Mittwochsexkursion bei Laave

25. Oktober 2023 – Kartierungsexkursion am Mittwoch

Mittwochsexkursion Lübtheen – Süd

Auch für interessierte Natur- und Pilzfreunde*innen

Im MTB: 2732/3 – Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue

Der Start und Endpunkt unserer heutigen Exkursion.

Heute gingen wir fremd. Soll heißen, wir befanden uns im 3. Quadranten des MTB Lübtheen – Süd nicht mehr in Mecklenburg – Vorpommern, sondern in Niedersachsen, im Amt Neuhaus. Das Revier gehört zum Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue. Es ist mir allerdings nicht unbekannt. Seit vielen Jahren war ich hier schon immer mal sporadisch im Oktober unterwegs, um Maronen – Röhrlinge für meine Dörrgeräte zu ernten. Die Frau eines mir bekannten Pilzfreundes stammt aus dem Ort Laave und sie haben mich bereits in den 1990er Jahren hier her mitgenommen und in dieses Revier eingeführt. Versteht sich von selbst, dass mein Augenmerk nicht nur diesen Speisepilzen galt. So lagen inzwischen bereits einige Funddaten aus diesem Abschnitt vor und haben ihren Weg in meine Karteikarten gefunden.  Das sollte uns aber nicht davon abhalten die Augen offen zu halten. So traf ich mich mit Pilzfreundin Dorit aus Ratzeburg wieder in Lübtheen und wir fuhren gemeinsam in Richtung Laave. Das von Kiefern dominierte Elbdünengebiet ist teils extrem nähstoffarm und von Sandhügeln geprägt. So die Zeetzer Berge oder die Stixer Berge.

Fast schon Märchenhaft!

In Reimen einige Verhaltensregeln für den Waldflegel.

Wir haben uns brav verhalten und so hatte Dr. Wald seine Praxis für uns geöffnet. Diesen Spruch muss ich immer mal für einige Menschen kopieren, da er seit Jahren auch in einem meiner beiden Schaufenster zu Lesen ist.

… und haben sie mit dem Schwefelporling beimpft!?

Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) bereits etwas betagt und somit verblasst.

Und auch der Leberpilz (Fistulina hepatica) hat sich zum Eichenschmaus eingefunden.

Braunfäule durch den Pilzbefall wird dem Naturdenkmal Grenzen setzen.

Auf grasigem Standort Weiße Schirmpilze (Lepiota alba).

Den rechten Weg gingen wir hinein, um am linken den Kreis zu schließen. Dieser Mischwaldbereich strotze nur so vor Frischpilzen!

Etwas Kalk im Sand und dazu die Eiche, das ruft den Schwefel – Ritterling (Tricholoma sulphureum) auf den Plan.

Und es eröffnete sich uns eine wahre Oase von Erdsternen. Hier ist es ein Halskrausen – Erdstern (Geastrum triplex).

Und hier ein Wimpern – Erdstern (Geastrum fimriatum).

Ein stattlicher, aber noch recht junger Rehbrauner Dachpilz (Pluteus atricapillus).

Herbstlorcheln (Helvella crispa). Folgt man der wissenschaftlichen Bezeichnung müsste sie Krause Lorchel genannt werden.

Unter Buchen, wie es sich gehört, Gallen – Täublinge (Russula fellea).

Dort kann auch der zwar minderwertige, aber dennoch essbare Gelbweise Täubling (Russula ochroleuca) auftauchen.

Die Birke zeichnet für das Erscheinen des Verblassenden Täublings (Russula pulchella) verantwortlich.

Und so schaut er von unten aus.

Der Schmutzige Rötel – Ritterling (Lepista sordida) ist essbar.

Wir hatten schönes Exkursions – Wetter.

Die ohnehin lichte Forst ist von Sonnenlicht durchflutet.

Und die Forst wurde noch lichter gemacht. 

Und hier sehen wir Scheinhelmlinge der Gattung Hemimycena. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um den Gipsweißen Scheinhelmling (Hemimycena cuculata). Eine recht markante Art, die auch ohne Mikroskop mit einiger Erfahrung schon im Feld gut ansprechbar sein kann.

Ein guter und oft auch ergiebiger Speisepilz des Herbstes ist der Veilchen – Rötelritterling (Lepista irina).

Auch der Echte Waldchampignon (Agaricus silvaticus) ist in der Küche ein willkommener Speisepilz.

Und die Edel – Reizker (Lactarius deliciosus) dürften bei artgerechter Zubereitung den höchsten Genuss darstellen, den Waldpilze zu bieten haben.

Ob der Spangrüne Edelreizker (Lactarius quieticolor) ähnlich köstliche Geschmacksqualitäten zu bieten hat, muss der Feinschmecker für sich selbst entscheiden.

Wurzeltrüffel (Rhizopogon cf.). Wurzeltrüffen stehen den Schmierröhrlingen und Gelbfüßen nahe. Finden sich dem nach meist unter Nadelbäumen, so auch hier unter Kiefern. In Deutschland sollen bisher 19 Arten nachgewiesen worden sein.

Immer wieder ein Blickfang und eine Augenweide sind die Purpurfilzigen Holzritterlinge (Tricholomopsis rutilans) an Kiefern – Stümpfen.

Zedernholz – Täubling (Russula badia).

Immer unter Kiefern der Leberbraune- oder Späte Milchling (Lactarius hepaticus).

Und Kiefern gibt es hier im Überfluss.

Und zeitweise auch den Maronen – Röhrling (Xerocomus badius).

Auch der Rote Fliegenpilz (Amanita muscaria), wie auch der Gemeine Steinpilz (Boletus edulis) können unter Kiefern angetroffen werden.

Trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit waren noch reichlich Heidelbeeren an den Sträuchern.

Besonders auch in Nadelwäldern eine sehr häufige Art im Herbst ist der Fleischfalbe Trichterling (Clitocybe diatreta).

Ein Begleiter der Kiefer ist auch der Jodoform – Täubling (Russula turci). Essbar.

Der Mehlpilz (Clitopilus prunulus) gab das Auchtungszeichen, welches so gleich zum Erfolg führte. Der Herrenpilz (Boletus edulis) stand gleich daneben.

Rosablättriger Helmling (Mycena galericulata). Die Hüte sollen lecker sein.

In Höhe des Heidkruges neigte sich unsere heutige Mittwochsexkursion dem Ende zu.


Die Artenliste von MTB 2732/3 – Niedersächsische Elbtalauen bei Laave: Schwefelporling, Leberpilz, Rosablättriger Helmling, Weißer Schirmling, Grünblättriger Schwefelkopf, Schwefel – Ritterling, Waldfreund – Rübling, Halskrausen – Erdstern, Roter Fliegenpilz, Wimpern – Erdstern, Rostfleckiger Helmling, Rehbrauner Dachpilz, Moos – Häubling, Falscher Pfifferling, Heftel – Nabeling, Herbst – Lorchel, Graugrüner Milchling, Gallen – Täubling, Gelbweißer Täubling, Fuchsiger Rötel – Trichterling, Steife Koralle, Mäuseschwänzchen, Ranziger Trichterling, Fleischfalber Trichterling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Violetter Lacktrichterling, Butterpilz, Flaumiger Milchling, Edel – Reizker, Spangrüner Edelreizker, Blutblättriger Hautkopf, Rotfuß – Röhrling, Gelber Knollenblätterpilz, Schwarzgebänderter Harzporling, Gemeiner Rettich – Fälbling, Gipsweißer Scheinhelmling, Veilchen – Rötelritterling, Dehnbarer Helmling, Jodoform – Täubling, Amiant – Körnchenschirmling, Rotbrauner Milchling, Kahler Krempling, Purpurfilziger Holzritterling, Echter Steinpilz, Olivgrüner Milchling, Zedernholz – Täubling, Sand – Röhrling, Orangeroter Graustieltäubling, Dunkelscheibiger Fälbling, Apfel – Täubling, Gemeiner Violettporling, Echter Pfifferling, Klebriger Hörnling, Grünspan – Träuschling, Fleischroter Lacktrichterling, Flaschen – Stäubling, Grüner Anis – Trichterling, Blutblättriger Hautkopf, Milder Wachstäubling, Mehlpilz, Flatter – Milchling, Flacher Lackporling, Dickblättriger Schwarztäubling, Weißstieliges Stockschwämmchen und Schmetterlings – Tramete 


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!