Individuell am Farpener Stausee

Individuelle Pilzwanderung

Pilzwanderung am Farpener Stausee

Gruppenfoto zur Ankunft, die Körbe sind noch leer!

Seit Jahren unternehme ich mit Rechtsanwalt Hartmut Perlebach und seinen Freunden eine Pilzwanderung in die nähere und weitere Umgebung. So führten uns die Wanderungen beispielsweise schon durch den Sültener Forst, dem Revier Weiße Krug, durch den Haushalt Forst oder sogar bis in die sandigen Kiefern – und Heidegebiete der Kalißer Heide. Heute stand der Forst Farpen am gleichnamigen Stausee auf dem Programm. Sandige Laub- und Nadelwälder – eine gute Adresse für Pilzsucher. Hier einige Bilder von heute:

Genau am Eingang des Waldes begrüßte uns bereits ein erster Steinpilz. Das Jagdfieber war entfacht und es sollte auch nicht der letzte gewesen sein.

Der Stausee hat sich weit von der eigentlichen Ufer – Kannte zurückgezogen.

Stets unter Kiefern und mit einem deutlichen Buckel auf dem violettbraunen Hut – der Buckel – Täubling (Russula caerulea).

Gelbliche, spröde Lamellen, die etwas bitterlich oder schärflich schmecken können, so kann er aber doch als Mischpilz Verwendung finden. Man beachte, dass der Stiel stets weiß ist, denn der Tränen Täubling kann ebenfalls etwas gebuckelt in der Hutmitte sein, ähnlich gefärbt, aber mit deutlich violett überlaufenem Stiel. Er teilt den Standort unter Kiefern und schmeckt sehr scharf.

Oben Grobscholliger Riesenschirmpilz (Macrolepiota konradii) – essbar. Unten der Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita citrina) schwach giftig!

Weit hat sich der See zurückgezogen.

Gut das ein Fachmann dabei ist, dessen Rat hier sicher weiterhelfen wird.

Oben der stark giftige Bleiweiße Trichterling (Clitocybe phyllophila), unten der essbare Mehlpilz (Clitopilus prunulus). Der Mehlpilz darf natürlich in den Sammelkorb gelegt werden, ist aber wenig ergiebig. Meist stehen in seiner Nähe mastige Steinpilze, die wesentlich mehr an Masse bringen.

Kaum hatte ich diesen Hinweis gegeben, wurden wir diesbezüglich auch fündig. Der Echte Steinpilz (Boletus edulis). Wie erwartet gesund und madenfrei!

Und gleich der Nächste!

Dieser Fund muss leider im Wald bleiben. Weiße Hüllreste auf bräunlichem Untergrund und geriefter Hutrand – zwei der wichtigsten Merkmale eines unserer gefährlichsten Giftpilze – des Pantherpilzes (Amanita pantherina).

Dann nehmen wir als Ausgleich doch lieber diesen prächtigen Steinpilz.

Auch der Butterpilz ist lecker und darf in den Korb gelegt werden.

Und der kleine Steinpilz erst recht!

Der liegende Perlpilz (Amanita rubescens) ist ein guter Speisepilz. Seine Hüllreste sind grau – schorfig, die seines giftigen Doppelgängers, des Pantherpilzes (Amanita pantherina), weiß!

Aber nun ist das Glück und auch der Korb voll. „Solche großen Steinpilze habe ich noch nie gesehen“.

Je weiter von der Staumauer entfernt, desto weniger Wasser.

Und noch ein Standortfoto von Boletus edulis.

Der giftige Kahle Krempling (Paxillus involutus) wird auch Empfindlicher Krempling genannt, wegen seiner Braunverfärbung an Druckstellen.

Der Breitschuppige Champignon (Agaricus lanipes) ist ein Waldbewohner und ein schmackhafter Speisepilz.

Immer wieder erstaunen über den Rückzug des Wassers.

Eine Tragödie für die unter Naturschutz stehende und essbare Große Teichmuschel (Anodonta cygnea). Sie braucht saubere, nährstoffarme Gewässer.

Die Körbe füllen sich allmählich.

Der Zedernholz – Täubling (Russula badia) gilt als schärfster aller Täublinge. Wir finden ihn stets unter Kiefern, wo auch der sehr ähnliche, aber essbare Rote Heringstäubling wächst.

Eine herrliche Krause Glucke (Sparassis crispa) leuchtet uns schon aus der Ferne entgegen.

Im Kiefern- und Fichten Hochwald zeigen sich derzeit immer mehr Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius). Auch sie zeichnen sich bis jetzt durch hohe Qualität aus.

Auf Laubholz wächst fast ganzjährig der Rosablättrige Helmling (Mycena galericulata). Der Kenner freut sich über einen sehr schmackhaften, wenn auch meist nicht sonderlich ergiebigen Speisepilz.

Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysentheron) waren heute allgegenwärtig. Leider sind viele schon recht reif.

Am Fuße einer Eiche eine wunderschöne Rosette des jung essbaren Riesenporlings (Meripilus giganteus).

Unter selbiger ein ganzes Nest von jungen Flockenstieligen Hexen – Röhrlingen (Boletus luridiformis). Trotz der Rottöne an Stiel und Röhrenmündungen und des starken Blauens einer der besten Speisepilze überhaupt. Aber gut erhitzen! An gleicher Stelle schoben auch ganz junge Sommersteinpilze.

Der Olivgrüne Milchling (Lactarius turpis) ist eine auffällige Gestalt unter Birken und Fichten. Er ist leider von widerwertigem Geschmack und wurde in früheren Zeiten Mordschwamm genannt. Er hat und wird aber niemanden umbringen.

Der Ringlose Butterpilz (Suillus collinitus) ist ein recht seltener Schmier – Röhrling unter Kiefern auf kalkreicheren Sand- und Kiesböden. Typisch sind die Rosatöne an seiner Stielbasis, die recht dunkelbraune Huthaut und auch die etwas altgelberen Röhren im Vergleich zum Butterpilz oder dem Körnchen – Röhrling. Essbar.

Eine reichliche Mahlzeit von Ringlosen Butterpilzen.

Auch diese jungen Espen – Rotkappen (Leccinum rufum) sind ganz große Spitze!

Am Mittag sind die Körbe gefüllt für das sonntägliche Festessen. 15. September 2018 am Farpener Stausee.

Eine sehr schöne und erfolgreiche Pilzwanderung liegt hinter uns. Auf ein neues im nächsten Jahr!