15. Vereinstreffen Roter See

29. August 2020 – Vereinstreffen am Roten See

15. Vereinstreffen am Roten See

Pilzverein Heinrich Sternberg Rehna e.V.

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Zum 15. mal wollten wir heute einen interessanten Pilztag am Roten See, bei Brüel, verbringen. Dazu waren die Mitglieder des Rehnaer Pilzvereins Heinrich Sternberg e.V. und die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V., wieder sehr herzlich eingeladen. Auch interessierte Gäste konnten sich uns  anschließen. Da kaum Hoffnung auf Frischpilze bestand und auch die Auswirkungen der Corona – Beschränkungen weiterhin ihre Kreise ziehen, fanden sich heute leider nur eine Handvoll Pilzfreunde am Roten See ein. Nach kurzer Begrüßung brachen wir wie immer zu einer Exkursion durch die umliegenden Wälder auf. Gegen 13.00 Uhr trudelten wir an der dortigen Blockhütte zum Mittagstisch ein. Das Wetter war einfach herrlich, auch ohne große Ausbeute. Hier wie gewohnt einige Impressionen:

Unser „trauriges“ Grüppchen – Foto gleich zu Beginn. Wie es sich gehört, bis auf unsere Pärchen, mit gebotenem Corona – Sicherheitsabstand. Foto: Chris Engelhardt.

Bereits nach wenigen Schritten, am Beginn unserer Exkursion, signalisierten uns diese jungen Flaschen – Stäublinge (Lycoperdon perlatum), dass der Pilzherbst 2020 in den Startlöchern steht.

Am basenreichen Waldwegrand etwas für den Geruchssinn. Weder ein Hünerstall, noch eine darin Motorad fahrende Oma waren auszumachen, aber diese Ranzigen Trichterlinge (Clitocybe phaeopthalma) schienen geradeswegs aus diesem zu kommen. Geruch, so steht es geschrieben, nach Hühnerstall!

Im Mäusestall duftet es sicherlich noch um einiges penetranter, aber das Mäuseschwänzchen (Baeospora myosura) hat seinen Namen dem Escheingsbild des Stieles zu verdanken.

Essbare Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila) waren heute immer mal mit dabei.

Klein, filigran, aber stark in seiner Erscheinung, inszeniert sich der Pupurschneidige Bluthelmilng (Mycena sanguinolenta) bei näherer Betrachtung.

Nah verwandt ist der Postament – Helmling (Mycena stylobatis). Leider ist sein namengebendes Fußgesims, das Postament, hier nicht zu sehen. Foto: Chris Engelhardt.

Besonders an Waldwegen eine überaus häufige Pilzgestalt, der Gelbbräunliche Trichterling (Clitocybe gibba). Trotz Trichterling besitzt er in der Hutmitte meist einen kleinen Buckel. Essbar.

Der Klebrige Hörnling (Calocera viscosa) ist auf Nadelholz spezialisiert.

Ein resupinater Feuerschwamm an totem Haselholz. Wahrscheinlich handelt es sich um den Rostbrauen Feuerschwamm (Phellinus ferruginosus).

Ablupen eines mit Pilzen besetzten Knüppels und dabei nicht die Abstandsregel vergessen!

Hasenpfote (Coprinus lagopus). Foto: Chris Engelhardt.

Der Hohlsee heute Vormittag.

Die ansich interessanten Hangterrassen zum Hohlsee waren heute praktisch pilzfrei. Das wird sich in wenigen Tagen rapide ändern.

Chris am Auslöseknopf vor Bauchpilzen.

Es handelt sich um Pomeranzen – Härtlinge. Besser bekannt unter der Bezeichnung Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum).

Seit dem 18. August sind genau 11 Tage vergangen. Auf den Körnchen – Röhrling (Suillus granulatus) ist verlass.

Dieser junge Wurzel – Schleimrübling (Xerula radicata) schob sich gerade aus dem lockeren Sand einer Wegesböschung heraus. Ausgangspunkt ist eine Buchenwurzel. Je tiefer diese im Waldboden, um so länger wird die Strecke, die der Pilz bis an die Oberfläche zurück legen muss. Das kann bis zu einem halben Meter sein. Wie ein Pfeil schiebt sich der Fruchtkörper an die Oberfläche. Foto wieder von Chris Engelhardt.

Zur Abwechlung mal ein Blick in das Reich der Kleinpilze. Echter Ahorn – Mehltau (Sawadaea tulasnei).

Von den Phytoparasiten zu den Myxomyceten: Geweihförmiger Schleimpilz (Ceratiomyxa fructiculosa). Christopher Engelhardt hat uns diese filigranen Strukturen abgelichtet.

Schleimpilze können sich fortbewegen und hinterlassen dann oftmals eine Kriechspur wie bei den Schnecken. Gefleckte Schüsselschnecke (Discus rotundatus) von Christopher fotografiert und bestimmt.

Ein garnicht so Flacher Lackporling (Ganoderma lipsiense) mit Zuwachsrand.

Wir gehen zum gemütlichen Teil über und streben der Blockhütte zum  Mittagstisch zu. Der Rote See am 29.08.2020.

Wann starten wir zur nächsten Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!