Wetter/Pilze Oktober 2024

Wetter und Pilzwachstum in Mecklenburg

Tagebuch Wetter und Pilze Oktober 2024

Butterpilz (Suillus luteus) am 01. Oktober 2024 in der Lübtheener Heide.

Auch heute startete der Tag mit Yes.

Dienstag, 01. OktoberMiracle Of Life – 3. Exkursionstag in Vorbereitung unserer Großpilzausstellung vom 03. – 06.10.2024 im Mykologischen Informationszentrum Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21. Gegen 09.00 Uhr starteten die Pilzfreunde Thomas und Reinhold zur Tagesexkursion in die Griese Gegen. Genauer in die Lübtheener Heide bei Teewswoos. Also genau in die Ecke, in der zur Zeit unsere Mittwochsexkursionen anberaumt sind und in der vom 18.- 20. Oktober unser diesjähriges Pilzwochenende in Mecklenburg stattfinden soll. Das regnerische Wetter spielte für uns günstig mit. Während es in anderen Landstrichen immer wieder und zum Teil kräftig regnete, hatten wir nur zu Beginn einen kräftigeren Schauer.

Der Kuhröhrling (Suillus bovinus), ein minderwertiger Speisepilz in armen Kiefernwäldern auf Sand. 01.10.2024

Der Rosenrote Schmierling (Gomphidius roseus) ist stets in Begleitung des Kuhpilzes anzutreffen bzw. umgekehrt.

Zunächst waren wir direkt im Bereich Teewswoos unterwegs, später auch dichter bei Lübtheen. An den Straßenrändern im Wald Unmengen von Pilzen in großen Schaaren. Hier schienen wir genau richtig zu sein. Bei den großen Schaaren handelte es sich zumeist um größtenteils überständige Butterpilze. Aber auch Kuhpilze waren dabei, und wie es sich gehört, mit ihrem Partner, dem Rosenroten Schmierling. Sandröhrlinge gab es einige, Birkenpilze säumten Wege und Straßenränder wie die Soldaten in allen Größen und Altersstadien. Dazwischen immer wieder Täublinge, Milchlinge und einige Wulstlinge. Vertreten durch Pantherpilze, Rote Fliegenpilze und einigen Perlpilzen. Auch mal Fälblinge, Rißpilze oder Ritterlinge. Vor allem aber auch Steinpilze in aller erster Güte.

Bei so vielen Kiefern darf natürlich auch der Kiefern – Täubling (Russula cessans) nicht fehlen. Aber nur dort, wo es etwas kalkreicher ist.

Ein wirklich hübscher Pantherpilz (Amanita pantherina) mit Ringelsöckchen an,

Wirklich erhaben präsentierten sie sich zwischen tiefen Moospolstern und Rentierflechte oder gleich direkt im blanken Sand der Kiefernforste. Thomas war Happy! Es war der Steinpilz – Tag seines Lebens. Noch nie hatte er das Glück so eine üppige Pracht von Herrenpilzen in seinen großen Korb befördern zu dürfen. Bezüglich Steinpilzen sind wie hier gerade zum richtigen Moment aufgetaucht. Wir haben sie so ziemlich am Beginn ihres dortigen Wachstumsschubes in optimale Qualität erwischt. Nur selten schon mal einige überständige Herrenpilze. Und vor allen bildschön! Kaum mal zerfressen und daher fast alles Bilderbuch – Exemplare. Thomas wird seine Beute verschenken, so an seine Mutter, und den Rest trocknen bzw. einfrieren. Ich habe natürlich auch welche für unsere Ausstellung mitgenommen, denn was wäre eine Pilzausstellung im Steinpilz Wismar ohne seinem Namensgeber.

Steinpilze (Boletus edulis) heute in der Lübtheener Heide in Topp – Qualität.

Das erste Album war heute morgen an der Reihe.

Mittwoch, 02. OktoberYes – Maginfication – Heute habe ich mit dem Aufbau der Pilzausstellung begonnen. Das heißt, der Teil der pflegeleichten Arten war ja schon aufgetragen. Bis heute Abend liegen zunächst 149 Arten auf den Moosflächen. Reichlich Material befindet sich noch in den Kühlschränken und fleißige Vereinsmitglieder landeten weitere Frischpilze an. So brachte mir Angeli tolle Exponate aus der Haushalt Forst mit. Bernhard und Margret aus dem Spreewald beglückten mich mit einem Prachtstück eines Zunderschwamms, der ihren Nussbaum über die Jahre als Nahrungsquelle nutze. In dem Maße, wie der Fomes fomentarius an Fülle zunahm, ging es mit dem Nussbaum abwärts. Alfred und Silke waren in den Redentiner Tannen unterwegs und brachten ihre Ausbeute entlang. Auch Catrin war wieder sehr fleißig. Neben restlichem Einkauf für unseren Imbiss war sie auch wieder in der Natur und beglückte mich, bzw. unsere Ausstellung, mit weiteren Frischpilzen. Darunter auch die gelbe Form des Flockenstieligen Hexen – Röhrlings. Wunderbar duftende Anis – Zähling und kapitale Birken – Rotkappen, um nur einige zu nennen. Noch sind große Lücken auf den Ausstellungsflächen, diese werden sich aber in den nächsten Tagen noch schließen.

Liebevoll bette Angeli ihre Fundstücke in Moospolstern. Und sie hatte tatsächlich auch die ersten Wenzelspilze dabei.

Unsere Pilz- und Vereinsfreundin Silke bastelte extra für unsere Ausstellung diese wunderschöne Herbstdekoration, die nun unsere Besucherinnen und Besucher direkt an der Eingangstür stimmungsvoll begrüßen.

Donnerstag, 03. Oktober (Tag der deutschen Einheit) – Zum Frühstück heute wieder Yes: The Calling – Gefeiert haben wir heute nicht, denn viel Arbeit stand für einige Pilzfreundinnen und Freunde auf dem Programm. Grund war der 1. Tag unserer diesjährigen Großpilzausstellung im Mykologischen Informationszentrum, in der ABC Straße 21. Und es gab heute auch schon unseren Imbissstand mit leckerer Waldpilzsuppe, frischen Waffeln und manches mehr. Ganz herzlichen Dank diesbezüglich an Irena, die wieder wie in früheren Zeiten den Hut im Kochtopf – und Pfannensegment aufgesetzt hatte. Desgleichen ein großes Dankeschön an Angeli, die mit Irena Hand in Hand den Imbisstand meisterte. Danke auch unserem Christian, der mit dem Aufbau und  dem drumherum fleißig war. Nicht zu vergessen Catrin, die früh` s schon wieder im Wald war und frische Pilze organisiert hatte und dann beim weiteren Aufbau der Ausstellung behilflich war und die Fragen der  Besucherinnen und Besucher sehr kompetent beantwortete. Zudem bekamen wir Besuch aus Rostock. Ria und Wilfried Bütow, ihres Zeichens langejährige Pilzberater im Botanischen Garten. Sie brachten uns auch einige Fundstücke mit, die wir teils nicht im Bestand hatten.

Angeli und Irena haben heute für das leibliche Wohl der Besucherinnen und Besucher gesorgt.

Schließlich musste ich dann noch Frage und Antwort stehen für in Interview vom Wismar – tv.  Bis heute Abend liegen nun 218 Großpilzarten auf unseren Ausstellungsflächen. Morgen ab 10.00 Uhr darf sie wieder in Augenschein genommen werden und weitere Pilzarten werden hinzu kommen und vorhandene teils wieder mit frischeren ausgetauscht. Ab dem Mittag ist auch wieder unser Imbissgeschäft mit dabei. Morgen wird es schwerpunktmäßig das Hähnchenschnitzel für Vegetarier geben: gebratenen Schwefelporling.

Und wer neben viele anderen Arten schon immer mal den Milden Wachstäubling (Russula puellaris) sehen wollte, sollte morgen unbedingt in die ABC Straße 21 hinein schauen. Bitte 2 € mitbringen!

Auch heute ging es mit Yes in den Tag.

Freitag, 04. Oktober  Awaken – 2. Tag unser diesjährigen Großpilzausstellung in Wismar. Trotz des Wochentages war die Ausstellung heute gut besucht. Es gab wieder unseren Imbiss, Schwerpunkt mit Schwefelporlingen. Pilz- und Vereinsfreund Phillip brachte noch reichlich Ausstellungsmaterial mit und betreute die Pilzausstellung bezüglich des weiteren Aufbaus und stand bei Fragen Rede und Antwort. Die Pilzberatung wurde eher dezent in Anspruch genommen, aber das könnte sich morgen und am Sonntag möglicherweise steigern. Vereinsmitglied Perki hatte unseren großen Regenschirm, der als Überdachung des Imbissstandes bei schlechten Wetter dient, repariert wieder reingereicht. Zuvor war er noch zu einer Exkursion in den Questiner/Panzower Tannen unterwegs und stieß auf eine ergiebige Steinpilz – Stelle. Das schönste Exemplar, ein wirklich ungewöhnliches Prachtstück, spendierte er für unsere Ausstellung. Der Rest wird getrocknet oder Tiefgefroren. Gegen 17.00 Uhr fanden sich weitere Vereinsmitglieder zur Küchenarbeit ein. Zwiebeln Pellen, Möhren schneiden usw. Catrin versorgte uns des weiteren mit neuen Pilzfunden. Aktuell liegen mindesten 286 Arten auf den Flächen, die ab morgen 10.00 Uhr wieder in Augenschein genommen werden können.

Morgen und auch am Sonntag ist unsere Ausstellung noch von 10.00 – 18.00 Uhr für 2 € in Augenschein zu nehmen.

Heute gab es auch bei uns das Pilz des Jahres 2024  – Pils von der DGfM am Imbissstand zu erstehen.

Sonnabend, 05. Oktober – Ein letztes mal erklang heute Morgen die Progressiv – Rockband – Yes – Yours Is No Disgrace – Ein wunderschöner und sonniger Herbsttag ging heute an den Start. Ideal, um in der Natur unterwegs zu sein. Aber es gab wichtigeres. Die 31. Großpilzausstellung ging in die nächste Runde. Viel Arbeit wartete auf die Pilzfreundinnen und Freunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. Insbesondere unser Imbissgeschäft, bei dem wieder Irena den Hut aufhatte, lief auf Hochtouren. Auch die Ausstellung mit derzeit knapp 300 Arten war gut besucht. Gelegentlich wurde auch die Pilzberatung in Anspruch genommen. Immer wieder wechselte und erneuerte ich unsere Exponate, denn sie sollen möglichst frisch und mit ihren markanten Merkmalen präsentiert werden. Dazu brachte Michael noch Frischpilze mit, u. a. den Ästigen Stachelbart. Catrin war auch noch in Wald und Park unterwegs, und lieferte reichlich Nachschub an. Besondere Hingucker waren darunter zwei Klapperschwämme und ein Riesenporling. Zu besichtigen ist unsere Ausstellung noch morgen zwischen 10.00 und 18.00 Uhr.

Waldpilzpfanne u. a. mit frischen Stockschwämmchen, die Catrin heute morgen noch geerntet hatte.

Gitarren – Virtuose Yngwie Malmsteen ließ heute morgen seine flinken Finger über die Seiten seiner E – Gitarre tanzen.

Sonntag, 06. Oktober Yngwie MalmsteenHow Many Miles To Babylon4. und somit letzter Tag der 31. Großpilzausstellung im Mykologischen Informationszentrum der Hansestadt Wismar. Nach morgentlichen Nebelfeldern schälte sich wieder ein ausnehmend schöner und sonniger Sonntag aus dem Nebel. Klar und hell und kaum ein Windhauch. Perfekt, um in Wald und Flur unterwegs zu sein. Das ging heute natürlich nicht, denn viel Arbeit stand wieder an. Ab 10.00 Uhr öffnete sich die Tür zur Besichtigung der Innenausstellung und wir bauten draußen wieder Tische und Stühle auf, um den Imbiss vorzubereiten. Gegen Mittag war dann auch unsere Köchin Irena wieder vor Ort und alsbald zog der herzhafte Duft frisch zubereiteter Pilzpfanne und der auf dem Dreibock vor sich hin köchelnden Waldpilzsuppe durch die ABC Straße und ließ den Passanten das Wasser im Munde zusammenlaufen.

Catrin im Gespräch mit Besuchern.

Unser Eingangspersonal.

Angeli bediente das Waffeleisen und wer eher auf süßes stand, durfte hier zuschlagen. Oder am besten beides und dazu einen Kaffee, aber auch Pils oder Wein war im Angebot. Natürlich war die Ausstellung auch wieder gut besucht. Immer wieder zeigten sich die Besucherinnen und Besucher erstaunt, beeindruckt und verwundert, über so eine Fülle von frischen Pilzen. Viele realisieren erst beim Durchgang unserer Pilzausstellung, wie viel Arbeit in einer solchen Exposition liegt. Aber ich bin nun auch ein wenig froh, dass dieser alljährliche Höhepunkt im Steinpilz – Wismar und im Vereinsleben der Pilzfreundinnen und Freunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. hinter mir/uns liegt. Hatten doch andere große Ausstellungen am vergangenen Wochenende (Rostock, Schwerin) noch große Probleme ihre Ausstellungsstücke zu finden, so konnten wir doch wieder eine bunte Vielfalt präsentieren und unsere Ausstellungskapazitäten waren am Ende bis zu 100 % ausgelastet.

Die 31. Großpilzausstellung ist nun fast schon wieder Geschichte. Morgen kann die Präsentation am Nachmittag nochmal in Augenschein genommen werden bevor die Pilze in die Bio – Tonne wandern.

Yusuf heute zum Morgenkaffee. Unter dem Namen Cat Stevens einer der beliebtesten Liedermacher und Pop – Musiker der 1970er Jahre. Einfach Kult!

Montag, 07. OktoberYusufIn The End – Eigentlich hatte ich vor, heute einen Ruhetag einzulegen, denn der Vormittag (09.00 – 12.00 Uhr) fiel ohnehin einem Arztbesuch zum Opfer. Aber am Nachmittag war dann doch noch unsere Großpilzausstellung ein letztes mal zu besichtigen. Am Abend landeten die meisten Exponate aber in der Biotonne. Es gab auch heute nochmals einen Pilzimbiss mit frischen Waffeln. Am Waffeleisen stand Sohn Jonas. Mama Irena wieder hinter der Pilzpfanne. So konnte sich Jonas einen Teil seiner ersten Miete für seine neue Wohnung in Neumünster erwirtschaften. Er hat ein Studium in Kiel begonnen und ein ganz neuer Lebensabschnitt liegt nun vor ihm. Bis alle Anträge, beispielsweise bafög, durch sind, dauert es schließlich auch seine Zeit.

Jonas und Mama Irena heute hinter unserem Imbissstand.

Phillip Buchfink und Reinhold Krakow im Bild festgehalten von Christian Boss während unserer Großpilzausstellung 2024.

Aber nun ist die 21. Großpilzausstellung in Wismar endgültig Geschichte. An dieser Stelle nochmals einen ganz herzlichen Dank an alle beteiligten, die dieses arbeitsreiche und zeitaufwendige Unterfangen auch in diesem Jahr zum Erfolg werden ließen. Nun werde ich auch bald wieder in der Natur unterwegs sein können und wieder aktueller über Pilze und Wetter berichten können.

Das Wetter zeigte sich in letzter Zeit ja sehr freundlich und ruhig. Das wird sich in dieser Woche ändern, denn der Tiefdruckeinfluss wird stätig zunehmen. Schon heute drehte die Anströmung auf Südwest. Damit wird mildere und feuchtere Luft heran geführt. Und im weiteren Wochenverlauf soll der Ex – Hurricane Kirk das Mitteleuropäische Wetter ganz schön durcheinander Wirbeln. Donnerstag soll er Deutschland mit viel Regen und seinem Sturmfeld erreichen. Betroffen davon soll, Stand heute, vor allem die Westhälfte, bis zu uns in den Nordosten sein.

Und am Abend landete die Pracht leider in der Bio – Tonne.

Akustisch holte ich mir heute morgen wieder den Frühling in meine Wohnung.

Dienstag, 08. Oktober – Heute morgen um 09.00 Uhr hatte ich eine Verabredung mit Tu Hus, einem ambulanten Pflegedienst in Wismar. Mit Klienten war eine kleine Pilzwanderung durch das Köppernitztal in Wismar angedacht. Leider konnte der Betreuer nur einen interessierten dazu motivieren. Wie dem auch sei, wir drehten durch das fast naturbelassene Bachtal (Wilde Natur mitten in Wismar) unsere Runde. Mischwaldbestände, nahezu ausschließlich von Laubbäumen, auf besseren Böden, boten zumindest für mich eine durchaus interessante Pilzflora. Ich muss zugeben, viel zu selten bin ich hier unterwegs. Ein Gebiet, dass sicherlich noch die eine oder andere mykologische Kostbarkeit zu Tage fördern würde, wenn man doch öfters hier unterwegs sein würde und dann aber auch ernsthaft mykologisch arbeiten müsste.

Heute morgen im Köppernitztal. Leider ohne Vogelgesänge.

Krönchen – Träuschling (Stropharia coronilla) heute im Rasen am Köppernitztal. Essbar.

Ziel war aber auch, die gesammelten Speisepilze, sofern vorhanden, im Tu Hus gemeinsam zuzubereiten. Aber diesbezüglich zog es sich zunächst. Ich stellte den Pilz des Jahres 2024 vor, der dann auch schon mal mitgenommen wurde. Nelkenschwindlinge kamen hinzu. Zum Schluss leuchtete von weiten noch ein hochbeiniger Schopftintling auf einer Rasenfläche in parkartigem Gelände. Aber er wies uns nur den Weg zu einer imposanten Pilz – Oase. Hexenringe von Gemeinen Fälblingen und Gilbenden Erdritterlingen erfreuten unsere Augen. Und kaum zu glauben, jetzt war klar, es wird eine ausgiebiges Pilzmahlzeit zum Mittag geben, denn etliche Büschel ganz frischer Raslinge füllten nun das mitgeführte Sammelgefäß. Danach ging es für mich in` s Infozentrum. Nachwehen unserer Ausstellungstage beseitigen, wobei es sich noch ziehen wird, bis ich mit dem Rückbau der Ausstellungsflächen fertig sein werde.

Büschelliger Mürbling (Psathyrella multipedata) heute im Köppernitztal.

Und kaum legen die Pilze wieder richtig los, so klingelt auch schon wieder das Telefon mit der Bitte um Hilfe unter Vermittlung der Gift – Notrufzentrale. Gestern war es ein noch ganz kleines Mädchen, welches womöglich von Pilzen auf dem Grundstück in Lübeck von vom Rasenmäher zerstückelten Pilzen genascht haben könnte. Ich bat um Fotos, aber es ähnelte doch eher einem Salatteller. Genaues weiß man nicht. Eventuell Gilbende Erdritterlinge, aber auch ein Täubling wäre möglich. Das Kind beobachten und Ruhe bewahren. Bei Auffälligkeiten in einer Klinik vorstellig werden.

Gilbende Erdritterlinge (Tricholoma sculpturatum). 08.10.2024 am Köppernitztal.

Risspilz und Pantherpilz.

Gleiches Anliegen heute Nachmittag. Ein Anruf einer jungen Mutti aus Bad Schwartau. Ihr 4 1/2 – jähriger Sohn hat im Kindergarten von einem oder mehreren Pilzen gegessen. Er kam mit erweiterten Pupillen und verwaschener Aussprache nach hause. Endlich mal konkreteres, dachte ich mir, und hatte sogleich das Muskarin – Syndrom im Hinterkopf. Wieder die Bitte, mir Bilder zuzusenden. Und meine Vermutung bestätigte sich: Risspilze, und wenn das schon nicht genug wäre, auch der Sachsenschreck, manche sagen auch Sachsentod, obwohl er kaum jemanden Tod macht, war auf dem Bild zu sehen. Die sächsischen Mitbürgerinnen und Bürger möchten mit den schwarzen Humor verzeihen, die Begriffe habe nicht ich mir ausgedacht. Also der stark giftige Pantherpilz wäre auch noch als Übeltäter dabei. Ich empfahl sofort mit dem Kind in einer Klinik vorstellig zu werden. Am Abend dann noch ein großes Dankeschön per Telefon von der Gift – Notrufzentrale, für meine schnelle Diagnose. Auch im Namen des Ärzteteams der in Anspruch genommenen Klinik.

Gefleckte Risspilze (Inocybe maculata) heute im Köppernitztal.

Schopf – Tintling (Coprinus comatus). 08.10.2024 Köppernitztal.

Zum Wetter: sehr milde Subtropikluft ist nun eingeflossen. Die ist sehr feucht, hat viele Wolken und auch Regen im Gepäck. Teils kann es besonders ab morgen Abend und in der Nacht zu Donnerstag durch Ex – Hurricane Kirk kräftig und sehr ergiebig schütten. Stürmisch kann es auch werden, aber nichts großes diesbezüglich ist für uns in Sicht. Danach fließt vorübergehend nochmals Polarluft ein und am Wochenende kann es bei Aufklaren sogar geringen Bodenfrost geben. Das ist aber kaum für unsere Belange relevant, lockt vielleicht aber erste Frostschnecklinge und andere, Kälte liebende Arten aus den Böden. Das sollten sich diese jedoch gründlich überlegen. Glaubt man den Berechnungen, nicht nur des amerikanischen GFS, so kommen wir im Verlauf in eine kräftige Südwestströmung, die bis gegen Ende Oktober anhalten könnte. Warme Aussichten und die 20 Grad – Marke könnte im Verlauf zur Tagesordnung werden.

Etliche Büschel von Braunen Raslingen (Lyophyllum fumosum) erfreuten heute die Kochtopf – Mykologen am Köppernitztal. Ausgezeichneter Speisepilz.