Der Frühling

Unsere Großpilze im Wandel der Jahreszeiten

Der Frühling

(Anfang Mai – Mitte Juni)

Jetzt ist die Natur wie verwandelt! Das Grau des Winters ist verschwunden und alles erstrahlt in frischem, zartem Grün und den leuchtenden Farben unzähliger Blüten. Die Tage werden länger und wärmer. Auch die Pilzflora entwickelt sich weiter. Während die Pilze des Vorfrühlings allmählich abklingen, bestimmen jetzt die Arten des Vollfrühlings das Geschehen. In Laubwäldern, Gebüschen, unter Weißdorn, auf Wiesen und manchmal sogar im Kiefernwald wächst der Maipilz oder Mairitterling (Calocybe gambosa) in oft auffälligen „Hexenringen“. Dieser fleischige, sahneweißlich gefärbte und nach Mehl oder frischen Gurken riechende Speisepilz ist sehr beliebt und ergiebig. Verwechselt werden kann er mit dem stark giftigen Mairißpilz (Inocybe patouillardii), der einen kegeligen Hut hat, der in seiner Entwicklung zunehmend vom Hutrand her einreißt. Auch verfärbt sich der weißliche Hut und Stiel zunehmend ziegelrötlich. Auch die Lamellen des giftigen Rißpilzes verfärben sich zunehmend erdgrau bis graubräunlich. Er riecht honigartig. Der Maipilz verdient seinen Namen zu recht, auch wenn er schon im April auftaucht und im Juni immer noch wächst. Der Mairißpilz wächst in Mecklenburg kaum vor Juni, meist sogar erst gegen Ende Juni/Anfang Juli!

Maipilz (Calocybe gambosa).

Maipilz (Calocybe gambosa). Auch Mairitterling oder Maischönkopf genannt. Guter, ergiebiger Speisepilz, aber blanchieren, damit das Aroma nicht zu aufdringlich ist.

Typische Arten des Frühlings – Aspektes sind:

FrühlingsAckerling (Agrocybe praecox) – häufiger, essbarer Blätterpilz des Laubwaldes, gerne zwischen Holzhäcksel in Anlagen.

SchildRötling (Entoloma clypeatum) – ausschließlich unter Rosengewächsen wie Obstbäume und Schlehen. Guter, ergiebiger Speisepilz.

Violetter Kronenbecherling (Sarcosphaeria coronaria) – auf Kalkboden. Sehr seltene und giftige Art!

Maiporling (Polyporus lepideus).

Maiporling (Polyporus lepideus).

Maiporling (Polyporus lepideus) – ungenießbarer, zähfleischiger Stielporling an Laubholz.

Nicht zu übersehen und eine Augenweide ist jetzt der große gelb/orange gefärbte Schwefelporling (Laetiporus sulphureus). Seine Fruchtkörper entwickeln sich an alten Weiden, Eichen und Obstbäumen. Er verursacht im Holz eine Braunfäule und schädigt den Wirtsbaum schwer. Wie Schnitzel paniert und gebraten ist er sehr empfehlenswert. Schmeckt wie Geflügelfleisch! Ebenfalls jung zu essen wäre der jetzt an Laubholz häufig erscheinende Schuppige Stielporling (Polyporus squamosus). So lange er zartfleischig ist, kann man ihn beispielsweise zu Pilzklopsen verwenden.

Schuppiger Porling (Polyporus squamosus).

Schuppiger Porling (Polyporus squamosus).

 

Häufig in den Wäldern ist jetzt der schwach giftige Breitblättrige Rübling (Megacollybia platyphylla). Auch Waldfreund Rübling (Collybia dryophila) und sein schwach giftiger und nach faulem Kohl riechende Doppelgänger, der Striegelige Rübling (Collybia hariolorum) sind jetzt teilweise häufig. Hier und da gibt es erste Champignons. Auf Laubholzstubben gedeihen häufig giftige Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare), essbare Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) sowie Rehbraune Dachpilze (Pluteus atricapillus). Erste Täublinge wie Weißstieliger LederTäubling (Russula romelli), PapageiTäubling (Russula ionochlora), Frauen Täubling (Russula cyanoxantha) sowie vereinzelte Milchlinge treten auf. Bei ausreichender Feuchtigkeit entwickeln sich bereits reichlich Pfifferlinge (Cantharellus cibarius). Auch Röhrlinge wachsen schon. Charakteristisch für diese Zeit ist der stark blauende Flockenstielige HexenRöhrling (Boletus erythropus) unter Buchen und Eichen. Er ist ein ausgezeichneter Speisepilz.

Flockenstieliger Hexen - Röhrling (Boletus luridiformis).

Flockenstieliger Hexen – Röhrling (Boletus luridiformis). 24. Mai 2013 in den Rohlstorfer Tannen unter Rotbuchen.

Auch erste Sommer Steinpilze (Boletus reticulatus), Butterpilze (Suillus luteus), KörnchenRöhrlinge (Suillus granulatus), GoldRöhrlinge (Suillus flavus) und vereinzelte Rotfüßchen (Xerocomus chrysenteron) und MaronenRöhrlinge (Xerocomus badius) können durchaus schon gefunden werden.

Das hat gelohnt! Schäzugsweise 8 bis 10 Kilo hochwertiger, junger, erstklassiger Maipilze. Sie wurden blanchiert und eingefroren für unsere traditionellen Maipilz - Wochenenden und dann zu einer herzhaften Pilzpfanne verarbeitet.

Das hat gelohnt! Schätzungsweise 8 bis 10 Kilo hochwertiger, junger, erstklassiger Maipilze. Sie wurden blanchiert und eingefroren um schließlich auf unserem traditionellen Maipilz – Wochenende zu einer herzhaften Pilzpfanne verarbeitet zu werden.