Allgemeines über Pilze/ Grundlegende Begriffe/ Ernährung/ Systematik


Grundlegende Begriffe.

19.Was ist eine Hyphe?
Ein Pilzfaden, der aus einzelnen Zellen besteht.

514.Welchen Hauptbestandteil haben die Zellwände von Pilzen?
Chitin -wie die Insekten.

11.Was ist ein Myzel und wie entsteht es?
Ein Pilz besteht aus Pilzfäden (Hyphen). Diese verbinden sich zu einem gemeinsamen Myzel, welches einem unterirdischen Wurzelgeflecht ähnelt, aber u.U.auch einen oberirdisch sichtbaren Fruchtkörper bilden kann.

519.Was ist ein Hexenring?
Eine kreisförmige Anordnung von Pilzen, hervorgerufen durch konzentrisches Mycelwachstum.


345.Was ist ein Hexenring und wie entsteht er? Nennen Sie eine Pilzart als Beispiel, bei der ein Hexenring auftreten kann.
Pilze, die kreisförmig angeordnet sind. Der Kreis entsteht indem das unterirdische Mycel sich von einem Punkt aus radial verbreitet. Nebelkappe (Clitocybe nebularis).

333.Was ist ein Exsikkat und wozu dient es?
Eine getrocknete Pilzprobe. Es dient als Anschauungsmaterial und zur weiteren Untersuchung.

515. Wie verbreiten sich Pilze? Nennen Sie zwei Pilzarten als Beispiele.
Geschlechtlich durch Sporen und ungeschlechtlich durch unterirdisches Mycelwachstum oder durch Konidien. Die Sporen können vom Wind verbreitet werden wie beim Kartoffelbovist (Skleroderma citrinun) oder durch Insekten wie beim Stinkmorchel (Phallus impudicus).

523.Was sind Konidien?
Sporen,die auf ungeschlechtliche Weise -durch Zellteilung – enstanden sind und nicht durch einen geschlechtlichen Vorgang wie bei den Meiosporen – wie das normalerweise der Fall ist.

500.Was sind Peridiolen? Nennen Sie zwei Pilzarten, bei denen Sie vorkommen.
Das sind rundliche oder linsenförmige Körperchen (Sporenbehälter) in denen bei Teuerlingen, zum Beispiel beim Gestreiften Teuerling (Cyathus striatus) und Nestlingen (Vollgestopfter Nestling /Nidularia deformis) die Sporen gebildet werden.

521.Was sind epigäische Pilzarten?
Oberirdische Pilze. (epi = oben, gäisch = Erde)

98.Was sind Hypogäen? Nennen Sie eine Pilzart als Beispiel.
Pilze, die unter (Hypo) der Erde (gäe) vorkommen. Perigod-Trüffel (Tuber melanosporum).

398.Was sind Hypogäen? Nennen Sie eine Pilzart als Beispiel.
Pilze, die unter (Hypo) der Erde (gäe) vorkommen. Perigod-Trüffel (Tuber melanosporum).


522.Wie verbreiten sich Trüffeln trotz ihrer hypogäischen Lebensweise? Sie werden von Säugetieren wie Rot- oder Schwarzwild verbreitet.

15.Was ist ein Kollar? Nennen Sie zwei Gattungen, in denen es Pilzarten mit Kollar gibt.
In diesem Fall sind die Lamellen nicht mit dem Stiel verbunden, sondern mit einem Ring. Macrolepiota, Marasmius.

8.Was sind Rhizomorphen? Nennen Sie eine Pilzart, bei der sie vorkommen.
Ein widerstandsfähiges, wurzelartiges Myzelgeflecht. Hallimasch!

7.Erklären Sie den Fachbegriff Anastomosen.
Überwiegend tieferliegende Quer-Verbindungen zwischen den Lamellen (Rosablättriger Helmling).

12.Was ist ein Sklerotium? Nennen Sie zwei Pilzarten, die ein solches bilden.
Ein Sklerotium ist sehr widerstandfähiges Myzel - eine Dauerform, die Kälte und Trockenheit widersteht- aus der sich bei günstigen Lebensbedingungen ein neuer Pilz bilden kann, z.B. Mutterkorn, Sklerotien-Porling, kommt aber auch bei Myxomyceten vor.

380.Was ist ein Mutterkorn, wo kommt es vor und welches Organ greift der enthaltene Giftstoff an?
Das Pilzgeflecht vom Mutterkorn (Claviceps purpurea) bildet auf einem Getreidekorn ein Dauermycel (Sklerotium), dieses enthält Giftstoffe (Ergotamin und Ergotoxin), welche die peripheren Blutgefäße schädigen und zum Absterben bringen, was mit einem starken Kribbeln verbunden ist. Durch die heutige Getreidereinigung ist diese Vergiftung ausgeschlossen.

452.Was ist ein Sklerotium?
Ein Dauermycel aus dem ein neuer Pilz hervorgehen kann, wie das beim Sklerotien-Porling der Fall ist.


36.Was ist Geotropismus?
Eine gezielte Wachstumsbewegung (tropismus) unter dem Einfluss der Erdanziehungskraft (Geo). Wenn beispielsweise eine Buche mit einem Zunderschwamm umkippt, dann richtet sich Zunderschwamm neu so aus, dass die Poren nicht seitlich, sondern nach unten fallen.
Das gilt cum grano salis für alle Pilze.

13.Was versteht man unter dem Fachbegriff hygrophan? Nennen Sie zwei Pilzarten mit diesem Merkmal.
Sichtbare Veränderung insbesondere des Hut-Randes, wenn dieser durch Regen gewässert wird. (Es handelt sich auch um ein wichtiges Bestimmungsmerkmal). Stockschwämmchen. Blauender Kahlkopf.

332.Nennen Sie drei Hauptbestandteile eines Pilzfruchtkörpers.
Stiel, Hut und Fruchtschicht.
Alternativ: Das sterile “Grundgewebe” (Trama) und die Fruchtschicht (Hymenium) in dem die generative Sporenbildung erfolgt (Ascosporen oder Basidiosporen).

527.Was versteht man unter Trama?
“Grundgewebe” beim Pilz – das nicht dem Fruchtfleich (Hymenium) entspricht.

32.Wie lautet der Fachbegriff für Fruchtschicht?
Hymenium.

530.Was ist ein Hymenium?
Die sporenproduzierende Fruchtschicht.

20.Welche Funktion hat die Fruchtschicht? Nennen Sie drei verschiedene Typen mit jeweils einer Pilzart als Beispiel.
Im Hymenium=Fruchtschicht erfolgt durch einen geschlechtlichen Vorgang (Meiose) die Sporenentwicklung. Röhren-, Lamellen-,Stachel-, Leisten-, Korallenfruchtschicht (Boletus edulis, Agaricus campestris, Hydnum repandum, Cantharellus cinnabarius, Ramaria stricta...)

534.Was versteht man unter Anamorphe?
Nebenfruchtform – wobei die Sporenbildung ungeschlechtlich erfolgt. Häufig bei Ascomyceten, seltener bei Basidiomyceten.

535.Was versteht man unter Teleomorphe?
Hauptfruchtform. Hierbei erfolgt die Sporenbildung geschlechtlich. Das ist bei Speisepilzen der Normalfall.

233.Was bedeutet der Begriff resupinat? Nennen Sie ein Beispiel.
Der Fruchtkörper ist flächig ausgebreitet, zum Beispiel: Violetter Knorpelschichtpilz (Chondrostereum pupureum), Striegeliger Schichtpilz (Stereum hirsutum).

234.Was ist eine Peridie und bei welchen Pilzen findet man Sie?
Eine doppelte Haut bei Bauchpilzen, z.B. beim Hexenei oder beim Teuerling (Brotkorb).

235.An manchen Fruchtkörpern, z.B. bei Porlingen, finden Sie tropfenförmige Sekretausscheidungen. Wie bezeichnet man den Vorgang, bei dem diese entstehen? Nennen Sie eine Pilzart, wo dies auftritt.
Guttation, beim Tränenden Saumpilz (Lacrymaria lacrimabunda), Rotrandige Baumpilz (Fomitopsis pinicola).


Ernährung von Pilzen


394.Anhand ihrer Ernährungsweise lassen sich Pilze grob in drei große Gruppen einteilen. Wie heißen diese? Nennen Sie für jede Gruppe eine Pilzart als Beispiel.
Mykorrhiza Pilze: Röhrenpilze ohne den Parasitischen Röhrling, Spödblättler, Schleierlinge,
Parasiten: viele Baumpilze, Hallimasch, Schüpplinge.
Saprophyten: Träuschlinge, Schwefelköpfe, Champignons, Schwindlinge, Trichterlinge, Rötelritterlinge, Helmlinge, Lacktrichterlinge.

406. Nennen und erläutern Sie die Strategien zur Ernährungsweise von Pilzen.
Da Pilze heterotroph sind benötigen sie organische Stoffe als Energielieferanten. Diese können sie als Mykorrhizapilze von Bäumen bekommen oder als Saprophyten durch Abbau von toten, organischen Stoffen. Als Parasiten könne sie auch lebende organische Substanz angreifen.

405. Erläutern Sie die wichtige ökologische Bedeutung der Pilze im Naturhaushalt.
Als Mykorrhizapartner verbessern sie das Baumwachstum, als Saprophyten zerkleinern sie totes organisches Material.

513.Pilze ernähren sich wie Menschen und Tiere. Wie heißt der Fachbegriff?
Heterotroph= fremdernährend. Sie können ihre Nahrung durch Fotosynthese nicht selbst herstellen, was man als autotroph bezeichnet. Ein Sonderfall sind fleischfressende Pilze.

437. Was sind Nematoden und was haben Sie mit Pilzen zu tun?
Nematoden sind längliche, weißliche Fadenwürmer. Sie werden von fleischfressenden Pilzen – z. B. dem Schopftintling (Coprinus comatus) oder vom Riesenträuschling (Stropharia rugoso-annulata) – als Eiweißquelle aufgenommen.

400.Erläutern Sie Symbiose und nennen Sie ein Beispiel.
Zusammenspiel unterschiedlicher Arten zum gegenseitigen Nutzen: Pilz und Baum (Mykorrhiza).

14.Was ist Mykorrhiza? Nennen Sie zwei Pilzarten, die Mykorrhiza bilden.
Eine Symbiose zwischen Pilz und Baum – aber auch mit anderen Pflanzen. Der Pilz umwächst die Baumwurzel und bildet eine Pilzwurzel (= Mykorrhiza). Er liefert Wasser und Nährsalze und bekommt vom Baum organische Substanzen, die durch Fotosynthese entstanden sind. Beispiele sind Röhrlinge (ohne den Parasitischen Röhrling), Täublinge, Schleierlinge...

458.Was verstehen Sie unter Ekto-Mykorrhiza?
Symbiose zwischen Pflanzen und Pilzen, wobei die Pilzhyphen in die pflanzlichen Wurzel, aber nicht in die Zelle eindringen (Ekto=außen).

460.Was liefert die Pflanze dem Pilz bei einer Ekto-Mykorhriza?
Kohlenhydrate.

324.Sind alle tödlich giftigen Pilzarten Mykorrhizapilze?
Nein der Gifthäubling (Galerina marginata) und der Fleischrote-Schirmling (Lepiota helveola) sind Saprobionten.

459.Was verstehen Sie unter Endo-Mykorrhiza?
Symbiose zwischen Pflanzen und Pilzen, wobei die Pilzhyphen in die pflanzlichen Wurzelzellen – genauer zwischen Zellwand und Plasmamembran - eindringen (Endo = innen). Kommt sehr selten vor.

457.Was liefert der Pilz der Pflanze bei einer Endo-Mykorrhiza?
Nährstoffe und Wasser.

404.Nennen Sie drei Arten von Mykorrhizapilzen und ihre jeweiligen Baumpartner.
Lärche: Hohlfuß-Röhrling (Boletinus cavipes), Graue-Lärchenröhrling (Suillus viscidus), Rostrote-tridentinus (Suillus tridentinus), Gold-Röhrling (Suillus grevillei),
Birke: Gelbe- Graustieltäubling (Russula claroflava), Birkenreizker (Lactarius torminosus), Flatter-Milchling (Lactarius tabidus),
Eiche: Eichen-Rotkappe (Leccinum quercinum), Eichen-Milchling (Lactarius quietus),
Buche: Buchen-Speitäubling ( Russula mairei), Gallen-Täubling (Russula fellea),
Kiefer: Sand-Röhrling (Suillus variegatus), Kuh-Röhrling (Suillus bovinus), Buckel-Täubling (Suillus caerulea), Grünling (Tricholoma equestre), Edel-Reizker (Lactarius deliciosus).


438.Nennen Sie fünf Mykorrhizapilze, die jeweils spezifisch an eine Baumart gebunden sind, sowie die zugehörige Baumart.

276.Nennen Sie vier Pilzarten, die mit Buche Mykorrhiza bilden können.
Toten-Trompete (Craterellus cornucopioides), Süßliche-Milchling (Lactarius subdulcis), Buchen -Speitäubling (Russula mairei), Gallen-Täubling (Russula fellea).

277.Nennen Sie vier Pilzarten, die mit Eiche Mykorrhiza bilden können.
Eichen-Rotkappe (Leccinum quercinum), Sommer-Steinpilz (Boletus reticulatus), Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides), Eichen-Milchling (Lactarius quietus).

278. Nennen Sie vier Pilzarten, die mit Birke Mykorrhiza bilden können. Birkenpilz (Leccinum scabrum), Gelbe-Graustieltäubling (Russula claroflava), Grasgrüner Täubling (Russula aeruginea), Birken-Reizker (Lactarius torminosus).

279.Nennen Sie vier Pilzarten, die mit Fichte Mykorrhiza bilden können.
Fliegenpilz (Amanita muscaria),Fichten-Steinpilz ((Boletus edulis), Fichten-Blutreizker (Lactarius deterrimus), Gallen-Röhrling (Tylopilus felleus).

264.Welche Ernährungsweise haben Röhrlinge?
Mykorrhiza

453.Sie finden Goldröhrlinge (Suillus grevillei) //und Butterpilze (Suillus luteus). Welche Baumart/en erwarten Sie bei welcher Pilzart?
Lärche// Kiefer.

261.Welche Ernährungsweise haben Ritterlinge (Tricholoma)?
Mykorrhiza

266.Welche Ernährungsweise haben Pfifferlinge (Cantharellus)?
Mykorrhiza

399.Was ist eine Flechte und welche Pilzgruppe ist hauptsächlich daran beteiligt?
Eine Symbiose zwischen (überwiegend) Grünalgen und (überwiegend) Ascomyceten.

551.Was sind Saprobionten? Nennen Sie eine Pilzart als Beispiel.
Folgezeersetzer, die abgestorbenes, organisches Material zersetzen.

267.Welche Ernährungsweise haben Tintlinge (Coprinus s.l.)?
Saprophyten

262.Welche Ernährungsweise haben Faserlinge (Psathyrella)?
Folgezersetzer: auf dem Erdboden, auf Holz, Brandstellen und Dung.

265.Welche Ernährungsweise haben Schirmlinge (Lepiota)?
Fäulniszersetzer

263.Welche Ernährungsweise haben Häublinge (Galerina)?
Folgersersetzer

273.Was sind coprophile Pilze?
Dungpilze, z.B. Pilobilus.

517.Wie nennt man den Abbau von Zellulose im Holz durch Pilze?
Rotfäule

402.Was verstehen Sie unter Braunfäule und was unter Weißfäule? Nennen Sie dazu jeweils eine Pilzart.
Pilze, die Zellulose abbauen, lassen Lignin übrig und führen zu Braunfäule (Schwefelporling). Pilze, die Lignin abbauen, lassen Zellulose übrig und führen zu Weißfäule (Zuderschwamm).

516.Wie nennt man den Abbau von Lignin im Holz durch Pilze?
Weißfäule.

433. Nennen Sie zwei Pilzarten, die im Holz eine Weißfäule erzeugen.// Geben Sie zwei Pilzarten an, die im Holz eine Braunfäule verursachen.
Alle Feuerschwämme, z.B. Eichen-Feuerschwamm (Phellinus robustus), Eichhase (Grifola umbellata), Zunderschwamm (Fomes fomentarius), Austernseitling (Pleurotus ostreatus), Buckel Tramete (Trametes gibbosa)
// Ochsenzunge (Fistulina hepatica), Kiefern-Braunporling (Phaeolus schweinizii), Eichenwirrling (Daedalea quercina), Schwefelporling (Laetiporus sulfureus).

397.Nennen Sie drei Zersetzer, die an verschiedenen Substraten vorkommen können und typischerweise häufig an bereits stark abgebautem Holz zu finden sind.
Hallimasch (Armillaria spp.), Breitblatt (Megacollybia platyphylla), Samtfußkrempling (Tapinella atrotomentosa).

435.Nennen Sie eine saprobiontische Pilzart auf Zapfen.
Ohrlöffel-Stacheling (Auriscalpiun vulgare), Fichten-Zapfenrübling (Strobilurus esculentus).

401.Was sind phytopathogene Pilze? Nennen Sie drei Beispiele.
Pilzliche Pflanzenschädlinge: Mehltau, Rostpilze; Pflanzenparasiten wie Hallimasch oder Pappelschüppling.

268.Was verstehen Sie unter humanpathogenen Pilzen? Nennen Sie ein Beispiel.
Pilze, die den Menschen schädigen: Hautpilz, Fusspilz. Sie leben von der organischen Substanz des Menschen.

274.Nennen Sie zwei auf Pilzen parasitierende Pilzarten mit ihrem Wirt.
Parasitischer Röhrling (Boletus parasiticus) auf dem Kartoffelbovist (Sleroderma citrinum); Parasitischer Scheidling (Volvariella surrecta) auf der Nebelkappe (Clytocybe nebularis).

518.Nennen Sie fünf parasitische Pilzarten.
Parasitischer Röhrling (Xerocomus parasiticus) schmarotzt auf dem Kartoffelbovist, Parasitischer Scheidling (Volvariella surrecta) schmarotzt auf der Nebelkappe, Hallimasch (Amillaria ostoyae) schmarotzt auf Bäumen, kann aber auch saprophytisch leben, Sparriger Schüppling (Sparassis crispa) schmarotzt am Fuß stehender Bäume und ruft Weißfäule hervor. Hier lassen sich viele konsolenartig wachsenden Baumpilze anführen, die auch lebende Bäume anfallen: Zunderschwamm, Schwefelporling, Eichhase...

347.Nennen Sie drei Pilzarten, die häufig von Schimmelpilzen befallen werden. Rotfußröhrling (Xerocomus chrysenteron), Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus), Marone (Xerocomus badius).

395. Nennen Sie drei parasitische Pilzarten und deren Wirte.
Parasitischer Röhrling (Boletus parasiticus), Parasitischer Scheidling (Volvariella surrecta), Pappel-Schüppling (Pholiota populnea).


275.Nennen Sie zwei Substrate, auf denen Kernkeulen (Cordyceps s.l.) parasitieren können.
Zungen-Kernkeule (Cordyceps ophiglossoides) auf Hirschtrüffeln (Elaphomyces), andere auf Insekten.


Systematik/ Sporenfarbe

Bei der systematischen Pilzausstellung werden normalerweise zuerst die Röhrlinge angeführt, und dann die Agaricales – beginnend mit den Weißporern bis hin zu den Dunkelsporern. Pilze mit lachsfarbenem, rosa Sporenpulver werden entweder vor (Gminder) oder nach (Lüder) den anderen Lamellenpilzen eingefügt. Dann folgen die Sprödblättler, Pfifferlingsartigen und die übrigen Pilze. Die Sporenfarbe spielt dabei eine zentrale Rolle.

499.Durch welches Verfahren können Sie die Farbe des Sporenpulvers feststellen? Beschreiben Sie die Vorgehensweise.
Sporenabwurfpräparat: die Pilzhüte werden mit dem Hymenium nach unten auf das Papier gelegt und anschließend abgedeckt, damit die Sporen nicht fortgeweht werden.

17.Was versteht man unter Dextrinoidität?
Die weißen Sporen verfärben sich nach braun unter dem Einfluss von Melzers-Reagenz.

16.Was versteht man unter Amyloidität?
Sporenverfärbung von weißen Sporen nach blaugrau unter dem Einfluss von Melzers-Reagenz. Die Sporen müssen daher auf der Oberfläche ornamentiert sein, das heißt sie sind evolutionär weiter entwickelt.

212. Welche Sporenpulverfarbe haben Dickröhrlinge (Boletus)?
Olivbraun

214.Welche Sporenpulverfarbe hat das Kuhmaul (Gomphidius glutinosus)?
Grauschwarz

213,Welche Sporenpulverfarbe haben Kremplinge (Paxillus)?
Olivbraun

200.Welche Sporenpulverfarbe haben Schnecklinge (Hygrophorus)?
Weiß

211.Welche Sporenpulverfarbe haben Trichterlinge (Clitocybe)?
Weiß

209.Welche Sporenpulverfarbe haben Riesenschirmlinge (Macrolepiota)?
Weiß

208.Welche Sporenpulverfarbe haben Champignons (Agaricus)?
Purpurbraun bis schwarzbraun.

207. Welche Sporenpulverfarbe haben Knollenblätterpilze (Amanita subgen. Lepidella sect. Phalloideae)?
Weiß

197.Nennen Sie jeweils zwei essbare und zwei giftige Pilzarten mit weißem bis cremefarbenem Sporenpulver.
Eßbar: alle milden Sprödblättler (Russula), Hallimasch (Amillaria), Makrolepiota procera.
Giftig: Amanita phalloides, Amanita pantherina, Tricholoma pardalotum.

206.Welche Sporenpulverfarbe haben Scheidenstreiflinge (Amanita subgen. Amanita sect. Vaginatae)?
Weiß bis chemefarbig

202.Welche Sporenpulverfarbe haben Faserlinge (Psathyrella)?
Schwärzlich

204.Welche Sporenpulverfarbe haben Schwefelköpfe (Hypholoma)?
Dunkelbraun

203.Welche Sporenpulverfarbe haben Schüpplinge (Pholiota)?
Ocker bis rostbraun

210. Welche Sporenpulverfarbe haben Kahlköpfe (Psilocybe)?
Dunkelbraun/pupurbraun

201.Welche Sporenpulverfarbe haben Häublinge (Galerina)?
Rostfarben

205.Welche Sporenpulverfarbe haben Scheidlinge (Volvariella)?
Rosa

196.Nennen Sie jeweils zwei essbare und zwei giftige Pilzarten mit fleischrosa Sporenpulver.
Essbar: alle Scheidlinge (Volvariella),Rehbrauner Dachpilz (Pluteus cervinus) Schild-Rötling (Entoloma clypeatum).
Nicht essbar: Riesenrötling (Entoloma sinuatum), Stahlblauer Rötling (Entoloma nitidum).

198.Nennen Sie jeweils zwei essbare und zwei giftige Pilzarten mit rost- bis graubraunem Sporenpulver.
In Frage kommen Schüpplinge (Pholiota), Schleierlinge (Cortinarius), Häublinge (Galerina).
Essbar: Cortinarius violaceus, Cortinarius caperatus.
Giftig:Cortinarius splendens, Cortinarius rubellus, Cortinarius orellanus.

199. Nennen Sie jeweils zwei essbare und zwei giftige Pilzarten mit dunkel/violettbraunem bis schwarzem Sporenpulver.
In Frage kommen Träuschlinge (Stropharia), Schwefelköpfe (Hypholoma), Champignons (Agaricus), Tintlinge (Coprinus).
Essbar: Hypholoma capnoides, Agaricus campestris.
Giftig: Hypholoma fasciculare, Agaricus xanthoderma.


Taxonomie

512. Was versteht man unter Taxonomie?
Sie beschäftigt sich mit der systematischen Ähnlichkeit der Arten, die auf Homologie beruht, also auf evolutiönärer Verwandtschaft. Eine Bauplanähnlichkeit muss nicht unbedingt vorliegen.

358. Die Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta) und der Echte Pfifferling (Cantharellus cibarius) gehören systematisch zwei völlig unterschiedlichen Pilzklassen an. Nennen Sie diese und beschreiben Sie kurz ihre grundlegende Unterscheidung.
Das Reich der Pilze (Fungi) umfasst die beiden großen Klassen Schlauchpilze (Ascomyceten) und Ständerpilze (Basidiomyceten). Bei den Schlauchpilzen werden acht Sporen in einem Schlauch (Ascus) gebildet, bei den Ständerpilzen werden vier Sporen an der Spitze eines Ständers (Basidie) gebildet. Gyromitra ist ein Ascomycet, Cantharellus ein Basidiomycet.

360.Warum heißen Ständerpilze/Basidiomyceten so? Ergänzen Sie ihre Antwort mit einer Skizze.
Am Ende einer Ständerzelle (Basidie) werden an vier Ständer vier Sporen gebildet.

529.Was ist eine Basidie?
Eine Zelle mit vier “Ständern” an denen vier Sporen hängen.

532.Wie lautet der Fachbegriff für Ständerpilze?
Basidiomycet

232.Nennen Sie zwei Schlauchpilze und// zwei Ständerpilze.
Alle Morchel (Morchella), Lorchel (Helvella, Gyromytra), Verpel (Verpa) und Becherlinge weisen sehr brüchiges Fleisch auf.//Hierzu gehören alle Agaricales, Russulales, Boletales,Polyporales, Cantharellares.

357.Sind Schleimpilze Echte Pilze? Nennen Sie eine Art als Beispiel.
Nein, sie bilden neben den Pilzen und den Pflanzen eine eigene Gruppe. Gelbe Lohblüte (Fuligo septica).

355.Wie setzt sich ein wissenschaftlicher Pilzname zusammen?
Aus der Gattungsbezeichnung (z.B. Amanita) und der Artbeschreibung (z.B. phalloides). Diese binäre Nomenklatur gilt für alle Organismen und geht auf Linne zurück.

356.Nennen Sie die kleinste taxonomische Einheit bei Pilzen?
Art

334.Was ist ein dichotomer Schlüssel?
Ein Schlüssel zur Artenbestimmung, wobei jeweils zwei Möglichkeiten (dichotom=zweigliedrig) angeboten werden.

502.Kennzeichnen Sie im Folgenden die am nächsten verwandten Taxa: Geweihförmige Holzkeule (Xylaria hypoxylon), Herbstlorchel (Helvella crispa), Stinkmorchel (Phallus impudicus) und Blutmilchpilz (Lycogala epidendrum).
Schlauchpilze (Ascomycet): Xylaria und Helvella.
Der Stinkmorchel gehört zu den Ständerpizen (Basidiomycet)
und der Blutmilchpilz gehört als Schleimpilz überhaupt nicht zu den Pilzen.

503.Kennzeichnen Sie im Folgenden die am nächsten verwandten Taxa: Samtfußkrempling (Tapinella atrotomentosa), Gewöhnlicher Steinpilz (Boletus edulis), Echter Pfifferling (Cantharellus cibarius) und Speisetäubling (Russula vesca).
Boletales (Steinpilzverwandtschaft): Samtfußkrempling, Steinpilz.
Der Pfifferling gehört zur Pfifferlingsverwandtschaft (Cantharellales) und der Täubling zu Russulales.

504.Kennzeichnen Sie im Folgenden die am nächsten verwandten Taxa: Orangebecherling (Aleuria aurantiaca), Sandröhrling (Suillus variegatus), Rötlicher Lacktrichterling (Laccaria laccata s.l.) und Flaschenstäubling (Lycoperdon perlatum).
Agaricales (Champignonverwandtschaft): Stäubling, Trichterling.
Der Orangebecherling gehört zu den Ascomyceten und der Sand-Röhrling zu Boletales.

505.Kennzeichnen Sie im Folgenden die am nächsten verwandten Taxa: Dichtblättriger Schwärztäubling (Russula densifolia), Fliegenpilz (Amanita muscaria), Kampfermilchling (Lactarius camphoratus) und Ziegelgelber Schleimkopf (Cortinarius varius).
Russulales und Familie Russulaceae: Hierzu gehören Milchlinge und Täublinge.
Der Fliegenpilz gehört zu Agaricales und der Schleierling zu Cortinariales.

506.Kennzeichnen Sie im Folgenden die am nächsten verwandten Taxa: Zuchtchampignon (Agaricus bisporus), Waldchampignon (Agaricus silvaticus), Grauer Scheidenstreifling (Amanita vaginata) und Pappelritterling (Tricholoma populinum).
Beide Champignons gehören zur gleichen Gattung. Alle angeführten Pilze gehören den Agaricales.

253.Was sind Bauchpilze? Nennen Sie zwei Beispiele.
Bauchpilze entwickeln ihre Sporen im Inneren des Fruchtkörpers. Sie bilden keine systematische Gruppe. Beispiele sind Kartoffelbovist (Scleroderma citrina> Boletales), Flaschenstäubling ( Lycoperdon perlatum >Agaricales), Stinkmorchel (Phallus impudicus > Phallales).

354.In welche Ordnung gehören die Kremplinge (Paxillus)?
Boletales

507.Kennzeichnen Sie im Folgenden die am nächsten verwandten Taxa: Dickschaliger Kartoffelbovist (Scleroderma citrinum), Sommertrüffel (Tuber aestivum), Kohliger Kugelpilz (Daldinia concentrica) und Rötliche Kohlenbeere (Hypoxylon fragiforme).
Sommertrüffel, Kohliger Kugelpilz und Rötliche Kohlenbeere sind Ascomyceten. Die beiden letzteren gehören in die Gruppe der Holzkohlenverwandten (Xylariaceae), sind als am nächsten verwandt. Der Kartoffelbovist gehört zu den Boletales.

508. Kennzeichnen Sie im Folgenden die am nächsten verwandten Taxa: Grauer Dachpilz (Pluteus salicinus), Parasitischer Scheidling (Volvariella surrecta), Riesenrötling (Entoloma sinuatum) und Rehbrauner Dachpilz (Pluteus cervinus).
Beide Dachpilze gehören der gleichen Gattung an. Demgegenüber sind Scheidling und Rötling nicht so eng verwandt. Sie gehören beide zur Famile Pluteaceae.

509. Kennzeichnen Sie im Folgenden die am nächsten verwandten Taxa: Gelber Knollenblätterpilz (Amanita citrina), Grünling (Tricholoma equestre), Grüngelbes Gallertkäppchen (Leotica lubrica) und Schweinsohr (Gomphus clavatus).
Gallerkäpchen: Helotiales,
Schweinsohr: Phallales,
Grünling und Knollenblätterpilz gehören beide zu den Agaricales.

352.Wie wichtig ist die Fruchtkörperform für die Verwandtschaftsbeziehung (Systematik) der Pilze? Belegen Sie Ihre Antwort mit einem Beispiel.
Nach Oberwinkler gibt es mehr als sechs große Pilzordnungen, die jeweils nach einem prominenten Vertreter benannt worden sind: Boletales (Repräsentant ist ein Dickfußröhrling), Russulales (Repräsentant ist ein Täubling), Cantharellales ( Repräsentant ist ein Pfifferling) Phallales/ Gomphidales (Repräsentant ist ein Stinkmorchel) Polyporales ( Repräsentant ist ein Porling), Agaricales ( Repräsentant ist ein Champignon) Diese Gruppen sind alle schichtartig (corticoid/ steroid)evolutionär gestartet, haben dann eine keulenförmige Phase (clavaroid) durchlaufen, Stacheln,Poren oder Lamellen ausgebildet (hydnoid,porioid,agaricoid) um in ihrer höchsten Form eine Nahrungsumstellung von Fäulniszersetzern zu Mykorrhizapilzen zu erlangen. Damit wird die gleiche Fruchtkörperform von völlig unterschiedlichen Pilzgruppen gebildet. So treten hypogäische Formen bei allen Gruppen auf. Bauchpilze könne daher zu den Boletales gehören (Kartoffelbovist> Skleroderma) oder zu den Agaricales (Boviste >Lycoperdon). Porlinge, die Weißfäule hervorrufen gehören zu den Russulales, während sie zu den Boletales gehören, wenn sie Braunfäule hervorrufen.

226.Nennen Sie fünf verschiedene Ausbildungen der Fruchtschicht und jeweils eine Pilzart als Beispiel.
Röhrlingsverwandte (Boletales): Steinpilz,
Lamellenpilze (Agaricales): Champignon,
Porlingsartige (Polyporales) : Winterporling,
Stachelpilze: Semmelstoppelpilz,
Schlauchpilze (Ascomyceten): Becherlinge.

525.Wie sieht ein boletoider Pilz aus?
Er hat Röhren wie Boletus.

536.Wie sieht ein agaricoider Pilz aus?
Er hat Lamellen wie Agaricus.

526.Wie sieht ein pleurotoider Pilz aus?
Er ist seitlich angewachsen wie Pleurotus

528.Wie sieht ein clavarioider Pilz aus?
Keulenförmig wie Clavaria.

540.Nennen Sie drei Pilzarten mit clavarioiden Fruchtkörpern.
Hercules Keule (Clavariadelphus pistillaris),
Röhrige Keule (Macrotyphula fistulosa),
Abgestutzte Keule (Clavariadelphus truncatus).

537.Nennen Sie fünf Pilzarten mit gasteroiden Fruchtkörpern.
Kartoffelbovist (Skleroderma citrinum),
Flaschenstäubling (Lycoperdon perlatum),
Rötender Erdstern (Geastrum rufescens),
Gestreifter Teuerling (Cyathus striatus),
Vollgestopfter Nestling (Nidularia deformis).

538. Nennen Sie zwei Pilzarten mit resupinaten Fruchtkörpern.
Schichtpilze: Zottiger-Schichtpilz (Stereum hirsutum),
Blutender-Schichtpilz (Stereum sanginolentum).

539.Nennen Sie drei Pilzarten mit becherförmigen Fruchtkörpern.
Becherling (das ist keine systematische Bezeichnung): Gewöhnlicher Orangebecherling (Aleuria aurantia), Grünspanbecherling (Chlorosplenium aeruginascens), Blasiger Becherling (Pezziza vesiculosa).

541. Nennen Sie drei Pilzarten mit pileaten Fruchtkörpern. Pileus=Hut, es handelt sich also um Pilze mit Hüten. Alle Ritterlingsartigen, Champignonsartigen, Röhrlingsartigen...

228.Nennen Sie zwei Pilzarten mit herablaufenden Lamellen. Fast alle Trichterlinge (Cliocybe), Clytocybe gibba, Viele Ellerlinge , Wiesenellerling (Hygrocybe pratensis), Samtfuß-Krempling (Tapinella atrotomentosa), Falscher Pfifferling (Hygrophoropsis aurantiatica).

510. Nennen Sie fünf Pilzarten, bei denen sich die Fruchtschicht leicht wegschieben bzw. ablösen lässt.
Sehr viele Beispiele finden sich bei den Boletales: Kahler Krempling (Paxillus involutus), Marone (Xerocomus Badius) und bei allen Lepista -Arten: Violetter Rötelritterling (Lepista nuda), Nebelkappe (Lepista nebularis) und beim Fuchsigen Rötelritterling (Lepista flaccida).

22.Nennen Sie drei Pilzarten mit seitlich bzw. dezentral gestielten Fruchtkörpern.
Alle Pleurotus Arten, z. B. Austernseitling, Berindeter Seitling aber auch Samtfusskrempling.

23.Nennen Sie drei Pilzarten mit schleimiger Huthaut. Suillus= Schleimröhrlinge: Butteröhrling, Goldröhrling, Rostrote Lärschenröhrling, Alle Schleierlinge aus der Gruppe Phlegmacium oder Myxacium, z.B.: Cortinaria splendens) Die meisten Schnecklinge (Hygroporus), z.B.:Natternstieliger Schneckling.

24. Nennen Sie drei Pilzarten mit schuppiger Huthaut.
Fast alle Schüpplinge (Pholiota): Sparriger Schüppling, Pappelschüppling... Habichtspilz, Strubbelkopfröhrling, Tiger Ritterling, Bärtiger Ritterling...

25.Nennen Sie drei Pilzarten mit flockigem Stiel.
Flockenstieliger Hexenröhrling, Samtfussrübling, Stockschwämmchen, Raufussröhrlinge (Leccinum ssp.)...

26.Nennen Sie drei Pilzarten mit genattertem Stiel.
Gelber Knollenblätterpilz, Parasolpilz, Natternstieliger Schneckling.

501.Nennen Sie drei Pilzarten, die aus Hexeneiern schlüpfen. In welche Ordnung gehören Sie?
Tintenfischpilz (Clathrus archeri), Stinkmorchel (Phallus impudicus), Hundsrute (Mutius caninus), Stinkmorchelverwandtschaft (Phallales).

485.Nennen Sie drei verschieden beschaffene Hutoberflächen und dazu jeweils eine Pilzart als Beispiel.
Schleimige Hutoberfläche: Goldröhrling (Suillus grevillei), Schuppige Hutoberfläche: Sparriger Schüppling (Pholiota squarrosa), Hut mit abwaschbaren Velumresten: Gelber-Knollenblätterpilz (Amanita citrina).

495. Skizzieren Sie fünf verschiedene Hutformen und benennen Sie diese.