19. August 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung
Öffentliche Pilzlehrwanderung
Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes
Auf Schelfwerder am Schweriner See
Die Halbinsel Schelfwerder am, bzw. im Schweriner See, ist weitgehend bewaldet. Buchenwälder dominieren neben feuchteren Erlenbrüchen und einigen Nadelforsten. Wir finden hier teils schwere Böden vor, die auch Kalkeinlagerungen aufweisen. Daher im Frühling interessant für Morchel – Freunde und im Sommer können hier neben dem sehr seltenen Igel – Wulstling auch ganz besondere Röhrlinge den fortgeschrittenen Pilzfreund, und natürlich auch die Pilzfreundin, begeistern. So gibt es hier beispielsweise Anhängsel – Röhrlinge, auch bekannt unter der Bezeichnung Gelbfleischiger Steinpilz oder sogar den sehr seltenen Bronze – Röhrling, der seinerseits auch auf den Namen Schwarzhütiger Steinpilz hört. Selbstredend sind hier auch ganz normale Steinpilze und Sommersteinpilze zu Hause.
Aber es geht ja auf einer Lehrwanderung nicht nur um Röhrlinge. Vieles mehr kann erläutert und vorgestellt werden, welches uns auf der etwa 3 – stündigen Runde um die Halbinsel unter die Augen kommen könnte. Mit etwas Glück kann auch eine herzhafte Zugabe zum Sonntagsbraten am Ende unserer vornehmen Jagd zu Buche schlagen. Natürlich sammelten wir nicht auf dem Bestattungsgelände, denn der Wald ist auch für unser Anliegen groß genug, um nicht die Totenruhe zu stören. Übrigens finden auch Führungen durch dien Ruheforst statt, wie ich der entsprechenden Homepage entnehmen konnte. Ruheforst Schweriner See

Catrin hat zur Einleitung einige Pilze mitgebracht. Wer den Inhalt des Schälchens verzehrt, hat besser schon einen Vertag mit dem Ruheforst abgeschlossen.

Ja, den Grünen Knollenblätterpilz sollte Mann und Frau sich einprägen. Die letale Dosis für einen erwachsenen Menschen soll etwa 50g betragen.

Die düster gefärbte Gruben – Lorchel (Helvella lacunosa) könnte ein Mischpilzgericht bereichern. Lorcheln sind jedoch roh giftig und müssen gut erhitzt werden.

Die sollte man nicht verwechseln. Links zwei leicht giftige Schwarzgezähnelte Rettich – Helmlinge (Mycena pelianthina) und rechts der essbare Violette Lacktrichterling (Laccaria amethystea).

Gut essbar, jedoch unergiebig, ist der stark gilbende und nach Anis duftende Weinrötliche Zwerg – Champignon (Agaricus semotus).

Noch junge Behangene Faserlinge (Psathyrella candolleana). Zwar zart und gebrechlich, aber im Geschmack sollen sie überzeugen.

Und dann plötzlich an einer Hanglage zum Schweriner See einige Schleierlinge. Soll es der Tonweiße Dickfuß (Cortinarius turgidus) sein? Auf jeden Fall kein Speisepilz!

Und ein Dankeschön an den unbekannten Fotograf aus Hamburg, der sich einen Moment Zeit nahm, um uns für dieses Gruppenfoto abzulichten.
Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!