Pilze und Wetter August 2025
Wetter und Pilzwachstum in Mecklenburg
Tagebuch zu Pilze und Wetter im August 2025
01.08.2025 – Freitag

Das von mir vergessene Standort-Foto vom Sommer-Steinpilz (Boletus reticulatus) reicht Irina nach…
Foto: Irina Gräber
Heute habe ich selber sehr viel gefunden – zeige euch das aber später.
Ich freue mich immer wieder, wenn Freunde, Bekannte oder Leser des Tagebuches uns Fotos von ihren Pilzfunden schicken.
So wie Irina aus Rostock heute, die mir Fotos von ihren Funden aus dem Raum Rostock zugesandt hat.
Auch unser Pilzfreund Andreas Herchenbach war erfolgreich. Er beobachtet seit Jahren das Wetter und Pilzwachstum ganz genau und weiß, dass die Körnchenröhrlinge ca. 10 Tage nach größeren Niederschlägen wachsen. Am 20.07. und 21.07. gab es im Raum Wismar größere Niederschlagsmengen – also Grund für ihn, heute danach zu schauen – und das auch noch erfolgreich.
Deswegen führen wir dieses Tagebuch auch in Reinhold´s Art und Weise unter „Pilze und Wetter“ weiter – auch wenn uns das fundierte Wissen von Reinhold über das Wetter fehlt.
Catrin

Nach den vielen Regenfällen starten auch die Lungenseitlinge (Pleurotus pulmonarius) an vorwiegend Buchenstämmen wieder durch.
Foto: Irina Gräber

So sieht ein Sammelkorb aus, wenn man sich etwas mehr mit Pilzen beschäftigt und sich etwas besser auskennt.
Foto: Irina Gräber

Die bereits zur Weiterverarbeitung geputzten Körnchenröhrlinge (Suillus granulatus) von Andreas.
Foto: Andreas Herchenbach
02.08.2025 – Sonnabend
Heute stand eine öffentliche Wanderung inkl. Kartierungsexkursion im 3. Quadranten des Messtischblattes Kühlungsborn an. Angeli und ich bestritten das heute alleine in der Nähe von Bastorf. Und das dazu auch noch sehr erfolgreich – über 50 Arten konnten wir bestimmen und für die Kartierung aufschreiben – dabei endlich mal auch viele Pilze mit Hut und Stiel.
Dazu gab es dann für uns zur Belohnung auch noch einen sehr vollen Korb mit Speisepilzen für uns beide. Steinpilze, Hexenröhrlinge, verschiedene Täublinge und Parasole – um nur einige hier schon vorab zu nennen. Den ausführlichen Bericht gibt es wie immer gesondert und etwas später.
Aber auch in anderen Regionen geht das Pilzwachstum richtig los. Corina ist in der Müritzer Region ebenfalls mit einem prall gefüllten Korb nach Hause gegangen.
Catrin

Junge Flockenstielige Hexenröhrlinge (Neoboletus erythropus) in der Müritz-Region.
Foto: Corina Peronne

Junge madenfreie Netzstielige Hexen-Röhrlinge (Suillellus luridus) – ebenfalls bei Corina in der Müritz-Region.
Foto: Corina Peronne

Die Funde von Corina und ihrer Familie von heute. Es lohnt sich jetzt schon mal, das Dörrgerät raus zu holen und den Wintervorrat anzulegen.
Foto: Corina Peronne
03.08.2025 – Sonntag

Ein teilweise komplett unterschätzter kleiner würziger Speisepilz – der Nelkenschwindling (Marasmius oreades)
Foto: Irina Gräber
Es müssen nicht immer Steinpilze, Hexenröhrlinge oder Pfifferlinge sein. Es gibt noch viele andere sehr schmackhafte Speisepilze.
Auf Wiesen und grasigen Wegrändern und in Parkanlagen findet man jetzt aufgrund des vielen Regens in Massen frische Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades).
Erkennungsmerkmale sind seine dicklichen, etwas entfernt stehenden Lamellen. Er hat einen sehr festen und zähen Stiel – wenn man ihn sammelt, hat man meist den ganzen Pilz in der Hand. Das unterscheidet ihn unter anderem auch von anderen kleinen ähnlichen Pilzen, deren Stiele meist zerbrechlich und zart sind.
Der Geruch wird unterschiedlich beschrieben: nach Bittermandel, Blausäure, Sägespänen, Gewürznelken, etwas alkalisch stechend, dennoch angenehm pilzig. Insgesamt aromatisch.
Und das macht ihn zu einem sehr guten Speisepilz für helle Suppen und -soßen oder als Gemüsepilz. Die zähen Stiele sind dabei zu entfernen. Er eignet sich auch zum Trocknen und zur Herstellung eines würzigen Pilzpulvers.
Catrin

Auch Phillip ist auf den Geschmack gekommen und sammelt die kleinen Pilze. Am besten lassen sie sich mit einer Schere ernten.
Übrigens – so sieht ein perfekter Sammelkorb aus. Man spart sich zu Hause viel Arbeit, wenn man nicht erst noch die Erde aus den Lamellen putzen muss.
Foto: Phillip Buchfink
04.08.2025 – Montag

Sommer- oder Eichen-Steinpilz (Boletus reticulatus) – unter anderem zu erkennen an seinem weißen sehr ausgeprägten Netzmuster, das sich manchmal bis zur Stielbasis nach unten erstreckt.
Foto: Corina Peronne
Eigentlich wollte ich heute über das Wetter und das damit verbundene Pilzwachstum berichten und euch seltenere Funde von letzter Woche nachreichen… Aber aufgrund der vielen zugesandten Fotos von Steinpilzen – vor allem Sommersteinpilzen habe ich mich umentschieden.
Diese Internetseite heißt ja schließlich „Der Steinpilz“ – also gibt es die heute geballt aus verschiedenen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns präsentiert.
Hauptsächlich sind derzeit in Massen Sommer- oder Eichen-Steinpilze (Boletus reticulatus) zu finden – wie die nachfolgenden Fotos beweisen.
Aber wo findet man die Sommersteinpilze? Wie alle Dickröhrlinge ist der Sommer-Steinpilz ein Mykorrhizapilz, der in Mitteleuropa ausschließlich mit Laubbäumen, vor allem Eichen und Buchen zusammenlebt. Er kann derzeit vorwiegend in parkähnlichen Biotopen oder Eichen-Alleen gefunden werden – aber auch in Laubwäldern mit Eichen und Buchen.
Also liebe Speisepilzsammler – haltet jetzt in diesen Gebieten Ausschau! Ich wünsche euch viel Glück bei eurer Suche – so wie es die Finder hier auch hatten. Alle Funde und Fotos sind aktuell von heute.
Catrin

Auch Andreas war in der näheren Umgebung Wismars sowohl beim Sammeln von Sommer- und Gemeinen Steinpilzen erfolgreich.
Foto: Andreas Herchenbach
05.08.2025 – Dienstag

Der bei Speisepilzsammlern beliebte Maronenröhling (Imleria badia) am 04.08.2025 am Standort.
Foto: Corina Peronne
Nach der langen Trockenheit und den vielen Niederschlägen in letzter Zeit ist das Pilzwachstum durch alle Gattungen und Arten mächtig gestiegen. Das betrifft natürlich die essbaren und giftigen Arten.
Auf den Wiesen, Weiden und Rasenflächen findet man derzeit Champignons verschiedener Arten, die Parasole grüßen massenweise am Straßenrand, in Wäldern und Wiesen.
Vor allem die Steinpilze (sowohl Sommersteinpilze als auch bereits der Gemeine Steinpilz) und die Netz- und Flockenstieligen Hexenröhrlinge und andere bei den Speisepilzsammlern beliebte Röhrlinge wachsen derzeit in Massen. Man sagt immer, dass Röhrlinge „Anfängerpilze“ sind, da es zwar unter ihnen ungenießbare und Magen-Darm-Giftige, aber keine tödlich giftigen Arten gibt.
Deswegen möchten wir euch heute ein paar ungenießbare bzw. leicht giftige Röhrlinge vorstellen. Weitergehende Informationen dazu findet ihr auf Phillips Website unter https://butterbeidiepilze.de/speisepilze/ . Phillip hat das dort sehr schön erklärt, so dass wir das gerne hier verlinken und nicht genauer darauf eingehen.
Catrin

Der Gemeine Gallenröhrling bzw. auch Bitterling (Tylopilus felleus). Der wissenschaftliche Name leitet sich von griechisch tylo „Kissen“ und lateinisch pilus „Kappe“ sowie felleus „gallig, gallenbitter“ ab und bedeutet auf Deutsch „gallenbittere Kissenkappe“. Der klassische Verwechslungspartner mit dem Steinpilz, der ein Pilzgericht schon mal gallebitter und ungenießbar werden lässt.
Foto: Phillip Buchfink

Der Wurzelnde Bitter-Röhrling (Caloboletus radicans) wird oft von Pilzsammlern mit Steinpilzen verwechselt. Der Stiel des Wurzelnden Bittterröhrlings ist allerings gelblich mit gelbbräunlichem Netz, auf Druck rötlich oder braunrot fleckend. Zur Basis hin spitzt er meist deutlich zu, worauf sein Namenszusatz “wurzelnd” hinweist.
Foto: Maria Schramm

Satans-Röhrlinge (Rubroboletus satanas) am 03.08.2025. Pilzsammler haben oft Angst, diesen Pilz mit den ebenfalls rotporigen essbaren Hexen-Röhrlingen zu verwechseln. Der Satansröhrling hat einen sehr starken Farbkontrast zwischen blutroter Unterseite und bleichem Hut – auch unterscheidet er sich deutlich am Stiel mit seinem roten Netz auf gelbem Grund, das zuletzt düster blutrot wird. Der Satansröhrling ist bei uns im Mecklenburg/Vorpommern sehr selten anzutreffen.
Foto: Phillip Buchfink
06.08.2025 – Mittwoch
Wer nicht erst Ende September seine Pilzsaison beginnt, findet derzeit die schönsten Sommersteinpilze. Aber auch der Gemeine bzw. Fichtensteinpilz ist bereits vereinzelt zu finden.
Die ergiebigen Regenschauer nach der längeren Trockenphase sind für diesen Wachstumsschub verantwortlich.
Aber auch andere Röhrlinge sind nach den Regenfällen der letzten Tage in Massen zu finden. Netzstielige Hexenröhrlinge findet man derzeit zum Beispiel in Parkanlagen – vorwiegend unter Linden. Die Flockenstieligen Hexenröhrlinge wird man in den nächsten Tagen auch wieder vermehrt finden.
Aber auch die Liebhaber der Schmierröhrlinge kommen jetzt auf ihre Kosten. Der Wachstumsschub der Körnchenröhrlinge ist fast durch, allerdings beginnt er jetzt bei Lärchenröhrlingen.
Catrin

Pfeffer-Röhrlinge (Chalciporus piperatus) sind mit ihrem pfeffrig-scharfen Geschmack nicht nur gute Würzpilze. Sie sind nach dem Mehlräsling Steinpilzanzeiger Nr. 2.. Die dunkel orange-braunen Röhren mit ihren eckigen Röhrenmündungen sind am Stiel angewachsen und dunkler als der Hut.
Foto: Catrin Berseck

Auch Körnchen-Röhrlinge oder Schmerlinge (Suillus granulatus) sind derzeit noch unter Kiefern zu finden. Zu erkennen an ihren Flüssigkeitströpfchen an Stiel und Röhren.
Foto: Catrin Berseck

Der Gold-Röhrling oder Goldgelbe Lärchen-Röhrling (Suillus grevillei) hingegen wächst ausschließlich bei Lärchen. Er ist gold- bis orangegelb und die Huthaut ist bei feuchter Witterung stark schleimig.
Foto: Catrin Berseck

Ebenfalls ein Kiefernbegleiter ist der Butterpilz bzw. Butter-Röhrling (Suillus luteus). Im Gegensatz zu den anderen beiden Schmierröhrlingen hat er einen braunvioletten Ring. Standortfoto vom 07.08.2025
Foto: Catrin Berseck
07.08.2025 – Donnerstag
Heute habe ich in der Mittagspause mal wieder das benachbarte Wäldchen aufgesucht. Bereits letzte Woche war ich dort und habe mich über das Pilzwachstum gefreut. Steinpilze gab es dort auch – aber davon habe ich die letzten Tage genug gezeigt.
Aber noch größer war die Freude darüber, dass ich dort an mehreren Stellen Orchideen entdeckt habe. Orchideen – so auch die Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine) haben im gewissen Sinne auch etwas mit Pilzen zu tun. Die Pflanze bildet sehr kleine Samen aus, die windverbreitet werden und keine Nährstoffe für die Keimung enthalten. Daher ist die Pflanze zur Keimung auf Pilze (Mykorrhiza) angewiesen.
Heute gab es außerdem viele Perlpilze (Amanita rubescens) – darunter sogar den seltenen Gelbberingten Perlpilz (Amanita rubescens var. annulosulphurea).
Catrin

Gelbberingter Perlpilz (Amanita rubescens var. annulosulphurea). Er unterscheidet sich vom gewöhnlichen Perlpilz in erster Linie durch die gelben Farbnuancen, besonders am Ring und den dünnen, kleineren Wuchs.
Foto: Catrin Berseck

Im Vergleich:
Links: Perlpilz (Amanita rubescens) – Rechts: Gelbberingter Perlpilz (Amanita rubescens var. annulosulphurea).
Foto: Catrin Berseck

Und zum Schluß noch etwas Schönes. Der Ohrlöffel-Stacheling (Auriscalpium vulgare) wächst fast ausschließlich auf Kieferzapfen.
Foto: Catrin Berseck
08.08.2025 – Freitag
Heute stand nach Feierabend auf dem Heimweg mal ein kurzer Besuch in einem kalkhaltigen Buchenwald an. Dort war ja in den letzten Tagen so gut wie gar nichts an Frischpilzen zu finden. Um so mehr war ich heute überrascht.
Es zeigten sich ein paar Gemeine Steinpilze – wenn auch nicht in Massen, wie die Sommersteinpilze. Täublinge wachsen wieder, die Flockenstieligen Hexenröhrlinge lassen sich noch etwas Zeit – davon sah ich kaum welche.
Aber die Raufußröhrlinge starten jetzt mächtig durch. Dazu gehören sowohl Pilze aus der Gattung Leccinum und Leccinellum, die im deutschen Sprachraum aufgrund der schuppigen und rauen Stieloberfläche auch als Raufüße, Raufußröhrlinge oder Raustielröhrlinge bezeichnet werden. Sie sind teilweise eng an bestimmte Baumarten gebunden.
Und dann war ich tatsächlich überrascht, dass ich jetzt schon Herbsttrompeten finden konnte, die sich in den letzten 3 Jahren etwas rar gemacht haben.
Catrin

Der Gemeine Birkenpilz (Leccinum scabrum) ist ein Mykorrhizapartner der Birkenarten.
Foto: Catrin Berseck

Hainbuchen-Raufüße bzw. Hainbuchen-Röhrlinge (Leccinellum pseudoscabrum) sind Mykorrhiza-Pilze, die mit der Hainbuche vergesellschaftet sind. Hainbuchen sind übrigens trotz ihres Namens nicht mit den Buchen verwandt, sondern gehören zu den Birkengewächsen.
Foto: Catrin Berseck

Die Herbst- bzw. Totentrompeten (Craterellus cornucopioides) haben scheinbar wieder ein gutes Jahr. Heute am 08.08.2025 am Standort.
Foto: Catrin Berseck

Der botanische Artname bezeichnet treffend die Form: cornucopioides = füllhornförmig.
Foto: Catrin Berseck
09.08.2025 – Sonnabend
Heute fand die von Christian initiierte Baumwanderung am Görslower Ufer des Schweriner Sees statt. Der Fokus dieser Veranstaltung lag auf auf dem Erkennen und Bestimmen von Bäumen. Da aber in der Natur alles miteinander verbunden und verwoben ist, blieb es natürlich nicht nur bei den Bäumen. Chris erklärte uns Insekten und auch auf die gefundenen Pilze sind wir natürlich eingegangen.
Diese Wanderung fand großen Anklang und war mit 18 Teilnehmern auch gut besucht. Den Bericht darüber könnt ihr demnächst lesen.
Im Anschluss daran beschloss der Großteil der Teilnehmer noch, den naheliegenden Landschaftspark in Rabensteinfeld aufzusuchen. Je nach Interessenlage wurde sich intensiver mit Bäumen oder Pilzen beschäftigt.
Es war ein sehr schöner und lehrreicher Tag, an dem auch die Pilzliebhaber mit gefüllten Körben nach Hause gingen.
Catrin
10.08.2025 – Sonntag
Nach der gestrigen Wanderung am Görslower Ufer besuchte ich noch bei mir in der Nähe die Stelle, wo der seltene Falsche Satansröhrling bzw. Le Gal‘s Purpurröhrling (Rubroboletus legaliae) vorkommt. Vor 3 Tagen war noch nichts von ihnen zu sehen – aber gestern waren tatsächlich zu meiner Freude mehrere Exemplare da!
Leider schon einige Pilze von übereifrigen Pilzsammlern abgeschnitten und raus gerissen… Den Maden sei Dank, wurden die abgeschnittenen Pilze liegen gelassen, so dass ich noch Fotos machen konnte.
Dieser Pilz steht auf der Roten Liste in der Kategorie 1 – das bedeutet, dass er vom Aussterben bedroht ist und nach Bundesartenschutzverordnung streng geschützt ist.
Da dieser Pilz so selten ist und ihn kaum Jemand zu Gesicht bekommt, hier noch ein paar schöne Fotos.
Catrin

Der Hut von Le Gal’s Purpur-Röhrling ist rosa bis rosarot, der Stiel gelb und abwärts zunehmend rot mit einem roten Stielnetz.
Foto: Catrin Berseck

Das Stielnetz ist zur Stielspitze – also dem oberen Teil des Stieles – gelb, abwärts schnell rot werdend. Die Maschen des Netzes sind rundlich bis meist langgezogen und die Stielbasis rotflockig punktiert.
Foto: Catrin Berseck
11.08.2025 – Montag
Nachdem ich unseren Raritätenjäger Andreas Okrent von meinem gestrigen Fund informiert habe, hat er es sich nicht nehmen lassen, sofort am Sonntag früh vorbei zu kommen und den Schnecken zuvor zu kommen, um sich diesen seltenen Fund persönlich anzusehen und Fotos zu machen. Le Gal’s Purpur-Röhrling fehlte ihm nämlich noch in seiner Raritäten-Sammlung.
Andreas und ich begannen unsere private Wanderung erst einmal früh morgens in meinen Revieren, fuhren dann zum bekannten Standort des Satansröhrlings (Rubroboletus satanas), der sich endlich zu unserer Freude auch zeigte.
Anschließend ging es mittags mit vielen Pilzarten im Gepäck weiter zu Phillip´s Öffentlicher Wanderung, die Phillip den Teilnehmern im Anschluss an seine Wanderung noch zeigen und erklären konnte.
Auf dem Rückweg suchten wir dann noch kurz ein Gebiet auf, wo wir auch ein paar seltene Pilze vermuteten. Und wir wurden nicht enttäuscht.
Ich hoffe, dass auch der normale Speisepilzsammler Freude und Interesse an diesen seltenen Pilzen hat – ansonsten habe ich aber auch noch ein paar gefundene Speisepilze eingestreut.
Heute nur mal nur als Fotodokumentation ohne Erklärungen von einem Teil der Funde – der Rest folgt morgen.
Catrin
12.08.2025 – Dienstag

Dieser seltene Marmorierte bzw. Gehämmerte Röhrling (Hemileccinum depilatum) ist ein Mykorrhizapartner der Hainbuche an wärmebegünstigten Standorten und nur selten bis zerstreut zu finden.
Foto: Catrin Berseck
Heute nun der 2. Teil der am Sonntag gefundenen Raritäten – davon einige Pilze, die auf der Roten Liste stehen und in ihrem Bestand gefährdet sind. Neben dem Satans-Röhrling und Le Gal’s Purpur-Röhrling auch noch ein dritter Pilz aus der Gattung der Rubroboleten – der Blasshütige Purpurröhrling. Das sind Pilze mit einem einem gräulich-roten bis leuchtend roten oder dunkelroten Hut und einem rosafarbenen bis rotem Stielnetz.
Andreas und ich waren jedenfalls begeistert und ich hoffe, ihr könnt euch auch an diesen schönen Pilzen erfreuen.
Ansonsten hatte ich heute nach Feierabend eine sehr schöne private Wanderung mit einer Urlauberin aus Bayern. Im Fokus standen die Herbsttrompeten, die sie vorher noch nie gefunden hat. Aber auch das Kennenlernen neuer Speise- und Giftpilze. Am Ende unserer 3 stündigen abendlichen Tour konnte sie einen bunten artenreichen Korb mit Speisepilzen mit in ihre Ferienunterkunft nehmen – siehe letztes Foto.
Falls ihr auch mal eine individuelle Pilzwanderung machen möchtet – meldet euch gerne unter den auf der Website angegebenen Kontaktdaten.
Catrin

Ein leider schon sehr lädiertes Exemplar eines Stachelschuppigen bzw. Einsiedler-Wulstlings (Amanita solitaria).
Foto: Catrin Berseck

Merkmale des Gelbflockigen Wulstlings sind die gelben Flocken auf der Huthaut sowie im unteren Bereich des Stiels.
Foto: Catrin Berseck

Der Veilchenblaue Schönkopf wächst als Streuzersetzer in Laub-, Nadel- und Auwäldern, gern an Wegrändern. Er bevorzugt feuchte kalkhaltige Böden.
Foto: Catrin Berseck

Der Blasshütige Purpurröhrling ist ein seltener Symbiosepilz und typischer Laubwaldbewohner. Die Art bevorzugt die Buche als Symbiosepartner und kalkreiche Böden.
Foto: Andreas Okrent

Der Hut des Blasshütigen Purpur-Röhrlings ist zartrosa, Fraßstellen anfangs gelb, jedoch rötlich umfärbend. Die Poren sind leuchtend blutrot, der Stiel zitronengelb mit einem deutlich ausgeprägten Stielnetz.
Foto: Catrin Berseck

Und so kann das Sammelergebnis nach einer privaten Wanderung aussehen – viele essbare Pilzarten, die ansonsten wahrscheinlich nicht im Sammelkorb gelandet wären.
Foto: Martina Simmerl
13.08.2025 – Mittwoch

Grüne Knollenblätterpilze (Amanita phalloides) heute bei unserer Kartierungsexkursion im Sophienholz bei Nevern.
Foto: Sylvina Zander
Heute trafen wir uns wieder zur unserer Mittwochsexkursion in Zurow, um unsere Kartierung im 2. Quadranten des MTB Zurow fortzusetzen.
Uns standen mehrere Bereiche nordöstlich von Zurow zur Verfügung – wir entschieden uns für das Sophienholz zwischen Nevern und Goldebee. Dort führte uns bereits am 21.06.2025 eine öffentliche Wanderung hin, bei der das Pilzaufkommen noch sehr zu wünschen übrig ließ. Die Teilnehmer gingen damals zwar auch mit gut gefüllten Speisekörben nach Hause – aber die Artenvielfalt war im Frühsommer erwartungsgemäß noch nicht so hoch.
Eine gute Gelegenheit, um heute nachzusehen, wie sich nach fast 2 Monaten das Pilzwachstum so verändert hat.
Den vollständigen Bericht findet ihr hier.
Catrin
14.08.2025 – Donnerstag

Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) mit der hier sehr gut sichtbaren sackartíg umhüllten knolligen Stielbasis.
Foto: Julia Richardt
Nicht nur wir hatten gestern Grüne Knollenblätterpilze (Amanita phalloides) gefunden – sie sind derzeit fast überall in Wäldern, Parks und Gärten zu finden. Es ist der wichtigste Pilz, den jeder Pilzsammler unbedingt kennen muss. Deswegen stellen wir ihn hier noch einmal genau vor.
Die meisten tödlichen Pilzvergiftungen gehen auf den Grünen Knollenblätterpilz zurück – schon der Verzehr von 50 Gramm eines Pilzfruchtkörpers kann tödlich enden. Denn die darin enthaltenen lebergiftigen Amatoxine verursachen ohne medizinische Versorgung ein mehrfaches Organversagen.
Meist wird der Grüne Knollenblätterpilz mit essbaren Champignons oder grünen Täublingen verwechselt. Durch die freien, weißen Lamellen unter dem Hut und die sackartig umhüllte, knollige Stielbasis ist der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) aber gut zu erkennen. Doch die Basis kann in der Streu verborgen sein, weshalb man unbekannte und ähnliche Lamellenpilze aus dem Boden hebeln sollte, statt sie abzuschneiden.
Wenn ihr euch bei euren Funden nicht sicher seid – geht zu einem Pilzberater oder Pilzsachverständigen und lasst eure Funde überprüfen.
Catrin

Grüne Knollenblätterpilze (Amanita phalloides) in verschiedenen Altersstadien am 13.08.2025.
Foto: Julia Richardt

Diese beiden Pilze wuchsen nur etwa 30 cm voneinander entfernt. 13.08.2025
Links: Der essbare gilbende Schiefknollige Anis-Champignon (Agaricus essettei)
Rechts: Der tödlich giftige Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides)
Foto: Hanjo Herbort

Auch der beliebte Frauen-Täubling (Russula cyanoxantha) kann bei seiner Farbvielfalt mit einem grüngefärbten Hut erscheinen. 13.08.2025
Foto: Julia Richardt

Bei Birken finden wir häufig den Grasgrünen Täubling (Russula aeruginea) – ebenfalls ein Speisepilz. 12.08.2025
Foto: Catrin Berseck
15.08.2025 – Freitag

Strubbelkopfröhrling (Strobilomyces strobilaceus) am 12.08.2025. Markant sind die sehr weichen, dunkelgrauen bis schwarzen, pyramidenförmigen bzw. aufgerichteten schuppenartigen Strukturen auf der sonst graubräunlichen bis fast weißen Hutoberfläche.
Foto: Martina Simmerl
Mittlerweile haben wir seit fast 2 Wochen hochsommerlichen Temperaturen ohne nennenswerte Niederschläge. Reinhold hat das immer als „August-Depression“ bezeichnet. Laut Reinhold ist das eine immer wiederkehrende Phase im August, in der auf Grund von hochsommerlicher Hitze und Trockenheit kaum Frischpilze zu finden sind.
Und wie ich heute feststellen musste, befinden wir uns derzeit genau in dieser Phase. Fast alle Pilze, die ich auf meiner heutigen Tour gesehen habe, hatten massive Trockenschäden. Frisch gewachsene Pilze waren kaum zu sehen.
Aber kein Grund für uns Pilzsammler auch depressiv zu werden. Ab Mitte nächster Woche sind bereits leichte Niederschläge angekündigt und die Hauptsaison beginnt ja auch erst im September – sofern wir bis dahin ausreichend mit Regen bedacht werden.
Hier ein paar Funde von dieser Woche und heute.
Catrin

Die ersten Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) – auch mit leichten Trockenschäden am 12.08.2025.
Foto: Catrin Berseck

Wie der Name schon vermuten lässt – der Riesenporling (Meripilus giganteus) kann bis 50 – in Ausnahmen auch bis zu 100 cm breit und bis zu 70 kg schwer werden. Damit bildet er in Mitteleuropa die größten und schwersten Sammelfruchtkörper.
Foto: Catrin Berseck
16.08.2025 – Sonnabend

Anhängsel-Röhrling (Butyriboletus appendiculatus) – auch Laubwald-Anhängselröhrling genannt, da er im kalkreichen Buchenwald vorkommt.
Foto: Catrin Berseck
Heute habe ich nach der Arbeit mal ein Waldstück in meiner näheren Umgebung aufgesucht, wo ich längere Zeit nicht mehr war.
Außer massenweise bereits überständige Sommer- als auch Gemeine Steinpilze war das Artenaufkommen wie erwartet sehr reduziert. Ein paar Täublinge und Grüne sowie Gelbe Knollenblätterpilze habe ich noch gesehen.
Umso mehr habe ich mich gefreut, den seltenen Anhängselröhrling (Butyriboletus appendiculatus) zu finden. Er wird auch Gelber Bronze-Röhrling oder Gelber Steinpilz genannt und ist eine sehr selten gewordene Pilzart aus der Familie Dickröhrlingsverwandten.
Er ist in der Roten Liste gefährdeter Pilze Deutschlands in Stufe 3 als gefährdet eingestuft. Damit versteht es sich von selbst, dass dieser eigentlich essbare Pilz nicht zu Speisezwecken gesammelt werden darf.
Catrin

Besonders gut ist hier die leuchtend gelben Poren und der scharfe Hutrand sowie die überstehende Huthaut zu sehen.
Foto: Catrin Berseck

Der Anhängselröhrling (Boletus appendiculatis) blaut im Gegensatz zum Falschen Anhängselröhrling (Boletus subappendiculatis), der im sauren Nadelwald wächst.
Foto: Catrin Berseck
17.08.2025 – Sonntag
Die von Reinhold beschriebene August-Depression zeigte sich gestern in einem östlich gelegenen und mir bis dato unbekannten Buchenwald in voller Ausprägung – kaum frische Fruchtkörper und viele Mumien von Steinpilzen und vor allem Hexenröhrlingen. Hier und da gab es mal ein paar frische Täublinge verschiedener Arten oder Perlpilze, jedoch auch die fast alle mit Trockenschäden. Soweit ich das überprüft habe zudem oft völlig vermadet.
Es ging mir aber nicht vornehmlich darum, Pilze zu finden. Ich begehe immer mal wieder neue Wälder, um mir einen Eindruck zu machen und meine Auswahl an geeigneten Revieren zu erweitern.
Daher war ich dann heute mit nur wenigen Erwartungen wieder in „meinem“ Forst unterwegs – eher um mich zu entspannen, als Pilze zu finden. Aber hier sah es ganz anders aus als gestern. Pilze auf Schritt und Tritt – sowohl überständige aus der Hitze, als auch ganz junge und frische Fruchtkörper.
So mutierte der geplante Spaziergang dann doch wieder unerwartet zu einer Sammeltour und endete mit einem Misch-Pilzgericht aus diversen Arten bei meinem Bruder zum Grillabend. Welch ein schöner Sonntag durch die Pilze – völlig unerwartet.
Nachfolgend ein paar Arten aus der Misch-Pilzpfanne.
Hanjo

Grüngefelderter Täubling (Russula virescens) – einer der besten Speisepilze unter den Täublingen.
Foto: Hanjo Herbort

Ebenfalls eine sehr guter Speisepilz unter den Täublingen ist der Frauentäubling (Russula cyanoxantha).
Foto: Hanjo Herbort
18.08.2025 – Montag

Kegelhütiger oder Spitzhütiger Knollenblätterpilz (Amanita virosa). Der weiße Stiel ist beflockt, im Jungstadium häufig schuppig-faserig strukturiert. Die zwiebelartig verdickte Stielbasis steckt in einer eng anliegenden Scheide.
Foto: Catrin Berseck
Aufgrund der sommerlichen Temperaturen ist das Frischpilzaufkommen etwas zurück gegangen. Es lohnt sich jetzt aber wieder nach Lungenseitlingen (Pleurotus pulmonarius) Ausschau zu halten – die sind gerade überall vorwiegend an Totholz von Buchen zu finden. Auch die kaum zu übersehenden Riesenporlinge (Meripilus giganteus) haben gerade ihren großen Auftritt.
Momentan sind auch überall die tödlich giftigen Knollenblätterpilze zu finden. Sowohl Hanjo als auch ich haben die Grünen Knollenblätterpilze (Amanita phalloides) am Wochenende überall gesehen. Man kann diesen Pilz nicht oft genug zeigen und vor ihm warnen – jeder Pilzsammler sollte ihn in allen seinen Entwicklungsstadien, Formen und Farben kennen und erkennen. Deswegen zeigen wir sie hier auch noch einmal.
Genauso tödlich giftig – wenn auch seltener zu finden – ist der Kegelhütige oder Spitzhütige Knollenblätterpilz (Amanita virosa). Er kommt in der Regel vor allem in feuchten Nadelwäldern, durchaus aber auch im Laubwald vor.
Der Hut des Kegelhütigen Knollenblätterpilzes ist beim jungen Fruchtkörper spitzkegelig, später mehr oder weniger ausgebreitet, aber immer etwas kegelig bleibend, wovon sich auch die deutsche Bezeichnung ableitet. Im Gegensatz zum Grünen Knollenblätterpilz steckt die zwiebelartig verdickte Stielbasis in einer eng anliegenden Scheide.
Der Kegelhütige Knollenblätterpilz kann unter den Speisepilzen vor allem im Jungstadium mit weißen Champignons verwechselt werden – hat aber weiße Lamellen.
Catrin

Hier handelt es sich nicht etwa um ein essbares Hexenei einer Stinkmorchel. Es ist ein ganz junger Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides), der gerade aus seiner Gesamthülle (Velum universale) herausbricht.
Foto: Hanjo Herbort

Von den weißen Velumresten bleiben beim weiteren Wachstum selten häutige Reste auf der Hutoberfläche zurück – lediglich am Stielgrund bleibt eine häutig-lappig hochstehende Volva stehen. Der Stiel ist auf weißem Grund blass olivgrün genattert.
Foto: Hanjo Herbort
19.08.2025 – Dienstag
Der Trockenheit trotzen derzeit nur die Baumpilze. Schmetterlingstrameten und auch die von oben ähnlich aussehenden Birkenblättlinge (die haben aber Lamellen anstatt einer Porenschicht) sind nicht auf Regen angewiesen. Die Fruchtkörper erscheinen ganzjährig an liegendem Laubholz oder an Laubbaumstümpfen.
Wo wir schon mal bei den Schmetterlingen sind – das ist artenreichste Insekten-Ordnung nach den Käfern. Sie werden in Tag- und Nachtfalter unterschieden.
Unser Naturfreund Chris widmet sich bereits seit Jahren der Kartierung (also Erfassung) der Nachtfalter. Die Artenvielfalt ist in den letzten Jahren drastisch zurück gegangen, so dass eine Erfassung der noch vorhandenen Arten wichtig ist.
Der Rückgang der biologischen Vielfalt – damit auch der Falter – hat sich dramatisch beschleunigt, was hauptsächlich auf die Aktivitäten des Menschen zurückzuführen ist. Landnutzungsänderungen, Verschmutzung und Klimawandel bedrohen die Biodiversität auf unserer Erde.
Bei günstigen nächtlichen Temperaturen können einige Arten der Nachttfalter noch bis Ende September angetroffen und kartiert werden. Falls ihr Interesse daran habt und Chris unterstützen möchtet – in diesem Beitrag erfahrt ihr Näheres dazu.
Catrin

Die im Volksmund als „Motten“ bezeichneten Nachtfalter können wie die Tagfalter auch sehr schön sein. Hier das Rosen-Flechtenbärchen (Miltochrista miniata).
Foto: Christopher Engelhardt
24.08.2025 – Sonntag
Die Pilze machen gerade etwas Pause beim Wachstum – deswegen hat das Tagebuch auch mal eine kurze Pause eingelegt…

Ein wenig für die Pfanne gab es auf der heutigen kurzen Pilzrunde trotz Trockenheit dennoch.
Foto: Hanjo Herbort
Heute hatte ich nur wenig Zeit, aber eine kurze Sonntagsrunde auf „meiner“ Seite des mit Catrin geteilten Buchenwaldes musste einfach drin sein.
Also wanderte ich über Mittag eine mir gut bekannte Strecke ab und musste feststellen, dass die propagierte August-Depression nun auch hier mehr oder weniger eingesetzt hat. Hier und da ließen sich jedoch noch ein paar Fruchtkörper finden, so dass auch diese Runde nicht von Langeweile geprägt war, wobei das im Wald Gott sei Dank selbst bei völliger Flaute nie mein Gefühl ist.
So hatte ich nach einer Dreiviertelstunde doch wieder so einiges im Körbchen und als Foto in meinem Handy gespeichert. Sonst sind den Pilzen die niedrigen Werte bei der Luftfeuchtigkeit und der Wind meist stark anzusehen. Nur die ganz frischen waren durchaus ansehnlich, wenn auch weit gestreut im Moment.
Der spannendste Fund waren heute ein paar große beringte Flämmlinge an einem morschen Stamm.
Hanjo

Der Beringte oder Prächtige Flämmling (Gymnopilus junonius) ist ein Saprobiont und wächst meist in großen Büscheln fast ausschließlich auf Laubholzstümpfen, sehr selten auf Nadelholz.
Foto: Hanjo Herbort

Von der Trockenheit gezeichnete Gemeine Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis).
Foto: Hanjo Herbort

Ein wichtiges Merkmal sind die abstehenden Schüppchen auf gelbweißem Grund. Oberhalb des Rings ist der Stiel hellgelb und glatt, zur Basis dunkler braun.
Foto: Hanjo Herbort
27.08.2025 – Mittwoch
Heute fand unsere Kartierungsexkursion im 3. Quadranten des Messtischblattes Zurow statt. Wir hatten uns im Vorfeld ein Waldgebiet zwischen Schimm und Moltow ausgesucht.
6 Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. trafen sich um 16 Uhr in Schimm. Von dort ging es einen von verschiedenen Bäumen und Sträuchern gesäumten Weg an Feldern und Weideflächen vorbei in Richtung Wald. Gleich zu Beginn begrüßte uns ein schöner Buchenabschnitt – es gab aber auch moorige Birkenbereiche sowie Fichtenabschnitte.
Trotz der Trockenheit und allgemein vorherrschenden Pilzarmut konnten wir einiges in unsere Kartierungsdatei aufnehmen und hatten mal wieder eine schöne Wanderung.
Einen ausführlicheren Bericht inklusive der Fundliste findet ihr hier.
30.08.2025 – Sonnabend

Ein einsamer Mehlräsling (Clitopilus prunulus) allein auf weiter Flur… Von den Steinpilzen, die er anzeigen soll, ist weit und breit nichts zu sehen.
Foto: Hanjo Herbort
Heute hätte der Sammelkorb auch zu Hause oder im Auto bleiben können.
Im nahegelegenen Kalkbuchenwald herrschte auf meiner Runde mächtig Flaute aus Sicht der Speisepilz-Sammler – oder wie Reinhold sie gerne bezeichnete: Mykophagen. Ich fand auf meiner knapp 3 km langen Runde nicht einen Täubling oder Röhrling. Die wenigen Pilze, die wuchsen, waren für mich als Foto-Objekt natürlich trotzdem interessant und es war eine schöne Runde.
Hauptsächlich auf Holz zeigten sich noch einige Pilzarten und thronen auf ihren Substraten.
Der Mykophage in mir weiß nun aber – die nächsten Besuche werden nicht den Buchenwäldern gelten, sondern in den umliegenden Kiefernwäldern stattfinden. Denn Krause Glucken sind ebenfalls Holzbewohner, auch wenn sie meist neben den Wirtsbäumen aus dem Boden zu kommen scheinen. Sie sind nun das Objekt der Begierde und die Zeit ist ran, um nach ihnen zu suchen. Sollte sich Erfolg einstellen, wird hier sicher davon zu lesen sein.
Hanjo

Der Hut ist jung lila bis weinrot gefärbt und blasst im Alter ockerfarben aus. Der Hutrand ist anfangs eingerollt, später glatt und scharf.
Foto: Hanjo Herbort

Dickschalige Kartoffelboviste (Scleroderma citrinum) teilen sich den Stubben mit einem hübschen orangenem Schleimpilz.
Foto: Hanjo Herbort