12. April 2015 – Vereinsexkursion der Pilzfreunde
Vereinsexkursion bei Alt Schlagsdorf
Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde
![k-p1030174 Der Neuschlagsdorfer See bei Alt Schlagsdorf war heute Ausgangs- und Endpunkt unserer ersten Vereinsexkursion in diesem Jahr.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/04/k-p1030174.jpg)
Der Neuschlagsdorfer See bei Alt Schlagsdorf war heute Ausgangs- und Endpunkt der ersten Vereinsexkursion in diesem Jahr.
Am Sonntag, dem 12. April 2015, brachen wir zu unserer ersten Vereins- und Kartierungsexkursion von Wismar aus in die Wälder zwischen Alt Schlagsdorf, Flessenow und Ventschow auf. Treff war um 09.00 Uhr auf dem Parkplatz gegenüber dem Zeughaus, in der Wismarer Ulmen – Straße. Von hier aus starteten wir mit zwei Autos unter Bildung von Fahrgemeinschaften zu unserem Zielgebiet. Am Ziel angelangt, erwarteten uns bereits weitere Pilzfreunde aus Lübeck, Klütz, Bützow und Maßlow um sich uns anzuschließen. Es handelte sich hier überwiegend um sandige Nadelwälder mit Kiefern und Fichten. Ein gutes Areal um beispielsweise der legendären Frühjahrslorchel und den an Nadelholz – Stubben wachsenden und essbaren Scheibenlorcheln zu begegnen. Dieses blieb hier allerdings ein Wunschtraum, der aber im Anschluss bei einer Nachexkursion im Kiefernforst bei Jesendorf doch noch in Erfüllung gehen sollte. Hier unser Rückblick in Form einiger Fotos:
![k-p1030168 Gleich auf den ersten Schritten wurden wir fündig. Allerdings keine Pilze, sondern Kräuter weckten hier das Interesse der Naturfreunde.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/04/k-p1030168.jpg)
Gleich auf den ersten Schritten wurden wir fündig. Allerdings keine Pilze, sondern Kräuter weckten hier das Interesse der Naturfreunde.
![k-p1030178 Nur wenig weiter gab es dann aber sogar richtige Pilze mit Hut und Stiel, dierekt und unübersehbar am Waldwegrand.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/04/k-p1030178.jpg)
Nur wenig weiter gab es dann aber richtige Pilze mit Hut und Stiel, direkt und unübersehbar am Wegesrand. Christopher Engelhardt aus Lübeck bringt seine Kamera in Stellung.
![k-p1030185 Es handelte sich um Weichritterlinge (Melaonleuca specc.). Da es keine giftigen Vertreter, dieser zwar relativ leicht erkennbaren Gattung mit um so schwerer bestimmbaren Arten gibt, dürfen sie in den Speisepilzkorb wandern.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/04/k-p1030185.jpg)
Es handelte sich um Weichritterlinge (Melanonleuca spec.). Da es keine giftigen Vertreter dieser zwar relativ leicht erkennbaren Gattung mit allerdings oft um so schwerer bestimmbaren Arten gibt, dürfen sie in den Speisepilzkorb wandern.
![k-p1030191 Hier sehen wir einen resupinat, an der Unterseite eines liegenden Baumstammes wachsenenden Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola).](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/04/k-p1030191.jpg)
Hier sehen wir einen resupinat, an der Unterseite eines liegenden Baumstammes wachsenden Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola). Resupinat bezeichnet man Pilzfruchtkörper, die flächig dem Substrat anliegen.
![k-p1030210 Jonas trottet ein bißchen Selbstverliebt vor sich hin und im Hintergrund wurden Fischpilze entdeckt.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/04/k-p1030210.jpg)
Jonas trottet ein bisschen Selbstverliebt vor sich hin und im Hintergrund wurden Fischpilze entdeckt.
![k-p1030220 Es waren Helmlinge. Dank Christopher Engelhardt`s mikroskopischer Untersuchung sind wir auf Büscheligen Nitrat - Helmling (Mycena stipitata) gestoßen. Der Geruch war eindeutig nitrös.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/04/k-p1030220.jpg)
Es waren Helmlinge. Dank Christopher Engelhardt` seiner mikroskopischen Untersuchung sind wir auf Büschelige Nitrat – Helmlinge (Mycena stipitata) gestoßen. Der Geruch war eindeutig nitrös.
![k-150412-ventschower-wald-141_tn Auch diese interessante Makroaufnahme haben wir Christopher Engelhardt zu verdanken. Es zeigt die monentan an fast jedem trockenen Brennnesselstengel zu hunderten vorkommenden Orangefarbenen Brennnesselbecherchen (Calorina fusarioides).](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/04/k-150412-ventschower-wald-141_tn.jpg)
Auch diese interessante Aufnahme in starker Vergrößerung haben wir Christopher Engelhardt zu verdanken. Sie zeigt die monentan an fast jedem trockenen Brennnessel – Stängel zu hunderten vorkommenden Orangefarbenen Brennnesselbecherchen (Calorina fusarioides).
![k-p1030225 Teils resupinat, teils Hutkannten bildend sehen wir hier die an Fichtenholz recht häufige Reihige Tramete (Antrodia serialis).i](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/04/k-p1030225.jpg)
Teils resupinat, teils Hutkannten bildend, sehen wir hier die an Fichtenholz recht häufige Reihige Tramete (Antrodia serialis).
![k-p1030232 Diese kleinen Blätterpilze wachsen häufig aus Kiefernzapfen heraus. Es gibt einen milden und einen bitteren Nagelschwamm, wie sie auch genannt werden, von ihnen. Neben einer Geschmacksprobe sind vor allem mikroskopische Unterschiede entscheidend für die Artzugehörigkeit.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/04/k-p1030232.jpg)
Diese kleinen Blätterpilze wachsen häufig aus Kiefernzapfen heraus. Es gibt einen milden und einen bitteren Nagelschwamm, wie sie genannt werden. Neben einer Geschmacksprobe sind vor allem mikroskopische Unterschiede entscheidend für die Artzugehörigkeit.
![k-bitterer-nagelschwamm-strobilurus-tenacellus-150412-ventschower-wald-06_tn Christopher Engelhardt hat sie unter`s Mikroskop gelegt. Heraus kam die Erkenntnis, dass es sich um den Bitteren Nagelschwamm (Strobilurus tennacellus) handelt. Ein Pilz von wirtschaftlicher Bedeutung, denn aus Inhaltsstoffen ihm wurde eine biologisches Schädlingsbekämpfungsmittel gegen einen Getreidepilz entwickelt](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/04/k-bitterer-nagelschwamm-strobilurus-tenacellus-150412-ventschower-wald-06_tn.jpg)
Christopher Engelhardt hat sie unter` sein Mikroskop gelegt. Heraus kam die Erkenntnis, dass es sich um den Bitteren Nagelschwamm (Strobilurus tenacellus) handelt. Der milde Nagelschwamm hätte Kristall gekrönte Zystiden. Zystiden sind die aufrecht herausragenden „Zapfen“ auf dieser Aufnahme. Der Bittere Nagelschwamm ist ein Pilz von wirtschaftlicher Bedeutung, denn aus Inhaltsstoffen von ihm wurde ein biologisches Schädlingsbekämpfungsmittel gegen einen ganz bestimmten Getreidepilz entwickelt.
![k-p1030244 Hier sind es wieder Pflanzen, die das Interesse der Pilzfreunde weckten. Es könnte sich um Königskerzen handeln.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/04/k-p1030244.jpg)
Hier sind es wieder Pflanzen, die das Interesse der Pilzfreunde weckten. Es könnte sich um Königskerzen handeln.
![k-p1030249 An diesem alten Holunderstubben hat niemand seine alten Farbenreste gepinselt, sondern es handelt sich um den Holunderrindenpilz (Lyomyces sambuci).](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/04/k-p1030249.jpg)
An diesem alten Holunderstubben hat niemand seine alten Farbreste gepinselt, sondern es handelt sich um den Holunderrindenschichtpilz (Lyomyces sambuci).
Da es insgesamt eher schwach war, was uns hier pilztechnisch geboten wurde, machte ich den Vorschlag, noch zu einer kleinen Abschlussexkursion in einen nahen Kiefernwald bei Jesendorf zu fahren. Hierfür konnte sich etwa die Hälfte der Truppe begeistern und was uns dort geboten wurde, übertraf alle unsere Erwartungen.
![k-p1030267 Hoppla, man kann ja kaum Treten vor Pilzen. Teils in großen, individuenreichen Büscheln konnte wir die Art hier bewundern und die Fotoaparate liefen regelrecht heiß.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/04/k-p1030267.jpg)
„Hoppla, man kann ja kaum Treten vor Pilzen!“. Teils in großen, individuen reichen Büscheln konnten wir die Art hier bewundern.
![k-p1030283 Weit hin zu sehen und original so gewachsen. Durchschnittsgröße der einzelnen Fruchtkörper 8 - 10 cm. Das hier ist bereits ein vollwertiges Pilzgericht, denn nach gründlichem Erhitzen können die Pilze gegessen werden.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/04/k-p1030283.jpg)
Weit hin zu sehen und original so gewachsen. Durchschnittsgröße der einzelnen Fruchtkörper 8 – 10 cm. Das hier ist bereits ein vollwertiges Pilzgericht, denn nach gründlichem Erhitzen können die Pilze gegessen werden.
![k-p1030323 Aus einer andren Position kann man auch die Unterseite besser erkennen. Die Pilze sind recht fleischig und schwer.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/04/k-p1030323.jpg)
Und hier die Scheibenlorcheln nochmals von einer anderen Position. Hier kann man auch die Unterseite besser erkennen. Die Pilze sind recht fleischig und schwer.
![k-p1030329 Auch die giftigen Frühjahrslorcheln (Gyromitra esculenta) konnte ausreichend studiert werden. Aufgeschnitten sind gut ihre inneren, zellighohlen Strukturen zu erkennen.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/04/k-p1030329.jpg)
Auch die giftigen Frühjahrslorcheln (Gyromitra esculenta) konnten ausreichend studiert werden. Aufgeschnitten sind gut ihre inneren, zellig – hohlen Strukturen zu erkennen.
![k-p1030344 Wer wollte, konnte am Schluß doch noch mit vollem Korb den heutigen Exkursionstag beschließen. Natürlich werden die sich im Korb befindlichen Frühjahrslorcheln nicht gegessen, sondern sollen unsere Ausstellung bereichern.](http://www.steinpilz-wismar.de/cms/wp-content/uploads/2015/04/k-p1030344.jpg)
Wer wollte, konnte am Schluss doch noch mit gefülltem Korb den heutigen Exkursionstag beschließen. Natürlich werden die sich im Korb befindlichen Frühjahrslorcheln nicht gegessen, sondern sollen unsere Ausstellung bereichern.
Damit endete dann ein doch noch erfolgreicher und schöner Exkursionstag.
Wann geht es wieder auf Vereinsexkursion? – Siehe unter Termine!