*** Pilze/Wetter September 2025 ***

Pilze und Wetter September 2025

Wetter und Pilzwachstum in Mecklenburg

Tagebuch zu Pilze und Wetter im September 2025


Krause Glucken (Sparassis crispa) haben jetzt Hochsaison. Sie können auch in trockeneren Gebieten gefunden werden.


01.09.2025 – Montag

Ich beginne mal mit den letzten Worten von Hanjo aus dem Tagebuch August 2025:

„Der Mykophage in mir weiß nun aber – die nächsten Besuche werden nicht den Buchenwäldern gelten, sondern in den umliegenden Kiefernwäldern stattfinden. Denn Krause Glucken sind ebenfalls Holzbewohner, auch wenn sie meist neben den Wirtsbäumen aus dem Boden zu kommen scheinen. Sie sind nun das Objekt der Begierde und die Zeit ist ran, um nach ihnen zu suchen. Sollte sich Erfolg einstellen, wird hier sicher davon zu lesen sein.“

Und bereits einen Tag später – also am Sonntag – kam die Erfolgsmeldung von Hanjo aus den trockenen Kiefernwäldern.

Catrin und Hanjo

Es begann heute ziemlich trocken und mit wenig Hoffnung im Kiefernwald…
Foto: Hanjo Herbort

 

…aber das Wetter war einfach wunderbar.
Foto: Hanjo Herbort

 

Aus der Ferne keimte Hoffnung auf – aber beim näher Kommen – angeschmiert!
Foto: Hanjo Herbort

 

Aber Aufgeben gilt nicht – es ging in den nächsten Kiefernwald.
Foto: Hanjo Herbort

 

Und plötzlich – ein innerer Jubelschrei! Ich wusste es!
Foto: Hanjo Herbort

 

Da war sie – die erste Krause Glucke (Sparassis crispa)! Ganz frisch und knackig und ein betörend würziger Duft.
Foto: Hanjo Herbort

 

Und mit etwas Ausdauer dann noch eine Zweite! Der Plan ist aufgegangen.
Foto: Hanjo Herbort

 

Wie soll ich die nur sauber kriegen?
Foto: Hanjo Herbort

 

Egal – ab ins Körbchen damit. Wozu hat man eine Frau zu Hause – das wird lecker!
4 km Strecke für 2 Glucken – die Mahlzeit ist mehr als verdient!
Foto: Hanjo Herbort


07.09.2025 – Sonntag

Nadelwald in der Müritz-Region.
Foto: Marco Hellmuth-Meija

Am Donnerstag und Freitag gab es endlich mal in einigen Teilen Mecklenburgs etwas Regen. Allerdings reichen diese Niederschlagsmengen noch nicht, um das Pilzwachstum so richtig in Gang zu bringen. 

In den Laubwäldern herrscht immer noch Flaute. Bis auf ein paar Baumbewohner ist dort nur vereinzelt etwas zu finden.

Etwas besser sieht es derzeit in den Nadelwäldern aus.  Nicht nur Krause Glucken gibt es derzeit in den Kiefernwäldern.

Marco war am Wochenende in der Müritz-Region nicht ganz erfolglos unterwegs – es hat zumindest für eine Pilzmahlzeit gereicht.

Hier eine kleine Auswahl der von Marco gefundenen Pilze.

Catrin

 

Niederschlagsmengen am 04.09.2025 im Mecklenburg-Vorpommern.
Quelle: Kachelmannwetter

 

Butterpilze oder Butter-Röhrlinge (Suillus luteus) sind Mykorrhiza-Pilze der Kiefer und auch nur dort zu finden.
Foto: Marco Hellmuth-Meija

 

Der Kupferrote Gelbfuß (Chroogomphus rutilus) gehört wie der Butterpilz ebenfalls zu den Schmierröhrlingsverwandten und ist auch nur unter Kiefern zu finden.
Foto: Marco Hellmuth-Meija

 

Echte Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) sind ebenfalls Mykorrhizapilze, die mit diversen Nadel- und Laubbäumen Symbiosen eingehen. In Mitteleuropa ist der bevorzugte Baumpartner die Gemeine Fichte, gefolgt von der Rotbuche. Außerdem kann der Pilz mit Eichen, Kiefern und Tannen vergesellschaftet sein.
Foto: Marco Hellmuth-Meija

 

Eine Mahlzeit ist für Marco am Sonntag zusammen gekommen.
Foto: Marco Hellmuth-Meija


14.09.2025 – Sonntag

Kalibrierte Niederschlagssummen September 2025
Quelle: Kachelmannwetter

Die letzten Tage hat es bei uns in Mecklenburg-Vorpommern fast täglich mehr oder weniger geregnet. Zeit, sich mal die Niederschlagssummen seit Anfang des Monats anzusehen, um damit eine Prognose für das mögliche Pilzwachstum abzugeben.

Wie wir der Grafik entnehmen können, haben die Regionen um Waren-Müritz bis nach Vorpommern mit über 40 l in den letzten 2 Wochen die meisten Niederschläge abbekommen. Nordwestmecklenburg, Schwerin und die Landkreise Parchim-Ludwigslust und Rostock wurden dagegen nur mit 10 bis 30 l bedacht.

Trotzdem sollte in ca. 1 Woche zumindest in den regenreicheren Regionen die Artenvielfalt an Pilzen so langsam zunehmen.

Corina war am Wochenende in Nadelwäldern in der Nähe von Waren-Müritz unterwegs – hier einige ihrer Funde.

Corina und Catrin

 

Sie sind wieder da! Edel-Reizker oder Echte Reizker (Lactarius deliciosus). Der Pilz lebt mit Kiefern in Symbiose und wird deshalb und wegen seiner orangenen Milch auch Kiefern-Blutreizker genannt.
Foto: Corina Peronne

 

Der Hutrand ist oft wellig verbogen. Auf einem ocker-orangefarbenen bis ziegelroten Grund befindet sich eine ausgeprägte dunklere Zonierung oder ein konzentrisch getropftes Muster. Der Stiel hat fast die gleiche Farbe wie der Hut und zeigt meist deutlich abgesetzte, dunklere Gruben.
Foto: Corina Peronne

 

Ebenfalls ein strenger Kiefernbegleiter ist der Kupferrote Gelbfuß (Chroogomhus rutilus). Im jungen Zustand sind die Lamellen von einem flockig-zartfaserigen Velum bedeckt.
Foto: Corina Peronne

 

Ebenfalls im Nadelwald finden wir den Fuchsigen Rötelritterling bzw. -trichterling (Paralepista flaccida). Der Pilz ist sehr gesellig und wächst gerne in Reihen oder Hexenringen.
Foto: Corina Peronne

 

Der Langstielige Anis-Dufttrichterling (Clitocybe fragrans) riecht – wie der Name schon sagt – deutlich nach Anis. Die ziemlich gedrängt stehenden Lamellen sind breit am Stiel angewachsen oder laufen etwas daran herab, sie sind blass beige bis cremefarben gefärbt.
Foto: Corina Peronne


15.09.2025 – Montag

Ein Mykorrhiza-Pilz (Symbiosepilz) mit der Lärche ist der Goldröhrling bzw. Goldgelber Lärchenröhrling (Suillus grevillei).
Foto: Corina Peronne

Ich möchte euch hier weitere Funde von Corina vom Wochenende zeigen und vorstellen.

Hier einmal kurz und einfach die Symbiose zwischen Bäumen und Pilzen (Mykorrhiza) am Beispiel des Lärchenröhrlings erklärt.

Über ihr Feinwurzelwerk versorgt der Lärchenröhrling die Lärche mit Phosphor und erhält von der Lärche dafür wiederum wertvolle organische Nährstoffe, die bei der Photosynthese entstehen. Der Lärchenröhrling ist auf Unterstützung der Lärche angewiesen, da Mykorrhiza-Pilzen ein lebensnotwendiges Enzym fehlt. Dieses stellt ihm der Baum zur Verfügung. Umgekehrt können die Pilze Salze, Wasser und Mineralstoffe besser aus der Erde lösen als Baumwurzeln, womit der Röhrling also die Lärche versorgt.

Es gibt nicht nur den allseits bekannten Goldgelben Lärchenröhrling, sondern auch den selteneren Grauen Lärchenröhrling (Suillus viscidus) sowie den Rostroten Lärchenröhrling (Suillus tridentinus) und einige Varietäten.

Catrin

Seltener findet man den Grauen Lärchenröhrling (Suillus viscidus) – wie der Name schon verrät – ebenfalls unter Lärchen.
Foto: Corina Peronne

 

Hier im direkten Vergleich:
Goldgelber Lärchenröhrling (Suillus grevillei) + Grauer Lärchenröhrling (Suillus viscidus).
Foto: Corina Peronne


16.09.2025 – Dienstag

Der Blaustiel-Schleimfuß (Cortinarius collinitus) ist ein Mykorrhizapilz der Fichte. Er hat einen sehr schleimigen, gelb- bis rostbraun gefärbten Hut und jung einen ebenso schleimigen violett-bläulichen Stiel.
Foto: Corina Peronne

Die Artenvielfalt nimmt allmählich zu und es wird langsam bunter im Wald – es zeigen sich mittlerweile Pilze aus den verschiedensten Gattungen.

Auch an den farbenfrohen Schleierlingen (Cortinarius) können wir uns erfreuen. Es handelt sich hierbei um eine sehr artenreiche Gattung, die aktuell in 11 Gattungen aufgetrennt wurde. Da die Bestimmung – gerade für Laien – in dieser artenreichen Gattung meist sehr schwierig ist, können Schleierlinge generell nicht zum Verzehr empfohlen werden.

Der wissenschaftliche Name Cortinarius leitet sich ab von lateinisch Cortina, was übersetzt „Schleier“ heißt. Bei letzterem handelt es sich um ein sehr feines, aus spinnwebartigen Fasern gebildetes Velum zwischen Hutrand und Stiel, weshalb die Gattung auch Haarschleierlinge genannt wird. Die Cortina ist ein charakteristisches Merkmal, kommt aber auch bei einigen anderen Gattungen vor.

Aber auch Pilze aus anderen Gattungen können sehr farbenfroh daher kommen. Hier noch einige schöne Funde von Corina vom letzten Wochenende.

Catrin

Hier kann man deutlich das aus spinnwebartigen Fasern gebildetes Velum zwischen Hutrand und Stiel erkennen.
Foto: Corina Peronne

 

Auch Champignons müssen nicht immer weiß sein… Hier ein nicht näher bestimmter farbenfroher Vertreter aus der Sektion Arvensis. Das sind Anis-Egerlinge (in der Regel nach Anis riechende Arten).
Foto: Corina Peronne


17.09.2025 – Mittwoch

Die Gemeine Stinkmorchel (Phallus impudicus) ist ein saprobiontischer Bewohner humusreicher Böden oder wächst in der Nähe von morschem Holz.
Foto: Angeli Jänichen

Der Regen kam gerade noch rechtzeitig… Ende September finden bei uns in Mecklenburg-Vorpommern die meisten Pilzausstellungen statt. Auch unser Herbstseminar Anfang Oktober in Waren-Müritz. Siehe auch unter Termine 2025.

So ist gewährleistet, dass sowohl bei den Ausstellungen als auch bei unserem Seminar viele Pilze gezeigt werden können. Übrigens sind gerade bei unserem seit langer Zeit ausgebuchten Herbstseminar wieder 2 Plätze frei geworden. Also – wer vom 03.10. bis 05.10.2025 Zeit und Lust hat – meldet euch noch schnell an!

Auch Angeli hat es nach ihrem Urlaub geschafft und ihren Lieblings-Moorwald besucht. Neben Stinkmorcheln und Bluthelmlingen auch ein weiterer „blutiger“ Pilz  – der Eichen-Leberreischling. Ein Erstfund für Angeli, über den sie sich sehr gefreut hat.

Catrin

 

Hier sehen wir das Anfangsstadium der Gemeinen Stinkmorchel – eine als Hexenei bezeichnete kugelige bis breit eiförmige Knolle.
Foto: Angeli Jänichen

 

Eichen-Leberreischling (Fistulina hepatica).
Foto: Angeli Jänichen

 

Die Unterseite des Leber-Reischlings weist bei keine einzeln stehenden Röhrchen auf, sondern miteinander verwachsene Röhren.
Foto: Angeli Jänichen

 

Großer Bluthelmling (Mycena haematopus). Die Huthaut ist matt und fleisch- oder purpurbräunlich. Der Rand ist durchscheinend gerieft, mit etwas überstehender, gezähnelt-gefranster Huthaut. Der Stiel ist schwach bepudert oder bereift und rosabräunlich oder wie der Hut gefärbt. Der Pilz scheidet bei Verletzung einen rötlichen Saft aus.
Foto: Angeli Jänichen


19.09.2025 – Freitag

Butterpilz oder Butter-Röhrling (Suillus luteus) + Körnchen-Röhrling oder Schmerling (Suillus granulatus)
Foto: Hanjo Herbort

In einigen Gegenden hat das Pilzwachstum bereits richtig begonnen – vor allem in den Gebieten westlich von Waren (Müritz). Jedoch noch nicht in den den besseren Buchenwäldern in Nordwestmecklenburg und dem westlichen Landkreis Güstrow…

Da das Pilzwachstum hier immer noch nicht so richtig in Gang gekommen ist,  war Hanjo gestern in einem aufgeforsteten kalkhaltigem Kiefern- und Fichtenforst mal kurz nachsehen. Das Gebiet soll Ziel einer internenen Vereinswanderung nächste Woche Mittwoch werden und er wollte mal kurz nachsehen, ob es sich lohnt, dort hinzufahren.

Dort angekommen fand er ein so nicht erwartetes Frischpilzaufkommen vor – sowohl für den „Kochtopfmykologen“ als auch für den mykologisch ein wenig mehr interessierten Pilzfreund.

Ein paar Funde möchten wir euch bereits heute zeigen – für unsere Vereinsexkursion folgt nächste Wochen ein gesonderter Beitrag.

Catrin

 

Wie aufgereiht standen die Großen Schmierlinge – auch als Kuhmaul (Gomphidius glutinosus) bekannt.
Foto: Hanjo Herbort

 

Aufgrund seiner schmierigen Huthaut hat der Große Schmierling zahlreiche Trivialnamen erhalten – zu den bekanntesten zählt die Bezeichnung Kuhmaul. Ein weiterer Name ist Gelbfuß, der durch seine auch innen gelbe Stielbasis entstand.
Foto: Hanjo Herbort

 

Ein weiterer Pilz mit einem gelben Fuß ist Kupferrote Gelbfuß (Chroogomphus rutilus).
Foto: Hanjo Herbort


21.09.2025 – Sonntag

Auch der Sandröhrling (Suillus variegatus) ist eine Pilzart aus der Familie der Schmierröhrlingsverwandten (Suillaceae), obwohl die Hutoberfläche filzig-matt ist. Sie wird erst bei längerem Regen schmierig.
Foto: Corina Peronne

Corina war am Wochenende wieder in der Warener Gegend unterwegs und hatte ebenfalls in den sandigen Kiefernwäldern einige schöne Funde.

Darunter auch als Erstfund den Reifpilz (Cortinarius caperatus). Es handelt sich hierbei um einen der wenigen Speisepilze aus der Familie der Schleierlingsverwandten (Cortinariaceae).

Charakteristich ist unter anderem der längsrunzelige Hut der Fruchtkörper. Letzteres Merkmal brachte dem Pilz auch die Namen Runzelschüppling und Scheidenrunzling ein. Auch der zweite Teil des wissenschaftlichen Artnamens caperatus bezieht sich darauf und leitet sich von lateinisch caperatus „gerunzelt“ ab.

Ein weiteres wichtiges Merkmal ist ein deutlicher und dauerhafter und häutiger Ring, der sich im oberen Drittel des Stiels befindet. Die Manschette liegt am Stiel an, ist oberseitig fein gerieft und hat einen doppelten Rand.

Catrin

Der Sand-Röhrling hat seinen deutschen Namen von der sandig wirkenden Hutoberfläche.
Foto: Corina Peronne

 

Reifpilz (Cortinarius caperatus). Hier sehen wir sehr schön den doppelten Ring und den längsrunzeligen Hut.
Foto: Corina Peronne

 

Charakteristisch ist der strohgelbe bis gelbbraune Hut mit einer grauen bis weißlichen und schwach lila getönten Bereifung.
Foto: Corina Peronne

 

Der giftige Spitzschuppige oder Raue Stachel-Schirmling (Lepiota aspera) kommt recht häufig in Laub- und Nadelwäldern, an Wegrändern und in Gärten vor.
Foto: Corina Peronne


23.09.2025 – Dienstag

Heute war Corina mal direkt in Waren-Müritz unterwegs. Dieses mal hat sie ausgekundschaftet, wie das Pilzwachstum dort ist. Schließlich findet dort nächstes Wochenende unser 3-tägiges Herbstseminar statt. Und es sieht dort sehr gut aus, was die Artenvielfalt betrifft.

Auch die vielen Pilzausstellungen, die dieses Wochenende in Mecklenburg-Vorpommern statt finden, werden sicherlich von dem Pilzwachstum profitieren. Pilzausstellungen finden z.B. hier statt:

Rostock, Botanischer Garten, Holbeinplatz/Hamburger Straße 28
27.09.2025 bis 28.09.2025 täglich 10.00 bis 18.00 Uhr

Greifswald, Botanischer Garten, Münterstr. 2
27.09.2025 bis 28.09.2025 täglich 10.00 bis 17.00 Uhr

Neubrandenburg, Marktplatz
27.09.2025 von 10.00 bis 17.00 Uhr

Schwerin, Am Strand 9
27.09.2025 von 14.00 bis 18.00 Uhr und 28.09.2025 von 10.00 bis 16.00 Uhr

Nachfolgend ein paar Impressionen von Corinas heutigen Funden.

Catrin

 

Einen angenehm würzigen Geruch hat der Würzige Tellerling (Rhodocybe gemina). Die fleischrosa Sporenpulverfarbe verweist in die Familie der Rötlingsverwandten.
Foto: Corina Peronne

 

Eine Familie frisch „geschlüpfter“ Buckel-Täublinge (Russula caerulea) auf dem Waldweg bei Kiefern.
Foto: Corina Peronne

 

Der namensgebende deutlich gebuckelte Hut ist hier sehr gut auf dem dunkelvioletten bis purpurbraunen Hut zu sehen.
Foto: Corina Peronne

 

Der Olivbraune Milchling (Lactarius turpis) ist mit seinen düsteren Farben, den graubraun fleckenden Lamellen und seiner feucht klebrig-schleimigen Huthaut wahrlich nicht schön – turpis heißt häßlich. Früher war der wissenschaftliche Name Lactarius necator – necator ist lateinisch und heißt Mörder. Auch im deutschen Sprachgebrauch wurde er früher als “Mordschwamm” verteufelt, obwohl er noch nie Jemanden umgebracht hat. Er soll Magen-/Darmbeschwerden verursachen und steht im Verdacht, karzinogene und mutagene Inhaltsstoffe zu haben.
Foto: Corina Peronne

 

Junger Pantherpilz (Amanita pantherina) mit seinem braunen Hut, weißen Flocken auf dem Hut und serpentinenartig von unten, der Basis beginnendem, ringförmigem weißem Ring-Gebilden (Bergsteigersöckchen).
Foto: Corina Peronne

 

Der Fliegenpilz (Amanita muscaria) hat ebenfalls eine Knolle – allerdings mit warziger Basis und weißen gürtelförmigen Velumzonen.
Foto: Corina Peronne


24.09.2025 – Mittwoch

Gemeiner Birkenpilz (Leccinum scabrum) am 24.09.2025 bei Perniek.
Foto: Christian Boss

Da es aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit im Nordwesten Mecklenburgs kaum Pilze gibt, haben wir erst einmal keine weiteren Wanderungen und Kartierungsexkursionen in den Terminen veröffentlicht. 

Einige Vereinsmitglieder wollten sich aber trotzdem am Mittwoch treffen, so dass wir kurzfristig eine Vereinsexkursion durchgeführt haben. Dazu bot sich das von Hanjo bereits die Woche dafür besuchte Gebiet bei Perniek an – in den Kiefernwäldern gab es ja wie bei Corina in der Warener Gegend doch einige Pilze zu finden.

Also fanden sich 10 Vereinsmitglieder aus der Nähe von Lübeck, Ratzeburg, Wismar, Schwerin, Rostock, Renzow, Bützow, Waren und sogar Stralsund um 16 Uhr am verabredeten Treffpunkt bei Perniek zu ein.

Und wir wurden nicht enttäuscht – wir konnten einige schöne Funde verzeichnen und in unsere Kartierungsdatei aufnehmen.

Den genauen Bericht findet ihr demnächst hier.

 

Die meisten der Teilnehmer haben heute das erste mal Trüffel gesehen. Hier die Rötliche Wurzeltrüffel (Rhizopogon roseolus) – ein Symbiosepilz der Kiefer auf kalkreichem Boden.
Foto: Catrin Berseck


25.09.2025 – Donnerstag

Der Schiefknollige Anis-Champignon oder -Egerling (Agaricus essettei) riecht – wie der Name schon verrät – nach Anis.
Foto: Angeli Jänichen

Da unser neues Vereinsmitglied Ivy aus der Nähe von Stralsund gestern eine sehr weite Anreise hatte, haben sich 2 Vereinsmitglieder vor der gestrigen Vereinsexkursion bereits mittags mit ihr getroffen und vor der Vereinsexkursion in Perniek noch ein mooriges Gebiet bei Schlemmin aufgesucht.

Wie erwartet war das Pilzwachstum hier noch sehr verhalten. Lediglich die Gelben Knollenblätterpilze und Grünblättrigen Schwefelköpfe zeigten sich in Massen.

Trotzdem konnten wir ein paar schöne Funde machen – vor allem im Moorbereich. 

Da wir in Wismar ja derzeit keine Pilzausstellung mehr machen, unterstützen wir die am Wochenende anstehende 47. Landespilzausstellung in Rostock. Es kam am Mittwoch auch Einiges an Ausstellungsexponaten zusammen – hier einige Pilzarten aus der Nähe von Schlemmin, die ebenfalls auf der Ausstellung in Rostock zu sehen sein werden.

 

Sein Fenchelduft – von manchen auch als anisartig wahrgenommen – verrät den den Fenchelporling bzw. Fencheltramete (Osmoporus odoratus).
Foto: Angeli Jänichen

 

Sie trotzen der Trockenheit – die Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare).
Foto: Angelis Jänichen

 

Olivblättrige Torfmooshautkopf (Cortinarius huronensis). Die Hautköpfe (Dermocybe) stellen eine Untergattung der Gattung Schleierlinge (Cortinarius) dar. Wichtigste Merkmale sind extrahierbare Anthrachinon-Pigmente, die diesen Pilzen kräftige Farben verleihen und die teilweise zum Färben von Textilien geeignet sind.
Foto: Angeli Jänichen

 

An feuchten und schattigen Stellen auf kalkreichem Boden ist bei genauem Hinsehen die Sattelförmige Lorchel (Helvella ephippium) zu finden.
Foto: Julia Richardt


27.09.2025 – Sonnabend

Auch Vera und Wilfried haben fleißig für die Ausstellung gesammelt und unter anderem diesen Ästigen Stachelbart (Hericium coralloides) beigesteuert.
Foto: Catrin Berseck

Wie jedes Jahr finden am letzten Wochenende im September viele Pilzausstellungen in Mecklenburg-Vorpommern statt.

Alljährlicher Höhepunkt der Pilzsaison ist auch in Rostock die größte Freilandschau von Frischpilzen, die der Botanische Garten in Rostock seit 1978 in Kooperation mit dem Gesundheitsamt der Hansestadt Rostock, dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) Mecklenburg-Vorpommern und dem Freundeskreis Botanischer Garten Rostock ausrichtet.

Auch wir Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. haben im Vorfeld Pilze für die Ausstellung gesammelt und waren mit einigen Vereinsmitgliedern zum Helfen vor Ort.

Bei allerschönstem Herbstwetter und Sonnenschein fanden viele interessierte Besucher den Weg zur Ausstellung und wurden mit einer großen Vielfalt an ausgestellten Frischpilzen belohnt.

 

Ein Teil der von unseren Vereinsmitgliedern für die Landespilzausstellung gesammelten Pilze.
Foto: Catrin Berseck

 

Auch die anderen Pilzberater der Stadt Rostock waren im Vorfeld unterwegs und haben fleißig für die Ausstellung gesammelt.
Foto: Ria Bütow

 

Und wie jedes Jahr fanden viele Besucher bei schönstem Herbstwetter auch dieses Jahr wieder den Weg zur Pilzausstellung nach Rostock.
Foto: Ria Bütow

 

Großes Interesse und dichtes Gedränge an den Ausstellungstischen.
Foto: Ria Bütow

 

Es gab auch überall Informationstafeln zu den einzelenen Pilzarten, die mit Interesse gelesen wurden.
Foto: Ria Bütow

 

Die Pilze waren übersichtlich nach Gattungen angeordnet.
Foto: Ria Bütow

 

Auch unser Pilzberater-Nachwuchs hat fleißig mitgeholfen und Fragen der Interessenten beantwortet.
Foto: Ria Bütow

 

Großes Interesse war auch am Stand von Tanja Jung, die aus Pilzen Wolle färbst.
Foto: Ria Bütow

 

Zeichnen mit Tintlings-Tinte.
Foto: Ria Bütow

 

Der Besucherstrom riss an beiden Tagen nicht ab.
Foto: Ria Bütow