Pilze/Wetter Juni 2025

Pilze/Wetter Juni 2025

Wetter und Pilzwachstum in Mecklenburg

Tagebuch zu Pilze und Wetter im Juni 2025


Ab Mitte Juni kann man bereits die begehrten Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) finden. Auf die Pirsch sollte man am besten nach Regenfällen gehen, da sie dann besonders schön gelb leuchten und leicht zu sehen sind.


01.06.2025 – Sonntag

Ein frischer Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) im Haushalt Forst bei Wiligrad.
Foto: Maria Schramm

Beim sonntäglichen Stromern durch die Haushalt Forst leuchtete schon von weitem ein Schwefelporling in kräftigem Gelb-orange. Er wuchs an einer abgestorbenen, aber noch aufrecht stehenden Eiche, direkt in einer Astgabel, und war gerade noch in Reichweite – zumindest für den Menschen. Für die auch zahlreich anwesenden Schnecken blieb er zum Glück unerreichbar.

Ein paar Stücke konnten noch abgeschnitten werden, bevor das schnell von Südwesten heranziehende Gewitter loslegte.

Das ist im diesjährigen Tagebuch nicht der erste Schwefelporling. Reinhold hat ihn als eine Art Orakelpilz betrachtet. Er hat nämlich beobachtet, dass in den Jahren, in denen es im Frühling viele Schwefelporlinge gab, der Rest des Pilzjahres nicht so üppig ausfiel.

Wir werden sehen.

 

Zum Abendbrot gab es Schwefelporlings-Schnitzel.
Foto: Maria Schramm

Die zartesten Stückchen dieses Schwefelporlings wurden zu kleinen Schnitzeln verarbeitet. Ein herb-säuerlicher Geschmack, von der Eiche herstammend, konnte nicht festgestellt werden. Der Geschmack war mild und angenehm, die Textur fest und die Farbe hellgelb und sogar leicht rosa. Wichtig ist, die Schnitzelchen auf niedriger Flamme lange braten zu lassen, damit die Pilzstücke auch gut durchgegart sind.

Maria


02.06.2025 – Montag

Tintlinge (Coprinellus sp.) gehören mit zu den ersten Pilzen, die man nach ausgiebigen Regenfällen antreffen kann. Der Pilz lebt als Saprobiont an morschem Holz.
Foto: Catrin Berseck

Der Regen der letzten Tage und die warmen Temperaturen zeigen jetzt langsam an der Pilzfront im wahrsten Sinne des Wortes die ersten Früchte. 

Hanjo und ich waren an unterschiedlichen Stellen im Bützower Raum unterwegs, um das Pilzwachstum zu checken. Es zeigen sich so langsam einzelne Pilze verschiedener Gattungen, so dass man auch schon mal eine kleine Mahlzeit zusammen bekommt.

Alles in allem werden die Niederschläge und das ständig warme Wetter einiges an der Pilzfront bewirken, aber es gilt zu bedenken, wir haben erst Anfang Juni und nicht Ende August!

Am 25.05.2025 gab es erst die für das Pilzwachstum auslösenden Niederschläge. In den nächsten Tagen dürften Flockenstielige Hexenröhrlinge, Sommersteinpilze sowie Täublinge zulegen.

Hier schon mal einige Funde von heute aus dem Bützower Raum.

Catrin und Hanjo

 

Diese Frauentäublinge (Russula cyanoxantha) reichen bereits für eine kleine Pilzmahlzeit.
Foto: Hanjo Herbort

 

Junger Perlpilz (Amanita rubescens).
Foto: Catrin Berseck

 

Bei Hanjo im Garten wachsen die ersten Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades).
Foto: Hanjo Herbort

 

Auch die Ackerlinge (Agrocybe sp.) lassen sich bereits blicken. Als Saprobionten ernähren sie sich von abgestorbenem Pflanzengewebe. Die Fruchtkörper sind deshalb meist auf den namensgebenden Äckern, Wiesen, Parkflächen, Komposthaufen oder seltener auf Totholz zu finden.
Foto: Hanjo Herbort

 

Die Maipilze (Calocybe gambosa) starten nach den Regenfällen stellenweise noch mal durch.
Foto: Catrin Berseck

 

Der erste Gold-Röhrling bzw. Lärchen-Röhrling (Suillus grevillei) hat den Schnecken geschmeckt. Wie der Name schon verrät – ein Mykorrhiza-Pilz (Symbiosepilz) der Lärche.
Foto: Catrin Berseck

 

Die Schnecken machen derzeit vor nichts halt – selbst Hexeneier der Stinkmorchel (Phallus impudicus) werden verspeist.
Foto: Hanjo Herbort

 

Die vor einer Woche bereits gezeigten jungen fast noch weißen Kastanienbraunen Stielporlinge (Picipes badius) haben nun ihre namensgebende Farbe erhalten. Nicht mehr lange – die Schnecken lassen sich auch diese schmecken.
Foto: Hanjo Herbort

 

Ein Rehkitz im Laub gut getarnt. In der Brut- und Setzzeit (01.04. – 15.07.) sind wir dazu angehalten, uns im Wald ruhig zu verhalten, möglichst auf den Wegen zu bleiben, Hunde an der Leine zu führen und Flora und Fauna so weit wie möglich unberührt zu lassen. Falls Ihr – so wie hier einem Rehkitz begegnet – bitte nicht berühren und sich schnellstmöglich entfernen.
Foto: Hanjo Herbort

 

Nach der Pilzsuche ging es dann für Hanjo noch zu seinem weiteren Hobby – dem Angeln. Dabei konnte er diesen schönen Regenbogen an der Warnow bei Rühn im Bild festhalten. Petri Heil – hoffentlich so erfolgreich wie bei den Pilzen heute. Nachtrag: Kein einziger Biss – das Glück war wohl bei den Pilzfunden schon ausgeschöpft…
Foto: Hanjo Herbort

 


03.06.2025 – Dienstag

Erst einmal zum Wetter.

Ab morgen droht eine brisante Unwetterlage in Deutschland. Bereits in der Nacht auf Mittwoch kommt es in Bayern und Baden-Württemberg zu ersten kräftigen Gewittern, die jedoch noch nicht das volle Ausmaß erreichen. Am Morgen beruhigt sich das Wetter kurzzeitig, doch bereits im Laufe des Vormittags setzt im Süden erneut intensiver Regen ein. Im Tagesverlauf drohen Starkregen mit bis zu 30 Litern pro Quadratmeter, Hagelkörner von bis zu acht Zentimetern Durchmesser und Orkanböen von bis zu 130 km/h.

Mecklenburg-Vorpommern soll dieses Unwetter nicht erreichen – es ist ein Wechsel aus Sonne und Wolken angesagt – mit vereinzelten möglichen Regenschauern.

Quelle: Deutscher Wetterdienst


Netzstieliger Hexen-Röhrling (Suillellus luridus).
Foto: Irina Gräber

Da das vorhergesagte Unwetter Mecklenburg-Vorpommern verschonen soll, sollte unserer morgigen Kartierungsexkursion auch nichts im Wege stehen… 

Siehe unter Termine .

Dieses Foto möchte ich euch auf keinen Fall vorenthalten. Irina hat gestern in Rostock in der Gartenstadt diesen wunderschönen Netzstieligen Hexenröhrling (Suillellus luridus) inmitten eines Blumenbeetes gefunden.

Sehr schön ist hier auf dem Stiel die rötliche Netzzeichnung auf gelblichem Grund zu sehen, der der Pilz auch seinen Namen zu verdanken hat. Der Hut ist lederfarben bzw. graubraun mit Olivtönen gefärbt.

Der Pilz gehört zu den Speisepilzen – ist roh bzw. unzureichend gegart jedoch giftig.

Leider wird man selten Exemplare finden, die nicht von den Maden heimgesucht wurden.

Catrin

 


04.06.2025 -Mittwoch

Frauentäubling (Russula cyanoxantha)
Foto: Christian Boss

Heute trafen sich 5 Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. wieder zu einer Kartierungsexkursion. Dieses mal war der 1. Quadrant des Messtischblattes 2134 Wismar an der Reihe.

Wir besuchten ein komplett unbekanntes Waldstück in der Nähe von Käselow nordöstlich der Moorvilla. Und wir wurden positiv überrascht! Uns erwartete ein Laubmischwald auf lehmigem Boden, der hauptsächlich aus Altbuchen und -eichen bestand – ein sogenannter „Hexenkraut-Waldmeister-Buchenwald“. Dazwischen Abschnitte mit Fichten – eingestreut Douglasien, Eschen und Ahorn.

Zu gegebener Zeit sicherlich ein Paradies für Speisepilzsammler! Aber auch heute fanden wir einige Täublingsarten und weitere interessante Pilze.

Den kompletten Bericht von dieser Exkursion findet ihr hier .

Catrin

Unser heutiges Kartierungsgebiet – mit Altbuchen auf lehmigem Boden.
Foto: Hanjo Herbort


07.06.2025 – Sonnabend

Weißstieliger Leder-Täubling (Russula romellii). Er kann mit dem dem Braunen Ledertäubling (Russula integra) verwechselt werden, der jedoch im Nadelwald wächst.
Foto: Hanjo Herbort

Hanjo und ich waren unabhängig voneinander in unseren Buchenwäldern unterwegs – unterschiedlich lange und mit unterschiedlicher Ausbeute.

Hanjo legte immerhin 5 km Strecke zurück, um sich über das derzeitige Pilzaufkommen zu informieren und wenigstens ein paar Pilze für die Pfanne zu finden.

Ich begnügte mich einer kurzen halbstündigen Erkundungstour und war etwas enttäuscht. Ich hätte wenigstens damit gerechnet, dass nach dem vielen Regen wenigstens ein paar Schwindlinge, Tintlinge oder Ähnliches zu finden sind. Jedoch fast gähnende Leere – bis auf eine Stinkmorchel, die mir ihren „Stinkefinger“ zeigte…

Es wird wohl noch bis Ende des Monats dauern, bis die Niederschläge greifen und das Pilzwachstum in unseren Wäldern voll in Gang kommt.

Hier trotzdem ein paar Funde – natürlich hauptsächlich von Hanjos Tour.

Hanjo und Catrin

 

Die ersten Grauen Wulstlinge (Amanita excelsa). Merkmale sind die knollig verdickte Stielbasis, die geriefte Manschette und grobschollige gräuliche Flocken auf dem Stiel. Er ähnelt vom Habitus dem Perlpilz – rötet aber bei Verletzung nicht. Die Verwechslungsmöglichkeit des Grauen Wulstlings mit dem Pantherpilz (Amanita pantherina) ist enorm und hat schon zu zahlreichen Vergiftungen geführt. 
Foto: Hanjo Herbort

 

Die Schnecken lassen von den Lungen-Seitlingen (Pleurotus pulmonarius) kaum etwas übrig.
Foto: Hanjo Herbort

 

Auch diesen Rehbraunen Dachpilz (Pluteus cervinus agg.) lässt sich diese Schnecke schmecken.
Foto: Hanjo Herbort

 

Stinkmorchel (Phallus impudicus) mit der olivgrünen schleimigen Gleba (Fruchtschicht). Sie strömt einen intensiven Aasgeruch aus, wodurch Fliegen angelockt werden. Diese nehmen in wenigen Stunden die Gleba vollständig auf und verbreiten so die Sporen des Pilzes.
Foto: Hanjo Herbort

 

Innerhalb von ein paar Stunden ist die Gleba weg – zurück bleibt ein weißes Gebilde, das im Volksmund als „Leichenfinger“ bezeichnet wird. Der Pilz wächst oft aus Grabhügeln – so entstand der Aberglaube, dass der darunterliegende Tote ein sündiges Leben führte. Als Warnzeichen wächst nun sein stinkender Finger heraus, der alle vor seinen bösen Taten warnen soll.
Foto: Catrin Berseck

 

Glimmertintlinge (Coprinellus micaceus agg.) gehören zur Gattung der Flockentintlinge (Coprinellus), deren Hüte durch aufliegende Glimmerschüppchen bereift erscheinen. Einige Arten dieser Gattung sind nur schwer auseinanderzuhalten. Typisch ist das büschelige Wachstum. Die Bestimmung des Glimmertintlings ist allerdings gar nicht so einfach, denn es gibt ein paar sehr ähnlich aussehende Arten.
Foto: Hanjo Herbort

 

Der Gold-Mistpilz (Bolbitius titubans) kann wegen seiner auffallend goldgelben Farbe kaum verwechselt werden. Er wächst einzeln bis gesellig auf gedüngten Böden und an nährstoffreichen Standorten.
Foto: Hanjo Herbort

 

Eine kleine Mahlzeit kam für Hanjo von seiner Waldrunde dennoch zusammen.
Foto: Hanjo Herbort


08.06.2025 – Pfingstsonntag

Halsband-Schwindlinge (Marasmius rotula) sind meist die ersten Pilze, die man nach Regenfällen findet. Den Namen Halsbandschwindling tragen sie, weil ihre schmalen, etwas entfernt stehenden Lamellen miteinander verwachsen sind ohne den Stiel zu erreichen. Sie bilden hier eine Art Ring, Kragen oder Halsband, was in der Pilzkunde Kollar genannt wird.
Foto: Catrin Berseck

Nachdem es bereits seit Donnerstag fast flächendeckend bei uns in Mecklenburg-Vorpommern mehr oder weniger regnet, nutzte ich am heutigen Feiertag nachmittags eine Niederschlagspause, um einen Spaziergang zu machen.

Nachdem ich gestern im Wald ziemlich enttäuscht wurde, waren dieses mal Rasenflächen in Parkanlagen und Wiesen mein Ziel. Erfahrungsgemäß wachsen dort die Pilze nach mehrtägigen Regenfällen eher.

Und dieses mal sollte ich auch nicht enttäuscht werden.

Catrin

 

Auch die Waldfreunrüblinge (Gymnopus dryophilus) zeigen sich endlich. Dryophilus bedeutet „baumliebend“, in etwa gleichzusetzen mit „Freund des Waldes“.
Foto: Catrin Berseck

 

Und auch die ersten Vertreter der Stäublinge bzw. Boviste zeigen sich bereits. Hier der Hasen- bzw. Getäfelter Stäubling (Lycoperdon utriforme) – gekennzeichnet durch seine meist deutlich spitzkegeligen Erhebungen und später felderig aufreißende äußere Fruchthülle.
Foto: Catrin Berseck

 

Auf solche Hexenringe sollte man immer auf Rasen und Wiesen achten.
Foto: Catrin Berseck

 

Hier wuchsen im Hexenring ganz frische Nelken-Schwindlinge (Marasmius oreades). Der Geruch erinnert etwas an Gewürznelken – daher der Name.
Foto: Catrin Berseck

 

Zwischen den Nelken-Schwindlingen wuchs eine Vielzahl an Halbkugeligen Ackerlingen (Agrocybe semiorbicularis). Dieser kleine Ackerling ist häufig ab Mai nach Regenfällen auf Wiesen und grasigen Wegrändern zu finden.
Foto: Catrin Berseck

 

Ackerling und Nelken-Schwindling im Vergleich.
Foto: Catrin Berseck

 

Ein weiterer Vertreter der Ackerlinge ist der Weiße bzw. Rissige Ackerling (Agrocybe dura). Der weißliche, anfangs glatte Hut, reißt später felderig auf. Die zunächst blassen Lamellen verfärben sich bald tabakbräunlich.
Foto: Catrin Berseck

 

Wieder ein Hexenring im nicht gemähten Gras.
Foto: Catrin Berseck

 

Dieses mal sind es aber Maipilze (Calocybe gambosa), die es im Mai aufgrund der Trockenheit kaum zu sehen gab und die jetzt im Juni nach den Regenfällen an einigen Stellen noch fruktifizieren.
Foto: Catrin Berseck

 

Weitere Vertreter aus den hexenringbildenenden Pilzen gab es dann auch schon – Wiesenchampignons (Agaricus camprestis).
Foto: Catrin Berseck

 

Die heutige Ausbeute von Wiesenpilzen konnte sich sehen lassen.
Foto: Catrin Berseck


09.06.2025 – Pfingstmontag

Heute will ich nur mal zeigen, was aus meinen gesammelten Wiesenpilzen von gestern geworden ist…

Catrin

Pilzsuppe mit Speck und Zwiebeln aus den Nelkenschwindlingen.
Foto: Catrin Berseck

 

Ravioli gefüllt mit Steinpilzen mit Rahmsoße aus den Maipilzen und paniertem Hasenstäubling.
Foto: Catrin Berseck


10.06.2025 – Dienstag

Da ist er – der erste Sommersteinpilz (Boletus reticulatus)!
Foto: Andreas Herchenbach

Heute war eigentlich eine private Exkursion mit den Schweriner Botanikern auf die Insel Kaninchenwerder im Schweriner See geplant. Aufgrund des anhaltenden Regens mussten wir diese heute morgen leider kurzfristig absagen.

Nichtsdestotrotz erreichten mich heute gleich zwei schöne Nachrichten.

Andreas Herchenbach hat in Wismar tatsächlich den ersten Sommersteinpilz der Saison gefunden. Damit hat sich der interne Wettbewerb zwischen mir und Hanjo diesbezüglich erledigt – der Gewinner ist eindeutig Andreas!

Und dann hat sich Wilhelm Schulz bei uns per E-Mail gemeldet. Als Naturfotograf aus der Nähe von Duisburg ist er der Urheber vieler schöner Fotos auf dieser Website. Ihr könnt einige seiner Fotos unter der Kategorie Schöne Pilzfotos bewundern – links in der Kategorieleiste findet ihr 7 Beiträge dazu. Viele andere Fotos von ihm hat Reinhold in seine Beiträge eingearbeitet.

Dieses Foto bekam ich heute per E-Mail von Wilhelm Schulz. Stadt-Champignon (Agaricus bitorquis) zwischen Hauswand und Gehweg am 14.05.2023… Der Pilz ist in der Lage, durch Schotter und selbst Asphaltdecken zu brechen.
Foto: Wilhelm Schulz

Ich hatte nachmittags noch einen Termin bei Satow und habe mich dort mal umgesehen und einiges gefunden. Wieder in Parkanlagen und auf Grasflächen.

Catrin

 

Und welch Zufall – Stadt-Champignons gab es in Satow sehr viele! Einer der wenigen Champignonarten, die man aufgrund des recht harten Fleisches und dem doppelten und nach unten abziehbaren Stielring einfach erkennen kann.
Foto: Catrin Berseck

 

So sehen die kleinen „Schmutzfinken“ aus, wenn sie sich aus dem nassen Erdreich an die Oberfläche begeben. Meist kommen die Stadt-Champignons nie vollständig heraus – der größte Teil des Pilzes bleibt im Erdboden.
Foto: Catrin Berseck

 

Auch Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades) gab es wieder zuhauf…
Foto: Catrin Berseck

 

Und dann waren noch einem Baumstubben diese Pilze…
Foto: Catrin Berseck

 

Im ersten Moment hätte man sie von oben und aufgrund Ihrer Größe für Lungenseitlinge (Pleurotus pulmonarius) halten können…
Foto: Catrin Berseck

 

… Aber der Blick auf die Unterseite enttarnte sie als Gallertfleischige Stummelfüßchen (Crepidotus mollis) mit braunem Sporenpulver. Einer der wenigen Pilze aus dieser Gattung, der durch seine abziehbare und gummiartig dehnbare Huthaut makroskopisch zu bestimmen ist.
Foto: Catrin Berseck

 

Scheinbar auf dem Erdboden wachsen diese Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare). Er wächst jedoch nur an Totholz, welches hier wahrscheinlich vergraben unter dem Gras ist.
Foto: Catrin Berseck

 

Hier noch Gelbblättrige Rüblinge (Gymnopus ocior) mit den dunklen rotbraunen Hüten, gelbbraunem faserig brechendem Stiel und blassgelben Lamellen.
Foto: Catrin Berseck


11.06.2025 – Mittwoch

Gleich zu Beginn wurde ich ich von diesem Perlpilz (Amanita rubescens) begrüßt.
Foto: Catrin Berseck

Heute stattete ich nach Feierabend mal meiner ehemaligen Heimatstadt Güstrow einen Besuch ab und machte einen Spaziergang am Inselsee.

Wie der fleißige Tagebuchleser sicherlich bereits gemerkt hat, ist die Suche nach Pilzen auf Wiesen, in Parkanlagen und ähnlichen Gebieten derzeit erfolgreicher als in den Wäldern.

Das sollte auch heute wieder so sein. Ich habe mich über einige neu erschienene Arten gefreut. Natürlich auch über meinen ersten Sommersteinpilz dieses Jahr…

Catrin

 

 

 

Hier sehen wir noch einmal den Perlpilz, wie er sich aus aus dem sandigen Boden nach oben kämpft.
Foto: Catrin Berseck

 

Und wie es der Zufall so will – ca. 3 Meter daneben wuchs einer der giftigen Verwechslungspartner – der Pantherpilz (Amanita pantherina).
Foto: Catrin Berseck

 

Im Vergleich die zu sehenden Unterscheidungsmerkmale:
Pantherpilz (links) mit dem konzentrisch angeordnet und reinweißlich gefärbten Flocken und dem „Bergsteigersöckchen“, das den Stiel relativ hart in Stiel und Stielknolle unterteilt. Der Perlpilz (rechts) mit den grauen Flocken auf dem Hut und der rübenartigen Knolle, die an der Verletzungsstelle rötlich verfärbt ist.
Foto: Catrin Berseck

 

Und wie es sich gehört – Wiesen-Stäublinge (Lycoperdon pratense) auf der Wiese.
Foto: Catrin Berseck

 

Ein kleiner junger Fruchtkörper des Wiesen-Stäublings mit vergänglichen, mehrteiligen Stacheln in der Nahaufnahme.
Foto: Catrin Berseck

 

Und auch die Täublinge waren bereits am Start. Hier Starkriechende Herings-Täublinge (Russula graveolens) unter Eiche.
Foto: Catrin Berseck

 

Einen ca. walnußgroßen Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) gab es auch schon. Der darf natürlich weiter wachsen und ist vor Ort geblieben.
Foto: Catrin Berseck

 

Abends gehört die Wiese am Inselsee den gefiederten Gästen.
Foto: Catrin Berseck


12.06.2025 – Donnerstag

Junge Zunderschwämme (Fomes fomentarius) heute von Vera und Wilfried im Urwald auf Schelfwerder im Bild festgehalten.
Foto: Wilfried Holtz

Unsere Vereinsmitglieder Wilfried und Vera waren heute auf Schelfwerder unterwegs und haben neben anderen Pilzen auch einige Speisepilze finden können.

Da aus den südlichen Bundesländern und Brandenburg bereits viele Pfifferlingsfunde gemeldet werden, habe ich mich mal in die Nossentiner/Schwinzer Heide im Landkreis Güstrow begeben. Die dortigen Kiefern- und Jungeichenwälder auf sandigen Böden sind das ideale Habitat für die sogenannten „Eierschwämme“.

Ich ahnte es bereits im Vorfeld – bei uns in Mecklenburg/Vorpommern wird es noch etwa bis ca. Ende des Monats dauern, bis sich die begehrten Speisepilze zeigen werden. An den mir bekannten Stellen war jedenfalls noch nichts zu sehen.

Aber man findet ja trotzdem immer irgend etwas oder hat wenigestens einen schönen Spaziergang in der Natur gemacht…

Catrin

Wilfried und Vera haben hier ihren ersten Perlpilz (Amanita rubescens) in dieser Saison gefunden.
Foto: Wilfried Holtz

 

Aber auch frische Lungenseitlinge (Pleurotus pulmonarius) waren auf Schelfwerder zu finden.
Foto: Wilfried Holtz

 

Immer wieder mit seiner leuchtend gelben Farbe schön anzusehen – der Gold-Mistpilz (Bolbitius titubans) auf seinem typischen Substrat von Pflanzenresten.
Foto: Catrin Berseck

 

Mastige Spindelige Rüblinge (Gymnopus fusipes) unter einer Eiche. Ein leicht zu erkennender Vertreter seiner Gattung. Der Hut ist fleischbraun bis dunkel rotbraun gefärbt – die Stiele sind nach unten verdreht, spindelig verjüngt und wurzeln im Substrat. Das Myzel reicht bis an höher liegende Hauptwurzeln seines Wirtsbaumes. Zumeist wächst er an Eichenstümpfen oder an den Füßen größerer, gesunder und lebender Eichen – so wie auch hier.
Foto: Catrin Berseck

 

Die Schopf-Tintlinge (Coprinus comatus), auch Spargelpilz genannt, starten jetzt auch langsam durch. Es handelt sich um eine Pilzart aus der Familie der Champignonverwandten.
Foto: Catrin Berseck


13.06.2025 – Freitag

Ausgewachsene Flockenstielige Hexenröhrlinge (Neoboletus luridiformis) heute in einer Parkanlage.
Foto: Catrin Berseck

Freitag, der 13. soll ja laut Aberglaube eigentlich ein Unglückstag sein.

Jesus wurde der Überlieferung nach an einem Freitag gekreuzigt und der Apostel Judas Iskariot, der Jesus gegen 30 Silberlinge verraten hat, war der 13. in der Runde beim letzten Abendmahl…

Da ich nicht abergläubisch bin, war es für mich heute ein Glückstag – so wie die 13 in anderen Kulturen auch eine Glückszahl ist.

Bei meinem Feierabendspaziergang konnte ich heute Massen an Flockenstieligen Hexenröhrlingen (Neoboletus luridiformis) finden. Nicht im Wald, sondern in Parkanlagen. Viele waren noch sehr klein und sind natürlich auch vor Ort verblieben. Auch ein Netzstieliger Hexenröhrling (Suillellus luridus) war dabei.

Es war schön zu sehen, dass das Pilzwachstum nach den Regenfällen endlich so langsam in Gang kommt. 

Zwei kleine Wermutstropfen war dennoch dabei – es war fast die einzige Pilzart, die ich außer ein paar vertrockneten Dachpilzen gesehen habe. Und die jungen Hexenröhrlinge haben aufgrund der sommerlichen Temperaturen bereits leichte Trockenschäden.

Catrin

 

Die Schnecken sind natürlich auch wieder schnell zur Stelle.
Foto: Catrin Berseck

 

Diese kleine zum Teil verwachsene Hexenfamilie durfte natürlich an Ort und Stelle verbleiben.
Foto: Catrin Berseck

 

Netzstieliger Hexenröhrling (Suillellus luridus) und Flockenstieliger Hexenröhrling (Neoboletus luridiformis) im Vergleich.
Foto: Catrin Berseck


14.06.2025 – Sonnabend

Zwei junge Frauentäublinge (Russula cyanoxantha).
Foto: Hanjo Herbort

Nachdem Catrin die letzten Tage kräftig mit Röhrlings-, Wulstlings- und Täublingsfunden aus Parks der weiteren Umgebung vorgelegt hat – ich aber nicht so weit fahren wollte – nahm ich mir zunächst eine lange Eichenkante in der Nähe vor, die zumindest einen ähnlichen Charakter bietet.

Aber außer zwei Vertretern der Faltentintlinge war hier nichts zu holen.

Also ging es dann doch wieder in den nahen Buchenwald und aus einer geplanten kleinen Runde wurde dann schnell wieder ein 5 Kilometer Fußmarsch an mir bekannte wärmebegünstigte Standorte. Immer in der Hoffnung auf den ersten Sommersteinpilz oder wenigstens einen Hexenröhrling…

Auch wenn es sehr mühsam war, hier und da gab es einen Frauentäubling oder Sklerotienporling. Zuletzt war noch ein Dreiergespann Graue Wulstlinge zu finden. Alles in allem nach wie vor sehr spärlich – aber wer suchet, der findet. Zwar keine Raritäten – aber wenigstens durchaus etwas für die Pfanne.

Hanjo

 

Eine wunderschöne Gruppe junger Grauer Wulstlinge (Amanita excelsa).
Foto: Hanjo Herbort

 

Sklerotienporlinge (Polyporus tuberaster) sind stellenweise auch noch zu finden.
Foto: Hanjo Herbort

 

Die Ausbeute für den Kochtopf des heutigen Tages.
Foto: Hanjo Herbort


15.06.2025 – Sonntag

Junger Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) im Schweriner Schlosspark.
Foto: Catrin Berseck

In Schwerin fand dieses Wochenende das Historische Schlossfest statt. Ein Grund für mich, am Sonnabend mal unsere Landeshauptstadt zu besuchen.

Natürlich habe ich dabei vor Ort auch einen Spaziergang durch den Schweriner Schlossgarten und die angrenzende mehrteilige Parkanlage gemacht. Im Schlossgarten und den umliegenden Parkanlagen finden wir hauptsächlich Linden, Eichen, Buchen und Kastanien.

Auch hier hat das Pilzwachstum schon begonnen. Die Sommersteinpilze zeigen sich bereits – aufgrund der Hitze mit Trockenschäden. Aber auch Netzstielige Hexenröhrlinge und Täublinge waren zu finden.

Von Andreas Okrent bekam ich dann noch die Nachricht, dass gestern sogar bereits die ersten Gemeinen Steinpilze im Rostocker Raum gefunden wurden.

Catrin

 

 

Sommersteinpilze (Boletus reticulatus) im Schweriner Schlosspark.
Foto: Catrin Berseck

 

Die ersten Gemeinen Steinpilze (Boletus edulis) wurden auch schon am 14.06.2025 in der Rostocker Heide gefunden.
Foto: Andreas Okrent

 

Die Netzstieligen Hexenröhrlinge (Suillellus luridus) waren im Schlosspark Schwerin an vielen Stellen anzutreffen.
Foto: Catrin Berseck

 

Netzstielige Hexenröhrlinge findet man meistens unter Linden.
Foto: Catrin Berseck

 

Auch Stadt-Champignons (Agaricus bitorquis) waren stellenweise zu sehen.
Foto: Catrin Berseck

 

Blick von der Rasenterrasse über den Kreuzkanal auf das Schweriner Schloss.
Foto: Catrin Berseck


16.06.2025 – Montag

Sonntag war ich nachmittags kurz vor dem Regen noch mal in der näheren Umgebung unterwegs.

Zuerst suchte ich eine Stelle auf, wo ich Netzstielige Hexenröhrlinge vermutete. Die waren auch vor Ort – wie immer völlig vermadet.

Aber um so mehr freute ich mich, dass ich dort tatsächlich noch Ziegelrote Risspilze (Inocybe erubescens) fand. Sie wachsen hauptsächlich im Mai – so wie auch der Maipilz (Calocaybe gambosa) und viele Champignonarten (Agaricus sp.)

In der Literatur wird immer wieder die Verwechslungsgefahr mit Maipilzen und mit weißhütigen Champignons betont. Doch bei sorgfältiger Beachtung der Merkmale sollte das auch dann nicht vorkommen, wenn die jungen Ziegelroten Risspilze sich noch nicht rötlich verfärbt haben. Vor allem die radialfaserige, zum Einreißen neigende Huthaut ist ein gutes Merkmal, das die angeblichen Verwechslungsarten nicht haben.

Der Ziegelrote Risspilz gilt als tödlich giftig – je nach Muscaringehalt ist die tödliche Menge in 40 bis 500 Gramm Frischpilz enthalten.

Catrin

 

Ziegelroter Risspilz bzw. Mai-Risspilz (Inosperma erubescens). Er erscheint vor allem in Parkanlagen, unter Gebüsch und in Rasenflächen auf kalkhaltigen Böden vor allem bei Buchen und Linden von Ende Mai bis Anfang Juli.
Foto: Catrin Berseck

 

Hier ein junger Ziegelroter Risspilz – noch ohne die roten Verfärbungen. Wenn man aber genau hinsieht, kann man bereits den rosa Schimmer in den Lamellen erkennen.
Foto: Catrin Berseck

 

Auch frische Maipilze (Calocybe gambosa) gab es tatsächlich noch. Allerdings von den allgegenwärtigen Schnecken bereits angefressen.
Foto: Catrin Berseck

 

Rehbraune Dachpilze (Pluteus cervinus agg.) auf Holzresten.
Foto: Catrin Berseck

 

Ebenfalls Rehbraune Dachpilze.
Foto: Catrin Berseck

 

Auf nassem Totholz findet man oft diese wunderschönen Schleimpilze – Blutmilchpilz (Lycogala epidendrum).
Foto: Catrin Berseck

 

Bei jungen Fruchtkörpern tritt bei Verletzung der Cortex die namensgebende rötliche Milch aus.
Foto: Catrin Berseck


17.06.2025 – Dienstag

Und da sind sie – die ersten Pfifferlinge (Cantharellus cibarius)! Von Andreas Okrent am 16.06.2025 am Waldrand auf dem Weg zur Arbeit gefunden.
Foto: Andreas Okrent

Am Sonntag besuchte ich auf dem Nachhauseweg noch kurz meinem Hauswald. Ein schöner Mischwald mit alten Buchen und Fichten auf lehmigem Boden. Es ist übrigens der Wald, den ich mir mit Hanjo „teile“ – allerdings gehe ich immer von der anderen Seite dort hin.

Da Hanjo ja richtig Strecke machten musste, um fündig zu werden, habe ich mir auch nicht so viel versprochen. Aber es kommt ja immer anders, als man denkt…

Kaum hatte ich den Wald betreten, standen bereits die ersten Täublinge vor mir. Aufgrund der Hitze und Trockenheit hielten sich die Schnecken heute mächtig zurück – wahrscheinlich hatten sie sich irgendwo im Laub verkrochen.

Und gestern machte ich während der Mittagspause auf der Arbeit meinen üblichen Spaziergang und fand tatsächlich schon die erste Rotkappe.

Und Andreas Okrent meldete den ersten Pfifferlingsfund bei uns.

Catrin

Frauentäublinge (Russula cyanoxantha) gab es Sonntag im Buchenwald massenweise.
Foto: Catrin Berseck

 

Eine Gruppe junger Frauentäublinge (Russula cyanoxantha) im Buchenlaub.
Foto: Catrin Berseck

 

Die Farbenvielfalt der Frauentäublinge (Russula cyanoxantha). Die Hutfarben variieren von grün, braun, blau bis lila.
Foto: Catrin Berseck

 

Hainbuchenraufußröhrling ( (Leccinellum pseudoscabrum). Wie der Name schon sagt – ausschließlich unter Hainbuchen zu finden. Zu erkennen auch an der grauvioletten Verfärbung des Stiels.
Foto: Catrin Berseck

 

Hier ganz junge Hainbuchenraufußröhlinge. Der Hut der ist wie gehämmert (runzelig). Auf dem weißlichen Stiel erkennt man jetzt schon die braunschwarzen bis grauschwarzen Schüppchen.
Foto: Catrin Berseck

 

Ein weiterer Vertreter der Raufußröhrlinge. Standorttreu wie jedes Jahr zeigt sich wieder die Espenrotkappe (Leccinum aurantiacum) an bekannter Stelle auf einem Grünstreifen im Gewerbegebiet. Wie der Name schon verrät, ist es ein Mykorrhiza-Pilz der Espe und kommt ausschließlich unter Zitterpappeln vor.
Foto: Catrin Berseck

 

Fichtenspargel (Monotropa hypopitys) – eine Seltenheit in unserer heimischen Natur. Die kleine blattlose Pflanze gehört zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae) und besitzt überhaupt kein Chlorophyll und kann keine Photosynthese betreiben. Als Epiparasit holt er sich seine Nährstoffe aus dem Hyphengeflecht von Mykorrhiza-Pilzen in seinem Wurzelbereich, in dem er das Pilzgeflecht einfach „anzapft“.
Foto: Catrin Berseck


18.06.2025 – Mittwoch

Ein Fransiger Wulstling (Amanita strobiliformis) auf dem Wismarer Westfriedhof in Szene gesetzt.
Foto: Sylvina Zander

Am heutigen Mittwoch stand wieder eine Kartierungsexkursion auf dem Plan, zu der sich 7 Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. trafen.

Der 2. Quadrant des Messtischblattes Wismar war an der Reihe und wir besuchten den als Gartendenkmal unter Denkmalschutz stehenden Friedhof in Wismar Süd. Der ab 1832 angelegte parkartige Friedhof mit einem gut erhaltenen alten Baumbestand besteht aus dem Alten Friedhof, dem Ost- und dem Westfriedhof.

Der Friedhof ist ein sehr interessanter Ort, auf dem auch regelmäßig durch den Verein zur Förderung der Friedhofskultur Wismar e.V. neben Veranstaltungen zur Geschichte des Friedhofes auch Führungen zur Pflanzen- und Vogelwelt angeboten werden.

Wir waren heute hier natürlich hauptsächlich wegen den Pilzen unterwegs, haben uns aber auch mit den dort vorkommenden Bäumen, Pflanzen und Insekten beschäftigt.

Obwohl die Artenvielfalt bei den Pilzen noch sehr zu wünschen ließ, konnten wir dennoch sehr schöne und auch seltenere Pilzfunde in unsere Kartierungsdatei aufnehmen. Dazu gehörten z.B. Fransige Wulstlinge und Fahle Röhrlinge. Auch Vertreter der Champignons zeigten sich bereits an mehreren Stellen.

Den kompletten Bericht von dieser Exkursion findet ihr demnächst hier .

Catrin

 

Stadtchampignons (Agaricus bitorquis).
Foto: Phillip Buchfink


19.06.2025 – Donnerstag

Ein schöner junger Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) im Buchenwald.
Foto: Catrin Berseck

Heute war ich mal kurz auf Hanjo´s Seite von unserem Wald gucken. Ich musste ja prüfen, ob Hanjo eventuell eine stärkere Brille braucht. (^_~)

Braucht er definitiv nicht… Es ist dort tatsächlich fast pilzleer – obwohl Luftlinie nur ca. 3 km von meinem Bereich entfernt. Nach nur 20 Minuten habe ich mich sofort auf meine Seite des Waldes begeben.

Ich habe aber vorher noch großzügigerweise meine Putzreste von den Flockenstieligen Hexenröhrlingen und Täublingen bei ihm verteilt – damit er in Zukunft dort auch mehr findet. (^_^)

Kaum war ich in „meinem“ Waldstück angekommen, sah die Pilzwelt schon wieder ganz anders aus. Immer noch viele Frauen- und Papageientäublinge, die Hainbuchenraufüße sind massenweise erschienen und zu guter letzt habe ich im tiefen Buchenlaub noch einige Sommersteinpilze gefunden. 

Catrin

 

Der blasse hellbraune Stiel ist bei jungen Exemplaren zunächst bauchig-knollig und streckt sich bald walzenförmig. Er ist arttypisch mit einem Netz von gestreckten Maschen aus erhabenen, hellen, weißlichen Adern gekennzeichnet, das sich bis in die unter Stielhälfte und nicht selten auch über den ganzen Stiel erstreckt.
Foto: Catrin Berseck

 

Die heutige Ausbeute an Sommersteinpilzen (Boletus reticulatus).
Foto: Catrin Berseck

 

Hainbuchenraufüße (Leccinellum pseudoscabrum) ohne Ende…
Foto: Catrin Berseck

 

Hainbuchenraufüße (Leccinellum pseudoscabrum) mit seinem grubig-runzeligem karamellfarbenem Hut und seinen schwarzbräunlichen Schuppen am Stiel. Das Fleisch verfärbt nach Verletzung oder Anschnitt grauviolett und wird nach kurzer Zeit schwarz.
Foto: Catrin Berseck


20.06.2025 – Freitag

Tränende Saumpilze (Lacrymaria lacrymabunda) sind als Saprobiont recht häufig an grasigen Wald- und Waldwegrändern, auf Äckern, Wiesen, in Parkanlagen und Gärten zu finden.
Foto: Catrin Berseck

Heute habe ich bei mir auf dem Firmengelände in der Mittagspause einen besonderen Fund gemacht, über den ich mich wahnsinnig gefreut habe.

Tränende Saumpilze (Lacrymaria lacrymabunda) sind eigentlich nichts besonderes. Es sind sehr schöne Pilze aus der Gattung der Mürblingsverwandten, die man auch sehr leicht erkennen kann. Der braun bzw. graubraune Hut ist filzig, samtig-faserig und etwas schuppig. Der Stiel ist oft wie der Hut feinsamtig bis schuppig, häufig ist eine stark ausgeprägte Cortina (spinnwebsartiger Schleier) zwischen Stiel und Hut sichtbar. Die fleischbräunliche Scheiden der Lamellen sind bei jungen Exemplaren mit feuchten Tröpfchen „Tränen“ behangen.

Allerdings waren einige meiner gefundenen Pilze besonders, da sie sogenannte Bildungsabweichungen (Teratologie) haben und damit etwas Seltenes sind. Im Handbuch für Pilzfreunde Band V von Michael/Hennig/Kreisel werden diese ausführlich beschrieben. 

Die anschließend noch gefundenen Sommersteinpilze waren für mich nur noch Nebensache…

Catrin

Hier der feinschuppige faserige Hut und der spinnwebsartige Schleier (Cortina) zwischen Hut und Stiel.
Foto: Catrin Berseck

 

Allerdings ist es ungewöhnlich, dass die Tränenden Saumpilze an der Oberseite des Hutes eine kleine Öffnung haben…
Foto: Catrin Berseck

 

Eine Gruppe Tränender Saumpilze, von denen 3 Exemplare diese Öffnungen auf der Hutoberfläche hatten.
Foto: Catrin Berseck

 

Und in dieser Öffnung auf der Hutoberfläche sind Lamellen zu sehen.
Foto: Catrin Berseck

 

Sommersteinpilze (Boletus reticulatus) von verschiedenen Standorten. Die größeren Exemplare in der oberen Reihe haben im tiefen Buchenlaub einen extrem großen dicken Stiel ausgebildet. Die 4 kleineren Exemplare wuchsen auf einem moosigen sonnigen Hang und sind dementsprechend kleiner und auch fester.
Foto: Catrin Berseck


21.06.2021 – Sonnabend

Einer von mehreren jungen Sommer-Steinpilzen (Boletus reticulatus) heute im Sophienholz.
Foto: Catrin Berseck

Heute stand eine Öffentliche Wanderung in der Nähe von Neukloster auf dem Plan. Mit 6 Pilzfreunden besuchten wir das Sophienholz zwischen Nevern und Ravensruh – einem Waldgebiet mit vorwiegend Buchen, Fichten aber auch sumpfigen Abschnitten mit Erlenbrüchen.

Unsere Erwartungen hielten sich in Grenzen. Stellenweise war auch nicht ein einziger Pilz zu sehen. Vereinzelt gab es Perlpilze, Täublinge – der erste von den Schnecken zerfressene Sommersteinpilz machte uns jedoch Hoffnung.

Diese Hoffnung wurde letztendlich auch Wirklichkeit – es gab gefüllte Körbe für die Speisepilzsammler.

Den vollständigen Bericht von dieser Öffentlichen Wanderung findet ihr demnächst hier.

Catrin

 

Ein bunt gefüllter Korb mit Speisepilzen von unserer heutigen Wanderung.
Foto: Catrin Berseck


22.06.2025 – Sonntag

Echte Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) an einem sonnigen Steilhang am See. So ungeschützt haben sie bei der Hitze und der Sonnenstrahlung ausgesetzt keine Chance zu wachsen und vertrockenen bereits im ganz jungen Stadium.
Foto: Sylvina Zander

Nach der Öffentlichen Wanderung gestern sind Dorit, Sylvina und ich noch in die nahegelegene Kleinstadt Brüel gefahren. Ich bin dort ab und zu mal unterwegs und wollte den Beiden noch einige interessante Stellen zeigen.

Zuerst suchten wir einen kleinen See auf, welcher ein interessantes Pilzgebiet ist. Wir machten dort einen schönen Spaziergang im schattigen Uferbereich und konnten dort sogar einige Pilze trotz der Trockenheit entdecken.

Dann ging es zum Abschluss noch auf den Brüeler Friedhof. Friedhöfe sind ja bekanntermaßen interessante Pilzgebiete. Der erste Eindruck beim Betreten war: Das ist hier doch staubtrocken – hier wächst doch nichts. Weit gefehlt! Wir entdeckten Fransige Wulstlinge und massenweise wunderschöne Ziegelrote Risspilze. Für Sylvina und Dorit waren es die ersten Ziegelroten Risspilze, die sie im Habitat gesehen haben. Ich denke mal, dass die Beiden denen in Zukunft öfter mal begegnen werden.

Es war jedenfalls ein schöner Tagesabschluss nach der Öffentlichen Wanderung.

Catrin

 

Dagegen fühlt sich dieser Flockenstielige Hexen-Röhrling (Neuboletus erythrophus) aber scheinbar an diesem Trockenhang wohl.
Foto: Catrin Berseck

 

Hier sehen wir ganz junge Lungen-Seitlinge (Pleurotus pulmonarius) aus der Rinde eines toten Buchenstammes hervorbrechen.
Foto: Sylvina Zander

 

Neben dem alten Friedhof in Brüel wurde erst kürzlich dieses Hinweisschild aufgestellt, dass auf den Naturerlebnispfad mit „Pilzy Pilz“ und „Biber Ben“ aufmerksam macht.
Foto: Sylvina Zander

 

Auf dem Friedhof in Brüel wimmelte es nur so von Nymphen der Gemeinen Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus) in verschiedenen Altersstadien. Nymphen haben eine überwiegend rote Färbung mit schwarzen Flecken entlang des Rückens. Mit jeder Häutung werden Sie den erwachsenen Tieren immer ähnlicher.
Foto: Sylvina Zander

 

Massenweise Ziegelrote Risspilze (Inosperma rubescens) fanden wir auf dem Brüeler Friedhof auf den moosigen Rasenflächen.
Foto: Catrin Berseck

 

Hier sehen wir deutlich die aufreissende Huthaut mit ihrer radialfaserigen Struktur und der ziegelroten Verfärbung.
Foto: Catrin Berseck

 

Ziegelrote Risspilze in verschiedenen Altersstadien als Aquarell von Sylvina.
Foto: Sylvina Zander


23.06.2025 – Montag

Die Niederschlagsmengen vom 23.06.2025. Im Bereich Lübeck, Baumgarten und Groß Lüsewitz hat es mit über 10 l den meisten Regen gegeben.
Quelle: Kachelmannwetter

Erst mal zum Wetter. Nach dem Hitzewochenende kam es bereits in der Nacht vom Sonntag zu Montag zu teils kräftigen Schauern und Gewittern. Diese wurden örtlich von Starkregen, Hagel und Sturmböen begleitet. Auch heute zeigen sich dichte Wolkenfelder, die für Starkregen und Sturmböen sorgten.

Laut Vorhersage sollen die Temperaturen wieder steigen – bis Donnerstag ist aber stellenweise weiterhin mit Regen zu rechnen.


Grauer Wulstling (Amanita excelsa) mit teilweise durch den Regen abgewaschenen Flocken auf dem Hut.
Foto: Catrin Berseck

Nach Feierabend war ich nur kurz nach dem Regen meinem Buchenwald auf dem Heimweg inspizieren.

Die Hainbuchenraufüße haben die Hitze am Wochenende nicht vertragen und sind eingetrocknet. Vereinzelt kamen noch frische Sommersteinpilze und Täublinge.

Aber der Regen hat die Schnecken wieder aktiviert – es gab kaum einen Frischpilz, der nicht von ihnen belagert und gefressen wurde.

Wie bereits vorher schon berichtet, ist das Pilzwachstum in den Wäldern tatsächlich nur stellenweise gut. Auch auf unserer Öffentlichen Wanderung am Sonnabend haben wir stellenweise kaum Pilze gefunden – an einigen Stellen sah es ganz anders aus…

Die jetzigen Regenfälle und steigenden Temperaturen sollten aber in nächster Zeit ihre Wirkung zeigen.

Catrin

 

Junge Fleischrote Speisetäublinge (Russula vesca) heute im Buchenwald.
Foto: Catrin Berseck

 

Die Farbvariabilität des Speisetäublings lässt Verwechslungen mit mehreren anderen Täublingsarten zu. Aber an seinem wichtigsten Merkmal ist er durchaus zu erkennen: an seiner zu kurz geratenen Huthaut, die die Lamellen ein Stück weit frei gibt.
Foto: Catrin Berseck

 

Graugrüner Dachpilz (Pluteus salicinus) an Totholz. Er enthält in geringen Mengen Psilocybin und gehört deswegen in dieser Gattung zu den Giftpilzen.
Foto: Catrin Berseck


24.06.2025 – Dienstag

Riesenschirmlinge (Macrolepiota procera) heute am Straßenrand.
Foto: Catrin Berseck

Heute Abend  waren mal wieder Parks und Wiesen Ziel meines Feierabendspaziergangs.

Auch dort tut sich nach dem Regen von Sonntagnacht so einiges. Einige Vertreter der typischen Frühsommerpilze waren bereits am Start.

An den Straßenrändern sieht man jetzt wieder Schirmpilze – auf Wiesen und in Parkanlagen Champignons und auch die Nelken-Schwindlinge blühen nach dem Regen wieder auf…

Hoffen wir mal, dass es mit dem Pilzwachstum so weiter geht.

Catrin

Einer der größten in seiner Gattung – Weißer Anis-Champignon bzw. Schafchampignon (Agaricus arvensis). Die Lamellen sind jung an der Hutunterseite sternförmig (zahnradförmig) vom Hutrand abreißend.
Foto: Catrin Berseck

 

Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades), die die Eigenschaft besitzen, sich bei trockenem Wetter quasi selbst zu Trockenpilzen zu konservieren um bei Regenwetter wieder neu aufzuleben. Sie sind plötzlich wieder zu sehen und man könnte denken, sie seien geradeswegs frisch aus dem Boden gesprossen…
Foto: Catrin Berseck

 

Die Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) lassen sich nach dem Regen nun auch endlich blicken. In einer Parkanlage unter Eiche.
Foto: Catrin Berseck


26.06.2025 – Donnerstag

Heute möchte ich nur mal kurz zeigen, wie sich die kleinen Lungenseitlinge vom Sonnabend innerhalb von 5 Tagen entwickelt haben.

Catrin

 

Junge Lungenseitlinge (Pleurotus pulmonarius) am 21.06.2025.
Foto: Catrin Berseck

 

Und das ist aus den kleinen Lungenseitlingen nach 5 Tagen geworden…
Foto: Catrin Berseck

 

Erntereife frische Lungenseitlinge (Pleurotus pulmonarius) am 26.06.2025.
Foto: Catrin Berseck


27.06.2025 – Freitag

Nach den Regenfällen und Catrins zahlreichen Pilzfunden dachte ich, wir könnten auch einmal in unserem Hauswald nachsehen. Sich nach der Arbeit im Wald zu entspannen, ist schließlich immer eine gute Idee – selbst wenn sich kaum Pilze finden lassen.

Die ersten beiden Täublinge, die wir entdeckten, waren allerdings so stark von Schnecken zerfressen, dass sie sich nur vage als Frauentäublinge identifizieren ließen.

An einem uns bereits seit Längerem bekannten, abgestorbenen, aber noch aufrecht stehenden Baum, der im Winter Austernseitlinge und im Sommer Lungenseitlinge hervorbringt, wurden wir fündig. Die frischen Lungenseitlinge waren noch unversehrt von Schnecken, und so konnten wir ein kleines Büschel ernten. Es war zwar keine große Ausbeute, reichte aber als feine Zutat für eine Suppe.

Zum Rezept für eine Miso-Suppe mit Nudeln und Lungenseitlingen geht es hier.

 

Ein kleines Büschel Lungenseitlinge (Pleurous pulmonarius) an einer abgestorbenen, aber noch aufrechten Buche.
Foto: Maria Schramm

 

Neu! Willkommen in unserer Wilden Pilzküche

Ob Steinpilz, Pfifferling, Parasol oder Schwefelporling – wer durch den Wald streift und gern essbare Pilze sammelt, weiß: Der wahre Genuss beginnt erst in der Küche. Erst durch sorgfältiges Zubereiten entfalten sich die Aromen und Texturen, die Pilzgerichte besonders machen.

Auf einer neuen Unterseite des Steinpilz möchten wir ab jetzt unsere Lieblingsrezepte zu Wildpilzen teilen – von einfachen Brotzeitideen über herzhafte Klassiker bis hin zu modernen Kreationen. Alle Gerichte lassen sich mit selbst gesammelten Pilzen nachkochen – und sollen zeigen, wie vielfältig, aromatisch und unkompliziert Pilzküche sein kann.

Die Rezepte stammen von unseren Vereinsmitgliedern, wurden ausprobiert, variiert und mit Begeisterung gegessen. Manche sind traditionelle Rezepte, andere überraschend neu.

Wir laden euch ein, mitzukochen und auszuprobieren – und vielleicht sogar eure eigenen Rezepte mit uns zu teilen, so dass wir nach und nach eine Vielfalt an Zubereitungsideen zusammentragen können!

 

 

Ein paar Meter tiefer im Wald begegneten wir ihm wieder – dem Orakelpilz Schwefelporling (Laetiporus sulphureus). An einer umgestürzten Eiche hatte er sich an mehreren Stellen entwickelt. Einige Fruchtkörper waren noch sehr jung und nicht erntereif – dort könnten wir in ein paar Tagen noch einmal nachsehen.

 

Die anderen Fruchtkörper hatten bereits halbkreisförmige Konsolen mit welligem Rand ausgebildet. Sie wuchsen übereinander und verteilt über den Stamm und leuchteten oben gelb-orange und unten schwefelfarben.
Foto: Maria Schramm

 

So dünn und zart wie sie waren, konnten wir nicht widerstehen und schnitten wir uns ein paar schnitzelgroße Stücke heraus und nahmen sie mit.

Zum Rezept „Schnitzel-Stulle“ geht es hier.

Maria


28.06.2025 – Sonnabend

Tiegelteuerlinge (Crucibulum laeve) auf Holzhackschnitzeln.
Foto: Catrin Berseck

Heute musste ich gar nicht weit gehen, um interessante Pilze zu finden… Direkt vor meinem Fenster in einer Rabatte mit Holzhackschnitzeln waren massenweise Tiegelteuerlinge (Crucibulum laeve) – Pilz des Jahres 2014. Sie werden in England aufgrund ihres Aussehens „Vogelnestpilze“ oder im skandinavischen Ländern „Brotkorbpilz“ genannt.

Die deutsche Bezeichnung Teuerling stammt aus dem Mittelalter, als man anhand der Anzahl und der Form der münzenähnlichen Peridiolen glaubte, auf  Teuerungszeiten schließen zu können. Die Peridiolen wurden als Geldstücke angesehen – viele Peridiolen im Tiegel der Teuerlinge bedeutete viele Geldstücke – also  Teuerung (steigende Preise).

Teuerlinge wachsen bevorzugt nach Regen – also schlechtem Wetter – was zu einer schlechten Getreideernte und steigenden Getreidepreisen und hohen Brotpreisen führte. 

Weitergehende Kommentare bezugnehmend auf die heutige Zeit spare ich mir…

Als Peridiole bezeichnet man die rundlichen oder linsenförmigen Körperchen (Sporenbehälter), in denen bei Teuerlingen die Sporen gebildet werden.

Catrin

 

Junge Tiegelteuerlinge sind gelb- bis rotbraun und geschlossen. Im Alter ändert sich die geschlossene kugelartige Form in eine offene schlüsselartige Form, in denen die Sporenbehälter dann sichtbar werden.
Foto: Catrin Berseck

 

Hier sehen wir die weißen linsenförmigen Sporenbehälter (Peridiolen). Diese werden von Vögeln als Samen angesehen und aufgenommen und so von ihnen verbreitet. Wenn Regentropfen in die geöffneten Tiegel fallen, können die Kapseln dadurch herausgeschleudert werden und haften mit einem Klebfaden an Pflanzen der Umgebung an. Sobald diese Kapseln dann zusammen mit der Pflanze von Tieren gefressen werden, gelangen die Sporen in neue Lebensräume und verbreiten sich.
Foto: Catrin Berseck


29.06.2027 – Sonntag

Wettervorhersage für Schwerin
Quelle: Deutscher Wetterdienst

Erst einmal zum Wetter. Zwischen einem Hoch mit Schwerpunkt über den Britischen Inseln und der Nordsee und einem Tief über Nordosteuropa fließt mit westlicher bis nordwestlicher Strömung warme Luft nach Mecklenburg-Vorpommern.

In der Folge erwärmt es sich zunehmend – am Mittwoch sind laut dem Deutschen Wetterdienst Höchsttemperaturen bis zu 35 Grad möglich. Erst in der Nacht zum Donnerstag könnte es in Westmecklenburg Schauer- und Gewitter geben. Bis zum Wochenende ist dann mit weiteren Regenfällen zu rechnen.

Quelle: Deutscher Wetterdienst


 

Letzte Woche habe ich seltene und auch kuriose Pilze gefunden, die ich euch hier zeigen möchte.

Catrin

 

Der recht seltene Sternstäubling (Mycenastrum corium) auf einer Wiese.
Foto: Catrin Berseck

 

Der Sternstäubling hat seinen Namen bekommen, da er im Alter später sternförmig aufreißt. Hier ein Foto vom 28.06.2024.
Foto: Catrin Berseck

 

Netzflockiger Rosatäubling oder Morgenrot-Täubling (Russula Aurora). Die Huthaut ist „morgenrot“ oder anderen Rot- und Rosatönen – in der Mitte ockergelb und der Rand ist oft heller.
Foto: Catrin Berseck

 

Weitere Merkmale des „Netzflockigen“ Täublings sind der weiße bereifte und im oberen Drittel netzflockige Stiel. Bei den Lamellen sehen wir am Grund Querlamellen (Anastomosen).
Foto: Catrin Berseck

 

Da es in Mitteleuropa über 30 rothütige Täublinge gibt und diese auch in der Farbe je Art variieren können, ist die Unterscheidung oft nicht einfach. Der Morgenrot-Täubling lässt sich aber makrochemisch sicher bestimmen – hier sehen wir die typisch rote (für mich pinke) Farbreaktion mit Sulfovanillin.
Foto: Catrin Berseck

 

Das Besondere an diesem Täubling war allerdings, dass er eine Bildungsabweichung hat und sich aus dem Hut ein weiterer kleiner Fruchtkörper entwickelt.
Foto: Catrin Berseck

 

Ein im Laubwald häufig zu findender Täubling ist der Purpurschwarze Täubling (Russula atropurpurea) mit seiner schwarzen Hutmitte.
Foto: Catrin Berseck

 

Allerdings ist es nicht häufig, dass sich aus dem Stiel ein weiterer Hut bildet.
Foto: Catrin Berseck

 

Hier kann man im Detail erkennen, dass sich unter dem Hut am Stiel Lamellen bilden. Es handelt sich ebenfalls um eine seltene Bildungsabweichung.
Foto: Catrin Berseck


30.06.2025 – Montag

Ein Prachtexemplar eines Sommer-Steinpilzes (Boletus reticulans). Zu erkennen am weißen Stielnetz und dem samtartigen Hut.
Foto: Eiman Khwiled

Eiman und Hanjo sind am Sonntag jeweils in ihren Wäldern unterwegs gewesen und haben mehr oder weniger gefunden. Da beide Gebiete nicht weit voneinander entfernt liegen, haben sie vor ca. 1 Woche ungefähr dieselben Niederschlagsmengen abbekommen.

Eiman war im Revier Weiße Krug unterwegs  – ausgedehnte Waldgebiete auf meist sandigen Böden. Dominant sind hier oft Kiefern- und Fichtenforste, aber auch größere Buchenwaldbereiche mit kleineren und größeren Seen.

Hanjo dagegen war im Rühner Forst unterwegs – überwiegend Buchenwälder auf kalkhaltigem lehmigen Boden, die mit Nadelforsten durchsetzt sind und ausgedehnte feuchte bzw. moorige Erlenbrüche enthalten.

Unterschiedlicher könnte die Ausbeute trotzdem nicht sein – auf Eimans sandigen und teilweise sauren Böden war deutlich mehr als auf den lehmigen kalkhaltigen Böden von Hanjo zu finden.

Catrin, Eiman und Hanjo

Ein alter großer Sommersteinpilz mit einem rissigen, von der Trockenheit gezeichneten Hut.
Foto: Eiman Khwiled

 

Frische Lungenseitlinge (Pleurotus pulmonarius) sind derzeit fast überall zu finden. Unter anderem an ihrem anisartigen Geruch zu erkennen,
Foto: Eiman Khwiled

 

Und auch die ersten Rotbraunen Scheidenstreiflinge (Amanita fulva) sind am Start. Zu erkennen an der lappigen Scheide und der Riefung am Hutrand.
Foto: Eiman Khwiled

 

Auch Echte Pfifferlinge (Cantharellus cibarus) konnte Eiman finden.
Foto: Eiman Khwiled

 

Spindelige Rüblinge (Gymnopus fusipes). Er löst an den Wurzeln von lebenden Bäumen Weißfäule aus und gilt deshalb als gefürchteter Baumparasit.
Foto: Hanjo Herbort

 

Der hochgiftige Zimtfarbene Weichporling (Hapalopilus rutilans) enthält Polyporsäure. Diese führt zu zentralnervösen Störungen, Sehstörungen und Erbrechen. Ein markantes Symptom nach dem Verzehr ist das Ausscheiden von violett verfärbtem Urin. Er ist ein beliebter „Färbepilz“, der eine schöne violette Farbe ergibt.
Foto: Hanjo Herbort

 

Ein weiterer beliebter „Färbepilz“ sind junge Nadelholzbraunporlinge (Phaeolus spadiceus). Beim Färben von Wolle und Naturfasern ergibt er in diesem Stadium die schönsten goldgelben Farbtöne.
Foto: Catrin Berseck