Mittwochsexkursion 14.10.2020

14. Oktober 2020 – Exkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion

Auch exklusiv für interessierte Gäste.

Es ging in das MTB: 2338/3 = Dobbertin

Die ersten Exemplare wurden entdeckt.

Reichlich Wald findet sich im dritten Quadranten des Dobbertiner Messtischblattes, im sogenannten Dobbertiner Seenland. Da wären zunächst die sehr interessanten und pilzreichen, sowie weitläufigen Reviere, beginnend und südlich des NSG Mildenitztal, mit den Hangterrassen zum Schwarzen See und die großen Nadel- und Mischwaldbereiche bis hin zur Ortschaft Dobbin zu nennen. Dort schließt sich ein Waldstreifen zum Dobbertiner See bis hin nach Dobbertin an. Ein weiteres, kompaktes Waldgebiet, die Spendiener Tannen, an. Wer die Wahl hat, hat bekanntlich die Qual. Die weitläufigen Forste südlich des Naturschutzgebietes Mildenitztal waren schließlich das Ziel. Sowohl öffentliche Wanderungen, Vereinsexkursionen und sogar schon 2 Nachtwanderungen absolvierten wir hier. Selbst mit einem Drehteam des NDR – Fernsehens waren wir dort schon unterwegs. So übt dieses herrliche Gebiet immer wieder eine große Anziehungskraft aus. Da heute einige Gäste dabei waren, die durchaus Ambitionen zum Füllen ihrer mitgeführten Pilzgefäße hatten, entschied ich mich für dieses klassische Pilzsucher – Revier.

Die überaus häufigen Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila) sehen wir hier in einer besonders attraktiven Wuchsform.

Der Wollige Milchling (Lactarius vellereus) sondert bei Verletzung einen weißen Milchsaft ab, der unangenehm schmeckt.

Wohl eher eine blasse Form des Fuchsigen Rötel – Trichterlings stellt dieser Fahlgelbe- oder Wasserfleckige Rötel – Trichterling (Lepista gilva) dar. Trotzdem wird er als eigene Art geführt, obwohl es immer wieder Übergänge zwischen beiden Formen gibt, die eine genaue Zuordnung schwierig gestalten. Essbar sind beide Varianten. Zumindest wenn sie, so wie hier, noch jung und frisch sind.

Ein Stück Totholz ist mit zahlreichen Hörnlingen besetzt.

Nicht nur der Gegabelte Nadelholz – Hörnling (Calocera furcata) findet sich auf diesem Holzknüppel, sondern auch die Zerfließende Gallert – Träne (Dacrymyces stillatus).

An Kiefernholz wächst mitunter büschellig einer der schönsten Blätterpilze überhaupt. Der Purpurfilzige Holzritterling (Tricholomopsis rutilans). Zwar ist er essbar, aber sein Wohlgeschmack reicht in keiner Weise an die optischen Reize heran.

Zwei Raslinge der Gattung Lyophyllum. Um welche Art es sich genau handelt, konnte leider nicht geklärt werden.

An den Wegrändern, unter Kiefern, erfreuten immer wieder junge Butterpilze (Suillus luteus) die Herzen meiner, mich begleitenden Mitmenschen.

Dunkelscheibige Fälblinge (Hebeloma mesophaeum) gehören zu den gemeinsten Blätterpilzen. Wie nahezu alle Vertreter dieser Gattung sind sie ungenießbar.

Entweder an alten, modrigen Laubholz – Stubben, oder an deren Wurzelausläufer brechen scheinbar aus der Erde oft ganze Kolonien von Birnen – Stäublingen (Lycoperdon pyriforme) hervor. Da sie gummiartig zäh sind, geben sie auch jung keine begehrenswerten Speisepilze ab.

Schopf – Tintling (Coprinus comatus).

Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron) wie sie im Buche stehen.

Am Roten Fliegenpilz (Amanita muscaria), insbesondere wenn er so schön ist, kommt man selten vorbei ohne den Foto – Apparat zu zücken.

Der schöne Laubholz Harzporling (Ischnoderma resinosum) findet sich natürlich an Laubholz. An Nadelholz wächst der nahezu identische Schwarzgebänderte Harzporling.

Der besonders im Herbst an Waldwegrändern überaus häufige Rosa – Helmling (Mycena rosea) gehört in die Gruppe der schwach giftigen Rettich – Helmlinge.

Alabaster – Kernlinge (Tremella encephalla) finden wir auf Kiefernholz. Der gallertartige Fruchtkörper bildet im Inneren einen weißlichen Kern aus.


Die Artenliste von MTB 2338/3 = Wald im Mildenitzgebiet/Alte Mühle: Grünende Fichtenkoralle, Fichten – Zapfenrübling, Ahorn – Runzelschorf, Lederbrauner Mürbling, Waldfreund – Rübling, Rosa – Helmling, Rillstieliger Helmling, Graukappe, Grobscholliger Riesenschirmpilz, Bitterer Schleimkopf, Gelbbräunlicher Trichterling, Grüner Anis – Trichterling, Flaschen – Stäubling, Echter Mehltau, Gelber Knollenblätterpilz, Langstieliger Knoblauch – Schwindling, Fleischroter Lacktrichterling, Beutel – Stäubling, Rettich – Helmling, Wohlriechender Gürtelfuß, Seidiger Rißpilz, Gemeiner Rettich – Fälbling, Roter Fliegenpilz, Wolliger Milchling, Rostfleckiger Helmling, Heftel – Nabeling, Grünblättriger Schwefelkopf, Rehbrauner Dachpilz, Schmetterlings – Tramete, Bleiweißer Trichterling, Schwefel – Ritterling, Fahlgelber Röteltrichterling, Falscher Pfifferling, Echter Pfifferling, Brandiger Ritterling, Amiant – Körnchenschirmling, Violetter Lacktrichterling, Weißflockiger Trompetenschnitzling, Perlpilz, Klebriger Hörnling, Zerfließende Gallertträne, Kahler Krempling, Birnen – Stäubling, Weißvioletter Dickfuß, Duft – Trichterling, Geflecktblättriger Flämmling, Keulenfuß – Trichterling, Buchen – Schleimrübling, Goldgelber Lärchenröhrling, Pfeffer – Röhrling, Dehnbarer Helmling, Kurzstieliger Weichritterling, Dunkelscheibiger Fälbling, Mehlpilz, Ohrlöffel, Horngrauer Rübling, Schopf – Tintling, Zitronenblättriger Täubling, Rotfuß – Röhrling, Schwarzgebänderter Harzporling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Flatter – Milchling, Alabaster – Kernling, Blutender Schichtpilz, Gegabelter Nadelholzhörnling


Bei Interesse für eine der nächsten Mittwochsexkursionen einfach anrufen unter: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219 oder

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