Öffentliche Pilzlehrwanderung
Pilzwandern im Jahr des Grünlings
Sie führte durch die Neukloster Forst
Die letzte öffentliche Wanderung des Jahres führte uns in die weitläufigen Wälder und Forste um Neukloster herum. Wir beschränkten uns dabei auf den Bereich zwischen dem ehemaligen Waldhotel und Lübberstdorf. Den Spätherbst dominieren hauptsächlich Streubewohner und Stubbenpilze, aber auch Mykorrhiza – Arten sind noch dabei. Selbst letzte Röhrlinge, wie Steinpilze, Flockenstielige Hexen – Röhrlinge, Maronen – Röhrlinge, Derbe Rotfüßchen oder Butterpilze sind zu so fortgeschrittener Jahreszeit immer noch möglich. Und was wurde uns heute geboten?
Zunächst nichts für den Kochtopf. Der Grünblättrige Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare) schmeckt bitter und ist obendrein auch noch giftig!
Gruben – Lorchel (Helvella lacunosa). Der essbare Schlauchpilz ist vom Frühling bis in den Spätherbst in Laub- und Nadelwäldern anzutreffen.
Vereinzelt waren auch noch Röhrlinge dabei. Derbes Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus).
Der essbare Orange – Seitling (Phyllotopsis nidulans) scheint sich immer mehr in unseren Wäldern auszubreiten. Die wärmeliebende Art fruktifiziert paradoxer Weise vornehmlich in den Wintermonaten.
Dekorativ, auch in Adventsgestecken, sind diese Schmetterlings – Trameten (Trametes versicolor). Auch als Vitalpilz genutzt.
Ein Buchen – Schleimrübling, auch Beringter Schleimrübling (Oudemansiella mucida). Zwar essbar, aber kaum lohnend.
Dickschalige Kartoffel – Hartboviste (Scleroderma citrinum) giftig, aber dennoch schön!
Ein mild schmeckender und somit essbarer Sprödblättler ist der Graublaue Reiftäubling (Russula parazurea).
Alte Nebelkappen (Clitocybe nebularis). Liebhaber dieses umstrittenen Speisepilzes sollten nur junge Fruchtkörper sammeln.
Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) wird auch Fichten – Porling genannt, ist aber keineswegs nur auf Fichte beschränkt.
Goldgelber Zitterling (Tremella mesenterica). Ein farbenfroher Gallertpilz.
Fleischroter Gallertbecher (Ascocoryne sarcoides).
Ja, dass ist schon ein kleines Kunstwerk, dieser Flache Lackporling (Ganoderma lipsiense).
Frostschnecklinge (Hygrophorus hypothejus) sind beliebte Speisepilze unter Kiefern auf Sandboden.
Der Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum) kann besonders in Fichten – Monokulturen großen Schaden anrichten.
Vor Jahren besuchten mich mal Pilzfreunde aus Schleswig – Holstein in der Beratungsstelle und erzählten mir etwas von einem Knorpelpilz, welcher ihr Lieblings – Speisepilz wäre. Im Gespräch stellte sich heraus, dass es sich um den Dickblättrigen Schwarztäubling (Russula nigricans) handelte.
Der Pilz verfärbt sich im Verlauf kohlrabenschwarz und mumifiziert oft, so dass noch im nächsten Sommer vorjährige Fruchtkörper in den Wäldern anzutreffen sind.
Ein junger Safran – Schirmpilz (Macrolepiota rhacodes).
Auch rötender Schirmpilz genannt.
Ganz zum Schluss endlich auch noch einige Dunkle Hallimasch (Armillaria obscura).
Heute mal wieder mit Gruppenfoto.
Das war unsere Wanderung durch die spätherbstliche Neukloster Forst.
Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!