Tagebuch Reinhold Krakow (2008 – 2024)

29. Dezember 2024 – Jahresabschlussexkursion

Silvesterexkursion 2024

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Auch Pilz- und Naturinteressierte Gäste sind herzlich eingeladen

Ziel ist der Wald am Homberg

Der Homberg, eine markante und bewaldete Erhebung unweit der Mecklenburgischen Landeshauptstadt Schwerin.


Treff kann am Sonntag, dem 29. Dezember 2024, gegen 10.00 Uhr auf dem Parkplatz an der B 104, zwischen Schwerin und Sternberg, am Waldrand in Höhe des Hombergs sein (zwischen Brahlstorf und Abzweig nach Kuhlen). 


Kostenpunkt für Nichtvereinsmitglieder 10.00 € p. P.


Dauer der Exkursion bis in den Nachmittag.


Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmonarius) am 12. November 2022 im Wald am Homberg.

Inzwischen schon zu einer kleinen Tradition ist unsere Silvester- oder Jahresendexkursion geworden. Wir waren im Warnowtal bei Gädebehn und auch schon am Ufer des Schweriners Sees bei Wiligrad unterwegs. In diesem Jahr habe ich den Wald am Homberg ausgesucht, da relativ zentral gelegen und auch mit dem Auto gut erreichbar. Zuletzt waren wir hier im Spätherbst des Jahres 2022 im Rahmen einer öffentlichen Wanderung unterwegs. Das hügelige Waldgebiet ist überwiegend von Buchen und Eichen bestanden, teils von Erlenbrüchen, teils aber auch von einigen Nadelbäumen. Es gibt einigermaßen Totholz und dass ist zu dieser Jahreszeit das A und O, will man sich eine Mahlzeit frischer Wildpilze einsammeln. Bodenbewohner sind nun schon in der Minderheit, zumindest wenn es um Speisepilze geht. Im Sommer und Herbst kann es diesbezüglich auch hier sehr interessant sein. Nicht nur einmal haben wir hier zu gegebener Zeit die beliebtesten Speisepilze in solchen Größenordnungen gefunden, dass wir davon ein Imbissgeschäft absichern, bzw. unsere Dörrgeräte über Tage hinweg bestücken konnten. So wollen wir heute das alte Jahr 2024 im Wald am Homberg mit einer letzten Exkursion ausklingen lassen.

Während einer spätherbstlichen Pilzwanderung im Wald am Homberg am 12. November 2022.


Zu beachten ist die Wetterlage. Sollte es regnen, schneien oder sogar Stürmen, kann die Exkursion kurzfristig abgesagt werden. Deshalb bitte nochmals zeitnah in diese Termin – Ankündigung schauen. Siehe auch unter: Unwetterzentrale


27. November 2024 – Kartierungsexkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Hanstorf

Auch für Pilz- und Naturinteressierte Gäste

Im MTB 1937/2 = Hütter Wohld

Dieser Termin fällt leider aus!

Der Hütter Wohld im Sommer 2015.


Treff und Uhrzeit können individuell abgestimmt werden. Einfach anrufen oder eine Nachricht zusenden. Tel.: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219. E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de.


Kostenpunkt für Nichtvereinsmitglieder: 20.00 € p. P.


Dauer der Exkursion zwischen 3 und 5 Stunden.


Schmutzige Rötel – Ritterlinge (Lepista sordida) auf verrottendem Stroh am Rande des Hütter Wohlds.

Der kompakte Hütter Wohld findet sich südöstlich der Mecklenburger Kleinstadt Bad Doberan in eiszeitlich geprägter Hügellandschaft. Er gehört zum Höhenzug der Kühlung und liegt hier an dessen Südostflanke. Buchen, Fichten und Lärchen dominieren hier und in den Senken natürlich auch Erlenbrüche. Im Hütter Wohld findet sich auch das Naturschutzgebiet Hütter Klosterteiche. Es erstreckt sich entlang der Fischtreppen von Nordost nach Südwest durch dieses ganz besondere Waldgebiet. Es herrschen bessere, teils kalkhaltige Böden vor, so dass der Hütter Wohld als Fundgrube vieler, teils seltener Großpilzarten bekannt ist. So wächst hier beispielsweise auch der legendäre Satans – Röhrling. Freilich nicht mehr zu so später Jahreszeit, aber wir lassen uns einfach überraschen, was uns der Hütter Wohld jetzt zum Begin des Winters noch zu bieten hat. Damit endet auch der diesjährige Zyklus unserer Mittwochsexkursionen. Wenn nichts dazwischen kommt, starten wir damit wieder im April 2025.


Zu beachten ist die Wetterentwicklung. Sollte es sich ungünstig entwickeln durch Regen, Schnee oder Sturm, mit einer damit einhergehenden Unwettergefahr, kann die Exkursion kurzfristig abgesagt und zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Siehe auch unter: Unwetterzentrale


25. November 2024 – 06. Januar 2025 – Adventsgestecke

Weihnachten im Steinpilz – Wismar

Gestecke zur Advents- und Weihnachtszeit

So wie schon seit vielen Jahren soll es auch in diesem wieder Gestecke zur Advents- und Weihnachtszeit in der Wismarer ABC Straße 21 geben.


Auch in diesem Jahr verwandelt sich das Mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar wieder in eine Weihnachtsstube. Insbesondere in der Zeit vom 25. November bis zum 06. Januar des folgenden Jahres. Unsere Gestecke sind allesamt Unikate und werden teils aus Naturmaterialien, teils aus künstlicher Weihnachtsdekoration gefertigt. Von nahezu natürlich bis absolut kitschig reicht die Palette. Natürlich sind auch häufig echte Pilze darin eingearbeitet. Der Verkauf der Gestecke hilft auch ein wenig mit, den Steinpilz – Wismar am Leben zu erhalten und somit auch die über Jahrzehnte gewachsene Pilzberatungsstelle in der Hansestadt Wismar für die Zukunft zu sichern. Wir freuen uns also auf ihren Besuch und vielleicht findet ja eines unserer Unikate Einzug in ihr gemütliches Heim und verschönert ihnen die Vorweihnachtszeit.

Rundumblick in die Weihnachtsstube 2023/24.


24. November 2024 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Auch interessierte Nichtvereinsmitglieder sind herzlich willkommen

Es soll durch das Heidenholz bei Ventschow gehen

Klumpfüße (Cortinarius spec.) im Spätherbst 2023 im Heidenholz.


Treff am Sonntag, dem 24. November, um 09.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz vor dem Zeughaus, in der Ulmenstraße in Wismar. Zweittreffpunkt kann gegen 09.45 Uhr am Heidenholz bei Ventschow sein. Anfahrt beispielsweise von Ventschow in Richtung Warin. Kurz hinter der Autobahnbrücke rechts einbiegen. Einige hundert Meter neben der Autobahn entlang und schließlich scharf links halten (in Richtung Holdorf). Den Plattenweg bis zum Wald durchfahren.


Kostenpunkt für Nichtvereinsmitglieder: 10.00 € p. P.


Dauer der Exkursion bis gegen Mittag.


Stockschwämmchen (Kueheromyces mutabilis) im Heidenholz am Reformationstag 2023.

Heute wollen wir ein vorletztes mal in diesem Jahr auf Vereinsexkursion gehen. Bereits am Mittwoch waren wir in einem Heidenholz bei Reddelich, unweit von Bad Doberan. Ich dachte mir, wenn schon, denn schon, Heidenhölzer gibt es noch mehre in Mecklenburg. Wie schon am Mittwoch, in der ehemaligen Staatsforst Ivendorf, ist auch das Heidenholz bei Ventschow im Hinblick der intensiven Kartierungen in den 1990er Jahren in äußerst guter Erinnerung geblieben. Auch hier sind wir damals in eine vielseitige Pilzschwämme geraten, die dieses relativ kleine Waldgebiet fast zu einer Kultstätte werden ließ. Ob es der Igelstachelbart war oder der „Weihnachts – Hallimasch“ vom 13. Dezember 1992, immer wieder war das Heidenholz bei Ventschow ein beliebter Anlaufpunkt. Auch im Zuge eines unserer Pilzseminare, als diese noch im nahen Keez stattfanden, steuerten wir dieses Revier an. Unvergesslich waren die Unmengen von frischem Hallimasch in großen Büscheln. Falls noch Zeit sein sollte, können wir auch noch in den angrenzenden Klappenkrug hinein schauen.

Mastige Steinpilze (Boletus edulis) am 31.10.2023 im Heidenholz. Dafür wird es heute jedoch wohl schon etwas spät sein, aber wer weiß!


Zu beachten ist das Wetter. Regen, Schnee oder gar Unwettergefahr durch Sturm können uns einen Strich durch die Rechnung machen. Deshalb nochmals zeitnah in diese Termin – Ankündigung schauen, ob die Veranstaltung stattfinden kann. Siehe auch unter: Unwetterzentrale


20. November 2024 – Kartierungsexkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Hanstorf

Auch für Pilz- und Naturinteressierte Gäste

Es geht in das MTB 1937/1 = Heidenholz

Dieser Termin fällt leider aus!

In der Staatsforst Ivendorf während einer öffentlichen Lehrwanderung am 08. September 2012.


Treff und Uhrzeit können individuell abgestimmt werden. Einfach anrufen oder eine Nachricht zusenden. Tel.: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219. E -Mail: steinpilz.wismar@t-online.de


Kostenpunkt: 20.00 € p. P. für Nichtvereinsmitglieder.


Dauer der Exkursion 3 – 5 Stunden.


Junge Wollstiel – Raufüße (Leccinum cyaneobasileucum) in der Staatsforst Ivendorf, genau an der Stelle des obigen Bildes.

So kurz vor Ende der Saison wollen wir noch ein neues Messtischblatt in Angriff nehmen. Freilich schaffen wir es nicht mehr die 4 Quadranten noch in diesem Jahr abzuarbeiten. Der Rest, also die Quadranten 3 und 4 folgen, dann im April des Jahres 2025. Hier im ersten findet sich ein größeres Forst- und Waldrevier namens Heidenholz. Heidenhölzer gibt ja mehrfach in Mecklenburg, so dass es immer darauf ankommt, in welcher Region sich das jeweilige Heidenholz befindet. Wir finden es südlich von Reddelich, beginnend bei Glashagen und zieht sich ein einem Winkel bis hin zum Ort Fulgenkoppel. Südlich des Ortes reicht ein weiterer Waldzipfel in unseren Quadranten herein. Er gehört zu einem weiteren, größeren Waldgebiet, namens Schulzenholz. Als wir in den 1990er Jahren anfingen, den Nordwesten von Mecklenburg systematisch auf Großpilze ab zu Kartieren, arbeiteten wir noch mit alten Messtischblättern. Auf der entsprechenden Topographischen Karte wurden beide Waldbereiche zum Staatsforst Ivendorf zusammengefast. Im Jahre 1994 war ich hier mehrmals mit meinem Pilzfreund Prof. Dr. Jürgen Schwik unterwegs. Und was uns hier an zwei Tagen eines Oktoberwochenendes geboten wurde, dass wurde legendär. Wir hatten einen günstigen Zeitpunkt erwischt und eine Fülle von Pilzarten konnten wir allein an einem einzigen Wochenende in beiden Waldbereich finden und notieren. Wer also mal in die „Daten und Verbreitungskarten“ herein schaut, wird oft Pilzarten entdecken, die auch in der Staatsforst Ivendorf nachgewiesen wurden. Das soll uns aber nicht davon abhalten, hier heute unsere Kreise zu ziehen, denn es kann durchaus neues dazu kommen. Schließlich liegen die meisten Daten aus dem Staatsforst Ivendorf bereits drei Jahrzehnte zurück.


Zu beachten wäre das Wetter. Bei Regen, Schnee, Sturm, insbesondere auch wenn Unwetterwarnungen ausgegeben worden sind, kann die Exkursion kurzfristig abgesagt und zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Siehe auch unter: Unwetterzentrale


16. November 2024 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Schopftintlings

Durch die Haushalt Forst bei Bad Kleinen

Am 07. November 2021 in der Haushalt Forst Bad Kleinen.


Treff am Sonnabend, dem 16. November 2024, um 08.00 Uhr auf den unterteilten Parkplatzflächen am ZOB in Wismar, Stockholmer Straße. Zweittreffpunkt gegen 08.45 Uhr auf dem schmalen Parkplatz gegenüber dem Eiertunnel in Bad Kleinen. Rechter Hand zur Straße in Richtung Gallentin.


Kostenpunkt: 10.00 € p. P., Vereinsmitglieder 5.00 € und Kinder zwischen 6 und 14 Jahren 2.50 €.


Dauer der Wanderung bis gegen Mittag.


Trompeten – Pfifferlinge (Cantharellus tubaeformis) in der Haushalt Forst bei Bad Kleinen am 07.11.2021.

Mit dieser Wanderung möchten wir den Zyklus der diesjährigen, öffentlichen Lehrwanderungen beschließen. Die ehemalige Haushalt Forst ist hinsichtlich der im Spätherbst noch zu erwartenden Arten, insbesondere auch von Speisepilzen, keine schlechte Adresse. Neben den um diese Jahreszeit in fast allen Wäldern anzutreffenden, spätherbstlichen und streuliebenden Arten sowie Stockschwämmen, können hier mit etwas Glück sogar noch reichlich so beliebte Delikatessen wie Totentrompeten oder Trompeten – Pfifferlinge wachsen. Röhrlinge sind meist schon in der Minderheit, können aber besonders von Herbstrotfüßen vertreten sein. Auch ein letzter Steinpilz oder Hexen – Röhrling kann gut und gerne noch gefunden werden. Ansonsten gibt es sicherlich allerhand zu erläutern und vorzustellen, so dass das Ziel einer Lehrwanderung ohne weiters erreicht werden sollte.

Spätherbst in der Haushalt Forst.


Zu beachten ist die Wetterentwicklung. Bei Regen, Schnee oder Sturm kann die Veranstaltung kurzfristig abgesagt werden. Deshalb bitte nochmals zeitnah in diese Termin – Ankündigung schauen. Siehe auch unter: Unwetterzentrale


13. November 2024 – Kartierungsexkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Carlow

Auch für interessiere Pilz- und Naturfreunde

Im MTB 2231/4 = Röggeliner Holz

Dieser Termin fällt leider aus!

Im Röggeliner Holz im August 2021.


Treff und Uhrzeit können individuell abgestimmt werden. Einfach anrufen oder eine Nachricht zusenden. Tel.: 038417228917 oder Handy: 0173/6977219. E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de


Kostenpunkt: 20.00 € p. P. für Nichtvereinsmitglieder


Dauer der Exkursion 3 – 5 Stunden.


Sohn Jonas in jungen Jahren mit einer Herkulskeule im Röggeliner Holz.

Nun sind wir bereits im 4. und letzten Quadranten der Topographischen Karte Carlow. Und hier befindet sich das Röggeliner Holz, früher Staatsforst Rehna und umgangssprachlich Woitendorfer Wald genannt. Eines der in Mykologischer Hinsicht am besten untersuchten Waldgebiete in Mecklenburg – Vorpommern. Insbesondere die Mitglieder vom Pilzverein „Heinrich Sternberg“ Rehna e. V., um ihren Vorsitzenden Torsten Richter, haben hier schon sehr viele Pilzarten festgestellt, so dass es schwierig werden sollte, überhaupt noch neue Funddaten zu bekommen. Aber auch durch unsere häufige Präsenz in Folge von Pilzwanderungen anlässlich der „Tage der Pilze“ in Rehna und natürlich auch einzelner Kartierungsexkursionen, haben sich auch in der Datei vom Steinpilz – Wismar viele Daten aus diesem umfangreichen und sehr interessanten Revier angehäuft. Trotz allem wollen wir auch heute wieder hier unterwegs sein und uns überraschen lassen, was der Spätherbst  für uns bereit hält.

Ein Wald von Fichtenkorallen (Ramaria flaccida) auf einer Mittwochsexkursion im August 2021 im Woitendorfer Wald.


Bitte beachten Sie die Wetterentwicklung. Bei Regen und Schnee sowie Unwettergefahr kann die Exkursion kurzfristig abgesagt und zu einem späteren Termin nachgeholt werden. Siehe auch unter: Unwetterzentrale


06. November 2024 – Kartierungsexkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Carlow

Auch für Pilz- und Naturinteressierte Gäste

Es geht in das MTB: 2231/3 = Lankower Holz

Dieser Termin fällt leider aus!

Im Lankower Holz. August 2021.


Treff und Uhrzeit können individuell abgestimmt werden. Einfach anrufen oder eine Nachricht zusenden. Tel.: 03841/228917 oder Handy 0173/9677219. E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de


Kostenpunkt: 20.00 € p. P. für Nichtvereinsmitglieder.


Dauer der Exkursion zwischen 3 und 5 Stunden.


Stinkschirmlinge (Lepiota christata) im Lankower Holz. August 2021.

Schon sind wir im dritten Quadranten der Topographischen Karte von Carlow im Maßstab 1 : 25 000 angelangt. Auch im Sommer des Jahres 2021 waren wir schon im Zuge unserer Mittwochsexkursionen hier unterwegs. Damals hatten wir Glück, da nach trockenen Verhältnissen und stärkeren Schauern hier gerade ein Aufbruch stattfand. Aber es war August und nun befinden wir uns im Spätherbst. Es ist nicht so, dass hier vieles nicht schon Kartiert wäre, aber nahezu immer sind auch noch nicht registrierte Pilzarten zu entdecken. Neben dem Lankower Holz gibt es auch noch Waldflächen entlang des Lankower Sees, weiter westlich, und sicher ist auch das Kuhlrader Moor ein sehr interessantes Revier. Beide Bereiche stehen unter Naturschutz und insbesondere das Kuhlrader Moor dürfte sicherlich von den Rehnaer Pilzfreunden um Torsten Richter schon hinreichend unter die Lupe genommen worden.


Zu beachten ist die Wetterentwicklung. Sollte es regnen oder Unwetterwarnungen bestehen, kann der Termin kurzfristig abgesagt und zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Siehe auch unter: Unwetterzentrale


02. November 2024 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzwanderung

Pilzwandern im Jahr des Schopftintlings

Durch das Eichholz bei Crivitz

Glückspilze, fotografiert von Christian Ehmke.


Treff am Sonnabend, dem 02. November 2024, um 08.00 Uhr auf den unterteilten Parkplatzflächen am ZOB in Wismar, Stockholmer Straße. Zweittreffpunkt kann gegen 09.15 Uhr im Eichholz bei Crivitz sein. Von Crivitz aus die Straße K 110 in Richtung Barnin fahren. Kurz vor Ende des Waldes rechts befindet sich eine unbefestigte Parkschleife.


Kostenpunkt: 10.00 € p. P., Vereinsmitglieder 5.00 € und Kinder zwischen 6 und 14 Jahren 2.50 €.


Die Wanderung kann bis zum frühen Nachmittag andauern.


Gemeine Steinpilze (Boletus edulis) am 03. November 2023 in der Höltingsdorfer Forst.

Der Spätherbst hat Einzug gehalten. Die Wälder sind bunt und bald werden sie ihr tristes, graues Winterkleid anlegen. Dieses kann natürlich von Frau Holle und Väterchen Frost in ein stimmungsvolles Weiß verzaubert werden. Aber das hat hoffentlich noch einige Wochen Zeit, denn der November gehört dem Herbst und somit haben auch weiterhin Pilzsaison. Diese kann jetzt freilich schon stark ausgedünnt sein, aber für unsere Streu liebenden Spätherbstarten sollte es nun gerade richtig sein. Im vergangenen Jahr erlebten wir zum Monatswechsel Oktober/November sogar noch eine große Steinpilz – Schwämme in vielen Buchenwäldern. Das wird in diesem Jahr sehr wahrscheinlich nicht der Fall sein, allerdings sind auch Steinpilze im November keine Seltenheit. Aber es handelt sich ja um eine Lehrwanderung und diesbezüglich ist jede Wanderung erfolgreich. Ich denke, auch die Körbe der Kochtopf – Mykologen sollten heute nicht lehr bleiben.


Zu beachten ist die Wetterentwicklung. Sollte es regnen oder sogar Unwetterwarnungen für den Zeitraum der Wanderung bestehen, kann die Veranstaltung kurzfristig abgesagt werden. Daher bitte nochmals zeitnah in diese Ankündigung schauen. Siehe auch unter: Unwetterzentrale


30. Oktober 2024 – Kartierungsexkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Carlow

Auch für Pilz- und Naturinteressierte Gäste

Es geht in das MTB 2231/2 = Lindower Holz

Im Lindower Holz am 04.08.2021.


Treff und Uhrzeit können individuell abgestimmt werden. Einfach anrufen oder eine Nachricht zusenden. Tel.: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219. E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de


Kostenpunkt: 20.00 € p. P. für Nichtvereinsmitglieder.


Dauer der Exkursion zwischen 3 und 5 Stunden.


Am 04.08.2021 waren nicht nur Chris und Reinhold im Lindower Holz auf Inspektion. Auch diese Kugelspringer der Gattung Dicryrtomina waren von den Gewundenen Kohlenbeeren (Hypoxylon serpens) offensichtlich sehr angetan. Foto: Chris Engelhardt.

Am 4. August 2021 war das Lindower Holz schon einmal Ziel einer Mittwochsexkursion. Damals war es hinsichtlich des Frischpilzaufkommens mehr als bescheiden. Es war mal wieder viel zu trocken. Aber jetzt, im Spätherbst, dürfte dieser Aspekt meist nicht mehr die große Rolle spielen. Im 2. Quadranten des Messtischblattes Carlow befindet sich auch das Löwitzer Holz. Dieses ist bereits gut bearbeitet von Torsten Richter aus Rehna und Christopher Engelhardt aus Lübeck. Beide haben zum Löwitzer Holz vor wenigen Jahren sogar ein digitales Bilderbuch mit interessanten Funden heraus gebracht. Auch waren wir vom Steinpilz – Wismar hier bereits im Spätherbst und im Winter des letzten Jahres unterwegs, so dass ich das Lindower Holz heute vorziehen möchte.

Das Lindower Holz im Hochsommer des Jahres 2021.


Zu beachten ist das Wetter. Bei Regen oder Unwettergefahr kann die Exkursion kurzfristig abgesagt und zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Siehe auch unter: Unwetterzentrale


25. – 27. Oktober 2024 – Pilzseminar Märkisch – Oderland

Pilzseminar in der Märkischen Schweiz

Im Umweltzentrum Drei Eichen

Oliver Justus hat hier wie immer den Hut auf und wird natürlich von weiteren, fleißigen Helferinnen und Helfern unterstützt.

Freitag, der 25.10. – Anreise ab Mittag und am Nachmittag Theorie mit Vorträgen. Bestimmung von mitgebrachten Pilzen und am Abend in gemütlicher Runde Vorstellung der morgigen Exkursionsgebiete.

Sonnabend, der 26.10. – Nach dem Frühstück Aufbruch zu unseren Exkursionen durch die Wälder der Märkischen Schweiz. Am Abend Auswertung der Funde, Bestimmungsarbeit und Vorstellung der Pilzarten in Form einer Ausstellungspräsentation. Gemütlicher Ausklang des Tages bei Pils und Wein.

Sonntag, der 27.10 – Nach dem Frühstück und Räumung der Unterkunft Start zur Abschlussexkursion.


Organisiert wird das nun schon traditionelle Pilzwochenende in der Märkischen Schweiz von Pilzfreunden aus Berlin unter der Leitung von Oliver Justus und sobald der genaue Ablaufplan bzw. das Programm für die diesjährige Veranstaltung fest steht, wird es an dieser Stelle bekannt gegeben. Tagungsstätte ist ein weiteres mal das Umweltzentrum Drei Eichen bei Buckow.

Unser Erinnerungsfoto an das Pilzseminar in der Märkischen Schweiz im Oktober des Jahres 2023.

Pilzseminar im Herzen der Märkischen Schweiz 2024

Anfragen bzw. Anmeldungen unter E – Mail: oliver_justus@web.de

24. – 27. Oktober 2014 – Boletus – Tagung in Brandenburg

Boletus – Tagung 2024 in Lindow


24. – 27. Oktober 2024 in Lindow in der Mark Brandenburg


Zur Boletus – Tagung im Jahre 2024 sind nicht nur die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Mykologie des Bundeslandes Mecklenburg – Vorpommern sehr herzlich eingeladen. Sie findet alle 2 Jahre in den neuen Bundesländern statt. Zuletzt war Mecklenburg – Vorpommern in 2022 an der Reihe. Der Boletus e.V. wurde im Jahre 2017 gegründet, um die bereits zu DDR in` s Leben gerufene Fachzeitschrift „Boletus“ auch weiterhin erscheinen lassen zu können. Näheres zu dieser Veranstaltung auch unter: Boletus – Tagung 2024


23. Oktober 2024 – Exkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Carlow

Auch für Naturinteressierte Gäste

Es geht in das MTB 2231/1 = Im Söhren

Im Söhren am 28. Juli 2021.


Treff und Uhrzeit können individuell abgestimmt werden. Einfach anrufen oder eine Nachricht zusenden. Tel.: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219. E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de


Kostenpunkt: 20.00 € p. P. für Nichtvereinsmitglieder.


Dauer der Exkursion zwischen 3 und 5 Stunden.


Christopher Engelhardt aus Lübeck beim Ablichten des relativ seltenen Häutigen- oder Flachen Schillerporlings (Inonotus cuticularis) an einer geschädigten Rotbuche während unserer Mittwochsexkursion am 28.07.2021.

Wir wechseln die Region. Vom Südwesten in den Nordwesten von Mecklenburg. In die Topographische Karte 2231 = Carlow. Von sandigen Böden hin zu schwereren und gehaltvolleren. Der erste Quadrant enthält viele kleine und kleinste Waldinseln rund um den zentral gelegenen Ort Rieps. Insel – Springen würde wenig Sinn machen, so dass im Prinzip nur zwei etwas größere Waldflächen in Frage kommen. Ein feuchteres Laubwaldgebiet südöstlich des Ortes Cronscamp oder aber das inzwischen schon als Klassiker in die Analen unserer Kartierungen eingegangene Laub- und Mischwaldrevier namens „Im Söhren“. Ja, hier waren wir im Laufe der letzten drei Jahrzehnte zumindest schon mal sporadisch unterwegs. Das letzte mal, ebenfalls im Rahmen einer Mittwochsexkursion, am 28.07.2021. Damals hielt sich das Frischpilzaufkommen sehr in Grenzen, so dass wir durchaus gespannt sein dürfen, was uns hier zu spätherbstlicher Zeit erwarten dürfte. Das Waldgebiet „Im Söhren“ findet sich westlich von Raddingsdorf und Nordöstlich von Wendorf.


Zu beachten wäre das Wetter. Bei Regen oder Sturm, generell bei Unwettergefahr, kann die Exkursion auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Siehe auch unter: Unwetterzentrale


18. – 20. Oktober 2024 – Pilzseminar in Mecklenburg

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Herbstseminar in der Griesen Gegend

In der Waldschule Alt Jabel

Steinpilz – Familie bei Alt Jabel am 11. September 2022.


Freitag, der 18.10. – Anreise ab 12.00 Uhr, am Nachmittag Theorie mit Bildervorträgen, Vorstellung mitgebrachter Pilze und gemütliches Beisammensein mit Festlegung der Exkursionsgebiete.


Sonnabend, 19.10. Nach dem Frühstück Aufbruch zu unseren Exkursionen. Am Abend Bestimmungen und Vorstellungen der Funde und im Anschluss gemütlicher Tagesausklang bei einem Gläschen Pils oder Wein.


Sonntag, 20.10. – Nach dem Frühstück und Räumung der Unterkünfte Aufbruch zur Abschlussexkursion. Ende spätestens gegen 16.00 Uhr.


Teilnahmegebühr 80.00 € p. P. + Kosten für die Unterkunft. 


Willkommen in der Griesen Gegend.

Glückspilz in der Griesen Gegend im Oktober 2023.

Das diesjährige Herbstseminar des Mykologischen Informationszentrums Steinpilz – Wismar soll ganz im Südwesten Mecklenburgs, in der Griesen Gegend, stattfinden. Besonders im Herbst ein Pilzparadies schlechthin. Arme, sandige Böden, weitläufige Wälder und Forste, Heidegebiete (Lübtheener Heide) und einzigartige Elbdünen – Kiefernwälder bringen nicht nur eine sehr interessante Pilzflora hervor, sondern sind auch sonst ganz außergewöhnliche Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen, sowie  landschaftlich sehr reizvoll. Mitte Oktober findet hier meist der Höhepunkt des jährlichen Pilzwachstums statt. Darauf wollen wir auch in diesem Jahr hoffen. Schon in den Wochen zuvor waren wir in dieser Region im Rahmen unserer Mittwochsexkursionen unterwegs und aus dem Programm vom Herbst 2023 steht noch ein Quadrant vom MTB Lübtheen – Süd aus, den wir im Zuge des Seminars mit ab Kartieren können.


Und noch ein wichtiger Hinweis. Erst nach Vertragsabschluss mit unserer Tagungsstätte habe ich erfahren, das Vollverpflegung nur unter der Woche möglich ist. Daher müssen wir uns mal wieder selbst bewirten. Küche und alles notwendige steht uns zur Verfügung. Zum Mittagstisch kann eventuell auch in eine Gaststätte (Vielank) eingekehrt werden. Es könnte ein Lieferservice beauftragt werden usw. Das werden wir vor Ort zeitnah entscheiden. Uns steht das gesamte Gelände zur Verfügung. Näheres auch unter: Waldschule Alt Jabel


Moos- und Flechtenreiche Elbdünen – Kiefernwälder bei Laave.

Bei individuellen Wünschen zwecks Unterbringung bitte mit dem Objekt Kontakt aufnehmen! Neuer Anmeldeschluss ist Montag, der 14. Oktober 2024.

Das Seminar kann nur starten, wenn bis zu diesem Termin mindestens 8 Anmeldungen vorliegen!

16. Oktober 2024 – Exkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion im MTB Tewswoos

Auch für Pilz- und Naturinteressierte Gäste

Es geht in das MTB: 2733/4 = Probst Woos

Buckel – Täubling (Russula caerulescens). Oktober 2023.


Treff und Uhrzeit können individuell angestimmt werden. Einfach anrufen oder eine Nachricht zusenden. Tel.: 03841/228917 oder Handy: 0172/6977219. E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de


Kostenpunkt: 20.00 € p. P. für Nichtvereinsmitglieder.


Dauer der Exkursion zwischen 3 und 5 Stunden.


Blutblättriger Hautkopf (Cortinarius semisanguineus) im Oktober 2023 in der Griesen Gegend.

Der letzte Quadrant des Messtischblattes Teewswoos steht heute auf dem Programm. In der Griesen Gegend, bei Probst Woos. Damit haben wir im Vorfeld unseres Herbstseminars bereits ein Teil der Gegend auf für uns möglicherweise in Frage kommende Exkursionsgebiete erschlossen und können beurteilen, welches Revier diesbezüglich vielleicht besonders interessant sein könnte. Aber der tiefere Sinn besteht natürlich auch heute wieder darin, Daten für unsere Mecklenburg – Kartierung zu Sammeln. Natürlich dürfen auch Speisepilze mitgenommen werden und mögliche Gäste können wissenswertes zu unseren einheimischen Großpilzen erfahren. Im weitläufigen Bogen um die Ortschaft Probst Woos erstreckt sich ein umfangreiches Forstrevier, welches für uns ein großes Betätigungsfeld darstellen sollte. Wir finden zu allermeist Nadelbäume, vor allem Kiefern vor.


Zu beachten ist die Wetterentwicklung. Bei Regenwetter oder sogar Unwettergefahr kann die Exkursion kurzfristig abgesagt und zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Siehe auch unter: Unwetterzentrale


13. Oktober 2024 – BUND lädt zur Pilzwanderung ein

Pilze suchen in der Lübschen Forst Ritzerau

Organisiert vom BUND im Kreis Herzogtum Lauenburg

Am alten Forsthof Ritzerau.


Am Sonntag, dem 13. Oktober 2014. Treff gegen 09.45 Uhr am alten Forsthof bei Ritzerau. In den ausgeschilderten Waldweg einfahren und weiter bis zum Forsthof. Anmeldungen und Anfragen unter: BUND Herzogtum Lauenburg


Der Forstamtsleiter kniet vor einem imposanten Pilzvorkommen während einer vorjährigen Führung.

Auch in diesem Jahr lädt der Kreisverband des BUND im Herzogtum Lauenburg wieder zu seiner traditionellen Pilzwanderung durch die Lübsche Forst ein. In Zusammenarbeit mit dem Forstamt Lübeck und engagierten Pilzfachleuten sollen wieder lehrreiche Führungen zum Thema Pilzkunde auf der Agenda stehen. Je nach Höhe der Teilnehmerzahl und der zur Verfügung stehenden Sachverständigen werden mehrere Gruppen gebildet, die in verschiedene Bereiche des Waldes ausschwärmen werden. Seit drei Jahrzehnten verfolgt das Lübecker Forstamt hier ein ganz besonderes Konzept der nachhaltigen und naturnahen Forstwirtschaft, so dass eine höhere Natürlichkeit der Forst entsteht, die dann auch wieder den Begriff Wald verdient Stadtwald Lübeck. Das kommt natürlich auch der Pilzflora zu gute und wir finden hier eine besonders abwechslungsreiche Vielfalt unterschiedlichster Großpilzarten vor.

Gegen 13.00 Uhr treffen sich die Gruppen dann wieder am Ausgangspunkt und an der Köhlerhütte werden die Pilzfunde auf Tischen ausgelegt und vorgestellt. Hier ist meist auch ein kleiner Imbiss vorbereitet. Ob es wieder eine größere Pilzverköstigung geben wird, vermag ich nicht zu beurteilen.

Hans – Heinrich Stamer vom BUND begrüßt die angereisten Gäste.

12. Oktober 2024 – Öffentliche Lehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Schopf – Tintlings

Durch die Haushalt Forst bei Wiligrad

Gemeiner Steinpilz (Boletus edulis).


Treff am Sonnabend, dem 12. Oktober 2024, um 08.00 Uhr auf den unterteilten Parkplatzflächen am ZOB in Wismar, Stockholmer Straße. Zweitreffpunkt kann gegen 08.45 Uhr auf dem Parkplatz am Ortseingang Wiligrad (bei Lübstorf) sein.


Kostenpunkt: 10.00 € p. P.; Vereinsmitglieder 5.00 € und Kinder zwischen 6 und 14 Jahren 2.50 €.


Die Wanderung kann bis in den frühen Nachmittag andauern.


Auch der der Schwarzhütige Steinpilz (Boletus aereus) ist hier zu hause. Eine nicht nur in Mecklenburg sehr seltene Pilzart trocken – warmer Buchen- und Eichenstandorte. Er war Pilz des Jahres 2016 und steht unter Schutz. Er sollte also nicht im Kochtopf enden!

Die Wälder um Bad Kleinen, Zickhusen oder Lübstorf/Wiligrad hießen auf alten Topographischen Karten aus dem 19. Jahrhundert Haushalt Forst. Heute wird dieser Begriff offiziell kaum noch verwendet, aber das soll uns nur am Rande interessieren. Wir finden auf den besseren, hier vorherrschenden Böden, überwiegend Buchenbestände, teils aber auch Fichten- und Lärchenbereiche. Zum Schweriner See fallen steile Hangterrassen ab. Heute wollen wir unsere Wanderung jedoch oberhalb dieser durchführen. Neben stehend gezeigter Bronze – Röhrling, auch Schwarzhütiger Steinpilz genannt, ist hier neben  zahlreichen anderen, nicht alltäglichen Pilzarten, zu hause und zeugt von der Qualität dieser sogenannten „Edelwälder“. Also besonders interessante Reviere für den Hobby – Mykologen. Das bedeutet jedoch nicht, dass auch der ganz normale Kochtopf – Mykophage nicht auch auf seine Kosten kommen kann. Viele der volkstümlich gesammelten Pilzarten sind auch hier zu hause. Und da es eine Lehrwanderung ist, geht es vordergründig darum, in Begleitung mit dem Fachmann, seinen Horizont zu erweitern und vielleicht auch Pilzarten vorgestellt zu bekommen, die man sonst stehen gelassen hätte oder die einem gefährlich werden bzw. die Speise verderben können.


Zu beachten wäre die Wetterentwicklung. Bei Dauerregen oder Unwettergefahr kann die Veranstaltung kurzfristig abgesagt werden. Deshalb bitte nochmals zeitnah in diese Termin – Ankündigung schauen. Siehe auch unter: Unwetterzentrale


09. Oktober 2024 – Kartierungsexkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion im MTB Teewswoos

Auch interessierte Gäste sind willkommen

Es geht in das MTB: 2733/3 = Teewswoos

Apfel – Täubling (Russula paludosa) im September 2022 in den Forsten nördlich Teewswoos.


Treff und Uhrzeit können individuell abgestimmt werden. Einfach anrufen oder eine Nachricht zusenden. Tel.: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219. E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de


Kostenpunkt: 20.00 € p. P.


Dauer der Exkursion zwischen 3 und 5 Stunden.


Während einer kurzen Stippvisite am 11.09.2022 bei Teewswoos traute ich meinen Augen kaum. An einem Kiefernstubben  Becherkorallen (Artomyces pyxidatus), der Pilz des Jahres 2015. 

Der dritte Quadrant der Topographischen Karte von Teewswoos, im Maßstab von 1 : 25 000, ist heute angesagt. Wir befinden uns in der Griesen Gegend. Sandige, nährstoffarme Böden charakterisieren diesen schönen Landstrich, der gerade auch im Hinblick auf ein reichhaltiges Pilzvorkommen alles andere als Gries erscheint. Zumindest ist es so in den Herbstmonaten. Und hier ganz besonders im Oktober. Zu dieser Jahreszeit sind die oft sehr trockenen Kiefernforste meist so weit durchfeuchtet, dass man sich zeitweise vor Frischpilzen kaum retten kann. Die meisten Pilzsucher werden hier vor allem von Maronen – Röhrlingen verwöhnt, die mitunter als Bodendecker vorkommen können. Der Hobby – Mykologe begeistert sich auch für die bunte Vielfalt anderer Arten und hoffen wir, dass dieses auch heute so sein möge. Als Exkursionsgebiet kommen die Forste zwischen den Ortschaften Laupin und Teewswoos in Betracht. Hier entdeckte ich am 11. September 2022 für mich das erste mal die Becherkoralle an einem Kiefernstubben. Damals war ich praktisch inoffiziell, nur zum Peilen der Lage, hier unterwegs.


Hier noch ein Hinweis für angehende Pilzberater in M-V: Der Lehrgang zum Pilzberater für unser Bundesland findet vom 11. – 13.10. in Nehringen statt. Siehe auch unter: http://www.pilze-mv.de 


Zu beachten wäre die Wetterentwicklung. Bei regnerischem Wetter oder bei Unwettergefahr kann der Termin kurzfristig abgesagt und zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Siehe auch unter: Unwetterzentrale


03. – 06. Oktober 2024 – Große Pilzausstellung

Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

 31. Pilzausstellung in der ABC Straße 21 – Mykologisches Informationszentrum

Blick auf unsere Präsentation von vor einem Jahr.


Donnerstag, der 03.10. von 10.00 – 18.00 Uhr

Freitag, der 04.10. von 10.00 – 18.00 Uhr

Sonnabend, der 05.10. von 10.00 – 18.00 Uhr

Sonntag, der 06.10. von 10.00 – 18.00 Uhr

Eintritt: 2.00 €


Großer Andrang herrschte im vergangenen Jahr an unserem Imbissstand. Waldpilzpfanne und herzhafte Pilzsuppe war neben unseren leckeren Waffeln wieder sehr gefragt.

Zum 31. mal soll an den oben genannten Tagen eine große Pilzausstellung in der Hansestadt Wismar gezeigt werden. In den Räumlichkeiten des Mykologischen Informationszentrums, in der ABC Straße 21. Die Pilzfreundinnen und Freunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. werden an den Tagen zuvor wieder in Wald und Flur unterwegs sein, um eine möglichst große Bandbreite an Frischpilzen zu organisieren. Diese werden in mehren Kühlschränken zwischen gelagert und zu den Ausstellungstagen frisch auf den zuvor vorbereiteten, und mit Moos ausgelegten Ausstellungflächen präsentiert.

Auch gibt es wieder einen Imbisstand mit leckeren Pilzspezialitäten und frisch gebackenen Waffeln. 

Ratsuchende können ihre Pilzfunde prüfen lassen.

Gerne dürfen auch besonders schöne Ausstellungstücke herein gereicht werden.

Der Bereich mit den Holz-, Bauch- und Schlauchpilzen im letzten Jahr.


Wir freuen uns auf ihren Besuch!

28./29. September 2024 – Pilzausstellung in Rostock

Landespilzausstellung in Rostock

Am Europäischen Pilztag – 4. Sonnabend im September

Im Botanischen Garten der Hansestadt Rostock

Steinpilz (Boletus edulis).


Sonnabend, der 28. September und Sonntag, der 29. September 2024 im Botanischen Garten.


Seit vielen Jahren veranstalten die Rostocker Pilzberaterinnen und Berater im Botanischen Garten ihre Landespilzschau. Eine der größten, wenn nicht die größte Frischpilzausstellung Deutschlands. Also auf nach Rostock und passend dazu begeht ganz Europa am 28. September noch den von Karin Montag, vom Tintlings – Verlag, in` s Leben gerufenen Europäischer Pilztag. Näheres unter: http://www.pilze-mv.de


25. September 2024 – Exkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion im MTB Teewswoos

Auch für Pilz- und Naturinteressierte Gäste

Es geht in das MTB: 2733 = Fahrenstücke

Junge Körnchen – Röhrlinge (Suillus granulatus).


Treff und Uhrzeit können individuell festgelegt werden. Einfach anrufen oder eine Nachricht zusenden. Tel.: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219. E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de


Kostenpunkt: 20.00 € p. P. für Nichtvereinsmitglieder.


Dauer der Exkursion zwischen 3 und 5 Stunden.


Auch im 2. Quadranten der Topographischen Karte von Teewswoos, in der Griesen Gegend, findet sich reichlich Wald. So im östlichen Bereich zwischen den Ortschaften Loosen und Kavelmoor, mit dem Rähmelberg (56,5 m). Östlich zwischen Loosen und Leusow liegen die Fahrenstücke, welche ich favorisieren würde. Überwiegend, wie üblich in dieser Region, werden Kiefernforste dominieren. Aber etwas Laubwald ist auch dabei. Wenn alles gut läuft, dürften durchaus auch reichlich Speisepilze anfallen, denn die sandigen Forste der Griesen Gegend sind für ihren Reichtum beispielsweise von Maronen – Röhrlingen bekannt.


Zu beachten wäre das Wetter. Sollte es regnen oder sogar Unwetterwarnungen bestehen, kann der Termin kurzfristig abgesagt und zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Sie auch unter: Unwetterzentrale


21. September 2024 – Öffentliche Pilzwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Schopf – Tintlings

Durch die Wälder im Dobbertiner Seenland

Schönes Wetter, schöner Wald, wenig Pilze!

Eines der besten, schönsten und beliebtesten Pilzsammlergebiete war heute das Ziel einer geführten Lehrwanderung. Steinpilz, Pfifferling und Marone kennt fast jeder und diese gibt es hier mitunter im Überfluss. Aber wie schnell sind diese volkstümlichen Leckereien auch mal vergriffen, was nun? Insbesondere auch wenn eine bunte Vielfalt von Pilzen herum steht und diese oftmals als „Giftpilze“ abgetan und im schlimmsten Falle sogar noch umgetreten werden. Solch ein Naturfrevel sollte grundsätzlich unterbleiben, denn alle Pilze haben ihre Bedeutung im Haushalt der Natur und sind für uns existenziell. Also nicht nur im Hinblick auf ihren Speisewert! Aber dieser steht vor allem im Fokus einer Pilzlehrwanderung. So sind einige Vertreter der erwähnten bunten Vielfalt durchaus speisetauglich und teils sogar hochwertiger als so manch schwammiger Butterpilz oder Ziegenlippe. Dann darf der Sammelkorb des Kenners schon mal mit einer kunterbunten Mischung gefüllt werden. Von knallrot bis schwarz oder weiß, von blau, grün bis violett, Speisepilze kommen in fast allen möglichen Farben vor! Heute jedoch kaum. Die lange Trockenheit ließ nur wenige Frischpilze zu. Zwar fanden wir dies und jenes zum Erläutern, aber die Körbe blieben größtenteils leer.

Start an der Mildenitz – Brücke.

Auch ein vertrockneter Waldfreund – Rübling (Collybia dryophila) kann entzücken.

Giftige Kartoffel – Boviste (Scleroderma cirinum).

Unmittelbar am Waldweg, neben einer zusammen gelaufenen Pfütze, ein einsamer Steinpilz (Boletus edulis).

Yuting aus China, die derzeit in Lübeck lebt und arbeitet, hat sich sehr über den Steinpilz gefreut, den ich ihr schenkte. Es war der erste ihres Lebens, auch wenn die Schnecken schon ihren Teil vernascht haben.

Hier war genug Feuchtigkeit für den Herrenpilz vorhanden.

Und zwischen der Grasnarbe der Waldwege auch solch filigrane Scheibchen – Tintlinge.

Ein in den Lamellen mäßig scharfer Täubling, aber welcher?

Die Gemeine Stinkmorchel (Phallus impudicus).

Es sieht hier immer noch sehr trocken aus.

Ein essbarer Keulenfuß – Trichterling (Clitocybe clavipes).

Ein junger und somit essbarer Flaschen – Stäubling (Lycoperdon perlatum).

An und auf den Waldwegen zeigen sich vereinzelt embrionale Butterpilze (Suillus luteus).

Hier sieht es schon recht herbstlich aus. Aufgrund der Trockenheit werfen die Buchen vorzeitig einen Teil ihres Blattwerkes ab.

Mutige durften mal Kosten und sich an der beeindruckenden Schärfe des Zedernholz – Täublings (Russula badia) erfreuen.

Den Schnecken scheint es nichts auszumachen.

Und zur Erinnerung an eine Pilzleerwanderung durch ein an sich wirklich tolles Revier. 21. September 2024.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

18. September 2024 – Exkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion im MTB Tewswoos

Auch für interessierte Gäste

Es geht in das MTB: 2733 = Alt Jabel/Laupin

Start und Endpunkt der heutige Mittwochsexkursion in der Lübtheener Heide.

Ab heute ist mal wieder die Griese Gegend Programm. Nicht nur bei unseren Mittwochsexkursionen, sondern im Oktober soll hier auch unser diesjähriges Herbstseminar stattfinden. Nämlich in der Waldschule Alt Jabel. Wer gerne dabei sein möchte, sollte sich möglichst zeitnah anmelden. Nahezu der gesamte Quadrant ist bewaldet. Meist ausgedehnte Kiefernforste, reich an Moosen, Flechten Heidekraut und Heidelbeeren und sicher auch an Frischpilzen. Das Revier gehört zur Lübtheener Heide und hier finden sich leider auch militärische Sperrgebiete oder auch Munitionsbelastete Bereiche, vor deren Betreten gewarnt wird. Heute waren hier Dorit, Michael und Reinhold unterwegs. Immer noch ist es hier zu trocken, so dass Frischpilze Mangelware waren. Trotz allem war das heute bei sonnigem und warmen Spätsommerwetter eine sehr schöne Tour.

Steriler Überreset eines größeren Hasen – Stäublings (Calvatia utriformis) auf dem Trockenrasen vor dem kleinen Friedhof Laupin.

Im Trockenrasen des kleinen, sonnigen, oben zu sehenden Friedhofs, zahlreiche, kleinere Stäublinge, die wir nicht exakt bestimmen konnten.

Ebenfalls auf dem Friedhofsgelände diese frischen Weichritterlinge (Melanoleruca spec.).

Inselweise einiges an Rentierflechte.

Aber freudige Nachricht aus der immer noch recht trockenen Griesen Gegend. Die Mäuseschwänzchen (Baeospora myosura) gehen hier an den Start. 

Nach Möglichkeit sollte man besser auf den Wegen bleiben, da durch langjährige militärische Nutzung noch gefährliche Munition zur Gefahr für Leib und Leben werden könnte.

Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola), hier an Kiefer.

Ein schon sehr von Mistkäfern in Mitleidenschaft gezogener Kornblumen – Röhrling (Gyroporus cyanescens).

Auch dieser Dickschalige Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum) hat schon bessere Tage gesehen.

Ein einsamer Porphyrbrauner Wulstling (Amanita porphyria).

Und einmal umgedreht.

Dünenkiefernwald, wie er in den Elbe nahen Gebieten typisch ist.

Ganz schön angeknuspert dieses orange etwas.

Ein noch recht junger Orangeroter Graustieltäubling (Russula decolorans). Der Stiel, wie auch das gesamte Fleisch, graut mit zunehmenden Alter.

Eine wunderbare Stimmung bei dem schönen Wetter heute in der Lübtheener Heide.

Ein Butterpilz (Suilus luteus) am Wegesrand. Die Schnecken haben ihm schon beträchtlich zugesetzt.

Der interessanteste Fund war dieser Schleierling unter Kiefern und Birken auf sandigem, aber durchaus auch kalkhaltigem Untergrund und am geschotterten Wegrand. Arbeitstitel Birken – Gürtelfuß, aber sehr wahrscheinlich doch eine andere Art. Eben die Königsklasse der wahrhaften Mykologen.

Gut sind die Schleier am noch jungen Pilz zu sehen.

Echte Pfifferlinge (Cantharellus cibarius).

Fast schon ein mooriger Birkenbestand.

Schon von weitem leuchtete auf einem Kiefern – Hügel dieser Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita citrina).

Zwischen Holzhäcksel einige Mürblinge (Psathyrella spec.).

Soweit ein kleiner Bericht von der heutigen Exkursion durch ein Teilgebiet der Lübtheener Heide.


Die Artenliste von MTB 2733/1 – Lübtheener Heide bei Laupin: Hasen – Stäubling, Eichen – Mehltau, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Kiefern – Braunporling, Mäuseschwänzchen, Rotrandiger Baumschwamm, Verblassender Täubling, Falscher Pfifferling, Echter Zunderschwamm, Birken – Zungenporling, Kornblumen – Röhrling, Striegeliger Schichtpilz, Orangeroter Graustiel – Täubling, Gelbweißer Täubling, Butterpilz, Echter Pfifferling, Apfel – Täubling, Schiefer Schillerporling, Gelber Knollenblätterpilz und Riesen – Schirmpilz.


Und wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

14. September 2024 – Öffentliche Pilzwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Schopftintlings

In der Schlemminer Staatsforst

Heute in der Schlemminer Forst.


Heute führte die vom Steinpilz – Wismar organisierte Lehrwanderung zur volkstümlichen Pilzkunde in die Wälder zwischen den mecklenburgischen Kleinstädten Neukloster und Bützow. Hier stand die Schlemminer Staatsforst auf dem Programm. Heute spricht man allerdings von Landesforsten. Das soll uns aber egal sein. Das hügelige Gebiet gehört zu den beliebtesten Wanderzielen im Nordwesten von Mecklenburg. Hier findet sich mit dem Schwarzen See das mit 108 m NHN höchst gelegene Gewässer Mecklenburg – Vorpommerns. Die Buchenwälder, aber auch Nadelforste, gehören außerdem zu den interessantesten und artenreichsten Pilzrevieren. Der Mykophage freut sich über die Vielfalt leckerer Speisepilze und der Hobby – Mykologe über teils sehr seltene Raritäten. Natürlich ist es nicht immer so, denn es müssen entsprechende Wachstumsbedingungen herrschen. Die waren heute leider nicht gegeben. Es war für die Jahreszeit äußerst dürftig, welches uns an der Frischpilzfront geboten wurde.

Start war gegen 09.00 Uhr am Funkturm im Wald bei Schlemmin.

Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus). Heute in der Schlemminer Forst.

Auf dem Weg zum Schwarzen See.

An Fuße einer alten Lärche eine von zwei Rosetten des Kiefern – Braunporlings (Phaeolus schweintzii).

Der Schwarze See zeigt sich uns eher in weiß – blau.

An seinem Ufer traditionell einiges an Dickschaligen Kartoffel – Hartbovisten (Scleroderma citrinum).

An sich ein Massenpilz, heute war er der einzige seiner Art weit und breit. Gelber Knollenblätterpilz (Amanita citrina). Wie auch der Kartoffelbovist leicht giftig!

Frische und essbare Rosablättriger Helmlinge (Mycena galericulata).

Alte Rotbuchen am Ufer des Schwarzen Sees.

Ein solitärer Tintling (Coprinus/Coprinellus spec.).

Die Sonne begleitete uns, immer wenn sie zwischen einigen Quellwolken Platz für ihre Strahlen fand.

Am Stamm einer gestürzten, alten Fichte, einige Konsolen der wunderbar duftenden Fenchel – Tramete (Gloeophyllum odoratum).

Hier sogar in fast resupinater Ausführung.

Hier eine Tafel mit einigen Eckdaten zum Gewässer.

Auf diesem rustikalen Steg kann man die herrliche, teils moorig – sumpfige Schönheit des Schwarzen Sees beim überschreiten erleben. Ein Paradies für Tiere und Pflanzen sowie Liebhaberinnen und Liebhaber ursprünglicher und wertvoller Natur.

Ein recht üppiger Sklerotienporling (Polyporus tuberaster).

Und ein Blick auf seine porige Fruchtschicht. Er soll verkostet werden.

Am Schwarzen See.

Eine in jeder Hinsicht bucklige Buckel – Tramete (Trametes gibbosa).

Ein Lichtblick!

Und hier ein Blick auf das Naturschutzgebiet.

Immer wieder tolle Motive.

Am grasigen Straßenrand eine größere Gruppe hochbeiniger Mürblinge, sehr wahrscheinlich Behaarte Kegelhut – Mürblinge (Psathyrella conopileus), wie Erhard Ludwig den Leberbrauen Mürbling nennt.

Zumindest ein Korb war zum Schluss gut gefüllt mit Vitalpilzen.

Und unser Gruppenfoto zur Erinnerung an unsere Wanderung durch die Schlemminer Forst.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

 

11. September 2024 – Kartierungsexkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Wessin

Auch für Pilz- und Naturinteressierte Gäste

Es ging in das MTB: 2436/4 = Wald bei Frauenmark

Am Wegweiser zum Fischereihof Frauenmark startete meine verregnete Exkursion.

Schon war ich im 4. und damit letzten Quadranten der Topographischen Karte von Wessin, unweit von Crivitz, angelangt. Im südöstlichen Bereich des Quadrates findet sich ein recht großes und kompaktes Mischwaldgebiet, welches ich als Exkursionsziel vorgeschlagen hatte. Es liegt südöstlich der Ortschaft Frauenmark und ist von dieser auch durch eine Feldallee erreichbar. Auch von Severin aus (B 321) führt ein Feldweg dorthin. Durch Regen waren diese sehr aufgeweicht, so dass ich das kleinere Waldgebiet zwischen den Ortschaften Frauenmark und Goldenbow als Exkursionsziel aussuchte. Ich war heute also alleine unterwegs und drehte eine Runde durch das vielschichtige Mischwaldrevier. Aprilhaftes Schauerwetter ließ es immer wieder regnen und ich entschied mich nur auf den Wegen zu bleiben, da hier meist auch dichtes Unterholz vorhanden ist. Frischpilze waren im wesentlichen durch Waldfreund – Rüblinge vertreten. Auch mal ein filigraner Tintling war zu sehen.

Ab durch den Mischwald zwischen Frauenmark und Goldenbow.

Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila) waren recht häufig zu sehen.

Riesenporling (Meripilus giganteus).

Es schüttete zeitweise kräftig.

Regentropfen machten aus dieser Pfütze fast ein kleines Kunstwerk.

Vielschichtiger Buchenwald.

Stimmungsvolle Akzente beim Aprilwetter im Wald zwischen Frauenmark und Goldenbow.

So wie in nahezu jedem Wald derzeit, gab es natürlich auch hier zahlreiche Dickschalige Kartoffel – Hartboviste (Scleroderma citrinum).

Dichter Laub- und Nadelmischwald und sogar noch mit Jungfichten.

Am Ende des Weges trifft man auf den Fischereihof.

Kurze Lichtblicke zwischen mächtigen Schauer- und Gewitterwolken.

Diese Weinbergschnecke (Helix pomatia) fühlt sich bei diesem Wetter sichtlich wohl.

Dunkle Wolken ziehen wieder auf, mit dem nächsten Regenguss.

Rechts Jungfichten und links Aufforstung zwischen älteren Weiß – Tannen.

Langsam, aber sicher, schleicht sich der Herbst heran.

Wie wenn sich das Wetter für die nassen Verhältnisse entschuldigen wollte, zauberte es schließlich noch einen farbigen Bogen an das abendliche Himmelszelt.


Hier die Handvoll Arten, die ich heute im Wald zwischen Frauenmark und Goldenbow, im MTB 2436/4,  notiert habe: Halsband – Schwindling, Waldfreund – Rübling, Riesenporling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Ahorn – Runzelschorf und Eichen – Mehltau. 


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

06. – 08.09.2024 – Wochenende im Weltnaturerbe Serrahn

Vereinsausflug im Müritz – Nationalpark

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Weltnaturerbe Buchenwälder – Serrahn

Dieser Termin muss leider mangels Interesse storniert werden!

Altbuchenstamm mit Zunderschwämmen.


Freitag, der 06. September – Sonntag, der 08. September 2024.


Schon seit längerem hegten die Vereinsmitglieder Christian und Reinhold den Wunsch, den alten und ursprünglichen Buchenwäldern im Nationalpark Müritz einen Besuch abzustatten. An diesem Wochenende soll es nun so weit sein. Gerne sind dazu nicht nur weitere Mitglieder der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. eingeladen, sondern auch interessierte Gäste. Eventuell wäre auch eine Naturkundliche Führung mit einem Ranger des Nationalparks möglich. Und ganz sicher ist es nicht nur ein Paradies für eine Vielzahl von Pilzarten.

Um Unterkunft und Verpflegung müsste sich jeder selbst bemühen. Hier zwei Möglichkeiten: Familienferienpark Dambeck oder Jugendwaldheim Steinmühle


Siehe unter Weltnaturerbe Buchenwälder Serrahn:


Anfragen unter Tel. 03841/228917 oder per E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

04. September 2024 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Wessin

Auch für Pilz- und Naturinteressierte Gäste

Es ging in das MTB: 2436/3 = Wald bei Friedrichsruhe

Heute im Wald bei Friedrichsruhe.

Der dritte Quadranten der Topographischen Karte von Wessin war an der Reihe. Neben kleineren Wäldern und Naturschutzgebieten kamen zwei größere Forstflächen für die heutige Mittwochsexkursion in Betracht. Zum einen ein sandiges Revier zwischen den Ortschaften Zapel und Ruthenbeck, zum anderen ein Mischwaldgebiet bei Friedrichsruhe. Für dieses haben wir uns entschieden. Wir, das waren die Pilzfreundinnen Maria und Petra und ihrem Nachbarn und meine Wenigkeit namens Reinhold. Durch den Wald bei Friedrichsruhe führte vor einigen Jahren bereits eine Lehrwanderung. Auch zwischendurch drehte ich hier ab und an mal eine Runde. So liegen selbstverständlich schon Daten vor, aber ganz sicher werden wir heute einiges neues entdecken können. Wir starteten unsere Exkursion kurz nach 16.00 Uhr an diesem hochsommerlich heißen Septembertag. Zum Glück gab es am morgen einen kräftigen Gewitterschauer über unserem Exkursionsgebiet, so dass wir nach langer Trockenheit durch einen angefeuchteten Wald laufen durften.

Zunächst waren wir im Buchenwald unterwegs.

Hier sehen wir einen Flachen Lackporling (Ganoderma lipsiense).

Hier ein weiterer Porling, der Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum).

Der leicht giftige Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita citrina).

Ein frischer Hutpilz schiebt sich durch das alte Buchenlaub.

Es ist ein Breitblättriger Rübling (Megacollybia platyphylla).

Wir wechselten in ein anmooriges Gebiet mit Birken und Fichten sowie anderen Bäumen.

Hier legten nun die als Vitalpilz beliebten Birken – Zungenporlinge (Piptoporus betulinus) frisch los.

Unter- und Oberseite von Piptoporus betulinus.

Nach dem morgentlichen Regen und in der tropischen Luft frisch aufgeschirmt ist dieser Perlpilz (Amanita rubescens).

Amanita rubescens.

Und hier durften schließlich die Parasitischen Röhrlinge (Xerocomus parasiticus) nicht fehlen.

Von Maria im Bild festgehalten.

Der Schmarotzer – Röhrling (Xerocomus parasiticus) parasitiert Dickschalige Kartoffel – Hartboviste (Scleroderma citrinum). 

Herbstzeit ist Helmlingszeit. Diese Art ist jedoch fast ganzjährig auf Laubholz anzutreffen, der Rosablättrige Helmling (Mycena galericulata) mit seinen verschiedenen Lamellenfärbungen, die erst reichlich spät das typische Rosa erkennen lassen.

In der Tiefe seiner Lamellen sind zahlreiche Anastomosen zu sehen.

An Nadelholz ein Schuppiger Sägeblättling (Lentinus lepideus).

Sonnige Lichtspiele im Waldesgrün.

Hier von Maria mit ihrem Handy in Szene gesetzt.

Auch dieser Waldfreund – Rübling (Collybia dryophila) hat sich über den morgentlichen Regen sehr gefreut.

Und der Blick unter seinem Hut.

Über der Waldwiese hatte sich eine richtige Hitzeglocke aufgebaut.

An einem Nadelholz – Knüppel hatte Maria diesen Klebrigen Hörnling (Calocera viscosa) entdeckt.

An Waldwegrändern dürfen um diese Jahreszeit die markanten, leicht kenntlichen und schwach giftigen Ranzigen Trichterlinge (Clitocybe phaeopthalma) nicht fehlen. Habituell und besonders an ihrem Geruch nach Hühnerstall im Feld gut zu bestimmen.

Am grasigen Straßenrand eine Gruppe ansehnlich großer Rotbrauner Riesenträuschlinge (Stropharia rugosoannulata).

Diese Rosetten der Schmetterlingstramete (Trametes versicolor) bereichern jetzt meine Pilzausstellung.

Die wunderbare Hochsommerstimmung von heute hier von Maria Schramm eingefangen.

Wir verabschieden uns aus dem Wald bei Friedrichsruhe.


Die Artenliste von MTB 2436/3 = Friedrichsruhe: Flacher Lackporling, Wurzelschwamm, Gelber Knollenblätterpilz, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Breitblättriger Rübling, Schmetterlings – Tramete, Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Flächiges Eckenscheibchen, Birken – Zungenporling, Birken – Eckenscheibchen. Echter Zunderschwamm, Perlpilz, Rosablättriger Helmling, Schmarotzer – Röhrling, Schuppiger Sägeblättling, Sklerotien – Porling, Waldfreund – Rübling, Klebriger Hörnling, Eichen – Mehltau, Ranziger Trichterling, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist und Rotbrauner Riesenträuschling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

31. August 2024 – Vereinstreffen am Roten See

Auf geht`s zum Roten See

Pilzverein Heinrich Sternberg Rehna e.V.

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Vereinstreffen Roter See 2024

Dieser Termin muss leider ausfallen!

Der Rote See während unseres Vereinstreffens im September 2023.


Treff der Wismarer Pilzfreundinnen und Freunde am Sonnabend, dem 31. August 2024, um 09.00 Uhr, auf dem schmalen Parkplatz gegenüber dem Zeughaus, in der Ulmenstraße in Wismar. Treff am Ziel auf dem Parkplatz am Roten See bei Brüel gegen 09.45 Uhr.


Auch Gäste sind herzlich willkommen. Es wird dann aber um eine kleine Spende für unsere Vereine gebeten.


Tolle Funde im letzten Jahr. So diese Puppen – Kernkeule (Cordyceps militaris).

Wie schon seit vielen Jahren sind die Mitglieder der beiden genannten Vereine wieder zu ihrem traditionellen Treffen am Roten See ganz herzlich eingeladen. So hoffe ich, dass der Termin dafür wieder gut ausgewählt ist, denn Ende August/Anfang September war schon immer unsere Zeit. So werden wir nach kurzer Begrüßung hoffentlich wieder in die Wälder der Umgebung ausschwärmen und nach fast allem Ausschau halten, welches auch nur annähernd wie ein Pilz aussieht. Sollte der zu Ende gehende Hochsommer nicht alles ausgetrocknet haben, so können wir hier auf ein vielfältiges Frischpilzaufkommen hoffen und wenn es optimal läuft, können sogar unsere Pfannen und Kochtopf – Mykologen auf ihre Kosten kommen.

Gegen 13.00 Uhr trudeln dann alle, die sich nicht verlaufen haben, an der dortigen Blockhütte zum Mittagstisch ein. Die gefundenen Exponate dürfen vorgestellt und bewundert werden. Wem es zu heiß geworden ist, der darf sich im Roten See abkühlen oder im Nachgang noch einmal zu einer Runde um diesen starten.

Nach dem Mittag kann es dann noch zu einem Verdauungsspaziergang um den Roten See gehen. 

Das Ende des Vereinsausfluges kann jeder für sich beschließen.

28. August 2024 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Wessin

Auch für Pilz- und Naturinteressierte Gäste

Es ging in das MTB: 2436/2 = Wald am Dachsberg

Heute im Wald am Dachsberg.

Im 2. Quadranten der Topographischen Karte von Wessin im Maßstab 1 : 25 000 findet sich vergleichsweise wenig Wald.  Die eher kleineren bis mittelgroßen Laub- und Nadelwaldreviere liegen über den Quadranten verstreut. So der Südteil der Bülower Tannen. Ein teils feuchteres Mischwaldrevier direkt südwestlich an die Ortschaft Bülow angrenzend. Im Zentrum des Quadrates ein kompaktes Waldgebiet mit dem 58,9 m hohen Dachsberg. Hier finden sich laut Karte überwiegend Nadelgehölze. Es wurde unser heutiges Zielgebiet. Nicht nur mit Nadelgehölzen, sondern auch mit Laubwald aufgelockert, auf leichteren Böden. Es war ein heißer Hochsommertag und inzwischen war es auch schon wieder mal sehr trocken geworden. Gegen 16.00 Uhr trafen sich Petra aus Wessin, Michael aus Schwerin und Reinhold aus Wismar im kleinen Örtchen Speuss, an dem sich westlich der Wald am Dachsberg anschließt.

Trockener Jungfichtenforst. Eher etwas für den späteren Herbst.

Weniger attraktiver und eutrophierter Kiefernforst.

Ein schon interessanterer Buchenbereich.

Romantische Licht- und Schattenspiele.

Trotz der Trockenheit schleimt hier ein Myxomycet.

Aspekt bestimmend, wie in vielen Wäldern derzeit, sind die Dickschaligen Kartoffel – Hartboviste (Scleroderma citrinum).

Hier ist es ein Blaugrauer Reiftäubling (Russula parazurea).

Die weißlichen Lamellen sind spröde und schmecken mild.

Sehr ähnlich, aber mit mehr oder weniger violetten Farbanteilen auf dem Hut, kommt der Papagei – Täubling (Russula ionochlora). daher.

Seine Lamellen sind ebenfalls brüchig und schmecken mild.

Hier schiebt sich ein Jüngling aus dem Waldboden.

Es ist ebenfalls ein Papagei – Täubling.

Und das ist er, der Pilz des Jahres 1997, der Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha). Größer, stabiler und mit geschmeidigen Lamellen im Vergleich zu den Vorgängern. Blaue, grüne und violette Farben kann sein Hut aufweisen. Gelegentlich auch gelblich bis bräunlich. Alle gezeigten Arten sind essbar, wobei der hier gezeigte der Beste ist.

Der Frauen – Täubling ist auch gewichtiger und ergiebiger.

In der Grasnarbe, auf dem Mittelstreifen eines Waldweges, sogar noch ein „Schwammpilz“. Ein Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron).

Und nun schließt sich der Kreis bereits wieder. Der Blick schweift noch hinüber zum…

Thomashof.

Der Hofladen hat freitags geöffnet.


Hier die Artenliste von MTB 2436/2 = Wald am Dachsberg: Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Eichen – Mehltau, Eichen – Zystidenrindenpilz, Eichen – Eckenscheibchen, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Klebriger Hörnling, Schmetterlings – Tramete, Wurzelschwamm, Gelbe Lohblüte, Rötliche Kohlenbeere, Graublauer Reiftäubling, Runzliger Schichtpilz, Schwefelporling, Papagei – Täubling, Rotrandiger Baumschwamm, Frauen – Täubling, Echter Zunderschwamm, Bovistähnlicher Schleimpilz und Rotfuß – Röhrling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

24. August 2024 – Öffentliche Pilzwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Schopftintlings

Sie führte durch das Gebirge in der Forst Jamel

Heute in der Jamelner Forst, dem sogenannten Gebirge.

Die Forst Jamel und die Everstorfer Forst werden gerne von Pilzsuchern aus der Hansestadt Wismar angesteuert, da schnell erreichbar. Wir finden hier Nadel- und Laubwald vor, wobei die einst umfangreichen Fichtenforste in den letzten Jahren durch Dürre und Stürme stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. So musste ein Teil gerodet und neu aufgeforstet werden. Aber keine Angst, es steht noch genug, mehr oder weniger alter Baumbestand. Im Gebirge finden sich auch Buchenbereiche und somit ist bei günstigen Witterungsbedingungen im Vorfeld mit einer abwechslungsreichen Pilzflora zu rechnen. Und die war wider Erwarten sogar recht ordentlich zugange, so dass das Ziel einer Lehrwanderung ohne weiteres erreicht wurde. 11 Pilzfreundinnen und Freunde hatten sich eingefunden und durchstreiften bis zum Mittag die Forst Jamel.

Und ein kleiner Wauwau war auch mit dabei. Ein ganz lieber!

Gleich nach wenigen Schritten begrüßte uns ein wunderbar frischer und essbarer Papagei – Täubling (Russula ionochlora).

Der Blick unter den Hut.

Der Klebrige Hörnling (Calocera viscosa) landet gerne in den Körben mancher Kochtopf – Mykologen.

Jedoch der Dickschalige Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum) lieber nicht.

An einer moosigen Wegrand – Böschung einige Eierschwämme (Cantharellus cibarius).

Einmal links und einmal rechts geblickt und dann über den Berg.

Gelbe Knollenblätterpilze (Amanita citrina) waren sehr willkommen, um diese wichtige Gattung vorzustellen.

Er ist ja sowas von herb, aber in der Not frist der Teufel Fliegen, dachten sich die Schnecken. Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus), zumindest was davon übrig geblieben ist.

Zu den vereinzelten Röhrlingen heute im Gebirge zählte auch dieser junge Gold – Röhrling (Suillus flavus).

Und hier gleich zwei Arten auf einen Streich. Der Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus) mit seinem Peiniger, dem Goldschimmel (Hypomyces chrysospermus).

Es geht ein Stückchen am Waldrand entlang.

An diesem ein einzelner Blutroter Röhling (Xerocomus rubellus). Trotz der roten Farbe natürlich essbar.

Und wieder im Waldesinneren mit imposanten Douglasien.

Kein Röhrling oxydiert mit Luftsauerstoff so intensiv bei Berührung wie der Schwarzblauende Röhrling (Boletus pulverulentus).

Einen empfehlenswerten Speisepilz sehen wir hier. Der Pfirsich- oder Violettstielige Täubling (Russula violeipes). Wir finden ihn in den Sommermonaten in besseren Buchenwäldern.

So wie hier.

Und schließlich der Topp – Fund unserer heutigen Lehrwanderung. Die weiße Form des Grünen Knollenblätterpilzes (Amanita phalloides var. alba). Der gefährlichste aller Giftpilze kann also auch in schneeweiß daher kommen!

Klar, der war heute unser Star!

Ein wunderbarer Fund! 50 g können für einen erwachsen Menschen tödlich sein!

Der Purpurschwarze Täubling (Russula atropurpurea) ist ein Weißsporer.

Er war heute ziemlich zahlreich unter Eichen vertreten und landete als eher mäßiger Speisepilz in den Körben.

Schmackhafter dürften da schon die jungen Konsolen des Riesenporlings (Meripilus giganteus) sein.

Ein Filzröhrling aus dem Formenkreis um den Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron).

Zwei minderwertige Ocker – Täublinge (Russula ochroleuca).

Charakteristisch für derartige Buchenstandorte wie im Gebirge ist der Rosa- oder Morgenrot – Täubling (Russula rosea oder aurora). Essbar.

Ein Flacher Lackporling (Ganoderma lipsiense) mit relativ sauberer Fruchtschicht.

Genau richtig für Catrin um sie mit ihren Kreationen zu versehen.

Die Künstlerin bei der Arbeit. Foto Michael Junge.

Hier ist es ein junger Dickblättriger Schwarztäubling (Russula nigricans), der auch gerne den Weg in ein Pilzgericht finden kann.

Zwei Vertreter aus der artenreichen Gattung der Helmlinge. Der leicht giftige Schwarzgezähnelte Helmling (Mycena pelianthina) und der Rettich – Helmling (Mycena pura).

Kalkhaltige Standorte unter Eichen und buchen liebt der Gefleckte Risspilz (Inocybe maculata). Giftig!

Zu den besten Speisepilzen gehören diese etwas blass geratenen Fleischroten Speisetäublingen (Russula vesca).

Wir setzen zum Endspurt an.

Zum Abschluss stellt uns Catrin noch einige mitgebrachte Fundstücke vor.

So verschiedene Täublinge.

Auch die hübschen Feuerschüpplinge waren dabei.

Zur Erinnerung noch ein Gruppenfoto ganz zum Schluss.

Wann startet die nächste Lehrwanderung? – Siehe unter Termine!

21. August 2024 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Wessin

Auch für Pilz- und Naturinteressierte Gäste

Es ging in das MTB: 2436/1 = Mordkuhle

Die sogenannte Mordkuhle war das Ziel unserer heutigen Mittwochsexkursion.


Lange habe ich mit mir gehadert, denn eigentlich wäre in Folge meiner Auslosung das Messtischblatt von Teewswoos, in der Griesen Gegend, an der Reihe gewesen und Wessin käme im Anschluss. Nun soll es umgekehrt sein. Vater des Gedanken war die Unsicherheit, ob es sich für den langen Anfahrtsweg in den Südwesten Mecklenburgs pilztechnisch schon lohnen könnte. Die Erfahrung der letzten Jahre hat uns gelehrt, der Herbst ist hier eigentlich am ergiebigsten. Klar, so ist es anderswo auch, aber die leichten Sandböden in den oft lichten Kiefernwäldern sind im Sommer, oft auch noch bis weit in den September hinein, viel zu ausgetrocknet. Schließlich waren wir in den letzten Wochen in ähnlichen Revieren, unweit der Griesen Gegend, unterwegs. So wollen wir zunächst die vorgezogene Karte von Wessin abarbeiten. Im ersten Quadranten finden sich der Südteil der Barniner Tannen, große Bereiche des Eichholzes bei Crivitz oder die Mordkuhle südlich von Wessin. Hier waren wir im Rahmen einer öffentlichen Lehrwanderung am 01. Mai 2021 unterwegs. Ein vielschichtig strukturiertes Gebiet und damals sagten wir uns, hier müsste man mal zu guter Pilzzeit hinein schauen. Und die ist bekanntlich der Herbst, in dem wir uns laut Abfolge der Wachstumsakte eines Pilzjahres bereits befinden (Mitte August – Mitte Oktober). Nur das es leider auch heute nicht sehr optimal war, was das Aufkommen frischer Großpilze betraf. Aber wir sind ja Kummer gewohnt so mussten wir uns mit dem Zufrieden geben, was unsere Augen dort entdeckten. Und das waren immerhin 7 Augenpaare. Neben Angeli, Catrin, Christian, Michael und Reinhold auch noch zwei interessierte, junge Damen aus Wessin.

Zunächst ging es am Waldrand entlang.

Die Flachen Lackporlinge (Ganoderma lipsiense) haben ihre Umgebung mit reichlich Sporenstaub versehen.

An der Waldkante mit alten Eichen der Eichen – Zystidenrindenpilz (Peniophora quercina).

Wir haben erste Perlpilze (Amanita rubescens) entdeckt.

Dunkle Wolken und Donnergrollen am Horizont. Das Gewitter zog jedoch vorbei.

Es geht immer tiefer in die Mordkuhle hinein.

Lichter Buchenwald – Standort.

Ein Plätzchen für die Jägerschaft oder ist hier der Mörder zu hause?

Ein schöner Weinroter Heringstäubling (Russula graveolens).

Und hier ein blick unter den Hut.

Neben Buchen auch Bereiche mit Fichten.

Teils sehr hügeliges Gelände.

Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicoloa) mit grauweißer Zuwachskannte.

Hat hier der Osterhase sein Nest?

Immer an totem Eichenholz, meist am Rande von Stubben, findet sich ziemlich häufig der Rotbraune Borstenscheibling (Hymenochaete rubiginosa).

Zwei junge Perlpilze (Amanita rubescens) mitten auf einem Waldweg. Es hatte schon jemand gekostet. Wir ließen sie stehen.

Auf der Rückrunde kamen wir zufällig wieder an ihnen vorbei und siehe da, es war Abendbrotzeit! Das Perlpilze für uns Menschen roh giftig sind, scheint für Schnecken nicht zu gelten. Sie verspeisen auch den Grünen Knollenblätterpilz, den Mörder unter unseren Großpilzen.

Und hier hat der Jäger seinen Ansitz.

Ein noch sehr junger Porling ist ins Schwitzen geraten. Er sondert milchigweiße Gutationströpfchen ab.

Hier zur Abwechslung mal ein Myxomycet, der Lachsfarbene Schleimpilz (Tubifera ferruginosa).

Gut sind die ausgeprägten Myzel – Stränge des Breitblättrigen Rüblings (Megacollybia platyphylla) zu sehen.

Sonnige Momente am Abend.

Abendstimmung an der Mordkuhle.

Und ein wenig mystische Romantik zum Abschied.


Die Artenliste von MTB 2436/1 = Mordkuhle: Eichen – Mehltau, Flacher Lackporling, Holunder – Rindenschichtpilz, Waldfreund – Rübling, Echter Zunderschwamm, Wurzelschwamm, Eichen – Zystidenrindenpilz, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Perlpilz, Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Graublauer Reiftäubling, Geweihförmige Holzkeule, Rotbrauner Borstenscheibling, Weinroter Heringstäubling, Buckel – Tramete, Birken – Zungenporling, Rotrandiger Baumschwamm, Striegeliger Schichtpilz, Ampferblattrost, Schmetterlings -Tramete, Flächiges Eckenscheibchen, Rötliche Kohlenbeere, Gemeiner Violettporling, Lachsfarbener Schleimpilz, Breitblättriger Rübling, Schiefer Schillerporling, Fleischroter Speisetäubling und Rehbrauner Dachpilz.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

16. August 2024 – Öffentliche Pilzwanderung bei Nacht

Nachtwanderung 2024

Pilzwandern im Jahr des Schopftintlings

Durch das Radebachtal bei Blankenberg

Aufbruch in das Radebachtal.

Am 17. August des Jahres 2012 fiel der Startschuss zu unserer ersten Pilzwanderung bei Nacht. Und zwar genau hier, im Radebachtal. Es war damals eine Prämiere und wir wussten nicht, ob es funktionieren würde. Aber es war wunderbar in der zunehmend nächtlichen Stille und Dunkelheit durch den Wald zu laufen. Mit Stirn- und Taschenlampen bewaffnet entging uns kaum ein Pilz. Ganz gleich ob essbar, ungenießbar oder giftig. Im Lichtkegel der Lampen waren sie nicht zu übersehen. Seit dem gab es jedes Jahr eine Nachtwanderung und am Ende stand in der Regel noch ein Mitternachtsmahl auf der Speisekarte. Dafür sorgte unsere gute Seele Irena. In diesem Jahr mussten wir leider darauf verzichten. Natürlich waren die Erfolge in den einzelnen Jahren sehr unterschiedlich. Von fast keine Frischpilze bis hin zu Pilze satt und sogar Riesensteinpilzen reichte die Palette. Aber das ist nicht unbedingt das wichtigste. Eine Waldwanderung bei Nacht hat ihren ganz besonderen Reiz und darauf kommt es an. Diesen Reiz erlebten heute jedoch nur Catrin und Reinhold. Sind unsere Nachtwanderungen ein Auslauf – Modell? Wir hatten nicht viel erwartet, wurden dann aber doch freudig überrascht.

Ein ziemlich ausgeblasster Täubling.

Sehr wahrscheinlich der Chamäleon – Täubling (Russula chamaeleontina).

Ein Harter Zinnobertäubling (Russula rosacea).

Hanglage zum Radebach.

Spätestens beim Anblick dieses, leider von Schnecken stark in Mitleidenschaft gezogenen Korallenpilz, gab es bei uns kein halten mehr. Wir stiegen den Korallenhang zum Radebach hinunter und wurden nicht enttäuscht.

Ist es die Rosenrote Koralle (Ramaria subbotrytis) oder gar die Bärentatze selbst? Ich neige zu ersterem. Korallenpilze ist ein schwieriges Feld.

Wir dürfen sie bewundern. Genaue Bestimmung bitte zur Sequenzierung geben. Zumindest dürfte es bei vielen Arten angebracht sein. 

Die Königsklasse der Mykologen sind die Haarschleierlinge. Viele Arten der Riesengattung sind sehr schwer zu bestimmen und Sequenzierung ist hier oft unerlässlich. Diese hübschen Gesellen nennen sich Gallige Schleimfüße (Cortinarius vibratillis). In allen Teilen Galle bitter schmeckend. Das Anlecken des Hutes reicht schon aus.

Frauen – Täublinge (Russula cyanoxantha) schieben sich durch das alte Buchenlaub.

Catrin fotografiert mit ihrem Handy einen Risspilz.

Inocybe spec.

Üppige Korallenpracht (Ramaria spec.).

Ein ungenießbarer Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus).

Und ein leckerer Flockenstieliger Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis).

Und dieses Exemplar haben wir uns errochen. Die Umgebung duftete nach Liebstöckel. Kampfer – Milchling (Lactarius camphoratus). Leider ist die Farbe durch das Lampenlicht verfälscht.

Und plötzlich an den Überresten einer gestürzten Buche Unmengen von Lungen – Seitlingen (Pleurotus pulmonarius).

Catrin erntete sie für unseren Pilzimbiss.

Ein Dichtblättriger Schwarztäubling (Russula densifolia).

Und auch die pfefferigen und gelben Eierschwämme (Cantharellus cibarius) durften nicht Fehlen.

Ein Kammtäubling (Russula spec.) mitten auf einem grasigen Waldweg.

Ein Scheidenstreifling (Amanita spec.).

Wurzel – Schleimrübling (Xerula radicata).

Hier wird uns der Weg gewiesen. Wir müssen wieder nach Blankenberg.

Nächste Nachtwanderung wahrscheinlich im August 2025.

14. August 2024 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im MTB Neustadt – Glewe

Auch für Pilz- und Naturinteressierte Gäste

Sie führte in das MTB: 2635/4 = Nachbars Heide

Heute in der sonnigen und warmen Nachbars Heide.

Nahezu der gesamte Quadrant ist von Wald bestanden. Da wäre die Nachbars Heide, südöstlich von Groß Laasch zu nennen. Die Muchower Tannen oder die Kolbower Tannen. Zwischen der Nachbarsheide und den zuletzt genannten Waldbereichen gibt es eine waldfreie Schneise, die von der Alten Elde und der Müritz – Elde – Wasserstraße durchflossen wird. In der Nachbars Heide finden sich laut Karte fast ausschließlich Nadelgehölze. Aber auch die anderen Forstflächen bestehen aus etwa 90 % aus Nadelwald. Nur im Bereich der Muchower Tannen deutet die Karte auch etwas Laubwald an, welches natürlich die Vielfalt der möglichen Großpilzarten erhöhen kann. Wir entschieden uns für die Nachbars Heide. Wir, das waren Dorit aus Ratzeburg, Michael aus Schwerin und Reinhold aus Wismar.

Zum Einstieg gleich zwei frische Wiesen – Staubbecher (Vacsellum pratense). Meist mit einem sahnegelblichen Hauch und mehligem Belag.

Hinein führt uns der Weg in Nachbars Heide.

Ameisenhaufen mit Vorgarten.

Wenn doch bloß schon Herbst wäre!

Direkt am Waldweg hin und wieder ein Fleischroter Speisetäubling (Russula vesca). Gut ist die zurückgezogenen Huthaut zu sehen.

Die mandelweißen Lamellen sind durch Hitze etwas bräunlich angehaucht.

Im tiefen Moos vor all zu großer Austrocknung geschützt einige Pfifferlinge (Cantharellus cibarius).

Dorit und Michael scheinen wieder etwas entdeckt zu haben.

Ein langstieliges Etwas.

Noch ein wenig Rätselraten.

Typisch für die häufige Art sind auch kräftige, weiße Myzel – Stränge an der Steilbasis.

Und breite Lamellen, die hier durch das trockene Wetter in Mitleidenschaft gezogen sind. Breitblättriger Rübling (Megacollybia platyphylla).

An einem toten Birkenstamm der überaus beliebte Schiefe Schillerporling (Inonotus obliquus).

Dieser Dickschalige Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum) wuchs direkt auf einem Kiefernstubben.

Ein junger Leberpilz steckte uns seine Ochsenzunge (Fistulina hepatica) direkt aus einem liegenden Eichenstamm heraus.

Meist gesellig, stand er heute jedoch nur als Solist an seiner Stelle. Der Gefleckte Rübling (Collybia maculata). Sehr bitterer Geschmack.

Sonniger und warmer Sommerabend in Nachbars Heide.


Die Artenliste von MTB 2635/4  Nachbars Heide: Eichen – Mehltau, Echter Zunderschwamm, Fleischroter Speisetäubling, Echter Pfifferling, Rotbrauner Scheidenstreifling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Gemeiner Violettporling, Breitblättriger Rübling, Schiefer Schillerporling, Apfel – Täubling, Birken – Zungenporling, Leberpilz, Gefleckter Rübling, Gelber Knollenblätterpilz, Schmetterlings – Tramete, Adlerfarn – Fleckenpilz, Eichen – Eckenscheibchen und Wiesen – Staubbecher.


13. August 2024 – Abendwanderung in der Forst Farpen

Abendwanderung 2024

Nicht nur für Vereinsmitglieder

Es ging traditionell an den Farpener Stausee

Der Farpener Stausse am heutigen Sommerabend.


Schon ist wieder Mitte August und es stand ein weiteres mal unsere Abendwanderung auf dem Programm. Abermals habe ich als Ziel den Farpener Stausee ausgesucht. Es ist von der Hansestadt Wismar aus kein langer Anfahrtsweg und wir finden hier ein durchaus vielversprechendes Pilzrevier vor. Wald und Wasser. Dazu oft auch sehr schöne Stimmungen zum Tagesende. Ansonsten läuft es wie auf einer Lehrwanderung üblich ab. Es werden die entdeckten Frischpilze vorgestellt und besprochen. Speisepilze mit ihren ungenießbaren oder giftigen Doppelgängern gegenüber gestellt und wenn alles gut läuft, springt am Ende vielleicht noch eine herzhafte Mahlzeit für den oder die Kochtopfmykologinnen heraus. Nichts dergleichen gab es heute. Kaum Frischpilze, geschweige denn Speisepilze und somit auch keine herzhafte Pilzmahlzeit. Es war einfach viel zu trocken. Diesem Umstand geschuldet, war ich heute Abend auch nur mutterseelenallein, bei schönem und sonnigen Wetter hier unterwegs.

Gleich zu Beginn begrüßten mich diese luftgetrockneten Olivgelben Risspilze (Inocybe dulcamara).

Den schwach giftigen Dickschaligen Kartoffel – Hartbovisten (Scleroderma citrina) kann Trockenheit kaum etwas ausmachen. Sie gedeihen trotz dem prächtig.

Fichten – Monokultur.

Siedelt sich hier der Wurzelschwamm (Heterobasiodion annosum) an, droht forstwirtschaftlicher Schaden. 

Der Ocker – Täubling (Russula ochroleuca) bewirkt gegenteiliges, denn er lebt in Symbiose nicht nur mit der Fichte.

Sonnenlicht durchfluteter Uferwald.

Kein Wunder, die Sonne gab es ja gleich im Doppelpack.

Einfach eine wunderbare Stimmung.

Ob hier wohl der Schatz im Silbersee schlummert?

Reizvolle Farbspiele immer wieder anders.

Heute Abend am Farpener Stausee.

Wann findet die nächste Abendwanderung statt? – wenn nichts dazwischen kommt im August 2025!

10. August 2024 – Öffentliche Pilzwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Schopf – Tintlings

Durch die Wälder bei Weberin

Heute im Revier bei Weberin.

Ausgedehnte Wälder bzw. Forste finden sich um den Ort Weberin. Teils Laubwälder, überwiegend jedoch oft moosreiche Nadelforste von Kiefern und Fichten. Genau so, wie es der sonntägliche Pilzsammler, natürlich auch die Sammlerin, lieben. Selbstredend gibt es besonders im Herbst hier reichlich Speisepilze, aber wo ist dass bei günstigen Witterungsbedingungen dann nicht der Fall? Wir befinden uns aber nach wie vor im Sommer. Sommerzeit ist Pfifferlingszeit. Diese können hier durchaus reichlich gedeihen. Selbst bei recht trockenen Verhältnissen bieten die tiefen Moospolster ihnen noch einigermaßen Schutz. Aber nicht nur die allbekannten und beliebten Eierschwämme sind hier zu hause. Auch viele bunte Täublinge, von denen einige durchaus ein Pilzgericht bereichern können. Natürlich gibt es auch Röhrlinge. Steinpilze, Birkenpilze, Hexenröhrlinge und besonders in den Herbstmonaten Maronen – Röhrlinge in großen Mengen. Von den genannten Klassikern waren heute jedoch nur Pfifferlinge in dezenter Menge vertreten. Das Wetter war bestens und insgesamt durchstreiften 11 Pilzfreundinnen und Freunde heute das Revier.

Der Startschuss ist gefallen.

Sogleich wurde ein erster Frischpilz entdeckt. Ein Chromgelber Graustieltäubling (Russula claroflava) unter Birke. Ein guter Speisepilz.

An totem Birkenstamm ein Flacher Lackporling (Ganoderma lipsiense).

Im richtigen Revier für Kochtopfmykologen.

Und darin darf dieser Apfel – Täubling (Russula paludosa) auch gerne landen, wird es aber wohl nur bei Kennern tun, denn die meisten Pilzsucherinnen und Pilzfreunde werden von dem „giftig“ roten Hutträger die Finger lassen.

Der weiße Stiel ist meist rötlich angehaucht und die Lamellen können in der Kostprobe eine leichte Schärfe zeigen. Es gibt unter Kiefern jedoch ähnliche, sehr scharfe Arten, die gemieden werden müssen.

Ein klassisches Revier für Maronen – Röhrlinge. Nicht jedoch heute, mehr in Richtung Herbst.

In gemischten Beständen.

Die ersten Eierschwämme (Cantharellus cibarius) wurden gefunden.

Orangeroter Graustieltäubling (Russula decolorans) und Apfel – Täubling (Russula paludosa).

Ein Hauch von Natürlichkeit in der Forst.

Der Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum) bewirkt im Kernholz befallener Bäume eine Weißfäule, obwohl sich das Schadholz bräunlich verfärbt. Er ist ein großer Forstschädling in Fichten – Monokulturen.

Hier mit sogenannten Guttationströpfchen.

Der letzte Regen ist noch nicht lange her.

Ein Mischpilzgericht bereichern können diese Gelbblättrigen Rüblinge (Collybia ocior).

Der Gallenröhrling (Tylopilus felleus) sollte lieber nicht in den Kochtopf wandern.

Hier dürfte es sich um den Rotschneidigen Helmling (Mycena rufomarginata) handeln. Bild von Christian Boss.

Filigrane Schönheit hier gleich noch auf einem Blatt mit Runzelschorf. Foto Christian Boss.

Und hier darf man sich auf einen Sonntagsbraten mit selbst gefundenen und gesammelten Pfifferlingen freuen.

Unser Gruppenbild als Erinnerung an eine schöne sommerliche Wanderung bei Weberin.

Wann fällt der Startschuss zur nächsten Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

07. August 2024 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im MTB Neustadt – Glewe

Auch für Pilz- und Naturinteressierte Gäste

Es ging in das MTB 2635/3 – Wald bei Groß Laasch

Treff war gegen 10.00 Uhr an der Kirche in Groß Laasch.

Auch im dritten Quadranten des Messtischblattes Neustadt – Glewe finden sich ausgedehnte Wald- und Forstflächen. Alle samt östlich von Ludwigslust. So die besonders im Herbst durch ihre reichhaltigen Vorkommen von Maronen – Röhrlingen bekannten Reviere bei Groß Laasch. Die höchste Erhebung im Quadranten ist der Flachsberg mit 41,8 m. Integriert ist außerdem das kleine Naturschutzgebiet Weißes Moor. Ganz überwiegend handelt es sich wieder um Nadelforste und wie auch angrenzend zur Griesen Gegend, meist um Kiefern aber auch heideartige Flächen. Eigentlich sollte die Exkursion wieder gegen 16.00 Uhr starten. Da aber zum späten Nachmittag und Abend Gewitter angesagt waren, traf ich mich mit Dorit bereits gegen 10.00 Uhr wie verabredet an der Kirche in Groß Laasch und fuhren von dort in das Zielgebiet.

Der Dickschalige Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum) begleitete uns auf der gesamten Tour.

Hier sind es zwei Blaugraue Reiftäublinge (Russula parazurea).

Ein Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum) an Kiefer. In Zeiten der Sequenzierung ist es wichtig, den Wirt dieses häufigen Forstschädlings zu registrieren.

Ganz liebevoll legt Dorit hier einen besonders schönen und eleganten Wulstling für ein Foto frei.

Gelber Knollenblätterpilz (Amanita citrina). Selten erlangt dieser Massenpilz des Herbstes so viel Aufmerksamkeit wie heute. Schließlich freuen wir uns derzeit über jeden Frischpilz.

So auch über diesen Orangeroten Graustiel – Täubling (Russula decolorans).

Der Stiel, wie auch sein Fleisch, verfärben jedoch erst mit zunehmenden Alter zu grauschwärzlich.

Im Herbst entzücken hier sicherlich die Roten Fliegenpilze und der eine oder andere Steinpilz.

Und hier die Maronen – Röhrlinge.

Interessanter Weg mit seinen Böschungen.

Und mitten auf diesem beglückte uns ein junger Butterpilz (Suillus luteus).

Auch diese Olivgelben Risspilze (Inocybe dulcamara) wuchsen hier.

Und weiter geht es im Mehr der Kiefern.

Im Wald und auf der Heide.

Calluna vulgaris.

Aufgelockerter Kiefernbereich.

Ein einsamer, angewelkter Perlpilz (Amanita rubescens) in der sandigen Kiefernheide.

Fehlt nur noch Nase und Mund, fertig wäre das Täublingsgesicht!

Am Himmel wird es unruhig. Zeit zum Ende zu kommen.


Hier die Artenliste von MTB 2635/3 = Groß Laasch: Weichlicher Stäubling, Goldschimmel, Bleigrauer Bovist, Eichen – Mehltau, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Graublauer Täubling, Kiefern – Wurzelschwamm, Samtfuß – Krempling, Gelber Knollenblätterpilz, Orangeroter Graustieltäubling, Fleischroter Speisetäubling, Echter Pfifferling, Butterpilz, Olivgelber Risspilz, Gemeiner Violettporling, Perlpilz und Nelkenschwindling.


Die nächste Mittwochsexkursion startet wann? – Siehe unter Termine!

31. Juli 2024 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im MTB Neustadt – Glewe

Auch für interessierte Gäste

Im MTB 2635/2 – Neustadt – Glewe

Im lichtdurchfluteten Dünen – Kiefernwald.

Nun war auch schon der 2. Quadrant der Topographischen Karte Neustadt – Glewe an der Reihe. Der Nordwestliche Bereich des Quadrates wird von der Stadt Neustadt – Glewe eingenommen. Im Zentrum des Kartierungsgebietes findet sich der Flugplatz. Auf diesem soll es einen gigantischen Hexenring von Aspropaxillus giganteus, dem Riesen – Krempentrichterling geben. Ein beeindruckendes Foto davon zeigte mir vor einigen Jahren ein Bauarbeiter, der an der Erneuerung der ABC Straße in Wismar mitarbeitete und der in Neustadt – Glewe zu hause ist. Nun, den haben wir nicht zu Gesicht bekommen, da diese imposante Art meist erst im Laufe des August und im September fruktifiziert und wir im Wald unterwegs waren. Das Exkursionsgebiet erstreckt sich weitläufig um den Flugplatz Neustadt – Glewe. Es finden sich fast ausschließlich, teils heideartige, teils auch blaubeerreiche Nadelforste mit Kiefern – Dominanz. Das umfangreiche Revier zwischen Neustadt – Glewe, Blievenstorf und Klein Laasch wird vom Brenzer Kanal durchtrennt und von der Müritz – Elde – Wasserstraße sowie der Alten Elde tangiert. Gegen 16.00 Uhr trafen sich Angeli, Catrin, Dorit, Maria, Michael und Reinhold in Neustadt – Glewe. Nach einer erfrischenden Soft – Eis – Runde an diesem warmen und sonnigen Hochsommertag fuhren wir in das nahe Exkursionsgebiet.

Es dauerte nicht lange und Maria hatte den ersten Rotbäckigen entdeckt und hier im Bild festgehalten.

Apfel – Täublinge (Russula paludosa) gehören in solch einen sauren Kiefernforst wie die Äpfel zum Apfelbaum. Essbar sind beide.

Auch diese Seidenspinnerei war Maria einen Schnappschuss wert.

Und auch dieses überaus freundliche Bild haben wir Maria zu verdanken. Es zeigt Angeli und meine Wenigkeit beim fotografieren eines kleinen Eichen – Bäumchens.

Welches unter dem Befall des Eichen – Mehltaus (Erisyphe alphitoides) zu leiden hat.

Die Heide beginnt zu erblühen.

Auch Maria drückte hier noch einmal den Knopf ihrer Kamera.

Hier sehen wir einen auf dem Hut grüngelblich gefärbten Knollenblätterpilz. Es handelt sich jedoch nicht um einen Grünen- oder Gelben Knollenblätterpilz, sondern um eine spezielle Form des essbaren Perlpilzes (Amanita rubescens), welche wir nicht selten in solch sandigen Kiefernwäldern antreffen können.

Diesen Perlpilz hat das trockene Wetter schon arg in Mitleidenschaft gezogen.

Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum).

Rotbraune Scheidenstreiflinge (Amanita fulva).

Keine Seltenheit entlang der Waldwege in sandigen Nadelwäldern ist der Gebänderte Dauerporling (Coltricia perennis).

Luftgetrocknete Täublinge.

An besonders trockenen und sonnigen Stellen findet sich an Kiefernholz der Schuppige Sägelättling (Lentinus lepideus).

Auch der Erdwarzenpilz (Thelephora terrestris) fühlt sich hier wohl.

Maria, Michael und Angeli haben Täublinge entdeckt.

Es sind Exemplare des Orangeroten Graustieltäublings (Russula decolorans).

Der Orangerote Graustieltäubling (Russula decolorans) teilt sich gerne den Standort mit dem Apfel – Täubling (Russula paludosa). Beide dürfen als recht gute Speisepilz in den Sammelkorb wandern. Besonders rote Täublinge im Kiefernwald aber vorher kosten, um scharfe Arten auszuschließen.

Auch die Eierschwämme (Cantharellus cibarius) ließen sich blicken. Auf dem Hut wegen des sonnigen und warmen Wetters ausgeblasst.

Wir gelangten an das Domizil bzw. den Schießstand der dortigen Schützengilde.

Und Catrin hat für sich endlich die richtige Kopfbedeckung gefunden.

Und endlich mal ein schöner Hutträger wie ihn die Mykophagen so lieben. Wenn er nur nicht so herb schmecken würde! Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus).

Dann schon lieber diesen hier. Aber bitte ohne Schimmelstelle! Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus).

Buntes Treiben auf dem Boden dieses Korbes. Alle essbar, bis auf das vertrocknete Täublings – Exemplar.

Ein sonniger und warmer Exkursionsabend bei Neustadt – Glewe neigt sich seinem Ende zu.


Hier die Artenliste von MTB: 2635/2 = Neustadt – Glewe: Bleigrauer Bovist, Eichen – Mehltau, Apfel – Täubling, Rotbrauner Scheidenstreifling, Orangeroter Graustieltäubling, Gemeiner Violettporling, Rotrandiger Baumschwamm, Perlpilz, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Schuppiger Sägeblättling, Gebänderter Dauerporling, Schmetterlings – Tramete, Echter Pfifferling, Gallen – Röhrling, Lilablättriger Mürbling, Ziegenlippe, Birken – Zungenporling, Echter Zunderschwamm und Eichen – Filzröhrling.


Wann geht es hinaus zur nächsten Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

27. Juli 2024 – Öffentliche Pilzwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Schopf – Tintlings

Durch das Klaasbachtal bei Neukloster

Heute am Klaasbach.


Die heutige Lehrwanderung führte durch die Neukloster Forst. Integriert in diese ist das naturbelassene Klaasbachtal und der sich im Verlauf anschließende Babster Sack. Ein ganz besonders artenreiches Pilzrevier und gerade auch das Klaasbachtal besticht durch seine Urwüchsigkeit. Es wird seit einiger Zeit sich immer mehr selbst überlassen, so dass die Wanderung durch dieses Bachtal zunehmend zu einem Abenteuer wird. Gleichzeitig zählt es zu unseren Edel – Revieren mit einer hohen Artenvielfalt und auch zahlreiche Raritäten können hier den Hobby – Mykologen begeistern. Aber auch der Kochtopf – Mykologe kann hier voll auf seine Kosten kommen. Günstige Wachstumsbedingungen im Vorfeld voraus gesetzt. Die Vorwitterung war zwar nicht gerade ungünstig, aber das Aufkommen an Fischpilzen hielt sich sehr zurück.

Catrin hatte zur Einstimmung schon einiges an Frischpilzen mitgebracht. Mehr, als wir auf der gesamten Wanderung finden konnten.

Und stellt ihre Exponate auch sogleich vor.

Ein Hainbuchen – Milchling soll gemolken werden.

Hier sind es Risspilze der Gattung Inocybe, die uns Catrin mitgebracht hatte.

Wir starteten am Gebäudekomplex des früheren Waldhotels.

An einstmaligen Baumriesen vorbei.

Catrin hat den Halbresupinaten Weichporling entdeckt.

Auch Halbresupinater Knorpelporling (Skeletocutis nivea) genannt. Sequenzierungen haben jedoch ergeben, dass es diese Art in unseren Breiten gar nicht gibt. Soll in Nordamerika beheimatet sein.

Weiter geht es durch die urwüchsige Landschaft.

Buchenstrunk mit Zunderschwämmen.

Der Klaasbach.

Der Verschiedenfarbige Dachpilz (Pluteus plautus).

Und in die Lamellen geblickt.

Wie kleine Fallschirme.

Halsband – Schwindlinge (Marasmius rotula).

In abenteuerlichem Gelände.

Der Langstielige Knoblauchschwindling (Marasmius alliaceus) in Miniatur – Ausgabe.

Ein farbenfroher Schildborstling der Gattung Scutellinia.

Entweder über die Brücke trockenen Fußes oder gleich barfuß durch den Klaasbach.

Der relativ zahm im wilden Gelände daher kommt.

Ein essbarer Papagei – Täubling (Russula ionochlora).

Und hier ist es ein junger Filzröhrling.

Hier war schon ein Schleckermäulchen zugange.

Tatsächlich ist der Rehbraune Dachpilz (Pluteus cervinus) auch für uns Menschen genießbar.

Und das war` s. Wir verabschieden uns vom Klaasbachtal bei Neukloster.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

24. Juli 2024 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im MTB Neustadt – Glewe

Auch für Pilz- und Naturinteressierte Gäste

Es gingt in das MTB 2635/1 = Neustädter Weide

Pferde auf der Neustädter Weide heute Nachmittag.


Mit der neuen Topographischen Karte Neustadt – Glewe, im Maßstab 1 : 25 000, ging es wieder weit in den Süden von Mecklenburg. Wie immer habe ich ein Kreuz durch das MTB gezogen, so dass wieder 4 Quadranten entstanden sind. In allen finden sich ausgedehnte Wald- und Forstflächen. Es gibt also ein großes Betätigungsfeld für uns. Im ersten Quadranten finden sich Forste östlich des Neustädter Sees, die vom Ludwigsluster Kanal durchflossen werden. Als Exkursionsgebiet würde ich aber die weitläufigen Waldflächen südwestlich von Neustadt – Glewe vorschlagen. Integriert in diese ist auch die Neustädter Weide. Ganz überwiegend sind es Kiefernforste, die am östlichen Rand des Quadrates von der Müritz – Eldewasserstrasse tangiert werden. Besonders nordöstlich der Neustädter Weide findet sich laut Karte jedoch auch reichlich Laubwald. Die Böden dürften meist sandig sein und häufig sind hier auch größere Heidelbeerbestände vorzufinden. Falls es keine Speisepilze geben sollte, dann könnte das Pflücken von Blaubeeren eine Option sein. Aber der Schwerpunkt sollte natürlich auf der Kartierung von Großpilzen liegen. Dazu trafen sich gegen 16.00 Uhr 7 Pilzfreundinnen- und Freunde von der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. an der Neustädter Weide. Hier drehten wir dann etwa 3 Stunden lang unsere Kreise. Frischpilze waren leider Mangelware.

Der Startschuss ist gefallen.

Vorbei an den Bierwiesen. Nur haben wir den Stand der alkoholischen Grundnahrungsmittel nicht finden können.

Aber schnell haben wir das erste Fotomotiv entdeckt.

Es waren Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades).

Bei den ausgedehnten Adlerfarn – Beständen durfte auch der Adlerfarn – Fleckenpilz (Rhopographus filicinus) nicht fehlen.

Gemischte Bestände.

Monotone Fichtenforst.

Zwei junge Goldmistpilze (Bolbituis vitellinus).

Bei diesem Parasol (Macrolepiota procera) war schon ein Vorkoster am Werk.

Christian, Maria und Phillip von links.

Sie hatten hier diese Leopardenfell – Hartboviste (Scleroderma areolatum) entdeckt.

Schwarzer Holunder mit luftgetrockneten Judasohren.

Eberesche – bunt sind schon die Wälder!

Vertrottelt, wie ich immer schon war, ließ ich meinen Korb mal wieder stehen. Maria war so lieb und trug ihn mir nach. Ganz herzlichen Dank!

Ein attraktiver Röhrling schiebt sich hier aus dem Moos.

Er gehört zu den Gallen – Röhrlingen (Tylopilus felleus) die schon so manches Pilzgericht vollaromatisiert haben.

Das rosa – Röhrenfutter reiferer Exemplare erspart auch dem weniger Kundigen eine Kostprobe.

Kartoffelboviste, hier der Dickschalige Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum) sind übrigens mit den Röhrlingen verwandt, nicht mit den Stäublingen und Bovisten, wie man meinen könnte. Leicht giftig!

Phillip und Christian betreiben mykologische Felduntersuchungen auf einem überschwemmten Waldweg.

Bitte nicht nach vorn überfallen!

Hier wurde kürzlich ausgelichtet.

Ein junger Fuchsiger Scheidenstreifling (Amanita fulva).

Urwüchsiger Laubwald.

Ganz zum Schluss, am Rande eines Ehrenfriedhofs für sowjetische Soldaten, schließlich noch zwei Milde Kammtäublinge (Russula insignis).

Und hier endete so dann auch unsere heutige Mittwochsexkursion.


Hier die Artenliste von MTB 2635/1 = Wald an der Neustädter Weide: Nelkenschwindling, Adlerfarn – Fleckenpilz, Gemeine Stinkmorchel, Goldmistpilz, Ampferblatt – Rost, Riesenschirmpilz, Fuchsiger Scheidenstreifling, Judasohr, Echter Zunderschwamm, Gallenröhrling, Leopardenfell – Hartbovist. Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Eichen – Eckenscheibchen, Heftel – Nabeling, Eichen – Rindensprenger, Kiefern – Braunporling, Eichen – Mehltau, Waldfreund – Rübling, Flacher Lackporling, Schiefer Schillerporling und Milder Kammtäubling.


  Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

21. Juli 2024 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Die Exkursion führte durch den Steinbrink

Heute im Steinbrink.


Zum 3. mal besuchten wir heute den Steinbrink zwischen Grevesmühlen und Gostorf. Einmal waren wir hier im Rahmen einer öffentlichen Wanderung im Frühling und einmal im Spätherbst unterwegs. Und besonders die Herbstwanderung hat uns mit einer üppigen und vielfältigen Frischpilzflora verwöhnt. Speisepilze gab es im Überfluss. Neben so beliebten Arten wie Steinpilzen oder Flockenstielige Hexen – Röhrlingen waren es damals besonders riesige Büschel von Hallimasch, die die Körbe der Sammler an ihre Kapazitätsgrenzen brachten. Nun, mit Hallimasch ist mitten im Hochsommer kaum zu rechnen, aber wir durften gespannt sein, was uns bei günstiger Witterung hier zu dieser Jahreszeit erwartet. Ich muss gestehen, im Sommer war ich hier auch noch nie unterwegs. Wir finden überwiegend Laubwälder auf besseren Böden vor. Leider war es nicht berauschend, welches und heute geboten wurde. Dafür ein schönes Waldgebiet und bestes Wetter! Der Verein war durch Dorit und meiner Wenigkeit vertreten. Dazu gesellte sich noch eine junge Dame aus Lübeck.

Treff war am Informationsstand zum dortigen Friedwald.

Informationstafel.

Noch in Höhe der Ruheforst ein erster Farbtupfer.

Zunächst dachte ich an einen Morgenrot – Täubling, jedoch war der Fruchtkörper pochhart, ein Harter Zimmobentäubling (Russuala rosacea).

Das der Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha) lecker schmeckt, wissen auch die Schnecken.

Ein wunderbarer Laubwald, wenn doch bloß mehr los wäre!

Wieder sind es die Eschen, die dran Glauben müssen.

Und uns manchmal auch im Wege liegen.

Zu gegebener Zeit sicher ein interessantes Revier für den Hobby- und Kochtopfmykologen. Natürlich auch der Mykologin.

Inmitten vieler jüngerer Rotbuchen auch immer wieder richtig historische Bäume.

In den Senken zwischen den Hügeln ist es immer wieder sehr feucht.

Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

17. Juli 2024 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Karow

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde*innen

Im MTB 2439/4 = Kleine Heide

Ein vorerst letztes mal an einem Mittwoch im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide.


Der 4. und somit letzte Quadrant der Topographischen Karte von Karow im Maßstab von 1 : 25 000 war heute an der Reihe. Im Jahre 2019 war ich hier im Spätherbst unterwegs und konnte natürlich schon einiges notieren. Meist jedoch auch Arten, die vorwiegend im Herbst wachsen. Nun befinden wir uns im Sommer – Aspekt und bei günstigen Witterungsbedingungen könnten entsprechende Pilzarten dieser Jahreszeit mein bisher gesammeltes  Datenvolumen erweitern. Außerdem können Gäste wissenswertes aus dem Reich unserer Großpilze erfahren und mit nach Hause nehmen. Die Kleine Heide befindet sich östlich von Karow und nördlich des Plauer Sees. Integriert in diesen Quadranten ist auch das Naturschutzgebiet Brantensee und das NSG Ziegeleibruch, direkt angrenzend an die Kleine Heide. Hier böte sich an, den Samoter See zu umrunden. Wir haben ihn heute nur tangiert. Im Forstbereich Glashütte waren wir vor vielen Jahren auch im Rahmen einer Pilzberater – Tagung unterwegs und auch damals habe ich bereits einiges für unsere Kartierung notiert. Die Forste in der Kleinen Heide werden von Kiefern dominiert, sind aber auch durch Jungbuchenbestände, Fichtenareale, sowie Birken- und Bruchwälder relativ abwechslungsreich. Sie bieten sowohl für den Feld-, wie auch für den Kochtopf – Mykologen ein interessantes Betätigungsfeld. Heute waren hier Catrin und Michael sowie Reinhold unterwegs.

Am Abend des Vortages zogen Gewitter über das Land und hatten auch die Kleine Heide ordentlich gewässert.

Ein Rotbrauner Scheidenstreifling (Amanita fulva).

Und hier noch einmal.

Vielversprechendes Revier, aber nicht viel los.

Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) um einen alten Stubben herum. Giftig!

Auf Wildtierlosung hat Catrin diese winzigen und wollig – weißen Tintlinge entdeckt. Aber welche?

Ein witterungsbedingt geplatzter Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum).

Hier in junger Ideal – Ausführung.

Der Chromgelbe Graustieltäubling (Russula claroflava) ist ein Birkenbegleiter und gerne auch im moorigen Gelände anzutreffen.

Das passt hier ganz gut, unweit des Seeufers.

Der Semoter See.

Birkenpilz (Leccinum scabrum) am Semoter See.

Alte Eiche am Ufer des Semoter Sees.

Und unter den dortigen Roteichen einiges an Eierschwämmen (Cantharellus cibarius).

Wilde Urwüchsigkeit.

Auch im Feuchtwald – Gürtel des Sees.

Toller Fund, der Beste heute und an Rosskastanie. Der Treppenförmige Steifporling (Oxyporus populinus).

Ein frisch aufgeschirmter Perlpilz (Amanita rubescens) von Michael entdeckt.

Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila).

Die Sonne steht schon tief. Zeit zum Ende zu kommen.


Die Artenliste von MTB 2439/4 = Kleine Heide: Birken – Blättling, Gemeiner Violettporling, Eichen – Mehltau, Halsband – Schwindling, Flächiges Eckenscheibchen, Waldfreund – Rübling, Rotbrauner Scheidenstreifling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Echter Pfifferling, Grünblättriger Schwefelkopf, Klebriger Hörnling, Schmetterlings – Tramete, Ockergelbe Zonentramete, Gallenröhrling, Chromgelber Graustieltäubling, Birken – Zungenporling, Schwefelporling, Striegeliger Schichtpilz, Eichen – Filzröhrling, Treppenförmiger Steifporling, Herber Saftporling, Kiefern – Wurzelschwamm, Gelbe Lohblüte, Perlpilz, Ohrlöffel und Echter Zunderschwamm.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

13. Juli 2024 – Öffentliche Pilzwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Schopf – Tintlings

Durch das Strohkirchener Holz

Heute im Strohkirchener Holz.

Jonas bewundert seinen tollen Fund.

Sowohl eine öffentliche Lehrwanderung, wie auch zwei Mittwochsexkursionen führten in den zurück liegenden Jahren durch das Strohkirchener Holz. Wir finden hier überwiegend Laubwälder auf besseren Böden vor. Integriert kleinere Feuchtreviere und Waldtümpel. Auf einer Wanderung am 25. Juni 2011, Sohn Jonas war noch klein, entdeckte er hier einen dunklen, schleimig glänzenden Pilz, den ich zunächst ungläubig als Schnecke abtat. Jonas protestierte lautstark und ich schaute genau hin. Tatsächlich, es war ein recht seltener Leberbrauner Ackerling und ich entschuldigte mich. Bis heute hat er diese Episode nicht vergessen und wir durften gespannt sein, ob wir ihm heute wieder begegnen. Nein, das wurde leider nichts. Außerdem handelt es sich in der Regel um einen Herbstpilz, der aus welchen Gründen auch immer damals schon so früh wuchs. Heute hielt sich das Frischpilzaufkommen sehr in Grenzen, leider!

Bei unserer Ankunft in Bernstorf wurden wir von zwei Pferden freundlich begrüßt.

Zu Beginn ein Trupp essbarer Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila).

Der einzige Täubling (Russula spec.) der heutigen Wanderung.

An Laubholz häufig ist der Halbresupinate Knorpelporling.(Skeletocutis nivea).

Ebenfalls häufig an Laubholz findet sich dieser Sklerotinporling (Polyporus tuberaster).

Und nochmal von unten.

Für die Dokumentation.

Das Holz liegt bereit zum Abtransport.

Und wir verabschieden uns vom Strohkirchener Holz.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

10. Juli 2024 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Karow

Auch für Natur- und Pilzliebhaber*innen 

Wir waren im  MTB: 2439/3 = Wald an der Mildenitz

Heute im Wald an der Mildenitz.

Im dritten Quadranten der Topographischen Karte von Karow findet sich vergleichsweise wenig Wald. Neben kleiner bis kleinster Waldinseln über das Quadrat verstreut, ragt ein größerer Waldzipfel, südlich der Dammerower Kaserne und der dortigen Draisinen – Station in den 3. Quadranten hinein. Er wird östlich begrenzt durch die Mildenitz und war bereits 2 mal Ziel von Mittwochsexkursionen. Laub- und Nadelforste. Heute also das 3. mal. An der ehemaligen Damerower Kaserne trafen sich am Nachmittag Catrin, Christian, Michael und Egon aus Berlin. Natürlich auch Reinhold. Hier einige Impressionen von heute:

Am kalkhaltigen Wegesrand des sandigen Mischwaldes begrüßte uns dieser sehr scharf schmeckende Täubling. Ein Blassgelber Täubling (Russula raoultii).

Auch einige besonders fette Risspilze (Inocybe spec.) wuchsen hier.

Aber auch junge Körnchen – Röhrlinge (Suillus granulatus).

Unter Eiche findet sich der fruchtig riechende Duftende Täubling (Russula odorata).

Und hier noch einmal unter seinem Hut geblickt.

Und wessen Hut könnte das wohl sein?

Der dieses Birkenpilzes (Leccinum scabrum).

Michael im Gelände.

Moosreicher Fichtenforst steht zum Glück noch. Auf einer früheren Exkursion im Oktober wuchsen hier wunderbare Maronen – Röhrlinge.

Am Waldweg ein Stadt – Champignon (Agaricus bitorquis).

Catrin und Egon auf dem richtigen Weg.

Zwischendurch haben wir den Weg zwar verloren, aber hier wiedergefunden.

Ein klassischer Perlpilz (Amanita rubescens).

Wunderschön anzusehen, diese beiden jungen Parasole (Macrolepiota procera).

Zur Erinnerung die Truppe von heute.


Hier die Artenliste von MTB 2439/3 – Dammerower Kaserne/Wald an der Mildenitz: Eichen – Mehltau, Gelbbräunlicher Trichterling, Blassgelber Täubling, Fuchsiger Scheidenstreifling, Echter Pfifferling, Körnchen – Röhrling, Duftender Täubling, Widerlicher Täubling, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Wiesen – Staubbecher, Samtfuß – Krempling, Fichten – Wurzelschwamm, Stadt – Champignon, Rotrandiger Baumschwamm, Eichen – Eckenscheibchen, Ahorn – Runzelschorf, Lilablättriger Mürbling, Flächiges Eckenscheibchen, Ampferblatt – Rost, Kiefern – Spaltlippe, Echter Zunderschwamm, Birken – Zungenporling, Rotbraune Buchenkohlenbeere, Gemeine Stinkmorchel, Grasgrüner Täubling, Grünblättriger Schwefelkopf, Grauer Wulstling, Klebriger Hörnling, Perlpilz, Striegelige Tramete, Riesenschirmpilz und Graublauer Reiftäubling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

03. Juli 2024 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Karow

Auch für interessierte Natur- und Pilzfreunde*innen

Wir sind im MTB: 2439 = Nossentiner/Schwinzer Heide

Am Park in Glawe heute Nachmittag.


Im Park Glawe stehen Gelbkiefern (Pinus ponderosa). Die Ponderosa – Ranch in der Westernserie „Bonanza“ wurde nach ihnen benannt.

Heute waren wir im 2. Quadranten der Topographischen Karte von Karow unterwegs. Der gesamte Bereich gehört zum Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide und ist fast vollständig von Wäldern bzw. Forste bestanden. Im Norden grenzt das Südufer des Krakower Sees an den Quadranten. Hier gibt es einen Beobachtungsturm für den Seeadler und natürlich auch weiterer Wasservögel. Vollständig im Nordosten unseres Kartierungsgebietes befindet sich das NSG Gültzsee. Ein kleinerer Waldsee nennt sich Großer Rederang. Im Südosten wird noch der Dreiersee angeschnitten und in der weitläufigen Waldlandschaft sind dann noch drei weitere „Seeaugen“ verteilt. Es finden sich ganz überwiegend Nadelbäume, wobei die Kiefer dominant ist. Besonders im Herbst ein Paradies für Pilzsammler. Aber bei günstigen Witterungsverhältnissen kann es auch im Sommer schon mal lohnen auf die Suche nach Pfifferlingen, Täublingen oder Perlpilzen zu gehen. Das haben wir selbstverständlich auch getan und unser Hauptaugenmerk galt allem, welches irgendwie nach Pilz aussah und die Frage essbar oder giftig trat in den Hintergrund. Unterwegs waren hier heute Catrin und Reinhold.

Catrin war etwas vor mir dort und durchstreifte schon mal die Parkanlage.

Catrin konnte dadurch beispielsweise diese Kuhroten Schönköpfe (Calocybe civilis) entdecken. Ein schöner Fund!

Dickschalige Kartoffel – Hartboviste (Scleroderma citrinum).

Kräftige Regenfälle sind hier vor kurzem niedergegangen.

So lieben es die Mykophagen. Außer Pfifferlinge war hier heute diesbezüglich aber nicht viel zu holen.

Die Samtfuß – Kremplinge (Paxillus atrotomentosus) bringen zwar Masse, sind aber kaum schmackhaft.

Eine Allee von Rosskastanien wurde an dieser breiten Waldschneise angepflanzt.

In den Moospolstern immer mal kleinere oder größere Gruppen von Pfifferlingen (Cantharellus cibarius).

Eingestreute Birken riefen den Glanz – Täubling (Russula nitida) auf die Tagesordnung.

Sein weißlicher Stiel ist mehr oder weniger rötlich überhaucht. Als Mischpilz brauchbar.

Hier und dort einige Rotbräunliche Scheidenstreiflinge (Amanita fulva).

Weitläufige Nadelforste dominieren den Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide.

Aber ohne Laubbäume geht es auch hier nicht.

Unter dieser Baumgruppe erfreuten uns diese Kornblumen – Röhrlinge (Gyroporus cyanescens).

Nur wenige Meter entfernt sein naher Verwandter, der Hasen – Röhrling (Gyroporus castaneus).

Versteckt im Wald ein Rastplatz.

Catrin ist begeistert.

Im Zentrum eine ordentliche Jagdhütte.

Die Böden sind überwiegend sandig.

Der unerfahrenen Pilzsucher möchte meinen einen fetten Röhrling gefunden zu haben.

Enttäuschung beim Blick auf die Fruchtschicht. Es sind Lamellen zu sehen. Dennoch gehört der Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus) nicht zu den Blätterpilzen, sondern tatsächlich zu den Röhrlingen.

Grasgrüner Täubling (Russula aeruginea).

Unter Fichten, so wie es sich gehört, ein Weinroter Graustiel – Täubling (Russula vinosa).

Besonders zum Herbst hin ein Paradies für Pilzsammler.

Die jungen Rosskastanien machen mitten im Sommer bereits auf Herbst. Die Miniermotte macht ihnen das Leben schwer.

Überständige Riesenschirmpilze (Macrolepiota procera).

Vorsicht beim Sammeln von jungen Bovisten oder Hexeneiern. Hier sehen wir noch einen embryonalen Grünen Knollenblätterpilz (Amanita phalloides)!

Im Schnitt von oben nach unten sieht man schon die Anlage des sich zu entfaltenden Fruchtkörpers. Auch eine grüne Linie ist zu erkennen.

Auf Eichen – Fruchtschalen im Park Glave zahlreiche, kleine Blätterpilze.

Infrage kommt hier eigentlich nur der Buchenfruchtschalen – Flockenschüppling (Flammulaster carpophyllus. Beide Bilder von Catrin Berseck.

Recht kühles und aprilhaftes Schauerwetter dominierte den Tag, der sich allmählich zur Ruhe begeben möchte. Zeit, die Heimfahrt anzutreten.


Die Artenliste von MTB 2429/2 = Nossentiner/Schwinzer Heide bei Glawe: Samtfuß – Krempling, Nelkenschwindling, Breitblättriger Rübling, Echter Zunderschwamm, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Flacher Lackporling, Brennender Rübling, Fleischroter Lacktrichterling, Striegeliger Schichtpilz, Kuhroter Schönkopf, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Waldfreund – Rübling, Gemeiner Violettporling, Chromgelber Graustieltäubling, Fleischroter Speisetäubling, Glanz – Täubling, Rotbräunlicher Scheidenstreifling, Klebriger Hörnling, Eichen – Mehltau, Mai – Stielporling, Fichten – Wurzelschwamm, Kornblumen – Röhrling, Gelbbräunlicher Trichterling, Breitschuppiger Champignon, Hasen – Röhrling, Weinroter Graustieltäubling, Grauer Scheidenstreifling, Geweihförmiger Schleimpilz, Perlpilz, Runzliger Schichtpilz, Samtiger Schichtpilz, Flächiges Eckenscheibchen, Eichenwirrling, Schwarzgebänderter Harzporling, Rotrandiger Baumschwamm, Hasen – Stäubling, Riesenschirmpilz, Camembert – Täubling, Gemeine Stinkmorchel, Grüner Knollenblätterpilz, Gemeiner Wurzelrübling, Ohrlöffel, Papagei – Täubling, Eichen – Filzröhrling und Buchenfruchtschalen – Flockenschüppling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

29. Juni 2024 – Öffentliche Pilzwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Schopf – Tintlings

Sie führte um den Weißen See bei Weiße Krug

Grünlich erscheint uns heute der Weißs See.


Heute ging es in das Revier Weiße Krug. Namens gebend ist der Ort Weiße Krug mit seinem angrenzenden Weißen See. Das Gebiet ist Teil einer umfangreichen Wald bzw. Forstfläche zwischen Warin, Blankenberg, Sülten und Klein Görnow. Während große Teile des Gebietes von Nadelforsten bestanden sind, treffen wir um den Weißen See herum vor allem auf Buchenbestände an. Hier fühlen sich Pilzbegeisterte in der Regel richtig wohl. Das gilt für die sonntäglichen Speisepilz – Sammlerinnen und Sammler, wie auch für die über den Tellerrand hinaus blickenden Hobby – Mykoleginnen und Mykologen. Was könnten wir hier am Ende des Frühsommer – Aspektes erwarten? Sollte die Vorwitterung günstig gewesen sein, dürften verschieden Täublinge und Wulstlinge wachsen und von den klassischen Speisepilzen sind um diese Jahreszeit durchaus schon Pfifferlinge, Sommersteinpilze oder Hexen – Röhrlinge vertreten. Natürlich auch manches mehr. Leider war es heute doch ziemlich bescheiden, aber das Wetter war bestens und eine Wanderung an frischer Waldluft tut das Ihrige.

Ein vom Kleingetier des Waldes schon etwas rasierter Buchenwald – Wasserfuß (Hydropus subalpinus).

Diese Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) waren natürlich gern gesehen.

Die Farbe gelb auch bei dieser Lohblüte (Fuligo septica).

Der Tintenstrichpilz (Bispora antennanta). Typisch an der Schnittfläche von Laubholz.

Ein recht blasser Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus).

Jung ist er, mit noch weißen Lamellen. Er darf zu den Mischpilzen in den Korb und schließlich in den Kochtopf wandern.

Ein ebenfalls noch junger, leicht giftiger Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum).

Blick über den Weißen See hinüber nach Weiße Krug.

Der Hut eines Wurzel – Schleimrüblings (Xerula radicata) leuchtet im Sonnenlicht.

Ein schöner Becherling. Ob es eine Tarzetta ist?

Blick von Weiße Krug aus auf den Weißen See.

Weiße Krug.

Am Wegesrand stand dann doch noch etwas kulinarisches.

Einige Vertreter der Riesenschirmpilze.

Ein noch junges, geschlossenes Exemplar.

Angestauter Auwaldbereich am Radebach.

Die kleine Truppe von heute auf einer Bank.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

26. Juni 2024 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Karow

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das MTB 2439/1 = Wooster Heide

Die Wooster Heide ist ein Bestandteil des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide.


Die Topographische Karte von Karow, im Maßstab von 1 : 25 000, ist keine unbekannte im Rahmen der Mittwochsexkursionen. Bereits das dritte mal ging es nun hier her. Klar, dass dort vieles schon kartiert wurde und es sind auch durch andere Feldmykologen bereits über 600 Großpilzarten in der Wooster Heide festgestellt worden. Neues kann aber immer entdeckt werden. Alle vier Quadranten in diesem MTB gehören zum Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide. Also meist sandige Standorte mit hohem Nadelwald – Anteil, aber auch Seen und weitere Feuchtreviere, die teils unter Naturschutz stehen. So findet sich im heutigen Quadranten das Naturschutzgebiet Kleiner und Großer Serrahn, ein Paradies nicht nur für viele Vogelarten. Das NSG Dünenkiefernwald, das NSG Langenhagensee oder aber auch das Naturschutzgebiet Paschensee. Die Mildenitz durchquert den Quadranten und auch außerhalb der Naturschutzgebiete findet sich reichlich vielschichtiger Wald bzw. Forst. Nicht nur mit Kiefern bestanden, sondern auch Buchenbereiche und sogar noch recht junge Fichtenschläge, falls diese nicht der Trockenheit zum Opfer gefallen sind. Die Wooster Heide rund um Wooster Teerofen und Sandhof ist in jeder Hinsicht eine Perle unter unseren Naturräumen und ein ganz hervorragendes Pilzrevier. So trafen sich heute am späteren Nachmittag Catrin aus Bützow, Michael aus Schwerin und Reinhold aus Wismar bei hochsommerlich warmen und sonnigem Wetter am Waldrand in Sandhof.

Gleich nach den ersten Schritten am Waldweg ein Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus).

Zunächst besuchten wir den kleinen Gehölzpark am Orts- und Waldrand.

Hier erfreute uns u.a. ein Gemeiner Steinpilz (Boletus edulis).

Hier sehen wir einen Eichenbegleiter, den ungenießbaren Camembert – Täubling (Russula amoenolens).

Unter Lärchen einige Goldröhrlinge (Suillus flavus).

Trockener und monotoner Kiefernforst wird zunehmend auch mit Laubbäumen aufgelockert.

Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus).

Ausschließlich unter Birken findet sich der Verblassende Täubling (Russula titubans). Wenig schmackhaft.

Empfehlenswerter für die Küche ist da schon der Echte Waldchampignon (Agaricus silvaticus).

Michael genießt die wunderbare Abendstimmung in der Wooster Heide.

Herrlich ist es hier am heutigen Abend.

Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron).

Zwei kleine Dachpilze (Pluteus spec.) auf einem Laubholz – Stubben.

Es sind Verschiedenfarbige Dachpilze (Pluteus plautus). Auffallend sind hier die stark gerieften Hüte. Der dunkle Rand ist der trockenen Witterung geschuldet. Eine häufige, jedoch recht variable Art.

Diese schöne Raupe besuchte uns zum Schluss noch während einer abschließenden Verschnaufpause. Catrin hat sie im Bild festgehalten. Es dürfte sich um den Kleinen Bürstenspinner oder Schlehenspinner (Orgyia antiqua) handeln. Ein auch tagaktiver Nachtfalter.


Hier die Artenliste von MTB 2439/1 – Wooster Heide: Eichen – Filzröhrling, Perlpilz, Camembert – Täubling, Eichen – Mehltau, Samtfuß – Krempling, Echter Steinpilz, Buckel – Tramete, Schmetterlings – Tramete, Klebriger Hörnling, Gelbe Lohblüte, Echter Pfifferling, Breitblättriger Rübling, Fleischroter Speisetäubling, Gelbbräunlicher Scheidenstreifling, Echter Waldchampignon, Striegelige Tramete, Goldschimmel, Lachsroter Schleimpilz, Adlerfarn – Fleckenpilz, Rotfuß – Röhrling, Braunvioletter Täubling, Verscheidenfarbiger Dachpilz und Flacher Lackporling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

23. Juni – Kartierungs- und Vereinsexkursion

Vereinsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Sie führte durch den Wald zwischen Golchen und Schönlage

Heute im Wald bei Golchen.

Der heutige Sonntag stand wieder ganz im Zeichen einer Vereinsexkursion. Ziel war ein verhältnismäßig kleines Waldgebiet zwischen den Ortschaften Golchen und Schönlage, unweit der Mecklenburgischen Kleinstadt Brüel. Es überwiegen Laubbestände. So auch ein Eichen – Jungwald, der durchaus auch für Mykophagen nicht uninteressant sein kann. Aber Speisepilze ist das eine, das zweite und wichtigere für uns ist natürlich die allgemeine Großpilzflora des Gebietes. Sicher, wir befinden uns noch im Frühsommer – Aspekt, aber falls es nicht zu trocken sein sollte, könnte es durchaus nicht uninteressant werden. 

Zunächst ging es durch einen Lärchenforst.

Auf moosigem Untergrund sah es vielversprechend aus.

Und zwischen dem Moos einige Klebrige Hörnlinge (Calocara viscosa).

Auch ein Perlpilz (Amanita rubescens) beglückte hier nicht nur uns.

Die Reste eines Kiefern – Braunporlings (Phaeolus schweinitzii). Er wächst durchaus auch am Holz bzw. Fuß anderer Nadelbäume.

Ein alter Lackporling der Gattung Ganoderma.

Unzählige Perithezien der Rötlichen Kohlenbeere (Hypoxylon fragiforme) haben es sich auf der Rinde dieser alten Rotbuche gemütlich gemacht.

Ein Buchen – Schleimrübling (Xerula radicata).

Der Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) im Wald bei Golchen.

Die zunächst weißen, dicht stehenden Lamellen, nehmen später einen immer rötlicheren Farbton an.

Der Breitblättrige Rübling (Megacollybis platyphylla) wird oft mit ihm verwechselt. Die Lamellen stehen etwas weiter und sind breiter. Sie werden nicht rötlich.

Das Breitblatt am Standort.

Eichenwirrling (Daedalea quercina).

Ein vielversprechender Standort für Pfifferlinge.

Hier ist es jedoch ein Sklerotienporling (Polyporus tuberaster).

Aber wer sagt es denn. Wer suchet, der findet. Cantharellus cibarius.

Auch einige Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila) waren gelegentlich zu sehen.

Blick vom Waldrand hinüber zum Kaarzer Holz.


Wann startet die Nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

19. Juni 2024 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Camin

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde*innen

Es ging in das MTB 2531/4 = Goldenbow

Heute im Wald bei Goldenbow.

Schon sind waren wir im 4. und somit letzten Quadranten der Topographischen Karte von Camin, im Maßstab 1 : 25 000, angelangt. Ausreichend Waldgebiete finden sich auch in diesem Quadtrat, wenn auch nicht in den Ausmaßen wie in den ersten drei Quadranten. Die größten Waldflächen befinden sich Nordwestlich des Ortes Rodenwalde (ich hoffe, es ist nicht alles gerodet) und nördlich von Vellahn. Im ersten Bereich gibt es auch ein größeres Feuchtgebiet und im zweiten stehen trocknere Laub- und Nadelwälder bzw. Forste. Wir suchten eine Waldstück bei Goldenbow aus. Wir das waren Dorit aus Ratzeburg und Reinhold aus Wismar.

Ich traf einige Minuten später am Treffpunkt ein und Dorit schaute sich schon mal um, und entdeckte bei dieser Gelegenheit diesen Weißen Anis – Champignon (Agaricus arvnensis).

Und auch dieses Ei auf einem alten Pappel- oder Weidenstubben. Das Küken will gerade schlüpfen und nennt sich Wolliger Scheidling (Volvariella bombycina). 

Uns fielen diese besonders großen Walderdbeeren in` s Auge. Aber nahezu geschmacklos! Sie haben uns an der Nase herum geführt, diese aus Asien eingewanderten Scheinerdbeeren (Potentilla indica). 

Ein schöner Perlpilz (Amanita rubescens) schiebt sich durch das Buchenlaub.

Nicht weit entfernt tut es ihm der nah verwandte Graue Wulstling (Amanita excelsa) gleich.

Nach dem Waldbesuch ein kurzer Stopp in Goldenbow mit seinem sehenswerten Wasserturm.

Auf der Wiese davor einige frische Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades).

Ein schöner Frühsommertag war das heute.


Die Artenliste von MTB 2531/4 = Wald bei Goldenbow: Halsband – Schwindling, Weißer Anis – Champignon, Buckel – Tramete, Schuppiger Porling, Wolliger Scheidling, Birken – Zungenporling, Eichen – Eckenscheibchen, Samtiger Schichtpilz, Flächiges Eckenscheibchen, Rotrandiger Baumschwamm, Perlpilz, Grauer Wulstling, Gelbe Lohblüte, Blutmilchpilz, Zusammenfließende Kohlenbeere, Brandkrustenpilz, Waldfreund – Rübling, Eichen – Rindensprenger und Nelkenschwindling.


15. Juni 2024 – Öffentliche Pilzwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Schopf – Tintlings

Achtung! Dieser Termin musste wegen Durchzug von Regenfällen und möglichen Gewittern leider abgesagt werden!

Am Großen Steedersee bei Warin/Waldheim

FKK – Badestelle am Großen Steeder See.

Treff am Sonnabend, dem 15. Juni 2024, um 08.00 Uhr, auf den unterteilten Parkplätzen am ZOB in Wismar, Stockholmer Straße. Zweittreffpunkt kann gegen 08.45 Uhr an der Badestelle am Großen Steedersee sein.

Die Wanderung kann bis in den frühen Nachmittag andauern.


Kostenpunkt: 10.00 € p. P., Vereinsmitglieder 5.00 € und Kinder zwischen 6 und 14 Jahren 2,50 €.


Echte Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) am 24. Juni 2017 am Steedersee.

Letztmalig waren wir im Jahre 2017 hier zu einer öffentlichen Lehrwanderung unterwegs. Auch damals zur selben Jahreszeit, im Juni. Auf sandigem Untergrund finden sich hier Laub- und Nadelforste, teils aber auch Wiesenflächen und Feuchtreviere. Damals konnten wir hier für eine Lehrwanderung und in Anbetracht der noch frühen Jahreszeit mit dem Ergebnis recht zufrieden sein. Die Körbe der Sammlerinnen und Sammler wurden zwar nicht richtig gefüllt, aber dass muss im Frühsommeraspekt auch nicht unbedingt erwartet werden. Über welche Frühsommerpilze könnten wir uns bei entsprechenden Witterungsbedingungen denn möglicherweise freuen? Da wären Scheidenstreiflinge, Perlpilze, Graue Wulstlinge, einige Täublinge und erste Pfifferlinge zu nennen. Auch Röhrlinge wie Körnchen – Röhrlinge, Hexen – Röhrlinge, Rotkappen oder Sommersteinpilze. Schuppige- oder Schwefelporlinge könnten dabei sein, die dann durchaus auch ergiebig ausfallen könnten. Ansonsten sicher auch einiges mehr, welches eine Lehrwanderung abrunden würde.


Zu beachten wäre das Wetter. Bei Dauerregen oder sogar Unwetterwarnungen kann die Wanderung kurzfristig abgesagt werden. Daher bitte nochmal zeitnah in diese Termin – Ankündigung schauen. Siehe auch unter: Unwetterzentrale


12. Juni 2024 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Camin

Auch für interessierte Natur- und Pilzfreunde*innen

Es ging in das MTB: 2531/3 = Schildfeld

Alteichenallee in Schildfeld.

Heute war der dritte Quadrant des Messtischblattes Camin angesagt. Auch hier stand uns reichlich Wald zur Verfügung. So rund um die Ortschaft Schildfeld und dem dortigen Forsthof. Hier traf ich mich pünktlich um 16.00 Uhr mit Pilzfreundin Dorit aus Ratzeburg. Nadel- und Laubwälder bzw. Forste, die durch die Schilde durchtrennt werden. An dessen Rändern Feuchtbereiche und sogar ein schmaler See. Am ergiebigsten war es jedoch entlang der alten Eichenallee in Schildberg.

Noch im Ort schoben sich Dickröhrlinge aus der Erde unter einer der alten Eichen heraus.

Es waren Sommersteinpilze (Boletus reticulatus). Später sollte sich noch mein großer Weidenkorb mit ihnen füllen.

Unter einer weiteren Eiche hatte Dorit die nächsten Pilze entdeckt.

Es waren kompakte Blasse Laubwald – Pfifferlinge (Cantharellus cibarius var. pallidus).

Eigentlich ein vielversprechender Standort, aber nichts an Frischpilzen.

Nehmen wir also mit diesen schönen Eichenwrrlingen (Daedalea quercina) vorlieb.

Ich muss sagen, die Eichenallee in Schildberg ist ausgesprochen sehenswert und schon alleine einen Besuch wert.


Hier die kleine Artenliste von MTB 2531/3 = Schildberg: Sommersteinpilz, Nelkenschwindling, Pantherpilz, Blasser Laubwaldpfifferling, Schmetterlings – Tramete, Adlerfarn – Fleckenpilz, Echter Zunderschwamm, Zugespitzter Kugelpilz, Gemeiner Violettporling, Striegelige Tramete und Eichenwirrling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!


Und hier noch einige schöne Impressionen vom Wetter während meiner Heimfahrt nach Wismar. Den ganzen Tag herrschte bereits aprilhaftes Schauerwetter.

Ein kräftiger Gewitterschauer mit Versorgungslinie von Kogel aus fotografiert.

In Höhe Lützow geriet ich kurz in den Starkregen und sogleich tat sich danach ein Sonnenfenster auf, welches zwei Regenbögen an die Regenwand zauberte.

Selten habe ich einen so farbintensiven Regenbogen beobachten können.

Und hier beiden Bögen noch einmal in einer Panorama – Aufnahme.


05. Juni 2024 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Camin

Auch für interessierte Natur – und Pilzfreunde*innen

Es ging in das MTB 2531/2 = Wälder um Camin

Buchenwald an der Schaale bei Kogel am heutigen Nachmittag.

Schon waren wir im 2. Quadranten der Topographischen Karte von Camin, im Südwesten Mecklenburgs zu Gast. Er ist der waldreichste des Messtischblattes. Etwa dreiviertel des Gebietes ist bewaldet, so dass wir uns entscheiden mussten, in welcher Ecke wir unterwegs sein möchten. So befindet sich südlich des Ortes Kogel ein Revier, welches fast den gesamten Ostteil des Quadranten überdeckt. Laub und Nadelforste und diese werden am Westrand vom Flüsschen Schaale tangiert. An dessen Ränder haben sich Feuchtgebiete etabliert, die teils unter Naturschutz stehen. Der Faule Bach durchfließt das Gebiet und nach Süden in Richtung Nordosten mäandert sich noch die Schilde durch die Landschaft. Ansonsten gibt es im Kartierungsgebiet auch noch den Karkbruch und den Kalkberg. Also mehr als reichlich Fläche, die für eine ganze Woche ausreichen würde. Wir entschieden und für den Bereich an Kogel angrenzend, besuchten einen Mini – Park in Camin und einen sandigen und lichten Mischwald mit Eichenkannten und vielen schönen Fingerhüten nördlich Camin. Das Frischpilzaufkommen hielt sich sehr in Grenzen, obwohl Phillip an einem Kriegerdenkmal wunderschöne Sommersteinpilze finden konnte. Außer Phillip und meiner Wenigkeit waren heute noch Maria und Michael mit dabei.

Phillip hat interessante Pilze entdeckt und seine Fotoausrüstung in Stellung gebracht.

Es sieht nach Psathyrella bipellis aus.

Purpurbrauner Mürbling (Psatyrella bipellis).

Aufgeschnittenes Hexenei der Gemeinen Stinkmorchel (Phallus impudicus).

Risspilze (Inocybe spec.).

Unter Linden in Camin einige Milde Kammtäublinge (Russula insignis).

Hier schiebt sich ein leicht giftiger Narzißengelber Wulstling (Amanita gemmata) aus dem Waldboden. Seine weißen Hüllreste sind verloren gegangen.

Hier noch ein fast embryonales Exemplar mit Hüllresten, wie es sich gehört.

Breitblättriger Rübling (Megacollybis platyphylla).

Beginnender Eichen – Mehltau (Erysiphe alphitoides).

Im Wald nördlich von Camin.

Der lichte Wald besticht durch eine ungewöhnliche Blumenpracht.

Der Fingerhut (Digitalis purpurea). Eine Heil- und Arzneipflanze (Herzpräparate), die jedoch bei Überdosierung tödlich wirken kann.

Hier in einer Albino – Form.

Helle und rote Blüten gemeinsam.

Einfach eine Pracht! Die Pflanze soll ursprünglich vom Schwarzwald bis nordöstlich zum Harz in Gebirgsfichtenwäldern beheimatet gewesen sein und hat sich inzwischen weit ausgebreitet.

Romantische Abendstimmung. Zeit die Heimfahrt anzutreten.


Hier die Artenliste zu MTB 2531/2 = Wälder bei Kogel und Camin: Weicher Stäubling, Duftender Täubling, Lilablättriger Mürbling, Rehbrauner Dachpilz, Halsband – Schwindling, Heftel – Nabeling, Purpurbrauner Mürbling, Gemeine Stinkmorchel, Vielgestaltige Kohlenbeere, Blutmilchpilz, Ohrlöffel, Frühlings – Ackerling, Nelkenschwindling, Milder Kammtäubling, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Brandkrustenpilz, Echter Zunderschwamm, Narzißengelber Wulstling, Breitblättriger Rübling und Waldfreund – Rübling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

01. Juni 2024 – Öffentliche Pilzwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Schopf – Tintlings

Rund um den Neukloster See

Der Neukloster See im Juni 2023.


Infotafeln der Naturparkverwaltung Sternberger Seenland geben Erläuterungen entlang des Wanderweges.

Heute war ein wenig Kondition gefragt, denn den Neukloster See zu umrunden und dabei auch noch nach den verschiedenen Großpilzen Ausschau zu halten, ist schon eine kleine Herausforderung. Aber ist ist nicht das erste mal. Vor vielen Jahren umwanderten wir ihn im schon einmal im Rahmen einer öffentlichen Wanderung und bezogen sogar noch die bewaldete Halbinsel mit ein. Das war für einige ältere Teilnehmerinnen und Teilnehmer schon eine grenzwertige Angelegenheit, zumal bei heißem Sommerwetter, so wie damals. Nun befinden wir uns kalendarisch noch im Frühling, aber meteorologisch beginnt heute bekanntlich der Sommer. Die Sonne hat schon fast ihren Höchststand erreicht und kann natürlich bei entsprechendem Wetter mächtig auf den Pelz brennen. Wer also bereit ist, in wunderschöner Natur diese Wanderung auf sich zu nehmen, der war sehr herzlich eingeladen. Pilztechnisch geht es nun allmählich vom Frühling in den Frühsommer. Frühlingspilze wie Maipilze, Schild- und Blasse Pflaumenrötlinge haben sich schon längst verabschiedet. Schwefel- und Schuppige Porlinge haben Saison, konnten wir heute aber nicht entdecken. Auch Sommersteinpilze und Hexen – Röhrlinge enttäuschten. Und was gab es heute zu bewundern? Siehe weiter unten! Das Ufer des Neukloster Sees ist über weite Strecken bewaldet, wobei wir auch mal an besiedelten Uferbereichen entlang kommen. An der Badestelle in Neukloster schloss sich der Kreis dann wieder. Dort befindet sich auch eine Speisegaststätte oder auch ein kleiner Imbissstand für ausgehungerte und dürstende Wanderer, die dieses Angebot gerne nutzten.

Zur Einstimmung hatte uns Catrin einige Pilze mitgebracht.

Und diese stellt sie uns sogleich voller Freude vor.

Hier ist es ein junger und somit noch essbarer Hasen – Stäubling.

Stolz ist Catrin auch über ihre ersten, schönen Pfifferlinge des neuen Saison.

Der Startschuss ist gefallen!

Die Badestelle ist am morgen bei dem hochnebelartig bewölktem Wetter noch verweist.

Auf der Wiese an der Badestelle zeigen sich junge Wiesen – Staubbecher (Vacsellum pratense). Essbar, wenn sie so schön jung sind.

Ja, das reicht nicht einmal für den hohlen Zahn. Nur Haut und nicht einmal Knochen. Ein filigraner Tintling.

Ein alter Baumstumpf wird in Augenschein genommen.

Bleiern liegen die Hochnebelbänke noch über dem See, aber in Kürze wird die Sonne sie aufgelöst haben.

Kleiner Seeblick.

Imposantes Altholz am Wanderweg.

Es war einmal ein stolzer Baum. 

Das Fischerhaus am Neukloster See. Hier darf Urlaub gemacht werden.

Ein kleines und hübsches Pilzchen, der Orange Helmling (Mycena acicula).

Das ist schon eher etwas für die Pilzpfanne. Ein Gedrungener Champignon (Agaricus spissicaulis).

Die jungen Karbol – Champignons sollten lieber nicht in die Speise gelangen.

Typische Gelbverfärbung auf Reibung.

Christian fotografiert eine Brückenschnecke.

Ein toller Fund sind wie immer diese Echten Knoblauchschwindlinge (Marasmius scorodonius). Besser bekannt unter Küchen – Schwindling.

Und schnell auch noch im Bild eines Handys festgehalten.

Kleine Fundbesprechung.

Schöner Seeblick.

Es grünt und blüht aller Orten.

Blick von „Jedem sein Wunschgarten“ auf den Neukloster See.

Eine wunderschöne Oase!

Ein natürlicher Wunschgarten.

Ein Getäfelter- oder Hasen – Stäubling (Calvatia utriformis). Jung essbar, solange innen weiß und das Fleisch schnittfest.

Die Gelbblättrigen Rüblinge (Collybia ocior) können als Beigabe in ein Mischpilzgericht hinein.

Aber hier haben wir nun einen essbaren Egerling. Den Weißen Anis – Champignon (Agaricus arvensis).

Zerreibt man einen der dünnfleischigen Hüte mit den Fingern und hält die Nase daran, so ist ein süßlicher Duft wahrnehmbar, der an Honig erinnert. Olivgelber Risspilz (Inocybe dulcamara). Giftig!

Diese Blätterpilze gaben uns zunächst ein Rätsel auf.

Die deformierten Hüte des Schmutzigbraunen Schüpplings (Phaeogalera oedipus) irritierten mich.

Allerdings habe ich den recht seltenen Blätter – Scheinschüppling (Meottemyces dissimulans) noch nicht oft gefunden, um seine Variationsbreite einschätzen zu können.

Fettigglänzender Scheinschüppling trifft´s auch ganz gut.

Auf jeden Fall ein schöner und der beste Fund unserer Wanderung, der Winter – Schüppling (Pholiota oedipus). Und so viel auch zum Thema Variabilität seiner wissenschaftlichen, wie auch deutschen Bezeichnungen. Mag sich jeder den ihm angenehmsten Namen aussuchen.

Jede Menge Pilze!

Es sind Lilablättrige Faserlinge (Psathyrella candolleana). Ein schmackhafter Suppenpilz.

Im Mischgericht brauchbar wäre dieser Weichritterling (Melanoleuca spec.).

Und hier von oben betrachtet.

Und immer wieder fasziniert der See!

Brücke über den Teppnitzbach.

Noch ist der Wanderweg trockenen Fußes zu begehen.

Das sollte sich bald ändern! Foto: Christian Boss.

Zum Schluss erfreuten uns noch diese Anti – Alkoholiker – Pilze. Grauer Tintling (Coprinus atramentarius).

Und auf halber Strecke entstand schon unser Erinnerungsbild. Foto Catrin Berseck.

Als Abschiedsgruß schirmte am frühen Nachmittag dann noch dieser wunderbare Gewitterschirm über der Neukloster Forst auf. Das Gewitter fand im Raum Lübz statt.

Und Sylvina Zander aus Lübeck, die heute auch mit dabei war, hat diese wunderbaren Zeichnungen zu einigen der heute gefundenen Pilze angefertigt. Herzlichen Dank nach Lübeck!


Wann startet die nächste Pilzwanderung ? – Siehe unter Termine!

29. Mai 2024 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Camin

Auch für Naturinteressierte Pilzfreunde*innen

Diese Veranstaltung musste leider wegen Regen und Gewitter abgesagt werden!

Ich holte den Termin am 16. Juni nach.

Es geht in das MTB 2531/1 = Nieklitzer Holz

Im Nieklitzer Holz.

Ein neues Messtischblatt ist an der Reihe. Ausgelost wurde die Topographische Karte 2531 = Camin, im Maßstab 1 : 25 000. Somit geht es in die Schalseeregion, im Südwesten von Mecklenburg. Hier war ich bisher kaum unterwegs und somit dürften zumindest für meine Kartei einige Daten zusammen kommen, auch wenn sich die Artenvielfalt an Frischpilzen um diese Jahreszeit noch sehr in Grenzen hält. Der Raum Camin hat sich im vergangenen Sommer dadurch hervorgehoben, dass bei von Südwesten herannahenden Regenfällen und Gewittern besonders diese Region gut bedacht wurde. Das muss sich natürlich nicht so wiederholen, aber bisher können wir bezüglich Niederschläge auch nicht gerade klagen. Der Quadrant zählt durchaus nicht zu denen von Waldflächen stiefmütterlich ausgestatteten. Hier sticht ganz besonders das umfangreiche Nieklitzer Holz, mit dem 62,1 m „aufragenden“ Jölkenberg  in` s Auge. Es findet sich südlich von Nieklitz, südwestlich von Holzkrug und östlich des Ortes Sternruh. Nadelforste sind, wie so häufig in dieser Region, dominant, aber es ist auch Laubwald in der Karte eingezeichnet. Der südwestliche Rand des Nieklitzer Holzes wird von einem Wassergraben durchflossen, an dessen Rändern sich Feuchtwälder etabliert haben. Der ursprüngliche Termin musste wegen schlechten Wetters abgesagt werden, so dass ich ihn am 16. Juni nachholte. Um es vorweg zu nehmen, ich habe hier nur einen informativen Waldspaziergang unternommen, da zur Zeit das Aufkommen an Frischpilzen in unseren Wäldern stark limitiert ist.

Von Holzkrug aus dominiert zunächst Buchenwald.

Hier gemischt mit Nadelbäumen und reichlich Jungwuchs.

Tote Birke mit Birkenporlingen.

Ein alter Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Aber auch ein solcher Anblick gehört zum Nieklitzer Holz.

Altes Laubholz, junges Nadelholz.

Und der Kreis schließt sich wieder.


Hier die Artenliste von MTB 2531/1 = Nieklitzer Holz: Rötliche Buchenkohlenbeere, Adlerfarn – Fleckenpilz, Birken – Zungenporling, Echter Zunderschwamm, Eichen – Rindensprenger, Buckel – Tramete und Schmetterlings – Tramete.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

26. Mai 2024 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion 

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Dieser Termin musste leider wegen Unwettergefahr abgesagt werden!

Es geht an den Lankower See

Das Ortsschild steht noch mit DDR – Beschriftung. Lankow gibt es aber nicht mehr. Der Ort wurde Opfer der deutschen Teilung.

Treff am Sonntag, dem 26. Mai 2024, um 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz gegenüber dem Zeughaus in Wismar, Ulmenstraße. Zweittreffpunkt kann gegen 09.15 Uhr auf dem Parkplatz an der B 208 am Abzweig in Richtung Groß Molzahn sein. Von hier aus fahren wir noch ein kleines Stück bis zum Lankower Holz vor.


Kostenpunkt für Nichtvereinsmitglieder: 10.00 € p. P.


Die heutige Vereinsexkursion soll ganz in den Westen von Mecklenburg gehen. Im ehemaligen Grenzgebiet von DDR/BRD und von Mecklenburg und Schleswig – Holstein. Unweit von Ratzeburg. Das Lankower Holz war bereits mehrfach Ziel von öffentlichen Wanderungen, individuellen Führungen oder auch von einer Mittwochsexkursion. Heute soll es aber in Richtung NSG Lankower See gehen. Am schmalen, nördlichen Ausleger des Sees finden sich Laub- und Nadelwälder an den Hangterrassen. Hier wollen wir mal nach dem rechten schauen, obwohl die Mitglieder des Pilzvereins Heinrich Sternberg Rehna e.V. hier sicherlich schon einiges erkundet haben.


Zu beachten wäre die Wetterentwicklung. Bei Dauerregen oder möglichen Unwettern kann der Termin kurzfristig abgesagt werden. Deshalb bitte an dieser Stelle nochmals zeitnah informieren. Siehe auch unter: http://www.unwetterzentrale.de


Die Exkursion kann bis zum Nachmittag andauern.

22. Mai 2024 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Neuburg

Auch für interessierte Natur- und Pilzliebhaber*innen

Dieser Termin musste zunächst wegen Unwettergefahr abgesagt werden!

Die Exkursion wurde am 25. Mai nachgeholt.

Es ging in das MTB 2035/4 = Züsower Forst

Heute in der Züsower Forst.

Im 4. und somit letzten Quadranten der Topographischen Karte Neuburg finden sich mehrere kleinere Waldgebiete, die über den Quadranten zerstreut liegen und die für uns in frage kommen könnten. So bei Steinhausen – Neuburg, bei Tatow, das Bachtal bei Gamehl oder der Westteil der Züsower Forst. Ich hatte letzteren den Vorzug gegeben, da es sich doch um ein größeres Waldrevier handelt. Allerdings zählt die Züsower Forst zu den am besten kartierten Wälder im Nordwesten Mecklenburgs. Schon Ende der 1990er Jahre hatten sich hunderte Großpilzarten in unseren Karteien und Dateien eingefunden. Vor allem für echte Mykologen, die gerne mikroskopieren oder gar Sequenzieren lassen möchten und das meist sogar müssen, ist es nach wie vor ein großes Betätigungsfeld. Aber die Pilzflora ist ständigen Veränderungen unterworfen. Die Züsower Forst steht überwiegend auf schweren Böden, aber auch sandige Einschübe, sowie Moore und Sümpfe prägen das ausgedehnte, teils eiszeitlich geprägte Waldgebiet, welches sich weitläufig in U – Form und den Ort Züsow erstreckt. Wir verblieben heute im Westteil bei Tollow. Wir, dass waren Dorit aus Ratzeburg und Reinhold aus Wismar.

Buchenwald im Frühling.

Ein märchenhafter Baumrest.

Blick in die Landschaft vom Rande der Züsower Forst bei Tollow.

Der Geweihförmige Schleimpilz (Ceratiomyxa fructiculosa).

Gleich neben den Myxomyceten auch ein imposanter Hutträger.

Der kaum empfehlenswerte Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla).

Giftige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fsaciculare).

Der Tintenstrichpilz (Bispora antennata).

In der Fichten – Monokultur. Schön, dass sie noch stehen.


Hier die Artenliste von MTB 2035/4 = Züsower Forst: Angebrannter Rauchporling, Geweihförmiger Schleimpilz, Blutmilchpilz, Samtiger Schichtpilz, Schmetterlings – Tramete, Grünblättriger Schwefelkopf, Rotbrauner Borstenscheibling, Birken – Eckenscheibchen, Warziger Drüsling, Rotrandiger Baumschwamm, Striegelige Tramete, Birken – Zungenporling, Breitblättriger Rübling und Tintenstrichpilz.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

18. Mai 2024 – Öffentliche Pilzwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Schopf – Tintlings

Durch die ehemals Großherzogliche Forst Moidentin

Ehrenfriedhofswald in der Forst Moidentin. 


Das Zielgebiet befindet sich unweit der Hansestadt Wismar, südlich von Dorf Mecklenburg und nördlich von Bad Kleinen. Somit zählt es zum Nahbereich der Hansestadt und schon in Kindertagen war ich hier mit gleichaltrigen gerne auf der Suche nach Speisepilzen unterwegs. In Wismar in den Zug gestiegen und nach wenigen Minuten waren wir am Ziel. Neben Maronen, Hexenröhrlingen oder Steinpilzen gab es hier auch oft sehr viel Hallimasch, den ich dann auf dem Markt, bzw. vor die damals städtischen Pilzberatungsstelle verkaufte. Auch war es ein beliebtes Ziel für Wismarer Schulklassen eine Lehrwanderung unter fachmännischer Begleitung durchzuführen. Biologie/Mykologie – Unterricht einmal anders. Wir finden vielseitige Baumbestände auf überwiegend leichteren, sandigen Böden vor. Nun herrscht zwar noch Frühling und bezüglich Speisepilze sollte der Ball noch flach gehalten werden. Es ist ja keine Speisepilz – Sammelaktion, sondern eine Lehrwanderung. Dennoch gibt es auch zu dieser frühen Jahreszeit leckere Speisepilze wie Maipilze oder auch Schild – Rötlinge. Im Buchenwald können erste Hexen – Röhrlinge und Sommersteinpilze auftauchen. Auch Perlpilze oder Täublinge können schon gefunden werden. Und so sah es heute aus:

Wir starteten am Bahnhof Moidentin.

Ein schöner und sonniger Frühlingstag.

Im hügeligen Gelände.

Ein Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola).

Wir errechen den Ehrenfriedhof.

Zur Information.

Ob es der Menschheit jemals gelingen wird?

Blutmilchpilze (Lycogala epidendron).

Die Holzwirtschaft floriert.

An einigen Schnittflächen zeigen sich bereits Schichtpilze.

Ein Bovistähnlicher Schleimpilz (Reticularia lycoperdon).

Ganze Wände von Schnittholz säumen den Waldweg.

Es geht nun in Richtung Lostener See.

Mit den zum See abfallenden Hangterrassen.

Ein häufiger Pilz, der Buchen – Rindenschorf (Ascodichaena rugosa).

Ebenfalls nicht selten auf der Rinde toter Buchenstämme, der Rotbuchen – Rindenkugelpilz (Biscogniauxia nummularia).

Buckel – Tramete (Trametes gibbosa).

Ein junger Hutträger soll am Standort im Bild festgehalten werden.

Es handelt sich um einen Raufuß – Röhrling. Wahrscheinlich ist es ein Moor – Birkenpilz (Lecinnum holopus).

Blick auf den Lostener See.

Unweit des Ufers eine Gemeine Hundsrute (Mutinus caninus).

An der Fischtreppe zum Wallensteingraben.

Am rauschenden Bach.

Wann startet die nächste Lehrwanderung ? – Siehe unter Termine!

15. Mai 2024 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Neuburg

Auch für interessierte Natur- und Pilzfreunde*innen

Es ging in das MTB 2035/3 = Rohlstorfer Tannen

Die Tannen in Form von Kiefern.


In den Rohlstorfer Tannen der 1970er Jahre. Auf dem Kahlschlag steht inzwischen schon wieder ein Hochwald. Rechts ein Buchenwald, der auch heute noch existiert.

Nun waren die Rohlstorfer Tannen mal wieder an der Reihe. Tannen finden wir hier kaum, aber gemischte Laub- und Nadelforste, sowie feuchtere Erlen/Eschen – Bereiche, aber auch etwas Pappelforst. Die Böden sind eher leicht,  stellenweise auch nährstoffreicherer, eutrophierter Natur. Der Forst tangiert bei Müggenburg auch die Stadtgrenze der Hansestadt Wismar. So ist es nicht verwunderlich, dass meine ersten Gehversuche in die Pilzkunde etwas tiefer (dennoch auf dem Niveau des Kochtopfmykologen) einzudringen, hier ihren Anfang nahmen. Ein Brettspiel zum Thema Pilze auf den Waldboden gelegt und alles eingesammelt, was damals im moosreichen Jungfichtenforst wuchs und versucht danach zu Bestimmen. Zum Glück gab es in Wismar damals schon eine Pilzberatungsstelle, um mich meinen Funden zu Vergewissern. In dieser Tradition steht das Mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar bis heute. Alles braunhütige mit „Schwamm“ unten drunter waren für mich Butterpilze. Auf dem Brettspiel fanden sich Speisemorcheln, die ich ganz besonders toll fand und die ich gerne auch hier gefunden hätte. Aber es war Herbst und bis zu meinen ersten Morcheln im Prosekener Grund war es noch ein Weilchen hin.

Auch dieses Bild stammt von der Mittwochsexkursion am 08.06.2016 durch die Rohlstorfer Tannen. Es zeigt Runzlige Dachpilze (Pluteus phlebophorus).

Also heute mal wieder back to the roots, wie es so schön heißt. Der Wald hat sich seit dem nachhaltig verändert. Im Juni 2016 war ich hier schon einmal im Rahmen der Mittwochsexkursionen unterwegs. Es war der Juni mit der großen Schwämme von Sommersteinpilzen. Viele Eichen und Buchenwälder standen damals voll dieser beliebten Speisepilze und da es für die allermeisten Sonntagssammler noch viel zu früh war, konnten diese meist ihrer natürlichen Bestimmung nachgehen und nicht in den Pfannen und Töpfen der Mykophagen ihr Leben beschließen. Jetzt haben wir Mitte Mai und mit etwas Glück sind auch diese Dickröhrlinge bereits zu Gange. Aber darum geht es heute nicht. Wir wollen ja Kartieren. Nur, dass es kaum etwas zu kartieren gab, zumindest auch nichts, welches nicht schon kartiert wurde. So begaben sich Dorit, Ingo und Reinhold auf einen Waldspaziergang, teils durch dichtes Unterholz und ich schwelgte in Erinnerungen längst vergangener Tage.

Ziegelrote Kohlenkruste (Hypoxylon deustum).

Die stämmigen Eichen kennen mich noch aus jungen Jahren.

Hier waren wohl die Heinzelmännchen des Waldes zu Gange?

Dorit und Ingo haben die Eichenwirrlinge entdeckt, die ich hier schon vor Jahren (2016) kartiert hatte.

Auch der Buchenwald enttäuschte heute.


Hier die Artenliste von MTB 2035/3 – Rohlstorfer Tannen: Schmetterlings – Tramete, Ziegelrote Kohlenkruste, Gelbe Lohblüte, Gemeiner Violettporling, Ahorn – Holzkeule, Eichenwirrling, Striegelige Tramete und Grauweißer Saftporling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

08. Mai 2024 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Neuburg

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde*innen

Es ging in das MTB 2035/2 = Wald bei Neu Teschow

Giraffenholz zur Begrüßung.

Heute war bereits der 2. Quadrant der Topographischen Karte von Neuburg an der Reihe. Im Quadrat findet sich jedoch nur wenig Wald. Es gibt eher kleinere Waldinsel, die über unser Kartierungsgebiet verteilt liegen. So östlich Friedrichsdorf, westlich Lischow, am Fuchsberg bei Neu Nantrow oder bewaldete Höhenzüge südlich der Ortschaften Ilow und Madsow. Hier ist es landschaftlich besonders reizvoll, aber auch recht anspruchsvoll, denn zwischen den Tälern steigen die Hügel bis auf 100m über NN an. Es ist also Kondition gefragt, aber ich kann mich erinnern, dass wir auf einer lange zurück liegenden Kartierungsexkursion hier auch eine mastige Speisemorchel fanden. Favorisiert habe ich aber Bachtal und Wald südlich Neu Teschow. Dazu trafen sich am Nachmittag Dorit, Ingo und Reinhold.

Buchenstumpf am Bachtal mit Echtem Zunderschwamm.

Ein Solitärbaum.

Totholz mit Pilzbesatz.

Vor allem von weißrandigen Rotrandigen Baumschwämmen (Fomitopsis pinicola). Ich nahm reichlich zum Basteln mit!

Die weißen Ränder sind der frische Zuwachs.

Und hier noch einmal im Doppelpack.

Alles grün macht der Mai.

Ein kleines Paradies. Sicher zu gegebener Zeit auch für interessante Großpilze.

Mit sehr urwüchsigen Hainbuchen am Waldrand.

Ein Myxomycet.

Bovistähnlicher Schleimpilz (Reticularia lycoperdon).

Ein Blechnapfbecherling (Becherowski blechnapferi).

Und zum Schluss, wir glaubten schon nicht mehr daran, doch noch echte Blätterpilze. Waldfreund – Rübling (Collybia dryophila).

Und ein Voreilender Ackerling (Agrocybe praecox), der gerade von einer niedlichen Schnecke kulinarisch genutzt wird.

Wir verabschieden uns aus dem Wald bei Neu Teschow.


Hier die Artenliste von MTB 2035/2 – Wald bei Neu Teschow: Echter Zunderschwamm, Blutmilchpilz, Ahorn – Holzkeule, Judasohr, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Dickblättriger Schwarztäubling, Schmetterlings – Tramete, Angebrannter Rauchporling, Knotiger Schillerporling, Rotrandiger Baumschwamm, Birnen – Stäubling, Vielgestaltige Kohlenbeere, Buckel – Tramete, Birken – Zungenporling, Flächiges Eckenscheibchen, Häutiger Schillerporling, Weiße Lohblüte, Bovistähnlicher Schleimpilz, Rotbrauner Borstenscheibling, Eichenwirrling, Birken – Blättling, Striegeliger Schichtpilz, Waldfreund – Rübling und Frühlings – Ackerling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

03. – 05. Mai 2024 – Pilzseminar in Mecklenburg

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Frühlingsseminar im Klützer Winkel

Wir waren zu Gast im Neusehland Haus in Welzin.

Von Freitag, dem 03. 05. – bis Sonntag, dem 05. 05. 2024.


Kostenpunkt: 80,00 € Seminargebühr + Kosten für Unterkunft und Verpflegung.


Lange habe ich überlegt, wo in diesem Jahr unser Frühlingsseminar stattfinden könnte und begab mich auf die Suche nach geeigneten Objekten, in denen wir möglicherweise einkehren können. Die Wahl fiel schließlich auf das Jugendgästehaus Neusehland – Alte Schule in Welzin, ganz im Nordwesten von Mecklenburg. Im Klützer Winkel und unweit vom Ostseestrand. Auch unmittelbar in Reichweite des größten Waldgebietes dieser Region, dem Lenorenwald. Besonders interessant im Hinblick auf Frühlingspilze sind die teils bewaldeten Küstenstreifen an der Lübecker- und Mecklenburger Bucht. Schon vor einigen Jahren waren wir hier mehrfach und durchaus erfolgreich unterwegs. Teils in Form von öffentlichen Lehrwanderungen, aber auch im Zuge eines unserer Frühlingsseminare. Leider war es für Klassiker wie die beliebten Morcheln schon etwas zu spät, da die Natur in diesem Frühjahr schon sehr weit voraus war. 


Das Programm

  • Freitag, der 03. Mai ab etwa 14.00 Uhr Theorie und im Anschluss eine kleine Abendexkursion. Danach gemütliches Beisammensein mit Bestimmung mitgebrachter und gefundener Pilze sowie Festlegung der morgigen Exkursionsziele.

    Einführende und begrüßende Worte meinerseits zum Seminar Beginn. Foto: Hans – Peter Firniß.

    Wir starten zu einem kleinen Abendspaziergang durch die Wiesen bei Welzin.

    Wunderbar erblüht und duftend betört bereits der Flieder.

    Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor) an einem alten Stubben in Welzin.

    Zwischen Gartenzaun und Wiese.

    Das Wetter wird jedoch immer unbeständiger. Ein zarter Regenbogen zeigt sich uns.

    Am Scheideweg.

    Das Wandern ist nicht nur des Müllers Lust!

    Über unseren Köpfen brodelt es gewaltig und fernes Donnergrollen signalisierte uns, doch lieber dem Dach der Alten Schule zuzustreben.

    Auf einem Wiesengrundstück wurde kürzlich der Rasen gemäht und die darauf stehenden Schild – Rötlinge gleich mit.

    In Kürze bricht ein Gewitter los.

    Diese Frischpilze hatte ich aus Wismar mitgebracht.

  • Sonnabend, 04. Mai – Nach dem Frühstück Aufbruch zu Exkursionen. Abends gemütliches Beisammensein mit weiteren Bestimmungen und Vorstellungen unserer Pilzfunde.

    Wir starten.

    Von Kühlenstein aus ging es in den Lenorenwald.

    Das Gewitter von gestern Abend hatte gut gewässert.

    Am Weges- und Waldrand ein großer Hexenring mit Maipilzen.

    Die Maipilze (Calocybe gambosa) waren durch die trockene Ostwindlage zuvor reichlich welk und wurden durch den Regen wieder aufgefrischt.

    Christopher und Christian mit einem Schlauchpilz.

    Ein Großbecherling der Gattung Peziza.

    Hier sehen wir sehr wahrscheinlich den Blasenförmigen Becherling (Peziza vesiculosa).

    Christian macht ein Bild per Handy.

    Pilzfreundin Monika mit Porlingen (Zunderschwamm).

    Und einem vorjährigen Birkenporling.

    Egon aus Berlin hat etwas gefunden.

    Passend zum Wetter: Buchenwald – Wasserfüße (Hydropus subalpinus).

    Junge Sklerotienporlinge (Polyporus tuberaster).

    Und auch der erste Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis) des Jahres geht auf Egon sein Konto.

    Gleich daneben weitere Leckerbissen. Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis).

    Michael hat aus einem Waldtümpel einen Stock mit Getigerten Sägeblättlingen (Lentinus tigrinus) gefischt.

    Typisch für die Sägeblättlinge sind ihre gesägten Lamellenschneiden.

    Die Sägeblättlinge sind natürlich ein beliebtes Fotomotiv bei uns allen.

    Frühlingsfrischer Lenorenwald.

    Ein Voreilender Ackerling (Agrocybe praecox) mit seinen charakteristischen Myzelfasern an der Steilbasis.

    Nicht mehr ganz so frische Schuppige Porlinge (Polyporus squamosus).

    Der Haustintling (Coprinus domesticus).

    Da muss Chris auch noch mal drauf halten.

    Und noch einmal ein Buchenwald – Wasserfuß. Er besiedelt kleine Buchenästchen, die auf dem Waldboden liegen.

    Auf der Unterseite eines vorjährigen Birken – Zungenporlings hat sich hier der Birkenporling – Kissenpustelpilz (Hypocrea pulvinata) angesiedelt.

    Farbenfroh kommen diese Samtigen Schichtpilze (Stereum subtomentosum) daher.

    Leider sind auch hier inzwischen viele Eschen zu Boden gegangen.

    Noch stehende Eschen am Waldrand, aber für Morcheln ist es leider schon etwas zu spät in diesem Jahr.

    Aber dafür gibt es hier andere Überraschungen.

    Orchideen!

    Der Holzkohlenpilz (Daldinia concentrica) besiedelt das Holz der Esche und ist im Klützer Winkel keine Seltenheit.

    Und hier sehen wir den Gewöhnlichen Schuppenwurz.

    Wir erreichen den Waldrand und schlagen uns durch eine Feldhecke wieder in Richtung Kühlenstein durch.

    Nach einer Pause im Steinbecker Hofladen mit Kaffee und Kuchen starteten wir noch zu einer Kurzexkursion am Küstensaum der Ostsee entlang.

    Auch hier gab es Maipilze (Calocybe gambosa) die durch den trockenen Wind geschädigt waren.

    Ein Ackerling (Agrocybe spec.).

    Sehr wahrscheinlich handelt es sich, so wie hier, um den Halbkugeligen Ackerling (Agrocybe semiorbicularis).

    Die Pusteblume signalisiert uns, dass die Morchel – Zeit ihrem Ende entgegen geht bzw. schon gegangen ist.

    Und wieder wurde etwas entdeckt.

    Es waren Braune Raslinge (Lyophyllum fumosum). Gute Speisepilze, die wir eher in den Herbst verorten würden.

    Und noch einmal Mai – Schönköpfe (Calocybe gambosa) etwas frischer im Erscheinungsbild.

    Risspilze (Inocybe spec.).

    Abgang zum Ostseestrand.

    Wulstige Lackporlinge (Ganoderma adspersum) an einem Linden – Stubben direkt vor dem Neusehland in Welzin.

    Unsere Fundstücke wurden wie immer auf Pappteller ausgelegt, nochmals bestimmt und vorgestellt.

    Bei der Fundauswertung.

    Eine Pilzfreundin aus Lübeck legt den Pinsel an, um ausgewählte Arten zu zeichnen bzw. zu malen.

    Mit großem Talent, wie nicht nur ich finde.

    Im Laufe der Zeit kommt einiges zusammen. Tolle Abbildungen und durchaus für ein Pilzbuch zu gebrauchen.

  • Sonntag, der 05. Mai – Nach dem Frühstück Räumung unserer Quartiere und Aufbruch zur obligatorischen Abschlussexkursion.

    Sie führte uns in `s Gebirge, ein Teil der ehemaligen Staatsforst Jamel.

    Und hier gleich zu Beginn richtige Großpilze: Breitblättriger Rübling (Megacollybia platyphylla).

    Auch hier wurde offensichtlich etwas interessantes gefunden?

    Zapfenrüblinge der Gattung Strobilurus.

    Myxomyceten waren durch Blutmilchpilze (Lycogala epidendron) vertreten.

    Ein junger Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster).

    Am Waldrand unter Eichen und Buchen diese Schleierlinge (Cortinarius spec.).

    Und dann ein Helmling.

    Sehr wahrscheinlich handelt es sich um den Voreilenden Helmling (Mycena abramsii).

    Der Hut in der Draufsicht.

    Im Moos bei Fichten ein weiterer Helmling.

    Blick in die Lamellen des Helmlings.

    Ein toller Fund an Laubholz. Der Schönfarbige Porenschwamm (Junghunia nitida). Auf der Unterseite von totem Laubholz. Soll bei gezielter suche nicht so selten sein.

    Am Rande des Gebirges.

    Nah verwandt mit dem Waldfreund – Rübling ist der Gelbblättrige Rübling (Collybia ocior).

    Zur Abwechslung mal ein Kleinpilz, der Ampferblattrost (Ramularia rubella).

    Catrin hat ein weiteres Fotomotiv gefunden.

    Die Hochgerippte Becherlorchel (Helvella acetabulum).

    Pilzfreund Egon aus Berlin ist wie immer zünftig gekleidet. Er hatte auch an mich gedacht und mir ebenfalls ein entsprechendes Kleidungsstück geschenkt. Dafür an dieser Stelle noch ein ganz herzliches Dankeschön!

    Diesen Baumstumpf hat es mächtig entblättert.

    Am aprilhaft anmutenden Himmel ballen sich mächtige Quellwolken zusammen, die später noch für heftige Regen- und Graupelschauer sorgen sollten.

    Ein beeindruckender Fuß einer Rotbuche am Waldesrand.

    Dieser Buchenrest ist von Zunderschwämmen (Fomes fomentarius) besetzt.

    Ein schöner Erlen – Feuchtwald.

    Zur Erinnerung an unser Frühlingsseminar in Mecklenburg 2024. Es entstand am Sonnabend im Lenorenwald.


Wann startet unser nächstes „Pilzwochenende in Mecklenburg“? – Siehe unter Termine!


01. Mai 2024 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Neuburg

Auch für interessierte Natur- und Pilzfreunde*innen

MTB 2035/1 – Redentiner Tannen

Ausgangs und Endpunkt unserer heutigen Exkursion durch den Hauswald meiner Jugend.


Ausgelost ist ausgelost. Die Topographische Karte Neuburg ist an der Reihe. In kaum einer anderen Region war ich in meinem Leben häufiger unterwegs, als in diesem Nahbereich zur Hansestadt Wismar. Die Redentiner Tannen waren in der Jugend mein Stammrevier. Als ganz normaler Pilzsucher bzw. Sammler und natürlich im Fokus die volkstümlichen Klassiker wie Steinpilze, Pfifferlinge, Birkenpilze usw. Natürlich registrierte ich schon damals einiges mehr, wie verschiedene Täublinge, Milchlinge, Wulstlinge usw. Im Sommer und Herbst war ich hier fast jede Woche mindestens einmal, oft sogar zweimal unterwegs, und ich hatte mir im Laufe der Zeit eine Route zurecht gelegt, in der ich die mir bekannten Steinpilz- und Pfifferlingsstellen vernetzt hatte. Ganz in Ruhe und meistens 4 – 6 oder sogar 8 Stunden. Natürlich mit wechselndem Erfolg, versteht sich. Was habe ich hier Steinpilze raus getragen! Aber es gab hier auch Maipilze und sogar Morcheln! Lange ist es her und der Forst hat sich seit dem auch nachhaltig verändert. Sandige Böden überwiegen, aber die Klasse von damals darf heute hier nicht mehr erwartet werden. Nun ist es auch noch sehr früh im Jahr, so dass genannte Speisepilze, bis auf die Frühlingsarten, ohnehin nicht zu erwarten sein werden. Aber darum ging es ja auch gar nicht. Es soll Kartiert werden, obwohl es schwierig werden dürfte, neues zu entdecken. Und so war es auch. Nicht viel neues und überhaupt nur ein ziemlich geringes Aufkommen von Frischpilzen. Dorit, Christian, Ingo und meine Wenigkeit waren hier heute zur „Mai – Demo“ unterwegs.

Sonnig und angenehm war es im frühlingshaften Mischforst.

Und welch ein „Boletus collosus“ direkt am Wegrand!

Ein strammer Bursche, aber auch schon etwas überständig.

In meiner Jugend war das hier eine Kiefernschonung, mit Jungeichen dazwischen und einigen Birken. Viele Pfifferlinge, auch Steinpilze, Butterpilze, Sandpilze und vereinzelt sogar schon mal eine Marone oder eine Rotkappe. Am Wegesrand später auch mal Wurzellorcheln!

Heute gab es zumindest Bittere Zapfenrüblinge (Strobilurus tennacellus).

Auch der Voreilende Ackerling (Agrocybe praecox) war hin und wieder dabei.

Passend zum Kiefern – Standort einige Schwarzweiße Lorchen (Helvella leucomalaena).

Hier ist es ein Düngerling der Gattung Panaeolus.

Der Maifeiertag zeigt sich von seiner schönsten Seite.

Der Ring offenbart uns, dass der Voreilende Ackerling (Agrocybe praecox) zu den Dunkelsporern gehört.

Der Kreis unserer Mai – Demo schließt sich nun.


Hier die Artenliste von MTB 2035/1 = Redentiner Tannen: Echter Zunderschwamm, Bitterer Zapfenrübling, Eichenwirrling, Brandkrustenpilz, Rotrandiger Baumschwamm, Eichen – Zystidenrindenpilz, Eichen – Spaltlippe, Eichen – Rindensprenger, Eichen – Eckenscheibchen, Striegeliger Schichtpilz, Schmetterlings – Tramete, Frühlings oder Voreilender Ackerling, Schwarzweiße Becherlorchel, Gemeiner Violettporling, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen und Zugespitzter Kugelpilz.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

24. April 2024 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Lüssow

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde*innen 

Sie führte in das MTB 2138/4 – südlich Lüssow

Unterwegs am Bützow – Güstrow – Kanal.


Zum letzten mal waren wir heute in der Topographischen Karte von Lüssow, im Maßstab 1 : 25 000, unterwegs. Das bedeutete natürlich, dass der 4. Quadrant auf der Tagesordnung stand. Er ist leider relativ waldarm. Das größte und komplett im Quadranten liegende Revier findet sich südlich des Ortes Lüssow und nordöstlich des Bützow – Güstrow – Kanals. Es war unser Ziel, dass heißt eigentlich mehr der Damm entlang des Kanals. Seeuferbereiche und offensichtlich auch die Ufer von Flüssen und Kanälen, sind bekanntlich gerade zu dieser Jahreszeit oft eine gute Adresse für typische Frühlingspilze, allen voran von Morcheln. Und das sollte sich heute bestätigen. Wir waren fast zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Fast bedeutet, das die hier immer wieder gefundenen Käppchen – Morcheln größtenteils überständig waren, dafür gab es reichlich Maipilze und teils auch Schild – Rötlinge.

Das wir hier genau richtig sind, sah ich gleich bei unserer Ankunft.

So ließ der erste Morchel – Fund auch nicht lange auf sich warten.

Käppchen – Morcheln (Mitropgora semilibera) waren immer wieder am Damm dabei, meist jedoch schon überständig.

Catrin und Michael haben wieder etwas entdeckt.

Es ist ein Frühlingsmürbling (Psathyrella spadiceogrisea).

Spiegeleien im Bützow – Güstrow – Kanal.

Am und auf dem Damm.

Anbebrannter Rauchporling (Bjerkandera adusta) einmal anders?

Maipilze (Calocybe gambosa) waren immer mal dabei.

Und hier wurden wir schon wieder an den Herbst erinnert.

Schmutziger Rötel – Ritterling (Lepista sordida).

Hier sehen wir Zerfließende Gallerttränen (Dacrymyces stillatus).

Und dann hatte Catrin ein Vorkommen von Schild – Rötlingen (Entoloma clypeatum) entdeckt.

Und da konnte die Feinschmeckerin einfach nicht nein sagen.

Schild – Rötlöinge, immer unter Rosengewächsen, gehören zu den besten Speisepilzen im Frühling. Roh sind sie jedoch giftig und müssen gut erhitzt werden.

Im Frühlingswald.

An alten Pappeln siedelt sich auch gerne mal der Echte Zunderschwamm an.

Frühling in der Abend – Sonne.

Die uns hier mal von unten anstrahlt.

Ja, was ist den dieses? Erlenkremplinge (Paxillus filamentosus) kennen wir eigentlich aus dem Hochsommer und Herbst!

Am Wassergrundstück.

Sonniger Frühlingsblick.

Maria freut sich über schöne Maipilze.

Stark entfärbte Schmutzige Rötel – Ritterlinge (Lepista sordida).

Und hier darf nochmal zugeschlagen werden. Schöner können Maipilze (Calocybe gambosa) wohl kaum daher kommen.

Maria und Michael bei der Ernte.

Michael mit seinem originellen Parasol. Parasol = Sonnenschirm.

Der zugleich ein wenig pilzkundliches zu vermitteln im Stande ist.

Wie sich doch auch eine Kiefer gut entfalten kann, steht ihr ausreichend Platz und Licht zu Verfügung.

Im Grünland schließlich noch einige Goldmistpilze (Bolbitius vitellinus).

Ein frühlingsfrischer Korb mit Pilzen und Kräutern, den Maria hier gefüllt und arrangiert hat. So, wie es eigentlich nur die Frauen hinbekommen.

An der Fischtreppe.

Die Sonne steht schon tief und ein letzter Schauer zieht auf. Zeit um zum Ende zu kommen.


Hier die Artenliste von MTB 2138/4 – am Bützow – Güstrow – Kanal: Flacher Lackporling, Käppchenmorchel, Frühlingsmürbling, Schmetterlings – Tramete, Schmutziger Rötel – Ritterling, Erlenblatt – Becherling, Glimmertintling, Zerfließende Gallertträne, Zugespitzter Kugelpilz, Schild – Rötling, Maipilz, Orangefarbenes Brennnesselberchen, Judasohr, Holunder – Rindenschichtpilz, Milder Kiefernzapfenrübling, Goldmistpilz, Erlen – Krempling, Ampferblatt – Rost, Echter Zunderschwamm und Angebrannter Rauchporling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!


20. April 2024 – Öffentliche Pilzwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Schopf – Tintlings

Sie führte um den Vielbecker See bei Grevesmühlen

Der Vielbecker See am 20. April 2024.


Allmählich sollte es soweit sein, dass die hochgeschätzten, teuer gehandelten und leckeren Morcheln für kurze Zeit im Jahr ihre unverkennbaren Fruchtkörper an die Frühlingsluft schieben. Immer wenn unzählige Blüten des Löwenzahn unsere Natur verschönern, ist es soweit. In der Regel in unseren Breiten zwischen Mitte April und Mitte Mai. Dabei bevorzugen diese Edelpilze Seeuferbereiche und Bachtäler, die mit Eschen bestanden sind. Aber auch Streuobstwiesen und Kleingartenanlagen allgemein sind vielversprechende Standorte. Am häufigsten findet sich die Käppchen – Morchel. Auf Rindenmulch von Nadelholz können Spitzmorcheln in Ortschaften häufig Massenbestände bilden. Die wertvollste ist jedoch die Speisemorchel. Da in diesem Jahr der Frühlingsaspekt schon sehr zeitig durchstartete, waren die beliebten Morcheln schon fast durch, und wir konnten, bis auf ein Exemplar, nur noch überständige Reste von Käppchen – Morcheln entdecken. Aber es ist ja in erster Linie eine Lehrwanderung, so dass auch andere Arten mit unserem Interesse rechnen durften. Und das waren dann vor allem auch Maipilze, die an mehreren Stellen wuchsen.

So auch gleich zu Beginn eine größere Ansammlung von Maipilzen (Calocybe gambosa). Allerdings doch ziemlich von Maden durchzogen.

Käppchenmorchel (Mitrophora semilibera). Dieses war das einzige, noch intakte Exemplar von Christian gefunden.

Auch diese Eichen – Zystidenrindenpilze (Peniophora quercina) hatte Christian entdeckt.

Wir folgten dem Wanderweg rund um den Vielbecker See.

Immer wieder interessant erscheinende Bereiche, insbesondere auch für später im Jahr.

Das feuchtkühle Wetter gefiel dem Goldgelben Zitterling (Tremella mesenterica) bestens.

Urwüchsige, märchenhafte Robinien.

Catrin begutachtet Flache Lackporlinge.

Die Fruchtschicht der Konsolen eignen sich nämlich gut zum Bemalen.

Schlanke Ahorn – Holzkeulen (Xylaria longipes).

Weiter geht es über einen Dammweg durch einen Erlenbruch im frischen Frühlingsgrün.

Schönes Mecklenburg!

Die Solitäreiche präsentiert sich uns noch in ihrem Winterkleid.

Sehr gefreut haben wir uns über diese Hochgerippten Becherlorcheln (Helvella acetabulum).

Blutmilchpilze (Lycogala epidendron) einmal anders.

Ein Morchel – Revier, wie man es sich vorstellt.

Judasohren (Hirneola auricula – judae).

Und zum Abschluss nochmal Maipilze (Calocybe gambosa) vom feinsten.

Zur Erinnerung von links: Christian, zwei Damen aus Bad Segeberg, hinter ihnen Catrin, dann Dorit und schließlich meine Wenigkeit.

Anschließend ging es noch in das Info – Zentrum nach Wismar. Catrin hat uns mit Arbeit eingedeckt.

Putzen, Waschen, Blanchieren und Einfrieren war angesagt.


Wann geht es wieder öffentlich in die Pilze? – Siehe unter Termine!

17. April 2024 – Mittwochs – und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Lüssow

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreundinnen und Freunde

Sie führte durch das Zepeliner Holz im MTB 2138/3

Heute im sonnigen Zepeliner Holz.

Im dritten Quadranten der Topographischen Karte Lüssow finden sich mehrere Waldgebiete, die heute unser Ziel hätten sein können. Da fällt zunächst das Zepeliner Holz in` s Auge. Es findet sich knapp südöstlich der Mecklenburgischen Kleinstadt Bützow und des Ortes Wolken. Es wird vom Bützow – Güstrow Kanal durchtrennt. Wir finden hier Laub- und Nadelholz vor, welches gebietsweise auf feuchten Böden stockt. Das Flüsschen Nebel schlängelt sich zu dem westlich und südlich des Waldgebietes durch die Landschaft. Wir wählten das Zepeliner Holz zu unserem Ziel aus. Auch südöstlich der Nebel findet sich noch reichlich Wald, teils ebenfalls mit Feuchtrevieren ausgestattet. Im Osten des Quadranten steht ein hügeliges Laubwaldgebiet, nördlich des Bützow – Güstrow – Kanals. Dieses wird jedoch von einer Quadranten – Grenze durchtrennt. Ganz im Süden findet sich noch der Gülzower Bruch. Ein Feuchtwald, der zudem vom Schleusengraben durchtrennt wird. Weitere Termine Steinpilz 2024


Das Flüsschen Nebel tangiert das Zepeliner Holz.

Michael und Christian untersuchen einen Laubholz – Ast.

Hier war schon ein Vorkoster am Werk.

Es handelt sich schließlich um einen Bitteren- oder Milden Zapfenrübling der Gattung Strobilurus. Den Rest des Hutes testete ich aus und empfand ihn recht mild im Geschmack, mit leicht bitterer Komponente im Nachhinein. Also unentschieden. Hier kann nur das Mikroskop Klarheit bringen.

Zwei Vertreter der schwierigen Gattung Hebeloma. Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich um den Braunscheitlingen Fälbling (Hebeloma mesophaeum).

Waldlichtung mit Hochsitz.

Ein kleines Nest von Maipilzen (Calocybe gambosa). Sehr willkommen um das neue Pilzmesser von Maria einzuweihen.

Ja, und der Adlerfarn – Fleckenpilz (Rhopographus filicinus) lässt doch immer wieder das Herz des Pilzfreundes höher schlagen, oder nicht?

Und der Fund des Zweifarbigen Knorpelporlings (Gleoporus dichrous) erst recht!

Rechts Nadel – und Laubmischwald, links ein Moor.

Moorwald mit Heidelbeeren.

Im Sommer und Herbst sicher auch ein interessanter Pilzstandort.

Sklerotienporling (Polyporus tuberaster).

Begutachtung einer Fundstelle.

Ein Schneckling, oder soll es doch eher ein Tintling sein?

Zur Erinnerung: vorne Maria, hinten stehend von links Reinhold, Christian, Ingo, Dorit und Michael. Foto Catrin Berseck.

Maria und Christian in der Fichtenforst.

Und tolle Lichtspiele in der Abendsonne.


Hier die Artenliste von 2138/3 = Zepeliner Holz: Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Tintenstrichpilz, Bovistähnlicher Schleimpilz, Striegeliger Schichtpilz, Herber Saftporling, Eichen – Eckenscheibchen, Rotrandiger Baumschwamm, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Birken – Zungenporling, Gemeiner Violettporling, Echter Zunderschwamm, Ampferblatt – Rostpilz, Bitterer Zapfenrübling, Dunkelscheibiger Fälbling, Flacher Lackporling, Eichenwirrling, Flächiges Eckenscheibchen, Adlerfarn – Fleckenpilz, Striegelige Tramete, Gemeiner Spaltblättling, Maipilz, Eichen – Zystidenrindenpilz, Eichen – Rindensprenger, Angebrannter Rauchporling, Schiefer Schillerporling, Zweifarbiger Knorpelporling, Blutmilchpilz, Weißes Haarbecherchen, Sklerotienporling, Käppchenmorchel, Frühlings – Glockenschüppling, Ockergelbe Zonentramete, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Schmetterlings – Tramete, Winter – Stielporling und Frühlingsmürbling.


Wir verabschieden uns vom Zepeliner Holz.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

14. April 2024 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion 

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Ziel waren die Windmühlentannen

Heute in den Windmühlentannen.

Die erste Vereinsexkursion in diesem Jahr führte in den Raum Groß Raden/Sternberger Burg. Die Windmühlentannen sind ein kleineres, kompaktes Waldrevier, nördlich der genannten Ortschaften. Vor vielen Jahren waren wir hier schon einmal im Rahmen einer Wanderung unterwegs. Damals auch mit meinem Pilzfreund Klaus Warning, seines Zeichens langjähriger Pilzsachverständiger der Mecklenburgischen Kleinstadt Bützow. Es war Sommer und in dem überwiegend von Nadelbäumen bestandenem Revier wuchsen für die Jahreszeit so typische Arten wie Sommersteinpilze, Pfifferlinge, Scheidenstreiflinge, verschiedene Täublinge und manches mehr. Leider mussten hier auch größere, forstwirtschaftliche Maßnahmen durchgeführt werden, da viele Fichten (Tannen dürfte es hier kaum geben), gefällt wurden, weil sie besonders die Dürre des Jahres 2018 nicht überlebten. Die Spuren waren heute mehr als deutlich. Frischpilze gab es kaum, so dass wir später noch in das benachbarte Warnowtal wechselten. Wir, das waren Catrin, Angeli, Michael und Reinhold.

Das Wetter spielte heute mit.

Aber immerhin konnte Catrin den ersten Röhrling der Saison finden. Ein Butterpilz (Suillus luteus).

An selbigem Standort unter Kiefern auch Schwarzweiße Becherlorcheln (Hevella leucomelaena).

Auch die Hochgerippte Becherlorchel (Helvella acetabulum) war zugegen.

Hier sehen wir sehr wahrscheinlich Behangene Trompetenschnitzlinge (Tubaria conspersa).

Tintlinge (Coprinus, Coprinellus…). Hier wäre ein Mikroskop und gute Fachliteratur angebracht.

Wir verabschiedeten uns bald von den Windmühlentannen und wechselten in das Warnowtal.

Hügeliges Gelände am Warnow – Durchbruchstal.

Hier scheint jemand ein gesteigertes Interesse an einem Schleimpilz zu haben.

Michael versucht einen beliebten Vitalpilz von einer erhöhten Position an einer Birke abzustoßen, welches ihm auch gelang.

Abschließend machten wir noch einen Abstecher in das nahe Sternberg, wo uns Catrin noch zu einer kürzlich entdeckten Stelle von Käppchen – Morcheln (Mitrophora semilibera) führte. Sie wuchsen hier unter Rosskastanie.

Frühling in Sternberg und ein wenig Wehmut meinerseits, denn im ersten Hauseingang (rechts) wohnte vor nicht all zu langer Zeit Jonas sein inzwischen verstorbener Opa Isidor.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine! Termine Steinpilz 2024


10. April 2024 – Exkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Lüssow

Auch für interessierte Pilz- und Naturliebhaberinnen und Liebhaber

Im MTB 2138/2 – Wieker Holz

Unterwegs im Wieker Holz.


Heute ging es in den 2. Quadranten des Messtischblattes Lüssow. Im Nordwestlichen Bereich des Quadranten findet sich das Wieker Holz. Es ist das größte Waldgebiet in Quadrat und bietet reichlich Raum für eine ausgiebige Exkursion. Nordwestlich des Waldes fließt die Warnow. Das Exkursionsgebiet wird von den Ortschaften Werle, Kassow, Hof und Elisabethheim flankiert. Es ist es ein recht hügeliges Revier, welches mit Laub- und Nadelbäumen bestanden ist und auf sauren Böden steht. Ich kannte es noch nicht und das machte es für mich, wie immer in unbekannten Bereichen, besonders interessant. Im Sommer und Herbst ist es sicherlich eine gute Adresse für Blaubeerpflückerinnen und Pflücker, aber auch die Pilzsucherinnen und Sucher dürften hier zu gegebener Zeit auf ihre Kosten kommen. Und was wurde uns heute geboten?

Zunächst schöne Natur.

Hier ist es ein Nagelschwamm, nämlich der Bittere Zapfenrübling (Strobilurus tennacellus).

Schöner Wald und schönes Wetter.

Wunderhübsch anzusehen ist dieser Flockige Trompetenschnitzling (Tubaria conspersa). Eine häufige Art an feucht – humosen Standorten an Holzresten in Wäldern und Gärten.

Hier blicken wir in einen der recht häufigen Nadelwald – Zärtlinge hinein.

Die Zärtlinge sind eine Untergattung (Nolanea) der Rötlinge. Gezeigter Pilz sollte in die Gruppe um den Lederschild – Glöckling (Entoloma cetratum), auch Scherbengelber Rötling genannt, gehören. Nach Ludwig soll der Hut aber kahl sein. Also möglicherweise nur zu Mikroskopieren oder Sequenzieren, um ein eindeutiges Ergebnis liefern können.

Ein hübscher Vertreter der Gattung Panaeolus = Düngerlinge.

Der berühmt, berüchtigte Brandkrustenpilz (Hypoxylon deustum). 

Häufig an alten Eichen – Stubben der Rotbraune Borstenscheibling (Hymenochaete rubiginosa).

Eine von etlichen Frühjahrslorcheln (Gyromitra esculenta), die uns am Waldwegrand unter Kiefern begegneten.

Hier einmal aufgeschnitten.

Und hier noch ein wirklich stolzes Exemplar!

Dieser weißlich überzogene Nadelholz – Stubben erregte schon aus einiger Entfernung unsere Aufmerksamkeit.

Ein toller, wie auch eindrucksvoller und nicht alltäglicher Fund! Die Gelbliche Resupinattramete (Antrodia xantha).

Ein ebenfalls heraus ragender Pilz der heutigen Mittwochsexkursion war dieser Glänzende Lackporling (Ganoderma lucidum).

Ein Giftpilz, der inzwischen ganzjährig zu finden ist, ist der Grünblättrige Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare).

Der Winter – Stielporling (Polyporus brumalis) wird in Kürze vom Mai – Stielporling abgelöst.

Eine schöne Entdeckung war auch diese Großporige Datronie (Datronia mollis).

Zur Erinnerung. Unsere Catrin fehlt leider!


Die Artenliste von MTB 2138/2 = Wieker Holz: Birnen – Stäubling, Weißes Haarbecherchen, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Buchenblatthelmling, Rotbrauner Borstenscheibling, Bitterer Zapfenrübling, Wurzelschwamm, Kiefernnadel – Spaltlippe, Ampferblatt – Rostpilz, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Zinnoberroter Pustelpilz, Brandkrustenpilz, Eichen – Spaltlippe, Striegelige Tramete, Rotrandiger Baumschwamm, Echter Zunderschwamm, Ahorn – Holzkeule, Ockergelbe Zonentramete, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Weißgelbliche Resupinattramete, Glänzender Lackporling, Reihige Tramete, Großporige Datronie, Winter – Stielporling, Rehbrauner Dachpilz und Eichenwirrling.


Wir verabschieden uns vom Wieker Holz.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

06. April 2024 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzwanderung

Pilzwandern im Jahr des Schopf – Tintlings

Es ging durch die Forste bei Perniek

Bei freundlichem und warmen Frühlingswetter starte heute die erste öffentliche Lehrwanderung des Jahres.


Um es vorweg zu nehmen, die erste Wanderung ist meist keine, um mit reichhaltiger Beute von Speisepilzen heimzukehren. Sicher, auch so zeitig im Jahr gibt es essbare Pilzarten. Der Vorfrühling kann sogar ganz besondere und hochwertige Leckerbissen hervor bringen, so die teuer gehandelten Morcheln. Aber denen müssen wir eigentlich Anfang April noch ein wenig Zeit einräumen, denn erst wenn der Löwenzahn sein gelbes Blütenmeer entfaltet, lohnt es sich nach ihnen Ausschau zu halten. Aber in diesem Jahr ist alles anders. Der Löwenzahn blüht und selbst heute beglückten uns neben zahlreichen Frühjahrslorcheln sogar schon einige Spitzmorcheln. Diese Edelpilze haben jedoch einen prominenten Gegenspieler, eben diese Frühjahrs- oder Giftlorcheln. Dieser Schlauchpilz erscheint bereits etwas früher in sandigen Nadelwäldern, insbesondere unter Kiefern. Im Frühjahr 2023, so wie auch heute, trat sie hier sogar als Massenpilz in Erscheinung. Die potenziell tödliche Art wird in Nord-. und Osteuropa auch heute noch als hochwertiger Speisepilz geschätzt und wird dort auf Märkten gehandelt und in Gourmet – Restaurants angeboten. Warum das so ist und warum der Pilz gleichzeitig als einer der gefährlichsten und unberechenbarsten Giftpilze gilt, darauf konnten wir auf unserer Wanderung näher eingehen. Weniger gefährliche Becherlorcheln, die beispielsweise in brauner Bratensoße, mit Paprika – Schoten und Salzkartoffeln, durchaus ein schmackhaftes Gericht liefern, waren zugegen. Diese ansehnlichen Ascomyceten können hier um diese Jahreszeit sehr zahlreich wachsen.

Hier hatte vor einigen Jahren ein Tornado gewütet und eine imposante Lichtung hinterlassen.

Ein kleiner und hübscher Frühlingspilz ist der Frühlings – Glockenschüppling (Conocybe aporos). Giftig!

In einem Teilbereich der Kieferforst Perniek wuchsen die Gift – Lorcheln (Gyromitra esculenta) heute zu hunderten! Ihre Hutstruktur weist hirnartige Windungen auf.

Und praktischer konnte es kaum kommen. Zu unserer Überraschung, unweit der Lorcheln, diese essbaren Spitz – Morcheln (Morchella elata). Ihre Hüte weisen bienenwabenartige Strukturen auf.

Hier sehen wir Becherlorcheln der Gattung Helvella. Ihre bräunlichen Färbungen lassen die Hochgerippte Becherlorchel vermuten.

Der Glänzende Schwarzborstling (Pseudoplectania nigrella) findet sich im Frühling unter Fichten.

Einer der häufigsten Vertreter seiner Gattung ist in Laub- und Nadelwäldern der Gilbende Erdritterling (Tricholoma argyraceum). Vom Frühling bis in den Herbst. Der Pilz ist essbar.

Unser Erinnerungsfoto an eine schöne Frühlingswanderung bei Perniek. 


Wann startet die nächste Lehrwanderung? – Siehe unter Termine!

03. April 2024 – Kartierungsexkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion im Messtischblatt Lüssow

Auch für interessierte Pilzfreundinnen und Pilzfreunde

MTB 2138/1 – Oetelliner Tannen nordöstlich Bützow

Heute bei Regenwetter im Wald bei Oetellin.

Pünktlich wie jedes Jahr zu Beginn der Saison starteten wir auch wieder unsere Mittwochsexkursionen. Sie dienen der Vervollständigung unserer Kartierungsdaten und können gleichzeitig auch zum Erlangen von Pilzwissen genutzt werden. Also durchaus auch geeignet für Pilz – und Naturfreunde, die etwas tiefer in die wundervolle Welt unserer Großpilze eindringen möchten. Falls vorhanden, zu dieser Jahreszeit aber wohl nur sehr zurückhaltend, können und dürfen natürlich auch Speisepilze gesammelt werden.

Vor wenigen Jahren habe ich meine Messtischblätter von Mecklenburg ausgelost und danach sollen auch in diesem Jahr unterschiedliche Bereiche an der Reihe sein. Wir starten mit der Topographischen Karte im Maßstab 1 : 25 000 von Lüssow, nordöstlich der Stadt Bützow. Das MTB wurde geviertelt und im ersten Quadranten finden sich die Oetelliner Tannen. Es erstreckt sich neben ausgedehnten Feuchtgebieten südöstlich der Warnow und ist laut Karte von Laub- und Nadelbäumen bestanden. Infrage kam aber auch ein teils feuchtes Laubwaldrevier mit Nadelforsten (Dobbin) südlich Oetellin. Wir entschieden uns schließlich für diese Option. Wir, dass waren Catrin aus Bützow, Christian, Ingo und Reinhold aus Wismar.

Hier begannen wir. Ein Kahlschlag, auf dem vorher offensichtlich Fichten standen und nun Buchen aufgeforstet wurden. In den Furchen jede Menge Holzhäcksel und reichlich Frischpilze.

Hier sind es wohl Samthäubchen der Gattung Conocybe.

Trotz markanter Merkmale wie Farbe, Größe und stark geriefter Stiele können sie nicht ohne weiteres im Feld sicher bestimmt werden.

Hier sind es junge Tiegel – Teuerlinge (Crucibulum laeve).

Der mild schmeckende und essbare Fichten – Zapfenrübling (Strobilurus esculentus) bestätigte unseren Verdacht, dass hier (Kahlschlag) vorher Fichten standen.

Schon bevor ich diese Pilze erblickte, hatte ich ihren zarten Anisgeruch bereits in der Nase. Duft – Trichterlinge (Clitocybe fragrans). Trotz des angenehmen Duftes ein Giftpilz!

Glimmertintling (Coprinus micaceus).

Aspekt – bildend an alten Eichenstümpfen waren heute dieser Pilze, die mit schönen Strukturen auf ihren Hüten zu imponieren wussten.

Der Herbe Zwergknäuling (Panellus stipticus).

Der Warzige Drüsling (Exidia plana) befand sich bei dem feuchten Wetter in seinem Element.

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius) an einem liegenden Pappel – Stamm. Geotropismus hat ihn zur Umgestaltung seines Fruchtkörpers angeregt.

Schlauchpilze der Gattung Peziza haben ebenfalls vom Pappelstamm Besitz ergriffen. Leicht ist man geneigt den Blasigen Becherling zu erkennen. Die Form kommt hin, aber ist das Substrat nicht etwas zu hart für ihn. Es könnten auch Riesenbecherlinge infrage kommen. Die mögen durchaus feuchtes Holz.

Auch diese farbenfrohen Gesellen haben sich am Pappelholz eingefunden. Mit den Wimpern klimpern scheint ihre Stärke zu sein, aber auch die leuchtend rote Farbe. Schildbostlinge aus der Gattung Scutelinia. Die langen Wimpern sprechen für den Bewimperten Schildborstling (Scutellinia crinita). 

Und dann entdeckte Catrin eine ordentliche Versammlung von Anemonenbecherlingen (Dumontinia tuberosa). Sie schmarotzen an Buschwindröschen.

Ob hier wohl die Scheibenlorchel zuhause ist?

Erwischt! Scheibenlorchel (Gyromitra ancilis). An morschem, bemoosten Nadelholz.

Und der darf um diese Jahreszeit natürlich nicht fehlen. Frühlingsmübling (Psathyrella spadiceogrisea).

Das war`s heute im Wald bei Oetellin.


Die Artenliste aus dem Wald bei Oetellin im MTB 2138/1: Tiegel – Teuerling, Fichten – Zapfenrübling, Ampferblatt – Rost, Brombeerrost, Duft – Trichterling, Glimmer – Tintling, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Brandkrustenpilz, Buckel – Tramete, Striegeliger Schichtpilz, Frühlingsmürbling, Samtiger Schichtpilz, Birkenblättling, Rotbrauner Borstenscheibling, Herber Zwergknäuling, Striegelige Tramete, Schmetterlingstramete, Warziger Drüsling, Echter Zunderschwamm, Eichen – Eckenscheibchen, Riesenbecherling, Bewimperter Schildborstling, Blutmilchpilz, Vielgestaltige Holzkeule, Eichen – Rindensprenger, Anemonenbecherling, Angebrannter Rauchporling, Birken – Zungenporling, Flächiges Eckenscheibchen, Birnen – Stäubling, Ockergelbe Zonentramete, Holunder – Rindenschichtpilz, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Weißes Haarbecherchen, Rehbrauner Dachpilz, Blutender Schichtpilz, Scheibenlorchel, Rotrandiger Baumschwamm und Judasohr.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

28. März – 01. April 2024 – Ostern im Vogtland

Österliches Pilzwochenende im Vogtland

Dem März – Scheckling auf der Spur

 Ostereiersuche einmal anders

Diese Veranstaltung fällt leider aus!

März – Schneckling (Hygrophorus marzuolus). Eine Abbildung aus Michael – Hennig – Kreisel, Handbuch für Pilzfreunde, Bd. 3.

„Wenn die Märzsonne den Waldboden getrocknet hat, beginnen wir mit Pilzwanderungen, obwohl der Winter an schattigen Stellen noch einsame Schneestreifen zurück gelassen hat“ Mit diesen Worten beginnt der Artikel  „Im Frühling“ des alten Pilzbuches „Pilzwanderungen“ von Franz Engel in der Auflage von 1973. Dem ersten Pilzbuch, welches ich als junger Mensch mein eigen nennen durfte. Und diese Zeilen habe ich bis heute verinnerlicht. Sie begleiten mich nun schon das ganze Leben. Und die erste Pilzart, die in diesem Zusammenhang Erwähnung findet, ist selbstredend Hygrophorus marzuolus.

Verbreitungskarte der DGfM für den März – Schneckling (Hygrophorus mazuolus) in Deutschland.

Heute suchen wir den Märzellerling. Wir betreten etwa 20 – 30jährigen Fichtenwald, und nun heißt es scharf Umschau halten. Der Gesuchte spielt gut Versteck. Sein Hut hebt sich kaum vom Waldboden ab. Haben wir ihn aber einmal entdeckt, so finden sich ganze Nester“, heißt es hier weiter. Sieht man einmal von einem sporadischen Nachweis aus dem Harz ab, findet sich im Vogtland das nördlichste Vorkommen des März – Schnecklings in Deutschland. Hauptverbreitungsgebiet soll der Südschwarzwald und der Alpenraum sein. Am liebsten scheint er mit der Weißtanne eine Symbiose einzugehen, nimmt aber auch mit Fichte und sogar Kiefer vorlieb. In Tirol soll der März – Schneckling sogar im Buchenwald gefunden worden sein. Der kräftige und damit ergiebige Speisepilz war zumindest in früheren Zeiten auf Märkten in Frankreich, Italien und der Schweiz im Angebot. In Florenz sollen in guten Jahren sogar zwischen 50 000 – 100 000 Kilo auf dem Markt verkauft worden sein. Dieser Sachverhalt deutet auf seine Eigenschaft hin, an geeigneten Fundplätzen große Populationen auszubilden. Uns würde schon eine Handvoll genügen, um diesen, für mich seit Kindertagen auf dem Wunschzettel stehenden Pilz, einmal in der Hand gehalten und fotografiert zu haben. Er steht inzwischen ohnehin auf der Roten Liste der zu schonenden Pilzarten.

Einmal im Leben die Teufelsurne (Urnula craterium) finden. Bei  Bernburg ging der Wunsch in Erfüllung.

Als wie im März vergangenen Jahres zu einer Lokalität von Tulpenbecherlingen und Teufelsurnen bis in die Restauen der Saale bei Bernburg fuhren, um die genannten Pilze einmal am Standort zu sehen und fotografieren zu können, kam auf der Rückfahrt die Idee zu diesem Unterfangen auf. Ich habe hierfür nun das verlängerte Osterwochenende ausgesucht, aber das soll nicht in Stein gemeißelt sein. Gerne darf es auch an einem anderen Wochenende sein. Die Hauptfruktifikationszeit des März – Schnecklings soll von Mitte März bis Anfang April liegen. Ja nach Höhenlage und Witterung kann er aber ganzjährig gefunden werden. Unsere Mitteldeutschen Fundnachweise wurden meist zwischen Januar und Mai getätigt.

Nun wollen wir aber nicht blauäugig sein. Wir kennen keine einzige Lokalität dieses Wachsblättlers dort, aber vielleicht können wir ja beispielsweise über die sozialen Netzwerke Kontakte zu Kennern von Lokalitäten knüpfen, ähnlich wie es mit dem Bernburger Vorkommen möglich wurde. Und für eine Tagesreise wie damals wäre die doppelte Wegstrecke einfach zu weit, um am selben Tag wieder heim zu fahren. Ich denke, wir sollten uns dann auch wirklich Zeit nehmen. Mögliche Unterkünfte finden sich hier:  Natur- und Umweltzentrum Vogtland

Jugendherbergen im Vogtland


Wie bereits erwähnt, wenn tatsächlich Interesse bestehen sollte und wer Ostern lieber im Kreise der Lieben zu hause feiern möchte, wir können gerne auch ein anderes Wochenende in die Planung nehmen.

30. Januar 2024 – Treffen der Pilzfreunde

Neujahrstreffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Themenabend: Aurora Borealis

Polarlicht am 10.09.2023 am Altofjord von Christopher Engelhard im Bild festgehalten.

Treff war am Dienstag, dem 30. Januar 2024, um 18.00 Uhr im Mykologischen Informationszentrum Steinpilz – Wismar, in der ABC Straße 21. 


Zwar neigte sich der erste Monat des neuen Jahres bereits mit großen Schritten seinem Ende zu, aber trotz dieser Tatsache waren heute Abend die Pilzfreundinnen und Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e. V., sowie interessierte Gäste zu unserem traditionellen Neujahrstreffen in den Steinpilz – Wismar sehr herzlich eingeladen. In gemütlicher Runde haben wir mit einem Gläschen Sekt auf das neue Pilzjahr 2024 angestoßen. In der Hoffnung, dass es uns mit reichlich interessanten Funden beglücken möge.

Die Pilzfreundinnen und Freunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e. V. und einige Gäste heute Abend zum Neujahrstreffen im Steinpilz – Wismar.

Unser Referent und Vereinsmitglied Chris schaut hier zwar etwas ernst und andächtig drein, aber während seines sehr informativen Bildervortrages war die Begeisterung über die Aurora Boreales wieder voll und ganz bei ihm entbrannt. Als würde er gerade die schönsten Momente noch einmal erleben und ließ uns zumindest erahnen, wie beeindruckend es sein muss, dieses Naturschauspiel in freier Natur zu erleben.

Um den Abend mit Inhalt zu füllen gab es einen interessanten Vortrag unseres Pilz- und Naturfreundes Christopher Engelhardt. Er weilte für einige Wochen im Herbst des vergangenen Jahres im hohen Norden, in Norwegen und Finnland, und hat dort viel Natur im Bild festgehalten. Heute stand die Aurora Borealis, das Nord- oder Polarlicht, im Mittelpunkt seines Vortrages und dazu vermittelte er uns in Wort und Bild viel wissenswertes zu dieser phantastischen Natur – Erscheinung. Chris schreibt dazu: „Der hohe Norden Europas begeistert durch eine großartige Natur, hoch angepasste Lebensformen und durch einen Nachthimmel, der, anders im überall lichtverschmutzen Himmel Mitteleuropas, noch wirklich dunkel und sternenklar ist.

14.09.2023 – Landersfjorden/Norwegen.

Ab und zu erstrahlt dabei ein grandioses Licht- und Farbenspiel am Himmel., dessen Schönheit und Faszination sich niemand entziehen kann, das Polarlicht, die sogenannte Aurora Borealis. Der Bildervortrag nimmt uns mit auf die Reise zu diesen spektakulären Erscheinungen. Im Jahr 2023 gab es mehrfach kurze Phasen extremer Aurora, in denen Nordlichter bis weit südlich in unseren Breiten auftraten. Neben kurzen Informationen zur Entstehung von Polarlichtern erfahren wir auch, wie und wo wir selbst am ehesten Polarlichter sehen und fotografieren können.“

Und für diese, bis zu uns zu beobachtenden Nordlichter, steigen die Chancen sogar noch deutlich an. Insbesondere der Zeitraum von Ende 2024 bis Anfang 2026 soll sehr günstig für die Aurora Borealis werden.

Aber auch für das leibliche Wohl war wieder gesorgt. Vereinsfreundin Maria servierte uns diese liebevoll gebackene, herzhafte Pilztorte.

Außerdem haben wir Vorschläge für unsere Aktivitäten in der neuen Saison diskutiert und es dufte auch der Jahresbeitrag für 2024 entrichtet werden.

Wer es lieblicher mochte (oder beides) konnte sich diese Gugelhupflinge im Munde zergehen lassen. Zu einer Tasse Kaffee oder Tee, versteht sich. In diesem Sinne auf ein erfolgreiches Pilzjahr 2034!

Die Veranstaltung endet gegen 20.00 Uhr

30. Dezember 2023 – Jahresendexkursion

Silvesterexkursion 

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Auch für interessierte Natur- und Pilzfreund*innen

Schloss Wiligrad am 30. Dezember 2023.

Eine offizielle Weihnachtsfeier der Vereinsmitglieder gab es in diesem Jahr nicht. Die Idee von unserer Vereinsfreundin Catrin kam im vergangenen Jahr gut an, am Jahresende noch einmal das alte Pilzjahr mit einer Jahresendexkursion ausklingen zu lassen. Dem wollten wir auch heute genüge tragen. Im vergangenen Jahr trafen sich einige Mitglieder und Gäste dazu im Warnowtal bei Gädebehn. Es wurde eine durchaus pilzreiche Exkursion bei mildem Winterwetter. Dazu wurden wir von Irena reichlich an frischer Luft mit Speis und Trank bewirtet. Dieses Jahr war die Haushalt – Forst am Schweriner See, unterhalb der Hangterrassen von Wiligrad, das Ziel. Damit schlugen wir gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Sinngemäß natürlich, denn von Fliegen wurden wir zu dieser Jahreszeit kaum belästigt. Vielmehr holten wir den letzten Termin unserer diesjährigen Mittwochsexkursionen nach, der wegen eines Wintereinbruchs abgesagt werden musste. Das Wetter zeigte sich zwar nicht sehr begeistert von unserer Idee und weinte sich zeitweise über uns aus. Aber alles hielt sich in Grenzen und so erlebten wir trotz allem noch eine recht ordentliche Abschlussexkursion 2023.

Am Treffpunkt in Wiligrad.

Sehr gefreut habe ich mich über dieses nachträgliche Weihnachtsgeschenk, welches mir Catrin überreichte. Ganz herzlichen Dank dafür, auch an die anderen Pilzfreundinnen und Freunde, die ihren Anteil daran hatten.

Kaum dort angekommen hatte Catrin bereits den ersten Erfolg zu vermelden. Den Rhododendron – Knospenfresser (Pycnostysanus azaleae), ein Phytoparasit.

Sogleich wurden auch andere fündig.

Ein nicht mehr ganz frischer Violetter Rötel – Ritterling (Lepista nuda).

Ebenfalls recht betagte Nebelgraue Trichterlinge (Clitocybe nebularis).

Dieser auch nicht mehr ganz so junge Blätterpilz mit den anastomosierenden Lamellen gab uns ein Rätsel auf.

Zunächst führte uns der Weg durch den Schlosspark.

Dort entdeckten wir ebenfalls schon sehr betagte Fruchtkörper. So von einer Herbstlorchel, oder auch ein ausgereifter Flaschen – Stäubling.

Auch dieser in besseren Buchenwäldern nicht seltene Schärfliche Ritterling (Tricholoma sciodes) hat die besten Tage bereits hinter sich. Eine Kostprobe meinerseits ließ aber seine immerhin noch dezente Schärfe spüren.

Kammkoralle (Clavulina christata).

Chris nimmt einen Fototermin unter reichlich Anteilnahme wahr.

Nun geht es aber endlich hinunter zum Schweriner See.

Die für mich mit Abstand interessanteste Entdeckung in den dicken Rohhumuspaketen am Ufer des Schweriner Sees waren diese Mürblinge. Sehr markant mit ihrer weinroten Grundfärbung und auch recht üppige Fruchtkörper für diese Gattung. Trotz allem gelang mir/uns keine eindeutige Zuordnung innerhalb der durchaus schwierigen Gattung.

Da lob ich mir doch diese Typen, die es uns in ihrer Identifikation einfach machen. Junge Specht – Tintlinge (Coprinus picaceus).

Und hier noch mal die Spechte in Auflösung (Autolyse) begriffen.

Jahresendblick auf den Schweriner Außensee.

Auf dem Wanderweg in Richtung Lübstorf.

Die ersten Winterpilze (Flammulina velutipes) wurden entdeckt.

Und kurz drauf erspähte Catrin hochthronend üppige Büschel dieser leckeren Speisepilze.

Der Samtfuß – Winterpilz (Flammulina velutipes) ist einer der ältesten Kulturpilze der Menschheit. In Ostasien, so habe ich gelesen, soll er schon vor mehr als 1000 Jahren in Kultur genommen worden sein.

Schatten und Lichtspiele am Ende des Jahres. So wie in unserem Leben auch. Ich liebe diese melancholische Stimmung.

Wunderbare Momente am Jahresende.

Fundbesprechung.

Fototermin.

Ein besonders mastiger Häubling (Galerina spec.).

Nicht nur mastig, vor allem riesig ist dieses Teil, welches ein Pilzfreund aus Bad Kleinen hier aufgespürt hat. Es sind überständige Fruchtkörpers des Schuppigen Porlings (Polyporus squamosus).

Und dann große Begeisterung über ein Vorkommen noch frischer, gerade aufgesprungener Halskrausen – Erdsterne (Geastrum triplex).

Gut ausgeprägte Halskrause.

Natürlich durfte der wohl wichtigste und ergiebigste Speisepilz des Winters nicht fehlen. Austern – Seitling (Pleurotus ostreatus).

Und hier noch einmal in Silvesterbunter Szenerie.

Am Vorabend des Jahreswechsels.

Sandra Bernhardt aus Hamburg hatte ihre professionelle Fotoausrüstung mit dabei.

Und damit gelingen ihr natürlich auch ganz besonders schöne Aufnahmen. So diese Grünspan – Becherlinge (Chlorosplemium aeruginascens).

Es sind tatsächlich die Kleinsporigen Grünspanbecherlinge.  Sandra hat sie mikroskopiert.

Und dann pfiff Catrin uns zurück. Wir waren schon alle dran vorbei marschiert. Eine wirklich beeindruckende Plantage von Winter – Helmlingen auf einem liegenden, bemoosten Eichenstamm.

Für die Pilze war es ein gefundenes Fressen im eigentlichen Sinne, für uns eins für unsere Kameras und Handys.

Winter – Helmling (Mycena tintinabulum).

Es sind hunderte Behelmte, die hier dicht an dicht einen Platz an der selten scheinenden Wintersonne suchen. 

Und das Ganze Generationen übergreifend.

Sandra bringt ihre Foto – Ausrüstung in Stellung für unser Gruppenbild. Allerdings hatte der Selbstauslöser irgendwie keine Lust. Da kamen zwei junge Damen zufällig des Weges und wir konnten diese für unser Vorhaben gewinnen.

Zur Erinnerung an unsere Silvesterexkursion am Schweriner See. 30. Dezember 2023. Leider fehlen hier bereits drei Menschen, die etwas forscher unterwegs waren.

So setzten auch wir mit letzten Sonnenstrahlen zum Endspurt in Richtung Wiligrad an.

Blau ist die Hoffnung. Ein recht gutes Pilzjahr liegt hinter uns, hoffen wir auf ein zumindest eben solches in 2024.


Und hier noch die Artenliste vom MTB 2234/4 – Haushaltforst Wiligrad/Lübstorf: Rhododendron – Knospenfresser, Violetter Rötel – Ritterling, Gilbender Erdritterling, Nebelgrauer Trichterling, Fichten – Zapfenrübling, Geweihförmige Holzkeule, Striegeliger Schichtpilz, Kaffeebrauner Scheintrichterling, Gemeiner Trompeten – Schnitzling, Schärflicher Ritterling, Krauser Aderzähling, Kammkoralle, Gift – Häubling, Herbst – Lorchel, Flaschen – Stäubling, Birnen – Stäubling, Echter Zunderschwamm, Specht – Tintling, Halskrausen – Erdstern, Röhrenkeule, Laubholz – Harzporling, Winter – Helmling, Judasohr, Samtfuß – Winterrübling, Austern – Seitling, Kleinsporiger Grünspanbecherling, Schuppiger Porling u. a. 


Wie geht es 2024 weiter? – Siehe unter Termine!

29. November 2023 – Exkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion bei Bad Kleinen

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreund*innen

MTB: 2234/4 – Haushalt Forst bei Wiligrad

Diese Veranstaltung ist wegen Frau Holle ausgefallen und wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt. Siehe unter „Silvesterexkursion“

Schloss Wiligrad am Schweriner See. Foto: Beatrice Seidel.

Treff und Uhrzeit können individuell abgestimmt werden. Einfach anrufen oder eine Nachricht zusenden. Tel.: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219. E – Mail: steinpilz@t-online.de – Dauer der Tour zwischen 3 und 5 Stunden.


Kostenpunkt: 20,00 € p. P.; Vereinsmitglieder frei.


Goldfell – Schüpplinge (Pholiota aurivella) am Ufer des Schweriner Sees an totem Buchenholz.

Die Pilzsaison 2023 neigt sich dem Ende zu. Heute soll es jedoch noch einmal zu einer Mittwochsexkursion in den letzten Quadranten der Toppgraphischen Karte von Bad Kleinen gehen. Hier findet sich der südwestlichste Bereich der ehemaligen Haushalt Forst, mit seinen steil zum Schweriner See  abfallenden Hangterrassen. In früheren Jahren führte ich hier jedes Jahr im November unsere abschließende Pilzlehrwanderung durch. Damals immer einmal zur Morchelzeit im Mai und dann zur Zeit von Austern – Seitling und Co. im spätherbstlichen bzw. frühwinterlichen November. Kartierungstechnisch ist dieser Quadrant bereits bestens bearbeitet, so dass es schwer werden dürfte, wirklich neues zu entdecken. Aber schauen wir mal. Im Zentrum des Waldgebietes findet sich der kleine Ort Wiligrad mit seinem historischen Schloss Wiligrad. Vielleicht hat das dortige Gartencafe Wiligrad ja auch in dieser tristen Jahreszeit noch geöffnet und wir können noch zu einer Tasse Kaffee und einem Stückchen Kuchen einkehren.

Blick vom Ufer unterhalb von Schloss Wiligrad auf den Schweriner See.


Zu beachten wäre die Wetterlage. Sollte es regnen, schneien oder sogar Unwetterwarnungen ausgegeben worden sein, kann die Exkursion kurzfristig abgesagt und zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Deshalb bitte nochmals zeitnah an dieser Stelle informieren. Siehe auch unter: http://www.unwetterzentrale.de


27. November 2023 – 06. Januar 2024 – Adventsgestecke

Weihnachstube im Steinpilz – Wismar

Advents- und Weihnachtsgestecke

Adventsgesteck mit Rentierflechte, Zapfen und Flachem Lackporling.

Wie seit vielen Jahren schon, gab es auch in dieser Vorweihnachts- und Weihnachtszeit wieder unsere ganz speziellen und individuellen Gestecke für die stimmungsvollste Zeit des Jahres im Mykologischen Informationszentrum Steinpilz – Wismar, in der ABC Straße 21. Von kitschig bis naturnah und oft auch mit echten Pilzen ausgestattet. Auf stabilen Baumrinden, Holzscheiben, Astgabeln, Kränzen oder Brettern, mit Moos, Rentierflechten und Zapfen, aber auch mit mehr oder weniger bunter Weihnachtsdekoration. Die Pilzberatungsstelle verwandelte sich also wieder in eine gemütliche Weihnachtsstube. Und das blieb auch, ganz der Tradition verpflichtet, bis zum Ende der Weihnachtsfeiertage am 6. Januar 2024 so.

Panoramablick in das weihnachtliche Info – Zentrum Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21.

Mit dem Erwerb eines unserer Gestecke helfen Sie mit, die Pilzberatungsstelle in Wismar auch weiterhin zu erhalten.

Wir freuen uns auf ihren Besuch.   

22. November 2023 – Exkursion am Buß- und Bettag

Mittwochsexkursion bei Bad Kleinen

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreund*innen

MTB 2234/3 – Haushalt Forst bei Rote Flöte

Exkursionsgebiet heute bei Rote Flöte.

Im 3. Quadranten der Topographischen Karte von Bad Kleinen finden sich mehrere Gebiete, die für unsere Kartierungsexkursion hätten in Betracht kommen können. Die Nase vorn hatte der südliche Teil der Haushalt Forst zwischen Zickhusen, Drispeth und Alt Meteln. Eine weitere Möglichkeit wäre der Bereich am und nördlich des Rugensees gewesen. Hier befinden sich Laubwälder, die teils feucht stehen und daher auch Erlenbrüche enthalten dürften. Westlich der B 106 und gleich an Lübstorf anschließend findet sich ein schmales Waldgebiet, welches laut mündlicher Mitteilung aber nicht so sehr viel her geben soll. Im südlichen Bereich des Quadranten finden sich ebenfalls noch interessante Reviere. So bei Klein Trebbow mit dem bewaldeten Ufer des Trebbower Sees oder mit dem Wald am Schlossberg. Nicht zu vergessen wäre der westliche Ausläufer der Haushalt Forst Lübstorf/Wiligrad. Also ein Quadrant, der einiges zu bieten hat. Wir steuerten einen Zipfel der Haushalt Forst bei Rote Flöte an. Wir, dass waren Irena aus Keez, Maria aus Lübstorf sowie Christian und Reinhold aus Wismar. Da sich der erste Wintereinbruch ankündigte und ein eisiger Wind diesen erahnen ließ, wurde unsere Kartierungsrunde nicht all zu groß und zeitlich, auch wegen des Tagesganges, recht begrenzt.

Eigentlich brauche ich ihn nicht näher vorzustellen, denn es kennt ihn ohnehin jeder über den Tellerrand hinaus blickende Pilzfreund bzw. Freundin, den Holunder Rindenschichtpilz (Lyomyces sambuci).

Um es vorweg zu nehmen, Frischpilze gab es satt. Hier sehen wir die für diese Jahreszeit typischen Fuchsigen Rötel – Trichterlinge (Lepista flaccida).

Irena, Maria und Christian.

Solitär stehende Nebelkappe (Clitocybe nebularis) im Herbstlaub.

Hier in Form eines Herbstblattls.

Der Bleiweiße- oder Laubfreund Trichterling (Clitocybe phyllophila) bildet, wie auch einige andere Streuzersetzer, gerne Hexenringe aus. Für den Kochtopf – Mykologen dahin gehend von Interesse, dass er zu den stark giftigen Pilzarten gehört.

Nur schwach giftig ist hingegen der sehr schöne Rosa – Helmling (Mycena rosea).

Rotbraune Borstenscheiblinge (Hymenochaete rubuginosa) finden sich sehr häufig auf der Rinde alter Eichenstubben. Sie wirken meist sehr düster und unscheinbar, werden kaum wahrgenommen. Mit Blitz und vielleicht noch mit einem farbfreudigen Bildmodus, so wie hier, kommt ihre  Schönheit erst richtig zum Tragen.

Da fällt der auf den ersten Blick bereits fotogene Grünspan – Träuschling (Stropharia aeruginosa) schon eher ins Auge.

Auch immer wieder sehr farbfreudig tritt der Violette Lacktrichterling oder Bläuling (Laccaria ametystea) in Erscheinung.

Und noch einmal ordentlich Farbe in das triste Novembergrau. Gelbmilchender Helmling (Mycena crocata).

Und hier am Standort.

Schiefknolliger Anis – Champignon (Agaricus abruptibulbus).

Diese Flämmlinge (Gymnopilus spec.) schoben sich aus einer Spalte eines Laubbaumstammes heraus. Auffällig ist ihr deutlich ausgeprägter, häutiger Ring und die weißfilzige Stielbasis.

Die meisten Vertreter der Stummel- oder Krüppelfüßchen (Crepidotus) sind makroskopisch nicht zu identifizieren. Sie müssen also mikroskopiert werden. Horak führt über 20 Arten an. Die häufigste in unseren Breiten scheint das Kugelsporige Stummelfüßchen zu sein. Ja, die Kugeln sind eben nicht mit dem bloßen Auge erkennbar.

Noch weitaus komplizierter wird es in der hunderte Arten enthaltenen Gattung der Schleierlinge (Cortinarius). Immerhin gibt es hier einige, die durchaus gut im Feld ansprechbar sind. Der hier wird allerdings namenlos bleiben.

Zur Abwechslung mal eine Art der Bauchpilze, die es uns leicht macht. Den Flaschen – Stäubling (Lycoperdon perlatum) kann nun wirklich jeder bestimmen, der mit einem Minimum an Ernsthaftigkeit daran geht.

Die Röhren – Keule (Macrotyphula fistulosa).

Hier war jemand hungrig, der es außerdem recht deftig mag, denn die abgeweideten Grünblättrigen Schwefelköpfe sind doch ziemlich bitter. Ist es Rehwild? Man sieht es ziemlich oft.

Bitter schmeckt auch der Gallen – Täubling (Russula fellea).

Dieser Becherling gehört zur Gattung der Öhrlinge. Er ist ihr bekanntester Vertreter, das Eselsohr (Otidea onotica).

Bereits etwas entfärbte Purpurschwarze Täublinge (Russula atropurpurea).

Immer unter Buchen zu hause ist der Brandige Ritterling (Tricholoma ustale).

Der Hallimasch hat sich in diesem Herbst auffallend zurück gehalten. Nun scheint er doch noch stärker an den Start gehen zu wollen. Der Winter wird ihm einen Strich durch die Rechnung machen. Wir sehen hier jungen Dunklen Hallimasch (Armillaria obscura).

Typische Vertreter des Spätherbstes sind die Kaffeebraunen Schein- oder Gabeltrichterlinge (Pseudoclitocybe cyathiformis).

Während der Wind die Blätter im oberen Stockwerk des Buchenwaldes bereits verweht hat, trägt der Nachwuchs noch sein farbiges Herbstkleid.

Besonders gut auf diesem Panorama – Schwenk zu sehen.

Wie auf einem Präsentierteller hat sich hier ein Scheidenstreifling (Amanita spec.) empor geschoben. Davor ein Milder Milchling (Lactarius mitissimus).

Und hier noch einmal in Schieflage.

Wir verabschieden uns heute mal ohne Gruppenfoto von der Haushalt Forst bei Rote Flöte.


Die Artenliste von MTB 2234/3 Haushalt Forst bei Rote Flöte: Judasohr, Safran – Schirmpilz, Horngrauer Rübling, Goldgelber Zitterling, Schmetterlings – Tramete, Langstieliger Knoblauchschwindling, Weißstieliges Stockschwämmchen, Rosablättriger Helmling, Holunder – Rindenschichtpilz, Nebelgrauer Trichterling, Eichen – Wirrling, Grünblättriger Schwefelkopf, Gelbmilchender Helmling, Zitronengelbes Reisigbecherchen, Gallen – Täubling, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Violetter Rötel – Ritterling, Süßlicher Milchling, Rehbrauner Dachpilz, Weißmilchender Helmling, Gelber Knollenblätterpilz, Flaschen – Stäubling, Schlanker Riesenschirmpilz, Bleiweißer Trichterling, Rosa – Helmling, Geweihförmige Holzkeule, Rotbrauner Borstenscheibling, Riesen – Champignon, Derbes Rotfüßchen, Grünspan – Träuschling, Fleischroter Lacktrichterling, Violetter Lacktrichterling, Gift – Häubling, Schiefknolliger Anis – Champignon, Ahorn – Holzkeule, Striegeliger Schichtpilz, Herber Zwergknäuling, Stoppliger Drüsling, Röhren – Keule, Brennender Rübling, Binsen – Keule, Vielgestaltige Holzkeule, Eselsohr, Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Brandiger Ritterling, Widerlicher Ritterling, Buchenwald – Wasserfuß, Purpurschwarzer Täubling, Milder Milchling, Scheidenstreifling und Kaffeebrauner Scheintrichterling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

18. November 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung 

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Sie führte durch das Kröpeliner Stadtholz

Das Kröpeliner Stadtholz zeigte sich heute bei sonnigem Spätherbstwetter von seiner schönsten Seite.

Mit der heutigen Lehrwanderung haben wir den Zyklus der öffentlichen Führungen für dieses Jahr beendet. Immerhin befinden wir uns ab Mitte November bereits im Wachstumsaspekt des Winters. Dennoch sind wir dem Spätherbst noch sehr nahe, so dass die Artenvielfalt noch immer recht hoch sein kann. Und in diesem Jahr ganz besonders hoch. Viele Streubewohner,  aber auch noch reichlich Mykorrhiza – Arten. Im Kröpeliner Stadtholz dominieren Laubwälder, insbesondere Buchenbestände. 

Wir starten und Catrin hat offensichtlich bereits etwas entdeckt.

Hallimasch (Armillaria cf.) gab es besonders entlang des dortigen Radweges in Mengen und in allen Altersstadien.

Hier ist es eine schicke Herbstlorchel (Helvella crispa).

Beringter Flämmling (Gymnopilus junonius). Ungenießbar, da bitter!

Die Lamellen dieses Sprödblättlers schmeckten brennend scharf. Er gehört in die Gruppe der scharfen Weißsporer und hier zu den besonders pikanten Spei – Täublingen.

Nicht minder scharf schmeckt die weiße Milch des Graugrünen Milchlings (Lactarius blennius), den wir stets unter Buchen, mitunter als Massenpilz, antreffen können.

Ebenfalls unter Buchen zu hause und oft auch ein Massenpilz ist der Süßliche Milchling (Lactarius subdulcis). Er kann zumindest ein Mischpilz – Gericht bereichern.

Tolle Lichtspiele und Stimmungen heute.

Es war einmal eine Rotbuche.

So schön kann der November sein.

Hier sehen wir möglicherweise den Breitblättrigen Rußmilchling (Lactarius ruginosus)? Er gehört zu den Korallen – Reizkern, deren Milch im Verlauf rötet.

Der verwandte Falbe Milchling (Lactarius pallidus) besitzt unveränderlich weiße und sehr scharfe Milch.

Catrin gelingen mit ihrem neuen Handy inzwischen auch richtig schöne Bilder.

Ich habe in meiner Exkursionstasche immer einen Schminkspiegel dabei. Nicht für meine kaum vorhandene Eitelkeit, sondern er leistet mir manchmal gute Dienste, steht nur ein Hutträger der jeweiligen Art zur Verfügung. Hier ist es ein Brennreizker (Lactarius pyrogalus), den wir in der Regel unter Hainbuchen finden können.

Elfenbein – Schnecklinge (Hygrophorus eburneus). Der Buchenbegleiter soll essbar sein, aber ein Hit ist er sicherlich nicht.

Ganz anderes habe ich vom Rosablättrigen Helmling (Mycena galericulata) gehört. Seine Hüte sollen sehr gut munden. Wir sehen hier noch sehr junge Exemplare. Erst in der weiteren Reifung färben sich die Lamellen zart rosa.

Im Kröpeliner Stadtholz.

Erst wenn die Fruchtkörper des Gilbenden Erdritterlings (Tricholoma argyraceum) in Zersetzung übergehen bildet sich das bezeichnende Gelb heraus. Jung sind die Pilze essbar.

Unter Buchen, auf besseren Böden, findet sich der Braunfleckende Milchling (Lactarius fluens). Seine weiße Milch schmeckt scharf, er darf also im Wald bleiben.

Im Hintergrund wird Totholz inspiziert.

Das Interesse wurde u. a. von dieser Nebenfruchtform des Fleischroten Gallertbecherlings (Ascocoryne sarcoides) geweckt.

Ein sehr häufiger Laubholz – Besiedler ist der Herbe Zwergknäuling (Panellus stypticus). Besonders gern siedelt er auf Eichenholz. Die Querverbindungen am Lamellengrund nennt man Anastomosen.

Dieses geweihförmige Gebildet hatte Catrin entdeckt. Zwar befinden wir uns nicht auf einer Wiese, aber nichts destotrotz könnte hier durchaus die Geweihförmige Wiesenkeule (Clavaria corniculata) zu sehen sein. Ein toller Fund!

Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) links, im Vergleich mit seinem tödlichen Doppelgänger, dem Gift – Häubling (Galerina marginata).

Hier darf man auch mal die Schönheit des Ganzen auf sich wirken lassen. Auch wenn es nur ein banaler Gelber Knollenblätterpilz (Amanita citrina) ist.

Hier ist es ein junger Starkriechender Körnchenschirmling (Cystoderma carcharias).

Immer wieder stimmungsvolle Momente.

Tolle Herbstfärbung einer Rotbuche im Kontrast zum blauen Himmel.

Meist sind unsere Blicke jedoch auf den Waldboden gerichtet.

Und hier immer wieder Hexenringe und Reihen der Herbstblattl (Clitocybe nebularis). Wie man sieht, wachsen sie nicht nur bei Nebel.

Ich konnte es einfach nicht lassen, immer mal meinen Blick zu den Baumkronen und in Richtung Himmel schweifen zu lassen. Dieser Tag ist doch ein Geschenk!

Goldener Herbst in seinen letzten Zügen.

Auch diese Gift – Häublinge (Galerina marginata) kommen bei dem traumhaften Wetter ganz besonders feierlich zur Geltung. Was stört uns ihre Giftigkeit, wenn sich das Auge satt sehen kann.

Auch entlang und in diesem Graben gab es allerhand zu entdecken.

Hier sind es Buchen – Speitäublinge (Russula mairei).

Auch gleich daneben schob sich weiteres Rot aus der dicken Laubstreu des Grabens. Ein Glückspilz!

Ist es ein Buchenblatt – Amanita?

Natürlich nur ein ganz gemeiner Fliegenpilz (Amanita muscaria).

Hier sehen wir die Röhrige Keule (Macrotyphula fistulosa).

Steife Koralle (Ramaria stricta).

Welch ein gefräßiger Schneckling!

Einfach schön anzusehen.

Im Falllaub des Spätherbstes, nicht nur von Buchen, besonders gerne auch von Eichen, finden wir sehr gesellig den Großen Knoblauchwindling (Marasmius prasiosmus).

Diese Stockschwämmchen haben offensichtlich einen Gen – Defekt. Sie sind allgemein heller, so auch ihr Sporenstaub. Die Fruchtkörper erscheinen also blasser. Ähnliches lässt sich auch bei Schwefelköpfen beobachten.

Immer noch schiebt der eine oder andere Steinpilz (Boletus edulis).

Allmählich schließt sich der Kreis und die Wanderung geht ihrem Ende entgegen.

Einer der Teilnehmer hatte kurz vor mir diesen Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha) versehentlich als Steinpilz abgeschnitten. Da er rasch bemerkte, dass er sich getäuscht hatte, warf er den vermeintlichen Giftpilz wieder weg. Ich hob ihn kurz danach auf und bot ihm diesen als ausgezeichneten Speisepilz an. Also nicht so voreilig handeln, schließlich hat man doch den Fachmann dabei.

Eine Familie von Gruben – Lorcheln (Helvella lacunosa).

Selbst ein letzter Pantherpilz (Amanita pantherina) hat hier noch das Licht der Welt erblickt.

Unter dem Motto: „das Beste zum Schluss“, hat Catrin noch einen imposanten Trupp der äußerst fotogenen Goldfarbenen Glimmerschüpplinge entdeckt.

Ihre Manschette schmückt den Stiel zunächst nicht als herunter hängendes Röckchen, sondern zeigt eher wie eine Halskrause noch oben.

Die festfleischigen und kaum verwechselbaren Pilze sind nie madig. Vielleicht verhindert derartiges die in ihnen enthaltene Blausäure, die, will man die Pilze essen, zunächst verdunstet werden muss. Er soll dann sehr wohlschmeckend sein!

Goldfarbener Glimmerschüppling (Phaeolepiota aurea). Dieser Fund rundete die letzte öffentliche Lehrwanderung des Jahres würdig ab.

Zur Erinnerung an eine spätherbstliche Wanderung durch das Kröpeliner Stadtholz.

Ein großes Dankeschön an die Sonne. Sie hat es heute wirklich gut mit uns gemeint und Licht in das so häufige Novembergrau gebracht.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

15. November 2023 – Exkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion bei Bad Kleinen

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreund*innen

MTB 2234/2 – Großherzoglicher Forst Moidentin –  Lostener See

Am Lostener See heute Nachmittag.

Heute ging es mit dem 2. Quadranten der Topographischen Karte Bad Kleinen im Maßstab 1 : 25 000 weiter. Im Quadrant befinden sich im wesentlichen 2 Reviere, die für unsere spätherbstliche Exkursion in Frage kamen. Da wäre der nordöstliche Bereich, mit dem Lostener See zu nennen. Das Gebiet gehört zur ehemals Großherzoglichen Forst Moidentin. Das bewaldete Steilufer des See ist durchaus eine vielversprechende Adresse. Der Südostteil wird von einem Zipfel des Schweriner See eingenommen und hier entspringt auch der Wallensteingraben , der sich in Richtung Norden hin zum Lostener See in Bewegung setzt. Von hier aus weiter zum Wismarer Mühlenteich fliest, um schließlich in die Wismar Bucht zu münden. Andererseits findet sich im Herzen des Quadranten ein kompaktes Mischwaldgebiet, nämlich der Bad Kleiner Teil der früheren Haushalt Forst. Auch dieses Revier gehört zu unseren artenreichen Wäldern und hat selbst im Spätherbst noch einiges zu bieten. In manchen Jahren erwarten den Pilzfreund Unmengen von Totentrompeten und Trompeten – Pfifferlingen. Wir entschieden uns für erstere Variante. Dazu trafen sich am Nachmittag Maria aus Lübstorf, Christopher aus Lübeck, Phillip aus Renzow und Reinhold aus Wismar in Bad Kleinen und wir fuhren anschließend in Richtung Hohen Viecheln.

Von hier aus starteten wir unsere Exkursion.

So gleich begrüßten uns etliche Nebelkappen (Clitocybe nebularis).

Auch Violette Rötel – Ritterlinge (Lepista nuda) waren dabei. Beide teilen sich gerne den Standort.

Krauser Aderzähling (Plicatura crispa).

Sehr markant und leicht kenntlich ist der Gurken – Schnitzling (Macrocystidea cucumis). Alleine sein Duft nach frischen Gurken, mit ranziger Nebennote, lassen ihn ziemlich sicher erkennen.

Ein besonders schönes und daher fotogenes Exemplar des Dickschaligen Kartoffel – Hartbovistes (Scleroderma citrinum).

Noch ein kleines Stück und wir erreichen den Lostener See.

Rechts zwei giftige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare), links drei delikate Graublättrige Schwefelköpfe (Hypholoma capnoides).

Freude über immer neue Entdeckungen.

Hier sind es Große Blut – Champignons (Agaricus langei) des Laubwaldes. Allerdings unterscheidet Bon beispielsweise noch einen A. haemorrhoidarius. Beide Arten sollen sich im Wesentlichen durch unterschiedliche Sporengrößen unterscheiden.

Chris aus Lübeck beim Ablichten eines Herrenpilzes am Lostener See.

Ein stattliches Exemplar (Boletus edulis). Es durfte stehen bleiben.

Flockenstielige Hexen – Röhrlinge (Boletus luridiformis) setzten zu einem neuen Wachstumsschub in sonnenexponierter Lage, so sie denn scheinen sollte, an.

Nebelkappen (Clitocybe nebularis) in großen Mengen und in besonders mastigen Ausführungen in den mächtigen Laubstreupaketen.

Rotgelbe Stoppelpilze (Hydnum rufescens) an den Hangterrassen zum See.

Schon in Tagen meiner Kindheit bin ich hier auf der Suche nach Speisepilzen unterwegs gewesen. Allerdings kaum für mich selber, sondern für andere. 

Phillip ist fündig geworden.

Eine Kammkoralle (Clavulina christata).

Buchen – Speitäublinge (Russula marei). Gut ist ihre Sprödheit zu erkennen.

Die Graukappe wird auch Herbstblattl genannt.

Mal schauen, was Chris hier so entdeckt hat.

Es ist eine niedliche Gruppe bereits blutender Großer Bluthelmlinge (Mycena haematopus).

Seeblick.

Elfenbein – Schnecklinge (Hygrophorus eburneus) sind hier seit langem zuhause.

Hohe Luftfeuchtigkeit ist wichtig für Gallertpilze wie diese Judasohren (Hirneola auricula – judae).

Phillip war so nett und sammelte mir in Hanglage eine ansehnliche Menge junger Hallimasch ein, die ich für ein mögliches Imbissgeschäft abkochte und einfror.

Und zur Erinnerung von rechts: Maria, Phillip, Chris und Reinhold. 15. November 2023 am Lostener See.

Buchenhang zum Lostener See heute Nachmittag.


Hier die Artenliste von MTB 2234/2 – Großherzoglicher Forst Moidentin/Lostener See: Ahorn – Runzelschorf, Nebelgrauer Trichterling, Eichenwirrling, Rotbrauner Borstenscheibling, Langstieliger Knoblauch – Schwindling, Violetter Rötel – Ritterling, Specht – Tintling, Geweihförmige Holzkeule, Rillstieliger Helmling, Tonfalber Schüppling, Wurzelschwamm, Safran – Schirmpilz, Schwarzgezähnelter Helmling, Horngrauer Rübling, Süßlicher Milchling, Frostschneckling, Rosa – Helmling, Gift – Häubling, Grünblättriger Schwefelkopf, Krauser Aderzähling, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Weißmilchender Helmling, Derbes Rotfüßchen, Gurkenschnitzling, Seidiger Rißpilz, Papagei – Täubling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Rostfleckiger Helmling, Ohrlöffel, Mäuseschwänzchen, Blauer Saftporling, Gemeiner Violettporling, Bleiweißer Trichterling, Dunkelscheibiger Fälbling, Grobscholliger Riesenschirmpilz, Gelbweißer Täubling, Violetter Lacktrichterling, Halskrausen – Erdstern, Gelber Knollenblätterpilz, Herbstlorchel, Gemeine Stinkmorchel, Roter Fliegenpilz, Buchen – Speitäubling, Großer Blutchampignon, Echter Steinpilz, Graugrüner Milchling, Blaugrauer Reiftäubling, Glasigweißer Höckerschwamm, Rosablättriger Helmling, Rettich – Helmling, Buchenblatt – Helmling, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Weißes Haarbecherchen, Ziegelroter Schwefelkopf, Rotgelber Stoppelpilz, Gelbmilchender Helmling, Flaschen – Stäubling, Buchen – Klumpfuß, Dickblättriger Schwarztäubling, Brandiger Ritterling, Wechselfarbiger Speitäubling, Kammkoralle, Niedergedrückter Rötling, Violettlicher Schwindling, Honiggelber Hallimasch, Buchen – Kreisling, Buchen – Runzelschorf, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Striegelige Tramete, Rotbuchen – Rindenkugelpilz, Gallen – Täubling, Gefleckter Helmling, Elfenbein – Schneckling, Großer Bluthelmling, Maronen – Röhrling, Goldschimmel, Beringter Buchen – Schleimrübling und Birken – Zungenporling.


12. November 2023 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion der Pilzfreude

Auch für interessierte Gästinnen und Gäste

Sie führte durch das Rühner Holz

Heute im spätherbstlichen Rühner Holz.

Der Spätherbst – Aspekt sollte schon fast in seinen letzten Zügen liegen, geht es nach der Aspekt – Abfolge eines durchschnittlichen Pilzjahres. Aber in diesem Jahr ist alles anders. Der Wachstumsschub des Herbstes ist gerade abgeklungen und der eigentlich Mitte November endende Spätherbst startet gerade erst richtig durch. So drehten wir heute unter Führung von Catrin eine interessante Runde durch dieses umfangreiche Revier. Catrin hatte für uns eine tolle Route zurecht gelegt, schließlich ist es auch ihr Hauswald.

Ein in Fachkreisen allseits bekannter und in unseren Laubwäldern ein sehr häufige Sprödblättler ist der Dickblättrige Schwarztäubling (Russula nigricans). Er kann zumindest jung durchaus ein Pilzgericht bereichern.

Das gilt natürlich auch für den Schiefknolligen Anis – Champignon (Agaricus essettei).

Sehr willkommen bei den Feinschmeckern sind natürlich diese Trompeten – Pfifferlinge (Cantharellus tubaeformis).

Der schöne Buchen – Speitäubling (Russula mairei) ist alles andere als Delikat. Wie sein Namen bereits vermuten lässt, eher zum Spucken geeignet.

Hier waren die Feinschmecker unter den Schnecken am Werk. Frauen – Täublinge (Russula cyanoxantha).

Pilzfreund Hanjo aus Bützow betrachtet unter neugierigen Blicken einen Stubbenpilz.

Wahrscheinlich Stockschwämmchen, aber es sind auch Schwefelköpfe an diesem Buchenstubben zu sehen.

Die Steife Koralle (Ramaria stricta) im Buchenlaub.

Gemeine Hundsrute (Mutinus caninus).

Die ungenießbaren Wolligen Milchlinge (Lactarius vellereus) werden auch Erdschieber genannt. Laubschieber würde hier wohl auch nicht verkehrt sein.

Altgolden zeigt sich uns das Rühner Holz.

Die Elfenbein – Schnecklinge (Hygrophorus eburneus) sind unter Rotbuchen zuhause.

Auch der Gallen – Täubling (Russula fellea) ist ein Symbiose – Partner der Buche.

Zum Vergleich, links der essbare, wenn auch mindertwerrtige Gelbweiße Täubling (Russula ochroleuca) und rechts der absolut ungenießbare Gallen – Täubling (Russula fellea).

Der Purpurschwarze Täubling (Russula atropurpurea) geht auch gerne eine Partnerschaft mit der Eiche ein. Wir finden ihn auf sauren bis neutralen Böden.

Und schon wieder wurde etwas entdeckt.

Es ist ein Perlpilz (Amanita rubescens).

Ein Augenschmaus sind diese Gelbstieligen Muschelseitlinge (Sarcomyxa serotina). Für den verwöhnten Gaumen allerdings eher eine Zumutung.

Jetzt starten an Laubholz – Ästen auch wieder in großen Ansammlungen die Krausen Aderzählinge (Plicatura crispa) durch.

Hier sehen wir die verhältnismäßig seltene, weiße Form der Nebelkappe (Chlitocybe nebularis var. alba).

Ein verpilzter Buchenstamm wird in Augenschein genommen.

Es sind Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmonarius) und Beringte Buchen – Schleimrüblinge (Oudemansiella mucida).

Immer wieder schön.

Eine ganz eigene Eleganz.

Auch aus dieser Perspektive ansprechend.

Auch der Flaschen – Stäubling (Lycoperdon perlatum) kann immer wieder ein schönes Fotoobjekt darstellen.

Im Rühner Holz.

Auch Hallimasch (Armillaria cf.) gab es hier heute.

Ein Nest von Herbsttrompeten (Craterellus cornucopioides). Ein Trompeten – Herbst ist es in diesem Jahr allerdings nicht.

Besonders im Spätherbst können die Füllhörner auch recht üppig in Erscheinung treten.

Schwefel – Ritterling (Tricholoma sulphureus).

Über diesen Rotschuppigen Raukopf (Cortinarius bolaris) hat sich besonders Catrin sehr gefreut.

Steinpilze (Boletus edulis) wollten es in diesem Jahr wissen und kommen immer noch nicht so richtig zur Ruhe. 

Gut getarnt und im Laub versteckt ein Büschel von Pinsel – Schüpplingen (Pholiota jahnii).

Hier sehen wir den Gelbgestiefelten Schirmpilz (Lepiota ventriosospora).

Braune Raslinge (Lyophyllum fumosum).

Für viele Liebhaber ein ausgezeichneter Speisepilz.

Zwar stattlich, aber kein Speisepilz ist der Buchen – Klumpfuß (Cortinarius amoenolens).

Die Herkuleskeule (Clavariadelphus pistillaris) soll bitterlich oder pfefferig schmecken.

Besonders gefreut haben wir uns auch über dieses relativ seltene Wurzel – Graublatt (Tephrocybe rancida).

Oft in großen Schaaren an Kalkstandorten im Buchenwald kann im Herbst der Violettliche Schwindling (Marasmius wynnei) angetroffen werden.

Und natürlich durfte heute dieser Glückspilz (Amanita muscaria) nicht fehlen. Auch bekannt unter der Bezeichnung Roter Fliegenpilz.

Und hier sehen wir die Frau- und Herrschaften, die sich heute auf in das Rühner Holz zu einer Vereinsexkursion gemacht hatten. Ganz besonderen Dank an Catrin (2. von links), da sie uns so toll durch ihren Hauswald geführt hat.

Danke an das Rühner Holz, dass wir heute hier unterwegs sein durften. Es hätte ja auch große Jagd sein können.

Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

08. November 2023 – Exkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion bei Bad Kleinen

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreund*innen

MTB 2234/1 – Buchholz (Haushalt Forst)

Goldene Spätherbststimmung im Buchholz heute Nachmittag.

In der Auslosung der Topographischen Karten für die Mittwochsexkursionen sind natürlich auch die Blätter im Nahbereich einbezogen worden. Im Norden ab der 18er Reihe, im Süden bis zur 23er Reihe, im Westen bis zur Landesgrenze und im Osten zur 37er Reihe senkrecht. Das war der Rahmen, den wir uns zu Beginn der Kartierungen um 1990 herum steckten. Das kann man gut auch auf meinen Datensätzen unter „Daten und Verbreitungskarten“ erahnen. Ich habe diesen Ramen für mich in den letzten Jahren deutlich erweitert und er umfasst nun nahezu das gesamte (westlichere) Mecklenburg. Die Messtischblätter der oben erwähnten Grenzen sind besonders gut gefüllt mit Fundpunkten. Dazu gehört auch das MTB Bad Kleinen.

Dieser Bereich der Haushalt Forst nennt sich Buchholz und ist das Filet – Stück schlechthin seit vielen Jahren. Ich/wir waren hier also schon sehr oft unterwegs. So auch heute.

Und da ich hier nicht nur im Rahmen der Kartierungsexkursionen unterwegs war, sondern die Reviere auch zu unseren am häufigsten aufgesuchten bezüglich Speisepilze und zum Besorgen von Ausstellungsarten zählen, ist hier vieles bereits bekannt. Es wird also schwer werden, wirklich neues zu entdecken. Zumindest für uns einfache Feldmykologen. Trotz allem gibt es noch eine Vielzahl von Arten, die hier durchaus reichlich vertreten sein dürften, aber noch nicht den Weg in die Datenbank gefunden haben. Insbesondere wenn man ernsthaft mykologisch Arbeiten möchte, gibt es hier noch vieles zu entdecken. Dabei ist Spezialliteratur und Mikroskop unerlässlich. Aber schauen wir mal. Vielleicht ist ja doch noch das eine oder andere neu für diesen Quadranten in der Haushalt Forst bei Zickhusen, einem unserer „Edel – Wälder“ schlechthin. So trafen sich zu diesem Vorhaben unsere neue Pilzfreundin Maria aus Lübstorf, Dr. Wulf Schultze aus Hamburg, Christopher Engelhardt aus Lübeck, Michael Junge aus Schwerin und Reinhold Krakow aus Wismar am Nachmittag in Zickhusen.

Bereits während unserer ersten Schritte erfreute dieser junge Safran – Schirmpilz (Macrolepiota rhacodes). Seit längerem befindet er sich jedoch in der Gattung Chlorophyllum.

Herbst oder Derbes Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus). Aktuell Xerocomellus pruinatus.

Es war heute auch ein Tag für stimmungsvolle Landschafts-, bzw. Waldbilder.

Oder auch für derartige Stillleben. Aber darf man derartiges überhaupt als Stillleben bezeichnen? Ich habe von Kunstbegriffen keine Ahnung. Wikipedia habe ich entnommen, Stillleben sind Abbildungen von leblosen und statischen Objekten und wahrscheinlich auch nur in der Malerei. Hier ist es ein Foto und es ist viel Leben zu sehen. Wie dem auch sei, wir sehen hier Birnen – Stäublinge (Lycoperdon pyriforme) im herbstlichen Umfeld. Neuerdings Apioperdon pyriforme.

Fündig geworden.

Es sind Vertreter der Gattung Hallimasch (Armillaria cf.).

Nebelkappe, Graukappe, Nebelgrauer Trichterling (Clitocybe nebularis). Früher in der Gattung Lepista beheimatet. Also bei den Rötel – Ritterlingen, wo er meiner Meinung nach viel besser aufgehoben wäre.

Junge und besonders mastige Beringte Buchen – Schleimrüblinge (Oudemansiella mucida).

Ja, dass sind schon recht imposante Teile.

Inzwischen ist er in der Gattung Mucidulla beheimatet.

Immer wieder ein dankbares Foto – Motiv.

Dr. Wulf Schultze untersucht einen dünnen Buchenast, der über und über mit gelben Apothezien besetzt ist.

Auch Chris ist sogleich zur Stelle und und tätigt mit seiner Olympus – Unterwasserkamera Makroaufnahmen. Sehr wahrscheinlich sind es aber nur die überaus häufigen Zitronengelben Reisigbecherchen (Bisporella citrina).

Judasohren (Hirneola auricula – judae). Neuerdings Auricularia auricula – judae.

Einfach paradiesisch heute.

Laubholz – Harzporling (Ischnoderma resinosum).

Junge Wollige Milchlinge (Lactarius vellereus). Heute Lactifluus velereus).

Frischer Zuwachs beim Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola). Hier ist noch alles beim Alten.

Wie so oft auch hier mal wieder ein Haarschleierling der unter Cortinarius spec. abgeheftet werden musste.

Gift – Häubling (Galerina marginata). Tödlich giftig!

Zum Vergleich hier das leckere Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis). Es steht seit längerem wieder in der Gattung Pholiota = Schüpplinge.

Ein häufiger Buchen – Begleiter ist der Brandige Ritterling (Tricholoma ustale).

Schwarzgezähnelter Helmling (Mycena pelianthina). Er gehört in die Sektion der Rettich – Helmlinge, die leicht giftig sein sollen.

Eine etwas windflüchtige Herbst – Lorchel (Helvella crispa).

Immer wieder gab es etwas zu entdecken.

Bunt sind noch die Wälder.

Ein in Autolyse befindlicher Schopf – Tintling (Coprinus comatus). Der zukünftige Pilz des Jahres 2024.

Seit vielen Jahren immer wieder Standortstreu und an der selben Stelle zu finden ist hier der Große Rettich – Fälbling (Hebeloma sinapizans). Im Längsschnitt ist im oberen Bereich des eng – holen Stieles immer ein dort hineinragender Zapfen zu sehen.

Maria entdeckte voller Freude diese jungen Steinpilze (Boletus edulis).

Ein schönes Bild unterstreicht hier nicht zuletzt der Tintenstrichpilz (Bispora antennata).

Schönes Stimmungsbild von jungen Weißstieligen Stockschwämmchen (Psathyrella hydrophila). Auch Psathyrella piluliformis.

Mitunter einen spektakulären Anblick liefert der Ansehnliche Flämmling (Gymnopilus spectabilis) an, bzw. um altem Laubholz herum.

Auch Beringter Flämmling (Gymnopilus junonius) genannt.

Ein im Herbst mitunter als Massenpilz in Erscheinung tretender Wachsblättler ist der Elfenbein – Schneckling (Hygrophorus eburneus).

Schiefknolliger Anis – Champignon (Agaricus abruptibulbus). Ein Waldbewohner.

Fleischbrauner – oder Schmutziger Rötel – Ritterling (Lepista sordida). Er ist meist schmächtiger als der sehr ähnliche Violette Rötel – Ritterling.

Igel – Stäublinge (Lycoperdon echinatum).

Meist auf Wiesen, mitunter aber auch im Wald findet sich der Schneeweiße Ellerling (Cuphophyllus niveus).

Hallimasch tritt in diesem Herbst vergleichsweise zurückhaltend in Erscheinung. Hier hätte ich aber meinen Korb in guter Qualität mit Honiggelben Hallimasch (Armillaria mellea) füllen können. Nur hatte ich am Ende keine Lust mehr dazu und schließlich lag auch das Tageslicht in letzten Zügen.

Von links waren heute Reinhold, Christopher, Maria, Michael und Wulf im Buchholz zur Mittwochsexkursion erfolgreich unterwegs.


Die Artenliste von MTB 2234/1 – Buchholz (Haushalt Forst): Schopf – Tintling, Violetter Rötel – Ritterling, Horngrauer Rübling, Rosa – Helmling, Safran – Schirmpilz, Graukappe, Brandkrustenpilz, Gelbmilchender Helmling, Grünblättriger Schwefelkopf, Langstieliger Knoblauch – Schwindling, Geweihförmige Holzkeule, Süßriechender Rettich – Helmling, Flaschen – Stäubling, Buchenblatt – Helmling, Süßlicher Milchling, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Striegeliger Schichtpilz, Großer Bluthelmling, Derbes Rotfüßchen, Fleischroter Lacktrichterling, Violetter Lacktrichterling, Goldschimmel, Gelbweißer Täubling, Flaumiger Liliputseitling, Birnen – Stäubling, Zitronengelbes Reisigbecherchen, Braunfleckender Milchling, Weißstieliges Stockschwämmchen, Dickblättriger Schwarztäubling, Brennender Rübling, Beringter Buchen – Schleimrübling, Ziegelroter Schwefelkopf, Falscher Pfifferling, Braunroter Lacktrichterling, Gemeiner Rettich – Fälbling, Gelber Knollenblätterpilz, Duftender Gürtelfuß, Judasohr, Rotrandiger Baumschwamm, Warziger Drüsling, Schmetterlings – Tramete, Echter Zunderschwamm, Buchen – Speitäubling, Schwefel – Ritterling, Brandiger Ritterling, Graugrüner Milchling, Laubholz – Harzporling, Ansehnlicher Flämmling, Rotstieliger Leder – Täubling, Wolliger Milchling, Rettich – Helmling, Stockschwämmchen, Gallertfleischiger Fältling, Gallen – Täubling, Schärflicher Ritterling, Steife Koralle, Buchen – Runzelschorf, Elfenbein – Schneckling, Heftel – Nabeling, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Grünspan – Träuschling, Wohlriechender Gürtelfuß, Buckel – Tramete, Riesenporling, Schwarzgezähnelter Helmling, Frauen – Täubling, Gilbender Erdritterling, Grüner Anis – Trichterling, Schiefknolliger Anis – Champignon, Striegelige Tramete, Brombeerrost, Weinrötlicher Zwergchampignon,  Echter Steinpilz, Kaffeebrauner Scheintrichterling, Mehlpilz, Eichen – Rindensprenger, Bogenblättriger Helmling, Laubholz – Hörnling, Violettlicher Schwindling, Schmutziger Rötelritterling, Schneeweißer Ellerling, Igel – Stäubling, Verfärbender Schleimkopf und Honiggelber Hallimasch. 


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

03. – 05. November – AMMV – Herbsttagung

AMMV – Herbsttagung

Sie fand auf der Ostseeinsel Hiddensee statt

Wie schon im Frühling diesen Jahres fand auch die Herbsttagung der Arbeitsgemeinschaft Mykologie Mecklenburg – Vorpommerns im Naturschutzbund Deutschland auf der schönen Ostsee – Insel Hiddensee statt. Sie diente der Kartierung, also der Erforschung der dortigen Pilzflora. Dazu waren die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft und vielleicht auch interessierte Gäste wieder sehr herzlich eingeladen. 

01. November – Kartierungsexkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion Lübtheen – Süd

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreund*innen

MTB 2732/4 – Flusslandschaft Elbe bei Vielank

Diese Veranstaltung ist aufgrund ungünstiger Umstände ausgefallen und wird im nächsten Jahr nachgeholt.

Treff und Uhrzeit können individuell abgestimmt werden. Einfach anrufen oder eine Nachricht zusenden. Tel.: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219. E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de – Dauer der Tour zwischen 3 und 5 Stunden.


Kostenpunkt: 20,00 € p. P., Vereinsmitglieder frei.


Heute steht der 4. und damit letzte Quadrant der Topographischen Karte von Lübtheen – Süd auf dem Programm. Im Vergleich zu den ersten drei Quadranten findet sich in diesem ein deutlich geringerer Anteil von Waldflächen. Aber immer noch mehr als ausreichend für eine solide Exkursion. Neben kleineren Waldflächen, die über dem gesamten Quadranten verteilt liegen, findet sich nordöstlich der Ortschaften Benz und Vielank der südwestliche Rest der großflächigen Waldgebiete der Lübtheener Heide. Auch hier dürfte die Kiefer alles dominieren und wir werden sehen, was der Spätherbst hier für und bereit hält.


Zu beachten wäre die Wetterlage. Bei zu ungemütlichem Wetter, Regen, Schnee oder sogar möglicher Unwettergefahr, kann die Exkursion kurzfristig abgesagt und zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Daher möglichst nochmals zeitnah an dieser Stelle informieren. Siehe auch unter: Unwetterzentrale.de


28. Oktober 2023 – Öffentliche Pilzwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Im Gebiet der Oberen Seen bei Sternberg

Landschaftsschutzgebiet Obere Seen bei Sternberg.

Inzwischen befinden wir uns im Ablauf der Aspekt – Abfolge eines Pilzjahres im Spätherbst. Im Gegensatz zu den uns bekannten 4 Jahreszeiten werden die Wachstumsphasen im Pilzreich in 8 Jahreszeiten aufgegliedert. 

  1. Schneeschmelze (Januar bis März)
  2. Vorfrühling (Ende März – Anfang Mai)
  3. Frühling (Anfang Mai – Mitte Juni)
  4. Frühsommer (Mitte – Ende Juni)
  5. Sommer (Juli – Mitte August)
  6. Herbst (Mitte August – Mitte Oktober)
  7. Spätherbst (Mitte Oktober – Mitte November)
  8. Winter (Mitte November – Januar)

Natürlich sind die Übergänge verschwommen und die einzelnen Aspekte können sich je nach Witterung verschieben oder ganz ausfallen. Es handelt sich im Bereich des Oberen- und des Wustrowsees um eine heideartige Landschaft mit locker stehenden Kiefern – und Birkengruppen, dichteren Mischwaldbeständen, aber auch Trockenrasen und Ginster – Heide. Die Böden sind stellenweise sehr arm und mit Flechten, Blaugräsern und Moosen bewachsen. Was können wir hier im Spätherbst erwarten? Typische Pilzarten sind zu dieser Jahreszeit beispielsweise essbare Frostschnecklinge, Maronen – Röhrlinge, Butterpilze, Riesen – Schirmpilze, Schnee – Ritterlinge, Rötel – Ritterlinge oder Perlpilze. Es gibt Giftpilze wie Grünlinge und wunderschöne Fliegenpilze, um nur einige zu nennen. Selbst der eine oder andere Steinpilz kann hier zu später Jahreszeit noch angetroffen werden. Und es wurde ziemlich bunt heute. An der Pilzfront geht gerade in diesen spätherbstlichen Tagen noch einmal richtig die Post ab. So sind vielfach Steinpilze zu einer regelrechten Landplage geworden, wogegen sich so typische Spätherbst – Arten wie Hallimasch doch eher in Bescheidenheit üben.

Wir starten.

Ein wirklich toller Fund gleich nach den ersten Metern, der Blutblättrige Zwergschirmling (Melanophyllum haematospermum).

Erdsterne haben zur Zeit Hochkonjunktur. Hier sehen wir den großen, häufigen und damit besonders auffälligen Halskrausen – Erdstern (Geastrum triplex). Die Stäublings- und Bovist – Verwandten sind keine Speisepilze.

Ein Feld von teils schon vergangenen Schopf – Tintlingen.

So sollen sie aussehen.

Unter Pappeln einige Pappel – Ritterlinge (Tricholoma populinum). Sollen sie der kulinarischen Verwertung zugeführt werden, so ist es ratsam die Huthaut zu entfernen, da sie Bitterstoffe enthält.

Info – Tafeln der Naturpark – Verwaltung.

Fundbesprechung mit Pilzberater Phillip Buchfink, 2. von rechts.

Den Fund des Tages tätigte eine Pilzfreundin von der Insel Poel an einem Hohlweg unter Eichen. Sie entdeckte hier den seltenen Olivgestiefelten Schneckling (Hygrophorus persoonii).

Der genannte Hohlweg.

An der Weg – Böschung auch einige Büschel junger Stockschwämmchen. Klar, dass die Mykophagen zuschlugen.

Auch diese Sparrigen Schüpplinge (Pholiota sqarrosa) fanden wir dort. Sie könnten von Unkundigen für Hallimasch gehalten werden. Eine Verwechslung hätte aber nur einen gewissen Verlust des Wohlgeschmackes zur Folge.

Unter Eichen findet sich nicht selten der Weinrote Heringstäubling (Russula graveolens).

Freude über einen frisch aufgeschirmten Parasol (Macrolepiota procera). Aufgrund des reichlichen Vorkommens der Riesen – Schirmpilze fiel die Bemerkung, das nächste mal nehme ich einen Bollerwagen mit.

Der Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita citrina) riecht muffig nach Kartoffelkeller und soll auch so schmecken. Er darf im Wald bleiben.

Höchstens als Würzpilz verwendbar ist der Pfeffer – Röhrling (Chalciporus piperatus).

Hängebirke (Betula pendula) im Herbstkleid.

Trockenrasen, Ginsterheide, Solitär – Bäume, Baumgruppen und Waldbereiche wechseln einander ab.

Schwarze Hutmitte, rot zum Rand hin, glasig weiße, sehr scharfe Lamellen. Schwarzroter Speitäubling (Russula atrorubens).

Nicht nur Riesenschirmpilze, auch der eine oder andere Steinpilz versteckt sich in den Gebüschen.

Phillip gibt Erläuterungen zu einem Milchling.

Das Gebiet ist recht hügelig.

Und die Solitär – Bäume haben viel Platz um sich auszubreiten.

Und immer wieder Riesen – Schirmpilze.

Da geht kaum noch etwas in den Korb. Das nächste mal besser gleich ohne die Stiele.

Noch ein Prachtkerl.

Nicht nur unter Buchen sollst du suchen. Auch Birken können eine gute Adresse für den Kochtopf – Mykologen sein.

Heute weniger Birkenpilze, dafür reichlich Parasole. Die sind allerdings nicht auf die Gunst von Birken angewiesen. Als Streubewohner gedeihen sie überall dort, wo sie geeignetes Substrat vorfinden. Im Wald, auf der Wiese und auf der Heide. vor allen dort, wo es lichter und damit sonniger ist.

Leider heute herbstlich graues Nieselwetter. Bei Sonnenschein hätte sich der Oktober durchaus noch einmal von seiner leuchtend goldenen Seite gezeigt.

Ein Riesen – Schirmpilz (Macrolepiota procera) in herbstlicher Szenerie.

Genau der richtige Standort für den Olivschneidigen Helmling (Mycena olivaceomarginatus).

Und weiter führt uns der Weg durch das Landschaftsschutzgebiet Obere Seen bei Sternberg.

Und hier gleich drei beliebte Speisepilze in unmittelbarer Nähe des Weges: Steinpilz, Körnchen – Röhrling und Edel – Reizker.

Der Rostfleckige Helmling (Mycena zephirus) als Bodendecker unter Kiefern. So gehört es sich im Herbst.

Immer unter Pappeln findet sich der Rosascheckige Milchling (Lactarius controversus).

Willkommen im Mischpilzgericht dürften dann auch noch diese Anis – Champignons sein.

Und diese Steinpilze (Boletus edulis) sowieso.

Recht blasse Kahle Kremplinge (Paxillus involutus) auf einer Rasenfläche und recht weit vom Waldrand entfernt.

Wunderbare Veilchen – Rötelritterlinge (Lepista irina). Die dürften als gute Speisepilze in den Korn wandern.

Noch ein letztes Stück und wir erreichen wieder unseren Ausgangspunkt.

Hier wurde dann der Inhalt der Körbe nochmals auf einem Tisch sortiert und kontrolliert.

Zur Erinnerung an eine erfolgreiche Pilzwanderung im Spätherbst 2023 bei Sternberg.


Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe unter Termine!

25. Oktober 2023 – Kartierungsexkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion Lübtheen – Süd

Auch für interessierte Natur- und Pilzfreunde*innen

Im MTB: 2732/3 – Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue

Der Start und Endpunkt unserer heutigen Exkursion.

Heute gingen wir fremd. Soll heißen, wir befanden uns im 3. Quadranten des MTB Lübtheen – Süd nicht mehr in Mecklenburg – Vorpommern, sondern in Niedersachsen, im Amt Neuhaus. Das Revier gehört zum Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue. Es ist mir allerdings nicht unbekannt. Seit vielen Jahren war ich hier schon immer mal sporadisch im Oktober unterwegs, um Maronen – Röhrlinge für meine Dörrgeräte zu ernten. Die Frau eines mir bekannten Pilzfreundes stammt aus dem Ort Laave und sie haben mich bereits in den 1990er Jahren hier her mitgenommen und in dieses Revier eingeführt. Versteht sich von selbst, dass mein Augenmerk nicht nur diesen Speisepilzen galt. So lagen inzwischen bereits einige Funddaten aus diesem Abschnitt vor und haben ihren Weg in meine Karteikarten gefunden.  Das sollte uns aber nicht davon abhalten die Augen offen zu halten. So traf ich mich mit Pilzfreundin Dorit aus Ratzeburg wieder in Lübtheen und wir fuhren gemeinsam in Richtung Laave. Das von Kiefern dominierte Elbdünengebiet ist teils extrem nähstoffarm und von Sandhügeln geprägt. So die Zeetzer Berge oder die Stixer Berge.

Fast schon Märchenhaft!

In Reimen einige Verhaltensregeln für den Waldflegel.

Wir haben uns brav verhalten und so hatte Dr. Wald seine Praxis für uns geöffnet. Diesen Spruch muss ich immer mal für einige Menschen kopieren, da er seit Jahren auch in einem meiner beiden Schaufenster zu Lesen ist.

… und haben sie mit dem Schwefelporling beimpft!?

Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) bereits etwas betagt und somit verblasst.

Und auch der Leberpilz (Fistulina hepatica) hat sich zum Eichenschmaus eingefunden.

Braunfäule durch den Pilzbefall wird dem Naturdenkmal Grenzen setzen.

Auf grasigem Standort Weiße Schirmpilze (Lepiota alba).

Den rechten Weg gingen wir hinein, um am linken den Kreis zu schließen. Dieser Mischwaldbereich strotze nur so vor Frischpilzen!

Etwas Kalk im Sand und dazu die Eiche, das ruft den Schwefel – Ritterling (Tricholoma sulphureum) auf den Plan.

Und es eröffnete sich uns eine wahre Oase von Erdsternen. Hier ist es ein Halskrausen – Erdstern (Geastrum triplex).

Und hier ein Wimpern – Erdstern (Geastrum fimriatum).

Ein stattlicher, aber noch recht junger Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus).

Herbstlorcheln (Helvella crispa). Folgt man der wissenschaftlichen Bezeichnung müsste sie Krause Lorchel genannt werden.

Unter Buchen, wie es sich gehört, Gallen – Täublinge (Russula fellea).

Dort kann auch der zwar minderwertige, aber dennoch essbare Gelbweise Täubling (Russula ochroleuca) auftauchen.

Die Birke zeichnet für das Erscheinen des Verblassenden Täublings (Russula pulchella) verantwortlich.

Und so schaut er von unten aus.

Der Schmutzige Rötel – Ritterling (Lepista sordida) ist essbar.

Wir hatten schönes Exkursions – Wetter.

Die ohnehin lichte Forst ist von Sonnenlicht durchflutet.

Und die Forst wurde noch lichter gemacht. 

Und hier sehen wir Scheinhelmlinge der Gattung Hemimycena. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um den Gipsweißen Scheinhelmling (Hemimycena cuculata). Eine recht markante Art, die auch ohne Mikroskop mit einiger Erfahrung schon im Feld gut ansprechbar sein kann.

Ein guter und oft auch ergiebiger Speisepilz des Herbstes ist der Veilchen – Rötelritterling (Lepista irina).

Auch der Echte Waldchampignon (Agaricus silvaticus) ist in der Küche ein willkommener Speisepilz.

Und die Edel – Reizker (Lactarius deliciosus) dürften bei artgerechter Zubereitung den höchsten Genuss darstellen, den Waldpilze zu bieten haben.

Ob der Spangrüne Edelreizker (Lactarius quieticolor) ähnlich köstliche Geschmacksqualitäten zu bieten hat, muss der Feinschmecker für sich selbst entscheiden.

Wurzeltrüffel (Rhizopogon cf.). Wurzeltrüffen stehen den Schmierröhrlingen und Gelbfüßen nahe. Finden sich dem nach meist unter Nadelbäumen, so auch hier unter Kiefern. In Deutschland sollen bisher 19 Arten nachgewiesen worden sein.

Immer wieder ein Blickfang und eine Augenweide sind die Purpurfilzigen Holzritterlinge (Tricholomopsis rutilans) an Kiefern – Stümpfen.

Zedernholz – Täubling (Russula badia).

Immer unter Kiefern der Leberbraune- oder Späte Milchling (Lactarius hepaticus).

Und Kiefern gibt es hier im Überfluss.

Und zeitweise auch den Maronen – Röhrling (Xerocomus badius).

Auch der Rote Fliegenpilz (Amanita muscaria), wie auch der Gemeine Steinpilz (Boletus edulis) können unter Kiefern angetroffen werden.

Trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit waren noch reichlich Heidelbeeren an den Sträuchern.

Besonders auch in Nadelwäldern eine sehr häufige Art im Herbst ist der Fleischfalbe Trichterling (Clitocybe diatreta).

Ein Begleiter der Kiefer ist auch der Jodoform – Täubling (Russula turci). Essbar.

Der Mehlpilz (Clitopilus prunulus) gab das Auchtungszeichen, welches so gleich zum Erfolg führte. Der Herrenpilz (Boletus edulis) stand gleich daneben.

Rosablättriger Helmling (Mycena galericulata). Die Hüte sollen lecker sein.

In Höhe des Heidkruges neigte sich unsere heutige Mittwochsexkursion dem Ende zu.


Die Artenliste von MTB 2732/3 – Niedersächsische Elbtalauen bei Laave: Schwefelporling, Leberpilz, Rosablättriger Helmling, Weißer Schirmling, Grünblättriger Schwefelkopf, Schwefel – Ritterling, Waldfreund – Rübling, Halskrausen – Erdstern, Roter Fliegenpilz, Wimpern – Erdstern, Rostfleckiger Helmling, Rehbrauner Dachpilz, Moos – Häubling, Falscher Pfifferling, Heftel – Nabeling, Herbst – Lorchel, Graugrüner Milchling, Gallen – Täubling, Gelbweißer Täubling, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Steife Koralle, Mäuseschwänzchen, Ranziger Trichterling, Fleischfalber Trichterling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Violetter Lacktrichterling, Butterpilz, Flaumiger Milchling, Edel – Reizker, Spangrüner Edelreizker, Blutblättriger Hautkopf, Rotfuß – Röhrling, Gelber Knollenblätterpilz, Schwarzgebänderter Harzporling, Gemeiner Rettich – Fälbling, Gipsweißer Scheinhelmling, Veilchen – Rötelritterling, Dehnbarer Helmling, Jodoform – Täubling, Amiant – Körnchenschirmling, Rotbrauner Milchling, Kahler Krempling, Purpurfilziger Holzritterling, Echter Steinpilz, Olivgrüner Milchling, Zedernholz – Täubling, Sand – Röhrling, Orangeroter Graustieltäubling, Dunkelscheibiger Fälbling, Apfel – Täubling, Gemeiner Violettporling, Echter Pfifferling, Klebriger Hörnling, Grünspan – Träuschling, Fleischroter Lacktrichterling, Flaschen – Stäubling, Grüner Anis – Trichterling, Blutblättriger Hautkopf, Milder Wachstäubling, Mehlpilz, Flatter – Milchling, Flacher Lackporling, Dickblättriger Schwarztäubling, Weißstieliges Stockschwämmchen und Schmetterlings – Tramete 


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

20. – 22. Oktober 2023 – Pilzseminar in Mecklenburg

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Herbstliches Pilzseminar in der Mecklenburgischen Schweiz

In der Jugendherberge Teterow

Gleich bei unserer Ankunft auf dem Gelände der Herberge wurden wir standesgemäß begrüßt mit Hundertschaften von Gesäten Tintlingen (Coprinus disseminatus).

Wie bereits im vergangenen Jahr angedacht und diskutiert, sollte es nun Realität werden. Ein Pilzwochenende Mitten im Herzen unseres Bundeslandes Mecklenburg – Vorpommern, in Teterow. In der Mecklenburgischen Schweiz. Teterow ist beispielsweise durch sein Bergringrennen überregional bekannt. Auch finden hier häufig Tagungen der Pilzberater statt, weil es zentral gelegen ist. Warum nicht auch mal ein Pilzwochenende des Steinpilz – Wismar. Eigentlich hatte ich diesbezüglich einen Termin im September angedacht, aber leider war unsere Unterkunft und Tagungsort, die Jugendherberge, bereits ausgebucht. So fanden wir uns auch in diesem Jahr wieder im klassischen Zeit – Fenster unserer Herbstseminare, um den 20. Oktober herum, wieder.

Das Programm

  • Freitag, der 20.10. – Anreise und Zimmerbelegung. Danach Vorträge und nach dem Abendbrot gemütliches Beisammensein, Vorstellung und Bestimmung mitgebrachter Pilzarten sowie Festlegung der morgigen Exkursionsgebiete.
  • Sonnabend, der 21.10. – Ab ca. 09.00 Uhr Aufbruch zu den Exkursionen. Mittag gab es in Form von Lunch – Paketen für unterwegs. Abendbrot mit anschließender Auswertung, Bestimmung und Vorstellung aller Pilzfunde. Der Abend klang dann in gemütlicher Runde aus.

    Nach dem sich Sturm und Regen des Vortages in der Nacht allmählich gelegt hatten, starteten wir bei feucht – nebligem Wetter unsere Exkursion durch den Panstorfer Wald.

    Bea und Christian aus Berlin waren schon am Vortag angereist und hatten einen günstigen Parkplatz am Pansdorfer Wald für uns ausgekundschaftet.

    Und hier stolperten wir gleich über diese ominösen Röhrlinge, die am Ende unbestimmt blieben.

    Mehlpilze (Clitopillus prunulus), die den Rötlingen nahe stehen. Intensiver Mehlgeruch und recht brüchig in ihrer Konsistenz.

    Haarschleierlinge (Cortinarius spec.) in einer moosigen Nadelwaldschonung.

    In der es auch Kiefern gab und der Boden war recht kalkhaltig, welches diese Ringlosen Butterpilze (Suillus collinitus) auf den Plan rief.

    Es überwiegen jedoch Laubwälder im Exkursionsgebiet. Hier sehen wir einen Purpurschwarzen Täubling (Russula atropurpurea).

    Wunderschön die Apothezien der Orangebecherlinge (Aleuria aurantia).

    An einem Nebenweg des Waldes etliche Büschel dieser Blätterpilze. Es sind Häublinge aus dem Formenkreis des tödlich giftigen Gift – Häublings (Gallerina cf.).

    Zwei ausschließlich unter Buchen wachsende Sprödblättler. Links ein ungenießbarer Gallen – Täubling (Russula fellea) und rechts ein Süßlicher Milchling (Lactarius subdulcis), welcher als Mischpilz Verwendung finden kann.

    Im Panstorfer Wald.

    Freude über einen seltenen Fund.

    Zimtbraune Hutoberfläche und deshalb im Volksmund Zimt – Röhrling genannt. Oder Hasen – Steinpilz, weil an das Braun eines Hasenfells erinnernd.

    Am geläufigsten ist jedoch die Bezeichnung Hasen – Röhrling (Gyroporus castaneus).

    Zwar machen die Buchen noch einen sommerlich grünen Eindruck, aber eine Anzahl brauner Blätter am Boden lassen die eigentliche Jahreszeit erahnen.

    Und auch das neblig – trübe Wetter passt bestens zum Herbst.

    Der Bittere Schleimkopf (Cortinarius infractus).

    Der Maronen – Röhrling (Xerocomus badius). Vielen wird aufgefallen sein, dass ich immer noch die alten wissenschaftlichen Bezeichnungen nehme. Das hat seinen Grund. Es ist zu viel im Umbruch und ich habe keine Lust mich jeden Tag zu informieren, wie die jeweilige Art oder Gattung im Moment gerade bezeichnet wird. Bezüglich der Marone wäre derzeit Imleria badia richtig.

    Der größte und imposanteste aller Weichritterlinge, der Rillstielige Weichritterling (Melanoleuca grammopodia).

    Hier noch einmal zum Größenvergleich.

    Beringter Buchen – Schmleimrübling (Oudemansiella mucida).

    Bittermandel – Rißpilz (Inocybe hirtella). Recht gut an seinem, an Marzipan anklingenden Geruch zu erkennen. Giftig!

    Pilzreiche Oase.

    An der umgestürzten Buche im Hintergrund des obigen Bildes u.a. unzählinge Seitlinge. Meist Lungen – Seitlinge, aber offensichtlich auch erste, junge Austern – Seitlinge (Pleurotus ostreatus).

    Ja, da wird gestaunt!

    Lungen – Seitling (Pleurotus pulmonarius). Gut ist seine Neigung zum gilben zu erahnen.

    Auch der Spaltblättling (Schizophyllum comune) hat sich eingefunden. Er bevorzugt lichte und trockene Standorte.

    Diese Gallertpilze brauchen hingegen viel Feuchtigkeit.

    Ein Becherling. Wir haben uns nicht getraut ihm einen Namen zu geben.

    Und nochmals Beringte Buchen – Schleimrüblinge (Oudemansiella mucida).

    Unweit davon, am Fuße einer alten Kiefer, eine prächtige Krause Glucke (Sparassis cirispa).

    Schwarzblauende Röhrlinge (Boletus pulverulentus).

    Kandisfarbene Guttationströpfchen während einer intensiven Wachstumsphase beim Laubholz – Harzporling (Ischnoderma resinosum).

    Imposante Allee, vom Waldrand ausgehend.

    Hella Wobst aus Leer und Dr. Schultze aus Hamburg bei der Sondierung der gesammelten Pilze im Seminarraum.

    Es ist allerhand zusammen gekommen.

    Bei der Auswertung und Fundbesprechung.

    Das Lampenlicht ist im Verhältnis zum Tageslicht nicht gerade optimal bei der Bestimmung einiger Arten.

    Aber irgendwie geht es doch.

    Seit Jahren fast immer dabei, bei unseren Seminaren, Egon aus Berlin.

  • Sonntag, der 22.10. – Nach dem Frühstück Räumung der Quartiere und Aufbruch zur gemeinsamen Abschlussexkursion.

    Kurz vor dem Aufbruch zur Abschlussexkursion deutet Catrin noch auf Pilze hin, die einen Baumstumpf auf dem Gelände der Jugendherberge in Besitz genommen haben.

    So auch diese junge Buckel – Tramete (Trametes gibbosa).

    Unser Gruppen- und Erinnerungsfoto vom Herbstseminar in der Mecklenburgischen Schweiz im Oktober 2023.

    Die Abschlussexkursion führte in die Nossentiner/Schwinzer Heide bei Neu Sammit. Hier die Waldschule Klabüsterul.

    Neben der Waldschule entsteht:

    Dafür wurde diese Fläche abgeholzt, bzw. vorbereitet. Wahrscheinlich standen hier Fichten, die geschädigt waren.

    Am Fuße einer alten Eiche Spindelige Rüblinge (Collybia fusipes).

    Und an einem Kiefernstubben diese prächtigen Purpurfilzigen Holzritterlinge (Tricholomopsis rutilans).

    Dr. Wulf Schultze hielt den denkwürdigen Moment der Entstehung obigen Fotos im Bild fest.

    Der Olivgrüne Milchling (Lactarius turpis) geht eine Symbiose mit Birken und Fichten ein.

    Immer unter Kiefern wächst der essbare Buckel – Täubling (Russula caerulea).

    Gleiches gilt für den ebenfalls essbaren Roten Heringstäubling (Russula xerampelina).

    Der Zweifarbige Lacktrichterling (Laccaria bicolor) ist des weiteren ein Pilz der Nadelwälder unter Kiefern.

    Der Rote Fliegenpilz (Amanita muscaria) ist da nicht so wählerisch. Er bevorzugt zwar die Fichte, ist aber genau so gerne mit der Birke in Partnerschaft. Auch Kiefern und Buchen sind ihm angenehm.

    Wo er auftaucht ist oft auch der Steinpilz (Boletus edulis) nicht fern. So auch hier.

    Standorte unter Fichten liebt der Narzißengelbe Wulstling (Amanita gemmata). Leicht giftige Art, von Mai – November fruktifizierend.

    Ein Schleierling, der nur unter Birken anzutreffen ist. Der Weißflockige Gürtelfuß (Cortinarius hemitrichus). Nur wo sind die weißen Flocken? Sie sind vom starken Regen am Freitag abgewaschen worden!

    Catrin riecht an der Stielbasis eines Heringstäublings. Besonders dort und dazu noch in der warmen Hand ist sein typischer Fischgeruch am deutlichsten wahrnehmbar.

    Der Weißviolette Dickfuß (Cortinarius alboviolaceus) im Nadelwald? Einzelne Birken haben ihn auf den Plan gerufen.

    Pilze des Nadelwaldes sind hingegen diese Blutblättrigen Hautköpfe (Cortinarius semisanguineus).

    Eine Charakterart saurer Kiefernforste ist der sehr scharfe Zedernholz – Täubling (Russula badia).

    Natternstielige Schnecklinge (Hygrophorus olivaceoalbus) sind Mykorrhiza – Pilze der Fichte. Hier etwas Standortversetzt fotografiert.

    Den Roten Fliegenpilz (Amanita muscaria) kann es auch in orangegelb geben.

    So sollte es richtig sein.

    Geflecktblättrige Helmlinge (Gymnopilus penetrans) in Reih und Glied an altem Kiefernholz. Ungenießbar, da Galle bitter im Geschmack.

    Nach Jod „duftende“ Jodoform – Täublinge (Russula turci). Sprödblättler unserer Kiefernforste. Trotz des Geruches essbar.

    Porphyrbrauner Wulstling (Amanita porphyria). Enthält Bufotinin und ist daher schwach giftig!

    Rosshaarschwindlinge (Marasmius androsaceus).

    Überall gibt es etwas zu entdecken und zu fotografieren.

    Ein sonniger Oktobertag. Das Wetter ist im Gegensatz zum gestrigen Novembergrau einfach herrlich.

    Gelbweißer- oder Ockertäubling (Russula ochroleuca). Bevorzugt unter Fichte, aber auch unter anderen Waldbäumen und der häufigste aller Täublinge.

    An Kiefernholz ein Kandisfarbener Drüsling (Exidia saccarina). Ein Gallertpilz, über den wir uns ganz besonders gefreut haben.

    Pilzfreundin Dorit hatte Häublinge an einem Kiefernstubben entdeckt, die uns sehr interessierten. Sollte es sich um den Braunfüßigen Häubling (Galerina badipes) handeln?

    Und hier haben wir den Glockigen Häubling (Galerina pumila) in Verdacht.

    Butterpilze (Suillus luteus).

    Nicht so oft zu Gesicht bekommen wir den Spangrünen Kiefernreizker (Lactarius quieticolor).

    Kleine Verschnaufpause mit Imbiss für die beiden, nicht mehr ganz so jungen Herrn. Links Reinhold Krakow und rechts Dr. Wulf Schultze.

    Aber dann hieß es zu den anderen Aufschließen.

    Rotbraune Flämmlinge (Gymnopilus picreus) finden sich nicht selten an totem Fichtenholz.

    Hier sehen wir sehr wahrscheinlich ein Hasenohr (Otidea leporina). Wie gewohnt unter Fichte. Letzte Gewissheit würde eine mikroskopische Untersuchung geben, denn es gibt noch eine ähnliche Art.

    Auch diesen Röhrlingen, die unter Kiefern wuchsen, konnten wir keinen gültigen Namen geben. Bei der spontanen Feldbestimmung landeten wir zunächst beim Löwengelben Röhrling. Das erwies sich jedoch schnell als abwegig.

    Da lob ich mir doch den Pfeffer – Röhrling (Chalciporus piperatus). Er ist leicht bestimmbar, obwohl auch er ihm ähnelnde Verwandtschaft aufzuweisen hat.

    Auch beim Anblick dieser Gesellen war mir sofort klar, um wen es sich handelt. Obwohl, ich werde Leichtsinnig. Ohne Sequenzierung sollte man sich heut zu Tage nicht mehr so sicher sein.

    Aber der Gesellige Schwefelkopf (Hypholoma marginata) ist als Gattungszugehörig schnell ausgemacht. Standort unter Kiefern in Gruppen, nicht büschellig und der genatterte Stiel sind sehr gute Makromerkmale.

    Allmählich kommen wir zum Ende. Es war ein würdiger Abschluss unseres Pilzwochenendes hier in der Nossentiner/Schwinzer Heide.

    Den schönsten Steinpilz (Boletus edulis) fand Catrin heute auf unserer Abschlussexkursion.

    Und so versammelten wir uns hinter ihm, und ihm zu Ehren, noch für ein Abschlussfoto.

Die abwechslungsreiche Landschaft um Teterow herum mit Seen, Wäldern, Hügeln und Tälern bietet reichlich Möglichkeiten für vielversprechende Exkursionen. Siehe unter: Teterow und Mecklenburgische Schweiz

Anmeldungen und Nachfragen für spätere Termine unter Tel.: 03841/228917, Handy: 0173/6977219 oder E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de

 Jugendherberge Teterow

18. Oktober – Kartierungsexkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion Lübtheen – Süd

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreund*innen

MTB 2732/2 – Lübtheen – Süd

Heute südlich von Lübtheen.

Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius) in der Lübtheener Heide.

Etwa drei Viertel des Quadranten sind von Wald- und Heideflächen bedeckt. Insbesondere von Kiefernforsten. So links und rechts der L 061, direkt südlich und südöstlich vom Lübtheen. Flankiert westlich auch von den Ortschaften Jessenitz und Volzrade. Das Revier zieht sich außerdem um das Jessenitz – Werk und die Ortschaft Trebs. Integriert ist der Sisterberg. Riesige Waldflächen also, die keinesfalls alle in Augenschein genommen werden können. Wieder ein 1 A Revier für Kochtopfmykologen und Liebhabern von Maronen – Röhrlingen. Aber jetzt, im späteren Herbst, können auch andere Artern wie Frostschnecklinge oder Schnee – Ritterlinge den Speisezettel bereichern. Aber wir wollten ja nach allen möglichen Großpilzen Ausschauen halten, sie notieren und gegebenenfalls als neue Fundpunkte in meine Verbreitungskarten eintragen. Zu diesem Vorhaben traf ich mich mit zwei  Pilzfreundinnen in Lübtheen. Dorit aus Ratzeburg und einer jungen Dame aus Lübeck. Unser Exkursionsgebiet lag gleich Südlich der Kleinstadt, also zwischen Lübtheen und dem Jessenitz – Werk. Um nicht nur in der monotonen Kiefernforst herum zu streifen, hielten wir uns zeitweise in Waldrandnähe und an Waldwegen mit vielseitigerem Baumbestand auf. Das Frischpilzaufkommen war außerordentlich reich und vielseitig. Besser hätten wir es wohl kaum erwischen können.

Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius) sind hier natürlich der absolute Klassiker. Hier ein besonders mastiges Exemplar.

Hier Cortinarien (Cortinarius spec.).

Tja, leider stoßen wir bei dieser Gattung oft an die Grenzen der Feldmykologie. Auch dieser Schleierling (Cortinarius spec.) blieb leider namenlos.

Ausgesprochen anspruchslos ist hingegen die Bestimmung dieses Kandidaten. Jedes Kind sollte ihn ohne weiteres erkennen, ist er doch der Mörder schlechthin unter unseren Großpilzen. Der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides).

Die Lamellen des Gelbblättrigen Birkenritterlings (Tricholoma fulvum) neigen dazu bräunliche Flecken zu bekommen.

Der Rote Heringstäubling (Russula xerampelina) neigt generell zum bräunen. Essbar.

Edel – Reizker (Lactarius deliciosus).

Wie schon vor einer Woche gab es auch heute immer wieder große Trupps von Sand – Röhrlingen (Suillus varigatus).

Ein klassisches Revier auch für den Heimtückischen- oder Zedernholz – Täubling (Russula badia).

Man könnte meinen, einen Haarschleierling vor sich zu haben.

Aber weit gefehlt. Es handelt sich um den Zinnoberroten Körnchenschirmling (Cystoderma cinnabarina).

Leicht zu übersehen aber dennoch sehr häufig findet sich auf Kiefernnadeln der Ohrlöffel – Stacheling (Auriscalpium vulgare).

Beim Anblick dieses Körnchenschirmlings war mir klar, den habe ich bisher kaum gesehen.

Es soll der Rostrote Körnchenschirmling (Cystoderma granulosum) sein. Ich danke Herrn Dr. Schultze aus Hamburg für die mikroskopische Nachuntersuchung. Die Art ist in Norddeutschland bisher nur selten bis höchstens zerstreut nachgewiesen.

Es scheint ein besonders für Körnchenschirmlinge stimmiges Gebiet zu sein. Zumindest an dem Waldweg, den wir heute abliefen, denn hier sehen wir eine dritte Art dieser Gattung.

Es ist der überaus häufige Amiant – Körnchenschirmling (Cystoderma amianthinum).

Selbst Saftlinge sind hier zu hause. Auch wenn es nur der relativ häufige Kegelige Saftling (Hygrocybe conica) ist.

Auch Schwärzender Saftling (Hygrocybe nigrescens) genannt.

Der leicht giftige Seifen – Ritterling (Tricholoma saponaceum).

Der Gelbbräunliche Wurzeltrüffel (Rhizopogon obtextus). Recht häufige Art in sandigen Kiefernwäldern.

Ja, die Schleierlinge (Cortinarius spec.)!

Gemeiner Steinpilz (Boletus edulis).

Es dürfte sich um den Ledergelben Öhrling (Otidea alutacea) handeln.

Lilaseidiger Rißpilz (Inocybe lilacina).

Unter Eichen und oft auch noch spät im Jahr finden wir gelegentlich einen Milchling, dessen reichliche Milch sich von weiß in goldgelb verfärbt. Der Goldflüßige Milchling (Lactarius chrysorrheus).

An Kiefernholz fruktifiziert der Muschelförmige Krempling (Tapinella panuoides).

Und nochmal die gleiche Art.

Der Weiße Polsterpilz (Oligoporus ptychogaster).

Zweifarbiger Lacktrichterling (Laccaria bicolor).

Ein stattlicher Perlpilz (Amanita muscaria) schiebt sich empor. Er landete bei Dorit in der Pfanne!

Rotschuppiger Raukopf (Cortinarius bolaris).

Auch dieser Steinpilz (Boletus edulis) wurde im Anschluss der kulinarischen Verwertung zugeführt.

Suchten die Nähe. Ein Eierschwamm und ein Körnchenschirmling.

Weißstielige Stockschwämmchen (Psathyrella hydrophila).

Mit elegant gewellten Huträndern.


Hier die Artenliste von MTB 2732/2 – Lübtheen/Jessenitzwerk: Fleischroter Lacktrichterling, Weißer Polsterpilz, Grüner Knollenblätterpilz, Pantherpilz, Gelber Knollenblätterpilz, Violetter Lacktrichterling, Schwefel – Ritterling, Horngrauer Rübling, Gelbblättriger Birken – Ritterling, Birken – Gürtelfuß, Roter Fliegenpilz, Ranziger Trichterling, Eichen – Mehltau, Striegeliger Schichtpilz, Ziegelroter Täubling, Graublauer Reiftäubling, Grauer Erdritterling, Blutblättriger Hautkopf, Gelbweißer Täubling, Mäuseschwänzchen, Rostfleckiger Helmling, Roter Heringstäubling, Dehnbarer Helmling, Eichen – Milchling, Waldfreund – Rübling, Butterpilz, Zedernholz – Täubling, Rehbrauner Dachpilz, Leberbrauner Milchling, Grünblättriger Schwefelkopf, Blutroter Täubling, Echter Steinpilz, Zinnoberroter Körnchenschirmling, Ohrlöffel – Stachelling, Rostbrauner Körnchenschirmling, Grauer Nitrat – Helmling, Dunkelscheibiger Fälbling, Echter Pfifferling, Maronen – Röhrling, Wolliger Milchling, Bitterer Schleimkopf, Kegeliger Saftling, Orangeroter Graustieltäubling, Lachsroter Schleimpilz, Rotbrauner Milchling, Birken – Reizker, Ledergelber Öhrling, Mehlpilz, Edel – Reizker, Muschelkrempling, Perlpilz, Grobscholliger Riesenschirmpilz, Zweifarbiger Lacktrichterling, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Rotschuppiger Raukopf, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Kiefernnadel – Spaltlippe, Keulenfuß – Trichterling, Kuhpilz, Graugrüner Milchling, Weißstieliges Stockschwämmchen, Schmetterlings – Tramete, Gelbe Lohblüte, Weinroter Heringstäubling, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Birkenpilz, Amiant – Körnchenschirmling und Gelbbräunlicher Wurzeltrüffel.    


13. – 15. Oktober 2023 – Pilzseminar in Drei Eichen

Pilzseminar in der Märkischen Schweiz

Im Umweltzentrum Drei Eichen

13. – 15. Oktober 2023


Wie in den Vorjahren auch, hatte auch in diesem wieder Oliver Justus den Hut bei der Organisation auf.

Es ist bereits eine kleine Tradition geworden, im Herbst für drei Tage ein  Pilzwochenende in der Märkischen Schweiz durchzuführen. Die Idee keimte während eines vom Steinpilz – Wismar in Mecklenburg veranstalteten Pilzseminars auf. Oliver Justus schlug vor, derartiges vielleicht auch einmal in seiner Heimat, im Kreis Märkisch Oderland auf die Beine zu stellen. Gedacht, getan, schnell wurde daraus Realität und in diesem Jahr geht es sage und schreibe bereits in die fünfte Runde! Zunächst im kleinen Örtchen Worin zogen wir aber bald in das Umweltzentrum Drei Eichen, inmitten der Wälder in der Märkischen Schweiz um. Waren wir hier bisher immer im September zu Gast, so wurde beschlossen, in diesem Jahr mal die spätherbstliche Pilzflora in diesem interessanten Naturraum zu erkunden. So haben wir an den drei Tagen Theorie und Praxis miteinander verbunden. Neben einigen Vorträgen standen vor allem Exkursionen, Fundbesprechungen und Pilzbestimmungen im Mittelpunkt.

Wir haben bereits Mitte Oktober und ich hatte bisher noch keinen einzigen Hallimasch (Armillaria spec.) zu Gesicht bekommen. Auf dem Gelände des Umweltzentrums begrüßte er mich/uns gleich bei der Ankunft.

Bea und Christian aus Berlin versorgten uns gleich zur Begrüßung mit Kaffee und Gebäck.

Hausbackener Kuchen und sehr lecker! Eigentlich wäre es meine Aufgabe gewesen, als gelernter Konditor. Aber meine in die Wiege gelegte Berufung sind die Pilze.

Liebe Bea, ganz herzlichen Dank für Speis und Trank! Bea und ihr Lebenspartner Christian sind über die Jahre so etwas wie die Gute Seele unserer Seminare geworden. Stets umsichtig und hilfsbereit, wo immer es notwendig ist.

Und das ist er, der junge und nette Herr mit Blickrichtung in die Kamera bzw. zu uns. Auch dir ein großes Dankeschön!

Organisator Oliver Justus (rechts) bei der Eröffnung unseres diesjährigen Pilzwochenendes in der Märkischen Schweiz.

Tochter Sarah hält einen dicken und schweren Wälzer hoch in ihren Händen. Alle Achtung!

Sie überreichte mir das gewichtige Werk schließlich als Dankeschön für mein Kommen, obwohl die Vorträge und Exkursionen bzw. Bestimmungsübungen noch gar nicht begonnen haben. Kann ich den damit verbundenen Erwartungen überhaupt gerecht werden?

Dieses umfangreiche und 4,5 Kg schweres Pilzwissen beinhaltende Werk ist brandneu im Schweizer Verlag Haupt, mit Sitz in Bern erschienen. Und es hat auch seinen Preis! Da habt ihr euch aber etwas kosten lassen. Sicher kam  unsere Catrin auf diese Idee? Catrin hatte in letzter Zeit überhaupt viel für mich und den Pilzfreunden getan, deshalb auch ihr ein großes Dankeschön! Natürlich auch allen anderen, die ihren Beitrag dazu geleistet haben!

Nach dem ersten Beamer – Vortrag meinerseits ging es nochmals zum Kaffee unter die Überdachung an frischer Luft.

Und es wurden die mitgebrachten oder auf dem Gelände entdeckten Pilze schon mal ausgebreitet.

Hier sind es beispielsweise die auf Kompost wachsenden Gift – Riesenschirmpilze (Macrolepiota venenata).

Auch die Tischdecken im Speiseraum des Umweltzentrums Drei Eichen waren voll auf unser Anliegen ausgelegt.

Interessante Farbspiele ergaben sich in der Dunkelheit im Schein einer speziellen Nachtsichtlampe. Hier sind es Grünblättrige Schwefelköpfe.

Am Sonnabend Vormittag startete dann unsere Tagesexkursion wie bereits im vergangenen Jahr am Schweizer Haus in Buckow.

Ein Fest haben auch wir gefeiert, nämlich im Wald zusammen mit den Pilzen.

Oliver Justus gibt noch einige Erläuterungen zum Exkursionsgebiet und zum Ablaufplan der Tageswanderung. Rechts im Vordergrund Olli 2, der zusammen mit Oli 1 für die hervorragende Organisation mit verantwortlich zeichnete.

Noch schnell ein Blick auf die Karte.

Wie schon im letzten Jahr begeisterte uns die Pilzflora entlang des Flüsschen Stöbber ganz besonders. Teils kalkreiche Mischwaldbestände haben hier einiges zu bieten. Hier sind es Vertreter der Schleimfüße aus der Gruppe um den Galligen Schleimfuß.

Möglich wäre der Kristall – Schleimfuß (Cortinarius/Thaxtherogaster barbatus). Hutschleim war sehr bitter!

Schleierlinge bestimmen ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Also Cortinarius spec.

Schön sind hier am Stiel die spinnwebartigen Schleierreste durch den sich darin verfangenen, braunen Sporenstaub zu erkennen.

Ein attraktiver Klumpfuß (Cortinarius spec.).

Halskrausen Erdstern (Geastrum triplex).

Hier sehen wir keinen Schleierling, sondern einen Fälbling. Wahrscheinlich ist es der Große Kakao oder Bräunende Fälbling (Hebeloma laterinus).

Hier könnte man der Meinung sein, den Amethystblättrigen Klumpfuß (Cortinarius calochrous) vor sich zu haben. Aber Vorsicht, es gibt sehr ähnliche Arten. Chemie, Mikroskop oder gar Sequenzierung kann mehr Sicherheit bringen.

Da Lob ich mir doch diesen seltenen Sprödblättler. Der Gold – Täubling (Russula aurea) ist auch ohne aufwendige Prozeduren gut makroskopisch anzusprechen. Ein toller Fund!

Der Natternstielige Schleimfuß (Cortinarius trivialis) ist ein Birken – Begleiter.

In trauter Eintracht Stink – Schirmlinge (Lepiota chistata) und Steife Koralle (Ramaria stricta).

Fleischroter Lacktrichterling (Laccaria laccata).

Für mich der Fund des Tages, denn noch nie habe ich diesen hübschen Grünblättrigen Zwergschirmling (Melanophyllum eyrei) in freier Wildbahn entdecken können. Ja, ich hatte ihn nie zu vor in natura zu gesehen.

Hübsch auch dieser junge Schwarzblauende Röhrling (Boletus pulverulentus). Da er arsenähnliche Verbindungen besitzen soll, kann er nicht mehr als Speisepilz empfohlen werden. Zumindest sollte eine Jahresdosis für einen erwachsenen Menschen von mehr als 90g nicht überschritten werden.

Noch ein interessanter Klumpfuß (Cortinarius spec.). Etwas für echte Mykologen.

Und so sieht er von oben aus.

Blick über den Großen Tornowsee auf das Haus am Tornowsee.

In der Nacht zum 29. August war im Mittelteil des Hauses ein Feuer ausgebrochen. Es hat einen Millionenschaden am Gebäude angerichtet.

Am Ufer des Sees haben die Kinder diese schönen Rötlinge entdeckt. Unter Buchen. Ob es sich um den Buchen – Zärtling (Entoloma placidum) handelt, hätte wohl nur unter dem Mikroskop geklärt werden können. Es gibt eine ganze Reihe ähnlich gefärbter Rötlinge, die aber durchaus andere Standorte bevorzugen.

Am Großen Tornowsee eine verdiente Verschnaufpause. Olli hatte uns mit Kartoffelsuppe und Getränken versorgt.

Nach der Stärkung ging es weiter und wir wurden gleich mit dem nächsten Highlight belohnt. Die schwach giftigen Perlhuhn – Egerlinge (Agaricus placomyces) gehören zu den seltenen Vertretern der Sektion um den Karbol – Champignon.

Zwar ungleich häufiger, aber dennoch immer wieder ein schönes Foto – Motiv darstellend, sehen wir hier zwei Spitzschuppige Schirmpilze (Lepiota aspera). Ungenießbar, mit stechendem Geruch.

Auf unserem Weg durch die Märkische Schweiz durften wir den höchsten Feldahorn Brandenburgs bewundern.

Waldblick auf den Kleinen Tornowsee.

Junge Specht – Tintlinge (Coprinus picaceus).

Ein Breitschuppiger Champignon (Agaricus lanipes). Immer im Wald anzutreffen, meist in der Nähe von Eichen.

Und hier schloss sich der Kreis wieder.

Und wieder im Umweltzentrum Drei Eichen angelangt, entdeckte Catrin an Fichtenholz am Objektrand diese tollen Schlauchpilze. Bischofsmütze (Gyromitra infula). Diese große Lorchel sieht man nicht alle Tage, denn sie ist relativ selten. Ein toller Fund und dass gleich direkt an unserer Tagungsstätte.

Und nur wenige Meter vom Objekt entfernt stehen steinalte Ulmen. Hier hatten wir während eines früheren Seminars den ebenfalls seltenen Ulmen – Holzrasling (Hypsizygus ulmarius) entdecken können. Wie war die Freude groß, dass er wieder dort war. Zumindest bei mir.

Nach unserer Ankunft in Drei Eichen wurden die gefundenen Exponate dann auf Pappteller ausgelegt und sortiert.

Wie man an den Fensterscheiben erahnen kann, regnet es jetzt in Strömen. Wir hatten Glück, das wir trocken durch den Wald gekommen waren. Es schauerte jedoch nur wenige Minuten.

Es ist wieder allerhand zusammen gekommen.

Auch spezielle Bestimmungsliteratur ist vorhanden und nach dem Abendessen ging es in gemütlicher Runde ans Werk.

Sonntag Vormittag – Aufbruch zur Abschlussexkursion In Richtung der „Magischen Wiese“.

Wie so oft unter Robinie, aber leider ohne die ansonsten so typisch rosa Lamellen. Der Rosablättrige Krempenritterling (Leucopaxillus rhodoleucus). Sehr ähnlich dem Mehlpilz, aber ohne dessen sehr intensivem Mehlgeruch.

Wir haben die Sanddünen an der Magischen Wiese erreicht.

Ausgesprochen armer Sandstandort unter Kiefern. Genau das Richtige für den Heide – Schleimfuß (Cortinarius mucosus). Ausnahmsweise mal ein essbarer Vertreter der Schleierlinge.

Auch die Kinder sind wieder mit Begeisterung dabei.

Kieferndüne mit Magischer Wiese im Hintergrund.

Und dann haben die Kinder etwas ominöses entdeckt.

Es sind Wurzeltrüffel der Gattung Rhizopogon. Hier der Gelbe Wurzeltrüffel (Rhizopogon obtextus). Sie sind in sandigen Kienfernwälder mitunter recht leicht zu finden, da sie mit ihrem Scheitel den Sandboden durchbrechen können.

Es gibt mehrere Arten unter ihnen. Hier ist es die Rötliche Wurzeltrüffel (Rhizopogon roseolus). Die zu den Bauchpilzen gehörenden (die echten Trüffeln sind Schlauchpilze) Pilze sollen gerne von Reh und Schwein gefressen werden. In Spanien werden sie unter der Bezeichnung Nacidas (La Palma) verspeist, schreibt Karin Montag im „Tintling“.

Trotz des Sandbodens, der recht kalkreich erscheint, sind unter eingestreuten Eichen auch Grüne Knollenblätterpilze (Amanita phalloides) zu finden.

Jetzt geht es auf die Magische Wiese.

Ich denke hier sehen wir den Weißen Schirmpilz (Lepiota alba) mit seinem typisch gelblichen Scheitel. Aber es gibt noch andere, sehr ähnliche Arten!

Und hier sehen wir das Fasermützchen oder auch Wiesen – Haarschwindling (Crinipellis stipitarius).

Stielboviste der Gattung Tulostoma.

Brauner Leder – Täubling (Russula integra). Ein essbarer Täubling mit ockerfarbenen Lamellen und unter Kiefern beheimatet.

Am Waldrand, da Mykorrhiza Partner von Laub- und Nadelbäumen, diese essbaren Gilbenden Erdritterlinge (Tricholoma sculpturatum).

Auch hier war der Große- oder Bräunende Kakao – Fälbling (Hebeloma edurum), wie schon bei einem früheren Besuch, am Rande der Magischen Wiese in großen Mengen vertreten.

Wir sehen 4 giftige Birken – Reizker (Lactarius torminosus) und einen delikaten Edel – Reizker (Lactarius deliciosus).

Edel – Reizker links, Birken – Reizker rechts.

Hier sind es 1 Edel – Reizker (Lactarius deliciosus) und 4 Fichten – Reizker (Lactarius deterrimus).

Pilze über Pilze, aber wo bleiben die magischen Arten. Die Saftlinge, Ellerlinge, Erdzungen oder Rötlinge!

Aber wer genau hinschaut, der findet auch. Der Pilz des Jahres 2007, der Braungrüne Rötling (Entoloma incarnum) mit seinen penetranten Geruch nach Mäuseklo.

Hier sehen wir die blasse Form des Wiesen – Ellerlings (Cuphophyllus pratensis var. pallida). Manche Autoren machen auch eine selbsttständige Art daraus. Ellerlinge, Schnecklinge und Saftlinge gehören zu den Wachsblättlern. 

Schön ist auch immer wieder eine Begenung mit dem Rosenroten Schmierling (Gomphidius roseus). Immer auch dort wo es Kuh – Röhrlinge gibt. In armen und sauren Kiefernforsten und Heiden.

Zitronenblättriger Täubling, Tränen – Täubling oder Säufernase, dieser Sprödblättler firmiert unter verschiedenen deutschen Bezeichnungen. Russula sardonia ist sein wissenschaftlicher Name. Kiefernbegleiter im späteren Herbst, der wegen seiner Schärfe ungenießbar ist.

Dieser Steinpilz (Boletus edulis) hat seine besten Zeiten bereits hinter sich. Er ist überständig und bleibt im Wald.

Wie alle Täublinge dieser Sektion neigt auch der essbare Rote Heringstäubling (Russula xerampelina) zum bräunen seines Fleisches.

Kiefern – Täubling (Russula cessans). Relativ kleiner, gebrechlicher und milder Täubling, mit verschieden rötlich gefärbtem Hut und höckerig gerieftem Hutrand.

Hier noch einmal der leicht bestimmbare (Standort unter Kiefern auf armen Sandböden beachten) Heide – Schleimfuß (Cortinarius mucosus). Auch volkstümlich als Brotpilz bezeichnet. 

Ein Bewohner von totem Nadelholz, vorzugsweise von Kiefern, ist der ausgesprochen stattliche und farbschöne Purpurfilzige- oder Rötliche Holzritterling (Tricholomopsis rutilans). Praktisch wäre er essbar, soll aber ein eher muffiges Aroma aufweisen. Ich habe aber diesbezüglich auch schon positiveres vernommen.

Ebenfalls an Kiefernholz findet sich gelegentlich der Schwarzschneidige Dachpilz (Pluteus atromarginatus).

Ich hoffe, es hat auch allen anderen so viel Freude und Spaß gemacht wie mir und bedankte mich nochmals bei Oli und Olli aus Berlin für die Organisation dieser erlebnisreichen Pilztage in der Märkischen Schweiz. Vielleicht sehen wir uns ja im nächsten Jahr gesund und munter wieder. 14. Oktober 2023.

Umweltzentrum Drei Eichen

11. Oktober 2023 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion Lübtheen – Süd

Auch für interessierte Pilz – und Naturfreund*innen

MTB 2732/1 – Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe – Rens

Es dominieren Kiefern – Forste.

In der Reihenfolge meiner Auslosung der Exkursionsgebiete für Mittwoch, vor knapp 3 Jahren, ist nun die Topographische Karte von Lübtheen – Süd an der Reihe. Großflächige Wald- und heideartige Gebiete finden sich in diesem Messtischblatt. Das Gebiet gehört zur Griesen Gegend und ist daher von nähstoffarmen Sandböden dominiert. Auf Grund dessen finden wir hier meist die  Waldkiefer vor. Die Griese Gegend ist vor allem im Herbst ein Paradies für den Kochtopf – Mykologen. Allen Speisepilzen voran gedeiht der Maronen – Röhrling hier besonders im Oktober nicht selten als Bodendecker. Nicht Suchen, sondern Aussuchen ist die Devise. Heute gab es zwar auch reichlich von ihnen, aber in einer unwürdigen Qualtät für den Kochtopf. Im Vordergrund soll natürlich die Kartierung stehen. Auch gehören Teile des heutigen Gebietes zur Kernzone des Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe Mecklenburg – Vorpommern – Flusslandschaft Elbe – und besitzen daher einen erhöhten Schutzstatus, ähnlich einem Naturschutzgebiet. Das heutige Revier findet sich südwestlich der Mecklenburgischen Kleinstadt Lübtheen und nennt sich Rens, mit dem kleinen Anwesen Grüner Jäger. Weite Bereiche des Quadranten werden aber auch von Feuchtgebieten eingenommen. Ich fuhr zusammen mit meinem Wismarer Pilzfreund Hartmut runter nach Lübtheen. Dort trafen wir und mit Irena uns starteten unsere Tour. Später stieß noch Michael aus Schwerin zu uns.

Über diesen, recht seltenen, aber relativ leicht bestimmbaren Rißpilz habe ich mich gleich zu Beginn gefreut. Rötender Rißpilz (Inocybe whitei). Giftig, enthält wie viele Rißpilze Muscarin!

In der Regel ohne weiteres makroskopisch bestimmbar ist auch der Blutblättrige Hautkopf (Cortinarius semisanguinea).

Gern und nicht selten an toten Eichenästen zu beobachten und ebenfalls leicht bestimmbar ist der Zweifarbige Knorpelporling (Oligoporus dichrous).

Mehlpilz (Clitopilus prunulus).

Schön zoniert sind diese Edel – Reizker (Lactarius deliciosus).

Eine Augenweide ist immer wieder der Rote Heringstäubling (Russula xerampelina). Ein essbarer Pilz.

Nicht zu verwechseln mit dem Roten Fliegenpilz (Amanita muscaria). Dieser kann durchaus auch ohne seine typisch weißen Hüllreste auf dem Hut vorkommen. Sein Verzehr kann teils angenehme, teils aber auch sehr unangenehme Folgen nach sich ziehen. Er ist ein Giftpilz, welches bereits jedes Kind weiß.

Auch dieser Pilz ist zumindest leicht giftig und kann heftiges Erbrechen erzeugen. Getrocknet und als Pilzwürze verwendet ist er jedoch hervorragend. Maggipilz oder Bruchreizker (Lactarius helvus).

Noch nie in meinem Leben habe ich derartige Massenbestände vom Sand – Röhrling (Suillus varigatus) gesehen wie heute. Und oft in bester Qualität.

Ich sammelte reichlich von ihnen ein. So vorbereitet landeten sie auf dem Dörrgerät, denn getrocknet und zu Pulver gemahlen sollen auch sie ein sehr gutes, herzhaftes Aroma in Suppen und Soßen ergeben.

Junger Maronen – Röhrling (Xerocomus badius). Sie waren meist von schlechter Qualität und ich ignorierte sie weitgehend. Ich bückte mich erst gar nicht nach ihnen. Es sei denn für ein Foto.

Auch der schwach giftige Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita citrina) war reichlich zugegen. Überhaupt gab es heute hier eine allgemeine Pilzschwämme, wie man sie nur selten zu Gesicht bekommt.

Auch der Perlpilz (Amanita citrina) ist ein Knollenblätterpilz. Er darf aber als Speisepilz in den Korb wandern.

Auch der Gummiartig biegsame Kuhpilz (Suillus bovinus) war hier heute inselweise gut zu Gange.

Er geht eine Lebensgemeinschaft mit dem Rosenroten Schmierling (Gomphidius roseus) ein.

Im Kiefernforst findet sich häufig der essbare Jodoform – Täubling (Russula turci).

Ebenfalls der Orangerote Graustiel – Täubling (Russula decolorans). Ein guter Speisepilz.

Immer wieder ein schönes Fotomotiv und oft auch ein Hinweisgeber für Steinpilze.

Zumal hier auch noch Jungfichten unter die Kiefern gepflanzt worden waren.

Da war der Herrenpilz (Boletus edulis) freilich gleich zur Stelle.

Erhaben hebt sich dieses Exemplar über den Moosteppich des sauren Nadelwaldes.

Einer der stattlichsten und schönsten Täublinge an solchen Standorten ist der sehr scharfe Zedernholz – Täubling (Russula badia).

Ein Fliegenpilz (Amanita muscaria) der schon aus einiger Entfernung, mitten auf einem Waldweg, die Blicke auf sich zog. Ich habe ihn mit meiner Kamera mal heran gezoomt.

Ja, Steinpilz und Fliegenpilz teilen sich gerne mal den Standort. Zumindest unter Fichten, Kiefern und Buchen.

Inzwischen gewinnt mein Korb auch schon einiges an Gewicht.

Zwischendurch sorgte Irena für ein Picknick an frischer Waldluft.

Gestärkt ging es dann noch an eine 2. Runde.

Stets unter Kiefern finden wir den Späten- oder Leberbraunen Milchling (Lactarius hepaticus). Seine weiße und scharfe Milch färbt sich nach wenigen Minuten an der Luft gelb.

Der Schwarzschneidige Dachpilz (Pluteus atromarginatus) wächst immer auf totem Nadelholz.

Welch eine Freude für den Kochtopf – Mykologen. So frische und vor allem saubere Krause Glucken (Sparassis crispa) findet man nicht alle Tage.

Diesen schicken, dunkelhütigen Steinpilz, fand Michael. Man durfte ihn nicht scharf anschauen, denn er lebte von innen förmlich und war kurz vor dem Zusammenbrechen.

Noch ein schönes Stimmungsbild von Glückspilzen in der Abendsonne.

Am Ende waren alle zufrieden. Hier Irena mit vollen Korb.


Die Artenliste von MTB 2732/1 = Lübtheen – Süd: Rostfleckiger Helmling, Fleischroter Lacktrichterling, Butterpilz, Edel – Reizker, Heftel – Nabeling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Bruchreizker, Ohrlöffel, Weißmilchender Helmling, Zedernholz – Täubling, Geflecktblättriger Flämmling, Rosablättriger Helmling, Rötender Rißpilz, Fuchsiger Scheidenstreifling, Eichen – Milchling, Gelbweißer Täubling, Leberbrauner Milchling, Perlpilz, Maronen – Röhrling, Goldschimmel, Grünblättriger Schwefelkopf, Krause Glucke, Olivgrüner Milchling, Blutblättriger Hautkopf, Samtfuß – Krempling, Rotbrauner Milchling, Zweifarbiger Knorpelporling, Mehlpilz, Mäuseschwänzchen, Keulenfuß – Trichterling, Amiant – Körnchenschirmling, Buckel – Täubling, Blaustieliger Heftel – Nabeling, Kiefern – Täubling, Roter Heringstäubling, Dehnbarer Helmling, Roter Fliegenpilz, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Orangeroter Graustiel – Täubling, Falscher Pfifferling, Gelber Knollenblätterpilz, Scherbengelber Rötling, Kirschroter Speitäubling, Kuh – Röhrling, Rosenroter Schmierling, Eichen – Mehltau, Getropfter Saftporling, Kahler Krempling, Jodoform – Täubling, Braunroter Lacktrichterling, Grasgrüner Täubling, Pantherpilz, Blaugrauer Reiftäubling, Apfel – Täubling, Erdwarzenpilz, Gelbblättriger Hautkopf, Narzißengelber Wulstling, Gebänderter Dauerporling, Widerlicher Kammtäubling, Olivgelber Rißpilz, Gemeiner Rettich – Fälbling, Buchen – Speitäubling, Waldfreund – Rübling, Steife Koralle, Graugrüner Milchling, Breitblättriger Rübling, Weißer Knorpelporling, Flatter – Milchling, Echter Zunderschwamm, Angebrannter Rauchporling, Striegeliger Schichtpilz, Schmetterlings – Tramete, Laubholz – Hörnling, Gelbbrauner Trichterling, Polsterförmiger Schleimpilz, Gefleckter Rübling, Ziegelroter Täubling, Zweifarbiger Lacktrichterling, Schwarzschneidiger Dachpilz, Pfeffer – Röhrling, Ziegenlippe, Sommersteinpilz und Ahorn – Runzelschorf.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion – Siehe unter Termine!


07. Oktober 2023 – Öffentliche Lehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Sie führte durch das Kaarzer Holz

Im Nadelwald des Kaarzer Holzes am verregneten 07. Oktober 2023.

An der Pilzfront herrscht Hochsaison. Deshalb lud das Mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar wieder zu einer geführten Lehrwanderung ein. Ziel war das Kaarzer Holz, zwischen Sternberg und Crivitz. Ein größeres, zusammenhängendes Waldgebiet, dass über viele Jahre wegen militärischer Nutzung als Sperrgebiet für Pilzsucher tabu war. Ich kenne es noch aus meiner Kinderzeit, als ich mit dem Fahrrad von Weitendorf 10 Km durch dieses, für mich damals riesige Waldgebiet, bis nach Demen radelte, um dort meine Oma zu besuchen. Und schon damals begeisterten mich nicht nur die Ringelnattern, die meinen Weg kreuzten, sondern auch schon die Pilze.

Das Kaarzer Holz mit einem hohen Totholzanteil.

Das Kaarzer Holz gehört inzwischen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und wird  zunehmend sich selbst überlassen. Vor einigen Jahren kartierte ich mit weiteren Hobby – Mykologen ausgewählte Flächen im Kaarzer Holz im Auftrag der DBU. Noch etwa bis zur Jahrtausend – Wende gab es in diesem Revier große Fichtenschonungen in Monokultur, die ihrerseits in manchen Jahren nur so vor Steinpilzen strotzten. Diese Zeiten sind vorbei, aber dennoch zählt das Kaarzer Holz zu den besonders pilzreichen Revieren, nicht zuletzt auch wegen seiner zunehmenden Natürlichkeit. Auch der Wolf ist hier inzwischen heimisch geworden und durchstreift mit mindestens einem Rudel dieses urwüchsige Revier. Nun, diese klugen und scheuen Tiere werden wir heute sicher nicht zu Gesicht bekommen, aber ich hoffe auf eine bunte Vielfalt verschiedenster Großpilze und sicher auch reichlich essbarer Arten, die zum Schluss in den Körben der Teilnehmerinnen und Teilnehmer landen könnten und schließlich den Sonntagsbraten bereichern dürften. Aber das Wetter war nicht auf unserer Seite. Dauerregen war angesagt und ich war drauf und dran die Veranstaltung abzusagen, welches ich eigentlich auch schon am Vorabend tat. Aber beste Pilzzeit und Ankündigungen in der Tagespresse werden sicher einige Menschen mobilisieren und trotzt des ungemütlichen Wetters auf der Matte stehen werden. Die Matte befand sich vor der Gaststätte Winkelkrug in Demen und tatsächlich erwartete mich hier eine ansehnlichen Traube interessierte Leute.  So ging es dann doch zu einem pilzkundlichen Waldbad in das Kaarzer Holz, zwischen Venzkow und Demen. Siehe auch unter: Kaarzer Holz  

Zunächst durfte sich jeder in die Teilnehmerliste eintragen und die Teilnahmegebühr entrichten.

Der Regen setzte ein und wir in den Wald hinein.

Es dauerte nicht lange und jeder hatte bereits etwas entdeckt. Hier ist es ein roter Täubling.

Die ersten Speisepilze wurden in die Körbe gelegt. Es scheint bunt zu werden, denn bis auf obigen Butterpilz wären die unteren Exemplare ohne Fachmann sicher im Wald geblieben.

Auch dieser ausgezeichnete Speisepilz hätte keine Beachtung erfahren und wäre als vermeintlicher Giftpilz stehen geblieben. Dabei gibt es kaum etwas besseres, geht es um die gehobene Küche bezüglich Pilze. Edel – Reizker gebraten – ganz vorzüglich!

Hier sehen wir zwei Filzröhrlinge. Der obere ist bereits ungenießbar, wenn nicht sogar giftig. Er ist im Anfangsstadium vom Goldschimmel befallen. Beim Sammeln von Röhrlingen, insbesondere Filzröhrlingen, ist immer ein kritischer Blick erforderlich, damit solche Exemplare erst gar nicht in den Korb wandern.

Diese Tränen – Täublinge (Russula sardonia) sollten auch außen vor bleiben. Sie sind sehr scharf im Geschmack und machen das Gericht ungenießbar.

Gegen einen Steinpilz ist natürlich nichts einzuwenden.

Auch dieser besonders blasse Grasgrüne Täubling darf in den Korb gelegt werden. Zumindest als Mischpilz ist er brauchbar.

Und der Fleischrote Speise – Täubling ist auch im Reingericht ganz ausgezeichnet!

Ein junger Boletus edulis.

Der ehemalige Schießplatz.

Lecker ist selbstverständlich auch der volkstümliche Maronen – Röhrling, oft unter der Bezeichnung Braunkappe eingesammelt.

Am milden Geschmack und seinem Fischgeruch gut zu erkennen ist der im sauren Kiefernwald häufige Rote Heringstäubling (Russula xerampelina). Einer der farbenfrohesten und schönsten Pilze unserer Kieferwälder bzw. Forste. Er darf also in den Korb gelegt werden.

Ja, ein knallroter Pilz des Nadelwaldes und trotz dem ein guter Speisepilz. Rot ist keine Warnfarbe im Pilzreich!

Die Gruppe hat sich etwas verteilt.

Der Seifen – Ritterling (Tricholoma saponaceum) duftet nach Waschküche. Aber wer wäscht heut zu Tage noch Wäsche in einer Waschküche? Also riecht er wohl eher nach Waschmaschine? Wie dem auch sei, der Pilz ist jedenfalls schwach giftig!

Am Ende waren nicht nur die Pilze triefend nass, sondern auch wir. Zumindest hat es sich doch für die allermeisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer gelohnt. Stellvertretend ein Blick in diesen Korb.


Ein Gruppenbild war heute leider nicht möglich. Es regnete in Strömen.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

04. Oktober 2023 – Mittwochsexkursion

Mittwochsexkursion bei Wöbbelin

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreund*innen

MTB 2535/4: südlich der Neuhöfer Karpfenteiche

Reiß Aus zu hochdeutsch nennt sich der Ort, an dem unser heutiges Exkursionsgebiet grenzt.

Wir sind nun im 4. und damit letzten Quadranten der Topographischen Karte von Wöbbelin angelangt. Die Lewitz – Region stand und steht heute noch einmal im Mittelpunkt unserer Mittwochsexkursion. Dieser Quadrant wird von den Fischteichen in der Lewitz eingenommen. So die Friedrichsmoorer Karpfenteiche und nach Süden von den Neuhöfer Karpfenteichen. Kleine Waldflächen, die für uns in Frage kommen, gibt es am südlichen Kartenrand, südlich der Fischteiche. Sie ragen als Zipfel in unseren Kartierungsausschnitt hinein. So auch zwischen den kleinen Orten Riet Ut und Krim sowie dem Hauptort Neustadt – Glewe. Da war Timur doch etwas verwundert, denn die Krim gehörte bis vor einigen Jahren noch zu seinem Heimatland, der Ukraine. Bis hier haben es die Russen jedoch noch nicht geschafft. Aber wer weiß, bis vor einiger Zeit gehörte ja der Osten Deutschlands zum Machtbereich Moskaus. Warten wir`s ab! Timur lebt schon seit vielen Jahren in Deutschland und er ist auch Mitglied in der Gruppe der Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. Wir trafen uns in Riet Ut gegen 16.00 Uhr und drehten eine Runde durch den vielschichtigen und abwechslungsreichen Wald.

Bereits nach den ersten Schritten wurde Timur fündig.  

An windiger Waldkannte waren diese Rosa – Helmlinge (Mycena rosea) ziemlich vertrocknet.

Keine Tomate, ein Roter Fliegenpilz (Amanita muscaria) ohne die charakteristischen Hüllreste auf seinem Hut.

Violette Lacktrichterlinge (Laccaria ametystea).

Hat Braunfäule diesen Buchenstamm ausgehöhlt?

Sicher ein ertragreicher Dammweg am Waldrand entlang, mit seinen alten Eichen und Buchen. Heute zwar nicht, aber sicher zu besseren Zeiten.

Nur einige ältere und auch schon vom Goldschimmel in Besitz genommene Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron).

Der ausschließlich unter Eichen vorkommende, nach Blattwanzen duftende Eichen – Milchling (Lactarius quietus) kann als Mischpilz Verwendung finden.

Der leicht giftige Ranzige Trichterling (Clitocybe phaeopthalma) besticht durch seinen Duft nach Hühnerstall.

Im vielseitigen Baumbestand, mit dichtem Jungwuchs, immer mal die eine oder andere, durchaus mastige Marone (Xerocomus badius), worüber Timur sich besonders freute, wollte er doch eine schmackhafte Mahlzeit mit nach Lübeck nehmen.

Unter Eiche ein Purpurschwarzer Täubling (Russula atropurpurea).

Die weißlichen, etwas scharfen Lamellen, weisen einen leichten Gelbstich auf und im Alter kann dieser Täubling grauen.

Tote Nadelbäume standen leider auch hier, aber der Wald strotzt vor Vitalität. Reichlich Jungwuchs ist am kommen. Laub-, wie auch Nadelholz.

Blutmilchpilze (Lycogala epidendron).

Timur sucht nach Maronen unter Altfichten.

Aber der Wald, und das ist hier ein Revier, das diesen Titel durchaus verdient, ist hinreichend Licht und Nachwuchs kann sich gut entwickeln.

Hier sehen wir nochmals den Purpurschwarzen.

Und hier ist es der Buchen – Speitäubling (Russula marei).

Die Gelbe Lohblüte (Fuligo septica) ist kaum zu übersehen.

Ja, es ist Herbst geworden. Die Gallertfleischigen Fältlinge (Merulius tremellosus) gehen an den Start.

Na, wie sieht es aus? Was wollen uns diese Orakel verraten. Gibt es eine Teuerung? aber die haben wir ja schon längst! Gestreifte Teuerlinge (Cyathus striatus).

Breitblättriger Rübling (Megacollybia platyphylla).

Viele Stockschwämme an einen alten Buchenstubben, aber es sind längst nicht alles Stockschwämmchen!

Die waren natürlich auch mit dabei.

In der Überzahl waren es jedoch giftige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare), rechts im Bild.

Die leckeren Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) wanderten in den Speisepilz – Korb von Timur.

Die an sich sehr farbfreudigen Lacktrichterlinge können bei Trockenheit ziemlich entfärben. Hier sehen wir Fleischrötliche Lacktrichterlinge (Laccaria laccata).


Die Artenliste von MTB 2535/4 – Riet Ut: Pantherpilz, Gelber Knollenblätterpilz, Rosa – Helmling, Rosablättriger Helmling, Flatter – Milchling, Schmetterlings – Tramete, Buckel – Tramete, Amiant – Körnchenschirmling, Kahler Krempling, Blutmilchpilz, Vielgestaltige Kohlenbeere, Gelbweißer Täubling, Geflecktblättriger Flämmling, Fichten – Zapfenrübling, Eichen – Mehltau, Buchen – Speitäubling, Heftel – Nabeling, Gelbe Lohblüte, Brandkrustenpilz, Rehbrauner Dachpilz, Gallertfleischiger Fältling, Rotfuß – Röhrling, Goldschimmel, Gestreifter Teuerling, Wurzelschwamm, Gemeine Stinkmorchel, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Roter Fliegenpilz, Violetter Lacktrichterling, Purpurschwarzer Täubling, Birken – Zungenporling, Samtiger Schichtpilz, Birken – Speitäubling, Rostfleckiger Helmling, Blaugrauer Täubling, Ranziger Trichterling, Breitblättriger Rübling, Maronen – Röhrling, Waldfreund – Rübling, Klebriger Hörnling, Herber Saftporling, Erdwarzenpilz, Grünblättriger Schwefelkopf, Weißstieliges Stockschwämmchen, Stockschwämmchen, Flaschen – Stäubling, Birkenblättling und Herber Zwergknäuling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

30.09. – 03.10.2023 Großpilzausstellung in Wismar

30. Großpilzausstellung in Wismar

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Im Mykologischen Informationszentrum ABC Straße 21

Blick auf unsere Großpilzausstellung 2023.

Die Öffnungszeiten

Sonnabend, der 30.09.2023   10.00 – 18.00 Uhr (mit Imbiss)

Sonntag,      der 01.10.2023   10.00 – 18.00 Uhr (mit Imbiss)

Montag,       der 02.10.2023   10.00 – 18.00 Uhr

Dienstag,     der 03.10.2023   10.00 – 18.00 Uhr


Eintritt: 2.00 €


Auch in diesem Jahr luden die Pilzfreundinnen und Freunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. wieder zu ihrer Großpilzausstellung in das historische Nikolaiviertel der Hansestadt Wismar sehr herzlich ein. Wie seit vielen Jahren wieder in das Mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21.

Pilzausstellung am 30. September 1993 auf dem Fußgängerbereich vor dem Karstadt – Stammhaus und der damaligen, städtischen Pilzberatungsstelle.

Ausstellung Ende der 1990er Jahre im Raum 28 des Wismarer Rathauses.

Angefangen hat alles im Jahre 1992, als das neu gegründete Umweltamt der Stadt an mich heran trat, in den Amtsstuben eine öffentliche Pilzausstellung zu organisieren. Später zogen wir für 2 Jahre auf die Fußgängerzone, dann in das Rathaus und schließlich in die Räumlichkeiten der privaten Pilzberatungsstelle in der ABC Straße. Ab jetzt zusätzlich mit Verköstigung. Pilzsuppe- und Pfanne bis zum satt essen standen immer wieder für die Besucher bereit und der unwiderstehliche Duft von frischen Waffeln lockte zusätzliche Gäste an.  Drei Jahrzehnte liegen nun schon hinter uns und wir hofften, dass die Natur dieses Jubiläum entsprechend zu würdigen weis. Soll heißen, für uns ein vielfältiges und reichhaltiges Frischpilzaufkommen in Wald und Flur bereit halten möge. Leider war es mal wieder recht grenzwertig. Der wärmste September seit Begin der Wetterauszeichnungen, einher gehend mit sehr trockenem Wetter, zumindest in der ersten Hälfte des Monats, ließ die benötigen Frischpilze nur recht spärlich sprießen. Es gab zum Glück aber auch Regionen, wo stärkere Schauer schon ein recht ordentliches Pilzaufkommen aus den Böden kitzelten, so dass schließlich wieder eine sehr sehenswerte Pilzausstellung zu Stande kam.

Mehrere Tage waren einige Pilzfreundinnen und Freunde in Wald und Flur unterwegs, um Frischpilze zu besorgen. Ich fuhr zunächst nochmals in die Waldlewitz, weil es hier vor 2 Wochen an die 30 Liter geregnet hatte. Die Resultate zeigten sich bei diesen Garten – Riesenschirmpilzen (Macrolepiota rhacodes var. hortensis). Den Standort hatte Catrin vor zwei Wochen hier entdeckt. Damals waren die Pilze überständig, heute schoben sie frisch. Gerade richtig für eine Pilzausstellung.

Auch die damals noch sehr kleinen Schmarotzer – Röhrlinge (Xerocomus parasiticus) waren zu ansehnlichen Pilzen heran gewachsen.

Und direkt in Friedrichsmoor begrüßten mich protzig einige Riesenschirmpilze (Macrolepiota procera). Die kamen mir gerade recht, können aber auf dem Motorrad schnell meine Transportmöglichkeiten einschränken. Vorsichtig die halbwegs geschlossenen unter der Sitzbank verstaut, sollte es schon gehen.

Anschließend fuhr ich in die Venzkower/Kobander Tannen. Hier bekam ich fast eine Krise. Bis auf einige Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) kaum mal ein Frischpilz. Über weite Strecken trostlos!

Nach langem Suchen endlich mal eine Gruppe von Keulenfuß – Trichterlingen (Clitocybe clavipes).

Auch dieser junge Beutel – Stäubling (Calvatia excipuliformis) war sehr willkommen. Die meisten waren noch sehr winzig, aber sie zeigten an, dass es hier bald besser werden sollte.

An den Waldwegen gelegentlich mal einige Weichritterlinge der Gattung Melanoleuca.

Das Fichtensterben geht auch in den Kobander Tannen weiter. Erinnerungen an bessere Tage werden wach, wo unter ihnen noch die schönsten Steinpilze wuchsen.

Und diese Vertreter hatte ich seit Stunden gesucht. Zeigen sie sich gerade auch im September als Bodendecker in unseren Kiefernwäldern. Erst ganz zum Schluss eine kleinere Gruppe der Rostfleckigen Helmlinge (Mycena zephirus). Die Pilzausstellung scheint gerettet, schrieb mir unser Pilzfreund Phillip Buchfink und beglückwünschte mich. Eine große Pilzausstellung ohne diese überaus häufige Art, undenkbar!

Am Folgetag startete ich meine Rundtour durch verschiedene Wälder bei Jesendorf. Eigentlich immer eine gute Adresse für eine interessante Artenvielfalt. Ich war froh, dass ich hier diese Mehlschirmlinge (Cystolepiota sistrata) einsammeln konnte. Ansonsten auch hier so ziemlich tot!

Die nächste Station war Perniek. Hier beglückte mich zumindest eine Espen – Rotkappe (Leccinum auratiacum), wo sonst dutzende stehen.

Aber auch die standortstreuen Gestielten Schütterzähne (Sistotrema confluens) waren willkommen.

Auch die Körnchen – Röhrlinge (Suillus granulatus) sind Standard hier und durften nicht fehlen.

Anschließend traf ich mich mit Pilzfreund Christian Boss und wir durchsuchten die Neukloster Forst bei Klein Warin nach Ausstellungspilzen. Hier freuten wir uns zunächst über diese Erdsterne (Geastrum).

Eine noch ungeöffnete „Zwiebel“.

Ungewöhnliches Exemplar aus dem Formenkreis der Herbstlorchel (Helvella crispa).

Und wie so oft an mehr oder weniger kalkreichen Waldwegen schoben einige Schleierlinge (Cortinarius spec.).

Es handelt sich um Dickfüße, wahrscheinlich aus der Verwandtschaft des Tonweißen Dickfuß.

Sehr gefreut haben wir uns über diese markanten Kohlen – Trichterlinge (Clitocybe carbonaria). Ihr Mehlgeruch erinnert sehr an den des Maipilzes.

Die nur unter Lärchen wachsenden Gold – Röhrlinge (Suillus flavus) dürfen nach Möglichkeit auch nicht fehlen.

Und der Maronen – Röhling (Xerocomus badius) schon gar nicht.

Leuchtend rote Apothezien aus der Verwandtschaft der Feuerkissen müssen zur genauen Bestimmung einer mikroskopischen Untersuchen zugeführt werden.

Diese Prozedur ist zum bestimmen des Butterpilzes (Suillus luteus) natürlich nicht notwendig. Gefunden und fotografiert in den Wäldern bei Weberin. Ich konnte Sohn Jonas überreden, mit mir am Abend dort noch eine Runde zu drehen und den Brunftschreien der Rothirsche zu lauschen. Nur hatten sie nicht so recht Lust dazu. Es war doch ziemlich dürftig. 

Aber es ging ja auch um Ausstellungsmaterial. Flockenstieliger Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis) wie aus dem Bilderbuch.

Das der leicht giftige Porphyrbraune Wulstling zu den Knollenblätterpilzen zählt, dürfte auf der Hand liegen.

Ein sehr schöner Fund sind diese Weinroten Graustiel – Täublinge (Russula vinosa). Dieser Sprödblättler wird angesichts des Fichten – Sterbens und fehlender Neuaufforstungen wohl irgendwann auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Arten zumindest in M-V landen.

Und am Donnerstag war ich dann noch mit Irena in der Nossentiner/Schwinzer Heide unterwegs. Hie ein Blick auf den Krakower See.

Aus dem Sand einer aufgeschütteten Straßenböschung schieben Zweisporige Champignons (Agaricus bisporus). Hier müsste vielleicht das Mikroskop befragt werden, ob dem auch so sei. Aber da bin ich mir ziemlich sicher, dass dem auch so ist, denn auch ohne zu mikroskopieren ist die Wildform des Zucht – Champignons leicht zu erkennen.

Und Irena hat gleich noch für den Pilz – Imbiss wunderbar frische Körnchen – Röhrlinge eingesammelt.

Diese wunderschönen Birkenpilze (Leccinum scabrum) landen selbstredend auf der Moosfläche unserer 30. Großpilzausstellung.

Auch der Kahle Krempling (Paxillus involutus) ist wichtig. Galt er doch in schlechten Zeiten als einer der wichtigsten Speisepilze. Heut gilt die Regel „Hände weg vom Kahlen Krempling“.

Wunderschön und gerade richtig für ein Pilzschnitzel.

Und die Abenddämmerung brach bereits herein. Noch schnell an einem Sonderstandort bei Sternberg nachgeschaut. Hier ein Fahler – Röhrling (Boletus impolitus). Der fehlte auch noch in der Sammlung.

Noch viel wichtiger, der Edel – Reizker (Lactarius deliciosus).

Den Olivgelben Rißpilz (Inocybe dulcamara) würde wohl kaum jemand vermissen, aber auch er ist willkommen in einer umfänglichen Pilzschau.

Auch der Gilbende Erdritterling (Tricholoma argyraceum) wandert in meine Sammelbehältnisse und anschließend in Frischaltebehälter in den Kühlschrank.

Links drei Exemplare des Ringlosen Butterpilzes (Suillus collinitus) und rechts drei des Butterpilzes (Suillus luteus).

Der Mond ist aufgegangen und die goldenen Sternlein sprangen, oder hieß es prangen? Die sind nicht zu sehen, es ist zu dunstig, aber es ist Vollmond, die Pilze haben es noch nicht überall mitbekommen!

Noch herrscht gähnende Leere auf unseren Ausstellungsflächen. Das wird sich nun aber ändern.

Während ich am Freitag dann mit dem Aufbau der Ausstellung begann, waren einige weitere Vereinsmitglieder unter der Leitung von Monika Peter mit der Vorbereitung des Imbisses beschäftigt.

Wobei das Zwiebeln Pellen schon mal recht traurig machen kann.

Aber die Möhren bringen wieder Farbe und Heiterkeit in die Tränenden Augen.

Monika, in der Bildmitte stehend, hatte zusammen mit ihrer besseren Hälfte Hans – Peter (davor sitzend) den Hut auf, was die Organisation des Imbisses und auch aller anderen Formalitäten der Organisation betraf. Es hat wieder ausgezeichnet geklappt und es war mal wieder ein Kraftakt. Auch allen anderen fleißigen Helfern ein ganz großes Dankeschön!

Nach getaner Arbeit servierte Monika hausgebackenen und sehr leckeren Kuchen zum Kaffee für die Gaumen der fleißigen Helferinnen und Helfer.

Inzwischen nimmt die Ausstellung allmählich Gestalt an. Pfifferlinge gibt es dieses Jahr reichlich. Im vergangenen Jahr waren wir froh, dass wir wenigstens ein einziges Exemplar zeigen konnten.

Einer der absoluten Hingucker in diesem Jahr war dieser wirklich gigantische Riesenbovist, den Irena gefunden hatte und noch schnell vorbei brachte.

Und auch diese liebevoll gestalteten Dekorationsschälchen reichte sie herein.

Und das die 30. nicht zum Flopp wurde, haben wir ganz maßgelblich Vereinsfreund Phillip Buchfink zu verdanken. Er war sehr fleißig und gut fündig geworden, da es in seinen Wäldern westlich von Schwerin schon deutlich mehr Frischpilze gab. Hier hatte es schon etwas früher kräftig geregnet und das war unsere Rettung. Ganz herzlichen Dank dafür, lieber Phillip!

Der Stand ist aufgebaut und bevor die ersten Pilzpfannen über den Tresen gehen, schnell noch ein Erinnerungsfoto vor dem Steinpilz – Wismar. Stellvertretend auch für alle anderen, die hier nicht zu sehen sind. Ihr alle habt ein großes Dankeschön verdient und euren Beitrag dazu geleistet, dass die 30. Jubiläumsausstellung zu einer ganz großen werden konnte. Vielleicht ein letztes mal in dieser Form. Danke!!!

Inzwischen geht es auch beim Aufbau der Ausstellung weiter voran. Hier sehen wir Catrin und Phillip bei der Arbeit.

Der Bereich mit den Sprödblättlern.

Inzwischen herrscht auch schon reger Andrang an unserem Stand.

Schnell die Pilzpfanne noch mal durchgerührt.

Nachschub für die Ausstellung wird angelandet.

Hier findet sich aber kaum noch Platz für neues, aber es wird auch immer mal ausgewechselt.

Die Holz-, Bauch-, und Schlauchpilzecke.

Es finden sich immer noch einige Lücken für neues.

Kleine und zarte Arten liegen in Petrischalen.

Das kann sich doch sehen lassen, oder? Dafür können gerne mal 2 Euro investiert werden.

Zwischendurch hilft für die Frische auch mal ein Pflanzenbesprüher nach.

Hanjo aus Bützow bereichert unsere Ausstellung mit einem weiteren Hingucker, einem frischen Schwefelporling.

Ja, es ist wieder bunt und vielfältig auf unserer Großpilzausstellung geworden.

Und dieser Steinpilz scheint sich auf und davon machen zu wollen.

Und ein ganz besonderer und auch wichtiger Pilz ist der Satans – Röhrling, den Phillip für uns ergattern konnte. Er ist sehr selten. Viele Pilzfreunde scheinen diesen Giftpilz gut zu kennen und lassen ihn regelmäßig im Wald.

Und dann freut sich der Kenner, denn diese hier sind hochwertige Speisepilze. Häufig finden wir sie vom Frühling bis in den Spätherbst im Laub- und Nadelwald, die Flockenstieligen Hexen – Röhrlinge. Hier konnte der böse Satan und die gute Hexe mal miteinander verglichen werden.

Auch diese jungen Bauchpilze hat Phillip mitgebracht. Es handelt sich um seltene Sternstäublinge (Mycenastrum corium).

Zwischendurch galt er in unserem Bundesland schon als verschollen. Der Halsband – Ritterling (Tricholoma focale). Bei Wittenburg konnte ihn Phillip aufspüren und eigentlich ist er auch herausragendste Pilz, den wir in diesem Jahr ausstellen konnten.

Auch die Pilzberatung wurde wieder in Anspruch genommen. Hier sieht nicht alles essbar aus.

Wahrhaftig, das nenne ich einen Fransigen Wulstling! Gestern noch geschlossen, heute bereits fransig aufgeschirmt auf der 30. Großpilzausstellung.

Diese Grünlinge legten in der Palinger Heide einen Frühstart hin. Phillip brachte einige mit, da er dort gerade eine Pilzwanderung hatte.

Der Bereich mit den Pfifferlingen und Röhrlingen ist für viele Menschen immer der interessanteste, denn hier können sie auch mal mitreden und eigene Erfahrungen austauschen.

Und wer so eine schöne Krause Glucke entdecken kann, ist ohnehin glücklich.

In diesem Fall waren es gleich drei Stück. Nur die braunen Ränder sollten vor dem Verzehr abrasiert werden.

Insgesamt gelangten über die Tage 284 Arten auf die Moosflächen des Mykologischen Informationszentrums in Wismar, in der ABC Straße 21.

Während der Öffnungszeiten konnte auch die Pilzberatung genutzt werden und besonders schöne Exemplare wurden uns herein gereicht.

Ein ganz herzliches Dankeschön nochmals allen, die zum Gelingen dieser aufwendigen Veranstaltung beigetragen haben.  Nicht zuletzt auch den Besucherinnen und Besuchern, ohne die unsere Mühen ohnehin um sonst gewesen wären.

27. September 2023 – Mittwochsexkursion

Mittwochsexkursion bei Wöbbelin

MTB: 2535/3 = Dreenkrögener Tannen

Die sonnigen, aber pilzarmen Dreenkrögener Tannen am heutigen Sonntag.


Diese Mittwochsexkursion sollte nicht nur der Kartierung, sondern auch der Vorbereitung unserer 30. Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar. Sie soll vom 30.09. – 03.10.2023 im Mykologischen Informationszentrum Steinpilz – Wismar statt finden. Im Vorfeld müssen natürlich reichlich Ausstellungsexponate gesammelt werden. Dazu schwärmen die Mitglieder der Pilzfreunde*innen innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. an den Vortagen in unterschiedliche Habitate aus. Neben Laub- und Nadelwäldern auf leichten und besseren Böden, auf saure und kalkreichere Untergründe. Moore, Trockenrasen und Heidelandschaften werden genau so aufgesucht, wie städtische Parkanlagen oder Wiesen- und Weideflächen. Das heutige Revier befindet sich auf sandigen Böden und ist überwiegend von Nadelforst bestanden. Nur, dass es durch das Vorziehen des Termins, welches durch den Wegfall der Veranstaltung in Ritzerau möglich wurde, wenig Sinn machen würde, jetzt schon viele Frischpilze mitzunehmen. Und das wäre ohnehin nicht möglich gewesen, da es kaum welche gab. Geregnet hatte es hier zwar im Vorfeld durchaus nennenswert, aber es dauert noch einige Tage, bevor es hier wieder lohnen würde. So kartierte ich (ich war heute alleine hier unterwegs) das wenige, welches ich entdecken konnte. Auf jeden Fall ein sehr schönes Revier für Liebhaber klassischer Speisepilze.

Ich starte in Höhe der Badestelle am Silbersee. 

Auf der Rinde eines toten Birkenstammes erblickte ich eine Weiße Lohblüte (Fuligo candida).

Und hier sehen wir Diatrypella favacea, das Birken – Eckenscheibchen, ein sehr häufiger Pyrenomycet, der zu den Ascomyceten = Schlauchpilzen gehört.

Es dürfte nicht mehr lange dauern, bis hier auch die besten Speisepilze wie die Soldaten stehen werden.

Zwischen den älteren Bäumen wird frisch Aufgeforstet.

Aber hin und wieder stolperte ich dann doch über einen Frischpilz. Hier ist es ein Fleischroter Speisetäubling (Russula vesca).

Die bunt gezonten Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor) können schon mal in den Korb wandern für die große Pilzausstellung.

Und hier beglückt mich im Moos unter Birken ein Glanz – Täubling (Russula nitida).

Sein weißer Stiel ist oft mehr oder weniger deutlich rosa überhaucht. Besonders zur Basis zu. Essbar.

Auf dem Mittelstreifen eines feucht moosigen Waldweges schieben frische Maggi – Pilze (Lactarius helvus). Ein Giftpilz, der getrocknet und gemahlen ein sehr intensives Würzpulver für Suppen und Soßen ergibt.

Die Lamellen des Rosablättrigen Egerlings – Schirmpilzes (Leucoagaricus leucothites) bleiben lange weiß und verfärben erst zum Übergang in die Überständigkeit schmutzig rosa. Essbar.

Schade, dass heute hier noch die Ruhe vor dem Sturm herrscht.

Um so willkommener sind dann aber die wenigen Frischpilze. Hier ein Flaumiger Milchling (Lactarius pubescens), den wir stets unter Birken antreffen. Seine weiße Milch schmeckt brennend scharf!

Sehr beglückten mich auch diese Halbkugeligen Träuschlinge (Stropharia semiglobata). Sie wachsen auf Mist, hier vielleicht Dung von Pferden?

Einfach schön, auch wenn überaus häufig, der Dickschalige Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma cirtinum).

Ja, da weiß man gleich, warum er Scheidenstreifling genannt wird. Es ist der Fuchsige (Amanita fulva).

Hier kommt jemand ganz schön in` s Schwitzen.

Und sondert Guttationströpfchen ab.

Es sind junge Fruchtkörper des Laubholz – Harzporlings (Ischnoderma resinosum).

Ein Beutel – Stäubling (Calvatia excipuliforme).

Allmählich neigt sich meine Runde durch die Dreenkrögener Tannen seinem Ende zu.

Hoppla, zwei Pfeffer – Röhrlinge (Chalciporus piperatus), aber kein Steinpilz in der Nähe.

Dafür diese Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades) die nicht einmal indirekt etwas miteinander zu tun haben.

Dafür dieser Glückspilz um so mehr.

Roter Fliegenpilz (Amanita muscaria).

Und die Wiesen – Staubbecher (Vacsellum pratense) verraten uns dass es bald wieder besser werden möge.


Hier die Artenliste von MTB: 2335/3 – Dreenkrögener Tannen: Weiße Lohblüte, Birken – Eckenscheibchen, Kiefernnadel – Spaltlippe, Fleischroter Speisetäubling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Schmetterlings – Tramete, Glanz – Täubling, Bruch – Reizker, Rosablättriger Egerlings – Schirmpilz, Flaumiger Milchling, Halbkugeliger Träuschling, Fuchsiger Scheidenstreifling, Rehbrauner Dachpilz, Laubholz – Harzporling, Beutel – Stäubling, Pfeffer – Röhrling, Nelkenschwindling, Birken – Zungenporling, Blaugrauer Reiftäubling, Wiesen – Staubbecher, Roter Fliegenpilz, Körnchen – Röhrling, Waldfreund – Rübling und Echter Zunderschwamm.

Bald werden nicht nur die Fans von Maronen – Röhrlingen hier wieder fündig werden.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

24. September 2023 – Pilze suchen bei Ritzerau

Pilze suchen im Lübschen Forst Ritzerau

Unter der Regie des BUND im Kreis Herzogtum Lauenburg

Liebe Pilzfreundinnen und Freunde, die Organisatoren dieser Veranstaltung haben sich aufgrund des geringen Frischpilz – Aufkommens entschieden, diesen Termin ersatzlos ausfallen zu lassen.

Am Sonntag, dem 24. September 2023. Anreise bis gegen 09.45 Uhr in der Lübschen Forst bei Ritzerau. In den ausgeschilderten Waldweg einfahren und weiter bis zum Alten Forsthof. Nähere Informationen und Anmeldungen siehe unter BUND Herzogtum Lauenburg


Das hat sich gelohnt. Ob wohl alles essbar ist? Immerhin die wichtigste Frage auf jeder Pilzveranstaltung. Die kritischen Blicke der Sachverständigen werden Aufschluss bringen.

Auch in diesem Jahr lädt der Kreisverband des BUND im Herzogtum Lauenburg wieder zu seiner traditionellen Pilzwanderung ein.  In Zusammenarbeit mit dem Lübecker Forstamt und engagierten Pilzfachleuten sollen heute wieder Führungen zum Thema Pilze durch diesen naturnahen Wald, mit seinem besonderen Forstkonzept, durchgeführt werden. Zunächst gibt es die Begrüßung und eine kleine Einführung zum Wald mit entsprechenden Hinweisen und Verhaltensregeln. Danach werden mehrere Gruppen gebildet und es geht bis ca. 13.00 Uhr in unterschiedliche Bereiche des Waldes auf die fachkundige Pirsch. Danach versammeln sich alle wieder auf dem Alten Forsthof und der zugehörigen Köhlerhütte. Hier stehen Tische zur Verfügung und das Sammelgut wird übersichtlich auf diesen ausgelegt, um noch einmal kritisch von den Fachläuten in Augenschein genommen zu werden. Dabei werden selbstverständlich Fragen beantwortet und besonders wichtige Pilzarten nochmals ausführlich vorgestellt. Ob es, so wie in früheren Jahren, ein Verköstigungsangebot geben wird? Ich würde mich nicht darauf verlassen.

Links Organisator Hans – Heinrich Stamer vom BUND bei seinen Begrüßungsworten.

Informationen zum Lübecker Stadtwald

23. September 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern am Europäischen Pilztag

Auf dem Waldlehrpfad und durch die Schlower Tannen

Waldlehrpfad am Borkower See.

Weitläufige Laub- und Nadelwälder, bzw. Forste, finden sich zwischen Borkow, Schlowe, Klein Pritz und Below. Gerade auch für Liebhaber klassischer und volkstümlicher Speisepilze das Paradies schlechthin. Aber heute wollten wir wie immer etwas weiter über den Tellerrand blicken. Pfifferling, Marone und Steinpilz kennt ja fast jeder. Aber selbst bei diesen unproblematischen Arten kann es nicht selten eine bittere Überraschung geben. Vor einigen Jahren war ich hier ebenfalls im Ramen einer öffentliche Wanderung unterwegs. Uns schloss sich eine Urlauberfamilie aus Süddeutschland an. Einer von ihnen konnte dem äußerst bitteren Gallen – Röhrling, der klassische Verwechslungspartner des Steinpilzes, nichts bitteres während einer allgemeinen Verkostung abgewinnen. Alle anderen haben sofort das Gesicht verzogen und ausgespuckt, er kaute das Fleisch des Bitterlings genüsslich durch. 

Heute wollten wir nicht nur ein buntes Sammelsurium finden und vorstellen bzw. in die Körbe legen, sondern auch einige besonders wichtige Giftpilze erläutern. Schließlich ist heute Europäischer Pilztag. Ein Ehrentag nicht nur für die kulinarischen Leckerbissen unter unseren Großpilzen, sondern er steht für das faszinierende Reich der Pilze schlechthin. Sie erfüllen im gesamten Gefüge der Natur eine fundamentale Aufgabe. Das Leben auf unseren blauen Planeten wäre ohne ihr Zutun undenkbar. Also ohne Pilze auch keine Menschen! Umgekehrt immer. Achten und würdigen wir sie nicht nur heute!

Schon am Treffpunkt in Schlowe fanden wir die ersten Vertreter.

Es handelt sich um Fleischrosa Schirmpilze (Lepiota subincarnata), die Knollenblätterpilz – Gifte enthalten sollen und daher sehr giftig sind.

Gleich daneben auf Parkrasen unter Bäumen ein Papagei – Täubling (Russula ionochlora).

Er darf als erster Speisepilz in den Korb gelegt werden.

Christian hat seinen noch kleinen Sohn dabei gehabt und läßt ihn an einem Pilz schnuppern. Gerüche sind oft auch sehr aufschlussreich und wichtig bei der Bestimmung zahlreicher Pilzarten.

Wir folgten nun dem Waldlehrpfad.

Linker Hand fließt die Mildenitz.

Immer wieder Tafeln (rechts) mit allerhand Erläuterungen zum Thema Wald, der hier besonders schattig daher kommt.

Klar, es ist ein Knollenblätterpilz! Der Gelbe (Amanita citrina). Während beim Grünen schon ein Exemplar zum Abdanken reichen kann, lässt  diese nah verwandte Art diesbezüglich sehr zu wünschen übrig. Wir könnten ihn zentnerweise in uns hinein Löffeln, für` n Friedhof würde es wohl kaum reichen. 

Hier gleich eine ganze Gruppe davon. Er enthält das Krötengift Bufotenin.

Und an diesem Birkenpilz (Leccinum scabrum) ist wohl kaum etwas auszusetzen. Höchstens, dass hier ein Nahrungskonkurrent schon mal kräftig abgebissen hat.

Ähnlich erging es diesem Steinpilz (Boletus edulis).

Insgesamt war es aufgrund der Trockenheit doch schon ein mühseliges Unterfangen überhaupt den einen oder anderen Waldkobold für den Sonntagsbraten ausfindig zu machen.

Und dann unter Birken ein besonders toller Fund. Ein Geschmückter Gürtelfuß (Cortinarius armillatus). Zwar wäre er essbar, aber er landete heute Nachmittag auf der Pilzausstellung im Botanischen Garten Rostock. Phillip Buchfink nahm in mit einigen anderen Arten dort mit hin.

Und die Breitblättrigen Rüblinge (Megacollybia platyphylla) sind aus kulinarischen Erwägungen heraus nicht sehr empfehlenswert.

Wunderschöne Fadenstäubchen aus der Gattung Stemonites. Pilztiere = Schleimpilze = Myxomyceten.

Zumindest mein Korb ist schon ganz gut ausgelastet mit dekorativen Buckel – Trameten. Vorsorge für die 30. Großpilzausstellung in der Hansestadt Wismar.

Samtfuß – Kremplinge (Paxillus atrotomentosus). Zwar ergiebig, aber kaum schmackhaft.

Über diese Gleise dürfte schon lange kein Zug mehr gerollt sein. Die Bahnverbindung Wismar – Karow wurde 1998 eingestellt. Heute rollen hier nur noch Draisinen drauf entlang.

Diese Lilablättrigen Mürblinge (Psathyrella candollena) sind zwar zart und gebrechlich, aber schmecken sollen sie vorzüglich!

Zum Schluss servierte uns Irena nicht nur diesen frischen Salat an der Draisinen – Station in Borkow. Ein Gruppenbild gab es heute leider nicht, denn wir hatten es eilig und fuhren noch mit dem harten Kern der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Schwinzer Heide. Aber leider füllten sich die Körbe dort auch nicht. Es muss dringend feuchter werden!


Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

20. September 2023 – Mittwochsexkursion

Mittwochsexkursion bei Wöbbelin

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

MTB 2535/2: Waldlewitz

Blick in die Lewitz – Region am heutigen Nachmittag vom Waldrand aus.

Heute ging es in den 2. Quadranten der Topographischen Karte im Maßstab 1 : 25 000 = Wöbbelin. Zentral im Quadranten liegen die nördlichen  Fischteiche. Sie gehören zum Naturschutzgebiet Fischteiche in der Lewitz. Neben den Fischteichen dominiert oft sumpfiges Gelände mit Feuchtwäldern. Flankierend, ausgehend nordöstlich der Ortschaft Friedrichsmoor, gibt es aber auch trocknere Laubwaldbestände. So auch das Klinker Holz. Das Exkursionsgebiet wird vom Störkanal durchquert, der sich hier mit der Elde und dem Elde – Kanal zur Müritz – Elde Wasserstraße vereinigt. Neben kleineren Entwässerungsgräben befindet sich im Gebiet auch noch der Klinkener Kanal. Aber wir haben uns trotz des Wasserreichtums nicht den marinen Pilzen verschreiben, sondern schauten, was uns hier an Land diesbezüglich erwarten wird. Lewitz

So traf ich mich (Reinhold) am Nachmittag mit Catrin aus Bützow und Michael aus Schwerin wieder am Jagdschloss in Friedrichsmoor. Michael teilte mir freudig mit, dass er die Prüfung zum Pilzsachverständigen erfolgreich abgeschlossen hat. So ist der Großraum Schwerin nun wieder um einen Sachverständigen reicher. Es lohnt sich also, an unseren Wanderungen und Exkursionen teil zu nehmen, denn die besten Lehrstunden sind ohne Zweifel die in der Natur.

Wir mussten zunächst ein Stück durch den ersten Quadranten laufen, der am vergangenen Mittwoch an der Reihe war, um in den zweiten zu gelangen. Dieser Dammweg stellte für uns die Quadranten Grenze dar. Ab nun darf gefunden, fotografiert und aufgeschrieben werden.

Reichlich gab es Fleischrote Lacktrichterlinge (Laccaria laccata).

Hier sind es Graubräunliche Dickfüße (Cortinarius anomalus).

Nein, es ist kein Schmarotzer – Röhrling, der hier gleich neben dem Kartoffelbovist wächst. Es handelt sich um einen Eichen – Milchling (Lactarius quercinus).

Hier noch einmal aus einer anderen Perspektive.

Auch der Blaugraue Reiftäubling (Russula parazurea) liebt die Nähe von Eichen.

Die leicht giftigen Halbkugeligen Träuschlinge (Stropharia semiglobata) zählen zu den schönsten Funden der heutigen Exkursion, über die wir uns ganz besonders gefreut haben.

Dagegen ist der Ocker – Täubling (Russula ochroleuca) wesentlich größer häufiger und auffälliger sowie auch auch oft der häufigste unter den Täublingen.

Dieser Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) gibt sich dem unerfahrenen Pilzfreund nicht so leicht zu erkennen. Zumal sein dickwulstiger Zuwachsrand alles andere als rot erscheint. Man sollte sich seinen herb – säuerlichen Geruch einprägen, der ihn in all seinen Erscheinungsformen sehr gut charakterisiert.

Catrin und Michael in der urwüchsigen Waldlewitz.

Und beim Anblick dieser frischen Ochsenzunge geriet Catrin außer Rand und Band.

Ja, so einen schönen Leberpilz (Fistulina hepatica) sieht man wirklich nicht alle Tage. Ich glaube, der Pilz landete später noch auf der Landespilzausstellung im Botanischen Garten Rostock.

Der Leberpilz wächst aus alten Eichen heraus. Auch der Große Bluthelmling (Mycena haematopus) entspringt dem toten Holz der Eiche.

Der Tränende Saumpilz (Lacrymaria lacrymabunda) ist besonders in der Jugend recht traurig.

Sagenhafte Lewitz.

Walderlebnispfad Friedrichsmoor

Verschiedene Künstler haben hier zu Märchen und Sagen ihre Skulpturen aufgestellt.

Selbst eine Wetterstation findet sich hier.

Gleich daneben eine Gewitter – Station.

Schnell ein Blick zum Himmel. Es wird sich doch wohl nichts zusammenbrauen? Glück gehabt! Allerdings schwindet das Tageslicht allmählich und es wird Zeit zum Schluss zu kommen.

Kurz zuvor haben wir noch ein Bild von uns dreien zur Erinnerung von meiner Kamera schießen lassen. Das Hube – Rondel bot sich bestens dafür an.


Hier die Artenliste von MTB 2335/2 = Waldlewitz: Rotrandiger Baumschwamm, Striegeliger Schichtpilz, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Samtiger Schichtpilz, Echter Zunderschwamm, Roter Fliegenpilz, Camembert – Täubling, Blaugrauer Reiftäubling, Gelbe Lohblüte, Sklerotien – Porling, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Fleischroter Lacktrichterling, Graubrauner Dickfuß, Kiefern – Braunporling, Perlpilz, Eichen – Milchling, Papagei – Täubling, Halbkugeliger Träuschling, Gelbbrauner Trichterling, Klebriger Hörnling, Maronen – Röhrling, Flacher Lackporling, Rehbrauner Dachpilz, Herber Saftporling, Eichen – Rindensprenger, Grünblättriger Schwefelkopf, Waldfreund – Rübling, Keulenfuß – Trichterling, Rosablättriger Helmling, Rotbrauner Borstenscheibling, Leberpilz, Großer Bluthelmling, Angebrannter Rauchporling, Breitblättriger Rübling, Tränender Saumpilz, Erlen – Krempling und Fuchsiger Scheidenstreifling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

13. September 2023 – Mittwochsexkursion Kartierung

Mittwochsexkursion bei Wöbbelin

Exklusiv auch für interessierte Pilz- und Naturfreund*innen

MTB 2535/1: Friedrichsmoor

Der Störkanal bei Banzkow.


Heute begannen wir mit der Topographischen Karte 2535 = Wöbbelin. Erstmals ist dieses Messtischblatt für unsere Mittwochsexkursionen ausgelost worden. Auch sonst war ich im Kartierungsgebiet bisher kaum auf der Pirsch. Dem entsprechend ist das Quadrat in meinen Verbreitungskarten noch weiß. Das wird sich heute und in den kommenden Wochen sicher ändern, zumal wir uns in der Hochsaison befinden. Es ist die Region meiner verehrten Pilzberater Kolleginnen Hanelore Michael und Elfi Ruby, die in diesem Gebiet sicher schon einiges interessantes gefunden und gemeldet haben. Aber wie geschrieben, meine Karte möchte noch bepunktet werden. Das Gebiet gehört zur Lewitz – Niederung zwischen Schwerin, Crivitz, Parchim und Neustadt – Glewe. Weite Wiesen und Felder, durchzogen von Entwässerungsgräben, Wasserstraßen und Fischteichen. Vielfach finden sich hier auch ausgedehnte Moore, die teilweise unter Naturschutz stehen. Knapp die Hälfte des ersten Quadranten ist bewaldet. Meist Laubwälder auf verbreitet feuchten Böden. Vermutlich große Erlenbestände und auf den trockeneren Flächen dürften Birken, Eichen oder Buchen dominieren. Im Nordosten wird die zu kartierende Waldfläche vom Störkanal durchquert. In Friedrichsmoor befindet sich auch das zuständige Forstamt, welches uns vor einigen Jahren sehr wohlwollend eine Nachtwanderung am Störkanal genehmigte. Informationen zum Landschaftsraum: Lewitz

So trafen sich heute Nachmittag Catrin aus Bützow, Christian und Reinhold aus Wismar sowie eine interessierte Urlauberin mit ihren beiden Hunden auf der Parkfläche gegenüber dem alten Jagdschloss des Mecklenburgischen Großherzogs Friedrich Franz.

Dort befindet sich auch diese Informationstafel zur Lewitz – Region.

Zunächst überreichte ich Catrin dieses bereits gefüllte Körbchen anlässlich ihres Ehrentages der Geburt.

Wir starteten am Hochzeitsbaum Friedrichsmoor.

Und über diese Brücke hinweg.

Entlang eines der zahlreichen Kanäle in diesem Revier. Fast ein wenig Spreewald.

Sagenhafte Gestalten begrüßten uns sogleich. Was es mit ihnen auf sich hat? – ganz zum Schluss.

Walderlebnispfad Friedrichsmoor

Eine vergessene Waldjungfrau? Immerhin soll hier auch eine Waldhexe ihr Unwesen treiben!

Der Erlenkrempling (Paxillus filamentosus) war besonders entlang des Kanals Aspekt bildend.

Der Hund wundert sich sicher, was wir hier suchen. Trüffeln wollte er für uns jedoch nicht erschnüffeln, da keine Ausbildung diesbezüglich vorlag.

Konvektive Regenfälle brachten Stunden zuvor etwa 30 Liter in Friedrichsmoor zustande.

Catrin und Christian haben einen Fototermin mit interessanten Bauchpilzen.

Eine Gruppe von Bewimperten Erdsternen (Geastrum fimbriatum) nutzten das feuchte Überangebot für ihre Entfaltung.

Hier in der weiteren Entwicklung.

Nur wenige Schritte weiter, entlang des Dammweges, diese Schlauchpilze. Es dürfte sich der makroskopischen Bestimmung nach um Kerbrandige Napfbecherlinge (Tarzetta cupularis) handeln.

Dickschalige Kartoffel – Hartboviste (Scleroderma citrinum). Hier lohnt es sich gelegentlich mal etwas näher hin zu schauen.

Und auch hier hat es sich gelohnt. Es entwickeln sich aus ihnen heraus gerade die Schmarotzer – Röhrlinge (Xerocomus parasiticus).

Hier sehen wir Milde Kammtäublinge (Russula insignis) mit ihren gelbbräunenden Stielen, insbesondere zur Basis zu.

Der Hexentanzplatz befindet sich doch bei Thale im Harz, oder?

Auf dem Dammweg, in der Grasnarbe, immer wieder Blutrote Röhrlinge (Xerocomus rubellus).

Und, obwohl mitten im Wald, auch hin und wieder mal ein Stadt – Champignon (Agaricus bitorquis). Gut ist der doppelte Ring am Stiel zu erkennen.

Immer wieder schön, der leicht kenntliche und an altem Holz wachsende Große Bluthelmling (Mycena haematopus).

Eichen – Filzröhrlinge (Xerocomus quercinus).

Vom Regen wunderbar aufgefrischte Knopfstielige Rüblinge (Collybia confluens).

Der unangenehm riechende Strohblasse Ritterling (Tricholoma stiparophyllum) ist in der Regel ein Birkenbegleiter, so auch hier.

Hier sehen wir stark verregnete Mehlpilze (Clitopilus prunulus). Der zugehörige Steinpilz war nicht fern.

Ein Scheidenstreifling der Gattung Amanita.

Sollte es sich um Amanita olivaceogrisea handeln?

Catrin hat in Ortsnähe einen eutrophierten Standort mit bereits vergehenden Garten – Riesenschirmpilzen (Macrolepiota rhacodes var. hortensis) entdeckt.

Immer wieder einen schönen Anblick bietet der Ockerrötliche Resupinatstacheling (Steccerinum ochraceum) an alten Laubholz – Ästen.

Unser Erinnerungsfoto zwischen den Märchenfiguren vom Beginn und dem Ende der Exkursion durch den Wald bei Friedrichsmoor.

Es handelt sich um eine Figurengruppe zum Märchen „Das Blaue Licht“, welches von der DEFA oder dem DDR – Fernsehen verfilmt wurde. Diese Produktion befindet sich in meinem umfangreichen Schatz von Märchenverfilmungen, die bei mir zur Weihnachts- und Osterzeit jeden Abend angesagt sind. Auch zwischen Himmelfahrt und Pfingsten gibt es jeden Abend ein Märchen.

Hoffen wir, dass uns bei unseren Funden weniger bekannter Arten immer mal ein Licht aufgeht und sich nicht nur im blauen Dunst verflüchtigt. Es gibt übrigens 2 DDR – Verfilmungen des Märchens. Die bekanntere dürfte „Das Feuerzeig“ sein, in dem drei unterschiedlich große Hunde Geldschätze unterschiedlichen Wertes bewachen, die hier symbolisiert werden.


Hier die Artenliste von MTB 2535/1 = Friedrichsmoor: Halsband – Schwindling, Zinnoberroter Pustelpilz, Gemeiner Spaltblättling, Kammkoralle, Bewimperter Erdstern, Eichen – Filzröhrling, Waldfreund – Rübling, Schmetterlings – Tramete, Kerbrandiger Napfbecherling, Brennender Rübling, Striegeliger Schichtpilz, Gallen – Röhrling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Samtiger Schichtpilz, Rehbrauner Dachpilz, Schmarotzer – Röhrling, Birkenblättling, Ahorn – Runzelschorf, Striegelige Tramete, Breitblättriger Rübling, Goldschimmel, Milder Kammtäubling, Blaugrauer Reiftäubling, Blutroter Röhrling, Ahorn – Holzkeule, Stadt – Champignon, Grünblättriger Schwefelkopf, Knopfstieliger Rübling, Ledergelber Schwindling, Strohblasser Ritterling, Mehlpilz, Echter Steinpilz, Olivgrauer Scheidenstreifling?, Dickblättriger Schwarztäubling, Flatter – Milchling, Perlpilz, Fleischroter Lacktrichterling, Lilablättriger Mürbling, Purpurschwarzer Täubling, Fleischbrauner Giftschirmling, Garten – Riesenschirmpilz, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Echter Zunderschwamm, Buckel – Tramete, Gemeiner Wurzelrübling, Brandiger Ritterling, Weißer Knorpelporling und Raustiel – Weichritterling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

09. September 2023 – Öffentliche Lehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Durch die Neukloster Forst bei Klein Warin/Neumühle

Kapitale Krause Glucken (Sparassis crispa) während einer Pilzwanderung in der Neumühler Forst im September des Dürre – Jahres 2018.

Die Neukloster Forst zwischen Neumühle und Klein Warin ist neben der Jamelner Forst der Anlaufpunkt vieler herbstlicher Sonntagssammler aus Wismar schlechthin. Mit dem Auto nicht weit von der Hansestadt entfernt, ist das Ziel schnell erreicht. Entsprechend überlaufen können solche Standorte aber auch sein. Das sollte uns jedoch nicht stören. Der Fokus liegt schließlich darin, etwas zu lernen und seinen Horizont zu erweitern. Außer Steinpilz und Co., Krauser Glucke und einigen weiteren, wenigen volkstümlichen Speisepilzen, gibt es noch eine ganze Anzahl ebenfalls sehr schmackhafter und wertvoller Hutträger. Um sie kennen zu lernen ist eine Wanderung mit dem Fachmann die beste Gelegenheit. Mit etwas Glück können gleich im Feld ihre ungenießbaren oder sogar giftigen Verwechslungspartner vorgestellt und in Augenschein genommen werden. Aber nicht nur die Augen sind wichtig. Konsistenz und Geruch spielen ebenfalls keine unerhebliche Rolle. Das Revier ist recht vielseitig und kann mit Laub- und Nadelforsten unterschiedlicher Altersstruktur aufwarten. Allerdings ist es nach pilzreichen Wochen im Hochsommer nun wieder ziemlich trocken geworden. Der Sommer hat noch mal richtig aufgedreht, zum Leidwesen der Pilzfreundinnen und Freunde. Entsprechend bescheiden war deshalb auch das Interesse an einer Pilzwanderung teilzunehmen. Aber die Damen, die sich dazu durchringen konnten, waren am Ende doch recht zufrieden.

Obwohl es grundsätzlich schon wieder sehr trocken geworden war, gingen örtlich doch mal einige stärkere Regengüsse nieder. So waren hier heute junge Scheidenstreiflinge (Amanita fulva) in Aufbruchstimmung.

Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor) sind weniger Witterungsabhängig und daher immer zu finden.

Buchenwald mit reichlich Totholz.

Das Zwergenfeuer ist mächtig am glühen! Nein, nein, wir haben Rumpelstilzchen nicht getroffen und hier sehen wir den Klebrigen Hörnling (Calocera viscosa).

Und auch kein Drachen kreuzte unsere Wege, obwohl wir seine Hinterlassenschaft fanden. Drachendreck (Fuligo septica) oder Gelbe Lohblüte. Ein häufiger Myxomycet.

Der Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus) sollte lieber nicht in die Speise gelangen.

Und der Dickschalige Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum) ist sogar giftig!

Ebenso der Narzißengelbe Wulstling (Amanita gemmata).

Allerdings gehört er nur zu den schwach giftigen Knollenblätterpilzen.

Weiter geht die Suche.

Auch diese Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) sind leider bitter im Geschmack und auch noch giftig!

Der Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) wandert auch ohne fachmännische Begleitung in den Sammelkorb.

Auch das Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron) wird trotz seines säuerlichen Geschmackes gerne mitgenommen.

Während der Streckung der Fruchtkörper können bei dem trockenen und warmen Wetter interessante Strukturen entstehen.

Der Breitblättrige Rübling (Megacollybis platyphylla) kann gerne im Wald bleiben.

Sehr willkommen war auch diese Gruppe von Ziegenlippen (Xerocomus subtomentosus).

Der Spitzschuppige Schirmpilz (Lepiota aspera) besitzt einen stechenden Geruch und ist ungenießbar.

Der Schopf – Tintling (Coprinus comatus) ist an sich sehr lecker, nur ist dieses Exemplar leider schon sehr reif und deshalb bleibt es im Walde stehen.

Ein Vogelhäuschen mal etwas anders.

Flacher Lackporling (Ganoderma lipsiense) mit Zuwachskante.

Das Körbchen füllt sich allmählich.

Immer wieder des genaueren Hinsehens würdig, diese kleinen, filigranen Tintlinge.

Das Wetter macht auf Sommer, aber der Herbst wird sich nicht aufhalten lassen. Das weiß auch diese zeitige Herbstlorchel (Helvella crispa). Als Speisepilz nicht mehr zu empfehlen.

Ein Gelber Knollenblätterpilz (Amanita citrina) ganz in weiß. Schwach giftig!

Giftig ist auch der Ranzige Trichterling (Tricholoma phaeopthalma), mit seinem Hühnerstall – Geruch.

Auch einige Schmierröhrlinge waren heute vertreten. So diese Körnchen – Röhrlinge (Suillus granulatus).

Oder auch diese Goldgelben Lärchen – Röhrlinge (Suillus flavus).

Insbesondere solche relativ lichten und moosreichen Stellen hatten einige Frischpilze zu bieten.

So auch dieser Butterpilz (Suillus luteus), ebenfalls ein Vertreter der Schmierröhrlinge.

So wie der Butterpilz ist auch der Kupferrote Gelbfuß (Chroogomphus rutilus) ein strenger Kiefernbegleiter und ein guter Speisepilz noch dazu.

Hier schiebt gleich eine ganze Gruppe junger Gelbfüße.

Blaugraue Reiftäublinge (Russula parazurea) sind essbar. Zumindest in etwas jüngerer Form.

Gleiches gilt für den Mehlpilz (Clitopilus prunulus), welcher obendrein auch noch als Steinpilz – Anzeiger fungiert. Heute aber erfolglos.

Sehr lecker ist der Fleischrote Speisetäubling (Russula vesca).

Lilablättriger Mürbling (Psathyrella candolleana).Der Hut weist Schattierungen durch sein eigenes Sporenpulver auf.

In größerer Anzahl vorkommend kann er als feiner Suppenpilz genutzt werden.

Der Graue Tintling (Coprinus atramentarius) darf nicht im Zusammenhang mit Alkohol genossen werden.

Aufgrund seiner Verdickung am Stiel wird er auch Knoten – Tintling genannt.

Nur ganz jung, innen weiß und fest, ist der Wiesen – Staubbecher (Vacsellum pratense) essbar.

Zur Erinnerung, Ja, nur drei Menschen waren heute dabei, aber am Ende trotz geringer Erwartungen doch ganz zufrieden.


Wann findet die nächste Wanderung statt? – Siehe unter Termine!

06. September 2023 – Kartierungsexkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion bei Bützow

Auch für interessierte Pilz- und Naturliebhaber*innen

MTB 2137/4 = Vierburg Waldung

In der Vierburg Waldung gibt es einen Pilzlehrpfad.

Klaus Warning, langjähriger Pilzsachverständiger für Bützow und Umgebung, während einer Lehrwanderung durch die Windmühlen Tannen.

Schon sind wir beim 4. und somit letzten Quadranten der Topographischen Karte Bützow im Maßstab 1 : 25 000 angelangt. Auch in diesem Quadranten gibt es weitläufige Wälder und Forste. Insbesondere die Vierburg Waldung sticht hier hervor. Sie liegt südöstlich der Warnow und oberhalb des Großen Peetscher Sees mit seinem angrenzenden Naturschutzgebiet. Auf leichteren Sandböden dominieren vielfach Nadelforste und besonders im südöstlichen Bereich auch Laubwälder. Sehr zu empfehlen ist das Revier auch für Spaziergänger und Pilzsucher, denn der von Klaus Warning in Zusammenarbeit mit der Stadt Bützow angelegte Pilzlehrpfad informiert auch dann, wenn kein leiblicher Fachmann oder eine Fachfrau mit Sachkenntnis zur Verfügung stehen. Und Klaus wird sicher bald Unterstützung von unserer Pilzfreundin Catrin bekommen. Zumindest hat er es sich so gedacht und Catrin ist wirklich ganz doll und Topp bei der Sache. Leider waren heute weder Catrin noch Klaus dabei. Pilz- und Vereinsfreund Egon aus Berlin begleitete mich dafür. Klaus war jedoch viele Jahre auch mit den Wismarer Pilzfreunden auf Wanderschaft. Aber nun zwingt ihn das Alter etwas kürzer zu treten.

Wir folgten selbstverständlich dem Pilzlehrpfad.

Diese Spalten in der Rinde kleiner Eichen – Ästchen werden durch die Eichen – Spaltlippe (Colpoma quercina) verursacht. Ein Schlauchpilz.

Eine alte Buche spendet Schatten und eine Bank lädt zum Verweilen ein. Obendrein wird Pilzwissen vermittelt und Hinweise zum Sauberhalten der Natur.

Der Spätsommer dreht dieser Tage richtig auf. Hitze und Trockenheit haben auf dem Hut dieses Fuchsigen Scheidenstreiflings (Amanita fulva) ihre Spuren hinterlassen.

Schautafel mit Fotos von Klaus Warning.

Ja und hier sehen wir einen der allerbesten Speisepilze überhaupt, den Fleischroten Speise – Täubling (Russula vesca). Selbst roh schon ein Genuss!

Auch der Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) ist ein sehr guter Speisepilz. Er sollte jedoch nicht roh probiert werden, da er in diesem Zustand leicht giftig sein soll.

Ein Topp Exemplar. Leider heute nur vereinzelt vertreten.

Den Kaiserling haben wir hier vergebens gesucht. Aber wer weiß, die Klimaerwärmung schreitet voran, dass hat inzwischen jeder mitbekommen, vielleicht irgendwann auch dieser Exot aus dem Süden Europas.

An und auf einem bemoosten Waldweg einige Pfifferlinge (Cantharellus cibarius), worüber sich besonders Egon sehr freute.

Auch wenn es doch sehr dürftig heute war. Es muss wieder regnen!

Und immer wieder wird ein wenig Pilzwissen vermittelt.

Und wir verabschieden uns von der trockenen und Licht durchfluteten Vierburg Waldung.


Hier die Artenliste von MTB 2137/4 – Vierburg Waldung: Eichen – Spaltlippe, Rotfuß – Röhrling, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Gemeiner Violettporling, Gallen – Röhrling, Fuchsiger Scheidenstreifling, Gelbweißer Täubling, Perlpilz, Samtiger Schichtpilz, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Rehbrauner Dachpilz, Breitblättriger Rübling, Camenbert – Täubling, Grünblättriger Schwefelkopf, Rotrandiger Baumschwamm, Wurzelschwamm, Flacher Lackporling, Löwengelber Porling, Schmetterlings – Tramete, Spitzschuppiger Schirmpilz, Samtfuß – Krempling, Grauweißer Saftporling, Birkenblättling, Rotschuppiger Raukopf, Birken – Zungenporling, Unförmiger Weichporling, Adlerfarn – Fleckenpilz, Echter Zunderschwamm, Maronen – Röhrling, Fleischroter Speisetäubling, Fleischroter Lacktrichterling, Echter Pfifferling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion – Siehe unter Termine!

02. September 2023 – Vereinstreffen am Roten See

Auf geht`s zum Roten See

Pilzverein Heinrich Sternberg Rehna e.V.

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Blick auf den gar nicht so Roten See am 02. September 2023.

Wie schon seit fast 2 Jahrzehnten fand ausgangs des Sommers und pünktlich zum Beginn der Hauptpilzzeit wieder das traditionelle Vereinstreffen am Roten See bei Brüel statt. Dazu waren nicht nur die Mitglieder des einzigen Pilzvereins Mecklenburg – Vorpommerns Heinrich Sternberg Rehna e.V. und die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. sehr herzlich eingeladen. Wie immer konnten sich uns auch Gäste anschließen, die mit uns gemeinsam auf die Suche nach allen möglichen Hut- oder auch nicht Hutträgern aus dem Reich der Großpilze die Wälder der Umgebung durchstreifen wollten.

Nach kurzer Begrüßung starteten wir gegen 10.00 Uhr zu unseren Exkursionen. Da es rund um den Roten See und dem Deichelsee aufgrund schon wieder recht trockener Verhältnisse ziemlich pilzarm aussah, entschlossen wir uns in das nicht ferne Kaarzer Holz zu fahren. In den moosreichen Nadelwäldern waren die Chancen dann doch etwas höher, einigen mehr oder weniger interessanten Frischpilzen begegnen zu können. Gegen 13.00 Uhr trafen sich dann alle wieder an der Blockhütte am Roten See bei Speis und Trank, denn frische Waldluft macht bekanntlich hungrig.

Aufbruch in das Kaarzer Holz bei Demen/Venzkow.

Ein strenger Kiefern Begleiter ist der Kiefern – Täubling (Russula cessans).

Mit seinen Dotter – farbigen Lamellen.

Torsten und Phillip haben etwas interessantes entdeckt.

Einen zarten und filigranen Korallenpilz.

So wie bereits im Feld vermutet, erhärtete sich unser Verdacht in der Nachbestimmung. Es handelt sich um die Zierliche Koralle (Ramaria gracilis). Foto und Bestimmung Torsten Richter aus Rehna.

Immer wieder ein schöner Moment ist der Anblick der Puppen – Kernkeule (Cordiceps militaris), die auf Larven von Schmetterlingen parasitiert.

Nur wenige Meter entfernt, in sandiger Lichtung eines Kiefernforstes, diese interessanten Blätterpilze. Hier schwankten die Meinungen im Feld zunächst zwischen Rötling und Trichterling. In der Nachbestimmung landete Torsten Richter, von dem auch dieses Bild stammt, beim Hügel – Trichterling oder auch Seidiger Mehltrichterling (Clitocybe collina) genannt. Eine recht markante Art mit deutlichem Mehlgeruch.

Kleine Verschnaufpause. Das frisch vermählte Pärchen Buchfink sowie Torsten Richter mit einer Dame vom Pilzverein Rehna können sich auch über Banalitäten wie Pfifferlinge freuen. Schließlich sind sie auch Genussmenschen im kulinarischen Sinne.

Dottergelbe Eierschwämme (Cantharellus cobarius) im Kaarzer Holz.

Aber die wirklichen Knaller beachtet kaum einer, so diese Winzlinge auf der Innenseite von Kiefernrinde des Sitzstammes. Die Apothezien erreichen höchstens einen Millimeter, sind also mit dem bloßen Auge kaum erkennbar, dafür überraschen sie unter dem Mikroskop mit Sporen von 50 – 60 Mikromillimetern! Gigantisch! Gorgoniceps aridula werden diese Schlauchpilze genannt. Leg. et det., sowie das Bild von Torsten Richter.

Allmählich kommen auch die überaus häufigen Ocker – Täublinge (Russula ochroleuca) in Gange. Auch Gelbweißer- oder Zitronen – Täubling genannt.

So stellt man sich einen klassischen Rißpilz der Gattung Inocybe vor. Ich weiß, nach der neuen Rechtschreibung schreibt man Risspilz, aber ich bleibe konservativ beim ß.

Ein Amiant – Körnchenschirmling (Cystoderma amianthinum).

Und seine Hutoberfläche ist wirklich reichlich granuliert.

Das Kaarzer Holz hatte schließlich einiges an Eierschwämmen für die Feinschmecker im Angebot.

Im Restaurant am Roten See eingekehrt, überreichte der Vorsitzende des Rehnaer Pilzvereins, Torsten Richter, dem frisch vermählten Pärchen Buchfink noch ein kleines Hochzeitsgeschenk.

Auch die Wismarer Pilzfreundinnen und Freunde schließen sich den allerbesten Wünschen an. Viel Glück auf eurem Lebensweg!

Restaurant Seeblick am Roten See Das Ende der Vereinstreffens war offen, so dass jeder für sich entscheiden konnte, wann er in Richtung Heimat aufbrechen möchte. Einige Pilzfreundinnen bzw. Freunde drehten schließlich noch eine Runde durch die Wälder der dortigen Seenlandschaft.

Ein Butterpilz (Suillus luteus) unweit der Badestelle am Roten See.

Ebenso junge Filzröhrlinge.

Gestärkt durch Speis und Trank geht es nun für einige nochmals in den Wald.

Unter dem Motto „gemeinsam sind wir stark“ beeindrucken die Gesäten Tintlinge (Coprinus disseminatus) immer wieder.

Phillip reichte mir am Parkplatz schnell mal einen Veilchenblauen Schönkopf herüber.

Aber Pustekuchen! Auf den 2. Blick, den Torsten Richter für uns warf, gab er seine wahre Identität zu erkennen. Violettstieliger Rötling (Entoloma allochroum)!

Ein junges Exemplar, denn die Lamellen sind noch weiß!

Auch die Hutoberfläche ist auffällig strukturiert. Alle drei Fotos von Torsten Richter.

Und hier sehen wir eine weitere Art, die in Norddeutschland bisher nur wenig nachgewiesen wurde.

Hier eine Aufnahme von Torsten Richter, der die Art auch bestimmt hat. Es handelt sich um den Gelbfuchsigen Tellerling (Rhodocybe nitellina).

Und es ging hier am Parkplatz zum Roten See schlag auf schlag. Noch eine sehr interessante Art. Es könnte sich um Mehlschirmlinge der Gattung Cystolepiota handeln. So weit ich weiß, wurde eine Kollektion von diesem Standort möglicherweise zur Sequenzierung gegeben.

Auch wenn es die Gattung Agaricus ebenfalls in sich hat, hier dürfte der Fall auch ohne die Gene Sequenzieren zu lassen, relativ klar sein. Stadt – Champignon (Agaricus bitorquis).

Etwas anders sieht es schon wieder mit diesem Korallenpilz aus. Ich vermute jedoch die Steife Koralle (Ramaria stricta).

Hier sehen wir einen Buchenbegleiter, den Brandigen Ritterling (Tricholoma ustale) oberhalb der Hangterrassen zum Hohlsee.

Ebenfalls dort ein weißlicher, junger und noch recht kompakter Verwandter, der Seidige Ritterling (Tricholoma columbetta). Während obiger kaum einen kulinarischen Wert darstellt, soll dieser durchaus munden.

Auch die hier noch sehr jungen Behangenen- oder Lilablättrigen Faserlinge (Psathyrella candolleana) sollen ein vorzügliches Aroma einer Pilzsuppe verleihen.

Es war wieder ein schöner Tag heute. Das Gruppenfoto entstand im Kaarzer Holz.

Vielleicht bis zum nächsten Jahr wenn es wieder heißen könnte: „Auf zum Roten See“!

Wann findet die nächste Vereinsexkursion statt? – Siehe unter Termine!

30. August 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Bützow

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde*innen

MTB: 2137/3 =  Rühner Holz

Im Rühner Holz.

Im 3. Quadranten steht reichlich Wald zur Verfügung. In einem großen Bogen um den Ort Baumgarten gehen die Qualitzer Tannen und das Rühner Holz ineinander über. Ganz im Südosten schließt daran noch das Feuchtgebiet Bütelst Hürn an. Das Gebiet ist teilweise hügelig und wird von kleineren Wasserläufen durchzogen. Natürlich auch mit mehr oder weniger großen Waldtümpeln, Sümpfen oder Mooren. Weite Bereiche sind mit Rotbuchen bestanden, aber auch Nadelforste sind enthalten. Als markante Erhebungen im Quadranten wären der Fichtenberg in der Ortslage Katelbogen zu nennen. In den Wäldern dann der Kaplösenberg, der Kiesen- und Kanonenberg am Kiestagebau bei Schependorf, der Sülverbarg, der Schwanningsberg, Töpferberg, Sievertsberg, Ziegelberg sowie der Fuchsberg. Natürlich war ich hier schon mehrmals unterwegs. Teils im Ramen von Lehrwanderungen oder Vereinsexkursionen, aber auch mit dem Ziel der Kartierung. So ist auch hier bereits eine üppige Anzahl von Großpilzen bekannt, aber nicht in dem Maße wie im ersten Quadranten. Mit Catrin, Christian, Michael, Phillip, Hanjo und Reinhold waren wir heute eine recht starke Truppe. Ganz besonders habe ich mich gefreut, dass wir heute auch den langjährigen Pilzberater der Stadt Bützow und meinen langjährigen Pilzfreund Klaus Warning in unserer Mitte begrüßen durften. Das Angebot an Frischpilzen war heute recht gut und einiges bereitete uns durchaus Kopfzerbrechen.

So wie diese Klumpfüße (Cortinarius spec.).

Aber zunächst ein kleiner, feierlicher Akt. Phillip hatte kürzlich geheiratet und deshalb gab es für ihn auch eine kleine Überraschung von uns.

Und so ist Herr ehemals Müller zukünftig anzureden. Müller heißt doch Hinz und Kunz, dacht er sich, aber Buchfink? – Ich denke, der Name passt auch ganz wunderbar zu Phillip, der auch gerne mal unter Buchen sucht. Treu nach dem Motto „Unter Buchen sollst du suchen“.

Und dort kann auch er zu hause sein. Der Mörder unter unseren Großpilzen – Amanita phalliodes!

Ein markanter und häufiger Rißpilz entlang kalkhaltiger Waldwege ist der Gefleckte Rißpilz (Inocybe maculata).

Unter den Netzstieligen Hexen – Röhrlingen (Boletus luridiformis) kann es schon schräge Typen geben. Wirklich sehr originell!

Links der Flockenstielige-, rechts der Netzstielige Hexen – Röhrling.

An einer Waldwegböschung eine Herbsttrompete (Craterellus cornucpioides).

Elastische- oder Sattellorchel? Die Gruppe dieser Schlauchpilze ist sehr heterogen und es gibt einige sehr ähnliche Arten, die auch teilweise unterschiedlich interpretiert werden. Ich denke, obwohl hier im Laubwald, kommt am ehesten die Elastische Lorchel (Leptopodia elastica) zumindest makroskopisch in Betracht.

Wir sehen hier Haarschleierlinge. Sehr wahrscheinlich sind es Blaublättrige Schleimfüße (Cortinarius delibutus).

Diese festen und fleischigen Blätterpilze gehören zu den Raslingen (Lyophyllum spec.).

Verfärbende Schnecklinge (Hygrophorus cossus).

Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis).

Leicht kenntlich ist der Braunfleckende Saftporling (Oligoporus fragilis), den wir an Nadelholz finden.

Fischteiche im Rühner Holz.

Unweit des Ufers großbüschellig diese Blätterpilze, die auf den ersten Blick eine große Ähnlichkeit mit dem Riesen – Rötling aufweisen.

Es handelt sich jedoch um einen Weißssporer. Im Jahre 2004 wurde ein Riesenrötlingsähnlicher Rasling (Lyophyllum pseudosinuatum) neu beschrieben. Dessen Fleisch im Verlauf jedoch schwärzen soll. Gefunden hier unter Buchen/Eichen auf kalkhaltigem Untergrund.

Der Standort bei den Fischteichen scheint ein außergewöhnlicher zu sein. Wir sehen Wachsblättler. Sollen es nur Verfärbende Schnecklinge sein oder soll es doch eher in Richtung Wald – Schneckling gehen?

Auch diese Tricholoma gibt uns Rätsel auf. Der Grüngelbe Ritterling scheint es nicht zu sein. Auch kommt der ebenfalls gelbliche Reflexe aufweisende Schwarzfaserige Ritterling wohl kaum in Betracht, zumal das ein Pilz des späteren Herbstes ist. Einige andere Arten scheint es hier noch zu geben.

Und der Pilz noch einmal.

Hier würde ich zum Blauen Klumpfuß (Cortinarius caerulescens) hin tendieren. Aber auch in dieser Gruppe gibt es verschiedene, sich ähnelnde Arten. Ich glaube ohne Sequenzierung läuft hier wohl nicht mehr viel.

Ja, die Schleierlinge sind nun mal die Königsklasse der Mykologen, also Menschen, die sich sehr ernsthaft mit ihnen auseinandersetzen und dass wohl auch müssen, will man hier zu einer mehr oder weniger deutlichen Antwort kommen. Blaue Klumpfüße sind es aber allemal, wie unschwer zu erkennen ist.

Da lob ich mir doch die Lactarien. Sicher, auch eine sehr umfangreiche Gattung, aber viele von ihnen sind doch etwas leichter zu identifizieren. So auch dieser recht große Falbe Milchling (Lactarius pallidus). Wir finden ihn an kalkhaltigen Standorten unter Buchen und Eichen. Die weiße Milch schmeckt scharf und der Pilz gilt sogar als leicht giftig!

Eine Charakterart guter Buchenwälder ist auch der Anhängsel – Röhrling (Boletus appendiculatus).

Unser Gruppenbild. Ganz besonders habe ich mich gefreut, dass mein langjähriger Pilzfreund Klaus Warning mal wieder mit dabei war. Von links: Reinhold, Michael, Hanjo, Catrin, Klaus und Phillip im Rühner Holz. Ein großes Dankeschön auch an Catrin, die immer bemüht ist, möglichst viele Pilzfreundinnen und Freunde auf unsere Termine aufmerksam zu machen.


Hier die Artenliste von MTB 2137/3 Rühner Holz: Eichen – Filzröhrling, Grüner Knollenblätterpilz, Gefleckter Rißpilz, Pantherpilz, Tränender Saumpilz, Schopf – Tintling, Grünblättriger Schwefelkopf, Blutroter Röhrling, Stinkschirmling, Gestreifter Teuerling, Wolliger Milchling, Samtfuß – Krempling, Gemeine Stinkmorchel, Schwarzgezähnelter Helmling, Maronen – Röhrling, Spitzschuppiger Schirmpilz, Waldfreund – Rübling, Netzstieliger Hexen – Röhrling, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Mehlpilz, Halsband – Schwindling, Birkenblättling, Frauen – Täubling, Gallen – Röhrling, Schmetterlings – Tramete, Buckel – Tramete, Riesenporling, Violetter Lacktrichterling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Braunvioletter Täubling, Grünblättriger Schwefelkopf, Fuchsiger Scheidenstreifling, Grauweißer Saftporling, Gelbweißer Täubling, Papagei – Täubling, Grauer Wulstling, Breitblättriger Rübling, Löwengelber Stielporling, Dickblättriger Schwarztäubling, Porphyr – Röhrling, Fenchel – Tramete, Buchen – Speitäubling, Striegeliger Schichtpilz, Gelber Knollenblätterpilz, Flacher Lackporling, Perlpilz, Vielgestaltige Holzkeule, Heftel – Nabeling, Fleischroter Lacktrichterling, Knopfstieliger Rübling, Echter Zunderschwamm, Brandiger Ritterling, Lilablättriger Mürbling, Goldschimmel, Grüngefelderter Täubling, Harter Zinnobertäubling, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Lungen – Seitling, Rasling (Lyophyllum agregatum), Herbsttrompete, Scharfblättriger Schwarztäubling, Gelbbrauner Trichterling, Elastische Lorchel, Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Echter Steinpilz, Graubräunlicher Dickfuß, Trockener Schneckling, Würziger Tellerling, Verfärbender Schneckling, Wohlriechender Gürtelfuß, Sonnen – Täubling, Morgenrot – Täubling, Strubbelkopf, Schlanker Riesenschirmpilz, Sklerotien – Porling, Braunfleckender Saftporling, Herber Saftporling, Sommersteinpilz, Goldgelber Lärchen – Röhrling, Narzißengelber Wulstling, Fleischroter Speise – Täubling, Herbstlorchel, Anhängsel – Röhrling, Falber Milchling u. a. Arten. 


Wann startet die nächste Mittwochs – Exkursion? – Siehe unter Termine!

25. August 2023 – Traditionelle Nachtwanderung

Öffentliche Nachtwanderung 2023

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Durch die Forste der Dobbertiner Seenlandschaft

Der Mond ist heute Nacht zwar noch nicht voll, sondern erst knapp über halb, aber gerade auch bei zunehmendem Mond sollen ja die Pilze am besten sprießen? Foto: Christopher Engelhardt.

Es war wieder soweit. Unsere traditionelle Nachtwanderung stand auf dem Veranstaltungsplan. Im vergangen Jahr wurde diese ungewöhnliche Pilzwanderung leider wegen möglicher Unwettergefahr abgesagt. Hoffen wir auf besseres Wetter und ein möglichst reichhaltiges Frischpilzaufkommen. Aber auch heute war die Wanderung bei Nacht wieder auf Kannte genäht, denn auch wieder war gewittriges Wetter angesagt. Aber Petrus hatte mit uns ein Einsehen. Wir waren in den Vorjahren bereits zwei mal in diesem Revier des nachts unterwegs. In guter Erinnerung ist den damaligen Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch eine gut besuchte Tour in Begleitung des NDR und einem überwältigenden Frischpilzaufkommen bis hin zu vielen und teils riesigen Steinpilzen. Dazu die Rufe des Waldkauzes im ansonsten stillen und Stock dunklen Wald. Wer nun glaubt in der Dunkelheit ist doch kein einziger Pilz zu finden, der sei eines besseren belehrt. Im Lichtkegel der mitzubringenden Stirnlampen, die in jedem guten Baumarkt erhältlich sind, entgeht uns so gut wie nichts.  Und es herrscht eine einzigartige Stimmung. Auch ohne einen überschwänglichen Pilzsegen ein Vergnügen und ein unvergessliches Abenteuer. Es gab auch in diesem Jahr zum Ende der Tour noch einen Mitternachtsimbiss.

Wir starten.

Zwar abscheulich vom Geschmack her, aber dennoch erfreulich ihr Anblick in der Dämmerung. Die Gallen – Röhrlinge (Tylopilus felleus).

Der Papagei – Täubling (Russula ionochlora) darf natürlich in die Speise.

Aber auch solch allbekannte Supermarkt – Pilze entgingen uns nicht. Echter Pfifferling (Cantharellus cibarius).

Geschmacklich dem Gallen – Röhrling ähnlich, sind die Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) und obendrein auch noch giftig!

Der Samtfuß – Krempling (Paxills involutus) bringt zwar Masse, soll aber muffig schmecken.

Zwei Wulstlings – Arten: ein essbarer Fuchsiger Scheidenstreifling und zwei leicht giftige Gelbe Knollenblätterpilze.

Auch das ist ein Wulstling, der Perlpilz (Amanita rubescens). Guter Speisepilz.

Dito.

Die Nachtschwärmer!

Hier haben sie wieder etwas entdeckt.

Ein Purpurfilziger Holzritterling (Tricholomopsis rutilans).

Blau ist die Nacht.

Unseren Lampen entgeht wirklich kaum etwas!

Es sind Wollige Milchlinge (Lactarius vellereus). Für den mitteleuropäischen Gaumen ungenießbar!

Bewunderung für einen Hutträger im Lampenschein.

Ein Sprödblättler, der Buckel – Täubling.

Er gehört zu den Ocker – Sporern.

Der Fleischrote Lacktrichterling (Laccaria laccata) ist hingegen ein Weissporer.

Genau so wie der Narzißengelbe Wulstling (Amanita gemmata). Dieser hübsche Knollenblätterpilz ist leicht giftig!

Giftig ist dieser Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis) jedoch nur roh. Er zählt ansonsten zu den besten Speisepilzen unter den Röhrlingen.

Es loht sich etwas genauer hin zu schauen.

Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) durchlebt gerade einen Wachstumsschub und ist in` s Schwitzen gekommen.

Er sondert Guttationströpfchen ab.

Junge Samtfuß – Kremplinge (Paxillus atrotomentosus).

Mitten über einem schmalen Waldweg hatte Tante Tekla ihr Rad – Netz gespannt.

Wir achteten ihre Spinnerei und bewegten uns vorsichtig daran vorbei.

Klar, dass der Schuppige Sägeblättling (Lentinus lepideus) zu den Sägeblättlingen gehört!

Und der Birken – Blättling (Lenzites betulinus) ist längst nicht nur an Birke zu finden.

Ein häufiger Symbiose – Partner der Rotbuche (aber nicht nur) ist der Wohlriechende Gürtelfuß (Cortinarius torvus).

Kalkhaltiger Standort unter Buchen ist ein bevorzugter Standort des insgesamt recht düster wirkenden Bitteren Schleimkopfes (Cortinarius infractus). Trotz dieser Eigenschaft ist er recht Farbvariabel.

Frische Waldluft macht auch in der Nacht hungrig und so servierte uns Irena schließlich noch eine herzhafte Waldpilzsuppe mit Stampfkartoffeln.

Gibt es im nächsten Jahr wieder eine Nachtwanderung? – Siehe unter Termine!

30. August 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Bützow

Auch für interessierte Natur- und Pilzfreund*innen

MTB 2137/2 – Kurzen- und Langen Trechow

Weinroter Rißpilz (Inocybe jurana) am 30.08.2023 auf dem Friedhof von Kurzen Trechow.

Im zweiten Quadranten des Messtischblattes Bützow findet sich so gut wie kein Waldgebiet, welches auch nur halbwegs zu einer längeren Exkursion einladen würde. Da wäre nur ein wenig Bruchwald am Bützower See, den ich im Jahre 2019 schon einmal im Ramen einer Mittwochsexkursion aufgesucht habe. Im zeitigen Frühjahr gut zugänglich, weil der Krautwuchs noch niedrig ist. Jetzt im Sommer dürfte es schon recht schwierig werden, sich durch den Dschungel einen Weg zu bahnen. So wird es wohl sinnvoller sein, kreuz und quer durch diesen Messtischblatt – Quadranten zu fahren, und die Augen offen zu halten. Sicher gibt es in einigen Orten kleine Parks oder Friedhöfe, die gerade im Sommer oft eine gute Adresse bezüglich Frischpilze darstellen. Auch sind über unser Gebiet einige, winzigste Waldinseln verteilt, eher kleine Feldgehölze. Wiesen-, Straßenränder sowie Feldhecken können von Interesse sein. Die große Hochsommer – Trockenheit blieb zwar aus und es gab kürzlich sogar einen starken Schub von Frischpilzen, der aber inzwischen abgeklungen ist, da es auch tatsächlich schon wieder zu trocken geworden ist. Da unser Pilzfreund Egon aus Berlin an der Ostsee auf Urlaub weilt und heute mit in die Pilze wollte, konnte ich es ihm nicht antun den ganzen Tag auf Friedhöfen zu verbringen, wo ohnehin meistens nur noch Mumien vom kürzlichen Wachstumsschub zeugten. Wir steuerten also kurz zwei Friedhöfe an, nämlich die von Kurzen- und Langen Trechow. Im Anschluss fuhren Egon und meine Wenigkeit in die Schwinzer Heide und hier konnte Egon zum Abendbrot schließlich eine ausreichende Mahlzeit von Pfifferlingen sein eigen nennen.

Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus) von oben betrachtet auf dem Friedhof Kurzen Trechow.

Und in der Seitenansicht.


Hier die Artenliste von MTB: 2137/3 – Friedhöfe von Kurzen- und Langen Trechow: Eichen – Filzröhrling, Goldschimmel, Heu – Düngerling, Weinroter Rißpilz, Halsband – Schwindling, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Rosenroter Schönkopf und Kahler Krempling.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion ? – Siehe unter Termine!

19. August 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Auf Schelfwerder am Schweriner See

Die Halbinsel Schelfwerder am, bzw. im Schweriner See, ist weitgehend bewaldet. Buchenwälder dominieren neben feuchteren Erlenbrüchen und einigen Nadelforsten. Wir finden hier teils schwere Böden vor, die auch Kalkeinlagerungen aufweisen. Daher im Frühling interessant für Morchel – Freunde und im Sommer können hier neben dem sehr seltenen Igel – Wulstling auch ganz besondere Röhrlinge den fortgeschrittenen Pilzfreund, und natürlich auch die Pilzfreundin, begeistern. So gibt es hier beispielsweise Anhängsel – Röhrlinge, auch bekannt unter der Bezeichnung Gelbfleischiger Steinpilz oder sogar den sehr seltenen Bronze – Röhrling, der seinerseits auch auf den Namen Schwarzhütiger Steinpilz hört. Selbstredend sind hier auch ganz normale Steinpilze und Sommersteinpilze zu Hause.

Blick auf unsere Landeshauptstadt in Höhe des Ruheforstes im Mai letzten Jahres.

Aber es geht ja auf einer Lehrwanderung nicht nur um Röhrlinge. Vieles mehr kann erläutert und vorgestellt werden, welches uns auf der etwa 3 – stündigen Runde um die Halbinsel unter die Augen kommen könnte. Mit etwas Glück kann auch eine herzhafte Zugabe zum Sonntagsbraten am Ende unserer vornehmen Jagd zu Buche schlagen. Natürlich sammelten wir nicht auf dem Bestattungsgelände, denn der Wald ist auch für unser Anliegen groß genug, um nicht die Totenruhe zu stören. Übrigens finden auch Führungen durch dien Ruheforst statt, wie ich der entsprechenden Homepage entnehmen konnte. Ruheforst Schweriner See

Links der Parkplatz am Ruheforst, der heute Zweittreffpunkt zu unserer Wanderung war.

Catrin hat zur Einleitung einige Pilze mitgebracht. Wer den Inhalt des Schälchens verzehrt, hat besser schon einen Vertag mit dem Ruheforst abgeschlossen.

Knollig verdickte Stielbasis mit Volva – Resten, weiße Lamellen und häutig – hängende Manschette.

Mehr oder weniger grün gefärbter Hut, der auch völlig weiß sein kann.

Ja, den Grünen Knollenblätterpilz sollte Mann und Frau sich einprägen. Die letale Dosis für einen erwachsenen Menschen soll etwa 50g betragen.

Gleich zu Beginn am Waldweg einige essbare Eichen – Filzröhrlinge (Xerocomus quercinus).

Hier sind es essbare Büschelige Blasssporrüblinge (Connopus acervatus).

Pilzwandern auf Schelfwerder.

Die Steife Koralle (Ramaria stricta) ist wenig schmackhaft und darf im Wald bleiben.

Der Verfärbende Schneckling (Hygrophorus cossus) soll essbar sein. Ob er schmackhaft ist?

Dann schon lieber diesen jungen Netzstieligen Hexen – Röhrling (Boletus luridus).

Die düster gefärbte Gruben – Lorchel (Helvella lacunosa) könnte ein Mischpilzgericht bereichern. Lorcheln sind jedoch roh giftig und müssen gut erhitzt werden.

Die sollte man nicht verwechseln. Links zwei leicht giftige Schwarzgezähnelte Rettich – Helmlinge (Mycena pelianthina) und rechts der essbare Violette Lacktrichterling (Laccaria amethystea).

Keinen Speisewert besitz die Kammkoralle (Clavulina christata).

Gut essbar, jedoch unergiebig, ist der stark gilbende und nach Anis duftende Weinrötliche Zwerg – Champignon (Agaricus semotus).

Noch junge Behangene Faserlinge (Psathyrella candolleana). Zwar zart und gebrechlich, aber im Geschmack sollen sie überzeugen.

Genau so wie der Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha), nur deutlich ergiebiger.

Wie bereits oben erwähnt. Die letale Dosis für einen erwachsenen Menschen beträgt etwa 50g!

Ungenießbar ist der Violettliche Schwindling (Marasmius wynnei).

Weiter geht es durch den Licht durchfluteten Buchenwald.

Und dann plötzlich an einer Hanglage zum Schweriner See einige Schleierlinge. Soll es der Tonweiße Dickfuß (Cortinarius turgidus) sein? Auf jeden Fall kein Speisepilz!

Und es kommt noch schöner mit dem Blauen Klumpfuß (Cortinarius caerulescens). Toller Fund!

Und ein Dankeschön an den unbekannten Fotograf aus Hamburg, der sich einen Moment Zeit nahm, um uns für dieses Gruppenfoto abzulichten.


Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!


16. August 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Bützow

Auch für Natur- und Pilzinteressierte Gäste

MTB 2137/1: Schlemminer Staatsforst 

Im Naturschutzgebiet Hohe Burg und Schwarzer See. Mit 110 m über NN der höchst gelegene Binnensee Mecklenburg – Vorpommerns.

Heute begannen wir mit dem ersten Quadranten der Topographischen Karte Bützow im Maßstab 1 : 25 000. Im Frühjahr 2019 stand das Bützower Messtischblatt schon einmal auf dem Programm der Mittwochsexkursionen des Steinpilz-Wismar. Außerdem gehört gerade auch der erste Quadrant zu den am besten kartierten in Mecklenburg. Es wird also schwer sein mit Großpilzarten, die wir hier noch nicht nachgewiesen haben. Das sollte uns nicht davon abhalten durch die weitläufigen Wälder und Forste rund um den Ort Schlemmin zu streifen. Besonders das NSG Hohe Burg ist sehr hügelig und trägt schon fast Mittelgebirgscharakter. Buchenwälder dominieren, neben Mooren, Erlenbrüchen und Nadelforsten. Der Schwarze See wurde im Jahre 1939 unter Schutz gestellt und gehört demnach zu den ältesten Naturschutzgebieten in Mecklenburg. Die frühere Schlemminer Staatsforst gliedert sich in die Teilbereiche Fadernhorst, Bernitter Holz oder auch in die Trechower Holzung auf und geht südlich letzterer in das Rühner Holz über, welches aber nicht mehr im heute zu begehenden Gebiet (Quadranten) liegt.

Drachenwurz oder Moor – Arum (Calla palustris) im Moor am Schwarzen See. Die fleischfressende Pflanze gehört zu den Aronstab – Gewächsen und ist giftig!

Außer dem Höhenzug der Hohen Burg finden sich im Gebiet noch weitere Erhebungen wie der Kellerberg (117,8 m), der Lehmkuhlenberg (106,7 m) oder auch der Heideberg (101,0 m), um nur einige zu nennen. Die Spitze bildet jedoch der Hakelberg mit 122,2 m. Vor Jahren gab es Anfang November starken Schneefall mit einer geschlossenen Schneedecke von 10 – 20 cm. Schon Stunden danach setzte in Wismar starkes Tauwetter ein und tags drauf war der Spuk in der Hansestadt bereits der Schnee von gestern. Ich fuhr am Tag danach zu einer Exkursion zur Hohen Burg und landete in einer noch winterlichen Landschaft. Was 100 m Höhenunterschied schon ausmachen können! Aber wir befinden uns im Hochsommer und daher konnten Ski und Schlitten getrost zu hause bleiben. 

LeGalls – Purpurröhrling (Boletus legaliae) ist in ganz Deutschland eine sehr seltene, vom Aussterben bedrohte Pilzart. Hier an einem thermophilen Standort in der Schlemminer Staatsforst unter Buchen/Eichen gleich zu Beginn von Catrin entdeckt. 

Rötliches Netz auf dem, besonders an der Spitze gelblichen Stiel. Falscher Satans – Röhrling wird er auch genannt (Rubroboletus legaliae).

Toller Fund! Für ganz Deutschland liegen bisher nur sehr wenige Nachweise vor.

Der giftverdächtige Raue Wulstling (Amanita franchetii) könnte mit dem Perlpilz verwechselt werden. Er ist in der Regel schmächtiger und rötet nicht. Dafür zeigen sich an der Stielknolle und auch an der Manschette gelbe Flockengürtel. Die seltene Rote Liste – Art wächst in bodensauren Laubwäldern und hier gleich neben der obigen Rarität. Er ist ebenfalls sehr selten!

Kein Vergleich mit dem häufigen und in diesen Tagen zum Massenpilz mutierten Sommer – Steinpilz (Boletus reticulatus), mit seinen ausgeprägten Stielnetz.

Der große Rotstielige Leder – Täubling (Russula olivacea) ist eine Charakterart besserer Buchenwald – Standorte.

Und hier in der Draufsicht.

In Laub- und Nadelwäldern, sowie in Parkanlagen findet sich vom Frühling bis weit in den Herbst der Gilbende Erdritterling (Tricholoma argyraceum).

Eine Gruppe Niedergedrückter Rötlinge (Entoloma niderosum).

Filzige Röhrlinge, auch Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) genannt.

Netzstieliger Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis).

Wunderschöne Wollstiel – Schirmlinge (Lepiota clypeolaria).

Ist es der Dunkelblättrige Nabel – Rötling (Entoloma undatum)?

Augenscheinlich sieht er ganz danach aus, sollte aber nach Erhard Ludwig mikroskopiert werden.

Ein schöner Fund auch hier, der Rotüberfaserte Hautkopf (Cortinarius purpureus). Giftig!

Farbenfroh auch dieser junge Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis).

Fenchel – Trameten (Gloeophyllum odoratum) an einem liegenden Fichtenstamm mit Zuwachs.

Und auch hier schieben sich junge Flockenstielige Hexen aus dem Waldboden.

Nah verwandt ist der Steinpilz (Boletus edulis), von denen es heute reichlich gab.

Ein perfekter Perlpilz (Amanita rubescens).

Pochharter und einer der schönsten, vom Speisewert jedoch minderwertigeren Sprödblättler, der Harte Zinnobertäubling (Russula rosacea).

Violetter Lacktrichterling (Laccaria ametystea).

Wunderbar frisch zeigten sich hier diese Igel – Stäublinge (Lycoperdon echinatum).

Weißvioletter Dickfuß (Cortinarius alboviolaceus).

Überständige Steinpilze (Boletus edulis) am Fuße einer Rotbuche.

Und noch einmal die seltenen Rauen Wulstlinge (Amanita franchetii).

Dieses mal in ihrer noch selteneren, blassen Form.

Hier der kleine, farbenfrohe Chamäleon – oder Weiche Täublinge (Russula chamaeleontina).

Blick auf das Naturschutzgebiet Schwarzer See.

Junge, nicht ganz so trockene Trockne Schnecklinge (Hygrophorus penarius).

Ein erster Brandiger Ritterling (Tricholoma ustale) des Buchenwaldes.

Fichten – Reizker (Lactarius deterrimus).

Die schwer giftigen Fleischbraunen Schirmlinge (Lepiota brunneoincarnata) gehören zu den Weißsporern.

Zaghaft zeigen sich die ersten Roten Fliegenpilze (Amanita muscaria) der Saison.

Wieder schiebt sich ein Steinpilz (Boletus edulis) aus dem Boden des Buchenwaldes.

Zunächst weißlich, verfärben sich die Röhren der Steinpilze (Boletus edulis) über gelblich zu schmutzig olivgrünlich zum Schluss.

Auch für den Trockner und den Kochtopf war am Ende noch einiges dabei.

Außer meiner Wenigkeit waren heute von links gesehen auch Christian, Catrin und Michael dabei.

Am NSG Schwarzer See in der Schlemminer Staatsforst im Juli 2022.


Hier die Artenliste von MTB 2137/1 – Schlemminer Staatsforst/Schwarzer See: Breitblättriger Rübling, Falscher Satansröhrling, Rauer Wulstling, Blaublättriger Täubling, Pantherpilz, Sommersteinpilz, Ziegenlippe, Sonnen – Täubling, Rotstieliger Leder – Täubling, Perlpilz, Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Riesenporling, Gilbender Erdritterling, Niedergedrückter Rötling, Schiefknolliger Anis – Champignon, Stink -Schirmling, Netzstieliger Hexen – Röhrling, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Frauen – Täubling, Schwarzschneidiger Rettichhelmling, Dunkelblättriger Nabelrötling?, Blutroter Röhrling, Schmetterlings – Tramete, Echter Steinpilz, Kiefern – Braunporling, Echter Zunderschwamm, Ziegelroter Täubling, Gallen – Röhrling, Klebriger Hörnling, Dickblättriger Täubling, Maronen – Röhrling, Gelber Knollenblätterpilz, Weicher Chamäleon – Täubling, Grünblättriger Schwefelkopf, Pfeffer – Röhrling, Rotüberfaserter Hautkopf, Rotbrauner Scheidenstreifling, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Fenchel – Tramete, Buchen – Speitäubling, Striegeliger Schichtpilz, Flatter – Milchling, Goldschimmel, Rosablättriger Helmling, Glimmer – Tintling, Flaschen – Stäubling, Tintenstrichpilz, Brandkrustenpilz, Großer Bluthelmling, Rehbrauner Dachpilz, Stockschwämmchen, Rotrandiger Baumschwamm, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Weißstieliges Stockschwämmchen, Flacher Lackporling, Gemeine Stinkmorchel, Gezonter Dauerporling, Dichtblättriger Täubling, Rosa Morgenrot – Täubling, Langstieliger Knoblauchschwindling, Violetter Lacktrichterling, Fleischroter Speise – Täubling, Sklerotien – Porling, Buckel – Tramete, Angebrannter Rauchporling, Flächiges Eckenscheibchen, Veränderlicher Spaltporling, Striegelige Tramete, Igel – Stäubling, Weißvioletter Dickfuß, Blaugrauer Reiftäubling, Rostfleckiger Helmling, Violettstieliger Pfirsich – Täubling, Kahler Krempling, Narzißengelber Wulstling, Grauweißer Saftporling, Falscher Pfifferling, Brennender Rübling, Gemeiner Violettporling, Fleischroter Lacktrichterling, Gemeiner Spaltblättling, Falber Milchling, Waldfreund – Rübling, Trockener Schneckling, Purpurschwarzer Täubling, Spindeliger Rübling, Mehlpilz, Brandiger Ritterling, Buchenwald – Wasserfuß, Erlen – Krempling, Goldgelber Lärchen – Röhrling, Fichten – Reizker, Schwefelporling, Wollstiel – Schirmling und Fleischbrauner Giftschirmling. 


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

15. August 2023 – Abendwanderung der Pilzfreunde

Abendwanderung am Farpener Stausee

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Auch für interessierte Gäste

Heute Abend am Farpener Stausee.

So wie bereits im August des vergangenen Jahres waren nicht nur die Mitglieder und Freundinnen der Gruppe der Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. zu unserer traditionellen Abendwanderung am Farpener Stausee eingeladen, sondern auch Nichtvereinsmitglieder. Das in nur wenigen Minuten Autofahrt von der Hansestadt Wismar entfernt liegende Revier bietet sich für eine solche Tour bestens an. Die waldreichen Buchten des in den 1970er Jahren aufgestauten Sees können hinsichtlich volkstümlicher Speisepilze einiges bieten. Günstige Wachstumsbedingungen voraus gesetzt. Diese lagen im letzten Jahr leider nicht vor, so dass es ein fast pilzfreier Waldspaziergang wurde. Aber heute sah es doch ein wenig besser aus. Eine Wanderung in der Abenddämmerung und in wunderbarer Natur ist immer ein  Erlebnis.

Wie zur Begrüßung schoben hier zwei Narzißengelbe Wulstlinge (Amanita gemmata) aus dem Waldboden. Sie sind schwach giftig!

Hier ist es nun ein essbarer Papagei – Täubling (Rusula ionochlora).

In den Moospolstern des Fichtenforstes kann man fast immer fündig werden.

Hier sind es giftige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) an einem Fichten – Stubben.

Dank fortgeschrittener Technik kann immer gleich dokumentiert werden.

Und die wichtigen Waldbewohner werden zu begehrten Foto – Objekten.

Siegelbilder im Stausee.

Die weiße Form des leicht giftigen Gelben Knollenblätterpilzes (Amanita citrina var. alba), mit trockener Luft bedingten Verschnörkelungen.

Ein bereits etwas betagter Wurzelnder – Bitterröhrling (Boletus radicans). In Hanglage unter Eichen wächst hier eine besonders schlanke und elegante Variante dieses oft so gedrungenen Dickröhrlings.

Steinpilze, hier Boletus edulis, gibt es am buchtenreichen Ufer des Farpener Stausees zu weilen reichlich.

In unmittelbarer Nähe fanden sich auch noch zwei jüngere Exemplare.

Stimmungsvoll am Wasser.

Ein warmer und ruhiger Hochsommer – Abend.

Der Stausee liegt spiegelglatt in der Abenddämmerung.

Und weiter geht es.

Welch eine Freude! Hier ist es tatsächlich mal der tödlich giftige Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides).

Und auch dieser Streichholz einer Espen – Rotkappe (Leccinum auratiacum) entging uns nicht im zunehmenden Dämmerlicht.

Genau so wie dieser leckere Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis).

Welch eine romantische Stimmung heute Abend. Das alleine hat sich schon gelohnt!

Natürlich durfte der Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus) nicht fehlen.

Aber nun wird es fast schon kitschig!

Das Gruppenbild von heute Abend.

Abschied vom Farpener Stausee.


Wann findet die nächste Abendwanderung statt? – Siehe unter Termine!

12. August 2023 – Öffentliche Abendwanderung

Öffentliche Abendwanderung 

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Sie führte durch den Gespensterwald bei Nienhagen

Abends im Gespensterwald Nienhagen.

Abend- und Nachtwanderungen stehen ja schon seit Jahren auf unserem Veranstaltungsplan. Allerdings das erste Mal im Rahmen einer öffentlichen Lehrwanderung an einem Sonnabend. Dafür hatte ich ein Waldgebiet ausgesucht, welches geradezu prädestiniert für eine abendliche Wanderung erscheint. Es dürfte kaum ein schöneres und stimmungsvolleres Ambiente für solch eine Pilzwanderung zu fortgeschrittener Tageszeit geben, als am bewaldeten Steilufer der Ostsee, unweit des Urlauberortes Warnemünde. Das kann ich nur aus eigener Erfahrung bestätigen, denn ich nutze es gern mal in den Sommermonaten nach Feierabend hier her zu fahren und die einzigartige Stimmung zu genießen. Und jedes mal ist diese anders in ihren Licht- und Schattenspielen. Jedes mal setzt der Sonnenuntergang andere Akzente in Licht und Farbe. Allerdings kann ein grauer, wolkenverhangener Himmel dem wundervollen Lichtspielen Grenzen setzen. Das gilt aber nur bei komplett dichter Bewölkung.

Traumhafte Sonnenuntergänge auf der Ostsee.

So bald sich Wolkenlücken beim Sonnenuntergang auftun, werden grandiose Lichtspiele auf dem Wasser, wie auch im angestrahlten Buchenwald inszeniert und alles wird in ein magisches Licht getaucht. Es ist einfach traumhaft! Und es gibt hier natürlich auch Pilze. Der ausgehagerte, teils bemooste Waldboden, kann mit einer reichhaltigen Pilzflora aufwarten und an toten Buchenstämmen gibt es eigentlich immer etwas zu entdecken und oft auch leckere Speisepilze. Insbesondere wenn der Waldboden nicht zuletzt durch Seewind zu ausgetrocknet sein sollte. Leider zog genau zu vereinbarter Uhrzeit am frühen Abend, gegen 18.00 Uhr am Ersttreffpunkt in Wismar,  eine Regen – und Gewitterzone auf, so dass diese Veranstaltung zumindest offiziell in` s Wasser fiel. Es waren zwar keine Unwetter, aber es regnete teils gewittrig in einem schmalen Streifen zwischen Wismar und dem Zielgebiet. Da ich mit meinem Zweirad fahren muss, wartete ich zunächst den stärksten Regen ab und fuhr schließlich etwas verspätet doch noch in Richtung Nienhagen und zog dabei die Regenfront mit mir mit. Wir beiden hatten den selben Weg. Dort, etwa 20 Minuten nach festgelegter Zeit am Zweitreffpunkt, hörte der Regen auf und ich war gut durchfeuchtet. Es waren wie erwartet keine Leute mehr dort und ich wanderte trotz allem noch eine Runde durch das Nienhäger Holz, inklusive dem Gespensterwald. Vielleicht starten wir im kommenden Jahr einen neuen Versuch.

Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosum). Zumindest vermutet, denn ohne Mikroskop oder Sequenzierung ist ja kaum noch ein Pilz richtig zu bestimmen.

Ein noch relative junger Riesenporling (Meripilus giganteus). Die Hutkannten wären noch für Speisezwecke brauchbar.

Ein Specht – Tintling (Coprinus picaceus) schiebt sich aus dem Waldboden.

Der größte und imposanteste aller Flämmlinge ist der Beringte- oder Ansehnliche Flämmling (Gymnopilus junonius). Immer an Laubholz, während andere Arten der Gattung meist Nadelholz bevorzugen. Bitter und ungenießbar.

Auch einige frische Lungenseitlinge (Pleurotus pulmonarius) waren wie nicht anders zu erwarten vertreten.

Im Wald der Gespenster.

Bizarre Bilder sind hier immer möglich.

Zweigeteilter Himmel.

Einfach wieder eine traumhafte Stimmung heute Abend an der Ostseeküste bei Nienhagen.

Die Sonne ist unter gegangen, Zeit um Aufzubrechen.


Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

13. August 2023 – Sonntags- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Lübtheen

Auch für interessierte Pilz – und Naturliebhaber*innen

MTB 2632/4 – Probst Jesar und Lübtheener Heide

Informationstafel am Beginn des Wanderweges bei Probst Jesar.

Mit der heutigen Mittwochsexkursion, die leider auf Sonntag, dem 13. August verschoben werden musste, waren wir schon im 4. und somit letzten Quadranten der Topgraphischen Karte von Lübtheen angelangt. Als Ziel dienten die Kiefernforste und Heidegebiete um das Waldbad Probst Jesar. Am Probst Jesarer See gibt es auch parkartiges Gelände mit Linden und Eichen. Im Jahre 2021 war ich hier schon einmal mit Irena unterwegs. Ein wunderschönes Plätzchen in der Griesen Gegend. Ja, wir befinden uns auch hier in der Griesen Gegend. Geprägt von armen Sandböden. In Probst Jesar startet auch ein Wanderweg durch den Kernbereich der Lübtheener Heide. Eine einzigartige Heidelandschaft und Nationales Naturerbe. Siehe unter: url

Allerdings gehört nur der nördliche Bereich des Heidegeländes zu unserem Quadranten. Einschließlich des Mordkuhlenberges. Zu beachten ist jedoch, dass das Gebiet durch frühere militärische Nutzung mit Kampfmitteln belastet sein soll und das Betreten der Heideflächen abseits der Wege aus Sicherheitsgründen untersagt ist. Auf jeden Fall aber eine einzigartige Perle für Naturliebhaber. Es hatte im Vorfeld zwar immer mal kräftig geregnet, aber die fast baumlosen Heideflächen fallen im Hochsommer schnell wieder trocken. Die Kiefernforste angrenzend dürfen nicht betreten werden, so dass ich schließlich am Probst Jesarer See unterwegs war und kurz auch einen Blick in die dortige Parkanlage warf. Viel ist dabei leider nicht zusammen gekommen.

Der typische Hutteller eines Pantherpilzes (Amanita patherina).

Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysentheron).

Hier wartet jemand auf Beute. Es ist Argiope bruennichi, die Zebraspinne, Tigerspinne oder auch Seidenbandspinne zu deutsch genannt. Sie liebt offene, wärmere Landschaften und legt ein Stabiliment genanntes Gespinstband mit Zickzackmuster an.

Übergang vom Wald in die immer offenere Heidelandschaft.

Stets unter Birken ist der Verblassende Täubling (Russula pulchella) zu hause.

Unter Laubbäumen und nicht nur unter Eichen findet sich der Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus).

Immer unter Kiefern der Butterpilz (Suillus luteus).

Zerreibt man den dünnfleischigen Hut dieses Olivgelben Rißpilzes (Inocybe dulcamara), so ist ein süßlicher, an Honig erinnernder Geruch wahrzunehmen.

Hier sehen wir den Widerlichen- oder Kratzenden Kammtäubling (Russula pectinatoides). An der Stielbasis zeigt er häufig rötliche Verfärbungen.

Sehr schön entwickelt zeigt sich hier der Nelkenförmige- oder Gestielte Erdwarzenpilz (Thelephora caryophyllea).

Ein junger und recht blasser Perlpilz (Amanita rubescens) im Lindenpark Probst Jesar mit vielen, weiteren Artgenossen.

Und auch der Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) arrangiert sich hier ausnahmsweise mal mit dem Lindenbaum.


Hier die Artenliste von 2632/4 – Lübtheener Heide(Probst Jesar: Eichen – Mehltau, Perlpilz, Pantherpilz, Dünnschaliger Kartoffel – Hartbovist, Rotfuß – Röhrling, Klebriger Hörnling, Ockergelbe Zonen – Tramete, Flächiges Eckenscheibchen, Olivgelber Rißpilz, Verblassender Täubling, Vielfarbiger Täubling, Stink – Schirmling, Nelkenförmiger Warzenpilz, Camembert – Täubling, Goldschimmel, Birken – Zungenporling, Halsband – Schwindling, Heftel – Nabeling, Gesäter Tintling, Duftender Täubling, Sommersteinpilz, Eichen – Filzröhrling, Butterpilz und Widerlicher Täubling


Heute am Probst Jesarer See.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion ? – Siehe unter Termine!

05. August 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Durch die Düsterbecker Forst bei Wittenburg

Heute in der Düsterbecker Forst.

Die heutige Lehrwanderung führte in den  Grenzbereich der Landkreise Nordwestmecklenburg und Ludwigslust – Parchim. Das Revier südlich des Woezer Sees gehört zum Biosphärenreservat Schaalsee. Die Düsterbecker Forst wird von den Flüsschen Schilde und Düsterbeck durchflossen und steht auf meist sandigen Böden. Kein Wunder, denn allmählich streckt hier bereits die weiter südlich befindliche Griese Gegend ihre Fühler aus. Am 15. Juni letzten Jahres war ich hier zu einer Mittwochsexkursion unterwegs und fand den Rundweg, den ich damals gelaufen bin, recht interessant und abwechslungsreich. Schon damals reifte in mir der Gedanke, hier auch mal im Zuge einer Lehrwanderung unterwegs zu sein. Von Wismar zwar ein recht weiter Anfahrtsweg, aber das Gebiet gehört immerhin zum erweiterten Umkreis unserer Landeshauptstadt Schwerin, so dass bei günstiger Witterung, und die ist es derzeit ohne Frage, vielleicht einige Interessierte Pilz- und Naturfreunde zu mobilisieren sein könnten. Wir finden hier rasch wechselnde Waldtypen vor. Von Mischwäldern, über Nadelforste unterschiedlicher Altersstruktur bis hin zu Laubwäldern mit teils altem Buchenbestand. Feuchtgebiete entlang der Fließgewässer und Erlenbruchwälder. Trotz recht guter Wachstumsbedingungen fanden heute leider nur 5 Pilzfreundinnen und Freunde der Pilze den Weg zum Zielgebiet.

Wir wurden sogleich von zahlreichen Filzröhrlingen begrüßt. Hier sind es Falsche Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus porosporus). Sie dürfen in den Korb für Speisepilze wandern.     

Dieser Myxomycet ist dafür allerdings denkbar ungeeignet.

Auf und am Rande eines Waldweges eine Vielzahl von Teuerlingen.

Bei Reife öffnet sich das „Nest“ und legt die Sporen enthaltenen Peridiolen frei.

Sie wirken wie Eier in einem Vogelnest. Gestreifte Teuerlinge (Cyathus striatus).

Am Waldrand erfreuten uns unzählige Sonnenblumen.

Ein Schwindling mit Kollar an Gräsern. Es könnte der Gras – Schwindling (Marasmius curreyi) sein. Nicht zu verwechseln mit dem Halsband – Schwindling, der an Holzresten wächst und dessen Lamellen auch enger stehen.

Auf dem Hut mit mehr oder weniger deutlichen Orangetönungen.

Zwischen Wald und Sonnenblumenfeld.

Ein giftiger Pantherpilz (Amanita pantherina), wie er im Buche steht.

Und hier ist es ein Trommelstock oder Paukenschlegel, die junge und noch geschlossene Form des Riesen – Schirmpilzes (Macrolepiota procera), die die junge Dame hier in ihren Händen hält. Natürlich ein Speisepilz.

Und dort steht bereits das nächste Exemplar.

Ein voll aufgeschirmter Parasol.

Es bietet sich an den Hut als ganzes zu braten.

Es geht voran.

Das Revier ist vielseitig. Laub-, Nadel- und Mischwaldbereiche wechseln sich ab.

Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysentheron).

Pilzfreund Christian bewundert einen Perlpilz.

Junger Kahler Krempling (Paxillus involutus).

Und der nah verwandte Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus).

Perlpilze (Amanita rubescens).

Stets unter Eiche, der Eichen – Milchling (Lactarius quercinus). Weißliche Milch, Hut meist gezont und mit Blattwanzen – Geruch. Ein Mischpilz.

Vielversprechender Buchenbereich.

Mit Dickblättrigen Schwarztäublingen (Russula nigricans). Essbar.

Unter Birken an moorigen Standorten nicht selten ist der Wollstiel – Raufuß (Leccinum cyanobasileucum). Ein eher minderwertiger Speisepilz.

Hier und da auch mal der eine oder andere Maronen – Röhrling (Xerocomus badius).

Exemplare mit beginnendem Goldschimmel sollten jedoch nicht mitgenommen werden. Sie werden ungenießbar und können sogar giftig wirken.

Essbare Mehlpilze (Clitopillus prunulus) als klassische Steinpilz – Anzeiger.

Die dann auch nicht mehr lange auf sich warten ließen. Steinpilz (Boletus edulis).

Und zwar mitten auf diesem Waldweg.

Und hier sieht es auch noch nach Pfifferlingen und Birkenpilzen aus.

Hier sollten wir auch fündig werden.

Zwar keine Birkenpilze, aber immerhin einige Eierschwämme (Catharellus cibarius).

Und was soll das werden, wenn es fertig ist?

Ein schicker Pantherpilz (Amanita pantherina). Leider ein Giftpilz!

Allmählich befinden wir uns auf der Zielgeraden.

Die Mischpilz – Pfanne ist gesichert.

Vielen Dank an Catrin, die uns hier für das obligatorische Erinnerungsfoto ablichtete.


Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

02. August 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Lübtheen

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreund*innen

MTB 2632/3 – Dahmser Holz

Heute im Dahmser Holz.

Im dritten Quadranten des Messtischblattes Lübtheen, im Maßstab 1 : 25 000, finden wir als Exkursionsgebiete das Dahmser Holz, nordwestlich der Ortschaft Quassel, oder eine größeres Waldfläche südlich des Flusses Sude und des Ortes Garlitz vor. Das Dahmser Holz besuchte ich im Ramen der Mittwochsexkursionen schon einmal im Sommer des Jahres 2021. Laub- und Nadelforste auf für die Griese Gegend so typischen, armen Sandböden. Also meist auch saure Bodenverhältnisse mit einem entsprechenden Frischpilz – Aufkommen. Eine saure Frischpilzflora ist bekanntlich besonders bei den Kochtopf – Mykologen beliebt. Fühlen sich hier doch Pfifferling, Marone oder Steinpilz ganz besonders wohl. Aber uns interessieren heute natürlich alle im Feld ansprechbaren und mit bloßen Augen zu erkennenden Großpilze. Es soll ja Kartiert werden, aber gegen gefüllte Sammelkörbe mit leckeren Speisepilzen ist natürlich nichts einzuwenden. Auch wenn das hier in den Sommermonaten mitunter schwierig werden könnte. So auch heute. Es hatte zwar auch hier im Vorfeld immer mal geregnet und ganz besonders heute wollte der Himmel seine Schleusen einfach nicht schließen. So waren Regenbekleidung und Schirm unentbehrlich. Das Frischpilzaufkommen konnte allerdings auch dieses mal nicht wirklich überzeugen.

Direkt bei unserer Ankunft und kaum den Fahrzeugen entstiegen, begrüßten uns diese Küchen – Schwindlinge (Marasmius scorodonius).

Ja, es war eine sehr feuchte Angelegenheit heute im Dahmser Holz.

In den Moospolstern zahlreiche Heftel – Nabelinge (Rickenella fibula).

Oder auch diese Purpurschneidigen Bluthelmlinge (Mycena sanguinolenta).

Ein Kiefern – Braunporling (Phaeolus schweinitzii).

Junge, Gestreifte Teuerlinge (Cyathus striatus).

Diese Tintlinge (Coprinus/Coprinellus) blieben unbestimmt.

Eine Lupe ist für den Feldmykologen immer hilfreich.

Christian Boss (links) aus Wismar und Dr. Wulf Schulze aus Hamburg bei der Begutachtung eines Tintlings.

Der essbare Graublaue Reiftäubling (Russula parazurea), bei dem nassen Wetter selbstverständlich ohne Bereifung.

Ein interessanter Rißpilz der Gattung Inocybe. Dr. Wulf Schultze nahm ihn sich mit nach Hamburg zur mikroskopischen Untersuchung.

Heraus kam der Spitzschuppige Höcker – Rißpilz (Inocybe stellatospora). Ganz herzlichen Dank in die Hansestadt an der Elbe!

Hier hätte der Kochtopf – Mykologe zugegriffen. Maronen – Röhrling (Xerocomus badius).

Ein Eichen – Milchling (Lactarius quietus) im Regen. Gut ist die angedeutete und typische Zonierung zu erkennen. Man achte auch auf den Blattwanzen – Geruch.

Zerreibt man den dünnfleischigen Hut des Brennenden Rüblings (Collybia peronata) zwischen den Fingern, entströmt ihm ein säuerlicher Geruch, der an Essig erinnert. Sein Geschmack ist brennend scharf.

Der Lachsfarbene Schleimpilz (Tubifera ferruginosa) fühlt sich bei dem feuchten Wetter so richtig wohl.

An einem Buchenstubben gedeiht die Vielgestaltige Holzkeule (Xylaria polymorha).

Bei dem Wetter sehr praktisch, ein Riesenschirmpilz (Macrolepiota procera). Leider war er noch nicht aufgeschirmt!

Junge, noch geschlossene Tiegel – Teuerlinge (Crucibulum laeve).

Sie gehören zu den Nestlingen.

Ein Rötling (Entoloma spec.) von unten.

Und von oben.

An dünnen Laubholz – Ästen zahlreiche Ästchen – Schwindlinge (Marasmiellus rameales).

Vielen Dank an Pilzfreundin Dorit für dieses Erinnerungsfoto.


Hier die Artenliste von MTB 2632/3 = Dahmser Holz: Küchen – Schwindling, Postament – Helmling, Rosshaar – Schwindling, Gelbe Lohblüte, Zerfließende Gallertträne, Brennender Rübling, Grünblättriger Schwefelkopf, Blutmilchpilz, Waldfreund – Rübling, Mäuseschwänzchen, Rehbrauner Dachpilz, Striegeliger Schichtpilz, Kiefern – Braunporling, Rotrandiger Baumschwamm, Gestreifter Teuerling, Fichten – Wurzelschwamm, Blaugrauer Reiftäubling, Rotbrauner Scheidenstreifling, Breitblättriger Rübling, Maronen – Röhrling, Klebriger Hörnling, Samtiger Schichtpilz, Birken – Zungenporling, Weißmilchender Helmling, Eichen – Milchling, Sklerotien – Porling, Schmetterlings – Tramete, Kiefernnadel – Spaltlippe, Perlpilz, Gemeiner Violettporling, Buchenwald – Wasserfuß, Echter Zunderschwamm, Halbresupinater Weichporling, Lachsfarbener Schleimpilz, Angebrannter Rauchporling, Vielgestaltige Holzkeule, Riesenschirmpilz, Tiegel – Teuerling, Glimmer – Tintling, Mai – Stielporling, Eichen – Filzröhrling, Falscher Rotfußröhrling, Adlerfarn – Fleckenpilz, Ästchen – Schwindling, Rotfuß – Röhrling, Wiesen – Staubbecher, Spitzschuppiger Höcker – Rißpilz und Nelkenschwindling.

Und nun lockerten sich die Wolken am Himmel auf. Uns nützte es nichts mehr.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

26. Juli 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Lübtheen

Auch für Naturinteressierte und Pilzfreund*innen

MTB 2632/2 – Große Heide

Heute in der Großen Heide.

Die Große Heide findet sich im 2. Quadranten des MTB Lübtheen. Vor 2 Jahren und und zur selben Jahreszeit war ich hier mit unserem Vereinsmitglied und Natur – Experten Christopher Engelhardt aus Lübeck schon einmal während einer Mittwochsexkursion zu Gast. Besonders viele Pilzarten konnten wir leider nicht entdecken und dokumentieren. Aber besonders Chris war durchaus zufrieden, da er interessantes aus Flora und Fauna entdecken konnte, welches nicht dem Pilzreich eingegliedert ist. So schöne Tagfalter beispielsweise. Es war damals doch recht trocken und deshalb hoffte ich, dass wir in diesem Jahr etwas feuchtere und damit pilzreichere Verhältnisse vorfinden können. Feucht war es dann auch hinlänglich, aber das Angebot an Frischpilzen war trotz dem recht ernüchternd. So richtig Heide ist hier allerdings nicht vorzufinden. Laub- und Nadelwald ist neben mehr oder weniger trockenem Grasland dominant. Wer Wildbeobachtungen anstellen möchte, ist hier am richtigen Platz. Wir kamen uns zwischen dem ganzen Schwarzwild, dass hier auch tagsüber unbekümmert durch das Revier streift und einer Gruppe von Dammhirschen ein wenig wie in einem Wildtierpark vor. Wir, dass waren Dorit aus Ratzeburg, Catrin aus Bützow, Andrea und Chris aus Lübeck, Michael aus Schwerin und Phillip aus Renzow sowie meine Wenigkeit aus der Hansestadt Wismar.

Auch ohne Aussichtsplattform erfreute uns nicht nur diese Rotte Schwarzkittel (Sus scrofa), die am helllichten Tag die Wiesen der Großen Heide durchstreifte und die Christopfer Engelhardt bereits vor zwei Jahren vor die Linse bekam.

Dicke Quellwolken entwickelten sich immer wieder zu kräftigen Schauern, die die Anfahrt auf meinem Leichtkraftroller nicht einfach gestalteten. Schließlich wollte ich trocken zum Exkursionsgebiet gelangen.

Diese Pilze legte Phillip Müller unter sein Mikroskop und konnte den Großsporigen Olivschnitzling (Simocybe sumtpuosa) bestimmen. Ein schöner Fund! Auch das Bild stammt von Phillip.

Und hier die Olivschnitzlinge noch einmal von mir abgelichtet.

Catrin und Phillip beim Dokumentieren dieses denkwürdigen Fundes!

Hier sehen wir den Laubholz – Hörnling (Colocera cornea).

Insbesondere im Herbst ein Massenpilz der Fichtenforste ist der Klebrige Helmling (Mycena vulgaris), mit seinem schleimigen Stiel und den herablaufenden Lamellen.

An totem Fichtenholz und in Ausbreitung befindlich sehen wir hier den Getropften Saftporling (Oligoporus guttulatus).

Irgendwie schön, dieser Hut eines älteren Wurzel – Schleimrüblings (Xerula radicata).

Ein durchaus interessantes Gelände.

Auf der Schnittfläche einer relativ frisch gefällten Eiche ein ebenso frischer Leberpilz (Fistulina hepatica).

Mitten auf dem Waldweg hat Catrin einen Pilz entdeckt.

Ein Stadt- oder Straßen – Egerling (Agaricus bitorquis). Davon gab es noch einige mehr, wie es sich gehört, auf dem Fahrweg.

Hexeneier und geschlüpfte Stinkmorchel (Phallus impudicus).

Gleich daneben im Rindenmulch ein Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus).

Ein älterer, besonders aufgeschuppter Erlen – Krempling (Paxillus filamentosus) am Waldrand.

Nämlich genau an dieser Kannte.

Der Wind stand für uns günstig und das Rüsseltier bemerkte uns zunächst nicht.

Eine schöne Allee, aber leider ohne Frischpilze. Eventuell die Begrenzung eines ehemaligen Fahrweges.

Zum Schluss gab es dann aber noch auf einer Wiese für unsere Feinschmecker reichlich Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades).

Michael genießt die letzten, goldenen Sonnenstrahlen des Abends.

Sonnenuntergang in der Griesen Gegend.

Selbst nach ihrem Untergang noch spektakuläre Farbspiele am Abendhimmel.


Hier die Artenliste von MTB 2632/2 = Große Heide: Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Blutmilchpilz, Gemeiner Spaltblättling, Frauen – Täubling, Judasohr, Rotrandiger Baumschwamm, Echter Zunderschwamm, Blaugrauer Reiftäubling, Weißstieliges Stockschwämmchen, Nelkenschwindling, Striegeliger Schichtpilz, Buckel – Tramete, Kiefern – Braunporling, Großsporiger Olivschnitzling, Pfriemförmiger Laubholzhörnling, Papagei – Täubling, Braunvioletter Täubling, Tiegel – Teuerling, Schiefer Schillerporling, Widerlicher Täubling, Perlpilz, Heftel – Nabeling, Schmetterlings – Tramete, Samtiger Schichtpilz, Klebriger Hörnling, Zerfließende Gallertträne, Getropfter Saftporling, Zimtfarbener Weichporling, Gemeine Stinkmorchel, Eichenwirrling, Schwefelporling, Striegelige Tramete, Rotbuchen – Rindenkugelpilz, Rötende Tramete, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Rotbrauner Scheidenstreifling, Buchenfruchtschalen Holzkeule, Grauer Wulstling, Leberpilz, Stadt – Champignon, Breitblättriger Rübling, Goldschimmel, Waldfreund – Rübling, Flacher Lackporling, Erlen – Krempling und Mai – Stielporling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

22. Juli 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Durch die ehemalige Staatsforst Turloff

Rund um den früheren Forsthof Turloff führte uns die heutige Lehrwanderung. Er war bis zur Wende in Betrieb und ist inzwischen saniert und im Privat – Besitz, unter anderer Nutzung.

Der Steinpilz – Wismar lud zu einer hochsommerlichen Pilzlehrwanderung bei Dabel ein. Es ging durch die Wälder um den ehemaligen Forsthof Turloff, der früheren Staatsforst Turloff. Bekannte Persönlichkeit des Ortes ist der hier geborene Olympia – Sieger im Vielseitigkeitsreiten von 1936 in Berlin Ludwig_Stubbendorff

Laub- und Nadelforste sowie heideartiges Gelände zeichnen die vielseitige Wanderroute aus. Es war nicht das erste mal, dass eine Pilzwanderung rund um Turloff führte. So waren wir vor einigen Jahren hier sogar des Nachts unterwegs. Eine Nachtwanderung im Dürre – Sommer 2018. Klar, damals gab es kaum Frischpilze, aber wir hofften, dass es in diesem Sommer anders aussehen möge. Immerhin ist das Revier durchaus ein Gebiet für den hoffnungsvollen Mykophagen, denn auf den sauer – sandigen Böden gedeihen solch beliebte Kobolde wie Pfifferlinge, Maronen, Butterpilze, Birkenpilze, Edel – Reizker und Steinpilze. Zumindest die Eierschwämme erleben im Hochsommer bekanntlich ihre Hochzeit und Sommersteinpilze können nach Regenfällen auch prächtig gedeihen. Dazu verschiedene Wulstlinge und Täublinge. Allerdings sind die Bedingungen für gefüllte Körbe derzeit eher noch suboptimal, nicht aber im auf eine  Lehrwanderung, die es schließlich auch sein sollte. So war doch eine respektable Artenvielfalt gegeben, so dass diesem Anspruch durchaus genüge getragen wurde.

Zur Einstimmung hatte uns Catrin schon mal ein buntes Sammelsurium  von Täublingen mitgebracht.

In verschiedenen Dosen gab es weitere Pilze zu Bestaunen.

Wir starteten am Buchenberg.

Hier begeisterte uns alsbald ein nicht sonderlich häufiger Kornblumen – Röhrling (Gyroporus cyanescens).

Kleintiere des Waldes hatte ihn schon vor uns für sich entdeckt.

Auch diese schwach giftigen Schönfuß – Röhrlinge (Boletus calopus) sorgten für Begeisterung.

Der nächtliche Regen lässt den Hutschleim des Gemeinen Wurzelrüblings (Xerula radicata) im Blitzlicht meiner Kamera ordentlich spiegeln.

Ein wunderbar frischer Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus). Er sollte später noch würdig auf sich aufmerksam machen.

Ähnlich dem Samtfuß – Krempling ist auch der Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla) nicht zum Verspeisen zu empfehlen.

Ganz anders verhält es sich mit diesen Fleischroten Speisetäublingen (Russula vesca). Sie gehören zu den schmackhaftesten Waldpilzen.

Besonders jung ist er eine Delikatesse. Man achte auf den weißlichen Hutrand!

Ein viel intensiveres Rot weist beispielsweise der Buchen – Spei – Täubling (Russula marei) auf. Er ist weniger kompakt und seine Lamellen schmecken brennend scharf. Vergleiche auch andere, rötliche Täublinge.

Der Buchen – Speitäubling (Russula mairei) gehört zu unseren häufigsten Täublingen in Buchenwäldern und wir können ihn dort praktisch bis in den Winter hinein antreffen.

Im Sommer und Herbst häufig ein Massenpilz unter Birken und Fichten, war er heute nur als Einzelstück vertreten und er war auch der erste Milchling, der mir in dieser Saison unter die Augen kam. Flatter – Milchling (Lactarius tabidus). Als Mischpilz brauchbar.

Dieser Vertreter, mit seinem rosa Röhrenfutter, sollte besser nicht in die Pilzpfanne geraten. Seine intensive Würzkraft ist dann doch zu viel des Guten. Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus).

Diese essbaren Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila) erscheinen nach den nächtlichen Regenfälle besonders frisch.

Am geschotterten Waldwegrand, in der Nähe einer Birke, zeigt sich ein Verblassender Täubling (Russula pulchella). Die mehr oder weniger intensive, himbeerrote Hutfärbung, ist noch am Rande zu erahnen. Geringwertiger Mischpilz.

Hier noch einmal in Schieflage.

Links des Weges wuchs obiger Täubling.

Grasig genug, um auch mal einen Nelkenschwindling (Marassmius oreades) auf den Plan zu rufen.

Oder auch diesen kleinen Vertreter der Ackerlinge = Agrocybe spec.

Fast ein kleines Kunstwerk, der Hutrand dieses leckeren Lilablättrigen Mürblings (Psathyrella candolleana), aber keineswegs typisch für diese Art.

Mittig ein sich gerade öffnender Tigel – Teuerling (Crucibulum laeve).

Im moosreichen Nadelwald, insbesondere von Fichte, keine Seltenheit, auch wenn der Pilz montane Lagen bevorzugt, ist der Feinschuppige Trichterling (Clitocybe squamulosa).

Er gehört in die Gruppe um den Gelbbräunlichen Trichterling, deren Vertreter alle essbar sind. Sein haselnussbrauner Hut ist sehr feinschuppig und nicht gebuckelt, sondern mit dunkler genabelt. Ein sehr eleganter und schöner Trichterling, der alleine auf Grund seines Habitus und Standortes leicht kenntlich ist.

Seine weißlichgrauen Lamellen stehen schon fast entfernt, sind nur schmal und weit am Stiel herablaufend. Nach M.H.K. manchmal auch gabelig und aderig miteinander verbunden.

Und schon wieder wurde etwas entdeckt.

Ein völlig vergoldeter Filzröhrling (Xerocomus spec.). Befallen vom Goldschimmel (Hypomyces chrysospermus).

Mitten auf einem schattigen und feuchten Waldweg gleich mehrere Arten beieinander. Hier sehen wir liegend eine Miniaturausgabe des Langstieligen Knoblauch – Schwindlings (Marasmius alliaceus), stehend daneben einen Rötling (Torsten Richter aus Rehna merkt an, dass es sich auch um eine andere Gattung handeln könnte) und links unten schimmert noch der Hut eines Zwerg – Bläulings.

Zwerg – Bläuling oder Lacktrichterling (Laccaria tortillis). Gerne mitten auf Waldwegen. Essbar, aber wenig lohnend.

Und hier gab es einige Nester von ganz besonders begehrten Waldpilzen.

Gemeint sind natürlich die dottergelben Eierschwämme (Cantharellus cibarius).

Während meines Fototermins mit den Pfifferlingen legte mit Catrin noch einen Täubling vor die Linse. Einen Braunvioletten Täubling (Russula bruneoviolacea). Hutfarbe verschieden blauviolett und unterschiedlich getönt mit schwarzen und fuchsigen Flecken, speckig glänzend sowie breit gerieftem Hutrand. Er darf als Mischpilz in den Korb wandern.

Lamellen blass strohgelb mit zitronenfarbenen Reflexen, dünn und nur mit wenigen kürzeren ausgestattet. Der weißliche Stiel kann besonders zur Basis hin gilben.

Ein klassisches Pfifferlings – Revier.

An feucht liegenden Ästen einige Gallerttränen (Dacrymyces spec.).

Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus).

Und es geht auch noch üppiger.

Als Speisepilz nicht zu empfehlen.

Weiter geht es.

Vom Nadelwald in den naturbelassenen Laubwald.

Die Überreste dieser einst mächtigen Rotbuche bietet nicht nur dem Zunderschwamm eine hervorragende Lebensgrundlage.

Und dieser immer häufiger werdende Getropfte Saftporling (Oligoporus guttulatus) siedelt auf totem Nadelholz, vorzugsweise der Fichte.

Die Fichte benötigt auch der nah Verwandte Herbe Saftporling (Oligoporus stypticus).

Der sehr scharf schmeckende Sonnen – Täubling (Russula solaris) lebt in Partnerschaft mit Bäumen, nämlich mit der Buche.

Der Widerliche Kammtäubling (Russula pectinatoides) ist hinsichtlich seiner Baumpartner nicht so wählerisch. Er kommt unter Laub- und Nadelbäumen vor und ist ebenfalls ungenießbar.

Seine Stielbasis wird oft rotfleckig.

Der zartfleischige und gebrechliche Duftende Täubling (Russula odorata) ist auf Eiche angewiesen. Ihm entströmt ein fruchtiger Duft.

Er gehört in eine Gruppe von kleinen, mild schmeckenden Dottersporern mit rubin- bis weinrotem Hut, der hier zu den Rändern stark ausgeblasst ist.

Zu den großen Ockersporen zählt der Braune Ledertäubling (Russula integra). Seine Lamellen bleiben zunächst lange blass und er wächst unter Nadelbäumen, gern Kiefern, aber auch in Fichten- und Tannenwäldern.

Die Grundfarbe des Hutes ist braun, mit Abstufungen zu violett, Purpur, Blutrot, gelblich oder schön Schokoladenbraun. Er zählt zu den guten Speisepilzen.

Unser Gruppenfoto zur Erinnerung an eine schöne Wanderung durch die Staatsforst Turloff. Die Körbe sind zwar nur sehr dürftig befüllt, aber dafür war das vermittelte Pilz – Wissen um so üppiger. Und dafür ist sicher auch dieser Beitrag geeignet, einiges nachvollziehbar zu machen. 

Der ehemalige Forsthof Turloff heute Nachmittag. Im Gegensatz zu obigem Bild, fehlt die Eiche ganz links inzwischen.


Wann startet die nächste Lehrwanderung? – Siehe unter Termine!

19. Juli 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Lübtheen

Auch für interessierte Natur- und Pilzliebhaber*innen

MTB 2632/1: Jesow – Melkof

Im Wald am Immenberg bei Jesow während einer Mittwochsexkursion am 23.06.2021.

Wir begannen heute mit der Topographischen Karte 2632 = Lübtheen. Also mit dem ersten von 4 Quadranten. Vor ziemlich genau 2 Jahren war dieses Messtischblatt schon einmal an der Reihe. Auch im Sommer und fast zur selben Zeit. Damals war es relativ trocken und Frischpilze eher Mangelware. Aber die Griese Gegend mit ihren leichten Sandböden fällt in den Sommermonaten schnell der Trockenheit anheim. Zwar war es damals nicht ganz so schlimm wie im vergangenen Sommer, als ebenfalls etliche Mittwochsexkursionen in die Griese Gegend führten, aber berauschend war es keinesfalls. Wir waren knapp südlich der B 5 und westlich von Jesow unterwegs. Überwiegend Nadel- und Mischwald auf sauren Sandböden. Aber es gibt auch ein wenig Buchenwald. Saure Birkenbereiche sowie teils moosreiche Kiefern- und Fichtenforste. Es gab einigermaßen Frischpilze, auch wenn die Artenvielfalt doch zu wünschen übrig ließ. Zur ersten Exkursion in der Giesen Gegend in diesem Jahr trafen sich 7 Pilzfreundinnen und Freunde am heutigen Nachmittag.

Wir starten!

Mastige Samtfuß – Kremplinge (Paxillus atrotomentosus) stimmten uns optimistisch.

Der samtige Fuß des Samtfuß – Kremplings (Tapinella atrotomentosa). 

Kniefall mitten auf dem Waldweg.

Grund waren filigrane Tintlinge oder auch dieser Vertreter der Gattung Conocybe = Samthäubchen. Bestimmbar nur mikroskopisch.

Und Phillip hat mikroskopiert, nämlich den Tintling, der an der Kniefall – Stelle wuchs. Und er hat ihn bestimmen können: Steifstieliger Tintling (Coprinellus hiaescens). Erst sehr weinige Nachweise in M-V! Foto von Phillip Müller.

In diesem Birkenwald brach dann sogar das Sammelfieber aus.

Grund war ein Überangebot an Rotbraunen Scheidenstreiflingen (Amanita fulva).

Meist unter Birken, gern auch an feuchteren, moorigen Standorten und mit leuchtenden Farben, stark glänzendem Hut, der mittig leicht gebuckelt sein kann und mit grob gerieften Hutrand kommt der Glanz – Täubling (Russula nitida) daher. Wie bei vielen Täublingen kann die Hutfarbe sehr variabel sein.

Die Lamellen sind zunächst mandelweiß, später creme und schließlich buttergelb. Der weißliche Stiel ist im unteren Bereich mehr oder weniger rosa angehaucht. Geruch zunächst schwach, obstartig, intensiviert sich beim Vergehen und erinnert dann an den Geruch des Grünen Knollenblätterpilzes (honigartig). Dieser mild schmeckende Sprödblättler ist allerdings essbar.

Ein Perlpilz (Amanita rubescens) schirmt hier auf.

Und hier ist es sein ausnahmsweise nackthütiger Vetter, der Graue Wulstling (Amanita excelsa).

Und der unerfahrene Sonntagssammler wäre begeistert, endlich Röhrlinge! Der zart rosa – Schimmer in den Röhren verrät ihn aber schon, den Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus).

Während der Gallen – Röhrling jedes Pilzgericht ungenießbar macht, veredelt es hingegen der Fleischrote Speise – Täubling (Russula vesca).

Da muss auch Phillip noch mal drauf halten.

Und hier gleich noch eine Familie des sehr guten Speisepilzes.

Ein essbarer Perlpilz (Amanita rubescens).

Mit grauschorfigen Hüllresten auf dem Hut und weinroten Tönungen.

Ohne weinrote Tönungen, aber sonst sehr ähnlich ist der ebenfalls essbare Graue Wulstling (Amanita excelsa). Die Hüllreste können durchaus fehlen, so wie weiter oben schon festgestellt.

Die Manschette muss oberseits gerieft sein.

Christian und Phillip scheinen wieder etwas entdeckt zu haben.

Es waren nochmals schöne Gallen – Röhrlinge (Tylopilus felleus).

Der Getropfte Saftporling (Oligoporus guttulatus) findet sich meist an totem Fichtenholz.

Christian und Phillip haben einen Papagei dingfest gemacht und freuen sich darüber.

Natürlich nicht den exotischen Vogel, sondern diesen farbenfrohe Sprödblättler.

Papagei – Täubling (Russula ionochlora). Essbar.

Ähnlich ist der ebenfalls essbare Blaugraue Reiftäubling (Russula parazurea), aber ohne violette Farbanteile auf dem Hut.

Nach dem uns ein Gewitterschauer mit etwas Regen streifte, zeigte sich wie zur Versöhnung noch eine toller doppelter Regenbogen.

Leider wollten die drei Damen nicht mit auf unser Erinnerungsfoto. Von links: Christian, Phillip, Michael und Reinhold. Danke an Dorit für das freundliche Bild!


Hier die Artenliste von MTB 2632/1 = Wald bei Jesow: Schiefer Schillerporling, Eichen – Mehltau, Samtfuß – Krempling, Rotbrauner Scheidenstreifling, Klebriger Hörnling, Milder Glanz – Täubling, Echter Zunderschwamm, Perlpilz, Birken – Zungenporling, Fleischroter Speise – Täubling, Rotrandiger Baumschwamm, Rötende Tramete, Grauer Wulstling, Breitblättriger Rübling, Getropfter Saftporling, Gallen – Röhrling, Gemeiner Violettporling, Lungen – Seitling, Brandkrustenpilz, Adlerfarn – Fleckenpilz, Sklerotien – Porling, Gemeine Stinkmorchel, Papagei – Täubling, Graublauer Reiftäubling und Steifstieliger Tintling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

12. Juli 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Warnow

Auch für interessierte Natur- und Pilzfreund*innen

MTB 2237/4: Herrenholz

Blick vom Herrenholz auf die mecklenburgische Landschaft heute Abend.

Schon waren wir beim 4. und somit letzten Quadranten der Topographischen Karte von Warnow angelangt. Umfangreiche Forst- und Waldreviere standen uns zur Verfügung. Da wäre zunächst das Herrenholz mit seinen Buchenanteilen zu nennen und die daran gekoppelten Misch- und Nadelforste. Wie ich feststellen musste, wurde in den Nadelforsten massiv Holz eingeschlagen. Wahrscheinlich durch Trockenheit geschädigte Fichtenplantagen. Außerdem ist das Gebiet auch recht hügelig, so findet sich hier der Schampowberg (69,9 m), der Kronsberg (57,3 m), der Hallersberg (70,4 m), der Schmedberg (67,9 m) und als Feuchtgebiet die Saarkrieh. Durch einen bewaldeten Ausläufer in Richtung Südwesten ist dieses Revier mit dem Mustiner Holz verbunden. Neben Nadelforsten findet sich hier ein mit Buchen bestandenes Bachtal. Wir, das waren Catrin aus Bützow und Michael aus Schwerin entschieden uns für das Herrenholz. Das Frischpilzaufkommen befindet sich derzeit auf dem aufsteigendem Ast und wir konnten zumindest bezüglich Täublinge recht zufrieden sein. Als Höhepunkt gestaltete sich der Fund von drei Schönfuß – Röhrlingen, die im Flachland eher weniger Verbreitet sind.

Nah verwandt mit dem Speise – Täubling ist der ebenfalls essbare Blasse Täubling (Russula galochroa). Wir finden ihn unter Eiche, Birke und Rotbuchen.

Die Blätter sind stumpf cremefarbig und der weißliche Stiel ist feinaderig und mitunter rostfleckig.

Der blass mehrfarbige Hut kann zum Rand hin zart rosa angehaucht sein und die Lamellen stehen nicht besonders dicht, besitzen im Grunde Querverbindungen und sind zum Hut hin stark aufgegabelt.

Die anfangs weißen Lamellen des Rehbraunen Dachpilzes (Pluteus atricapillus) verfärben sich zunehmend fleischrosa.

Ein etwas betagter Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus).

Auf dem ersten Blick für Netzstielige Hexen – Röhrlinge gehalten, entpuppten sich diese Dickröhrlinge für uns als etwas viel wertvolleres. Wir waren begeistert!

Hat er nicht einen farbschönen Fuß?

Schön- oder Dickfuß – Röhrling (Boletus calopus). Toller Fund, da eher in montanen Regionen zu hause. Ungenießbar bis schwach giftig!

Löwengelber – oder Veränderlicher Stielporling (Polyporus varius).

Spindeliger Rübling (Collybia fusipes).

Ein etwas „verunglückter“ Grauer Wulstling (Amanita excelsa).

Die grauen Hüllreste vom Gewitterregen der Nacht abgewaschen, Stielknolle praktisch nicht vorhanden, aber die oberseitige Riefung der Manschette ist im Bild deutlich zu erkennen.

An liegendem Laubholzstamm über viele Dezimeter entlang laufend, dürften wir hier den Zusammenhängenden Feuerschwamm (Phellinus contiguus) sehen. Er besitzt nicht nur besonders große Sporen im Vergleich zu seinen Verwandten, sondern auch die weitesten Poren.

Auch Großsporiger Feuerschwamm genannt.

Rotstieliger Leder – Täubling (Russula olivecea). Einer unserer größten Täublinge und nach Michael – Hennig – Kreisel ein ganz hervorragender Speisepilz, inklusive individuellen Unverträglichkeiten.

Weißstieliger Leder – Täubling (Russula romellii). Die Leder – Täublinge sind Ockersporer und daher dunkeln die anfänglich blassen Lamellen bei zunehmender Sporenproduktion immer zu dottergelb ein. Hervorragender Speisepilz, wie alle Leder – Täublinge.

Kurzstieliger Leder – Täubling (Russula curtipes).

Resupinater Porling mit dekorativen Rändern. Eine Laune der Natur.

Und noch einmal.

Aber er bildet auch Hutkannten, die vom Laubholz – Substrat abstehen, aus. Viele Jahre unter der Bezeichnung Skeletocutus nivea = Halbresupinater Weichporling kartiert. Sequenzierungen haben ergeben, dass es diese Art in Europa überhaupt nicht gibt, sondern der Pilz eher in Nordamerika beheimatet sein soll.

Er wurde aufgespalten in Skeletocutis semipileata und Skeletocutis nemorales.

Und zu den Sommerarten, mitunter aber auch noch im Herbst, gehört der Morgenrot – Täubling (Russula aurora), dem wir recht häufig in Buchenwäldern auf besseren Böden begegnen können. 

Hier sehen wir ihn besonders intensiv gefärbt auf dem Mittelstreifen eines Waldweges hervorbrechen.

Hier in Schieflage, der Rosa – Täubling (Russula rosea), wie der Morgenrot – Täubling auch genannt wird. Das junge Exemplar tränt sogar an den Lamellen. 

Diese Kamm – Täublinge wuchsen am kalkreichen Straßenrand bei Buchen und Eichen. Sie rochen nicht nach Camembert oder anderweitig unangenehm und schmeckten mild und sogar ziemlich angenehm. Demnach kommt eigentlich nur der Milde Kamm – Täubling (Russula livescens) in Betracht. Typisch für diese Art sind auch die ockergelben Stiele im unteren Bereich.

Nicht weit entfernt ein junger Netzstieliger Hexen – Röhrling (Boletus luridus).

Hier ein junger Ockerblättriger Zinnobertäubling (Russula pseudointegra).

Der kompakte Täubling ähnelt dem Harten Zinnobertäubling, ist aber deutlich weichfleischiger und der Steil ist immer weiß. Die lange blassen Lamellen verfärben zu ockergelblich. Ungenießbar.

Insgesamt drei Anhängsel – Röhrlinge (Boletutus appendiculatus) waren ein gefundenes Fressen für die Nacktschnecken.

Licht- und Schattenspiele am Rande des Herrenholzes.

Ein leckerer Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha) schiebt sich aus dem Waldboden.

Catrin und Michael sind begeistert.

Einige Breitblättrige Großrüblinge (Megacollybis platyphylla).

Falsche Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus porosporus). Essbar.

Junge Fadenstäubchen der Gattung Stemonites.

Zur Erinnerung am Großsteingrab. Von rechts: Michael, Catrin, Reinhold. 12. Juli 2023.


Hier die Artenliste von MTB 2237/4 = Herrenholz: Halsband – Schwindling, Waldfreund – Rübling, Rötliche Kohlenbeere, Angebrannter Rauchporling, Gemeiner Spaltblättling, Schmetterlings – Tramete, Striegelige Tramete, Mai – Stielporling, Blasser Täubling, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Rehbrauner Dachpilz, Flacher Lackporling, Eichen – Filzröhrling, Goldschimmel, Birken – Zungenporling, Birken – Blättling, Rotrandiger Baumschwamm, Schönfuß – Röhrling, Löwengelber Stielporling, Spindeliger Rübling, Morgenrot – Täubling, Sommersteinpilz, Dickblättriger Schwarztäubling, Rotbuchen – Rindenkugelpilz, Grossporiger Feuerschwamm, Rotstieliger Leder – Täubling, Halbresupinater Weichporling, Stadt – Champignon, Milder Kamm – Täubling, Weißstieliger Leder- Täubling, Ockerblättriger Zinnober – Täubling, Anhängsel – Röhrling, Frauen – Täubling, Falscher Rotfuß – Röhrling, Gelbe Lohblüte, Geweihförmige Holzkeule, Echter Zunderschwamm, Brandkrustenpilz, Sklerotien – Porling, Postament – Helmling, Buckel – Tramete, Grauer Wulstling, Netzstieliger Hexen – Röhrling, Kurzstieliger Leder – Täubling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

08. Juli 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Sie führte durch die Sültener Forst

Am verschwundenen Waldsee Pfingsten 2023.

Abwechslungsreiche Wald- und Forstreviere auf überwiegend leichten und sauren Sandböden finden sich in der Sültener Forst. Es gibt aber auch bessere Standorte mit Kalkanteilen, wo durch die Artenvielfalt erhöht wird. Das Revier kann im Hochsommer mit solch volkstümlichen Speisepilzen wie die beliebten Eierschwämme, besser bekannt unter der Bezeichnung Pfifferlinge, aufwarten. Auch Steinpilze, Birkenpilze, Rotkappen oder leckere Hexen – Röhrlinge sind möglich. Da es sich um eine Lehrwanderung handelt, gehen wir natürlich auch auf weniger bekannte, aber dennoch gute Speisepilze sowie möglicher Verwechslungsarten ein. So trafen sich heute bei hochsommerlichem Wetter 8 pilzbegeisterte Leute in Sagsdorf. Wir wanderten bis zum Schwarzer See bei Sagsdorf

Während eines Erdrutsches im Juni 1978 in den See gestürzte Eiche.

Wir starteten von Sagsdorf aus.

Und diese unermüdlichen Krabbler waren heute wirklich gut in Form.

Längst des Waldweges begrüßten uns sogleich einige Röhrlinge. Hier sehen wir einen ziemlich kompakten Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus).

Hier sind es Falsche Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus porosporus). Beide Arten sind essbar.

Wie immer an totem Eichenholz fand sich der Rotbraune Borstenscheibling (Hymenochaete rubiginosa).

Der Breitblättrige Großrübling (Megacollybia platyphylla) ist als Speisepilz nicht zu empfehlen.

Ein junges Fadenstäubchen aus der Schleimpilz – Gattung Stemonites.

Ein Rißpilz mit Velumresten am Hutrand.

Zerreibt man die Lamellen dieses Rißpilzes zwischen den Fingern, (im Bild rechts) so entströmt ihm ein süßlicher Duft, der an Honig erinnert. Eine gute Bestimmungshilfe um den Olivgelben Rißpilz (Inocybe dulcamara) auch ohne mikroskopische Überprüfung zu identifizieren. Ein überaus häufiger Giftpilz. 

Ein Schlauchpilz am Wegesrand. Möglicherweise ein Vertreter der Gattung Napfbecherlinge (Tarzetta spec.). 

Zwei aufgeschirmte Perlpilze (Amanita rubescens). Leider gut vermadet.

Auch dieser Rehbraune Dachpilz (Pluteua atricapillus) ist bereits aufgeschirmt. Er gehört zu den Freiblättlern und der Hut darf in den Korb für Speisepilze wandern.

Ein alter Buchenstumpf weckt das Interesse.

Leider sind es nur Zunderschwämme und keine Flachen Lackporlinge für Catrin zum bemalen.

Sehr willkommen waren diese noch unaufgeschirmten Rehbraunen Dachpilze (Pluteus cervinus) für ´s Mischpilzgericht.

Gleich werden wir wieder fündig.

In Form von essbaren Graublauen Reiftäublingen (Russula parazurea). Auch Wolken – Täubling genannt.

Oder auch dieser wunderschönen Scheibchen – Tintlings (Coprinus/Coprinellus spec.).

Direkt daneben diese wunderbar frischen und schmackhaften Behangenen Faserlinge (Psathyrella candolleana).

Die Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) sind leider sehr bitter vom Geschmack und obendrein sogar noch giftig!

Diese Stäublinge sind zum Verzehr nicht mehr geeignet. Die Sporenreifung hat begonnen. Weichfleischig waren sie obendrein, da es sich um den Weichen – Stäubling (Lycoperdon molle) handeln dürfte.

Dieser wunderbar konstruierte und an Kiefer gewachsene Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) musste mit als Vorrat zum Adventsbasteln.

Gut sind die Sägeblätter des Schuppigen Sägeblättlings (Lentinus ledideus) zu erkennen. Er ist zähfleischig und schmeckt nicht!

Wir wanderten einen Maronen – Weg entlang, den zahlreiche Esskastanien säumten.

Und gelangten in einen moosreichen Fichtenforst.

Hier boten diese jungen Samtfuß – Kremplinge (Paxillus atrotomentosus) einen wunderschönen Anblick.

Trotz der Lamellen als Fruchtschicht gehört er nicht zu den Blätterpilzen, sondern stellt einen verkappten Röhrling dar. Die Genießbarkeit wird unterschiedlich bewertet.

Links des Hohlweges tummeln sich gerne Pfifferlinge, rechts an der Böschung Gallen – Röhrlinge, Maronen – Röhrlinge und mit Glück auch mal ein Herrenpilz. Heute hielten sie sich jedoch bedeckt.

Dafür tauchten nochmals einige Perlpilze (Amanita rubescens) auf.

Vielen Dank an die junge Dame aus Schwerin, dass sie uns hier so schön vor dem Geländer des abgebrochenen Waldweges am Schwarzen See fotografiert hat. 08. Juli 2023.

Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe unter Termine!

05. Juli 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Warnow

Auch für interessierte Pilz- und Naturliebhaber*innen

MTB 2237/3: Stegenholz

Im Stegenholz.

Im dritten Quadranten der Topographischen Karte Warnow finden sich drei selbständige Waldgebiete, die für die heutige Mittwochsexkursion in Frage kommen konnten. Da wären zunächst die Windmühlen – Tannen, nördlich Sternberger Burg und Groß Raden zu nennen. Ein recht kleines, hügeliges Waldrevier auf sandigem Untergrund und mit erhöhtem Nadelholzanteil. Im Zuge der Dürre des Jahres 2018 wurden hier viele Fichten in Mitleidenschaft gezogen und teils großflächig abgeholzt. Der Rosenower Wald zwischen den Ortschaften Loiz und Rosenow ist ein recht kompaktes und großes Wald- und Forstrevier. Auch hier überwiegen leichte Sandböden, so dass Kiefernforste dominieren. Es sind aber auch Eichen- und Buchenbereiche enthalten. Besonders im Herbst ein klassisches Revier für den Sonntagsammler. Maronen und Steinpilze sind hier neben weiteren volkstümlichen Pilzarten begehrte Sammelobjekte. Besonders in feuchten Sommermonaten kann man hier auf Pfifferling – Suche gehen. Das dritte Revier, das uns zur Auswahl stand war das Stegenholz, direkt an der B 104 zwischen Sternberg und Witzin. Hier finden wir in erster Linie Laubwälder auf besseren, teils sogar kalkreicheren Böden vor. Feuchtbereiche sorgen für Abwechslung. Da am 05. Juli ein Sturm angesagt war, fand die Exkursion erst am Sonntag, dem 16. Juli statt und wir entschieden uns für das Stegenholz. Wir, dass waren Catrin aus Bützow, Martin aus Hamburg, Phillip aus Renzow, Michael aus Schwerin sowie Christian und Reinhold aus Wismar. Wir konnten zwar einiges notierten, aber dass allgemeine Frischpilzaufkommen war doch recht verhalten.

Gleich zum Start begrüßte uns ein farbenfroher Sprödblättler.

Wir konnten ihn als Ockerblättrigen Zinnober – Täubling (Russula pseudointegra) ansprechen. Der Pilz ist ungenießbar.

Ein farbenfrohes Bild geben auch diese Filzröhrlinge ab.

Blutroter Röhrling (Xerocomus rubellus). Essbar.

Christian hat an einem toten Buchenast die Spitzwarzige Tramete (Antrodiella hoenelli) entdeckt.

Und Phillip im Feuchtgebiet diesen bewimperten Vertreter der Gattung Scutellinia = Schildbostling. Um die genau Art zu bestimmen, muss meist dass Mikroskop bemüht werden.

Ein etwas blass geratener Flockenstieliger Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis).

Ein Blick nach oben kann auch reizvoll sein.

Ein weiterer Vertreter der Sprödblättler aus der Sektion der Stinktäublinge. Dort wird auch ein Gilbender Stinktäubling (Russula subfoetens) beschrieben, welcher hier in Betracht kommen könnte. Aber wahrscheinlich handelt es sich nur um eine weniger unangenehm riechende Form des Stink – Täublings (Russula foetens).

Und der Hut von oben, meist schmierig bis schleimig, bei Trockenheit glänzend eintrocknend und mit stark gerieftem Hutrand.

Catrin hat am Rande eines Feuchtbiotops auf totem Laubholz einen Getigerten Sägeblättling (Lentinus tigrinus) entdeckt.

Blick auf das Fruchtlager des Sägebättlings.

Mitten auf einem grasigen Waldweg ein kleines Büschel von Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis). Gewachsen auf vergrabenem Totholz.

Halsband – Schwindling (Marasmius rotula).

Jüngere Spindelige Rüblinge (Collybia fusipes).

Ältere Semester der selben Art.

Die langen, nackten Stiele spitzen nach unter aus.

Phillip freut sich über diese hier in Mengen fruktifizierenden und besonders fotogenen Spindel – Rüblinge.

Wirklich schöne und frische Exemplare waren dabei.

Und Phillip hat zu hause noch ein wenig Nacharbeit betrieben und sich an sein Mikroskop gesetzt. Heraus kam dabei Parasola kuehneri, der Kleinsporige Scheibchen – Tintling.


Hier die Artenliste von MTB 2237/3 = Stegenholz: Ockerblättriger Zinnober – Täubling, Rötliche Kohlenbeere, Angebrannter Rauchporling, Schmetterlings – Tramete, Gemeiner Spaltblättling, Echter Zunderschwamm, Goldgelber Zitterling, Eichen – Zystidenrindenpilz, Blutroter Röhrling, Breitblättriger Rübling, Gelbe Lohblüte, Frauen – Täubling, Spitzwarzige Tramete, Fleischroter Speise – Täubling, Laubholz – Hörnling, Vielgestaltige Kohlenbeere, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Rosa Morgenrot – Täubling, Vielgestaltige Holzkeule, Striegeliger Schichtpilz, Flacher Lackporling, Blaugrauer Reiftäubling, Striegelige Tramete, Tintenstrichpilz, Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Rotrandiger Baumschwamm, Halsband – Schwindling, Judasohr, Ampferblatt – Rostpilz, Gilbender Stinktäubling, Löwengelber Porling, Getigerter Sägeblättling, Birken – Blättling, Zimtfarbener Weichporling, Nördlicher Zinnoberschwamm, Lungen – Seitling, Lilablättriger Mürbling, Flächiges Eckenscheibchen, Stockschwämmchen, Sonnen – Täubling, Sklerotien – Porling, Zugespitzter Kugelpilz, Birken – Zungenporling, Veränderlicher Spaltporling, Brandkrustenpilz, Buchen – Rindenschorf und Kleinsporiger Scheibchen – Tintling. 


Wir verabschieden uns vom Stegenholz.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion – Siehe unter Termine!

28. Juni 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Warnow

Auch für interessierte Pilz- und Naturliebhaber*innen

MTB 2237/2 = Staatsforst Tarnow, Kreuzgrund, Boitiner Steintanz 

Der Boitiner Steintanz. Foto: Ulrich Klein.

Info – Tafel am Boitiner Steintanz.

Heute war bereits der 2. Quadrant der Topographischen Karte Warnow an der Reihe. Im Zentrum dieses Kartenausschnittes befindet sich ein umfangreiches Wald- und Forstgebiet, der frühere Staatsforst Tarnow, mit seinem Kreuzgrund und dem Boitiner Steintanz. Buchenwälder wechseln sich mit Nadelforste ab. Das Revier ist außerdem recht eiszeitlich geprägt, mit einigen Hügeln und entsprechend auch feuchten Senken oder gar kleinen Waldseen oder Tümpeln. So gibt es hier den Ladenbarg oder auch den Papenbarg. Gegen 16.15 Uhr traf ich mich hier mit unserem Pilzfreund Michael aus Schwerin. Das Wetter war sonnig und angenehm temperiert. Der Wald war durch vorangegangene Regenfälle gut gewässert worden, aber die Frischpilz – Flora braucht noch ein Weilchen, um den bevorstehenden Sommer – Aspekt sprießen zu lassen.

Nach dem Regen sind auch gleich die Schnecken zur Stelle. Alles haben sie dann doch nicht geschafft. Auf den ersten Blick ein Frauentäubling, der zweite belehrte uns eines besseren.

Die Lamellen des stattlichen Sprödblättlers waren also nicht geschmeidig wie beim Frauen – Täubling. Sie erscheinen zwar noch recht blass, aber ein ockerlicher Unterton ist bereits vorhanden. Es dürfte sich um den Weißstieligen Leder – Täubling (Russula romellii handeln. Ein ganz hervorragender Speisepilz, der natürlich auch den Schnecken ganz vorzüglich mundet. 

Natürlich waren wir hier schon mehrmals kartieren oder auch im Zuge von Pilzwanderungen oder sogar im Ramen eines unserer Herbstseminare unterwegs. Ich denke, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des damaligen Pilzseminars werden noch gerne an eine pilzreiche Exkursion durch dieses Gebiet zurück denken. Besonders auch an die dichten Büschel von Hallimasch und Stockschwämmchen. Unsere gute Seele Irena brachte uns ein vielfältiges Mittagessen direkt in den Wald.

Die feuchten Bedingungen kamen den Pilztieren entgegen. Hier sehen wir höchstwahrscheinlich den Geweihförmigen Schleimpilz (Ceratiomyxa fructiculosa) in seiner poroiden Form.

Links ein Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha), rechts der Weißstielige Leder – Täubling (Russula romellii).

Und das Gleiche von unten.

Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysentheron).

Rotbuchenwald im Kreuzgrund.

Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila). Die bräunlichen Lamellen sind trockenen Winden geschuldet.

Im nun feuchten Staatsforst Tarnow haben wir auch die ersten Halsband – Schwindlinge (Marasmius rotula) entdecken können. 

Ich muss zu meiner Schande gestehen, zu diesen Eichenzähnchen, zumindest wuchsen sie an einem toten Eichenstamm, fällt mir bis auf weiteres keine Benennung ein. Ich werde alt!

Ein schöner Fund ist jedoch der Weitlöchrige Porling (Polyporus arcularius).

Die feuchten Verhältnisse im Kreuzgrund haben eine Pilzart auf den Plan gerufen, die so gar nicht in den Sommer hinein zu passen scheint. Eine Charakterart der Wintermonate, nämlich der Goldgegelbe Zitterling (Tremella mesenterica).

Ein interessanter Buchen – Standort.

Oder auch dieses Gelände.

Vom Regen aufgefrischte Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila).

Wir haben die Steinkreise erreicht.

Die Brautlade ist vor allem am Johannistag von Bedeutung.

Diese Linge sind in Wald und Flur unerwünscht. Hinweistafel am Boitiner Steintanz.

Kultstätte der Germanen.

Unweit der Kultstätte, auf dem Mittelstreifen eines Waldweges, diese unscheinbaren Schwarzblauenden Röhrlinge (Boletus pulverulentus).

Und in unmittelbarer Nähe ein weiterer Röhrling, der Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus).

Altbuchenbestand in der Abendsonne.

Totholz ist ein einzigartiger Lebensraum für viele Organismen, natürlich auch zahlreicher Pilzarten.

So wie beispielsweise dieser Myxomycet. Wahrschlich ist es ein Fadenfrucht – Schleimpilz (Badhamia utricularis).

Die Fenchel – Tramete (Gloeophyllum odoratum) besiedelt totes Fichtenholz. In der Regel deren Stubben.

Das beliebte Zwergenfeuer (Calocera viscosa) geht nun auch an den Start. Der Klebrige Hörnling wird gerne auch als Ziegenbart von einigen Kochtopf – Mykologen eingesammelt. 

Etwas zerzauste Lilablättriger Feserlinge (Psathyrella candolleana).

Wir nähern uns dem Waldrand.

Am Waldrand, schon mehr auf dem Feld, entdeckte Michael diesen Blätterpilz.

Trotz der witterungsbedingten, gerissenen Huthaut, ist es kein Rissiger, sondern ein Voreilender Ackerling (Agrocybe praecox).

Da wir uns mit der Runde im Wald etwas verzettelt hatten, ging es zum Schluss noch eine Runde durchs Kornfeld und durch den Ort Boitin.

Und auf dem grasigen Feldweg, wie es sich gehört, weitere Vertreter aus der Gattung der Ackerlinge.

Und in Boitin selbst begegnete uns dann noch ein alter Förster Graurock.

An und auf grasigen Wegen sind dieser Tage kleine, weiße und runde Bälle erschienen. Sie treten etwa eine Woche nach Regenfällen in Erscheinung. Eierboviste (Bovista nigrescens).

Hier schieben junge Goldmistpilze (Bolbitius vitellinus).


Und hier die Artenliste von MTB: 2237/2 – Staatsforst Tarnow mit Kreuzgrund und Boitiner Steintanz: Goldfell – Schüppling, Brandkrustenpilz, Echter Zunderschwamm, Samtiger Schichtpilz, Striegelige Tramete, Geweihförmiger Schleimpilz, Mai – Stielporling, Schmetterlings – Tramete, Frauen – Täubling, Rotfuß – Röhrling, Dickblättriger Schwarztäubling, Striegeliger Schichtpilz, Waldfreund – Rübling, Halsband – Schwindling, Gemeiner Spaltblättling, Flächiges Eckenscheibchen, Weitlöcheriger Porling, Schlanke Ahorn – Holzkeule, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Buckel – Tramete, Schwarzblauender Röhrling, Eichenwirrling, Rotrandiger Baumschwamm, Papagei – Täubling, Fenchel – Tramete, Gelbe Lohblüte, Klebriger Hörnling, Lilablättriger Mürbling, Birken – Zungenporling, Eichen -Eckenscheibchen, Eichen – Rindensprenger, Frühlings – Ackerling, Halbkugeliger Ackerling, Schwärzender Eierbovist, Goldmistpilz, Weißstieliger Leder – Täubling und Fadenfrucht – Schleimpilz.

Wir verabschieden uns von der Staatsforst Tarnow.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

24. Juni 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Durch das Westenbrügger Holz

Auch am Zweittreffpunkt, auf dem kleinen Bahnhof in Sandhagen, war niemand auszumachen, der heute Lust auf eine geführte Lehrwanderung hatte.

Das Westenbrügger Holz steht auf sandigen Böden und es gibt hier Kiefern, Fichten und Buchen – Bestände. Natürlich auch mit Birken, Eichen und weiteren Bäumen untermischt. Auch Erlenbrüche und moorige Standorte sowie Wiesenflächen sind integriert bzw. angrenzend. Es ist recht zergliedert und teilt sich in verschiede Ausläufer auf. Womit können wir hier im Frühsommer rechnen? Der Kochtopfmykologe kann bei entsprechender Vorwitterung Täublinge, Perlpilze oder Scheidenstreiflinge erwarten. Von den volkstümlichen Klassikern könnten einige Champignons und Pfifferlinge dabei sein. Röhrlinge können durch Rotfüßchen, Körnchen – Röhrlingen, Birkenpilzen, Sommersteinpilzen oder Hexen – Röhrlingen vertreten sein. Natürlich auch manches mehr. Leider bekam ich heute diese schon mögliche Vielfalt nicht zu Gesicht. Die Trockenheit ist einfach zu groß gewesen, in den zurück liegenden Wochen. Auch haben sich aufgrund intensiver Landwirtschaft auf den Äckern drumherum reichlich Nährstoffe in den ursprünglich armen und sandigen Böden eingefunden, so dass der Krautwuchs in den letzten Jahrzehnten, wie fast überall, deutlich zugenommen hat. Das erfreut Stickstoff liebende Arten wie Champignons und führt zu einer Rückgangstendenz von Pilzarten, die arme Standorte bevorzugen. Als Beispiel sei der beliebte Pfifferling genannt. Der Trockenheit geschuldet, konnte ich heute niemanden begeistern mit mir auf die Pilzpirsch zu gehen. So durchstreifte ich das Waldgebiet alleine und schwelgte in Erinnerungen längst vergangener Tage.

Der Baumbestand ist durchaus vielseitig. Hier dominieren Buchen, Eichen und Birken.

Der Hauptweg, der die Ortschaften Westenbrügge und Detershagen miteinander verbindet.

Hier wächst ein Lärchenbestand in den Himmel.

Mehrstöckiger Mischwald.

An einer trockenen und sonnigen Stelle fühlt sich die Striegelige Tramete (Trametes hirsuta) sehr wohl. Um sich zu schützen ist sie dicht behaart.

Hier schlagen wir gleich zwei Pilzarten mit einer Klappe. Wir sehen den Gemeinen Rindensprenger (Vuilleminia comedens) und die Schmetterlings – Tramete (Trametes versicolor).

Erfreulich, dass hier noch ein intakter Fichtenbestand zu finden ist.

Inselweise dichter Fichten – Jungwuchs. Hoffen wir, das dieser wichtige und pilzreiche Waldbaum auch weiterhin im Bestand unserer Wälder und Forste bleiben möge.

Ein ideales Revier für Freunde von Maronen – Röhrlingen und in feuchteren Sommern können Gallen – Röhrlinge hier für „Begeisterung“ sorgen. Ich dachte mit jedoch, schau mal, ob der Samtfuß – Krempling schon erschienen ist. Kaum zu Ende gedacht, stand er auch schon vor mir.

Der massige und fleischige Großpilz mit den samtig – braunen Stielen ist praktisch kaum zu verwechseln. Er steht den beliebten Röhrlingen nahe und kann auch gegessen werden. Kocht man ihn, färbt sich das Wasser bläulich. Samtfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus).

Ein sauberer und moosreicher Fichtenforst wie ihn die Pilzsucherinnen und Sucher lieben.

Bis auf die Samtfuß – Kremplinge und Stinkmorcheln gab es hier heute keine Frischpilze weiter.

Die Gemeine Stinkmorchel (Phallus impudicus) erlebt derzeit ihren ersten, frühsommerlichen Wachstumsschub.

Ausversehen im Schlaf gestört habe ich die Große Grasbüscheleule (Apamea monoglypha), die unter einem Fichtenstamm dem Sonnenuntergang entgegen fieberte. Dankeschön an Christopher Engelhardt für die Bestimmung dieses Nachtfalters!

Leider sieht man auch hier unerfreuliches von gleichgültigen Zeitgenossen. Noch ist der Waldweg zwischen Westenbrügge und Detershagen auch ein öffentlicher Fahrweg. Angesichts dieser Bilder braucht man sich nicht zu Wundern, wenn die Forstämter die Waldwege dicht machen.

Und es kommt noch schlimmer: Glasscherben! Den Wald können sie nicht in Brand setzen. Waldbrände werden in unseren Breiten nahezu ausschließlich (99 %) durch Menschen, sei es durch Leichtsinn, oder vorsätzlich, entfacht. Auch Altmunition kann dafür nicht in Frage kommen. Aber in den Wäldern ist Wild zu hause. Es kann sich schwer verletzen!

Und das trotz des aufmerksamen Beobachters!?

Lichter, warmer Buchenwald. Gut für Steinpilz und Co. geeignet.

Am Waldwegrand einige, wenige essbare Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila).

Hoppla, was steht denn hier am Wegesrand? Ein junger Champignon oder gar ein noch weißhütiger Jung – Steinpilz? Aber ich ahnte es bereits, der Pilz war ziemlich fest und holzig. So kann auch mal ein junger Flacher Lackporling (Ganoderma lipsiense) aussehen!

Ein fast aufgeräumter Fichtenforst. Hier lassen sich im Herbst die Maronen – Röhrlinge mühelos entdecken und einsammeln.

In diesem Kiefern – Forst mit Unterwuchs wird ein solches Unterfangen schon nicht mehr ganz so einfach.

Ich sehe sie in Gedanken noch, die wunderbar anzusehenden, aber Frost – geschädigten Steinpilze während einer öffentlichen Wanderung vor vielen Jahren im vorgerückten Oktober, wie sie hier den Wegrand säumten.

Ein fleißiges Völkchen ist hier zuhause.

Eine ausgefingerte Rotbuche, wie man sie wahrlich nicht überall sieht.

Ein Waldbereich mit üppigen Bewuchs von Adlerfarn.

Klar, dass hier auch der Adlerfarn – Fleckenpilz (Ropographus filicinus) zu hause ist und das Herz des Pilzfreundes höher schlagen lässt! Zumindest das des Mykologen im tieferen Sinne, denn der Mykophage kann damit rein gar nichts anfangen, zumal Adlerfarn giftig ist!

Der Blick durch üppige, noch grüne Vegetation, zeigt eine bereits braun verfärbte, gasige Waldlichtung.

Zumindest zum Teil.

Ein noch weißrandiger Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) an totem Hainbuchenstamm!

Das obligatorische „Gruppenbild“!

Bevor es aufsitzen heißt noch schnell ein sonniger Blick in die platte, mecklenburgische Landschaft bei Westenbrügge/Sandhagen.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

21. Juni 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Warnow

Auch für Interessierte Pilz- und Naturfreund*innen

MTB 2237/1 = Staatsforst Tarnow

Blick vom Staatsforst Tarnow auf die L 141 bei Warnow während einer schwülwarmen Mittwochsexkursion am 05.06.2019.

Ein neues Messtischblatt wurde heute in Angriff genommen. Die Topographische Karte im Maßstab 1 : 25 000 von Warnow = 2237. Und der Begriff Warnow scheint besonders im ersten Quadranten, der heute an der Reihe war, Programm zu sein. Wir finden hier nicht nur die Ortschaft Warnow, sondern auch den namensgebenden Flusslauf, der sich im westlichen Bereich in Richtung Nord/Nordost durch den Quadranten mäandert. Eindrucksvolle, teils bewaldete Flusstäler und Feuchtgebiete sind längst der Warnow entstanden. So auch unweit des Silberberges bei Klein Raden. Hier wurde vor Jahren von unserem Vereinsmitglied Christopher Engelhardt beispielsweise die seltene Trollhand entdeckt. Bei gezielter Nachsuche im Winter diesen Jahres konnten wir sie leider nicht wiederfinden. Zielgebiet der heutigen Exkursion war jedoch der westliche Teil der ehemaligen Staatsforst Tarnow. Ein insgesamt recht umfangreiches und überaus interessantes Mischwaldgebiet, welches natürlich auch schon Ziel von Kartierungen oder Pilzwanderungen war. Aber neues kann immer entdeckt werden und für interessierte Gäste ist es ohnehin zweitrangig. Hier geht es darum wissenswertes zu erfahren und vielleicht sogar eine Mahlzeit Speisepilze mit nach hause zu nehmen. Beides war heute der Fall.

Zum Vergleich, selber Standort wie oben, 4 Jahre später.

Gleich eingangs entdeckte Catrin einen schönen Perlpilz (Amanita rubescens). Er profitierte von einem Gewitterschauer zwei Tage vorher.

Frauen – Täublinge (Russula cyanoxantha) unter Rotbuchen. Pilz des Jahres 1997 und einer der wertvollsten Speisepilze.

Die geschmeidigen Lamellen splitterten? Im Hutfleisch waren Maden zu Gange und die Lamellen besaßen keinen halt mehr, brachen weg, wie bei anderen Täublingen auch.

Ein zunächst durch Trockenheitein arg gebeuteltes Hexenei einer Stinkmorchel (Phallus impudicus). Kaum hat es mal geregnet, holen sich auch schon die Schnecken ihren Anteil.

Eine ordnungsgemäße Entwicklung ist unter solchen Bedingungen schwierig.

Die Konvektion am Himmel ist heute gedeckelt. Erst morgen besteht wieder Gewittergefahr.

Ein Büschel bräunlicher Blätterpilze. Sollten das etwa Stockschwämmchen sein?

Weit gefehlt! Es handelt sich um die für Speisezwecke deutlich minderwertigeren Spindeligen Rüblinge (Collybia fusipes).

Ein junger Tintling aus dem Verwandtschaftskreis des Glimmer – oder Haustintlings (Coprinellus spec.). Die bräunlichen Fasern auf dem Hut könnten eventuell von einem Ozonium her rühren.

Ein toter Baumriese zwischen all dem grün.

Und mit Rotrandigen Baumschwämmen (Fomitopsis pinicola) in luftiger Höhe. Eine herausragende Position zum Sporenabwurf.

Am Waldrand.

Und dort finden sich nicht selten die imposantesten Baumriesen. Manschmal mit besonders skurielen Wuchsformen.

Und ein erster liegender Buchenstamm mit zahlreichen Lungen – Seitlingen (Pleurotus pulmonarius). Für Michael ist eine Pilzmahlzeit sicher.

Und manchmal dürfen sie auch zentral gestielt sein.

Und können auch eine rosa Tönung aufweisen.

Aber meist neigen sie eher zum mehr oder weniger starken Gilben.

Eigentlich zu dieser Jahreszeit ein überaus häufiger Blätterpilz in vielen Waldtypen, der Waldfreund – Rübling (Collybia dryophila). Wir freuten uns, dass wir wenigstens dieses Exemplar entdecken konnten.

Blutmilchpilze (Lycogala epidendron).

Catrin freut sich über einen massiven und frischen Flachen Lackporling zum bemalen.

Etwas ungewöhnliche, fast stiellose Wuchsform des Löwengelben Porlings (Polyporus varius) aus der Baumrinde heraus.

Und ein neues Massenvorkommen des Lungen – Seitlings.

Ich entschloss mich sie mit zu nehmen. Es loht sich dann schon mal, den Trockner anzuheizen. Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmonarius).

Kaum hatte es mal geregnet, waren auch gleich frische Fadenstäubchen der Gattung Stemonites zur Stelle.

Wie eine Kompanie Soldaten schob sich aus dem Rindenmulch von Fichten eine Gruppe Rehbrauner Dachpilze (Pluteus atricapillus) empor.

Die noch weißen Lamellen stehen sehr dicht gedrängt.

Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola), hier an seinem ursprünglichem Substrat, denn eine andere Bezeichnung für ihn lautet auch Fichtenporling. Weiter oben sehen wir ihn an Buchen und er kommt auch noch an weiteren Laub- und Nadelbäumen vor.

Ein junger und essbarer Grauer Wulstling (Amanita excelsa) in der Fichtenforst. Gut ist die Riefung auf der Oberfläche seiner Manschette zu erkennen.

Goldmistpilz (Bolbitius vitellinus) gut geschützt zwischen dicken Baumstämmen am Rande des Waldweges.

Er ist nahe mit den Tintlingen verwandt, dessen Lamellen allerdings schwarz werden und meist zerfließen.

Von links: Reinhold, Michael, Christian und Catrin am Sommeranfang in der Staatsforst Tarnow.


Hier die Artenliste von 2237/1 = Staatsforst Tarnow: Schmetterlings – Tramete, Striegelige Tramete, Tintenstrichpilz, Flächiges Eckenscheibchen, Gemeiner Spaltblättling, Birkenblättling, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Perlpilz, Frauen – Täubling, Rotbraune Buchenkohlenbeere, Wurzelschwamm, Rehbrauner Dachpilz, Sklerotien – Porling, Schuppiger Porling, Gemeine Stinkmorchel, Brandkrustenpilz, Echter Zunderschwamm, Langstielige Ahorn – Holzkeule, Veränderlicher Spaltporling, Judasohr, Rotbrauner Borstenscheibling, Breitblättriger Rübling, Gelbe Lohblüte, Fadenstäubchen, Lungen – Seitling, Rotrandiger Baumschwamm, Laubholz – Harzporling, Blutmilchpilz, Dickblättriger Schwarztäubling, Flacher Lackporling, Papagei – Täubling, Mai – Stielporling, Grauer Wulstling, Ampferblattrost und Goldmistpilz.

Fichtenforst in der Staatsforst Tarnow.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

18. Juni 2023 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Auch für interessierte Gäste

Sie führte durch die Biendorfer Tannen

Birken in den Biendorfer Tannen. Tannen sucht man hier hingegen vergebens, dafür finden sich Kiefern, Fichten, Lärchen sowie Eichen, Buchen, Erlen und weitere Hölzer auf sandigen Böden. Hier war Ausgangs- und Endpunkt der heutigen Exkursion.

Heute ging es in einen Wald zwischen den beiden Mecklenburgischen Kleinstädten Neubukow und Kröpelin. In die Biendorfer Tannen, die auf sandigem Untergrund stocken. Als Tannen werden in Mecklenburg meist Wälder oder Forste bezeichnet, die zumindest teilweise aus Nadelbäumen bestehen. Dabei bilden Tannen eher die Ausnahme. Meist finden sich Fichten, Kiefern, Lärchen und zunehmend Douglasien. Aber wie so oft, gibt es in den „Tannen“ auch Laubwaldbestände. So auch in den Biendorfer Tannen. Es finden sich durchaus respektable Buchenbestände. Teils auch Magerwiesen im Randbereich und ein Hauch von Heidelandschaft. In den Erlenbrüchen konnten wir auf einer Lehrwanderung vor längerer Zeit beispielsweise den Glänzenden Lackporling finden. Einen der beliebtesten Heil – oder Vitalpilze überhaupt. Leider ist der „Reishi“ in freier Wildbahn nur recht selten zu finden. Ansonsten wachsen hier natürlich auch die gängigen „Allerweltspilze“, die dann eher den Gaumen erfreuen und gegen das Hungergefühl wirksam werden können.  Ob zu so früher Jahreszeit aber lohnenswert etwas an Speisepilzen in den Sammelkorb gelangen kann, hängt ganz entscheidend von der Vorwitterung ab. Und die war mal wieder äußerst ungünstig. Wochenlang kaum ein Tropfen Regen. Trockene Luft und häufige Nord bis Ostwinde taten das übrige. Aber wir wollten ja auch Kartierten und daher gibt es immer etwas zu entdecken. Auf feldmykologischer Tour waren heute allerdings nur Catrin aus Bützow und Reinhold aus Wismar.

Wie fast immer brachte mir Catrin einige Frischpilze für die Ausstellung mit, die sie liebevoll in Frischhaltedosen im Kühlschrank lagerte: Schuppiger Sägeblättling, Löwengelber Porling und Grauer Wulstling.

Gleich zu Beginn erfreuten uns diese schon betagteren Zimtfarbenen Weichporlinge (Hapalopilus rutilans). Ein giftiger Porling!

Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor). Ebenfalls nicht mehr die frischesten.

Ein zumindest für ganz herkömmliche Speisepilze wie Steinpilze, Hexen – Röhrlinge, Pfifferlinge, Perlpilze oder Täublinge ein recht vielversprechendes Buchen – Areal, mit eingestreuten Kiefern. Wenn es nur nicht do trocken wäre!

Neben normalfüßigen Rotbuchen auch ein Exemplar mit Klumpfuß.

Ob dafür auch ein Pilz verantwortlich zeichnet, darf nur spekuliert werden. Möglich ist eine Infektion mit Nectria – Arten.

Diese Schuppigen Sägeblättlinge (Lentinus lepideus) leuchteten schon von weitem. 

Darum heißen sie Sägeblättlinge!

Echte Zunderschwämme (Fomes fomentarius) an einem Buchen – Stubben.

Sommer in Mecklenburg.

Die ausgetrocknete Landschaft wartet auf Wasser!

Der Schwarze Holunder steht in voller Blüte. Es riecht nach Juni!

Waldrand mit Lärchen, aber ohne die entsprechenden Begleiter aus dem Pilzreich.

Wir verabschieden uns von den Biendorfer Buchen in den Biendorfer Tannen. 18. Juni 2023.


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14. Juni 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Neukloster

Auch für interessierte Pilz- und Naturliebhaber*innen

MTB 2136/4 – Mankmooser Holz

Im Mankmooser Holz am 14.06.2023.

Schon waren wir beim vierten und somit letzten Quadranten der Topographischen Karte Neukloster angelangt. Auf diesen Teil freute ich mich ganz besonders, denn trotz der Tatsache, dass dieses MTB zum Nahbereich von Wismar zählt und die Region ausgesprochen häufig aufgesucht wurde, war ich persönlich nur selten in diesem Quadranten unterwegs. So sind zumindest für meine Datenbank noch einige häufige Arten nachzutragen, die mir hier noch fehlen. Auch dieser Quadrant ist sehr wald- und abwechslungsreich. Zum einen ragt hier der südliche Bereich der Lübberstorfer Forst hinein, zum anderen finden sich ausgedehnte und gliederungsreiche Wald- und Feuchtgebiete zwischen den Ortschaften Mankmoos und Qualitz. Das Hechtholz im Norden oder das Mankmooser Holz weiter südlich. Es erheben sich hier der Seeberg, Rabensberg, Binnenbarg, Aeverts Sahlberg, Krähenberg, Klüßenberg, Kapellenberg, Voßbarg, Plageberg und der Kronsberg. Wo Hügel sind, gibt es auch Senken wie das Rövermoor, Bauermoor und das Große Heidmoor. Außerdem die Naturschutzgebiete „Schanzenberge bei Mankmoos“ und „Rothenmorsche Sumpfwiesen“. Wenn das kein Angebot ist? Aber das ist noch nicht alles. Auch der südwestliche Zipfel der Schlemminer Staatsforst ragt noch in diesen Quadranten hinein. Auch dieser Bereich scheint es noch in sich zu haben mit dem NSG „Rugenseemoor“ und dem feuchten Eichholz. Wir entschieden uns für das Mankmooser Holz. Trotz ungünstiger, viel zu trockener Vorwitterung, gab es sogar einige Frischpilze. Gegen 16.00 Uhr trafen sich hier Catrin und Hanjo aus Bützow, Michael aus Schwerin sowie Reinhold aus Wismar.

Trotz der trockenen Verhältnisse an diesem späten, sonnigen und warmen Frühsommertag begrüßte uns gleich zu Beginn ein Schleimpilz, die Gelbe Lohblüte (Fuligo septica).

Direkt daneben, an selbigen Stubben, ein verdorrtes Büschel von Grünblättrigen Schwefelköpfen (Hypholoma fasciculare).

Hanjo, lass die Buche stehen!

Hier hat er aber ganze Arbeit geleistet. Nicht Hanjo, sondern der Wind im Zusammenspiel mit Zunderschwämmen. 

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Rotbuchen – Rindenkugelpilz (Biscogniauxia nummularia).

Ein grüner Schmetterling macht Pause. Wahrscheinlich ein Nachtfalter. Chris Engelhardt hat ihn für uns bestimmt. Tatsächlich ein Nachtfalter, nämlich der Pustelspanner (Comibaena bajularia). Er soll seltener in Deutschland werden und steht daher auf der Vorwarnliste zur Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Schmetterlinge.

Gut geschützt, in einem gespaltenen Baumstamm, fruktifiziert ein Rehbrauner Dachpilz.

Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus).

Auf dem ersten Blick wie frisch gewachsen, aber dennoch bereits in Trockenstarre verfallen, zeigt sich dieses Büschel des Birken – Knäulings (Panus conchatus).

Und der Blick auf die Unterseite dieses eher zerstreut vorkommenden Holzbewohners.

Der erste wirklich frische Frischpilz.

Es handelt sich um nicht nur einen Grauen Wulstling (Amanita excelsa).

An einem toten Buchenstamm brachen mehrere Büschel des Lungen – Seitlings (Pleurotus pulmonarius) heraus.

Hier schon etwas weiter entwickelt. Gut ist auch die Neigung zum gilben gerade beim antrocknen zu erkennen.

Nein, kein Schmetterling, ein Perlpilz (Amanita rubescens). Das trockene Wetter machte es möglich.

Hier hatte eine wirklich mächtige Fichte das Kräftemessen mit dem Wind verloren.

Nicht unschuldig daran dürfte der Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum) gewesen sein, der im inneren des Strunkes immer noch sein Unwesen treibt.

Der „Duft“ der Stinkmorchel umschmeichelte gestern im Mankmooser Holz mehrfach unsere Nasen, ohne das unsere Augen den Verursacher in seiner vollen Pracht erblicken durften. Dafür immerhin im embryonalem Stadium. Hexenei der Stinkmorchel (Phallus impudicus).

Graue Wulstlinge (Amanita excelsa) erleben derzeit in Wäldern auf schweren Böden einen Wachstumsschub, trotz der Trockenheit.

Diese luftgetrockneten Getigerten Sägeblättlinge (Lenzites tigrinus) hat Catrin entdeckt.

Genauso wie diesen, etwas betagten, aber riesigen Schuppigen Porling (Polyporus squamosus).

Eiche und Buche in trauter Eintracht.

Informationstafeln der Naturparkverwaltung zum Thema Moore. So auch des Stubbenbrooks im Hintergrund.

Lichter Altbuchenbestand mit Nachwuchs.

Michael, Hanjo und Catrin an einem der Großsteingräber.

Auch Hühnengräber genannt.

Michael entdeckte unter Lärchen einen Kiefern – Braunporling (Phaeolus schweintzii), der keineswegs nur am Fuße von Kiefern fruktifizieren kann. Nadelholz muss es aber zwingend sein.

Ganz zum Schluss noch ein Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster), ohne Sklerotium.

Zur Erinnerung an einen warmen Frühsommerabend im Mankmooser Holz. Catrin vorne, hinten von links Reinhold, Hanjo und Michael am 14. Juni 2023.


Hier die Artenliste von MTB 2136/4 = Mankmooser Holz: Gelbe Lohblüte, Breitblättriger Rübling, Grünblättriger Schwefelkopf, Brandkrustenpilz, Rotbuchen – Rindenkugelpilz, Echter Zunderschwamm, Rötliche Buchenkohlenbeere, Rehbrauner Dachpilz, Flacher Lackporling, Herber Zwergknäuling, Birken – Knäuling, Sklerotien – Porling, Veränderlicher Spaltporling, Tintenstrichpilz, Grauer Wulstling, Lungen – Seitling, Flächiges Eckenscheibchen, Perlpilz, Striegeliger Schichtpilz, Fichten – Wurzelschwamm, Gemeine Stinkmorchel, Striegelige Tramete, Rotbrauner Borstenscheibling, Getigerter Sägeblättling, Eichenwirrling, Schuppiger Porling, Kiefern – Braunporling, Samtiger Schichtpilz, Ahorn – Holzkeule und Brombeerrost.


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10. Juni 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Durch das Buchholz bei Zickhusen

Sonnig – warmes Frühsommerwetter heute im Buchholz/Haushalt Forst.

Das Buchholz liegt zwischen den Ortschaften Zickhusen und Alt Meteln. Auf alten, Topografischen Karten wurden die Wälder um Zickhusen, Bad Kleinen und Lübstorf unter der Bezeichnung Haushalt Forst geführt. Es handelt sich um einen unserer sogenannten „Edelwälder“, die zwar sehr launisch bezüglich ihres Großpilzaufkommens sind, aber in manchen Jahren zu einer regelrechten Fundgrube mutieren können. Und das nicht erst im Herbst, sondern durchaus auch schon im Sommer. So geschehen im Hochsommer des Jahres 2010 mit einem ausgesprochen interessanten Röhrlings – Schub oder im Juni 2016, als es hier ein großes Aufgebot von Sommersteinpilzen gab.

Und auch heute waren Sommersteinpilze (Boletus reticulaltus) vertreten, wenn auch nur mit diesen beiden Exemplaren.

Im Herbst kann man in manchen Jahren mit dem Rasenmäher antanzen, um die Massen von Totentrompeten zu Ernten. Auszeichnen tut sich das ganz überwiegend mit Buchen bestandene und von zahlreichen Sümpfen und Mooren durchzogene Gebiet auch durch seinen Artenreichtum und darunter teils echte Raritäten. Aber es ist noch recht früh und wie geschrieben, richtig gut wird es hier nur in einigen, ausgewählten Jahren. Derzeit ist es leider schon wieder sehr trocken geworden, so dass wir unsere Erwartungen nicht sonderlich hoch waren. Trotz der Trockenheit konnten die vier Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Ende durchaus zufrieden sein. Oasenweise einige Täublinge, Perlpilze und auch Röhrlinge, vertreten durch den Sommersteinpilz und dem Flockenstieligem Hexen – Röhrling. So schlug am Ende sogar für unsere beiden weiblichen Teilnehmerinnen eine Pilzmahlzeit für den Sonntagsbraten zu Buche.

Gleich zum Start begrüßten uns einige bitter schmeckende und auch giftige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare).

An einem toten Rotbuchen – Strunk einige, wenige Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmonarius). Essbar.

Trotz der Trockenheit ein erster Täubling.

Die weißen Lamellen sind geschmeidig – ein Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha) und ein delikater Speisepilz!

Paradiesische Zustände für viele Tier und Pflanzenarten die es feucht mögen und natürlich auch für Pilze.

So auch für diesen jungen Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola), der mächtig ins Schwitzen gekommen ist. Nicht wegen des warmen Wetters, sondern wegen eines heftigen Wachstumsschubes. Nährstoffe werden dem Transportmittel Wasser entzogen und dieses über  Guttationströpfen wieder ausgeschieden.

Urwüchsige Natur pur!

Ein Perlpilz (Amanita rubescens) trotzt der Trockenheit.

Pilzfreund Robert hat ein weiteres Exemplar entdeckt und seinen Foto – Apparat gezückt.

Perlpilz (Amanita rubescens). Roh giftig, gut durchgegart essbar.

Immer wieder ein hoher Totholz – Anteil.

Und schon wieder ein Perlpilz?

Nein, es ist ein Grauer Wulstling (Amanita excelsa). Ihm fehlen die weinroten Tönungen. Die Manschette ist gerieft, die Hüllreste auf dem Hut grauschorfig, also kein Pantherpilz und somit essbar. Trotz der durch Trockenheit angedeuteten Wulste am Stielgrund.

Wir umwanderten das recht weitläufige und buchtenreiche Moor- und Sumpfgebiet.

Flache Lackporlinge (Ganoderma lipsiense) werfen reichlich zimtfarbenes Sporenpulver ab.

An diesem Flockenstieligen Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis) hat schon jemand vor gekostet.

Auch von unten wurde schon probiert.

Und wieder eine Oasse mit Frischpilzen. Wieder Graue Wulstlinge (Amanita excelsa).

Zwischen ihnen aber auch mal ein Perlpilz (Mitte).

Im Wurzelbereich von Nadelbäumen ein junger Kiefern – Braunporling (Phaeolus schweintzii). Auch er sondert Guttationströpfchen ab.

Hier schieben Perlpilze (Amanita rubescens) Da sie gute Speisepilze sind, werden sie entsprechend Verwendung finden.

Auch dieser imposante, breit ausladende Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) geht mit. Nicht für die Küche, sondern schon mal als Bastelgrundlage für spätere Advents – Gestecke.

Ein wunderbar frischer Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster).

Und weil er so schön ist, nochmals aus einer anderen Perspektive.

Wir verabschieden uns aus dem Buchholz/Haushalt Forst und bedanken uns ganz herzlich, dass wir hier bei herrlichem Frühsommer – Wetter recht erfolgreich unterwegs sein durften. 10. Juni 2023.


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07. Juni 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Neukloster

Auch für interessierte Pilz- und Naturliebhaber*innen

MTB 2136/3: Neukloster Forst bei Neumühle

Am Teppnitzbach Neumühle.

Heute waren wir im Ramen unserer Mittwochsexkursionen im dritten Quadranten der Topographischen Karte Neukloster unterwegs. Auch dieser Quadrant ist ausgesprochen waldreich, so dass wir hier ein großes Betätigungsfeld vorfanden. Den Bereich zwischen dem Neukloster See und dem Großen Wariner See wählten wir für uns aus und bezogen teils auch den Neumühler Bereich mit dem Teppnitzbach mit ein. Weitläufige Nadelforste, aber auch Buchenwälder und Erlenbrüche finden sich hier. Wie das gesamte MTB sind auch von hier fast alle gängigen Großpilze bekannt, aber neues kann natürlich immer wieder entdeckt werden, so auch heute.

Wir starteten am späten Nachmittag von Nakenstorf aus.

Info – Tafel für Wanderer. Das Gebiet gehört zum Naturpark Sternberger Seenland.

Holunder Rindenschichtpilz (Lyomyces sambuci).

Am Rande des Südufers vom Neukloster See finden sich am Rande des Schilfgürtels immer wieder Stauden der Sumpf – Schwertlilie.

Der Mottenkugel – Lederrindenpilz (Scytinostroma hemidichophyticum) bekommt einen weiteren Fundpunkt in meiner Kartei.

Und was ist das für ein Gebildet hoch oben in dieser Kiefer?

Es handelt sich um eine vererbliche Knospenmutation. Die Samen sollen auch zum Züchten kleinwüchsiger Kiefern Verwendung finden. Die auch Donnerbüsche genannten Mutationen werden also nicht, so wie andere Hexenbesen, beispielsweise von Birken, durch einen Pilz verursacht.

Am Neukloster See.

Blickrichtung Norden.

Gemeiner Feuerschwamm (Phellinus igniarius) an Weide in Ufernähe.

Rotbuche und Waldkiefer in trauter Eintracht.

Mit Löwengelb hat das nichts mehr zu tun. Die vorjährigen Fruchtkörper sind völlig entfärbt.

Gut sind jedoch noch die schwarzen Füße zu erkennen. Löwengelber – Stielporling (Polyporus varius).

Wir überqueren die Brücke über den Teppnitzbach.

Der Teppnitzbach verbindet den Großen Wariner See und den Neukloster See miteinander. Hier mündet er in letzterem.

Der Brombeerrost (Phragmidium violaceum).

Hier auf der Blatt – Unterseite.

Wir erreichen gleich den kleinen Forst – und Wassermühlenort Neumühle.

Ein idyllisches Plätzchen und besonders schön an diesem warmen Frühsommer – Abend in Neumühle.

Die Fischtreppen des Teppnitzbaches.

Catrin, Christian und Michael unter einer ausladenden, uralten Eiche.

Dieses Naturdenkmal habe ich bereits zu Kindertagen bewundert.

Und dieser Strauch hat sich ein silbergraues Festkleid aus Seide zugelegt.

Oder anlegen lassen. Ich denke, Chris wäre als Schmetterlings – Fan begeistert gewesen. Verantwortlich für das Hochzeitskleid sind die Raupen der Pfaffenhütchen – Gespinstmotte (Yponomeuta cognegellus).

Die Raupen können das Gehölz zwar entlauben, aber dem Strauch macht es nichts aus. Er erholt sich rasch von seinen Spinnern und begrünt sich wieder.

Die Blüten des Schwarzen Hollunders.

Wir hatten damit gerechnet, dass es heute sehr schwer werden würde, überhaupt einen Frischpilz zu Gesicht zu bekommen. Aber auf den letzten Schritten sollte doch noch ein frischer Breitblättriger Rübling (Megacollybia platyphylla) für einen würdigen Abschluss der heutigen Mittwochsexkursion sorgen.

Von links: Reinhold, Catrin, Christian und Michael.

Hier die kleine Artenliste von MTB: 2136/3 = Neukloster Forst bei Neumühle: Ampferblatt – Rost, Holunder – Rindenschichtpilz, Flacher Lackporling, Vielgestaltige Kohlenbeere, Schmetterlings – Tramete, Mottenkugel – Lederrindenpilz, Judasohr, Zugespitzter Kugelpilz, Gemeiner Feuerschwamm, Gemeiner Violettporling, Echter Zunderschwamm, Brandkrustenpilz, Geweihförmige Holzkeule, Striegeliger Schichtpilz, Angebrannter Rauchporling, Löwengelber Porling, Rötende Tramete, Rotbraune Buchenkohlenbeere, Stockschwämmchen, Schuppiger Porling, Gallertfleischiger Fältling, Adlerfarn – Fleckenpilz, Brombeerrost und Breitblättriger Rübling.

Teppnitz – Bachtal bei Neumühle am 07. Juni 2023.


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31. Mai 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Neukloster

Auch für interessierte Natur- und Pilzliebhaber*innen

MTB 2136/2: Lübberstorfer Forst

In der Lübberstorfer Forst am 31. Mai 2023.

Heute ging es in den zweiten Quadranten des Messtischblattes Neukloster. Große Forst- bzw. Waldflächen standen uns zur Verfügung. Zum einen der nördliche Bereich der Lübberstorfer Forst, die ihrerseits ein Teilbereich der Neukloster Forst bildet oder der Westteil der Schlemminer Staatsforst. Laub- und Nadelbereiche finden sich in der Lübberstorfer Forst, aber auch kleinere Hügel wie der Taterberg, Jopelsberg oder Aschenberg. Wo Berge oder Hügel sind, gibt es auch Täler und Senken. In ihnen sind Feuchtbereiche, Sümpfe, Tümpel und Kesselmoore zu finden. Hier einige Impressionen aus der Lübberstorfer Forst, für die wir uns entschieden. Wir das waren Catrin aus Bützow, Michael aus Schwerin, Christopher aus Lübeck und Reinhold aus Wismar.

Gleich zum Start entdeckte Catrin am Rande eines kleinen Kesselmoores unter Rotbuchen eine kleine Gruppe von Flockenstieligen Hexen – Röhrlingen (Boletus luridiformis). Michaels Abendbrot war gesichert.

Chris beim Hexenschuss für seine Foto – Datei.

Jungwuchs am Moor – Rand.

Eine Art Schwingel wächst hier.

Schön sind die starken Myzel – Fasern am Stielgrund zu erkennen, die typisch für den Breitblättrigen Rübling (Megacollybia platyphylla) sind.

Ein besonders schönes und kompaktes Exemplar des Breitblattes.

Der häufige Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster) zählt zu den Weißsporern.

Das Schneeweiße Haarbecherchen (Dasyscyphus virgineus). Neuerdings unter Lachnum virgineum geführt.

Schmalsporige- oder Spitzgebuckelte Falten – Tintlinge (Coprinus acuminatus) heute am Standort in der Lübberstorfer Forst.

Junge Exemplare.

Und noch einmal aus einer anderen Perspektive fotografiert.

Der Stiel von C. acuminatus kann nach Erhardt Ludwig mit oder ohne scharfkantigen Wulst ausgestattet sein.

Viele rötliche Flecke auf einem Blatt des Stumpfblättrigen Ampfers.

Hervorgerufen von einem Kleinpilz, dem Ampferblatt – Rost (Ramularia rubella).

Catrin hat in einem Waldtümpel Holz mit Getigerten Sägeblättlingen drauf entdeckt und versucht sie auf Stelzen gestützt zu erreichen. Um nicht als Sumpf – Kikimora (Sumpfhexe) zu Enden, brach sie ihr unterfangen ab.

Und hier scheint ein anderes Wesen, der Wind, der Wind, das himmlische Kind, sein Unwesen getrieben zu haben. 

Entwurzelt!

Aus einem Buchenstubben, der sich in der Finalphase seiner Vermorschung befand, schaut der Hut eines Dachpilzes hervor.

Aber ist ist kein gewöhnlicher, sondern der doch eher seltener zu beobachtende Schwarzflockige Dachpilz (Pluteus umbrosus).

Auch seine Lamellenschneiden sind schwärzlich beflockt.

Und zum Schluss noch einige Schnappschüsse von Christopher Engelhart aus dem Reich der Krabbler und Flatterer. Hier ist es eine Schwarze Kammschnake (Tanyptera atrata).

Sie ist hier mit ihrer Ei – Ablage beschäftigt und schiebt ihren Ovipositor weit in eine Holzritze hinein, so Chris.

Hier hat Chris für uns den Ochsenheimer Langhornfalter (Nemophora ochsenheimerella) fotografiert.

Und schließlich noch der arbeitsame Haselblattroller (Adoperus coryli).


Haselblattroller

Hier die Artenliste von MTB 2136/2 – Lübberstorfer Forst: Zugespitzter Kugelpilz, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Flockenstieliger Hexen – Röhrling, Breitblättriger Rübling, Schmetterlings – Tramete, Rotbraune Buchenkohlenbeere, Flächiges Eckenscheibchen, Striegeliger Schichtpilz, Rotrandiger Baumschwamm, Brandkrustenpilz, Angebrannter Rauchporling, Gemeiner Violettporling, Sklerotien – Porling, Tintenstrichpilz, Buckel – Tramete, Striegelige Tramete, Birken – Blättling, Buchen – Rindenschorf, Schneeweißes Haarbecherchen, Echter Zunderschwamm, Rotbrauner Borstenscheibling, Geweihförmige Holzkeule, Birnen – Stäubling, Ampferblatt – Rostpilz, Schmalsporiger Faltentintling, Getigerter Sägeblättling, Bovistähnlicher Schleimpilz, Flacher Lackporling und Schwarzflockiger Dachpilz.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!


27. Mai 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Im Mühlenholz an der Plüschower Mühle

Das Mühlenholz am 27. Mai 2023.

Das Mühlenholz, zwischen Wismar und Grevesmühlen und südlich der Ortschaft Naschendorf gelegen, ist ein relativ kleines Waldgebiet, welches ganz überwiegend von Laubbäumen gebildet wird. Neben Pappeln und Erlen finden sich vor allem Rotbuchenbestände mit eingestreuten Eichen und Hainbuchen. Am Rande fließt der Mühlenbach und es finden sich auch kleinere Feuchtbereiche und Waldtümpel.

Am 11. Mai letzten Jahres führte eine Mittwochsexkursion hier her. Damals war es jedoch sehr arm an Frischpilzen, welches vor allem viel zu trockenen Verhältnissen geschuldet war. Natürlich befinden wir uns noch im Frühling und fast schon zum Übergang in den Frühsommer. Da dürfen die Erwartungen auf volle Körbe natürlich eher flach gehalten werden, aber sollte es nicht zu trocken sein, kann durchaus schon die eine oder andere Überraschung möglich sein. Es gibt hier jung essbare Schuppige- und Schwefelporlinge. Auch können erste Täublinge und Röhrlinge an den Start gehen. Allen voran Flockenstielige Hexen – Röhrlinge oder Sommersteinpilze. Aber der Fokus liegt ja auf Lehrwanderung und wer sein vielleicht eher bescheidenes Pilz – Wissen vertiefen möchte, für den gibt es eigentlich immer etwas zu entdecken und kennen zu lernen. Und wie lief es heute hier im Mühlenholz?

Wir starteten am Waldrand, der vom Mühlenbach begrenzt wird.

Es dauerte nicht lange und Catrin hatte, wie sollte es auch anders sein, ihre geliebten Ahorn – Holzkeulen (Xylaria longipes) entdeckt.

Der auf glattrindigen Bäumen sehr häufige Silberfleck (Phlyctris argena) zählt zu den Krustenflechten. Die Flechte soll extrahiert gegen Hautkrankheiten, Fieber, Geschwüren, Diabetes oder Verdauungsproblemen Verwendung finden.

Catrin beäugt einen Flachen Lackporling hinsichtlich seiner Eigenschaft zum bemalen.

Flacher Lackporling (Ganoderma lipsiense) mit frischem Zuwachsrand und von eigenem, zimtfarbenen Sporenpulver bestreut.

Der Mühlenbach.

Der Jagdpächter des Mühlenholzes erläuterte uns, was es mit diesen oft zusehenden Reisig – Pyramiden auf sich hat. Schulkinder sind die Baumeister.

Freude über diese frischen Frauen – Täublinge (Russula cyanoxantha).

An diesem, bereits zähem und ledrigen Schuppigen Porling (Polyporus squamosus) hat sich bereits ein Waldbewohner gütlich getan.

Weiter geht es mit zwei leckeren Täublingen im Korb. Ob wohl noch etwas dazu kommt? Wir werden sehen.

Fundbesprechung auf einem kleinen Hügel.

Es sind Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare), bitter und giftig!

Gleich werden zu den beiden Täublingen noch einige Leckerbissen hinzu kommen.

Es sollten einige Flockenstielige Hexen – Röhrlinge (Boletus luridiformis) sein, die Catrin mit einer weithin vernehmbaren Freudenbekundung entdeckte.

Und der zweite war gleich zur Stelle.

Alle guten Dinge sind drei!

Aber nein, auch ein vierter und sogar ein fünfter sollten noch dabei sein.

Unterwegs im Mühlenholz.

Und wieder etwas entdeckt, wenn auch überständig. Goldfell – Schüpplinge (Pholiota aurivella).

Und hier ist es um einem alten Baumstumpf herum eine Gruppe teils sehr üppiger Breitblättriger Rüblinge (Megacollybia platyphylla).

Dieses junge Exemplar tränt sogar etwas.

Breite Lamellen und kaum Hutfleisch zeichnen diesen nicht empfehlenswerten und häufigen Blätterpilz aus.

Das nur 1 – 3 mm große und breite Weiße Haarbecherchen (Dasyscyphus virgineus) findet sich vorzugsweise an alten Fruchtschalen von Bucheckern.

Und schließlich erfreute uns noch der erste Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila) der Saison.

Nicht jeder möchte weltweit in die Öffentlichkeit und deshalb auch nur 3 statt 4 auf unserem Erinnerungs – Foto vom 27. Mai 2023 im Mühlenholz.


Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

24. Mai 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Neukloster

Auch für Natur- und Pilzbegeisterte Gäste*innen

MTB 2136/1 – Klaasbachtal und Babster Sack

Start in das zum Teil anspruchsvoll zu durchwandernde Klaasbachtal bei Neukloster.

Heute starteten wir mit der Topographischen Karte Neukloster im Maßstab 1: 25 000. Wir, das waren Irena, Catrin, Michael, Christian und Reinhold von den Wismarer Pilzfreunden. Wie immer wurde die Karte geviertelt und heute stand der erste Quadrant auf dem Programm. Viel neues bezüglich der Kartierungsergebnisse erbrachte er zwar nicht, aber ganz ohne Neufunde ging es auch nicht ab. Der Raum Neukloster zählt zum Nahbereich und wir waren hier schon unzählige male unterwegs. Dennoch kann immer etwas neues auftauchen oder bisher unerkanntes entdeckt werden. Vom Wetter her war es heute einfach traumhaft, sonnig, windschwach und nicht zu warm.

Sogleich begrüßten uns weißliche Pilze an totem Buchenholz.

Die Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmonarius) gehen wieder an den Start.

Hier ist es ein Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster).

Catrin hat einen Breitblättrigen Rübling (Megacollybia platyphylla) entdeckt.

Das Klaasbachtal wird weit gehend sich selbst überlassen und ist daher sehr naturnah und urwüchsig.

Buchenstrunk mit zahlreichen Zunderschwämmen.

Heute war es recht mühselig, aber besonders zum Herbst hin kann es hier sehr artenreich sein.

Und wieder eine liegende Buche an der an zahlreichen stellen junge Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmonarius) heraus brechen.

Großflächig wurde hier auch die Rinde aufgebrochen.

Verantwortlich dafür zeichnet der Gemeine Rindensprenger (Vuilleminia comedes).

In diesen Ausmaßen habe ich das Werk dieses häufigen Rindenpilzes, der sich nicht auf, sondern unter der Rinde entwickelt, bisher noch nicht bewundern dürfen.

Es grünt so grün…

Der Klaasbach schneidet sich immer tiefer in die Landschaft ein.

Klar, dass es auf diesem Wanderweg mit Fahrrädern schwierig wird. Und nicht nur für diese!

Etwas Kräuterkunde mit Irena.

Der Bach führt derzeit wenig Wasser.

Irena und Michael in nahezu unberührter Natur.

Catrin hat inzwischen fast Korb füllend Lungen – Seitlinge entdeckt.

Die Pilze sind nicht nur hellhütiger, sondern auch dünnfleischiger und zartfleischiger als ihre Verwandten in den Wintermonaten.

Aufgrund ihrer weit am Stiel herab laufenden Lamellen könnte man sie leicht für Rillstielige Seitlinge halten.

Die Fruchtkörper neigen bei Trockenheit und Wind mehr oder weniger deutlich zum gilben.

Wildes Mecklenburg.

Ein junger Porling kommt beim Wachsen mächtig ins Schwitzen. Er sondert sogenannte Guttationströpfchen ab.

Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus).

Viele Pilzfreunde haben so ihre Schwierigkeiten den Rehbraunen Dachpilz (links, mit dichter stehenden und jung weißlichen, später fleischfarbenen Lamellen) vom Breitblättrigen Rübling (rechts) zu unterscheiden. .

Links der Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) und rechts der Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla).

Im Babster Sack entdeckte Catrin dann die für uns ersten Täublinge der Saison. Wunderbar frische Frauen – Täublinge (Russula cyanoxantha).

Catrin legte sich die schönen Frauen für ein Foto zurecht.

Junge und kernige Russula cyanoxantha im Babster Sack.

Ohne Schneckenfras, ohne Maden, ein Gedicht und ohnehin mit das Beste, welches an Speisepilzen in deutschen Wäldern zu finden ist. Standortfoto.

An dieser Waldkante zur Feuchtwiese hin standen die ersten Täublinge des Jahres für uns bereit.

Dieses traumhafte Waldwunderbild ist Christian Boss heute gelungen. 

So jung werden wir – Reinhold, Christian, Irena, Michael und Catrin – nie wieder auf Tour sein. 24. Mai 2023.


Hier die Artenliste von heute im MTB 2136/1 Klaasbachtal/Babster Sack: Brandkrustenpilz, Judasohr, Striegeliger Schichtpilz, Schmetterlings – Tramete, Lungen – Seitling, Gemeiner Violettporling, Schwefelporling, Echter Zunderschwamm, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Buckel – Tramete, Breitblättriger Rübling, Zugespitzter Kugelpilz, Rotrandiger Baumschwamm, Flächiges Eckenscheibchen, Blutmilchpilz, Angebrannter Rauchporling, Laubholz – Harzporling, Flacher Lackporling, Geweihförmige Holzkeule, Glimmer – Tintling, Rehbrauner Dachpilz, Runzliger Schichtpilz, Weiße Lohblüte, Tintenstrichpilz, Frauen – Täubling, Fleischroter Zystidenrindenpilz, Gemeiner Rindensprenger und Buchenfruchtschalen – Holzkeule.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

21. Mai 2023 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Durch die Everstorfer Forst bei Grevesmühlen

Herrlicher Buchenwald.


Schon vor 2 Jahren waren wir in der Everstorfer Forst zu einer Pilzwanderung im Frühling unterwegs. Damals mehr im zentralen Bereich, heute ging es hingegen in den Nordteil. Also nördlich des kleinen Ortes Everstorf. Laubwaldbestände, aber auch etwas Nadelforst, sowie Feuchtbereiche finden sich hier. So waren heute Maipilze und Stockschwämmchen als Speisepilze vertreten. Vor allem aber lernten wir ein traumhaft schönes Revier kennen. Wir das waren leider nur Catrin aus Bützow und Reinhold aus Wismar. Der Rest des Vereins hatte etwas anderes vor.

Kleines Feuchtbiotop.

Um einen Buchenstubben herum entdeckte Catrin einige Büschel des giftigen Grünblättrigen Schwefelkopfes (Hypholoma fasciculare).

Ein Blutmilchpilz (Lycogala epidendron) im auffällig rötlich gefärbten Stadium.

Später nimmt er eine graubräunliche Tarnfarbe an.

Stockschwämmchen (Kueheromyces mutabilis) an einem Buchen –  Stubben.

Wichtig für den Feinschmecker, kleine Schüppchen müssen an den Stielen zu finden sein.

Der Buchenwald im noch zarten Frühlingsgrün.

Mächtiger Zunderschwamm (Fomes fomentarius) am toten Stamm einer gestürzten Rotbuche.

Catrin inspiziert die Böschungskante.

Ein Kesselmoor?

Wir erreichen einen idyllischen Waldsee.

Herrlich!

Mit Wasser – Spiegelleien.

Von wunderbarem Buchenwald flankiertes Wasser.

Catrin im Paradies der Everstorfer Forst.

Hier dürfte zu besseren Zeiten richtig die Post abgehen.

Die stattlichen Rotbuchen dürften schon einiges erlebt haben.

Und noch einmal Wasserspiegeleien.

Blick vom Waldrand auf die hügelige Umgebung.

Am Wegrand eines Fichtenforstes dann die ersten Maipilze (Calocybe gambosa), so wie wir sie derzeit meistens vorfinden. Halb verwelkt durch die trockenen Winde.

Aber dann entdeckte Catrin einen Hexenring Maipilze an einem geschützten Standort. 

Diese Maipilze (Calocybe gambosa) waren von erstklassiger Qualität.

Und beinahe hätten wir zwischen all den Maipilzen diesen Blasenförmigen Becherling (Peziza vesiculosa) auch noch übersehen.

Frühling in der Everstorfer Forst.

Sogenanntes Giraffenholz, die Spezialität von Catrin.

Hervorgerufen von der Schlanken Ahorn – Holzkeule (Xylaria longipes).

Und wieder ein wertvolles Feuchtbiotop.

An dessem Rande auf totem Laubholz ein Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster).

Und hier gleich im Büschel selbiger Stielporling.


Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

17. Mai 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion auf der Insel Poel

Auch für interessierte Pilz- und Naturliebhaber*innen

Küstenwald bei Gollwitz – MTB 1934/4

Gollwitz auf der Insel Poel am 17. Mai 2023.

Schon ist der 4. Quadrant der Topographischen Karte 1934 = Kaltenhof an der Reihe. An der Nordostecke der Insel Poel. Die Topographische Karte trägt den Namen Kaltenhof. Der Ort gehört zu Schwarzer Busch und dieser liegt nördlich der „Inselhauptstadt“ Kirchdorf.  Der Ortsname Kaltenhof ist zumindest um diese Jahreszeit, also im Frühling, Programm. Vor allem wenn um dieser Jahreszeit ein zünftiger Nordost weht, also vom noch kalten Wasser der Ostsee her. Anders sieht es im Spätsommer und Herbst aus. Das dann noch warme Ostseewasser verwöhnt die Inselbewohner und Urlauber mit wohltuend milden Tagen und Nächten, wenn es weiter im Binnenland schon mal stärker auskühlen kann. Überhaupt sind die Temperaturschwankungen auf den Inseln nicht so groß und sorgen für eine recht ausgeglichene Klimabilanz. Dieser Umstand kommt durchaus auch dem Pilzwachstum zu gute. Insbesondere im Winter, Frühling und Herbst. Das es hier pilztechnisch sehr interessant sein kann, ist in Fachkreisen ja kein Geheimnis. Leider ist die Witterung in diesem Frühjahr über weite Strecken suboptimal gewesen. Oft kalt, trockene Luft und windig. So kam es, dass ich heute von einer umfänglicheren Bestandsaufnahme absah und mich hauptsächlich noch einmal auf Maipilze konzentrierte. Diese waren zwar auch hier größtenteils vertrocknet oder überständig, allerdings gab es an geschützteren Stellen noch sehr schöne Exemplare.

Prächtig blüht die Rosskastanie. Es ist schon verwunderlich, dass sie immer noch die Kraft dazu findet, denn in wenigen Wochen dürfte ihr Laub schon wieder durch den Befall der Miniermotte braun werden.

Auch der Flieder steht in der Blüte. Kein Wunder, es ist ja bald Herrentag.

An den frisch beschnittenen Kopfweiden führt der Weg direkt hinunter zum Strand.

Flache Lackporlinge (Ganoderma lipsiense) an einem Pappel – Stubben.

Ebenfalls an Pappelholz einige stattliche Rehbraune Dachpilze (Pluteus atricapillus).

Und auch der Haus – Tintling (Coprinus domesticus) scheint dieses Substrat zu lieben.

Neben vielen überständigen und vertrockneten Maipilzen (Calocybe gambosa), gab es gut geschützt aber auch noch richtig schöne Exemplare.

Ja sogar richtige Prachtstücke.

Maipilze vom feinsten!

Es wurde noch ein ganzer Frischhaltebehälter voll.

Zeit aufzubrechen, denn die Sonne stand an diesem Frühlingsabend schon tief. Blick von Höhe Gollwitz in östliche Richtung.


Hier die kleine Artenliste von MTB 1934/4 – Insel Poel/Küstenwald bei Gollwitz: Flacher Lackporling, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Rehbrauner Dachpilz, Mai – Schönkopf, Haus – Tintling, Flächiges Eckenscheibchen und Ampferblatt – Rostpilz.


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13. Mai 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Sie führte durch das Eichholz bei Tillyberg 

Eichengruppe am 08. Mai 2021 auf dem 36,9 m hohen Mühlenberg, unweit von Tillyberg. Im Jahre 1901 wurde auf dem Hügel eine Mühle errichtet, die bis 1962 in Betrieb war. Zwei mal vom Blitz getroffen, wurde sie schließlich abgebrochen.

Das Eichholz befindet sich nördlich der Ortschaft Neuburg und westlich von Lischow. Es fällt zu einem Ausläufer des Farpener Stausees ab. Obwohl ich das Waldgebiet seit Jahrzehnten vor Augen habe, wenn ich an den bewaldeten Ufern des Stausees unterwegs war, habe ich es bisher nicht geschafft, dem Eichholz mal einen Besuch abzustatten. Das Wasser hinderte mich stets daran. Das sollte sich heute ändern. Wir befinden uns im Vollfrühling und vielleicht gibt es hier auch in punkto Frühlingspilze einiges zu entdecken, so dachte ich zumindest. Relativ trockene Wetterlagen mit kühlen Temperaturen und Nord- bis Ostwinden schufen allerdings keine optimalen Bedingungen, so dass es bezüglich Frischpilze äußerst kläglich war, was uns heute geboten wurde.

Im Hintergrund ist das Eichholz zu sehen.

Vom Liebe, Jugend & Wertepfad aus fotografiert.

Auch die Oase der Ruhe ist nicht weit entfernt.

Catrin hat uns zu Beginn einige Pilze zum Vorstellen mitgebracht. Hier sind es Gedrungene- oder Steppen – Champignons (Agaricus spissicaulis). Sie sind essbar.

Hier Braune Raslinge oder Büschel – Ritterlinge (Lyophyllum fumosum, die wir meist aus dem Herbst kennen und die ausgezeichnete Speisepilze darstellen.

Aber nun streben wir endlich dem Eichholz entgegen.

Als erste Pilzart begrüßte uns der Holunder – Rindenschichtpilz (Lyomyces sambuci).

Obwohl kaum Frischpilze, begeisterte uns ein vielseitiger Baumbestand.

Hier sind beispielsweise zahlreiche Robinien mit eingestreut.

Wir erreichen den Farpener Stausee.

Ein in den 1970er Jahren künstlich angelegtes Natur – Paradies.

Hier hat es sich ein Bovistähnlicher Schleimpilz (Reticularia lycoperdon) gemütlich gemacht.

Hier läuft eine Bewässerungsanlage. Aus diesem Grunde wurde der See damals aufgestaut. Die leichten Sandböden um Neuburg herum trocknen im Sommer oft stark aus.

Am feuchten Ufer des Farpener Stausees wuchsen dann auch einige Frischpilze. Es handelt sich um die Spitzbuckligen Falten – Tintlinge (Coprinus acuminatus). Sollte jemand auf die Idee kommen, sie der kulinarischen Verwertung zuführen zu wollen, dann bitte Alkohol meiden!

Und das Beste zum Schluss.

Holzkohlenpilze (Daldinia concentrica). Eine gebietsweise seltenere Schlauchpilz – Art.

Und deshalb concentrica!

Bis auf Catrin, die heute etwas Kamera – Scheu war, sehen wir hier alle, die an diesem schönen Maitag im Eichholz unterwegs waren.


Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!


10. Mai 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion auf der Insel Poel

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Im MTB 1934/3 = Kaltenhof mit Reetmoor und Küstenwald

Christian, Catrin und Hanjo am Eingang zum Reetmoor auf dem Küsten – Wanderweg.

Heute begannen wir mit einer neuen Topographischen Karte im Maßstab 1 : 25 000, die außer große Ostseeflächen den Nordwestlichen Bereich der Insel Poel tangiert. Deshalb starteten wir schon mit dem 3. Quadranten. Im 1. und 2. wäre nämlich Taucherausrüstung und Kenntnis der marinen Pilzflora nötig gewesen. Wir finden hier unmittelbar entlang des Strandes einen Küstenschutzwald und das im wesentlich von Schilf bestandene Reetmoor vor. Bereits im Jahre 2021 war ich hier am 12. Mai zusammen mit einem Pilzfreund von der Uni – Rostock unterwegs, der damals Frühlingspilze für ein von ihm geplantes Pilzposter fotografierte. Wir hatten damals Glück. Es ging bezüglich Frischpilze im Frühling richtig die Post ab. Nicht nur Klassiker wie Schild- Rötlinge, Frühlingsackerlinge oder Maipilze. Nein, auch manches mehr konnten wir entdecken. Es war optimal, so dass es heute schwer wurde, an die Erfolge von damals anzuknüpfen. Und es war durch Ostwindlagen auch zu trocken.

Erläuterungen zur Insel Poel.

Gleich am Eingang entdeckten wir einen richtigen Pilz mit Hut und Stiel. Einen Kurzstieligen Weichritterling (Melanoleuca brevipes).

An sehr starkem Totholz, dass wir als zu Weide gehörig identfizierten, wuchsen einige Feuerschwämme. Um welchen genau es sich handelt, kann ich nicht sagen. Sicher kein Gemeiner Feuerschwamm und sollte es tatsächlich Salix gewesen sein, sicher auch kein Pflaumen Feuerschwamm.

Obwohl mich diese Exemplare am selben Substrat doch stark an den Pflaumen – Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus) erinnern. Möglich wäre aber auch der Sanddorn – Feuerschwamm.

Auch diese Champignons gaben uns Rätsel auf. Sie wuchsem in direkten Strandsandbereich am eutrophierten Waldrand. Gewisse Ähnlichkeiten bestehen zum Zweisporigen Champignon, der aber nicht in Betracht kommt.

Zum Glück gibt es aber Großpilze die nicht so zweideutig daher kommen, so wie dieser Ansehnliche Scheidling (Volvariella speciosa).

Eindeutiger ist da schon dieser Kleinpilz an Krausem Ampfer – Puccinia fragmidium.

Mit zahlreichen, weißlichen Aezien im Zentrum.

Tintlinge (Coprinus spec.) im jüngeren Semester.

Und hier in einem etwas fortgeschrittenerem.

Naturnahe Badestelle.

Mit feinem Strandsand. Nur das Wetter spielte nicht so richtig mit und das Ostseewasser ist noch ziemlich gewöhnungsbedürftig temperiert.

Blick auf den ersten und zweiten Quadranten des Messtischblattes 1934. Einfach zu feucht!

Schuppiger Porling (Polyporus squamosus).

Und die selbe Art eine Nummer größer.

Ein Phytoparasit auf Brennnessel.

Von rechts: Catrin, Christian, Hanjo und Reinhold. 3 Hobby – Mykologen + eine weibliche waren heute auf Tour.


Die Artenliste von MTB: 1934/3 – Küstenstreifen am Reetmoor/Poel: Kurzstieliger Weichritterling, Ampferblatt – Rost, Orangefarbiges Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Zweisporiger Champignon, Austern – Seitling, Flacher Lackporling, Rotrandiger Baumschwamm, Grünblättriger Schwefelkopf, Ahorn – Holzkeule, Buckel – Tramete, Brandkrustenpilz, Riesenbovist, Puccinia fragmidium und Mai – Schönkopf.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

05. – 07. Mai 2023 – Pilzseminar in Mecklenburg

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Frühlingsseminar 2023

Direkt am Schweriner See

Freitag, der 05.05. – Ab 14.00 Uhr Theorietag Es gab einen Vortag von Christopher Engelhardt zum Thema Phytoparasitische Kleinpilze (Rostpilze, Töpfchenpilze, Mehltaue und Brandpilze) und einen Beitrag zu Flechten. Reinhold Krakow stellte Frühlingspilze vor und ging auf die Mykorrhiza einiger, wichtiger Waldbäume ein. Auch eine kleine Abendexkursion gehörte dazu.

Phytoparasitisches in Wort und Bild von Christopher Engelhardt.

Hier hat sich auch mal ein Falter bei Chris ein gemogelt. Er hat für alles ein Auge.

Chris während seiner Ausführungen.

Catrin und Christian setzen sich mit den im Vorfeld bereits mitgebrachten Frischpilzen auseinander.

Im konkreten Fall mit diesen Schild – Rötlingen (Entoloma clypeatum).

Lorchel und Morchel im Vergleich.

Am Abend, kurz vor einsetzen des Regens, ging es noch zum Schweriner See hinunter.

Sonnabend, der 06.05. – Ganztagsexkursionen und Bestimmungsarbeit

Start zu unseren Exkursionen am Schweriner See in Wiligrad mit einigen Hexenringen imposanter Maipilze.

Mai – Schönköpfe (Calocybe gambosa) am Standort in Wiligrad.

Phytoparasiten sind Kleinpilze die oft auf eine ganz bestimmte Pflanze spezialisiert sind, aber im laufe einer Vegetationsperiode auch ihre Wirte wechseln können.

Hier ist es der im gestrigen Vortrag von Christopher vorgestellte Scharbockskraut – Rost (Uromyces ficariae).

Nach den nächtlichen Regenfällen wieder gut aufgefrischt zeigten sich diese Judasohren (Hirneola auriculae – judae).

Der Ampferblatt – Rostpilz (Ramularia rubella).

Der kleinere Bruder des Schuppigen Porlings, der Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster). Ein Vertreter der Stiel – Porlinge.

Hier wurde offensichtlich etwas interessantes gefunden.

Auf einem Haufen von Buchenblättern wuchsen einige Becherlinge. Sie wurden im Feld als Buchenwald – Becherlinge angesprochen. Ich habe diesbezüglich aber meine Zweifel. Mikroskopische Untersuchengen bringen wohl nicht viel, bleiben wir beim Makroskopischen und da passt meiner Auffassung nach der Blasenförmige Becherling (Peziza vesiculosa) augenscheinlich viel besser.

Das der große Schlauchpilz hier sogar eine Art Stiel ausgebildet hat, ist dem Umstand geschuldet, dass er etwas tiefer im Substrat seinen Ausgangspunkt hat und auf diese Weise sein Apothezium nach oben schieben konnte bzw. musste.

Hier dürften wir wohl den Haus – Tintling (Coprinus domesticus) sehen.

Großporige Datronie (Datronia mollis).

Es wird grün, Vorsicht, die Bäume schlagen aus!

Fundbesprechung.

Grau der Himmel, grau das Wasser des Schweriner Sees.

Michael ist fündig geworden.

Wasserfestes Schuhwerk ist angebracht.

Der Bovistähnliche Schleimpilz (Reticularia lycoperdon).

Der nächtliche Regen hat der Natur sichtlich gut getan.

Catrin aus Bützow und Christian aus Berlin vorneweg.

Nach dem Regen hat es sich für diese Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus) ausgeglimmert.

Eine sahneweißliche Beschichtung aus dem Pilzreich an einem Laubholz – Ast, die uns Rätsel aufgab.

Ist es eine Irpex – Art? Gut möglich, aber welche? Der Milchweiße Eggenpilz? Es soll hunderte Arten davon geben und ohne mikroskopische Untersuchung kommt man hier wohl nicht weiter.

Schloss Wiligrad am novembergrauen 6. Mai 2023.

Im Rasen des Schlossparks einige frühe Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades).

Und auch ein Gold – Mistpilz (Bolbitius vitellinus) war dabei. In der Vergleichsabbildung eines Pilzbuches erscheint der Stiel allerdings deutlich blasser.

Mal frischere, mal ältere Egerlinge am Uferweg des Schweriner Sees. Wir haben sie als Zweisporiger Champignon (Agaricus bisporus) bestimmt. Dr. Schultze aus Hamburg hat sie sich auch unterm Mikroskop angeschaut.

Standortstreu, denn im vergangenen Jahr schon entdeckt, zeigte sich der Mottenkugel – Lederrindenpilz (Scytinostroma hemidichophyticum).

Durch den nächtlichen Prasselregen ganz schön eingesaut sind diese Buchenwald – Wasserfüße (Hydropus subalpinus).

Frisch erschienen seit April sind nun auch wieder die Mai – Stielporlinge (Polyporus lepideus).

Zum Schluss wurden dann noch reichlich Maipilze im Schlosspark Wiligrad eingesammelt.

Dass wir auf unserer Exkursion im Morchel – Paradies schlechthin keiner einzigen habhaft werden konnten, ließ Catrin keine Ruhe und sie drehte noch eine kleine Abendrunde im und um unser Objekt. Mit Erfolg! Eine junge Käppchen – Morchel (Mitrophora semilibera).

Und auch dieses Exemplar war dabei. Habituell eher eine Spitzmorchel, aber die Längsrippen verlaufen nicht besonders parallel. Könnte aber der Witterung zu verdanken sein, da der Pilz schon vertrocknet war und durch den Regen wieder aufgequollen ist. Solche Pilze dürfen keinesfalls mehr gegessen werden!

Unsere Abschlussexkursion führte uns durch die Wald- und Wiesenlandschaft zwischen Jesendorf und Tarzow. Und heute zeigte sich auch der Wonnemonat von seiner schönsten Seite.

So wie es sich ursprünglich auch gehörte, an Nadelholz, ein Gifthäubling (Galerina marginata) an toter Kiefer.

Dr. Wulf Schultze aus Hamburg mit Zapfenrübling und Gift – Häubling in der Hand.

Herr Dr. Wulf Schultze ist Privat – Dozent im Ruhestand an der Universität Hamburg und Mitglied einer hochkarätigen Arbeitsgruppe Mykologie in der Hansestadt an der Elbe.

Sein berufliches Fachgebiet an der Universität war die Pharmazie und hier erläutert er uns Forschungszusammenhänge bezüglich eines aus dem Bitteren Zapfenrübling gewonnenen Fungizides.

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Michael hat einen absolut verpilzten Birken – Stock entdeckt.

So mit dem eigentlich wertvollsten Fund der heutigen Exkursion, dem Weitlöcherigen – Stielporling (Polyporus arcularius). In M-V bisher nur zerstreut nachgewiesen. Danke Michael!

Der Nördliche Zinnoberschwamm (Pycnoporus cinnabarius) ist vor allem für unsere Augen ein Schmaus. Beide Arten bevorzugen trockenere, sonnige Lagen. Hier fotografiert von unserer Pilzfreundin Catrin Berseck.

Und dann entdeckte Egon aus Berlin am Wegesrand, ganz unverhofft, noch einige, wenige Käppchen – Morcheln (Mitrophora semilibera).

Wiese und Wald dicht beieinander und wir mitten drin.

Und auch ein Grauweidengebüsch kann so manche Pilzfreundin – und Pilzfreund entzücken.

Hier scheint ein begehrtes Fotomotiv gefunden worden zu sein.

Es handelt sich um frische Schild – Rötlinge (Entoloma clypeatum). Ein Frühlings – Klassiker unter Rosengewächsen.

Hier sehen wir eher einen Winter – Klassiker, der durch den Dauerregen wieder auflebte, das Judasohr (Hirneola auriculae – judae).

Und wieder ein Blick in die schöne Landschaft.

Der erste Röhrling der Saison, ein Butterpilz (Suillus luteus) am lichten Standort unter Kiefer.

Den auch Catrin mit ihrem neuen Handy im Bild festhalten möchte.

Auch einige Vertreter der Fälblinge (Hebeloma spec.) waren anwesend.

Oder auch diese essbaren Gilbenden Erdritterlinge (Tricholoma argyraceum), die wir sowohl unter Nadel-, wie auch Laubbäumen antreffen können.

Und Bea aus Berlin wartete dann sogar mit dem ersten Krempling des Jahres auf. Ein Großer Krempling (Paxillus validus).

Schönes Mecklenburg!

Links die Hochgerippte Becherlorchel (Helvella acetabulum) und rechts die Schwarzweiße Becherlorchel (Helvella leucomelaena).

Seeblick.

Kurze Rast am See. Foto: Catrin Berseck.

Na nu, da war doch eben ein Eichhörnchen?

Blick über den See.

Und rechter Hand unseres Wanderweges ein weiterer See.

Und inmitten hoher Gräser ein Büschel Tintlinge. Es dürfte sich um Spitzgebuckelte Faltentintlinge (Coprinus acuminatus) handeln.

Schönes Mecklenburg!

Ein Paradies für Flora und Fauna.

Natürliche Urwüchsigkeit.

Unsere Runde schließt sich allmählich.

Hier sehen wir frische Voreilende- oder Frühlings – Ackerlinge (Agrocybe praecox).

Catrin entdeckte schließlich noch eine Stelle mit Fälblingen (Hebeloma spec.) unter Kiefern im blanken Sand.

Ganz zum Schluss noch eine besonders schöne Schwarzweiße Becherlorchel (Helvella leucomelaena).

Auch in diesem Jahr lud also das Mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar wieder zu einem pilzkundlichen Wochenende zum Thema „Unsere Großpilze im Frühling“ sehr herzlich einladen. Wie immer über drei Tage. Mit etwas Theorie am Freitag Nachmittag und einer kleinen Abendexkursion. Sonnabend Tagesexkursionen und anschließende Fundauswertung und Bestimmungsarbeit in gemütlicher Runde. Am Sonntag ging es zu einer gemeinsamen Abschlussexkursion nochmals hinaus in die erwachende Natur.


Der Kostenpunkt betrug: 80,00 € p. P., zuzüglich 60,00 € für Unterkunft und Verpflegung


Uli` s Kinderland in Gallentin, bei Bad Kleinen, konnten wir unser diesjähriges Frühlingsseminar bestreiten, direkt am Ufer des Schweriner Sees gelegen. 

Die Geschäftsführung von Ulis Kinderland e.V. hatte mir folgendes Angebot unterbreitet:

  • Vollverpflegung (Beginn Freitag mit Abendessen und endet am Sonntag mit dem Frühstück)
  • Lagerfeuer wenn gewünscht mit Grillmöglichkeit
  • Unterbringung in Zimmern mit Einzelbelegung
  • 60,00 € p. P.
  • Es steht ein Schulungsraum zur Verfügung 
  • Bettwäsche: 08.00 €

    Bis auf eine Teilnehmerin sehen wir hier alle Pzltfreundinnen und Freunde des diesjährigen Frühlingsseminars am Schweriner See.

Anfragen unter folgender Tel. – Nr.: 03841/228917 oder Handy: 0173/6977219.

Oder auch bei: Uli` s Kinderland

In zweien dieser Bungalow waren wir untergebracht.

Verbindliche Anmeldungen für spätere Seminare unter:

E – Mail: steinpilz.wismar@t-online.de 

03. Mai 2023 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im MTB 2131 = Schönberg

Auch für interessierte Pilz- und Naturliebhaber

Ziel war der Rapenhorst südlich Roduchelstorf

Im frühlingshaften Rapenhorst am 03. Mai 2023.

Im letzten Quadranten der Topographischen Karte von Schönberg findet sich nur wenig Wald. Vielmehr gibt es kleine Wäldchen und Brüche über den 4. Quadranten verstreut, die kaum eine Exkursion rechtfertigen würden. Zumindest von der Größe her. Neben einem Wäldchen südöstlich der Ortschaft Groß Siemz ist der Rapenhorst noch das größte Waldgebiet. Auch westlich Retelsdorf befindet sich noch ein kleiner Laubwald. Der Rapenhorst liegt direkt an der B 104, bzw. wird von dieser sogar durchtrennt. So trafen sich außer dem Organisator Reinhold Krakow vom Steinpilz Wismar heute Nachmittag hier unsere Chinesische Pilzfreundin Yibo aus Güstrow und Jung – Pilzberater Phillip aus Renzow zu einer kleinen Exkursion durch das recht begrenzte Revier. Etwas Buchenbestand, Erlenbruch, Mischwald aus Eichen, Buchen, Hainbuchen, Wildkirschen und Pappeln sowie Nadelforste mit Fichten – Dominanz sorgten für Abwechslung. Auch alte Haselsträucher und Schlehen – Hecken finden sich im oder an den Rändern des Rapenhorstes, der auf besseren Böden steht.

Gleich zu Beginn entdeckte Phillip auf einem bemoosten Buchenstubben diese Schildborstlinge der Gattung Scutellinia.

Phillip nahm einige Exemplare zur mikroskopischen Untersuchung nach Rehna mit. Es handelt sich um den Bewimperten Schildborstling (Scutellinia crinita). Vielen Dank an Torsten Richter! 

An Grauweiden ausnehmend häufig, entdeckte Phillip heute den Tabakbraunen Borstenscheibling (Hymenochaete tabacina) zur Abwechslung mal an Hasel.

Der häufigste aller resupinater Feuerschwämme ist der Rostbraune Feuerschwamm (Phellinus ferruginosus). Meist an Hasel, so wie auch hier.

Yibo hat etwas an einem alten Eichenstrunk entdeckt.

Es ist der ausschlieslich an totem Eichenholz fruktifizierende Rotbraune Borstenscheibling (Hymenochaete rubiginosa). Die Borstenscheiblinge, obwohl ohne Poren, stehen den Feuerschwämmen und Schillerporlingen nahe.

Hier gingen einige starke Pappeln zu Boden.

Ein gefundenes Fressen für den Flachen Lackporling (Ganoderma lipsiense).

Rotbraune Kohlenbeere (Hypoxylon fuscum) an Corylus.

Derzeit ist auch oft das Insekt des Jahres 2020 zu beobachten. Der Blauschwarze Ölkäfer (Meloe proscarabaeus). Er ist geschützt und soll einer Rückgangstendenz unterliegen. Der Käfer parasitiert Wildbienen und ist giftig. Die Medien haben ihn inzwischen als todbringendes Monster für Horrorschlagzeilen entdeckt. Vor einigen Jahren warnte auch noch ein Schild am Waldrand des Rapenhorst vor Lebensgefahr bei Betreten des Waldes. Wenn doch, dann bitte nur in Schutzbekleidung. Eine clevere Aktion eines um unsere Gesundheit besorgten Jägers.

Duft – Trichterling (Clitocybe fragrans).

Etwas für die Asco – Experten auf nassen, verrottendem Laubholz, eventuell Alnus. Torsten Richter brachte uns auf die richtige Spur. Es handelt sich um das Frühe Stielbecherchen (Hymenoscyphus vernus).

Gleiches gilt für diese grauen und überaus häufigen Becherlinge an feucht liegendem Laubholz und hier oft auf der Unterseite. Sehr wahrscheinlich die Gattung Molisia. Es gibt hier ein durchaus dankbares Betätigungsfeld für einige Experten mit Mikroskop.

Schneeweiße Haarbecherchen (Lachnum virgineum), die sich oft in großer Anzahl auf der Unterseite toter Eichenstrünke finden lassen.

Überaus häufig findet sich an toten Laubholz – Ästen auch der Ockerrötliche Resupinatstacheling (Steccerinum ochraceum).

Eine offensichtlich noch junge Eidechse nahmen wir an, aber falsch gedacht. Es soll ein Teichmolch sein. Auch hier half uns Torsten Richter vom Pilzverein Heinrich Sternberg Rehna e.V. weiter.

Und auch eine kleine Stelle mit Maipilzen (Calocybe gambosa) beglückte uns ziemlich am Ende der Exkursion durch den Rapenhorst.


Hier die Artenliste von MTB 2131/4 Rapenhorst: Bewimperter Holzschildborstling, Angebrannter Rauchporling, Grünblättriger Schwefelkopf, Dickblättriger Schwarztäubling, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Kiefern – Braunporling, Fichten – Zapfenrübling, Tabakbrauner Borstenscheibling, Hasel – Rindensprenger, Rotrandiger Baumschwamm, Rötende Tramete, Rotbrauner Borstenscheibling, Flacher Lackporling, Judasohr, Zugespitzter Kugelpilz, Rotbraune Kohlenbeere, Samtiger Schichtpilz, Duft – Trichterling, Fichtennadel – Spaltlippe, Blutmilchpilz, Striegelige Tramete, Eichenwirrling, Schneeweißes Haarbecherchen, Ockerrötlicher Resupinatstacheling, Herber Zwergknäuling, Maipilz, Striegeliger Schichtpilz, Polsterförmiger Feuerschwamm, Schmetterlings – Tramete, Erlenblatt – Becherchen und Frühes Stielbecherchen.


29. April 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpfhaubenpilzes

Sie führte durch den Prosekener Grund

Der Prosekener Grund am 29. April 2023.

Heute fand nach langer Zeit mal wieder eine Pilzwanderung durch den Prosekener Grund, unweit der Hansestadt Wismar, statt. Namensgebend ist der Prosekener Bach, der hier entlang von Wiesen, Bruchwäldern, Hangterrassen, bestanden von Buchen, Birken, Ahorn und Eschen, entlang fließt und bei Zierow in die Wismar Bucht mündet. Es handelt sich um einen klassischen Frühlingswald.

Gleich zu Beginn begeisterte diese Speise – Morchel (Morchella esculenta). Sie wird Modell für eine Pilzmalerin von den Kieler Pilzfreunden stehen, die deswegen heute extra aus Lübeck angereist war.

In Kindertagen träumte ich immer von Morcheln und Maipilzen, suchte aber vergeblich an falschen Standorten, an denen ich im Sommer und Herbst meine Pfifferlinge und Steinpilze ernten konnte. Klar, an solchen Stellen sind die beliebten Frühlingspilze kaum zu finden. Meine damalige Lehrmeisterin, die stadtbekannte Pilzfrau Annalotte Heinrich, zeigte sich mitleidig und verriet mir ihre geheimsten Plätze für eben diese beliebten und delikaten Frühaufsteher. Und das war der Prosekener Grund. Ganz genau beschrieb sie mir die Stellen, wo ich erfolgreich sein könnte. Ich weis noch wie heute, wie glücklich ich war, als die ersten Maipilze und Morcheln meines Lebens vor mir standen. Das hat sich tief eingebrannt. Nun, es ist viele Jahre her und die Pilzreviere verändern sich.

Morcheln und Maipilze gibt es hier zwar immer noch, aber einige, der damaligen Plätze bringen schon lange keine Pilze mehr hervor. Um so spannender wurde es heute. Die Anspannung löste sich aber gleich zu Beginn, als die erste Morchel vor uns stand. Bezüglich Maipilze konnten wir allerdings nicht punkten.

Ein interessanter Mürbling mit schuppig aufgerautem Stiel im oberen Drittel. Der Raspelstielige Mürbling scheint es nicht zu sein.

Phytoparasitisches auf Scharbockskraut – Uromyces poae.

Gesäte Tintlinge (Coprinus disseminatus).

Ein kontrastreicher Anblick.

Auch diese Mürblinge werden namenlos bleiben.

Noch stehen einige Eschen.

Warzige Drüslinge (Exidia plana) – ein Schneckenschmaus.

Auch an dieser Speisemorchel (Morchella esculenta) hatte sich bereits jemand gütlich getan.

Auch Catrin hält ihr Foto – Handy drauf.

Dieses monströse Exemplar, das der Dickfuß – Morchel (Morchella esculenta var. crassipes) zuzuordnen ist, wird die Pilzausstellung bereichern.

Auch die ersten, überwiegend noch zartfleischigen Schuppigen Porlinge (Polyporus squamosus), waren bei den Küchen – Mykologen sehr willkommen.

Catrin hinter einem Holunderstrauch, der vom Holunder – Rindenschichtpilz (Lyomyces sambuci) befallen ist.

Ein noch junger Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) im Licht der Frühlingsonne.

Eine alte Feldsteinbrücke überspannt den Prosekener Bach.

Und diese imposante Eiche steht gleich daneben.

Auch einige Frührlings – Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) erfreuten uns.

Nicht zu verwechseln mit den bitter schmeckenden und giftigen Grünblättrigen Schwefelköpfen (Hypholoma fasciculare).

Der Kreis schließt sich allmählich.

Eigentlich waren wir 6 an der Zahl, aber nicht jeder möchte auf dem www. zu sehen sein. Im Prosekener Grund am 29. April 2023.

Wann steht die nächste Wanderung auf dem Plan? – Siehe unter Termine!

26. April – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Schönberg

Im MTB 2131/3 = Hof Lockwisch

Auch für interessierte Gäste

Der Hofsee bei Hof Lockwisch am 26. April 2023.

Der dritte Quadrant der Topographischen Karte 2131 = Schönberg, im Maßstab 1 : 25 000, war heute an der Reihe. Auch hier war ich, bzw. wir, bisher im Ramen unserer Mittwochsexkursionen nur im Herbst und Spätherbst unterwegs. Bisher immer im Wald zwischen Petersberg und Klein Siemz. Als Exkursionsbereich hatte ich für heute die Wald- und Wiesenflächen zwischen den Ortschaften Lockwisch und Hof Lockwisch ausgesucht. Es schien mir für den Frühling das richtige zu sein. So trafen sich am Nachmittag dort Catrin, Phillip, Christian und Reinhold zu einem gemeinsamen Streifzug durch die erwachende und blühende Frühlingslandschaft.

Phillip hatte bereits zuvor seinen Korb an anderer Stelle mit wunderbaren Maipilzen gefüllt. Der Frühling startet voll durch!

Als erstes begrüßten uns am Ufer des Hofsees gleich einige Käppchen – Morcheln (Mitropohora semilibera). Der Löwenzahn steht in voller Blüte, nur der kalte und trockene Wind behinderte sie etwas in ihrer Streckung.

Catrin und Christian auf dem Weg in den Frühling.

Eine teils diffuse und daher nicht gerade einfache Gattung stellen die Weichritterlinge (Melanoleuca) dar. Dieses Exemplar wuchs auf der Grasnarbe, mittig auf einem Waldweg. Der graubraune, recht dünne Stiel ist weißlich überfasert.

Auf dicken Humus- oder Kompostpaketen von am Waldrand entsorgten Gartenabfällen wuchsen in Büscheln diese frischen Schmutzigen Rötel – Ritterlinge (Lepista sordida). Nicht zu verwechseln mit dem sehr ähnlichen Violetten – Rötel – Ritterling. Obwohl beide essbar sind, ist es vor allem für die Kartierung von Bedeutung.

Ein nicht alltäglicher Fund ist der Treppenförmige Steifporling (Oxyporus populinus).

Offensichtlich wurde wieder etwas entdeckt.

Es dürfte sich mit großer Wahrscheinlichkeit um den Österreichischen Kelchbecherling (Sarcyscypha austriaca) handeln.

Catrin hat einen Blick für diese häufigen Ascomyceten an totem Ahorn, für die Ahorn – Holzkeule (Xylaria longipes).

Etwas eigenartig kamen mir diese Porlinge vor, da sie vom am selben Substrat eines alten Laubholzstrunkes wachsenden Kohlenkrustenpilzes scheinbar überwuchert wurden.

Der Feinschmecker darf sich freuen. Die ersten Nelkenschwindlinge der Saison sind erschienen.

Kleine, olivbräunliche Blätterpilze auf Pflanzenresten auf einer Feuchtwiese unweit des Waldrandes.

Soll es eine Simocybe sein? 

Und hier sehen wir eine Agrocybe.

Agrocybe = Ackerling.

Blick vom Waldrand auf eine Wiese unweit des Hofsees.

Keine Konkurrenz! Wir suchten nach Pilzen, der Weißstorch nach Fröschen oder anderem Getier.

Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifoilius).

Mit Befall des Ampferblatt – Rostpilzes (Rammularia rubella).

Fundbesprechung.

Löwenzahn und Schlehen- bzw. Weißdornhecken stehen in voller Blüte. Die Morcheln sind im Gange und unter den stacheligen Büschen werden in Kürze leckere Schild- oder auch Schlehen – Rötlinge erscheinen. Auch Maipilze siedeln gerne in diesen Dornröschen – Hecken.

Ein filigraner Tintling (Coprinus spec.) auf einem alten Kuhfladen.

Der „Zärtling“ gehört in die filigrane Gruppe der Scheibchen- oder Mist – Tintlinge und die sind meist nur mikroskopisch zu bestimmen. Also nichts für uns laienhafte „Feldmykologen“.

Und hier sehen wir die Hobby – Mykologen – Schar, die heute bei einigen kniffligen Blätterpilzen das Handtuch schmeißen mussten. Sehr schade, aber wir kommen ja schließlich aus der Ecke der Pilzberater. Von links: Reinhold, Phillip, Christian und Catrin.


Hier die Artenliste von MTB 2131/3 = Wald und Wiese zwischen Lockwisch und Hof Lockwisch: Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugepitzter Kugelpilz, Käppchen – Morchel, Gemeiner Feuerschwamm, Erlen – Schillerporling, Striegeliger Schichtpilz, Judasohr, Blasiges Eckenscheibchen, Scharbockskraut – Rostpilz, Fleischbrauner Rötel – Ritterling, Schuppiger Porling, Warziges Eckenscheibchen, Treppenförmiger Steifporling, Ahorn – Holzkeule, Holunder – Rindenschichtpilz, Warziger Drüsling, Flächiges Eckenscheibchen, Brandkrustenpilz, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Ampferblatt – Rostpilz, Schwefelporling, Nelkenschwindling und Österreichischer Kelchbecherling.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

21. – 23.04.2023 – Frühjahrstagung der AMMV

Frühjahrstagung der AMMV auf Hiddensee

Die diesjährige Frühjahrstagung der Arbeitsgemeinschaft Mykologie Mecklenburg – Vorpommerns im NABU Deutschland findet in diesem Jahr vom 21. – 23. April 2023 auf der schönen Ostsee – Insel Hiddensee statt. Sie steht ganz im Zeichen der Pilzkartierung. Natürlich ist dies in erster Linie eine Einladung an die Mitglieder, aber falls Interesse bestehen sollte, sind sicher auch interessierte Leute nicht unerwünscht. Anfragen unter unter Petra Bonin, Salvador Allende Straße 61, 17036 Neubrandenburg. Tel.: 0395/7781175.

Anmeldeschluss ist der 04.02.2023. 

19. April 2023 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion MTB 2131/2 =  Schönberg

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Schwanbecker Zuschlag und Maurine Niederung

Zum 3. mal fand heute im 2. Quadranten des Messtischblattes Schönberg eine Mittwochs- und Kartierungsexkursion statt. Im Dürrejahr 2018 war ich alleine im Schwanbecker Zuschlag unterwegs. Damals im ersten September – Drittel und es herrschte noch immer Flaute an der Pilzfront, begann sich aber gerade nach langer Trockenheit zu entwickeln. Am 03. November 2021 war ich hier mit unseren Vereinsmitgliedern Monika Leister und Christopher Engelhardt, beide aus Lübeck, unterwegs. Damals durchaus erfolgreich. Nun, wir haben eine andere Jahreszeit und mit etwas Glück könnten einige Arten des Vorfrühlings gefunden und notiert werden, die im Herbst in der Regel nicht auftreten. 

Zunächst waren wir bei sehr windigem und kühlen Wetter in der Maurine – Niederung unterwegs. Wir, das waren Catrin aus Bützow, Phillip aus Renzow und Reinhold aus Wismar.

Uns begrüßte sogleich ein Büschel schwefelgelber Stockschwämme mit wissenschaftlicher Bezeichnung Hypholoma fasciculare.

Die Grünblättrigen Schwefelköpfe wirken doch ziemlich graublättrig. Trotz allem, gut vom Graublätterigen durch den schwefelgelben Stiel, bitteren Geschmack und dem Erscheinen an Laubholz zu unterscheiden. 

Ein Verwandter von Lorchel und Morchel, das Flächige Eckenscheibchen (Diatrype stigma).

Phillip entdeckte an einem toten Laubholz – Stamm diese farbenfrohen Myxomyceten.

Und diese flächigen Überzüge an einem liegenden Birkenstamm im Schwanbecker Zuschlag.

Inselweise durchbrachen sie die Birkenrinde.

Ein zapfig – stacheliges Hymenophor. Catrin nutzte eine Bestimmungs – App, die uns den Wachsgelben Fadenstachelpilz (Mycoatia uda) zelebrierte. Ein chemischer Test mit Kalilauge fiel leider negativ aus. Es hätte eine purpurrote Reaktion eintreten sollen. Es gibt noch weitere, ähnliche Arten. 

Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus) in der Maurine – Niederung. Durch Sonne und Wind beginnen sie bereits zu verwelken.

Anemonen – Becherling (Dumontinia tuberosa) im Schwanbecker Zuschlag.

Ja, ich freue mich immer, wenn ich diesem leicht bestimmbaren Schichtpilz begegne. Manchmal dringt einem sein charakteristischer „Duft“ schon in die Nase, bevor das Auge ihn erblickt. Mottenkugel – Lederrindenpilz (Skytinostroma hemidichopyticum).

Rostbrauner Feuerschwamm (Phellinus ferruginosus).

Warziges Eckenscheibchen (Diatrypella veruciformis) an Hasel.

Frühling im Erlenbruch des Schwanbecker Zuschlags.

Hier wuchsen gleich an mehreren Stellen Frühlings – Mürblinge (Psathyrella spadiceogrisea).

Frühlings – Mürblinge gehören zu den hygrophanen Pilzen und können ihre Hutfarben je nach Wassergehalt ändern.

Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) ist unter anderem auch ein häufiger Porling an Erle.

Tote Laubholz – Äste besiedelt der Lederig – häutige Fältling (Byssomerulius corium).

Hier etwas besonders farbfreudiges aus der Welt der Schlauchpilze. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um den Österreichischen Kelchbecherling (Sarcoscypha austriaca).

Phillip hatte auch wieder ein Auge für Phytoparasitisches, nämlich für den Scharbockskraut – Rostpilz (Uromyces ficariae).

Und diese Vertreter kennen wir ja aus dem Herbst. Herbstpilze können sich gerne auch mal in den Frühling verirren. Büscheliger Mürbling (Psathyrella multipedata).

Allmählich wird es Zeit zum Ende zu kommen. Auch damit die Schwarzkittel sich endlich wieder in Ruhe suhlen können und sich nicht  immer nur vor uns in Sicherheit bringen müssen. Eigentlich müsste mich die Rotte bereits kennen, denn wir hatten schon einmal das Vergnügen.


Hier die Artenliste von MTB 2131/2 – Maurine Niederung/Schwanbecker Zuschlag: Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Pflaumen – Feuerschwamm, Grünblättriger Schwefelkopf, Samtiger Schichtpilz, Echter Zunderschwamm, Rotbraune Kohlenkruste, Runzliger Schichtpilz, Ahorn – Holzkeule, Warziger Drüsling, Flächiges Eckenscheibchen, Rotbraune Kohlenbeere, Flacher Lackporling, Striegeliger Schichtpilz, Judasohr, Anemonen – Becherling, Kiefern – Braunporling, Goldgelber Zitterling, Glimmer – Tintling, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Zinnoberroter Pustelpilz, Brandkrustenpilz, Rotrandiger Baumschwamm, Vielgestaltige Kohlenbeere, Angebrannter Rauchporling, Blutmilchpilz, Dufttrichterling, Graublättriger Schwefelkopf, Fichten – Zapfenrübling, Fichten – Wurzelschwamm, Rötende Tramete, Striegeliger Schichtpilz, Mottenkugel – Lederrindenpilz, Rostbrauner Feuerschwamm, Frühlings – Mürbling, Krauser Adernzähling, Schmetterlings – Tramete, Lederrig – häutiger Fältling, Österreichischer Kelchbecherling, Rotbuchen – Rindenschorf, Weißes Buchenfruchtschalen – Haarbercherchen, Laubholz – Harzporling, Birken – Zungenporling, Büscheliger Mürbling, Scharbockskraut – Rostpilz und Ampferblatt – Rost. 

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine! 

15. April 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzwanderung

Pilzwanderern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Sie führte durch den Holmer Wald

Im Holmer Wald am 15. April 2023.

Ich habe den Holmer Wald zu einer Frühlingswanderung ausgesucht, da er auf sandigem Untergrund steht und hier auch reichlich Nadelforste vorhanden sind, die besonders im Vorfrühling recht interessant sein können. Da sich die Körbe Mitte April nur selten mit ergiebigen Speisepilzen füllen, lag der Fokus eindeutig auf Lehrwanderung. Ich hoffte allerdings auch auf einige Daten für unsere Kartierung, denn es fehlen mir hier Pilzarten aus diesem Wachstumsaspekt in meiner Datenbank. So beispielsweise essbare Scheiben – Lorcheln, die wir heute leider nicht finden konnten, oder die vom wissenschaftlichen Namen her ebenfalls essbare Frühjahrs- oder Giftlorchel (Gyromitra esculenta). Gyromitra steht für den Giftstoff Gyromitrin und esculenta bedeutet nichts anderes wie essbar. Dieser Schlauchpilz gilt als der potenziell tödlich wirkende Doppelgänger zu den einige Tage später durchstartenden Morcheln. Also eine Pilzart, die durchaus für Fans von leckeren Frühlingspilzen eine wichtige Rolle spielt und die man daher zur Abgrenzung zu den Morcheln kennen sollte. Sie durfte heue in ihrem natürlichen Lebensraum bewundert werden. Aber auch sonst gab es dies und jenes zu entdecken und eine Wanderung an frischer Waldluft war alles andere als ungesund.

Direkt am Treffpunkt, dem Parkplatz am Luisenkrug, begrüßte uns der erste Frischpilz. Ein Winter – Stielporling (Polyporus brumalis).

Und nicht nur er, sondern auch ein essbarer Fichten – Zapfenrübling und zwei giftige Duft – Trichterlinge (Clitocybe fragrans).

Wir starten an der Luisenhofeiche.

Die Erläuterungen zu selbiger.

Und schon bald stand sie vor uns, die erste Frühjahrs – Lorchel (Gyromitra esculenta).

Durch ihre hirnartigen Windungen des Hutes ist sie gut von den wertvollen Morcheln mit ihrer Wabenstruktur zu unterscheiden.

Pilzfreund Christian hält eine besonders schöne Gift – Lorchel im Bild fest.

Gallertpilze leben bei dem regnerischen Wetter richtig auf. Hier ist es die Zerfließende Gallertträne (Dacrymyces stillatus).

Weit lädt die noch unbelaubte Krone einer Eiche zwischen all den Nadelbäumen aus.

Wie immer an Kiefernholz der Unförmige Weichporling (Skeletocutis amorpha) mit seiner orangen bis rosa Porenverfärbung.

Unterwegs im Holmer Wald.

Dekorative Striegelige Schichtpilze (Stereum hirsutum).

Schichtpilz mit Besuch. Foto: Christian Boss.

Immer an totem Nadelholz, der Gemeine Violettporling (Trichaptum abietinum).

Hier sehen wir Moos – Häublinge (Galerina spec.). Zur genauen Bestimmung müssen sie mikroskopiert werden.

Ein schöner Fund war heute auch der Lilaschneidige Helmling (Mycena purpureofusca), den wir vor allem im kälteren Halbjahr in der Nadelforst antreffen können. 

Im Feld von mir zunächst für Mycena abramsii gehalten, würde ich bei näherer Betrachtung doch eher den Viersporigen Nitrat – Helmling (Mycena stipitata) in Betracht ziehen. Mich störte das vereinzelte und nicht büschellige Wachstum in der Nadelforst. Geruch stechend alkalisch. Leider kann ich es nicht nachprüfen, da die Pilze im Wald blieben.

Ein ganzer Mikrokosmus auf der Unterseite von verwesenden Schmetterlings – Trameten. Die orange Färbung könnte durch den Orangefarbenen Schmarotzer – Pustelpilz (Hypomyces aurantius), einem Verwanden des Goldschimmels, zustande kommen. Er besiedelt alte Porlinge.

In unserem heutigen Wanderrevier wurde jüngst massiv Forstwirtschaft betrieben.

Zwischen den Holzstapeln eine Gruppe frischer Trompetenschnitzlinge (Tubaria spec.).

Auch die Buchenfruchtschalen – Holzkeule (Xylaria carpophila) fühlt sich bei dem nassen Frühlingswetter pudelwohl.

Ein Brandkrustenpilz (Hypoxylon deustum) bildet frische Fruchtkörper aus. Hier an einem Buchenstubben.

Ebenfalls frisch und in großer Ausdehnung an einem toten Eichen – Ast, der Eichen – Zystidendenpilz (Peniophora quercina).

Vom Verfärbenden Porenschwamm (Physisporinus sanguinolentus) fehlte bisher ein Nachweis aus dem Holmer Wald und dessen Messtischblatt – Quadranten.

Die Fruchtkörper – Reihen der Reihigen Tramete (Atrodia serials) finden wir an toten Fichtenstämmen und Stubben.

Der nächtliche Regen ließ auch den Goldgelben Zitterling (Tremella mesenterica) voll aufleben.

Die reifen Perithezien des Warzigen Eckenscheibchens (Diatrypella verrucaeformis) brechen hier charakteristisch durch die Rinde von Hasel. Auch an Erle oder Buche kann der Schlauchpilz beobachtet werden.

Alte Haselsträucher sind ein beliebter Lebensraum für allerlei Pilzarten. Hier sehen wir eine der häufigsten davon, die Rotbraune Kohlenbeere (Hypoxylon fuscum).

Und hier den Hasel – Rindensprenger (Vuilleminia coryli).

Vor dem gastronomischen Luisenhof finden wir die Großmutter – Eiche.

Informationen zur Großmutter. Nicht nur mir unterlaufen häufig Schreibfehler!

Unser Gruppenfoto. Eigentlich waren wir heute fünf, aber nicht immer wollen auch alle mit auf` s Bild. 15. April 2023 am Holmer Wald vor der Luisenhofer Eiche.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

12. April 2023 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Schönberg

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Durch den Wald am Selmsdorfer Traveufer

Heute wurde mit dem ersten Quadranten des Messtischblattes 2131 = Schönberg begonnen. Bereits zwei mal war diese Topographische Karte schon in den Umläufen unserer Mittwochsexkursionen an der Reihe. Im Herbst oder auch im Spätherbst. Nun zur Abwechslung auch mal im Frühling. Im letzten Jahr führte eine öffentliche Wanderung zur gleichen Jahreszeit durch die überwiegend mit Nadelbäumen bestandenen Wälder und Forste am Selmsdorfer Trave – Ufer. Ich wählte sie auch heute zu meinem Ziel aus. Zur Auswahl standen des weiteren das Heidenholz bei Hof Selmsdorf, das Kirchenholz oder der Rupensdorfer Wald, südlich der Schönberger Mülldeponie. Ansonsten gibt es noch zergliederte Waldflächen im nördlichen Bereich des Quadranten, so beispielsweise auch am Pannkaukenbarg. Mischwaldbereiche und vor allem auch Nadelforst auf sandigem Untergrund reizte mich, da hier beispielsweise mit der Mitte April ihren Wachstumshöhepunkt erreichenden Frühjahrs – Lorchel zu rechnen war. Dieser wollte ich zu einem neuen Fundpunkt auf meiner Verbreitungskarte verhelfen, welches mir auch gelang. Was sonst noch so los war, dazu hier eine komprimierte Auswahl.

Zwei Fliegen mit einer Klappe. Dummer Spruch, sind ja Pilze! Zum einen der Fleischroter Zystidenrindenpilz (Peniophora incarnata) und der Angebrannte Rauchporling (Bjerkandera adusta) an Betula.

Warziger Drüsling (Exidia plana) auf dem Wege des Eintrocknens.

Moosreicher Jungfichtenforst, aber für Fliegenpilz und Steinpilz einfach noch zu früh! Ein Wald/Forsttyp, der aus unseren Wäldern immer mehr verschwindet.

Eichen – Zystidenrindenpilz (Peniophora quercina).

Ein Waldtümpel. In diesem Jahr von besonderem Interesse, denn es gilt dem Pilz des Jahres auf die Schliche zu kommen.

Keine Sumpf – Haubenpilze, dafür aber üppiges Frühlingsgrün.

Absolut gemein, aber trotzdem immer mal ein Foto wert, die Schmetterlings – Tramete (Trametes versicolor) auf Laubholz eines scheinbar wahllos zusammen gewürfelten Holzhaufens.

Dieser Haufen von verschiedenen Holzstämmen und Ästen animierte mich dazu, ihn ein wenig näher zu untersuchen und umzukrempeln. Auf der Unterseite eines Kiefernastes fand ich sogleich, was ich erhoffte zu finden, den Weinroten Kiefern – Gloeoporling (Gloeoporus taxicola).

Gleich daneben, beim nächsten Griff eines Laubholzstammes und eher unverhofft, die Großporige Datronie (Datronia mollis).

Und es ging hier Schlag auf Schlag. Auf der Unterseite des nächsten Stammes nur weinige Milimeter große Apothezien kleiner grauer Becherlinge der Gattung Mollisia, eventuell auch Tapesia. Hier gibt es viele, optisch ähnliche Arten, die meist nur mikroskopisch bestimmbar sind. Etwas für Spezialisten.

Uns immer wieder Schichtpilze in unterschiedlichen Färbungen.

Und mitten im Gebälk ein richtiger Pilzhut.

Nein Hutpilz, so ist es richtig. Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus).

Etwas weiter entfernt der nächste Holzstapel. Auch er wurde komplett von Pilzen in Besitz genommen.

Einer der häufigsten Vertreter an totem Nadelholz ist der Gemeine Violettporling (Trichaptum abietinum), hier in seiner resupinaten Wuchsform.

An Kiefern – Stubben findet sich nicht selten der Unförmige Weichporling (Skeletocutis amorpha). Seine Porenschicht neigt zu orange Verfärbungen.

Und dann einige knallrote Farbtupfer im Altkiefern – Mischwald. Haselnuss und andere Laubbäume waren vertreten, aber keine Weiden. Ein Standort eher für die Frühjahrslorchel. Sollte es der seltenere Zinnoberrote Kelchbecherling (Sarcoscypha coccinea) sein?

Ich legte ein einfaches Wasser – Präparat in mein einfaches Schülermikroskop und wir sehen die großen Sporen. Das Innere der Sporen ist von zahlreichen Bläschen ausgefüllt, die sich besonders zu den Enden konzentrieren. Der sehr ähnliche Sarcoscypha austriaca soll nur im Zentrum der Sporen einige Bläschen zeigen. Eigentlich müssten jetzt noch die Härchen am Rande der Apothezien untersucht werden.

Dann dauerte es auch nicht mehr lange und die ersten Frühjahrs – Lorcheln (Gyromitra esculenta) standen vor mir. Hier eine recht hellhütige Kollektion.

Ältere Frühjahrslorcheln (Gyromitra esculenta) wirken auf dem Hut oft wie mit Mehl bestreut. Es handelt sich natürlich um Selbstbestäubung.

Ihre Wuchsform kann durchaus elegant sein.

Aber häufig auch recht kurzstielig und kompakt.


Hier die Artenliste von MTB 2131/1 – Wald am Selmsdofer Trave – Ufer: Brandkrustenpilz, Striegeliger Schichtpilz, Stoppliger Drüsling, Gemeiner Violettporling, Fleischroter Zystidenrindenpilz, Angebrannter Rauchporling, Warziger Drüsling, Birken – Zungenporling, Fichten – Zapfenrübling, Hasen – Stäubling, Duft – Trichterling, Eichen – Wirrling, Eichen – Zystidenrindenpilz, Eichen – Eckenscheibchen, Echter Zunderschwamm, Ampferblatt – Rostpilz, Schmetterlings – Tramete, Weinroter Kiefern – Gloeoporling, Flächiges Eckenscheibchen, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Rehbrauner Dachpilz, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugepitzter Kugelpilz, Rotrandiger Baumschwamm, Gemeiner Spaltblättling, Striegelige Tramete, Kiefernnadel – Spaltlippe, Frühjahrs – Lorchel, Unförmiger Weichporling,  Kelchbecherling, Runzliger Schichtpilz und Großporige Datronie.

Und wir verabschieden uns vom Wald am Selmsdorfer Trave – Ufer am 12. April 2023.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

05. April 2023 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Langen Brütz

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Sie führte in das MTB 2335/4 = Gädebehn

Die Warnow bei Gädebehn heute Nachmittag in der Frühlingssonne.

Heute startete das Mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar wieder mit seinen traditionellen Mittwochsexkursionen, die in erster Linie der Pilzkartierung dienen, aber auch Wissen vermitteln sollen. Die Exkursionsgebiete werden nach Topographischen Karten im Maßstab 1: 25 000 ausgesucht und festgelegt. Die Karte wird noch mal geviertelt, so dass 4 Quadranten entstehen. Diese werden in chronologischer Reihenfolge abgearbeitet. Heute stand der 4. und damit letzte Quadrant aus dem Messtischblatt Langen Brütz auf dem Programm. Wir knüpften also an die letzten Mittwochsexkursionen von 2022 an.

In diesem Quadranten finden sich ausgedehnte Wälder und Forste, kleinere Seen, von denen der Glambecksee bei Weberin der Größte ist. Außerdem durchquert die Warnow diesen Bereich von West nach Ost. Auf obigem Bild ist die Warnow bei Gädebehn zu sehen. Von dort aus ging es zunächst am Ufer des Flusses entlang durch Auwald – Bereiche und bewaldete Hangterrassen. Schließlich erklommen wir diese und durchstreiften die eher sauren Mischwälder und Nadelforste der Gädebehner Tannen. Mit gut 50 Arten, die wir finden, ansprechen und aufschreiben konnten, können wir für Anfang April sehr zufrieden sein.

Das Revier ist Bestandteil des Naturparkes Sternberger Seenland.

Dieses Entenpaar war absolut geduldig und hatte es sich auf einem Baumstamm gemütlich machen lassen.

Unweit des Warnow – Ufers einige Anemonenbecherlinge (Dumontinia tuberosa).

Da muss Pilzfreund Hanjo aus Bützow auch gleich ein Standortfoto tätigen.

Nicht weit entfernt einige Winter – Stielporlinge (Polyporus brumalis).

Catrin entdeckte voller Stolz zahlreiche Kleiige Haselbecherlinge (Encoelia furfuracea) an einem alten Haselstrauch.

In großer Ausdehnung sehen wir hier den Rostbraunen Feuerschwamm (Phellinus ferruginosus).

Wir nutzten diesen Wildpfad um aus der Tiefe des Warnow – Tales höhere Gefilde zu erklimmen.

An einem totem Laubholz – Ast sticht der Feinborstige Rindenpilz (Hyphoderma setigerum) ins Auge.

Der Fleischrosa Zystidenrindenpilz (Peniophora incarnata) macht es sich zusammen mit der Rotbraunen Kohlenbeere (Hypoxylon fuscum) auf einem toten Hasel- Ast gemütlich.

Diese, an sich noch jungen Rehbraunen Dachpilze (Pluteus atricapillus), wurden durch die Nachtfröste stark in Mitleidenschaft genommen.

Hier sehen wir die leckeren Fichten – Zapfenrüblinge (Strobilurus esculentus). Die trockene Luft lässt sie bereits beginnen zu welken. Der Frost kann ihnen aber nicht viel anhaben.

Gemeiner Violettporling (Trichaptum abietinum).

Den Ziegelroten Schwefelkopf (Hypholoma lateritium) kennen wir aus dem Herbst. Er kann aber auch in milden Wintern und im Frühling gefunden werden. 05.04.2023 in der Gädebehner Forst.

Allmählich wird es selbst den hartgesottenen Lorcheln zu viel. Diese Scheiben – Lorchel (Gyromitra ancilis) ist an ihren Rändern frostgeschädigt. Durch die harten Nachtfröste, das Wiederauftauen und wieder gefrieren wird selbst ihnen zu viel zugemutet. Standortfoto heute in der Gädebehner Forst.

Hier sehen wir den wohl bedeutsamsten Fund unser  Mittwochsexkursion. Im Moospolster unter Fichten fand Hanjo zwei Blätterpilze. Lärchen waren etwas weiter entfernt, aber trotz allem handelt es sich um den recht seltenen Lärchen – Trichterling (Clitocybe vermicularis). Typisch auch seine weißen Myzelfäden an der Stielbasis, der weiß beflockte Stiel und die ablösbaren Lamellen, ähnlich einen Rötel – Ritterling.

Orangebräunlicher Resupinatstacheling (Steccerinum ochraceum). Eine häufige Art an totem Laubholz.

Von rechts nach links: Irena, Catrin, Hanjo und Reinhold. 05.April 2023 in Gädebehn.


Hier die Artenliste von MTB 2335/4 – Gädebehner Forst: Ahorn – Holzkeule, Ahorn – Runzelschorf, Tabakbrauner Borstenscheibling, Gemeiner Spaltblättling, Riesenbovist, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Winter – Stielporling, Angebrannter Rauchporling, Judasohr, Runzliger Schichtpilz, Schneeweißes Buchenfruchtschalen – Haarbecherchen, Striegeliger Schichtpilz, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Rotbraune Kohlenbeere, Flächiges Eckenscheibchen, Echter Zunderschwamm, Warziger Drüsling, Schmetterlings – Tramete, Buckel – Tramete, Anemonen – Becherling, Kleiiges Haselbecherchen, Zimtbrauner Feuerschwamm, Rotbrauner Borstenscheibling, Fleischrosa – Zystidenrindenpilz, Gemeiner Violettporling, Zinnoberroter Pustelpilz, Voreilender Helmling, Fichten – Zapfenrübling, Duft – Trichterling, Rehbrauner Dachpilz, Striegelige Tramete, Kiefern – Braunporling, Brandkrustenpilz, Vielgestaltige Kohlenbeere, Ziegelroter Schwefelkopf, Birken – Zungenporling, Winter – Trompetenschnitztling, Rotrandiger Baumschwamm, Flacher Lackporling, Holunder – Rindenschichtpilz, Veränderlicher Spaltporling, Orangebrauner Resupinat – Stachelling, Bitterer Nagelschwamm, Erdwarzenpilz, Ohrlöffel, Kiefern – Fältling, Bovistähnlicher Schleimpilz, Schildförmige Scheibenlorchel, Eichen – Spaltlippe, Kiefernnadel – Spaltlippe, Ockerfarbene Tramete und Lärchen – Trichterling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

01. April 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Sie führte durch den Wald bei Krönkenhagen

Am Ende des Weges sehen wir unseren Zielwald.

Am 20. November 2022 herrschte winterliches Wetter. Damals war eine Vereinsexkursion durch den Wald bei Krönkenhagen geplant, die leider abgesagt werden musste. Heute sollte nun dieser Termin nachgeholt werden.

Im Februar des vergangenen Jahres war ich hier mit einer zukünftigen Pilzsachverständigen aus dem Harz und mit Christopher Engelhardt aus Lübeck zu einer winterlichen Kartierungsexkursion unterwegs. Damals kamen wir sogar bezüglich Speisepilze voll auf unsere Kosten. Einige Kilo frischer Austernseitlinge schlugen am Ende zu Buche. Und dass, obwohl wir es nicht auf Speisepilze abgesehen hatten. Und dass sollte auch niemand, der heute mit dem Steinpilz – Wismar die Saison 2023 eröffnen wollte. Dennoch landeten einige Speisepilze in den wenigen Körben, die die 4 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit sich führten. In erster Linie Judasohren, denn die noch vorhandenen Austern – Seitlinge waren längst überständig. Leider fiel die erste Wanderung zur Saisoneröffnung ausgesprochen feucht aus. Es regnete Bindfäden und ein kalter Nordost bliess uns um die Ohren. So stellt man sich den Start in den Frühling nicht gerade vor, aber vielleicht soll es ja ein gutes Omen sein, welches uns in diesem Jahr vor längerer Trockenheit verschonen möge.

Zur Einstimmung hatte uns Catrin bereits einige Frischpilze mitgebracht.

Und auf ihrer Kleidung fand sich auch der richtige Spruch zum heutigen Wetter.

Der Startschuss ist gefallen.

Gallertpilze lebten bei der heutigen Nässe so richtig auf, so wie diese Zerfließenden Gallerttränen (Dacrymyces stillatus).

Und hier ist es der Goldgelbe Zitterling (Tremella mesenterica), den das Regenwetter so richtig aufleben lässt. Des weiteren sehen wir noch den Eichen – Zystidenrindenpilz (Peniophora quercina) als grau – rosa Belege auf dem Ast.

Ein landschaftspflegerisch bearbeiteter Holunder – Strauch beglückte uns mit Judasohren.

Das nasse Wetter bekam auch den beliebten Judasohren (Hirneola auricula – judae) bestens und sie wurden daher reichlich eingesammelt.

Es regnete unentwegt weiter.

Sind es Regen- oder Guttationströpfchen, die dieser Rotrandige Baumschwamm weint? Vermutlich beides.

Ganz im zarten Lindgrün der Osterzeit präsentierten sich diese Buckel – Trameten (Trametes gibbosa) heute im Wald bei Krönkenhagen.

Im Erlen – Bruchwald.

Bestes Wetter auch für das Kristallgehirn (Myxarium nucleatum). Ein häufiger Gallertpilz bei feuchtem Wetter, besonders in Auenwäldern an Laubholz.

Am selben Baumstamm fühlt sich auch der Ockerrötliche Resupinat – Stacheling (Steccherinum ochraceum) sichtlich wohl.

Für ein herzhaftes Pilzsüppchen immer willkommen ist der Fichten – Nagelschwamm (Strobilurus esculentus).

Etwas ergiebiger wäre da schon der ebenfalls in der kalten Jahreszeit überaus häufig vorkommende, graurosabeige gefärbte und wunderbar nach Anis riechende Duft – Trichterling (Clitocybe fragrans). Leider ist dieser aber giftig!

Er erfreute uns heute nicht nur mit seinem Duft, sondern auch mit besonders ansehnlichen Exemplaren.

Auch der Zinnoberrötliche Pustelpilz (Nectria cinnabarina) zeigte sich angesichts des Wetters voll auf begeistert.

Ja, und das sollte er eigentlich sein, der Topp – Fund unserer heutigen Wanderung, der recht seltene Winter – Rußnabeling (Gamundia striatula). Wie es sich gehört im Nadelhumus des Fichtenforstes. Ich hatte mir jedoch noch zwei Exemplare mitgenommen und nach untersucht. Die sehr feinkörnigen Sporen konnte ich unter meinem einfachen Schülermikroskop nicht sicher ausmachen, während die Cheilozystiden doch ganz gut passten. Auch war mir die gelatinöse, abziehbare Huthaut zu mürbe. 

An einer, am Ufer des dortigen Moorsees stehenden Weide, durften wir dieses Prachtstück eines Gemeinen Feuerschwamms (Phellinus igniarius) bewundern.

Und mit diesem Blick auf genannten See möchte ich den kleinen Bericht von unserer verregneten Auftaktwanderung 2023 beenden.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

28. März 2023 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Themenabend „Pilz des Jahres 2023“

Pilz des Jahres 2023: Sumpf – Haubenpilz (Mitrula paludosa). Foto von Wilhelm Schulz am 12.04.2014 bei Gerolstein.

Treff war am Dienstag, dem 28. März 2023, um 18.00 Uhr, im Mykologischen Informationszentrum Wismar, in der ABC Straße 21. 


Kurz vor Beginn der neuen Pilzsaison sind wir noch einmal in gemütlicher Runde im Steinpilz – Wismar zu einem Themenabend zusammen gekommen. Zunächst gratulierten wir unserem Dienst ältesten Pilzfreund Hans – Jürgen Willsch zum 85! Überreichten ihm ein kleines Präsent und stießen mit ihm auf die nächsten 85 an. Wir stellten kurz den von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie für dieses Jahr ausgewählten „Pilz des Jahres“ vor und im Anschluss schauten wir uns nochmals Dias aus längst vergangenen Zeiten an.

Hans – Jürgen in jugendlichen Jahren auf einer Pilzwanderung im Jahre 2010.

Dauer der Veranstaltung bis gegen 20.00 Uhr.

28. Februar 2023 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Retrospektiver Themenabend

Annalotte Heinrich, unser heute noch aktives Urgestein Hans – Jürgen Willsch und ein junges Mädchen besprechen und bewundern einen Schwefelporling auf einer Pilzwanderung Anfang der 1960er Jahre.


Am heutigen Abend waren die Wismarer Pilzfreundinnen und Freunde wieder sehr herzlich zum 2. Wintertreffen in den Steinpilz – Wismar eingeladen. Wir haben uns alte Dias aus längst vergangenen Zeiten angeschaut. Von Pilzwanderungen beispielsweise aus den 1960er Jahren. Damals noch mit der stadtbekannten Pilzfrau und Kreisbeauftragten für Pilzaufklärung, sowie meiner Lehrmeisterin Annalotte Heinrich. Es war also ein retrospektiver Abend mit einem Rückblick in das längst vergangene 20. Jahrhundert. Leider war das Interesse sehr gering. Liegt es vielleicht daran, dass kaum noch jemand ein Bezug zu dieser Zeit hat? Zumindest war unser Dienst älteste Pilzfreund Jürgen mit dabei und die jüngere Generation war durch unseren Christian vertreten.

Wann ist wieder Treff im Steinpilz – Wismar? – Siehe unter Termine.

31. Januar 2023 – Treffen der Pilzfreunde

Neujahrstreffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Jahresauftakt und Themenabend

Treff war am Dienstag, dem 31. Januar 2023, um 18.00 Uhr im Mykologischen Informationszentrum Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21. Auch interessierte Gäste waren wieder willkommen.


Chris (vorne rechts) während seiner in Wort und Bild vorgetragenen Präsentation.

Heute trafen sich die Pilzfreund*innen innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e. V. zu ihrem Neujahrstreffen im Steinpilz – Wismar. In gemütlicher Runde stießen wir mit einem Gläschen Sekt auf das neue Jahr an, auch wenn wir heute bereits den ersten Monat des Jahres zu Grabe trugen. Es gab einen interessanten Vortrag unseres Pilz- und Naturfreundes Christopher Engelhardt aus Lübeck. Er ließ uns an einer Reise „Durch den wilden Balkan“, die er im letzten Jahr mit seiner Frau Andrea unternommen hat, im Zuge einer Beamer – Präsentation teilhaben. Bei Vereinsfreundin Monika konnte der Vereinsbeitrag für 2023 entrichtet werden.

Viele aufmerksame Zuhörerinnen und Zuhörer zum Thema „Durch den wilden Balkan“.

Wann treffen sich die Pilzfreunde wieder? – Siehe unter Termine!

03. Dezember 2022 – Weihnachtfeier im Til

Weihnachtsfeier im Treff im Lindengarten

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Am Sonnabend, dem 03. Dezember 2022, von 16.00 – 20.00 Uhr. 

Die Pandemielage erlaubte es uns in diesem Jahr wieder eine Weihnachtsfeier im Treff im Lindengarten ohne Einschränkungen durchzuführen. Dazu waren alle Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e. V. und solche, die es werden wollen, sehr herzlich eingeladen. Und dieses Jahr durften wir auch einige Mitglieder der „Plattdüütschrund“ in unserer Mitte begrüßen. Neben den Pilzfreunden bilden die Plattdüütschen das zweite Standbein der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. Nach dem uns ein kleines Programm im Mecklenburger Platt von ihnen geboten wurde, gaben Monika und Hans – Peter, die gemeinsam die „Puppenbühne Firni“ bilden, ein lustiges Alltagsstück zum Besten. Einen Reisebericht unseres Pilz – und Naturfreundes Christopher Engelhardt folgte im Anschluss. Er entführte uns in den hohen Norden. Chris war im Herbst zusammen mit seiner Partnerin Andrea mehrere Wochen mit dem Wohnmobil bis nach Lappland unterwegs und hat dort viele interessante Motive einfangen können. Es war ein sehr beeindruckender und vielfältiger Reisebericht. Zu guter letzt führte Reinhold Krakow noch durch das zu Ende gegangene Pilzjahr 2022 in Wort und Bild. Hungern und dursten brauchte niemand. Mitzubringen war lediglich Zeit und gute Laune.

„De Plattdüütschrund“ trägt lustige Geschichten in Mecklenburger Mundart vor.

Die Puppenbühne „Firni“ in Aktion.

Christopher Engelhardt ist die Begeisterung über die nordischen Erlebnisse immer noch anzusehen. 

Kein Wunder bei solchen Bildern!

Da werden die Augen geschärft und die Ohren gespitzt.

Und was könnte stimmungsvoller zu einer Weihnachtsfeier passen, wie solch farbenfrohe Polarlichter aus dem hohen Norden Europas.

Wir wünschen eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch in das Jahr 2023!

30. November 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion am Petersberg

Auch für interessierte Gäste

Sie führte in den 3. Quadranten des MTB Langen Brütz

Mit der heutigen Mittwochsexkursion endet ganz offiziell die aktive Pilzsaison für den Steinpilz – Wismar. In der Aspekt – Abfolge eines durchschnittlichen Pilzjahres befinden wir uns bereits seit Mitte des Monats im Winter. Selbstverständlich wachsen auch jetzt noch Spätherbstarten, aber auch die Klassiker der kalten Jahreszeit unter den Speisepilzen sind in der Regel schon ordentlich unterwegs. In diesem Jahr allerdings noch sehr zurückhaltend, da der Herbst viel zu warm war.

Auch in diesem Quadranten findet sich eine sehr abwechslungsreiche Landschaft mit vielen Wäldern und Seen. Die Warnow mäandert durch dieses Gebiet. Hier gibt es das interessante Naturschutzgebiet „Trockenhänge am Petersberg“, die bewaldeten Ufer des Pinnower Sees oder die zusammen hängenden Waldgebiete Bauernbusch und Hohes Holz. Wir entschlossen uns für die Petersberger Trockenhänge. Heideartige Landschaft mit Trockenrasen, Kiefern- und Birkeninseln, Höhen und Senken auf ausgesprochen sandigem Untergrund. Wir, dass waren außer Reinhold Krakow vom Steinpilz – Wismar, noch Christopher Engelhardt aus Lübeck.

Gleich bei unserer Ankunft lachten uns am Fuß eines toten Baumstammes die ersten Pilze an.

Die Risse auf den Hutscheiteln sind nicht charakteristisch, sondern der Witterung geschuldet.

Es handelt sich um essbare Rosablättrige Helmlinge (Mycena galericulata).

Und da Chris keinesfalls nur auf Pilze fokussiert ist, waren wir hier genau richtig.

Eine Kiefer begrüßt uns mit einem tiefen Diener.

Und los geht es an diesem nasskalten und neblig – trüben Novembertag wie er im Buche steht.

Zwei sporenreife Flaschen – Stäublinge (Lycoperdon perlatum).

Schön orange leuchten diese minderwertigen Falschen Pfifferlinge (Hygrophoropsis aurantiaca).

Zahlreiche Gruppen von Braunroten Lacktrichterlingen (Laccaria proxima).

Aufgelockerte Kiefern – Gruppen.

Und für natürlichen Nachwuchs ist gesorgt.

Das hier der Butterpilz (Suillus luteus) zu hause ist, versteht sich von selbst.

Damit der lichte Standort nicht völlig zuwächst, wird immer mal Ginster gestutzt oder andere Gehölze abgesägt. Pilze erledigen den Rest. Hier sind es Striegelige Trameten (Trametes hirsuta).

Und immer wieder seitlingsähnliche Pilze. Meist bereits recht fortgeschritten in ihrer Entwicklung. Der Violette Anflug an den Huträndern lässt den Laubholz – Knäuling (Panus conchatus) vermuten.

Auch hier ist ein violetter Schein am Hutrand zu erahnen.

Alter, dicht beschuppter Riesen – Schirmpilz, der überständig ist und auch durch Frost geschädigt wurde.

Dieses Exemplar eines Macrolepiota procera sieht auf den ersten Blick noch jung aus. Das täuscht aber. Auch er ist vom Frost geschädigt, die Zellen zerstört, so dass er nicht weiter aufschirmen kann. Solche Pilze dürfen keinesfalls gegessen werden!

Ebenfalls stark zugesetzt hat der Frost diesen Purpurfilzigen Holzritterlingen (Tricholomopsis rutilans).

Eine Hängebirke (Betula pendula) fast schon im Winterkleid.

Ginsterheide.

Auch Rentierflechte ist hier zu hause.

Diese Birke erfreut uns noch mit ihrem goldenen Herbstkleid.

Kontrastreiche Farbspiele der unterschiedlichen Bäume.

Ein Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum).

Teils weitläufige Landschaft.

Trotz des trüben Wetters immer wieder schöne Farbenspiele.

Der Schnee- oder Schwarzfaserige Ritterling (Tricholoma portentosum), seines Zeichens ein guter Speisepilz, kommt mit frostigen Temperaturen ganz gut klar. Er sieht noch frisch aus und darf in die Pfanne wandern.

Grünlinge (Tricholoma portentosum) finden sich oft mit obigem Ritterling am selben Standort, sofern es unter Kiefern ist. Er schmeckt ebenfalls ausgezeichnet, kann aber gefährlich werden. Das Muskelgewebe kann bei übermäßigem Genuss geschädigt werden. Es soll schon zu Todesfällen gekommen sein! Er ist der echte Ritterling, mit einem schön ausgebildeten Burggraben.

Natürlich sind auch andere Vertreter der Gattung echte Ritterlinge. So wie dieser Graue Erdritterling (Tricholoma terreum). Auch er kann eine Rhabdomyolyse (Auflösung der quergestreiften Muskelfasern) auslösen. Es müssen aber riesige Mengen (mindestens 46 Kg) des Pilzes verzehrt werden, um einen bedenklichen Schwellenwert zu erreichen.

Wie heißt es so schön? Der aktuelle Stand der Wissenschaft ist nicht selten auch der letzte Stand des Irrtums. Der letzte Stand hat gegen den Verzehr des Frostschnecklings (Hygrophorus hypothejus) immer noch nichts einzuwenden.

Anbei habe ich noch eine für mich und sicher auch für Chris neue Schichtpilzart kennen gelernt. Den Rußgrauen Schichtpilz (Lopharia spadicea). Ich danke Chris für das Foto und die Bestimmung!

Diese Eiche scheint sich noch nicht schlüssig zu sein, ob sie in Winterruhe gehen möchte. Der Steinpilz – Wismar schon, denn mit dieser Mittwochsexkursion endet die Pilzsaison 2022 für ihn ganz offiziell.

Hier noch die Artenliste von MTB 2335/3 = NSG Trockenhänge am Petersberg: Rosablättriger Helmling, Zerfließende Gallertträne, Dunkler Rasenrötling, Kiefernnadel – Spaltlippe, Striegelige Tramete, Erdwarzenpilz, Frost – Schneckling, Flaschen – Stäubling, Butterpilz, Gemeiner Violettporling, Milder Zapfenrübling, Gegabelter Nadelholz – Hörnling, Braunroter Lacktrichterling, Horngrauer Rübling, Schmetterlings – Tramete, Winter – Stielporling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Laubholz – Knäuling, Angebrannter Rauchporling, Wiesen – Haarschwindling, Riesen – Schirmpilz, Purpurfilziger Holzritterling, Trockener Kahlkopf, Grünling, Schnee – Ritterling, Mäuseschwänzchen, Roter Fliegenpilz, Fleischroter Lacktrichterling, Gift – Häubling, Grauer Erdritterling, Wohlriechender Schneckling, Glatthütiges Stummelfüßchen und Rußbrauner Schichtpilz.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

26. November 2022 – Steern – Wiechnacht in Wismar

Steern – Wiehnacht in Wismar

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Imbissabend zur Steern – Wiehnacht

Sonnabend, der 26. November 2022, von 16.00 – 20.00 Uhr im Nikolaiviertel der Weltkulturerbe- und Hansestadt Wismar. Von der Schweinsbrücke bis zur ABC Straße.


Wie schon in den Vorjahren, fand am Sonnabend vor dem 1. Advent wieder die Steern – Wiehnacht, ein nostalgischer Weihnachtsmarkt in der Wismarer Altstadt, statt. Organisiert vom Brausekontor und dem Stadtgeschichtlichen Museum. Erstmals haben wir uns in diesem Jahr auch mit einem kleinen Imbissangebot beteiligt. So bauten wir vor dem Info – Zentrum einen Imbissstand aufbauen und es gab eine herzhafte und heiße Waldpilzsuppe. Glühwein wurde an anderen Ständen serviert. Außerdem bot der Steinpilz – Wismar wieder unsere ganz besonderen Adventsgestecke an. Jedes ein einzigartiges Unikat.

Die Hausfassaden erstrahlten in bunten Farben.

Im Hintergrund der monumentale Backsteinbau von St. Nikolai.

Vereinsfreundin Kerstin und Vereinsmitglied Christian betreuten unseren kleinen Stand. Vielen Dank auch an Catrin Berseck, die praktische Werbe – Tischdecken für uns in Auftrag gegeben hat.

Die Waldpilzsuppe ist eingehangen. Vier große Töpfe hatte ich ganz frisch vorgekocht.

Glühwein und manches mehr gab es am Stand des Brausekontors.

Coole Sprüche an den Wänden und auch ganz große Leute stelzten durch das Nikolai – Viertel.

Blick in das Brausekontor. Es schließt in wenigen Wochen für immer seine Pforten.

Vor dem Fristyler gibt es Thüringer Bratwurst.

Dank des ruhigen und milden Wetters herrschte ein großer Besucherverkehr.

Auch die Stil – Blüte hatte geöffnet.

Und der Weihnachtsmann las Geschichten vor.

Viel Licht in bunten Farben in der ABC Straße.

Gemütliche Stimmung am Vorabend des 1. Advent.

Und unsere heiße und herzhafte Pilzsuppe geht weg wie warme Semmel! Wenn alle, dann alle!

Und immer wieder nette Gespräche.

Im Info – Zentrum gibt es unsere ganz besonderen Adventsgestecke.

Schließlich wird morgen bereits die erste Kerze angezündet.

Ganz herzlichen Dank nochmals an Kerstin und Christian, dass sie sich Zeit genommen haben. Und es hat nicht nur uns sehr viel Spaß gemacht. 

Wir wünschen eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit! 

20. November 2022 – Vereinsexkursion

Vereins- und Kartierungsexkursion

Gemeinnützi9ge Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Sie führt durch den Wald bei Krönkenhagen

Diese Veranstaltung wurde aufgrund ungünstiger, fühwinterlicher Wetterlage leider abgesagt!

Treff am Sonntag, dem 20. November 2022, um 09.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz gegenüber dem Zeughaus in der Wismarer Ulmenstraße. Je nach Möglichkeit können auch Fahrgemeinschaften gebildet werden. Auch für interessierte Gäste. Es wird dann aber eine Teilnahmegebühr von 10.00 € p. P. erhoben. Zweittreffpunkt kann gegen 09.30 Uhr an Renates Imbisshütte, direkt an der B 105, in Höhe Abzweig Jamel sein.


Das Pilzjahr der offiziellen Wanderungen und Exkursionen klingt mit unserer heutigen Vereins- und Kartierungsexkursion im Wald bei Krönkenhagen aus. Bereits im vergangenen Winter war ich hier zu einer außerplanmäßigen Exkursion mit unserem Vereinsmitglied Christopher Engelhardt und einer jungen Dame aus dem Harz unterwegs. Es war im Februar und selbst zu dieser Jahreszeit konnte sich unsere Begleiterin über eine ausgiebige Pilzmahlzeit freuen. Es gab frische Austernseitlinge satt! Zwar geht es heute vordergründig um unsere Großpilzkartierung, aber wer Appetit auf eine frische Wildpilzmahlzeit hat, könnte auch gegen Ende November gute Chancen dafür haben.


Zu beachten wäre die Wetterlage. Sollten Unwetterwarnungen für den Zeitraum der Exkursion bestehen, kann die Veranstaltung kurzfristig abgesagt werden. Deshalb bitte nochmals zeitnah an dieser Stelle informieren. Siehe auch unter: http://www.unwetterzentrale.de


Die Exkursion dauert bis in die Mittagszeit an.

16. November 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion am Frauensee

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das MTB: 2335/2 = Langen – Brütz

Der Frauensee im Wald bei Weberin am 16.11.2022.

Wir nahmen heute den 2. Quadranten der Topographischen Karte Langen Brütz im Maßstab 1 : 25 000 in Angriff. In diesem Quadranten finden sich eine Vielzahl interessanter Biotope und Landschaften im Naturraum Kuhlen – Wendorf. Der nördliche Teil ist vielfältig strukturiert, sehr hügelig durch die Kritzower Berge, mit kleinen Seen, allen voran das Naturschutzgebiet Holzendorfer Warnowseen, sowie die Uferbereiche der Warnow selbst. In der Südwestecke befindet sich eine weitläufige Winston – Golfanlage und östlich davon ausgedehnte Wald- und Forstflächen der ehemaligen Staatsfort Turloff bei Weberin. Letzteres war das Ziel der heutigen Mittwochsexkursion. Zunächst fuhr ich mit meinem Leichtkraftroller nach Bobitz, um eine interessierte junge Dame abzuholen. Wir fuhren dann nach Weberin, wo uns neben Christopher Engelhardt noch zwei Interessenten aus Warin erwarteten. Es war inzwischen bereits ziemlich klar Nachmittag, so dass uns an dem heutigen windigen, kühlem und grauen Novembertag nicht mehr viel Zeit blieb. So entschieden wir uns, ganz in der Nähe zu bleiben und statteten einem kleinen Waldgewässer namens Frauensee einen Besuch ab. Der Umgebung und dem Uferbereich versteht sich.

Chris hat etwas entdeckt.

Diese Lacktrichterlinge (Laccaria laccata) zeigen uns, dass sie zu den Weißsporern gehören.

Hier sehen wir einen bitter schmeckenden Vertreter der Gattung der Flämmlinge = Gymnopilus.

Und hier sind es Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus).

Der ungenießbare Gallen – Täubling (Russula fellea) ist unter Buchen zuhause.

Der Frauensee kommt in Sichtweite.

Wir genießen den Seeblick.

In diesem Moment sind Wasservögel von Interesse.

Dank des schützenden Waldes liegt der Frauensee recht ruhig an diesem windigen Nachmittag.

Junge Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) brechen aus einem am Ufer des Frauensees liegenden und toten Birkenstamm heraus.

Gut sind die wichtigen Schüppchen an ihren Stielen zu sehen.

Viele Erlen – Schillerporlinge (Inonotus radiatus) an Birke. Das dürfen sie auch, ohne gleich einen Birken – Schillerporling daraus zu machen.

Chris lichtet sie mit seiner Olympus aus nächster Nähe ab.

Auch der Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius) hat sich dazu gesellt.

Erlen – Schillerporling (Inonotus radiatus).

An diesem Maronen – Röhrling hat sich schon jemand gütlich getan. Sicher war es ein Feinschmecker!

Dieses Exemplar ist äußerlich noch unversehrt, aber hinreichend überständig. Der Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) blieb daher auch stehen.

Gemischter Waldbestand am Ufer des Frauensees.

Wir verabschieden uns vom Frauensee.

Baumwoll – Stielkügelchen (Physarum nutans). Foto und Bestimmung Christopher Engelhardt.

Schließlich bat Chris uns noch zu einem Erinnerungsfoto. 16. November 2022 am Frauensee.

Hier die kleine Artenliste von MTB 2335/2  = Wald am Frauensee: Riesen – Schirmpilz, Graukappe, Falscher Pfifferling, Fleischroter Lacktrichterling, Winter – Trompetenschnitzling, Herber Saftporling, Tintenstrichpilz, Zinnoberroter Pustelpilz, Schmetterlings – Tramete, Buckel – Tramete, Gemeiner Spaltblättling, Geflecktblättriger Flämmling, Striegeliger Schichtpilz, Rotrandiger Baumschwamm, Echter Zunderschwamm, Flächiges Eckenscheibchen, Mäuseschwänzchen, Glimmer – Tintling, Blauer Saftporling, Geweihförmige Holzkeule, Fichten – Zapfenrübling, Gallen – Täubling, Gallertfleischiger Fältling, Stockschwämmchen, Zusammenfließende Kohlenbeere, Erlen – Schillerporling, Bluthelmling und Baumwoll – Stielkügelchen. 

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

12. November 2022 – Öffentliche Lehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Sie führte durch den Wald am Homberg

Der Homberg, an der B 104 zwischen Schwerin und Sternberg im Mai 2020.

Es ist schon längere Zeit her, als wir hier schon einmal im Rahmen einer öffentlichen Pilzführung unterwegs waren. Damals ebenfalls im Spätherbst. Leider fielen seit dem viele alte Buchen der Säge zum Opfer. Hier wurde in den zurück liegenden Jahren stark ausgeholzt. Mächtige Buchen wurden umgelegt und im großen Stil geerntet. Da klingelt natürlich die Kasse. Während eines Telefonats mit einem benachbarten Waldbesitzer, dem ein Teil des sogenannten Hegholz und Paradieses gehört, sagte mir dieser einmal wörtlich „In 100 Jahren seien die Buchen doch wieder nachgewachsen“.

Na ja, in 100 Jahren! Kurz bevor es in diesem Wald lichter wurde, konnten wir hier noch eine gigantische Steinpilz – Schwämme erleben. Wenig später fielen die Buchen reihenweise und mit einer solchen Schwämme von Herrenpilzen dürfte es selbst in guten Jahren am Homberg wohl schwer werden. 

Nun, Steinpilze gibt es natürlich auch noch im November, aber darauf sollten wir uns heute nicht versteifen. Im Spätherbst – Aspekt dominieren schließlich andere Arten, die es gilt kennen zu lernen. Darunter auch zahlreiche Speisepilze. Vom Wetter hatten wir Glück. Herrlich mild und teils sonnig. Wir kamen ganz schön ins Schwitzen. Und es war eine sehr schöne Wanderung, die zwar nicht unbedingt mit vollen Körben endete, aber doch einiges an interessantem und wissenswertem vermitteln konnte.

Spätherbstlicher Jungbuchenwald am Homberg.

Und wir starten.

Im frisch gefallenen Buchenlaub fand sich noch einiges an Täublingen. Hier sind es bereits etwas angeschwärzte Dickblättrige Kohlen – Täublinge (Russula nigricans).

Geotropismus beim Echten Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Ein bräunlicher Ritterling im Buchenwald.

Es ist ein minderwertiger Brandiger Ritterling (Tricholoma ustale).

Ein stattlicher Täubling.

Das der Frauen – Täubling sehr lecker ist wissen auch die Schnecken.

Ein Grünspan – Träuschling (Stropharia aeruginosa). Er darf als Mischpilze eingesammelt werden.

Der Seidige- oder Erdblättrige Rißpilz (Inocybe geophylla) ist hingegen ein Giftpilz.

Der auch recht stattliche Rosa- oder Morgenrot – Täubling (Russula aurora) ist zwar essbar, erreicht aber nicht die Geschmacksqualitäten des Frauen – Täublings.

Die Huthaut des Grobscholligen Riesenschirmpilzes (Macrolepiota konradii) reißt in grobe, sternförmig um den Hutscheitel angeordnete Schuppen auf.

Unter eingestreuten Lärchen bereits überständige Goldgelbe – Lärchen – Röhrlinge (Suillus flavus).

Die Herbstlorchel (Helvella crispa) kommt im Vergleich zur teils sehr düsteren Gruben – Lorchel in einem wesentlich hellerem Outfit daher.

Allein schon sein pochhartes, festes Fleisch kennzeichnet den Harten Zinnobertäubling (Russula rosacea) schon recht gut. Ein minderwertiger Speisepilz.

Ein noch junger und in diesem Stadium essbarer Birnen – Stäubling (Lycoperdon pyriforme).

Der Gelbstielige Muschelseitling (Sorcomyxa serotina) kann mit dem Austern – Seitling verwechselt werden. Nicht weiter schlimm, aber es könnte etwas bitter schmecken.

Trotz des relativ jungen Buchenbestandes in diesem Bereich auch immer mal Inseln mit Totholz dazwischen.

Ein gefundenes Fressen für Holzbewohner, so wie diesen Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor) an einem Stubben.

Catrin kann sie gebrauchen. Für ein stimmungsvolles Gesteck, dass sie mir zu Weihnachten überreichen wird. Zwar ungeeignet in der Pfanne, aber als Dekoration für Gestecke oder auch als Vitalpilz sehr beliebt. Es wird ihr nachgesagt, beispielsweise in der Krebstherapie unterstützend positiv zu wirken.

Goldene Novemberstimmung bei sonnigem und ungewöhnlich mildem Wetter.

Einfach herrlich!

So macht der November Laune!

Ein Täubling wird kritisch beäugt.

Und immer wieder reizt es mich, diese herrlich altgoldene Stimmung im Bild festzuhalten.

Eine essbare Gruben – Lorchel (Helvella lacunosa). Nicht nur im Spätherbst zu finden, sondern vom Frühling an in Laub- und Nadelwäldern.

Immer wieder wunderbare Stimmungen. Ich sehe in diesem Bild irgendwie den Frühling und den Herbst vereinigt.

Buchenast im Herbstlaub. Besiedelt vom Rotbuchen – Rindenkugelpilz (Biscogniauxia nummularis).

Am Waldrand eine Wiese voller Blumen und dazu ein Wetter wie im Frühling!

Ein Specht – Tintling (Coprinus picaceus) im warmen Sonnenlicht.

Herrliche Altbuchenkannte.

Innerhalb aber oft Jungbuchen – Aufwuchs. Die Altbuchen wurden vor etwa 15 Jahren abgeholzt.

Eigentlich hätten wir zu dieser Jahreszeit, an der Schwelle zum Winter, Austern – Seitlinge erwarten können. Hier sind es aber die aus dem Sommer bekannten und wärmeliebende Lungen – Seitlinge (Pleurotus pumonarius). Kein Wunder, bei dem ungewöhnlich warmen Herbst in diesem Jahr.

Ein gutes Abgrenzungsmerkmal des Lungen – Seitlings (Pleurotus pulmunarius) von blassen Formen des ähnlichen Austern – Seitlings ist das Gilben der Fruchtkörper beim antrocknen. Auch entströmt ihm gelegentlich ein zarter Duft nach Anis.

Ein herkömmlicher Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron).

Hier scheint etwas entdeckt worden zu sein.

Es war ein Schillerporling an Buche. Aber weit unten am Stamm. Ich vermute den Häutigen Schillerporling (Inonotus cuticularis), der aber in der Regel höher, an Stammverletzungen, dachziegelartig übereinander zu finden ist.

Häutiger Schillerporling (Inonotus cuticularis).

Schiebt sich hier neben einem Laubholzstubben ein Büschel Stockschwämmchen an das Tageslicht?

Nein, es sind Wässrige Mürblinge (Psathyrella hydrophila), die allerdings wegen der Ähnlichkeit auf den ersten Blick auch Weißstielige Stockschwämmchen genannt werden. Essbar sind auch sie, reichen aber nicht an die Qualitäten des Stockschwämmchens heran.

Ein herrliches Stück Wald!

Altbuchenbestand mit einem hohen Totholz – Anteil.

Ein wunderbarer Bereich des Waldes am Homberg.

Zartes Wiesengrün im Kontrast zum goldenen Herbst.

Der nächste Märchenfilm sollte hier gedreht werden!

Im Zuge der Sporenreifung bildet sich eine Öffnung auf den Scheitel der Birnen – Stäublinge (Lycoperdon pyriforme), um bei mechanischen Reizen wie Regentropfen, den Sporenstaub ausschleudern zu können.

Hier sehen wir aber nun echte Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabils), die Catrin für uns entdeckt hat.

Hier wird nun zugeschlagen.

Catrin entnimmt vorsichtig ein Büschel.

Und betrachtet sich die Stockschwämme genau.

Denn sie weiß, worauf es beim Stockschwämmchen Ernten an kommt. Nämlich auf die bräunlichen Schüppchen auf den Stielen.

So etwas sehen wir doch gerne. Gestürzte Bäume und gefallene Äste dürfen liegen bleiben. Genau so gehört es sich im naturnahen Wald.

Hier haben wir einen Einzelgänger der Gattung Psathyrella im Buchenlaub entdeckt.

Die Bestimmung von Mürblingen kann oft sehr anspruchsvoll sein. Deshalb möchte ich hier nur vermuten, welche Art dieser umfangreichen Gattung in Frage kommen könnte, nämlich der Aschgraublättrige Mürbling (Psathyrella tephrophylla).

Nach Erhard Ludwig kann der zunächst dunkler gefärbte Hut zu creme – ocker aufhellen und in der Mitte meist lange orange-goldocker gefärbt bleiben. Ebenfalls soll er gerunzelt sein.

Auch die Bestimmung vieler Tintlinge ist nicht so ohne weiteres möglich. Auf einer Exkursion im Jahre 2004, bei Putbus auf der Insel Rügen, konnte ich über dieses Thema mit Erhard Ludwig ins Gespräch kommen und halte mich, bis auf die gängigen Arten dieser Gattung, mit meinen Bestimmungsversuchen eher zurück.

So bekommen auch diese zarten Schönlinge von mir keinen Namen. Es bleibt bei Coprinus spec.

Es werden heut zu Tage, insbesondere auch durch das Sequenzieren, viele neue Arten entdeckt und Gatttungen aufgespalten und neu aufgestellt. Dass sich noch niemand um eine Sonderform des Grünblättrigen Schwefelkopfes (Hypholoma fasciculare) her gemacht hat, zumal sie sich bereits augenscheinlich von der Normalform unterscheidet, ist schon etwas verwunderlich. Die hier gezeigte Kollektion gehört zu einer schmächtigeren Variante, die ich bisher immer an Eichenstubben gefunden habe. Farblich mehr ein Lindgrün auf Stiel und Lamellen und auch ein schmächtiger im Wuchs.

Gelber Knollenblätterpilz (Amanita citrina). Leicht giftig!

Ein starker, liegender Buchenstamm ist besetzt von zahlreichen Konsolen des Laubholz – Harzporlings (Ischnoderma resinosum).

Eine Graukappe (Clitocybe nebularis) im Herbstlaub.

Und noch einmal von unten angeschaut.

Es ist Mittagszeit, aber die Sonne steht tief zu dieser Jahreszeit.

Und es lohnt sich einen Blick in Richtung Himmel zu werfen. Derart viele und ordentlich angeordnete Schäfchenwolken bekommt man wirklich nicht alle Tage zu sehen.

Unser Erinnerungsfoto von einer wunderbaren Herbstwanderung am Homberg.

Das war die letzte öffentliche Wanderung in diesem Jahr. Bis Weihnachten ist zwar noch etwas Zeit, aber unsere Catrin wünscht im Namen des Steinpilz – Wismar schon mal ein frohes Fest.

Wann starten wir zur nächsten Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

09. November 2022 – Kartrierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Warnowtal Karnin

Es ging in das MTB: 2335/1 = Langen Brütz

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Ziel war das Warnowtal bei Karnin


Gegen 10.00 Uhr traf ich mich mit weiteren Interessierten am Haus der Natur in Karnin.

Ziel war das Naturschutzgebiet Warnowtal bei Karnin. Die Warnow mäandert hier durch ein sehr abwechslungsreiches, oft bewaldetes Gebiet. Feuchte Erlenbrüche, trockenerer Buchenwald, Steilhänge oder auch fast heideartige Bereiche mit Trockenrasen wechseln hier oft in schneller Folge ab. Natürlich liegt aus diesem vielseitigen und interessanten Revier schon eine recht hohe Anzahl kartierter Großpilzarten vor, aber dennoch sind sicher auch Pilze zu entdecken, die bisher noch keinen Fundpunkt in den Verbreitungskarten aufweisen. In diesem Sinne durchforsteten wir heute diese vielseitige Landschaft.

Los geht es zu unserer goldenen November – Exkursion.

Die naturnahe Warnow von ihrer ruhigen Seite.

Wildwasser auf der anderen Seite der Warnow – Brücke in Karnin.

Herber Zwergknäuling (Panellus stypticus).

Dunkler Rasenrötling (Entoloma sericeum).

Nicht selten im besseren Buchenwald kommen diese Ledergelben Schwindlinge (Marasmius torquescens) vor.

Ziemlich übel „duftet“ der Schwefel – Ritterling (Tricholoma sulphureum).

Der Elfenbein – Schneckling (Hygrophorus eburneus) sondert einen säuerlich – aromatischen Duft ab, der an die Raupen des Weidenbohrers erinnern soll. Essbar.

Der schärfliche Ritterling (Tricholoma sciodes) ist genau wie obiger Schneckling in Buchenwäldern zu hause. Er ist ungenießbar.

An Totholzstücken und auf Rindenmulch ist die Steife Koralle (Ramaria stricta) zu hause.

Dieser Schwarztäubling (Russula spec.) unterlag den gestalterischen Möglichkeit der Kleintierwelt.

Kraftvoll wurzeln sich diese Buchen in Hanglage am Warnowtal Karnin fest.

Hohlweg von den Wiesen zur Warnow hinunter.

Wir jedoch wollten hinauf.

Am Waldrand immer wieder auf dem Hut stark entfärbte Fleischrote Lacktrichterlinge (Laccaria laccata).

Scheinbar auf dem Rasen, aber mit Holzuntergrund, wuchsen besonders ansehliche und essbare Rosablättrige Helmlinge (Mycena galericulata). Besonders gut treten hier die für diese Art so typischen Anastomosen im Lamellengrund zu tage.

Man könnte meinen auf Almwiesen im Bergland unterwegs zu sein.

Einige Jungfern – Ellerlinge (Cuphophyllus virgineus) erfreuten uns auf der Magerwiese.

Passend zum mageren Wiesenstandort sehen wir hier den Braunschneidigen Wiesenhelmling (Mycena olivaceomarginata).

Ein toller Fund gelang uns am Waldrand. Ich gehe davon aus, dass es sich um die Blasse Borstentramete (Funalia trogii) handeln dürfte, die im mittleren Ostdeutschland eine häufig nachgewiesene Porlingsart darstellt. In M-V wurde der Pilz bisher nur sehr selten festgestellt. Einige Jahre hatte ich den Holzbewohner in meiner Ausstellung liegen. Es war ein Abschiedsgeschenk meines langjährigen Kartierungspartners Prof. Dr. Jürgen Schwik. Er brachte mir den Pilz aus Sachsen mit, wo er keine Besonderheit darstellt. Der Porling fruktifiziert meist an Pappel.

Der Gemeine Spaltblättling (Schizophyllum comune) ist hingegen, wie sein deutscher Name schon besagt, eine häufige Art an besonders trocken liegendem Laubholz.

Besonders gefreut haben wir uns auch über diese wunderbar duftende Anis – Tramete (Trametes suaveolens). Wächst gerne frisch im Winterhalbjahr an Weiden. In diesem Fall aber an Pappel.

Ein idealer Platz auch für des Weidmanns Ansitz.

Auch Moorlandschaften finden sich im NSG Warnotal bei Karnin.

Ein herrlicher und ungewöhnlich milder Novembertag.

Die überaus häufigen Seidigen Rißpilze (Inocybe geophylla) sind giftig!

Ungiftig sind hingegen die nicht weit entfernt stehenden Runzligen Korallenpilze (Clavulina rugosa).

Renate Neubert hielt mich beim Fototermins mit den Runzligen Korallenpilzen im Bild fest.

Das letzte Laub der Buchen erstrahlt noch einmal golden im milden Sonnenlicht.

Es geht wieder in das bewaldete Warnowtal hinunter.

An feucht liegenden, toten Buchenstämmen, fanden sich diese Gallertfleischigen Fältlinge (Merulius tremellosus).

Häufig war hier auch der Rotbuchen – Rindenkugelpilz (Biscogniauxia nummularia). 

Diese Peziza wird leider keinen Namen von mir bekommen. Der Becherling wuchs an Buchenholz.

Jede Menge farbenfroher Pilztierchen = Myxomyceten.

Ein weiterer Fund, über den ich mich sehr gefreut habe, waren diese Netzaderigen Mistpilze (Bolbitius aleuriatus). Sie wachsen nicht auf Mist, sondern totem Laubholz.

Sehr willkommen bei meinen Begleitern aus Pinnow war der Fund des Gift – Häublings (Galerina marginata). Hatten sie doch vor kurzem das Stockschwämmchen im Wald bei Thorstorf kennen gelernt, so war es an der Zeit auch einmal seinem lebensgefährlichen Gegenspieler zu begegnen.

Hier sehen wir sehr wahrscheinlich den Großsporigen Gallertbecher (Ascocoryne cylichnium).

An einem liegenden und alten Buchenstamm erfreute uns ein frischer Ästiger Stachelbart (Hericium clathroides).

Hier die Artenliste von MTB 2335/1 – Warnowtal bei Karnin: Dunkler Rasenrötling, Herber Zwergknäuling, Langstieliger Knoblauchschwindling, Graukappe, Rettich – Helmling, Ledergelber Schwindling, Schwefel – Ritterling, Elfenbein – Schnackling, Rotrandiger Baumschwamm, Scharfblättriger Schwarztäubling, Schärflicher Ritterling, Niedergedrückter Rötling, Steife Koralle, Schmetterlings – Tramete, Fleischroter Lacktrichterling, Rosablättriger Helmling, Goldmistpilz, Glimmer – Tintling, Zaunblättling, Braunschneidiger Wiesenhelmling, Gemeiner Spaltblättling, Erlen – Schillerporling, Gallertfleischigers Stummelfüßchen, Echter Zunderschwamm, Anis – Tramete, Seidiger Rißpilz, Runzliger Korallenpilz, Schwarzpunktierter Schneckling, Gallertfleischiger Fältling, Angebrannter Rauchporling, Gelbstieliger Muschelseitling, Netzaderiger Mistpilz, Gift – Häubling, Striegeliger Schichtpilz, Austern – Seitling, Violetter Lacktrichterling, Rotbraune Buchenkohlenbeere, Ästiger Stachelbart, Grünblättriger Schwefelkopf, Rehbrauner Dachpilz, Laubholz – Harzporling, Winter – Stielporling, Birnen – Stäubling, Rotbuchen – Rindenkugelpilz und Blasse Borstentramete.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

02. November 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Beckerwitz

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das Messtischblatt 2033/4 = Boltenhagen

Im 4. Quadranten des Messtischblattes Boltenhagen sieht es mit geeigneten Wäldern mehr als dürftig aus. So wie schon im Frühling des vergangenen Jahres, wandten wir uns dem Küstenstreifen der östlichen Wohlenberger Wiek, am Campingplatz Beckerwitz, zu. Hier war ich bisher tatsächlich nur im Frühling unterwegs, weil es im Küstensaum durchaus einige Klassiker dieser Jahreszeit gibt. Der trockene Herbst ließ heute jedoch kaum Frischpilze sprießen, so dass es am Ende sehr dürftig geworden ist. Mich begleitete unser Ukrainischer Pilz- und Vereinsfreundfreund Timur aus Hamburg.

Auf dieser Wiese, die im Sommer als Parkplatz für den benachbarten Campingplatz dient, wuchsen einige Frischpilze.

Vor allem diese Schuppigen Wiesen – Champignons (Agaricus campestris var. squamulosus).

Mit ihren jung schön rosabraun gefärbten Lamellen und den fast ringlosen, zur Basis zuspitzenden Stielen.

Der etwas windflüchtende Kiefernkopf oberhalb der Steilküste. Hier hatte ich mir doch einige Kiefernbegleiter mehr vorgestellt. Aber leider zusätzlich dem Seewind ausgesetzt und dadurch besonders trocken.

Blick auf die Wohlenberger Wiek.

Die Tage der Kiefer rechts oben im Bild dürften gezählt sein.

Der sandige und ausgehagerte Standort hätte bei günstigeren Bedingungen sicher einiges geboten.

Viel interessanter gestaltete sich das Wetter an diesem Spätherbsttag. Höhenkaltluft war im Anmarsch.

Ein Wetter wie im April war die Folge. Ein starker Gewitterschauer mit Regenbogen und Graupelvorhang.

Sehr labile Luft ließ den Himmel fast wie im Sommer aussehen.

Die Versorgungslinie des Gewitters.

Sonnenschein, heftige Regengüsse, Regenbögen sowie Blitz und Donner sorgten für Romantik pur. Schöner kann Wetter kaum sein und es entschädigte uns für die Pilzarmut!

Hier die Artenliste von MTB 2033/4 – Küstensaum bei Beckerwitz: Wiesen – Champignon, Nelkenschwindling, Rinnigbereifter Wiesentrichterling, Goldmistpilz, Angebrannter Rauchporling, Mäuseschwänzchen, Roter Heringstäubling und Falscher Pfifferling.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

29. Oktober 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Sie führte durch die Wälder bei Ventschow

Seit längerer Zeit führte schon keine öffentlich geführte Lehrwanderung mehr durch die Waldgebiete bei Ventschow. Es wurde also mal wieder Zeit, durch diese sandigen Laub- und Nadelforste auf der Suche nach allerlei Frischpilzen zu Wandern. Es ist Spätherbst und was konnten wir zu dieser fortgeschrittenen Jahreszeit noch finden? Hier ein Überblick:

Wir starteten vom Bahnhof in Ventschow in den Herbstwald.

Auch ein Vierbeiner war dabei.

Wir tangierten eine Kleingartenanlage mit vielen Blumen, die uns anlachten, wie auch die immer noch warm strahlende Sonne des fortgeschrittenen Herbstes.

Aber auch die ersten Pilze begrüßten uns am Wegesrand. Hier sind es ungenießbare Kegelschuppige Schirmpilze (Lepiota aspera).

Noch junge und geschlossene Dunkle Hallimasch (Armillaria obscura) sorgten für erste Erfolgserlebnisse.

Auch diese jungen Pantherpilze (Amanita patherina) sind hübsch anzusehen. Gegessen werden sollten sie lieber nicht. Heftige Rauschzustände und andere Unannehmlichkeiten wären die Folge! Bei älteren und geschwächten Menschen oder auch Kindern könnte es sogar lebensbedrohlich werden.

Diese bereits aufgeschirmten Hallimasch sind dennoch jung und bestens für eine herzhafte Pilzpfanne geeignet. Gut durchgegart versteht sich und auch ohne Stiele.

Auch dieser Perlpilz (Amanita rubescens) ist ein willkommener Speisepilz. Vergleiche Pantherpilz!

Begutachtung des Perlpilzes.

Ein junger Perlpilz (Amanita rubescens) im Ideal – Zustand.

Die Falschen Pfifferlinge (Hygrophoropsis aurantiaca) können dagegen getrost im Wald bleiben. Sie sind minderwertig.

Die weiße Variante des leicht giftigen Gelben Knollenblätterpilzes (Amanita citrina).

Der unter Buchen wachsende Süßliche Milchling (Lactarius subdulcis) kommt zwar gern sehr gesellig vor, aber im Büschel ist doch eher die Ausnahme.

Im Ventschower Wald.

Die Krause Glucke im Korb ist schon sehr grenzwertig und sollte nicht mehr gegessen werden!

Dieser Violette Rötel – Ritterling (Lepista nuda) macht noch einen recht ordentlichen Eindruck.

Gut sind die Schüppchen auf dem Stiel des Stockschwämmchens (Kuehneromyces mutabilis) zu erkennen. Sehr wichtig zur Abgrenzung zum gefährlichen Gifthäubling, des Stiel glatt und glänzend erscheint.

Sehr charakteristisch kommt hier der Hut des Wasserfleckigen Rötel – Trichterlings (Lepista gilva) daher. Eine blassere Form des Fuchsigen Rötel – Trichterlings.

Ein Klassiker unter den volkstümlichen Speisepilzen, der Maronen – Röhrling (Xerocomus badius).

Ein wunderbares Erlebnis ist immer wieder der Fund dieses Blutblättrigen Zwergschirmlings (Melanophyllum haeomatospermum). Der zunächst unscheinbare Pilz verblüfft durch seine unerwartet blutroten Lamellen.

Unter der Herbsttrockenheit gelittene Grüne Knollenblätterpilze (Amanita phalloides). Gefährlichster aller Giftpilze!

Auf, auf zum fröhlichen Jagen. Pilzsucher gelten ja als die vornehmeren Jäger!

Immer unter Kiefern und meist im späteren Herbst wachsen diese ungenießbaren Leberbraunen Milchlinge (Lactarius hepaticus).

Der Glückspilz und Pilz des Jahres 2022 kann auch mal ohne weiße Hüllreste auf dem Hut auftauchen. Roter Fliegenpilz (Amanita muscaria).

Die Wanderung neigt sich ihrem Ende zu.

Vorher versammelten wir uns jedoch noch zu einem Erinnerungsfoto am Waldrand.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

26. Oktober 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Wald bei Thorstorf

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das MTB: 2033/3 = Boltenhagen

Goldenes und warmes Oktoberwetter, aber der Buchenwald zwischen den Ortschaften Thorstorf und Parin lässt eher vermuten, wir befinden uns noch Mitten im Sommer. Von den Temperaturen her konnte man das ebenfalls vermuten. Nichts von goldener Laubfärbung und das Ende Oktober!

Im dritten Quadranten des MTB Boltenhagen gibt es mehrere, kleinere Waldgebiete, die für unsere Mittwochsexkursion in Frage kommen könnten. Da wäre zunächst der Wolfsbruch bei Klütz. Er war schon im Frühling 2021 im Rahmen unserer Mittwochsexkursionen ein schönes Ziel. Zwei weitere Wäldchen schließen sich in Richtung Süden an. Das umfangreichste Revier findet sich jedoch zwischen den Ortschaften Thorstorf, Rolofshagen und Parin. Auch dieses Laub- und Nadelwaldgebiet war schon einmal Mittwochs an der Reihe und auch eine erfolgreiche, öffentliche Lehrwanderung in Begleitung eines Fernseh – Teams (Wismar t-v) führte bereits hier her. Es war auch heute das Ziel der Mittwochsexkursion. Dabei begleiteten mich auch drei Urlauberinnen und ein Ehepaar aus Pinnow.

Dieser Baumriese hat es bereits hinter sich. Hallimasch gibt ihm den Rest.

Es handelt sich um Honniggelben Hallimasch (Armillaria mellea). Sie landeten zunächst in meinem Korb, dann im Kochtopf und schließlich im Gefrierschrank.

Hin und wieder sorgt Totholz oder ein Graben für etwas unwegsamere Verhältnisse.

Der Rauchfarbene Milchling (Lactarius azonites) ist charakteristisch für den besseren Buchenwald, auch wenn er nicht gerade zu den häufigsten Arten seiner Gattung gehört.

Zahlreiche, teils in Hexenringen wachsende Erdritterlinge im Kalkbuchenwald. Sie gehören in die Gruppe um Tricholoma atrosquamosus oder T. orirubens. Letzterer soll ein gelbgrünliches Basismycel aufweisen, welches ich hier nicht ausmachen konnte.

Der Graue Korallenpilz (Clavulina cinnerea).

Im Sommer in Parkanlagen und im Herbst in Wäldern unter Eichen findet sich der häufige und geringwertige Purpurschwarze Täubling (Russula atropurpurea).

Ein Kiefern- oder besser Nadelholz – Braunporling (Phaeolus schweinitzii).

Ein Büschel von Rillstieligen Helmlingen (Mycena polygramma) in der Draufsicht.

Hier werden gleich Stockschwämmchen für Begeisterung sorgen.

Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis).

Da wird natürlich gerne zugegriffen.

Nein, hier ist nichts von goldenem Oktober zu sehen!

Der Breitblättrige Rußmilchling (Lactarius rugosus).

Und noch einmal Hallimasch (Armillaria cf.).

Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron).

Der Falbe Milchling (Lactarius pallidus) ist zwar ein imposanter Sprödblättler, aber leider wegen seiner Schärfe nicht Kochtopf- oder Pfannentauglich.

Und dieser Maronen – Röhrling besitzt bereits ein proteinreiches Innenleben.

Der Camembert – Täubling (Russula amoenolens) gehört zu den stark gerieften Kammtäublingen und ist ungenießbar. Wir finden ihn sehr häufig unter Eichen.

Ebenfalls recht häufig und an Laubholz findet sich das leicht kenntliche Gallertfleischige Stummelfüßchen (Crepidotus mollis).

Zu dem bittersten, welches unsere Großpilzflora zu bieten hat, gehört der Gefleckte Rübling (Collybia maculata).

Ähnlich seinem nächsten Verwandten, dem Grauen Faltentintling, sollte auch bei diesem Spitzbuckligen Faltentintling (Coprinus acuminatus) kein Alkohol getrunken werden, möchten man diesen, angeblich wohlschmeckenden Speisepilz, verzehren.

Wie alle Rettich – Helmlinge, ist auch der Schwarzgezähnelte Rettich – Helmling (Mycena pelianthina) leicht giftig.

Der dichte Nebel des morgens hatte sich längst gehoben und strahlendem Sonnenschein Platz gemacht. Beweis genug, dass die Nebelkappe nicht nur im Nebel zu finden ist. Aber Spaß bei Seite. Der häufige Pilz wächst vor allem zum Spätherbst hin, der oft neblig grau daherkommt. So wie die Färbung des umstrittenen Speisepilzes.

Dieser schwach giftige Knollenblätterpilz ist von Mai – November gerne in moosreichen Fichtenforsten, aber auch unter Laubbäumen anzutreffen. Narzißengelber Wulstling (Amanita gemmata).

An und um altem Buchenholz findet sich im Herbst gelegentlich der Glasigweiße Porling (Physisporinus vitreus). Er bildet unregelmäßige, wachsartige und höckerig – gewellte Überzüge aus.

Mit dem Anblick dieses schönen Maronen – Röhrlings (Xerocomus badius) möchten ich den bebilderten Bericht der heutigen Mittwochsexkursion beschließen.

Hier die Artenliste von MTB 2033/3 = Wald zwischen Thorstorf und Parin: Schmetterlings – Tramete, Rehbrauner Dachpilz, Falscher Pfifferling, Nebelkappe, Honiggelber Hallimasch, Gelbmilchender Helmling, Blaugrauer Dachpilz, Echter Zunderschwamm, Schuppiger Porling, Fastblauer Saftporling, Gallertfleischiges Stummelfüßchen, Breitblättriger Rübling, Rußfarbener Milchling, Graubräunlicher Dickfuß, Geweihförmige Holzkeule, Gemeiner Wurzelrübling, Buchen – Schleimrübling, Frauen – Täubling, Flaschen – Stäubling, Grauer Korallenpilz, Elfenbein – Schneckling, Braunfleckender Milchling, Rosa – Helmling, Falber Milchling, Birnen – Stäubling, Violetter Lacktrichterling, Purpurschwarzer Täubling, Grünspan – Träuschling, Rosablättriger Helmling, Gelbschuppiger Hallimasch, Rettich – Helmling, Süßlicher Milchling, Horngrauer Rübling, Rotfuß – Röhrling, Buckel – Tramete, Perlpilz, Angebrannter Rauchporling, Tauben – Täubling, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Rillstieliger Helmling, Maronen – Röhrling, Camembert – Täubling, Steife Koralle, Gemeiner Rettich – Helmling, Violettseidiger Rißpilz, Herber Saftporling, Kaffeebrauner Scheintrichterling, Judasohr, Goldschimmel, Gefleckter Rübling, Kahler Krempling, Spitzgebuckelter Faltentintling, Dunkler Hallimasch, Safran – Schirmpilz, Schwarzgezähnelter Rettich – Helmling, Pinsel – Schüppling, Fichten – Reizker, Gelber Knollenblätterpilz, Gelbweißer Täubling, Fichten – Zapfenrübling, Duft – Trichterling, Narzißengelber Wulstling, Rotrandiger Baumschwamm, Rotbraune Buchenkohlenbeere, Kiefern – Braunporling, Breitblättriger Rußmilchling und Glasigweißer Porling. 

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

21. – 23. Oktober 2022 – Pilzseminar in Mecklenburg

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Im Haus der Natur im Warnowtal bei Karnin

Haus der Natur in Karnin im Herbst 2022.

Freitag, 21.10. – ab 14.00 Theorie

Sonnabend, 22.10. – Exkursionen und Bestimmungen

Nach der Theorie am Freitag Nachmittag starteten wir am Sonnabend zu unseren Exkursionen in den Forsten bei Basthorst.

Die Rinder auf der Weide zeigten sich etwas verblüfft beim Anblick so vieler Zweibeiner.

Besprechung der ersten Fundstücke.

Rötlicher Sporenabwurf auf der rechten Hälfte eines benachbarten Hutpilzes. Ein ziemlich deutlicher Hinweis auf einen Vertreter aus der umfangreichen Gattung der Rötlinge.

Hier sind es Niedergedrückte Rötlinge (Entoloma rhodopolium).

Perlpilz und Pantherpilz im Vergleich.

Markant ist der dicke, verschiebbare Ring bei den Riesen – Schirmpilzen der Gattung Macrolepiota.

Ein Gifthäubling (Galerina marginata).

Ein Vertreter der brauen Ritterlinge der Gattung Tricholoma mit ihrem Burggraben zwischen Lamellen und Stielansatz.

Es geht ein wenig abwärts.

Der ungenießbare Leberbraune Milchling (Lactarius hepaticus) ist ein Kiefernbegleiter auf sauren, sandigen Böden. Auch Später Milchling genannt.

Rotbraune Nabelinge (Omphalina pyxidata) finden sich gerne an nährstoffarmen und grobsandigen Wegrändern in Nadelwäldern.

Junge Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron) im moosreichen Nadelforst.

Der Blaue Träuschling (Stropharia caerulea) ist nah mit dem beringten Grünspan – Träuschling verwandt.

Zwei- und Vierbeiner auf dem Wald-, nein Forstwegweg.

Und hier wird demnächst aufgeforstet. Unterholz wird hier bald für mehr Vielfalt sorgen.

Graue Erdritterlinge (Tricholoma terreum) unter Kiefern auf kalkreicheren Sandböden.

Ein Herrenpilz (Boletus edulis) wurde gefunden!

Braune Raslinge der Gattung Lyophyllum sind gute Speisepilze und treten in unterschiedlichen Rassen und an höchst unterschiedlichen Standorten auf.

Essbar ist auch der im Spätherbst häufige und hochbeinige Kaffeebraune Scheintrichterling (Pseudoclitocybe cyathiformis).

Die Sonne bricht stimmungsvoll durch den Herbstnebel.

Hier scheint wieder etwas interessantes gefunden worden zu sein.

Hier ist es eine Kollektion Gruben – Lorcheln (Helvella lacunosa).

Und weiter geht es durch die Forste bei Basthorst.

Hier wurde kurz zuvor mächtig gewirtschaftet.

Dem Dunklen Hallimasch (Armillaria obscura) scheint das aber wenig auszumachen.

Es hat sich goldenes Oktoberwetter eingestellt.

An einer thermophilen Waldkannte unter Eichen und Buchen eine große Gruppe recht markanter und schöner Täublinge. Sie sollten uns noch Rätsel aufgeben.

Die dunkleren Lamellen weisen auf einen Ockersporer hin und schmecken scharf.

Martin Amberger aus Hamburg hat sich intensiv mit dem Sprödblättler beschäftigt und hier noch mal gesondert fotografiert.

Die Huthaut ist bis über die Hälfte abziehbar.

Martin zog auch chemische Farbreaktionen zurate.

Er kommt zu dem Ergebnis, dass es sich um den Scharfen Honigtäubling (Russula veternosa) handeln dürfte.

Der Kröten – Ritterling oder Violettbraune Schwefelritterling (Tricholoma bufonium) gleicht im wesentlichen, bis auf die vielettlichen Tönungen auf Hut und Stiel, dem Schwefelritterling und stellt meiner Meinung nach auch nur eine Form des selben dar. Außerdem ist es eher eine montane Art, aber das Gelände war auch recht hügelig.

Auf fettem, kompostartigem Boden am Waldrand fanden wir diese Schirmpilze. Es dürfte sich um den Gift – Riesenschirmpilz (Macrolepiota venenata) handeln.

Auf unserer vormittäglichen Exkursion begleitete uns auch ein Urlauber – Pärchen, welches nur eine Lehrwanderung mitmachen wollte und sich danach wieder verabschiedete. Das Körbchen war gut mit Speisepilzen gefüllt.

Dazu gesellte sich auch noch dieser schmucke Riesenschirmpilz. Derweil brachen wir zum Roten See, bei Brüel, zum Mittagstisch in der dortigen Blockhütte auf.

Der hier ganz und gar nicht so rote Rote See an diesem wunderbaren Oktobertag.

Leider verliert der Rote See immer mehr Wasser, welches an der Badestelle besonders deutlich zu Tage tritt. Im Hintergrund der Komplex der Blockhütte, in der wir zum Mittagstisch einkehrten.

Diese niedliche Tischdekoration musste ich einfach im Bild festhalten.

Vielen Dank an das Team der Blockhütte, es hat uns vorzüglich gemundet!

Nach dem wir uns bei Speis und Trank gestärkt hatten, starteten wir zu einer Umrundung des von Wald umgebenen Roten Sees.

Natürlich galt unser Hauptaugenmerk nicht nur der schönen Umgebung, sondern in erster Linie den Großpilzen. Herausragend waren hier diese nicht so häufigen und essbaren Seidigen Ritterlinge (Tricholoma columbetta).

Ein Teil des Roten Sees aus einer anderen Perspektive.

Sehr erfreut waren wir auch über diesen Schwarzblauenden Röhrling (Boletus pulverulentus).

Der Pappel – Ritterling (Tricholoma populinum) ist hier seit vielen Jahren Standortstreu.

Mecklenburg mit seinen Seen und Wäldern – ein schönes Fleckchen Erde!

Am Roten See hatte sich auch vorübergehend Phillip Müller (rechts) zu uns gesellt.

Wie gut das hier auch mal die eine oder andere Bank steht, denn allmählich werden die Beine doch ein wenig schwer.

Eine Ausnahme unter den ansonsten schwarzsporigen Mürblingen bildet mit seinem schokoladenbraunem Sporenstaub der Rötelblättrige Mürbling (Psathyrella sarcocephalla).

Immer wieder neue Farbspiele und Spiegelungen auf der glatten Seeoberfläche.

Nicht mehr ganz so frische und etwas angetrocknete Violette Rötel – Ritterlinge (Lepista nuda).

Einer der schönsten Vertreter seiner Gattung, der eine Lebensgemeinschaft mit der Kiefer auf sandigen, kalkreicheren Böden eingeht, ist der scharf schmeckende und damit ungenießbare Blutrote Täubling (Russula sanguinea).

Allmählich schwindet das Tageslicht und wir verabschieden uns vom nun wenigstens im Ansatz Roten See.

Im Haus der Natur angelangt, wurden unsere Fundstücke auf Pappteller sortiert.

Die genaue Zuordnung ist bei der Fülle des Materials manchmal nicht ganz so einfach.

Christian aus Berlin hat eine Idee.

Phillip und Martin freuen sich über das Exkursionsergebnis sichtlich.

Auch eine nicht mehr ganz so junge und monströse Krause Glucke ist dabei.

Sonntag, 23.10. – Restliche Auswertungen und Abschlussexkursion

Die Jülchendorfer Buchen.

Nach dem wir unser Quartier geräumt hatten starteten wir am Sonntag zu unserer Abschlussexkursion durch die Jülchendoerfer Buchen. Hier sehen wir Trockene Schnecklinge (Hygrophorus penarius) und den Süßlichen Milchling (Lactarius subdulcis), zwei Buchenbegleiter.

Nur zufällig entdeckte ich am bemoosten Waldwegrand unter Nadelbäumen diesen Dottergelben Spateling (Spathularia flavida). Ich traute meinen Augen kaum, denn ich kannte die Art bisher nur von Abbildungen her. In M-V ist der Pilz sehr selten nachgewiesen. Er gehört in die Schlauchpilz – Ordnung der Flicklumpenartigen (Rhytismathalis). Für mich einer der wenigen Topp – Funde des Jahres 2022!

Ein Gilbender Erdritterling (Tricholoma argyraceum) im Endstadium. Erst beim Vergehen beginnt der Fruchtkörper namentlich zu gilben.

Auch der Verfärbende Schneckling (Hygrophorus cossus) beginnt sich erst im fortgeschrittenem Alter oder bei Wind und Trockenheit orangegelblich, besonders an den Huträndern, zu verfärben.

Einer der häufigsten Täublinge im herbstlichen Buchenwald ist der Buchen – Speitäubling (Russula mairei).

Der Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis) wächst hingegen von Mai bis November nicht nur unter Buchen. Auch mit der Eiche oder Fichte geht er gerne eine Symbiose ein und bevorzugt saure Standorte. Außerdem gehört er zu unseren ergiebigsten und besten Speisepilzen.

Ein guter Speisepilz ist auch der Kurzstielige Leder – Täubling (Russula curtipes). Er findet sich von Juni bis November in etwas kalkreichen Buchenwäldern.

Es wurde wieder ein sonniger und sehr milder Herbsttag mit tollen Farbspielen, wie hier in den Jülchendorfer Buchen.

Viel Laub liegt bereits auf den Waldböden und deren Wegen.

Dennoch überwiegen immer noch die grünen Farbtöne.

Ein Dickblättriger Schwarztäubling (Russula nigricans).

Ein recht leicht kenntlicher und häufiger Schleierling im Sommer und Herbst ist der Wohlriechende Gürtelfuß (Cortinarius torvus), Ringartige Zone am Stiel, recht entfernt stehende Lamellen und ein angenehmer, aromatischer Geruch zeichnen ihn aus.

Gute Laune unter den jungen Damen aus Mecklenburg – Vorpommern und Schleswig – Holstein sowie Christian aus Berlin.

Wir danken den Jülchendorfer Buchen.

Nach dem wir nun unser Pilzwochenende in Mecklenburg mit einer Exkursion durch die Jülchendoerfer Buchen offiziell beendet haben, fuhr ich mit einer kleinen Truppe noch zu einem Sonderstandort im Kaarzer Holz. Dort begrüßte uns zunächst dieser ungenießbare Olivgrünen Milchling (Lactarius turpis), der unter Birken oder Fichten wächst.

Grund für den Abstecher war dieser Pilz. Der Edel – Reizker (Lactarius deliciosus).

In großer Zahl und Üppigkeit wuchsen sie auf diesem kalkhaltigen Sonderstandort unter Kiefern.

Freude über diese Schwarzfaserigen- oder Schnee – Ritterlinge (Tricholoma portentosum). Ein sehr guter Herbst- und Speisepilz unter Kiefern, Fichten und Buchen und meist auf sandigen Böden.

Auch die ersten Frost – Schnecklinge (Hygrophorus hypothejus) waren trotz des milden Herbstwetters bereits erschienen.

Der scharfe Zitronenblättrige Täubling (Russula sardonia) ist ein häufiger und ungenießbarer Herbstpilz unter Kiefern.

Auch der Pilz des Jahres sorgte immer wieder für rotweißen Farbenzauber.

Und auch Butterpilze (Suillus luteus) durften nicht fehlen.

Hier sehen wir Gelbblättrige Hautköpfe (Cortinarius cinnamomeoluteus).

Perlpilze (Amanita rubescens), denen die Perlen (Hüllreste) auf dem Hut abhanden gekommen sind.

Hier durchbrechen Grünlinge (Tricholoma equestre) den Sandboden des Kiefernwaldes.

Der einstmals beliebte und schmackhafte Grünling kann nicht mehr als Speisepilz empfohlen werden. Er kann potentiell tödlich wirken! Bei häufigem Genuss kann  das Muskelgewebe geschädigt werden.

Der an sich recht zerstreut vorkommende Grünling ist hier jeden Herbst in ansehnlichen Trupps zu finden, aber in diesem Jahr gleich war er gleich als Bodendecker mit hunderten Fruchtkörpern vertreten! Derartige Mengen des echten Ritterlings sah ich bisher noch nie.

Neben Catrin begleiteten mich hier noch zwei Damen aus Schleswig – Holstein. Sie wollten noch einige Edel – Reizker mit nach hause nehmen, da diese Edelpilze bei ihnen recht selten sind. Das hatte sich gelohnt. Hunderte Exemplare blieben noch stehen. Es war ein überwältigender Anblick, diesem sonst eher vereinzelt auftauchenden Pilz in einem solchen Überfluss zu erleben.


Das Mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar lud also auch in diesem Herbst wieder zu einem Pilzwochenende nach Mecklenburg ein.

Idyllisch gelegen im kleinen Ort Karnin und im gleichnamigen Warnowtal, befindet sich das vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) betriebene Haus der Natur. Die ehemalige Naturschutzstation ist als Gästehaus eingerichtet. Nicht zuletzt für Menschen, die in Ruhe die schöne, mecklenburgische Natur mit ihren Seen und Wäldern genießen wollen. Wasserwanderungen auf der Warnow laden unweit unserer Landeshauptstadt Schwerin zur Freizeitgestaltung ein.

  • Am Freitag stand ab 14.00 Uhr wie gewohnt Theorie auf dem Programm. Es gab Beamer – Vorträge zu speziellen Themen der einheimischen Großpilzflora. In gemütlicher Runde suchten wir am Abend die  Exkursionsgebiete aus.
  • Sonnabend starteten wir nach dem Frühstück zu unseren Exkursionen und am Abend wurden unsere Fundstücke auf Papptellern sortiert, bestimmt und vorgestellt. Anschließend gemütliches Beisammensein.
  • Am Sonntag, nach der Räumung unserer Unterkünfte, starteten wir zu unseren Abschlussexkursionen wie oben dokumentiert.

Das Objekt besitzt einen großzügig angelegten Außenbereich. Sitzgelegenheiten und eine Feuerstelle sind vorhanden. Allerdings war Eigenversorgung angesagt. Eine Küche ist vorhanden.

Siehe unter: http://www.schwerinersee.de

Auf Unterkünfte – Gruppenreisen – Haus der Natur gehen.

Und zum Schluss noch ein Gruppenfoto der Teilnehmerinnen und Teilnehmer unseres Pilzwochenendes in Mecklenburg im Warnowtal bei Karnin im Herbst 2022.. 


Seminargebühren: 80,00 € p. P. zuzüglich der Kosten für die Unterkunft und Eigenverpflegung.


Wann startet das nächste Pilzwochenende in Mecklenburg? – Siehe unter Termine!

19. Oktober 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Wohlenberg

Auch für interessierte Gäste

Im Messtischblatt 2033/2 = Boltenhagen

Im 2. Quadranten des Messtischblattes Boltenhagen wären eigentlich hauptsächlich marine Pilze von Interesse, da etwa 90 % des Quadranten von der Ostsee eingenommen werden. Am Nordwestzipfel ragt der östliche Teil des NSG Tarnewitzer Huk in das Kartierungsgebiet. Dieser ist bewaldet und wäre ganz sicher auch ein dankbarer Bereich für unser Vorhaben. Leider ist die Halbinsel gesperrt und darf nicht betreten werden. Sie wurde lange Jahre militärisch genutzt und möglicherweise gibt es hier noch Altlasten, die gefährlich werden können. Deshalb bleibt nur ein kleiner, bewaldeter Küstensaum an der Wohlenberger Wiek, bei Hohen Wieschendorf, übrig. Nadel – Monokulturen sind gleich angrenzend zu finden, aber ebenfalls eingezäunt. Es handelt sich um eine Weihnachtsbaumplantage des Erdbeerhofes Glanz. Die interessantesten Revier sind daher leider nicht der Öffentlichkeit zugänglich. So begnügte ich mich damit, den schmal bewaldeten Küstensaum in Augenschein zu nehmen. Es war bezüglich Frischpilzen sehr ernüchternd. Ich hätte hier durchaus mehr erwartet, aber die Oktober – Trockenheit in Kombination mit dem Seewind haben hier kein großartiges, spätherbstliches Frischpilzaufkommen zugelassen.

Voll herbstlicher Küstenwanderweg.

Tolle Farbspiele des Herbstes.

Auch am Himmel ein bemerkenswertes Wechselspiel aus Licht und Schatten.

Hier tobt der goldene Oktober.

Oberhalb der Steilküste.

Blick über die Wohlenberger Wiek.

Dekorative Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor).

Vereinzelt gab es aber doch Pilze mit Hut und Stiel. Hier sehen wir einen Rötling der Gattung Entoloma.

Gut sind die durch Sporen rötlich verfärbten Lamellen zu sehen. Der Pilz war sehr fest und stabil. Er hielt sich noch lange in einer Frischhaltedose im Kühlschrank. Aber ich fand leider nicht die Zeit, mich näher mit ihm zu beschäftigen, so dass er nicht in meine Artenliste mit aufgenommen werden konnte.

Stellenweise größerer Trupps, Halbkreise oder Hexenringe des Pappel – Ritterlings (Tricholoma populinum). Ein Speise – und Heilpilz bezüglich Heuschnupfen.

Auch Hallimasch (Armillaria lutea) war stellenweise zu Gange.

Der Sparrige Schüppling (Pholiota squarrosa) wäre sein klassischer Verwechslungspartner.

Immer wieder eröffnet sich ein schöner Blick auf das Meer.

Ein auffrischender Nordost lässt die See unruhiger werden.

Eine für die Küste typische Egerlingsart ist der Salzwiesen – Champignon (Agaricus bernadii).

Strohgelber Rißpilz (Inocybe cookei).

Wiesen – Champignon (Agaricus campestris). 

Hier die Artenliste von MTB 2033/2 = Wohlenberger Wiek: Zugespitzter Kugelpilz, Salzwiesen – Champignon, Striegeliger Schichtpilz, Schmetterlings – Tramete, Pappel – Ritterling, Gelbschuppiger Hallimasch, Sparriger Schüppling, Strohgelber Rißpilz, Ahorn – Runzelschorf, Wiesen – Champignon, Riesenbovist und Schwefelporling

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

15. Oktober 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Durch die Forste bei Demen

Phillip Müller von wissbegierigen Umringt.

Die Barniner Tannen standen eigentlich auf dem Programm. Da aber ein großer Andrang zu verzeichnen war und viele Autos Platz finden müssen, verblieben wir gleich am Zweittreffpunkt bei Demen. Im großen und ganzen ist es ja fast das selbe Waldgebiet und auch ein klassisches Revier für Pilzsucher. Sandige Laub- und Nadelforste ließen volkstümliche Arten wie Butterpilze, Maronen, Steinpilze oder Riesen – Schirmpilze erwarten. Wir befanden uns an der Schwelle zum Spätherbst aber das Artenaufkommen war durchaus noch dem Vollherbst entsprechend vielseitig. Es war eine sehr lehrreiche Wanderung und auch der Kochtopf – Mykologe kam voll auf seine Kosten.

Zwei Parasole im Vergleich. Links verwelkt und bleibt im Wald, rechts frisch und der Hut darf in den Sammelkorb gelegt werden.

Phillip erläutert wichtiges zum Fundstück, einem Pantherpilz. Der sollte natürlich nicht in die Speise wandern, da sehr giftig!

Auch dieser Maronen – Röhrling (Xerocomus badius) bleibt im Wald. Er ist vom Goldschimmel befallen.

Der Purpurfilzige Holzritterling (Tricholomopsis rutilans) soll nicht schmackhaft sein.

Absolut ungenießbar ist hingegen der unter Buchen vorkommende Graugrüne Milchling (Lactarius blennius). Sein weißer Milchsaft schmeckt scharf!

Der Eispilz (Pseudohydnum gelatinosum) soll unschädlich sein. Er dürfte jedoch wenig Aroma besitzen.

Zwar essbar, aber geringwertig ist der Weißviolette Dickfuß (Cortinarius alboviolaceus).

Wie bei vielen Schleierlingen entfärben die Fruchtkörper häufig. Das Weißblau ist hier einem Bräunlichweiß gewichen. Typisch sind aber auch die gebuckelten Hüte.

Gut essbar, aber mit einem süßlichen Aroma ausgestattet, ist der Veilchen – Rötelritterling (Lepista irina).

Links ein Derbes Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) und rechts ein Maronen – Röhrling (Xerocomus badius).

Reichlich Pilze auch auf dieser Wiese am Waldrand.

Hier begeisterten vor allem die delikaten Edel – Reizker (Lactarius deliciosus).

So wie es sich gehört. Steinpilz (Boletus edulis) und Mehlpilz (Clitocybe prunulus) in trauter Zweisamkeit dicht bei einander.

Links eine Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) und rechts eine Marone (Xerocomus badius).

Und ein farbenfroher Dickröhrling (Boletus luridiformis) zu deutsch: Flockenstieliger Hexen – Röhrling. Ab in den Korb!

Zum Schluss noch einen Steinpilz (Boletus edulis) wie man sich ihn wünscht. Entdeckt von unserer Catrin.

So manch ein Sammelkorb war am Ende gut gefüllt.

Aber sicher ist sicher. Das Sammelsurium wird nochmals von den Experten wie Phillip Müller durchgeschaut, damit es hinterher nicht noch schief geht. Schließlich waren ja auch allerhand Giftpilze im Wald.

Das hat sich gelohnt!

Auch das wird sicherlich eine tolle Pilzpfanne ergeben.

Viele Leute, viele Pilze heute im Wald zwischen Demen und Buerbeck.


Wann startet die nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!

12. Oktober 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion im Tarnewitzer Urwald

Auch für interessierte Pilzfreunde

Es ging in das Messtischblatt 2033/1 = Boltenhagen

Das Boltenhagener Messtischblatt war bereits im Frühling des Jahres 2021 im Rahmen der Mittwochsexkursionen an der Reihe. Jetzt haben wir Herbst und sicherlich ist mit einem deutlich höheren Frischpilzaufkommen und größerer Vielfalt zu rechnen. Daher machte es Sinn, hier nochmals unterwegs zu sein. Sinn macht es übrigens immer, da die Pilzflora ständigen Veränderungen unterworfen ist. Je mehr Pilzarten erfasst, beobachtet und kartiert werden, je mehr Datenmaterial vorliegt, um so besser lassen sich Veränderungen in unserer Umwelt erkennen und belegen. Kartierungen dienen daher auch als Grundlage zum erstellen von Roten Listen.

Ziel war der Tarnewitzer Urwald. Er liegt südöstlich von Boltenhagen, nordöstlich von Christienenfeld und nordwestlich der Ortschaft Oberhof. Es handelt sich vorwiegend um Laubwaldbestände mit Erlenbrüchen, aber auch Buchenwald. Etwas Fichtenforst finden wir hier ebenfalls vor. Dazu hatte sich auch eine Urlauberfamilie eingefunden. Hier einige Bilder von heute.

Hallimasch waren die dominantesten Speisepilze heute. Hier sehen wir den Gelbschuppigen Hallimasch (Armillaria lutea).

Gern an Eichenstubben findet sich fast ganzjährig der schmackhafte Rosablättrige Helmling (Mycena galericulata).

Am Waldrand unter Eichen und auf schwerem Lehmboden einige Fahle Röhrlinge (Boletus impolitus). Sie waren bei meinen Gästen sehr willkommen, erinnerten die mastigen Röhrlinge gar an Steinpilze. Und tatsächlich wird der Pilz auch Ungenetzter Steinpilz genannt. Dennoch steht er eher den Rauhfuß – Röhrlingen, als den Steinpilzen nahe. 

Der beste Fund unserer heutigen Kartierungsexkursion war der Bepuderte Holztrichterling (Ossicaulis lignatilis.

Unter Haselsträuchern findet sich mitunter in größeren Trupps der scharfe Hasel . Milchling (Lactarius hortensis).

Gefreut habe ich mich über diese Gelbknolligen Slerotienrüblinge (Collybe cookei).

Ein schöner Fund war auch dieser Kleinsporige Olivschnitzling (Simocybe centunculus). Der recht seltene Pilz wächst auf totem Laubholz und ist mit einiger Erfahrung auch ohne sich die Sporen unterm Mikroskop anzuschauen gut kenntlich.

Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus).

Immer wieder und nicht nur Gelbschuppiger Hallimasch (Armillaria lutea).

Immer wieder hübsch, der Rosa – Helmling (Mycena rosea).

Ein besonderes Erlebnis war auch ein alter Buchenstamm mit Ästigen Stachelbärten (Hericium clathroides).

Kalkreicheren Boden benötigt der Violettliche Schwindling (Marasmius wynnei).

Honniggelber Hallimasch (Armillaria mellea).

Brennend scharfe, weiße Milch, sondert der unter Hainbuchen wachsende Brenn – Reizker (Lactarius pyrogalus) ab.

Eine ganze Straße von dicht – büschelligem Honiggelben Hallimasch. Nun konnte ich nicht mehr an mich halten. Die mussten mit für unseren Pilz – Imbiss!

Mitunter auch recht originelle Wuchsformen beim Hallimasch.

Trotz der dunklen Hüte handelt es sich um den Honniggelben Hallimasch (Armillaria mellea).

So trägt auch der Hallimasch und der Holzkohlenpilz seinen Teil zum Eschensterben bei.

1 – A – Qualität!

Ein schöner Herbsttag im Tarnewitzer Urwald.

Und nochmals Stachelbärte (Hericium clathriodes).

Weißer Polsterpilz (Oligoporus ptychogaster) mit Guttationströpfchen.

Violette Rötel – Ritterlinge (Lepista nuda) in der Nadelstreu der Fichtenforst.

Feuer – Schüppling (Pholiota flammans).

Unter einer Birkengruppe leuchteten einige Fliegenpilze und dazwischen auch der eine und andere, recht überständige Birkenpilz (Leccinum scabrum).

Sehr hübsch anzusehen, diese jungen Ziegelroten Schwefelköpfe (Hyphloma lateritium).

Wir verabschieden uns für heute vom Tarnewitzer Urwald.

Hier die Artenliste von MTB 2033/1 = Tarnewitzer Urwald: Striegeliger Schichtpilz, Holzkohlenpilz, Grünblättriger Schwefelkopf, Rosablättriger Helmling, Fahler Röhrling, Tintenstrichpilz, Gemeiner Wurzelrübling, Ahorn – Runzelschorf, Horngrauer Rübling, Rotfuß – Röhrling, Purpurschwarzer Täubling, Duft – Trichterling, Gelbschuppiger Hallimasch, Striegelige Tramete, Bepuderter Holztrichterling, Flacher Lackporling, Echter Mehltau, Halbresupinater Weichporling, Hasel – Milchling, Großer Bluthelmling, Gelbknolliger Sklerotienrübling, Echter Zunderschwamm, Buchen – Schleimrübling, Kleinsporiger Olivschnitzling, Riesenporling, Gemeiner Rettich – Fälbling, Gallertfleischiger Fältling, Fuchsiger Röteltrichterling, Langstieliger Knoblauchschwindling, Gelbmilchender Helmling, Ästiger Stachelbart, Widerlicher Ritterling, Violettlicher Schwindling, Gesäter Tintling, Ledergelber Schwindling, Falscher Rotfuß – Röhrling, Violettseidiger Rißpilz, Flächiges Eckenscheibchen, Halsband – Schwindling, Schmetterlings – Tramete, Geweihförmige Holzkeule, Brandiger Ritterling, Derbes Rotfüßchen, Brennreizker, Brandkrustenpilz, Rehbrauner Dachpilz, Grauer Faltentintling, Süßriechender Fälbling, Weißer Anis – Champignon, Schopftintling, Breitblättriger Rübling, Süßlicher Milchling, Perlpilz, Rotrandiger Baumschwamm, Safran – Schirmpilz, Blauender Saftporling, Violetter Rötel – Ritterling, Schwarzgezähnelter Rettich – Helmling, Fichten – Zapfenrübling, Weißer Polsterpilz, Feuer – Schüppling, Kahler Krempling, Graukappe, Goldschimmel, Falscher Pfifferling, Rettich – Helmling, Roter Fliegenpilz, Birkenpilz, Derbes Rotfüßchen, Violetter Lacktrichterling, Fleischroter Lacktrichterling, Ziegelroter Schwefelkopf, Glimmer – Tintling und Herber Zwergknäuling.   

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

08. Oktober 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Sie führte durch die Wälder bei Kukuk

Die Kukuksbuchen waren eigentlich das Ziel unserer öffentlichen Lehrwanderung. So wollten wir diesem Buchenwald einen Besuch abstatten, landeten aber durch einen Fahrfehler meinerseits in den Seetannen. Ich denke aber, am Ende war wohl kaum jemand darüber betrübt, denn die Sammelkörbe füllten sich doch ganz gut und auch das Artenaufkommen war recht vielseitig und interessant. Heute waren wir außerdem eine starke Truppe und ich konnte auch mit der Kompetenz unseres frisch gebackenen Pilzberaters Phillip Müller rechnen.

Ein ganzes Nest noch junger, geschlossener Kegelschuppiger Schirmpilze (Lepiota aspera). Vom Ansehen hübsch, stößt aber bereits ihr stechender Geruch davon ab, sie in der Küche verwenden zu wollen. Sie gelten als ungenießbar.

Dann schon eher diese ansehnlichen und Rillstieligen Weichritterlinge (Lepiota grammopodia). Aber auch ihr Speisewert ist umstritten.

Immerhin erhielten sie doch eine ganze Menge Aufmerksamkeit, sind sie doch die Riesen in ihrer Gattung.

Ein etwas kleinerer Bruder des großen Parasol ist der Grobschollige Riesenschirmpilz (Macrolepiota konradii). Er darf ohne Vorbehalte in die Bratpfanne gelangen. Nur die Hüte, versteht sich.

Nicht empfehlenswert ist hingegen der Ziegelrote Schwefelkopf (Hypholoma lateritium).

Geringwertig als Speisepilz, dafür aber ein Augenschmaus ist der an Nadelholz fruktifizierende Purpurfilzige- oder Rötliche Holzritterling (Tricholomopsis rutilans).

Eine Augenweide ist auch der ebenfalls geringwertige Sparrige Schüppling (Pholiota squarrosa), den wir im Herbst in üppigen Büscheln am Fuße von Laub- und Nadelbäumen finden können.

Sparrig abstehende Schuppen auf Hut und Stiel.

Durch die See (Kiefern)tannen.

Beeindruckend ist immer wieder eine Geschmacksprobe mit dem Heimtückischen- oder Zedernholz – Täubling (Russula badia).

Das sieht doch schon mal recht lecker aus.

Wie aus dem Bilderbuch kommen diese essbaren Kiefernbegleiter daher. Buckel – Täubling (Russula caerulescens).

Ein nahezu perfekter Knollenblätterpilz! Aber er ist relativ harmlos, der Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita citrina).

Auch der Rotbraune Scheidenstreifling (Amanita fulva) gehört zu den Wulstlingen. Er aber ist durchaus essbar.

Ob Phillip der jungen Dame den an sich essbaren Safran – Schirmpilz empfohlen hat, vermag ich nicht mehr zu schreiben, denn es wird angehenden Pilzberatern auf den Weg gegeben, alle rötenden Schirmpilze nicht mehr frei zu geben.

Natürlich durfte auch der Pilz des Jahres 2022 nicht fehlen.

Und wo er seine unübersehbare Pracht entfaltet, ist oft auch der Herrenpilz (Boletus edulis) nicht fern. Unserer Catrin ist er nicht entgangen.

Sandpilz (Suillus variegatus). Unter den Schmierröhrlingen bildet er mit seiner trockenen Huthaut, den olivlichen Röhren und seinem blauenden Fleisch eine Ausnahme.

Getrocknet eine ausgezeichnete Würze ergibt der ansonsten giftige Bruch – Reizker oder Maggipilz (Lactarius helvus).

Auch der Blick in diesen Korb lässt kaum Wünsche übrig.

Oder doch?

Auch der Flockenstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis) ist ein Leckerbissen und wandert in den Korb.

Der Herbst – Rotfuß oder das Derbe Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) besitzt ein säuerliches Aroma, welches nicht jedem Feinschmecker zusagt.

Der Geschmackswert des Maronen – Röhrlings (Xerocomus badius) dürfte hingegen unumstritten sein.

Die stark giftigen Pantherpilze (Amanita pantherina) gehören, wie unschwer zu erkennen ist, zu den Wulstlingen oder Knollenblätterpilzen.

Da freut sich der Kochtopf – Mykologe! Und damit endet auch eine der erfolgreichsten und gut besuchten Wanderungen des Jahres.


Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe unter Termine!

16. Oktober 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion SehlsdorferTannen

Ein letztes mal stand heute die Topographische Karte Mestlin auf dem Plan, MTB 2437/4. Das Blatt im Maßstab 1: 25 000 wurde geviertelt und heute war der 4. und letzte Quadrant an der Reihe. Mit größeren Wäldern ist dieses Gebiet allerdings nicht gesegnet. Neben kleinen Waldinseln finden sich auch etwas lohnendere Ziele. So der Warnow Graben bei Lenschow. Ein kleineres Waldgebiet nördlich Bahlenrade, ein Nadelwald am Sandberg oder die Sehlsdorfer Tannen. Dieses Gebiet stand schon einmal auf dem Programm einer Mittwochsexkursion. Im Herbst 2018. Auch wegen der Erreichbarkeit (Kreisstraße 24) habe ich auch heute wieder dieses Revier ausgesucht. Es ging also in die Sehlsdorfer Tannen. Nicht wie vorgesehen am 05. Oktober, sondern erst am 16.10.2022. Der große Pilzschub war bereits über dem Berg. Es waren viele überständige Fruchtkörper vor Ort. Das überwiegend von Nadelbäumen bestandene Revier ist teils recht verkrautet, teils aber durchaus auch mit für Speisepilz – Fans interessanten, moosigen Bereichen ausgestattet. Aber anscheinend wird das Waldgebiet nicht so sehr von den Sonntagssammlern frequentiert, denn überständige Maronen (aber nicht nur, siehe oben) standen immer wieder in den Moospolstern.

Hier sehen wir Grüne Anis – Trichterlinge (Clitocybe odora).

An morschem Fichtenholz findet sich nicht selten der Eispilz oder Zitterzahn (Pseudohydnum gelatinosum).

Wechselfarbiger Spei – Täubling (Russula fragilis).

Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius). Das schiefhütige Exemplar in der Mitte ist vom Goldschimmel befallen und darf nicht zu Speisezwecken gesammelt werden.

Und auch der Pilz des Jahres war anwesend.

Ganz besonders gefreut habe ich mich auch über diesen leicht giftigen Seifen – Ritterling (Tricholoma saponaceum).

Aber auch über diese delikaten Edel – Reizker (Lactarius deliciosus).

Hier die Artenliste von MTB 2437/4 = Sehlsdorfer Tannen: Dunkelscheibiger Fälbling, Eichen – Milchling, Roter Fliegenpilz, Camembert – Täubling, Nebelgrauer Trichterling, Weißmilchender Helmling, Goldschimmel, Grüner Anis – Trichterling, Amiant – Körnchenschirmling, Papagei – Täubling, Schlanker Riesenschirmpilz, Fleischroter Lacktrichterling, Mäuseschwänzchen, Beutel – Stäubling, Derbes Rotfüßchen, Rotfüßchen, Rostfleckiger Helmling, Kahler Krempling, Maronen – Röhrling, Herber Saftporling, Rotbrauner Milchling, Falscher Pfifferling, Geflecktblättriger Flämmling, Horngrauer Rübling, Flatter – Milchling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Buchen – Schleimrübling, Langstieliger Knoblauchschwindling, Grünblättriger Schwefelkopf, Weißer Polsterpilz, Fichten – Zapfenrübling, Gelbweißer Täubling, Dunkler Hallimasch, Brennender Rübling, Rosablättriger Helmling, Gallertartiger Zitterzahn, Gelber Knollenblätterpilz, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Winter – Stielporling, Fuchsiger Scheidenstreifling, Körnchen – Röhrling, Wechselfarbiger Speitäubling, Violetter Lacktrichterling, Echter Zunderschwamm, Pantherpilz, Seifen – Ritterling, Stink – Schirmling und Edel – Reizker.  

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

30.09. – 03.10.2022 Pilzausstellung in Wismar

29. Großpilzausstellung in Wismar

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Im Mykologischen Informationszentrum ABC Straße 21

Freitag, dem 30. September bis Montag, dem 03. Oktober 2022 im Mykologischen Informationszentrum Steinpilz – Wismar, ABC Straße 21. Eintritt: 2.00 €


Auch in diesem Jahr gab es wieder eine Großpilzausstellung in Wismar zu sehen. Wie gewohnt in den Räumlichkeiten der ABC Straße 21. Schon die Vortage standen ganz im Zeichen unserer Pilzschau. So waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e. V. mehrere Tage in unterschiedlichsten Wäldern, Parkanlagen, Wiesen, Heiden und Mooren unterwegs, um eine möglichst große Bandbreite einheimischer Pilzarten zusammen zu tragen.

Und der Termin hätte nicht besser festgelegt sein können. Nach monatelanger Trockenheit starteten nun aller Orten die Großpilze richtig durch. Gut an den zahlreichen Parasolen (Macrolepiota procera) zu erahnen, die überall an Straßen- und Waldrändern ihre Schirme aufspannten oder es gerade vor hatten.

Zunächst galt es jedoch reichlich Speisepilze für unser Imbissgeschäft zusammen zu tragen. Wir begannen mit Wiesenpilzen wie diese Acker – Schirmpilze (Macrolepiota excoriata).

Und diesen Gedrungenen Champignons (Agaricus spissicaulis).

Der Anfang ist gemacht. Die Champignons wurden blanchiert und vorübergehend eingefroren.

Die tollen Riesen – Schirmpilze waren dafür zu schade und sie wurden in einem Frischhaltebehälter im Kühlschrank aufbewahrt, um schließlich die Ausstellung zu bereichern.

Schirmpilze und Champignons in Topp Qualität!

Danach besuchten Monika, Viola, Klaus – Peter und Reinhold einen Sonderstandort am Rande eines Kies – Tagebaus. Junge Schmierröhrlinge in Massen, kaum möglich alle einzusammeln. Wir konnten aus dem vollen Schöpfen. Hier sind es Körnchen – Röhrlinge (Suillus granulatus).

Hier Butterpilze (Suillus luteus) vom feinsten.

Und auch den verhältnismäßig seltenen Ringlosen Butterpilz (Suillus collinitus) gab es hier in nahezu unglaublichen Mengen.

Gehen oben gezeigte Arten allesamt eine Lebensgemeinschaft mit Kiefern ein, so fanden sich unter eingestreuten Birken – Gruppen große Trupps von Birkenpilzen.

Unter Eichen gesellten sich noch diese mastigen Fahlen Röhrlinge (Boletus impolitus) hinzu.

Taschen, Beutel und Körbe sind gut gefüllt. Eine lange Nacht des Verarbeitens stand noch bevor.

Da läuft einem doch schon das Wasser im Munde zusammen.

Huthaut abgezogen, zerkleinert, gewaschen und in Töpfe ohne Wasser gefüllt und etwa eine halbe Stunde lang unter häufigem umrühren Köcheln lassen.

In Gefrierbeutel füllen und nach dem Abkühlen ab in den Tiefkühlschrank.

Soweit zu dem Küchengeschäft, aber im Mittelpunkt stand natürlich unsere Ausstellung. Ein möglichst große Bandbreite verschiedenster Großpilze galt es wieder zusammen zu tragen.

Auf kurzgrasigen Wiesen findet sich der essbare Krönchen – Träuschling (Stropharia coronilla).

Auf nährstoffreichen, fetten Böden der Kompost – Champignon (Agaricus vaporarius).

Besonders entlang grasiger Waldwege wächst im Herbst sehr zahlreich der Stink – Schirmling (Lepiota cristata). Vorsicht, die kleineren, echten Schirmlinge, können Knollenblätterpilz – Gifte enthalten!

Oft sehr zahlreich und in Hexenringen kann man dem Gestielten Schütterzahn (Cystotrema confluens) auf nährstoffarmen, sandig – kiesigen Böden unter Kiefern und Zitterpappel begegnen.

Hier sehen wir eine Gruppe Rötlicher Lacktrichterlinge (Laccaria laccata), die sich zwischen Hundsflechten empor schoben. Unten im Bild angeschnitten ist noch ein Nelkenförmiger Warzenpilz zu sehen.

Der Kupferrote Gelbfuß (Chroogomphus rutilus) gilt als guter Speisepilz, der in der Pfanne einen interessanten Farbumschlag zu violett hin erfährt. Irgendwie deutet sich dieses hier bereits am Hutrand an.

Riesen – Kremplinge auf kiesig – sandigem Boden unter Kiefern. Ich hätte ihn als Großen Krempling bestimmt, aber der soll nur unter Laubbäumen vorkommen. Unter Kiefern wird eine weitere Art angegeben namens Paxillus obscurisporus, demnach also Dunkelsporiger Krempling. Er soll eine  zugespitzte Stielbasis besitzen.

Echt riesige Teile und den Großen Krempling (Paxillus validus) kenne ich auch nur unter Laubbäumen wie beispielsweise Linden in städtischen Anlagen.

Sehr scharf in den Lamellen ist der Vielfarbige Täubling (Russula versicolor), den wir meist unter Birken antreffen können. Natürlich standen hier auch Kiefern zwischen.

Sandborstlinge der Gattung Geopora.

Nicht nur auf Brandstellen, sondern meist auf grobkörnig – sandigen Böden unter Kiefern findet sich der Kohlen – Trichterling (Clitocybe sinopica). Gut kenntlich an seinen starken Mehlgeruch, der an den Maipilz erinnert. Essbar.

Diese hübschen Edel – Reizker (Lactarius deliciosus) kamen mir für unsere Ausstellung gerade recht.

Diese seltenen Wald – Schnecklinge (Hygrophorus nemoreus) fand ich im Paradies.

Hier sind es Rauchfarbene Milchlinge (Lactarius azonites).

Den Getigerten Sägeblättling (Lentinus tigrinus) auf einer großen Ausstellung zu präsentieren ist keine Selbstverständlichkeit. Das Paradies machte es möglich.

Sehr gefreut habe ich mich auch über diese Strohblassen Schüpplinge (Pholiota gummosa). Schließlich sind diese ungenießbaren Pilze auch nicht allzu oft zu finden.

Auch dieser ungenießbare Massenpilz des Herbstes darf in einer Ausstellung, die etwas auf sich hält, nicht fehlen. Gemeiner oder Tränender Rettich – Fälbling (Hebeloma crustuliniforme).

Den Rosablättrigen Helmling (Mycena gallericulata) hätte sicher kaum jemand vermisst. Eigentlich schade, soll er doch sehr schmackhaft sein und somit würde es sich schon lohnen, ihn etwas näher kennen zu lernen.

Sehr willkommen war mir auch der Rotstielige Rübling (Collybia marasmioides). Ist er doch relativ selten, aber an diesem Standort in der Nähe des ehemaligen Waldhotels bei Neukloster seit vielen Jahren standortstreu.

Auch der Braune Ledertäubling (Russula integra) ist unweit des Waldhotels am Klaasbach mit großer Regelmäßigkeit anzutreffen. Immerhin ein guter Speisepilz.

Schöne Dreiergruppe weißer Gelber Knollenblätterpilze (Amanita citrina f. alba). Natürlich gehen die mit, auch wenn sie als gefährliche Giftpilze eine Nullnummer sind.

Dieser Steinpilz (Boletus edulis) darf so gerade noch in meinen Korb. Jüngere Exemplare wären angebracht, aber sicher ist sicher, denn es wäre wirklich etwas blamabel, wenn es im Steinpilz – Wismar eine große Ausstellung ohne den Chef geben würde.

Ich bin immer noch im Klaasbachtal unterwegs. Will man im Herbst diesem seltenen Milchling begegnen, so ist es hier eine Erfolg versprechende Adresse. Rotgegürtelter Milchling (Lactarius rubrocinctus). Ungenießbar.

Igel – Stäubling (Lycoperdon echinatum). Auch er gehört zum Inventar des Klaasbachtales.

Die kalkreichen Hangterrassen des Klaasbachtals sind auch immer gut für attraktive Cortinarien. Hier sehen wir Grünlings – Klumpfüße (Cortinarius pseudosulphureus).

Hier den Bitteren Schleimkopf (Cortinarius infractus).

Oder auch den variablen Graubräunlichen Dickfuß (Cortinarius anomalus). Alle Arten sind ungenießbar.

Auf der Rinde eines alten Buchenstammes finden sich hier Knotige Schillerporlinge (Inonotus nodulosus) und Buchen – Schleimrüblinge (Oudemansiella mucida).

Ein zarter, aber dafür wunderschöner Vertreter der hellsporigen Freiblättler ist der Gelbflockige Wollstielschirmpilz Schirmpilz (Lepiota ventriosospora). Er wird separat in eine kleinere Frischhaltedose gelegt.

Bitte vorsichtig anfassen, damit der zartwollige Stiel erhalten bleibt.

Inzwischen sind mir im Klaasbachtal Monika und Hans – Peter entgegen gekommen und sie hatten einen Stamm mit prächtigen Ästigen Stachelbärten (Hericium clathroides) entdeckt.

Inzwischen haben wir in die Züsower Forst umgesetzt. Hier wuchsen am Rande eines Erlenbruchs diese Olivbraunen Erlenmilchlinge (Lactarius obscuratus). Auch diese „Zärtlinge“ wurden separat in einer Frischhaltedose verstaut.

In einer moosreichen Fichten – Monokultur junge Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron) praktisch als Bodendecker.

Auch diese Echten Waldchampignons (Agaricus silvaticus) fanden sich dort.

Ein alter Buchenstubben über und über mit diesen bräunlichen Pilzen besetzt. Sollte es sich um Stockschwämmchen handeln?

Aber nein, die Stiele sind weißlich, ohne bräunliche Schüppchen. Es handelt sich um Wässrige Mürblinge, auch Weißstieliges Stockschwämmchen genannt. Auch sie sind essbar, können aber dem Stockschwämmchen nicht das Wasser reichen. Mitunter sollen sie sogar unbekömmlich wirken.

Auch diese Kerbrandigen Trichterlinge (Clitocybe costata) sind willkommen. Jeder Art zählt!

So auch diese duftenden Anis – Zählinge (Lentinellus cochleatus).

Und so sehen sie von unten aus. Schön sind die sägeblattartigen Lamellenschneiden zu erkennen.

Auch die farbenfrohen Flockenstieligen Hexen – Röhrlinge (Boletus luridiformis) dürfen auf einer Ausstellung nicht fehlen.

Inzwischen befinden wir uns in der Höltingsdorfer Forst. Hier geht unter Lärchen richtig die Post ab. Immer wieder finden sich unter ihnen die überaus häufigen Goldgelben – Lärchen – Röhrlinge. Schön, aber nichts besonderes.

Wesentlich besonderer waren da schon die in unseren Breiten seltenen Grauen – Lärchenröhrlinge (Suillus viscidus). Hier gab es sie in für mich nie gesehenen Größenordnungen und Mengen.

Immer wieder schön ist auch der Milde Milchling (Lactarius mitissimus), mit seinen orangen Fruchtkörpern.

Direkt am Ufer eines Waldsees bei Tarzow Unmengen von Welken Milchlingen (Lactarius vietus). Sie sind Birkenbegleiter.

Auch der Pilz des Jahres 2022 geht mit Vorliebe eine Beziehung mit der Birke ein, aber nicht nur!

So wie beispielsweise der Birken – Speitäubling (Russula emetica).

Auf einer Wiese in Jesendorf leuchteten bereits von weitem zahlreiche Weiße Anis – Champignons (Agaricus arvensis). Die mussten natürlich auch mit.

Inzwischen befinden wir uns in den Wäldern und Forsten um Weberin. Hier bereichert der Milde Wachstäubling (Russuala puellaris) das Sammelsurium.

Auch der Weinrote Graustieltäubling (Russula vinosa) und die Rostfleckigen Helmlinge (Mycena zephirus) sind sehr willkommen.

In den Moospolstern immer wieder junge Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius).

Und besonders an den Wegrändern die herrlichsten Steinpilze (Boletus edulis).

Auch diese frischen Sand – Röhrlinge (Suillus varigatus) waren mir sehr willkommen.

Und direkt daneben, ganz unscheinbar, der erste und auch einzige Pfifferling (Cantharellus cibarius), den wir zu unserer Ausstellung auftreiben konnten. Dazu in seiner weißen Tracht ganz untypisch. Es handelt sich um die seltene Albino – Form des ganz normalen Pfifferlings.

Einer der schönsten und imposantesten Sprödblättler der sauren Kiefernforste ist der extrem scharf schmeckende Zedernholz – Täubling (Russula badia).

Diesen Standort teil er mit dem leuchtenden Apfel – Täubling (Russula paludosa), welcher hingegen mild schmeckt und als guter Speisepilz gilt.

Ein weiterer Korb füllt sich zusehends.

Auch der Keulenfuß – Trichterling (Clitocybe clavipes) ist willkommen.

Auch die Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) sollte nach Möglichkeit nicht fehlen.

Diese Grünen Anis – Trichterlinge (Clitocybe odora) können mit ihrem intensiven Duft betören.

Monika, Hans – Peter und Reinhold suchten nun die Jülchendorfer Buchen kurz auf. Hier beglückten uns einige Espen – Rotkappen (Leccinum fulvum), von denen hier dieses wunderschöne Exemplar stellvertretend zu sehen ist.

Und endlich! An einer Böschung unter Eichen, am Sonderstandort Sternberg, von dem schon viele unserer Imbisspilze stammten, der wichtigste Pilz einer jeden Ausstellung. Der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides).

Stets unter Birken findet sich der minderwertige Verblassende Täubling (Russula pulchella).

Auch das hat noch einmal gelohnt. Die Pilze sind nicht komplett gesäubert und natürlich mit erhaltener Stielbasis in den Korb verfrachtet worden. Sie sollen schließlich in voller Schönheit unsere Ausstellung bereichern.

Die Pilze wurden in mehreren Kühlschränken zwischen gelagert, und auf unseren vorbereiteten und mit Moos ausgelegten Ausstellungsflächen ab Freitag zur Schau gestellt.

Das waren die Öffnungszeiten

Freitag, der 30.09. von 14.00 – 18.00 Uhr

Sonnabend, der 01.10 von 10.00 – 18.00 Uhr

Sonntag, der 02.10. von 10.00 – 18.00 Uhr

Montag, der 03.10. von 10.00 – 18.00 Uhr

Auch weitere Pilzfreunde waren unterwegs, so vor allem auch Phillip, der nicht nur reichlich Frischpilze anlieferte, sondern sogar schon im Vorfeld für unseren Imbiss sammelte, und diese bereits eingefrostet mit brachte.

Besonders interessant war auch dieser Maisbeulenbrand (Usdtilago maydis), den Phillip für uns auftrieb.

Und es hatte sich gelohnt. 292 Arten fanden ihren Platz im Info – Zentrum.

Die Arbeit hatte sich auch gelohnt, denn die Ausstellung war in diesem Jahr richtig gut besucht! Dank auch den Medien wie der Presse oder dem NDR, die auf unsere Großpilzschau im Vorfeld aufmerksam machten.

Besonders beliebt war natürlich der Bereich mit den Röhrenpilzen, an denen es in diesem Jahr wirklich keinen Mangel gab. Das heißt, zu Zeiten unserer Ausstellung.

Aber auch die Fetten Hennen zogen die Blicke auf sich.

Auch diese Seitenfläche ist voll ausgelastet.

Fliegenpilze und Parasole sind immer ein Blickfang.

Porlinge, Schichtpilze, Bauchpilze, Korallen und Schlauchpilze finden sich in diesem Bereich.

Die Sprödblättler an der Vorderfront.

Margit und Bernhard aus dem Spreewald bekamen von Monika (links) einen Präsentkorb für die jahrelange Unterstützung unserer Pilzausstellungen, insbesondere des Imbissgeschäftes, überreicht. Sie opfern seit vielen Jahren extra für uns einige Tage ihres alljährlichen Ostsee – Urlaubes. Ein ganz herzliches Dankeschön auch an dieser Stelle nochmals in den Spreewald!

Imbiss gab es am Sonnabend und Sonntag jeweils zwischen 11.00 und 18.00 Uhr.

Herzhafte Waldpilzsuppe, Pilzpfanne und Suppe sowie frische Waffeln.

Von der Pilzberatung wurde rege gebrauch gemacht.

Dank allen, die auch unsere 29. Ausstellung möglich machten. Leider stand der Imbiss in diesem Jahr unter keinen guten Stern. Regen und immer wieder Regen.

Das war die 29. Großpilzausstellung in Wismar im Herbst 2022. 292 Arten! 

Wann findet die 30. Großpilzausstellung statt? – Siehe unter Termine!

25. September 2022 – Pilztag im Lübschen Forst

Pilzwanderungen in der Lübschen Forst Ritzerau

BUND im Kreis Herzogtum Lauenburg

Treff am Sonntag, dem 25. September 2022, um 09.45 Uhr in 23896 Ritzerau, Am Forstgehöft, Köhlerhütte (800 m geradeaus den Waldweg durchfahren). Dauer der Veranstaltung 10.00 – 14.00 Uhr. Zur Teilnahme sind verbindliche Anmeldungen unter folgender Mail – Adresse erforderlich: hans-heinrich.stamer@bund-rz.de


Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Kostenpunkt: 7,00 € p. P. (Kinder unter 13 Jahren zahlen die Hälfte).


Wie gewohnt wurde die Veranstaltung von den Organisatoren eröffnet und es gab einige Erläuterungen zum Wald und auch speziell zum Umgang mit unseren Großpilzen. Danach wurde in mehreren Gruppen in verschiedene Bereiche der Ritzerauer Forst zu den jeweiligen Pilzwanderungen aufgebrochen und gegen 13.00 Uhr versammelten sich alle wieder vor der Köhlerhütte. Die gefundenen Pilze wurden auf Tischen ausgebreitet, besprochen und auf ihre Genießbarkeit kontrolliert. Auf die obligatorische Pilzpfanne von vor – Corona – Zeiten musste auch in diesem Jahr leider verzichtet werden.

Eröffnung und Begrüßung der Teilnehmer durch Hans – Heinrich Stamer vom BUND im Kreis Herzogtum Lauenburg (links) und dem Revierförster in der Mitte des Bildes.

Jung und Alt lauschen den einführenden Worten.

Danach starteten die Gruppen. Es dauerte nicht lange und die Teilnehmer meiner Gruppe entdeckten diese Leckerbissen. Braune Raslinge (Lyophyllum fumosum).

Giftig sind jedoch diese Schwarzgezähnelten Rettich – Helmlinge (Mycena pelianthina).

Auch diese Korallenpilze (Ramaria spec.) blieben im Wald. Ihre genaue Bestimmung ist nicht nur für den Laien oftmals eine Herausforderung und schließlich gibt es ja auch noch die giftige Bauchweh – Koralle.

Nett anzusehen aber wenig Pfannentauglich sind auch die gummiartigen Birnen – Stäublinge (Lycoperdon pyriforme).

Auch diese breiten Konsolen des jung essbaren Riesenporlings (Meripilus giganteus) sind nix mehr für den Feinschmecker.

Dieser Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron) darf endlich in den Korb gelegt werden.

Dieser Kandidat aber bitte nicht! Es sein denn, bestattungstechnisch ist alles soweit geklärt und der Termin für die Trauerfeier sollte umgehen organisiert werden. Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides). Der gefährlichste aller Giftzwerge!

Der Specht – Tintling (Coprinus picaceus) ist natürlich immer ein Bild wert.

Ja, da staunt dieser kleine Pilzfreund nicht schlecht. Welch ein Anblick!

Riesenporlinge und Stockschwämmchen satt. Da werden schon mal die Messer gewetzt!

Bei dem feuchten Wetter ist der hygrophane Bereich der Hüte von den Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) noch sehr ausgeprägt.

Ja und auch die Steinpilze sollten nicht fehlen. Für manche Exemplare schienen die mitgeführten Sammelbehältnisse etwas dürftig gewesen zu sein.

Mehr geht kaum noch hinein. Der Korb eines 10 – jährigen Pilzsammlers. Sollte hier vielleicht ein junger Mensch nachhaltig vom Pilze suchen begeistert worden sein? Es bleibt zu hoffen.

Nach gut 2 Stunden trafen die Gruppen wieder an der Alten Köhlerhütte ein und das große Sortieren und Begutachten begann. Im Vordergrund Riesenschirmpilze, die lieber nicht verzehrt werden sollten.

Es handelt sich um die Gartenform des eigentlich essbaren Safran Schirmpilzes. Die Abgrenzung zum giftigen Gift – Riesenschirmpilz ist nur schwimmend und man riskiert heftige Verdauungsstörungen.

Noch ein Phallus gefällig? Ein ganz schöner Schelm, unser Hans – Heinrich!

Ein ganz schönes, Knoblauchduft dominiertes Sammelsurium.

Ja, da ist doch einiges zusammen gekommen, welches von Phillip und meiner Wenigkeit noch kritisch durchgeschaut werden muss.

Aber es wurde ja vielfach schon gut vor sortiert. Hier gibt es nichts zu beanstanden.

Die Steinpilze sind im Bestzustand, knackig und madenfrei. Die Flaschen – Stäublinge druckfest und innen weiß und dazu noch etwas Knoblauch zum verfeinern.

Nach getaner Arbeit inspizierte ich noch liegendes Totholz unweit der Köhlerhütte. Hier gab es interessante Myxomyceten. Wir sehen die gelbe Form des Geweihförmigen Schleimpilzes (Ceratiomyxa fruticulosa) in seiner poroiden Ausbildung.

Und auch den Lachsfarbenen Schleimpilz (Tubifera ferruginosus).

http://www.bund-herzogtum-lauenburg.de

BUND-Veranstaltungen

21. September 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Grebbin

Auch für interessierte Pilzfreunde

Der 3. Quadrant von MTB: 2437 = Mestlin ist an der Reihe

Achtung, dieser Termin wurde auf den 11.10.2022 verschoben.

Birken – Zungenporling (Piptoporus betuninus) am 11.10.2022 im Wald bei Grebbin.

Der 3. Quadrant des Mestliner Messtischblattes ist leider ausgesprochen waldarm. Zur Verfügung stand ein hügeliges Mischwaldgebiet am Vogelberg und ein Wäldchen zwischen Grebbin, dem Ort wo die Warnow entspringt, und Wozinkel. Im Jahre 2018 rettete letzteres Gebiet gerade noch meine damalige Mittwochsexkursion. Es war das Dürrejahr und am luftigen Vogelsberg war nicht viel zu holen. Der Wald bei Grebbin liegt tiefer und geschützter und in den Moospolstern des Fichtenforstes und dessen Schneisen gab es zum Glück einige Frischpilze. Auch heute war es wieder das Ziel.

An liegendem Birkenholz zahlreiche Krause Aderzählinge (Plicatura crispa).

Das Holz des von Plicatura crispa besiedelten Birkenstammes wies eine auffallend rote Färbung auf. Ist der Aderzähling der Verursacher? Gelegentlich finden sich Fruchtkörper mit einem rötlichen Befall. Hier wird aber eher ein Vertreter der Gattung Hypomyces als Ursache vermutet.

Gar nicht mehr so Weißer Polsterpilz (Oligoporus ptychogaster) an Fichtenholz. Er gehört zu den Saftporlingen.

Die ersten, frischen Rauchblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma capnoides) der neuen Wintersaison. Einer unser schmackhaftesten Speisepilze. Also ein Pilz für die gehobenere Küche!

Nicht weit entfernt, an einem weiteren Fichtenstubben, erregte dieses Büschel Blätterpilze meine Aufmerksamkeit.

Das es sich um einen Vertreter der Mürblinge handelt, war mir sofort klar. Da die Pilze ausgesprochen süßlich dufteten, dachte ich zunächst an den Süßriechenden Mürbling.

Aber erst auf den 2. Blick fiel mir der dicke Ring und die sparrig nach oben aufgestellten Schuppen im unteren Stielbereich auf. Diese sind charakteristisch für das seltene Medusenhaupt (Psathyrella caput – medusae), dass ich seit Jugendzeiten bereits auf meiner Fahndungsliste stehen hatte. Aber darf es so auffallend süßlich duften? – Es darf! Ein Top – Fund! Ich hatte wirklich kaum noch damit gerechnet, diesem Pilz noch so kurz vor meinem Ableben begegnen zu dürfen.

Immer wieder ein tolles Farberlebnis, die Begegnung mit dem hübschen Purpurfilziegen Holzritterling (Tricholomopsis rutilans).

Violette Rötel – Ritterlinge (Lepista nuda).

Und hier können gleich 2 Pilzarten notiert werden. Das Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron) und den beginnenden Goldschimmel (Hypomyces chrysospermum).

Hier die Artenliste von MTB 2437/3 – Wald bei Grebbin: Grünblättriger Schwefelkopf, Rostfleckiger Helmling, Krauser Adernzähling, Birken – Spaltlippe, Flatter – Milchling, Mäuseschwänzchen, Heftel – Nabeling, Goldschimmel, Rotfuß – Röhrling, Rehbrauner Dachpilz, Klebriger Hörnling, Gemeine Stinkmorchel, Falscher Pfifferling, Graublättriger Schwefelkopf, Geflecktblättriger Flämmling, Weißer Polsterpilz, Blauer Saftporling, Medusenhaupt, Kahler Krempling, Dunkler Hallimasch, Fleischroter Lacktrichterling, Erdwarzenpilz, Zimthautkopf, Safran – Schirmpilz, Eichen – Milchling, Rosablättriger Helmling, Horngrauer Rübling, Herber Zwergknäuling, Birken – Zungenporling, Flaschen – Stäubling, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Samtiger Schichtpilz, Behangener Trompetenschnitzling, Gestreifter Teuerling, Dunkelscheibiger Fälbling, Purpurfilziger Holzritterling, Blaugrauer Reiftäubling, Violetter Lacktrichterling, Derbes Rotfüßchen, Gelber Knollenblätterpilz, Wurzel – Schleimrübling, Perlpilz, Papagei – Täubling, Süßlicher Milchling, Grüner Anis – Trichterling, Wasserfleckiger Rötel – Trichterling, Schlanker Riesenschirmpilz, Gelbbräunlicher Scheidenstreifling, Zwiebelfüßiger Hallimasch, Brennender Rübling und Grobscholliger Riesenschirmpilz.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

16. – 18. September 2022 – Pilzseminar in Drei Eichen

Pilzseminar in der Märkischen Schweiz

Im Umweltzentrum Drei Eichen

Von Freitag, dem 16.09. – Sonntag, dem 18.09.2022 im Umweltzentrum Drei Eichen bei Buckow, in der Märkischen Schweiz.


Wie schon in den Vorjahren lud Organisator Oliver Justus und das Mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar zu einem pilzkundlichen Wochenende in die Märkische Schweiz ein. Theorie und Praxis wurden hier miteinander verknüpft. So gab es wieder spezielle Vorträge zur einheimischen Pilzflora, zu Speisepilzen und ihren ungenießbaren oder giftigen Doppelgängern sowie weiteren Themen. Auf Exkursionen in die umliegenden Wälder wurden die Pilze dann in ihren natürlichen Lebensräumen gefunden und erläutert. Am Abend auf Papptellern sortiert und auf Tischen ausgebreitet und geordnet. Bestimmungsübungen gehörten genauso dazu, wie ausführliche Vorstellungen der gefundenen Objekte durch die Pilzexperten. In gemütlicher Runde klangen die Abende unter vielen Frischpilzen aus.

Zur Einstimmung brachte uns ein Pilzfreund gleich eine Kiste frisch gesammelter Werke mit.

Organisator Oliver Justus während der Begrüßung und Eröffnung des diesjährigen Seminars in Drei Eichen.

Obwohl noch nicht alle Teilnehmer erschienen waren, starteten wir mit unseren Vorträgen.

In den Pausen drehten wir bereits auf dem Gelände des mitten im Wald liegenden Umweltzentrums unsere Runden und wurden durchaus fündig. Hier sehen wir Krüppelfüßchen (Crepidotus spec.).

Monströse Schwefelporlinge wurden uns vom Personal angeliefert. Leider waren sie zum Verzehr bereits ungeeignet.

Pantherpilz (Amanita pantherina).

Zu diesem Thema gab es nach der Pause einen sehr fundierten Vortrag von Phillip Müller.

Mitgebrachte oder auf dem Gelände gefundene Pilzarten wurden am Abend bereits vorgestellt und besprochen.

Interessante Struktur einen Leberpilzes im Schnitt.

So wie bereits im Vorjahr begrüßten uns beim Einparken unserer Autos die imposanten Riesen – Champignons (Agaricus augustus).

Am Sonnabend starteten wir vom Schweizer Haus in Buckow zu einer Tagesexkursion, die allerhand interessantes für uns bereit halten sollte.

Direkt vor dem Schweizer Haus begrüßten uns zunächst diese Allerweltspilze: Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila).

Die Malzmühlenbrücke führte hinüber zum Exkursionsgebiet.

Unser Exkursionsgebiet.

Bevor wir starteten, schnell noch ein Gruppenbild, damit wir am Ende sehen, wer uns verloren gegangen ist.

Der Startschuss ist gefallen.

Bereits nach den ersten Metern ging das Dilemma los und stellte Phillip und Reinhold und alle anderen erst recht vor so manches Bestimmungsproblem. Toller Täubling, man könnte meinen ein Goldtäubling. Ne, ist es er aber nicht! Und welcher dann?

Da half auch die Sporenpulver – Bestimmungsskala für Täublinge nicht wirklich weiter.

Hoppla, was für milchende Sprödblättler schieben sich denn hier aus dem Waldboden?

Auffallend und typisch für diese seltene Michlingsart (war hier alles andere als selten) sind auch die gelblichen Gruben am Stiel.

Immer wieder Nester des mir bisher nur aus Büchern bekannten Zonen – Michlings (Lactarius zonarius). Der Pilz ist in thermophilen Eichen – Hainbuchenwäldern auf kalkhaltigem Untergrund zu Hause und soll in höheren Gebirgslagen fehlen.

Zonen – Milchling (Lactarius zonarius). Ungenießbar.

Riesig gefreut habe zumindest ich mich über den Samtigen Wurzelrübling (Xerula pudens). Er ist ziemlich selten und persönlich hatte ich noch nie das Glück, diesen schönen Pilz selber einmal zu entdecken.

Dagegen ist der ansehnliche Parasol (Macrolepiota procera) zwar ein sehr beliebter und freudig entdeckter Speisepilz, aber für mich eher ein Langweiler.

Es müssen Lärchen in der Nähe sein! Goldgelber Lärchen – Röhrling (Suillus flavus).

Großer Bluthelmling (Mycena haematopus).

Trotz der allgemeinen Trockenheit war am feuchteren Flussufer und an deren Böschungen einiges zu finden.

Toller Tintling (Coprinus spec.).

Ein recht kräftiger und leicht kenntlicher Vertreter der Risspilze ist der Weinrote Risspilz (Inocybe adaequata). Im Gegensatz zu fast allen anderen Risspilzen soll er nicht giftig sein. Trotzdem Hände, besser Mund, von ihm weg. (Ich habe „Risspilze“ ausnahmsweise mal der neuen Rechtschreibung angepasst. Es wird die Ausnahme bleiben, aber mein Rechtschreibprogramm nervt mich. Dafür gibt es an anderer Stelle noch viel zu korrigieren).

Junge Eichen – Wirrlinge (Daedalea quercina).

Bestimmungsversuche im Feld, ach nein, im Wald mit Hilfe eines Buches, welches Christian aus Berlin immer auf der Pilzpirsch mit sich führt.

Das Eschen – Sterben hat auch an diesem Flusslauf seine Spuren hinterlassen.

Welch ein schöner Anblick. Pilze wie angesät! Kein Wunder, es handelt sich ja auch um den Gesäten Tintling (Coprinus disseminatus).

Und endlich, ein Sommersteinpilz ?

Aber nur auf den ersten Blick, denn der Stiel passte so ganz und gar nicht zu diesem bereits recht betagtem Exemplar eines Dickröhrlings.

Die eingebeulte Hutoberfläche ließ einen ersten Verdacht bezüglich seiner Identität aufkommen, der sich bald bestätigen sollte.

Aber zunächst hat Catrin das Mädchen Sara mit einem boletoiden Kunstwerk auf Flachem Lackporling glücklich gemacht.

Geeignet für Bilder ist die Porenschicht frischer Flacher Lackporlinge.

Pilze auf dem Stock.

Behangener Trompetenschnitztling (Tubaria conspersa).

Begeisterung bei Phillip und Reinhold, eher Ernüchterung bei den Mykophagen, lösten diese seltenen Perlhuhn – Champignons (Agaricus placomyces) aus. Sie gehören in die Verwandtschaft der leicht giftigen Karbol – Egerlinge.

Sara und Phillip haben einen Steinpilz entdeckt.

Ein Steinpilz (Boletus edulis) wie man sich ihn wünscht.

Ein Blaublättriger Weißtäubling (Russula delica). Zwar essbar, aber recht minderwertig.

Dem Waldfreund – Rübling sehr nahe steht dieser Gelbblättrige Rübling (Collybia ocior).

Junge Gehämmerte Röhrlinge (Boletus depilatus). Nah Verwandt mit dem Fahlen – Röhrling und den Raufuß – Röhrlingen näher stehend, als den Dickröhrlingen.

Und Sara hat bereits den nächsten Gehämmerten entdeckt.

Auffallend ist besonders bei älteren Exemplaren das etwas rötliche untere Drittel des Stiels.

Wunderbar hübsche Pilze, diese Gehämmerten Röhrlinge (Hemileccinum depilatum).

Breitschuppige Wald – Champignons (Agaricus lanipes). Guter Speisepilz.

Und wieder sorgt ein Steinpilz für den Kniefall des glücklichen Finders aus dem fernen Hannover.

Und hier wieder etwas nicht alltägliches für den fortgeschrittenen Hobby – Mykologen. Schließlich sind die Leberbraunen Ackerling (Agrocybe erebia) nicht besonders häufig, aber durchaus schöne, markante und leicht kenntliche Dunkelsporer.

Und hier sehen wir auf geschirmte Perlhuhn – Egerlinge (Agaricus placomyces) mit ihrer charakteristischen Gelbverfärbung.

Mittagspause an frischer See- und Waldluft. Ein großes Dankeschön an die Eltern von Organisator Oliver Justus! Es gab Erbsensuppe und vitaminreiches Obst.

Der kleine Tornowsee.

Gern an toten, am Boden liegenden Eichen – Ästen, findet sich der Zweifarbige Knorpelporling (Gloeoporus dichrous).

Häufig als Einzelgänger tritt der kleine Krummstiel – Schüppling (Pholiota tuberculosa) an Laubholz auf.

Die Blätter dieses jungen Ahorn sind von einem Phytoparasiten befallen.

Dem Ahorn – Runzelschorf (Rhytisma acerina).

Am Ufer des Tornowsee.

Gästehaus am Tornowsee. Zu DDR – Zeiten ein Kinderheim.

Ein Fransiger Wulstling (Amanita strobiliformis).

Kalkhaltig auch die Hangterrassen am Tornowsee. Beweis: Wurzelnde Bitter – Röhrlinge (Boletus radicans).

Diese schönen Perlpilze (Amanita rubescens) sind hinsichtlich der Bodenqualität recht anspruchslos.

Sie werden fachgerecht geerntet und mit einem Pilzmesser wird der anhaftende, märkische Sand abgebürstet.

Und immer wieder Gehämmerte Röhrlinge (Boletus depilatus).

Der Kreis schließt sich allmählich und unsere große Tagesexkursion neigt sich ihrem Ende entgegen.

Phillip hatte nicht nur einen kompetenten Vortrag im Vorfeld ausgearbeitet, sondern auch sehr schöne Gattungskärtchen angefertigt. Das bring vor dem Verteilen der Fundstücke gleich eine Grundordnung auf die Tische.

Das sieht doch schon mal recht ordentlich aus.

Kritisch werden die Fundstücke beäugt.

Nach ausführlichen Fundbestimmungen und Vorstellungen des Sammelsuriums bis in die Nacht hinnein, ging es am Sonntag morgen hinnaus zur Abschlußexkursion. Hier sehen wir die beliebten Küchen – Schwindlinge (Marasmius scorodonius).

Gleich nach den ersten Schritten keimte schon wieder Begeisterung auf, angesichts einer Gruppe von Fatal – Dapperlingen. So nennen die Niederländer den tödlich giftigen Fleischrosa – Schirmpilz (Lepiota subincarnata).

Aber es sollte noch besser kommen. An einem Stubben etliche, seitlingsartige Fruchtkörper, die jedem von uns völlig unbekannt waren. Sie boten einen tollen Anblick! Ich vermutete eine Hohenbuehelia, welches sich auch bald bestätigen sollte. Es handelte sich um den seltenen Pelzigen Muscheling (Hohenbuehelia mastrucata).

Seitlich aus dem holzigen Substrat heraus wachsende Blätterpilze ohne nennenswerten Stielansatz.

Und die Hut Mitte wirkt besonders zur Anwachsstelle durch Pilzhyphen wattig – pelzig.

Wir erreichen die Sanddüne und die Magische Wiese.

Hier begrüßten uns sogleich diese Gedrungenen Champignons (Agaricus spissicaulis).

Nur auf Nadelholz findet sich der nicht häufige Schwarzschneidige Dachpilz (Pluteus atromarginatus).

Ausschließlich mit der Kiefer geht der Kupferrote Gelbfuß (Chroogomphus rutilans) seine Lebensgemeinschaft ein.

Hier hat das Schwarzwild ganze Arbeit geleistet. Wir aber fanden es nicht so toll, dass unsere Magische Wiese derart gebeutelt wird.

Zwar spärlicher als in den Vorjahren, aber nach einigem Suchen konnten wir die Objekte unserer Begierde doch noch aufspüren. So diese Saftlinge der Gattung Hygrocybe.

Saftlinge unterliegen oft einer schwierigen Bestimmung. Rein vom optischen könnte der Gelbrandige Saftling (Hygrocybe insipida) in Betracht kommen.

Und auch der markant stinkende, aber schöne Mäuseklopilz, war wieder anwesend. Mit bürgerlicher Bezeichnung Braungrüner Zärtling (Entoloma incarnum). Dieser Rötling war Pilz des Jahres 2007.

Narzißengelber Wulstling (Amanita gemmata). Schwach giftig!

Auch der Kleinste Erdstern (Geastrum minimum) war brav an seinem angestammten Platz.

Große Freude auch über diese kleinen, eleganten Gesellen. Hornstiel – Nabelinge (Xeromphalina cornui). Gern bei Kiefern und für uns neu am Rande der Magischen Wiese.

Freude auch über diesen Birken – Milchling (Lactarius torminosus). Natürlich nicht im Hinblick auf seinen kulinarischen Wert. Der Pilz schmeckt brennend scharf und kann sogar giftig wirken.

Hier noch ein reiferer Schwarzschneidiger Dachpilz (Pluteus atromarginatus).

Umweltzentrum bei Buckow.http://www.dreichen.de

Soweit einige Impressionen von unserem Pilzseminar in der Märkischen Schweiz im Jahre 2022. Wenn nichts dazwischen kommt sehen wir uns vom 13. – 15.10. 2023 wieder.

Anfragen und Anmeldungen bei Oliver Justus: oliver_justus@web.de  

14. September 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Techentin

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Es ging in den 2. Quadranten des MTB: 2437 = Mestlin

Im 2. Quadranten des Messtischblattes Mestlin im Maßstab 1 : 25 000 finden sich drei Waldgebiete. Ganz im Norden ein kleines Gehölz an der Ziegelei, dass nicht weiter interessieren sollte. Zur Auswahl stand demnach das Mühlenholz und ein großes Laub- und Nadelwaldgebiet südlich Techentin. Das Mestliner Messtischblatt war im Jahre 2018 schon einmal Ziel unserer Mittwochsexkursionen. Damals durchstreifte ich das Mühlenholz mit leidlichem Erfolg. Eigentlich ein sehr vielseitiges und auch artenreiches Revier, aber 2018 war bekanntlich ein großes Dürrejahr. Auch haben wir hier einige Zeit lang Steinpilze geholt. Da ich im Waldgebiet südlich von Techentin bisher nur ein einziges Mal zu einer kurzen Stippvisite unterwegs war, führte mich mein Weg heute dorthin bzw. hinein.

Zu Beginn in der Laubstreu immer wieder Trupps des Brennenden Rüblings (Collybia peronata).

Der Geweihförmige Schleimpilz (Ceratiomyxa fructiculosa) in seiner poroiden Ausprägung.

Das Frischpilzaufkommen hielt sich sehr zurück, so dass ich mich über jeden Hutträger freute. Insbesondere längst der Waldwege gab es einige kleinere und filigrane Arten. So auch diesen Goldmistpilz (Bolbitius vitellinus.

Hier sind es ausnahmsweise auch mal etwas fleischigere „Schwammpilze“ namens Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus).

Meist am Rande von Waldwegen gedeiht der häufige und essbare Gelbbräunliche Trichterling (Clitocybe gibba).

Sehr ähnlich und ebenfalls essbar sowie an ähnlichen Standorten finden wir den Kerbrandigen Trichterling (Clitocybe costata).

Zu den Nestlingen gehört der Gestreifte Teuerling (Cyathus striatus).


Hier die Fundliste von MTB 2437/2 – Wald südlich Techentin: Brennender Rübling, Halsband – Schwindling, Schmetterlings – Tramete, Gelbe Lohblüte, Buckel – Tramete, Echter Zunderschwamm, Birken – Zungenporling, Reihige Tramete, Rotrandiger Baumschwamm, Birken – Blättling, Striegelige Tramete, Vielgestaltige Kohlenbeere, Rehbrauner Dachpilz, Samtiger Schichtpilz, Zugespitzter Kugelpilz, Schwarzgezähnelter Rettich – Helmling, Nadel – Scheidling, Waldfreund – Rübling, Brandkrustenpilz, Rotbraune Buchenkohlenbeere, Striegeliger Schichtpilz, Angebrannter Rauchporling, Goldmistpilz, Gelbbräunlicher Trichterling, Birnen – Stäubling, Eichen – Filzröhrling, Kerbrandiger Trichterling, Gestreifter Teuerling, Stinkschirmling, Goldschimmel und Geweihförmiger Schleimpilz.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion ? – Siehe unter Termine!

10. September 2022 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Vereinsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Auch Nichtvereinsmitglieder sind herzlich eingeladen

Vereinsexkursion am Roten See

Heute waren die Mitglieder des einzigen Pilzvereins Mecklenburg – Vorpommerns „Heinrich Sternberg Rehna e. V.“ und die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. wieder ganz herzlich an den Roten See eingeladen. Genauso wie Pilzinteressierte Gäste, die sich uns gerne anschließen wollten. Nach kurzer Begrüßung starteten wir in die waldreiche Umgebung und gegen 13.00 Uhr trafen sich alle wieder an der Blockhütte am Rote See zum Mittagstisch und anschließender Auswertung der Fundstücke. Da das Frischpilzaufkommen aufgrund der viel zu trockenen Verhältnisse hier sehr zu wünschen übrig ließ, entschlossen wir uns kurzer Hand in das einige Kilometer entfernte und geschützter liegende Radebachtal zu fahren. Das Ende des Pilzausflugs konnte wie immer jeder für sich selbst bestimmen. Etwas Geld und gute Laune waren mitzubringen.

Kurz vor dem Start zur Exkursion.

Aufbruch durch das Radebachtal.

Ein markanter Samptfuß – Krempling (Paxillus atrotomentosus).

Poch hart und von geringem Speisewert ist der Harte Zinnobertäubling (Russula rosacea).

Seit vielen Jahren zu Hause im Radebachtal ist der Trügerische Hexen – Röhrling (Boletus mendax).

Giftige und bitter schmeckende Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare).

Ein Rotbrauner Scheidenstreifling (Amanita fulva). Essbar.

Breitblättriger Rübling (Megacollybia platyphylla). Nicht für Speisezwecke zu Empfehlen.

Sommer – Steinpilz (Boletus reticulatus).

Immer wieder ein erbauendes und schönes Gefühl dem Kegelhütigen Knollenblätterpilz (Amanita virosa) zu begegnen. Tödlich giftig!

Christopher Engelhardt fotografiert einen Täubling.

Und zwar keinen geringeren als den hervorragenden Grüngefelderten Täubling (Russua virescens).

Zwar auch essbar, aber geringwertiger ist der ungleich häufigere Dickblättrige Schwarztäubling (Russula nigricans).

Hohlweg hinaus aus dem Radebachtal.

Ungewöhnlicher Fruchtkörper der Buckel – Tramete (Trametes gibbosa).

Kaum saßen wir am Mittagstisch an der Blockhütte des Roten Sees, braute sich am Himmel Unheil zusammen. Obwohl, die örtlichen Schauer waren ja sehr willkommen.

Nach dem Mittag drehten Catrin, Chris und Reinhold noch eine Runde über den Hohlsee zum Deichelsee. An einem liegenden Rotbuchenstamm wuchsen diese frischen Knotigen Schillerporlinge (Inonotus nodulosus).

Und hier sehen wir nun einen ganz gemeinen Flockenstieligen Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis).

Er wuchs neben weiteren Exemplaren an dieser Böschung zum Hohlsee.

Licht- und Schatten über dem Hohlsee an diesem Schauer- und Gewitteranfälligen Sonnabend.

Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmonarius) oberhalb des Deichelsees.

Das Ufer des Deichelsees beherbergt eines der wenigen, in Mecklenburg bekannten Vorkommen des Satans – Röhrlings. Leider konnten wir heute nur ein völlig unfotogenes Exemplar jehnseits von gut und böse ausfindig machen.

Dafür erfreute uns dieser Grüngefelderte Täubling (Russula virescens).

Unser obligatorisches Gruppenbild von Torsten Richter in Szene gesetzt. 10. September 2022.

Wir waren uns einig. Auch im nächsten Jahr soll es wieder heißen: Auf zum Roten See!

07. September 2022 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Mestlin

Auch für interessierte Gäste

Wir begannen mit MTB: 2437/1 = Mestlin

Das Große Holz am 07. September 2022.

Im 1. Quadranten des Messtischblattes Mestlin finden sich umfangreiche Waldgebiete, die für unsere Mittwochsexkursion in Betracht kamen. Da wäre der Ochsenkamp, die Torfheide und „Im Großen Holz“ zu nennen. Alle Bereiche sind miteinander verbunden. Wir finden Laub- und Nadelwälder, aber auch Heide b. z. w. Torfmoore vor. Hier haben wir vor Jahren bereits eine öffentliche Lehrwanderung durchgeführt und auch privat immer mal einige, gute Steinpilz – Plätze besucht. Wir entschieden uns für das Große Holz. Wir, das waren Pilzfreundin Catrin und Reinhold vom Steinpilz – Wismar. Im Großen Holz finden sich wunderbare Buchenbereiche, die mit Waldtümpeln und kleinen Sümpfen und Mooren abwechseln. Ein herrliches Revier, aber heute durch die lange Trockenheit ohne nennenswerten Frischpilz – Anteil.

Los ging es sogleich mit einem bekannten Kleinpilz, dem Ahorn – Runzelschorf (Rhytisma acerina).

Hier gleich drei Großpilze auf einen Streich: Wurzel – Schleimrübling (Xerula radicata), Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus) und junge, sich entwickelnde Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor).

Ein Blitz hat hier seine Arbeit verrichtet.

Wir folgten der Schlackestrasse.

Kein Wunder, warum das Borstenvieh Schwarzwild genannt wird. Hier fühlt es sich Sauwohl.

Unweit der Schweine – Suhle frische Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmonarius).

Schön ist das charakteristische Gilben zu sehen, welches durch Wind und Trockenheit entsteht.

Rotbuchen – Rindenkugelpilz (Biscognauxia nummularia).

Spindeliger Rübling (Collybia fusipes).

Gelbe Lohblüte (Fuligo septica).

Ein prachtvoller Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) mit frischem Zuwachsrand.

Recht blass geratene Wurzel – Schleimrüblinge (Xerula radicata).

Junge Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor). Ein Vitalpilz.

Mitten drin im Großen Holz.

Unter eingestreuten Nadelbäumen erfreuten uns gleich mehrere Nadelholz – Braunporlinge (Phaeolus schweintzii).

Kleine, gelbe Schlauchpilze an totem Eichenholz. Hier wären die Spezialisten gefragt.

Hier dürfte es sich um Zerfließende Gallerttränen (Dacrymyces stillatus) handeln.

In der Grasnarbe des Waldweges einige, wenige Eichen – Filzröhrlinge (Xerocomus quercinus).

Kraniche am Waldrand trompeteten uns ihr Konzert.

Hier die Artenliste von MTB: 2437/1 – Großes Holz: Eichen – Mehltau, Ahorn – Runzelschorf, Zugespitzter Kugelpilz, Schmetterlings – Tramete, Rehbrauner Dachpilz, Wurzel – Schleimrüblng, Buckel – Tramete, Brandkrustenpilz, Rotbrauner Bostenscheibling, Flacher Lackporling, Lungen – Seitling, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Waldfreund – Rübling, Birnen – Stäubling, Spindeliger Rübling, Riesenporling, Rotrandiger Baumschwamm, Gelbe Lohblüte, Reihige Tramete, Birken – Eckenscheibchen, Echter Zunderschwamm, Striegelige Tramete, Nadelholz – Braunporling, Herber Saftporling, Klebriger Hörnling, Zerfließende Gallertträne, Eichen – Filzröhrling, Dünnfleischiger Kartoffel – Hartbovist, Eichen – Eckenscheibchen, Ampferblatt – Rostpilz, Rotbuchen – Rindenkugelpilz.


Wir verabschieden uns vom Großen Holz.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

06. September 2022 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Vorbereitungstreffen zur 29. Großpilzausstellung 

Treff am Dienstag, dem 06. September 2022, um 18.00 Uhr im Mykologischen Informationszentrum Steinpilz – Wismar, in der ABC Straße 21.


Pilzausstellung 2017. Ein Prosit schon mal vorab auf das Gelingen unserer diesjährigen Großpilzschau.

Die 29. Großpilzausstellung steht zum Monatswechsel auf dem Programm. Das heutige Treffen sollte dazu dienen, die Einzelheiten unseres alljährlichen Höhenpunktes zu besprechen. Die Ausstellung findet vom 30. September bis zum 03. Oktober in den Räumlichkeiten des Steinpilz – Wismar statt. Unsere Sammelaktionen starten am Dienstag, dem 27. September. Auch am folgenden Mittwoch werden einige Pilzfreunde wieder ganztägig unterwegs sein, um eine möglichst große und vielfältige Bandbreite an Frischpilzen aus Wald und Flur anzuliefern. Am Donnerstag, dem 29.09., beginnt der Aufbau unserer großen Pilzschau und die Eröffnung soll am am Freitag, dem 30.09. gegen 14.00 Uhr erfolgen. Es gilt zu klären, wer an welchen Tagen Zeit hat in die Pilze zu fahren, wer kann helfen den Imbiss vorzubereiten und wer ist am Wochenende mit dabei die Ausstellung und das Imbissgeschäft mit zu betreuen.

Wann findet das nächste Treffen der Pilzfreunde statt? – Siehe unter Termine!  

03. September 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Es führte durch das Kaarzer Holz

Die Hochsaison hat begonnen! Sollte es in den Vorwochen nicht zu trocken gewesen sein, kann jetzt mit einem sehr vielseitigen Aufkommen von Großpilzen in Wald und Flur gerechnet werden. Der September gilt im allgemeinen als artenreichster Monat im Jahr. Sowohl Sommerpilze, wie auch erste Herbstarten überschneiden sich jetzt in ihren Fruktifikationsperioden.

Die weitläufigen Wälder und Forste zwischen Borkow, Neu Woserin und Below sind ein Paradies für Speisepilzsammler. Hier brauchen sich die Pilzsucher auch nicht auf die Füße zu treten, denn die großen, ausgedehnten Laub- und Nadelwaldbereiche, die auf überwiegend sandigem Untergrund stocken, bieten reichlich Platz. Auf den vielversprechenden Standorten sind nicht nur Steinpilz, Pfifferling, Marone und Co., sondern auch eine Vielzahl weiterer Speisepilze, aber auch ihre ungenießbaren oder gar giftigen Doppelgängern zuhause. So kann man auf einer geführten Lehrwanderung sicher einiges hinzulernen und seinen Horizont erweitern.

Leider herrscht in diesem Revier weiterhin große Trockenheit, so dass sich die 4 eingefundenen Pilzfreunde entschlossen, in das nicht weit entfernte Kaazer Holz umzusetzen. Hier zog Mitte August ein kräftigerer Gewitterschauer rüber, der vielleicht inzwischen den einen oder anderen Frischpilz aus dem Waldboden gelockt haben könnte.

Und so war es auch. Reichlich Filzröhrlinge entlang der Waldwege heute im Kaarzer Holz. Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron). Standortfoto am 03.09.2022.

Und da staunte der kleine Steppke nicht schlecht, der morgen seinen 4. Geburtstag feiert, was der Opa am Wegesrand so alles entdeckte. Schließlich hat er ja einen großen Korb dabei.

Und da staunte selbst der Opa mächtig!

Aber diese Pilze sollten lieber nicht in den Korb der Speisepilze wandern. Die Widerlichen Täublinge (Russula pectinatoides) bereiten wirklich keine Gaumenfreude. Typisch für diesen Kammtäubling ist eine häufig rotfleckige Stielbasis.

Noch widerlicher wird es jedoch, landet dieser Geselle im Gericht, der äußerst bittere Gallen – Röhrling (Tylopilus felleus).

In größeren Mengen unangenehme Bauchgefühle dürften diese Bauchpilze der Gattung Scleroderma beim Verzehr auslösen. Sie entfalten dann nämlich ihr gastrointestinales Syndrom, das mit Verdauungsstörungen, Sehstörungen, Schwindel oder gar Rauschzuständen einher gehen kann, welche sich dann zweifellos ziemlich unangenehm auf das Wohlbefinden auswirken dürften.

Filzröhrlinge entlang der Waldwege waren heute Aspekt – bestimmend. Hier sehen wir in der Draufsicht einen Blutroten Röhrling (Xerocomus rubellus).

Ein fetter Happen ist dieser Kreuzspinne in ihr Netz gegangen.

Und wir freuten uns über diesen Zwerg – Champignon (Agaricus semotus). Wie sein beeindruckender Duft verriet, gehört er der Gruppe der Anis – Champignons an.

Vereinzelt auch mal ein kleiner Trupp von älteren Körnchen – Röhrlingen (Suillus granulatus).

Schmerling, wird dieser Schmierröhrling auch genannt.

In den Korb der Speisepilze dürfen diese Blaugrauen Täublinge (Russula parazurea) wandern. Auch Wolken – Täubling genannt.

Das Kaarzer Holz wird von der Naturerbe GmbH der Deutschen Bundesstiftung Umwelt betreut. In dessen Auftrag haben wir ausgewählte Flächen vor einigen Jahren mykologisch untersucht. Das umfangreiche Waldgebiet soll  schrittweise sich selbst überlassen werden und zum Naturschutzgebiet ausgewiesen werden. Schon jetzt gibt es hier einen hohen Totholzanteil und auch ein Wolfsrudel ist hier beheimatet.

Natürlich auch für kleine Waldkobolde ein abenteuerliches Revier.

An diesem Schiefen Schillerporling (Inonotus obliquus) kam Phillip nicht vorbei. Er musste als Vitalpilz einfach mit.

Zum Schluss hat es dann doch noch für eine kleine Ausbeute gereicht.


Wann startet die Nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!

31. August 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion

Auch für wissbegierige Pilz- und Naturfreunde

Sie führte in das MTB: 2633/4 = Redefin

Zum letzten mal ging es heute in die Region Redefin. Und zwar nicht zum Reiten auf Pferden, sondern zur Bestandsaufnahme im 4. Quadraten des Messtischblattes 2633. Kartiert wurden alle Großpilze, die im Feld angesprochen werden konnten. Und das waren aufgrund der sehr trockenen Vorgeschichte so gut wie keine! Die Kiefernforste zwischen Groß Krams und Alt Kränzlin waren mein Zielgebiet. Das Exkursionsrevier wird teilweise von der B 5 zerschnitten und ist daher verkehrstechnisch gut zu erreichen. Es hatte hier zwar einige Tage zuvor kräftig geregnet, aber das erbrachte für heute noch keine Punkte.

Aber ich hatte gerade mein Fahrzeug abgestellt, als mir diese Eichen – Filzröhrlinge (Xerocomus quercinus) in mein Blickfeld gerieten. Ich traute zunächst kaum meinen Augen. Frischpilze hatte ich heute kaum erwartet. Es war sicher ein Ausrutscher.

Echte Zunderschwämme (Fomes fomentarius). Auf derartiges hatte ich mich konzentriert, denn wir können ihnen ganzjährig und bei jeder Wetterlage begegnen.

Aber es dauerte nicht lange und schon wieder Frischpilze am Wegesrand, unter säumenden Eichen und Birken. Aber keine Eichen – Filzröhrlinge sondern die nah verwandten Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron).

Die bei Vitalpilz – Liebhaberinnen und Liebhaber beliebten Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor) sind frisch am kommen.

Aller guten Dinge sind drei. Die dritte, unverhoffte Frischpilzart. Ein Kamm – Täubling unter Eiche.

Hier muss zunächst der Geruch geprüft werden. Camembert – Geruch = Camembert – Täubling. Eher fischartig oder nach altem Gummi = Widerlicher Täubling (Russula pectinatoides). Ihn sehen wir hier. Es gibt aber auch noch den Milden Kammtäubling, ohne unangenehmen oder Camembert – Geruch. Der wäre dann essbar, während die beiden anderen Vertreter ungenießbar sind.

Immer wieder eine Freude für mich, dem Zweifarbigen Knorpelporling (Gloeoporus dichrous) zu begegnen. Wie so oft auch hier wieder an einen toten Eichen – Knüppel.

Typische Kiefernforst in der Griesen Gegend.

Gemeiner Violettporling (Trichaptum abietinum) an liegendem Kiefernstamm.

Stellenweise immer mal kleine Sandhäufchen mit Schlupfloch. Sind es Erd- b. z. w. Sandbienen?

Diese Blutmilchpilze (Lycogala epidendron) machen ihrem Namen alle Ehre. 31.08.2022 bei Groß Krams.

Das herrliche Sandrevier begrenzt die Lübtheener Heide im Norden.


Hier die kleine Artenliste von MTB: 2633/4 = Groß Krams: Eichen – Filzröhrling, Echter Zunderschwamm, Rotfuß – Röhrling, Eichen – Zystidenrindenpilz, Birken – Zungenporling, Schmetterlings – Tramete, Eichen – Mehltau, Widerlicher Täubling, Zweifarbiger Knorpelporling, Birken – Eckenscheibchen, Eichen – Eckenscheibchen, Gemeiner Violettporling, Kiefern – Spaltlippe und Blutmilchpilz.


Ein Abendhimmel wie ein Gemälde. Die Konvektion scheint gedeckelt und läuft an der Sperrschicht breit. Das unterbindet stärkere Schauer- und Gewitterbildung. Zeit aufzubrechen!

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? Siehe unter Termine!

26. August 2022 – Traditionelle Nachtwanderung

Nachtwanderung 2022

Durch die Wälder der Dobbertiner Seenlandschaft

Diese Veranstaltung muss aufgrund von möglicher Unwettergefahr leider abgesagt werden!

Treff am Freitag, dem 26. August 2022, um 18.30 Uhr auf den unterteilten Parkflächen am ZOB in Wismar, Wasserstraße, Kopenhagener Straße. Je nach Möglichkeit können auch Fahrgemeinschaften gebildet werden. Zweittreffpunkt und Beginn der nächtlichen Pilzwanderung kann gegen 20.00 Uhr auf dem Park- und Rastplatz Alte Mühle am Mildenitztal sein. Von der B 192 gegenüber dem Abzweig nach Neuhof in den Waldweg einfahren und bis zum Parkplatz vor der Brücke über die Mildenitz durchfahren.


Kostenpunkt 10.00 € p. P., Vereinsmitglieder der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. sind mit 5,00 € dabei + mögliche Kosten für einen nächtlichen Imbiss.


Unser Pilzfreund Thomas ist dafür bekannt, die schönsten Steinpilze auf unseren Nachtwanderungen zu entdecken. So auch im letzten Jahr in den Pfifferlingstannen.

Es ist wieder soweit. Unsere traditionelle Nachtwanderung steht  auf dem Programm. In diesem Jahr hatte ich eigentlich die reizvollen Wälder und Pilzgründe in der Wooster Heide zwischen Sandhof und Wooster Teerofen ausgesucht. Allerdings schien mir die An – und Rückfahrt dann doch ein wenig weit, so dass ich mich für das weitläufige Waldrevier südlich der Mildenitz im Dobbertiner Seenland entschieden habe. Hier waren wir immerhin schon 2 mal des Nachts unterwegs und immer auch mit besten Erfolgen. Zum anderen finden wir hier einen ausgezeichneten Rast – und Picknickplatz für einen möglichen Imbiss zu Mitternacht vor. Mit Stirnlampen und anderen Leuchtmitteln bewaffnet, wollen wir die wunderbare und geheimnisvolle Stimmung einer nächtlichen Wanderung durch den Wald auf uns einwirken lassen. Hoffen wir, dass es nicht zu trocken sein möge und reichlich Frischpilze sprießen. Wer nun glaubt in der Dunkelheit ist doch kein einziger Pilz zu finden, dürfte eines besseren belehrt werden. Im Lichtkegel der Lampen sind die Objekte unserer Begierde bestens auszumachen, ja sie springen uns regelrecht in`  s Auge! So geschehen auch im letzten Jahr auf unserer Nachtwanderung durch die Pfifferlingstannen bei Parchim. Damals hatten wir den optimalen Zeitpunkt erwischt und wir gerieten in einen regelrechten Pilzsegen. Aber selbst wenn sich die Erfolge in Grenzen halten sollten, dürfte die Nachtwanderung der ganz besonderen Art ein einzigartiges Erlebnis werden und sicher den meisten noch lange in Erinnerung bleiben. Voraus gesetzt, das Wetter spielt mit.

Wie ein Schwarm Glühwürmchen geht es durch die stockfinstere Nacht des Waldes.

Wenn alles klappt, so kann gegen Mitternacht noch ein kleiner Imbiss gereicht werden. Leider hat sich unsere ehemals gute Seele Irena von den Pilzfreunden verabschiedet, aber vielleicht gelingt es uns auch ohne ihre vielseitigen kulinarischen Ideen zumindest ein herzhaftes Pilzsüppchen anzubieten. Frische Waldluft macht bekanntlich hungrig und das auch ausnahmsweise mal zu einer ganz und gar ungewöhnlichen, nachtschlafenden Zeit.

Bitte denken Sie daran, entsprechende Leuchtmittel mitzubringen. Am besten eignen sich Stirnlampen, die es in jedem besseren Baumarkt zu kaufen gibt.


Zu beachten wäre auch die Wetterentwicklung. Sollten für den Abend und der Nacht Unwetterwarnungen bestehen, kann die Veranstaltung kurzfristig abgesagt werden. Bitte informieren Sie sich deshalb an dieser Stelle nochmals zeitnah. Siehe auch unter: http://www.unwetterzentrale.de


Da diese Veranstaltung von der zuständigen Forstbehörde genehmigt werden muss, kann es sein, dass uns diese nicht erteilt wird. Deshalb können sich eventuell Änderungen zu unserem Zielgebiet ergeben.

Das zuständige Forstamt hat uns die Genehmigung erteilt!

24. August 2022 – Mittwochs-und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Redefin

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Es geht in das MTB: 2633/3 = Belsch

Kiefernforst südlich Belsch.

Heute ging es in den dritten Quadranten des Messtischblattes Redefin, im Maßstab 1 : 25 000. Südlich der Ortschaft Belsch befindet sich ein umfangreicher Nadelforst, einschließlich einer integrierten Ansiedlung namens Ramm. Auch der Zornbach durchfließt das große Revier. Schauen wir mal, was uns hier Ende August geboten wird. Das war durch die anhaltende Dürre, auch besonders in der Griesen Gegend, praktisch nichts! Neben Michael und Egon von der Gruppe der Pilzfreunde, waren heute auch zwei zahlende Gäste mit dabei. Deshalb brachen wir hier frühzeitig ab und fuhren noch in ein schattigeres Waldgebiet auf besseren Böden, nämlich in den Woitendorfer Wald bei Rehna. Dort gab es zumindest ansatzweise einige Frischpilze mit Hut und Stiel, die hier allerdings nicht berücksichtigt werden. 

Wir starten.

Der Gemeine Violettporling (Trichaptum abietinum) an totem Kiefernholz.

Ein vitaler Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) mit Guttationströpfchen. Es scheint, er hat hier wohl an zu heißen und sonnigen Tagen Sonnenbrand bekommen und wurde deshalb von einem Schichtpilz befallen, der von seinem toten Zellgewebe lebt.

Das muss nicht nur von mir im Bild festgehalten werden.

Lichter Kiefernforst der Griesen Gegend.

Der Zornbach ist versiegt.

Wir haben uns entschlossen, hier abzubrechen und streben dem Ausgangspunkt entgegen.

Der Kiefernforst stockt auf sandigen Binnendünen, wie sie auch im Mecklenburgischen Elbetal typisch sind.

Unser Erinnerungsfoto an eine griese Mittwochsexkursion in der Griesen Gegend am Waldrand bei Belsch.


Hier die Artenliste von MTB 2633/3 – Kiefernforst südlich Belsch: Gemeiner Violettporling, Rotrandiger Baumschwamm, Schmetterlings – Tramete und Zugespitzter Kugelpilz.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? Siehe unter Termine!

23. August 2022 – Abendwanderung der Pilzfreunde

Abendwanderung 2022

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Sie führte durch die Forst Farpen 

Wir waren am Farpener Stausee des Abends unterwegs.

Traditionell fand an einem Vorabend unserer größeren Nachtwanderung auch in diesem Jahr wieder die traditionelle Abendwanderung statt. Waren wir lange Zeit nur im direktem Umfeld der Hansestadt Wismar oder sogar in deren grünen Lungen unterwegs, begeben wir uns seit einigen Jahren auch in die bewaldete Umgebung unweit von Wismar. Heute sollte es in die Forst Farpen bei Neuburg gehen. Das Interesse war leider äußerst gering, so dass nur Pilzfreundin Catrin und meine Wenigkeit an diesem schönen und warmen Sommerabend am Ufer des Farpener Stausees, auf der Suche nach allerlei Großpilzen, entlang wanderten. Schließlich fuhren wir noch kurz in einen Buchenwald in den Rohlstorfer Tannen. Die lang anhaltende Trockenheit lies leider kaum Frischpilze wachsen.

Gleich beim Start stolperten wir über den sterilen Rest eines ehemaligen Hasen – Stäublings.

Zu den wenigen Frischpilzen unserer diesjährigen Abendwanderung zählen diese Dickschaligen Kartoffel – Hartboviste (Scleroderma citrinum).

Süd exponierte Hanglage am Stausee. Hier ist neben den beliebten Steinpilzen auch der nah verwandte Wurzelnde Bitter – Röhrling zu hause. Da er recht Resistent gegen Trockenheit ist, könnte er auch heute zu finden sein.

Ein alter und eher etwas untypischer Wurzelnder Bitter – Röhrling (Boletus radicans) war dann tatsächlich vorhanden.

Stehen doch gerade hier manchmal die Steinpilze und Rotkappen wie die Soldaten, war heute Abend von ihnen leider nichts zu sehen.

Das Wasser liegt wie ein Spiegel an diesem warmen Sommerabend.

Diesen durch Schneckenfras leider bereits abgeknickten Wurzel – Schleimrübling (Xerula radicata) entdeckte Catrin im Schein der Stirnlampe später noch in den Rohlstorfer Tannen.

Die Sonne ist untergegangen und unsere kleine Abendwanderung neigt sich fast dem Ende zu.

Wann findet die nächste Abendwanderung statt? – Im August des nächsten Jahres! (Wenn nichts dazwischen kommt!)

20. August 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Ziel war das Draguner Holz

Das Draguner Holz heute.

Nicht das erste mal waren wir hier unterwegs. Vor Jahren war es recht zeitig im Jahr und das Frischpilzaufkommen zeigte sich wegen relativer Trockenheit recht bescheiden. Ähnlich war es auch heute, dass heißt, nicht ganz. Frischpilze gab es zwar, aber für die Jahreszeit eindeutig zu wenige und mit einem Aspekt von Waldfreund – Rüblingen eher monoton. Wäre die Vorwitterung hinreichend feucht gewesen, hätten wir zu dieser, schon recht fortgeschrittenen Jahreszeit, schon allerhand erwarten können. Unter Fichten und Buchen wachsen gerne Gemeine Steinpilze. Unter Eichen Sommersteinpilze und die Birke kann mit Rauhfuß – Röhrlingen aufwarten. Die Kiefer mit Butterpilzen und die Lärche mit Goldröhrlingen. Nun habe ich hier nur Röhrlinge (Schwammpilze) genannt, aber selbstredend gibt es eine Vielzahl weiterer Pilzarten und Gattungen, die auf einer geführten Wanderung von Interesse sein können und auch sollten. Schließlich werden die genannten Röhrenpilze ohnehin von den meisten Pilzsuchern gesammelt und erkannt. Es gilt auf einer solchen Veranstaltung nicht zuletzt seinen Horizont zu erweitern und auch Pilzarten vorgestellt und erläutert zu bekommen, die einem gefährlich werden können oder auch nur die Speise verderben. 

Allerdings wurden wir nur selten gleich zu Beginn mit einem solchen Anblick belohnt. Genau dort, wo wir unsere Fahrzeuge parkten. Riesenporlinge (Meripilus giganteus).

Pilzfreundin Catrin war begeistert und inspiziert den überwältigen Fund gleich zur Begrüßung.

Hier eine Pilzart, die wir viele Jahren unter der Bezeichnung Skletocutis nivea kartiert haben. Durch die Sequenzierungsmethode hat sich heraus gestellt, dass es den Halbresupinaten Knorpelporling in Europa gar nicht gibt. Vielleicht Skletocutis nemoralis oder ein anderer Vertreter aus der Gattung. Es geht wohl nur durch Sequenzierung und eine Feldbestimmung dieser und verwandter Arten scheint nicht mehr möglich zu sein. Durch die neue Methode der Pilzbestimmung ist es kaum noch möglich, überhaupt eine Pilzart nur vom Anschauen nach sicher zu bestimmen. Also vermuten wir in Zukunft nur noch.

Mitten auf dem verfestigten Waldweg ein kleiner, filigraner Tintling aus der Gattung Coprinus oder Coprinellus oder einer ganz neuen Gattung. Wer weiß das heute schon, es ändert sich gefühlt stündlich. Ohne Sequenzierung ist die Bestimmung ohnehin nicht möglich. Freunde der Mikroskopie, bringt eure Gerätschaften in ein Museum!

Hier vermuten wir mal den Halsband – Schwindling (Marasmius rotula). Könnte sogar stimmen, denn er hat noch den alten, wissenschaftlichen Gattungs- und Artnamen beibehalten, noch!

Dieses filigrane Gebilde auf einen Holzknüppel dürfte wohl eher der Insektenwelt zuzurechnen sein. Beim leisestes Windhauch fing es an zu vibrieren.

Den Eichen – Wirrling finden wir immer an totem Eichenholz. Auch ihn gibt es bis zum Moment noch, obwohl er auch schon vereinfacht in der Gattung Trametes zuhause war.

Ein Filz – Röhrling der Gattung Xerocomus, dachte ich, neu Xerocomellus, schiebt sich im günstigen Kleinklima zwischen Totholz empor. 20.08.2022 im Draguner Holz.

Für den Kochtopfmykologen ohne Bedeutung ist die genaue Bestimmung dieses Filzröhrlings. Rein vom optischen wird dieser von mir als Falscher- oder Düsterer Rotfußröhrling angesprochen. Dem nach Xerocomellus porosporus. Allerdings bisher nur sicher durchs Mikroskop von ähnlichen Arten zu trennen. Ob das in der modernen Mykologie b. z. w. Taxonomie noch ausreicht? 

Solider Buchenbestand.

Waldfreund – Rübling (Collybia dryophila). Aktuell Gymnopus dryophilus. Eine Sammelart, von der mehrere Formen unterschieden werden. Das soll meist nur mikroskopisch möglich sein. Freunde, die Evolution geht weiter. Waldfreund Rübling sollte reichen! Egal ob hellhütiger, gelblättriger oder sonst noch welche Formen! Essbar und wir haben sie heute zur Verkostung eingesammelt.

Es gibt im Draguner Holz auch Nadelforst.

Ich lerne inzwischen auch dazu, wusste noch nichts von Zwergenfeuern. Allenfalls fällt mir dazu Rumpelstilzchen ein. Dank Catrin bin ich nun auf dem Laufenden. Bisher hielt ich diesen Pilz ganz unspektakulär für den Klebrigen Hörnling (Calocera viscosa). Zumindest hat sich wissenschaftlich bis auf weiteres noch nichts geändert.

Ein Filzröhrling hat sich in Watte gehüllt. Aber nicht freiwillig, er wurde vom Goldschimmel (Hypomyces chrysospermus) befallen.

Ja, es wird langsam vielfältiger. Vertreter der Helmlinge, die eigentlich mikroskopisch betrachtet werden müssten (oder besser Sequenziert). Sie blieben im Wald.

Etwas weniger spektakulär, aber dennoch zum Riesenporling (Meripilus giganteus) gehörig.

Und nochmals Waldfreund – Rüblinge (Collybia dryophila cf.). Ob diese Form wohl schon neu klassifiziert wurde?

Etwas diffus im Erscheinungsbild, aber dennoch der Zweifarbige Knorpelporling (Gloeoporus dichrous) an einem toten Eichenast. Einer meiner Lieblingspilze und immer eine Freude für mich, ihm zu begegnen.

Verschiedenfarbiger Dachpilz (Pluteus plautus) an starkem Totholz.

Und es lohnte sich hier etwas näher umzuschauen. So leuchteten unweit obiger diese Blutmilchpilze (Lycogala epidendron).

Und damit nicht genug. Catrin entdeckte ein ganzes Nest von Hexeneiern der Gemeinen Hundsrute.

Und einige Rutenpilze der Art Mutinus caninus waren auch schon geschlüpft.

Gleich daneben auch diese Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis).

So wie es sich gehört mit den typischen Schüppchen auf dem bräunlichen Stiel.

Ein Vertreter der Gattung Clitocybe = Trichterling. Welch eine Fundgrube!

Am Waldrand, unter Eichen und Buchen, die einzigen Sprödblättler der heutigen Wanderung. Braunviolette Täublinge (Russula brunneoviolacea). Essbar.

Mir erschien die Hutfärbung dieser Täublinge ziemlich braun. Ich kenne die Art eher mit überwiegend violettlichen Färbungen. So bemühte ich mal wieder Chemische Substanzen, um meinen Verdacht zu untermauern. Oben mit Eisen (II) Sulfat fleischrosa, mittig mit Guajak blaugrün und unten mit Phenol weinbraun. So soll es sein.

Natürliche Urwüchsigkeit.

Junger Kupferroter Lackporling (Ganoderma pfeiferri) am Stubben einer umgebrochenen Rotbuche am Waldrand.

Genau an diesem Waldrand.

Der Kreis schließt sich und die Riesenporlinge sind immer noch da.

Die Ladeklappe ist bereits geöffnet und drei dieser Prachtstücke müssen dran glauben. Aber welche sind die Schönsten? Sicher nicht der Typ in der Mitte! Foto: Catrin Berseck.

Riesenporling (Meripilus giganteus).


Wann findet die nächste Wanderung statt? – Siehe unter Termine!

17. August 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Redefin

Auch für interessierte Gäste

Es ging in den das MTB: 2633/2 – Strohkirchener Tannen

Die Strohkirchener Tannen heute Nachmittag. Man achte auf das Häuflein links unten im Bild!

Zum 2. mal ging es heute in das Messtischblatt Redefin. Auch im 2. Quadranten standen reichlich Waldflächen zu Verfügung. Da wären die Strohkirchener Tannen im Norden und die Kuhstorfer Tannen, mit Vosskuhlen, etwas weiter südwestlich zu nennen.  Weiter südöstlich das weiträumig bewaldete Gebiet um den Buchberg und ein Waldgebiet östlich der Ortschaft Bresegard bei Picher. Dominant sind in allen Gebieten Nadelforste, insbesondere mit Kiefern bestanden, aber auch kleinere Laubwaldbereiche. Bei hochsommerlichen Verhältnissen um 30 Grad war ich hier heute alleine in den ausgesuchten Strohkirchener Tannen unterwegs. Es hätte auch niemand etwas verpasst, denn der monotone Kiefernforst hatte auf Grund der trockenen Vorgeschichte nichts an Frischpilzen zu bieten. In feuchten Herbstmonaten dürfte es hier jedoch etwas anders aussehen. Wieder ein erstklassiges Revier für Freunde von Maronen – Röhrlingen. Etwas Abwechslung liefern hier nur einige Weg- und Waldränder, an denen Eichen und Birken zu finden sind. Es wäre zwar schön gewesen, wenn hier in Bezug auf Frischpilze einiges los gewesen wäre, aber Leben mit der Natur ist das Motto, also auch solche Hungerzeiten verkraften. Immerhin lerne ich auf diese Weise immer mehr Waldgebiete unserer Mecklenburgischen Heimat kennen. Hoffentlich ist der Begriff Heimat nicht falsch gewählt. Es soll ja Zeitgenossinnen- und Genossen geben, die assoziieren diesen Begriff mit brauner oder roter Vergangenheit. Auch das Netz der Pilzberatungsstellen findet seinen Ursprung in diesen Vergangenheiten!

Hin und wieder findet sich in den Strohkirchener Tannen auch laubtragendes Gehölz, nicht nur die Boden bedeckenden Blaubeeren.

Zwar wurde ich auf der Herfahrt von auf dem Feld arbeitenden Gerätschaften mächtig eingestaubt, aber hier im Wald war der staubige Sand von den Montagsgewittern gut durchfeuchtet.

An Nadelholz, insbesondere von Kiefern, findet sich der Blutende Nadelholz – Schichtpilz (Stereum sanguinolentum). Auf Reibung läuft er blutrot an. Diese Schichten waren jedoch völlig eingetrocknet und reagieren in diesem Zustand kaum.

Wo bin ich hier unterwegs? Ach ja, in den Strohkirchener Tannen!

Ein vom Geotropismus geformtes Kunstwerk vom Echten Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Ein älterer Fruchtkörper.

Und hier wieder ein jüngerer mit vielen Jahresringen möchte man meinen. Der Fruchtkörper wirkt sehr jugendlich und vital, so dass er sicher mehrmals im Jahr einen neuen Zuwachsrand ausbildet.

Zunderschwamm mit Assel – Besuch.

Betagtere Zunderschwämme (Fomes fomentaris) dem Geotropismus unterworfen.

In trauter Eintracht mit Zunderschwämmen auf toten Birkenstämmen, ein vorjähriger Fruchtkörper des Birken – Zungenporlings (Piptoporus betulinus).

Ein Rostpilz auf Gemeiner Traubenkirsche (Prunus padus). Ich vermute, dass es sich um Paecilomyces crassipes handeln könnte. Dieser wurde jedoch von der ursprünglich kanadischen und importierten Spätblühenden Traubenkirsche beschrieben. Einen deutschen Namen habe ich nicht gefunden. Vielleicht Dickfüßiger Traubenkirschenrost. Die dicken Füße sind mikrokopischer Natur.

Ist es Paecilomyces crassipes in verschiedenen Stadien?

Deutsche Ordnung!

Deutsche Unordnung! Aber was hier so unordentlich aussieht, gefällt unseren Pilzen ganz besonders gut. Nicht nur holzabbauenden Arten, nein, auch unsere gesuchten Lieblinge, allen voran der Maronen – Röhrling, liebt es. Ein günstigeres Kleinklima und oft wachsen gerade zwischen solchen Reisig – Ansammlungen die schönsten und kräftigsten Exemplare. Ein weiterer Vorteil: Pilzsucher, die es lieber gefegt wollen, meiden solche Plätze.

Am Himmel scheint sich etwas zusammen zu brauen.

Unter dem Motto, das Beste zum Schluss, noch ein Pilz mit Hut und Stiel, ein Schuppiger Sägeblättling (Lentinus lepideus).

Ja, er hatte einen Stiel! Sogar einen ziemlich langen. Dafür absolut Luft- und Sonnengetrocknet. Selber Schuld, was sucht er sich auch die sonnigsten Plätze aus.

Am Himmel wird es unruhig und es wird Zeit hier abzubrechen.

Vom Waldrand aus ist ein erster Schauer zu sehen. Am späteren Abend sollten besonders über den Westen Mecklenburgs noch kräftigere Gewitter folgen.

Hier die minimalistische Artenliste von MTB: 2633/2 – Strohkirchener Tannen: Blutender Nadelholz – Schichtpilz, Gemeiner Violettporling, Eichen – Mehltau, Kiefernnadel – Spaltlippe, Echter Zunderschwamm, Holunder – Rindenschichtpilz, Eichen – Spaltlippe, Rindensprengendes Birken – Eckenscheibchen, Birken – Zungenporling, Flächiges Eckenscheibchen, Schmetterlings – Tramete, Traubenkirschen – Rostpilz, Schuppiger Sägeblättling und Striegeliger Schichtpilz.


Ein Fall für Rumpelstilzchen. 

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

14. August 2022 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Sie führte durch das Reppener Holz

Blick auf das Reppener Holz am 14. August 2022.

Am 13. Mai 2017 waren wir im ehemals Großherzoglichen Forst Tankenhagen, wie das Reppener Holz vormals hieß, schon einmal unterwegs. Siehe unter „Maipilzreiche Frühlingswanderung“. Maipilze wurden uns heute nicht geboten, dafür hätte es Mitte August aber immerhin schon wesentlich vielfälliger sein können. Vorausgesetzt, es wäre nicht so trocken wie in diesem Sommer bisher mal wieder gewesen. Zwar hatte es hier 10 Tage zuvor mal kräftig geregnet, aber für die Wälder auf schweren Böden viel zu wenig. So gab es keine Mykorrhiza – Pilze, nur einige saprophytische Arten wie Lungen – Seitlinge an totem Buchenholz oder verschiedene Champignon – Arten. Die Gruppe der Pilzfreunde war heute leider nur durch Catrin und meiner Wenigkeit vertreten.

Catrin hatte mir gleich zur Begrüßung wieder einige Ausstellungsstücke mitgebracht.

Wir starten. An den Wegrändern sollten uns Champignons überraschen.

Weiße Anis – Champignons (Agaricus arvensis) heben die Humusauflage hoch.

Man könnte hier schnell auf die Idee kommen, es würde sich um Rissigschuppige Anis – Champignons handeln. Dem ist nicht so. Sie sind zwar rissig/schuppig, aber das ist der trockenen Luft und der Hitze geschuldet.

Wer es heute auf ein Pilzgericht abgesehen hätte, er wäre fündig geworden. Champignons und junge Riesenporlinge (Meripilus giganteus) bereits auf den ersten Metern.

Ein toller Baumriese, eine „deutsche“ Eiche. Dumme Redensart, wie kann ein Baum deutsch sein? Überhaupt, was ist deutsch? In der Natur ist nichts deutsch, auch der Mensch nicht. Er ist Mensch und weiter nichts!

Deutsche Pflaumen am Waldesrand. Es gibt ja auch deutsche Äpfel, deutsche Kartoffeln u. s. w. Das kann umweltfreundlich sein, weil nicht über den halben Globus transportiert.

Neben reichlich Jungwuchs auch richtig große und alte Eichen und Buchen am Rand des Reppener Holzes.

Hin und wieder geht ein alter Baum zu Boden. Ein gefundenes Fressen nicht nur für diese überaus häufigen Speisepilze, den Lungen – Seitlingen (Pleurotus pulmonarius).

Die an sich weißen bis grauen Pilze neigen bei Wind, Hitze und Trockenheit zum gilben.

Lungen – Seitling (Pleurotus pulmonarius). Übrigens besitzt der Pilz die Eigenschaft zu verwelken und bei einetzendem Regen oder in einem kurzen Wasserbad schnell wieder aufzuleben, ähnlich den Schwindlingen. Zumindest funktioniert dieses bei noch jungen, vitalen Fruchtkörpern ganz gut.

Ein Wiedersehen mit einem meiner Lieblingspilze, dem Mottenkugel – Lederrindenpilz (Scytinostroma hemidichophyticum).

Die Vielgestaltige Kohlenbeere (Hypoxylon multiforme).

Am Fuße dieser Rotbuche hat Catrin fast monströse Fruchtkörper entdeckt. Der Baum hat sozusagen Fußpilz.

Es war ein großer Moment mit großen Pilzen. Kupferrote Lackporlinge (Ganoderma pfeifferi) in Prachtausführung.

Diese Ganoderma – Art wurde in weiten Teilen Deutschlands bisher nur selten nachgewiesen. Dank unserer Jahrzehnte langen Kartierung, insbesondere auch unseres früheren Porlingsexperten Jürgen Schwik, findet sich im westlichen Mecklenburg der bisher nachgewiesene Verbreitungsschwerpunkt dieses schönen Porlings innerhalb der BRD.

Er gehört zu den mehrjährigen Porlingen und baut immer wieder an.

Jeder Wulst könnte für ein Jahr stehen. So können wir annehmen, dass dieser Fruchtkörper mindestens 10 – 12 Jahre alt ist. 

Das Sporenpulver ist, wie auch bei anderen Vertretern der Gattung, zimtbraun. Kupferroter Lackporling (Ganoderma pfeiferri) an einer weiteren Rotbuche ganz in der Nähe. Kein Wunder bei einer derartigen Sporenproduktion, dass schnell mal ein altersschwacher Nachbarsbaum neu infiziert werden könnte.

Unweit der Lackporlinge ein Hutpilz. Runzlig und etwas schleimig ist die Hutoberfläche. Keine Frage, es handelt sich um einen Wurzel – Schleimrübling (Xerula radicata).

Eine urwüchsige Waldkante mit alten Rotbuchen, Hainbuchen und Eichen. Catrin betonte, hier wird es im Herbst sicher schöne Hexen und Steinpilze geben. Worauf wir Gift nehmen können! Aber nein, wir sind ja dafür zuständig, dass wir beratend zur Seite stehen, um gerade dieses zu verhindern. Dass heißt, Catrin arbeitet und lernt darauf hin.

Und dann am Rande eines Waldweges eine Pilzart, die sich in ihrer Auswahl der Lokalität vertan hat. Ein Champignon im Wald ist durchaus keine Seltenheit, aber was hat dieser hier zu suchen?

Ist er doch eher ein Stadt – Mensch, Entschuldigung – Pilz. Stadt- oder Straßen – Champignon (Agaricus bitorquis). Vielleicht hat er den Abgasmief der Städte satt und wollte mal gesunde Waldluft schnuppern. Gesünder sind daher auch seine Inhaltsstoffe, so dass der schmackhafte Pilz eine weitere Art für die Pfanne gewesen wäre.

An einem feucht liegenden Holzknüppel ist meist einiges los. Hier eine Schnecke, die offensichtlich Appetit auf Gallerttränen verspürt. Ob sie auch mich im Blick hat?

Aber nun ist das Auge geschlossen. Mein Anblick muss grauenhaft für sie sein! Soll es sich um eine Spanische Wegschnecke (Arion cf.) handeln? Genetische Untersuchungen sollen ergeben haben, dass es diese überhaupt nicht gibt. Das sie auch nicht invasiv eingewandert ist, denn im angenommenen Ursprungsgebiet konnte die Schnecke nicht nachgewiesen werden. Wie bei vielen Pilzen auch, muss wohl auch die Systematik der Mollusken neu geschrieben werden. 

Und um welche Gallertträne könnte es sich hier handeln? Ist es die Gemeine? Aufschluss würde wohl das Mikroskop bringen, aber eine mögliche Sequenzierung würde vielleicht auch dieses gehörig in Frage stellen. Pilze mit bloßem Auge zu bestimmen, ist inzwischen nahezu unmöglich geworden! Wir wissen nur eines meist sicher. Es ist ein Pilz. Wir werden in den meisten Fällen nur vermuten können. Mit oder ohne Mikroskop! So vermute ich, es könnte sich auch um die Gewundene Gallertträne (Dacrymyces lacrymalis) handeln.

Ja, und schauen wir mal etwas genauer hin, so entdecken wir noch zahlreiche, weitere Großpilze. Aber das geht mir dann doch zu weit. Eher ein Fall für die Rehnaer Pilzfreunde um Torsten Richter. Die hätten vielleicht eine Idee. Mollisia oder ganz etwas anderes. Hände hoch!

Das Rindensprengende Birken – Eckenscheibchen (Diatrypella favacea).

Es gibt im Reppener Holz auch Nadelforste.

Dieser Eichen – Wirrling (Daedalea quercina) hat seine Fruchtschicht weitgehend verschlossen. Das Substratholz wurde gedreht und es machte keinen Sinn mehr, Sporen in ungünstiger Lage zu produzieren.

Das Fruchtlager muss immer nach unten ausgerichtet sein.

Und noch einmal Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmarius).

Und plötzlich ein Freudenschrei von Catrin am Waldrand, mit sofortigem Besitzanspruch über diese wundervollen Hutpilze aus dem Märchenland.

Neben weiteren Gartenabfällen hatte hier jemand sein Weihnachtsgesteck entsorgt.

Und nochmal Pflaumen von der roten Sorte zum Naschen.

Und zum Schluss auch noch mals ein Trupp Champignons am Wegesrand. Kein Anis – Geruch und im Fleisch etwas rötend.

Es handelt sich um den Sommer – Champignon (Agaricus aestivalis), auch Langstieliger Egerling genannt. Die Lamellen sind zunächst rosa. Das Fleisch rötet im Schnitt besonders im oberen Bereich etwas.

Zum Anschluss noch einmal Weiße Anis – Champignons (Agaricus arvensis). Ihre Lamellen sind jung niemals rosa, sondern eher grau, mit rosa Schimmer.

Blick in die Landschaft zwischen Klütz und Dassow.

Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

10. August 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Redefin

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das MTB 2633/1 = Hasenbrücke und Meisenstrang

Wir starteten unsere Exkursion zunächst im Waldbereich Hasenbrücke.

Im ersten Quadranten der Topographischen Karte von Redefin im Maßstab 1 : 25 000 finden sich umfangreiche Wald- und Forstreviere. So der feuchte Bültensaal ganz in der nordwestlichen Ecke. Gefolgt in östlicher Richtung vom Meisenstrang bis hin zur Hasenbrücke. Diese Reviere gehen in weitläufige Forstflächen in Richtung Süden über, bis hin zur Wildbahn. Des weiteren befinden sich im Kartierungsgebiet auch noch die Redefiner Tannen. Unmöglich auf einer 3 – 5 stündigen Exkursion alles zu erkunden. Wir, das waren außer meiner Wenigkeit Andrea und Chris Engelhardt aus Lübeck. Wir suchten uns die Reviere Hasenbrücke und Meisenstrang, sowie südlichere Bereiche nördlich der Wildbahn aus. Leider war auch hier die Trockenheit recht groß, so dass Frischpilze Mangelware waren. Der Raum Redefin gehört zur Griesen Gegend und entsprechend sandig bis staubig sind hier die Bodenverhältnisse. Die überwiegend von Nadelbäumen bestandenen Bereiche zeichnen sich durch einen hohen Anteil von Heidelbeeren und Adlerfarnen aus. 

Andrea mit ihren Vierbeinern im Schatten einer Rotbuche.

Ein Hauch von Natürlichkeit. So muss Nadelwald aussehen.

Besonders farbintensiver Klebriger Hörnling (Calocera viscosa).

Kiefernforst mit üppigen Beständen von Adlerfarn.

Das Flächige Eckenscheibchen (Diatrype stigma).

Und das nah verwandte Warzige- oder Rindensprengende – Eckenscheibchen (Diatrypella favacea).

Ein sehr sonniger Hochsommertag.

Außergewöhnlich fette Vielgestaltige Kohlenbeeren (Hypoxylon multiforme) an der Stirnfläche von Birke eines Holzstapels.

Erotik – Seiten gibt es ja zur genüge. Trotz allem möchte ich diesen Schnappschuss von Christopher Engelhardt nicht vorenthalten. Er zeigt zwei Flockenblumen – Flohkäfer (Sphaeroderma rubidum) beim Liebesakt.

Chris beim fotografieren eines kleinen Blätterpilzes an einem feuchten Laubholzast.

Ein deutliches Stummelfüßchen ist zu sehen, aber der rötliche Schimmer lässt eher einen Rötling vermuten. In der Nacharbeit stieß ich auf eine erst 1993 von Wölfel & Winterhoff neu beschriebene Art, den Weißen Holz – Stummelfußrötling (Entoloma jahnii). Eine in Deutschland bisher erst selten nachgewiesene Art u. a., so wie hier, an feucht liegendem Erlenholz. Für M-V ist es, laut Verbreitungskarte der DGfM, der bisher 3. Nachweis!

Ein herzliches Dankeschön möchte ich zu Chris Engelhardt nach Lübeck schicken. Er hat zu unserem Top – Fund noch diese schöne Grafik angefertigt.

Und plötzlich, inmitten einer regelrechten Sandwüste, einige hochbeinige Blätterpilze, die Chris hier am Ablichten ist.

Wie ein Pfeil, möchte man meinen.

Stark gerunzelter und feucht schleimiger Gut.

Weißliche und breite Lamellen, wenig Hutfleisch und starrer, leicht brüchiger, aber dennoch faseriger Stiel.

Und ein oft lang und tief wurzelnder Stiel. Die sogenannte Pfahlwurzel entspring einer Baumwurzel im Erdreich. Je tiefer diese liegt, um so länger die Wurzel des Gemeinen Wurzelrüblings (Xerula radicata). Mitunter bis zu einem halben Meter! Hüte essbar.

Rotrandige Baumschwämme (Fomitopsis pinicola) an einer Birke.

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius) unter dem Einfluss des Geotropismus.

Hier die Artenliste von MTB 2633/1 – Hasenbrücke/Meisenstrang und südlich davon: Eichen – Mehltau, Klebriger Hörnling, Adlerfarn – Fleckenpilz, Kiefernnadel – Spaltlippe, Breitwegerich – Mehltau, Flächiges Eckenscheibchen, Rindensprengendes Birken – Eckenscheibchen, Striegeliger Schichtpilz, Birken – Zungenporling, Schmetterlings – Tramete, Tintenstrichpilz, Vielgestaltige Kohlenbeere, Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Buckel – Tramete, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Fichtennadel – Spaltlippe, Rotrandiger Baumschwamm, Echter Zunderschwamm, Eichen – Zystidenrindenpilz, Eichen – Eckenscheibchen und Weißer Holz – Stummelfußrötling.


Wir verabschieden uns vom Kartierungsgebiet, in dem auch neue Aufforstungen entstehen werden.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

06. August 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Ziel war das Walkmüllerholz bei Bad Doberan

Zweittreffpunkt war gegen 09.00 Uhr auf dem Parkplatz am Doberaner Münster.

Das Walkmüllerholz war zum 2. mal Ziel einer von Wismar aus geführten Lehrwanderung. Es ist aus mykologischer Sicht ein sehr vielfältiges und artenreiches Waldgebiet. Als wir hier vor vielen Jahren im Oktober eine Kartierungsaktion starteten, kamen wir in eine selten gesehene Artenvielfalt und wir erlebten damals einer der erfolgreichsten Kartierungsexkursionen überhaupt. Nun, es ist noch kein Oktober, sondern wir befinden uns im Hochsommer. Selbstredend ist die große Fülle der hier möglichen Pilzarten noch nicht zu erwarten, aber sollte die Vorwitterung günstige Wachstumsbedingungen ermöglicht haben, kann es auch Anfang August schon sehr vielversprechend werden. Dass war leider nicht der Fall. Es war im Vorfeld einfach viel zu trocken. So brachen wir hier schließlich ab und fuhren noch in das Nienhäger Holz, mit dem integrierten Gespensterwald. Wir, dass waren leider nur Catrin und Reinhold von den Wismarer Pilzfreunden. Aber wie der Zufall es wollte, wir trafen im Gespensterwald noch auf zwei junge Damen, die ebenfalls auf Pilzsuche waren und wir kamen zusammen.

Zur Begrüßung kreuzte eine Weinbergschnecke (Helix pomatia) den Waldweg. Sie gilt ja als Delikatesse und manche Menschen sind der Meinung, sie vertilgt andere, ungebetene Schnecken, im eigenen Garten. Das soll jedoch nicht der Fall.

Ein nicht mehr ganz frischer Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Zu den wenigen Frischpilzen, die uns das Walkmüllerholz heute zu bieten hatte, zählen diese Halsband – Schwindlinge (Marasmius rotula).

Auf der Unterseite eines feucht liegenden Laubholzstückes fanden sich diese Schüsseln. Etwas für unsere Asco – Experten, denn ohne Mikroskop läuft hier nicht viel. Vielleicht ein Weichbecherchen aus der Gattung Mollisia.

Der Dickschalige Kartoffel – Hartbovist (Scleroderma citrinum) ist leicht giftig. Verwandtschaftlich gehört er zu den Röhrlingen.

Die Schlanke Ahorn – Holzkeule (Xylaria longipes) zeichnet für das sogenannte Giraffenholz verantwortlich. Man beachte den winzigen, orange Punkt links – mittig auf dem Holz.

Es handelt sich um einen embryonalen Blätterpilz. Welcher soll es denn werden? – Momentan habe ich leider keine Idee.

Die putzige Jungspinne, die diese Halsband – Schwindlinge (Marasmius rotula) inspiziert, habe ich erst beim Auswerten der Bilder entdeckt.

Catrin hat unter einem Holzstapel die für sie derzeit wichtigsten Pilze entdeckt.

Es waren frische Flache Lackporlinge (Ganoderma lipsiense).

Hier entsteht in kürze sicher eine schöne Motivarbeit, ein Pilzporträt. Flache Lackporlinge künstlerisch zu gestalten, scheint derzeit schwer in Mode zu sein.

Das hat sich gelohnt!

Wir brachen hier nun ab und haben uns entschlossen in das nicht ferne Nienhäger Holz mit dem integrierten Gespensterwald umzusetzen.

Wir erreichen den Wald der Gespenster.

An dem vielen Totholz ein sporenreifer Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus).

Und immer wieder Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmarius) in allen Altersstadien und Farbvariationen.

Von Pilzsuchern kaum beachtet, der Rotbuchen – Rindenkugelpilz (Biscogniauxia nummularia).

Für Catrin neu war der Purpurschwarze Täubling (Russula atropurpurea). Meist unter Eiche, aber auch Buche. Purpurrötlich mit meist schwarzer Hutmitte. Etwas schärflich in den mitunter leicht cremefarbenen Lamellen.

Wunderbar frische Lungen – Seitlinge mit leicht beigem Einschlag und zart rosa Schimmer in den Lamellen.

Zum Vergleich dazu komplett weiße Lungen – Seitlinge.

Wie immer an totem Eichenholz wachsend, der Rotbraune Borstenscheibling (Hymenochaete rubiginosa).

Nicht nur, aber auch an Eiche, wächst der jung essbare Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster).

Diese Farbvariante des Lungen – Seitlings (Pleurotus pulmarius) könnte man leicht für einen Austern – Seitling halten. Ist es aber nicht! Der braucht es kalt und kommt im Winterhalbjahr vor. Typisch für Lungen – Seitlinge ist auch das Gilben!

Diesen leckeren Frauen – Täubling (Russula cyanoxantha) haben die Schnecken zu einem ganz eigenen Kunstwerk umgestaltet.

Viel Totholz im Gespensterwald. Ein gefundenes Fressen für einige Holzpilze.

Beispielsweise für diese hier. Wäre das nicht eine schöne Vorlage für unsere Malkünstlerinnen und Künstler? Vollkommen luftgetrocknete Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmarius).

Beim fotografieren obiger Pilztraube sprachen mich zwei junge Damen an, die hier ebenfalls auf Pilzsuche waren und sich durchaus auskannten. Da sie uns noch einige Plätze zeigen wollten, an denen sie teils unbekannte Pilze entdeckt hatten, übernahmen sie sogleich die Führung durch den Gespensterwald.

So hatten sie kurz zuvor eine Stelle mit roten Täublingen entdeckt. Dass es sich um Täublinge handelt, wussten sie, aber nicht um welche Art. Das konnte rasch geklärt werden. Der Harte Zinnobertäubling (Russula rosacea) ist durch seine Farbenpracht, vor allem aber durch seine Festigkeit als Laubwaldart gut charakterisiert. Er schmeckt aber nicht sonderlich gut und kann nur als Mischpilz Verwendung finden.

Gleiches gilt für diesen Sprödblättler, der jedoch bei den Schnecken recht beliebt zu sein scheint.

Es handelt sich um den Blaublättrigen Weißtäubling (Russula delica). Bläulicher Stich in den Lamellen und oft eine deutlicher blaue Zone am oberen Stielansatz lassen ihn recht ansprechbar erscheinen.

An einem toten Eichenstrunk zeigten uns die Damen diese Ochsenzunge, auch Leberpilz (Fistulina hepatica) genannt. Der Pilz durfte weiter wachsen und auch andere Besucher des Gespensterwaldes erfreuen.

Ausgereifte Dünnschalige Kartoffel – Hartboviste (Scleroderma verrucosum).

Am Waldrand und am Fuße einer alten Buche etwas versteckt, präsentierten uns die pilzbegeisterten Damen diesen ganz jungen und weichfleischigen Riesenporling (Meripilus giganteus). Aufgrund der gelben Färbung waren sie sich nicht sicher, ob es vielleicht doch nicht eher ein Schwefelporling wäre.

Ein eleganter Wurzel – Schleimrübling (Xerula radicata) begeisterte ganz am Rande.

Und schließlich erreichten wir eine ihnen bekannte, umgestürzte Rotbuche, die mit zahlreichen Lungen – Seitlingen in allen Altersstadien besetzt war.

Darunter auch diese eingetrockneten Exemplare mit völlig gelb gefärbten Hüten. Lungen – Seitlinge, nichts anderes!

Hitze, Wind und Trockenheit lassen die zarten Pilze schnell trocknen und sie neigen dann zum gilben. Links unter erkennen wir wieder ein junges Exemplar mit ausgesprochen gelbem Hut. Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmarius).

Der Regen hat dieses Judasohr (Hirneola auricula – judae) wieder zum Leben erweckt.

Lungen Seitlinge über Lungen – Seitlinge. Ein frische Traube von Pleurotus pulmarius.

Wir danken einer Urlauberin aus Hamburg dafür, dass sie so freundlich war und uns praktisch im Vorbeigenen zur Erinnerung ablichtete. 06. August 2022 im Nienhäger Holz.


Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

03. August 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochesexkursion bei Eldena

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Es ging in den 4. Quadranten von MTB: 2734 = Eldena 

Wurde auf Sonntag, dem 07. August verschoben!

Die Sievers Tannen grenzen an das Örtchen Altona.

Im 4. Quadranten des Messtischblattes Eldena fand sich reichlich Auswahl bezüglich möglicher Zielgebiete. Da wäre das Krohner Holz im Norden zu nennen. Südwestlich schließen sich die Sievers Tannen bei Altona an, mit dem kleinen Naturschutzgebiet Blaues Wasser. Weiter südlich die Zieber Tannen und der Eschberg. Die größte Wald- b. z. w. Forstfläche findet sich im südöstlichen Bereich des Quadranten, südlich der Ortschaft Dadow. Es handelt sich laut Karte um Nadelforste. Ich entschied mich für die handlichen Sieverst Tannen. Heidelbeer – Kiefernforste, aber auch saubere Bereiche mit Moosen und Flechten. Ein sehr armes und besonders auch im Herbst ein sehr interessantes Pilzrevier. Heute war es für Frischpilze leider viel zu trocken, so dass Holzbewohner im Mittelpunkt standen. Und derer gab es dank eines ungewöhnlich heftigen Birken – Sterbens sogar im Überfluss. 

Keine Tannen, sondern freundlicher Kiefernforst dominiert die Sievers Tannen.

Das Gefranste Steccherinum (Steccherinum fimbriatum) findet sich auf der Unterseite auf am Boden liegenden Ästen und Stämmen von Laub- , aber auch Nadelholz. Charakteristisch für diesen Stachelpilz sind seine violettgrauen Fruchtkörper – Flecken, die auch zusammen fließen können und die weißlichen, ausgefransten Ränder.

Die Waldameisen waren fleißig.

Die neue Generation von Birken – Zungenporlingen (Piptoporus betulinus) ist am kommen!

Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) kommt außer an Birke auch an zahlreichen anderen Bäumen vor. Er ist mehrjährig und bildet von Zeit zu Zeit neue Zuwachsränder aus.

Saurer Standort mit Totholz und Blaubeeren.

Rechts, beginnend mit dem Unterholz, liegt das Naturschutzgebiet Blaues Wasser. Ein Torfmoor.

Das Naturschutzgebiet Blaues Wasser. Wo ist es nur? Ich sehe nur grün!

Immer wieder eine große Freude bereitet mir der Fund eines Kiefern – Feuerschwamms (Phellinus pini).

Der Teerfleckenpilz (Exidia pythia) findet sich traditionell auf Kiefernholz.

Eine solitäre Jungkiefer am Rande eines Kahlschlages.

Ärmster Kiefernstandort. Ein Paradies für Freunde von Maronen – Röhrlingen.

Und für den Hobby – Mykologen wegen der ganz speziellen Pilzflora armer Standorte. Heute war es leider zu trocken.

Daher galt es den Blick immer auf Holz zu richten. Hier sind es Zaunblättlinge (Gloeophyllum sepiarium).

Ein destruktiver Porling an Nadelholz, mit lamelligem Hymenophor.

Am Waldrand in dieser freundlichen und warmen Landschaft zeigt sich ein Feld von Sonnenblumen.

So viele freundliche und sonnige Gesichter! Die Wildbienen sind besonders begeistert und wir Menschen nicht minder. Sonnenblumen – Öl ist knapp. In diesem Jahr wurden deshalb auch weit mehr dieser Blumen ausgesät.

Am Waldrand finden sich auch einige weit ausladende Eichen.

Tolle Farbaspekte am Waldrand.

Aber auch das Sterben war am Rande der Sievers Tannen präsent. Reihenweise tote Birken.

Und natürlich ein gefundenes Fressen für Holzspezialisten wie diesem Zunderschwamm.

Auch die Sriegeligen Schichtpilze (Stereum hirsutum) sichern sich ihren Anteil am Todesmahl.

Ein Trauerspiel. Trägt das Dürre – Jahr 2018 hier für die Verantwortung?

Überall gestorbenes Birkenholz.

Auch die Rötende Tramete (Daedaleopsis confragosa) zieht ihren Nutzen daraus und betreibt Fettlebe.

Diese kugeligen Gebilde auf dem Birkenstumpf könnte man zunächst für Bovistähnliche Schleimpilze halten. Aber sie sind fest und holzig, es sind Zunderschwämme (Fomes fomentarius) einmal anders.

Fomes fomentarius.

Hier gleich in der Mehrzahl zu sehen.

Marschverpflegung für den Wandersmann, aber leider noch etwas zu sauer.

Die Heidelbeeren hatten leider auch nichts mehr zu bieten.

Rentierflechte im Überfluss. 

Und bei diesem Überfluss nahm ich auch gleich einen Beutel Cladonia rangiferina als Bastelmaterial für meine Adventsgestecke mit. Der Pilz dient in Lappland Rentieren, Hirschen und Hasen als Winternahrung. Flechten bestehen zu etwa 90 % aus Pilz. Der Rest sind Algen und Cyanobakterien. Ihre Bezeichnung leitet sich aus dem Begriff Pilzgeflecht ab. Es gibt im Steinpilz – Wismar zu gegebener Zeit also wieder Adventsgestecke mit Pilzgeflecht!

Die Sonne steht bereits tief. Zeit, zum Schluss zu kommen.


Hier die Arten von MTB 2734/4 – Sievers Tannen: Eichen – Eckenscheibchen, Eichen – Zystidenrindenpilz, Flächiges Eckenscheibchen, Teerfleckenpilz, Echter Zunderschwamm, Schmetterlings – Tramete, Gemeiner Violettporling, Birken – Zungenporling, Rotrandiger Baumschwamm, Eichen – Mehltau, Kiefern – Feuerschwamm, Zaunblättling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Striegeliger Schichtpilz, Adlerfarn – Fleckenpilz, Rötende Tramete und Gefranstes Steccherinum.


Ein schöner Sommertag neigt sich seinem Ende zu.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

27. Juli 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Eldena

Exklusiv auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Es ging in das MTB: 2734/3 = Tannenberg

Tannen sucht man hier allerdings vergebens. Kiefern sind dominant.

Als Exkursionsgebiet kam ein Waldgebiet südwestlich von Eldena in betracht. Es liegt an der Elde – Müritz – Wasserstraße und dem Elde – Seitenkanal. Die Anfahrt konnte über Malk Göhren erfolgen. Hier starteten wir am Tannenberg. Nicht nur laut Karte handelt es sich um Nadelwälder, in der Regel Kiefern. Natürlich sind auch immer Laubbäume mit eingestreut. Gegen 10.00 Uhr trafen sich hier Catrin aus Katelbogen, Chris und Andrea aus Lübeck und Michael aus Schwerin.

Zunächst überreichte Catrin ihr neuestes und durchaus gelungenes Kunstwerk auf Ganoderma lipsiense an Chris, der sich riesig darüber freute. Nicht nur mit Pilzmotiven und daher ganz speziell zugeschnitten für einen vielseitig interessierten Naturfreund wie Christopher Engelhardt. 

22 Beine warten darauf, dass es endlich los geht.

Ein Kleinpilz am Wegesrand. Der Echte Mehltau auf Löwenzahn.

Catrin konnte den Hasen – Stäubling (Calvatia utriformis) als für sie neue Art in ihren Gesichtskreis aufnehmen. Andrea hält diesen denkwürdigen Moment im Bild fest.

Erdwarzenpilze (Thelephora terrestris) dürfen in diesen sandigen Nadelforsten nicht fehlen.

Michael und Chris begutachten einen Holzstapel mit Schichtpilzen.

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Chris hat auf den Blättern der Esskastanie einen interessanten Schmetterling entdeckt.

Auch Andrea würdigt das Ereignis mit einigen Schnappschüssen.

Nun, mein Foto ist leider nicht das Beste. Es handelt sich um einen Falter, der meist hoch oben in den Baumkronen von Eichen zu finden ist. Hier ausnahmsweise bei Edelkastanie. Wahrscheinlich ist es ein Blauer Eichen – Zipfelfalter (Favonius quercus).

Die Gelbflechte (Xanthoricola physicarea) kam mir hier gelber als anderswo vor.

Der Weg ist das Ziel.

Der Weinrötliche Gloeoporling (Gloeoporus taxicola) siedelt nahezu ausschließlich auf totem Kiefernholz.

Ein Wald von Kiefern.

Stellenweise ist etwas belaubtes Unterholz vorhanden.

Wir erreichen das Wasser.

Die Müritz – Elde – Wasserstraße.

Etwas Mollusken – Kunde mit Catrin und Chris.

Auf dem Damm üppiges Brombeergebüsch, dick voll von leckeren Früchten.

Naschen war angesagt.

Chris bei der Muschelsuche.

Andrea und ihre kleinen Freunde.

Gemütlichkeit im Hausboot. Familienausflug auf der Müritz – Elde – Wasserstraße.

Wir folgen nun ein Weilchen dem Fließgewässer.

Pilzexkursionen können Lebensgefährlich werden.

Hier spinnt eine Kugelspinne.

Den hatte Catrin mit einer App bestimmt, als Häutiger Lederfältling (Byssomerulius corium). Dem können wir nur beipflichten.

Kiefer, Kiefer und nochmals Kiefer.

Der Veränderliche Spaltporling (Schizopora paradoxa) an einem alten Eichen – Ast.

Kaum hatte ich an einem extrem trockenen Standort mit vielen Kiefern – Stubben zur Fahndung nach dem Schuppigen Sägeblättling (Lentinus lepideus) aufgerufen, konnte Catrin bereits die Dingfestmachung des Delinquenten vermelden. Ihm kann es nicht heiß und trocken genug sein.

Typisch für die Sägeblättlinge, ihre Lamellenschneiden ähneln einem Sägeblatt.

Die Hutoberfläche ist natürlich schuppig. Die Pilze sind zähfleischig und ungenießbar.

Ja, es ist hier einfach zu trocken. Schade, sonst wäre es sicher noch viel interessanter geworden.

Stellenweise sind die Gräser sogar grün. Sicher in den Senken der Wege, in denen sich nach einem Schauer das Regenwasser sammelt.

Trotz der Ödnis gibt es immer mal etwas zu entdecken.

In diesem Fall war es noch mal ein Schuppiger Sägeblättling (Lentinus lepideus), aber luftgetrocknet. Auch der Stiel ist bei dieser Art schuppig.

Zur Abwechslung auch mal ein Birkenstreifen.

Die Eberesche setzt bunte Akzente.

Einfach ein Augenschmaus.

Zur Erinnerung an eine freundliche Tour durch die Griese Gegend. Von links: Michael, Chris, Reinhold und Catrin. Andrea hatte sich mit ihren Vierbeinern schon etwas früher auf den Rückzug begeben. 27.07.2022 bei Malk Göhren.


Hier die Artenliste von MTB 2734/3 am Tannenberg bei Malk Göhren: Eichen – Mehltau, Echter Löwenzahn – Mehltau, Zugespitzter Kugelpilz, Striegeliger Schichtpilz, Eichen – Eckenscheibchen, Hasen – Stäubling, Erdwarzenpilz, Orangefarbiges Brennnesselbecherchen, Eichen – Zystidenrindenpilz, Schmetterlings – Tramete, Judasohr, Echter Zunderschwamm, Striegelige Tramete, Birken – Zungenporling, Flächiges Eckenscheibchen, Violettlicher Gloeoporling, Häutiger Lederfältling, Geißblatt – Mehltau, Schuppiger Sägeblättling, Xanthoriicola physciae, Golowinomyces sordidus und Schwefelporling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

23. Juli 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Sie führte durch die Seetannen bei Dabel

Die Seetannen erstrecken sich zwischen den Ortschaften Dabel, Borkow und Schlowe b. z. w. zwischen dem Dabeler- und Borkower See und nördlich des größeren Kleinpritzer Sees. Der Forstbereich stockt auf zumeist sandigem Untergrund und ist von Laub- und Nadelbäumen bestanden. Es gibt Seeuferbereiche, die auch für Pilzfreunde interessant sein können und auch attraktive Moorbereiche. Neben den klassischen Speisepilzen sind bei entsprechenden Voraussetzungen natürlich auch allerlei weniger bekannte Pilzarten zu finden, die den Speisezettel bereichern können und im Idealfall auch ihre ungenießbaren oder sogar giftigen Doppelgänger. Die erwähnten Voraussetzungen für ein sommerliches Frischpilzaufkommen waren durch Trockenheit denkbar ungünstig, so dass es praktisch keine Frischpilze gab. Aber auch kaum Interessenten und so waren hier heute auch nur drei Augenpaare unterwegs.

Phillip brachte diesen Hitzegedörrten Boletus mit. Er fand ihn unter Europas ältester Blutbuchenallee in Renzow.

Es sollte sich um einen Anhängsel – Röhrling (Boletus appendiculatus) handeln.

Trockenheits – Risse auf dem Hut, aber es ist noch die typische, rotbräunliche Hutfarbe zu erkennen.

Und Catrin hatte wieder ihrem Talent des Zeichnens an einigen Ganodermas freien Lauf gelassen und brachte mir nochmals einige Arbeiten mit.

Kaum gestartet, stolperten wir fast über diesen Erdstern (Geastrum cf.).

In den Seetannen gibt es auch Buchen und Eichen. Rübezahl ist im Riesengebirge zu hause, so dürfte hier der Wind seine Kraft entfaltet haben und solch starkes Totholz ist für uns immer von Interesse.

Catrin bei der Inspektion.

An einer der umgestürzten Bäume, eine Eiche, der Fund des Tages, der Kupferrote Lackporling (Ganoderma pfeifferi). Ich wurde vor Ort etwas stutzig bezüglich des Substrates, weil ich ihn meist von Buche kenne. Aber es darf auch mal Eiche sein. Relativ selten, zumindest zerstreut. Es handelt sich um einen Vitalpilz.

Catrin und Phillip in den Seetannen.

Und plötzlich, mitten auf dem Waldweg, ein Frischpilz. Das der Fleischrote Speisetäubling (Russula vesca) eine ausgesprochene Delikatesse darstellt, wissen auch die Tiere des Waldes.

Ein attraktiv wirkendes Birkenmoor. Leider ohne Frischpilze.

Dafür bricht an einer geschädigten Moorbirke ein Schiefer Schillerporling (Inonotus obliquus) heraus. Einer der beliebtesten Vitalpilze (Chaga).

Ein beliebtes Plätzchen für die Schwarzkittel.

Der Tintenstrichpilz (Bispora antennata) landet wohl nur äußerst selten in den Körben der Pilzsucher.

Catrin hat Zunderschwämme entdeckt.

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Ein etwa 3 cm breiter, fragmentöser Schlauchpilz am Wegesrand unter Nadelbäumen. Er hatte einen etwas aderig zusammen gezogenen Stielansatz.

Wir verabschieden uns von den Seetannen und hoffen beim nächsten Besuch auf etwas mehr Angebot bezüglich Frischpilzen.


Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

20. Juli 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Eldena

Auch für interessierte Pilzfreunde

Es ging in das MTB 2734/2 = Eulenberge

Im 2. Quadranten dieser Topographischen Karte befinden sich durchaus größere Waldflächen sowie die Eldenaer Heide. Der nordwestliche Quadranten – Bereich wird von einem recht umfangreichen Mischwaldbestand, teils recht zergliedert und mit dem integriertem Horn, eingenommen. In Betracht kam auch ein südöstlich liegendes Waldgebiet bei der kleinen Ortschaft Güritz und südlich von Karstädt gelegen. Hier finden sich auch die Eulenberge. Es wird im Süden von der Müritz – Elde – Wasserstraße begrenzt. Wir entschieden uns für dieses Gebiet. Allerdings erst am Sonntag, dem 23. Juli, da es am ursprünglich vorgesehen Mittwoch mit fast 40 Grad zu heiß war. Das wir bezieht sich außer meiner Wenigkeit noch auf unser Vereinsmitglied Christian Boss.

Der Startpunkt.

Wir befinden uns in der Griesen Gegend. Es dominieren Kiefernforste auf Sanderflächen. Berge sucht man hier trotzt des Namens vergebens. Allenfalls stößt man auf einige kleine Hügel, wie oben im Bild zu sehen.

Ein recht üppiger Birken – Zungenporling (Piptoporus betulinus) war im monotonen Kiefernforst, mit einigen eingestreuten Birken, schon von weitem auszumachen.

Käfer waren in seinem Inneren zugange und der Fruchtkörper bröselte vor sich hin. Christian half nach und betätigte sich als Frau Holle.

Trotz der dürren Verhältnisse plötzlich ein Pilz am Rande des Weges.

Luftgetrocknet! Es handelt sich um einen Schmierröhrling. Kiefern sind allgegenwärtig, der Hut ist gebuckelt und der Standort sauer. Trotz eindeutig fehlender Ringzone dürfte es sich um einen Butterpilz (Suillus luteus) handeln.

Eine gegabelte Kiefer. Ob es Wildverbiss in der Jugend war?

Der Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius) einmal anders.

Und so kennen wir ihn.

Die Müritz – Elde – Wasserstraße.

Und ein idyllischer See.

Frei stehende Kiefern mit vollen Baumkronen.


Hier die kleine Artenliste von MTB: 2734/2 = Eulenberge: Eichen – Mehltau, Eichen – Spaltlippe, Eichen – Eckenscheibchen, Flächiges Eckenscheibchen, Birken – Zungenporling, Butterpilz, Gemeiner Violettporling, Echter Zunderschwamm und Eichen – Wirrling.


Wir verabschieden uns von den Eulenbergen.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

17. Juli 2022 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Durch das Warnowtal bei Gädebehn

Unser heutiges Exkursionsgebiet ist Teil des Naturparkes Sternberger Seenland.

Es ist schon länger her, dass wir in diesem reizvollen Gebiet, unweit der mecklenburgischen Kleinstadt Crivitz, unterwegs waren. Die Warnow mäandert hier durch Wälder und Wiesen und hat bei Gädebehn ein Tal mit bewaldeten Hängen geschaffen. Ein nicht nur für Pilzfreunde attraktives Wanderziel. Wir befinden uns im Hochsommer und wenn dieser nicht zu trocken ausfällt, kann Mitte Juli das Artenaufkommen von Großpilzen schon recht beachtlich sein. Leider ist er mal wieder viel zu trocken. Aber wir wollten Kartieren und so interessierten uns alle im Feld ansprechbaren Großpilze. Bei der Trockenheit in erster Linie holzbewohnende Arten.

Die Warnow ist hier noch ein relativ schmales Flüsschen und mäandert weitgehend naturbelassen durch die abwechslungsreiche Landschaft.

Wunderbar frische Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmarius) an einer toten Buche. Obwohl essbar durften sie weiter wachsen.

Im Alter und durch Wind und Sonne neigen die weißlichen Pilze zum gilben.

Scheinbar dem Boden entspringend, steht auch dieser häufige und hochbeinige Blätterpilz mit Holz in Verbindung.

Die Hutoberfläche ist in der Regel schmierig bis schleimig und gerunzelt.

Die weißlichen Lamellen stehen ziemlich entfernt, sind breit bauchig, an den Stiel angewachsen und oft kurz – streifig oder mit Zahn herablaufen.

Die wuzelartige, unterirdische Verlängerung des Stieles, entspringt einer Baumwurzel. Je tiefer diese liegt, um so länger die Wurzel des Gemeinen Wurzelrüblings (Xerula radicata). Durchaus bis zu einem halben Meter!

Dieser schöne Fund geht auf Catrin ihr Konto. An einem, am Boden liegenden Eichen – Knüppel, konnte sie den Zweifarbigen Knorpelporling (Gloeoporus dichrous) entdecken. Als wir ihn in den 1990er Jahren das erste mal an Birke fanden, war das so etwas wie eine kleine Sensation. Inzwischen hat sich die Art, wie einige andere auch, immer stärker bei uns breit gemacht.

Lauf, Pferdchen, lauf im Galopp.

Die Warnow in einem ruhigen Abschnitt.

Mit vielen Wasserläufern oder sollen es Bachläufer sein?

Rotbuchen – Rindenkugelpilz (Biscogniauxia nummularia).

Catrin hat etwas entdeckt.

Sklerotien – Stielporling (Polyporus tuberaster).

Ihm hat schon jemand (wir waren es nicht) den Hutrand rasiert. Sicher zur Energiegewinnung für den eigenen Körper. Wer weis, was uns noch im nächsten Winter bevorsteht. Da kann uns dieser Frischpilz leider auch nicht weiter helfen.

Eine schöne Blüte der Kratzdistel (Cirsium cf.)

Lichter, gemischter Baumbestand.

Der Biber als Förster. Hoffentlich weiß er auch, in welche Richtung der Baum fallen soll!

Und nochmal ein kleines Büschel von Sklerotien – Porlinge (Polyporus tuberaster).

Ein Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) an Rotbuche. Ob hier schon vor uns jemand lehrreiches über Porlinge vermitteln wollte? Jedenfalls deuten die Schnittstellen darauf hin.

Ziegelrote Kohlenkruste (Hypoxylon rubiginosusm).

Gestorbene Bäume. Manchmal werden sie zur Gefahrenabwehr auch runtergestutzt.

Thermophil begünstigte Hanglage.

Teils offene Hügellandschaft  gegenüber der Warnow.

Dekorative Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor).

Die Warnow erweckt an dieser Stelle fast den Eindruck eines stehenden Gewässers.

Eine urwüchsige Landschaft.

Knospe einer Sonnenblume.

Die Sonne ist aufgegangen. Pflanze des Jahres 2021.

Unzählige Blüten richten sich zu Mutter Sonne aus.

Am besten, man lässt die sonnige Schönheit einfach auf sich einwirken.

O – weiha, unweit des Forstamtes Gädebehn versteht man mit Umwelt verschmutzern keinen Spaß!

Ich muss gestehen, sie törnen mich irgendwie an. Immer wenn ich an Adlerfarn – Beständen entlang komme, muss ich sie an vorjährigen Stängeln suchen. Die Adlerfarn – Fleckenpilze (Ropographus filicinus).

Fast wie Dschungel, da geht einem fast das Herz auf, bei so viel Natürlichkeit.

Ockergelbe Zonentramete (Trametes ochraceum).

Immer an totem Eichenholz, der Rotbraune- oder Umberbraune Borstenscheibling (Hymenochaete rubiginosa).

Fast wie am Amazonas!?

Etwas Regen und standortbedingt erhöhte Luftfeuchtigkeit hat ausgereicht, um dem Goldgelben Zitterling (Tremella mesenterica) Lebendigkeit einzuhauchen.

Nach 7 Km ließen wir die Tour enden.

Wann geht es zur nächsten Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

13. Juli 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Eldena

Auch für wissbegierige Pilz- und Naturfreunde

Es ging in den 1. Quadranten von MTB: 2734 = Eldena

Waldgebiet am Buchenberg südöstlich Glaisin. Das Ziel der heutigen Mittwochsexkursion.

Im ersten Quadranten der Topographischen Karte Eldena im Maßstab 1 : 25 000 befinden sich drei größere Waldgebiete, die für die heutige Mittwochsexkursion in Betracht kamen. Zunächst war da ein Walddreieck nordwestlich von Glaisin zu nennen. Laut Karte handelt es sich um Nadelforste. Ein weiteres Waldrevier befindet sich südwestlich des genannten Ortes, einschließlich dem Buchenberg. Hier finden wir also auch Laubwaldbereiche, die für Abwechslung und mehr Vielfalt sorgen können. Daher entschieden wir uns für dieses Gebiet. Wir, dass waren Pilzfreund Michael Junge aus Schwerin und Reinhold Krakow aus Wismar. Südöstlich von Glaisin liegt eine weitere Forstfläche, einschließlich des Ochsenbergs, die wieder eintöniger laut Karte sein soll, also in der Mehrheit von Nadelbäumen bestanden ist. 

Frischpilze fanden sich in der sandigen und trockenen Region, die zur Griesen Gegend gehört, heute leider kaum. Dieser Waldfreund – Rübling (Collybia dryophila) beglückte uns als Einzelexemplar.

Gleich daneben erfreute uns ein ebenfalls einzelner und halb verwelkter Gold – Mistpilz (Bolbitius vitellinus).

Um trotz der Trockenheit einige Pilzarten zu finden, steht also wieder Totholz im Fokus unseres Interesses.

Und an diesen Überresten einer Birke wurden wir auch fündig.

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Eichen – Rindensprenger (Vuilleminia comedens).

Genau wie der Rindensprenger entwickelt sich auch das Flächige Eckenscheibchen unter der Rinde von Totholz und sprengt diese schließlich auf.

Eine vielversprechende Waldkante. Wir brauchen Regen!

Ältere Angebrannte Rauchporlinge (Bjerkandera adusta).

Orange Farbtöne sind charakteristisch für junge Striegelige Schichtpilze (Stereum hirsutum). Darunter sehen wir Überzüge des Veränderlichen Spaltporlings (Schizopora paradoxa).

Schizopora paradoxa.

Charakteristische Hut – Beschuppung des Sklerotien – Porlings (Polyporus tuberaster).

Diesen coralloiden Schleimpilz konnte ich leider nicht zuordnen.

An den teils üppigen Adlerfarn – Beständen durfte der Adlernfarn – Fleckenpilz (Ropographus filicinus) an vorjährigen Krautstängeln natürlich nicht fehlen.

Ausgedehnter Adlerfarnbestand.

Die Kiefern stehen im Konkurrenzkampf mit den Farnen.

Der Schwarze Gottvergess (Baletta nigra) hat Besuch.

Besucht wurde die Schwarze Nessel heute von zahlreichen Wildbienen. Die Pflanze ist bei uns ein Neophyt, der aus dem Mittelmeerraum eingewandert sein soll. Inzwischen hat sie sich über weite Teile Europas ausgebreitet und gilt auch als Heilpflanze.

Zwar habe ich kürzlich einen Vortrag über Wildbienen verfolgt, es ist aber leider nicht viel hängen geblieben. So kann ich dieser Art leider auch keinen Namen geben. Die Pflanze ist als jedoch Weide für Wildbienen bekannt.

Eine wüste, aber dennoch ungewöhnliche und interessante Abholzungsfläche.

Und in diesem Moment begegneten wir einer Truppe von mehreren Familien, die eine kompetente Führung durch den Wald am Buchenberg gebucht hatten und daher viel wissenswertes, auch zu dem obigen Kahlschlag, erfahren durften.

Die Himbeeren reifen etwas unterschiedlich, aber viele befanden sich schon in naschbarem Stadium.

Auf der Grasnarbe eines schattigeren und feuchteren Waldweges endlich mal wieder ein Pilz im klassischem Sinne. Ein Rädchen- oder Scheibchen – Tintling (Copriuns spec.)

Aber es war nicht nur einer, sondern sage und schreibe drei Exemplare. Für den Laien reicht die Bestimmung Scheibchen – Tintling völlig aus. Für die konkrete Bestimmung muss aber mitunter ein Mikroskop zu Rate gezogen werden, da es mehrere, sehr ähnliche Arten gibt.

Auch in diesem Wald haben die zunehmend trockenen Verhältnisse ihren Tribut gefordert. Ich vermute, dieser exponiert stehende, tote Solitärbaum, wurde bewusst stehen gelassen, da in diesem Wald naturkundliche Führungen angeboten werden.

Auch diese Birke hat es bereits hinter sich und wird vom Birkenporling (Piptoporus betulinus) abgebaut.

Dieser entrindete Stamm fällt durch seine eigenartigen Wülste auf.

Aus einem stehenden Fichtenstamm wachsen zwei junge Porlinge heraus. Grauweiß gefärbt und noch relativ weichfleischig. So jung sind einige Porlinge oft noch nicht ansprechbar. In Betracht kam der Herbe Saftporling mit Galle – bitterem Geschmack. Die Geschmacksprobe ergab jedoch eher einen sehr unangenehmen, brennend scharfen und im Hals krartzenden Geschmack. Dem Geruch nach möchte ich den Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) vermuten.

Die Holzscheiben dienen der Wald – Pädagogik für Kinder, so war auf dem Zettel am Baum zu lesen.

Das hier gespannte rot – weiße Flatterband soll sicher selbigem Sachverhalt dienen.

Naturnaher Buchenwald.

Die Fichte ist ein Flachwurzler. Mit samt den zusammen getragenen Zapfen dient sie sicher auch der Waldpädagogik.

Viele Brombeeren reifen am thermophilen Waldrand heran.

Vereinzelt waren auch schon schwarze dabei, die schnell weggenascht wurden. Um welche Art es sich handelt, vermag ich leider nicht zu sagen.

Der ehemalige Pilzberater der Stadt Neukloster, Dr. Heinz Henker, hat sich auf Brombeeren spezialisiert und konnte in Mecklenburg 108 verschiedene Arten nachweisen. Drei davon Neubeschreibungen, wo bei eine ihm zu Ehren den botanischen Namen Rubus henkeri erhielt. Zu deutsch Henkers Brombeere.

Flacher Lackporling (Ganoderma lipsiense) mit Zuwachsrand und reichlich zimtbrauenem Sporenstaub.

Das Getreide ist reif, der Mähdrescher kann kommen. Getreideart: Erbsen!


Hier die Artenliste von MTB: 2734/1 – Wald am Buchenberg: Waldfreund – Rübling, Goldmistpilz, Echter Zunderschwamm, Eichen – Rindensprenger, Flächiges Eckenscheibchen, Eichen – Eckenscheibchen, Eichen – Zystidenrindenpilz, Schmetterlings – Tramete, Striegeliger Schichtpilz, Angebrannter Rauchporling, Sklerotien – Porling, Fichten – Wurzelschwamm, Reihige Tramete, Gemeiner Violettporling, Geweihförmige Holzkeule, Gelbe Lohblüte, Adlerfarn – Fleckenpilz, Buckel – Tramete, Striegelige Tramete, Flacher Schillerporling, Scheibchen – Tintling, Birken – Zungenporling, Rotrandiger Baumschwamm, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Eichen – Mehltau, Flacher Lackporling und Veränderlicher Spaltporling.


Wir verabschieden uns vom Wald am Buchenberg.

 Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

09. Juli 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Sie führte in die Region Groß Labenz

Der Loofsee bei Groß Labenz am 09. Juli 2022.

Die Forste zwischen Warin – Blankenberg und Labenz gehören zu den beliebtesten Pilzrevieren im Nordwesten Mecklenburgs. Besonders im Herbst sind hier viele Kochtopfmykologen unterwegs, um nach Marone, Butterpilz und Steinpilz Ausschau zu halten. Also nach den Klassikern unter den Speisepilzen. Diese können selbstverständlich auch schon im Sommer gefunden werden. Insbesondere wenn dieser kühl und regnerisch verläuft. Ansonsten ist jetzt die große Zeit der Pfifferlinge angebrochen und es geht auf einer geführten Lehrwanderung durchaus auch darum, neues kennen zu lernen und seinen Gesichtskreis im Hinblick auf die Küchen – Mykologie zu erweitern oder zu festigen. Von all dem waren wir heute aber weit entfernt. Trockenheit prägte die zurückliegenden Wochen, ja Monate. Es hatte zwar etwas geregnet, aber viel hat dieser bisher nicht aus dem Waldboden locken können.

Zur Begrüßung überreichte mir unsere Pilzfreundin Catrin aus Katelbogen diesen Flachen Lackporling, den sie speziell für mich gestaltete. Ganz herzlichen Dank. Er bekommt einen Ehrenplatz in meinem Info – Zentrum.

Interessant und außergewöhnlich die Wachsform dieser Rötenden Tramete (Daedaleopsis confragosa).

Auch diese jungen Lungen – Seitlinge brachte uns Catrin mit.

Am sandigen Waldrand unter Eichen und Birken erfreuten uns richtig tolle Fleischrote Speisetäublinge (Russula vesca). Die ausgezeichneten Speisepilze wuchsen am Rande des Waldweges, auf welchem sich beim letzten, starken Regen, eine große Pfütze gebildet hatte, die noch zu erahnen war.

Ungewöhnlich war jedoch, dass ihre, an sich stets weißen Stiele, rosa überlaufen waren.

Ein zähfleischiger Sklerotienporling (Polyporus tuberaster) auf einem Laubholz – Ast.

Ein wirklich schleimiger Myxomycet. Also ein echter Schleimpilz und kein Sternenrotz, dem Auswurf von Tieren.

Waldfreund – Rübling (Collybia dryophila). In neuerer Zeit werden die Waldfreund – Rüblinge zu mehren Arten zerpflückt. Für den normalen Pilzfreund ist das unwichtig. Überlassen wir diese Spielchen den wahren Mykologen, die brauchen schließlich auch ihre Beschäftigung und ihre Erfolgserlebnisse.

Lilablättriger Mürbling (Psathyrella candolleana) mit Assel – Inspektion.

Besonders jung behangener Hutrand, gelbweißliche Hutfarbe, lilabräunliche Lamellen, truppweises Auftreten an feuchteren Waldstandorten und hier um mulmigen Holzresten herum, große Gebrechlichkeit und vorzüglicher Geschmack kennzeichnen diesen häufigen Suppenpilz namens Lilablättriger- oder Behangener Faserling/Mürbling (Psathyrella candolleana).

Psathyrella candolleana nochmals als Gruppenfoto.

Alle freuen sich, das Klaus Warning (links) heute mal wieder mit dabei ist. Klaus ist amtierender Ansprechpartner zum Thema Pilze in Bützow und rechts sehen wir seine mögliche Nachfolgerin Catrin.

Fast ein Viertel Jahrhundert hat Klaus sich in den Dienst der Pilzaufklärung und Beratung im Raum Bützow gestellt. Viele Jahre war er mir auch eine Hilfestellung bei unzähligen Lehrwanderungen und Exkursion. Nicht nur dafür ganz herzlichen Dank!

Seine Liebe zu den Pilzen und den vielen schönen Momenten, die sie ihm gebracht haben, von denen er nicht wenige auch auch im Bild festhielt, kommt in zwei Bildbänden zum Ausdruck, die er insbesondere für seine Kinder als Erinnerung an ihrem Pilzverliebten Vater in Auftrag gegeben hat.

Während einer kleinen Verschnaufpause blätterte Klaus durch seine beiden Büchlein und gab auch einige Erläuterungen zu den teilweise nicht alltäglichen Funden, die er im Foto festgehalten hat.

An der Frischpilzfront wird es auch weiterhin sehr verhalten bleiben. Zu empfehlen sind jedoch Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmarius) an totem Laubholz. Je heißer der Sommer, um so besser für diesen Speisepilz. Heute am Loofsee an Birke gefunden und aufgenommen.

Eine größere Anzahl überständiger Lungenseitlinge an einem liegenden Birkenstamm. Viel häufiger finden wir ihn jedoch an Rotbuche.

Klaus in Aktion. Wird es einen dritten Bildband geben?

Model stehen hier junge Lungenseitlinge.

Ästchen – Schichtpilz (Stereum rameale). An mehr oder weniger dünnen Laubholzästen, gerne Eiche.

Leicht verwechselt werden kann der Ästchen – Schichtpilz (Stereum rameale) mit dem Striegeligen Schichtpilz, da auch dieser eine haarig – striegelige Konsolenoberfläche aufweist.

Noch recht gut erhaltene, vorjährige Rötende Trameten (Daedaleopsis confragosa).

Was gibt es hier wohl Interessantes?

Farbenfrohe Blutmilchpilze (Lycogala epidendron) erregen die Aufmerksamkeit.

Und dann noch etwas wertvolles für den Freund von Vitalpilzen. An einem toten Birkenstamm ein Fruchtkörper des Schiefen Schillerporlings (Inonotus obliquus), besser bekannt unter der Bezeichnung Chaga.

Ausnehmend häufig an glattrindigen Bäumen, der Silberfleck.

Silberfleck (Phlyctis argena) – eine Flechte.

Schattenspiele.

Der Zunderschwamm erfüllt seine Aufgabe.

Quellwolken kochen in die Höhe. Später gab es auch noch vereinzelte Schauer.

Weiter zieht die kleine Truppe.

Und zum Schluss noch ein kleiner Höhepunkt. An einer alten Birke schlüpft gerade ein Wolliger Scheidling (Volvariella bombycina) aus dem Ei. Zwar essbar, aber wir leiden nicht hungers und er durfte ungestört weiter Schlüpfen.

Und zum Abschied schnell noch ein Erinnerungsfoto.


Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

06. Juli 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Wittenburg

Auch für wissbegierige Pilz- und Naturfreunde

Im 4. Quadranten des MTB 2432 = Wald bei Dreilützow

Das Zielgebiet war heute ein Forstrevier nordöstlich Dreilützow.

Viel Auswahl an Waldflächen standen im letzten Quadranten der Topographischen Karte von Wittenburg, im Maßstab 1 : 25 000, nicht zur Verfügung. Ganz im Norden, wie auch ganz im Süden reicht jeweils ein kleinerer Waldzipfel in den Quadranten. Diese sollten nicht interessieren. In Frage kam daher nur ein etwas größeres Waldgebiet nordöstlich von Dreilützow, welches von der L 042 durchquert wird. Somit war auch ein ordentlicher Anfahrtsweg in unser Kartierungsgebiet gegeben. Laub- und Nadelwald, so wie ist in der Karte eingezeichnet ist und auch integrierte Feuchtbereiche. Diese waren aber meist trockengefallen und es handelt sich um mit Birken bestandene Moorstandorte. Ansonsten überwogen Kiefern und Fichten, auch ein kleinerer Eichen – Jungforst und natürlich immer mal eingestreute Laubbäume, allen voran Eichen und Buchen. Leider sind hier große Bereiche stark verkrautet, so dass ich mich zeitweise durch einen regelrechten Dschungel kämpfen musste. Als Kontrast dazu fast blitzsaubere Fichtenforste mit Moos und Nadelstreu. Es hatte hier in jüngerer Zeit zwar auch etwas geregnet, aber der sandige Boden ist bereits wieder sehr trocken gefallen. Dem zufolge gab es auch so gut wie keine Frischpilze. 

Der gedankliche Startschuss für meine heutige Solo – Exkursion ist gefallen.

Hier war der Förster zu Gange.

Der Eichen – Zystidenrindenpilz (Peniophora quercina). Schön auch rechts oben die Apothezien der Gemeinen Gelbflechte (Xanthorina parietina).

Ein kleiner Höhepunkt ist wie immer der Fund des Zweifarbigen Knorpelporlings (Gloeoporus dichrous). Hier, wie so oft, an totem Eichenast.

Ein junger Eichen – Bestand. In feuchten Sommern sicher gut für einige Pfifferlinge.

Eine der häufigsten und leicht kenntlichsten Morchel – Verwandten finden wir an abgestorbenen, oft noch am Baum hängenden Eichen – Ästchen, die Eichen – Spaltlippe (Colpoma quercinum).

Zu mir, mit allen Flachen Lackporlingen (Ganoderma lipsiense), ließ kürzlich unsere Catrin aus Katelbogen verlauten. Sie bemalt derzeit die Unterseiten dieser Porlinge mit Pilzmotiven. Ich finde, dieser Fruchtkörper hat selbst seine harmonisch/künstlerische Ader entfaltet.

Die Douglasie (Pseudotsuga cf.) ist eine fremdländische Nadelbaumart aus Oregon (USA) und kann bis 60 m hoch werden. Der höchste, jemals auf unserem Platen gewachsene Nadelbaum in der Neuzeit soll eine Douglasie gewesen sein, mit 133 Metern. Der derzeit höchste Nadelbaum steht in Kalifornien (Küsten – Mammutbaum) und misst 116 Meter.

Ein attraktiver Bereich. Wenn es nur nicht so trocken wäre!

An Birke besonders dekorativ, das Flächige Eckenscheibchen (Diatrype sitgma). Der Schlauchpilz kommt auch an anderen Hölzern vor. Beispielsweise an Rotbuche, Weissdorn oder auch Süsskirsche.

Das normale Befallsbild des Breitblättrigen Ampfers vom Ampferblatt – Rostpilz (Ramularia rubella).

Ob er auch für diese Augenweide verantwortlich zeichnet, vermag ich nicht zu beurteilen.

Ramularia rubella?

Und das Ganze nochmal direkt auf der Blatt – Unterseite.

Da sollte der Eichen – Mehltau (Erisyphe alphitoides) vor Scham erröten. Aber er gibt sich mit seinem mehligen, grauweißen Belag zufrieden und verunstaltet die Eichenblätter.

Für die braunen Flecken an den Blättern der Rosskastanie ist bekanntlich kein Kleinpilz verantwortlich. Der Übeltäter ist die Rosskastanienminiermotte (Cameraria chridelia). Der winzige Schmetterling wurde erst 1984 in Mazedonien entdeckt, 1989 von einem Wissenschaftler nach Linz (Österreich) gebracht und hat sich von dort auf nahezu ganz Europa ausgebreitet. Fragt sich nur, wie lange die Bäume diesen Stress noch ertragen können.

Ein Birken – Stangenwald im trockenen Moor.

Eine Jagdliche Einrichtung mit natürlicher Tarnung.

Und siehe da! Im Rasenschnitt tatsächlich mal ein richtiger Pilz mit Hut und Stiel!

Mit Tintlings – Habitus, aber gelbbräunliche Lamellen. Was mag das nur sein?

Da kommt wohl nur ein Vertreter der Gattung Bolbitius in Frage. Der gelbliche Hutscheitel lässt den Goldmistpilz (Bolbitius vitellinus) vermuten.

Ein Märchenhafter Winkel des Waldes.

So macht Wald Spaß! Ob wohl an der zerbrochenen Eiche etwas dran ist?

Die Antwort lautet ja! Allerdings hätte ich nicht unbedingt mit dem Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) gerechnet. Der wächst zwar häufig an Laubhölzern, aber an Eiche ist er schon eher selten zu beobachten.

Nicht weit entfernt ein liegender Fichtenstamm. Auch hier findet sich der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola). Und die Fichte sollte eigentlich das gängige Substrat sein, denn ein weiterer, deutscher Name lautet Fichten – Porling. Hier mit Guttationströpfchen.

Dieses Exemplar finde ich besonders schön. Neben dem helleren Zuwachs zeigt sich auch eine schmale, deutlich rote Randzone.

Die Unterseiten dieser Rotrandigen begeistern durch eine gelbbräunliche Umrandung. Ich nahm einige Exemplare zum Adventsbasteln mit.

Am noch stehenden Strunk der umgebrochenen Fichte dieses weißliche Gebilde eines Baumschwamms. Eine Kostprobe des eher weichfleischigen und einjährigen Porlings gab die Bestätigung. Galle – bitter = Herber Saftporling (Oligoporus stypticus). 

Großflächig auf der Rinde des Fichtenstammes noch dieser Überzug. Könnte ein Resupinat – Stacheling sein.

Trockenes Birkenmoor. Im Herbst sicher gut für entsprechende Raufüße.

Auch hier dürften die Kochtopf – Mykologen im Herbst wohl auf ihre Kosten kommen.

Ein Himmelsfenster tut sich auf. Was zeigt es uns. Abendliche Quellbewölkung und hohe Schleierwolken durch die beginnende Warmluft – Advektion des in der Nacht aufziehenden Tiefs.


Hier die Artenliste von MTB: 2432/4 – Wald nordöstlich Dreilützow: Striegeliger Schichtpilz, Ampferblatt – Rostpilz, Zugespitzter Kugelpilz, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Eichen – Eckenscheibchen, Eichen – Zystidenrindenpilz, Zweifarbiger Knorpelporling, Eichen – Spaltlippe, Flacher Lackporling, Flächiges Eckenscheibchen, Striegelige Tramete, Schmetterlings – Tramete, Goldmistpilz, Rotrandiger Baumschwamm, Bovistähnlicher Schleimpilz, Herber Saftporling, Gemeiner Violettporling, Echter Zunderschwamm, Eichen – Wirrling, Eichen – Mehltau und Buckel – Tramete.


Wir verabschieden uns vom Wald- und Forstrevier nordöstlich Dreilützow am 06. Juli 2022.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

29. Juni 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Wittenburg

Gerne mit interessierten Gästen

Ziel ist das MTB: 2432/3 = Wald bei Püttelkow

Hinter dem Erbsenfeld kommt der Zielwald in Sichtweite.

Im dritten Quadranten des Wittenburger Messtischblattes findet sich vergleichsweise nur ein geringer Anteil an Waldflächen, die für die heutige Exkursion in Frage gekommen wären. Es empfahl sich am ehesten ein Walddreieck westlich des Ortes Püttelkow. Es besitzt eine gute Verkehrsanbindung und ist daher leicht zu erreichen. Laut Karte handelt es sich um ein Mischwaldgebiet. Dieses ist allerdings von Nadelbäumen wie Fichten, Douglasien und Kiefern dominiert. Sandige und saure Verhältnisse herrschen hier vor. Teils handelt es sich um Blaubeerwald. Sind die Randbereiche durch die Landwirtschaft eutrophiert, mit erhöhten Krautwuchs, so finden sich im inneren arme, saubere und moosige Bereiche, so wie es die Kochtopf – Mykologen lieben. Für diese Interessengruppe war heute allerdings nichts zu holen. Überhaupt konnten wir nicht einen Frischpilz ausfindig machen. Grund ist die wochenlange Trockenheit. Trocken war es hier heute zwar nicht, weil kurz vorher Gewitterregen einiges an Wasser abgelassen hatte. Die Auswirkungen können frühestens in einer Woche Früchte tragen. Ich war also nicht alleine unterwegs. Mich begleitete ein junger Pilzfreund, der tags zuvor der Gruppe der Pilzfreunde beigetreten war und der großes Interesse an allem hat, von dem man sich in freier Natur ernähren kann. Und dazu gehören auch Pilze. Heute konnte ich ihm diesbezüglich leider nichts erläutern, aber er ist durchaus wissbegierig gegenüber all den anderen Pilzarten, die so wichtig für das Gleichgewicht im Haushalt der Natur sind. Manchmal leider aber auch für ein Ungleichgewicht in monotonen Forsten sorgen können. Einer davon war der Wurzelschwamm, den ich Marvin heute vorstellen konnte.  

Zunächst traute ich meinen Augen kaum. Sollen das alles Erbsen sein?

Ja, na klar, alles Erbsen! Leider aber wohl keine Zuckererbsen, denn sie schmeckten doch ziemlich bitter.

Das Exkursionsgebiet gehört zum Biosphärenreservat Schaalsee.

Diese Informationstafel am Waldrand hat dringend eine Generalüberholung nötig!

Üppige Vegetation durch erhöhten Nährstoffeintrag in Waldrand – Nähe.

Der Mais wurde nun endlich auf diesen leichten Sandböden gut gewässert.

Für die Randfichten am Waldrand kommt das Wasser aber zu spät.

Sie sind vertrocknet. Wahrscheinlich schon im Dürrejahr 2018.

Dieser Bereich des Waldweges stand kürzlich noch komplett unter Wasser. Es versickert in den leichten Sandböden, trotz verfestigtem Fahrweg, relativ schnell.

Eine der ersten Pilzarten, die ich Marvin erläutern konnte, war diese Vielgestaltige Kohlenbeere (Hypoxylon multiforme) an einem toten Birkenstamm. Für die Ernährung ohne Bedeutung.

Auch dieser, an altem Haselstrauch resupinat wachsende Runzlige Schichtpilz (Stereum rugosum) entspricht keinerlei kulinarischen Anforderungen.

Genau so wenig wie der Unförmige Weichporling (Skeletocutis amorpha), den wir an alten Kiefernstümpfen finden können.

Mehrschichtiger Waldaufbau.

Hier haben wir wohl gleich drei Arten auf einen Streich. Den Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum), den Geweihförmigen Schleimpilz (Ceratiomyxa fructiculosa var. poroides) und erst im Bild wahrgenommen, vermutlich eine grüngelbe Gallertträne (Dacrymyces spec.) an einem alten Fichtenstubben.

Hier sehen wir die Normalform des Geweihförmigen Schleimpilzes (Ceratiomyxa fructiculosa). Ebenfalls wieder an einem Fichtenstubben in Nachbarschaft mit dem Wurzelschwanmm.

Die Blaubeeren sind reif.

Monotoner Fichtenforst. Im Herbst sicher das richtige für Freunde von Maronen – Röhrlingen.

Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum. Ein großer Schädling in Fichten – Monokulturen.

Hier hat sich dieser Porling ein besonders schönes Plätzchen ausgesucht.

Die Schlanke Ahorn – Holzkeule (Xylaria longipes).


Hier die Artenliste von MTB 2432/3 = Wald und Forst westlich Püttelkow: Eichen – Rindensprenger, Eichen – Eckenscheibchen, Runzliger Schichtpilz, Schmetterlings – Tramete, Echter Zunderschwamm, Zugespitzter Kugelpilz, Vielgestaltige Kohlenbeere, Eichen – Mehltau, Rotbraune Kohlenbeere, Unförmiger Weichporling, Geweihförmiger Schleimpilz, Wurzelschwamm, Schlanke Ahorn – Holzkeule und Orangefarbiges Brennnesselbecherchen.


Wir verabschieden uns vom Forst bei Püttelkow.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

25. Juni 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Durch den Lenorenwald im Klützer Winkel

Im Lenorenwald am 25. Juni 2022.

Es ist schon einige Jahre her, als wir zu einer teilnehmerstarken Pilzwanderung im Lenorenwald unterwegs waren. Damals führte uns unser Pilzfreund Ulrich Klein durch seinen Hauswald. Dabei statteten wir auch den dort, genau so wie heute, befindlichen Mammutbäumen einen Besuch ab. Der Lenorenwald gilt als sehr launisch im Hinblick auf das Wachstum von Frischpilzen, insbesondere auch von Speisepilzen. Nun, wir haben Frühsommer und da sollte man ohnehin noch nicht mit einem großen Reibach rechnen, aber für den interessierten Pilzfreund gibt es immer etwas zu entdecken und vielleicht auch zu erlernen. Und dass sollte ohnehin das Hauptziel einer vom Fachmann geführten Lehrwanderung sein. Als besonders negativ erwies sich die allgemeine Trockenheit, und dass, obwohl der Klützer Winkel in den letzten Wochen, ja Monaten, etwas mehr Regen abbekommen hat. So waren wir hier heute auch sehr minimalistisch unterwegs. Catrin aus Katelborgen und Reinhold aus Wismar. Hier einige Bilder: 

Stein im Lenorenwald mit Inschrift.

Rostbrauner Feuerschwamm (Phellinus ferruginosus).

Zusammenfließende Kohlenbeere (Hypoxylon cohaerens) auf Buchenholz b. z. w. deren Rinde.

Immer wieder gern gesehen ist die Großporige Datronie (Datronia mollis).

Die Vegetation zeigt hier durch die geringen Niederschläge noch keine Auffälligkeiten.

Hier sehen wir paradoxerweise den Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) mit hellem Zuwachsrand.

Und dieser Rotrandige ist nahezu gänzlich rot gefärbt.

Rotbuche mit reichlich Buchen – Rindenschorf (Ascodichaena rugosa). Der Baum reagiert bei Befall durch eine verstärkte Korkproduktion, wodurch die Baumrinde brüchiger wird.

Stellenweise war es auf einigen Waldwegen noch recht feucht.

Ein sehenswertes Wanderziel im Lenorenwald sind diese beiden Mammutbäume.

Unweit der Mammutbäume findet sich auch dieser Baum, der die Fantasy des Betrachters anzuregen vermag.

Endlich Regen! Regentropfen fallen hier in die Rückstände des letzten Regens und wir haben den Schirm heraus geholt. Nach 10 Minuten Getröpfel war schon wieder Schluss.

Unverwechselbar: der Eichen – Wirrling (Daedalea quercina).

Die Gelbe Lohblüte (Fuligo septica).

Diese Überreste einstiger Birnen – Stäublinge (Lycoperdon perlatum) lassen nicht wegen der Trockenheit ihre Köpfe hängen. Sie haben einfach ausgedient!

Braun dominiertes Kontrastprogramm. Ein Mehrfachfruchtkörper des Flachen Lackporlings (Ganoderma lipsiense) mit weißer Zuwachskante, reichlich zimtbraunem Sporenstaub und dunkelbraunen Wasserflecken des Kurzzeitregen.

An selbigem, liegenden Buchenstamm auch einige Büschel von Lungen – Seitlingen (Pleurotus pulmarius).

Leider nicht mehr ganz frisch. Typisch ist auch ihr gilben, wenn sie beginnen trocken zu werden. Jung essbar.

Ein Lungen – Händling!

Der Gewöhnliche Silberfleck (Phlyctis argena), den jeder Waldbesucher irgendwie kennt, zumindest vom sehen. An glattrindigen Bäumen, so wie hier an Rotbuche.

Dieser Erlenbruch hat auch schon mal feuchter gestanden.

Ein sehr sehenswerter Flacher Lackporling (Ganoderma lipsiense).

Sobald sich nur einer der wenigen Frischpilze zeigte, waren auch gleich die Schnecken zur Stelle. Violettbrauner Täubling (Russula bruneoviolaceus).

Neben dem brauvioletten Hutfarben besitzen der weißliche Stiel und die Lamellen häufig zitronengelbe Reflexe. Der Täubling schmeckt mild und kann daher gegessen werden.

Diese Rotbuche hat sich prächtig entwickelt.

Die ganzen Jahre haben wir den Halbresupinaten Weichporling als Skeletocutis nivea angesprochen. Dank neuerer Untersuchungen soll es die Art aber nur in Amerika geben. Es soll sich vielmehr um Skeletocutis nemoralis handeln.

Ein großflächiger, brauner und gnubbeliger Überzug an einem Buchenstamm.

Keine Frage! Es kann sich nur um den Knotigen Schillerporling (Inonotus nodulosus) handeln.

Tolles Feuchtrevier!

Mit für Pilzsucher ebenso tollem und ausgehagertem Buchenwald davor.

Außer zwei, drei von Schnecken stark beanspruchten Frauen – Täublingen (Russula cyanoxantha) war hier heute in Bezug auf Frischpilze leider nichts zu machen.

Hat sich hier jemand für schlechte Zeiten eine Zuflucht errichtet?

Soweit einige Impressionen aus dem Lenorenwald.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

22. Juni 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Wittenburg

Auch für interessierte Gäste

Es ging in den 2. Quadranten von MTB Wittenburg: 2432

Blick auf die Woezer Tannen (Kiefern) am 22. Juni 2022.

Im 2. Quadranten des MTB Wittenburg fanden sich reichlich Wald- und Forstflächen für die heutige Mittwochsexkursion. So die Woezer Tannen im Norden, die in weitere Waldflächen in Richtung Südwesten übergehen. Auch nördlich der Ortschaft Pogreß finden sich größere Wälder. Ein weiteres Waldgebiet liegt ganz im Süden des Kartierungsgebietes, das nach Nordwesten vom Dümmer Seefließ begrenzt wird. Kleinere Waldinseln sollen uns nicht weiter interessieren. In allen der in Frage kommenden Bereiche finden sich auch Feuchtgebiete. Von der Straßenanbindung sind die Woezer Tannen und weitere Wälder westlich der L 05 am besten zu erreichen. Ich entschied mich für die Woezer Tannen. Das Gebiet steht auf Sanderflächen und ist überwiegend von Kiefernforsten, aber auch Mischwaldbereichen bestanden. Leider ist die Krautschicht oft üppig ausgebildet und das Laufen zwischen Farnen und Beerengestrüpp ist kein Vergnüngen. So hielt ich meist auf Waldwegen auf und erkundete eigentlich mehr den Wald und seine Umgebung. Frischpilze waren wegen der Trockenheit ohnehin kaum zu erwarten. Entsprechend dürftig fiel auch die Fundliste aus.

Mein Startpunkt an diesem sonnigen und lichtdurchfluteten Nachmittag.

Die Eichen – Spaltlippe (Colpoma quercina) war hier am Werke. Der Schlauchpilz lässt die Rinde dünner, toter Eichenäste, lippenartig aufplatzen.

Sehr sandig und zur Zeit staubtrocken präsentierten sich mir heute die Woezer Tannen.

Kontrastreicher Blick in die Landschaft.

Rankengewächse streben zu höherem und benutzen diese Kiefern als Leiter.

Trockenrasen mit einzelnen Bauminseln.

Der Ampferblattrost (Ramularia rubella) auf Unter- und Oberseite der Blätter.

Ein besonders schöner und sehenswerter Rostpilz aus der Gattung Puccinia. Es gibt etwa 4 000 Arten von Rostpilzen, die alle mehr oder weniger Spezialisiert auf ganz bestimmte Pflanzen sind. Manchmal jedoch auch diese wechseln können, welches die Bestimmung nicht gerade leichter macht.

Während obige Puccinia noch sehr schöne, sehenswerte Fruchtlager ausbildet, verzichtet der Eichen – Mehltau (Erysiphe alphitoides) gänzlich auf jedweden Schnickschnack und kommt ganz minimalistisch, als weißlicher Belag auf den Blättern, daher.

Eine schöne Eiche in Waldrandnähe.

Weg zum Woezer See.

Locker stehende Jungkiefern. Genau das Richtige für Liebhaber von Butterpilzen.

Auch mal ein Foto wert. Die Fallschirme einer Pusteblume (kein Löwenzahn).

Der Woezer See am 22. Juni 2022. Er ist 57 ha groß, recht flach und wird vom Flüsschen Schilde durchflossen. Er gehört zur Schaalseelandschaft.

Ein anscheinend verlassenes Anwesen im Wald versteckt und unweit des Ufers zum See.

Bei aller Trockenheit, diese Senke eines Waldweges ist nicht trockenen Fußes zu durchqueren.

Vielgestaltige Kohlenbeerre (Hypoxylon multiforme) auf Betula.


Hier die minimalistische Artenliste von MTB 2432/2 = Woezer Tannen: Gemeiner Violettporling, Eichen – Eckenscheibchen, Eichen – Zystidenrindenpilz, Eichen – Spaltlippe, Eichen – Rindensprenger, Eichen – Mehltau, Ampferblatt – Rostpilz, Vielgestaltige Kohlenbeere und Zugespitzter Kugelpilz.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

19. Juni 2022 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Sie führte durch den Brümmersaal

Zweittreffpunkt war gegen 09.00 Uhr am Kloster Rehna. Wehmut kam in mir auf. Wie oft war ich hier im Rahmen der Tage der Pilze zu Gast. Hat Irena für das leibliche Wohl gesorgt und darüber ist Jonas groß geworden. Schön, dass wir Menschen von Erinnerungen zehren können, auch wenn sie manchmal weh tun.

Der Brümmersaal ist ein kleineres, abwechslungsreiches und hügeliges Waldgebiet unweit der mecklenburgischen Kleinstadt Rehna. Sowohl gemeinsam mit den Rehnaer Pilzfreunden, wie auch zu einer öffentlichen Lehrwanderung vom Steinpilz – Wismar aus organisiert, waren wir hier schon unterwegs. So konnten wir dort den Agaricus excelens nachweisen, dem Torsten Richter und Reinhold Krakow damals den deutschen Namen „Vornehmer Champignon“ verpasst haben. Ganz offiziell nennt er sich Schneeweißer Anis – Champignon. Auf einer Lehrwanderung vor einigen Jahren im Oktober füllten viele Hallimasch die Körbe der Sammler. Mal schauen, welches uns der Frühsommer zu bieten hat. Das war leider nicht sonderlich üppig, welches natürlich der frühen Jahreszeit, aber vor allem der Trockenheit geschuldet ist. Auch die Teilnehmerzahl von 3 hat sich dieser Situation angepasst.

Der Brümmersaal bei Rehna am 19. Juni 2022.

Kaum waren wir gestartet, leuchteten uns sogleich die ersten Großpilze entgegen.

Und beim näheren Hinsehen wurden es immer mehr.

Und dazu noch mit äußerst origineller Wuchsform.

Schuppiger Porling (Polyporus squamosus). Er sollte uns ein ständiger Begleiter auf unserem Weg durch den Brümmersaal bleiben.

Hier wird fleißig für den Arterhalt gearbeitet. Die Sporenproduktion läuft auf Hochtouren. Der Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius) ist ein Weißsporer.

Gleich daneben luftgetrocknete Lungen – Seitlinge (Pleurotus pulmarius). Ebenfalls ein Weißsporer.

Ungewöhnlich. Den Weißdorn kennen wir eher als Busch!

Dieses Hexenei einer Gemeinen Stinkmorchel (Phallus impudicus) fanden wir schon enthäutet vor.

Nicht selten, die Ziegelrote Kohlenkruste (Hypoxylon rubiginosum).

Viel Bruchholz im Brümmersaal.

Und da haben wir ihn wieder, unseren Tellerpilz. Herr Ober, es darf serviert werden!

Und wenn der Schuppige Porling (Polyporus squamosus) jung und zartfleischig ist (diese nicht!), darf auch er aufgetellert werden.

Weiter führt uns dieser Weg durch den Brümmersaal.

Und wieder Seitlinge. Jetzt frisch und zart, dass wissen auch die Schnecke zu schätzen.

Sie sind im besten Küchenalter. Sind es nun Austern- oder Lungenseitlinge? Ein anisartiger Duft war nicht wahrnehmbar.

Die Hüte sind eher graubräunlich gefärbt, nicht stahlblau wie beim Austernseitling. Auch sind sie nicht so derbfleischig wir bei diesem. Ein echter, einheimischer Austernseitling wird es nicht sein. Eher eine etwas dunklere Form des Lungen – Seitlings oder ein verwilderter Zuchtstamm des Austernpilzes, die bekanntlich auch in den Sommermonaten Fruchtkörper ausbilden. In jedem Fall aber ein guter Speisepilz.

Kaum warf ich die Bemerkung oder Feststellung in den Raum des Waldes, dass eigentlich auch schon der Graue Wulstling wachsen müsste, so schob er sich doch sogleich, noch gut getarnt, vor unseren Füßen durch das Buchenlaub.

Standortfoto des Grauen Wulstlings (Amanita excelsa) im Brümmersaal. Ein essbarer, aber wenig schmackhafter Knollenblätterpilz.

Aber Vorsicht, der ziemlich stark giftige Pantherpilz sieht sehr ähnlich aus! Man achte, wenn nicht abgewaschen, auf die grauschorfigen Hüllreste auf dem Hut. Beim Pantherpilz sind diese weiß und nicht so schorfartig.

Die Manschette des essbaren Wulstlings muss deutlich gerieft sein. Die Natterung b. z. w. die Zonierung des Stiels und der zerlumpte Hutrand sind der Trockenheit geschuldet und sind keine typischen Merkmale dieser Art.

Monika und Phillip gehen die Merkmale des Grauen Wulstlings durch.

Phillip hat sich durch Sumpf und Geäst gekämpft, um dem nächsten Fund habhaft zu werden.

Und wieder sind es Seitlinge. Ganz frisch und dieses mal mit zartem Anisduft und nahezu weißen Hüten. Ich denke aber, weder die weißliche Hutfarbe, noch der Hauch von Anis – Duft, sind konstante Merkmale dieser Art. Auch die oben zu sehenden werden hier her gehören. Lungen – Seitling (Pleurotus pulmarius).

Weiter geht es mal rechts, mal links des Weges.

Im Zentrum des Brümmersaals ein größeres Feuchtgebiet. Ein Paradies für viele Arten, die es besonders nass mögen.

Einfach wunderbar!

Rotbraune Buchen – Kohlenbeere (Hypoxylon fragiforme).

Und das entsprechende Biotop dazu.

Da darf natürlich der Buchenrindenschorf (Ascodichaena rugosa) nicht fehlen. Eine überaus häufige Schlauchpilzart, die aber meistens nicht beachtet wird.

Oder besser, obiger, schwarzer Schorf auf der Buchenrinde, wird als Pilz gar nicht für voll genommen. Hat er doch keinen Hut und keinen Stiel, so wie dieser essbare Papagei – Täubling (Russula ionochlora).

Und zum Schluss noch ein wenig Botanik und Zoologie. An einer jungen Ulme fielen uns diese Gallen auf den Blättern auf. Der Verursacher dürfte die Ulmen – Blasenlaus (Tetraneurella ulmi) sein.

Zwei Wetterhähne des heiligen Petrus (aber nein, hier feiern ja Protestanten ihren Gottesdienst) auf der Turmspitze der Kirche zu Rehna. Ich hoffe, sie drehen ihre Schnäbel richtig in den Wind, damit wir bald mal wieder Regen bekommen!

Wann findet die nächste Vereinsexkursion statt? – Siehe unter Termine!

15. Juni 2022 – Mittwochs- und Kartierunsexkursion

Mittwochsexkursion bei Wittenburg

Auch für wissbegierige Gäste

Es ging in das MTB: 2432/1 = Düsterbecker Forst

Mein Exkursionsgebiet zwischen Schilde und Düsterbeck.

Heute begann ich mit dem Messtischblatt Wittenburg, im Maßstab 1: 25 000. Im ersten Quadranten befinden sich mehrere Bereiche, die in Frage kamen. Zum einen ein Waldgebiet nordöstlich von Drönnewitz mit integriertem Fuchsberg. Zum anderen Bruchwälder östlich Neuhof, so der Große Bruch. Größere Waldbereiche finden sich auch südlich Döbbersen, die vom Flüsschen Schilde tangiert werden und sich nach Süden bis in den Bereich Wittendörp ziehen. Ich entschied mich für ein recht vielseitiges und teils naturnahes Wald- und Forstgebiet zwischen den Ortschaften Boddin und Raguth, südlich des Woezer Sees mit dem Namen Düsterbecker Forst. Zwischen den beiden Flussläufen Schilde und Düsterbeck. 

Das Exkursionsgebiet gehört zum Biosphärenreservat Schaalsee.

Kaum haben die Eichen ihr Laub voll entfaltet, legt sich bereits der erste Mehltau über ihre Blätter.

Wunderbar entwickelt sehen wir hier das Flächige Eckenscheibchen (Diatrype stigma) an totem Birkenast im Waldgebiet an der Schilde.

Tote Birkenstämme sind vom Echten Zunderschwamm besiedelt.

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Porlinge an einem toten Eichenstrunk. Für einen Eichen – Feuerschwamm sind die Fruchtkörper zu rotbräunlich gefärbt. Den Kupferroten Lackporling kenne ich bisher nur von alten Rotbuchen, er soll aber auch an Eiche gefunden worden sein.

Im Juni fallen die Zapfen von den Kiefern. So war heute nochmals Zapfen – Sammeln angesagt.

Der hübsche Ampferblatt – Rostpilz (Ramullaria rubella) – ein Kleinpilz.

Jüngerer Buchenwald.

Rötliche Buchen – Kohlenbeere (Hypoxylon fragiforme).

Mitten im Wald eine Linde. Ihr Fuß wirkt von weitem wie der Bodenkontakt einer Windhose, die Staub aufwirbelt.

Diese tote Buche wird vom Flächigen Eckenscheibchen entrindet. Eventuell ist es aber auch ein anderer Pyrenomycet.

Mehrstöckiger Buchenwald.

So sieht natürliche Waldverjüngung aus.

Ein Paradies für holzbewohnende Pilzarten.

Konkurrenzkampf verschiedener Junggehölze an lichten Standorten.

Auch Lärchenzapfen machen sich gut in Adventsgestecken.

Hier wurde ganz fleißig gesponnen. Welcher Spinner hier am Werk war, kann ich leider nicht sagen.

Endlich, mitten auf dem Waldweg unter Eichen und Buchen, die ersten und letzten Frischpilze der heutigen Tour.

Es handelt sich um essbare Graublaue Reiftäublinge (Russula parazurea).

Rostbrauner Feuerschwamm (Phellinus ferruginosus). Der Pilz wächst immer resupinat an verschiedenen Laubhölzern.

Tolle Buchenkannte, aber leider zu trocken!

Ein häufiger Laubholz – Bewohner auf meist am Boden liegenden Stämmen und Ästen ist der dünnfleischige, bunt gezonte und porenlose Samtige Schichtpilz (Stereum subtomentosus).

Jungfichten- und Douglasienbereich.

Verbuschung durch Wildverbiss.

Saurer Mischwald, so wie ihn die Mykophagen lieben.

Meist an totem, noch berindeten Birkenholz findet sich die Vielgestaltige Kohlenbeere (Hypoxylon multiforme).

Zwar zu den Porlingen gehörend besitzt der Eichen – Wirrling lamellenartige Strukturen auf der Unterseite.

Dieser Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) hat nach dem Fall seines Wirtsbaumes seinen Fruchtkörper umgebaut, damit die Fruchtschicht wieder nach unten zeigt. Ein sogenannter Geotropismus.

Auch für die Vielgestaltigkeit dieses Fruchtkörpers zeichnet der Geotropismus verantwortlich.


Hier die Artenliste von 2432/1 – Düsterbecker Forst südlich des Woezer Sees: Eichen – Zystidenrindenpilz, Eichen – Mehltau, Flächiges Eckenscheibchen, Echter Zunderschwamm, Striegeliger Schichtpilz, Eichen – Eckenscheibchen, Eichen – Rindensprenger, Eichen – Spaltlippe, Zugespitzter Kugelpilz, Ampferblatt – Rostpilz, Schmetterlings – Tramete, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Graublauer Reiftäubling, Birnen – Stäubling, Rostbrauner Feuerschwamm, Gelbe Lohblüte, Samtiger Schichtpilz, Striegelige Tramete, Vielgestaltige Kohlenbeere, Birken – Zungenporling, Eichen – Wirrling, Flacher Lackporling, Herber Zwergknäuling, Rotrandiger Baumschwamm und Gemeiner Violettporling.  


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

11. Juni 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Durch das Kaarzer Holz bei Kobrow

Das Kaarer Holz wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt betreut und längerfristig größtenteils sich selbst überlassen und soll zum Naturschutzgebiet entwickelt werden. Vor wenigen Jahren führten wir hier Kartierungen im Auftrag der DBU durch. Es hat sich im Revier auch mindestens ein Wolfsrudel etabliert.  Ab den 1970er Jahren waren größere Teile zum Militärstützpunkt umfunktioniert worden. Hier waren moderne Raketensysteme des Warschauer Paktes stationiert und ein Schieß- und Übungsplatz eingerichtet. Dieser ist nun auf natürliche Weise dabei sich zu bewalden, teilweise auch von größeren Ginsterbeständen zugewuchert.  Wir sind heute von Kobrow aus durch das Kaarzer Holz gewandert und schauten, was der Frühsommer uns hier bieten hat. Es war leider ernüchternd! Viel zu trocken! Hier einige Eindrücke im Bild festgehalten:

Informationstafel zum Kaarzer Holz.

Wichtige Eckpunkte zum Kaarzer Holz.

Die Überreste eines Dickschaligen Kartoffel – Hartbovistes (Scleroderma citrinum) aus der letzten Saison.

Der Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum). Ein großer Forstschädling besonders in Fichten – Monokulturen.

Der Wurzelschwamm besiedelt nicht nur Nadelbäume. Auch Laubhölzer sind vor ihm nicht sicher. Neuerdings wird er in einzelne Unterarten aufgegliedert, die an seinem Substrat fest gemacht werden. Hier sehen wir die Typus – Art an Fichte.

In der Grasnarbe des Waldweges wurde etwas entdeckt.

Kein Pilz, dafür diese wunderschöne Grasglucke! Die Raupe des Nachtfalters Euthrix potatoria, auch Trinkerin genannt.

Jetzt sind es aber Pilze. Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare), denen die trockene Witterung anzusehen ist. Giftig!

Links ein Fichtenbestand, der in früheren Jahren reich an Steinpilzen war.

Die Steinpilze ziehen sich aus älteren Fichten – Beständen immer mehr zurück und machen beispielsweise den beliebten Maronen – Röhrlingen Platz.

Welcher Vogel dieses Nest gebaut hat, vermag ich leider nicht zu Sagen.

Alte, vertrocknete und entfärbte Herbe Zwergknäulinge (Panellus stypticus).

Auch dieser Birken – Blättling (Lenzites betulinus), den wir keineswegs nur an totem Birkenholz (gerne Buche) finden, zeigt bereits altersbedingte Auflösungstendenzen, die durch Insektenbefall noch verstärkt werden.

Auch dieser Fichtenbestand links des Weges war einmal ein ergiebiger Steinpilz – Standort.

Aber auch an ihnen ist die Trockenheit der letzten Jahre nicht spurlos vorüber gegangen.

In den nun lichtdurchlässigeren Bereichen des einst finsteren Fichtenforstes verjüngt sich der Wald auf ganz natürliche Weise.

Über das Moospolster eines alten Baumstumpfes kriecht ganz gemütlich eine Gelbe Lohblüte (Fuligo septica) hinweg.

Weiter geht es dem Waldweg entlang, bis sich unser Kreis am Ausgangspunkt wieder schließen soll.

Ein Birken – Porling (Piptoporus betulinus).

Und hier ein Exemplar in der Unter – Ansicht. Die Fruchtkörper sind vorjährig. Frische wachsen ab Spätsommer.

Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) kann besonders in der Färbung höchst unterschiedlich aussehen und keineswegs immer nur mit einem roten Rand daher kommen. Häufig ist die gesamte Oberfläche schwarzrötlich gefärbt. Selten sieht man ihn jedoch mit solchen Rissen auf der Konsole.

Das rechte Exemplar sehen wir hier mit frischem, grauweißlichen Zuwachs.

Die schwarzroten Färbungen geben hier einen interessanten Kontrast ab.

Von schwarzbraun ist bei diesem Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) nichts zu sehen. Auch ein roter Rand ist nicht vorhanden. Allen Formen gemein ist sein typischer, herb – säuerlicher Geruch.

Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) mit gelbbräunlichen Rändern.

Dieser junge Fomitopsis pinicola ist gänzlich graugelblich gefärbt. Ohne rötliche oder schwärzliche Tönungen.

Ein Phytoprasit – der Brombeerrost (Phragmidium violaceum) auf der Blatt – Unterseite.

Und so sieht der Befall auf der Oberseite aus.

Es geht dem Ende entgegen.

Im Rahmen des Aufforstungsprogramms der Landesregierung wird eine weitläufige Brachfläche frisch Aufgeforstet. Das Kaarzer Holz wird vergrößert.

Catrin wollte nicht mit aufs Bild und hat uns deshalb freundlicher Weise abgelichtet. Wir waren heute leider nur vier! Was soll es, es gab ja kaum Frischpilze, daher wurden Kiefernzapfen für das Adventsbasteln gesammelt. Im Juni fallen sie frisch von den Bäumen und sind daher von bester Qualität. Von links: Christian, Reinhold und Kerstin.

Das Kaarzer Holz am 11. Juni 2022.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

08. Juni 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion in Schwerin

Exklusiv mit dem Fachmann unterwegs

Es ging in den 4. Quadranten von MTB: 2334 = Schwerin

Treff war am Schleifmühlen – Museum in Schwerin.

Den vierten und letzten Quadranten des Schweriner Messtischblattes nehmen große Teile des Schweriner Sees ein sowie die Stadtteile Werder Vorstadt, Schelfstadt, Altstadt, Gartenstadt und Neue Gartenstadt, Großer Dreesch, Zippendorf und Muess. Sehr interessant wären hier auch die Inseln Kaninchenwerder und Ziegelwerder, aber auch der südliche Teil der Halbinsel Schelfwerder, die Ufer nahen Bereiche von Zippendorf, der Franzosenweg und vor allem der Altbaumbestand am Schweriner Schlossgarten. Ohnehin besonders im Sommer nicht nur für Hobby – Mykologen eine Fundgrube teils seltener Pilzarten. Auch der Kochtopfmykologe ist hier gern unterwegs um Sommersteinpilze, Hexen – Röhrlinge oder Pfifferlinge einzusammeln. Wir entschlossen uns für diese Variante + Fauler See. Wir, dass waren außer meiner Wenigkeit Chris aus Lübeck und ein Vereinsmitglied und Biologe aus Rostock. Die frühe Jahreszeit im Zusammenspiel mit recht trockenen Verhältnissen, bot heute eigentlich kaum etwas von dem, welches hier auch schon im Juni zu erwarten gewesen wäre.

Aber gleich zu Beginn begeisterte uns dieser Wulstige Lackporling (Ganoderma adspersum). Für meine Begleiter die erste, bewusste Begegnung mit diesem Lackporling. Wir finden ihn vorwiegend außerhalb von Wäldern in Parks und an Alleebäumen, gern an Linde.

Auf den ersten Blick zunächst für einen Frauen – Täubling gehalten, entpuppte sich dieser Sprödblättler als seltener Honig – Täubling (Russula melliolens). An der selben Stelle, unter Eiche, fand ich ihn hier vor wenigen Jahren schon einmal.

Wie bei vielen anderen Täublingen, kann die Huthaut auch stark entfärben und die zurück gezogene Hutbedeckung täuscht einen Speisetäubling vor. Honig – Täubling (Russula melliolens).

Bräunliche Flecken in den Lamellen, am Stiel sowie im Fleisch, fleischrosa Farbreaktion bei FeSO 4 und beim trockenen zunehmender Honiggeruch zeichnen diesen essbaren Täubling aus.

Alter Baumbestand unweit des Schweriner Schlossgartens.

Junger Frühlings – Ackerling (Agrocybe praecox).

Zwischen Stiel und Hutrand ist noch ein Häutchen gespannt.

Dieses Häutchen bleibt in der Regel als häutiger Ring/Manschette am Stiel erhalten. Kann aber bei ungünstiger Witterung (Trockenheit, Wind) auch am Hutrand hängen bleiben und der Stiel bleibt nackt. Frühlings- oder Voreilender Ackerling (Agrocybe praecox).

Ja, da weis man warum dieser Dunkelsporer Glimmer – Tintling (Coprinus micaceus) genannt wird.

Zusammen mit überständigen Fahlen – Röhrling weckte dieser mumifizierte Netzstielige Hexen – Röhrling (Boletus luridus) unser Interesse für ein Foto.

Ein junger und einsamer Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) unter Eichen am Wirtschaftsministerium.

An einem Eichenstubben ein üppiges Büschel des Spindeligen Rüblings (Collybia fusipes).

Die Stiele laufen zur Basis hin spindelig aus.

Die Reste eines Stadt – Champignons (Agaricus bitorquis).

Parasitierender Gelbflechten – Becherling (Xanthoriicola physciae) Foto: Christopher Engelhardt.

Blick auf den Faulen See.

Auf dem war gerade Trainieren angesagt.

Ein kapitaler Zunderschwamm (Fomes fomentarius) mit reichlich an ihm interessierten Insekten.

Von diesem, bereits etwas betagteren Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) hatte sich in jüngeren Tagen bereits jemand einige Scheiben für sein Hähnchenschnitzel für Vegetarier abgeschnitten.

Hinter eingezäuntem Privatgelände, zwischen Rindenmulch ein Blätterpilz, der stark von Trockenheit und Wind gezeichnet ist. Es sollte sich um einen völlig untypischen Rotbraunen Riesenträuschling (Stropharia rugosoannulata) handeln.

An Robinien gibt es häufiger auch mal Schwefelporlinge. Ihr Holz ist giftig und manche Mykophagen vermuten, Schwefelporlinge könnten diese Toxine mit aufnehmen. Halte ich eher für unwahrscheinlich.

Hier noch ein Nachtrag von Chris. Er hatte einen Termin und musste verfrüht abbrechen. Unterwegs traf er noch den Herrn Balkenschröter (Dorcus paralellipipedus).


Hier die Artenliste von MTB: 2334/4 – Schwerin: Wulstiger Lackporling, Buckel – Tramete, Angebrannter Rauchporling, Honig – Täubling, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Sommersteinpilz, Dickblättriger Kohlentäubling, Beutel – Stäubling, Frühlings – Ackerling, Parasitierender Gelbflechten – Becherling, Fahler – Röhrling, Netzstieliger Hexen – Röhrling, Eichen – Rindensprenger, Gelbe Lohblüte, Ampferblatt – Rostpilz, Spindeliger Rübling, Stadt – Champignon, Schwefelporling, Echter Zunderschwamm, Schuppiger Porling und Rotbrauner Riesenträuschling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

01. Juni 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Schwerin

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das MTB: 2334/3 = Schwerin

Ziel war der südliche Bereich des Neumühler Sees.

Aufgrund des sehr unbeständigen Wetters an diesem Mittwoch wurde dieser Termin auf den Pfingstsonntag, dem 05. Juni, verschoben. Treff war gegen 10.00 Uhr am Südostende des Neumühler Sees.


Der dritte Quadrant dieser Topographischen Karte im Maßstab 1 : 25 000 beinhaltet große Teile der Landeshauptstadt Schwerin. So die Stadtteile Lankow, Neumühle, Weststadt, Paulsstadt und Göries. Sicherlich sind auch die Alleen und Parks durchaus gute Adressen, um interessanten Pilzarten zu begegnen, aber es finden sich auch ländlich geprägte Bereiche im Quadranten. Interessant könnte hier der Uferbereich des langgezogenen Neumühler Sees sein, dachten wir uns. Nun, es hätte durchaus besser sein können, aber die viel zu trockene Vorwitterung setzte unserem Anliegen Grenzen. Wir waren heute Catrin aus Katelbogen, Chris aus Lübeck und Reinhold aus Wismar. Da Chris wieder dabei war, ging es nicht nur um Pilze. Hier einige Impressionen: 

Finder, Bestimmer und Bildautor: Christopher Engelhardt.

Keine Pfingstrose, eine Heckenrose oder Hundsrose (Rosa canina). Besser bekannt unter der Bezeichnung Hagebutte.

Das Orangegelbe Habichtskraut (Hieracium aurantiacum) ist eigentlich in den Bergen beheimatet und ist in Höhen zwischen 1 100 und 3000 Metern über dem Meeresspiegel anzutreffen. Die Pflanze wächst auf nährstoffarmen Trockenrasen – Standorten, offensichtlich auch mal bei uns im Flachland. 

Blutmilchpilz (Lycogala epidendron) mit Ameise.

Gemeiner Feuerschwamm (Phellinus igniarius) einmal anders.

So kennen wir ihn. Mit frischem Zuwachs ganz besonders schön!

Das Eichen – Eckenscheibchen (Diatrypella quercina) zusammen mit Gelbflechten.

Der Eichen – Zystidenrindenpilz (Peniophora quercina).

Und der dritte im Bunde der häufigen Besiedler toter Eichenäste ist der Eichen – Rindensprenger (Vulleminia comedens).

Catrin fischt etwas aus dem Wasser.

Und Chris bemüht sein schlaues Buch über Phytoparasiten.

Dabei sollte man Sattelfest in Kräuterkunde sein. Ohne Kenntnis der entsprechenden Pflanze ist auch kaum eine Bestimmung des oft spezialisierten Kleinpilzes möglich.

Hier sehen wir zum Beispiel den Giersch – Rost (Puccinia aegopodii). Bestimmung und Foto Christopher Engelhardt.

Durch diese hohle Gasse sollen wir kommen. Ein Schlehendom.

Der Fundort einer ganzen Menge ansehnlicher Blätterpilze.

Es handelt sich um den Blassen Pflaumen- oder Schlehen – Rötling (Entoloma sepium). Ein leckerer Speisepilz des Frühsommers unter Rosengewächsen.

Ein Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) wie aus dem Bilderbuch!

Deshalb nennt man den Schwefelporling – Schwefelporling (Laetiporus sulphureus).

Aber auch orange – Färbungen sind bei jüngeren Exemplaren auf der Oberseite oft dominant, die später verblassen.

Bei diesem, schon etwas älteren Schwefelporling (Laetiporus sulphureus), dominieren dezentere Orangetönungen.

Insbesondere bei feuchterem Wetter ist der markante Geruch des Mottenkugel – Lederrindenpilzes (Scytinostroma hemidichophyticum) schon auf einiger Distanz wahrnehmbar. Bei dem heutigen, trocken – warmen Wetter, war sein „Duft“ weitgehend konserviert.

Ein schon etwas betagteres Exemplar des Schuppigen Porlings (Polyporus squamosus).

Selten auf unserer heutigen Exkursion, die Rotbuche (Fagus silvaticus).

Licht- und Schattenspiele am Neumühler See.

Kleinpilz auf Brombeerblättern. Brombeerrost (Fragmidium violaceum).

Eine Libelle im grünen.

Hier ist es der Spitzenfleck (Libellula fulva) von Chris identifiziert und im Bild festgehalten.

Tolle Kontraste!

Chris seinen naturkundlichen Blicken entgeht kaum etwas. Auch nicht diese schöne Eichen – Schmuckwanze (Rhabdomiris striatellus).

Auch dieser Erlenwürger (Cryptorhynchus lapathi) nicht.

Bevor er sich zum nächsten Kirschbaum aufmachte, hielt Chris noch schnell diesen Kirschkernstecher (Anthonomus rectirostris) im Bild fest.

Eine Bank zum Verschnaufen für zwei nicht mehr ganz so junge Hasen!

Fotografiert wurden die nicht mehr ganz so jungen Herrn von Catrin Berseck. Ist das nicht ein süßes Hexlein? Da möchte man doch gerne mitfliegen!


Hier die Artenliste von MTB: 2334/3 = Neumühler See: Acker – Kratzdiestelrost, Eichen – Mehltau, Giersch – Rost, Eichen – Eckenscheibchen. Orangerotes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Gemeiner Feuerschwamm, Blutmilchpilz, Gelbflechten Parasiten – Becherling, Eichen – Zystidenrindenpilz, Eichen – Rindensprenger, Rotrandiger Baumschwamm, Blasser Pflaumenrötling, Brennnesselrost, Eichen – Spaltlippe, Schmetterlings – Tramete, Schwefelporling, Mottenkugel – Lederrindenpilz, Schuppiger Porling, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Brombeerrost und Holunder – Rindenschichtpilz.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

28. Mai 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr das Roten Fliegenpilzes

Sie führte durch das Radebachtal bei Blankenberg

Das Radebachtal ist seit vielen Jahren ein Klassiker unserer Pilzwanderungen. Es bietet zu gegebener Zeit viel Abwechslung durch seine teils kalkhaltigen Hangterrassen zum Radebach hin. Besonders im Sommer und Herbst. Jetzt im Frühling können aber auch schon erste Röhrlinge, wie Flockenstielige Hexen – Röhrlinge oder Sommersteinpilze den Sammler beglücken. Erste Frauentäublinge können wachsen und auch andere Frühaufsteher. Zumindest soweit es die Witterung erlaubt. Und die war in den letzten Wochen einfach viel zu trocken. Jüngste Regenfälle ließen aber zaghaft einige Frischpilze sprießen.

Wir starten.

Catrin hat an einem Baumstumpf eine Tramete entdeckt.

Und Phillip einen monströsen und überständigen Flockenstieligen Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis).

Auch diese ungenießbaren Goldfell – Schüpplinge (Pholiota aurivella) hat Phillip entdeckt und für uns aus der Schlucht geholt, wo sie an einem liegenden Buchenstamm wuchsen.

Ein angenehmer Duft entströmt der an totem Fichtenholz vorkommenden Fenchel – Tramete (Gloeophyllum odoratum).

Der erste Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla), der mir in dieser Saison unter die Augen trat.

Der Angebrannte Rauchporling (Bjerkandera adusta) zählt zu unseren häufigsten Porlingen. Er fruktifiziert sowohl an Laub- wie auch an Nadelholz.

Wir wechseln die Seiten.

Am Geäst einer gestürzten Rotbuche etliche Buckel – Trameten.

Wir wandern nun den Gerhard – Schulze – Weg entlang. Zu seiner Einweihung, vor etlichen Jahren, war auch unsere ehemaligen Landespilzsachverständige Brigitte Schurig anwesend.

Ein Phytoparasit an Giersch. Es dürfte sich um eine Puccinia handeln.

Zwei Blätterpilze erfreuen uns.

Es handelt sich um den essbaren Voreilenden- oder Frühlings – Ackerling (Agrocybe praecox).

Auch zarte Tintlinge (Coprinus spec.) haben nun auf die jüngsten Regenfälle reagiert. 28.05.2022 im Radebachtal.

Das Radebachtal gilt ja als Raritäten – Kabinett bezüglich Großpilze. So wollte sich dieses Bachtal auch nicht lumpen lassen und gab uns diese kopfzerbrechende Vorgabe. Als zu Tubaria gehörig war bereits im Feld klar. Aber das es sich um eine ausgesprochen seltene Art handelt, das natürlich nicht. Weißlicher Trompetenschnitzling (Tubaria hololeuca). Laut DGfM dürfte es sich um den fünften Nachweis dieser Art für die BRD handeln. So selten, dass selbst im Netz kaum eine vernünftige Abbildung dieser Rarität findet.

Durch die ungünstige, pilzunfreundliche Witterung dieses Frühjahres hielten sich selbst die sonst auch schon früh im Jahr so häufigen Stubbenpilze wie die Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) zurück. 28.05.2022 im Radebachtal.

Informationstafeln am Wanderweg.

Die ersten Behangenen Faserlinge (Psathyrella candolleana) sind erschienen. Ein zarter, aber leckerer Suppenpilz.

Phillip hat seinen Beraterschein im vergangenen Jahr bestanden und Catrin möchte ihn in diesem Jahr in Angriff nehmen. Daher schnell noch ein Bild von diesen Speisepilzen.

Ungenießbar ist hingegen der lederige Mai – Stielporling (Polyporus lepideus).

Ein etwas ungewöhnlicher Hochsitz.

Auch der Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster) gehört zu den Steilporlingen, der aber jung essbar sein soll.

Der Radebach wurde hier wohl eher unfreiwillig angestaut. Als Folge sterben Bäume in Ufernähe ab, die zu nasse Füße bekommen haben.

Das war die kleine Truppe, die heute das Radebachtal auf der Suche nach Groß- und Kleinpilzen durchstreifte. 28. Mai 2022.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!

25. Mai 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Schwerin

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das MTB: 2334/2 – Schelfwerder

Auf der Halbinsel Schelfwerder am und im Schweriner See.

Im 2. Quadranten des Schweriner Messtischblattes befindet sich der Schweriner See mit seiner Halbinsel Schelfwerder. Die war auch das Ziel unserer heutigen Mittwochsexkursion. Zumindest der größere, bewaldete Nordteil der Halbinsel, mit dem Karlsberg und dem Ruheforst. Durchschnitten wird das Gebiet von der B 104 mit dem Paulsdamm. Feuchtbereiche, genauso wie Buchenwälder, wechseln sich hier ab. Kalkanteile in den Böden haben hier schon so manche Rarität zu Tage gefördert. Auch Morcheln sind hier zu hause. Dafür war es aber bereits etwas spät. Spät trafen sich heute auch Catrin, Michael und Reinhold zu dieser Exkursion. Gegen 16.00 Uhr. Wir durchstreiften das Gelände unter einer regelrechten Mückenplage. Die Trockenheit war auch hier zu spüren, Bodenbewohnende Frischpilze gab es so gut wie keine. Hier wie immer einige Bilder:

Catrin hat eine Schwäche für Giraffenhölzer. An diesen starten nun auch schon die frischen Ahorn – Holzkeulen (Xylaria longipes) durch.

Herrlich verwachsene Buckel – Trameten (Trametes gibbosa).

In luftiger Höhe, an einer alten Weide, ein beeindruckendes Exemplar des Schwefel – Porlings (Laetiporus sulphureus).

In einem bereits zu Boden gegangenen Nachbarsbaum hat der aggressive Holzbewohner bereits ganze Arbeit geleistet. Braun- oder Würfelfäule.

Kein Pilz – es sind die Nagelgallen der Linden – Gallmilbe (Eriophyes tiliae). Sie bilden sich häufig auf Blättern von Sommerlinden.

Nochmals Schwefelporlinge (Laetiporus sulphureus) in einigen Metern Höhe.

Ein Schuppiger Porling (Polyporus squamosus). Er gehört zu den Stielporlingen, in dessen Verwandtschaft auch der Schwefelporling zu finden ist, obwohl er keine erkennbaren Stiele ausbildet.

Schuppiger Porling (Polyporus squamosus).

Typische Anordnung der Fruchtkörper an lebenden und toten Bäumen.

Hier darf man sich zur letzten Ruhe betten lassen und sich die Radieschen, pardon, die Pilze von unten anschauen.

Der oder die Ruheforst?

Weiter geht es auf dem Rundweg durch unser Exkursionsgebiet.

Immer wieder tangieren wir Ufernahe Feuchtbereiche.

Veränderlicher Spaltporling (Schizopora paradoxa).

Blick auf einen Ausläufer des Schweriner Sees.

Drachendreck oder Gelbe Lohblüte (Fuligo septica). Ein häufiger und wohl der auffälligste aller Schleimpilze.

Und endlich, ein richtiger Pilz mit Hut und Stiel auf dem Waldboden. Welcher mag es wohl sein?

Ein etwas von der trockenen Witterung gezeichneter Frühlings- oder Voreilender Acklerling (Agrocybe praecox). Die Hüllreste am Hutrand sollten eigentlich als Ring den Stiel verzieren. Essbar.

An einer alten Weide quellen noch butterweiche Schwefelporlinge (Laetiporus sulphureus) aus der Rinde.

Michael gibt ihnen noch zwei Tage, dann sind sie fällig, denn das gerade geerntete Teil ist nichts mehr für Feinschmecker und wird die Pilzausstellung bereichern.


Hier die Artenliste von MTB 2334/2 = Schelfwerder: Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Brandkrustenpilz, Schlanke Ahorn – Holzkeule, Schmetterlings – Tramete, Geweihförmige Holzkeule, Buckel – Tramete, Schwefelporling, Schuppiger Porling, Flacher Lackporling, Rotbraune Buchen – Kohlenbeere, Striegeliger Schichtpilz, Striegelige Tramete, Tintenstrichpilz, Echter Zunderschwamm, Veränderlicher Spaltporling, Angebrannter Rauchporling, Gelbe Lohblüte und Frühlings – Ackerling.


Zum Schluss noch ein abendlicher Blick auf die Landeshauptstadt Schwerin, mit dem Schweriner Dom im Zentrum.  

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

21. Mai 2022 – Imbisswochenende und Ausstellung

Maipilzwochenende 2022

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde 

Pilzausstellung und Imbissangebot

Diese Veranstaltung muss wegen witterungsbedingter Ermangelung von Maipilzen leider abgesagt werden!

Am Sonnabend, der 21. Mai 2022, vor dem Mykolologischen Informationszentrum, in der ABC Straße 21. In der Zeit von 11.00 Uhr und solange der Verrat reicht.


Leckere Möhren – Pilzpfanne.

Nach etlichen Jahren der Pause, wollen wir am heutigen Sonnabend mal wieder zu einem Imbiss im Frühling einladen. Ein sogenanntes Maipilz – Wochenende haben wir in früheren Jahren gerne mal durchgeführt. Damals unter der Regie unsere guten Seele Irena, der wir alle diese außergewöhnlichen Ideen zu verdanken haben. Irena hat sich leider aus unserem aktiven  Vereinsleben verabschiedet, so dass wir heute sehr wahrscheinlich ein letztes mal zu einem Maipilz – Wochenende einladen werden, denn auch der Steinpilz – Wismar und auch die Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. werden wahrscheinlich keinen Fortbestand mehr haben. Corona sei dank und auch der veränderten Altersstruktur unserer aktiven Mitglieder. Aber ein wenig Nachwuchs ist ja noch im Boot und so hoffen wir, heute noch einmal mit diesem Angebot die Menschen der Hansestadt Wismar und ihre Gäste mit diesem Angebot zu begeistern. Wir hoffen, das Frühjahr fällt nicht zu trocken aus, damit wir die entsprechenden Pilze auch in ausreichenden Mengen im Vorfeld einsammeln können.

Wir freuen uns auf ihren Besuch!

18. Mai 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Schwerin

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das MTB: 2334/1 Buchholz

Das Buchholz bei Moorbrink am 18. Mai 2022.

Heute habe ich den ersten Quadranten des Messtischblattes 2334 = Schwerin in Angriff genommen. Er befindet sich größtenteils nördlich unserer Landeshauptstadt. Hier gibt es mehrere kleinere Waldflächen, die in Frage gekommen wären. Ich entschied mich für das Buchholz bei Moorbrink. Ansonsten wäre hier noch ein Waldgebiet bei Hansholz oder ein Teil des Rögebruchs bei Pingelshagen zu nennen. Auch bewaldete Bereiche des Aubachs standen zur Diskussion. Frischpilze gab es kaum, da die lang anhaltende Trockenheit dieses weitgehend verhinderte.

Start- und Endpunkt meiner heutigen Runde durch das Buchholz.

Bis auf diesen Milden Zapfenrübling (Strobilurus stephanocystis) fand ich heute keine weiteren Frischpilze.

Es gab auch einige Nadelwaldbereiche, so wie hier rechts junge Douglasien.

Vorjährige und stark ausgeblasste Rötende Trameten (Daedaleopsis confragosa).

Ebenfalls nicht mehr ganz junge Buckel – Trameten (Trametes gibbosa) mit Algenansatz.

Vielfältige und bunte Blütenpracht am Wegesrand.

Der Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius) ist ein Weißsporer.

Ja und dieses, etwa einen halben Meter breites Superexemplar eines Zunderschwamms (Fomes fomentarius) musste dran Glauben. Es bereichert jetzt die Pilzausstellung b. z. w. weist vor dem Info – Zentrum auf diese hin.


Hier die Artenliste von MTB 2334/1 – Buchholz: Milder Zapfenrübling, Orangerotes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Schneeweißes Haarbecherchen, Schmetterlings – Tramete, Echter Zunderschwamm, Rötliche Kohlenbeere, Flacher Lackporling, Striegeliger Schichtpilz, Geweihförmige Holzkeule, Rotbraune Kohlenbeere, Warziger Drüsling, Rötende Tramete, Brandkrustenpilz, Buckel – Tramete, Tintenstrichpilz, Rotbuchen – Rindenkugelpilz und Angebrannter Rauchporling.


Das Buchholz bei Moorbrink.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

15. Mai 2022 – Vereins- und Kartierungsexkursion

Vereinsexkursion 

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Sie führte durch das Sophienholz

Das Sophienholz am 15. Mai 2022.

Zum ersten mal in diesem Jahr trafen sich heute wenige Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. zu einer Vereinsexkursion. Ziel war das Sophienholz zwischen den Ortschaften Goldebee, Ravensruh und Nevern. Ein vielseitiges Laub- und Nadelwaldgebiet auf besseren Böden. Im Herbst, mitunter aber auch im Sommer, kann es hier sehr artenreich zugehen. Es handelt sich um eines der interessantesten Wälder im näheren Umfeld der Hansestadt Wismar. Jetzt haben wir aber Mai und sehr vielfältig ist das Frischpilzaufkommen zu dieser Jahreszeit ohnehin nicht. Dazu kommt das trockene Frühjahr. Hier einige Bilder unserer schönen, sonnigen Exkursion durch das Sophienholz am heutigen Sonntag:

Vereinsfreundin Catrin aus Katelbogen hatte am Abend zuvor für den Steinpilz – Wismar diese Hähnchenschnitzel für Vegetarier geerntet und sie sogar ganz treffend etikettiert.

Ein Thronsessel für den Chef!

Einer der häufigsten Erstbesiedler an liegendem Schnittholz längst der Waldwege ist der Striegielige Schichtpilz (Stereum hirsutum). Zumindest an Laubholz.

Die Buckel – Tramete (Trametes gibbosa) findet sich häufig auf der Schnittfläche von Buchenstubben.

An gleicher Stelle nicht selten ist der Tintenstrichpilz (Bisporella antennata).

Alte, noch lebende Rotbuche, mit Echten Zunderschwämmen. Der Pilz tritt hier als Schwächeparasit in Erscheinung und kann später saprophytisch am Totholz weiter leben.

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Direkt unter dieser Buche liegend, fast wäre ich raufgetreten, ein mutmaßlicher, junger Marderhund (Nyctereutes procynoides). Unser Leser Tobias F. aus dem Münsterland merkte an, dass er der festen Überzeugung sei, dass es sich um einen Waschbären handeln dürfte.

Das Tier atmete noch. Berühren sollte man es jedoch nicht. Zumindest der Marderhund steht im Verdacht, als Zwischenwirt von Fledermäusen, das Corona – Virus weiter zu verbreiten.

Ein Waldtümpel am Rande des Sophienholzes.

Vorjährige Konsolen der Rötenden Tramete (Daedaleopsis confragosa).

Vielgestaltige Kohlenbeere (Hypoxylon multiforme).

Vorjährige, ausgeblasste Fruchtkörper des Löwengelben Steilporlings (Polyporus varius).

Von der Unterseite.

Kein Holzstapel, sondern ausgediente Eisenbahnschwellen. Durch das Sophienholz verlief die frühere Eisenbahnverbindeng Wismar – Karow. Von der Ostsee in die Nossentiner/Schwinzer Heide.

Eine Ringelnatter (Natrix natrix) quert den Waldweg und somit auch unseren Weg.

Ringelnattern scheint es noch genügend zu geben, denn eine Begegnung mit ihnen ist keine Seltenheit.

Endlich auch einige Frischpilze: Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis).

Beim Anblick dieses leuchtenden Teils gab es für Catrin kein halten mehr. Sie ist in Schwefelporlinge (Laetiporus sulphureus) verliebt. Es war ein alter Eichenstubben. Christian nahm sich eine Kostprobe mit und konnte geschmacklich keinen Unterschied zu Pilzen von Weide ausmachen.

Etwa ein zehntel aller Vereinsmitglieder war heute auf Tour. Von links: Robert, Catrin, Reinhold und Christian. 15. Mai 2022.

Wann startet die nächste Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!

11. Mai 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Grevesmühlen

Auch für interessierte Gäste

Es ging in den vierten Quadranten von MTB: 2133

Schon war der letzte Quadrant der Topographischen Karte von Grevesmühlen, im Maßstab 1 : 25 000 00 an der Reihe. Hier standen mehrere, interessante Gebiete zur Auswahl. Da wäre zu nennen, eine Laubwaldfläche an der Plüschower Mühle, sowie nördlich von Plüschow kleinere Waldinseln. Auch bei Tressow findet sich etwas Wald. Südlich gibt es noch Feuchtbereiche, wahrscheinlich Erlenbrüche und im Kuhholz offensichtlich auch trockenere Laubwaldbereiche. Wir entschieden uns für das Mühlenholz an der Plüschower Mühle. Wir das waren Pilzfreund Christian Boss aus Wismar und meine Wenigkeit. Tags zuvor hatte es etwas geregnet und in der feuchtwarmen Luft des Nachmittags duftete der Wald besonders würzig nach Frühling. Hier finden sich durchaus Bereiche, die für Frühlingspilze wie Maipilze oder Schild – Rötlinge geeignet gewesen wären. Die allgemeine Trockenheit in diesem Frühjahr verhinderte dieses. Für den Sommer und Herbst finden sich durchaus auch attraktive Buchenbereiche, alte Eichen und vielen Hainbuchen. Hier einige Impressionen.

Durch den Regen des Vortages wieder aufgequollen zeigt sich der Warzige Drüsling (Exidia plana). 

Wie immer an toten Eichenästen sehen wir hier das Warzige Eckenscheibchen (Diatrypella quercina).

Der Mühlenbach fließt am Waldrand entlang.

Junge Schuppige Porlinge (Polyporus squamosus).

An einem alten Eichen – Stubben entwickeln sich Schwefelporlinge (Laetiporus sulphureus).

Hungrige Schnecken haben sich bereits an diesem Exemplar bedient.

Der Bovistähnliche Schleimpilz (Reticularia lycoperdon).

Flacher Lackporling (Ganoderma lipsiense).

Ein bekannter Phytoparasit an Scharbockskraut, der Scharbockskraut – Rostpilz (Uromyces ficariae).

Schöner Buchenwald.

Altbuche im Mühlenholz.

Mitten im Wald ein Kahlschlag. Sicher standen hier Fichten, die wegen Trockenschäden alle gefällt wurden.

Buckel – Tramete (Trametes gibbosa).

Frühlingsstimmung im Mühlenholz.

Mumifizierte Dickblättrige Schwarztäublinge (Russula nigricans) aus dem vergangenen Jahr.

Endlich auch mal wieder einige Frischpilze: Glimmer – Tintling (Coprinus micaceus).

Schlanke Ahorn – Holzkeule (Xylaria longipes).

Am Waldtümpel.


Hier die Artenliste von MTB 2133/4 – Mühlenholz: Warziger Drüsling, Eichen – Eckenscheibchen, Schmetterlings – Tramete, Brandkrustenpilz, Schuppiger Porling, Geweihförmige Holzkeule, Orangerotes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Schwefel – Porling, Striegeliger Schichtpilz, Bovistähnlicher Schleimpilz, Echter Zunderschwamm, Flacher Lackporling, Judasohr, Scharbockskraut – Rostpilz, Schneeweißes Haarbecherchen, Rotbrauner Borstenscheibling, Birnen – Stäubling, Dickblättriger Kohlentäubling, Buckel – Tramete, Angebrannter Rauchporling, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Glimmer – Tintling, Veränderlicher Spaltporling, Schlanke Ahorn – Holzkeule und Laubholz – Harzporling. 


Wir verabschieden uns vom Mühlenholz an diesem sonnigen und warmen Mai – Abend.

Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

07. Mai 2022 – Öffentliche Lehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Haushalt Forst am Schweriner See

In früherer Zeit im Frühling und Spätherbst ein muss, die Wanderung am Ufer des Schweriner Sees. Im Frühling locken hier leckere Morcheln und im Herbst Stockschwämmchen, Hallimasch sowie andere Arten. Um diese Zeit ist die Strecke sehr bekannt bei den Delikatessen – Jägern, aber keiner sieht alles und vielleicht haben wir Glück, die eine oder andere Speise- oder Käppchenmorcheln zu entdecken. So dachten wir es uns jedenfalls. Aber nichts zu machen, die begehrten Delikatessen hielten sich bedeckt. Nicht zuletzt auch wegen der trockenen Verhältnisse. Hier einige Bilder:

Der Startschuss ist gefallen.  

Der Weg führt uns zunächst durch den Schlosspark. Einige Bäume werden mit Wassersäcken vor dem Verdursten geschützt.

Wir tangieren Schloss Wiligrad.

Unterhalb Schloss Wiligrad.

Am naturbelassenen Ufer des Schweriner Sees ragen immer mal wieder umgestürzte Bäume in das Wasser hinein.

Der Löwenzahn steht in voller Blüte. Der optimale Zeitpunkt für eine Morchel – Wanderung.

Plötzlich unerwartet einige Champignons direkt am Wanderweg.

Es handelt sich um die Wildform des Zucht – Champignons, um den Garten- oder Zweisporigen Egerling (Agaricus bisporus). Der einfache Ring lässt sich nach unten am Stiel abziehen.

Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) ist ein Weißsporer.

Der Kastanienbraune Stielporling (Polyporus badius) ist zäh wie Leder und daher für die Küche nicht zu gebrauchen.

Bei diesem Anblick weis man sofort, warum dieser häufige Dunkelsporer Glimmer – Tintling (Coprinus micaceus) genannt wird.

Wachstumsschwerpunkt im Herbst, aber auch im Frühling ist der ungenießbare Hochthronende Schüppling (Pholiota aurivella) keine Seltenheit. Hier an der Schnittfläche eines Buchenstammes.

Bereits vor einer Woche, im Zuge unseres Frühlingsseminars, entdeckt, besprochen und stehen gelassen, waren die Schuppigen Porlinge (Polyporus squamosus) zu ansehnlichen Pilzen heran gewachsen.

Sie wurden nun geerntet und für eine Kostprobe mitgenommen.

Allerdings waren sie bereits recht großporig und damit relativ zäh.

Unser Erinnerungsfoto im zarten Frühlingsgrün.   


Wann startet die nächste Wanderung? – Siehe unter Termine!

04. Mai 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Grevesmühlen

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das MTB: 2133/3 = Grevesmühlen

Auwald an der Stepenitz.

Im dritten Quadranten des MTB 2133 findet sich wenig Wald. Einzig südliche Bereiche der Wotenitzer Tannen wären zu nennen. Auch ein kleines Wäldchen bei Upahl. Interessant, gerade auch zu dieser Jahreszeit, könnten hier die Uferbereiche des Flüsschens Stepenitz sein. So entschieden wir uns heute für diese Variante. Wir, das waren außer meiner Wenigkeit noch Catrin aus Katelbogen und Phillip aus Renzow.

Ein Gemeiner Feuerschwamm (Phellinus igniarius) an einer alten Weide.

Rotbraune Kohlenbeere (Hypoxylon fuscum) an Haselnuss.

Phillip hat einen Phytoparasiten an Scharbockskraut entdeckt. Es dürfte sich um den Rostpilz Uromyces poae handeln. Er kommt an Hahnenfuß und Scharbockskraut im Frühling vor und wechselt im Sommer zu Süßgräsern.

Catrin punktet mal wieder mit Giraffenholz. Verantwortlich für diese Holzzeichnungen soll die Ahorn – Holzkeule sein.

Über uns die A 20.

Phillip vorweg.

Pflaumen – Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus) an Prunus spinosa).

Die Hänge werden steiler.

Kleine Streuobstwiese im Hintergrund.

Blühende Dornenhecke. Unter Schlehenhecken kann es Maipilze und vor allem essbare Rötlinge des Frühlings geben. Auch Morcheln sind möglich. Wenn es nur nicht so trocken wäre!

Phillip beäugt kritisch ein trockenes Stöckchen.

Etliche Holzkohlenpilze an einer alten Esche.

Holzkohlenpilz (Daldinia concentrica).

Von schwarz zu weiß. Von holzig – hart zu butterweich. Ein Bovistähnlicher Schleimpilz (Reticularia lycoperdon).

Fleischrötlicher Zystiden – Rindenpilz (Peniophora incarnata).

Oben Peniophora incarnata und unten die Zahnhaut (Dendrothele acerina).

Vorjährige Teuerlinge.

An altem Haselholz der Kleiige Haselbercherling (Encolela furfuracea).

Am selben Substrat der Hasel – Rindensprenger (Vuilleminia coryli).

Ein farbenfroher Kleinpilz, der Ampferblatt – Rostpilz (Ramularia rubella).

Ganz zum Schluss, am Wegesrand, sogar noch einige Blätterpilze. Grauer Falten – Tintling (Coprinus atramentarius).


Hier die Artenliste von MTB 2133/3 – an der Radegast: Orangefarbiges Brennnesselbecherchen, Zugepitzter Kugelpilz, Gemeiner Feuerschwamm. Warziger Drüsling, Scharbockskraut – Rostpilz, Geweihförmige Holzkeule, Pflaumen – Feuerschwamm, Judasohr, Striegeliger Schichtpilz, Löwengelber Porling, Rotrandiger Baumschwamm, Ahorn – Runzelschorf, Holzkohlenpilz, Schmetterlings – Tramete, Erlen – Schillerporling, Kleiiger Haselbecherling, Bovistähnlicher Schleimpilz, Goldgelber Zitterling, Hasel – Rindensprenger, Fleischroter Zystiden – Rindenpilz, Ampferblatt – Rostpilz, Holunder – Rindenschichtpilz, Zahnhaut, Uromyces poae und Grauer Faltentintling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

29.04. – 01.05. 2022 – Frühlingsseminar in Mecklenburg

Ein Pilzwochenende in Mecklenburg

Frühlingsseminar im Warnowtal Karnin

Haus der Naturfreunde in Karnin.

Freitag, der 29.04. – ab 14.00 Uhr Theorietag

Sonnabend, der 30.04. – Exkursionen und Fundbesprechungen

Sonntag, der 01.05.  – Abschussexkursion


Nach einer Pause, bedingt durch die Corona – Pandemie, lud das Mykologische Informationszentrum Wismar wieder zu einem Pilzwochenende im Frühling nach Mecklenburg ein.

Idyllisch gelegen im kleinen Ort Karnin und im gleichnamigen Warnowtal, befindet sich das vom NABU betriebene Haus der Naturfreunde, früher die Naturschutzstation Karnin. Es ist als Gästehaus eingerichtet, für Menschen, die in aller Ruhe die schöne Natur Mecklenburgs genießen wollen. Wasserwandern auf der Warnow und ausgedehnte Waldwanderungen laden unweit unserer Landeshauptstadt Schwerin zur Freizeitgestaltung ein. 

Das Naturschutzgebiet Warnowtal bei Karnin am 01. Mai 2022.

  • Am Freitag stand wie gewohnt Theorie auf dem Programm. In Form eines Beamer – Vortrages stellte ich Großpilzarten vor, die im Frühling gefunden werden können. Außerdem gab es einige, kleinere Filmbeiträge von Ausstellungen in Wismar und Rostock und mit dem Hausschwein Kiki ging es auf Trüffelsuche.

Der Organisator bei der Vorbereitung seiner Präsentation. Abgelichtet von unserer Pilzfreundin Beatrice aus Berlin.

Thema: „Unsere Großpilze im Frühling“. Wir starten mit April – Rötlingen.

Für die Nachwelt im Bild festgehalten wurde dieses denkwürdige Ereignis auch hier von Beatrice.

Erläuterungen zum Naturschutzgebiet Warnowtal bei Karnin.

Am Abend begaben wir uns noch zu einer kleinen Exkursion in das Warnowtal.

Der Schneckenberg mit Trockenrasen und lockeren Kieferngruppen grenzt direkt an unser Seminarobjekt.

Würfel- oder Braunfäule. Der Überrest einer alten Eiche. Vielleicht war sie vom Schwefelporling befallen.

Die Warnow mit den Überresten der ehemaligen Richenberger Mühle.

Informationstafel zur Richenberger Mühle.

Vielgestaltige Kohlenbeere (Hypoxylon multiforme) im Warnowtal bei Karnin.

Catrin und Michael in urwüchsiger Natur.

Buchenfruchtschalen – Holzkeule (Xylaria carpophila).

Die Rotbraune Kohlenbeere (Hypoxylon fuscum) findet sich häufig an Haselnuss.

Es scheint etwas entdeckt worden zu sein.

Es ist der Brandkrustenpilz (Hypoxylon deustum).

Hier hat mich Beatrice erwischt, beim startklar machen meiner kleinen, bescheidenen Kamera.

Blick auf die Warnowbrücke Karnin.

Vom Winde verweht, könnte man dieses Bild bezeichnen. Der Echte Zunderschwamm befindet sich im Frühling in seiner Sporulationsphase.

Von links: Michael, Reinhold und Hella. Fotografiert von unserer Berliner Pilzfreundin Beatrice.

Fischtreppenartiges Wildwasser im NSG Warnowtal bei Karnin.

Nostalgische Wasserpumpe auf dem Seminargelände. Leider ist sie nicht mehr funktionstüchtig.

Am Abend wurde der Grill ein erstes mal angeheizt. Christian aus Berlin betreute ihn nicht nur, er hat auch die Grillware gekauft und vorbereitet. Im Namen aller möchte ich dir dafür auch an dieser Stelle nochmals ganz herzlichen danken!

  • Sonnabend ging es zu einer Tagesexkursion an den Schweriner See.  Am Abend wurde am Lagerfeuer der Grill nochmals angeschmissen, um anschließend in gemütlicher Runde die Fundauswertung bei Pils und Wein vorzunehmen.

Bevor wir zum Schweriner See aufbrachen, gab es natürlich noch ein gemeinschaftliches Frühstück.

Imposante Eiche in Wiligrad. Start und Endpunkt unserer heutigen Exkursionen am Schweriner See.

Aufforstung in Wiligrad. Ein neuer Schlosspark wächst heran.

Auch Nadelgehölze sind dabei und bilden gerade ihre neuen Zapfen aus.

Aufbruch durch die Haushalt Forst. Beatrice hat uns hier fotografiert.

An den Stirnflächen von am Wegesrand gelagerten Schnittholzes zahlreiche Konsolen des Striegeligen Schichtpilzes (Stereum hirsutum).

Fundbesprechung am Holzstapel.

Während der Striegelige Schichtpilz gerne totes Eichenholz besiedelt, findet sich der Rotbraune Borstenscheibling (Hymenochaete rubiginosa)  ausschließlich an alten Eichenstubben.

Streng genommen müsste er mikroskopiert werden, aber seine Perithezien sind oft in mehr oder weniger längst angeordneten Reihen auf toten Laubhölzern zu finden. Es handelt sich demnach sehr wahrscheinlich um den Sichelsporigen Pustelpilz (Melogramma campylosporum).

2 Rosetten der Schmetterlings – Tramete (Trametes versicolor).

Die kleine Seminargruppe in der ergrünenden Haushalt Forst, wie die Wälder um Bad Kleinen und Lübstorf auf alten, Topographischen Karten benannt waren.

Am Ufer des Schweriner Sees angekommen, erfreute uns diese Speise – Morchel (Morchella esculenta). Es sollte die einzige bleiben.

Ebenfalls ein Schlauchpilz, also mit den Morcheln verwandt, ist dieser Rotbuchen – Rindenkugelpilz (Biscogniauxia nummularia).

Ein Erdstern (Geastrum spec.) aus dem letzten Herbst.

Ein etwas untypischer Grauer – Faltentintling (Coprinus atramentarius), der durch die trockene Witterung gezeichnet ist.

Christian begutachtet diesen dunkelsporenden Blätterpilz gewissenhaft.

Und Hella prüft den Geruch.

Auch hier scheint etwas gefunden worden zu sein, bei dem der Geruch festgestellt werden muss.

Christian aus Berlin beim Mottenkugel – Geruchstest von seiner besseren Hälfte Beatrice im Bild festgehalten.

Ja, der Duft des Mottenkugel – Lederrindenpilzes (Scytinonstroma hemidichophyticum) ist durchaus beeindruckend.

Und nochmals Graue Faltentintlinge (Coprinus atramentarius). Jetzt, so wie es sich eigentlich gehört, in einem Büschel.

Jung essbar, in Verbindung mit Alkohol giftig soll dieser Tintling sein.

Eine bemerkenswerte Kombination. Mit Sicherheit sehen wir hier zentral Angebrannte Rauchporlinge (Bjerkandera adusta), flankiert von Trameten. Rechts eindeutig Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor). Ob es sich linker Hand um Ockergelbe Trameten handelt oder doch nur um ältere Schmetterlinge, lasse ich mal dahin gestellt.

Zwei blasse Seitlinge quälen sich aus der Buchenrinde.

Verspätete Austern – Seitlinge oder verfrühte Lungen – Seitlinge? Auf jeden Fall Speisepilze!

Blick auf den Schweriner See.

Christian in uriger Natur von seiner besseren Hälfte Beatrice für die Nachwelt im Bild festgehalten.

Der Echte Zunderschwamm als Nutznießer toten Buchenholzes.

Vom Großpilz zum Kleinpilz. Etwas phytoparasitisches an Scharbockskraut, der Scharbockskraut – Rostpilz.

Catrin besteigt einen Haselnussstrauch zur Begutachtung eines Porenschwamms. Es handelte sich um zerfallene Fruchtkörper des Erlen – Schillerporlings, der auch an Corylus vorkommen kann.

Wir erreichen wieder den Schlosspark Wiligrad mit Löwendenkmal.

Nicht nur der Löwenzahn steht in voller Blüte.

Westportal des Schlosses Wiligrad. Foto Beatrice Petzka.

Mittagspause im Gartenkaffee Wiligrad.

Stärkung in gemütlicher Runde zwischen Hahn und Hühnern im Gartenkaffee. So wie obiges Foto von Beatrice aus Berlin im Bild für die Nachwelt festgehalten.

Nach der Verschnaufpause im Garten – Kaffee brachen wir zur 2. Runde am Schweriner See auf. Der Weg führte uns zunächst durch den großzügig angelegten Schlosspark.

Eine bunte, prachtvolle Blumenbank erregte das Interesse.

Beatrice hat uns die Blütenpracht im Bild festgehalten.

Schloss Wiligrad.

Der Frühling ist voll ausgebrochen und hier von Beatrice treffend in Szene gesetzt.

Am Schweriner See. Wir erreichen wieder den Wanderweg am Ufer des selbigen und es geht nun in Richtung Lübstorf.

Wir sind wieder auf dem Uferweg. Bild von Beatrice aus Berlin.

Wildblumenwiese im Wald. Foto von Beatrice aus Berlin.

Gelbe Anemone (Anemone ranunculoides). Die gelbe Anemone wächst auf basenreichen Böden und dadurch auch gerne an Morchel  Standorten im Erlen – Eschenwald. Die Pflanze ist giftig. Die letale Dosis für einen erwachsenem Menschen liegt laut Wikipedia bei etwa 30 Pflanzen. Von Beatrice fotografiert.

Lila – violett angehauchte Buschwindröschen von Beatrice aufgenommen.

Licht- und Schattenspiele mit Totholz und Anemonen – Teppich in der Haushalt Forst. Von Beatrice aus Berlin fotografiert.

Der Tintenstrichpilz (Bispora antennata).

Schlüsselblume (Primula spec.) von Beatrice fotografiert. Zwar im Wald, so scheint es sich wohl doch eher um die Wiesen – Schlüsselblume zu handeln.

Kastanienbraune Stielporlinge (Polyporus badius) wurden entdeckt und Beatrice hat diesen denkwürdigen Anblick für alle Welt festgehalten.

Vorbereitungen zum fotografieren, von Beatrice aus Berlin im Bild festgehalten.

Wie immer an totem Laubholz zu finden, sehen wir hier den Kastanienbrauen- oder Süßriechenden Stielporling (Polyporus badius). Seine zähe Konsistenz weist bereits darauf hin, dass er als Speisepilz nicht in Frage kommt.

Auch der Sklerotienporling (Polyporus tuberaster) gehört zu den Stielporlingen. Er soll zumindest ganz jung als Speisepilz verwendet werden können.

Sehr ähnlich ist der Schuppige Porling (Polyporus squamosus). Er wird größer und ist auch durch seinen Geruch nach frischen Gurken leicht vom Sklerotien – Porling zu unterscheiden. Beide sind Laubholzbewohner und die hier gezeigte Art ist jung durchaus als Speisepilz in einer noch pilzarmen Jahreszeit zu empfehlen.

Der Aronstab (Arum spec.) findet sich häufig am Ufer des Schweriner Sees zwischen Gallentin und Lübstorf. Fotografiert von Beatrice aus Berlin.

Morchelverdächtiger Eschenwald oberhalb der Hangterrassen des Schweriner Sees.

Diese noch relativ junge Buche scheint von einem mächtigen Geschwür geplagt zu werden.

Möglich, dass diese Wucherungen von einem Pilz ausgelöst werden. Vielleicht von einem Vertreter der Pustelpilze.  Der Obstbaumkrebs (Neonectria ditissima) kann beispielsweise auch an Buche vorkommen?

Und noch einige Frischpilze. Wir sehen Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus).

Kleine Auslage nach Ankunft im Haus der Naturfreunde in Karnin.

Blumen und Pilze im Frühling. Das Stillleben haben wir Beatrice zu verdanken.

Es gab Kaffee und selbst gebackenen Kuchen an frischer Luft auf dem Außengelände des Hauses der Naturfreunde in Karnin.

Das Lagerfeuer ist nun entfacht.

Als Brandmeister betätigte sich Christian aus Berlin.

Gegen Abend wurde es schnell frisch und da tat ein wärmendes Feuer inmitten der gemütlichen Runde echt gut.

Im Anschluss nach dem Grillen war Bestimmungsarbeit angesagt.

  • Am Sonntag brachen wir noch zu einer Abschlussexkursion durch das Warnowtal Karnin auf. 

Start zur Abschlussexkursion im Warnowtal Karnin.

Interessant für uns ist besonders das viele Totholz.

Hier sind es an Birke Exemplare des Birken – Zungenporlings (Piptoporus betulinus). Als Vitalpilze dürfen diese vorjährigen Fruchtkörper nicht mehr verwendet werden. Ab August sprießen wieder frische!

Neben der Birke zählt die Buche als Hauptsubstrat für den Echten Zunderschwamm (Fomes fomentarius). Unser Lagerfeuer haben wir auch ohne ihn entfacht bekommen.

Und nochmals ein Birken – Zungenporling (Piptoporus betulinus) in richtiger Ausrichtung des Fruchtkörpers, nämlich mit der Fruchtschicht nach unten, damit die Sporen entsprechend ausfallen können.

Althaseln von Pilzfreundin Beatrice fotografiert

Auch diese hohle Gasse hat sie für uns fotografiert.

Judasohren (Hirneola auricula – judae) an Schwarzem Holunder (Sambucus nigra) von Beatrice fotografiert.

Der Hang wird immer steiler und ein nur schmaler Trampelpfad zwingt uns zum Gänsemarsch durch das Warnowtal.

Inzwischen bereits ausgereifte Bovistähnliche Schleimpilze (Reticularia lycoperdon). Das anfänglich schleimige Innenleben dieses Myxomyceten hat sich inzwischen zu Sporenpulver umgewandelt und die Schleimpilze beginnen zu zerbröseln.

Guttationströpfchen bei einem Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola). Durch verstärkten Wasserdurchfluss erhöht er seine Nährstoffzufuhr.

Wunderschönes Warnowtal Karnin im Frühling.

Ausgewachsener und typischer Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola).

Alte Austern – Seitlinge von Michael Junge im Bild festgehalten.

Der Blauschwarze Ölkäfer (Meloe proscarabeus). Sein Sekret ist giftig und er ist ein Räuber, der auf Sandbienen spezialisiert ist. Die Tiere stehen auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. 

Beatrice aus Berlin fotografierte diesen Fruchtstand einer Esche.

Zurück geht es oberhalb des Warnow – Durchbruchstales.

Zum Abschied noch ein Panorama – Schwenk in das Warnowtal am 01. Mai 2022.

Das Objekt besitzt einen großzügig angelegten Außenbereich, so dass wir es uns auch draußen gemütlich machen konnten. Allerdings ist hier Eigenversorgung angesagt. Eine Küche ist vorhanden.

Siehe unter: http://www.schwerinersee.de

Auf Unterkünfte – Gruppenreisen – Haus der Natur gehen und dort zur Übernachtung anmelden.

Der harte Kern unseres kleinen Pilzwochenendes im Haus der Natur im Warnowtal Karnin. Von links: Hella, Catrin, Beatrice, Michael und Reinhold.

Wir verabschieden uns vom Haus der Naturfreunde in Karnin, im Frühling 2022. Foto: Beatrice Petzka aus Berlin.

Seminargebühren: 80,00 € p. P. zuzüglich der Kosten für Unterkunft und Selbstverpflegung.

Ich bedanke mich sehr herzlich bei Beatrice und Christian aus Berlin für dieses zünftige Brotbrett in Steinpilzform! Dankeschön auch an Monika aus Rostock für den leckeren Rhabarber – Kuchen!

Wann startet das nächste Pilzseminar? – Siehe unter Termine!

steinpilz.wismar@t-online.de

20. April 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Grevesmühlen

Auch für interessierte Gäste

Es ging in das MTB: 2133/2 = Grevesmühlen

Wir starteten in Richtung Tressower See.

Wir, das waren Catrin aus Katelbogen, Phillip aus Renzow und Reinhold aus Wismar. Ziel war heute der 2. Quadrant im MTB Grevesmühlen. Es ist der waldreichste Quadrant des Messtischblattes. Große Teile der Everstorfer Forst und die Forst Jamel liegen im Kartierungsgebiet. Nördlich der B 105 liegt „Im Gebirge“. Ein sehr hügeliger Bereich der Jamelner Forst. Bestanden mit Fichten und Buchen. Interessant könnte vielleicht auch der Ufer – Bereich des Tressower Sees sein, dachten wir uns. Gerade auch im Frühling.

Feuchtwald nordöstlich des Tressower Sees.

Besonders im April sieht man an Bäumen und deren Stubben immer wieder den Bovistähnlichen Schleimpilz (Reticularia lycoperdon).

An einem toten Fichtenstamm fanden wir diesen überständigen Schwarzgebänderten Harzporling (Ischnoderma benzoinum). Er gleicht im Prinzip dem Laubholz – Harzporling, den wir vorwiegend an Buchenholz antreffen können.

Auf der Rinde eines toten Buchenstammes sehen wir hier die Zusammenfließende Kohlenbeere (Hypoxylon cohaerens).

Schlanke Ahorn – Holzkeule (Xylaria longipes).

Am selben Substrat – Knüppel (Acer) sehen wir hier das typische Muster eines Giraffenfells, also Giraffenholz. Obige Holzkeule soll dafür verantwortlich zeichnen.

Bei so vielen Buschwindröschen muss doch was zu machen sein.

Und es war was zu machen! Klar, wonach Catrin und Phillip Ausschau hielten: Anemonen – Becherling (Dumontinia tuberosa).

An toten Knüppeln von Esche findet sich nicht selten der Eschen – Zystidenrindenpilz (Peniophora limitata).

Zur Abwechslung auch mal einige richtige Pilze mit Hut und Stiel. Frühlings – Mürbling (Psathyrella spadiceogrisea). Durchaus für ein Pilzsüppchen tauglich.

Aber der herausragendste Fund war dann doch dieser Körnige Flockenschüppling (Flammulaster granulosum). Phillip hat ihn entdeckt. Laut Verbreitungskarte der DGfM erst 2 Nachweise für M-V dokumentiert und daher eine enorme Aufwertung unserer heutigen Mittwochsexkursion.

Ob dieser Flockenschüppling tatsächlich so selten ist, darf leicht angezweifelt werden. Sicher auch mal übersehen. Aus Schleswig – Holstein liegen durchaus einige Nachweise vor und regional auch anderswo in Deutschland, wo aktiv kartiert wird.

Catrin und Phillip beäugen kritisch einen Holzknüppel.

Ein Frühlingswald vom feinsten.

Phillip hatte auch einen Blick für Phytoparasiten. Hier ist es der Braune Moschuskraut – Rostpilz (Puccinia odoxae).


Die Artenliste von MTB: 2133/2 – Tressower See: Orangerotes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Flächiges Eckenscheibchen, Judasohr, Flacher Lackporling, Warziger Drüsling, Rotbraune Kohlenbeere, Bovistähnlicher Schleimpilz, Anemonen – Becherling, Rotrandiger Baumschwamm, Angebrannter Rauchporling, Gemeiner Violettporling, Schwarzgebänderter Harzporling, Striegeliger Schichtpilz, Schmetterlings – Tramete, Schlanke Ahorn – Holzkeule, Eschen – Zystidenrindenpilz, Frühlings – Mürbling, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Körniger Flockenschüppling, Geweihförmige Holzkeule, Scharbockskraut – Rostpilz, Pflaumen – Feuerschwamm, Rotbrauner Borstenscheibling, Zinnoberroter Pustelpilz, Rötende Tramete, Gemeiner Feuerschwamm, Austern – Seitling, Goldgelber Zitterling, Moschuskraut – Rostpilz.


Wir verabschieden uns vom Tressower See.

Wann findet die nächste Mittwochsexkursion statt? – Siehe unter Termine!

16. April 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Sie führte an das Selmsdorfer Traveufer 

Badestelle am Selmsdorfer Trave – Ufer am 16.April 2022.

Die 2. Lehrwanderung des Jahres führte uns ganz in den Westen unseres Bundeslandes, an die Grenze zu Schleswig – Holstein. Genauer gesagt, an das bewaldete Trave – Ufer zwischen den Ortschaften Teschow und Selmsdorf. Nadel- und Laubwald steht hier auf überwiegend sandigen Böden. Zumindest im Herbst (welch Wunder!) kann es hier eine sehr vielseitige Pilzflora geben. Als ich in den 1990er Jahren im Spätherbst mit einem weiteren Pilzfreund hier kartieren war, konnten wir einen enormen Artenreichtum feststellen. Das war heute nicht so, denn wir starten wie gewohnt sehr verhalten in die neue Saison. Einige Frühaufsteher konnten uns allerdings erfreuen und so wurde es interessanter und erholsamer Pilzausflug an frischer Frühlingsluft. 

Start und Endpunkt unserer Wanderung war an der Waldkita.

Pinnwand des Waldkindergartens.

Grün verfärbtes Totholz zeugt von der Anwesenheit des Grünspanbecherlings.

Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus). Jung essbar, aber bitte ohne Osterwasser!

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius).

Phillip beäugt kritisch einen kleinen Zweig mit Pilzbesatz.

Es handelt sich um Topf – Teuerlinge (Cythus olla).

Junge Fruchtkörperanlagen des Topf – Teuerlings (Cyathus olla).

Foto – Termin mit Glimmer – Tintlingen.

Weiter führt uns der Weg durch den Sonnenlicht durchfluteten Frühlingswald.

Ein Bitterer Zapfenrübling (Strobilurus tennacellus). Ungenießbar.

Klassischer Weise an der Stirnfläche eines gesägten Fichtenstammes finden wir die Reihige Tramete (Antrodia serialis).

Am Wegesrand wurde etwas entdeckt.

Es handelt sich um den Warzigen Drüsling (Exidia plana).

Typische Schmetterlings – Tramete (Trametes versicolor) mit ihren mehrfarbig zonierten Konsolen.

Diese essbaren Freiblättler fruktifizieren fast ganzjährig auf Totholz und deren Resten. Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus).

Ein kleiner Zapfenrübling wird hier hingebungsvoll in Betracht gewogen.

Der Bittere Zapfenrübling mit Substrat. Die Pilze wachsen aus alten, oft im Waldboden versenkten Kiefern – Zapfen heraus.

Leuchtend rote Apothezien des Österreichischen Prachtbecherlings (Sarcoscypha austriaca) erfreuten unsere Augen und verzierten den Waldboden.

Porenstrukturen der Rötenden Tramete (Daedaleopsis confragosa).

Wir erreichen das Trave – Ufer.

Stimmungsvoller Blick auf die Trave.

Das Ro-Ro Cargo – Ship Friedrich Russ steuert von Travemünde hinaus auf die Ostsee in Richtung Finnland.

Ein resupinater Porling auf einem toten Kiefernstamm. Es könnte sich um den Grauweißen Resupinatporling (Diplomitoporus lindbladii) handeln.

Erinnerungsfoto am Selmsdofer Trave – Ufer. 16.04.2022.

Wir nehmen Abschied vom Wald zwischen Selmsdorf/Teschow und der Trave.

Wichtiger Hinweis in eigener Sache. Werden Sie Mitglied der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und helfen Sie mit das Mykologische Informationszentrum zu erhalten. Die Zukunft dieser einmaligen Einrichtung für die Hansestadt und darüber hinaus könnte auch von ihnen abhängen. Gesucht werden auch Menschen, die sich im Vorstand etwas für das Allgemeinwohl engagieren möchten. Spenden sind gern gesehen. Siehe unter „Förderer und Sponsoren“. Vielen Dank im voraus!

13. April 2022 – Mittwochsexkursion

Mittwochsexkursion bei Grevesmühlen

Auch für interessierte Natur- und Pilzfreundinnen und Freunde

Es ging in das MTB: 2133/1 = Grevesmühlen

Kleines Bachtal nördlich des Santower Sees.

Heute ging es in den ersten Quadranten des Grevesmühlener Messtischblattes 2133. Im Ostteil des Quadranten stand uns der westliche Bereich der Everstorfer Forst zu Verfügung. Teils sehr hügelige Laub- und Nadelforste, besonders bei Hamberge mit dem Iserberg, der einen weiten Blick in die Landschaft offenbart. Von hier aus schweift der Blick über das Naturschutzgebiet Santower See. Auch das Ufer des Ploggensees ist bewaldet. Außerdem stand noch der nördliche Teil der Wotenitzer Tannen zur Diskussion. Fast übersehen hatte ich noch das Ufer des Vielbecker Sees. Hier war ich allerdings bereits im Februar mit Christopher Engelhardt unterwegs. Wir (Phillip Müller und Reinhold Krakow) entschieden uns für ein kleines Bachtal unweit der Ortschaft Warnow und nördlich des Santower Sees. Dieses führt zu einem kleineren Waldgebiet mit integrierten Feuchtbiotopen, das überwiegend von Pappeln in Reih und Glied bepflanzt ist, inklusive einer kleinen Fichtengruppe. Schließlich suchten wir noch einen kleinen, ufernahen Teilbereich am Santower See nach Großpilzen ab. Hier einige Bilder: 

Glücklicherweise haben hier noch längst nicht alle Eschen das Zeitliche gesegnet, so dass es durchaus auch die eine oder andere Morchel hätte geben können. Dafür war es aber noch etwas zu früh.

Hier sehen wir den Scharbockskraut – Sklerotienbecherling (Sklerotinia binucleata). Die optischen Unterschiede zum Anemonenbecherling sind nur unter dem Mikroskop auszumachen, oder an den Wirtspflanzen, falls, so wie hier, nur Scharbockraut in der Nähe ist.

Wie man sieht, sind allerdings auch hier schon zahlreiche Eschen gefallen. Grund: das Eschen -Triebsterben, hervorgerufen von einem kleinen Schlauchpilz.

Im Feuchtrevier herrscht Aufbruchstimmung. Der Frühling startet durch.

Eschen – Zystidenrindenpilz (Peniophora limitata).

Ein schöner Fund waren diese Holzkohlenpilze (Daldinia concentrica).

Die Pappeln stehen in deutscher Ordnung und an die Fichtengruppe kamen wir leider nicht heran, da es immer feuchter wurde. Das holten wir am Santower See schließlich nach.

Besonders im April häufig zu beobachten, der Bovistähnliche Schleimpilz (Reticularia lycoperdon).

Strukturell ein schönes Bild geben hier die aufgebrochene Baumrinde und die Fruchtkörper der Ziegelroten Kohnlenkruste (Hypoxylon rubiginosum) ab.

Flacher Lackporling (Ganoderma lipsiense).

Phillip hat etwas gefunden.

Es sind Anemonen – Becherlinge (Dumontinia tuberosa).

Die Pilze entspringen einem sogenannten Sklerotium, welches tiefer im Boden versteckt ist und seine Nährstoffe aus den Wirtspflanzen zieht, den Anemonen oder Buschwindröschen.

Sklerotium (verhärtete Dauerform) und dessen Fruchtkörper.

Feuerschwamm an altem Haselnussstrauch. Es dürfte sich um den Polsterförmigen Feuerschwamm (Phellinus punctatus) handeln.

Auch der Kleiige Haselbecherling (Encoelia fufuracea) ist nicht selten an alten Haselsträuchern zu finden. Bevorzugt im Winterhalbjahr.

An alten Weiden findet sich gelegentlich der Muschelförmige Feuerschwamm (Phellinus conchatus).


Die Artenliste von MTB 2133/1 – Santower See: Eichen – Eckenscheibchen, Orangefarbiges Brennnesselbecherchen. Zugespitzter Kugelpilz, Scharbockskraut – Sklerotienbecherling, Eschen – Zystidenrindenpilz, Holunder – Rindenschichtpilz, Blasiges Eckenscheibchen. Holzkohlenpilz, Judasohr, Warziger Drüsling, Bovistähnlicher Schleimpilz, Ziegelrote Kohlenkruste, Flacher Lackporling, Anemonen – Becherling. Riesenbovist, Pflaumen – Feuerschwamm, Rotrandiger Baumschwamm, Striegelige Tramete, Rötliche Kohlenbeere, Polsterförmiger Feuerschwamm, Rostbrauner Feuerschwamm, Kleiiger Haselbecherling, Flächiges Eckenscheibchen und Muschelförmiger Feuerschwamm. 


Wichtiger Hinweis in eigener Sache! Werden sie Mitglied der Gruppe der Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. Helfen Sie mit, diese einmalige Einrichtung für unsere Hansestadt und darüber hinaus zu erhalten. Spenden Sie für uns! Siehe unter „Förderer und Sponsoren“. Vielen Dank im voraus!


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!

06. April 2022 – Mittwochsexkursion

Mittwochsexkursion Großklützhöved

Auch für interessierte Gäste

Ziel war das MTB: 1933/4 = Großklützhöved


Nur ein kleiner Zipfel, nämlich ein Landbogen in der Boltenhagenbucht, genannt Großklützhöved, ragt in das Wasser der Ostsee hinein. Es ist die einzige Landmarke des Messtischblattes, welches ansonsten nur aus Ostsee besteht. Bewaldet ist hier nur der Küstenstreifen und ein schmales Wäldchen am Golfplatz. Gerade auch im Frühling können die Küstenwälder recht interessant sein. Aber für die hier zu erwartenden Frühlingsarten, die bei Pilzsuchern von Interesse sein könnten, ist es wohl noch etwas zu früh. Aber es soll ja Kartiert werden. Hier einige Bilder von heute. Angemeldet hatte sich keiner weiter, so dass ich alleine unterwegs war.

Start und Endpunkt der Exkursion. Kaum hatte ich den Wald hinter dem Hinweisschild betreten, wurde ich von einem Menschen aufgefordert, meine Personalien zu nennen, da ich einen Privatwald betreten hätte.

Dieses lehnte ich selbstverständlich ab und verwies darauf, das alle Wälder, soweit nicht ausdrücklich als Sperrzone gekennzeichnet, von Jedermann auch abseits der Wege betreten werden dürfen und ließ mich von meinem Ansinnen nicht abhalten, hier heute meine Exkursion durchzuführen.

Dieser Laubholzast ist vom Häutigen Lederfältling (Byssomerulius corium) überzogen. Eigentum des Waldbesitzers und er achtete streng darauf, dass ich den Ast nach dem Fotografieren auch in seinem Wald zurück lasse.

Judasohren (Hirneola auricula judae) sind nach den jüngsten Regenfällen wieder zu neuem Leben erwacht.

Das Flächige Eckenscheibchen (Diatrype stigma) entwickelt sich zunächst unter der Rinde von totem Laubholz und sprengt diese schließlich weg.

Stopplige Drüslinge (Exidia truncata) neben der Gemeinen Gelbflechte an einem toten Eichenzweig.

Neben der Buche bildet die Birke das Hauptsubstrat des Echten Zunderschwamms (Fomes fomentarius).

Ein Fabelwesen!

Stummelfüßchen (Crepidotus spec.)

Gemeine Gelbflechte (Xanthorina parietina) auf einem Findling am Waldesrand. Durch die Eutrophierung unserer Landschaft ist diese Flechte massenhaft zu finden. Sie ist auch Nahrungsquelle für einige Falterarten. Man findet sie meist an Bäumen, kann aber auch an Mauern, auf Dachplatten oder so wie hier, auf Steinen wachsen.

Die einzigen Frischpilze von heute: Glimmer – Tintlinge (Coprinus micaceus).

Massenpilze in jedem Frühjahr an toten Stängeln der Großen Brennnessel: Orangerote Brennnesselbecherchen (Calorina fusarioides).

Ein Trauerspiel, das Eschen – Sterben.

An Obstbäumen und dornigem Gebüsch keine Seltenheit, der Pflaumen – Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus).

Gut auf trockene Lebensräume angepasst und auf frischem, aber totem Hartholz spezialisiert, ist der Gemeine Spaltblättling (Schizophyllum comune).

Frisch aufgequollen und in satter Färbung zeigt sich hier der Goldgelbe Zitterling (Tremella mesenterica).

Wunderbar verwachsen präsentiert sich dieser Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola). Er musste dann doch dran Glauben. Diebstahl im Privatwald!


Die Artenliste von MTB 1933/3 = Großklützhöved: Orangerotes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Goldgelber Zitterling, Judasohr, Birken – Zungenporling, Flächiges Eckenscheibchen, Eichen – Eckenscheibchen, Stoppliger Drüsling, Echter Zunderschwamm, Glimmer – Tintling, Pflaumen – Feuerschwamm, Schuppiger Porling, Schmetterlings – Tramete, Samtiger Schichtpilz, Gemeiner Spaltblättling, Rotrandiger Baumschwamm, Erlen – Schillerporling, Häutiger Lederfältling und Holunder – Rindenschichtpilz. 


Wichtiger Hinweis in eigener Sache! Werden Sie Mitglied der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. Helfen Sie mit, diese einmalige Einrichtung für Wismar und darüber hinaus zu erhalten. Spenden sind erwünscht. Siehe unter „Förderer und Sponsoren“. Vielen Dank!

02. April 2022 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Roten Fliegenpilzes

Sie führte durch den Wald bei Neu Teschow

Zur Saison – Eröffnung hatte ich ein Laubwaldgebiet zwischen Neu Teschow und Panzow heraus gesucht. Buchenbestände und auch andere Laubwaldbereiche standen zur Auswahl. Am Rande des Waldes schlängelt sich der Panzower Bach. Der große Korb darf sicherlich zu hause bleiben, so schrieb ich in der Ankündigung. Letztendlich hätte ich ihn gut gebrauchen können. Nicht für Speisepilze, sondern für sehr dekorative Rotrandige Baumschwämme. Auch ohne Frischpilze war es ein gelungener Auftakt in das Pilzjahr 2022, an dem 5 Pilzfreundinnen und Pilzfreunde teilnahmen.

Start am Panzower Bach.

Aufbruch auf dem Dammweg.

Gewöhnliche Gelbflechte (Xanthoria parientina. Ein Doppelwesen aus Pflanze und Pilz, wie die zahlrechen Apothezien beweisen.

Wir folgen dem Panzower Bach.

Ein farbenfroher Gallertpilz, der besonders im Winter häufige Goldgelbe Zitterling (Tremella mesenterica).

Und schon wieder etwas entdeckt und fotografiert.

Ein häufiger Pyrenomycet auf der Rinde toten und noch recht frischem Buchenholzes. Die Rotbraune Buchenkohlenbeere (Hypoxylon fuscum). Ein Schlauchpilz und daher mit den beliebten Lorcheln und Morcheln verwandt.

Zinnoberroter Pustelpilz (Nectria cinnabarina) und darunter das Buchen – Eckenscheibchen (Diatrype disciformis). 02.04.2022 am Panzower Bach.

Ein verblichener Löwengelber Stielporling (Polyporus varius).

Interessant war seine Fruchtschicht. Hier zeigt sich fremder Pilzbefall. Wahrscheinlich handelt es sich um den Porlings – Kissenpustelpilz (Hypocrea pulvinata), den wir bevorzugt auf alten Birken – Porlingen antreffen können.

Sehr dekorativ kommt hier die Ziegelrote Kohlenkruste (Hypoxylon rubiginosum) zur Geltung.

Auf dem selben Substrat (Buchenholz) ein resupinater Feuerschwamm. Möglicherweise handelt es sich um den Rostbraunen Feuerschwamm (Phellinus ferruginosus).

Und wieder der Panzower Bach.

Fundbesprechung.

In einem Bereich mit recht licht und trocken liegendem Buchenholz Unmengen von Spaltblättlingen. Selten habe ich von diesem interessanten Holzbewohner solch ein Massenvorkommen zu Gesicht bekommen. Viele Stämme waren von ihnen besiedelt.

Spaltblättling (Schizophyllum comune).

Frühlingserwachen im Feuchtwald.

Ausgereifte Flaschen – Stäublinge (Lycoperdon perlatum).

Laubholz – Harzporling (Ischnoderma resinosum). Optisch analog dem Schwarzgebänderten Harzporling an Fichte.

Die große und schöne Art kann auch teils resupinate Fruchtformen ausbilden.

Typisch für die Buckel – Tramete (Trametes gibbosa) sind länglich, labyrinthische Porenöffnungen.

Dekorativer Porlings – Besatz auf dem Stamm einer umgestürzten Rotbuche.

Es handelt sich um den Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola). Freunde von Vitalpilzen, zu denen dieser Porling auch gerechnet wird, hätten hier für reichlich Tee Vorrat mit nach hause bringen können.

Am 02. April 2022 am Panzower Bach.

Und wir verabschieden uns vom Wald zwischen Neu Teschow und Panzow.


Wichtiger Hinweis in eigener Sache! Werden Sie Mitglied der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. um das Mykologische Informationszentrum für Wismar und darüber hinaus erhalten zu helfen. Siehe unter „Förderer und Sponsoren“. Vielen Dank!

22. März 2022 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Thema: Die Pilze des Jahres

Pilzfreund Phillip (Mitte) war vorher noch kurz im Wald und brachte uns die ersten Anzeichen des Frühlingserwachens in Form von Mini – Lorcheln mit, die hier gerade die Runde machen.

Wie schon in Vor – Corona – Zeiten, haben wir auf unserem März – Treffen  auf den Pilz des Jahres hingewiesen. Auf obigem Foto sehen wir ihn, den Roten Fliegenpilz. Im Jahre 2022 hat der Rote Fliegenpilz die Ehre bekommen, von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie zum Pilz des Jahres gekürt zu werden. Wir blickten auch etwas zurück auf die bisher auserwählten Pilze des Jahres und stellten sie kurz in Wort und Bild vor. Auch sahen wir uns Verbreitungskarten der jeweiligen Arten für Mecklenburg – Vorpommern an.  Einige Pilze des Jahres wurden jedoch in unserem Bundesland noch nicht nachgewiesen. In diesem Fall betrachteten  wir uns  die Verbreitungskarten für ganz Deutschland. Der Abend endete gegen 21.00 Uhr.

Schön in ein Moospolster eingebettet die ersten, noch fast winzigen Frühjahrslorcheln, ein Erdstern und ein roter Kelchbecherling. Auch Schwarzweiße Becherlorcheln gehörten zu den Frischpilzen, die uns Phillip aus dem Jesendorfer Kiefernforst mitgebracht hatte.

Übrigens geht die erste Ausschreibung des jeweiligen Pilz des Jahres auf das Jahr 1994 zurück.

Folgende Arten hatten seit dem die Ehre:

  • 1994: Eichen – Rotkappe
  • 1995: Echter Zunderschwamm
  • 1996: Habichtspilz
  • 1997: Frauen – Täubling
  • 1998: Schweinsohr
  • 1999: Satanspilz
  • 2000: Königs – Fliegenpilz
  • 2001: Stachelsporiger Mäandertrüffel 
  • 2002: Orangefuchsiger Rauhkopf
  • 2003: Papageigrüner Saftling
  • 2004: Echter Hausschwamm
  • 2005: Wetterstern
  • 2006: Ästiger Stachelbart
  • 2007: Puppen – Kernkeule
  • 2008: Schwarzhütiger Steinpilz
  • 2009: Blauer Rindenpilz
  • 2010: Schleiereule
  • 2011: Scharlachroter Gitterling
  • 2012: Grauer Pfifferling
  • 2013: Blaugrüner Zärtling
  • 2014: Gemeiner Tiegelteuerling
  • 2015: Verzweigte Becherkoralle
  • 2016: Lilastieliger Rötel – Ritterling
  • 2017: Judasohr
  • 2018: Wiesen – Champignon
  • 2019: Grüner Knollenblätterpilz
  • 2020: Gemeine Stinkmorchel
  • 2021: Grünling
  • 2022: Roter Fliegenpilz

Zu einigen, länger zurück liegenden Pilzen des Jahres, hatte ich zu damaliger Zeit Schautafeln angefertigt und sie heute nochmals präsentiert.

Die Veranstaltung endet gegen 20.00 Uhr

22. Februar 2022 – Treffen der Pilzfreunde

Treffen der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e. V. – Gruppe der Pilzfreunde

Themenabend: Sprödblättler

Dieser Termin muss leider abgesagt werden.