Tagebuch Oktober 2016/2

Wetter und Pilze im Raum Nordwestmecklenburg

Tagebuch Wetter und Pilze Oktober 2016/2

Hoppla, ja haben wir denn noch Sommer? - Ein wunderschöner Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) war der erste Pilze der uns auf unserer Abschlußaxkursion des Pilzwochenendes in den Wäldern um Neu Kaliß herum begrüßte.

Hoppla, ja haben wir denn noch Sommer? – Ein wunderschöner Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) war der erste Pilz, der uns auf unserer Abschlussexkursion des Pilzwochenendes in den Wäldern um Neu Kaliß begrüßte. Entdeckt hatte ihn Pilzfreund Jürgen Horn bereits aus dem Auto heraus.

Sonntag, 16. Oktober – Am letzten Tag unseres Pilzseminars entschlossen wir uns in eine pilzreichere Gegend zu fahren, nämlich in die sandigen Kiefernforste zwischen Eldekanal und den Elbdünen, unweit von Dömitz und Neu Kaliß. Hier hatte es in den zurück liegenden Wochen immer mal kräftig geregnet und wir bekamen den Pilzsegen sogleich bei unserer Ankunft zu Spüren. Wir rieben uns verdutzt die Augen. Wir waren im Pilzparadies angekommen. Entdeckt und erkundet hatte die Pilzschwämme für uns Angelika Boniakowski zusammen mit ihrem Mann Wilhelm. Wir sagen Danke! Bunte Täublinge, Edel – Reizker, Saftlinge, Butterpilze und vieles mehr, über die wir schon beim aussteigen aus dem Auto stolperten. Unglaublich, was jetzt für eine Stimmung aufkam. Man hörte nur noch oohh und aahh und ohrr! Da zum einen das Bedürfnis bestand, sich mit Speisepilzen, insbesondere Maronen, einzudecken, machten wir eine Uhrzeit ab, an der wir uns wieder am Auto treffen wollen und jeder kann nach seinen Bedürfnissen die Wälder durchstreifen. Wer nicht nur Maronen schneiden wollte, konnte mit mir die Straßen- und Wegränder entlang wandern, denn hier war durch Kalkeintrag eine interessantere Pilzflora vertreten. So schoben gerade die Edelreizker in einer Qualität, wie sie besser nicht sein konnte. Scharen von Kiefern – Täublingen und Gruppen von unglaublich farbenfrohen Roten Heringstäublingen. Teppiche von Falschen Pfifferlingen. Inseln von Butterpilzen, Kuh – Röhrlingen mit zugehörigen Rosenroten Gelbfüßen. Sand – Röhrlinge aber auch junge Habichtspilze sowie elegante Nabelinge und vieles mehr. Bis auf Butterpilze war fast alles, was wir fanden, taufrisch und schob ganz jung aus dem Waldboden. Hier herrscht der große Aufbruch! Die Niederschläge kamen gerade noch rechtzeitig und ergiebig genug, um das Pilzwachstum zum Explodieren zu bringen, was wir in den meisten Regionen in diesem Herbst bisher vermissen. Es war ein Fest, dass wir hier feiern konnten. Ein würdiger Abschluß unseres Pilzwochenendes, wie wir ihn uns schöner kaum wünschen konnten. Ein unvergessenes Erlebnis, dass sich sicher bei jedem tief in das Gedächtnis einprägen wird: Ich hoffe auch mit den neu dazu gelernten Arten. Nach Kaffee und Kuchen sowie Mäusegulasch von unserer guten Seele Irena, fand gegen 15.30 Uhr ein wunderschönes Pilzseminar in Mecklenburg sein Ende und die kleine Schaar pilzbegeisterter trat die Heimfahrt an. Für Irena, Jonas und meine Wenigkeit ging es jetzt erst richtig los. Maronen – Schneiden bis das Licht ausgeht, schließlich ist am kommenden Wochenende wieder Pilzpfanne angesagt. Die „17. Tage der Pilze“ stehen in Rehna an! Außerdem brauche ich Trockenpilze. Ein ausführlicher Bericht folgt demnächst.

Soweit die erste Runde. Danach ging es erst richtig los. Die Trockner werden tagelang laufen und der Rest wird eingefroren, für Pilzsuppe und Pilzpfanne. Allerdings sind hier auch die Körbe unserer Teilnehmer bei, aber unter dem Strich waren es sogar noch mehr, die wir bisd zum Abend ernten konnten.

Soweit die erste Runde. Danach ging es weiter. Die Trockner werden tagelang laufen und der Rest wird eingefroren, für Pilzsuppe und Pilzpfanne. Allerdings sind hier auch die Sammelergebnisse unserer Teilnehmer dabei, aber unter dem Strich waren es am Ende sogar noch mehr, die wir bis zum Abend ernten konnten.

Montag, 17. Oktober – Die Trockner laufen auf Hochtouren. Irena hat bis heute Nacht blanchiert und eingefroren, teils aber auch getrocknet. Die Pilzschwämme muss verarbeitet werden und schlafen ist bei uns derzeit ohnehin ein Fremdwort. Ich hatte heute regulär ganztägig Sprechzeit in der Pilzberatungsstelle, die gleichzeitig der Steinpilz – Wismar ist. Beratungen gab und gibt es so gut wie keine in diesem Herbst. Das habe ich so noch nie erlebt! „Es wachsen ja keine Pilze in diesem Jahr“, so die Leute. Damit haben sie im großen und ganzen recht, dass es aber auch anders geht, wenn man den richtigen Riecher hat, haben wir ja nun bewiesen. Auch in den Wäldern des Nahbereiches wird es zumindest stellenweise besser und derzeit startet gerade ein neuer Steinpilz – Schub. Er wird wohl eher schwach ausfallen, nur regional auch ergiebiger. Dort, wo es jetzt immer noch zu trocken ist, besteht beim letzten, möglichen Steinpilz – Schub des Jahres, Mitte November, noch Hoffnung. Voraussetzung ist, dass es nicht zu frostig wird. Irena ist übrigens heute wiederum in die Maronen – Region gefahren und hat nochmals vier große Weidenkörbe voller „Braunkappen“ ernten können. Eine weitere Nachtschicht steht an, wohl auch bei mir, denn jetzt, gegen 23.00 Uhr, könnten die am Vormittag auf drei Trockner geschnittenen Maronen – Röhrlinge bald trocken sein und somit müssen sie wieder frisch belegt werden. Im Kühlschrank stehen immerhin noch zwei große Körbe dieser schmackhaften Röhrlinge zur Verarbeitung an.

Selten ist die Orangerrote Loreleia (Loreleia postii). Es war einer der schönsten Funde gestern in den armen, heidenahen Kiefernforsten bei Neu Kaliß. Den eleganten, filigranen Blätterpilz habe ich bisher nur an wenigen Standorten finden können. Standortfoto am 16.10.2016.

Selten ist der Orangerote Loreleia (Loreleia postii). Er war einer der schönsten Funde von gestern, in den armen, heidenahen Kiefernforsten bei Neu Kaliß. Den eleganten, filigranen Nebelinge, habe ich bisher nur an wenigen Standorten finden können. Standortfoto am 16.10.2016.

Dienstag, 18. Oktober – Heute Nachmittag riss die seit Tagen graue Wolkendecke vorübergehend auf und machte einigen Sonnenstrahlen Platz. Am frühen Abend trübte es aber schon wieder ein und im Verlauf kommt Regen auf. Ein kräftiges Tief soll gebietsweise recht viel Niederschlag bringen, insbesondere in den teils noch trockeneren Gebieten im Westen Deutschlands. Der Pilzherbst ist in diesen und größtenteils auch in unseren Regionen nahezu komplett ausgefallen. Die Zeitspanne zwischen Mitte Oktober und Mitte November, also ab sofort, gilt als Spätherbstaspekt, der in der Regel von vielen saprophytischen Pilzarten wie Trichterlinge, Rötel – Ritterlinge, Hallimasch, Stockschwämmchen und weiteren Stubbenpilzen, Helmlingen, Fälblingen usw., beherrscht wird. Die Vielfalt der Mykorrhiza – Pilze wird in der Regel deutlich geringer. Anders in diesem Jahr. Wo es möglich ist, findet der Herbstaspekt erst jetzt und in den kommenden Wochen statt und wird sich in abgespekter Form bis in den November hinein ziehen und mit den dann immer zahlreicher werdenden saprophytischen Arten den Spätherbst noch recht vielseitig gestalten. Die Frage ist nur, ob das Wetter in den nächsten Wochen mitspielt. Die Trockenheit dürfte überall dem Ende entgegen gehen und wird bald nicht mehr die große Rolle spielen. Vielmehr beschäftigt uns die Frage des Frostes. In Süddeutschland gab es schon recht verbreitet zumindest Bodenfrost und dieser kann in den nächsten Tagen dort auch wieder auftreten. Wie es aussieht, bleiben wir Im Norden auch mittelfristig von frostigen Nächten verschont, allerdings wäre es schön, wenn die Temperaturen etwas höher liegen würden. Es stehen auf jeden Fall noch spannende Wochen in´ s Haus.

In Nordwestmecklenburg eine absolute Rarität stellt der Habichtspilz (Sarcodon imbricatus) dar. In den armen Sandergebieten im Elbegebiet oder in der griesen Gegend kann man ihn gelegentlich noch antreffen. Der schwarzbraune Hut mit den sparrig abstehenden, schwärzlichen Schuppen, die an ein Habichtsgefieder erinnern und die Stacheln auf der Unterseite lassen ihn recht leicht erkennen. Er wächst bei uns im Flachland unter Kiefern, in den bergigen Regionen unter Fichten. Junge Exemplare können gegessen werden, ältere schmecken oft bitter. Durch sein kräftiges und würziges Aroma soll er sich beispielsweise zur Herstellung von Pilzklopsen besonders gut eignen. Getrocknet und gemahlen erhelt man ein ausgezeichnetes, vorzüglich aromatisches Pulver zum Würzen von Suppen uns Soßen! 16.10.2016 im Kiefernforst bei Neu Kaliß.-

In Nordwestmecklenburg eine absolute Rarität stellt der Habichtspilz (Sarcodon imbricatus) dar. In den armen Sandergebieten im Elberaum oder in der griesen Gegend kann man ihn gelegentlich noch antreffen. Der schwarzbraune Hut mit den sparrig abstehenden, schwärzlichen Schuppen, die an ein Habichtsgefieder erinnern und die grauen Stacheln auf der Unterseite lassen ihn recht leicht erkennen. Er wächst bei uns im Flachland unter Kiefern, in den bergigen Regionen unter Fichten. Junge Exemplare können gegessen werden, ältere schmecken oft bitter. Durch sein kräftiges und würziges Aroma soll er sich beispielsweise zur Herstellung von Pilzklopsen besonders gut eignen. Getrocknet und gemahlen erhält man ein ausgezeichnetes, vorzüglich aromatisches Pulver zum Würzen von Suppen und Soßen sowie von Wildgerichten! 16.10.2016 im Kiefernforst bei Neu Kaliß.

Mittwoch, 19. Oktober – Bis heute Abend liefen meine drei Trockner von Sonntag an ununterbrochen um die Ausbeute von Maronen – Röhrlingen unter Dach und Fach zu bringen. Es hat einen ordentlichen Schub in meinem Vorrat an Trockenpilzen gegeben, denn Weihnachten ist nicht mehr fern und da steigt die Nachfrage erfahrungsgemäß. Da heute mein Exkursionstag war, fuhr ich am späteren Nachmittag noch in den Wald. Ich arbeitete einen weiteren Quadranten im Messtischblatt 2136 ab. Umfangreiche Waldgebiete, die zur Neukloster Forst gehören, sind hier zu finden. Da gleichzeitig der Waldbereich meiner gelegentlich stattfindenden Waldumrundungen integriert war, knüpfte ich dort an, wo ich zuletzt aufgehört hatte. Das war bei Neumühle. Die bekannten Hangterrassen zum Neumühler Bach hatte ich im Sommer bereits begangen, heute setzte ich die Runde weiter in Richtung Warin fort. Gleichwohl wieder Hangbereiche mit alten Buchen und Kiefern, vom Erscheinungsbild her sehr attraktiv, aber kaum Mykorrhiza – Pilze. Der durchschnittliche Pilzsucher wäre leer ausgegangen, ich hätte, wenn ich wollte, eine Pilzmahlzeit mit nach hause nehmen können. Aber darum ging es mir nicht. Hier die Artenliste von MTB: 2136/3 – Neukloster Forst bei Neumühle: Rosablättriger Helmling, Gesäter Tintling, Grauer Falten – Tintling, Gelbbräunlicher Trichterling, Schmetterlings – Tramete, Langstieliger Knoblauchschwindling, Gelbweißer Täubling, Buckel – Tramete, Ranziger Trichterling, Gemeines Krüppelfüßchen, Schuppiger Träuschling, Beringter Buchen – Schleimrübling, Rostfleckiger Helmling, Waldfreund – Rübling, Rosa – Rettichhelmling, Rettich – Helmling, Mäuseschwänzchen, Amiant – Körnchenschirmling, Weißstieliges Stockschwämmchen, Kiefern – Wurzelschwamm, Grünblättriger Schwefelkopf, Flacher Lackporling, Krauser Adernzähling, Flockiger Trompetenschnitzling, Fuchsbrauner Schleimkopf, Halbresupinater Weichporling, Rehbrauner Dachpilz, Gelbmilchender Helmling, Schlanker Riesenschirmpilz, Wolliger Milchling, Samtiger Schichtpilz, Striegelige Tramete, Spaltblättling, Dünnschaliger Kartoffelbovist, Behangener Mehlschirmling, Eichenwirrling, Heftel – Nabeling, Graukappe, Rötlicher Holzritterling, Gelber Knollenblätterpilz, Flaschenstäubling, Graugrüner Milchling, Gemeiner Rettich – Fälbling, Rotrandiger Baumschwamm, Flatter – Milchling, Krause Glucke, Nadelschwindling, Graublättriger Schwefelkopf und Herber Saftporling. Natürlich waren auch weitere Kleinarten vertreten, die nicht so ohne weiteres, also ohne Mikroskop und guter Fachliteratur, bestimmbar waren. Im großen und ganzen hat sich die Artenvielfalt verbessert, insbesondere von saprophytischen Kleinarten.

Der beste Fund war an bemooster Hanglage unter Altbuchen und Altkiefern ein Exemplar des Gilbenden - Fuchs - Schleimkopfs (Cortinarius vulpinus). Die Art gilt gemeinhin als selten. In unseren Bachtälern wie beispielsweise im Radebachtal ist er hingegen keine Seltenheit. Die markante Art mit dem gilbenden, wolligfaserigen Stiel und einer fuchsbräunlichen Hutmitte kann allerdings in der Färbung variabel sein und manchmal ist die Abgrenzung zu ähnlichgen Arten etwas fließend, zumindest wenn man von den makroskopischen Merkmalen ausgeht.

Der beste Fund war an bemooster Hanglage unter Altbuchen und Altkiefern ein Exemplar des Gilbenden Fuchs – Schleimkopfs (Cortinarius vulpinus). Die Art gilt gemeinhin als selten. In unseren Bachtälern wie beispielsweise im Radebachtal ist er hingegen keine Seltenheit. Die markante Art mit dem gilbenden, wollig – faserigem Stiel und einer fuchsbräunlichen Hut Mitte, mit hellerem Rand, kann allerdings in der Färbung variabel sein und manchmal ist die Abgrenzung zu ähnlichen Arten etwas schwierig, zumindest wenn man von den makroskopischen Merkmalen ausgeht.

Donnerstag, 20. Oktober – Heute war wieder langer Tag in der Pilzberatung. Langsam ist auch hier zu merken, dass es an der Pilzfront auswärts geht, denn zaghaft kommt es wieder zu Beratungswünschen. Pilzfreundin Angelika Boniakoswki war allerdings mit ihrer heutigen Exkursion durch den Züsower Forst nicht zufrieden. Nur zwei Steinpilze und ansonsten wenig attraktive Arten. Die geschlossenen Buchenwälder tun sich weiterhin schwer. Vor allem sind es Kleingattungen, die jetzt verstärkt die Wälder bevölkern. Größeres wird aber bald folgen. Es geht auch deshalb so langsam, weil der Regen erst ganz allmählich das erforderliche Wasser in den Waldboden bringt. Jetzt wäre es schön, wenn die Temperaturen etwas ansteigen würden. Es ist zwar keine frostige Wetterlage in Sicht, aber einige warme Tage mit Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad wären sicher nicht verkehrt. In der nächsten Woche werden zumindest im Südwesten Deutschlands derartige Werte sehr wahrscheinlich. Ob sich die warme Luft auch bis zu uns durcharbeiten kann, bleibt allerdings fraglich. Wir könnten sogar eher in den Zustrom noch kälterer Luft kommen. Egal wie es kommt, an der Pilzfront wird es in jedem Fall weiter aufwärts gehen. Inzwischen ist auch der Bericht von unserem Pilzseminar fertig und unter „Herbstliches Pilzseminar 2016“ nachzulesen.

Diese alte Krause Glucke (Sparassis crispa) fand ich gestern Abend im Fichtenwald bei Neumühle. Wie unschwer zu erkennen ist, beginnt sie bereits zu schimmeln und war auch so mürbe, dass sie schon beim aufsammeln auseinander gefallen wäre. Solche Glucken dürfen auf keinen Fall mehr zum Verzehr mitgenommen werden. In Zersetzung begriffen kann der beste Speisepilz zum Giftpilz werden.

Diese alte Krause Glucke (Sparassis crispa) fand ich gestern Abend im Fichtenwald bei Neumühle. Wie unschwer zu erkennen ist, beginnt sie bereits zu schimmeln und war auch schon so mürbe, dass sie beim aufsammeln auseinander gefallen wäre. Solche Glucken dürfen auf keinen Fall mehr zum Verzehr mitgenommen werden. In Zersetzung begriffen, kann der beste Speisepilz zum Giftpilz werden.

Freitag, 21. Oktober – Heute morgen um 09.00 Uhr war ich wieder mit einer 4. Klasse der Regionalschule am Rietberg, in Neuburg, zu einer Pilzwanderung verabredet. Wie immer zogen wir nach einer kleinen Einführung in den nahen Forst Farpen. Laub- und Nadelwälder auf sandigen Böden. Mit großer Begeisterung waren die Schüler bei der Sache und „Herr Krakow“ oder „ist der Essbar“ waren die häufigsten Worte, die mir fast drei Stunden ununterbrochen in den Ohren lagen. Die meisten der heute gefundenen Frischpilze waren Vertreter aus den Gattungen der Mürblinge, Helmlinge, Rüblinge, Schwindlinge und Tintlinge. In den Wäldern ist nun endgültig wieder Leben eingekehrt. Natürlich waren auch einige essbare Pilze dabei, aber wer Klassiker wie die beliebten Röhrlinge finden wollte, wurde enttäuscht. – Am Nachmittag fuhr ich dann nach Rehna. Der Aufbau der 17. Tage der Pilze stand an. Biologielehrer Torsten Richter war ebenfalls mit seinen Schülern und Vereinsmitgliedern in verschiedenen Wäldern der Region unterwegs und sie konnten eine beachtliche Vielfalt zusammentragen. Etwa 250 Arten lagen bis heute Abend zur Präsentation mit Namenschildchen versehen aus und einiges wird sicher morgen und auch am Sonntag noch hinzu kommen. Es gibt also am Wochenende eine sehr sehenswerte Frischpilzausstellung in den Kreuzgängen der altehrwürdigen Klosteranlage zu Rehna zu bestaunen. Morgen früh um 10.00 Uhr starten übrigens von dort aus auch geführte Pilzwanderungen in die umliegenden Wälder. Für das leibliche Wohl wird gesorgt sein. Unsere gute Seele Irena Dombrowa mit Sohn Jonas werden herzhafte Waldpilzsuppe und Pilzpfanne sowie frische Waffeln anbieten. Also auf nach Rehna, es loht sich!. Siehe auch unter „Termine“

Beim Aufbau der Austellung mußte ich diese wunderbaren Birkenpilze einfach mal aus der Hand heraus fotografieren. Es gibt gleich drei verschiedene Birkenpilz - Arten zu bewundern und natürlich auch kapitale Steinpilze, ein Meehr von Roten Fiegenpilzen das einem die Augen übergehen und vieles, vieles mehr.h

Beim Aufbau der Ausstellung musste ich diese wunderbaren Birkenpilze einfach mal aus der Hand heraus fotografieren. Es gibt gleich drei verschiedene Birkenpilz – Arten zu bewundern und natürlich auch kapitale Steinpilze, ein Meehr von Roten Fliegenpilzen, dass einem die Augen übergehen und vieles, vieles mehr!

Sonnabend, 22. Oktober – Um 10.00 Uhr wurden die 17. Tage der Pilze in Rehna offiziell durch den Vorsitzenden des Pilzvereins Heinrich Sternberg Rehna e.V., Torsten Richter, eröffnet. Im Anschluss starteten wir zu Pilzwanderungen in die umliegenden Wälder. Es wurden drei Gruppen gebildet, die in unterschiedliche Reviere aufbrachen. Torsten Richter, Pilzberater Alexander Glomb und meine Wenigkeit übernahmen jeweils eine. Ich fuhr mit meinen Leuten in den Staatsforst Rehna, in der Nähe des Rögeliner Sees. Laubmichwälder mit hohem Buchenanteil auf besseren Böden. Das Gebiet glänzt besonders im Herbst mit einen ungewöhnlich hohen und vielseitigen Artenangebot. In manchen Jahren gibt es  beispielsweise Herbsttrompeten bis zum abwinken. Diese und auch sonst viele geläufige Arten fehlten heute. Trotzdem gab es reichlich Frischpilze, vor allem Langstielige Knoblauchschwindlinge, Helmlinge, Tintlinge und Stubbenpilze. Leider aber kaum Hallimasch oder Stockschwämmchen. Mit etwas Glück war aber der eine oder andere Steinpilz dabei. Im Anschluß ging es wieder nach Rehna, wo im Kreuzgang des dortigen Klosters unsere große Frischpilzausstellung zu bewundern war. Bei Irena konnte man sich mit einer herzhaften Pilzpfanne stärken oder frische Waffeln mit Kaffee genießen. Auch morgen ist die Ausstellung noch von 10.00 – 16.00 Uhr geöffnet und für das leibliche Wohl wird auch wieder gesorgt sein.

Unverhofftes Glück für diese Pilzsucherin aus Lübeck. Aus der Ferne sah sie zwei schöne Fliegenpilze leuchten und mitten zwischen ihnen ein Prachtkerl von Steinpilz (Boletus edulis) wie man sich ihn schöner kaum wünschen kann. Der knackige ung Kerngesunde Bursch dürfte gut und gerne 500g auf die Wage gebracht haben. Das ist schon eine kleine Pilzmahlzeit.

Unverhofftes Glück für diese Pilzsucherin aus Lübeck. Aus der Ferne sah sie zwei schöne Fliegenpilze leuchten und mitten zwischen ihnen ein Prachtkerl von Steinpilz (Boletus edulis) wie man sich ihn schöner kaum wünschen kann. Der knackige und kerngesunde Bursche dürfte gut und gerne 500g auf die Wage gebracht haben. Das ist schon eine kleine Pilzmahlzeit für sich.

Sonntag, 23. Oktober – Während die Tage der Pilze in Rehna heute in ihre letzte Runde gingen und Irena und Jonas dort wieder für das leibliche Wohl sorgten, war ich heute morgen um 08.00 Uhr zu einer individuellen Pilzwanderung mit Freunden und Bekannten meines Rechtsanwaltes Hartmut Perlebach am Wismarer ZOB verabredet. Wir beratschlagten zunächst wo es hin gehen sollte. Da offensichtlich alle reichlich Frischpilze zum essen mit nach hause bringen wollten, wurde der Vorschlag in die Maronen – Gebiete bei Neu Kaliß zu fahren, angenommen. Nach einer guten Stunde Fahrt waren wir am dortigen Reuterstein angelangt, wo wir vor genau einer Woche unser kleines Pilzseminar sehr erfolgreich abschlossen. Das es hier nun in erster Linie keine Lehrwanderung werden würde, war mir von Anfang an klar. Die Körbe sollten gefüllt werden und da war Maronen – Sammeln angesagt. Nach zwei Stunden trafen wir uns wieder an den Autos und die Ausbeute war überwältigend. Maronen, Maronen und nochmals Maronen! Allerdings musste heute schon deutlicher selektiert werden, da recht viele ältere und teils überständige oder vom Goldschimmel befallene Exemplare dabei waren. Insgesamt hatte man aber auch heute den Eindruck, dass hier kaum jemand Pilze einsammelt, so viele Maronen wuchsen immer noch  in den Kiefern. Ich Denke aber, gesammelt wurde auch hier täglich. Zum Schluss trafen wir sogar noch zwei Bekannte aus Wismar. Vereinsfreund Thomas Harm mit seiner Freundin. Thomas hatte aber keine Maronen – Röhrlinge im Korb, sondern die schönsten Edelreizker. Hier kommt dann doch der Feinschmecker durch. Ein kleiner Bericht folgt später.

Nach kaum zwei Stunden waren alle Sammelbehälnisse bis zum Überquellen gefüllt. Jeder war zufrieden und wir konnten die Heimfahrt antreten, so dass wir um die Mittagszeit schon wieder in Wismar waren.

Nach kaum zwei Stunden waren alle Sammelbehältnisse bis zum Überquellen gefüllt. Jeder war zufrieden und wir konnten die Heimfahrt antreten, so dass wir um die Mittagszeit bereits wieder in Wismar waren.

Montag, 24. Oktober – Mindestens noch einmal so viele Maronen – Röhrlinge, wie auf obigen Bild zu sehen, haben Irena, Jonas und sein Klassenkamerad Finn heute aus den Kiefernforsten bei Neu Kaliß geholt. Dazu noch zwei kapitale Klapperschwämme, die am Fuße einer alten Eiche wuchsen. Es waren heute auf jedenfall mehr als ein halber Zentner Maronen!. Vier von den acht großen Weidenkörben sind bei mir im Steinpilz gelandet, die anderen werden in Keez verarbeitet. Es ist fast schon Wahnsinn, was wir dort für eine nachhaltige Maronen – Schwämme erleben! So viele wie in diesem Jahr, haben wir noch nie in so kurzer Zeit eingesammelt und verarbeitet. Da sage noch jemand, wir haben ein schlechtes Pilzjahr! Natürlich ließ es in diesem Herbst in den meisten Regionen mehr als nur zu wünschen übrig. Immerhin scheint es jetzt aber auch in den Maronen – Gebieten im näheren Bereich los zu gehen. Heute morgen hatte ich eine Pilzberatung mit einer Pilzsucherin, die im Raum Warin unterwegs war. Sie hatte junge Maronen – Röhrlinge vom feinsten! Das seit Wochen anhaltende feuchtkühle, windschwache Wetter, zeigt nun seine Auswirkungen. Da es recht kühl ist, sind die Pilze in sehr guter Qualität und wachsen nicht zu schnell. Schnell sollte man aber bis Anfang nächster Woche sein, will man eventuell noch fündig werden in punkto Röhrlinge. Ab kommender Woche deutet sich nämlich ein erster Wintereinbruch an! Das könnte dieser beliebten Pilzgruppe nicht gut bekommen, obwohl Maronen – Röhrlinge hart im nehmen sind. Tagelange Nachtfröste führen aber auch bei ihnen dazu, dass sie kaum noch weiter wachsen und schließlich eingehen. Gleichzeitig wird es aber der Startschuss für andere, gute Speisepilze sein, wie beispielsweise den beliebten Frostschnecklingen. Aber soweit ist es noch nicht, vieleicht kommt es auch nicht so schlimm, denn der November will noch einiges nachholen, was die Trockenheit bisher verhindert hat.

Hier zur Abwechlung mal ein schönes Stimmungsfoto von unserem Lorchel - Experten Christian Ehmke. Es zeigt ein Einzelexmplar des ansich üblicherweise büschellig wachsenden Sparrigen Schüpplings (Pholiot squarrosa). Er ist der klassische Verwechslungspartner des Hallimasch, besitzt aber gelbes Fleisch, braunes Sporenpulver und vor allem viel größere, sparrig abstehende Schuppen auf Hut und Stiel. Essbar ist auch er, aber minderwertiger.

Hier zur Abwechslung mal ein schönes Stimmungsfoto von unserem Lorchel – Experten Christian Ehmke. Es zeigt ein Einzelexemplar des üblicherweise büschelig wachsenden Sparrigen Schüpplings (Pholiota squarrosa). Er ist der klassische Verwechslungspartner des Hallimasch, besitzt aber gelbes Fleisch, braunes Sporenpulver und vor allem viel größere, sparrig abstehende Schuppen auf Hut und Stiel. Essbar ist auch er, aber minderwertiger.

Dienstag, 25. Oktober – Auch im kühlen Herbst steht die Eingangstür zum Steinpilz – Wismar aufgrund unserer Pilzausstellung (es liegen derzeit 89 Arten aus), auf. So ist bis auf die Straße der wunderbare Duft der Maronen – Röhrlinge zu vernehmen, die Schichtweise auf den Dörrgeräten trocknen. Das ermuntert tatsächlich den einen oder anderen neugierig herein zu schauen. Die Qualität ist gut. Nur selten sind die Pilze von Maden oder Goldschimmel befallen. Am späten Nachmittag fuhr ich nach Sternberg. Dort hatte Irena zusammen mit dem Verein „Dialog + Action e.V.“ eine Abendwanderung angesetzt. Ausgangs- und Endpunkt war die Badestelle am Wustrowsee. Mit Stirnlampen ausgerüstet ging es bei Einbruch der Dunkelheit in den nahen Wald, sozusagen zu einer kleinen Nachtwanderung. Im Scheine der Stirnlampen konnten wir auch wieder einiges entdecken. Ob frische Butterpilze, einen Hexenring Graukappen, Büschel von Sparrigen Schüpplingen oder Graublättrigen Schwefelköpfen an Fichtenstümpfen. Eine große Kolonie von knackig festen Flaschen – Stäublingen waren ebenfalls sehr willkommen. Im Dickicht leuchteten einige schöne Fliegenpilze. Am Schluss gab es, wie bei unseren großen Nachtwanderungen auch, an der Wanderhütte der Badestelle herzhafte Pilzsuppe und Pilzpfanne. Natürlich mit den erst gestern frisch geernteten Maronen – Röhrlingen. Ich denke, es hat allen wieder viel Spaß gemacht.

An einer lichteren Stelle des Fichtenforstes entdeckten wir im Schein unserer Lampen zahlreiche, junge und feste Flaschen - Stäublinge (Lycoperdon perlatum) die sehr willkommen waren, sollte doch von den gesammelten Speisepilzen im Vereinsraum tags drauf eine Pilzmahlzeit von den gesammelten Werken gemeinschaftlich zubereitet werden.

An einer lichteren Stelle des Fichtenforstes entdeckten wir im Schein unserer Lampen zahlreiche junge und feste Flaschen – Stäublinge (Lycoperdon perlatum) die sehr willkommen waren, sollte doch von den gesammelten Speisepilzen im Vereinsraum tags drauf eine Pilzmahlzeit   gemeinschaftlich zubereitet werden.

Mittwoch – 26. Oktober – Der mögliche Kaltlufteinbruch in der nächsten Woche könnte knapp an uns vorbei in Richtung Osteuropa gehen, so dass es doch noch nicht winterlich werden sollte. Einen kalten Hauch und in den Nächten zumindest am Boden geringer Frost, sind dennoch möglich. Auch tagsüber bleibt es recht frisch. Nicht gerade günstig für einige Arten, die es doch angenehmer mögen. Mal schauen, was auf uns zukommt. Heute war wieder Kartierung angesagt. Auf dem Programm stand der Qualitzer Forst zwischen Neukloster und Warin. Überwiegend Laubmischwälder mit einigen Fichten und Douglasien auf besseren Böden. Das Artenaufkommen hat sich weiter erhöht. Wie in vielen anderen Wäldern vor allem saprophytische Arten. Wie im Oktober üblich, läuft der große Helmlings – Aspekt auf Hochtouren. Eine volkstümliche Pilzmahlzeit hätten nur Stockschwämmchen oder eine Krause Glucke geliefert. Mehrere Büschel Hallimasch waren leider schon überständig. Mykorrhiza – Pilze sind auch heute wieder in der Minderheit gewesen. Vor allem an einer recht humosen Stelle im Eichen/Buchenwald tauchten plötzlich recht viele Gelbe Knollenblätterpilze, mastige und jung aus dem Waldboden brechende Fliegenpilze, zahlreiche, ebenfalls junge Pfeffer – Röhrlinge und sogar einige Schleierlinge auf. Das es sich hier gleichzeitig um eine Steinpilz – Stelle handelte, war klar. Fliegenpilze und Pfeffer – Röhrlinge unter Buchen und Fichten, dass deutet so gut wie Mehlpilze auf diese beliebten Dickröhrlinge hin. Von ihnen aber keine Spur. Da aber die dicken Fliegenpilze auch erst frisch aus dem Boden brachen, werden die Steinpilze sicher bald folgen, davon bin ich überzeugt. Es handelt sich dabei aber meist um kleine Oasen, die man erst suchen und finden muss. Hier die Artenliste von MTB: 2136/4 Qualitzer Forst: Geweihförmige Holzkeule, Braunsamtiger Afterleistling, Schmetterlings- Tramete, Langstieliger Knoblauchschwindling, Riesenporling, Samtfuß – Winterrübling, Flaschenstäubling, Stinkschirmling, Behangener Trompetenschnitzling, Gemeiner Rettich – Fälbling, Schuppiger Träuschling, Riesenschirmpilz, Lederbrauner Mürbling, Waldfreund – Rübling, Rosablättriger Helmling, Rosa – Rettichhelmling, Grünblättriger Schwefelkopf, Eichenwirrling, Süßlicher Milchling, Zitronengelbes Reisigbecherchen, Bewimperter Filzkrempling, Falscher Pfifferling, Rotrandiger Baumschwamm, Safranroter Schüppling, Rehbrauner Dachpilz, Weißmilchender Helmling, Striegeliger Schichtpilz, Violetter Knorpelporling, Spaltblättling, Rostfleckiger Helmling, Buckel – Tramete, Großer Bluthelmling, Weißfilziges Stummelfüßchen, Gefleckter Helmling, Gelbweißer Täubling, Eichen – Milchling, Frauen – Täubling, Gemeine Stinkmorchel, Wolliger Milchling, Derbes Rotfüßchen, Gelber Knollenblätterpilz, Flatter – Milchling, Ziegelroter Schwefelkopf, Krauser Adernzähling, Stockschwämmchen, Fastblauer Saftporling, Specht – Tintling, Herber Zwergknäueling, Kahler Krempling, Gallen – Täubling, Galliger Schleimfuß, Weißvioletter Dickfuß, Roter Fliegenpilz, Pfeffer – Röhrling, Maronen – Röhrling, Striegelige Tramete, Dunkler Hallimasch, Birnen – Stäubling, Graublauer Täubling, Weinrötlicher Zwergschampignon, Weißstieliges Stockschwämmchen, Glimmer – Tintling, Strohblasser Schüppling, Krause Glucke, Gemeiner Wurzel – Schleimrübling, Birken – Knäuling und Beringter Buchen – Schleimrübling.

Der Braunsamtige Afterleistling (Hygrophoropsis fuscosqamula) ist in diesem Herbst auffallend häufig in guten Buchenwäldern zu finden. Er ähnelt sehr dem nah verwandten Falschen Pfifferling, der aber im Nadelwald wächst und nicht die besonders in der Jugend braunsamtige Hutoberfläche aufweist. Geringwertiger Speisepilz. Standortfoto am 26.10.2016 im Qualitzer Forst

Der Braunsamtige Afterleistling (Hygrophoropsis fuscosqamula) ist in diesem Herbst auffallend häufig in guten Buchenwäldern zu finden. Er ähnelt sehr dem nah verwandten Falschen Pfifferling, der aber im Nadelwald wächst und nicht die besonders in der Jugend braunsamtige Hutoberfläche aufweist. Geringwertiger Speisepilz. Standortfoto am 26.10.2016 im Qualitzer Forst.

Donnerstag, 27. Oktober – Heute hat sich etwas mildere Luft durchgesetzt, die uns auch am kommenden, verlängerten Wochenende, erhalten bleiben soll. Dabei kann es auch mal etwas regnen, aber auch einige Sonnenstunden sind möglich. In der nächsten Woche geht es dann wohl mit den Temperaturen allmählich bergab. Insgesamt haben wir im Oktober zwar feuchtes, aber ziemlich kühles Wetter gehabt. Verglichen beispielsweise mit dem Vorjahreszeitraum, wo wir selbst im November fast noch warme Tage bis fast an die 20 Grad hatten, war es in diesem Jahr schon sehr frisch. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Fruchtkörperproduktion. In unseren Maronen – Gebieten, wo wir in der letzten Zeit rekordverdächtige Mengen einsammeln konnten, gab es gleich nach der sehr warmen Septemberzeit, starke, grundsteinlegende Niederschläge, gerade richtig, um einen nachhaltigen Wachstumsschub auszulösen. Derartiges ist in den meisten anderen Regionen nicht mehr zu erwarten. Der Zug dürfte abgefahren sein. Dennoch ist es besser geworden, man muss aber Glück haben um eine der kleinen Wachstumsoasen zu erwischen. Suchen statt sammeln ist vielfach die Devise und eine solide Artenkenntnis erhöht die Chancen mit einer leckeren Pilzmahlzeit aus Wald und Flur Heim zu kehren. Ich denke, auch der kommende November wird noch einiges zu bieten haben und der letzte Steinpilz ist noch längst nicht gewachsen!

Eine dieser Wachstumsoasen hatte ich gestern im Qualitzer Forst. Im Buchen - Eichenwald tauchten plötzlich zahlreiche junge Fliegenpilze (Amanita muscaria) und dazwischen reichlich ?ffer - Röhrlinge (Chalciporus piperatus) auf. Was gestern fehlte, waren die zugehörigen Steinpilze, die an solchen Standorten ebenfalls üblich sind. Sie werden sicher noch folgen. Auch Gelbe Knollenblätterpilze, Täublinge und sogar zwei verschiedene Schleierlingsarten waren plötzlich präsent, während im großen Rest meist nur Helmlinge, Mürblinge Tintlinge, Rüblinge, also streubewohnende Arten dominierten.

Eine dieser Wachstumsoasen hatte ich gestern im Qualitzer Forst. Im Buchen – Eichenwald tauchten plötzlich zahlreiche junge Fliegenpilze (Amanita muscaria) und dazwischen reichlich Pfeffer – Röhrlinge (Chalciporus piperatus) auf. Was gestern fehlte, waren die dazugehörigen Steinpilze, die an solchen Standorten ebenfalls üblich sind. Sie werden sicher noch folgen. Auch Gelbe Knollenblätterpilze, Täublinge und sogar zwei verschiedene Schleierlingsarten waren plötzlich präsent, während im großen Rest des Waldes meist nur Helmlinge, Mürblinge, Tintlinge, Rüblinge, also streubewohnende Arten, dominierten.

Freitag, 28. Oktober – Heute hatten wir bei uns den mildesten Tag seit langem. Der Oktober war auf weite Strecken deutlich kühler als in den zurückliegenden Jahren. Außerdem gab es kaum Sonne. Wie bei Wetter – Online heute zu lesen war, ist dieser Oktober der trübste seit etwa 20 Jahren gewesen. Er übernahm zunächst die Trockenheit des Spätsommers und nur zögerlich wurde es durch bei uns meist nur leichte Regenfälle feuchter. Eine tiefgründige Überregnung fand aber kaum statt. Diese grobe Beschreibung der Witterung der letzten Wochen sollte reichen, um die weiterhin in vielen Regionen dürftige Entwicklung an der Pilzfront zu kommentieren. Für viele Kleinarten herrschen jetzt optimale Bedingungen. Ihnen reicht Oberflächenfeuchtigkeit aus. Außerdem scheinen Pilzgattungen wie Helmlinge ohnehin kühlere Temperaturen zu mögen. In den Tageszeitungen wurde in dieser Woche das späte Erscheinen der beliebten Speisepilze gewürdigt. In der OZ war eine junge Dame mit schönen Parasol – Pilzen auf der Titelseite zu sehen, da nun die Pilze endlich erschienen sind. Das stimmt natürlich, aber es ist regional sehr unterschiedlich und man muss Glück haben auf eine der Wachstumsoasen zu stoßen. In Gebieten mit stärkeren Niederschlägen Ende letzten Monats, so wie in unseren Maronen – Gebieten bei Neu Kaliß, waren die Regenfälle durchgreifend und grundsteinlegend. Das fehlt in den meisten anderen Regionen und daran wird sich in dieser Saison kaum noch etwas ändern und wenn ja, wird es viel zu spät sein, um ähnliches zu bewirken. Morgen geht es wieder in die Ueckermünder Heide. Die DBU – Kartierung geht in die nächste Runde. Hier hatte es Anfang Oktober stärker geregnet als bei uns, genau so wie auf der Insel Rügen. Daher sollte es hier inzwischen deutlich besser aussehen. Wir werden schauen.

Christian Ehmke ließ mich heute recht gefrustet wissen, dass sich an seiner geliebten Lorchel - Front weiterhin nichts tut. Dennoch konnte er ein schönes Fotomotiv erhasschen. Den Pilz des Jahres 2016, den Lilastieligen Rötel - Ritterling (Lepista personata). In den 1970er Jahren war er in Wismar wohl der bekanteste und beliebteste Speisepilz. Zentnerweise wurede er auf dem Markt angeboeten. Auch ich war von Oktober bis Mitte Dezember ständig auf meinen Koppel unterwegs und verdiente mir ein Taschengeld. Bis zu einem Zentner hatte ich mitunter an einem Wochenende für den Markt geentet

Christian Ehmke ließ mich heute recht gefrustet wissen, dass sich an seiner geliebten Lorchel – Front weiterhin nichts tut. Dennoch konnte er ein schönes Fotomotiv erhaschen. Den Pilz des Jahres 2016, den Lilastieligen Rötel – Ritterling (Lepista personata). In den 1970er Jahren war er in Wismar wohl der bekannteste und beliebteste Speisepilz. Zentnerweise wurde er auf dem Markt angeboten. Auch ich war von Oktober bis Mitte Dezember ständig auf „meinen Koppeln“ unterwegs und verdiente mir ein Taschengeld. Bis zu einem Zentner hatte ich mitunter an einem Wochenende ernten können. Heute ist die schöne Art recht selten geworden.

Sonnabend, 29. Oktober – Heute Vormittag holte mich Chef – Kartierer Benno Westphal von Wismar ab und wir fuhren wieder nach Bellin, bei Ueckermünde. Hier trafen wir uns mit einem Pilzfreund aus Brandenburg, der für uns die Schichtpilze bearbeitet. Nachdem wir unsere Zimmer in einer Pension bezogen hatten, ging es am Nachmittag gleich in den Wald und die ersten Flächen wurden in Augenschein genommen. Es ist der letzte Kartierungszyklus in diesem Jahr, in diesem Gebiet, nach dem wir im Mai und im September schon einmal die selben Flächen untersucht haben. Die heutigen Bereiche befanden sich im sandigen Blaubeer – Kiefernwald. So wie auch bei uns, befindet sich hier gerade der Helmlings – Aspekt auf dem Höhepunkt. Mykorrhiza – Pilze wie Täublinge und Milchlinge waren kaum vertreten. Am ehesten mal einige Gelbe Konollenblätterpilze oder wunderschöne Fliegenpilze sowie einige klassische Röhrlingsarten für Kochtopfmykologen.

Auf den sandigen Waldwegschneisen kammen vereinzelt frische Sand - Röhrlinge (Suillus varigatus). Obwohl nicht schleimig - schmierig wir Butterpilze ünd andere Vertreter gehören sie in die Gattung der Schmierröhrlinge. Essbar.

Auf den sandigen Waldwegschneisen kamen vereinzelt frische Sand – Röhrlinge (Suillus varigatus). Obwohl nicht schleimig – schmierig, wie Butterpilze und andere Vertreter der Gattung, gehören sie trotzdem zu Schmierröhrlingen. Essbar.

Sonntag, 30. Oktober – Nach dem Frühstück ging es wieder in den Wald. Der Eggesiner Forst ist Teil der Ueckermünder Heide. Wir sind für zwei Jahre an einem Kartierungsprojekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt beteiligt, mit dem Auftrag, von der Hochschule Fulda gekennzeichnete Flächen im Kaarzer Holz, bei Prora, auf der Insel Rügen und in der Ueckermüder Heide mykologisch zu untersuchen. Jeweils im Frühjahr, im Spätsommer und im Spätherbst. Längerfristiges Ziel ist es, die zu bearbeitenden Flächen unter Naturschutz zu stellen. Heute ging es also weiter mit unserer Bestandsaufnahme. Es sind jeweils die Arten zu erfassen, die in den beiden zurückliegenden Begehungen noch nicht nachgewiesen werden konnten. Es sind Belege anzufertigen, genauso wie Belegfotos. Vieles kann im Feld nicht eindeutig bestimmt werden und erfordert umfangreiche Bestimmungsarbeit am Mikroskop, die sich noch bis tief in den Winter hinein ziehen dürfte, da reichlich Belegmaterial eingesammelt wurde. Gleich nachdem wir aus dem Wald raus sind, wird in der Unterkunft mit der Anfertigung von Herbar – Belegen begonnen, das heißt, Trockner an und trocknen, was das Zeug hält, bis tief in die Nacht hinein.

Den Rötlichen Holzritterling (Tricholomopsis rutilans) brauchte ich nicht mehr fototechnisch zu belegen. Dieses tat ich bereits im Septzember. Trotzdem legte ich mir die hübschen Pilze auf einem Stubben für ein Tagebuch - Foto zurecht. Wir finden ihn an Kiefernholz. Zu Speisezwecken ist er nicht zu empfehlen.

Den Rötlichen Holzritterling (Tricholomopsis rutilans) brauchte ich heute nicht mehr fototechnisch zu belegen. Dieses tat ich bereits im September. Trotzdem legte ich mir die hübschen Pilze auf einem Stubben für` s Tagebuch – Foto zurecht. Wir finden ihn an Kiefernholz. Zu Speisezwecken ist er nicht zu empfehlen.

Montag, 31. Oktober (Reformationstag) – Heute war der 3. und letzte Tag unserer DBU – Kartierung in der Ueckermünder Heide. Während an den Vortagen überwiegend gepflockte Kleinflächen von 0,1 ha zu untersuchen waren, kümmerten wir uns heute um größere Bereiche, überwiegend sauer – sandige Buchenwälder mit leicht kalkhaltigen Wegrändern. Als wir im September hier waren, ging es gerade kräftig los mit dem Pilzwachstum, bevor die nachfolgende Hitze und Trockenheit wieder alles zum erliegen brachte. Auch heute war ein gewisser Aufbruch, wenn auch viel bescheidener als im September, feststellbar. Einige Pilzsammler waren auch unterwegs. Mit etwas Geduld konnten diese auch eine Pilzmahlzeit mit nach hause nehmen. An den Wegrändern erschienen frische Butterpilze, Gold – Röhrlinge waren meist schon voll entwickelt. In den Buchen ganz vereinzelt ein Derbes Rotfüßchen und hier und da einige frische Steinpilze. Insgesamt war es selbst für Ende Oktober ungewöhnlich artenarm. Es gab kaum Ritterlinge, Täublinge, Milchlinge und selbst Hallimasch oder die Rötelritterlinge waren höchstens in Einzelstücken vertreten. Damit ist es auch hier nicht besser als in den meisten Mecklenburgischen Wäldern. Bemerkenswert erscheint mir außerdem die Tatsache, dass wir in den umfangreichen Kiefernforsten nicht die Spur eines Maronen – Röhrlings fanden! Dagegen war Irena heute wieder in unserer bewehrten Maronen – Ecke und konnte sieben Körbe voll zur Verarbeitung anliefern!  Daneben prachtvolle Habichtspilze. Ich werde sie ebenfalls trocken, denn sie sollen ein hervorragendes Würzpulver ergeben. Insgesamt kann fest gestellt werden, dass es im Oktober zwar langsam besser wurde, insbesondere Kleinarten legten kräftig zu, ansonsten war es für den gemeinen Pilzsammler weiterhin mehr als bescheiden, es sei denn, er begab sich in die südlicheren Gefilde am Elde – Kanal. Hier gab es eine Maronen – Schwämme, die jede Bedürfnisse befriedigte und immer noch anhält, aber langsam dem Ende entgegen gehen dürfte.

Auch auf unseren Bearbeitungsflächen, im Buchenwald des Vogelsanger Forstes, schoben heute die Steinpilze (Boletus edulis) ganz frisch. Das sie lecker schmecken, wissen auch die Tiere des Waldes. 31.10.2016.

Auch auf unseren Bearbeitungsflächen, im Buchenwald des Vogelsanger Forstes, schoben heute die Steinpilze (Boletus edulis) ganz frisch. Das sie lecker schmecken, wissen auch die Tiere des Waldes zu schätzen. 31.10.2016.

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