Pilztagebuch August 2013/1

Wetter und Pilzwachstum im Nordwesten Mecklenburgs

Tagebuch Wetter und Pilze im August 2013/1

Mit einem Foto des Flockenstieligen Hexen - Röhrlings (Boletus luridiformis) habe ich das Juli - Tagebuch kurz vor meinem Urlaub geschlossen, mit ihnen möchte ich auch den August wieder eröffnen. Es sind, neben einigen anderen, selteneren Röhrlingen, die einzigen dieser beliebten Pilzgruppe, die trotzt der langen Trockenheit noch nicht aufgegeben haben. Am Standort im Haushalt Forst am 28.07.2013 fotografiert.

Mit einem Foto des Flockenstieligen Hexen – Röhrlings (Boletus luridiformis) habe ich das Juli – Tagebuch kurz vor meinem Urlaub geschlossen. Mit ihnen möchte ich auch den August wieder eröffnen. Sie sind, neben einigen anderen, selteneren Röhrlingen, die einzigen dieser beliebten Pilzgruppe, die trotzt der langen Trockenheit noch nicht aufgegeben haben. Am Standort im Haushalt Forst am 28.07.2013 fotografiert.

Donnerstag, 01. August – Nach wunderschönen, aber auch sehr trockenen Tagen in Norwegen, habe ich mich in den letzten Tagen etwas über die aktuelle Situation in heimischen Gefilden kundig gemacht. Wie erwartet, ist das Pilzwachstum in unseren sandigen Gebieten nahezu vollständig versiegt. Ebenfalls erwartungsgemäß halten unsere schattigen Buchenwälder auf besseren Böden immer noch dagegen und es ist in ihnen noch einiges zu finden. Zumindest was unseren beliebten Haushalt Forst betrifft. Am Sonntag war ich hier mit Raritätenjäger Andreas Okrent verabredet. Aspekt bildend waren Langstielige Pfeffermilchlinge vertreten. Immer wieder neue Stellen dieser großen, weißen und markanten Milchlinge des Buchenwaldes. So viele wie lange nicht! Es war eine Freude, denn dieser, nur nach besonderer Zubereitung essbare Milchling, zählt zu meinen Lieblingspilzen. Nicht vom Speisewert her, sondern wegen seiner erhabenen Schönheit. Hier und da einige Rosa – Täublinge, Frauen – Täublinge, Rotstielige Leder – Täublinge, Morse – Täublinge u. a. An Röhrlingen wuchsen noch sehr schöne und frische Flockenstielige Hexen – Röhrlinge, letzte Fahle Röhrlinge und Anhängsel – Röhrlinge. Unsere Klassiker, also die volkstümlichen Speisepilze, sind nahezu völlig verschwunden! Gestern war ich nochmals dort, um Ausstellungspilze zu suchen. Neben den erwähnten Arten fand ich auch einen Ästigen Stachelbart und einen Eichhasen. Beide ganz frisch. Hier hatte es in den Tagen zuvor ganz gut geregnet. Der Wald war richtig nass mit großen Pfützen auf den Wegen. Allerdings viel zu wenig, um einen neuen Wachstumsschub auszulösen. Dafür haben die Niederschläge in unserem gesamten Einzugsgebiet einfach nicht ausgereicht. Im nördlichen Schleswig – Holstein und besonders in Vorpommern ist einiges vom Himmel gekommen. Hier darf man in 10 – 14 Tagen schon wieder leise hoffen. Am Montag und auch heute habe ich unsere Ausstellung wieder erneuert. Es liegen aktuell 85 Arten auf den Flächen. Davon sind in dieser Woche erstmals mit dabei: Morse – Täubling, Gelber Rauhfuß, Ästiger Stachelbart und Eichhase.

Der Super - Fund am Sonntag war natürlich für Andreas und meiner Wenigkeit der Gelbe Rauhfuß (Leccinum crocipodia). Allerdings ist der Standort nicht neu, denn genau hier hatte Klaus Warning ihn schon einmal auf einer Pilzwanderung im Jahr 2010 entdecken können. Die bei uns sehr seltene Art ist wärmeliebend und wächst hier unter Eiche. Rote Liste 4 = potentiell gefährdet!

Der Super – Fund am Sonntag war natürlich für Andreas und meine Wenigkeit der Gelbe Rauhfuß (Leccinum crocipodia). Allerdings ist der Standort nicht neu, denn genau hier hatte Klaus Warning ihn schon einmal auf einer Pilzwanderung im Jahre 2010 entdecken können. Die bei uns sehr seltene Art ist wärmeliebend und wächst hier unter Eiche. Rote Liste 4 = potentiell gefährdet!

Freitag, 02. August – Sehr heiße, trockene und klare Luft aus Afrika sorgte heute für Wüstenklima. Selbst jetzt am Abend, gegen 20.00 Uhr, liegen die Temperarturen immer noch jenseits der 30 Grad Marke und unter 20 Grad kühlt es bis zum morgen nicht ab. Also eine Tropennacht schließt sich an. Die Hundstage haben uns in diesem Jahr voll im Griff. Bis mindestens Mittwoch nächster Woche soll die Hitze noch anhalten, von einer leichten Abkühlung am Sonntag einmal abgesehen. Danach soll sich die Großwetterlage umstellen und der sonnige und heiße Hochsommer 2013 scheint Geschichte zu sein. Aus meiner Sicht war dieses hochsommerliche Wetter sehr willkommen, nun brauchen war aber starke, ergiebige Niederschläge und dann könnte es ab Mitte, spätestens gegen Ende August, zu einer beachtlichen Pilzschwämme kommen. Fallen die Niederschläge aber eher moderat aus, wird die Hochsaison der Pilze zunächst eher gedämpft durchstarten. Etwas bessere Karten haben die Gebiete, die in den letzten Tagen schon ergiebigere Regenmengen ab bekommen haben. Morgen kann es in Verbindung mit einer Kaltfront zumindest örtlich heftige Gewitter geben. Nach einem etwas kühleren, aber sommerlich warmen Sonntag, soll sich die Hitze ab Montag ein letztes mal auf 30 bis 35 Grad steigern. Bei zunehmender Schwüle kann es im Verlauf verbreiteter zu Gewittern kommen, die zumindest gebietsweise größere Regenmengen bringen könnten. Danach soll es deutlich kühler und wechselhafter mit zeitweiligen Regenfällen oder Schauern weitergehen. Warten wir also ab, wie es sich entwickelt. Ob es zu einer heftigen „Pilzexplosion“ kommen wird oder eher ein verhaltenes Pilzwachstum im laufe des Monats einsetzt, hängt in erster Linie von der Ergiebigkeit der zu erwartenden Niederschläge ab.

Der Langstielige Pfermilchling (Lactarius pargamenus) ist der Hochsommerpilz schlecht hin. Trotz der Trockenheit war er in guten Buchenwäldern in den letzten zwei bis drei Wochen eine Charakterart. Sein Fruktifikationspahse ist auf den Juli und August beschränkt und er wird sich in Kürze bis zum nächsten Sommer aus unseren Wäldern verabschieden. Wenn das neuerliche Pilzwachstum nach den zu erheffenden Niederschläge wieder neu einsetzt, wird er nicht mehr mit dabei sein. Standortfoto am 31.07.2013 im Haushalt Forst.

Der Langstielige Pfeffermilchling (Lactarius pargamenus) ist der Hochsommerpilz schlecht hin. Trotz der Trockenheit war er in guten Buchenwäldern in den letzten  Wochen eine Aspekt bildende Charakterart. Seine Fruktifikationsphase ist auf den Juli und August beschränkt und er wird sich in Kürze bis zum nächsten Sommer aus unseren Wäldern verabschieden. Wenn das neuerliche Pilzwachstum, nach den zu erhoffenden Niederschlägen, wieder durchstartet, wird er nicht mehr mit dabei sein. Standortfoto am 31.07.2013 im Haushalt Forst.

Sonnabend, 03. August – Nach einem weiteren, heißen „Hundstag“, gab es am Abend in unserem Einzugsgebiet einige, kräftige Gewitterschauer. Örtlich gab es Starkregen, aber alles in allem auch nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein. Dieser wird bis Mitte der Woche immer noch heiß gehalten, aber die löschversuche des Wetters dürften sich ab Dienstag deutlich verstärken. Die Hundstage sollen sich um die Wochenmitte mit einer ausgeprägten Schwergewitterlage verabschieden, dabei kann es gebietsweise zu ergiebigen Niederschlägen kommen. Sollten wir zu den Regionen mit stärkeren Niederschlägen gehören, dann kann es ab Ende August richtig los gehen. Bis dahin heißt es abwarten und Tee oder andere erfrischende Getränke zu sich nehmen. Die Erwartungshaltung für die dann möglicherweise beginnende Hauptsaison ist in diesem Jahr jedenfalls hoch!

Holzpilze, so wie dieser kleine Ästige Stachelbart (Hericium coralloides) haben es bei trockenem Wetter einfacher und können diesen widrigen Wachstumsbedingungen zumindest an schattigen Stellen lange trotzen. Dieses schöne Pilz scheint leider immer seltener zu werden, da immer weniger alte Buchenstämmen, an denen er bevorzugt vorkommt in unseren Wäldern zurück bleiben. In diesem Falle hat er sich mit einem etwa armdicken Buchenast begnügt, was auch sein Größenwachstum in Grenzen hielt. Am Standort im Haushalt Forst am 31.07.2013 fotografiert. Essbar, aber nur wenn er am Standort sehr üppig wächst, sonst lieber schonen!

Holzpilze, so wie dieser kleine Ästige Stachelbart (Hericium coralloides) haben es bei trockenem Wetter einfacher und können diesen widrigen Wachstumsbedingungen zumindest an schattigen Stellen länger trotzen. Dieser schöne Pilz scheint leider immer seltener zu werden, da immer weniger alte Buchenstämme, an denen er bevorzugt vorkommt, in unseren Wäldern zurück bleiben. In diesem Falle hat er sich mit einem etwa armdicken Buchenast begnügt, was auch sein Größenwachstum in Grenzen hielt. Am Standort im Haushalt Forst am 31.07.2013 fotografiert. Essbar, aber nur wenn er am Standort sehr üppig wächst, sonst lieber schonen!

Sonntag, 04. August – Heute Vormittag war ich mit Andreas Okrent im Haushalt Forst verabredet. Ich brauchte wieder einige Frischpilze für meine Dauerausstellung und Andreas war wie immer auf der Suche nach Raritäten zum fotografieren. Während ich noch einige Arten für die Ausstellung zusammen bekam und Bilder für mein Tagebuch machen konnte, sah es für Andreas in punkto Raritäten schlecht aus. Nur zwei, eher kümmerliche Anhängsel – Röhrlinge, konnten wir aufspüren. An Röhrlingen gab es sonst nur noch einen alten Flockenstieligen Hexenpilz und ein relativ frisches Rotfüßchen. Ansonsten hier und da einige Täublinge oder Milchlinge, Tendenz abnehmend. Obwohl es richtig nass war, denn auch gestern Abend zog hier noch ein Gewitterschauer rüber. Da der Haushalt Forst in der vergangenen Woche schon einmal von einem Starkregenschauer bedacht worden war, tauchten als Resultat dieser Niederschläge nun auch schon die ersten Mürblinge und zarte Tintlinge auf. Für einen deutlichen Wachstumsschub ansehnlicherer Arten war es aber bislang noch viel zu wenig. Wir warten auf mehr und die Norm scheint in den nächsten Tagen günstig zu sein!

Diese beiden, von den Schnecken schon arg in Mitleidenschaft gezogenen Anhängsel - Röhrlinge (Boletus appendiculatus) waren neben einem alten Flockenstieligen Hexen - Röhrling und einem Rotfuß - Röhrling die einzigen Vertreter dieser beliebten Pilzguppe. Sollten bei der in der kommen Woche zu erwartenden Schwergewitterlage endlich auch wir mit ergiebigeren und flächendeckenderen Starkregenfällen bedacht werden, könnte es um den 20. August eine regelrechte Röhrlingschwämme einsetzen.

Diese beiden, von den Schnecken schon arg in Mitleidenschaft gezogenen Anhängsel – Röhrlinge (Boletus appendiculatus) waren neben einem alten Flockenstieligen Hexen – Röhrling und einem Rotfuß – Röhrling die einzigen Vertreter dieser beliebten Pilzgruppe. Sollten bei der in der kommen Woche zu erwartenden Schwergewitterlage endlich auch wir mit ergiebigeren und flächendeckenderen Starkregenfällen bedacht werden, könnte ab dem 20. August eine regelrechte Röhrlings – Schwämme einsetzen.

Montag, 05. August – Jetzt wird es allmählich spannend. Bekommen wir in dieser Woche ergiebige Regenfälle oder nicht? Die Wetterkonstellation für die nächsten drei Tage sieht jedenfalls gut aus. Verbreitet kann es zu kräftigen Gewittern und starkregenfällen kommen. Heute Nacht geht es im Westen und Nordwesten Deutschlands mit ersten Gewittern los. Morgen kann es auch bei uns zur Sache gehen, allerdings liegt unser Einzugsbereich leider an der Grenze zu etwas stabilerer Luft, die mit den nächtlichen Gewittern in den Nordwesten strömt, so dass sich der Gewitter- und Niederschlagsschwerpunkt eher östlich von uns abspielen könnte. Für Mittwoch stellen die Wetterfrösche dann für ganz Deutschland schwere Gewitter und gebietsweise starke Regenfälle mit Überschwämmung – Potenzial in Aussicht. Da es sich aber auch hier im wesentlichen um Gewitterkomplexe handelt, können die Niederschläge wieder sehr ungerecht verteilt sein. Wir hoffen mal, das unsere Pilzgebiete zu den Niederschlagsschwerpunkten zählen. Wer über die aktuelle Entwicklung im Bilde sein möchte, und das ist bei derartigen Wetterlagen zumindest stündlich erforderlich, kann sich unter www.wetter-online.de und www.unwetterzentrale.de bestens informieren.

Dieses wunderschöne Blitzfoto gelang mir am Abend des 04. Juli 2009 südlich von Wismar. Es zeigt ein isoliertes, zweizelliges Wärmegewitter, das sich am Abend in sehr heißer Luft gebildet hatte. Die Chemie und Harmonie dieses Gewitterbildes ist einmalig schön! Es ist mein Lieblingsfoto!

Dieses wunderschöne Blitzfoto gelang mir am Abend des 03. Juli 2009 südlich von Wismar. Es zeigt ein isoliertes, zweizelliges Hitzegewitter, das sich am Abend in sehr heißer Luft gebildet hatte. Die Konstellation und Harmonie dieses Gewitters, aus meiner Distanz gesehen, ist einmalig schön! Es ist mein persönliches Lieblingsfoto!

Dienstag, 06. August – Die ersten Gewitter sind über Mecklenburg – Vorpommern hinweg gezogen. Am Morgen überquerte ein Gewittercluster unser gesamtes Einzugsgebiet von Südwest nach Nordost. Während es neben einigem Gepolter in Wismar bei wenigen Tropfen blieb, gab es sonst doch vielfach heftige Regenschauer. Am Nachmittag traf es dann Vorpommern. Beide Ereignisse haben aber keinen großen Einfluss auf die Entwicklung eines nachhaltigen Wachstumsschubes, sondern führen lediglich dazu, dass einige Kleinarten wieder häufiger werden, denn es gab in den letzten Tagen schon einige, teils kräftige Schauer. Vielleicht fühlt sich auch mal ein Rotfüßchen oder ein Champignon dadurch zum Wachstum animiert. Allerdings gab es in Vorpommern kürzlich schon ergiebigere Regenfälle. Hier könnten in einigen Tagen vielleicht schon ein Paar mehr Pilze auftauchen. Zur Stunde (20.00 Uhr) ziehen über der Mitte und dem Osten Deutschlands verbreitet massive Schwergewitter hinweg. Es wird schon von ersten Schäden berichtet. Diese gewaltigen Gewitter werden Nordwestmecklenburg am Abend und in der Nacht kaum tangieren und südöstlich unseres Einzugsgebietes vorbeischwenken. Allerdings könnte Vorpommern davon profitieren. Hier könnte in den nächsten Stunden noch einiges passieren. Wir müssen unsere Hoffnung nun auf Morgen vertagen. Über Süddeutschland soll ein kräftiges Gewittertief entstehen und im Verlauf starke Regenfälle und Schwergewitter Richtung Norden und Nordosten schieben. Die letzte Niederschlagsprognose für unsere Region bei www.wetter-online.de lag am Nachmittag bei möglichen 10 – 20 Litern. In einzelnen Gewittern können 20 – 40 Liter und mehr zusammen kommen. Gestern habe ich im übrigen die Ausstellung wieder erneuert. Es liegen jetzt 86 Arten auf den Flächen. Erstmals in dieser Saison mit dabei: Ausgehöhlte Trüffel, Spindeliger Rübling und Breitblättriger Rußmilchling.

Meine letzten Exkursionen führten mich ausschließlich in den Haushalt Forst, da ich weiß, dass hier zumindest noch ein Minimum an attraktiveren Arten zu finden ist. Zu diesen zählen auch diese Täublinge aus der Stink - Täublingsgruppe. Auf wenigen Quadratmetern schieben hier ständig neue Pilze aus dem Waldboden. Namensgebend für den Morse - Täubling (Russula illota) sind die schwärzlich punktierten Lamellenschneiden, wie mit Morsezeichen besetzt. Sein Geruch ist angenehm mandelartig oder nach Marzipan. Trotzdem ist er als ungenießbar einzustufen. Standortfoto am 01.07.2013.

Meine letzten Exkursionen führten mich ausschließlich in den Haushalt Forst, da ich weiß, dass hier zumindest noch ein Minimum an attraktiveren Arten zu finden ist. Zu diesen zählen auch diese Täublinge aus der Stink – Täublingsgruppe. Auf wenigen Quadratmetern schieben hier ständig neue Pilze aus dem Waldboden. Namensgebend für den Morse – Täubling (Russula illota) sind die schwärzlich punktierten Lamellenschneiden, wie mit Morsezeichen besetzt. Sein Geruch ist angenehm mandelartig oder nach Marzipan. Trotzdem ist er als ungenießbar einzustufen. Standortfoto am 31.07.2013.

Mittwoch – 07. August – Gestern Abend und in der vergangenen Nacht hat es im Süden Mecklenburgs und in Richtung Vorpommern zeitweise kräftig geregnet und gewittert. Unser Einzugsgebiet hat bis auf wenige Tropfen nichts abbekommen. In Vorpommern könnte es nun tatsächlich ab Mitte August in punkto Pilzwachstum etwas besser werden. Unsere Hoffnung beruht nun auf die kommende Nacht und das vorhergesagte Gewittertief. Bis zum späten Nachmittag passierte noch nicht viel, aber ab ca. 18.00 Uhr fing es in südwestlicher Richtung verstärkt an zu Brodeln und örtlich sind erste kräftige Schauer und Gewitter entstanden. Diese sollen sich in den nächsten Stunden noch deutlich intensivieren und unter www.unwetterzentrale.de wird immer noch vor gebietsweise schweren Gewittern am Abend und in der Nacht gewarnt. Der Niederschlags- und Gewitterschwerpunkt soll sich nach den Computerberechnungen im laufe der Nacht genau in unsere Region verlagern. Die aktuelle, durchschnittliche Niederschlagsprognose für unser Gebiet lag am Abend bei 10 bis 20 l/qm. In starken Gewittern bei 20 bis 40 l/qm. Es bleibt zu hoffen, dass diese Entwicklung auch so eintrifft, denn es scheint mittelfristig die letzte Chance auf ergiebige Niederschläge zu sein. Moderates Sommerwetter mit einigen Schauern und etwas Regen wird für die nächsten 14 Tage prognostiziert, aber keine stärkeren Niederschläge mehr. Nicht nur für unsere Pilzfreunde, die es kaum noch abwarten können, dass es endlich wieder los geht, sondern vor allem für das Unternehmen Steinpilz – Wismar sind ergiebige Niederschläge dringend angezeigt, denn die letzten finanziellen Reserven sind endgültig aufgebraucht. Schon jetzt steht fest, dass ich, um meinen finanziellen Verpflichtungen für den September nachkommen zu können, erstmals Vereinsbeiträge und Spenden, die auf das Konto der Pilzfreunde in der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. eingezahlt wurden, verwenden muss. Das geht auch nur für einen Monat, dann ist endgültig Schluss! Es sei denn, die Saison läuft kurzfristig doch noch zur Höchstform auf. Permanente Dauerbaustelle in unserer Straße und vor unser Eingangstür seit Oktober zollen ihren Tribut. Ohrenbetäubender Lärm und Absperrungen vor dem „Steinpilz“ halten viele Besucher ab. In den letzten Tagen spitzte es sich sogar wieder zu. Der Bürgersteig war gerade verlegt und Entspannung zeichnete sich ab. Aber dann ging es am Montag wieder richtig los. Der Gehweg vor dem Steinpilz wurde mit Presslufthämmern wieder aufgebrochen, da anscheinend einige Kabel nicht richtig verlegt oder angeschlossen wurden. Dann wurde geflext, und zwar Steine direkt vor offen stehender Tür. Nach wenigen Minuten war mein gesamter Laden eingenebelt und vollgestaubt und ich konnte heute, anstatt zu einer Exkursion aufzubrechen, zum Stuben und Revierreinigen antreten. Ein weiterer Grund für diese negative Entwicklung ist das Wetter. Wochenlange Hitze und Trockenheit haben das anfänglich gute Pilzwachstum nahezu zum erliegen gebracht. Keine Frischpilze, Hitze und Trockenheit, da steht kaum jemanden der Sinn nach einer Pilzausstellung, die ohnehin nicht attraktiv gestaltet werden kann, da entsprechende Exponate einfach nicht wachsen. Gesetzliche Veränderungen beim Erwerb des Fischereischeines haben unsere Fischereischeinlehrgänge stark reduziert. Auch dieses Geld fehlt. Das ist tödlich, nicht nur für mich, es haben auch schon andere Läden in unserer Straße seit Beginn der Bauarbeiten das Handtuch geworfen.

Auch dieser Täubling riecht angenehm nach Marzipan oder Mandeln und gehört in die Stink - Täublingsgruppe. Ihm fehlen aber die Morsezeichen auf den Lamellenschneiden. Es handelt sich um den minderwertigen Mandel - Täubling (Russula laurocerasi). Am Standort fotografiert am 31.07.2013 im Haushalt Forst.

Auch dieser Täubling riecht angenehm nach Marzipan oder Mandeln und gehört in die Stink – Täublings – Gruppe. Ihm fehlen aber die Morsezeichen auf den Lamellenschneiden. Es handelt sich um den minderwertigen Mandel – Täubling (Russula laurocerasi). Am Standort fotografiert am 31.07.2013 im Haushalt Forst.

Donnerstag, 08. August – Das war ja mal wieder eine Luftnummer. Nichts mit 10 – 20 Liter Regen auf dem Quadratmeter, statt dessen maximal einige Regentropfen. Die mehrtägige Gewitterlage hat uns im wesentlichen ausgespart. Lediglich der äußerste Südosten und Osten Mecklenburg – Vorpommerns haben ernstzunehmende Niederschläge abbekommen. Besonders stark geregnet hat es in vielen Regionen Sachsen – Anhalts und Berlin/ Brandenburgs. Dort sind verbreitet mehr als 20 Liter gefallen. Hier sollten die Pilzfreunde ihre Stellen Mitte bis Ende August verstärkt kontrollieren. Das gilt auch für andere Regionen mit entsprechenden Regenfällen in den letzten Tagen. Ob es aber in den sandigen Kiefernwäldern Brandenburgs schon etwas bringen wird, bleibt zu bezweifeln. Bei uns wird vorläufig nicht viel passieren. Höchstens sehr regional, wo sich die Schauer der letzten Zeit gehäuft haben, könnte eventuell eine leichte Entspannung an der Pilzfront eintreten. Sollten die gelegentlichen Niederschläge, die für die nächste Zeit voraus gesagt sind, weiterhin nur kleckerweise fallen, bleibt ein starker, spätsommerlicher Pilzschub ein Wunschtraum. Nennenswertes Pilzwachstum wird bei uns also kaum vor September zu erwarten sein. Im übrigen informierte mich heute unsere Pilzfreundin Angelika Boniakowski über die Lage im Haushalt Forst. Ihr Fazit: Tote Hose! Drei Sonnen – Täublinge und zwei junge Flockenstielige Hexen – Röhrlinge war alles, was sie dort finden konnte. Im Züsower Forst war überhaupt nichts!

Natürlich stehen im Haushalt Forst noch ein Paar mehr Pilze, auf jeden Fall diese leicht giftigen Dickschaligen Kartoffel - Hartboviste (Scleroderma citrinum). Ich habe bei meinem letzten Besuch diese Aufnahme gemacht und auch noch welche an den dortigen Moorlöchern stehen gelassen, in der Hoffnung, dass sich an ihnen bald Schmarotzer - Röhrlinge entwickeln werden. Diese sind nähmlich im Haushalt Forst in manchen Jahren durchaus gut vertreten. Standortfoto am 04.08.2013.

Natürlich stehen im Haushalt Forst noch ein Paar mehr Pilze, auf jeden Fall diese leicht giftigen Dickschaligen Kartoffel – Hartboviste (Scleroderma citrinum). Ich habe bei meinem letzten Besuch diese Aufnahme gemacht und auch noch welche an den dortigen Moorlöchern stehen gelassen, in der Hoffnung, dass sich an ihnen bald Schmarotzer – Röhrlinge entwickeln werden. Diese sind nämlich im Haushalt Forst in manchen Jahren durchaus gut vertreten. Standortfoto am 04.08.2013.

Freitag, 09. August – Nach dem unsere letzte Pilzwanderung vor zwei Wochen wegen Extremhitze ausgefallen war, wollen wir morgen wieder durchstarten. Treff ist um 08.00 Uhr am Parkplatz hinter dem ZOB in Wismar. Mit den vorhandenen Autos fahren wir nach Klein Warin und wollen von hier aus bis zur mecklenburgischen Kleinstadt Warin wandern. Da es sich um ein sandiges Laub- und Nadelwaldgebiet, teils mit Heidecharakter handelt, sind die Erwartungen, Frischpilze zu finden, leider nur sehr gering. Allerdings ist irgend etwas interessantes aus dem Reich der Pilze zum Erläutern, Vorstellen und kennen lernen bekanntlich immer zu finden. In diesem Sinne sind alle Pilzfreunde, die nicht vordergründig eine Pilzmahlzeit erhoffen, sehr herzlich eingeladen. Das Wetter soll morgen recht wechselhaft sein, aber bis zum Mittag wahrscheinlich noch trocken. Danach können Schauer und Gewitter aufziehen. Leicht wechselhaft bei gemäßigten Temperaturen soll es auch in der nächsten Woche weiter gehen, wobei an einzelnen Tagen immer mal mit Gewitterschauern zu rechnen ist. Laut einiger Wetterfrösche kann es regional auch mal stärker regnen. Es wäre nicht schlecht, wenn sich diese Regionalereignisse auch mal nach Westmecklenburg veriiren würden!

Diese geringwertigen Spindeligen Rüblinge (Collybia fusipes) habe ich am 04.08.2013 am Fuße einer alten Eiche im Haushalt Forst fotografiert. Da sie in Verbindung mit dem Holz stehen, sind sie auch bei Trockenheit noch lange zu finden. Die meist büschilg wachsenden Pilze haben eine spitz/spindelig zulaufende Stiebasis und werden im laufe ihrer Entwicklung immer dunkelfleckiger. Der ganze Pilz wirkt gummi- bis lerderartig zäh.

Diese geringwertigen Spindeligen Rüblinge (Collybia fusipes) habe ich am 04.08.2013 am Fuße einer alten Eiche im Haushalt Forst fotografiert. Da sie in Verbindung mit dem Holz stehen, sind sie auch bei Trockenheit noch lange zu finden. Die meist büschelig wachsenden Blätterpilze haben eine spitz/spindelig zulaufende Stielbasis und werden im laufe ihrer Entwicklung immer dunkelfleckiger. Der ganze Pilz wirkt gummi- bis lederartig zäh.

Sonnabend, 10. August – Sechs Leute waren wir heute zu unserer Pilzwanderung von Klein Warin bis Warin. Es sind Laub- und Nadelwälder auf sandigem Untergrund. Wie erwartet sah es in punkto Frischpilze mehr als bescheiden aus, aber die kurzen, teils heftigen Schauer der letzten Zeit haben hier zaghaft den einen oder anderen Frischpilz sprießen lassen. Diese gab es aber fast nur am Wegesrand, wo der Regen besser hinkommt und durch Pfützenbildung punktuell ausreichend Wasser für einige Pilze zusammen läuft. Siehe auch unter „Bescheidene Augustwanderung“. Vom Wetter her war es in zunehmender Schwüle bis zum Mittag noch trocken. Kaum waren wir mit unserer Wanderung fertig, ballten sich teils mächtige Gewitterwolken zusammen und örtlich gab es in unserem Einzugsgebiet kurze, aber heftige Regenschauer. Wie auch heute zu vermerken war, können diese kurzen Regengüsse hier und da ausreichen, um den einen oder anderen Frischpilz hervor zu locken. Es wird sicher auch einzelne Wälder geben, wo bereits des öffteren in den letzten zwei Wochen kurzzeitig kräftige Regengüsse nieder gegangen sein mögen und in der Summe schon wieder einiges ermöglichen. Ein richtiger Durchbruch an der Pilzfront zeichnet sich aber bis auf weiteres nicht ab.

Etwas kurios war heute der Fund dieser Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) Sie wuchsen aus einem flachen Haufen von Sägespänen heraus, die man genau an ihrer angestammten Wuchstelle ablagerte. Dadurch entstand ein für sie besonders gutes Mikroklima und sie konnten sich im Schutz der Späne, die zudem noch Feuchtigkeit gebunden haben, recht gut entwickeln. Standortfoto am 10.08.2013 im Neukloster Forst.

Etwas kurios war heute der Fund dieser Pfifferlinge (Cantharellus cibarius). Sie wuchsen aus einem flachen Haufen von Sägespänen heraus, die man genau an ihrer angestammten Wuchsstelle ablagerte. Dadurch entstand ein für sie besonders günstiges Mikroklima und sie konnten sich im Schutz der Späne, die zudem noch Feuchtigkeit binden konnten, recht gut entwickeln. Standortfoto am 10.08.2013 im Neukloster Forst.

Sonntag, 11. August – Heute war ich mit Irena und Jonas kurz in Richtung Goldberg gefahren. Wir haben den ausgedehnten Wälder dieser Region einen Kurzbesuch abgestattet. Hier sind zumindest stellenweise, Ende Juli, bei einer Gewitterlage, recht ordentliche Niederschläge bis an die 20 Liter zusammen gekommen und anscheinend gab es danach auch noch weitere Schauer. Da wir aber nicht viel Zeit hatten, drehten wir nur eine kleine Runde im Laub- und Nadelmischwald in Mildenitz – Nähe. Schon beim Aussteigen zeigten sich zahlreiche Pilze längst des Waldweges. Es waren hauptsächlich kleine Waldfreund – Rüblinge, die hier einen richtigen Wachstumsschub erlebten. Dazwischen einige Gelbbräunliche-und Kerbrandige Trichterlinge. An einer besonders feuchten und schattigen Stelle einige Schwarzblauende Röhrlinge. In diesem Gebiet hatte es wirklich in der letzten Zeit einiges an Regen gegeben, was unschwer auf den Wegen zu erkennen war. Das Waldgebiet im Bereich der Mildenitz und des Woseriner Sees ist teils sehr weitläufig und ausgedehnt. Es muss nicht überall so viel Regen gefallen sein, da bei Gewittern die Niederschläge auch auf engstem Raum oft sehr unterschiedlich verteilt sind. So kann es in einem Waldbereich plötzlich richtig gut Pilze geben und wenige hundert Meter weiter sieht es schon wieder trübe aus. In den attraktiveren Buchenwäldern dieser Region, an lichteren oder grundsätzlich feuchteren Stellen und längst der Wege, könnte in den nächsten Tagen vielleicht auch wieder der eine oder andere Steinpilz und Co. auftauchen. Ein richtiger Durchbruch ist allerdings auch hier noch nicht zu erwarten.

Viele, kleine und essbare Waldfreund Rüblinge (Collybia dryophila) bevölkerten die Ränder der Waldwege. Deutliche Auswirkungen von recht ordentlichen Niederschlägen in diesem Gebiet innerhalb der letzten zwei Wochen. Mykorhizza - Pilze waren, bis auf eine Gruppe Schwarzblauende Röhrlinge, bei unserem halbstündigen Rundgang aber nicht auszumachen. Standortfoto am 11.08.2013 im Mildenitztal.

Viele, kleine und essbare Waldfreund Rüblinge (Collybia dryophila) bevölkerten die Ränder der Waldwege. Deutliche Auswirkungen von recht ordentlichen Niederschlägen in diesem Gebiet innerhalb der letzten zwei Wochen. Mykorrhiza – Pilze waren, bis auf eine Gruppe Schwarzblauende Röhrlinge, bei unserem halbstündigen Rundgang aber nicht auszumachen. Standortfoto am 11.08.2013 im Mildenitztal.

Montag, 12. August – Heute informierte mich Pilzfreundin Angelika Boniakowski von ihrer Waldinspektion am gestrigen Sonntag. Sie war ebenfalls im Goldberger Raum unterwegs und konnte die unterschiedlich verteilten Niederschläge deutlich ausmachen. Es gab Bereiche, die nach wie vor sehr trocken waren, aber auch, so wie wir gestern beobachteten, richtig feuchte Gebiete. In letzterem war zwar auch noch nicht viel an frischen Pilzen zu sehen, aber es scheinen sich die Pfifferlinge wieder langsam zu erholen. Nicht nur Angelika, sondern auch eine Familie mit kleinen Kindern waren kräftig am Sammeln und die Kinder konnten, den Freudenrufen nach zu urteilen, so Angelika, besonders viele dieser kleinen, gelben Kobolde entdecken. Es gibt nach meinen Beobachtungen zumindest zwei weitere Regionen in unserem weiter entfernteren Einzugsbereich, die etwas mehr Niederschläge in der letzten Zeit abbekommen haben. Das ist zum einen der äußerste südwestliche Bereich Mecklenburgs, also in Richtung Elbe sowie der Raum um Parchim und von dort aus weiter östlich, zur Seenplatte hin. Hier zog auch heute wieder ein kräftiges Gewitter rüber. Unser Nahbereich hinkt aber weiterhin deutlich hinterher. Allerdings hat z. B. der Haushalt Forst auch etwas mehr ab bekommen. In diesem war Andreas Okrent gestern unterwegs. Seinen Worten nach war zwar nicht viel los, aber einige frische Wurzelnde Bitter – Röhrlinge, wenige Anhängsel Röhrlinge, Strubbelköpfe und als besonderer Leckerbissen für Raritäten und Fotofreunde, zwei Fruchtkörper des sehr seltenen Gelben Rauhfußes, konnte er entdecken. Im übrigen war Angelika auch noch im Züsower Forst kurz nachschauen. Weiterhin „Tote Hose“! Allerdings zeigte sich an einem Wegrand tatsächlich wieder ein erster Sommersteinpilz! Unser Berliner Pilz- und Vereinsfreund Tommi hat mir eine Info über das neuerliche Auftauchen seiner vegetarischen Hühnerschnitzel, der Schwefel – Porlinge, zukommen lassen. Es ist ja auch Mitte August! Zeit für ihren zweiten Wachstumsschub. Fans dieser schmackhaften Augenweiden sollten ab jetzt wieder ihre Bäume kontrollieren! – Morgen haben die Meteorologen für Norddeutschland viele Schauer und Gewitter angesagt. Mal schauen, was wir davon abbekommen. Ich habe heute wieder unsere Pilzausstellung erneuert. Es liegen 68 Arten auf den Flächen. Erstmals in diesem Jahr mit dabei: Lilablättriger Mürbling, Kerbrandiger Trichterling, Flockiger Trompetenschnitzling und Schwarzblauender Röhrling.

Von oben sehr unscheibar und leicht zu übersehen sind die nicht so selten vorkommenden Schwarzblaunden Röhrlinge (Boletus pulverulentus). Sie ähneln auf den ersten Blick einer Marone, einer Ziegenlippe oder einem Rotüßchen. Der sehr dunkle Hut steht im auffallenden Kontrast zu den schön gelben Röhren. Der ganze Pilz neigt bei der geringsten Berührung zum blauen. Und zwar so intensiv, wie bei keinem anderen Röhrling, nähmlich schwarzblau! Die Art läuft etwas außer Konkurenz in Bezug auf Röhrlingsschübe. Die Pilze wachsen auch wenn es sonst kaum Vertreter dieser beliebten Speisepilzgruppe gibt. Essbar. Standortfoto am 11.08.2013 im Mildenitzgebiet.

Von oben sehr unscheinbar und leicht zu übersehen sind die nicht so selten vorkommenden Schwarzblauenden Röhrlinge (Boletus pulverulentus). Sie ähneln auf den ersten Blick einer Marone, einer Ziegenlippe oder einem Rotüßchen. Der meist sehr dunkle Hut steht im auffallenden Kontrast zu den schön gelben Röhren. Der ganze Pilz neigt bei der geringsten Berührung zum blauen. Und zwar so intensiv, wie bei keinem anderen Röhrling, nämlich schwarzblau! Die Pilze wachsen auch, wenn es sonst kaum Vertreter dieser beliebten Speisepilzgruppe gibt. Essbar. Standortfoto am 11.08.2013 im Mildenitzgebiet.

Dienstag, 13. August – Heute zogen zahlreiche Schauer und Gewitter in kühler und windiger Luft vorüber. Gebietsweise summierten sich die Schauerniederschläge auf 5 bis 10 Liter pro Quadratmeter, andere Ecken, so auch Wismar, bekamen kaum etwas ab. Auch auf unserer traditionellen Abendwanderung, die dieses mal von Wismar über Gägelow, Klein Woltersdorf und zurück führte, war es staubtrocken. Dazu wehte noch ein stark böiger Westwind. Es war nicht der geringste Ansatz eines Frischpilzes auszumachen. Siehe auch unter „Abendwandern und Grillen“.

Unterdessen war Andreas Okrent am Wochenende wieder im Haushalt Forst unterwegs uns sandte mit unter anderen dieses schöne Foto eines jungen Strubbelkopf - Röhrlings ( Strobilomyces floccopus) zu. Er scheint, die etwas stärkeren Niederschläge, die in der letzten Zeit über dieses Waldgebiet zogen, zeigen ihre ersten Auswirkungen.

Unterdessen war Andreas Okrent am Wochenende wieder im Haushalt Forst unterwegs und er sandte mit u. a. dieses schöne Foto eines jungen Strubbelkopf – Röhrlings (Strobilomyces floccopus) zu. Es scheint, die etwas stärkeren Niederschläge, die in der letzten Zeit über dieses Waldgebiet zogen, zeitigen ihre ersten Auswirkungen.

Mittwoch, 14. August – Es ist Mitte August. Beginn der Hauptpilzzeit, des Pilzherbstes (Herbstaspekt: Mitte August bis Mitte Oktober)! Ab Jetzt fruktifizieren in der Regel fast alle Arten aus fast allen Gattungen, klassische Winter und Frühlingspilze ausgenommen. Natürlich ist diese Aspekt – Eingrenzung ein Mittelwert, der sich nach hinten oder auch nach vorne verschieben kann. In diesem Jahr sicherlich, wie so oft, nach hinten, denn ein nachhaltiger Durchbruch an der Pilzfront ist leider nicht in Sicht. Weit und breit keine ergiebigen, flächendeckenden Niederschläge auszumachen. Wenn es regnet, meist in Schauerform und dieses auch noch regional in sehr unterschiedlicher Intensität und Häufigkeit. Es gibt inzwischen einige Regionen, in denen schon wieder einiges an Pilzwachstum möglich ist, an anderen Orten wird es wohl noch lange dauern, bis es sich lohnen wird, in die Pilze zu gehen. Die Hauptsaison wird sich also nur sehr langsam in unserem Einzugsgebiet auf ihren Höhepunkt zubewegen, der sicherlich nicht vor September, vielleicht auch nicht vor Oktober stattfinden wird. Das das Jahr 2013, wie erwartet und erhofft, ein Super gutes Pilzjahr wird, scheint immer unwahrscheinlicher zu werden, auch wenn es von Mai bis Mitte Juli schon recht gut aus sah.

Auch diese Aufnahme stammt von Andreas Okrent aus dem Haushalt Forst. Sie zeigt einen jungen Anhängsel - Röhrling (Boletus appendiculatus).

Auch diese Aufnahme stammt von Andreas Okrent aus dem Haushalt Forst. Sie zeigt einen jungen Anhängsel – Röhrling (Boletus appendiculatus). 11.08.2013.

Donnerstag, 15. August – Nach klarer und frischer, taureicher Nacht, gab es zunächst eitel Sonnenschein. Zum Nachmittag und Abend trübte es zunehmend ein und ein schwaches Regengebiet zieht nun von Westen heran. Es steht im Zusammenhang mit einer Warmfront. Die bringt uns zum Wochenende wieder warme Sommerluft mit. Von Nordwesten sollen sich aber bald die nächsten Kaltfronten mit Schauern und Gewittern bemerkbar machen. Ich befürchte nur, dass weder das abendliche Regengebiet, noch die Schauer des Wochenendes, nennenswerte Regenfälle für uns parat haben werden, so dass es wohl auch in den nächsten Wochen sehr bescheiden weitergehen wird. Schließlich soll sich nach dem Durchzug der Schauer in der nächste Woche das Sommerhoch Eliza über Mitteleuropa etablieren und für viele sonnige, trockene und zunehmend warme Tage sorgen. Regen liegt dann wieder in weiter Ferne! – Pilzfreundin Angelika Boniakowski informierte mich heute über die neuesten Entwicklungen an der Pilzfront. Sie nahm den weiten Weg auf sich, um sich einmal in der Region Parchim um zu schauen, da es hier schon etwas häufiger geregnet hatte. Außer Kleinarten wie Waldfreund – Rübling und Co. fand sie z. B. in den legendären Pfifferlingstannen gerademal 7 Stück dieser beliebten Eierschwämme. Dafür waren es heute im Goldberger Raum bei ihr immerhin 600g. Ansonsten einige frische Rotfüßchen, aber kaum etwas anderes, was für Pilzsammler von Bedeutung wäre.

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