Pilztagebuch Juli 2014/2

Wetter und Pilze im Raum Nordwestmecklenburg

Tagebuch zu Wetter und Pilze Juli 2014/2

Der Fahle Röhrling (Boletus impolitus) ist einer der vorzüglichsten Speisepilze von besonderem Wohlgeschmack, so ist es in Michael - Hennig - Kreisel im Handbuch für Pilzfreunde zu lesen. Weiter steht dort geschrieben: ergibt eine gelbliche Brühe von Fleischbrühgeschmack. Dem Steinpilz mindestens ebenbürtig. Darüber läßt sich natürlich streiten. Viele finden seinen aufdringlichen Phenolgeruch nicht als angenehm und dürften eine Abneigung gegen diesen Pilz entwickeln. Standortverstzt auf dem Wismarer Friedhof gefunden und fotografiert.

Der Fahle Röhrling (Boletus impolitus) ist „einer der vorzüglichsten Speisepilze von besonderem Wohlgeschmack“, so steht es in Michael – Hennig – Kreisel im Handbuch für Pilzfreunde geschrieben. Weiter ist dort zu lesen: „ergibt eine gelbliche Brühe von Fleischbrühgeschmack. Dem Steinpilz mindestens ebenbürtig“. Darüber lässt sich allerdings streiten. Viele finden seinen aufdringlichen Phenolgeruch nicht als angenehm und dürften eine Abneigung gegen diesen Pilz entwickeln. Standortversetzt auf dem Wismarer Friedhof gefunden und fotografiert.

Sonntag, 13. Juli – Heute stattete ich dem Wismarer Friedhof wieder einen Besuch ab. Die Fahlen Röhrlinge waren in allen Altersstadien vertreten. Genau so wie Netzstielige Hexen – Röhrlinge, verschiedene Täublinge, Mehlpilze, Öhrlinge u.a. Arten. Danach fuhr ich zum Park am Seeblick. Hier hatte sich die Artenzusammensetzung im Vergleich zum Mittwoch verändert. Statt viele Heringstäublinge und Große Camenbert – Täublinge nun zahlreiche Purpurschwarze- und Frauen – Täublinge. Hexenpilze gab es keine mehr, dafür starten gerade wieder einige Sommersteinpilze durch. Es gibt also nach wie vor recht viele Pilze in unseren städtischen Anlagen. Kein Vergleich mit der Pilzarmut in manchen Wäldern. – Das Wetter war heute allenfalls Mittelmaß. Mal mehr, mal weniger Wolken, auch mal Sonnenschein bei Temperaturen um 20 Grad, aber auch gebietsweise kräftige Schauer und Gewitter. Auch nachts und morgen kann es bei stark auffrischendem Wind zeitweise schauerartig regnen.

Diese äußerst dicht gedrängten Schlauchpilze standen heute auf dem Friedhof im kurzen Parkrasen bei Eichen ind Linden. Es dürfte sich um Öhrlinge (Otidea specc.) handeln. Standortfoto am 13.07.2014.

Diese äußerst dicht gedrängten Schlauchpilze standen heute auf dem Friedhof im kurzen Parkrasen bei Eichen und Linden. Es dürfte sich um Öhrlinge (Otidea spec.) handeln. Standortfoto am 13.07.2014.

Montag, 14. Juli – In der Nacht, und tagsüber vor allem noch in den südlicheren Bereichen unseres Einzugsgebietes, hat es zeitweise geregnet. Es gab eine moderate, flächendeckende Überregnung. Dieser Regen könnte, bis auf einige Schauer am Mittwoch, für unsere Region bis auf weiteres der letzte gewesen sein. Im laufe der Woche fließt aus südwestlicher Richtung immer wärmere Luft ein und der Hochsommer startet einen neuen Anlauf. Ab dem Wochenende sollen dann, bei großer Hitze, die Atlantik – Tiefs mit heftigen Gewittern einen neuen Anlauf auf Mitteleuropa starten. Dabei könnte sich ein Machtkampf von Hoch und Tief über Deutschland einstellen. Mögliches Szenario wäre, dass ein Skandinavien – Hoch dagegen hält und sonniges Wetter bei uns im Nordosten die Oberhand behält, während der Süden, vor allen nach Bayern zu, in den Regenfluten „versinkt“! Zumindest deutet sich aus jetziger Sicht die Fortdauer des dann zunehmend trockenen Sommerwetters bei uns an und für den Südosten stehen ergiebige Regenfälle auf dem Programm. Und dann sind da noch die Hundstage, die in der nächsten Woche beginnen. Bekanntlich die heißeste Zeit des Jahres! Hoffen wir, dass bei uns dann nicht die lange Sommerdürre einsetzt. Etwas positives hätte ein derartiger Witterungsverlauf aber dennoch. Die Urlauber würden sich riesig freuen und auch die Pilzfreunde dürften zum Spätsommer und Frühherbst, bei Einsetzen guter Wachstumsbedingungen, doch noch mit einer starken Schwämme von Steinpilz und Co. rechnen. Aber das ist alles Spekulation, wie es letztendlich kommt, liegt nicht in unserer Hand. Ich habe heute die Pilzausstellung wieder mit frischen Exponaten bestückt. Es liegen aktuell 99 Arten auf den Flächen. Erstmals in diesem Jahr mit dabei: Eichen Zystiden – Rindenpilz, Ledergelber Öhrling, Weicher Täubling, Übelriechender Champignon, Grauer Wulstling, Schwarzanlaufender Täubling, Kurzstieliger Leder – Täubling und Rosa – Täubling.

Inzwischen sind bei unserem Pilzfreund und Mitglied der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V., Andreas Okrent, in der Rostocker Heide bei Graal - Müritz die Fichten - Steinpilze wieder abgeklungen, dafür zeigen sich wieder frische Sommersteinpilze, oder wie dieses wunderschöne Foto belegt, auch die ersten Kiefern - Steinpilze (Boletus pinophilus). Kiefern - Steinpilze zählen in den meisten Regiuonen Mecklenburgs zu den seltenen Rariäten. Foto: Andreas Okrent.

Inzwischen sind bei unserem Pilzfreund und Mitglied der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V., Andreas Okrent, in der Rostocker Heide bei Graal – Müritz, die Fichten – Steinpilze wieder abgeklungen, dafür zeigen sich erneut frische Sommersteinpilze und, wie dieses wunderschöne Foto belegt, auch erste Kiefern – Steinpilze (Boletus pinophilus). Kiefern – Steinpilze zählen in den meisten Regionen Mecklenburgs zu den seltenen Raritäten. Foto: Andreas Okrent.

Dienstag, 15. Juli – Heute möchte ich mich kurz fassen, auch um die begrenzte Speicherkapazität dieser Rubrik nicht unnötig zu verbrauchen. Nur vielleicht soviel, dass Pilzfreundin Angelika Boniakowski mir heute mitteilte, dass es im Revier Weiße Krug stellenweise sehr viele Gallen – Röhrlinge gibt. Wenn das man nicht bei einigen Pilzfreunden eine bittere Überraschung zur Folge haben wird! In die Pilzberatung wurde mir heute ein Riesen – Champignon gebracht. Am Abend waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. dann zu unseren Vereinsmitgliedern Anke und Ulrich nach Arpshagen, bei Klütz, eingeladen. Sie unter „Tagebuch“.

Die Farbvariationen der Heringstäublinge (Russula specc.) im Seeblickpark scheinen fast unbegrenzt zu sein. Diese schwarzrote Form konnte ich gestern dort unter Rotbuchen am Standort fotografieren. Essbar.

Die Farbvariationen der Heringstäublinge (Russula spec.) im Seeblickpark scheinen fast unbegrenzt zu sein. Diese schwarzrote Form konnte ich gestern dort unter Rotbuchen am Standort fotografieren. Essbar.

Mittwoch – 16. Juli – Ernüchterung heute Vormittag am Seeblickpark. Wo ist denn meine Kamera? Die liegt bestimmt noch in Arpshagen, gestern Abend einfach vergessen! Also keine Fotos vom Seeblick. War ohnehin nichts neues vertreten. Stellenweise sehr viele Purpurschwarze Täublinge. Die haben jetzt dort ihren alljährlichen Maximalschub. Ansonsten einzelne Hexen – Röhrlinge und junge Sommersteinpilze. Dann nochmals nach Arpshagen, meine Kamera holen. Auf der Rücktour eine Stippvisite im Sandwald zwischen Börzow/Grevesmühlen. Hier sprießen die Pilze, allen voran einige Täublinge, Scheidenstreiflinge, aber auch vereinzelt Flockenstielige Hexen – Röhrlinge, Sommersteinpilze, Birkenpilze und sehr, sehr viele Pfifferlinge! Da das Gebiet von Pilzsuchern aber stark frequentiert wird, meist nur in Erbsen- oder Kirschgröße. Danach ging es nach Warin. Ein weiteres Stück Waldumrundung stand auf dem Plan. Es war ein vor wenigen Jahren leicht durchforstetes Altbuchenrevier. Außer fleckenweise viele, kleine Pfifferlinge und einem Wurzel – Rübling keinerlei weitere Frischpilze. Anschließend stand der Sültener Forst auf dem Programm. In den sauren Fichtenbeständen stellenweise Gallen – Röhrlinge zum Körbe füllen. Alle Größen und für den unkundigen die herrlichsten Steinpilze vortäuschend. Dazwischen Täublinge, Perlpilze und in den dicken Moospolstern Pfifferlinge von einer Größe, dass es die wahre Freude war. Das viele Kleinzeug zuvor hatte ich stehen gelassen, aber hier musste ich zugreifen. Am Abend dann in die Jülchendorfer Buchen. Hier gab es noch Sommersteinpilze für den Trockner.

Stellenweise Gallen - Röhrlinge (Tylopilus felleus) ohne Ende. Von weniger erfahrenen Pilzfreunden werden sie oft für Steinpilze oder Birkenpilze gehalten. Man beachte die einheitlich gelbbräunliche Hutfarbe, das starke, bräunliche Stielnetz, die später rosa verfärbenden Röhren und den gallebitteren Geschmack (anlecken!). Standortfoto im Sültener Forst am 16.07.2014.

Stellenweise Gallen – Röhrlinge (Tylopilus felleus) ohne Ende. Von weniger erfahrenen Pilzfreunden werden sie oft für Steinpilze oder Birkenpilze gehalten. Man beachte die einheitlich gelbbräunliche Hutfarbe, das starke, bräunliche Stielnetz, die später rosa verfärbenden Röhren und den gallebitteren Geschmack (anlecken!). Standortfoto im Sültener Forst am 16.07.2014.

Donnerstag, 17. Juli – Die teils ergiebigen Niederschläge der letzten Wochen haben inzwischen in unseren sandigen Wäldern einen ersten, deutlichen Wachstumsschub ausgelöst. Neben vielen Pfifferlingen gibt es einen starken Schub ungenießbarer Gallen – Röhrlinge und die bunte Schaar zahlreicher Täublinge signalisiert dem Spaziergänger und Pilzfreund, dass die richtige Pilzzeit allmählich beginnt. Maronen – Röhrlinge sind aber nur vereinzelt dabei. Ihnen dürfte es einfach zu warm sein und zu schnell könnte es in derartigen Wäldern wieder Schluss sein. Da können einige heiße Tage am Stück, so wie wir sie jetzt erwarten, schon ausreichen. Die Hitzewelle soll im Westen und Süden Deutschlands spätestens am Sonntag von schweren Gewittern beendet werden. In diesem Zusammenhang soll sich ein kräftiges Tief bei Italien bilden und nach Nord/Nordost ausscheren. Die Situation wird in der Meteorologie eine 5b – Wetterlage genannt. Derartige Wetterlagen haben schon des öffteren durch damit verbundene Hochwasserlagen ganze Landstriche unter Wasser gesetzt. Wenn für uns alles gut läuft, könnte sich das Tief über Polen so eindrehen, dass auch M-V ab Dienstag von den zugehörigen Gewittern und Starkregengebieten von Osten her erfasst werden könnte. Im Vorfeld kann sich möglicherweise ab Sonntag bei hohen Temperaturen nochmals eine ungünstige Ostwindlage einstellen. Ich habe heute unsere Ausstellung erneuert. Es liegen 113 Arten auf den Flächen. Zum ersten mal in diesem Jahr mit dabei: Blaugrauer Täubling, Grasgrüner Täubling, Glanz – Täubling, Buchen Speitäubling, Narzißengelber Wulstling, Buckel – Täubling, Rauchfarbener Milchling, Rübenstieliger Rißpilz, Rettich – Helmling, Purpurfilziger Holzritterling, Birken – Speitäubling, Chromgelber Graustieltäubling, Gelbweißer Täubling, Apfel – Täubling, Kampfer – Milchling und Zedernholz – Täubling.

Dieser Täubling ist sehr häufig in sandigeren Laub- und Nadelwäldern, gern längst der Wege, anzutreffen. Es handelt sich um den Fleischroten Speisetäubling, einem der schmackhaftesten Pilze unserer heimischen Pilzwelt. Bereits rog genossen schmeckt das kernige Fleisch wunderbar nussig. Standortfoto am 16.07.2014 im Wald bei Börzow.

Dieser Täubling ist sehr häufig in sandigeren Laub- und Nadelwäldern, gern längst der Wege, anzutreffen. Es handelt sich um den Fleischroten Speisetäubling (Russula vesca), einem der schmackhaftesten Pilze unserer heimischen Myko – Flora. Bereits roh genossen schmeckt das kernige Fleisch wunderbar nussig. Standortfoto am 16.07.2014 im Wald bei Börzow.

Freitag, 18. Juli – Bei dem warmen Wetter, ab morgen soll es noch deutlich heißer werden, hatte ich heute keine Lust zu einer Waldexkursion, daher entschloss ich mich nach längerer Zeit mal wieder nach Schwerin zu fahren. Ziel war der Schlossgarten. Natürlich um dort nach Pilzen zu schauen.  Das parkartige Gelände ist gerade im Sommer sehr pilzreich und es gibt auch so manche Rarität hier. So fand ich einen schneeweißen Scheidenstreifling und sehr seltene Schwarztäublinge. Auch der Grüngefelderte Täubling ist hier seit vielen Jahren standortstreu. Ansonsten die üblichen Verdächtigen sowie sehr schöne, feste und kernige Sommersteinpilze. Hier hatte ich den dortigen Wachstumsschub auf den Tag genau zum richtigen Moment erwischt. – Vom Wetter her stellt sich die Mittelfristprognose heute wieder ganz anders da, als noch gestern angenommen. Starke Gewitter und Regenfälle werden zwar weiterhin für West-, Mittel- und Süddeutschland voraus gesagt, aber der mögliche Regen, so wie es gestern noch prognostiziert wurde, für uns im Nordosten, wird wohl ausfallen. Statt dessen werden wieder die Regionen in Deutschland von starken Regenfällen betroffen sein, die bereits in der vergangenen Woche ordentlich bedient wurden. Bei uns soll das Skandinavienhoch dagegen halten und ein Ende der Hitzewelle an der Ostsee ist bis auf weiteres nicht absehbar. Strand- und Badefreunde können jubeln! Wer hingegen in den Sandwäldern nochmals nach Pilzen schauen möchte, sollte es am Wochenende, trotz der großen Hitze, tun. Danach wird sehr schnell Schluss sein und ich hoffe, dass wenigstens die nun gut entwickelten Pfifferlinge in den dicken Moospolstern die bevorstehende, lange Hitzewelle, einigermaßen schadlos überstehen mögen. Alles andere wird sehr schnell vertrocknen oder am Standort gleich servierfertig gebraten werden. Da helfen auch nicht einzelne Gewitter, die sich durchaus auch mal zu uns verirren könnten. Die Hundstage scheinen zu beginnen und die gehen immerhin bis zum 23. August!

Sommersteinpilze (Boletus reticulatus) wie sie schöner kaum sein können. Kein Schneckenfras, kaum Maden, kackig und fest und im optimalen Entwicklungstadium. Es gab zwar keine Massen, aber immer wieder mal Einzelstücke oder kleine Gruppen, auch büschelig. Übrigens ist der Geruch bei Sommersteinpilzen etwas anders als beim herkömmlichen Fichtensteinpilz. Er riecht überaus angenehm kumarinartig, also an den Waldmeister erinnernd. Kaum ein anderer Pilz riecht beim zerschneiden für meine Nase angenehmer. Standortfoto 18.07.2014.

Sommersteinpilze (Boletus reticulatus) wie sie schöner kaum sein können. Kein Schneckenfras, kaum Maden, knackig und fest und im optimalen Entwicklungsstadium. Es gab zwar keine Massen, aber immer wieder mal Einzelstücke oder kleine Gruppen, auch büschellig. Übrigens ist der Geruch bei Sommersteinpilzen etwas anders als beim herkömmlichen Fichtensteinpilz. Er riecht überaus angenehm kumarinartig, also an den Waldmeister erinnernd. Kaum ein anderer Pilz riecht beim zerschneiden für meine Nase angenehmer. Standortfoto 18.07.2014.

Sonnabend, 19. Juli – Meine kleine Familie hatte gestern Abend kurzerhand beschlossen, heute nach Graal – Müritz aufzubrechen und unserem Vereins- und Pilzfreund Andreas Okrent einen Besuch abzustatten. Natürlich hatte Jonas vordergründig den herrlichen Sandstrand im Sinn und wollte zunächst gar nicht mit in den Wald zum Pilze suchen. Wir verbanden beides und Andreas erwartete uns in der Rostocker Heide. Ganz speziell suchten wir nach den seltenen Kiefern – Steinpilzen. Vor einigen Tagen waren wenige Exemplare erschienen, heute hatten wir kein Glück. Sie wachsen an zwei Stellen in einer auf den ersten Blick eher monotonen Kiefernschonung. Die Kiefern – Steinpilze sind auch hier die Ausnahme, aber zu besseren Zeiten wimmelt es in dieser Kiefern – Schonung von Fichten – Steinpilzen, so Andreas, die auch heute vertreten waren. – Vom Wetter her gibt es nicht all zu viel neues zu berichten. Die Hitze schlägt voll zu und so wird es auch in der kommenden Woche weitergehen, jedoch besteht nach den neuesten Berechnungen ab Mitte der Woche die Möglichkeit, dass auch zu uns feuchtere Luft einströmen könnte, wodurch die Schauer- und Gewittertätigkeit aufleben würde.

Zunächst hatte Jonas keine Lust mit uns kurz nach Pilzen zu schauen, aber als er nach wenigen Metern einen Birkenpilz und kurz danach in einer großen Kiefernschonung diese drei Fichten - Steinpilze (Boletus edulis) fand, war aller Frust schnell vergessen. Leider wird es nun auch hier durch die anhaltende Hitze viel zu trocken, so dass in den Sandwäldern bald Schluß sein wird.

Zunächst hatte Jonas keine Lust mit uns nach Pilzen zu schauen, aber als er nach wenigen Metern einen Birkenpilz und kurz danach in einer großen Kiefernschonung diese drei Fichten – Steinpilze (Boletus edulis) fand, war aller Frust schnell vergessen. Leider wird es nun auch hier durch die anhaltende Hitze viel zu trocken, so dass in den Sandwäldern bald Schluss sein wird.

Sonntag, 20. Juli – Sohn Jonas hat Ferien und möchte etwas erleben. Heute hat er sich einen Besuch im Natur- und Umweltpark Güstrow gewünscht. In einem großen, weitläufigen Areal, mit Wald- und Wiesenflächen, gibt es einiges zu sehen, u. a. auch Wölfe und Bären. Also ging es bei sehr warmen Hochsommerwetter nach Güstrow. Natürlich schauten wir uns bei unserem Rundgang auch nach Pilzen um, aber viel war nicht zu entdecken. Hier war es schon wieder viel zu trocken. Am Abend stattete ich erstmals in diesem Jahr dem Deichelsee einen Besuch ab. Auch hier viel zu trocken und kaum Pilze, bis auf einige Zinnobertäublinge und wenige Rotfüßchen und Ziegenlippen.

Das war bis auf wenige Rotfüßchen alles, was wir im Natur- und Umweltpark an Pilzen finden konnten. An Grauweiden wächst der obige Tabakbraune Borstenscheibling (Hymenochaete tabacina), unter Kiefern ein einzelner, aber ganz frischer Körnchen - Röhrling (Suillus granulatus), auf einer kleinen Trockenrasenfläche ein junger Hasen - Stäubling (Calvatia utriformis) und wiederum unter Kiefern der Buckel - Täubling (Russula caerulea).

Das war bis auf wenige Rotfüßchen alles, was wir im Natur- und Umweltpark Güstrow an Pilzen heute finden konnten. An Grauweiden wuchs der obige Tabakbraune Borstenscheibling (Hymenochaete tabacina), unter Kiefern ein einzelner, aber ganz frischer Körnchen – Röhrling (Suillus granulatus), auf einer kleinen Trockenrasenfläche ein junger Hasen – Stäubling (Calvatia utriformis) und nochmals unter Kiefern der Buckel – Täubling (Russula caerulea).

Montag, 21. Juli – In der vergangenen Nacht hat es im Westen und Nordwesten Deutschlands gebietsweise stark geregnet und gewittert. Auch heute waren gebietsweise kräftige Schauer und Gewitter südlich von M-V unterwegs. Bei uns hält allerdings das Skandinavienhoch dagegen mit trockenem Ostwind. Er verschlechtert die ungünstige Situation an der Pilzfront zusätzlich. Auch die Temperaturen bleiben hoch. Erst ab Donnerstag könnte auch bei uns das Schauer – und Gewitterrisiko ansteigen und zu einer ausgeprägteren Gewitterlage führen. Das wäre, falls es so kommt, dann wieder ideales Pilzwetter. Trotzdem wird es zunächst, zumindest gebietsweise, einen deutlichen Einbruch beim Pilzaufkommen geben. Insbesondere dort, wo in der letzten Woche noch starke Regenfälle niedergingen, könnte sich das ganze schnell wieder fangen. Begünstigt durch die lange Hitzeperiode wird aber auf jeden Fall das Erscheinen wärmeliebender Arten und vielleicht könnte es in unseren Sommerwäldern auf schweren Böden auch allmählich etwas besser werden, da sie die Feuchtigkeit länger halten und binden können. Gerade in heißen und trockenen Sommern sind sie oftmals eine gute Adresse. Allerdings gibt es immer wieder Jahre, da tut sich hier kaum etwas, so wie in diesem Jahr bisher.

Diese Grüngefelderten Täublinge (Russula virescens) habe ich am 18.07.2014 im Schloßgarten in Schwerin fotografiert. Diese markante und nicht sehr häufige Täublingsart bevorzugt eher leichtere Böden, kann aber auch auf schereren Böden gefunden werden. Stets unter Buchen. Er gilt als hervorragender, sehr schmackhafter Speisepilz und wird von Kennern mit dem Steinpilz verglichen. Der beste aller Täublinge!. Beim Sammeln aber genau hin schauen, dass nicht ein Grüner Knollenblätterpilz im Eifer mit eingesammelt. wird!

Diese Grüngefelderten Täublinge (Russula virescens) habe ich am 18.07.2014 im Schlossgarten Schwerin fotografiert. Diese markante und nicht sehr häufige Täublingsart bevorzugt eher leichtere Böden, kann aber auch auf schwereren gefunden werden. Meist unter Buchen. Er gilt als hervorragender, sehr schmackhafter Speisepilz und wird von Kennern mit dem Steinpilz verglichen. Der beste aller Täublinge!. Beim Sammeln aber genau hin schauen, dass nicht ein Grüner Knollenblätterpilz im Eifer mit eingesammelt wird!

Dienstag, 22. Juli – Heute ging es nicht in die Pilze, sondern mit Jonas zum Baden an den Strand und am Nachmittag in den „Steinpilz“. Hier rief uns Vereinsfreund Andreas Okrent an und teilte uns mit, dass im Haushalt Forst nach wie vor absolut nichts los ist. „Noch nie habe ich so einen pilzleeren Wald gesehen“ waren seine Worte. Ich denke, wir können von der These eines eventuell guten Pilzjahres 2014 allmählich Abstand nehen. Das Frühjahr war zwar recht ordentlich, aber was uns danach bisher geboten wurde, war wirklich nicht berühmt. Nichts desto Trotz habe ich das Gefühl, dass mit jedem trockenen und heißen Tag die Wahrscheinlichkeit eines stärkeren Wachstumsschubes höher wird. Allerdings wird die Trockenheit wohl nur vorübergehend sein, denn ab Donnerstag kann es zunehmend gewittrig werden und mit etwas Glück bringt ein Gewittertief am Wochenende richtig Regen. Je länger es jedoch trockenheiß bliebe, um so heftiger würde ein späterer Wachstumsschub ausfallen.

Der Menthol - Schwarztäubling (Russula albonigra) ist eine seltene Art der Laub- und Nadelwälder oder wie in diesem Falle, der Parkanlagen. Von anderen Schwarztäublingen ist er durch seinen Mentholgeschmack recht gut zu unterscheiden. Die Pilze habe ich am 18.07.2014 im Schweriner Schloßgarten am Standort fotografiert. Essbar, aber minderwertig.

Der Menthol – Schwarztäubling (Russula albonigra) ist eine seltene Art der Laub- und Nadelwälder oder wie in diesem Fall, der Parkanlagen. Von anderen Schwarztäublingen ist er durch seinen Menthol Geschmack recht gut zu unterscheiden. Die Pilze habe ich am 18.07.2014 im Schweriner Schlossgarten unter Rotbuchen am Standort fotografiert. Essbar, aber minderwertig.

Mittwoch, 23. Juli – Heute beginnen offiziell die Hundstage, die heißeste Zeit des Jahres. Sie enden am 23. August. In der Realität sind sie schon lange bei uns eingekehrt. Mit der Hitze schreitet die Trockenheit weiter voran. Schauer und Gewitter arbeiten sich nur sehr langsam bis zu uns an die Küste vor. Unterdessen hat der Westen und Südwesten Deutschlands in den letzten Wochen Rekord Niederschläge bekommen. Hier war es im Frühjahr allerdings auch besonders trocken. – Heute war ich mit Jonas und Vereinsfreund Andreas Okrent im Radebachtal unterwegs. Anders als z. B. im Haushalt Forst, sind die kalkhaltigen Böden hier leichter und sandiger, was uns durchaus noch einige interessante Pilze bescherte. Wir fanden u.a. wenige Sommersteinpilze, Pfeffermilchlinge, Täublinge, Rotgelbe Stoppelpilze, Hainbuchen – Röhrlinge, einen frischen Anhängsel – Röhrling, aber auch zwei hochgiftige, aber relativ seltene Spitzhütige Knollenblätterpilze. Am Nachmittag waren wir noch im Wismarer Stadtgebiet unterwegs. Neben Wurzelnden Bitter – Röhrlingen konnten wir auch den von Vereinsfreund Christian Ehmke auf dem Friedhof entdeckten und seltenen Tropfenden Schillerporling bewundern und fotografieren.

Aber der mit Abstand beste, seltenste und interessanteste Pilz des heutigen Tages war aber dieser Harzige Lackporling am Fuße einer Eiche im Wismarer Stadtgebiet Friedeshof. Der Standort war mir allerdings schon seit einigen Jahren bekannt. Die harzige Kruste kann bei hohen Temperaturen, insbesondere wenn man ein Feuerzeug dagegen hält, schmelzen. Die wärmeliebende Art ist in ganz Deutschland sehr selten und steht auf der Roten Liste in M-V in der Kategorie 4 = potentiell gefährdet!

Aber der mit Abstand beste, seltenste und interessanteste Pilz des heutigen Tages war dieser Harzige Lackporling (Ganoderma resinosum) am Fuße einer Eiche im Wismarer Stadtgebiet Friedenshof. Der Standort war mir allerdings schon seit einigen Jahren bekannt. Die harzige Kruste kann bei hohen Temperaturen, insbesondere wenn man ein Feuerzeug dagegen hält, schmelzen. Die wärmeliebende Art ist in ganz Deutschland sehr selten und steht auf der Roten Liste in M-V in der Kategorie 4 = potentiell gefährdete Rarität! Standortfoto. Ungenießbar.

Donnerstag, 24. Juli – Es ist schon fast eine Frechheit, was dass Wetter in der letzten Zeit mit uns Pilzfreunden macht. Die Gewitter kommen einfach nicht mehr bis in Küstennähe voran. So wie schon seit Wochen zogen auch heute wieder kräftige Entwicklungen südlich an uns vorbei. Nur das südlichste und südwestlichste Mecklenburg wurde von ihnen gestreift. Auch in der Nacht und morgen sollen von Osten her auf dieser Linie weitere Regenfälle und Gewitter westwärts ziehen und nur selten kann sich auch mal ein Schauer weiter nach Norden verirren. Statt dessen werden immer wieder die selben Regionen bedient, die schon mehr als genug Regen bekommen haben. Und am Wochenende ist vor allem für diese Gebiete nochmals ordentlich was angesagt. Ein kräftiges Gewittertief soll es gerade hier wieder enorm Schütten lassen. Wenn man den Berechnungen der Meteorologen Glauben schenken mag, können dabei auch bei uns die Oberböden zumindest mal wieder angefeuchtet werden. Ich werde wohl meine zukünftigen Exkursionen weit nach Süden verlegen müssen. Ein gutes hat die lange Hitzeperiode allerdings auch. Die Wassertemperaturen der Ostsee klettern immer höher. Bald wird diese selber den nötigen Auftrieb für entsprechende Konvektion liefern können und dann kann es besonders in Küstennähe ordentlich krachen und schütten! Heute habe ich die Ausstellung erneuert. Es liegen 93 Arten auf den Flächen. Erstmals in diesem Jahr mit dabei: Halbresupinater Weichporling, Semmelstoppelpilz, Rotgelber Stoppelpilz, Gold – Röhrling, Dichtblättriger Täubling, Langstieliger Pfeffermilchling, Hainbuchen – Röhrling, Wurzelnder Bitter – Röhrling und Anhängsel – Röhrling.

Und hier einmal eine Art die jeden erntshaften Mykologen begeistert.Der etwa 1 mm große Moosbecherling Lamprospora campylopodis der an dem Moos Campylopus pyriformis wächst. Das Bild sandte uns Torten Richter zu, der die Pilze kürzlich fand und fotografierte. Dazu wird allerdings ein gutes Objektiv benötigt, sonnst hat man bei solchen Winzlingen, die übrigens auch zu den Großpilzen zählen, keine Chance. Bei Leuten, die sich mit derat unscheinbaren Pilzchen befassen, werden wir mit unseren wirklich großen Großpilzen nur müde belächelt und als Grobmotoriker bezeichnet. Wie dem auch sei, eine Pilzberatungsstelle wird sich wohl immer mit dem Groben auseinander setzen müssen.

Und hier eine Art, die jeden ernsthaften Mykologen begeistert. Der etwa 1 mm große Moosbecherling Lamprospora campylopodis, der an dem Moos Campylopus pyriformis wächst. Das Bild sandte uns Torsten Richter zu, der die Pilze kürzlich fand und fotografierte. Dazu wird allerdings ein gutes Objektiv benötigt, sonnst hat man bei solchen Winzlingen, die übrigens auch zu den Großpilzen zählen, keine Chance. Bei Leuten, die sich mit derart unscheinbaren Pilzchen befassen, werden wir mit unseren monströsen Großpilzen nur müde belächelt und als Grobmotoriker bezeichnet. Wie dem auch sei, eine Pilzberatungsstelle wird sich wohl immer mit dem Groben auseinander setzen müssen.

Freitag, 25. Juli – Die Hitze ist uns auch heute treu geblieben. Allerdings haben die Wolkenanteile und die Schwüle zugenommen und einige schwache Schauer zogen über das Land. Kräftigere Gewitter ziehen jetzt am Abend von Brandenburg West/Nordwestwerts und könnten noch das südlichste und südwestlichste Mecklenburg erfassen. Insgesamt scheint die Gewitterluft nun langsam aber sicher immer weiter nach Norden auszugreifen. Eigentlich sollten wir, nach den Berechnungen von heute morgen, auch am morgigen Sonnabend kaum etwas abbekommen. Jetzt am Abend bewarnt allerdings die Unwetterzentrale fast ganz M-V für morgen vor möglichen, kräftigen Gewittern. Das Donnerwetter könnte bis Mitte nächster Woche anhalten und bei schwülwarmen Temperaturen gebietsweise große Regenmengen bringen. Hoffentlich, seit längerer Zeit, auch mal wieder bei uns.

Morgen steht eine öffentliche Pilzwanderung an. Sie soll durch den Züsower Forst führen. Einer unserer Edel - Wälder auf besseren Böden. Hier ist auch der Hainbuchen - Röhrling (Leccinum griseum) zu hause. Ob wir ihn und überhaupt noch einige Frischpilze finden werden, steht in den Sternen. Lassen wir uns einfach überraschen, aber ich denke, es wird wohl eher eine Leerwanderung werden. Standortversetzt am 23.07.2014 im Radebachtal fotografiert. Essbar und besser als der ähnliche Birkenpilz. Das Fleisch schwärtzt allerdings!

Morgen steht eine öffentliche Pilzwanderung an. Sie soll durch den Züsower Forst führen. Einer unserer Edel – Wälder auf besseren Böden. Hier ist auch der Hainbuchen – Röhrling (Leccinum griseum) zu hause. Ob wir ihn und überhaupt noch einige Frischpilze finden werden, steht in den Sternen. Lassen wir uns überraschen. Ich denke aber, es wird wohl eher eine Leerwanderung werden. Die Pilze habe ich Standortversetzt am 23.07.2014 im Radebachtal fotografiert. Essbar und besser als der ähnliche Birkenpilz. Das Fleisch schwärzt allerdings!

Sonnabend, 26. Juli – Wider erwarten und so auch nicht vorhergesagt, hat sich in der 2. Nachthälfte ein Gewitterkomplex über Mecklenburg gebildet, der es gebietsweise kräftig schütten ließ. Ich bin erleichtert, aber wir brauchen mehr! Weitere, z. T. schwere Gewitter sind vor allem für morgen und übermorgen angekündigt. Ich hoffe, unser Einzugsgebiet wird von diesen Entwicklungen auch profitieren. So war es nach dem nächtlichen Regen eine Wohltat durch den noch triefenden und dampfenden Züsower Forst zu wandern. Hier hat es durchdringend geregnet! Unser Leser Wolfgang Palm aus dem Aachener Raum schrieb mir, dass es dort nach ergiebigen Regenfällen nun los geht. Zunehmend tauchen verschiedenste Steinpilze auf. Gallen – Röhrlinge und Perlpilze gibt es in Unmengen. Zur heutigen Pilzwanderung waren auch zwei Pilzfreunde aus Manderow mit dabei und berichteten mir, dass in den letzten Tagen das Pilzwachstum im Staatsforst Jamel, zwischen Wismar und Grevesmühlen, immer besser geworden sei. Hier scheint es einen gegenläufigen Trend zu unseren anderen Pilzgebieten zu geben. Ausführlicheres zu unserer heutigen Pilzwanderung, siehe unter „Schwüle Nachregenwanderung“.

Und hier nochmals eine kleiner Ascomycet. Mit seinen bis zu 1 cm breiten Fruchtschalen zwar ein wahrer Riese unter den Winzlingen, aber immer schön anzusehen von der Färbung und seinen beeindruckenden Wimpern. Es handelt sich um einen Schildborstling der Gattung Scutellia. Ob es der sehr häufige Bewimperte Schildborstling (Scuttellinia scutellata) ist, kann ich nicht beurteilen. Ich kenne ihn viel roter gefärbt. Das Foto haben wir unserem Vereinsmitglied Christian Ehmke zu verdanken.

Und hier nochmals ein kleiner Ascomycet. Mit seinen bis zu 1 cm breiten Fruchtschalen zwar ein wahrer Riese unter den Winzlingen, aber immer schön anzusehen von der Färbung und seinen beeindruckenden Wimpern her. Es handelt sich um einen Schildborstling der Gattung Scutellinia. Ob es der sehr häufige Bewimperte Schildborstling (Scutellinia scutellata) ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich kenne ihn intensiver rot gefärbt. Das Foto haben wir unserem Vereinsmitglied Christian Ehmke zu verdanken.

Sonntag, 27. Juli – Eine Vereinsexkursion stand heute auf dem Programm. Ich hatte das Heidenholz und den Klappenkrug ausgesucht. Laubwaldstandorte auf besseren Böden. Wir erwartet, hielt sich das Frischpilzaufkommen sehr in Grenzen. Siehe unter „Im Heidenholz und Klappenkrug“. – In sehr warmer und schwüler Luft gab es heute den ganzen Tag über örtliche, teils heftige Gewitterschauer. Schon aus der Nacht heraus zog über die westlichsten Bereiche eine Gewitterzone, die örtlich starke Güsse im Gepäck hatte. So ging es am Nachmittag und Abend weiter, aber im großen und ganzen haben die Gewitter keine deutliche Entspannung gebracht.

Gewitter

Die Gewitter des Tages fielen am Abend rasch in sich zusammen. Hier noch ein letztes Aufbäumen. Während sich die dicken Quellwolken in der Umgebung schon schwer taten, noch etwas handfestes hin zu bekommen, schoss dieser Wolkenturm sehr schnell in die Höhe und in kurzer Zeit hatte er das Reifestadium erreicht. Hier sehen wir, dass die Konturen der Wolke schon milchig verschwimmen und der Starkniederschlag aus der Wolke heraus zu fallen beginnt. Darunter setzt heftiger Platzregen ein, vielleicht war auch Hagel dabei. Zum Zeitpunkt des Fotos fing es in der Wolke fast im Sekundentakt an zu blitzen und mächtige Donnerschläge ließen den Erdboden erzittern. Die Wucht des Gewitters war auch aus dieser Entfernung noch zu spüren. Die Aufnahme entstand gegen 21.00 Uhr zwischen Golchen und Keez.

Montag, 28. Juli – Während in unseren hauptsächlichen Pilzrevieren östlich und südlich von Wismar, derzeit kaum etwas zu finden ist, scheint es in den südwestlichsten Regionen Mecklenburgs, in der Schaalsee Region bis nach Schleswig – Holstein, um Ratzeburg, teils deutlich besser zu sein. Hier schleiften in den letzten Wochen teils noch kräftige Gewitter von ost nach west entlang und haben bessere Bedingungen geschaffen. So schrieb mir heute Torsten Richter aus Rehna eine Nachricht, dass Pilzberater Alexander Glomb aus Mölln, ihm sehr schöne Funde vorlegen konnte. Neben verschiedensten Täublingen auch seltene Brätlinge, schöne Korallen und teils ebenfalls sehr seltene Dickröhrlinge. Alexander Glomb führt in der genannten Region auch Pilzwanderungen durch, allerdings nur für einen bestimmten Personenkreis.

Zu seinen schönsten funden zählen diese beiden Dickröhrlinge. Links der sehr seltene Silber - Röhrling (Boletus fechtneri) und der zerstreut vorkommende Schönfuß - Röhrling (Boletus calopus) rechts. Foto: Torsten Richter.

Zu seinen schönsten Funden zählen diese beiden Dickröhrlinge. Links der sehr seltene Silber – Röhrling (Boletus fechtneri) und der zerstreut vorkommende Schönfuß – Röhrling (Boletus calopus) rechts. Foto: Torsten Richter.

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