Durch die Panzower Tannen

12. Juni 2021 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Grünlings

Sie führte durch die Panzower Tannen

Das überwiegend sandige Mischwaldgebiet ist im Sommer und Herbst eine beliebte Adresse für Menschen, die ihre Bratpfannen und Kochtöpfe mit leckeren Waldpilzen füllen wollen. Natürlich wird hier, wie anderswo auch, in der Regel den volkstümlichen Klassikern wie Pfifferlingen, Maronen – Röhrlingen, Birken- und Steinpilzen nachgestellt. Vor genau einem Jahr begeisterten uns hier auf einer Wanderung einige Pfifferlinge, Ziegenlippen, Perlpilze, verschiedene Täublinge und sogar die recht seltenen Fahlen Röhrlinge und wenige Sommersteinpilze, um nur einige zu nennen. Das zeigt, dass bei entsprechender Vorwitterung bereits Mitte Juni einiges möglich ist. Aber es gilt auch um diese, eher noch pilzarme Jahreszeit, den richtigen Moment zu erwischen und das ist natürlich Monate vorher planungstechnisch kaum möglich. Wir legten es also darauf an und ließen uns überraschen. Aufgrund der recht trockenen Verhältnisse konnten wir zwar nicht an die Erfolge des letzten Jahres heranreichen, aber trotzdem wurde es eine kurzweilige Tour, an der 7 Pilzfreundinnen und Pilzfreunde teilnahmen.

Gleich zu Beginn fiel uns dieser Kleinpilz in` s Auge, der Ampferblatt – Rost (Ramularia rubella).

Am Wegesrand unter Birken ein einzelner Verblassender Täubling (Russula pulchella). Die im Grunde himbeerroten Hüte verblassen sehr stark. Mitunter ist von den rötlichen Farbtönen nichts mehr übrig.

Die Lamellen besitzen eine gewisse Schärfe, so dass der wenig schmackhafte Täubling allenfalls ein Mischgericht bereichern kann.

Wir waren zeitweise auf dem Hanseatenweg unterwegs. http://www.hanseatenweg.de

Hoffentlich beachtet das Reh die Zug – Durchfahrten!

Ein recht ansehnliches Büschel Grünblättriger Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare). Giftig!

Die trockenwarme Luft lässt ihre Hutränder einreißen.

Kernpilze auf diesem toten Birkenstamm. Vielgestaltige Kohlenbeere (Hypoxylon multiforme).

Kiefernholz ist das gefundene Fressen für den Unförmigen Weichporling (Skeletocutis amorpha). Die unscheinbaren Konsolen begeistern mit ihren mehr oder weniger deutlichen orangefarbenen Poren.

Gemeiner Spaltblättling (Schizophyllum comune).

Diese Champignons reagierten auf Reibung sehr schnell mit einer intensiven Gelbverfärbung. Oft ein Zeichen des giftigen Karbol – Champignons. Die Pilze rochen aber deutlich anisartig, sind also essbar und dürfen in den Sammelkorb gelegt werden.

Diesem jungen Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) sind die trockenen Verhältnisse deutlich anzusehen. Die Hutoberfläche blasst stark aus und wird felderig/rissig. Die Außenhaut des Stieles verhärtet sich zum Korsett und platzt auf.

Ein junger Schwefelporling (Laetiporus sulphureus), das Hähnchenschnitzel für Vegetarier.

Schwarze Mumien im Buchenwald. Dafür zeichnet der Dickblättrige Schwarztäubling (Russula nigricans) verantwortlich. Die Ruinen stammen aus dem letzten Jahr.

Täublinge unter Eichen. In Frage würde der Weinrote Heringstäubling (Russula graveolens) kommen. Allerdings war vom Heringsgeruch kaum etwas wahrzunehmen.

Runzliger und feucht schmieriger bis schleimiger Hut, dass ist typisch für den Wurzel – Schleimrübling (Xerula radicata).

Der Boden an der Böschung des Buchenwaldes war recht hart, so dass die charakteristische Pfahlwurzel nicht vollständig heraus gezogen werden konnte.

Der nächste Fund wird begutachtet und fotografiert.

Es handelt sich um den jung essbaren Sklerotien – Porling (Polyporus tuberaster).

Der Stielporling Polyporus tuberaster von unten.

Der Pilz des Jahres 2020 macht sich auf den Weg.

Es war die Gemeine Stinkmorchel (Phallus impudicus). Wir sehen hier das embryonale Entwicklungsstadium, das sogenannte Hexenei. Der weißliche Kern ist das spätere Rezeptakulum und der olivgrüne Bereich wird zum stinkenden Sporenschleim. In diesem Zustand essbar.

Junge Fadenstäubchen der Gattung Stemonitis.

Sporenreife Fadenstäubchen (Stemonitis spec.)

Solche Gestelle sieht man in jüngster Zeit häufiger in unseren Wäldern.

Und darin besteht ihre Aufgabe.

Das trockenheitsbedingte Fichtensterben hat auch die Panzower Tannen nicht verschont.

Die Kronen vieler Fichten sind kahl.

Ein gefundenes Fressen für den Borkenkäfer, der mit solchen Lockstofffallen auf die Falsche Fährte gelockt werden soll. Auch an dieser Stelle wuchs vor kurzem noch ein Fichtenforst.

Auch der Fichten – Porling (Fomitopsis pinicola) ist zur Stelle und macht sich über das Totholz her.

Ein Rißpilz. Sollte es der Frühlings – Rißpilz sein?

Und noch einmal von oben. Rißpilze sind fast alle giftig!

Ja, mehr waren es heute leider nicht. Nur drei leckere Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis).

Auf dem Weg eines Mischwaldes wuchsen diese Papagei – Täublinge (Russula ionochlora). Die Lamellen schmecken mild und daher darf er eingesammelt und verzehrt werden.

Und zum Schluss unserer Erinnerungsfoto von einer schönen Lehrwanderung durch die Panzower Tannen am 12. Juni 2021.

Wann startet die nächste Pilzwanderung? – Siehe unter Termine!