27.05.2020 – Mittwochsexkursion

27. Mai – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch für interessierte Naturfreunde

Es ging in das MTB: 2335 – Langen Brütz

Das Hohe Holz, östlich des Schweriner Sees bei Görslow.

Heute ging es in den dritten Quadranten vom Messtischblatt Langen Brütz, also in 2335/3. Auch im heutigen Bereich fanden sich sehr schöne Exkursionsgebiete mit reichlich Wald und Seeuferbereichen. Das größte und kompakteste Waldgebiet ist das Hohe Holz. Hier war ich gleich zum Saisonbeginn des Jahres 2018 zu einer Mittwochsexkursion unterwegs. Es war ein Frühlingshaft milder Tag und stellenweise lagen sogar noch Schneereste vom damaligen Osterschnee. Auch in diesem Jahr ist nun wieder zur Frühlingszeit zufälligerweise dieses Gebiet an der Reihe. Allerdings doch schon zur fortgeschrittenen Jahreszeit, an der Schwelle zum Sommer. Die Artenzusammensetzung war trotzdem recht ähnlich, da aufgrund der relativen Trockenheit nur wenige Frischpilze auszumachen waren.

Die Echten Zunderschwämme (Fomes fomentarius) befanden sich genau wie vor zwei Jahren am Waldrand, eingangs meiner Exkursion, an alten Birken.

Auf den Waldwegen zeugten die Reste großer Pfützen vom Niederschlag des vergangenen Wochenendes. Da zog nähmlich ein heftiges Hagelgewitter über das Hohe Holz.

Ein Sklerotien – Stielporling (Polyporus tuberaster) an totem Buchenholz.

Den Roteichen links im Bild geht es nicht gut.

Der Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) treibt an ihnen sein Unwesen und verursacht eine Braunfäule des Kernholzes.

An den abgefallenen Ästen tut sich das Flächige Eckenscheibchen (Diatrype stigma) gütlich.

Wunderschön erfreut uns dieser filigrane Tintling (Coprinus spec.) aus der Gruppe der Scheibchen – Tintlinge. Das zerbrechliche Teil habe ich allerdings im Wald gelassen, es hätte mikroskopiert werden müssen.

Und hier noch schnell ein Blick auf die Unterseite.

Auffallend war, dass besonders die frischen Blätter der Roteichen dem Hagel nicht gewachsen waren und zahlreich den Waldboden übersäten und natürlich auch in den Pfützen zu finden waren.

An einem schon lange am Wegesrand liegenden Holzstapel machten sich gleich mehrere Arten zu schaffen. So auch diese giftigen Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare).

Dieser überständige Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) hatte sich ganz oben postiert.

Um das eingeschlagene Holz besser abtransportieren zu können, wurde eine frische Schotterpiste angelegt. Das hat auch etwas gutes für uns, denn der Kalkeintrag erhöht die Artenvielfalt an den Wegen.

Und geholzt wurde reichlich. Wahrscheinlich trockengeschädigte und Borkenkäfer anfällige Fichten. Im unteren Stockwerk wachsen Laubbäume nach.

Am Rande des Waldweges einige, wenige Maipilze (Calocybe gambosa), von denen dieses Exemplar das Schönste war.

Diese Nagelschwämme mussten dann doch mit zur Mikroskopie. Sie waren mir nicht bitter genug, so dass ich Klarheit haben wollte. Trotz recht geringer Bitterkeit, handelt es sich doch um den Bitteren Zapfenrübling (Strobilurus tenacellus). Essbarer Würzpilz und ganz groß als Fungizit herausgekommen.

Und nochmals ein junger Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) und wieder war es Eiche. Fruchtkörper von Eichen sollen etwas herb schmecken und es wird empfohlen, sie vor der Zubereitung zu wässern.

Diesen ungenießbaren Porling finden wir nahezu ausschließlich an totem Fichtenholz, insbesondere an ihren Schnittflächen. Reihige Tramete (Antrodia serialis).


Hier die Artenliste von MTB 2335/3 – Hohes Holz: Echter Zunderschwamm, Schmetterlings – Tramete, Striegelige Tramete, Sklerotien – Stielporling, Rotbuchen – Rindenkugelpilz, Orangefarbiges Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Gemeiner Spaltblättling, Eichen – Rindensprenger, Schwefelporling, Flächiges Eckenscheibchen, Striegeliger Schichtpilz, Angebrannter Rauchporling, Rötliche Kohlenbeere, Buckel – Tramete, Eichen – Zystidenrindenpilz, Gemeiner Violettporling, Grünblättriger Schwefelkopf, Rehbrauner Dachpilz, Flacher Lackporling, Warziger Drüsling, Mai – Schönkopf, Bitterer Nagelschwamm, Reihige Tramete und Mai – Stielporling.


Wer Lust hat unter fachlicher Führung allerlei Großpilze zu suchen, zu bestimmen und zu notieren, ist herzlich eingeladen. Einfach anrufen oder eine E – Mail zusenden.

Tel.: 03841/228917 – Handy: 0173/6977219

E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!