9. Vereinstreffen am Roten See

01. September 2013 – Vereinsausflug zum Roten See

9. Vereinstreffen am Roten See

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. Gruppe der Pilzfreunde

Pilzverein Heinrich Sternberg Rehna e.V.

Am 1. September ist es wieder soweit. Die Pilzfreunde aus Rehna und Wismar treffen sich zum 9. mal an der Blockhütte am Roten See.

Am 1. September 2013 war es wieder soweit. Die Pilzfreunde aus Rehna und Wismar trafen sich zum 9. mal an der Blockhütte am Roten See.

Am Sonntag, dem 01. September 2013, fand zum 9. mal in Folge das gemeinsame Treffen der Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. und des Pilzvereins Heinrich Sternberg Rehna e.V. am idyllischen Roten See bei Brüel statt. Die Wismarer Pilzfreunde und interessierte Gäste trafen sich um 08.45 Uhr auf dem Parkplatz gegenüber dem Wismarer Zeughaus, in der Ulmenstraße. Mit den vorhandenen Autos, teils per Fahrgemeinschaft, starteten wir von hier aus zum Roten See. Interessenten von außerhalb konnten auch gleich direkt dort hin fahren. Hier fanden sich dann auch wieder die Pilzfreunde aus Rehna gegen 09.45 Uhr ein. Nach einer kurzen Begrüßung durch Torsten Richter und Reinhold Krakow, wurden die Exkursionsgruppen eingeteilt und wir starteten sogleich in die waldreiche Umgebung.

Während der Begrüßung überreichte mir Torsten Richter diese wunderbaren Wurzelnden Bitter - Röhrlinge für unsere geplante Pilzausstellung. Foto: Degenhardt.

Während der Begrüßung überreichte mir Torsten Richter (rechts) diese wunderbaren Wurzelnden Bitter – Röhrlinge für unsere, am Nachmittag aufzubauende Pilzausstellung. Foto: Christopher Engelhardt.

Die Rehnaer Pilzfreunde und interessierte Gäste besuchten wie immer das höchst interessante Gebiet um den legendären Deichelsee. Heute war es dort allerdings sehr trocken und die Erfolge hielten sich in Grenzen, dennoch waren einige schöne Funde dabei!

So wie dieser wunderschöne Schuppige Sägeblättling (Lentinus lepideus). Zwar keine Rarität, aber immerhin eine Art die im Raum Rehna zumindest seltenheitswert besitzt, da es dort recht wenig Kieferwälder gibt. Der Pilz wächst besonders an sehr trockenen Stellen selbst an verbautem Kiefernholz. Ungenießbar. Foto: Torsten Richter.

So wie dieser wunderschöne Schuppige Sägeblättling (Lentinus lepideus). Zwar keine Rarität, aber immerhin eine Art, die im Raum Rehna recht selten ist, da es dort wenig Kieferwälder gibt. Der Pilz wächst besonders an sehr trockenen Stellen, ja selbst an verbautem Kiefernholz. Ungenießbar. Foto: Torsten Richter.

Dabei entstand dieses Gruppenfoto während einer kurzen Verschnaufpause am Deichelsee, denn dieses Gebiet ist durchaus recht anspruchsvoll in Bezug auf die Kondtion, hinsichtlich des Pilzvorkommens sowieso (Wenn die Rahmenbedingungen stimmen!)..

Hier entstand auch dieses Gruppenfoto während einer kurzen Verschnaufpause, denn dieses Gebiet ist durchaus recht anspruchsvoll in Bezug auf die Kondition, hinsichtlich der Pilzflora sowieso (zumindest wenn die Rahmenbedingungen stimmen!). Foto: Torsten Richter. 

Die Keezer Pilzberaterin Irena Dombrowa fuhr mit einer kleinen Gruppe in die Region um Schönlage. Auch hier war es nicht berauschend, aber die Körbe der Speisepilzfans füllten sich dennoch mit schmackhaften Schwefelporlingen. Pilzberater Reinhold Krakow vom Steinpilz – Wismar konnte eine zehnköpfige Gruppe dazu überreden, in den Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide zwischen Goldberg und Krakow am See zu fahren. Hier hatte es in den Vorwochen etwas stärkere Niederschläge gegeben und das Angebot an Frischpilzen war deutlich besser als in vielen anderen Regionen. Immerhin war vor der Blockhütte wieder eine Pilzausstellung geplant und ich befürchtete, in den trockenen Wäldern um den Roten See herum nicht genug Ausstellungsexponate finden zu können. Auch für interessierte Pilzfreunde, die ihren Horizont erweitern und neues kennen lernen wollten, war es recht sinnvoll in diese Region zu fahren. Wir bedauerten es nicht. Ich habe gar nicht alle Ausstellungstücke in meinen recht großen Weidenkorb hinein bekommen und auch für die Teilnehmer sprang am Ende auch noch eine bunte Mischpilzmahlzeit heraus.

Kaum in der Nossentiner/Schwintzer Heide angelangt und dem Auto entstiegen, fand unser dienstälteser Pilzwander Jürgen schon die erste Handvoll leckerer Ziegenlippen (Xerocomus subtomentosus).

Kaum in der Nossentiner/Schwinzer Heide angelangt und dem Auto entstiegen, fand unser dienst ältester Pilzwanderer Jürgen Willsch schon die erste Handvoll leckerer Ziegenlippen (Xerocomus subtomentosus).

Aber dann ging es los zu einem kleinen Rundkurs durch dieses freundliche, überwiegend von Kiefern und Fichten bestandene, weitläufige Waldgebiet mit teilweisem Heidecharakter.

Aber dann ging es los zu einem kleinen Rundkurs durch dieses freundliche, überwiegend von Kiefern und Fichten bestandene, weitläufige Waldgebiet mit Heidecharakter.

Was sind denn dieses für schwarze Gnubbeln, die ich am Grunde eines Laubholzstubbens fand? - Das ist die Vielgestaltige Holzkeule (Xylaria polymorpha), ein Pilz aus der verwandtschaft der Lorcheln und Morcheln, also ein Schlauchpilz, der aber schon alleine wegen seiner holzigen Konsistens keinesfalls als Speisepilz in betracht kommt

„Was sind denn dieses für schwarze Gnubbeln, die ich am Grunde eines Laubholzstubbens fand?“ – „Das ist die Vielgestaltige Holzkeule (Xylaria polymorpha), ein Pilz aus der Verwandtschaft der Lorcheln und Morcheln, also ein Schlauchpilz, der aber schon alleine wegen seiner holzigen Konsistens keinesfalls als Speisepilz in Betracht kommt“.

Und immer wieder bunte Täublinge. Es war heute eine richtige Lehrstunde für Fans dieser vielseitigen Riesengattung. Hier sehen wir einen Grasgrünen Täubling (Russula aeruginea) und zwei Papagei - Täublinge (Russula ionochlora) beide sind essbar und dürfen in den Speisepilzkorb wandern.

Und immer wieder bunte Täublinge. Es war heute eine richtige Lehrstunde für Fans dieser vielfarbigen Riesengattung. Hier sehen wir einen Grasgrünen Täubling (Russula aeruginea) und zwei Papagei – Täublinge (Russula ionochlora), beide sind essbar und dürfen in den Speisepilzkorb wandern.

Und dann, Pilzfreund Peter war mit, ein weithin hörbares Ooooohhhhh!!!. Eine alte Eiche steckt mir die Zunge aus! Es ist die Ochsenzunge oder auch als Leberpilz (Fistulina hepatica) bekannt. Der Pilz schmeckt herb säuerlich und ist nur was für Freunde ganz besonderer Delikatessen.

Und dann, Pilzfreund Peter war mit, ein weithin hörbares Ooooohhhhh!!!. „Eine alte Eiche steckt mir die Zunge aus!“ Es ist die Ochsenzunge oder auch unter der Bezeichnung Leberpilz (Fistulina hepatica) landläufig bekannt. Der Pilz schmeckt herb säuerlich und ist nur was für Freunde ganz besonderer Delikatessen. Er sollte vorher allerdings einige Stunden gewässert werden.

Und hier der gleiche Fruchtkörper nochmals von seiner Unterseite. Die Art wird zu den Porlingen gezählt, besitzt aber keine herkömmliche Poren- oder Röhrenschicht auf der Unterseite, sonder die einzelnen Röhren stehen völlig frei, was mit einer Lupe gut zu erkennen ist.

Und hier der gleiche Fruchtkörper nochmals von seiner Unterseite. Die Art wird zu den Porlingen gezählt, besitzt aber keine herkömmliche Poren- oder Röhrenschicht, sondern die einzelnen Röhren stehen völlig frei, was mit einer Lupe gut zu erkennen ist.

Der essbare Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) wächst an Laubholz und zählt zu unseren häufigsten, essbaren Pilzen auf unseren Lehrwanderungen, denn er ist fats ganzjährig zu finden und auch bei Trockenheit, wenn kaum andere Frischpilze zu finden sind.

Der essbare Rehbraune Dachpilz (Pluteus atricapillus) wächst an Laubholz und zählt zu unseren häufigsten und essbaren Pilzen auf unseren Lehrwanderungen, denn er ist fast ganzjährig zu finden und auch bei Trockenheit, wenn kaum andere Frischpilze wachsen.

Das Kuhmaul oder Großer Schmierling (Gomphidius glutinosus) ist ein treuer Mykorrhiza - Partner der Fichte und ist nur unter ihr zu finden. Der schleimige und zarte Speisepilz ist kaum zu verwechsen. Man beachte den Standort, den schleimigen Überzug, die weit herablaufenden Lamellen und das leuchteng gelbe Stielfleisch.

Das Kuhmaul oder Großer Schmierling (Gomphidius glutinosus) ist ein treuer Mykorrhiza – Partner der Fichte und ist nur unter ihr zu finden. Der schleimige, aber zarte und schmackhafte Speisepilz ist kaum zu verwechseln. Man beachte den Standort, den schleimigen Überzug, die weit herablaufenden Lamellen und das leuchtend gelbe Stielfleisch.

Und dann ein weiters und weit hörbares "Oooohhh!!! - Das sind riesen Dinger! Der Fachmann muss her, vieleicht kann man die sogar essen". "Ja, das kann man, wenn der gewaltige Riesenporling (Meripilus giganteus) noch so jung und so zart wie bei unseren Pilzen sind. Die Kannten der Hutrosetten müssen noch buttweich und zart sein. Er wird dann zwar schnell schwarz und unansehnlich, soll aber trotzdem sehr gut schmecken. Standortfoto.

Und dann wieder ein weithin hörbares „Ooohhhrrr!!! – „Das sind ja riesen Dinger, ob man die Essen kann?“  Ja, man kann! Solange der gewaltige Riesenporling (Meripilus giganteus) noch so jung und so zart wie auf diesem Foto ist, kann er gegessen werden. Die Hutkannten der Fruchtkörperrosetten müssen noch weich und zart sein. Er wird bei Verletzung aber rasch schwarz. Trotzdem soll er recht gut schmecken. Standortfoto.  

Auf den sandigen Waldschneisen sind noch die riesegen Pfützen der letzten Starkregenschauer zu sehen. Hier wird es wohl mit dem Pilzwachstum weiter bergauf gehen.

Auf den sandigen Waldschneisen sind noch die riesigen Pfützen der letzten Starkregenschauer vom vergangenen Mittwoch zu erahnen. Hier wird es wohl mit dem Pilzwachstum weiter bergauf gehen.

Gegen 13.00 Uhr versammelten sich wieder alle Pilzfreunde an der Blockhütte. Jörg – Peter Krüger und sein fleißiges Team lud zu Wildschwein am Spieß, Pilzpfanne und weiteren, leckeren Gerichten ein.

Von links Jörg Peter Krüger, Innhaber der Blockhütte und des Campingplatzes, Reinhold Krakow vom Steinpilz - Wismar und Torsten Richter, der Vorsitzende des Rehnaer Pilzvereins am Imbisssatand. Das Wildschwein im Hintergrund ist fast schon verzehrt und es hat wie immer hervorragend gemundet. Wir sagen Dankeschön!

Von links: Jörg – Peter Krüger, Inhaber der Blockhütte und des Campingplatzes, Reinhold Krakow vom Steinpilz – Wismar und Torsten Richter, der Vorsitzende des Rehnaer Pilzvereins am Imbissstand. Das Wildschwein im Hintergrund ist fast schon verzehrt und es hat wie immer hervorragend gemundet. Wir sagen Dankeschön! Foto: Thomas Harm. 

Nach dem Mittagstisch und der Fundauswertung begannen wir wieder mit dem Aufbau unserer Pilzausstellung.

Zuvor mußten wir aber noch einige Fragen für die Zeitung beantworten. Während Torsten Richter hier im Gespräch mit einer Dame des Schweriner Express Rede und Antwort steht, beantwortete ich diue Fragen von Roswita Spöhr von der Schweriner Volkszeitung. Bereints morgen soll in der SVZ ein Artikel über unsere Treffen erscheinen mit dem Hinweis das unsere Pilzausttellung auch noch in den nächsten zwei bis drei Tagen an der Blockhütte am Roten See zu sehen sein wird.

Zuvor mussten wir aber noch einige Fragen für die Zeitung beantworten. Während Torsten Richter hier im Gespräch mit einer Dame des Schweriner Express zu sehen ist, beantwortete ich die Fragen einer Lokalredakteurin der Schweriner Volkszeitung. Bereits morgen soll in der SVZ ein Artikel über unser Treffen erscheinen, mit dem Hinweis, das unsere Pilzausstellung auch noch in den nächsten zwei bis drei Tagen an der Blockhütte am Roten See zu sehen sein wird.

Mit 55 Großpilzarten war die Moosfläche wieder optimal augelastet und wenn die Exponate es zulassen, kann die Ausstellung auch in den nächsten Tagen noch an der Blockhütte in Augenschein genommen werden.

Mit 55 Großpilzarten war die Moosfläche wieder optimal ausgelastet und wenn die Exponate es erlauben, können sie auch in den nächsten Tagen noch an der Blockhütte am Roten See in Augenschein genommen werden.

Am Nachmittag bestand auch weiterhin die Möglichkeit zu Wanderungen durch die nahen Wälder oder zum Angeln in den zahlreichen Seen der Brüeler Umgebung. Auch das Wetter war für einen Pilzausflug heute nahezu perfekt. Angenehme Temperaturen bei leicht durchwachsenen Verhältnissen stimmten schon auf den Herbst ein. Erst später frischte der Wind deutlich auf und es gab einige, kurze Regenschauer.

Doch der ganz große Fund kam zum Schluß, als schon alle nach hause gefahren waren. Ein großer Hexenring mit dutzenden Riesenpilzen bestanden und alle sind unmittelbar an ihnen vorbeigefahren. Zum Glück haben wir ja noch Jonas, der sie aus dem Auto heraus am Ortseingang Brüel unter Rosskastanien entdeckte. Es sind essbare Riesen - Krempentrichterlinge (Leucopaxillus giganteus, eine der größten Blätterpilzarten Europas und dazu noch essbar. Schnell wurden noch zwei große Körbe voll gesammelt, zum Ausstellen und zur Mischpilzpfanne.

Doch der ganz große Fund kam, wie so oft, ganz zum Schluss, als schon alle nach hause gefahren waren. Ein großer Hexenring mit dutzenden Riesenpilzen und alle unsere Pilzfreunde sind unmittelbar an ihnen vorbeigefahren. Zum Glück haben wir ja noch Jonas, der sie aus dem Auto heraus am Ortseingang Brüel unter Rosskastanien entdeckte. Es sind essbare Riesen – Krempentrichterlinge (Leucopaxillus giganteus), eine der größten Blätterpilzarten Europas und dazu noch essbar. Schnell wurde noch ein Korb voll gesammelt.

Auch diese wunderbaren und beliebten Speisepilze wurden heute gefunden. Den Echten Steinpilz (Boletus edulis) fand Irena beim Moosholen im Wald bei Jülchendorf und den schönen Birkenpilz (Leccinum scabrum) haben wir Thomas Harm tu verdanken. Er fand ihn heute auf unserer Tour durch die Nossentiner/Schwintzer Heide.

Auch diese wunderbaren und beliebten Speisepilze wurden heute gefunden. Den Echten Steinpilz (Boletus edulis) fand Irena so nebenbei beim Moosholen im Wald bei Jülchendorf und den schönen Birkenpilz (Leccinum scabrum) haben wir Thomas Harm zu verdanken. Er fand ihn auf unserer Tour durch die Nossentiner/Schwinzer Heide.

Bevor sich unsere Pilzfreunde wieder in alle Himelsrichtungen auf den Heimweg machten, wurde natürlich noch zu unseren obligatorischen Gruppenfoto auf der Steganlage der Badestelle am Roten See geladen. Foto: Torsten Richter.

Kurz bevor sich die ersten Pilzfreunde (vier waren leider schon abgefahren) wieder auf den Heimweg machten, wurde noch schnell zu unserem obligatorischen Gruppenfoto auf der Steganlage der Badestelle am Roten See geladen. Foto: Torsten Richter.

Nach einem weitgehend frühherbstlich schönen Sonntag trübte es sich am Abend immer merh ein und bleiern liegt der Rote See unter den drohenden Regenwolken. 01. September 2013.

Nach einem weitgehend frühherbstlichen, aber schönen Sonntag, trübte es sich am späten Nachmittag immer mehr ein und bleiern liegt der Rote See unter den drohenden Regenwolken am Abend des 01. September 2013.

Ich hoffe, es hat allen, etwa 20 Teilnehmern, wieder viel Spaß gemacht und wenn nichts dazwischen kommt, werden der Pilzverein Heinrich Sternberg Rehna e.V. und die Gruppe der Pilzfreunde innerhalb der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. auch im nächsten Jahr wieder zum gemeinsamen Treffen an den Roten See einladen. Immerhin steht dann ein kleines Jubiläum an.