Tagebuch September 2010

Pilzwachstum und Wetter im September 2010

Pilze und Wetter im September 2010

Fichten - steinpilz (Boletus edulis). Besonders junge Fichtenschonungen können im Sommer und Herbst mitunter große Mengen an Steinpilzen beherbergen. Außerdem kann man dem Fichten oder Echten Steinpilz auch unter Buchen, Eichen und Kiefern begegnen.

Fichten – Steinpilz (Boletus edulis). Besonders junge Fichtenschonungen können im Sommer und Herbst mitunter große Mengen an Steinpilzen beherbergen. Außerdem kann man dem Echten Steinpilz auch unter Buchen, Eichen, Kiefern und Douglasien begegnen. Standortfoto am 01. September 2010 im Naturpark Sternberger Seenland.

01. September – Bei recht kühlem, wechselnd wolkigem Wetter mit leichten Schauern unternahm ich heute einen Abstecher in die Wälder um Venzkow und Jülchendorf. Im Vergleich zum letzten Mittwoch hat sich das allgemeine Pilzaufkommen deutlich verbessert. Stellenweise gab es reichlich Pilze. Vor allem Täublinge, Milchlinge und verschiedene Wulstlinge bis hin zum Grünen Knollenblätterpilz. Wer in diesem Gebiet Röhrlinge sammeln möchte, sollte schon etwas Zeit mitbringen. Es gibt einige Maronen – Röhrlinge, Körnchen – Röhrlinge, Butterpilze, Ziegenlippen, Rotfüßchen, Sand – Röhrlinge, Birkenpilze und Steinpilze, aber suchen ist angesagt. Wer einfach nur Ernten möchte, sollte lieber in andere Regionen fahren.

Unter Kiefern leuchten stellenweise diese wunderschönen Blutroten Täublinge (Russula sanguinea). Dieser sehr scharfe uns somit ungenießbare Kiefernbegleiter zeichnet sich durch blutrote Färbungen und das für Täublinge ungewöhnliche bogenförmigen, zum Stiel abgerundeten Lammellen aus. Standortfoto am 01. September 2010 in den Kobander Tannen.

Unter Kiefern leuchten stellenweise diese wunderschönen Blutroten Täublinge (Russula sanguinea). Dieser sehr scharfe und somit ungenießbare Kiefernbegleiter zeichnet sich durch blutrote Färbungen und die für Täublinge ungewöhnlich bogenförmigen, zum Stiel abgerundeten Lamellen aus. Standortfoto am 01. September 2010 in den Kobander Tannen.

02. September –  Heute war Donnerstag und die Pilzberatung ganztägig geöffnet. Das wurde auch ausgiebig von den Ratsuchenden genutzt, die lieber auf Nummer sicher gehen wollten. Und das war auch gut so, denn immer wieder wurden die giftigen Karbol- Champignons vorgelegt oder es befanden sich zwischen den gesammelten Maronen – Röhrlingen und Steinpilzen häufig die bitteren Gallen – Röhrlinge. Die Dunkelziffer der „glücklichen Steinpilzsammler“, die eine äußerst aromatische Überraschung dieser Tage erleben dürften, wird sehr hoch sein! Es gibt zur Zeit an den meisten Steinpilz – Standorten auch gut Gallen – Röhrlinge! Eigentlich ideal, um beide Arten genauestens zu studieren! – Pilzfreund Peter Kofahl fand heute im Buchenwald einen großen Korb voller Herbsttrompeten. Sie werden getrocknet und können als vorzügliche Pilzwürze bei uns käuflich erworben werden.

03. September – Heute war ich zum dritten mal mit Leuten des Wismarer Kunstvereins KASO e.V. zu einer Pilzwanderung verabredet. Wir trafen uns auf einem Parkplatz in Wismar und fuhren mit drei Autos und 12 Leuten in einen Wald ganz in der Nähe. Hauptsächlich Buchenbestand auf gehaltvollerem Boden. Es wimmelte hier geradezu vor Pilzen (siehe unter „Individuelle Pilzwanderungen“). Das Wetter ist nach wie vor für die Jahreszeit etwas unterkühlt und in der kommenden Nacht und morgen soll von Norden nochmals ein Schwall sehr kalter und labiler Luft in der Höhe  über die Ostsee nach Mecklenburg – Vorpommern gelangen. Da werden über dem warmen Wasser wieder einige kräftige Schauer und Gewitter entstehen, die auch wieder, wie schon in den Tagen zuvor, Wasserhosen, also Tornados über dem Meer, entstehen lassen können. Manchmal werden auch die Küstenregionen von diesen Wirbelwinden getroffen und es kann zu großen Schäden kommen. So geschehen Ende August auf der Insel Usedom, wo hunderte alter Bäume innerhalb von Sekunden umgeworfen wurden. Auch in Warnemünde gab es kürzlich Schäden und Verletzte an der Strandpromenade. Gestern gab es einen „Rüssel“ in Rostock. Wenn man im Wald von so einem Ereignis überrascht wird, sollte man lieber sein Testament schon vorher gemacht haben!

Neben zahlreichen Steinpilzen erfreuten auch diese Rotfüßchen das Herz der Pilzsammler auf unserer heutigen Wanderung im Wald bei Ravensruh. Standortfoto am 03. September 20010.

Neben zahlreichen Steinpilzen erfreuten auch diese Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron) das Herz der Pilzsammler auf unserer heutigen Wanderung im Wald bei Ravensruh. Standortfoto am 03. September 2010.

04. September – Bei, für Anfang September sehr kühlem, heiter bis wolkigem Wetter, fand heute wieder eine öffentliche Pilzlehrwanderung statt. Ziel waren die Wälder zwischen Jülchendorf und Demen. Noch kürzlich war dieses Gebiet militärischer Sicherheitsbereich und durfte nicht betreten werden. Pilze zum Erläutern und kennen lernen, gab es reichlich. Auch Maronen, Steinpilze, Birkenpilze und andere Klassiker waren vertreten, mussten aber akribisch gesucht werden. In diesen sandigen Gebieten hält sich das Pilzwachstum immer noch etwas zurück im Vergleich zu den Bereichen auf gehaltvolleren Böden mit Buchenbestand (siehe auch unter „Im ehemaligen Sperrgebiet“).

05. September – Nach einer sehr frischen Nacht gab es heute einen sehr angenehmen Frühherbsttag mit viel Sonnenschein und einigen dekorativen Quellwolken am blauen Himmel. Im 6. Jahr in Folge trafen sich heute die Pilzfreunde aus Rehna und Wismar zu einem gemeinsamen Tagesausflug am Roten See bei Brüel. Es wurden drei Exkursionsgruppen gebildet und auch reichlich Pilze gefunden (siehe auch unter „6. Vereinstreffen am Roten See“). Insbesondere Buchenwälder auf gehaltvolleren und teils kalkhaltigen Böden sind zur Zeit äußerst pilzreich. Hier konnten die Rehnaer Pilzfreunde um Torsten Richter einen Super – Fund machen, den Violettfleischigen Stacheling! Aber auch in den sauren Nadelwäldern, mit ihren Maronen – Vorkommen, kehrt zunehmen das pilzliche Leben ein.

06. September – Die Wetterlage beginnt sich umzustellen. Floss doch in den letzten Tagen im breiten Strom hochreichend kalte Luft aus dem Nordmeer nach Mitteleuropa, nehmen jetzt wieder Tiefausläufer vom Atlantik Kurs auf Deutschland. Zunächst hält noch das Skandinavien –  Hoch dagegen, so dass der Ostwind vorübergehend stark auffrischen kann. Spätestens aber in der Nacht zum Donnerstag (heute ist Montag), sollte  auch in Mecklenburg der Durchbruch zu feuchterer und milderer Luft mit Regenfällen erfolgt sein. Die Nächte werden dann nicht mehr so frisch und am Wochenende könnte es sogar kurzeitig angenehm warm werden. Der weitere Trend der Computerberechnungen deutet bis Mitte September auf zunehmend ruhiges und dann auch wieder wärmeres  Altweibersommerwetter hin. Nach dem die Tiefausläufer in dieser Woche auch noch Regen liefern sollen, könnte das eine ideale Konstellation für weiterhin gutes Pilzwachstum in der nächsten Zeit sein.

07. September – Bei wolkigem Wetter hat heute der Ostwind, wie erwartet, kräftig zugelegt. Er wird uns wohl noch bis Donnerstag erhalten bleiben und das Pilzwachstum beeinträchtigen. Die Regenprognose für Donnerstag und Freitag wurde heute für unser Gebiet deutlich herunter korrigiert. Erst am Sonntag stehen möglicherweise nennenswerte Regenmengen in Aussicht. – Die Pilzberatungsstelle wird weiterhin rege in Anspruch genommen. Besonders den extrem bitteren Gallen – Röhrling muss ich immer wieder zwischen den Maronen und Steinpilzen herausfischen. Ich vermute, dass zur Zeit die meisten der glücklichen Pilzfinder, die ihre „tolle Ausbeute“ nicht von einem Fachmann/Fachfrau prüfen lassen haben, eine bittere Überraschung erleben werden. Selten gab es derart viele Gallen – Röhrlinge wie zur Zeit!

08. September – Der Ostwind war heute den ganzen Tag sehr stark. Hoch und Tief kämpfen um die Vorherrschaft in Norddeutschland. Besonders nordöstlich der Elbe halten sich bei derartigen Wetterlagen die Hochdruckgebiete sehr zäh. Dadurch verschärfen sich die Luftdruckgegensätze und es kommt zu derartigen Ostwindlagen, die für das Pilzwachstum sehr schädlich sind. Morgen soll allerdings auch bei uns das Tief Sieger sein und die Regenprognosen haben sich deutlich verbessert. Der Ostwind sollte dann kein Thema mehr sein. – Heute war Mittwoch, also mein Exkursionstag. Neben Ausstellungspilzen standen heute Steinpilze für den Trockner auf dem Programm. Zahlreiche, kräftige, feste und schwere Exemplare konnte ich finden und auch der Madenbefall war kaum der Rede wert. Überwiegend echte, aber auch noch einige Sommersteinpilze. Ich war unterwegs in Buchenwäldern auf gehaltvolleren Böden. Diese sind regelrecht übersät von Pilzen. Vor allem Täublinge, Milchlinge und Wulstlinge. Es ist kaum möglich, einen Schritt zu gehen, ohne Pilze zu zertreten. Eine bemerkenswerte Schwämme, wie sie wahrlich nicht jedes Jahr zu beobachten ist. Im vergangenen Jahr gab es in diesen Biotopen kaum Pilze. Pilzfreund Andreas Herchenbach fand bei seiner heutigen Herbsttrompeten – Ernte im Haushalt Forst noch einen Schwarzhütigen Steinpilz, den er mir für unsere Ausstellung spendierte.

09. September – Der heutige Donnerstag war trüb und regnerisch. Der Regen war sehr willkommen, nach dem der starke Ostwind die Böden, zumindest an den mehr oder weniger windoffenen Bereichen, schon stark abtrocknete und die dortigen Pilze zu schädigen begann. Insbesondere die in diesem Jahr so üppigen Bestände an Herbsttrompeten hätten großen Schaden genommen, falls diese Wetterlage noch weiter angehalten hätte. Die dünnfleischigen Trompeten werden dann schon am Standort mehr oder weniger luftgetrocknet und bei einsetzender Feuchtigkeit wären sie dann rasch verdorben.

An unseren guten Buchenwäldern hat eine riesige Pilzschwämme eigesetzt. Auch die vorzüglichen Herbsttrompeten bedecken Inselweise mitunter zu tausenden den Erboden. Besonders getrocknet sind sie ein hervorragendes Pilzgewürz. Standortfoto am 08.09.2010 im Züsower Forst.

In unseren guten Buchenwäldern hat eine riesige Pilzschwämme eingesetzt. Auch die vorzüglichen Herbsttrompeten (Craterellus cornucopioides) bedecken Inselweise, mitunter zu tausenden, den Waldboden. Besonders im getrockneten Zustand sind sie ein hervorragendes Pilzgewürz. Standortfoto am 08.09.2010 im Züsower Forst.

10. September – Nachdem der Regen in der Nacht abgezogen ist, war es heute zwar immer noch stärker bewölkt, aber die Luft ist wieder milder geworden. Morgen und am Sonntag soll es noch etwas wärmer werden, wobei im laufe des Sonntags von Nordwesten her wieder eine gewittrige Kaltfront naht und einen erneuten, schrittweisen Temperaturrückgang einleiten soll. Die mittelfristigen Wettermodelle sind wieder von einer  warmen Altweibersommerlage abgerückt. Es kann zwar im weiteren Verlauf wieder etwas wärmer werden, aber es bleibt wohl wechselhaft mit zeitweiligen Regenfällen. – Heute war ich mit meinem kleinen Sohn Jonas zu einem Kurztripp in den Haushalt Forst gefahren. Wir hatten nur zwei Stunden Zeit, konnten aber unser selbst gestelltes Ziel, einen großen Korb voller Herbstrompeten einzusammeln, ohne weiteres erreichen. Es wird nicht der letzte, gefüllte Korb dieser Edelpilze sein. Bei einem solchen Überangebot dieses erstklassigen Würzpilzes sollte man zuschlagen, wer weiß, ob es im nächsten Jahr, so wie im vergangenen Jahr, überhaupt welche geben wird.

Wenn die Pilze schon Trompeten heißen, so müßte mann ihnen doch eigentlich auch Töne entlocken können, dachte sich Jonas heute. Aber leider nichts zu machen, sie eignen sich dann doch wohl eher zum Essen. 10.09.2010 im Haushat Forst.

Wenn die Pilze schon Trompeten heißen, so müsste man ihnen doch eigentlich auch Töne entlocken können, dachte sich Jonas heute. Aber leider nichts zu machen, ihre Vorzüge liegen dann doch wohl eher im kulinarischen Bereich! 10.09.2010 im Haushalt Forst.

11. September – Im Wald fängt es an zu stinken! Ich war heute wieder in den Buchenwäldern bei Ravensruh, in der Nähe von Wismar, unterwegs. Die riesigen Mengen von Pilzfruchtkörpern, insbesondere die vielen Täublinge, gehen vielfach schon in Fäulnis über und der Verwesungsgeruch macht sich im Wald breit. Das war heute bei dem feuchtwarmen Wetter besonders stark wahrnehmbar. Insbesondere beim Abernten einer sehr ergiebigen Stelle von Herbsttrompeten, war dicke Luft angesagt. Hier wuchsen auch sehr viele Dickblättrige Schwarz – Täublinge und einige Steinpilze, die vielfach schon am Vergehen waren. Das bedeutet aber nicht, dass der Schub der vielen Pilze durch ist. Im Gegenteil, es schieben nach wie vor sehr viele nach. Ein so intensives Pilzwachstum gab es schon seit Jahren nicht mehr in unserer Region! – Morgen soll es noch einmal feuchtwarm werden und gegen Abend können, im Zusammenhang mit einer Kaltfront, Schauer oder Gewitter aufkommen.

Hat man sie erst einmal entdeckt, ist oft der ganze Waldboden auadratmeterweise übersät von ihnen. Den Herbsttrompeten. Hier ist nur ein kleiner ausschnitt einer sehr ergiebigen Stelle im Wald bei Ravensruh zu erkennen. Es war ein großer Korb voll mit mehrere Kilogramm Gewicht. Standortfoto am 11.09.2010.

Hat man sie erst einmal entdeckt, ist oft der ganze Waldboden quadratmeterweise übersät von ihnen, den Herbsttrompeten (Craterellus cornucopioides). Hier ist nur ein kleiner Ausschnitt einer sehr ergiebigen Stelle im Wald bei Ravensruh zu erkennen. Es wurde ein großer Korb voll mit mehreren Kilogramm Gewicht. Standortfoto am 11.09.2010.

12. September – Heute stand wieder eine Vereinsexkursion auf dem Programm. Zielgebiet war das Hohe Holz zwischen Langen Brütz und Godern. So wie auch in den meisten anderen Wäldern, lief das Pilzwachstum hier auf Hochtouren. Da ich in diesem Wald auch das erste mal auf Pilzpirsch war, wurde alles an Pilzarten notiert, was im Feld bestimmbar war, und das war eine ganze Menge. Auch die Körbe der Speisepilzsammler bekamen Kapazitätsprobleme (siehe auch unter „Viele Pilze im Hohen Holz). – Das Wetter war bestens und überaus pilzfreundlich. Temperaturen oberhalb der 20 Grad Marke und hohe Luftfeuchtigkeit, dass lässt die Pilze kräftig sprießen. Am Abend zogen dann die erwarteten Schauer und Gewitter auf.

13. September – In der gerade beginnenden Woche gibt es bei uns keine aktuelle Pilzausstellung zu sehen. Grund sind die Vorbereitungen für die 18. Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar vom 24. – 26. September 2010 im „Steinpilz“, ABC Straße 21. Die Pilzberatung wird aber weiterhin zu den festgelegten Zeiten abgesichert. Diese wurde am heutigen Montag wieder besonders rege in Anspruch genommen. – Die Großwetterlage in dieser Woche steht voll auf Herbst. Bereits in der kommenden Nacht soll ein umfangreiches Niederschlagsgebiet den norddeutschen Raum erfassen und für teils länger anhaltenden und ergiebigen Regen sorgen. Zu dem frischt der Wind ab morgen wieder deutlich auf und verstärkt zusätzlich den frühherbstlichen Gesamteindruck. Erst zum kommenden Wochenende soll sich das Wetter wieder beruhigen.

14. September – Nachdem der Warmfrontregen in den Früh- und Vormittagsstunden durchgezogen war, gab es den Rest des Tages nur unbedeutenden Nieselregen bei bedecktem Wetter. In der kommenden Nacht folgt die Kaltfront mit schauerartigem Regen nach. Ich denke, in punkto Trockenheit brauchen wir uns in dieser Saison wohl keine Gedanken mehr zu machen, es sei denn, es setzt tatsächlich noch über Wochen anhaltendes Altweibersommer – Wetter mit dem Übergang zum goldenen Oktober ein. Auch früh einsetzende Nachtfröste im Oktober könnten die Situation ungünstig beeinflussen, wobei viele Spätherbstarten aber auch dagegen einigermaßen resistent sind. – Heute war die Pilzberatung wieder recht gut besucht. Es werden zunehmend auch viele Maronen – Röhrlinge gefunden.

15. September – Ich war heute mit Pilzfreund Gerhart Weiß aus Dietrichshagen bei Grevesmühlen, in die moosreichen Nadelwälder im Großraum Crivitz gefahren. Ohne Moos nichts los, dass war heute unser Motto, denn das brauche ich für unsere erweiterte Ausstellungsfläche anlässlich der großen Pilzausstellung in der nächsten Woche. War es noch vor 14 Tagen recht bescheiden mit dem Pilzwachstum in diesen Gebieten, hat sich nun auch hier das Bild grundlegend gewandelt. Pilze wo hin das Auge blickt. Neben vielfältigsten Blätterpilzen, Täublingen und Milchlingen auch große Mengen von Maronen, Butterpilzen, Rotfüßchen, Birkenpilzen, Steinpilzen u. s. w.. Hier braucht man eigentlich kaum mehr suchen, sondern nur noch die besten Exemplare auszusuchen. Mehr geht kaum noch! Der herbstliche Pilzaspekt läuft auf Hochtouren! Das Pilzjahr hat seinen Höhepunkt scheinbar erreicht!

6 Säcke gefüllt mit Moos und nicht nur diese beiden Körbe gefüllt mit Maronen - Röhrlingen, Butterpilzen und Steinpilzen. Der Trockner und die Tielkühltruhe wird sich freuen. Meine wenigkeit und Pilzfreund Gerhart Weiß am 15. September 2010 in den Kobander Tannen.

6 Säcke gefüllt mit Moos und nicht nur diese beiden  vollen Körbe mit Maronen – Röhrlingen, Butterpilzen und Steinpilzen waren heute unsere Ausbeute. Der Trockner und die Tiefkühltruhe werden sich freuen. Die Pilzfreunde Reinhold Krakow und Gerhart Weiß am 15. September 2010 in den Kobander Tannen.

16. September – Der Herbst zeigt uns derzeit schon mal seine Zähne. Stark windiges und sehr kühles Schauerwetter war heute und ist auch noch in den nächsten Tagen angesagt. In der kommenden Woche soll sich das Wetter aber beruhigen und mit auf Süd drehender Anströmung wird es auch wieder wärmer. – Gestern erschien ein ausführlicher Artikel über die momentan reichhaltige Pilzsaison in der Ostsee – Zeitung, zu dem auch ich im Vorfeld befragt wurde. Von Interesse war vor allem, ob der heiße Juli viele Pilzraritäten hervor gebracht hat. Selbstverständlich hat er das, aber der Schwarzhütige Steinpilz (Boletus aereus) ist trotzdem ein bei uns sehr seltener Pilz, und nicht, wie fälschlicher weise zu Lesen war, recht häufig in Mecklenburg aufgetreten. Er ist in den Wäldern gewachsen, wo er uns bereits bekannt war. Aus Rehna erfuhr ich allerdings, dass dort tatsächlich ein neues Vorkommen entdeckt wurde. Sicherlich wird die Art noch hier und da in einem guten Buchenstück wachsen und auf ihre Entdeckung hoffen, oder auch nicht. Er wird aber weiterhin, zumindest in absehbarer Zeit, bei uns eine absolute Rarität bleiben!

Eine große Rarität ist auch die weiße Form des Grüner Knollenblätterpilzes (Amanita phalloides). In einem Teilbereich der Kobander Tannen wachsen fast jedes Jahr sehr viele Grüne Knollenblätterpilze in der Normalform. Es stehen hier Eichen, Kiefern, Fichten und Buchen. Nur unter einer bestimmten Buche wachsen immer nur diese schneeweißen Exemplare!. Standortfot am 15.09.2010. Tödlich giftig!

Eine große Rarität ist auch die weiße Form des Grünen Knollenblätterpilzes (Amanita phalloides). In einem Teilbereich der Kobander Tannen wachsen fast jedes Jahr sehr viele Grüne Knollenblätterpilze in der Normalform. Es stehen hier Eichen, Kiefern, Fichten und Buchen. Nur unter einer bestimmten Buche wachsen immer nur diese schneeweißen Exemplare!. Standortfoto am 15.09.2010. Tödlich giftig!

17. September – Weiterhin empfindlich kühles und sehr windiges Schauerwetter. In der nächsten Woche soll sich aber Hochdruckeinfluss beruhigend auf die Wetterlage auswirken und im Vorfeld atlantischer Tiefdruckgebiete, in der Folge möglicherweise auch ehemaliger tropischer Wirbelstürme, kann sich von Süden her deutlich wärmere Luft durchsetzen und das Wetter könnte spätsommerliche Züge annehmen. Das Pilze suchen für unsere große Ausstellung dürfte dann bei sehr angenehmen Witterungsverhältnissen erfolgen. – Von der Pilzfront gibt es kaum neues zu berichten. Sie läuft auf Hochtouren. Von Interesse dürfte aber sein, dass zunehmend von Hallimasch – Sichtungen berichtet wird!

Zum Vergleich hier nochmal die Normalform des Grünen Knollenblätterpilzes (Amanita phalloides) unmittelbar neben dem Bereich mit nur weißhütigen Formen. Diese tödlich giftige Art reicht angenehm nach Honig und soll auch einen guten, nussartigen Geschmack haben! Standortfoto am 15.09.2010 in den Kobander Tannen.

Zum Vergleich hier noch die Normalform des Grünen Knollenblätterpilzes (Amanita phalloides), unmittelbar neben dem Bereich mit nur weißhütigen Exemplaren. Diese tödlich giftige Art riecht angenehm nach Honig und soll auch einen guten, nussartigen Geschmack besitzen! Standortfoto am 15.09.2010 in den Kobander Tannen.

18. September – An der Wetterfront nichts neues: kühl, windig und schaurig. Während der heutigen öffentlichen Pilzlehrwanderung durch den Züsower Forst, blieb es zumindest trocken. Der Züsower Forst gehört zu unseren artenreichsten Wäldern. So präsentierte er sich auch den 21 Teilnehmern der heutigen Wanderung. Es gab für jeden Geschmack reichlich zu ernten. Insbesondere Fans von Hallimasch, Stockschwämmchen, Herbsttrompeten, Maronen, Steinpilzen und Safran – Schirmpilzen kamen voll auf ihre Kosten (siehe auch unter „Große Artenvielfalt bei Züsow“).

Herbstzeit ist Ritterlingszeit. Zu den ungenießbaren Vertretern dieser reichhaltigen Gattung zählen diese Leuchtgasartig stinkenden Schwfel - Ritterlinge (Tricholoma sulphureus), die an kalkhaltigen Laubwaldstandorten mitunter recht zahlreich an zu treffen sind. Standortfoto im Züsower Forst am 18.09.2010.

Herbstzeit ist Ritterlingszeit. Zu den ungenießbaren Vertretern dieser reichhaltigen Gattung zählen diese leuchtgasartig stinkenden Schwefel – Ritterlinge (Tricholoma sulphureus), die an kalkhaltigen Laubwaldstandorten mitunter recht zahlreich anzutreffen sind. Standortfoto im Züsower Forst am 18.09.2010.

19. September – Unter dem Motto „Grenzen in der Linse“ lud der BUND – Schleswig Holstein heute in den Ritzerauer Forst, im Herzogtum Lauenburg, zu geführten Pilzwanderungen mit anschließender Verköstigung ein. Auch Irena und ich übernahmen jeweils eine Gruppe pilzbegeisterter Naturfreunde. Im Gegensatz zu den mecklenburgischen Wäldern, war das allgemeine Pilzwachstum hier deutlich geringer. Stellenweise gab es aber reichlich Hallimasch und Stockschwämmchen (siehe auch unter „Grenzen in der Linse“). – Das Wetter war größtenteils trocken, aber bewölkt bei verhaltenen Temperaturen.

20. September – Heute war es den ganzen Tag bedeckt und es regnete zeitweise. Die Strömung dreht über West nach Süd und führt in den nächsten Tagen wärmere Luft heran und es kann auch für einige Tage trocken bleiben. – Bei der Artenzusammensetzung in unseren Wäldern wandelt sich allmählich das Bild. Der spätsommerliche bis frühherbstliche Wachstumsaspekt geht immer mehr in den Vollherbst über. Die Invasion der Stubbenpilze beginnt! Schwefelköpfe, Hallimasch und Stockschwämmchen besiedeln immer mehr die Baumstümpfe und im Humus der Laub- und Nadelbäume tauchen die ersten Nebelkappen auf.

21. September – Heute starteten 5 Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. in Vorbereitung zu unserer großen Pilzausstellung am kommenden Wochenende, in verschiedene Wälder der Region. Die Artenvielfalt ist weiterhin recht groß. Röhrlinge haben aber im allgemeinen deutlich nachgelassen. Beeindruckend waren heute Massenvorkommen von Frost – Raslingen, Goldfarbenen Glimmerschüpplingen und Steifen Korallen. Die Raslinge waren von hervorragender Qualität und sie werden am Wochenende, im Zuge unserer Ausstellung, zur Verköstigung angeboten. – Das Wetter war heute ausgesprochen exkursionsfreundlich. Trocken mit Sonne und Wolken im Wechsel bei relativ kühlen Temperaturen.

Diese Braunen Raslinge (Lyophyllum fumosum) zählen zu unseren besten Speisepilzen. Sie sind in der Konsistens bissfest und eingnen sich auch besonders als Suppenpilz. 21.09.2010.

Diese Braunen Raslinge (Lyophyllum fumosum) zählen zu unseren besten Speisepilzen. Sie sind in der Konsistenz bissfest und eignen sich auch besonders  gut als Suppenpilz. 21.09.2010.

22. September – Heute erfolgten weitere Sammelexkursionen für unsere, am Freitag beginnende Großpilzausstellung. Während Helga, Erika, Hans – Jürgen, Peter und Thomas in die Panzower Tannen bei Neubukow fuhren, stattete ich einigen Sonderstandorten einen Besuch ab. Bei Neukloster konnte ich u.a. Grünlinge, Espen – Rotkappen und Schütterzähne sicher stellen. Im Wald bei Groß Labenz gab es Maggipilze, Wald – Champignons und das erste mal in meinem Leben, Dunkelviolette Schleierlinge. Zum Schluss war noch das kalkhaltige Radebachtal bei Blankenberg an der Reihe. Hier ging dann richtig die Post ab! Eine Vielzahl herrlichster Cortinarien wie Grünlings Klumpfuß, Rosablättriger Klumpfuß, Buchen – Klumpfuß, Blauer Klumpfuß u. a., dazwischen in teils üppigster Ausbildung schönste Blutrotfleckende- und Dreifarbige Korallen. Gleich daneben die seltenen und stark giftigen Tiger – Ritterlinge. Gerade hier kam mir ein Pilzsucher entgegen und signalisierte mir, dass es zur Zeit kaum noch Pilze gäbe. Ich verwies auf die Fülle um uns herum, was ihn aber nicht interessierte, dass waren keine Steinpilze! Diese gab es aber auch, sogar ein Kiefern – Steinpilz war dabei! – Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, sonnig, kaum Wind und angenehme Temperaturen. Morgen soll es ähnlich, nur noch etwas wärmer werden.

Zwei mal wurde mir diese außerordentlich seltene Art schon in der Pilzberatung vorgelegt. Einmal vor etwa 10 Jahren und nun wieder in der vergangenen Woche. Fundort war immer der Loofsee bei Groß Labenz. Ich schaute heute dort vorbei und entdeckte tatsächlich etliche Exemplare des Dunkelvioletten Schleierlings (Cortinarius violaceaus. Unter Birken zwischen Heidelbeergebüsch. Rote Liste 3. Am Standort fotografiert am 22.09.2010. Die Art soll essbar sein.

Zwei mal wurde mir diese außerordentlich seltene Art schon in der Pilzberatung vorgelegt. Einmal vor etwa 10 Jahren und nun wieder in der vergangenen Woche. Fundort war immer der Loofsee bei Groß Labenz. Ich schaute heute dort vorbei und entdeckte tatsächlich etliche Exemplare des Dunkelvioletten Schleierlings (Cortinarius violaceaus) unter Birken zwischen Heidelbeeren. Rote Liste 3 = gefährdet. Am Standort fotografiert am 22.09.2010. Die Art soll essbar sein.

23. September – Das war heute wohl der letzte wirkliche Sommertag in diesem Jahr. Strahlender Sonnenschein und Temperaturen oberhalb der 20 Grad – Marke, das wird es wohl erst wieder im nächsten Frühjahr geben. Den Westen Deutschlands hat am Abend eine Gewitterfront erreicht. Sie schwänkt bis morgen über das ganze Land hinweg und leitet einen nachhaltigen, herbstlich kühlen Witterungsabschnitt ein. Von Nordosten soll sich allmählich eine kalte Luftströmung in Gang setzen und in den Nächten besteht im weiteren Verlauf zunehmend Frostgefahr. Allerdings ist die Ostsee noch recht warm, so dass wir hier in Küstennähe noch etwas begünstigt sein werden. Das Aus der Sommerpilze dürfte damit wohl besiegelt sein!

Und das scheine die Pilze wohl zu spüren. Es geht Schlag auf Schlag, selbst die Grünlinge sind schan da! Diese Laubwaldgrünlinge fand ich gestern unter Zitterpappeln und Weiden an einer Rotkappen - Stelle. Grünlinge stehen im Verdacht, die Muskeln zu schädigen und vom Genuss wird abgeraten! Standortfoto am 22.09.2010 bei Neukloster.

Und das scheinen die Pilze wohl zu spüren. Es geht Schlag auf Schlag, selbst die Grünlinge (Tricholoma equestre) sind schon da! Diese Laubwaldgrünlinge fand ich gestern unter Zitterpappeln und Weiden an einer Rotkappen – Stelle. Grünlinge stehen im Verdacht, die Muskeln zu schädigen und vom Genuss wird dringend abgeraten! Standortfoto am 22.09.2010 bei Neukloster.

24. September – Heute um 14.00 Uhr wurde die 18. Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar, hier bei uns im „Steinpilz“, eröffnet. Es lagen bis heute Abend 202 Arten auf den Moosflächen. Vier Kühlschränke warten noch auf die Sondierung ihres pilzlichen Inhalts, so dass noch zahlreiche, weitere Exponate aus unserer Region hinzu kommen werden. Die Pilzschau ist morgen und am Sonntag jeweils von 10.00 – 18.00 Uhr zu sehen und kostet 1.00 € Eintritt. Die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. , allen voran Irena Dombrowa, werden wieder einen Imbissstand Aufbauen und es gibt u. a. Pilzpfanne mit Frostraslingen und Krautgulasch mit Steinpilzen. – Heute war es nochmals recht warm, am späten Nachmittag zogen dann einige Schauer und Gewitter auf, die aber nur örtlich einen kräftigen Regenguss brachten.

Auch der nicht sonderlich häufige Goldfarbene Glimmerschüpplinge (Phaeolepiota aurea) wird bei uns zu bewundern sein. Wir fanden hunderte Exemplare dieser Art in einer kleinen Parkanlage in einer Ortschaft nahe Brüel. Es war ein phantastischer Anblick. Bei diesem Überangebot wurde der Pilz von uns auf seinen kulinarischen Wert geprüft. Ergebniss: Hervorragend, das beste an Pilzen, was jemals unseren Gaumen erfreute. Er stellt alles in den Schatten!. Standortfoto am 22.09.2010.

Auch der nicht sonderlich häufige Goldfarbene Glimmerschüppling (Phaeolepiota aurea) wird bei uns zu bewundern sein. Wir fanden hunderte Exemplare dieser Art in einer kleinen Parkanlage zwischen Brüel und Crivitz.  Bei diesem Überangebot wurde der Pilz von einigen Kochtopfmykologen auf seinen kulinarischen Wert geprüft. Das Ergebnis: Hervorragend! Die beste Pilzspeise, die jemals den Gaumen der Testpersonen erfreute. Sein erhöhter Gehalt an Blausäure ist allerdings nicht ganz unproblematisch!. Standortfoto am 22.09.2010.

25. September – 236 Arten liegen aktuell auf der Fläche. Die Ausstellung war heute rege besucht. Auch unser umfangreiches Imbissangebot aus Waldpilzgerichten, Kaffee und selbstgebackenen Kuchen wurde gerne angenommen. Es sind jetzt noch fast zwei Kühlschränke voll Auswechselpilze auf Lager, somit kann die Pilzschau nicht nur morgen in der Zeit von 10.00 – 18.00 Uhr, sondern auch am Montag noch in vollem Umfang besichtigt werden. – Das Wetter zeigte sich heute von seiner ungemütlichen Seite. Es regnete gelegentlich bei dicht bewölktem Himmel und die Temperaturen waren, im Vergleich zu den Vortagen, empfindlich kühl.

Und noch einmal der Goldfarbene Glimmerschüppling (Phaeolepiota aurea) von der Nähe betrachtet. Der wunderschöne Pilz ist mit winzigsten goldfarbenen Schüppchen wie bepudert und diese Gefühl hat man auch, wenn man ihn in der Hand hält. Sein Ring steigt charankteristisch nach oben auf, wie eine Halskrause. Ausgezeichneter Speisepilz.

Und noch einmal der Goldfarbene Glimmerschüppling (Phaeolepiota aurea) aus der Nähe betrachtet. Der wunderschöne Pilz ist mit winzigsten, goldfarbenen Schüppchen wie bepudert und dieses Gefühl hat man auch, wenn man ihn in der Hand hält. Sein Ring steigt charakteristisch nach oben auf, wie eine Halskrause.

26. September – Mit dem heutigen Tag ging offiziell die 18. Großpilzausstellung in Wismar zu Ende. Es gelangten bei optimalen Wachstumsbedingungen etwa 250 heimische Pilzarten zur Auslage. Es ist aber immer noch ein Kühlschrank mit Auswechselpilzen vorhanden, den ich morgen leeren werde. Somit kann auch morgen noch unsere Ausstellung in vollem Umfang für 1.00 € besichtigt werden, allerdings ohne Imbiss! – Heute Nacht und am Morgen hat es noch intensiv geregnet, mehr als 20 Liter auf den Quadratmeter. Trockenheit wird in dieser Saison kein Thema mehr sein!

Unsere Moosflächen waren voll bestückt und die Resonanz der zahlreichen Besucher war überaus positiv, viele waren einfach überwältigt von dieser Vielfalt heimischer Großpilze. 26.09.2010.

Unsere Moosflächen waren voll bestückt und die Resonanz der zahlreichen Besucher war überaus positiv, viele waren einfach überwältigt von dieser Vielfalt heimischer Großpilze. 26.09.2010.

27. September – Die Pilzfreunde Peter Kofahl und Hans – Jürgen Willsch sind heute in den Haushalt Forst gefahren, um Herbsttrompeten zu holen. Wer weiß, wann es wieder eine solche, kaum erlebte Schwämme dieses ausgezeichneten Würzpilzes geben wird. In gehaltvollen Buchenwäldern wachsen in diesem Jahr so viele, dass man sie eigentlich gar nicht absammeln kann. Sie brachten fünf große Körbe voll mit. Die Pilze werden getrocknet und zu Pilzwürze verarbeitet.

Eine ausgiebige Ernte Herbstrompeten. Da die Pilze innen hohl sind und kaum Fleisch besitzen, bleibt nach dem Trocknen und Mahlen am Ende nur ein verhältnismässig kleines häufchen wunderbar würziges Pilzpulver übrig. 27.09.2010.

Eine ausgiebige Ernte Herbsttrompeten. Nach dem Trocknen und pulverisieren bleibt am Ende nur ein verhältnismäßig kleines Häufchen wunderbar würziges Pilzpulver übrig. 27.09.2010.

28. September – Unsere Ausstellung ist immer noch recht umfangreich und es sind aktuell noch 202 Arten zu sehen. Den letzten Vorrat aus dem Kühlschrank habe ich heute auf die Fläche gebracht. – Es hat sich wieder deutlich abgekühlt. Bevor im laufe des Wochenendes von Süden her wieder wärmere Luft zu uns geführt wird, werden die kommenden Nächte empfindlich frisch und im Binnenland ist Bodenfrost möglich.

29. September – Am Nachmittag stattete ich gleich drei verschiedenen Pilzrevieren einen Besuch ab. 1. Wald bei Ravensruh: Unzählige Ruinen von Dickblättrigen Schwarztäublingen und stellenweise Herbsttrompeten, aber kaum noch Röhrlinge und auch deutlich nachlassendes Neupilzwachstum. 2. Kiefernaufforstung bei Perniek: Millionen von Elastischen Lorcheln bevölkern den Waldboden, dazu Flaschen Stäublinge, Ritterlinge, Trichterlinge und immer wieder, meist schon überständige, Edel – Reizker, kaum noch Röhrlinge. 3. Klaasbachtal bei Neukloster: Auch hier ist die Luft raus! Stellenweise Hallimasch, aber kaum noch frische Täublinge, Schleierlinge oder andere gute Sachen, die hier sonst wachsen. So gut wie keine Röhrlinge! Der überaus ergiebige Herbstaspekt geht zu Ende und übergibt jetzt schon das Zepter an den Spätherbst!

An den steilen Hangterrassen des Klaasbachtals leuchten immer wieder diese orangegelben Tupfen im Laub und Moos. Es ist der Rotgelbe Stoppelpilz (Hydnum rufescebs). Er ist essbar und wird von manchen, wie ich gestern lernen mußte auch als Falscher Pfifferling bezeichnet.

An den steilen Hangterrassen des Klaasbachtals leuchten immer wieder diese orangegelben Tupfen im Laub und Moos. Es ist der Rotgelbe Stoppelpilz (Hydnum rufescens). Er ist essbar und wird von manchen, wie ich gestern lernen musste, auch als Falscher Pfifferling bezeichnet.

30. September – In der Regel gilt der September als der pilzreichste Monat des Jahres, aber oft ist er, zumindest im 1. Monatsdrittel, noch zu trocken. Anders in diesem Jahr. Vom ersten bis zum letzten Tag gab es Pilze ohne Ende. Wer in diesem Monat ohne Pilzmahlzeit aus Wald und Flur nach hause kam, dem war wirklich nicht mehr zu helfen. Die Natur hatte aber auch das Defizit des letzten Jahres aufzuholen und das sorgte für ein besonders üppiges Wachstum vieler Arten. – In der Pilzberatung wurde mir heute ein Korb voller Graugrüner Birkenpilze vorgelegt, mitten in Wismar gesammelt. Eine Art der Moore und Seeuferbereiche. Die Pilzart ist neu für Wismar. Gesammelt auf dem begrünten Dach des hiesigen Sky – Marktes!!!