16. Juli 2017 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde
Vereins- und Kartierungsexkursion
Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde
Es ging durch den Wald bei Dabel/Borkow
Zu einer Vereins- und Kartierungsexkursion waren heute wieder die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e. V. und interessierte Gäste sehr herzlich eingeladen. Wir haben sozusagen eine kleine Bestandsaufnahme in den Wäldern zwischen Dabel, Borkow und Schlowe unternommen. Im Mittelpunkt stand also die Kartierung von Großpilzarten. Zwar ist auch in dieser Region schon einiges nachgewiesen, neues kann aber immer entdeckt werden. Im großen und ganzen laufen unsere Kartierungsexkursionen nicht grundsätzlich anders ab, wie die öffentlichen Pilzlehrwanderungen. Auch hier darf dazu gelernt werden und natürlich sind auch Speisepilze gern gesehen. Insofern ging es nicht nur rein wissenschaftlich zu und jeder ist bei uns gern gesehen, der ein Interesse an die immer noch geheimnisvolle Welt der Pilze entwickelt. Nach dem sich eine Handvoll Pilzfreunde um 09.00 Uhr in Dabel einfanden, fuhren wir von hier aus noch in Richtung Borkow. Unser Zielgbiet waren sandige Laub- und Nadelwälder. Das allgemeine Pilzaufkommen war für Mitte Juli schon recht ordentlich und auch für die Küche war etwas dabei. Hier wie immer einige Impressionen:

Bützow` s Pilzberater Klaus Warning wartete zu Beginn, wie so oft zur Einstimmung, zum Vorstellen und zum Besprechen, mit allerhand Frischpilzen vom Vortag auf.

Eine schöne Kollektion von essbaren Safran Schirmpilzen (Macrolepiota rhacodas). Wir finden sie vor allem in der Nadelstreu von Fichten und schwerpunktmäßig im Herbst.

Gleich dort wo wir unsere Autos platziert hatten, begrüßten uns unter einer Eiche diese stark giftigen Pantherpilze (Amanita pantherina).

Hier schiebt sich gerade eine frisch geschlüpfte Stinkmorchel (Phallus impudicus) durch die Moosdecke und wird gleich zu einem gefundenen Fressen für eine hungrige Nacktschnecke.

Hier und da immer mal wieder die eine oder andere Marone (Xerocomus badius), die natürlich auch nicht von den Schnecken verschmäht werden.

Aber Vorsicht ist geboten, denn der sehr bittere Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus) ist nicht fern. Er liebt moosreiche Fichtenwälder, genauso wie der Maronen – Röhrling.

Auch der minderwertige, aber imposante und schöne Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus) ist hier zu hause. Er besiedelt vor allem Fichten – Stubben.

Der Kampfer – Milchling (Lactarius camphoratus) zeichnet sich durch besonders beim trocknen intensiven Maggi – Geruch aus. Wir finden ihn meist unter Buchen und Fichten und dann oft scharenweise.

Der Zimtblättrige Hautkopf (Cortinarius cinnamomeus) ist ebenfalls im Nadelwald zu hause. Er ist giftverdächtig, eignet sich durch seinen Farbstoff aber zum einfärben von Wolle.

Der Orangerote Graustieltäubling (Russula decolorans) ist in sauren Kiefernwäldern zu hause. Hier wächst er gerne in Nachbarschaft mit Maronen – Röhrlingen. Sein hier noch weißlicher Stiel verfärbt sich bald grauschwärzlich. Er gilt als guter Speisepilz.

Safran – Schirmpilze (Macrolepiota rhacodes) am Standort. Hier ist es Kiefermischwald mit eingestreuten Eichen, Birken und Buchen.

Die Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) wird auch als Filziger Röhrling bezeichnet. Ihre Hutoberfläche ist wildlederartig – filzig und ihre relativ weiten, eckigen Röhren sind goldgelb. Essbar.

Hier noch einmal Pantherpilze (Amanita pantherina) mit starkem Schneckenfras. Tiere machen auch vor für uns giftigen Arten keinen halt. Tierfras ist kein Kriterium für essbar oder giftig!

Der Schiefe Schillerporling (Inonotus obliquus) besiedelt alte Birken. Er ist unter der Bezeichnung Chaga in Form eines Teeaufgusses als Vitalpilz sehr beliebt. Und das gute daran, der Sud ist nicht nur gesund, sondern schmeckt sogar recht ordentlich. Fast wie echter schwarzer Tee.
Die nächste Vereinsexkursion startet wann? – Siehe unter Termine!