Pilzleerer Rupensdorfer Wald

12. Juli 2014 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Es ging heute durch den Rupensdorfer Wald bei Schönberg

Ein herrlicher Altbuchenbestand, der das Herz eines jeden Pilzfreundes höher schlagen läßt. So sehr wir uns auch bemühten, es war kaum ein Frischpilz zu finden.

Ein herrlicher Altbuchenbestand, der das Herz eines jeden Pilzfreundes höher schlagen lässt. So sehr wir uns auch bemühten, es war kaum ein Frischpilz zu finden.

Am Sonnabend, dem 12. Juli 2014, waren alle Pilz-, Natur- und Wanderfreunde, die Lust auf eine geführte Pilzwanderung hatten, wieder sehr herzlich eingeladen. Treff war um 08.00 Uhr auf dem schmalen Parkplatz am ZOB, in der Wismarer Wasserstraße. Nach einer kurzen Begrüßung und Festlegung unserer Fahrroute starteten wir von hier aus in Richtung Schönberg. Hier erwarteten uns noch drei weitere Pilzfreunde und wir drehten angesichts der Pilzarmut nur eine kleinere Runde und obendrein fing es zwischenzeitlich auch etwas an zu regnen. An mangelnder Feuchtigkeit des Waldbodens kann es nicht gelegen haben, dass so wenig los war. Vielmehr haben diese gehaltvolleren Wälder immer wieder ihre Launen, wie es auch in Vorjahren häufiger der Fall war. Anscheinend brauchen sie richtig heiße Sommer, um zu dieser Jahreszeit schon ordentlich Pilze hervor bringen zu können. Das Gebiet ist hügelig und sehr abwechslungsreich. Buchenwälder dominieren zwar, aber es gibt sowohl Fichten- und Lärchenbereiche, kleinere Bachtäler, Erlenbrüche wie auch Sümpfe und Moore. Anfang der 1990er Jahre führten Benno Westphal, Jürgen Schwik und meine Wenigkeit hier eine erfolgreiche Kartierungsexkursion durch. Wir waren auch damals schon von dem alten und vielseitigen Baumbestand beeindruckt.

Diese fleischigen und kompakten Champigons mit ihrem merkwürdigen, seefischartigem Geruch haben wir allerdings nicht hier gefunden, sondern wurden uns von einem Pilzfreund mit gebracht. Sie wuchsen bei Bekannten auf dem Grundstück unter Fichten. Es handelt sich um den Übelriechenden Champignon ( Agaricus maleolens). Er gilt als selten, was allgemeinen auf jeden Fall zutrifft. Das besndere scheint bei dieser Art zu sein, das sie gerne auf Privatgrundstücken unter angeplanzten Nadelbäumen wächst. Nicht jeder geht mit den Pilzen zum Fachmann, was vermuten läßt, das die Art vieleicht doch etwas häufiger vorkommt, denn sie wurde mir schon hin und wieder von solchen Standorten in die Pilzberatung gebracht. Der Pilz gilt aufgrund seines unangenehmen geruches als ungenießbar.

Diese fleischigen und kompakten Champigons, mit ihrem merkwürdigen, seefischartigen Geruch, haben wir allerdings nicht hier gefunden, sondern sie wurden uns von einem Pilzfreund mit gebracht. Sie wuchsen bei Bekannten auf dem Grundstück unter Fichten. Es handelt sich um den Übelriechenden Champignon (Agaricus maleolens). Er gilt als selten und wird nach Recherchen von Ulrich Klein seit neuestem nicht mehr als eigene Art geführt und ist nun mit dem ebenfalls seltenen Salzwiesen – Champignon (Agaricus bernardii) zusammen gelegt worden, was ich für sehr richtig halte, denn markannte Unterschiede konnte ich bei beiden Arten noch nie feststellen. Allesfalls die variierende Hutbeschuppung sowie der Standort waren für mich ein Zeichen, die beiden zu trennen. Das besondere scheint bei der hier vorgestellten Form allerdings zu sein, das sie gerne auf Privatgrundstücken unter angepflanzten Koniferen wächst. Nicht jeder geht mit den Pilzen zum Fachmann, was vermuten lässt, dass die Art vielleicht doch etwas häufiger vorkommt, denn sie wurde mir schon hin und wieder von solchen Standorten in die Pilzberatung gebracht. Der Pilz gilt aufgrund seines unangenehmen Geruches als ungenießbar, obgleich er aus den Steppengebieten Ungarns als guter Speispilz beschrieben worden ist. Vieles ist einfach nur Geschmackssache!

Dann ging es auf die kollektive Jagd, die heute leider kaum von Erfolg gekrönt war. Pilzsucher bezeichnet man auch als die vornehmen Jäger des Waldes, obwohl viele Wildbrettschützen eigentlich sich dafür halten. Darüber läßt sich ganz gewiß streiten!

Dann ging es auf die kollektive Jagd, die heute leider kaum von Erfolg gekrönt war. Pilzsucher gelten auch als die vornehmen Jäger in Wald und Flur, obwohl viele Wildbrettschützen es eigentlich anders herum sehen. Darüber lässt sich ganz gewiss streiten!

Schleimpilze sind eigentlich nicht unsere Zielgruppe, dennoch können wir uns immer wieder an ihnen erfreuen. Hier sehen wir den auffälligen Himmbeerroten Schleimpilz.

Schleimpilze sind eigentlich nicht unsere Zielgruppe, dennoch können wir uns immer wieder an ihnen erfreuen. Hier sehen wir den auffälligen Himbeerroten Schleimpilz (Tubifera ferruginosa).

An alten Fichtenstubben fällt dieser Porling nicht nur durch seine warm gelbbraune Färbung auf, nein auch sein Geruch kann die Sinne betören. Er duftet wunderbar fenchelartig. Es ist die Fencheltramete (Goleoporus odoratus. Aufgrund ihrer holzigen Konsistenz ist sie natürlich ungenießber.

An alten Fichtenstubben fällt dieser Porling nicht nur durch seine warm gelbbraune Färbung auf, nein, auch sein Geruch kann die Sinne betören. Er verströmt einen wunderbaren, fenchelartigen Duft. Es handelt sich um die Fencheltramete (Gleophyllum odoratum). Aufgrund ihrer holzigen Konsistenz ist sie ungenießbar.

Und wieder ein wunderschöner Schleimpilz - Ceratiomyxa fructiculosa. Ein deutscher Name ist mir leider nicht bekannt. Er ist recht häufig auf Nadelholz zu beobachten.

Und wieder ein wunderschöner Schleimpilz – Ceratiomyxa fructiculosa. Ein deutscher Name ist mir leider nicht bekannt. Er kommt recht häufig auf Nadelholz vor.

Auf dem Fruchtkörper dieses häufigen Flachen Lackporlings (Ganoderma lipsiense) hat sich reichlich eigener, zimtfarbener Sporenstaub abgelagert

Auf dem Fruchtkörper dieses häufigen Flachen Lackporlings (Ganoderma lipsiense) hat sich reichlich eigener, zimtfarbener Sporenstaub abgelagert.

Wunderschöne Strukturen auf der Hutoberfläche des Löwengelben Porlings (Polyporus varius).

Wunderschöne Strukturen auf der Hutoberfläche des Löwengelben Porlings (Polyporus varius).

Alles wartet auf meine Wenigkeit. Wo wollen wir weiter gehen. Wir stehen hier am Scheideweg. Angesichts der Pilzarmut entschloßen wir uns nicht die große, sondern die kleinere Route durch diesen schönen Wald abzuwandern.

Alles wartet auf meine Wenigkeit. Wo wollen wir weiter gehen? Wir stehen hier am Scheideweg. Angesichts der Pilzarmut entschlossen wir uns nicht die große, sondern die kleinere Route durch diesen schönen Wald abzuwandern.

Und dann, wie ein kleines Wunder, ein frischer Rotfuß - Röhrling (Xerocomus chrysenteron). Es sollte der einzige bleiben.

Und dann, wie ein kleines Wunder, ein frischer Rotfuß – Röhrling (Xerocomus chrysenteron). Er sollte der einzige bleiben.

Wie im zietigen Frühjahr, freuten wir uns heute, wenn wir wenigstens mal einen zerbrechlichen Tintling zu gesicht bekamen. Es könnte sich um den häufigen Scheibchen - Tintling (Coprinus plicatillis) handeln.

Wie im zeitigen Frühjahr, freuten wir uns heute, wenn wir wenigstens mal einen zerbrechlichen Tintling zu Gesicht bekamen. Es könnte sich um den häufigen Scheibchen – Tintling (Coprinus plicatillis) handeln.

Ganz zum Schluß dann doch noch ein kleiner, aufmunternder Lichtblick. Ein Grauer Wulstling und ein Breittblatt, welch ein großes Geschenk!

Ganz zum Schluss dann doch noch ein kleiner, aufmunternder Lichtblick. Ein Grauer Wulstling und ein Breitblatt, welch ein großes Geschenk!

Tja, das war heute wohl eine Luftnummer, aber wir sehen es gelassen und nehmen es mit Humor. Es kann nur besser werden, wie oft haben wir uns diesen Spruch schon gesagt!

Tja, das war heute wohl eine Luftnummer, aber wir sehen es gelassen und nehmen es mit Humor. Es kann nur besser werden, wie oft haben wir uns diesen Spruch schon gesagt!

Regionalinformationen auch unter:

www.stadt-schoenberg.de

Wann geht es wieder in die Pilze? – Siehe unter Termine!