Mittwochsexkursion bei Riet Ut

04. Oktober 2023 – Mittwochsexkursion

Mittwochsexkursion bei Wöbbelin

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreund*innen

MTB 2535/4: südlich der Neuhöfer Karpfenteiche

Reiß Aus zu hochdeutsch nennt sich der Ort, an dem unser heutiges Exkursionsgebiet grenzt.

Wir sind nun im 4. und damit letzten Quadranten der Topographischen Karte von Wöbbelin angelangt. Die Lewitz – Region stand und steht heute noch einmal im Mittelpunkt unserer Mittwochsexkursion. Dieser Quadrant wird von den Fischteichen in der Lewitz eingenommen. So die Friedrichsmoorer Karpfenteiche und nach Süden von den Neuhöfer Karpfenteichen. Kleine Waldflächen, die für uns in Frage kommen, gibt es am südlichen Kartenrand, südlich der Fischteiche. Sie ragen als Zipfel in unseren Kartierungsausschnitt hinein. So auch zwischen den kleinen Orten Riet Ut und Krim sowie dem Hauptort Neustadt – Glewe. Da war Timur doch etwas verwundert, denn die Krim gehörte bis vor einigen Jahren noch zu seinem Heimatland, der Ukraine. Bis hier haben es die Russen jedoch noch nicht geschafft. Aber wer weiß, bis vor einiger Zeit gehörte ja der Osten Deutschlands zum Machtbereich Moskaus. Warten wir`s ab! Timur lebt schon seit vielen Jahren in Deutschland und er ist auch Mitglied in der Gruppe der Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. Wir trafen uns in Riet Ut gegen 16.00 Uhr und drehten eine Runde durch den vielschichtigen und abwechslungsreichen Wald.

Bereits nach den ersten Schritten wurde Timur fündig.  

An windiger Waldkannte waren diese Rosa – Helmlinge (Mycena rosea) ziemlich vertrocknet.

Keine Tomate, ein Roter Fliegenpilz (Amanita muscaria) ohne die charakteristischen Hüllreste auf seinem Hut.

Violette Lacktrichterlinge (Laccaria ametystea).

Hat Braunfäule diesen Buchenstamm ausgehöhlt?

Sicher ein ertragreicher Dammweg am Waldrand entlang, mit seinen alten Eichen und Buchen. Heute zwar nicht, aber sicher zu besseren Zeiten.

Nur einige ältere und auch schon vom Goldschimmel in Besitz genommene Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus chrysenteron).

Der ausschließlich unter Eichen vorkommende, nach Blattwanzen duftende Eichen – Milchling (Lactarius quietus) kann als Mischpilz Verwendung finden.

Der leicht giftige Ranzige Trichterling (Clitocybe phaeopthalma) besticht durch seinen Duft nach Hühnerstall.

Im vielseitigen Baumbestand, mit dichtem Jungwuchs, immer mal die eine oder andere, durchaus mastige Marone (Xerocomus badius), worüber Timur sich besonders freute, wollte er doch eine schmackhafte Mahlzeit mit nach Lübeck nehmen.

Unter Eiche ein Purpurschwarzer Täubling (Russula atropurpurea).

Die weißlichen, etwas scharfen Lamellen, weisen einen leichten Gelbstich auf und im Alter kann dieser Täubling grauen.

Tote Nadelbäume standen leider auch hier, aber der Wald strotzt vor Vitalität. Reichlich Jungwuchs ist am kommen. Laub-, wie auch Nadelholz.

Blutmilchpilze (Lycogala epidendron).

Timur sucht nach Maronen unter Altfichten.

Aber der Wald, und das ist hier ein Revier, das diesen Titel durchaus verdient, ist hinreichend Licht und Nachwuchs kann sich gut entwickeln.

Hier sehen wir nochmals den Purpurschwarzen.

Und hier ist es der Buchen – Speitäubling (Russula marei).

Die Gelbe Lohblüte (Fuligo septica) ist kaum zu übersehen.

Ja, es ist Herbst geworden. Die Gallertfleischigen Fältlinge (Merulius tremellosus) gehen an den Start.

Na, wie sieht es aus? Was wollen uns diese Orakel verraten. Gibt es eine Teuerung? aber die haben wir ja schon längst! Gestreifte Teuerlinge (Cyathus striatus).

Breitblättriger Rübling (Megacollybia platyphylla).

Viele Stockschwämme an einen alten Buchenstubben, aber es sind längst nicht alles Stockschwämmchen!

Die waren natürlich auch mit dabei.

In der Überzahl waren es jedoch giftige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare), rechts im Bild.

Die leckeren Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) wanderten in den Speisepilz – Korb von Timur.

Die an sich sehr farbfreudigen Lacktrichterlinge können bei Trockenheit ziemlich entfärben. Hier sehen wir Fleischrötliche Lacktrichterlinge (Laccaria laccata).


Die Artenliste von MTB 2535/4 – Riet Ut: Pantherpilz, Gelber Knollenblätterpilz, Rosa – Helmling, Rosablättriger Helmling, Flatter – Milchling, Schmetterlings – Tramete, Buckel – Tramete, Amiant – Körnchenschirmling, Kahler Krempling, Blutmilchpilz, Vielgestaltige Kohlenbeere, Gelbweißer Täubling, Geflecktblättriger Flämmling, Fichten – Zapfenrübling, Eichen – Mehltau, Buchen – Speitäubling, Heftel – Nabeling, Gelbe Lohblüte, Brandkrustenpilz, Rehbrauner Dachpilz, Gallertfleischiger Fältling, Rotfuß – Röhrling, Goldschimmel, Gestreifter Teuerling, Wurzelschwamm, Gemeine Stinkmorchel, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Roter Fliegenpilz, Violetter Lacktrichterling, Purpurschwarzer Täubling, Birken – Zungenporling, Samtiger Schichtpilz, Birken – Speitäubling, Rostfleckiger Helmling, Blaugrauer Täubling, Ranziger Trichterling, Breitblättriger Rübling, Maronen – Röhrling, Waldfreund – Rübling, Klebriger Hörnling, Herber Saftporling, Erdwarzenpilz, Grünblättriger Schwefelkopf, Weißstieliges Stockschwämmchen, Stockschwämmchen, Flaschen – Stäubling, Birkenblättling und Herber Zwergknäuling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!