz des milden Herbstwetters bereits erschienen.

Der scharfe Zitronenblättrige Täubling (Russula sardonia) ist ein häufiger und ungenießbarer Herbstpilz unter Kiefern.

Auch der Pilz des Jahres sorgte immer wieder für rotweißen Farbenzauber.

Und auch Butterpilze (Suillus luteus) durften nicht fehlen.

Hier sehen wir Gelbblättrige Hautköpfe (Cortinarius cinnamomeoluteus).

Perlpilze (Amanita rubescens), denen die Perlen (Hüllreste) auf dem Hut abhanden gekommen sind.

Hier durchbrechen Grünlinge (Tricholoma equestre) den Sandboden des Kiefernwaldes.

Der einstmals beliebte und schmackhafte Grünling kann nicht mehr als Speisepilz empfohlen werden. Er kann potentiell tödlich wirken! Bei häufigem Genuss kann  das Muskelgewebe geschädigt werden.

Der an sich recht zerstreut vorkommende Grünling ist hier jeden Herbst in ansehnlichen Trupps zu finden, aber in diesem Jahr gleich war er gleich als Bodendecker mit hunderten Fruchtkörpern vertreten! Derartige Mengen des echten Ritterlings sah ich bisher noch nie.

Neben Catrin begleiteten mich hier noch zwei Damen aus Schleswig – Holstein. Sie wollten noch einige Edel – Reizker mit nach hause nehmen, da diese Edelpilze bei ihnen recht selten sind. Das hatte sich gelohnt. Hunderte Exemplare blieben noch stehen. Es war ein überwältigender Anblick, diesem sonst eher vereinzelt auftauchenden Pilz in einem solchen Überfluss zu erleben.


Das Mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar lud also auch in diesem Herbst wieder zu einem Pilzwochenende nach Mecklenburg ein.

Idyllisch gelegen im kleinen Ort Karnin und im gleichnamigen Warnowtal, befindet sich das vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) betriebene Haus der Natur. Die ehemalige Naturschutzstation ist als Gästehaus eingerichtet. Nicht zuletzt für Menschen, die in Ruhe die schöne, mecklenburgische Natur mit ihren Seen und Wäldern genießen wollen. Wasserwanderungen auf der Warnow laden unweit unserer Landeshauptstadt Schwerin zur Freizeitgestaltung ein.

  • Am Freitag stand ab 14.00 Uhr wie gewohnt Theorie auf dem Programm. Es gab Beamer – Vorträge zu speziellen Themen der einheimischen Großpilzflora. In gemütlicher Runde suchten wir am Abend die  Exkursionsgebiete aus.
  • Sonnabend starteten wir nach dem Frühstück zu unseren Exkursionen und am Abend wurden unsere Fundstücke auf Papptellern sortiert, bestimmt und vorgestellt. Anschließend gemütliches Beisammensein.
  • Am Sonntag, nach der Räumung unserer Unterkünfte, starteten wir zu unseren Abschlussexkursionen wie oben dokumentiert.

Das Objekt besitzt einen großzügig angelegten Außenbereich. Sitzgelegenheiten und eine Feuerstelle sind vorhanden. Allerdings war Eigenversorgung angesagt. Eine Küche ist vorhanden.

Siehe unter: http://www.schwerinersee.de

Auf Unterkünfte – Gruppenreisen – Haus der Natur gehen.

Und zum Schluss noch ein Gruppenfoto der Teilnehmerinnen und Teilnehmer unseres Pilzwochenendes in Mecklenburg im Warnowtal bei Karnin im Herbst 2022.. 


Seminargebühren: 80,00 € p. P. zuzüglich der Kosten für die Unterkunft und Eigenverpflegung.


Wann startet das nächste Pilzwochenende in Mecklenburg? – Siehe unter Termine!

19. Oktober 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Wohlenberg

Auch für interessierte Gäste

Im Messtischblatt 2033/2 = Boltenhagen

Im 2. Quadranten des Messtischblattes Boltenhagen wären eigentlich hauptsächlich marine Pilze von Interesse, da etwa 90 % des Quadranten von der Ostsee eingenommen werden. Am Nordwestzipfel ragt der östliche Teil des NSG Tarnewitzer Huk in das Kartierungsgebiet. Dieser ist bewaldet und wäre ganz sicher auch ein dankbarer Bereich für unser Vorhaben. Leider ist die Halbinsel gesperrt und darf nicht betreten werden. Sie wurde lange Jahre militärisch genutzt und möglicherweise gibt es hier noch Altlasten, die gefährlich werden können. Deshalb bleibt nur ein kleiner, bewaldeter Küstensaum an der Wohlenberger Wiek, bei Hohen Wieschendorf, übrig. Nadel – Monokulturen sind gleich angrenzend zu finden, aber ebenfalls eingezäunt. Es handelt sich um eine Weihnachtsbaumplantage des Erdbeerhofes Glanz. Die interessantesten Revier sind daher leider nicht der Öffentlichkeit zugänglich. So begnügte ich mich damit, den schmal bewaldeten Küstensaum in Augenschein zu nehmen. Es war bezüglich Frischpilzen sehr ernüchternd. Ich hätte hier durchaus mehr erwartet, aber die Oktober – Trockenheit in Kombination mit dem Seewind haben hier kein großartiges, spätherbstliches Frischpilzaufkommen zugelassen.

Voll herbstlicher Küstenwanderweg.

Tolle Farbspiele des Herbstes.

Auch am Himmel ein bemerkenswertes Wechselspiel aus Licht und Schatten.

Hier tobt der goldene Oktober.

Oberhalb der Steilküste.

Blick über die Wohlenberger Wiek.

Dekorative Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor).

Vereinzelt gab es aber doch Pilze mit Hut und Stiel. Hier sehen wir einen Rötling der Gattung Entoloma.

Gut sind die durch Sporen rötlich verfärbten Lamellen zu sehen. Der Pilz war sehr fest und stabil. Er hielt sich noch lange in einer Frischhaltedose im Kühlschrank. Aber ich fand leider nicht die Zeit, mich näher mit ihm zu beschäftigen, so dass er nicht in meine Artenliste mit aufgenommen werden konnte.

Stellenweise größerer Trupps, Halbkreise oder Hexenringe des Pappel – Ritterlings (Tricholoma populinum). Ein Speise – und Heilpilz bezüglich Heuschnupfen.

Auch Hallimasch (Armillaria lutea) war stellenweise zu Gange.

Der Sparrige Schüppling (Pholiota squarrosa) wäre sein klassischer Verwechslungspartner.

Immer wieder eröffnet sich ein schöner Blick auf das Meer.

Ein auffrischender Nordost lässt die See unruhiger werden.

Eine für die Küste typische Egerlingsart ist der Salzwiesen – Champignon (Agaricus bernadii).

Strohgelber Rißpilz (Inocybe cookei).

Wiesen – Champignon (Agaricus campestris). 

Hier die Artenliste von MTB 2033/2 = Wohlenberger Wiek: Zugespitzter Kugelpilz, Salzwiesen – Champignon, Striegeliger Schichtpilz, Schmetterlings – Tramete, Pappel – Ritterling, Gelbschuppiger Hallimasch, Sparriger Schüppling, Strohgelber Rißpilz, Ahorn – Runzelschorf, Wiesen – Champignon, Riesenbovist und Schwefelporling

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

15. Oktober 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Durch die Forste bei Demen

Phillip Müller von wissbegierigen Umringt.

Die Barniner Tannen standen eigentlich auf dem Programm. Da aber ein großer Andrang zu verzeichnen war und viele Autos Platz finden müssen, verblieben wir gleich am Zweittreffpunkt bei Demen. Im großen und ganzen ist es ja fast das selbe Waldgebiet und auch ein klassisches Revier für Pilzsucher. Sandige Laub- und Nadelforste ließen volkstümliche Arten wie Butterpilze, Maronen, Steinpilze oder Riesen – Schirmpilze erwarten. Wir befanden uns an der Schwelle zum Spätherbst aber das Artenaufkommen war durchaus noch dem Vollherbst entsprechend vielseitig. Es war eine sehr lehrreiche Wanderung und auch der Kochtopf – Mykologe kam voll auf seine Kosten.

Zwei Parasole im Vergleich. Links verwelkt und bleibt im Wald, rechts frisch und der Hut darf in den Sammelkorb gelegt werden.

Phillip erläutert wichtiges zum Fundstück, einem Pantherpilz. Der sollte natürlich nicht in die Speise wandern, da sehr giftig!

Auch dieser Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) bleibt im Wald. Er ist vom Goldschimmel befallen.

Der Purpurfilzige Holzritterling (Tricholomopsis rutilans) soll nicht schmackhaft sein.

Absolut ungenießbar ist hingegen der unter Buchen vorkommende Graugrüne Milchling (Lactarius blennius). Sein weißer Milchsaft schmeckt scharf!

Der Eispilz (Pseudohydnum gelatinosum) soll unschädlich sein. Er dürfte jedoch wenig Aroma besitzen.

Zwar essbar, aber geringwertig ist der Weißviolette Dickfuß (Cortinarius alboviolaceus).

Wie bei vielen Schleierlingen entfärben die Fruchtkörper häufig. Das Weißblau ist hier einem Bräunlichweiß gewichen. Typisch sind aber auch die gebuckelten Hüte.

Gut essbar, aber mit einem süßlichen Aroma ausgestattet, ist der Veilchen – Rötelritterling (Lepista irina).

Links ein Derbes Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) und rechts ein Maronen – Röhrling (Xerocomus badius).

Reichlich Pilze auch auf dieser Wiese am Waldrand.

Hier begeisterten vor allem die delikaten Edel – Reizker (Lactarius deliciosus).

So wie es sich gehört. Steinpilz (Boletus edulis) und Mehlpilz (Clitocybe prunulus) in trauter Zweisamkeit dicht bei einander.

Links eine Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) und rechts eine Marone (Xerocomus badius).

Und ein farbenfroher Dickröhrling (Boletus luridiformis) zu deutsch: Flockenstieliger Hexen – Röhrling. Ab in den Korb!

Zum Schluss noch einen Steinpilz (Boletus edulis) wie man sich ihn wünscht. Entdeckt von unserer Catrin.

So manch ein Sammelkorb war am Ende gut gefüllt.

Aber sicher ist sicher. Das Sammelsurium wird nochmals von den Experten wie Phillip Müller durchgeschaut, damit es hinterher nicht noch schief geht. Schließlich waren ja auch allerhand Giftpilze im Wald.

Das hat sich gelohnt!

Auch das wird sicherlich eine tolle Pilzpfanne ergeben.

Viele Leute, viele Pilze heute im Wald zwischen Demen und Buerbeck.


Wann startet die nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!

12. Oktober 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Tarnewitzer Urwald

Auch für interessierte Pilzfreunde

Es ging in das Messtischblatt 2033/1 = Boltenhagen

Das Boltenhagener Messtischblatt war bereits im Frühling des Jahres 2021 im Rahmen der Mittwochsexkursionen an der Reihe. Jetzt haben wir Herbst und sicherlich ist mit einem deutlich höheren Frischpilzaufkommen und größerer Vielfalt zu rechnen. Daher machte es Sinn, hier nochmals unterwegs zu sein. Sinn macht es übrigens immer, da die Pilzflora ständigen Veränderungen unterworfen ist. Je mehr Pilzarten erfasst, beobachtet und kartiert werden, je mehr Datenmaterial vorliegt, um so besser lassen sich Veränderungen in unserer Umwelt erkennen und belegen. Kartierungen dienen daher auch als Grundlage zum erstellen von Roten Listen.

Ziel war der Tarnewitzer Urwald. Er liegt südöstlich von Boltenhagen, nordöstlich von Christienenfeld und nordwestlich der Ortschaft Oberhof. Es handelt sich vorwiegend um Laubwaldbestände mit Erlenbrüchen, aber auch Buchenwald. Etwas Fichtenforst finden wir hier ebenfalls vor. Dazu hatte sich auch eine Urlauberfamilie eingefunden. Hier einige Bilder von heute.

Hallimasch waren die dominantesten Speisepilze heute. Hier sehen wir den Gelbschuppigen Hallimasch (Armillaria lutea).

Gern an Eichenstubben findet sich fast ganzjährig der schmackhafte Rosablättrige Helmling (Mycena galericulata).

Am Waldrand unter Eichen und auf schwerem Lehmboden einige Fahle Röhrlinge (Boletus impolitus). Sie waren bei meinen Gästen sehr willkommen, erinnerten die mastigen Röhrlinge gar an Steinpilze. Und tatsächlich wird der Pilz auch Ungenetzter Steinpilz genannt. Dennoch steht er eher den Rauhfuß – Röhrlingen, als den Steinpilzen nahe. 

Der beste Fund unserer heutigen Kartierungsexkursion war der Bepuderte Holztrichterling (Ossicaulis lignatilis.

Unter Haselsträuchern findet sich mitunter in größeren Trupps der scharfe Hasel . Milchling (Lactarius hortensis).

Gefreut habe ich mich über diese Gelbknolligen Slerotienrüblinge (Collybe cookei).

Ein schöner Fund war auch dieser Kleinsporige Olivschnitzling (Simocybe centunculus). Der recht seltene Pilz wächst auf totem Laubholz und ist mit einiger Erfahrung auch ohne sich die Sporen unterm Mikroskop anzuschauen gut kenntlich.

Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus).

Immer wieder und nicht nur Gelbschuppiger Hallimasch (Armillaria lutea).

Immer wieder hübsch, der Rosa – Helmling (Mycena rosea).

Ein besonderes Erlebnis war auch ein alter Buchenstamm mit Ästigen Stachelbärten (Hericium clathroides).

Kalkreicheren Boden benötigt der Violettliche Schwindling (Marasmius wynnei).

Honniggelber Hallimasch (Armillaria mellea).

Brennend scharfe, weiße Milch, sondert der unter Hainbuchen wachsende Brenn – Reizker (Lactarius pyrogalus) ab.

Eine ganze Straße von dicht – büschelligem Honiggelben Hallimasch. Nun konnte ich nicht mehr an mich halten. Die mussten mit für unseren Pilz – Imbiss!

Mitunter auch recht originelle Wuchsformen beim Hallimasch.

Trotz der dunklen Hüte handelt es sich um den Honniggelben Hallimasch (Armillaria mellea).

So trägt auch der Hallimasch und der Holzkohlenpilz seinen Teil zum Eschensterben bei.

1 – A – Qualität!

Ein schöner Herbsttag im Tarnewitzer Urwald.

Und nochmals Stachelbärte (Hericium clathriodes).

Weißer Polsterpilz (Oligoporus ptychogaster) mit Guttationströpfchen.

Violette Rötel – Ritterlinge (Lepista nuda) in der Nadelstreu der Fichtenforst.

Feuer – Schüppling (Pholiota flammans).

Unter einer Birkengruppe leuchteten einige Fliegenpilze und dazwischen auch der eine und andere, recht überständige Birkenpilz (Leccinum scabrum).

Sehr hübsch anzusehen, diese jungen Ziegelroten Schwefelköpfe (Hyphloma lateritium).

Wir verabschieden uns für heute vom Tarnewitzer Urwald.

Hier die Artenliste von MTB 2033/1 = Tarnewitzer Urwald: Striegeliger Schichtpilz, Holzkohlenpilz, Grünblättriger Schwefelkopf, Rosablättriger Helmling, Fahler Röhrling, Tintenstrichpilz, Gemeiner Wurzelrübling, Ahorn – Runzelschorf, Horngrauer Rübling, Rotfuß – Röhrling, Purpurschwarzer Täubling, Duft – Trichterling, Gelbschuppiger Hallimasch, Striegelige Tramete, Bepuderter Holztrichterling, Flacher Lackporling, Echter Mehltau, Halbresupinater Weichporling, Hasel – Milchling, Großer Bluthelmling, Gelbknolliger Sklerotienrübling, Echter Zunderschwamm, Buchen – Schleimrübling, Kleinsporiger Olivschnitzling, Riesenporling, Gemeiner Rettich – Fälbling, Gallertfleischiger Fältling, Fuchsiger Röteltrichterling, Langstieliger Knoblauchschwindling, Gelbmilchender Helmling, Ästiger Stachelbart, Widerlicher Ritterling, Violettlicher Schwindling, Gesäter Tintling, Ledergelber Schwindling, Falscher Rotfuß – Röhrling, Violettseidiger Rißpilz, Flächiges Eckenscheibchen, Halsband – Schwindling, Schmetterlings – Tramete, Geweihförmige Holzkeule, Brandiger Ritterling, Derbes Rotfüßchen, Brennreizker, Brandkrustenpilz, Rehbrauner Dachpilz, Grauer Faltentintling, Süßriechender Fälbling, Weißer Anis – Champignon, Schopftintling, Breitblättriger Rübling, Süßlicher Milchling, Perlpilz, Rotrandiger Baumschwamm, Safran – Schirmpilz, Blauender Saftporling, Violetter Rötel – Ritterling, Schwarzgezähnelter Rettich – Helmling, Fichten – Zapfenrübling, Weißer Polsterpilz, Feuer – Schüppling, Kahler Krempling, Graukappe, Goldschimmel, Falscher Pfifferling, Rettich – Helmling, Roter Fliegenpilz, Birkenpilz, Derbes Rotfüßchen, Violetter Lacktrichterling, Fleischroter Lacktrichterling, Ziegelroter Schwefelkopf, Glimmer – Tintling und Herber Zwergknäuling.   

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

08. Oktober 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Sie führte durch die Wälder bei Kukuk

Die Kukuksbuchen waren eigentlich das Ziel unserer öffentlichen Lehrwanderung. So wollten wir diesem Buchenwald einen Besuch abstatten, landeten aber durch einen Fahrfehler meinerseits in den Seetannen. Ich denke aber, am Ende war wohl kaum jemand darüber betrübt, denn die Sammelkörbe füllten sich doch ganz gut und auch das Artenaufkommen war recht vielseitig und interessant. Heute waren wir außerdem eine starke Truppe und ich konnte auch mit der Kompetenz unseres frisch gebackenen Pilzberaters Phillip Müller rechnen.

Ein ganzes Nest noch junger, geschlossener Kegelschuppiger Schirmpilze (Lepiota aspera). Vom Ansehen hübsch, stößt aber bereits ihr stechender Geruch davon ab, sie in der Küche verwenden zu wollen. Sie gelten als ungenießbar.

Dann schon eher diese ansehnlichen und Rillstieligen Weichritterlinge (Lepiota grammopodia). Aber auch ihr Speisewert ist umstritten.

Immerhin erhielten sie doch eine ganze Menge Aufmerksamkeit, sind sie doch die Riesen in ihrer Gattung.

Ein etwas kleinerer Bruder des großen Parasol ist der Grobschollige Riesenschirmpilz (Macrolepiota konradii). Er darf ohne Vorbehalte in die Bratpfanne gelangen. Nur die Hüte, versteht sich.

Nicht empfehlenswert ist hingegen der Ziegelrote Schwefelkopf (Hypholoma lateritium).

Geringwertig als Speisepilz, dafür aber ein Augenschmaus ist der an Nadelholz fruktifizierende Purpurfilzige- oder Rötliche Holzritterling (Tricholomopsis rutilans).

Eine Augenweide ist auch der ebenfalls geringwertige Sparrige Schüppling (Pholiota squarrosa), den wir im Herbst in üppigen Büscheln am Fuße von Laub- und Nadelbäumen finden können.

Sparrig abstehende Schuppen auf Hut und Stiel.

Durch die See (Kiefern)tannen.

Beeindruckend ist immer wieder eine Geschmacksprobe mit dem Heimtückischen- oder Zedernholz – Täubling (Russula badia).

Das sieht doch schon mal recht lecker aus.

Wie aus dem Bilderbuch kommen diese essbaren Kiefernbegleiter daher. Buckel – Täubling (Russula caerulescens).

Ein nahezu perfekter Knollenblätterpilz! Aber er ist relativ harmlos, der Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita citrina).

Auch der Rotbraune Scheidenstreifling (Amanita fulva) gehört zu den Wulstlingen. Er aber ist durchaus essbar.

Ob Phillip der jungen Dame den an sich essbaren Safran – Schirmpilz empfohlen hat, vermag ich nicht mehr zu schreiben, denn es wird angehenden Pilzberatern auf den Weg gegeben, alle rötenden Schirmpilze nicht mehr frei zu geben.

Natürlich durfte auch der Pilz des Jahres 2022 nicht fehlen.

Und wo er seine unübersehbare Pracht entfaltet, ist oft auch der Herrenpilz (Boletus edulis) nicht fern. Unserer Catrin ist er nicht entgangen.

Sandpilz (Suillus variegatus). Unter den Schmierröhrlingen bildet er mit seiner trockenen Huthaut, den olivlichen Röhren und seinem blauenden Fleisch eine Ausnahme.

Getrocknet eine ausgezeichnete Würze ergibt der ansonsten giftige Bruch – Reizker oder Maggipilz (Lactarius helvus).

Auch der Blick in diesen Korb lässt kaum Wünsche übrig.

Oder doch?

Auch der Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis) ist ein Leckerbissen und wandert in den Korb.

Der Herbst – Rotfuß oder das Derbe Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) besitzt ein säuerliches Aroma, welches nicht jedem Feinschmecker zusagt.

Der Geschmackswert des Maronen – Röhrlings (Xerocomus badius) dürfte hingegen unumstritten sein.

Die stark giftigen Pantherpilze (Amanita pantherina) gehören, wie unschwer zu erkennen ist, zu den Wulstlingen oder Knollenblätterpilzen.

Da freut sich der Kochtopf – Mykologe! Und damit endet auch eine der erfolgreichsten und gut besuchten Wanderungen des Jahres.


Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe unter Termine!

16. Oktober 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion SehlsdorferTannen

Ein letztes mal stand heute die Topographische Karte Mestlin auf dem Plan, MTB 2437/4. Das Blatt im Maßstab 1: 25 000 wurde geviertelt und heute war der 4. und letzte Quadrant an der Reihe. Mit größeren Wäldern ist dieses Gebiet allerdings nicht gesegnet. Neben kleinen Waldinseln finden sich auch etwas lohnendere Ziele. So der Warnow Graben bei Lenschow. Ein kleineres Waldgebiet nördlich Bahlenrade, ein Nadelwald am Sandberg oder die Sehlsdorfer Tannen. Dieses Gebiet stand schon einmal auf dem Programm einer Mittwochsexkursion. Im Herbst 2018. Auch wegen der Erreichbarkeit (Kreisstraße 24) habe ich auch heute wieder dieses Revier ausgesucht. Es ging also in die Sehlsdorfer Tannen. Nicht wie vorgesehen am 05. Oktober, sondern erst am 16.10.2022. Der große Pilzschub war bereits über dem Berg. Es waren viele überständige Fruchtkörper vor Ort. Das überwiegend von Nadelbäumen bestandene Revier ist teils recht verkrautet, teils aber durchaus auch mit für Speisepilz – Fans interessanten, moosigen Bereichen ausgestattet. Aber anscheinend wird das Waldgebiet nicht so sehr von den Sonntagssammlern frequentiert, denn überständige Maronen (aber nicht nur, siehe oben) standen immer wieder in den Moospolstern.

Hier sehen wir Grüne Anis – Trichterlinge (Clitocybe odora).

An morschem Fichtenholz findet sich nicht selten der Eispilz oder Zitterzahn (Pseudohydnum gelatinosum).

Wechselfarbiger Spei – Täubling (Russula fragilis).

Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius). Das schiefhütige Exemplar in der Mitte ist vom Goldschimmel befallen und darf nicht zu Speisezwecken gesammelt werden.

Und auch der Pilz des Jahres war anwesend.

Ganz besonders gefreut habe ich mich auch über diesen leicht giftigen Seifen – Ritterling (Tricholoma saponaceum).

Aber auch über diese delikaten Edel – Reizker (Lactarius deliciosus).

Hier die Artenliste von MTB 2437/4 = Sehlsdorfer Tannen: Dunkelscheibiger Fälbling, Eichen – Milchling, Roter Fliegenpilz, Camembert – Täubling, Nebelgrauer Trichterling, Weißmilchender Helmling, Goldschimmel, Grüner Anis – Trichterling, Amiant – Körnchenschirmling, Papagei – Täubling, Schlanker Riesenschirmpilz, Fleischroter Lacktrichterling, Mäuseschwänzchen, Beutel – Stäubling, Derbes Rotfüßchen, Rotfüßchen, Rostfleckiger Helmling, Kahler Krempling, Maronen – Röhrling, Herber Saftporling, Rotbrauner Milchling, Falscher Pfifferling, Geflecktblättriger Flämmling, Horngrauer Rübling, Flatter – Milchling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Buchen – Schleimrübling, Langstieliger Knoblauchschwindling, Grünblättriger Schwefelkopf, Weißer Polsterpilz, Fichten – Zapfenrübling, Gelbweißer Täubling, Dunkler Hallimasch, Brennender Rübling, Rosablättriger Helmling, Gallertartiger Zitterzahn, Gelber Knollenblätterpilz, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Winter – Stielporling, Fuchsiger Scheidenstreifling, Körnchen – Röhrling, Wechselfarbiger Speitäubling, Violetter Lacktrichterling, Echter Zunderschwamm, Pantherpilz, Seifen – Ritterling, Stink – Schirmling und Edel – Reizker.  

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

30.09. – 03.10.2022 Pilzausstellung in Wismar

29. Großpilzausstellung in Wismar

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Im Mykologischen Informationszentrum ABC Straße 21

Freitag, dem 30. September bis Montag, dem 03. Oktober 2022 im Mykologischen Informationszentrum Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21. Eintritt: 2.00 €


Auch in diesem Jahr gab es wieder eine Großpilzausstellung in Wismar zu sehen. Wie gewohnt in den Räumlichkeiten der ABC Straße 21. Schon die Vortage standen ganz im Zeichen unserer Pilzschau. So waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e. V. mehrere Tage in unterschiedlichsten Wäldern, Parkanlagen, Wiesen, Heiden und Mooren unterwegs, um eine möglichst große Bandbreite einheimischer Pilzarten zusammen zu tragen.

Und der Termin hätte nicht besser festgelegt sein können. Nach monatelanger Trockenheit starteten nun aller Orten die Großpilze richtig durch. Gut an den zahlreichen Parasolen (Macrolepiota procera) zu erahnen, die überall an Straßen- und Waldrändern ihre Schirme aufspannten oder es gerade vor hatten.

Zunächst galt es jedoch reichlich Speisepilze für unser Imbissgeschäft zusammen zu tragen. Wir begannen mit Wiesenpilzen wie diese Acker – Schirmpilze (Macrolepiota excoriata).

Und diesen Gedrungenen Champignons (Agaricus spissicaulis).

Der Anfang ist gemacht. Die Champignons wurden blanchiert und vorübergehend eingefroren.

Die tollen Riesen – Schirmpilze waren dafür zu schade und sie wurden in einem Frischhaltebehälter im Kühlschrank aufbewahrt, um schließlich die Ausstellung zu bereichern.

Schirmpilze und Champignons in Topp Qualität!

Danach besuchten Monika, Viola, Klaus – Peter und Reinhold einen Sonderstandort am Rande eines Kies – Tagebaus. Junge Schmierröhrlinge in Massen, kaum möglich alle einzusammeln. Wir konnten aus dem vollen Schöpfen. Hier sind es Körnchen – Röhrlinge (Suillus granulatus).

Hier Butterpilze (Suillus luteus) vom feinsten.

Und auch den verhältnismäßig seltenen Ringlosen Butterpilz (Suillus collinitus) gab es hier in nahezu unglaublichen Mengen.

Gehen oben gezeigte Arten allesamt eine Lebensgemeinschaft mit Kiefern ein, so fanden sich unter eingestreuten Birken – Gruppen große Trupps von Birkenpilzen.

Unter Eichen gesellten sich noch diese mastigen Fahlen Röhrlinge (Boletus impolitus) hinzu.

Taschen, Beutel und Körbe sind gut gefüllt. Eine lange Nacht des Verarbeitens stand noch bevor.

Da läuft einem doch schon das Wasser im Munde zusammen.

Huthaut abgezogen, zerkleinert, gewaschen und in Töpfe ohne Wasser gefüllt und etwa eine halbe Stunde lang unter häufigem umrühren Köcheln lassen.

In Gefrierbeutel füllen und nach dem Abkühlen ab in den Tiefkühlschrank.

Soweit zu dem Küchengeschäft, aber im Mittelpunkt stand natürlich unsere Ausstellung. Ein möglichst große Bandbreite verschiedenster Großpilze galt es wieder zusammen zu tragen.

Auf kurzgrasigen Wiesen findet sich der essbare Krönchen – Träuschling (Stropharia coronilla).

Auf nährstoffreichen, fetten Böden der Kompost – Champignon (Agaricus vaporarius).

Besonders entlang grasiger Waldwege wächst im Herbst sehr zahlreich der Stink – Schirmling (Lepiota cristata). Vorsicht, die kleineren, echten Schirmlinge, können Knollenblätterpilz – Gifte enthalten!

Oft sehr zahlreich und in Hexenringen kann man dem Gestielten Schütterzahn (Cystotrema confluens) auf nährstoffarmen, sandig – kiesigen Böden unter Kiefern und Zitterpappel begegnen.

Hier sehen wir eine Gruppe Rötlicher Lacktrichterlinge (Laccaria laccata), die sich zwischen Hundsflechten empor schoben. Unten im Bild angeschnitten ist noch ein Nelkenförmiger Warzenpilz zu sehen.

Der Kupferrote Gelbfuß (Chroogomphus rutilus) gilt als guter Speisepilz, der in der Pfanne einen interessanten Farbumschlag zu violett hin erfährt. Irgendwie deutet sich dieses hier bereits am Hutrand an.

Riesen – Kremplinge auf kiesig – sandigem Boden unter Kiefern. Ich hätte ihn als Großen Krempling bestimmt, aber der soll nur unter Laubbäumen vorkommen. Unter Kiefern wird eine weitere Art angegeben namens Paxillus obscurisporus, demnach also Dunkelsporiger Krempling. Er soll eine  zugespitzte Stielbasis besitzen.

Echt riesige Teile und den Großen Krempling (Paxillus validus) kenne ich auch nur unter Laubbäumen wie beispielsweise Linden in städtischen Anlagen.

Sehr scharf in den Lamellen ist der Vielfarbige Täubling (Russula versicolor), den wir meist unter Birken antreffen können. Natürlich standen hier auch Kiefern zwischen.

Sandborstlinge der Gattung Geopora.

Nicht nur auf Brandstellen, sondern meist auf grobkörnig – sandigen Böden unter Kiefern findet sich der Kohlen – Trichterling (Clitocybe sinopica). Gut kenntlich an seinen starken Mehlgeruch, der an den Maipilz erinnert. Essbar.

Diese hübschen Edel – Reizker (Lactarius deliciosus) kamen mir für unsere Ausstellung gerade recht.

Diese seltenen Wald – Schnecklinge (Hygrophorus nemoreus) fand ich im Paradies.

Hier sind es Rauchfarbene Milchlinge (Lactarius azonites).

Den Getigerten Sägeblättling (Lentinus tigrinus) auf einer großen Ausstellung zu präsentieren ist keine Selbstverständlichkeit. Das Paradies machte es möglich.

Sehr gefreut habe ich mich auch über diese Strohblassen Schüpplinge (Pholiota gummosa). Schließlich sind diese ungenießbaren Pilze auch nicht allzu oft zu finden.

Auch dieser ungenießbare Massenpilz des Herbstes darf in einer Ausstellung, die etwas auf sich hält, nicht fehlen. Gemeiner oder Tränender Rettich – Fälbling (Hebeloma crustuliniforme).

Den Rosablättrigen Helmling (Mycena gallericulata) hätte sicher kaum jemand vermisst. Eigentlich schade, soll er doch sehr schmackhaft sein und somit würde es sich schon lohnen, ihn etwas näher kennen zu lernen.

Sehr willkommen war mir auch der Rotstielige Rübling (Collybia marasmioides). Ist er doch relativ selten, aber an diesem Standort in der Nähe des ehemaligen Waldhotels bei Neukloster seit vielen Jahren standortstreu.

Auch der Braune Ledertäubling (Russula integra) ist unweit des Waldhotels am Klaasbach mit großer Regelmäßigkeit anzutreffen. Immerhin ein guter Speisepilz.

Schöne Dreiergruppe weißer Gelber Knollenblätterpilze (Amanita citrina f. alba). Natürlich gehen die mit, auch wenn sie als gefährliche Giftpilze eine Nullnummer sind.

Dieser Steinpilz (Boletus edulis) darf so gerade noch in meinen Korb. Jüngere Exemplare wären angebracht, aber sicher ist sicher, denn es wäre wirklich etwas blamabel, wenn es im Steinpilz – Wismar eine große Ausstellung ohne den Chef geben würde.

Ich bin immer noch im Klaasbachtal unterwegs. Will man im Herbst diesem seltenen Milchling begegnen, so ist es hier eine Erfolg versprechende Adresse. Rotgegürtelter Milchling (Lactarius rubrocinctus). Ungenießbar.

Igel – Stäubling (Lycoperdon echinatum). Auch er gehört zum Inventar des Klaasbachtales.

Die kalkreichen Hangterrassen des Klaasbachtals sind auch immer gut für attraktive Cortinarien. Hier sehen wir Grünlings – Klumpfüße (Cortinarius pseudosulphureus).

Hier den Bitteren Schleimkopf (Cortinarius infractus).

Oder auch den variablen Graubräunlichen Dickfuß (Cortinarius anomalus). Alle Arten sind ungenießbar.

Auf der Rinde eines alten Buchenstammes finden sich hier Knotige Schillerporlinge (Inonotus nodulosus) und Buchen – Schleimrüblinge (Oudemansiella mucida).

Ein zarter, aber dafür wunderschöner Vertreter der hellsporigen Freiblättler ist der Gelbflockige Wollstielschirmpilz Schirmpilz (Lepiota ventriosospora). Er wird separat in eine kleinere Frischhaltedose gelegt.

Bitte vorsichtig anfassen, damit der zartwollige Stiel erhalten bleibt.

Inzwischen sind mir im Klaasbachtal Monika und Hans – Peter entgegen gekommen und sie hatten einen Stamm mit prächtigen Ästigen Stachelbärten (Hericium clathroides) entdeckt.

Inzwischen haben wir in die Züsower Forst umgesetzt. Hier wuchsen am Rande eines Erlenbruchs diese Olivbraunen Erlenmilchlinge (Lactarius obscuratus). Auch diese „Zärtlinge“ wurden separat in einer Frischhaltedose verstaut.

In einer moosreichen Fichten – Monokultur junge Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron) praktisch als Bodendecker.

Auch diese Echten Waldchampignons (Agaricus silvaticus) fanden sich dort.

Ein alter Buchenstubben über und über mit diesen bräunlichen Pilzen besetzt. Sollte es sich um Stockschwämmchen handeln?

Aber nein, die Stiele sind weißlich, ohne bräunliche Schüppchen. Es handelt sich um Wässrige Mürblinge, auch Weißstieliges Stockschwämmchen genannt. Auch sie sind essbar, können aber dem Stockschwämmchen nicht das Wasser reichen. Mitunter sollen sie sogar unbekömmlich wirken.

Auch diese Kerbrandigen Trichterlinge (Clitocybe costata) sind willkommen. Jeder Art zählt!

So auch diese duftenden Anis – Zählinge (Lentinellus cochleatus).

Und so sehen sie von unten aus. Schön sind die sägeblattartigen Lamellenschneiden zu erkennen.

Auch die farbenfrohen Flockenstieligen Hexen – Röhrlinge (Boletus luridiformis) dürfen auf einer Ausstellung nicht fehlen.

Inzwischen befinden wir uns in der Höltingsdorfer Forst. Hier geht unter Lärchen richtig die Post ab. Immer wieder finden sich unter ihnen die überaus häufigen Goldgelben – Lärchen – Röhrlinge. Schön, aber nichts besonderes.

Wesentlich besonderer waren da schon die in unseren Breiten seltenen Grauen – Lärchenröhrlinge (Suillus viscidus). Hier gab es sie in für mich nie gesehenen Größenordnungen und Mengen.

Immer wieder schön ist auch der Milde Milchling (Lactarius mitissimus), mit seinen orangen Fruchtkörpern.

Direkt am Ufer eines Waldsees bei Tarzow Unmengen von Welken Milchlingen (Lactarius vietus). Sie sind Birkenbegleiter.

Auch der Pilz des Jahres 2022 geht mit Vorliebe eine Beziehung mit der Birke ein, aber nicht nur!

So wie beispielsweise der Birken – Speitäubling (Russula emetica).

Auf einer Wiese in Jesendorf leuchteten bereits von weitem zahlreiche Weiße Anis – Champignons (Agaricus arvensis). Die mussten natürlich auch mit.

Inzwischen befinden wir uns in den Wäldern und Forsten um Weberin. Hier bereichert der Milde Wachstäubling (Russuala puellaris) das Sammelsurium.

Auch der Weinrote Graustieltäubling (Russula vinosa) und die Rostfleckigen Helmlinge (Mycena zephirus) sind sehr willkommen.

In den Moospolstern immer wieder junge Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius).

Und besonders an den Wegrändern die herrlichsten Steinpilze (Boletus edulis).

Auch diese frischen Sand – Röhrlinge (Suillus varigatus) waren mir sehr willkommen.

Und direkt daneben, ganz unscheinbar, der erste und auch einzige Pfifferling (Cantharellus cibarius), den wir zu unserer Ausstellung auftreiben konnten. Dazu in seiner weißen Tracht ganz untypisch. Es handelt sich um die seltene Albino – Form des ganz normalen Pfifferlings.

Einer der schönsten und imposantesten Sprödblättler der sauren Kiefernforste ist der extrem scharf schmeckende Zedernholz – Täubling (Russula badia).

Diesen Standort teil er mit dem leuchtenden Apfel – Täubling (Russula paludosa), welcher hingegen mild schmeckt und als guter Speisepilz gilt.

Ein weiterer Korb füllt sich zusehends.

Auch der Keulenfuß – Trichterling (Clitocybe clavipes) ist willkommen.

Auch die Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) sollte nach Möglichkeit nicht fehlen.

Diese Grünen Anis – Trichterlinge (Clitocybe odora) können mit ihrem intensiven Duft betören.

Monika, Hans – Peter und Reinhold suchten nun die Jülchendorfer Buchen kurz auf. Hier beglückten uns einige Espen – Rotkappen (Leccinum fulvum), von denen hier dieses wunderschöne Exemplar stellvertretend zu sehen ist.

Und endlich! An einer Böschung unter Eichen, am Sonderstandort Sternberg, von dem schon viele unserer Imbisspilze stammten, der wichtigste Pilz einer jeden Ausstellung. Der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides).

Stets unter Birken findet sich der minderwertige Verblassende Täubling (Russula pulchella).

Auch das hat noch einmal gelohnt. Die Pilze sind nicht komplett gesäubert und natürlich mit erhaltener Stielbasis in den Korb verfrachtet worden. Sie sollen schließlich in voller Schönheit unsere Ausstellung bereichern.

Die Pilze wurden in mehreren Kühlschränken zwischen gelagert, und auf unseren vorbereiteten und mit Moos ausgelegten Ausstellungsflächen ab Freitag zur Schau gestellt.

Das waren die Öffnungszeiten

Freitag, der 30.09. von 14.00 – 18.00 Uhr

Sonnabend, der 01.10 von 10.00 – 18.00 Uhr

Sonntag, der 02.10. von 10.00 – 18.00 Uhr

Montag, der 03.10. von 10.00 – 18.00 Uhr

Auch weitere Pilzfreunde waren unterwegs, so vor allem auch Phillip, der nicht nur reichlich Frischpilze anlieferte, sondern sogar schon im Vorfeld für unseren Imbiss sammelte, und diese bereits eingefrostet mit brachte.

Besonders interessant war auch dieser Maisbeulenbrand (Usdtilago maydis), den Phillip für uns auftrieb.

Und es hatte sich gelohnt. 292 Arten fanden ihren Platz im Info – Zentrum.

Die Arbeit hatte sich auch gelohnt, denn die Ausstellung war in diesem Jahr richtig gut besucht! Dank auch den Medien wie der Presse oder dem NDR, die auf unsere Großpilzschau im Vorfeld aufmerksam machten.

Besonders beliebt war natürlich der Bereich mit den Röhrenpilzen, an denen es in diesem Jahr wirklich keinen Mangel gab. Das heißt, zu Zeiten unserer Ausstellung.

Aber auch die Fetten Hennen zogen die Blicke auf sich.

Auch diese Seitenfläche ist voll ausgelastet.

Fliegenpilze und Parasole sind immer ein Blickfang.

Porlinge, Schichtpilze, Bauchpilze, Korallen und Schlauchpilze finden sich in diesem Bereich.

Die Sprödblättler an der Vorderfront.

Margit und Bernhard aus dem Spreewald bekamen von Monika (links) einen Präsentkorb für die jahrelange Unterstützung unserer Pilzausstellungen, insbesondere des Imbissgeschäftes, überreicht. Sie opfern seit vielen Jahren extra für uns einige Tage ihres alljährlichen Ostsee – Urlaubes. Ein ganz herzliches Dankeschön auch an dieser Stelle nochmals in den Spreewald!

Imbiss gab es am Sonnabend und Sonntag jeweils zwischen 11.00 und 18.00 Uhr.

Herzhafte Waldpilzsuppe, Pilzpfanne und Suppe sowie frische Waffeln.

Von der Pilzberatung wurde rege gebrauch gemacht.

Dank allen, die auch unsere 29. Ausstellung möglich machten. Leider stand der Imbiss in diesem Jahr unter keinen guten Stern. Regen und immer wieder Regen.

Das war die 29. Großpilzausstellung in Wismar im Herbst 2022. 292 Arten! 

Wann findet die 30. Großpilzausstellung statt? – Siehe unter Termine!

25. September 2022 – Pilztag im Lübschen Forst

Pilzwanderungen in der Lübschen Forst Ritzerau

BUND im Kreis Herzogtum Lauenburg

Treff am Sonntag, dem 25. September 2022, um 09.45 Uhr in 23896 Ritzerau, Am Forstgehöft, Köhlerhütte (800 m geradeaus den Waldweg durchfahren). Dauer der Veranstaltung 10.00 – 14.00 Uhr. Zur Teilnahme sind verbindliche Anmeldungen unter folgender Mail – Adresse erforderlich: hans-heinrich.stamer@bund-rz.de


Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Kostenpunkt: 7,00 € p. P. (Kinder unter 13 Jahren zahlen die Hälfte).


Wie gewohnt wurde die Veranstaltung von den Organisatoren eröffnet und es gab einige Erläuterungen zum Wald und auch speziell zum Umgang mit unseren Großpilzen. Danach wurde in mehreren Gruppen in verschiedene Bereiche der Ritzerauer Forst zu den jeweiligen Pilzwanderungen aufgebrochen und gegen 13.00 Uhr versammelten sich alle wieder vor der Köhlerhütte. Die gefundenen Pilze wurden auf Tischen ausgebreitet, besprochen und auf ihre Genießbarkeit kontrolliert. Auf die obligatorische Pilzpfanne von vor – Corona – Zeiten musste auch in diesem Jahr leider verzichtet werden.

Eröffnung und Begrüßung der Teilnehmer durch Hans – Heinrich Stamer vom BUND im Kreis Herzogtum Lauenburg (links) und dem Revierförster in der Mitte des Bildes.

Jung und Alt lauschen den einführenden Worten.

Danach starteten die Gruppen. Es dauerte nicht lange und die Teilnehmer meiner Gruppe entdeckten diese Leckerbissen. Braune Raslinge (Lyophyllum fumosum).

Giftig sind jedoch diese Schwarzgezähnelten Rettich – Helmlinge (Mycena pelianthina).

Auch diese Korallenpilze (Ramaria spec.) blieben im Wald. Ihre genaue Bestimmung ist nicht nur für den Laien oftmals eine Herausforderung und schließlich gibt es ja auch noch die giftige Bauchweh – Koralle.

Nett anzusehen aber wenig Pfannentauglich sind auch die gummiartigen Birnen – Stäublinge (Lycoperdon pyriforme).

Auch diese breiten Konsolen des jung essbaren Riesenporlings (Meripilus giganteus) sind nix mehr für den Feinschmecker.

Dieser Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron) darf endlich in den Korb gelegt werden.

Dieser Kandidat aber bitte nicht! Es sein denn, bestattungstechnisch ist alles soweit geklärt und der Termin für die Trauerfeier sollte umgehen organisiert werden. Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides). Der gefährlichste aller Giftzwerge!

Der Specht – Tintling (Coprinus picaceus) ist natürlich immer ein Bild wert.

Ja, da staunt dieser kleine Pilzfreund nicht schlecht. Welch ein Anblick!

Riesenporlinge und Stockschwämmchen satt. Da werden schon mal die Messer gewetzt!

Bei dem feuchten Wetter ist der hygrophane Bereich der Hüte von den Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) noch sehr ausgeprägt.

Ja und auch die Steinpilze sollten nicht fehlen. Für manche Exemplare schienen die mitgeführten Sammelbehältnisse etwas dürftig gewesen zu sein.

Mehr geht kaum noch hinein. Der Korb eines 10 – jährigen Pilzsammlers. Sollte hier vielleicht ein junger Mensch nachhaltig vom Pilze suchen begeistert worden sein? Es bleibt zu hoffen.

Nach gut 2 Stunden trafen die Gruppen wieder an der Alten Köhlerhütte ein und das große Sortieren und Begutachten begann. Im Vordergrund Riesenschirmpilze, die lieber nicht verzehrt werden sollten.

Es handelt sich um die Gartenform des eigentlich essbaren Safran Schirmpilzes. Die Abgrenzung zum giftigen Gift – Riesenschirmpilz ist nur schwimmend und man riskiert heftige Verdauungsstörungen.

Noch ein Phallus gefällig? Ein ganz schöner Schelm, unser Hans – Heinrich!

Ein ganz schönes, Knoblauchduft dominiertes Sammelsurium.

Ja, da ist doch einiges zusammen gekommen, welches von Phillip und meiner Wenigkeit noch kritisch durchgeschaut werden muss.

Aber es wurde ja vielfach schon gut vor sortiert. Hier gibt es nichts zu beanstanden.

Die Steinpilze sind im Bestzustand, knackig und madenfrei. Die Flaschen – Stäublinge druckfest und innen weiß und dazu noch etwas Knoblauch zum verfeinern.

Nach getaner Arbeit inspizierte ich noch liegendes Totholz unweit der Köhlerhütte. Hier gab es interessante Myxomyceten. Wir sehen die gelbe Form des Geweihförmigen Schleimpilzes (Ceratiomyxa fruticulosa) in seiner poroiden Ausbildung.

Und auch den Lachsfarbenen Schleimpilz (Tubifera ferruginosus).

http://www.bund-herzogtum-lauenburg.de

BUND-Veranstaltungen

21. September 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Grebbin

Auch für interessierte Pilzfreunde

Der 3. Quadrant von MTB: 2437 = Mestlin ist an der Reihe

Achtung, dieser Termin wurde auf den 11.10.2022 verschoben.

Birken – Zungenporling (Piptoporus betuninus) am 11.10.2022 im Wald bei Grebbin.

Der 3. Quadrant des Mestliner Messtischblattes ist leider ausgesprochen waldarm. Zur Verfügung stand ein hügeliges Mischwaldgebiet am Vogelberg und ein Wäldchen zwischen Grebbin, dem Ort wo die Warnow entspringt, und Wozinkel. Im Jahre 2018 rettete letzteres Gebiet gerade noch meine damalige Mittwochsexkursion. Es war das Dürrejahr und am luftigen Vogelsberg war nicht viel zu holen. Der Wald bei Grebbin liegt tiefer und geschützter und in den Moospolstern des Fichtenforstes und dessen Schneisen gab es zum Glück einige Frischpilze. Auch heute war es wieder das Ziel.

An liegendem Birkenholz zahlreiche Krause Aderzählinge (Plicatura crispa).

Das Holz des von Plicatura crispa besiedelten Birkenstammes wies eine auffallend rote Färbung auf. Ist der Aderzähling der Verursacher? Gelegentlich finden sich Fruchtkörper mit einem rötlichen Befall. Hier wird aber eher ein Vertreter der Gattung Hypomyces als Ursache vermutet.

Gar nicht mehr so Weißer Polsterpilz (Oligoporus ptychogaster) an Fichtenholz. Er gehört zu den Saftporlingen.

Die ersten, frischen Rauchblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma capnoides) der neuen Wintersaison. Einer unser schmackhaftesten Speisepilze. Also ein Pilz für die gehobenere Küche!

Nicht weit entfernt, an einem weiteren Fichtenstubben, erregte dieses Büschel Blätterpilze meine Aufmerksamkeit.

Das es sich um einen Vertreter der Mürblinge handelt, war mir sofort klar. Da die Pilze ausgesprochen süßlich dufteten, dachte ich zunächst an den Süßriechenden Mürbling.

Aber erst auf den 2. Blick fiel mir der dicke Ring und die sparrig nach oben aufgestellten Schuppen im unteren Stielbereich auf. Diese sind charakteristisch für das seltene Medusenhaupt (Psathyrella caput – medusae), dass ich seit Jugendzeiten bereits auf meiner Fahndungsliste stehen hatte. Aber darf es so auffallend süßlich duften? – Es darf! Ein Top – Fund! Ich hatte wirklich kaum noch damit gerechnet, diesem Pilz noch so kurz vor meinem Ableben begegnen zu dürfen.

Immer wieder ein tolles Farberlebnis, die Begegnung mit dem hübschen Purpurfilziegen Holzritterling (Tricholomopsis rutilans).

Violette Rötel – Ritterlinge (Lepista nuda).

Und hier können gleich 2 Pilzarten notiert werden. Das Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron) und den beginnenden Goldschimmel (Hypomyces chrysospermum).

Hier die Artenliste von MTB 2437/3 – Wald bei Grebbin: Grünblättriger Schwefelkopf, Rostfleckiger Helmling, Krauser Adernzähling, Birken – Spaltlippe, Flatter – Milchling, Mäuseschwänzchen, Heftel – Nabeling, Goldschimmel, Rotfuß – Röhrling, Rehbrauner Dachpilz, Klebriger Hörnling, Gemeine Stinkmorchel, Falscher Pfifferling, Graublättriger Schwefelkopf, Geflecktblättriger Flämmling, Weißer Polsterpilz, Blauer Saftporling, Medusenhaupt, Kahler Krempling, Dunkler Hallimasch, Fleischroter Lacktrichterling, Erdwarzenpilz, Zimthautkopf, Safran – Schirmpilz, Eichen – Milchling, Rosablättriger Helmling, Horngrauer Rübling, Herber Zwergknäuling, Birken – Zungenporling, Flaschen – Stäubling, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Samtiger Schichtpilz, Behangener Trompetenschnitzling, Gestreifter Teuerling, Dunkelscheibiger Fälbling, Purpurfilziger Holzritterling, Blaugrauer Reiftäubling, Violetter Lacktrichterling, Derbes Rotfüßchen, Gelber Knollenblätterpilz, Wurzel – Schleimrübling, Perlpilz, Papagei – Täubling, Süßlicher Milchling, Grüner Anis – Trichterling, Wasserfleckiger Rötel – Trichterling, Schlanker Riesenschirmpilz, Gelbbräunlicher Scheidenstreifling, Zwiebelfüßiger Hallimasch, Brennender Rübling und Grobscholliger Riesenschirmpilz.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

16. – 18. September 2022 – Pilzseminar in Drei Eichen

Pilzseminar in der Märkischen Schweiz

Im Umweltzentrum Drei Eichen

Von Freitag, dem 16.09. – Sonntag, dem 18.09.2022 im Umweltzentrum Drei Eichen bei Buckow, in der Märkischen Schweiz.


Wie schon in den Vorjahren lud Organisator Oliver Justus und das Mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar zu einem pilzkundlichen Wochenende in die Märkische Schweiz ein. Theorie und Praxis wurden hier miteinander verknüpft. So gab es wieder spezielle Vorträge zur einheimischen Pilzflora, zu Speisepilzen und ihren ungenießbaren oder giftigen Doppelgängern sowie weiteren Themen. Auf Exkursionen in die umliegenden Wälder wurden die Pilze dann in ihren natürlichen Lebensräumen gefunden und erläutert. Am Abend auf Papptellern sortiert und auf Tischen ausgebreitet und geordnet. Bestimmungsübungen gehörten genauso dazu, wie ausführliche Vorstellungen der gefundenen Objekte durch die Pilzexperten. In gemütlicher Runde klangen die Abende unter vielen Frischpilzen aus.

Zur Einstimmung brachte uns ein Pilzfreund gleich eine Kiste frisch gesammelter Werke mit.

Organisator Oliver Justus während der Begrüßung und Eröffnung des diesjährigen Seminars in Drei Eichen.

Obwohl noch nicht alle Teilnehmer erschienen waren, starteten wir mit unseren Vorträgen.

In den Pausen drehten wir bereits auf dem Gelände des mitten im Wald liegenden Umweltzentrums unsere Runden und wurden durchaus fündig. Hier sehen wir Krüppelfüßchen (Crepidotus spec.).

Monströse Schwefelporlinge wurden uns vom Personal angeliefert. Leider waren sie zum Verzehr bereits ungeeignet.

Pantherpilz (Amanita pantherina).

Zu diesem Thema gab es nach der Pause einen sehr fundierten Vortrag von Phillip Müller.

Mitgebrachte oder auf dem Gelände gefundene Pilzarten wurden am Abend bereits vorgestellt und besprochen.

Interessante Struktur einen Leberpilzes im Schnitt.

So wie bereits im Vorjahr begrüßten uns beim Einparken unserer Autos die imposanten Riesen – Champignons (Agaricus augustus).

Am Sonnabend starteten wir vom Schweizer Haus in Buckow zu einer Tagesexkursion, die allerhand interessantes für uns bereit halten sollte.

Direkt vor dem Schweizer Haus begrüßten uns zunächst diese Allerweltspilze: Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila).

Die Malzmühlenbrücke führte hinüber zum Exkursionsgebiet.

Unser Exkursionsgebiet.

Bevor wir starteten, schnell noch ein Gruppenbild, damit wir am Ende sehen, wer uns verloren gegangen ist.

Der Startschuss ist gefallen.

Bereits nach den ersten Metern ging das Dilemma los und stellte Phillip und Reinhold und alle anderen erst recht vor so manches Bestimmungsproblem. Toller Täubling, man könnte meinen ein Goldtäubling. Ne, ist es er aber nicht! Und welcher dann?

Da half auch die Sporenpulver – Bestimmungsskala für Täublinge nicht wirklich weiter.

Hoppla, was für milchende Sprödblättler schieben sich denn hier aus dem Waldboden?

Auffallend und typisch für diese seltene Michlingsart (war hier alles andere als selten) sind auch die gelblichen Gruben am Stiel.

Immer wieder Nester des mir bisher nur aus Büchern bekannten Zonen – Michlings (Lactarius zonarius). Der Pilz ist in thermophilen Eichen – Hainbuchenwäldern auf kalkhaltigem Untergrund zu Hause und soll in höheren Gebirgslagen fehlen.

Zonen – Milchling (Lactarius zonarius). Ungenießbar.

Riesig gefreut habe zumindest ich mich über den Samtigen Wurzelrübling (Xerula pudens). Er ist ziemlich selten und persönlich hatte ich noch nie das Glück, diesen schönen Pilz selber einmal zu entdecken.

Dagegen ist der ansehnliche Parasol (Macrolepiota procera) zwar ein sehr beliebter und freudig entdeckter Speisepilz, aber für mich eher ein Langweiler.

Es müssen Lärchen in der Nähe sein! Goldgelber Lärchen – Röhrling (Suillus flavus).

Großer Bluthelmling (Mycena haematopus).

Trotz der allgemeinen Trockenheit war am feuchteren Flussufer und an deren Böschungen einiges zu finden.

Toller Tintling (Coprinus spec.).

Ein recht kräftiger und leicht kenntlicher Vertreter der Risspilze ist der Weinrote Risspilz (Inocybe adaequata). Im Gegensatz zu fast allen anderen Risspilzen soll er nicht giftig sein. Trotzdem Hände, besser Mund, von ihm weg. (Ich habe „Risspilze“ ausnahmsweise mal der neuen Rechtschreibung angepasst. Es wird die Ausnahme bleiben, aber mein Rechtschreibprogramm nervt mich. Dafür gibt es an anderer Stelle noch viel zu korrigieren).

Junge Eichen – Wirrlinge (Daedalea quercina).

Bestimmungsversuche im Feld, ach nein, im Wald mit Hilfe eines Buches, welches Christian aus Berlin immer auf der Pilzpirsch mit sich führt.

Das Eschen – Sterben hat auch an diesem Flusslauf seine Spuren hinterlassen.

Welch ein schöner Anblick. Pilze wie angesät! Kein Wunder, es handelt sich ja auch um den Gesäten Tintling (Coprinus disseminatus).

Und endlich, ein Sommersteinpilz ?

Aber nur auf den ersten Blick, denn der Stiel passte so ganz und gar nicht zu diesem bereits recht betagtem Exemplar eines Dickröhrlings.

Die eingebeulte Hutoberfläche ließ einen ersten Verdacht bezüglich seiner Identität aufkommen, der sich bald bestätigen sollte.

Aber zunächst hat Catrin das Mädchen Sara mit einem boletoiden Kunstwerk auf Flachem Lackporling glücklich gemacht.

Geeignet für Bilder ist die Porenschicht frischer Flacher Lackporlinge.

Pilze auf dem Stock.

Behangener Trompetenschnitztling (Tubaria conspersa).

Begeisterung bei Phillip und Reinhold, eher Ernüchterung bei den Mykophagen, lösten diese seltenen Perlhuhn – Champignons (Agaricus placomyces) aus. Sie gehören in die Verwandtschaft der leicht giftigen Karbol – Egerlinge.

Sara und Phillip haben einen Steinpilz entdeckt.

Ein Steinpilz (Boletus edulis) wie man sich ihn wünscht.

Ein Blaublättriger Weißtäubling (Russula delica). Zwar essbar, aber recht minderwertig.

Dem Waldfreund – Rübling sehr nahe steht dieser Gelbblättrige Rübling (Collybia ocior).

Junge Gehämmerte Röhrlinge (Boletus depilatus). Nah Verwandt mit dem Fahlen – Röhrling und den Raufuß – Röhrlingen näher stehend, als den Dickröhrlingen.

Und Sara hat bereits den nächsten Gehämmerten entdeckt.

Auffallend ist besonders bei älteren Exemplaren das etwas rötliche untere Drittel des Stiels.

Wunderbar hübsche Pilze, diese Gehämmerten Röhrlinge (Hemileccinum depilatum).

Breitschuppige Wald – Champignons (Agaricus lanipes). Guter Speisepilz.

Und wieder sorgt ein Steinpilz für den Kniefall des glücklichen Finders aus dem fernen Hannover.

Und hier wieder etwas nicht alltägliches für den fortgeschrittenen Hobby – Mykologen. Schließlich sind die Leberbraunen Ackerling (Agrocybe erebia) nicht besonders häufig, aber durchaus schöne, markante und leicht kenntliche Dunkelsporer.

Und hier sehen wir auf geschirmte Perlhuhn – Egerlinge (Agaricus placomyces) mit ihrer charakteristischen Gelbverfärbung.

Mittagspause an frischer See- und Waldluft. Ein großes Dankeschön an die Eltern von Organisator Oliver Justus! Es gab Erbsensuppe und vitaminreiches Obst.

Der kleine Tornowsee.

Gern an toten, am Boden liegenden Eichen – Ästen, findet sich der Zweifarbige Knorpelporling (Gloeoporus dichrous).

Häufig als Einzelgänger tritt der kleine Krummstiel – Schüppling (Pholiota tuberculosa) an Laubholz auf.

Die Blätter dieses jungen Ahorn sind von einem Phytoparasiten befallen.

Dem Ahorn – Runzelschorf (Rhytisma acerina).

Am Ufer des Tornowsee.

Gästehaus am Tornowsee. Zu DDR – Zeiten ein Kinderheim.

Ein Fransiger Wulstling (Amanita strobiliformis).

Kalkhaltig auch die Hangterrassen am Tornowsee. Beweis: Wurzelnde Bitter – Röhrlinge (Boletus radicans).

Diese schönen Perlpilze (Amanita rubescens) sind hinsichtlich der Bodenqualität recht anspruchslos.

Sie werden fachgerecht geerntet und mit einem Pilzmesser wird der anhaftende, märkische Sand abgebürstet.

Und immer wieder Gehämmerte Röhrlinge (Boletus depilatus).

Der Kreis schließt sich allmählich und unsere große Tagesexkursion neigt sich ihrem Ende entgegen.

Phillip hatte nicht nur einen kompetenten Vortrag im Vorfeld ausgearbeitet, sondern auch sehr schöne Gattungskärtchen angefertigt. Das bring vor dem Verteilen der Fundstücke gleich eine Grundordnung auf die Tische.

Das sieht doch schon mal recht ordentlich aus.

Kritisch werden die Fundstücke beäugt.

Nach ausführlichen Fundbestimmungen und Vorstellungen des Sammelsuriums bis in die Nacht hinnein, ging es am Sonntag morgen hinnaus zur Abschlußexkursion. Hier sehen wir die beliebten Küchen – Schwindlinge (Marasmius scorodonius).

Gleich nach den ersten Schritten keimte schon wieder Begeisterung auf, angesichts einer Gruppe von Fatal – Dapperlingen. So nennen die Niederländer den tödlich giftigen Fleischrosa – Schirmpilz (Lepiota subincarnata).

Aber es sollte noch besser kommen. An einem Stubben etliche, seitlingsartige Fruchtkörper, die jedem von uns völlig unbekannt waren. Sie boten einen tollen Anblick! Ich vermutete eine Hohenbuehelia, welches sich auch bald bestätigen sollte. Es handelte sich um den seltenen Pelzigen Muscheling (Hohenbuehelia mastrucata).

Seitlich aus dem holzigen Substrat heraus wachsende Blätterpilze ohne nennenswerten Stielansatz.

Und die Hut Mitte wirkt besonders zur Anwachsstelle durch Pilzhyphen wattig – pelzig.

Wir erreichen die Sanddüne und die Magische Wiese.

Hier begrüßten uns sogleich diese Gedrungenen Champignons (Agaricus spissicaulis).

Nur auf Nadelholz findet sich der nicht häufige Schwarzschneidige Dachpilz (Pluteus atromarginatus).

Ausschließlich mit der Kiefer geht der Kupferrote Gelbfuß (Chroogomphus rutilans) seine Lebensgemeinschaft ein.

Hier hat das Schwarzwild ganze Arbeit geleistet. Wir aber fanden es nicht so toll, dass unsere Magische Wiese derart gebeutelt wird.

Zwar spärlicher als in den Vorjahren, aber nach einigem Suchen konnten wir die Objekte unserer Begierde doch noch aufspüren. So diese Saftlinge der Gattung Hygrocybe.

Saftlinge unterliegen oft einer schwierigen Bestimmung. Rein vom optischen könnte der Gelbrandige Saftling (Hygrocybe insipida) in Betracht kommen.

Und auch der markant stinkende, aber schöne Mäuseklopilz, war wieder anwesend. Mit bürgerlicher Bezeichnung Braungrüner Zärtling (Entoloma incarnum). Dieser Rötling war Pilz des Jahres 2007.

Narzißengelber Wulstling (Amanita gemmata). Schwach giftig!

Auch der Kleinste Erdstern (Geastrum minimum) war brav an seinem angestammten Platz.

Große Freude auch über diese kleinen, eleganten Gesellen. Hornstiel – Nabelinge (Xeromphalina cornui). Gern bei Kiefern und für uns neu am Rande der Magischen Wiese.

Freude auch über diesen Birken – Milchling (Lactarius torminosus). Natürlich nicht im Hinblick auf seinen kulinarischen Wert. Der Pilz schmeckt brennend scharf und kann sogar giftig wirken.

Hier noch ein reiferer Schwarzschneidiger Dachpilz (Pluteus atromarginatus).

Umweltzentrum bei Buckow.http://www.dreichen.de

Soweit einige Impressionen von unserem Pilzseminar in der Märkischen Schweiz im Jahre 2022. Wenn nichts dazwischen kommt sehen wir uns vom 13. – 15.10. 2023 wieder.

Anfragen und Anmeldungen bei Oliver Justus: oliver_justus@web.de  

14. September 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Techentin

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Es ging in den 2. Quadranten des MTB: 2437 = Mestlin

Im 2. Quadranten des Messtischblattes Mestlin im Maßstab 1 : 25 000 finden sich drei Waldgebiete. Ganz im Norden ein kleines Gehölz an der Ziegelei, dass nicht weiter interessieren sollte. Zur Auswahl stand demnach das Mühlenholz und ein großes Laub- und Nadelwaldgebiet südlich Techentin. Das Mestliner Messtischblatt war im Jahre 2018 schon einmal Ziel unserer Mittwochsexkursionen. Damals durchstreifte ich das Mühlenholz mit leidlichem Erfolg. Eigentlich ein sehr vielseitiges und auch artenreiches Revier, aber 2018 war bekanntlich ein großes Dürrejahr. Auch haben wir hier einige Zeit lang Steinpilze geholt. Da ich im Waldgebiet südlich von Techentin bisher nur ein einziges Mal zu einer kurzen Stippvisite unterwegs war, führte mich mein Weg heute dorthin bzw. hinein.

Zu Beginn in der Laubstreu immer wieder Trupps des Brennenden Rüblings (Collybia peronata).

Der Geweihförmige Schleimpilz (Ceratiomyxa fructiculosa) in seiner poroiden Ausprägung.

Das Frischpilzaufkommen hielt sich sehr zurück, so dass ich mich über jeden Hutträger freute. Insbesondere längst der Waldwege gab es einige kleinere und filigrane Arten. So auch diesen Goldmistpilz (Bolbitius vitellinus.

Hier sind es ausnahmsweise auch mal etwas fleischigere „Schwammpilze“ namens Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus).

Meist am Rande von Waldwegen gedeiht der häufige und essbare Gelbbräunliche Trichterling (Clitocybe gibba).

Sehr ähnlich und ebenfalls essbar sowie an ähnlichen Standorten finden wir den Kerbrandigen Trichterling (Clitocybe costata).

Zu den Nestlingen gehört der Gestreifte Teuerling (Cyathus striatus).


Hier die Fundliste von MTB 2437/2 – Wald südlich Techentin: Brennender Rübling, Halsband – Schwindling, Schmetterlings – Tramete, Gelbe Lohblüte, Buckel – Tramete, Echter Zunderschwamm, Birken – Zungenporling, Reihige Tramete, Rotrandiger Baumschwamm, Birken – Blättling, Striegelige Tramete, Vielgestaltige Kohlenbeere, Rehbrauner Dachpilz, Samtiger Schichtpilz, Zugespitzter Kugelpilz, Schwarzgezähnelter Rettich – Helmling, Nadel – Scheidling, Waldfreund – Rübling, Brandkrustenpilz, Rotbraune Buchenkohlenbeere, Striegeliger Schichtpilz, Angebrannter Rauchporling, Goldmistpilz, Gelbbräunlicher Trichterling, Birnen – Stäubling, Eichen – Filzröhrling, Kerbrandiger Trichterling, Gestreifter Teuerling, Stinkschirmling, Goldschimmel und Geweihförmiger Schleimpilz.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion ? – Siehe unter Termine!

10. September 2022 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Vereinsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Auch Nichtvereinsmitglieder sind herzlich eingeladen

Vereinsexkursion am Roten See

Heute waren die Mitglieder des einzigen Pilzvereins Mecklenburg – Vorpommerns „Heinrich Sternberg Rehna e. V.“ und die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. wieder ganz herzlich an den Roten See eingeladen. Genauso wie Pilzinteressierte Gäste, die sich uns gerne anschließen wollten. Nach kurzer Begrüßung starteten wir in die waldreiche Umgebung und gegen 13.00 Uhr trafen sich alle wieder an der Blockhütte am Rote See zum Mittagstisch und anschließender Auswertung der Fundstücke. Da das Frischpilzaufkommen aufgrund der viel zu trockenen Verhältnisse hier sehr zu wünschen übrig ließ, entschlossen wir uns kurzer Hand in das einige Kilometer entfernte und geschützter liegende Radebachtal zu fahren. Das Ende des Pilzausflugs konnte wie immer jeder für sich selbst bestimmen. Etwas Geld und gute Laune waren mitzubringen.

Kurz vor dem Start zur Exkursion.

Aufbruch durch das Radebachtal.

Ein markanter Samptfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus).

Poch hart und von geringem Speisewert ist der Harte Zinnobertäubling (Russula rosacea).

Seit vielen Jahren zu Hause im Radebachtal ist der Trügerische Hexen – Röhrling (Boletus mendax).

Giftige und bitter schmeckende Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare).

Ein Rotbrauner Scheidenstreifling (Amanita fulva). Essbar.

Breitblättriger Rübling (Megacollybia platyphylla). Nicht für Speisezwecke zu Empfehlen.

Sommer – Steinpilz (Boletus reticulatus).

Immer wieder ein erbauendes und schönes Gefühl dem Kegelhütigen Knollenblätterpilz (Amanita virosa) zu begegnen. Tödlich giftig!

Christopher Engelhardt fotografiert einen Täubling.

Und zwar keinen geringeren als den hervorragenden Grüngefelderten Täubling (Russua virescens).

Zwar auch essbar, aber geringwertiger ist der ungleich häufigere Dickblättrige Schwarztäubling (Russula nigricans).

Hohlweg hinaus aus dem Radebachtal.

Ungewöhnlicher Fruchtkörper der Buckel – Tramete (Trametes gibbosa).

Kaum saßen wir am Mittagstisch an der Blockhütte des Roten Sees, braute sich am Himmel Unheil zusammen. Obwohl, die örtlichen Schauer waren ja sehr willkommen.

Nach dem Mittag drehten Catrin, Chris und Reinhold noch eine Runde über den Hohlsee zum Deichelsee. An einem liegenden Rotbuchenstamm wuchsen diese frischen Knotigen Schillerporlinge (Inonotus nodulosus).

Und hier sehen wir nun einen ganz gemeinen Flockenstieligen Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis).

Er wuchs neben weiteren Exemplaren an dieser Böschung zum Hohlsee.

Licht- und Schatten über dem Hohlsee an diesem Schauer- und Gewitteranfälligen Sonnabend.

Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmonarius) oberhalb des Deichelsees.

Das Ufer des Deichelsees beherbergt eines der wenigen, in Mecklenburg bekannten Vorkommen des Satans – Röhrlings. Leider konnten wir heute nur ein völlig unfotogenes Exemplar jehnseits von gut und böse ausfindig machen.

Dafür erfreute uns dieser Grüngefelderte Täubling (Russula virescens).

Unser obligatorisches Gruppenbild von Torsten Richter in Szene gesetzt. 10. September 2022.

Wir waren uns einig. Auch im nächsten Jahr soll es wieder heißen: Auf zum Roten See!

07. September 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Mestlin

Auch für interessierte Gäste

Wir begannen mit MTB: 2437/1 = Mestlin

Das Große Holz am 07. September 2022.

Im 1. Quadranten des Messtischblattes Mestlin finden sich umfangreiche Waldgebiete, die für unsere Mittwochsexkursion in Betracht kamen. Da wäre der Ochsenkamp, die Torfheide und „Im Großen Holz“ zu nennen. Alle Bereiche sind miteinander verbunden. Wir finden Laub- und Nadelwälder, aber auch Heide b. z. w. Torfmoore vor. Hier haben wir vor Jahren bereits eine öffentliche Lehrwanderung durchgeführt und auch privat immer mal einige, gute Steinpilz – Plätze besucht. Wir entschieden uns für das Große Holz. Wir, das waren Pilzfreundin Catrin und Reinhold vom Steinpilz – Wismar. Im Großen Holz finden sich wunderbare Buchenbereiche, die mit Waldtümpeln und kleinen Sümpfen und Mooren abwechseln. Ein herrliches Revier, aber heute durch die lange Trockenheit ohne nennenswerten Frischpilz – Anteil.

Los ging es sogleich mit einem bekannten Kleinpilz, dem Ahorn – Runzelschorf (Rhytisma acerina).

Hier gleich drei Großpilze auf einen Streich: Wurzel – Schleimrübling (Xerula radicata), Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus) und junge, sich entwickelnde Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor).

Ein Blitz hat hier seine Arbeit verrichtet.

Wir folgten der Schlackestrasse.

Kein Wunder, warum das Borstenvieh Schwarzwild genannt wird. Hier fühlt es sich Sauwohl.

Unweit der Schweine – Suhle frische Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmonarius).

Schön ist das charakteristische Gilben zu sehen, welches durch Wind und Trockenheit entsteht.

Rotbuchen – Rindenkugelpilz (Biscognauxia nummularia).

Spindeliger Rübling (Collybia fusipes).

Gelbe Lohblüte (Fuligo septica).

Ein prachtvoller Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) mit frischem Zuwachsrand.

Recht blass geratene Wurzel – Schleimrüblinge (Xerula radicata).

Junge Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor). Ein Vitalpilz.

Mitten drin im Großen Holz.

Unter eingestreuten Nadelbäumen erfreuten uns gleich mehrere Nadelholz – Braunporlinge (Phaeolus schweintzii).

Kleine, gelbe Schlauchpilze an totem Eichenholz. Hier wären die Spezialisten gefragt.

Hier dürfte es sich um Zerfließende Gallerttränen (Dacrymyces stillatus) handeln.

In der Grasnarbe des Waldweges einige, wenige Eichen – Filzröhrlinge (Xerocomus quercinus).

Kraniche am Waldrand trompeteten uns ihr Konzert.

Hier die Artenliste von MTB: 2437/1 – Großes Holz: Eichen – Mehltau, Ahorn – Runzelschorf, Zugespitzter Kugelpilz, Schmetterlings – Tramete, Rehbrauner Dachpilz, Wurzel – Schleimrüblng, Buckel – Tramete, Brandkrustenpilz, Rotbrauner Bostenscheibling, Flacher Lackporling, Lungen – Seitling, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Waldfreund – Rübling, Birnen – Stäubling, Spindeliger Rübling, Riesenporling, Rotrandiger Baumschwamm, Gelbe Lohblüte, Reihige Tramete, Birken – Eckenscheibchen, Echter Zunderschwamm, Striegelige Tramete, Nadelholz – Braunporling, Herber Saftporling, Klebriger Hörnling, Zerfließende Gallertträne, Eichen – Filzröhrling, Dünnfleischiger Kartoffel – Hartbovist, Eichen – Eckenscheibchen, Ampferblatt – Rostpilz, Rotbuchen – Rindenkugelpilz.


Wir verabschieden uns vom Großen Holz.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

06. September 2022 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Vorbereitungstreffen zur 29. Großpilzausstellung 

Treff am Dienstag, dem 06. September 2022, um 18.00 Uhr im Mykologischen Informationszentrum Steinpilz – Wismar, in der ABC Straße 21.


Pilzausstellung 2017. Ein Prosit schon mal vorab auf das Gelingen unserer diesjährigen Großpilzschau.

Die 29. Großpilzausstellung steht zum Monatswechsel auf dem Programm. Das heutige Treffen sollte dazu dienen, die Einzelheiten unseres alljährlichen Höhenpunktes zu besprechen. Die Ausstellung findet vom 30. September bis zum 03. Oktober in den Räumlichkeiten des Steinpilz – Wismar statt. Unsere Sammelaktionen starten am Dienstag, dem 27. September. Auch am folgenden Mittwoch werden einige Pilzfreunde wieder ganztägig unterwegs sein, um eine möglichst große und vielfältige Bandbreite an Frischpilzen aus Wald und Flur anzuliefern. Am Donnerstag, dem 29.09., beginnt der Aufbau unserer großen Pilzschau und die Eröffnung soll am am Freitag, dem 30.09. gegen 14.00 Uhr erfolgen. Es gilt zu klären, wer an welchen Tagen Zeit hat in die Pilze zu fahren, wer kann helfen den Imbiss vorzubereiten und wer ist am Wochenende mit dabei die Ausstellung und das Imbissgeschäft mit zu betreuen.

Wann findet das nächste Treffen der Pilzfreunde statt? – Siehe unter Termine!  

03. September 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Es führte durch das Kaarzer Holz

Die Hochsaison hat begonnen! Sollte es in den Vorwochen nicht zu trocken gewesen sein, kann jetzt mit einem sehr vielseitigen Aufkommen von Großpilzen in Wald und Flur gerechnet werden. Der September gilt im allgemeinen als artenreichster Monat im Jahr. Sowohl Sommerpilze, wie auch erste Herbstarten überschneiden sich jetzt in ihren Fruktifikationsperioden.

Die weitläufigen Wälder und Forste zwischen Borkow, Neu Woserin und Below sind ein Paradies für Speisepilzsammler. Hier brauchen sich die Pilzsucher auch nicht auf die Füße zu treten, denn die großen, ausgedehnten Laub- und Nadelwaldbereiche, die auf überwiegend sandigem Untergrund stocken, bieten reichlich Platz. Auf den vielversprechenden Standorten sind nicht nur Steinpilz, Pfifferling, Marone und Co., sondern auch eine Vielzahl weiterer Speisepilze, aber auch ihre ungenießbaren oder gar giftigen Doppelgängern zuhause. So kann man auf einer geführten Lehrwanderung sicher einiges hinzulernen und seinen Horizont erweitern.

Leider herrscht in diesem Revier weiterhin große Trockenheit, so dass sich die 4 eingefundenen Pilzfreunde entschlossen, in das nicht weit entfernte Kaazer Holz umzusetzen. Hier zog Mitte August ein kräftigerer Gewitterschauer rüber, der vielleicht inzwischen den einen oder anderen Frischpilz aus dem Waldboden gelockt haben könnte.

Und so war es auch. Reichlich Filzröhrlinge entlang der Waldwege heute im Kaarzer Holz. Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron). Standortfoto am 03.09.2022.

Und da staunte der kleine Steppke nicht schlecht, der morgen seinen 4. Geburtstag feiert, was der Opa am Wegesrand so alles entdeckte. Schließlich hat er ja einen großen Korb dabei.

Und da staunte selbst der Opa mächtig!

Aber diese Pilze sollten lieber nicht in den Korb der Speisepilze wandern. Die Widerlichen Täublinge (Russula pectinatoides) bereiten wirklich keine Gaumenfreude. Typisch für diesen Kammtäubling ist eine häufig rotfleckige Stielbasis.

Noch widerlicher wird es jedoch, landet dieser Geselle im Gericht, der äußerst bittere Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus).

In größeren Mengen unangenehme Bauchgefühle dürften diese Bauchpilze der Gattung Scleroderma beim Verzehr auslösen. Sie entfalten dann nämlich ihr gastrointestinales Syndrom, das mit Verdauungsstörungen, Sehstörungen, Schwindel oder gar Rauschzuständen einher gehen kann, welche sich dann zweifellos ziemlich unangenehm auf das Wohlbefinden auswirken dürften.

Filzröhrlinge entlang der Waldwege waren heute Aspekt – bestimmend. Hier sehen wir in der Draufsicht einen Blutroten Röhrling (Xerocomus rubellus).

Ein fetter Happen ist dieser Kreuzspinne in ihr Netz gegangen.

Und wir freuten uns über diesen Zwerg – Champignon (Agaricus semotus). Wie sein beeindruckender Duft verriet, gehört er der Gruppe der Anis – Champignons an.

Vereinzelt auch mal ein kleiner Trupp von älteren Körnchen – Röhrlingen (Suillus granulatus).

Schmerling, wird dieser Schmierröhrling auch genannt.

In den Korb der Speisepilze dürfen diese Blaugrauen Täublinge (Russula parazurea) wandern. Auch Wolken – Täubling genannt.

Das Kaarzer Holz wird von der Naturerbe GmbH der Deutschen Bundesstiftung Umwelt betreut. In dessen Auftrag haben wir ausgewählte Flächen vor einigen Jahren mykologisch untersucht. Das umfangreiche Waldgebiet soll  schrittweise sich selbst überlassen werden und zum Naturschutzgebiet ausgewiesen werden. Schon jetzt gibt es hier einen hohen Totholzanteil und auch ein Wolfsrudel ist hier beheimatet.

Natürlich auch für kleine Waldkobolde ein abenteuerliches Revier.

An diesem Schiefen Schillerporling (Inonotus obliquus) kam Phillip nicht vorbei. Er musste als Vitalpilz einfach mit.

Zum Schluss hat es dann doch noch für eine kleine Ausbeute gereicht.


Wann startet die Nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!

31. August 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch für wissbegierige Pilz- und Naturfreunde

Sie führte in das MTB: 2633/4 = Redefin

Zum letzten mal ging es heute in die Region Redefin. Und zwar nicht zum Reiten auf Pferden, sondern zur Bestandsaufnahme im 4. Quadraten des Messtischblattes 2633. Kartiert wurden alle Großpilze, die im Feld angesprochen werden konnten. Und das waren aufgrund der sehr trockenen Vorgeschichte so gut wie keine! Die Kiefernforste zwischen Groß Krams und Alt Kränzlin waren mein Zielgebiet. Das Exkursionsrevier wird teilweise von der B 5 zerschnitten und ist daher verkehrstechnisch gut zu erreichen. Es hatte hier zwar einige Tage zuvor kräftig geregnet, aber das erbrachte für heute noch keine Punkte.

Aber ich hatte gerade mein Fahrzeug abgestellt, als mir diese Eichen – Filzröhrlinge (Xerocomus quercinus) in mein Blickfeld gerieten. Ich traute zunächst kaum meinen Augen. Frischpilze hatte ich heute kaum erwartet. Es war sicher ein Ausrutscher.

Echte Zunderschwämme (Fomes fomentarius). Auf derartiges hatte ich mich konzentriert, denn wir können ihnen ganzjährig und bei jeder Wetterlage begegnen.

Aber es dauerte nicht lange und schon wieder Frischpilze am Wegesrand, unter säumenden Eichen und Birken. Aber keine Eichen – Filzröhrlinge sondern die nah verwandten Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron).

Die bei Vitalpilz – Liebhaberinnen und Liebhaber beliebten Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor) sind frisch am kommen.

Aller guten Dinge sind drei. Die dritte, unverhoffte Frischpilzart. Ein Kamm – Täubling unter Eiche.

Hier muss zunächst der Geruch geprüft werden. Camembert – Geruch = Camembert – Täubling. Eher fischartig oder nach altem Gummi = Widerlicher Täubling (Russula pectinatoides). Ihn sehen wir hier. Es gibt aber auch noch den Milden Kammtäubling, ohne unangenehmen oder Camembert – Geruch. Der wäre dann essbar, während die beiden anderen Vertreter ungenießbar sind.

Immer wieder eine Freude für mich, dem Zweifarbigen Knorpelporling (Gloeoporus dichrous) zu begegnen. Wie so oft auch hier wieder an einen toten Eichen – Knüppel.

Typische Kiefernforst in der Griesen Gegend.

Gemeiner Violettporling (Trichaptum abietinum) an liegendem Kiefernstamm.

Stellenweise immer mal kleine Sandhäufchen mit Schlupfloch. Sind es Erd- b. z. w. Sandbienen?

Diese Blutmilchpilze (Lycogala epidendron) machen ihrem Namen alle Ehre. 31.08.2022 bei Groß Krams.

Das herrliche Sandrevier begrenzt die Lübtheener Heide im Norden.


Hier die kleine Artenliste von MTB: 2633/4 = Groß Krams: Eichen – Filzröhrling, Echter Zunderschwamm, Rotfuß – Röhrling, Eichen – Zystidenrindenpilz, Birken – Zungenporling, Schmetterlings – Tramete, Eichen – Mehltau, Widerlicher Täubling, Zweifarbiger Knorpelporling, Birken – Eckenscheibchen, Eichen – Eckenscheibchen, Gemeiner Violettporling, Kiefern – Spaltlippe und Blutmilchpilz.


Ein Abendhimmel wie ein Gemälde. Die Konvektion scheint gedeckelt und läuft an der Sperrschicht breit. Das unterbindet stärkere Schauer- und Gewitterbildung. Zeit aufzubrechen!

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? Siehe unter Termine!

26. August 2022 – Traditionelle Nachtwanderung

Nachtwanderung 2022

Durch die Wälder der Dobbertiner Seenlandschaft

Diese Veranstaltung muss aufgrund von möglicher Unwettergefahr leider abgesagt werden!

Treff am Freitag, dem 26. August 2022, um 18.30 Uhr auf den unterteilten Parkflächen am ZOB in Wismar, Wasserstraße, Kopenhagener Straße. Je nach Möglichkeit können auch Fahrgemeinschaften gebildet werden. Zweittreffpunkt und Beginn der nächtlichen Pilzwanderung kann gegen 20.00 Uhr auf dem Park- und Rastplatz Alte Mühle am Mildenitztal sein. Von der B 192 gegenüber dem Abzweig nach Neuhof in den Waldweg einfahren und bis zum Parkplatz vor der Brücke über die Mildenitz durchfahren.


Kostenpunkt 10.00 € p. P., Vereinsmitglieder der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. sind mit 5,00 € dabei + mögliche Kosten für einen nächtlichen Imbiss.


Unser Pilzfreund Thomas ist dafür bekannt, die schönsten Steinpilze auf unseren Nachtwanderungen zu entdecken. So auch im letzten Jahr in den Pfifferlingstannen.

Es ist wieder soweit. Unsere traditionelle Nachtwanderung steht  auf dem Programm. In diesem Jahr hatte ich eigentlich die reizvollen Wälder und Pilzgründe in der Wooster Heide zwischen Sandhof und Wooster Teerofen ausgesucht. Allerdings schien mir die An – und Rückfahrt dann doch ein wenig weit, so dass ich mich für das weitläufige Waldrevier südlich der Mildenitz im Dobbertiner Seenland entschieden habe. Hier waren wir immerhin schon 2 mal des Nachts unterwegs und immer auch mit besten Erfolgen. Zum anderen finden wir hier einen ausgezeichneten Rast – und Picknickplatz für einen möglichen Imbiss zu Mitternacht vor. Mit Stirnlampen und anderen Leuchtmitteln bewaffnet, wollen wir die wunderbare und geheimnisvolle Stimmung einer nächtlichen Wanderung durch den Wald auf uns einwirken lassen. Hoffen wir, dass es nicht zu trocken sein möge und reichlich Frischpilze sprießen. Wer nun glaubt in der Dunkelheit ist doch kein einziger Pilz zu finden, dürfte eines besseren belehrt werden. Im Lichtkegel der Lampen sind die Objekte unserer Begierde bestens auszumachen, ja sie springen uns regelrecht in`  s Auge! So geschehen auch im letzten Jahr auf unserer Nachtwanderung durch die Pfifferlingstannen bei Parchim. Damals hatten wir den optimalen Zeitpunkt erwischt und wir gerieten in einen regelrechten Pilzsegen. Aber selbst wenn sich die Erfolge in Grenzen halten sollten, dürfte die Nachtwanderung der ganz besonderen Art ein einzigartiges Erlebnis werden und sicher den meisten noch lange in Erinnerung bleiben. Voraus gesetzt, das Wetter spielt mit.

Wie ein Schwarm Glühwürmchen geht es durch die stockfinstere Nacht des Waldes.

Wenn alles klappt, so kann gegen Mitternacht noch ein kleiner Imbiss gereicht werden. Leider hat sich unsere ehemals gute Seele Irena von den Pilzfreunden verabschiedet, aber vielleicht gelingt es uns auch ohne ihre vielseitigen kulinarischen Ideen zumindest ein herzhaftes Pilzsüppchen anzubieten. Frische Waldluft macht bekanntlich hungrig und das auch ausnahmsweise mal zu einer ganz und gar ungewöhnlichen, nachtschlafenden Zeit.

Bitte denken Sie daran, entsprechende Leuchtmittel mitzubringen. Am besten eignen sich Stirnlampen, die es in jedem besseren Baumarkt zu kaufen gibt.


Zu beachten wäre auch die Wetterentwicklung. Sollten für den Abend und der Nacht Unwetterwarnungen bestehen, kann die Veranstaltung kurzfristig abgesagt werden. Bitte informieren Sie sich deshalb an dieser Stelle nochmals zeitnah. Siehe auch unter: http://www.unwetterzentrale.de


Da diese Veranstaltung von der zuständigen Forstbehörde genehmigt werden muss, kann es sein, dass uns diese nicht erteilt wird. Deshalb können sich eventuell Änderungen zu unserem Zielgebiet ergeben.

Das zuständige Forstamt hat uns die Genehmigung erteilt!

24. August 2022 – Mittwochs-und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Redefin

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Es geht in das MTB: 2633/3 = Belsch

Kiefernforst südlich Belsch.

Heute ging es in den dritten Quadranten des Messtischblattes Redefin, im Maßstab 1 : 25 000. Südlich der Ortschaft Belsch befindet sich ein umfangreicher Nadelforst, einschließlich einer integrierten Ansiedlung namens Ramm. Auch der Zornbach durchfließt das große Revier. Schauen wir mal, was uns hier Ende August geboten wird. Das war durch die anhaltende Dürre, auch besonders in der Griesen Gegend, praktisch nichts! Neben Michael und Egon von der Gruppe der Pilzfreunde, waren heute auch zwei zahlende Gäste mit dabei. Deshalb brachen wir hier frühzeitig ab und fuhren noch in ein schattigeres Waldgebiet auf besseren Böden, nämlich in den Woitendorfer Wald bei Rehna. Dort gab es zumindest ansatzweise einige Frischpilze mit Hut und Stiel, die hier allerdings nicht berücksichtigt werden. 

Wir starten.

Der Gemeine Violettporling (Trichaptum abietinum) an totem Kiefernholz.

Ein vitaler Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) mit Guttationströpfchen. Es scheint, er hat hier wohl an zu heißen und sonnigen Tagen Sonnenbrand bekommen und wurde deshalb von einem Schichtpilz befallen, der von seinem toten Zellgewebe lebt.

Das muss nicht nur von mir im Bild festgehalten werden.

Lichter Kiefernforst der Griesen Gegend.

Der Zornbach ist versiegt.

Wir haben uns entschlossen, hier abzubrechen und streben dem Ausgangspunkt entgegen.

Der Kiefernforst stockt auf sandigen Binnendünen, wie sie auch im Mecklenburgischen Elbetal typisch sind.

Unser Erinnerungsfoto an eine griese Mittwochsexkursion in der Griesen Gegend am Waldrand bei Belsch.


Hier die Artenliste von MTB 2633/3 – Kiefernforst südlich Belsch: Gemeiner Violettporling, Rotrandiger Baumschwamm, Schmetterlings – Tramete und Zugespitzter Kugelpilz.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? Siehe unter Termine!

23. August 2022 – Abendwanderung der Pilzfreunde

Abendwanderung 2022

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Sie führte durch die Forst Farpen 

Wir waren am Farpener Stausee des Abends unterwegs.

Traditionell fand an einem Vorabend unserer größeren Nachtwanderung auch in diesem Jahr wieder die traditionelle Abendwanderung statt. Waren wir lange Zeit nur im direktem Umfeld der Hansestadt Wismar oder sogar in deren grünen Lungen unterwegs, begeben wir uns seit einigen Jahren auch in die bewaldete Umgebung unweit von Wismar. Heute sollte es in die Forst Farpen bei Neuburg gehen. Das Interesse war leider äußerst gering, so dass nur Pilzfreundin Catrin und meine Wenigkeit an diesem schönen und warmen Sommerabend am Ufer des Farpener Stausees, auf der Suche nach allerlei Großpilzen, entlang wanderten. Schließlich fuhren wir noch kurz in einen Buchenwald in den Rohlstorfer Tannen. Die lang anhaltende Trockenheit lies leider kaum Frischpilze wachsen.

Gleich beim Start stolperten wir über den sterilen Rest eines ehemaligen Hasen – Stäublings.

Zu den wenigen Frischpilzen unserer diesjährigen Abendwanderung zählen diese Dickschaligen Kartoffel – Hartboviste (Scleroderma citrinum).

Süd exponierte Hanglage am Stausee. Hier ist neben den beliebten Steinpilzen auch der nah verwandte Wurzelnde Bitter – Röhrling zu hause. Da er recht Resistent gegen Trockenheit ist, könnte er auch heute zu finden sein.

Ein alter und eher etwas untypischer Wurzelnder Bitter – Röhrling (Boletus radicans) war dann tatsächlich vorhanden.

Stehen doch gerade hier manchmal die Steinpilze und Rotkappen wie die Soldaten, war heute Abend von ihnen leider nichts zu sehen.

Das Wasser liegt wie ein Spiegel an diesem warmen Sommerabend.

Diesen durch Schneckenfras leider bereits abgeknickten Wurzel – Schleimrübling (Xerula radicata) entdeckte Catrin im Schein der Stirnlampe später noch in den Rohlstorfer Tannen.

Die Sonne ist untergegangen und unsere kleine Abendwanderung neigt sich fast dem Ende zu.

Wann findet die nächste Abendwanderung statt? – Im August des nächsten Jahres! (Wenn nichts dazwischen kommt!)

20. August 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Ziel war das Draguner Holz

Das Draguner Holz heute.

Nicht das erste mal waren wir hier unterwegs. Vor Jahren war es recht zeitig im Jahr und das Frischpilzaufkommen zeigte sich wegen relativer Trockenheit recht bescheiden. Ähnlich war es auch heute, dass heißt, nicht ganz. Frischpilze gab es zwar, aber für die Jahreszeit eindeutig zu wenige und mit einem Aspekt von Waldfreund – Rüblingen eher monoton. Wäre die Vorwitterung hinreichend feucht gewesen, hätten wir zu dieser, schon recht fortgeschrittenen Jahreszeit, schon allerhand erwarten können. Unter Fichten und Buchen wachsen gerne Gemeine Steinpilze. Unter Eichen Sommersteinpilze und die Birke kann mit Rauhfuß – Röhrlingen aufwarten. Die Kiefer mit Butterpilzen und die Lärche mit Goldröhrlingen. Nun habe ich hier nur Röhrlinge (Schwammpilze) genannt, aber selbstredend gibt es eine Vielzahl weiterer Pilzarten und Gattungen, die auf einer geführten Wanderung von Interesse sein können und auch sollten. Schließlich werden die genannten Röhrenpilze ohnehin von den meisten Pilzsuchern gesammelt und erkannt. Es gilt auf einer solchen Veranstaltung nicht zuletzt seinen Horizont zu erweitern und auch Pilzarten vorgestellt und erläutert zu bekommen, die einem gefährlich werden können oder auch nur die Speise verderben. 

Allerdings wurden wir nur selten gleich zu Beginn mit einem solchen Anblick belohnt. Genau dort, wo wir unsere Fahrzeuge parkten. Riesenporlinge (Meripilus giganteus).

Pilzfreundin Catrin war begeistert und inspiziert den überwältigen Fund gleich zur Begrüßung.

Hier eine Pilzart, die wir viele Jahren unter der Bezeichnung Skletocutis nivea kartiert haben. Durch die Sequenzierungsmethode hat sich heraus gestellt, dass es den Halbresupinaten Knorpelporling in Europa gar nicht gibt. Vielleicht Skletocutis nemoralis oder ein anderer Vertreter aus der Gattung. Es geht wohl nur durch Sequenzierung und eine Feldbestimmung dieser und verwandter Arten scheint nicht mehr möglich zu sein. Durch die neue Methode der Pilzbestimmung ist es kaum noch möglich, überhaupt eine Pilzart nur vom Anschauen nach sicher zu bestimmen. Also vermuten wir in Zukunft nur noch.

Mitten auf dem verfestigten Waldweg ein kleiner, filigraner Tintling aus der Gattung Coprinus oder Coprinellus oder einer ganz neuen Gattung. Wer weiß das heute schon, es ändert sich gefühlt stündlich. Ohne Sequenzierung ist die Bestimmung ohnehin nicht möglich. Freunde der Mikroskopie, bringt eure Gerätschaften in ein Museum!

Hier vermuten wir mal den Halsband – Schwindling (Marasmius rotula). Könnte sogar stimmen, denn er hat noch den alten, wissenschaftlichen Gattungs- und Artnamen beibehalten, noch!

Dieses filigrane Gebilde auf einen Holzknüppel dürfte wohl eher der Insektenwelt zuzurechnen sein. Beim leisestes Windhauch fing es an zu vibrieren.

Den Eichen – Wirrling finden wir immer an totem Eichenholz. Auch ihn gibt es bis zum Moment noch, obwohl er auch schon vereinfacht in der Gattung Trametes zuhause war.

Ein Filz – Röhrling der Gattung Xerocomus, dachte ich, neu Xerocomellus, schiebt sich im günstigen Kleinklima zwischen Totholz empor. 20.08.2022 im Draguner Holz.

Für den Kochtopfmykologen ohne Bedeutung ist die genaue Bestimmung dieses Filzröhrlings. Rein vom optischen wird dieser von mir als Falscher- oder Düsterer Rotfußröhrling angesprochen. Dem nach Xerocomellus porosporus. Allerdings bisher nur sicher durchs Mikroskop von ähnlichen Arten zu trennen. Ob das in der modernen Mykologie b. z. w. Taxonomie noch ausreicht? 

Solider Buchenbestand.

Waldfreund – Rübling (Collybia dryophila). Aktuell Gymnopus dryophilus. Eine Sammelart, von der mehrere Formen unterschieden werden. Das soll meist nur mikroskopisch möglich sein. Freunde, die Evolution geht weiter. Waldfreund Rübling sollte reichen! Egal ob hellhütiger, gelblättriger oder sonst noch welche Formen! Essbar und wir haben sie heute zur Verkostung eingesammelt.

Es gibt im Draguner Holz auch Nadelforst.

Ich lerne inzwischen auch dazu, wusste noch nichts von Zwergenfeuern. Allenfalls fällt mir dazu Rumpelstilzchen ein. Dank Catrin bin ich nun auf dem Laufenden. Bisher hielt ich diesen Pilz ganz unspektakulär für den Klebrigen Hörnling (Calocera viscosa). Zumindest hat sich wissenschaftlich bis auf weiteres noch nichts geändert.

Ein Filzröhrling hat sich in Watte gehüllt. Aber nicht freiwillig, er wurde vom Goldschimmel (Hypomyces chrysospermus) befallen.

Ja, es wird langsam vielfältiger. Vertreter der Helmlinge, die eigentlich mikroskopisch betrachtet werden müssten (oder besser Sequenziert). Sie blieben im Wald.

Etwas weniger spektakulär, aber dennoch zum Riesenporling (Meripilus giganteus) gehörig.

Und nochmals Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila cf.). Ob diese Form wohl schon neu klassifiziert wurde?

Etwas diffus im Erscheinungsbild, aber dennoch der Zweifarbige Knorpelporling (Gloeoporus dichrous) an einem toten Eichenast. Einer meiner Lieblingspilze und immer eine Freude für mich, ihm zu begegnen.

Verschiedenfarbiger Dachpilz (Pluteus plautus) an starkem Totholz.

Und es lohnte sich hier etwas näher umzuschauen. So leuchteten unweit obiger diese Blutmilchpilze (Lycogala epidendron).

Und damit nicht genug. Catrin entdeckte ein ganzes Nest von Hexeneiern der Gemeinen Hundsrute.

Und einige Rutenpilze der Art Mutinus caninus waren auch schon geschlüpft.

Gleich daneben auch diese Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis).

So wie es sich gehört mit den typischen Schüppchen auf dem bräunlichen Stiel.

Ein Vertreter der Gattung Clitocybe = Trichterling. Welch eine Fundgrube!

Am Waldrand, unter Eichen und Buchen, die einzigen Sprödblättler der heutigen Wanderung. Braunviolette Täublinge (Russula brunneoviolacea). Essbar.

Mir erschien die Hutfärbung dieser Täublinge ziemlich braun. Ich kenne die Art eher mit überwiegend violettlichen Färbungen. So bemühte ich mal wieder Chemische Substanzen, um meinen Verdacht zu untermauern. Oben mit Eisen (II) Sulfat fleischrosa, mittig mit Guajak blaugrün und unten mit Phenol weinbraun. So soll es sein.

Natürliche Urwüchsigkeit.

Junger Kupferroter Lackporling (Ganoderma pfeiferri) am Stubben einer umgebrochenen Rotbuche am Waldrand.

Genau an diesem Waldrand.

Der Kreis schließt sich und die Riesenporlinge sind immer noch da.

Die Ladeklappe ist bereits geöffnet und drei dieser Prachtstücke müssen dran glauben. Aber welche sind die Schönsten? Sicher nicht der Typ in der Mitte! Foto: Catrin Berseck.

Riesenporling (Meripilus giganteus).


Wann findet die nächste Wanderung statt? – Siehe unter Termine!

17. August 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Redefin

Auch für interessierte Gäste

Es ging in den das MTB: 2633/2 – Strohkirchener Tannen

Die Strohkirchener Tannen heute Nachmittag. Man achte auf das Häuflein links unten im Bild!

Zum 2. mal ging es heute in das Messtischblatt Redefin. Auch im 2. Quadranten standen reichlich Waldflächen zu Verfügung. Da wären die Strohkirchener Tannen im Norden und die Kuhstorfer Tannen, mit Vosskuhlen, etwas weiter südwestlich zu nennen.  Weiter südöstlich das weiträumig bewaldete Gebiet um den Buchberg und ein Waldgebiet östlich der Ortschaft Bresegard bei Picher. Dominant sind in allen Gebieten Nadelforste, insbesondere mit Kiefern bestanden, aber auch kleinere Laubwaldbereiche. Bei hochsommerlichen Verhältnissen um 30 Grad war ich hier heute alleine in den ausgesuchten Strohkirchener Tannen unterwegs. Es hätte auch niemand etwas verpasst, denn der monotone Kiefernforst hatte auf Grund der trockenen Vorgeschichte nichts an Frischpilzen zu bieten. In feuchten Herbstmonaten dürfte es hier jedoch etwas anders aussehen. Wieder ein erstklassiges Revier für Freunde von Maronen – Röhrlingen. Etwas Abwechslung liefern hier nur einige Weg- und Waldränder, an denen Eichen und Birken zu finden sind. Es wäre zwar schön gewesen, wenn hier in Bezug auf Frischpilze einiges los gewesen wäre, aber Leben mit der Natur ist das Motto, also auch solche Hungerzeiten verkraften. Immerhin lerne ich auf diese Weise immer mehr Waldgebiete unserer Mecklenburgischen Heimat kennen. Hoffentlich ist der Begriff Heimat nicht falsch gewählt. Es soll ja Zeitgenossinnen- und Genossen geben, die assoziieren diesen Begriff mit brauner oder roter Vergangenheit. Auch das Netz der Pilzberatungsstellen findet seinen Ursprung in diesen Vergangenheiten!

Hin und wieder findet sich in den Strohkirchener Tannen auch laubtragendes Gehölz, nicht nur die Boden bedeckenden Blaubeeren.

Zwar wurde ich auf der Herfahrt von auf dem Feld arbeitenden Gerätschaften mächtig eingestaubt, aber hier im Wald war der staubige Sand von den Montagsgewittern gut durchfeuchtet.

An Nadelholz, insbesondere von Kiefern, findet sich der Blutende Nadelholz – Schichtpilz (Stereum sanguinolentum). Auf Reibung läuft er blutrot an. Diese Schichten waren jedoch völlig eingetrocknet und reagieren in diesem Zustand kaum.

Wo bin ich hier unterwegs? Ach ja, in den Strohkirchener Tannen!

Ein vom Geotropismus geformtes Kunstwerk vom Echten Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Ein älterer Fruchtkörper.

Und hier wieder ein jüngerer mit vielen Jahresringen möchte man meinen. Der Fruchtkörper wirkt sehr jugendlich und vital, so dass er sicher mehrmals im Jahr einen neuen Zuwachsrand ausbildet.

Zunderschwamm mit Assel – Besuch.

Betagtere Zunderschwämme (Fomes fomentaris) dem Geotropismus unterworfen.

In trauter Eintracht mit Zunderschwämmen auf toten Birkenstämmen, ein vorjähriger Fruchtkörper des Birken – Zungenporlings (Piptoporus betulinus).

Ein Rostpilz auf Gemeiner Traubenkirsche (Prunus padus). Ich vermute, dass es sich um Paecilomyces crassipes handeln könnte. Dieser wurde jedoch von der ursprünglich kanadischen und importierten Spätblühenden Traubenkirsche beschrieben. Einen deutschen Namen habe ich nicht gefunden. Vielleicht Dickfüßiger Traubenkirschenrost. Die dicken Füße sind mikrokopischer Natur.

Ist es Paecilomyces crassipes in verschiedenen Stadien?

Deutsche Ordnung!

Deutsche Unordnung! Aber was hier so unordentlich aussieht, gefällt unseren Pilzen ganz besonders gut. Nicht nur holzabbauenden Arten, nein, auch unsere gesuchten Lieblinge, allen voran der Maronen – Röhrling, liebt es. Ein günstigeres Kleinklima und oft wachsen gerade zwischen solchen Reisig – Ansammlungen die schönsten und kräftigsten Exemplare. Ein weiterer Vorteil: Pilzsucher, die es lieber gefegt wollen, meiden solche Plätze.

Am Himmel scheint sich etwas zusammen zu brauen.

Unter dem Motto, das Beste zum Schluss, noch ein Pilz mit Hut und Stiel, ein Schuppiger Sägeblättling (Lentinus lepideus).

Ja, er hatte einen Stiel! Sogar einen ziemlich langen. Dafür absolut Luft- und Sonnengetrocknet. Selber Schuld, was sucht er sich auch die sonnigsten Plätze aus.

Am Himmel wird es unruhig und es wird Zeit hier abzubrechen.

Vom Waldrand aus ist ein erster Schauer zu sehen. Am späteren Abend sollten besonders über den Westen Mecklenburgs noch kräftigere Gewitter folgen.

Hier die minimalistische Artenliste von MTB: 2633/2 – Strohkirchener Tannen: Blutender Nadelholz – Schichtpilz, Gemeiner Violettporling, Eichen – Mehltau, Kiefernnadel – Spaltlippe, Echter Zunderschwamm, Holunder – Rindenschichtpilz, Eichen – Spaltlippe, Rindensprengendes Birken – Eckenscheibchen, Birken – Zungenporling, Flächiges Eckenscheibchen, Schmetterlings – Tramete, Traubenkirschen – Rostpilz, Schuppiger Sägeblättling und Striegeliger Schichtpilz.


Ein Fall für Rumpelstilzchen. 

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

14. August 2022 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Sie führte durch das Reppener Holz

Blick auf das Reppener Holz am 14. August 2022.

Am 13. Mai 2017 waren wir im ehemals Großherzoglichen Forst Tankenhagen, wie das Reppener Holz vormals hieß, schon einmal unterwegs. Siehe unter „Maipilzreiche Frühlingswanderung“. Maipilze wurden uns heute nicht geboten, dafür hätte es Mitte August aber immerhin schon wesentlich vielfälliger sein können. Vorausgesetzt, es wäre nicht so trocken wie in diesem Sommer bisher mal wieder gewesen. Zwar hatte es hier 10 Tage zuvor mal kräftig geregnet, aber für die Wälder auf schweren Böden viel zu wenig. So gab es keine Mykorrhiza – Pilze, nur einige saprophytische Arten wie Lungen – Seitlinge an totem Buchenholz oder verschiedene Champignon – Arten. Die Gruppe der Pilzfreunde war heute leider nur durch Catrin und meiner Wenigkeit vertreten.

Catrin hatte mir gleich zur Begrüßung wieder einige Ausstellungsstücke mitgebracht.

Wir starten. An den Wegrändern sollten uns Champignons überraschen.

Weiße Anis – Champignons (Agaricus arvensis) heben die Humusauflage hoch.

Man könnte hier schnell auf die Idee kommen, es würde sich um Rissigschuppige Anis – Champignons handeln. Dem ist nicht so. Sie sind zwar rissig/schuppig, aber das ist der trockenen Luft und der Hitze geschuldet.

Wer es heute auf ein Pilzgericht abgesehen hätte, er wäre fündig geworden. Champignons und junge Riesenporlinge (Meripilus giganteus) bereits auf den ersten Metern.

Ein toller Baumriese, eine „deutsche“ Eiche. Dumme Redensart, wie kann ein Baum deutsch sein? Überhaupt, was ist deutsch? In der Natur ist nichts deutsch, auch der Mensch nicht. Er ist Mensch und weiter nichts!

Deutsche Pflaumen am Waldesrand. Es gibt ja auch deutsche Äpfel, deutsche Kartoffeln u. s. w. Das kann umweltfreundlich sein, weil nicht über den halben Globus transportiert.

Neben reichlich Jungwuchs auch richtig große und alte Eichen und Buchen am Rand des Reppener Holzes.

Hin und wieder geht ein alter Baum zu Boden. Ein gefundenes Fressen nicht nur für diese überaus häufigen Speisepilze, den Lungen – Seitlingen (Pleurotus pulmonarius).

Die an sich weißen bis grauen Pilze neigen bei Wind, Hitze und Trockenheit zum gilben.

Lungen – Seitling (Pleurotus pulmonarius). Übrigens besitzt der Pilz die Eigenschaft zu verwelken und bei einetzendem Regen oder in einem kurzen Wasserbad schnell wieder aufzuleben, ähnlich den Schwindlingen. Zumindest funktioniert dieses bei noch jungen, vitalen Fruchtkörpern ganz gut.

Ein Wiedersehen mit einem meiner Lieblingspilze, dem Mottenkugel – Lederrindenpilz (Scytinostroma hemidichophyticum).

Die Vielgestaltige Kohlenbeere (Hypoxylon multiforme).

Am Fuße dieser Rotbuche hat Catrin fast monströse Fruchtkörper entdeckt. Der Baum hat sozusagen Fußpilz.

Es war ein großer Moment mit großen Pilzen. Kupferrote Lackporlinge (Ganoderma pfeifferi) in Prachtausführung.

Diese Ganoderma – Art wurde in weiten Teilen Deutschlands bisher nur selten nachgewiesen. Dank unserer Jahrzehnte langen Kartierung, insbesondere auch unseres früheren Porlingsexperten Jürgen Schwik, findet sich im westlichen Mecklenburg der bisher nachgewiesene Verbreitungsschwerpunkt dieses schönen Porlings innerhalb der BRD.

Er gehört zu den mehrjährigen Porlingen und baut immer wieder an.

Jeder Wulst könnte für ein Jahr stehen. So können wir annehmen, dass dieser Fruchtkörper mindestens 10 – 12 Jahre alt ist. 

Das Sporenpulver ist, wie auch bei anderen Vertretern der Gattung, zimtbraun. Kupferroter Lackporling (Ganoderma pfeiferri) an einer weiteren Rotbuche ganz in der Nähe. Kein Wunder bei einer derartigen Sporenproduktion, dass schnell mal ein altersschwacher Nachbarsbaum neu infiziert werden könnte.

Unweit der Lackporlinge ein Hutpilz. Runzlig und etwas schleimig ist die Hutoberfläche. Keine Frage, es handelt sich um einen Wurzel – Schleimrübling (Xerula radicata).

Eine urwüchsige Waldkante mit alten Rotbuchen, Hainbuchen und Eichen. Catrin betonte, hier wird es im Herbst sicher schöne Hexen und Steinpilze geben. Worauf wir Gift nehmen können! Aber nein, wir sind ja dafür zuständig, dass wir beratend zur Seite stehen, um gerade dieses zu verhindern. Dass heißt, Catrin arbeitet und lernt darauf hin.

Und dann am Rande eines Waldweges eine Pilzart, die sich in ihrer Auswahl der Lokalität vertan hat. Ein Champignon im Wald ist durchaus keine Seltenheit, aber was hat dieser hier zu suchen?

Ist er doch eher ein Stadt – Mensch, Entschuldigung – Pilz. Stadt- oder Straßen – Champignon (Agaricus bitorquis). Vielleicht hat er den Abgasmief der Städte satt und wollte mal gesunde Waldluft schnuppern. Gesünder sind daher auch seine Inhaltsstoffe, so dass der schmackhafte Pilz eine weitere Art für die Pfanne gewesen wäre.

An einem feucht liegenden Holzknüppel ist meist einiges los. Hier eine Schnecke, die offensichtlich Appetit auf Gallerttränen verspürt. Ob sie auch mich im Blick hat?

Aber nun ist das Auge geschlossen. Mein Anblick muss grauenhaft für sie sein! Soll es sich um eine Spanische Wegschnecke (Arion cf.) handeln? Genetische Untersuchungen sollen ergeben haben, dass es diese überhaupt nicht gibt. Das sie auch nicht invasiv eingewandert ist, denn im angenommenen Ursprungsgebiet konnte die Schnecke nicht nachgewiesen werden. Wie bei vielen Pilzen auch, muss wohl auch die Systematik der Mollusken neu geschrieben werden. 

Und um welche Gallertträne könnte es sich hier handeln? Ist es die Gemeine? Aufschluss würde wohl das Mikroskop bringen, aber eine mögliche Sequenzierung würde vielleicht auch dieses gehörig in Frage stellen. Pilze mit bloßem Auge zu bestimmen, ist inzwischen nahezu unmöglich geworden! Wir wissen nur eines meist sicher. Es ist ein Pilz. Wir werden in den meisten Fällen nur vermuten können. Mit oder ohne Mikroskop! So vermute ich, es könnte sich auch um die Gewundene Gallertträne (Dacrymyces lacrymalis) handeln.

Ja, und schauen wir mal etwas genauer hin, so entdecken wir noch zahlreiche, weitere Großpilze. Aber das geht mir dann doch zu weit. Eher ein Fall für die Rehnaer Pilzfreunde um Torsten Richter. Die hätten vielleicht eine Idee. Mollisia oder ganz etwas anderes. Hände hoch!

Das Rindensprengende Birken – Eckenscheibchen (Diatrypella favacea).

Es gibt im Reppener Holz auch Nadelforste.

Dieser Eichen – Wirrling (Daedalea quercina) hat seine Fruchtschicht weitgehend verschlossen. Das Substratholz wurde gedreht und es machte keinen Sinn mehr, Sporen in ungünstiger Lage zu produzieren.

Das Fruchtlager muss immer nach unten ausgerichtet sein.

Und noch einmal Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmarius).

Und plötzlich ein Freudenschrei von Catrin am Waldrand, mit sofortigem Besitzanspruch über diese wundervollen Hutpilze aus dem Märchenland.

Neben weiteren Gartenabfällen hatte hier jemand sein Weihnachtsgesteck entsorgt.

Und nochmal Pflaumen von der roten Sorte zum Naschen.

Und zum Schluss auch noch mals ein Trupp Champignons am Wegesrand. Kein Anis – Geruch und im Fleisch etwas rötend.

Es handelt sich um den Sommer – Champignon (Agaricus aestivalis), auch Langstieliger Egerling genannt. Die Lamellen sind zunächst rosa. Das Fleisch rötet im Schnitt besonders im oberen Bereich etwas.

Zum Anschluss noch einmal Weiße Anis – Champignons (Agaricus arvensis). Ihre Lamellen sind jung niemals rosa, sondern eher grau, mit rosa Schimmer.

Blick in die Landschaft zwischen Klütz und Dassow.

Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

10. August 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Redefin

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das MTB 2633/1 = Hasenbrücke und Meisenstrang

Wir starteten unsere Exkursion zunächst im Waldbereich Hasenbrücke.

Im ersten Quadranten der Topographischen Karte von Redefin im Maßstab 1 : 25 000 finden sich umfangreiche Wald- und Forstreviere. So der feuchte Bültensaal ganz in der nordwestlichen Ecke. Gefolgt in östlicher Richtung vom Meisenstrang bis hin zur Hasenbrücke. Diese Reviere gehen in weitläufige Forstflächen in Richtung Süden über, bis hin zur Wildbahn. Des weiteren befinden sich im Kartierungsgebiet auch noch die Redefiner Tannen. Unmöglich auf einer 3 – 5 stündigen Exkursion alles zu erkunden. Wir, das waren außer meiner Wenigkeit Andrea und Chris Engelhardt aus Lübeck. Wir suchten uns die Reviere Hasenbrücke und Meisenstrang, sowie südlichere Bereiche nördlich der Wildbahn aus. Leider war auch hier die Trockenheit recht groß, so dass Frischpilze Mangelware waren. Der Raum Redefin gehört zur Griesen Gegend und entsprechend sandig bis staubig sind hier die Bodenverhältnisse. Die überwiegend von Nadelbäumen bestandenen Bereiche zeichnen sich durch einen hohen Anteil von Heidelbeeren und Adlerfarnen aus. 

Andrea mit ihren Vierbeinern im Schatten einer Rotbuche.

Ein Hauch von Natürlichkeit. So muss Nadelwald aussehen.

Besonders farbintensiver Klebriger Hörnling (Calocera viscosa).

Kiefernforst mit üppigen Beständen von Adlerfarn.

Das Flächige Eckenscheibchen (Diatrype stigma).

Und das nah verwandte Warzige- oder Rindensprengende – Eckenscheibchen (Diatrypella favacea).

Ein sehr sonniger Hochsommertag.

Außergewöhnlich fette Vielgestaltige Kohlenbeeren (Hypoxylon multiforme) an der Stirnfläche von Birke eines Holzstapels.

Erotik – Seiten gibt es ja zur genüge. Trotz allem möchte ich diesen Schnappschuss von Christopher Engelhardt nicht vorenthalten. Er zeigt zwei Flockenblumen – Flohkäfer (Sphaeroderma rubidum) beim Liebesakt.

Chris beim fotografieren eines kleinen Blätterpilzes an einem feuchten Laubholzast.

Ein deutliches Stummelfüßchen ist zu sehen, aber der rötliche Schimmer lässt eher einen Rötling vermuten. In der Nacharbeit stieß ich auf eine erst 1993 von Wölfel & Winterhoff neu beschriebene Art, den Weißen Holz – Stummelfußrötling (Entoloma jahnii). Eine in Deutschland bisher erst selten nachgewiesene Art u. a., so wie hier, an feucht liegendem Erlenholz. Für M-V ist es, laut Verbreitungskarte der DGfM, der bisher 3. Nachweis!

Ein herzliches Dankeschön möchte ich zu Chris Engelhardt nach Lübeck schicken. Er hat zu unserem Top – Fund noch diese schöne Grafik angefertigt.

Und plötzlich, inmitten einer regelrechten Sandwüste, einige hochbeinige Blätterpilze, die Chris hier am Ablichten ist.

Wie ein Pfeil, möchte man meinen.

Stark gerunzelter und feucht schleimiger Gut.

Weißliche und breite Lamellen, wenig Hutfleisch und starrer, leicht brüchiger, aber dennoch faseriger Stiel.

Und ein oft lang und tief wurzelnder Stiel. Die sogenannte Pfahlwurzel entspring einer Baumwurzel im Erdreich. Je tiefer diese liegt, um so länger die Wurzel des Gemeinen Wurzelrüblings (Xerula radicata). Mitunter bis zu einem halben Meter! Hüte essbar.

Rotrandige Baumschwämme (Fomitopsis pinicola) an einer Birke.

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius) unter dem Einfluss des Geotropismus.

Hier die Artenliste von MTB 2633/1 – Hasenbrücke/Meisenstrang und südlich davon: Eichen – Mehltau, Klebriger Hörnling, Adlerfarn – Fleckenpilz, Kiefernnadel – Spaltlippe, Breitwegerich – Mehltau, Flächiges Eckenscheibchen, Rindensprengendes Birken – Eckenscheibchen, Striegeliger Schichtpilz, Birken – Zungenporling, Schmetterlings – Tramete, Tintenstrichpilz, Vielgestaltige Kohlenbeere, Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Buckel – Tramete, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Fichtennadel – Spaltlippe, Rotrandiger Baumschwamm, Echter Zunderschwamm, Eichen – Zystidenrindenpilz, Eichen – Eckenscheibchen und Weißer Holz – Stummelfußrötling.


Wir verabschieden uns vom Kartierungsgebiet, in dem auch neue Aufforstungen entstehen werden.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

06. August 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Ziel war das Walkmüllerholz bei Bad Doberan

Zweittreffpunkt war gegen 09.00 Uhr auf dem Parkplatz am Doberaner Münster.

Das Walkmüllerholz war zum 2. mal Ziel einer von Wismar aus geführten Lehrwanderung. Es ist aus mykologischer Sicht ein sehr vielfältiges und artenreiches Waldgebiet. Als wir hier vor vielen Jahren im Oktober eine Kartierungsaktion starteten, kamen wir in eine selten gesehene Artenvielfalt und wir erlebten damals einer der erfolgreichsten Kartierungsexkursionen überhaupt. Nun, es ist noch kein Oktober, sondern wir befinden uns im Hochsommer. Selbstredend ist die große Fülle der hier möglichen Pilzarten noch nicht zu erwarten, aber sollte die Vorwitterung günstige Wachstumsbedingungen ermöglicht haben, kann es auch Anfang August schon sehr vielversprechend werden. Dass war leider nicht der Fall. Es war im Vorfeld einfach viel zu trocken. So brachen wir hier schließlich ab und fuhren noch in das Nienhäger Holz, mit dem integrierten Gespensterwald. Wir, dass waren leider nur Catrin und Reinhold von den Wismarer Pilzfreunden. Aber wie der Zufall es wollte, wir trafen im Gespensterwald noch auf zwei junge Damen, die ebenfalls auf Pilzsuche waren und wir kamen zusammen.

Zur Begrüßung kreuzte eine Weinbergschnecke (Helix pomatia) den Waldweg. Sie gilt ja als Delikatesse und manche Menschen sind der Meinung, sie vertilgt andere, ungebetene Schnecken, im eigenen Garten. Das soll jedoch nicht der Fall.

Ein nicht mehr ganz frischer Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Zu den wenigen Frischpilzen, die uns das Walkmüllerholz heute zu bieten hatte, zählen diese Halsband – Schwindlinge (Marasmius rotula).

Auf der Unterseite eines feucht liegenden Laubholzstückes fanden sich diese Schüsseln. Etwas für unsere Asco – Experten, denn ohne Mikroskop läuft hier nicht viel. Vielleicht ein Weichbecherchen aus der Gattung Mollisia.

Der Dickschalige Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum) ist leicht giftig. Verwandtschaftlich gehört er zu den Röhrlingen.

Die Schlanke Ahorn – Holzkeule (Xylaria longipes) zeichnet für das sogenannte Giraffenholz verantwortlich. Man beachte den winzigen, orange Punkt links – mittig auf dem Holz.

Es handelt sich um einen embryonalen Blätterpilz. Welcher soll es denn werden? – Momentan habe ich leider keine Idee.

Die putzige Jungspinne, die diese Halsband – Schwindlinge (Marasmius rotula) inspiziert, habe ich erst beim Auswerten der Bilder entdeckt.

Catrin hat unter einem Holzstapel die für sie derzeit wichtigsten Pilze entdeckt.

Es waren frische Flache Lackporlinge (Ganoderma lipsiense).

Hier entsteht in kürze sicher eine schöne Motivarbeit, ein Pilzporträt. Flache Lackporlinge künstlerisch zu gestalten, scheint derzeit schwer in Mode zu sein.

Das hat sich gelohnt!

Wir brachen hier nun ab und haben uns entschlossen in das nicht ferne Nienhäger Holz mit dem integrierten Gespensterwald umzusetzen.

Wir erreichen den Wald der Gespenster.

An dem vielen Totholz ein sporenreifer Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus).

Und immer wieder Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmarius) in allen Altersstadien und Farbvariationen.

Von Pilzsuchern kaum beachtet, der Rotbuchen – Rindenkugelpilz (Biscogniauxia nummularia).

Für Catrin neu war der Purpurschwarze Täubling (Russula atropurpurea). Meist unter Eiche, aber auch Buche. Purpurrötlich mit meist schwarzer Hutmitte. Etwas schärflich in den mitunter leicht cremefarbenen Lamellen.

Wunderbar frische Lungen – Seitlinge mit leicht beigem Einschlag und zart rosa Schimmer in den Lamellen.

Zum Vergleich dazu komplett weiße Lungen – Seitlinge.

Wie immer an totem Eichenholz wachsend, der Rotbraune Borstenscheibling (Hymenochaete rubiginosa).

Nicht nur, aber auch an Eiche, wächst der jung essbare Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster).

Diese Farbvariante des Lungen – Seitlings (Pleurotus pulmarius) könnte man leicht für einen Austern – Seitling halten. Ist es aber nicht! Der braucht es kalt und kommt im Winterhalbjahr vor. Typisch für Lungen – Seitlinge ist auch das Gilben!

Diesen leckeren Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha) haben die Schnecken zu einem ganz eigenen Kunstwerk umgestaltet.

Viel Totholz im Gespensterwald. Ein gefundenes Fressen für einige Holzpilze.

Beispielsweise für diese hier. Wäre das nicht eine schöne Vorlage für unsere Malkünstlerinnen und Künstler? Vollkommen luftgetrocknete Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmarius).

Beim fotografieren obiger Pilztraube sprachen mich zwei junge Damen an, die hier ebenfalls auf Pilzsuche waren und sich durchaus auskannten. Da sie uns noch einige Plätze zeigen wollten, an denen sie teils unbekannte Pilze entdeckt hatten, übernahmen sie sogleich die Führung durch den Gespensterwald.

So hatten sie kurz zuvor eine Stelle mit roten Täublingen entdeckt. Dass es sich um Täublinge handelt, wussten sie, aber nicht um welche Art. Das konnte rasch geklärt werden. Der Harte Zinnobertäubling (Russula rosacea) ist durch seine Farbenpracht, vor allem aber durch seine Festigkeit als Laubwaldart gut charakterisiert. Er schmeckt aber nicht sonderlich gut und kann nur als Mischpilz Verwendung finden.

Gleiches gilt für diesen Sprödblättler, der jedoch bei den Schnecken recht beliebt zu sein scheint.

Es handelt sich um den Blaublättrigen Weißtäubling (Russula delica). Bläulicher Stich in den Lamellen und oft eine deutlicher blaue Zone am oberen Stielansatz lassen ihn recht ansprechbar erscheinen.

An einem toten Eichenstrunk zeigten uns die Damen diese Ochsenzunge, auch Leberpilz (Fistulina hepatica) genannt. Der Pilz durfte weiter wachsen und auch andere Besucher des Gespensterwaldes erfreuen.

Ausgereifte Dünnschalige Kartoffel – Hartboviste (Scleroderma verrucosum).

Am Waldrand und am Fuße einer alten Buche etwas versteckt, präsentierten uns die pilzbegeisterten Damen diesen ganz jungen und weichfleischigen Riesenporling (Meripilus giganteus). Aufgrund der gelben Färbung waren sie sich nicht sicher, ob es vielleicht doch nicht eher ein Schwefelporling wäre.

Ein eleganter Wurzel – Schleimrübling (Xerula radicata) begeisterte ganz am Rande.

Und schließlich erreichten wir eine ihnen bekannte, umgestürzte Rotbuche, die mit zahlreichen Lungen – Seitlingen in allen Altersstadien besetzt war.

Darunter auch diese eingetrockneten Exemplare mit völlig gelb gefärbten Hüten. Lungen – Seitlinge, nichts anderes!

Hitze, Wind und Trockenheit lassen die zarten Pilze schnell trocknen und sie neigen dann zum gilben. Links unter erkennen wir wieder ein junges Exemplar mit ausgesprochen gelbem Hut. Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmarius).

Der Regen hat dieses Judasohr (Hirneola auricula – judae) wieder zum Leben erweckt.

Lungen Seitlinge über Lungen – Seitlinge. Ein frische Traube von Pleurotus pulmarius.

Wir danken einer Urlauberin aus Hamburg dafür, dass sie so freundlich war und uns praktisch im Vorbeigenen zur Erinnerung ablichtete. 06. August 2022 im Nienhäger Holz.


Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

03. August 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochesexkursion bei Eldena

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Es ging in den 4. Quadranten von MTB: 2734 = Eldena 

Wurde auf Sonntag, dem 07. August verschoben!

Die Sievers Tannen grenzen an das Örtchen Altona.

Im 4. Quadranten des Messtischblattes Eldena fand sich reichlich Auswahl bezüglich möglicher Zielgebiete. Da wäre das Krohner Holz im Norden zu nennen. Südwestlich schließen sich die Sievers Tannen bei Altona an, mit dem kleinen Naturschutzgebiet Blaues Wasser. Weiter südlich die Zieber Tannen und der Eschberg. Die größte Wald- b. z. w. Forstfläche findet sich im südöstlichen Bereich des Quadranten, südlich der Ortschaft Dadow. Es handelt sich laut Karte um Nadelforste. Ich entschied mich für die handlichen Sieverst Tannen. Heidelbeer – Kiefernforste, aber auch saubere Bereiche mit Moosen und Flechten. Ein sehr armes und besonders auch im Herbst ein sehr interessantes Pilzrevier. Heute war es für Frischpilze leider viel zu trocken, so dass Holzbewohner im Mittelpunkt standen. Und derer gab es dank eines ungewöhnlich heftigen Birken – Sterbens sogar im Überfluss. 

Keine Tannen, sondern freundlicher Kiefernforst dominiert die Sievers Tannen.

Das Gefranste Steccherinum (Steccherinum fimbriatum) findet sich auf der Unterseite auf am Boden liegenden Ästen und Stämmen von Laub- , aber auch Nadelholz. Charakteristisch für diesen Stachelpilz sind seine violettgrauen Fruchtkörper – Flecken, die auch zusammen fließen können und die weißlichen, ausgefransten Ränder.

Die Waldameisen waren fleißig.

Die neue Generation von Birken – Zungenporlingen (Piptoporus betulinus) ist am kommen!

Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) kommt außer an Birke auch an zahlreichen anderen Bäumen vor. Er ist mehrjährig und bildet von Zeit zu Zeit neue Zuwachsränder aus.

Saurer Standort mit Totholz und Blaubeeren.

Rechts, beginnend mit dem Unterholz, liegt das Naturschutzgebiet Blaues Wasser. Ein Torfmoor.

Das Naturschutzgebiet Blaues Wasser. Wo ist es nur? Ich sehe nur grün!

Immer wieder eine große Freude bereitet mir der Fund eines Kiefern – Feuerschwamms (Phellinus pini).

Der Teerfleckenpilz (Exidia pythia) findet sich traditionell auf Kiefernholz.

Eine solitäre Jungkiefer am Rande eines Kahlschlages.

Ärmster Kiefernstandort. Ein Paradies für Freunde von Maronen – Röhrlingen.

Und für den Hobby – Mykologen wegen der ganz speziellen Pilzflora armer Standorte. Heute war es leider zu trocken.

Daher galt es den Blick immer auf Holz zu richten. Hier sind es Zaunblättlinge (Gloeophyllum sepiarium).

Ein destruktiver Porling an Nadelholz, mit lamelligem Hymenophor.

Am Waldrand in dieser freundlichen und warmen Landschaft zeigt sich ein Feld von Sonnenblumen.

So viele freundliche und sonnige Gesichter! Die Wildbienen sind besonders begeistert und wir Menschen nicht minder. Sonnenblumen – Öl ist knapp. In diesem Jahr wurden deshalb auch weit mehr dieser Blumen ausgesät.

Am Waldrand finden sich auch einige weit ausladende Eichen.

Tolle Farbaspekte am Waldrand.

Aber auch das Sterben war am Rande der Sievers Tannen präsent. Reihenweise tote Birken.

Und natürlich ein gefundenes Fressen für Holzspezialisten wie diesem Zunderschwamm.

Auch die Sriegeligen Schichtpilze (Stereum hirsutum) sichern sich ihren Anteil am Todesmahl.

Ein Trauerspiel. Trägt das Dürre – Jahr 2018 hier für die Verantwortung?

Überall gestorbenes Birkenholz.