Pilztagebuch April 2012/1

Wetter und Pilzwachstum in Mecklenburg

Tagebuch Wetter und Pilze im April 2012

Die ersten Frühlingsgrüße dieser Kelchbecherlinge (Sarcoscyph specc.) sendete mir Pilzfreund Andreas Okrent bereits im Januar, vor der starken Frostperiode. Dieses Fot stammt allerdings aus dem vergangenen März aus der Nähe von Graal Müritz.

Die ersten Frühlingsgrüße dieser Kelchbecherlinge (Sarcoscypha spec.) sandte mir Pilzfreund Andreas Okrent bereits im Januar, vor der starken Frostperiode zu! Dieses Foto stammt allerdings vom März 2012, in der Nähe von Graal – Müritz aufgenommen.

Es geht wieder los. An dieser Stelle möchte ich in die neue Saison starten und hoffe, uns steht wieder ein interessantes und pilzreiches Jahr ins Haus. Ich Denke, es ist besonders in der diesjährigen Frühjahrssaison ein großer Nachholebedarf vorhanden, nach dem Dürre – Frühling 2011. Mal sehen, ob es mir auch in diesem Jahr wieder gelingt, in den nächsten acht Monaten ein lückenloses Tagebuch hinzubekommen, in dem ich auf das Wettergeschehen und das daraus resultierende Pilzwachstum eingehen möchte, ohne aber über hellseherische Fähigkeiten zu verfügen.

Die vergangenen Wintermonate waren sehr kontrastreich. Zunächst hatten wir eine eher milde, sehr regenreiche Periode vom Dezember bis in den Januar hinein. Im letzten Januar – Drittel und in der ersten Februar – Dekade setzte eine extrem kalte Frostperiode ein. Die Luft wurde auf direktem Wege aus Sibirien zu uns geführt. In Mecklenburg Vorpommern sanken die Temperaturen vielfach unter minus 20 Grad (-29 Grad in Ueckermünde). Danach setzte eine deutliche Milderung ein und der März verlief teils erheblich wärmer als im langjährigen Mittel. Dafür fehlten jetzt wieder Niederschläge, so dass es zumindest oberflächlich schon wieder ganz schön trocken wurde.

Sonntag, 01. April Inzwischen wurde die warme Frühlingsluft durch polare Luftmassen ersetzt und typisches Aprilwetter ist die Folge. Damit verbunden sind nun auch gelegentliche Niederschläge, die in verschiedenen Aggregatzuständen vom Himmel fallen. Regen, Schnee und Graupel wechseln sich ab. Dazu werden die Nächte bei Aufklaren frostig kalt. Ich habe heute mit Sohn Jonas eine erste Exkursion durch die Kobander Tannen bei Crivitz unternommen. Ziel waren einige Fotos und eventuell die ersten Frischpilze in Form von Frühjahrslorcheln für unsere Ausstellung, die ab sofort, bis Mitte November, wieder mit den aktuell wachsenden Pilzarten bestückt werden soll. Und wir wurden tatsächlich fündig. Das Gebiet besteht hauptsächlich aus Kiefern/Fichten Mischwald, teils lückig und unterschiedlichen Alters auf sandigen Böden. Dazu durch selektierter Ausholzung reichlich vorhandene Holzreste. Nach längerer, ergebnisloser Suche, standen sie plötzlich auf einem grasig – moosigem Waldweg vor uns. Ein Nest von etwa 15 Lorcheln mit ihren dunkelbraunen, hirnartig gewundenen Hüten. Als einzigen, weiteren Frischpilz, mitten zwischen den Lorcheln, ein Zapfenrübling, der uns sonst sicher entgangen wäre. Somit kann die Pilzsaison 2012 als eröffnet gelten.

Und das sind zwei Exemplare von gestern. Die legendäre Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta). Schon der wissenschaftliche Name klingt paradox: Gyromitra weist auf das Gift

Und das sind zwei Exemplare von heute. Die legendäre Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta). Schon der wissenschaftliche Name klingt paradox: Gyromitra weist auf das Lorchelgift Gyromitrin hin und esculenta suggeriert ihre Essbarkeit. Das flüchtige Lorchelgift macht sie in jeder Hinsicht unberechenbar und sie sollte trotz ihres Wohlgeschmacks unbedingt gemieden werden. Kann tödlich wirken!

Montag, 02. April – Die Großwetterlage stellt sich zur Zeit wahrlich aprilhaft dar. Ein zunehmend auf nördliche Richtungen sich einspielendes Grundmuster der Strömungsverhältnisse verdrängt laut Prognose der Meteorologen auch in Süddeutschland in den nächsten Tagen die warme Frühlingsluft. Dadurch wird die bis jetzt rasant verlaufende Entwicklung in der Natur gebremst. Und das ist auch gut so. Zumindest in Mecklenburg dürften die zu erwartenden Nachtfröste noch keine größeren Schäden bei der Vegetation nach sich ziehen. Im wärmebegünstigten Südwesten Deutschlands könnte es schon anders aussehen. Wichtig sind trotz der niedrigen Temperaturen aber die Niederschläge, damit es nicht wieder so trocken, wie im letzten Jahr zur Morchelzeit wird. Nachtfröste sind um diese Jahreszeit nichts besonderes und deshalb werden diese unseren Frühlingspilzen kaum etwas anhaben können. Wichtig ist zunächst Feuchtigkeit. Frühjahrslorcheln wachsen schon und ertragen diese Temperaturen ohne Schaden. Morcheln dürften in Form ihrer Fruchtkörperanlagen schon auf Lauerposition liegen. Sie werden sich strecken, wenn es wieder milder wird und dann wissen wir ja worauf wir zu achten haben:

  • Huflattichblüte = Lorchelzeit
  • Löwenzahnblüte = Morchelzeit
  • Rapsblüte = Maipilzzeit
Dieses schöne Foto einer Solitär - Lorchel (Gyromitra esculenta) hat mir Andreas Okrent vor wenigen Tagen geschickt). Er ist dieser Tage in südlichere Regionen Deutschlands gefahren, wo es pilzmässig schon etwas anders zur Sache geht als bei uns im unterkühlten Norden.

Dieses schöne Foto einer solitär stehenden Frühjahrs – Lorchel (Gyromitra esculenta) hat mir Andreas Okrent vor wenigen Tagen geschickt. Er ist dieser Tage in südlicheren Regionen Deutschlands unterwegs, wo es pilzmäßig schon etwas anders zur Sache gehen soll als bei uns im unterkühlten Norden.

Dienstag, 03. April – Leise rieselt der Schnee! Während im Süden des Landes bei fast 20 Grad von Südwesten kräftige Schauer und Gewitter aufziehen und das Wetter somit eher an den Sommer erinnert, ist bei uns an der Ostseeküste wieder der Winter eingekehrt. An der Grenze der beiden unterschiedlichen Luftmassen, über dem Norden Deutschlands, hat sich ein Niederschlagsgebiet entwickelt an dem es bei uns heute schon den ganzen Tag zu leichten Regen, Schnee und Schneeregenfällen kommt und die Temperarturen liegen nur knapp über dem Gefrierpunkt. Auch in der Nacht und morgen soll sich daran nichts wesentliches ändern, nur das der Nordostwind spürbar auffrischen soll. Ich muss Sagen, dieses Wetter ist zwar recht unangenehm, aber trotzdem freue ich mich darüber. Erstens, es regnet und die Feuchtigkeit ist „Gold“ wert. Zweitens, durch die kühlen Temperaturen verzögert sich die Entwicklung in der Natur und somit auch der Morchel – Aspekt. Ich hoffe, dass sich durch die Niederschläge diesbezüglich noch einiges entwickeln könnte, was bei der vorhergehenden, oberflächlichen Trockenheit, hätte sie weiter angehalten, nicht möglich gewesen wäre. Ich Denke, wir können in Bezug auf Morcheln etwas optimistischer sein als im Vorjahr.

Unsere Dauerausstellung umfasst aktuell 52 Pilzarten. Neben der Winterkollektion von Porlingen, Schichtpilzen, Bauchpilzen u.a., erstmals in diesem Jahr dabei die Frühjahrslorchel.

Der Blutende Schichtpilz (Stereum sanguinolentum) ist ganzjährig an Nadelholz zu finden. Ich habe ihn hier am 01.04.2012 an der Schnittfläche von Kiefernstämmen gefunden. Ein riesiger Holstapel am Waldweg und an jeder Schnittfläche jede Menge dieses Schichtpilzes, der im Holz eine Weißfäule verursacht. Reibt man an der Unterseite dieser teils resupinat wachsenen Fruchtkörper, so verfärben sie sich innerhalb weniger Sekunden blutrot.

Der Blutende Schichtpilz (Stereum sanguinolentum) ist ganzjährig an Nadelholz zu finden. Ich habe ihn hier am 01.04.2012 an der Schnittfläche von Kiefernstämmen in den Kobander Tannen fotografiert. Ein riesiger Holzstapel am Waldweg und an jeder Schnittfläche waren diese Schichtpilze, die im Holz eine Weißfäule verursachen. Reibt man an der Unterseite dieser teils resupinat wachsenden Fruchtkörper, so verfärben sie sich innerhalb weniger Sekunden blutrot.

Mittwoch, 04. April – Heute war ich bei sehr kühlem, regnerischem und windigen Wetter zu einer Kurzexkursion in die Kiefernaufforstung bei Jesendorf gefahren. Hier gibt es eigentlich reichlich Frühjahrslorcheln um diese Zeit, aber es war enttäuschend. Nicht eine Lorchel der genannten Art. Auch keine Scheibenlorcheln, die vor zwei Jahren hier ebenfalls reichlich wuchsen. Es kann aber sein, dass sich in den nächsten zwei Wochen, nach den derzeitigen Regenfällen, noch etwas entwickelt. Dafür fand ich die ersten Schwarzweißen Lorcheln der Saison, die von Ende März bis Ende Mai mitunter in größeren Mengen auf grobkörnigen Sandböden mit Kiefernbepflanzung, insbesondere aber auch in aufgeforsteten Kiestagebauen, zu finden sind. Es waren noch nicht viele, aber auch hier wird der Regen sicherlich noch einiges bewirken.

Die Schwarzweiße Becherlorchel (Helvella leucomelaena) gehört zu den typischen Frühlingspilzen auf sandigen Böden unter Kiefern. In manchen Jahren haben wir sie fast als Bodendecker an solchen Standorten wie Jesendorf gefunden. Sie wurden dann von einigen Pilzfreunden zum Verspeisen gesammelt, ohne nachteilige Folgen. Roh sollen sie allerdings giftig sein!. Standortfoto bei Jesendorf am 04.04.2012.

Die Schwarzweiße Becherlorchel (Helvella leucomelaena) gehört zu den typischen Frühlingspilzen auf sandigen Böden unter Kiefern. In manchen Jahren haben wir sie fast als Bodendecker an solchen Standorten wie Jesendorf gefunden. Sie wurden dann von einigen Pilzfreunden zum Verspeisen gesammelt, ohne nachteilige Folgen. Roh sollen sie allerdings giftig sein! Standortfoto bei Jesendorf am 04.04.2012.

Donnerstag, 05. April – Nach den trüben „Schmuddeltagen“, die aber zum Glück einige Liter Niederschlag brachten, herrschte heute eitel Sonnenschein von früh bis spät. Nur wenige flache Quellwolken zierten den blauen Himmel. Es war aber sehr frisch, bei windschwachen Verhältnissen ließ es sich in der Sonne aber trotzdem gut aushalten. Dieses schöne Wetter nutzte unsere Pilzfreundin Angelika Boniakowski aus und eröffnete mit einer kleinen Pilzwanderung ihre persönliche Saison 2012. Anemonen – Becherlinge, die besonders an den zur Zeit blühenden Buschwindröschen (Anemonen) schmarotzen und acht Exemplare der recht großen und ergiebigen Morchelbecherlinge waren ihre Ausbeute. Sie wird sich letztere heute Abend schmecken lassen, denn sie sind eine wahre Delikatesse, trotz ihres frisch aufdringlichen Chlorgeruchs. Nach Auffassung einiger Pilzfreunde, denen ich mich gerne Anschließen möchte, übertreffen sie an Wohlgeschmack sogar die beliebten Morcheln, zumindest frisch zubereitet. Sie sind zartfleischiger und zergehen regelrecht auf der Zunge mit einem feinwürzigen Pilzaroma. Guten Appetit, liebe Angelika – wir beneiden dich!

Die Strinflächen dieser Kiefernstämme sind allesamt vom Blutenden Schichtpilz (Stereum sanguinolentum) befallen. Sie liegen offensichtlich bereits eine weile. Das Holz sollte bald der Verwertung zugeführt werden, sonnst werden sich bald weitere Pilze über dieses gefundene Fressen hermachen und den Wert des Holzes weiter mindern. 01.04.2012 in den Kobander Tannen.

Die Stirnflächen dieser Kiefernstämme sind allesamt vom Blutenden Schichtpilz (Stereum sanguinolentum) befallen. Sie liegen offensichtlich bereits eine weile hier. Das Holz sollte bald der Verwertung zugeführt werden, sonnst werden sich weitere Pilze über dieses gefundene Fressen hermachen und den Wert des Holzes weiter mindern. 01.04.2012 in den Kobander Tannen.

Karfreitag, 06. April – Heute habe ich eine längere Fahrt durch verschiedene Wälder unternommen. Eigentlich ging es mir hauptsächlich darum, für unsere morgige, öffentliche Pilzlehrwanderung, einen geeigneten Anfahrtsweg zum Glashäger Quellental zu ermitteln. Da ich aber von Brüel aus in Richtung Bad Doberan musste, lagen einige Wälder auf der Strecke. Im Sültener Forst suchte ich eine mir bekannte Frühjahrslorchel – Stelle auf, aber Fehlanzeige. Dann fuhr ich die „Hexenbesenallee“ von Warin in Richtung Bützow über Mankmoos und Qualitz entlang und machte hier einige Fotos von besonders gut entwickelten Hexenbesen an einer Birke. Viele Birken in dieser Allee sind von dem Schlauchpilz Taphrina betulina befallen. In wenigen Tagen werden die Birken grün und dann sind diese mistelartigen, b. z. w. vogelnestartigen Geästwucherungen in den Baumkronen kaum noch auszumachen. Im Schlemminer Forst angelangt, besuchte ich, wie jedes Jahr um diese Zeit, eine Stelle des Österreichischen Prachtbecherlings und meine bescheidenen Erwartungen wurden hier sogar etwas übertroffen. Es waren zahlreiche, teils sehr fotogene Exemplare vorhanden, wenn auch längst nicht mehr in der Üppigkeit, wie sie hier der Entdecker dieser Lokalität, der Bützower Pilzberater Klaus Warning, vor mehr als zehn Jahren vorfand. Ich fuhr weiter in Richtung Bad Doberan und konnte nach einigen Ehrenrunden schließlich einen geeigneten Anfahrtsweg mit guten Parkmöglichkeiten bei Hof Glashütte auskundschaften. Über kleine Land- und Nebenstraßen fuhr ich dann, immer in Ostseenähe, über Kühlungsborn und Rerik weiter in Richtung Wismar. Das Wetter war heute durchaus feiertagstauglich mit viel Sonne, aber weiterhin recht frisch. Gegen Abend zog es sich zu und es setzte leichter Regen ein. Er gehört zu einer Kaltfront, die morgen noch kältere Luft heran führt und es kann zu unserer ersten Pilzwanderung zur Saisoneröffnung sogar einige Schneeflocken geben.

Heute habe ich trotz Feiertag unsere Pilzausstellung erneuert. Folgende Arten sind erstmals in diesem Jahr frisch dabei: Echter Zunderschwamm, Buckel – Tramete, Flacher Lackporling, Judasohr, Ohrlöffel, Violetter Lederporling, Schwarzweiße Becherlorchel, Unförmiger Weichporling, Birken – Blättling, Blutender Schichtpilz, Österreichischer Kelchbecherling, Weißes Buchenfruchtschalen – Becherchen, Rotrandiger Baumschwamm. Es liegen 56 Arten auf der Fläche.

Der Östereichische Kelchbecherling (Sarcoscypha austriaca) ist ein wunderschöner Farbtupfer im noch vielfach tristen grau des Spätwinters und Vorfrühlings. In diesem Jahr wurden die ersten Exemplare schon im Januar, vor der sibirischen Frostperiode gesichtet. Standortfoto im Schlemminer Forst am 06.04.2012. Kein Speisepilz.

Der Österreichische Kelchbecherling (Sarcoscypha austriaca) ist ein wunderschöner Farbtupfer im noch vielfach tristen Grau des Spätwinters und Vorfrühlings. In diesem Jahr wurden die ersten Exemplare schon im Januar, vor der sibirischen Frostperiode, gesichtet. Standortfoto im Schlemminer Forst am 06.04.2012. Kein Speisepilz.

Karsamstag, 07. April – Eine nächtliche Kaltfront brachte in unserem Einzugsgebiet zwischen 4 und 9 Liter Regen auf den Quadratmeter. Am Tage war es stark bewölkt mit Graupel und Schneeschauern, dazu wehte ein kalter und böiger Wind bei Temperaturen von knapp über null Grad. Spätwinterliches Aprilwetter. Dieses Jammertal der tiefen Temperaturen ist aber bald durchschritten und in der kommenden Woche soll es wieder wärmer werden. Auch Regenfälle sollen immer wieder mit dabei sein. Das sind doch recht gute Aussichten für die beginnende Morchelsaison. Heute fand die erste öffentliche Pilzlehrwanderung des Jahres statt. Es ging durch das Glashäger Quellental bei Bad Doberan. Wir fanden reichlich Judasohren und die ersten Frühlingsmürblinge der Saison.

Siehe auch unter „Im Glashäger Quellental“.

Der Schmalblättrige oder Frühlings - Mürbling (Psathyrella spadiceogrisea) ist ein häufiger Frühlingspilz feuchterer Laub- und Mischwälder, gern zwischen den frischen Kräutern versteckt. Er kamm als Suppenpilz Verwendung finden. Standortfoto am 07.04.2012 im Glashäger Quellental.

Der Schmalblättrige oder Frühlings – Mürbling (Psathyrella spadiceogrisea) ist ein häufiger Frühjahrspilz feuchterer Laub- und Mischwälder, gern zwischen frischen Kräutern und Gräsern versteckt. Er kann als Suppenpilz Verwendung finden. Standortfoto am 07.04.2012 im Glashäger Quellental.

Ostersonntag, 08. April Hinter der gestrigen Kaltfront ist für die Jahreszeit ungewöhnlich kalte Winterluft eingeflossen, so dass es bei Aufklaren in der vergangenen Nacht bis stellenweise minus 5 Grad runter ging. Morgen wird eine Warmfront wieder deutlich mildere Luft mitbringen, so dass es wieder moderatere Temperaturen in der nächsten Zeit geben soll. Dazu soll es wechselhaft bleiben und es sind immer wieder Regenfälle eingelagert. Der diesjährigen Morchelsaison steht also kaum noch etwas im Wege. Ich habe heute sogar schon den ersten Löwenzahn blühen sehen. In den nächsten 1 bis zwei Wochen sollte es wohl soweit sein.

In der eingeflossenen kalten Polarluft bideten sich zahreiche Quellwolken, die aber kaum noch einen Schnee- oder Graupelschauer hin bekamen. Foto am 08.04.2012 aus dem Zug bei Rostock aufgenommen.

In der eingeflossenen kalten Polarluft bildeten sich zahlreiche Quellwolken, die aber kaum noch einen Schnee- oder Graupelschauer hin bekamen. Foto am 08.04.2012 aus dem Zug bei Rostock aufgenommen.

Ostermontag, 09. April – Heute fuhr ich zunächst in die Ortschaft Bülow bei Crivitz um eine Wanderroute für unsere Vereinsexkursion am 29. April aus zu Kundschaften. Hier wollen wir unsere Warnow – Exkursionen, die sich bis in das nächste Jahr hinziehen werden, eröffnen. Leider konnte ich keinen direkten Wanderweg am Ufer der Warnow entdecken, so dass unsere Exkursion in unmittelbarer Nähe des Flusses, durch die Barniner Tannen, erfolgen wird. Im Anschluss fuhr ich noch in den ehemaligen Staatsforst Turloff bei Kobrow um eine mir bekannte Frühjahrs – Lorchel – Stelle aufzusuchen. Hier wurde ich auch fündig. Es waren zwar nicht viele hier, dafür aber einige sehr schöne Exemplare, die demnächst unsere Pilzausstellung bereichern werden. An Frischpilzen fand ich außerdem nur zwei Exemplare des Graublättrigen Schwefelkopfs an einem alten Fichtenstubben. Das Wetter war heute ziemlich unangenehm durch starken Südostwind und etwas Regen bei sehr kühlen Temperaturen. Alles gehörte zu einer Warmfront, die für morgen deutlich mildere Luft im Gepäck hat.

Diese schönen Frühjahrs - Lorcheln (Gyromitra esculenta) habe ich heute im Wald bei Kobrow fotografiert. Sie wachsen hier in einem Kiefer- Fichten Hochwald mit großem Anteil an Holzresten durch selektiertem Holzeinschlag. Standortfoto am 09.04.2012.

Diese schönen Frühjahrs – Lorcheln (Gyromitra esculenta) habe ich heute im Wald bei Kobrow fotografiert. Sie wachsen hier in einem Kiefer- Fichten Hochwald mit großem Anteil an Holzresten durch selektiertem Holzeinschlag. Standortfoto am 09.04.2012.

Dienstag, 10. April – Heute war wieder deutlich mildere Luft aktiv und unter wolkenverhangenem Himmel regnete es besonders am Vormittag etwas. In der Nacht soll wieder Regen aufkommen, der im Zusammenhang mit einer Kaltfront steht. Es wird in den nächsten Tagen also wieder etwas kühler, aber nicht mehr so kalt wie zu Ostern. Auch der 14 – Tage Trend bei www.wetter-online.de prognostiziert bei etwas gedämpften Temperaturen immer wieder Niederschläge. Unterdessen tauchen auch in Norddeutschland die ersten Morcheln auf. So hat unser Leser Ralf Spichala im niedersächsischen Osnabrück bereits am 03. April die ersten, kleinen Speisemorcheln, gesichtet. Auch bei uns dürften sie in den Startlöchern sitzen und in Kürze erscheinen. Wie vorgestern schon erwähnt, die ersten Löwenzähne blühen an geschützten Stellen bereits.

Dieses Foto hat mir Ralf Spichala gestern zugesandt und er ist hoffentlich damit einverstanden, dass ich es an dieser Stelle in unserem Tagebuch veröffentliche. Speisemorchel (Morchella esculenta) bei Osnabrück.

Dieses Foto hat mir Ralf Spichala gestern zugesandt und er ist hoffentlich damit einverstanden, dass ich es an dieser Stelle in unserem Tagebuch veröffentliche. Die erste Speisemorchel (Morchella esculenta) bei Osnabrück.

Mittwoch, 11. April – Heute fuhr ich zu einer kleinen Exkursion in die Kiefernaufforstung bei Jesendorf. Es ist in diesem Jahr, im Vergleich zu den Vorjahren, leider armselig, aber dennoch konnte ich schöne Schwarzweiße Becherlorcheln, Schildförmige Lorcheln und eine Frühjahrslorchel finden. Auch ein Kiefern – Zapfenrübling war dabei. Unterdessen konnte unser Tagebuch – Leser Stephan Kunath aus der Schweiz die erste Morchel – Ernte der Saison einfahren. Er berichtet von etwa 20, teils noch recht kleinen Exemplaren. Pilzfreund Andreas Okrent ist inzwischen von seiner Stippvisite im sächsischen Oschatz zurück in Graal – Müritz angekommen und schrieb mir unter absoluter Begeisterung von seinen Pilzfunden in dortigen, ehemaligen Braunkohle – Tagebauen. Seiner Meinung nach, und das glaube ich ihm gerne, können wir von so einem Frühlingspilz – Aspekt nur Träumen. Große Mengen Böhmische Verpel, Riesen – Lorcheln, Zipfel – Lorcheln und sogar der Tulpen – Becherling, ließen ihn aus dem Staunen und Fotografieren gar nicht heraus kommen. Und sein sächsischer Pilzfreund, der ihn durch dieses Paradies führte, meinte nur, dass es in diesem Jahr eher bescheiden wäre! Wie dem auch sei, ich Denke, in den nächsten Wochen können auch wir bei uns gespannt sein und werden sicher auch die eine oder andere Überraschung erleben.

Die Schildförmige Scheibenlorchel (Discina perlata) wächst auf modrigem Kiefern- und Fichtenholz und ist im Frühling an geegneten Stellen gar nicht so selten. Die bis zu 10 cm breiten Fruchtkörper können mitunter recht ergiebig sein, denn sie sind sogar essbar, wenngleich sie den ähnlichen Morchelbecherlingen an Wohlgeschmack

Die Schildförmige Scheibenlorchel (Discina perlata) wächst auf modrigem Kiefern- und Fichtenholz und ist im Frühling an geeigneten Stellen gar nicht so selten. Die bis zu 10 cm breiten Fruchtkörper können mitunter recht ergiebig sein, denn sie sind sogar essbar, wenngleich sie den ähnlichen Morchelbecherlingen an Wohlgeschmack nicht das Wasser reichen können. Standortfoto am 11. April 2012 in der Kiefernaufforstung bei Jesendorf.

Donnerstag, 12. April – Heute erlebten wir in Wismar einen meist freundlichen Tag. Bei schwachem Wind schien die Sonne zeitweise durch einen milchigen Himmel hindurch und die Luft war recht mild und feucht. Jetzt am Abend verdunkelt sich der Himmel und es zieht eine massive Schauerfront mit Blitz und Donner auf. Der Regen ist natürlich willkommen.

Ich habe heute wieder unsere Frischpilzausstellung erneuert und folgende Arten sind erstmals in diesem Jahr hinzu gekommen: Holunder Rindenschichtpilz, Goldgelber Zitterling, Schmetterlings – Tramete, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Warziger Drüsling, Wurzelschwamm, Graublättriger Schwefelkopf, Schildförmige Scheibenlorchel und der Milde Zapfen – Rübling.

Dieses Foto von frischen Speisemorcheln schickte mir kürzlich unser Tagebuch - Leser Stephan Kunath. Leider fehlt eine Angabe in welcher Region die Pilze gefunden wurden.

Dieses Foto von frischen Speisemorcheln (Morchella esculenta) schickte mir kürzlich unser Tagebuch – Leser Stephan Kunath aus dem Aargau in der Schweiz. Da die Schweiz geographisch deutlich südlicher liegt, sind die Morcheln hier, natürlich auch abhängig von der Höhenlage, oftmals früher dran als bei uns.

Freitag, 13. April – Die Schauerfront von gestern Abend hat in unserem Einzugsgebiet flächendeckenden Regen gebracht. Sie intensivierte sich zwischen Wismar und Bad Doberan sogar kurzzeitig, so dass es kräftig schüttete. Insgesamt dürften zwischen 3 und 8 Liter gefallen sein. Da die Bäume noch nicht belaubt sind, ist dieser Niederschlag auch überall gut zum Erdboden gelangt. Jetzt liegt es an den Pilzen zu wachsen. In Punkto Feuchtigkeit ist meiner Meinung nach alles O.K.. Die Temperaturen sind zwar etwas unterkühlt aber dennoch besser als wenn wir nur Wärme, aber keinen Regen hätten. Die Entwicklung des Morchel – Aspektes verläuft dadurch nur in etwas ruhigeren Bahnen ab. Immerhin rief mich heute Andreas Okrent aus dem Raum Graal – Müritz an, dass an seinen Zeigerstellen die ersten Böhmischen Verpel und die erste Spitzmorchel erschienen seien. Dennoch rechne ich damit, dass die Suche nach Morcheln in unseren Breiten frühestens in 5 – 10 Tagen Sinn macht, zumindest wenn man nicht nur Mini – Morcheln finden möchte.

Diese wunderschöne Zipfel - Lorchel (Gyromitra fastigiata) macht ihrem Namen alle Ehre. Pilzfreund und Naturfotograf Andreas Okrent fotografierte diese selten Lorchel - Art vor wenigen Tagen in einem renaturiertem Braunkohletagebau in Sachsen. In Gegensatz zur Frühjahrs - Lorchel finden wir diese Art in Laubwäldern auf Kalkboden, wo sie Standorte mit modrigem, zerfallenen Holz bevorzugt.

Diese wunderschöne Zipfel – Lorchel (Gyromitra fastigiata) macht ihrem Namen alle Ehre. Pilzfreund und Naturfotograf Andreas Okrent fotografierte diese seltene Lorchel – Art vor wenigen Tagen in einem renaturiertem Braunkohletagebau in Sachsen. Im Gegensatz zur Frühjahrs – Lorchel finden wir diese Art in Laubwäldern auf Kalkboden, wo sie Standorte mit modrigem, zerfallenen Holz bevorzugt. Sie wird als giftig eingestuft.

Sonnabend, 14. April – Ich habe heute eine kleine Exkursion in der Nähe des Roten Sees bei Brüel unternommen. Überwiegend Nadel- und Mischwald. An einem grasigen Waldwegrand erfreuten mich drei wunderschöne Frühlings – Weichritterlinge, unweit einer Stelle, wo ich sie vor einigen Jahren schon einmal um diese Zeit fand. An weiteren Frischpilzen gab es noch eine Schildförmige Scheibenlorchel und einen Milden Zapfen – Rübling. Insgesamt nicht berühmt, aber besser als nichts. Unterdessen öffnen sich an exponierten Stellen immer mehr Blüten des Löwenzahn. Ich Denke, in der nächsten Woche, spätestens am nächsten Wochenende, können wir die Morchelsaison auch bei uns eröffnen. Die kühlen Temperaturen werden dafür sorgen, dass nicht gleich alles explosionsartig geschieht, sondern in ruhigen Bahnen abläuft. Bei diesem durchwachsenen Wetter mit mehr Wolken als Sonne und meist auch keinem tagelang anhaltenden, trocknen Ostwind (auch wenn der Nordost am Wochenende vorübergehend deutlich auffrischen soll) und gelegentlichen Regenfällen, sollte die Qualität der Pilze auch nicht sonderlich leiden. Auch werden die immer noch auftretenden, leichten Nachtfröste, ein zu schnelles Wachstum abbremsen. Heute gab es bei wechselnder Bewölkung vereinzelte, leichte Regenschauer bei kaum spürbaren Wind.

Diese wunderbar frischen Frühlings - Weichritterlinge (Melanoleuca cognata) waren mein bester Fund auf meiner heutigen Kurzexkursion. Typisch für diesen Weichritterling sind die gelblichorangen Lamellen

Diese wunderbar frischen Frühlings – Weichritterlinge (Melanoleuca cognata) waren der bester Fund auf meiner heutigen Kurzexkursion. Typisch für diesen Weichritterling sind die gelblichorangen Lamellen und die frühe Jahreszeit, obwohl er auch im Herbst wachsen kann. Er ist essbar und wird verschiedentlich als guter Speisepilz angegeben. Standortfoto am 14.04.2012 in der Nähe des Roten Sees bei Brüel.

Sonntag, 15. April – Heute war ich in den Barniner- und den Kobander Tannen unterwegs. Mein Ziel war es eigentlich, noch einige Frühjahrs – Lorcheln für unsere Pilzausstellung zu besorgen. Ich habe zwar noch welche in der Frischhaltedose im Kühlschrank, aber um genügend für die bevorstehende Morchel – Saison als Vergleichsobjekte vorrätig zu haben, wäre Nachschub nicht verkehrt. Das Ergebnis war aber sehr ernüchternd, nur drei Stück! Damit kann das Frühjahrs – Lorchelaufkommen bei uns in diesem Jahr als äußerst bescheiden gelten. Ich hoffe, die Morcheln geben sich etwas mehr Mühe. Zunächst müssen wir aber nochmals einen kleinen Kälterückfall überstehen. Morgen und am Dienstag kann es noch einmal ziemlich frisch werden. Insbesondere die Nächte sollen wieder frostig werden. Ab Mittwoch soll die Strömung auf Südwest drehen und besonders im Osten Deutschland wird es dann wieder spürbar milder. Dabei ist auch weiterhin mit Niederschlägen zu rechen. Das sollte der Durchbruch sein und am Wochenende können wir uns wohl schon auf einige Morcheln freuen. Heute war es übrigens bei heiter bis wolkigem Wetter recht angenehm. Am Nachmittag frischte allerdings der Nordostwind auf und es wurde bereits kühler.

Diese Frühjahrs - Lorcheln fand und fotografierte ich heute in den Kobander Tannen. Sie sind zumindest roh oftmals erheblich giftig, das macht aber den Schnecken offensichtlich wenig aus. Tierfras an Pilzfruchtkörpern ist also kein Hinweis auf ihre Essbarkeit!

Diese Frühjahrs – Lorcheln (Gyromitra esculenta) fand und fotografierte ich heute in den Kobander Tannen. Sie sind zumindest roh oftmals erheblich giftig, dass macht aber den Schnecken offensichtlich wenig aus. Tierfraß an Pilzfruchtkörpern ist also kein Hinweis auf ihre Essbarkeit!

Montag, 16. April – Kaltes, klassisches Aprilwetter mit sonnigen Abschnitten, einzelnen Regenschauern und einem unangenehmen Nordostwind, der einen Frösteln ließ, so zeigte sich der heutige Frühlingstag. Aber trotzdem sind die Bedingungen für unsere Frühlingspilze, insbesondere für die in dieser Woche beginnende Morchel – Saison, gar nicht so schlecht. Zunächst muss nochmals eine kalte, frostgefährdete Nacht, überstanden werden, aber dann, ab Mittwoch, soll die Anströmung auf Süd drehen und zumindest zu uns, in die östlichen Regionen Deutschlands, soll dann merklich wärmere Luft einfließen. Dazu wird es aber, so die Meteorologen, weiter wechselhaft mit gelegentlichen, teils kräftigen Regenschauern und einzelnen Gewittern, bleiben. Der 14 – Tage – Trend bei www.wetter-online.de deutet gegen Ende des Monats sogar zunehmend frühsommerliche Temperaturen, bei einer leichten Gewitterneigung, an. Sollte es so kommen, wäre es wirklich Ideal! Ich Denke, die nächsten drei Wochen stehen ganz im Zeichen der beliebten Morcheln und die haben in diesem Jahr einiges an Nachholebedarf! In der dritten Woche beginnt dann auch schon der Maipilz – Aspekt und auch daran sind große Erwartungen geknüpft, denn im letzten Jahr gab es kaum welche!

Es liegen 66 Pilzarten auf der Fläche, neu sind: Frühlings – Weichritterling und Speisemorchel.

Unterdessen brachte heute Pilzfreund Peter Kofahl die ersten Mini - Morcheln aus dem Stadtgebiet mit. Höhe der ingesamt sieben Exemplare zwischen drei und fünf Zintimeter. Sie wachsen fast auf dem blanken Erdboden an einem Zaun zu einem Schulhof in Wismar. In den teils schon kräftig gewachsenen Kräutern an unseren Waldstandorten sind solche Mini - Morcheln nur sehr schwer aus zu machen, aber am Wochenende sollte es sich auch hier lohnen! Foto im "Steinpilz" am 16.04.212

Unterdessen brachte heute Pilzfreund Peter Kofahl die ersten Mini – Morcheln (Morchella esculenta) aus dem Stadtgebiet mit. Höhe der insgesamt sieben Exemplare zwischen drei und fünf Zentimeter. Sie wuchsen fast auf dem blanken Erdboden an einem Zaun zu einem Schulhof in Wismar. In den teils schon kräftig gewachsenen Kräutern an unseren Waldstandorten sind solche Mini – Morcheln nur sehr schwer auszumachen, aber am Wochenende sollte es sich auch hier lohnen! Foto im „Steinpilz-Wismar“ am 16.04.2012.

Dienstag, 17. April – Die Nacht war nochmals leicht frostig und auch der wolkige Tag war immer noch sehr aprilfrisch. Im Vorfeld eines kräftigen Tiefdruckgebietes über England dreht die Strömung nun auf Süd und bringt, zumindest in den Osten Deutschlands, deutlich wärmere Luft mit. Dabei ist in den nächsten Tagen auch weiterhin mit gelegentlichen Schauern und Gewittern zu rechnen. Ich Denke, ab morgen haben wir sehr günstige Bedingungen für` s Pilzwachstum und die Morcheln sollten sich dann endlich strecken. Ansonsten gibt es nicht viel neues von der Pilzfront zu berichten, außer das meine Freundin heute morgen so richtig Happy war, als sie in ihrem Garten einen vorjährigen, noch gut erhaltenen Fruchtkörper eines Glänzenden Lackporlings am Grunde eines abgenommenen Sauerkirschbaums fand. Es war ihr noch nie vergönnt, diesen „Hauptgewinn im Lotto“ selber einmal zu entdecken. So habe ich es jedenfalls in einem Buch über asiatische Naturheilkunde gelesen. Diesem Pilz in freier Wildbahn einmal zu begegnen, sei wie ein Volltreffer im Lotto! Mehrere Seiten waren hier gefüllt mit allen möglichen Hinweisen, wogegen Extrakte dieses Pilzes Wunder wirken sollen. Herzlichen Glückwunsch! Wollen wir hoffen, dass dieser einjährige Lackporling auch in diesem Jahr einen neuen Fruchtkörper bildet, denn der heutige war wirklich zu solchen Zwecken nicht mehr geeignet, obwohl er noch recht gut aussah.

Der besagte Glänzende Lackporling (Ganoderma lucidum) heute morgen in ihrem Garten fotografiert. Ich habe ihn am Baum etwas höher gesetzt, um ihn besser fotografieren zu können. Er sieht äußerlich wirklich noch gut aus, obwohl der Lack auch schon ein wenig ab ist. 17.04.2012 - Keez.

Der besagte Glänzende Lackporling (Ganoderma lucidum) heute morgen im Garten von Irena Dombrowa in Keez. Ich habe ihn an einem Obstbaum etwas höher gesetzt, um ihn besser fotografieren zu können. Er sieht äußerlich wirklich noch gut aus, obwohl der Lack auch schon ein wenig ab ist. 17.04.2012.

Mittwoch, 18. April – Heute war ich kurz in zwei verschiedenen Wäldern unterwegs. Im ehemaligen Großherzoglichen Forst Moidentin suchte ich eine Stelle in einem Fichtenforst auf, wo wir vor ziemlich genau zwei Jahren eine ansehnliche Gruppe von Frühlings – Weichritterlingen fanden, aber Fehlanzeige – nichts da. Nur einige Porlinge wie z. B. der Wurzelschwamm, einen Winterporling und einen Fichten – Zapfenrübling. Danach fuhr ich noch in die Kiefernaufforstung bei Jesendorf und deckte mich für unsere Frischpilzausstellung mit Schwarzweißen Becherlorcheln ein. Auch dieses mal war nicht eine einzige Frühjahrslorchel mit dabei. Dafür hat Irena heute wieder einen Super – Fund gemacht. In einem parkartigen Gelände am Schweriner Fernsehturm fand sie auf einer Rasenfläche unter Linden einen gut ausgebildeten Hexenring von recht kleinen, dunkelhütigen Blätterpilzen mit bräunlichen Lamellen, die sie zunächst als Rißpilze einordnete, womit ich aber nicht ganz einverstanden war. Im groben war die Richtung schon richtig, aber es müßten meiner Meinung nach echte Schleierlinge sein. Zunächst welzte ich einige Bücher, die aber kein Ergebnis zeitigten und ermittelte schließlich im Internet weiter. Ein Cortinarius im Frühling, dass dürfte raus zu kriegen sein, und siehe da, es hat geklappt. Ich habe zwar noch keine mikroskopische Untersuchung angestellt, bin mir aber ziemlich sicher, dass es sich um den Frühlings – Wasserkopf handeln dürfte. Ich muss abermals Gratulieren – wieder ein wirklich toller Fund, liebe Irena!

Der Frühlings - Wasserkopf (Cortinarius vernus) wächst ab Frühling unter Laubbäumen. In diesem Fall waren es Linden. Der dunkelbraune, stumpfgebuckelte Hut erinnert mit seinem seidigen Glanz etwas an einen Rötling. Der ganze Pilz wirkt recht fest. Er scheint oft recht zahlreich, so wie auch hier, am Standort zu fruktifizieren. Foto am 18.04.2012 standortversetzt auf einer Rasenfläche in Keez. Kein Speisepilz.

Der Frühlings – Wasserkopf (Cortinarius vernus) wächst ab Frühling unter Laubbäumen. In diesem Fall waren es Linden. Der dunkelbraune, stumpfgebuckelte Hut erinnert mit seinem seidigen Glanz etwas an einen Rötling. Der ganze Pilz wirkt recht fest. Er scheint oft recht zahlreich, so wie auch hier, am Standort zu fruktifizieren. Foto am 18.04.2012 standortversetzt auf einer Rasenfläche in Keez. Kein Speisepilz.

Donnerstag, 19. April – Das war heute ein Wetter! Nach fast noch spätwinterlicher Kälte an den Vortagen, schon fast ein Sprung in den Frühsommer. Ausgesprochen freundlich und warm war es heute, wenn das nicht der Durchbruch zur Streckung unserer Morcheln sein sollte? Was soll denn sonst noch passieren? Höchstens noch etwas Regen und den wird es in den nächsten Tagen auch geben. Der heutige Tag war ein überaus freundlicher Ausreißer. Morgen hat uns das aprilhafte Schauerwetter wieder eingeholt. Kräftige Regengüsse mit Blitz und Donner stehen auf der Tagesordnung. Und so ähnlich geht es dann auch weiter, wobei es nur vorübergehend etwas kühler werden soll. Der mittelfristige Trend deutet auf eine nachhaltige Erwärmung hin, wobei Regenfälle auch weiterhin dabei sein sollen. Ideale Aussichten also! Laut Niederschlagsprognose können bei uns in den nächsten fünf Tagen bis zu 20 Liter pro qm fallen, wobei es regional, bei dieser Schauerlage, sehr unterschiedlich ausfallen kann.

Leider ist die Speicherkapazität hier wieder erschöpft, so dass es im Tagebuch „Wetter und Pilze April 2012/2“ weitergeht!