03. August 2022 – Mittwochs- und Kartierungsexkursion
Mittwochesexkursion bei Eldena
Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde
Es ging in den 4. Quadranten von MTB: 2734 = Eldena
Wurde auf Sonntag, dem 07. August verschoben!
Im 4. Quadranten des Messtischblattes Eldena fand sich reichlich Auswahl bezüglich möglicher Zielgebiete. Da wäre das Krohner Holz im Norden zu nennen. Südwestlich schließen sich die Sievers Tannen bei Altona an, mit dem kleinen Naturschutzgebiet Blaues Wasser. Weiter südlich die Zieber Tannen und der Eschberg. Die größte Wald- b. z. w. Forstfläche findet sich im südöstlichen Bereich des Quadranten, südlich der Ortschaft Dadow. Es handelt sich laut Karte um Nadelforste. Ich entschied mich für die handlichen Sieverst Tannen. Heidelbeer – Kiefernforste, aber auch saubere Bereiche mit Moosen und Flechten. Ein sehr armes und besonders auch im Herbst ein sehr interessantes Pilzrevier. Heute war es für Frischpilze leider viel zu trocken, so dass Holzbewohner im Mittelpunkt standen. Und derer gab es dank eines ungewöhnlich heftigen Birken – Sterbens sogar im Überfluss.
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Das Gefranste Steccherinum (Steccherinum fimbriatum) findet sich auf der Unterseite auf am Boden liegenden Ästen und Stämmen von Laub- , aber auch Nadelholz. Charakteristisch für diesen Stachelpilz sind seine violettgrauen Fruchtkörper – Flecken, die auch zusammen fließen können und die weißlichen, ausgefransten Ränder.
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Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) kommt außer an Birke auch an zahlreichen anderen Bäumen vor. Er ist mehrjährig und bildet von Zeit zu Zeit neue Zuwachsränder aus.
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Immer wieder eine große Freude bereitet mir der Fund eines Kiefern – Feuerschwamms (Phellinus pini).
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Und für den Hobby – Mykologen wegen der ganz speziellen Pilzflora armer Standorte. Heute war es leider zu trocken.
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Daher galt es den Blick immer auf Holz zu richten. Hier sind es Zaunblättlinge (Gloeophyllum sepiarium).
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So viele freundliche und sonnige Gesichter! Die Wildbienen sind besonders begeistert und wir Menschen nicht minder. Sonnenblumen – Öl ist knapp. In diesem Jahr wurden deshalb auch weit mehr dieser Blumen ausgesät.
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Diese kugeligen Gebilde auf dem Birkenstumpf könnte man zunächst für Bovistähnliche Schleimpilze halten. Aber sie sind fest und holzig, es sind Zunderschwämme (Fomes fomentarius) einmal anders.
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Und bei diesem Überfluss nahm ich auch gleich einen Beutel Cladonia rangiferina als Bastelmaterial für meine Adventsgestecke mit. Der Pilz dient in Lappland Rentieren, Hirschen und Hasen als Winternahrung. Flechten bestehen zu etwa 90 % aus Pilz. Der Rest sind Algen und Cyanobakterien. Ihre Bezeichnung leitet sich aus dem Begriff Pilzgeflecht ab. Es gibt im Steinpilz – Wismar zu gegebener Zeit also wieder Adventsgestecke mit Pilzgeflecht!
Hier die Arten von MTB 2734/4 – Sievers Tannen: Eichen – Eckenscheibchen, Eichen – Zystidenrindenpilz, Flächiges Eckenscheibchen, Teerfleckenpilz, Echter Zunderschwamm, Schmetterlings – Tramete, Gemeiner Violettporling, Birken – Zungenporling, Rotrandiger Baumschwamm, Eichen – Mehltau, Kiefern – Feuerschwamm, Zaunblättling, Dickschaliger Kartoffel – Hartbovist, Striegeliger Schichtpilz, Adlerfarn – Fleckenpilz, Rötende Tramete und Gefranstes Steccherinum.
Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!