Abendwanderung 2021

24. August 2021 – Abendwanderung der Pilzfreunde

Abendwanderung der Pilzfreunde

Gemeinnützige Gesellschaft Wismar e.V. – Gruppe der Pilzfreunde

Sie führte durch die Redentiner Tannen

Eine lange Tradition ist es, zu Beginn der Hauptsaison, im August, eine kleine Abendwanderung zu unternehmen. Dazu sind nicht nur die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e. V. sehr herzlich eingeladen, sondern auch interessierte Nichtvereinsmitglieder. Sozusagen als Einstimmung auf unsere große Nachtwanderung am kommenden Freitag. Als Ziel hatte ich die Stadtnahen Redentiner Tannen ausgesucht. Zusammen mit den Wäldern bei Steinhausen – Neuburg bildet dieses Mischwaldgebiet zwischen Groß Strömkendorf, Hof Redentin und Krusenhagen, das meist auf sandigen Böden steht, dem ehemals Großherzoglichen Forst Farpen.

Sommersteinpilze (Boletus reticulatus) begrüßten uns bei der Ankunft am Waldrand. Fast wären wir mit unseren Autos über sie hinweg gerollt.

Es ist der Pilzwald meiner Jugend und bei mir kamen nostalgische Erinnerungen an eine schöne Zeit auf, als ich hier auf den Pfaden meiner damaligen Steinpilz -Route wandelte. Diese hatte ich mir so zurecht gelegt, das ich bei meiner meist 6 – 8 stündigen Rundwanderung alle mir damals bekannten Steinpilz und Pfifferlings – Standorte miteinander verband. Legendär ist der Steinpilz – Weg und eine, fast undurchdringliche Fichtenschonung, mit einem Steinpilz – Aufkommen, wie ich es seither nicht mehr vorfinden konnte. Einfach märchenhaft und die Bilder gehen einfach nicht aus dem Kopf. Aber diese Zeiten sind lange vorbei und der Wald hat sich seither stark verändert. Natürlich gibt es diese Klassiker weiterhin und und auch heute Abend erfreuten sie uns. Als sich Mond und Sterne am Himmelszelt herauskristallisierten, endete unsere Tour, während sie am kommenden Freitag erst richtig beginnt. 

Ebenfalls am grasigen Waldrand wuchs der Triften – Zwergchampignon (Agaricus lutosus). Er gehört zu den gilbenden Anis – Champignons und seine Hutmitte ist oft etwas niedergedrückt.

Nicht, wie meist üblich, in luftiger Höhe, sondern direkt am Fuße einer Birke wuchs der beliebte Schiefe Schillerporling (Inonotus obliquus).

Ein essbarer Graublauer Reiftäubling (Russula parazurea).

Fachdiskussion zwischen Phillip und Christian.

Blutrote Röhrlinge (Xerocomus rubellus).

Der Rotbraune Scheidenstreifling (Amanita fulva) darf als Speisepilz in den Korb wandern.

Zwei Wulstlinge: der schwach giftige Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita citrina) und der essbare Perlpilz (Amanita rubescens).

Ein essbarer Buckel – Täubling (Russula caerulea) mit seinen ockergelben Lamellen und dem schlanken, zur Basis zugespitztem Stiel.

Junge Rehbraune Dachpilze (Pluteus atricapillus) mit noch weißen Lamellen. In diesem Zustand als Mischpilz brauchbar.

Und dann entdeckte Phillip ein Nest seiner Lieblingspilze. Obwohl ihm der Zahn tropfte, überließ er die schönen Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) den anderen Teilnehmern. Eine schöne Charaktereigenschaft eines zukünftiger Pilzberaters!

Fundbesprechung bei Lampenlicht. Es wird also Zeit, die abendliche Runde durch die Redentiner Tannen zum Ende zu führen.

Wenn nichts dazwischen kommt, geht es auch im nächsten Jahr wieder abends in die Pilze.