Mittwochsexkursion bei Gädebehn

05. April 2023 – Kartierungsexkursion

Mittwochsexkursion bei Langen Brütz

Auch für interessierte Pilz- und Naturfreunde

Sie führte in das MTB 2335/4 = Gädebehn

Die Warnow bei Gädebehn heute Nachmittag in der Frühlingssonne.

Heute startete das Mykologische Informationszentrum Steinpilz – Wismar wieder mit seinen traditionellen Mittwochsexkursionen, die in erster Linie der Pilzkartierung dienen, aber auch Wissen vermitteln sollen. Die Exkursionsgebiete werden nach Topographischen Karten im Maßstab 1: 25 000 ausgesucht und festgelegt. Die Karte wird noch mal geviertelt, so dass 4 Quadranten entstehen. Diese werden in chronologischer Reihenfolge abgearbeitet. Heute stand der 4. und damit letzte Quadrant aus dem Messtischblatt Langen Brütz auf dem Programm. Wir knüpften also an die letzten Mittwochsexkursionen von 2022 an.

In diesem Quadranten finden sich ausgedehnte Wälder und Forste, kleinere Seen, von denen der Glambecksee bei Weberin der Größte ist. Außerdem durchquert die Warnow diesen Bereich von West nach Ost. Auf obigem Bild ist die Warnow bei Gädebehn zu sehen. Von dort aus ging es zunächst am Ufer des Flusses entlang durch Auwald – Bereiche und bewaldete Hangterrassen. Schließlich erklommen wir diese und durchstreiften die eher sauren Mischwälder und Nadelforste der Gädebehner Tannen. Mit gut 50 Arten, die wir finden, ansprechen und aufschreiben konnten, können wir für Anfang April sehr zufrieden sein.

Das Revier ist Bestandteil des Naturparkes Sternberger Seenland.

Dieses Entenpaar war absolut geduldig und hatte es sich auf einem Baumstamm gemütlich machen lassen.

Unweit des Warnow – Ufers einige Anemonenbecherlinge (Dumontinia tuberosa).

Da muss Pilzfreund Hanjo aus Bützow auch gleich ein Standortfoto tätigen.

Nicht weit entfernt einige Winter – Stielporlinge (Polyporus brumalis).

Catrin entdeckte voller Stolz zahlreiche Kleiige Haselbecherlinge (Encoelia furfuracea) an einem alten Haselstrauch.

In großer Ausdehnung sehen wir hier den Rostbraunen Feuerschwamm (Phellinus ferruginosus).

Wir nutzten diesen Wildpfad um aus der Tiefe des Warnow – Tales höhere Gefilde zu erklimmen.

An einem totem Laubholz – Ast sticht der Feinborstige Rindenpilz (Hyphoderma setigerum) ins Auge.

Der Fleischrosa Zystidenrindenpilz (Peniophora incarnata) macht es sich zusammen mit der Rotbraunen Kohlenbeere (Hypoxylon fuscum) auf einem toten Hasel- Ast gemütlich.

Diese, an sich noch jungen Rehbraunen Dachpilze (Pluteus atricapillus), wurden durch die Nachtfröste stark in Mitleidenschaft genommen.

Hier sehen wir die leckeren Fichten – Zapfenrüblinge (Strobilurus esculentus). Die trockene Luft lässt sie bereits beginnen zu welken. Der Frost kann ihnen aber nicht viel anhaben.

Gemeiner Violettporling (Trichaptum abietinum).

Den Ziegelroten Schwefelkopf (Hypholoma lateritium) kennen wir aus dem Herbst. Er kann aber auch in milden Wintern und im Frühling gefunden werden. 05.04.2023 in der Gädebehner Forst.

Allmählich wird es selbst den hartgesottenen Lorcheln zu viel. Diese Scheiben – Lorchel (Gyromitra ancilis) ist an ihren Rändern frostgeschädigt. Durch die harten Nachtfröste, das Wiederauftauen und wieder gefrieren wird selbst ihnen zu viel zugemutet. Standortfoto heute in der Gädebehner Forst.

Hier sehen wir den wohl bedeutsamsten Fund unser  Mittwochsexkursion. Im Moospolster unter Fichten fand Hanjo zwei Blätterpilze. Lärchen waren etwas weiter entfernt, aber trotz allem handelt es sich um den recht seltenen Lärchen – Trichterling (Clitocybe vermicularis). Typisch auch seine weißen Myzelfäden an der Stielbasis, der weiß beflockte Stiel und die ablösbaren Lamellen, ähnlich einen Rötel – Ritterling.

Orangebräunlicher Resupinatstacheling (Steccerinum ochraceum). Eine häufige Art an totem Laubholz.

Von rechts nach links: Irena, Catrin, Hanjo und Reinhold. 05.April 2023 in Gädebehn.


Hier die Artenliste von MTB 2335/4 – Gädebehner Forst: Ahorn – Holzkeule, Ahorn – Runzelschorf, Tabakbrauner Borstenscheibling, Gemeiner Spaltblättling, Riesenbovist, Orangefarbenes Brennnesselbecherchen, Zugespitzter Kugelpilz, Winter – Stielporling, Angebrannter Rauchporling, Judasohr, Runzliger Schichtpilz, Schneeweißes Buchenfruchtschalen – Haarbecherchen, Striegeliger Schichtpilz, Buchenfruchtschalen – Holzkeule, Rotbraune Kohlenbeere, Flächiges Eckenscheibchen, Echter Zunderschwamm, Warziger Drüsling, Schmetterlings – Tramete, Buckel – Tramete, Anemonen – Becherling, Kleiiges Haselbecherchen, Zimtbrauner Feuerschwamm, Rotbrauner Borstenscheibling, Fleischrosa – Zystidenrindenpilz, Gemeiner Violettporling, Zinnoberroter Pustelpilz, Voreilender Helmling, Fichten – Zapfenrübling, Duft – Trichterling, Rehbrauner Dachpilz, Striegelige Tramete, Kiefern – Braunporling, Brandkrustenpilz, Vielgestaltige Kohlenbeere, Ziegelroter Schwefelkopf, Birken – Zungenporling, Winter – Trompetenschnitztling, Rotrandiger Baumschwamm, Flacher Lackporling, Holunder – Rindenschichtpilz, Veränderlicher Spaltporling, Orangebrauner Resupinat – Stachelling, Bitterer Nagelschwamm, Erdwarzenpilz, Ohrlöffel, Kiefern – Fältling, Bovistähnlicher Schleimpilz, Schildförmige Scheibenlorchel, Eichen – Spaltlippe, Kiefernnadel – Spaltlippe, Ockerfarbene Tramete und Lärchen – Trichterling.


Wann startet die nächste Mittwochsexkursion? – Siehe unter Termine!