18.07.2025 – Private Wanderung in der Schwinzer Heide
Private Pilzwanderung
Pilzwandern im Jahr der Amethystfarbenen Wiesenkoralle
18. Juli 2025 – In der Schwinzer Heide
Unser Vereinsmitglied Jens aus Berlin „flüchtet“ öfter mal am Wochenende aus der Großstadt in die Natur. Für dieses Wochenende hatte er sich eine Unterkunft am Rande der Schwinzer Heide gebucht und sich auch zu unserer Öffentlichen Wanderung am Sonnabend angemeldet.
Kurzfristig haben wir uns dann am späten Nachmittag in der Schwinzer Heide zu Dritt verabredet. Corina – Pilzberaterin aus Torgelow am See – kam mit dazu. Wir wollten uns über das Pilzwachstum vor Ort informieren und Speisepilze sammeln. Jens wollte hauptsächlich neue Pilzarten lernen.
Treffpunkt war der Waldfriedhof im kleinen Ort Glave. Dort besuchten wir erst einmal den Gutspark bevor es dann eine kurze Runde durch die sauren hauptsächlich aus Kiefern, Birken und teilweise Eichen bestehenden Waldbereiche gab. Anschließend fuhren wir noch ein Stück weiter und gingen in einen Jungeichenwald mit anschließendem Birkenwald.
Es war eine sehr schöne Wanderung mit einigen schönen Funden und reicher Ausbeute an Speisepilzen.
Catrin (Text, Fotoauswahl und -beschriftung, Artenliste)

Die Gelb-Kiefern (Pinus ponderosa) im Gutspark Glave – eigentlich im Westen Nordamerikas beheimet und Namensgeber der „Ponderosa-Ranch“ aus der Fernsehserie Bonanza.
Foto: Jens Hegewald

Die dicke Borke der Gelb-Kiefer ist stark gefurcht und hat glatte, gelblich bis rötlich-braune sowie rosa getönte Platten.
Foto: Jens Hegewald

Am Fuße einer alten Stiel-Eiche im Park dann mehrere Büschel Spindeliger Rüblinge (Gymnopus fusipes). Merkmal sind die spindelig wurzelnden, oft verdrehten und längsfurchigen Stiele sowie rostbraune Flecken an Hut, Lamellen und Stiel.
Foto: Catrin Berseck

Ein weiterer Vertreter dieser Gattung ist Brennende Rüblinge (Gymnopus peronatus). Erkennbar am leichten Essiggeruch beim Reiben der Lamellen oder dem brennend scharfen Geschmack.
Foto: Catrin Berseck

Wir gingen weiter in die Kiefernbereiche mit stellenweise eingestreuten Birken. Und da waren sie dann auch endlich – die ersten Echten Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) am heutigen Tag.
Foto: Catrin Berseck

Klebrige Hörnlinge (Calocera viscosa) – auch Ziegenbart oder Zwergerlfeuer genannt.
Foto: Catrin Berseck

Orangerote oder Gemeine Heftelnabelinge (Rickenella fibula). Die kleinen, zierlichen Fruchtkörper haben einen tief genabelten und oft lebhaft orangen Hut. Die deutlich blasser gefärbten Lamellen auf der Unterseite laufen weit an dem dünnen Stiel herab. Der Pilz kommt sowohl in Wiesen, Wäldern als auch in Mooren vor und wächst oft in Moospolstern.
Foto: Catrin Berseck

Gebänderter Dauerporling (Coltricia perennis). Die Art fruktifiziert sehr gerne auf sandigen und trockenem Boden und umwächst Pflanzen – so wie hier diesen Grashalm.
Foto: Catrin Berseck

Wunderschöne junge Samtfußkremplinge (Tapinella atrotomentosa) und im Hintergrund noch eine Gelbe Lohblüte (Fuligo septica).
Foto: Jens Hegewald

Einer der scharfen Speitäublinge (Russula emetica agg.).. Emetica bedeutet Brechreiz erregend – aufgrund der Schärfe kein Speisepilz.
Foto: Catrin Berseck

Gelber Graustiel-Täubling (Russula claroflava). Der Stiel ist bei jungen Exemplaren weiß, nach Berührung rötet er zuerst und wird dann später graufleckig.
Foto: Corina Peronne

Heute gab es massenweise Fleichrote Speisetäubling (Russula vesca) unter Birken und Kiefern.
Foto: Catrin Berseck
Die Artenliste bei Glave – MTB 2439/221:
Riesenchampignon – alter FK (Agaricus augustus), Halbkugelieger Ackerling (Agrocybe pediades), Klebriger Hörnling (Calocera viscosa), Echter Pfifferling (Cantharellus cibarius), Gebänderter Dauerporling (Coltricis perennsi), Eichen-Wirrling (Dasdalea quercina), Eichen-Mehltau (Erysiphe alphitoides), Eichenfeuerschwamm (Fomitiporia robusta), Gelbe Lohblüte (Fuligo septica), Flacher Lackporling (Ganoderma applanatum), Gemeiner Waldfreundrübling (Gymnopus dryophilus), Brennender Rübling (Gymnopus peronatue), Spindeliger Rübling (Gymnopus fusipes), Schwefelporling – alte FK (Laetiporus sulphureus), Blutmilchpilz (Lycogala epidendrum), Nelken-Schwindling (Marasmius oreades), Schuppiger Porling (Polyporus squamosus), Sklerotien-Stielporling (Polyporus tuberaster), Behangener Faserling (Psathyrella candolleana), Orangeroter Heftelnabeling (Rickenella fibula), Fleischroter Speisetäubling (Russula vesca), Samtfußkrempling (Tapinella atromentosa), Schmetterlingstramete (Trametes versicolor)
Die Artenliste bei Glave – MTB 2439/232:
Echter Pfifferling (Cantharellus cibarius), Fleischroter Speisetäubling (Russula vesca), Gelber Graustieltäubling (Russula claroflava), Rotbrauner Scheidenstreifling (Amanita fulva)