Pilztagebuch Oktober 2011/1

Wetter und Pilzwachstum in Nordwestemecklenburg

Tagebuch über Wetter und Pilzwachstum im Oktober 2011

Ein Berg voller Krauser Glucken und einige Riesenpfifferlinge fanden Pilzberaterin Irena Dombrowa und klein Jonas am 28. September im Wald bei Demen. Die Glucken werden am 02. Oktober zu den Tagen der Pilze in Rehna serviert.

Ein Berg voller Krauser Glucken und einige Riesenpfifferlinge fanden Pilzberaterin Irena Dombrowa und klein Jonas am 28. September im Wald bei Demen. Die Glucken werden am 02. Oktober zu den Tagen der Pilze in Rehna serviert.

 Sonnabend, 01. Oktober – Wie schon seit Tagen, so auch heute, ein traumhaftes Sommerwetter mitten im Herbst. Kaum ein Tag im vergangen Sommer war so sonnig und warm wie diese Tage im Altweibersommer 2011 sind. Dazu nahezu windstille Verhältnisse, aber recht kühle, taureiche Nächte. Diese Kombination lässt die Pilze trotz derzeitiger, relativer Trockenheit, in zunehmendem Maße sprießen. Ich war heute bei den Tagen der Pilze in Rehna eingebunden und auch unsere planmäßige Pilzwanderung war in diese Veranstaltung integriert. Unser Zielwald in diesem Zusammenhang war wie immer der Woitendorfer Wald, ein gehaltvoller, überwiegend mit Buchen bestandener Laubwald mit kalkhaltigen Böden. Er zählt zu den interessantesten und artenreichsten Wäldern in Mecklenburg. Diese Wälder waren in diesem Jahr bisher sehr pilzarm und brauchen eigentlich warme Sommer, um besonders viele Pilze hervor zu bringen. Der Sommer war aber eher kühl und verregnet, die derzeitige Wärme bringt nun diese Wälder kurz vor Toresschluss doch noch in Schwung. Vor gut einer Woche war ich schon einmal in diesem Gebiet unterwegs und das Pilzwachstum war noch mehr als bescheiden. Inzwischen hat sich das Bild, zumindest hier, schon deutlich gewandelt. Die Artenvielfalt hat stark zugelegt und selbst wärmeliebende Pilze wie Rotstielige Leder – Täublinge, Hainbuchen – Röhrlinge und wohl auch der einzige, in diesem Jahr bisher gefundene Schwarzhütige Steinpilz, tauchen plötzlich doch noch auf. Herbsttrompeten und erste Hallimasch füllten zunehmend die Körbe der Sammler.

Der absolute Top - Fund war für mich aber dieser Riesen - Scheidenstreifling (Amanita ceciliae). Letzmalig fand ich die Art am 08.09.1979! Und das sind immerhin 32 Jahre her. Das sagt wohl alles über die häufigkeit dieses beeindruckenden und wunderschönen Pilzes aus. Er ist essbar, das er aber davor bewahrt werden sollte, versteht sich von selbst. Standortfoto am 01.10.2011 im Staatsforst Rehna (Woitendorfer Wald).

Der absolute Top – Fund war für mich aber dieser Riesen – Scheidenstreifling (Amanita ceciliae). Letztmalig fand ich die Art am 08.09.1979! Und das ist immerhin 32 Jahre her. Das sagt wohl alles über die Häufigkeit dieses beeindruckenden und wunderschönen Pilzes aus. Er ist essbar, das er aber vor dem Verspeisen bewahrt werden sollte, versteht sich von selbst. Standortfoto am 01.10.2011 im Staatsforst Rehna (Woitendorfer Wald).

 Sonntag, 02. Oktober – Irena, Jonas und ich waren heute wieder in Rehna bei den 12. Tagen der Pilze zu gegen. Ausstellungsbetreung und Pilzberatung war unsere Aufgabe. Irena sorgte außerdem für das leibliche Wohl mit Pilzpfanne und frischen Waffeln. Das Wetter war auch heute wieder phantastisch. Sonne von morgens bis abends und sommerliche Wärme. Auf der Heimfahrt statteten wir noch kurz dem Wald am Neumühler See bei Schwerin einen kurzen Besuch ab. Die überwiegend mit Buchen bestandenen Hangterrassen zum See hinunter, zählen zu den interessantesten Pilzrevieren in Mecklenburg. Nicht nur allgegenwärtige Pilzarten sind hier zu hause, sondern auch allerlei Überraschungen aus dem Pilz Raritäten – Kabinett können immer wieder auftauchen. So wachsen hier z. B. seltene Stachelpilze und es ist für mich immer noch der einzige Fundort des in Mecklenburg sehr seltenen Semmelporlings. Heute aber wollte ich nur auf die Schnelle noch einige Pilze für unsere Wismarer Dauerausstellung Sammeln, denn am Donnerstag habe ich alle Frischpilze abräumen müssen. Auf zwei Hochzeiten Tanzen geht nun einmal nicht. 

Und doch gelang mir auf diesem kleinen Waldspaziergang wieder ein Super Fund - das Schafeuter! Ich kannte diese Art bisher nur aus Norwegen, wo ich ihn 1993 in Mengen fand. Der Schafporling (Albatrellus ovinus) wuchs hier oberhalb der Hangteressen am Waldweg mit Buchen und Fichten. Er gilt als guter Speisepilz, natürlich nur dort, wo er häufiger vorkommt. Standortfoto am Neumühler See - 02.10.2011.

 Montag, 03. Oktober (Tag der deutschen Einheit) – Die Wolkenanteile waren heute schon deutlich größer und vereinzelt tröpfelte es ein wenig. Es sind die Vorboten einer langsamen Wetterumstellung. Von Nordwesten her verdrängen Tiefausläufer allmählich die warme Hochdrucklage, die in den letzten Tagen für viel Sonne und Rekordwärme gesorgt hat. Ein Ex – Hurricane übernimmt zur Wochenmitte die Regie und sorgt für Oktober – typisches Wetter mit viel Regen und Wind. Ab dem nächsten Wochenende könnte dann aber ein neues Hoch für goldenes Oktoberwetter sorgen. Wollen wir hoffen, das die Luft dann nicht aus nördlichen Richtungen einströmt, das würde dann in klaren Nächten die ersten Nachtfröste des Herbstes begünstigen. – Ich habe heute leider den ganzen Nachmittag im „Steinpilz“ verbringen müssen, um die Berichterstattung dieser Internetseite auf Vordermann zu bringen. Viel lieber wäre ich im Wald unterwegs gewesen, so wie Irena und Jonas. Sie riefen mich jetzt am frühen Abend gerade aus dem Raum Crivitz an und haben vier Körbe voller Pilze gesammelt. Eigentlich wollten sie wieder Krause Glucken holen, konnte sich aber vor allerhand frischen Pilzen kaum retten. Auch schöne Maronen, Steinpilze und viele andere Arten für den Trockner, den Gefrierschrank und für die Ausstellung sind dabei. Die hervorragenden Wachstumsbedingungen der letzten Tage und Nächte durch Windstille, Wärme und viel nächtlichem Tau machten` s möglich.

Jonas heute Mittag beim Säubern einer, seiner kürzlich gefundenen Krausen Glucken. 03.10.2011.

Jonas heute Mittag beim Säubern einer, seiner kürzlich gefundenen Krausen Glucken. 03.10.2011.

 Dienstag, 04. Oktober – Ich bin gestern Abend noch nach Brüel gefahren, um Irena beim Säubern der vielen Maronen zu helfen. Von den 4 Körben, waren drei nur mit diesen schmackhaften Speisepilzen gefüllt. Sie werden alle getrocknet, denn der Maronen – Röhrling eignet sich dafür bestens. Getrocknete Maronen geben Soßen, Suppen, Fleisch- und Wildgerichten eine besonders deutliche, kräftige Pilznote. Wie es aussieht, hat dieser beliebte Speisepilz sein Maximalwachstum in diesem Jahr erreicht. Am späten Nachmittag kam nähmlich ein Zufallspilzsammler mit einem Karton voller Maronen in die Pilzberatung. Er wurde neugierig, als er im Elbegebiet bei Dömitz unterwegs war und viele Autos an den Waldwegen Parken sah und die Leute mit großen Eimern und Körben voller Pilze aus dem Wald kamen. Übervoll mit Maronen, so etwas habe er noch nicht erlebt! Innerhalb kurzer Zeit fand auch er schon mehr, als er eigentlich verspeisen konnte. Ich gab ihm den Tipp, den Rest einfach einzufrieren. Die sandigen Elbedünen mit ihren fast reinen und sauberen Kiefernbeständen sind das Maronen – Paradies schlecht hin, aber auch in unseren Pilzgebieten hat die Marone zur Zeit Hochsaison! Ich habe heute bis in den späten Abend unsere Ausstellung wieder neu aufgebaut und es sind morgen 141 Arten für 1.00 € zu sehen. Erstmals in diesem Jahr mit dabei: Seifen – Ritterling, Großer Rettich – Fälbling, Sparriger Schüppling, Schneepilz, Zottiger Ritterling, Pinsel – Schüppling, Schafeuter, Blutroter Röhrling, Düsterer Porphyrröhrling, Lärchen – Ritterling, Breitblättriger Rußmilchling, Buchen – Klumpfuß, Weißbehangener Schüppling, Großer Krempling, Grauer Nitrat – Helmling

Mittwoch, 05. Oktober – Auch heute konnte ich meinen Exkursionstag nur noch vom späten Nachmittag an nutzen, da ich im „Steinpilz – Laden“ viel Büroarbeit zu erledigen hatte. Ich fuhr dann am Nachmittag noch in die Kobander Tannen um ein wenig Ausstellungsmaterial für den morgigen Donnerstag zu Sammeln. Diese Pilze brauche ich nicht für unsere Dauerausstellung in Wismar, sondern in der Schweriner Naturschutzstation. Hier steht wieder ein Natur- und Umwelt – Projekttag an. Die Kobander Tannen sind klassisches Maronen – Gebiet. Diese gab es hier natürlich auch, aber nicht im Übermaß und kaum noch junge, frische Exemplare. Der Maronen – Schub hat seinen Höhepunkt überschritten. Übrigens ist das Massenvorkommen von Maronen in den Elbdünen – Kiefernwäldern ganz im Südwesten Mecklenburgs und im angrenzenden Niedersachsen in fast jedem Herbst etwas ganz normales. Nur wer aus Zufall unverhofft in diesen Maronenauflauf geriet, empfindet es als außergewöhnlich.

In dieser Qualität waren heute noch zahlreiche Maronen zu finden, jüngere sah ich nicht mehr. Standortfoto am 05.10.2011 in den Kobander Tannen.

In dieser Qualität waren heute noch zahlreiche Maronen zu finden, jüngere sah ich nicht mehr. Standortfoto am 05.10.2011 in den Kobander Tannen.

Donnerstag, 06. Oktober – Eigentlich sind Montage und Donnerstage für Außenaktivitäten tabu, aber ich wurde dringend gebeten, als fachkundiger Pilzberater heute der Naturschutzstation in Schwerin Zippendorf zur Seite zu stehen. Es gab wieder den fast schon traditionellen Projekttag mit Natur- und Umweltthemen, einschließlich Pilze. Dazu baute ich dort eine kleine Pilzausstellung auf und erläuterte ca 60 Schülern und ihren Lehrern die wichtige Rolle der Pilze im Gefüge der Natur (siehe auch unter „Schülerangebote“) – Am Nachmittag erreichte uns nun endgültig der Herbst in Form einen kräftigen Kaltfront. Stürmischer Wind und heftiger Regen peitschten über das Land und deutlich frischere Polarluft fließt nun ein. Für die Oberflächlich schon wieder stark ausgetrockneten Böden, war das ein Segen. Auch die Pilze werden es dankend aufnehmen, denn es beginnt die hohe Zeit der herbstlichen Streubewohner. Der Laubfall hat begonnen und es wird Zeit, das Graukappen und Co ihre Fruchtkörper ausbilden können. Dafür war es vielfach schon wieder zu trocken geworden!

Der Strohblasse Ritterlind (Tricholoma stipiariophyllum) ist allerdings kein Saprophyt, sondern ein Symbiose - Partner der Birke. Mit seinem aufdringlichem, fast widerlichen Geruch lädt er nicht zum Verspeisen ein. Diese Pilze fotografierte ich heute am Standort auf dem Geländer der Schweriner Naturschutzstation Zippendorf. Sie wuchsen hier zahlreich und in üppigen Exemplaren.

Der Strohblasse Ritterling (Tricholoma stiparophyllum) ist allerdings kein Saprophyt, sondern ein Symbiose – Partner der Birke. Mit seinem aufdringlichen, fast widerlichen Geruch lädt er nicht zum Verspeisen ein. Diese Pilze fotografierte ich heute am Standort auf dem Gelände der Schweriner Naturschutzstation in Zippendorf. Sie wuchsen hier zahlreich und in üppigen Exemplaren.

 Freitag, 07. Oktober – Im Vergleich zu anderen Regionen in Deutschland war das Wetter bei uns heute recht freundlich und es gab am Nachmittag und Abend nur wenige, meist schwache Schauer. Auch morgen kann es bei uns in Mecklenburg recht freundlich werden, da die labile Höhenkaltluft hart nordwestlich bei uns einströmt und wir bei so einer Konstellation im „Schatten“ des norwegischen Gebirges liegen. Dadurch kann es zu einem Föhneffekt mit Wolkenauflösung kommen. Westlich und östlich dieser Zone sind verbreitet schauerartige Niederschläge angesagt. Da ich morgen eine Pilzwanderung am Roten See bei Brüel mit anschließender, kleiner Pilzausstellung habe, kommen mir diese Aussichten recht gelegen. Heute war ich seit längerer Zeit mal wieder mit meinem Pilzfreund Gerhart Weiß aus Dietrichshagen in die Pilze. Zunächst war das Radebachtal unser Ziel. Dieses, um diese Zeit meist artenreiche Gebiet, hatte heute aber nicht all zu viel zu bieten. Kaum interessante Cortinarien, keine guten Korallen, wenig Röhrlinge, Täublinge, Milchlinge, Ritterlinge u. s. w. Mein Korb füllte sich aber dennoch langsam mit allerhand Ausstellungspilzen und auch Gerhart konnte ein bisschen was für den Kochtopf ergattern. Häufig waren Semmelstoppelpilze b. z. w. sein kleinerer Bruder, der Rotgelbe Stoppelpilz. Vereinzelt gab es Hallimasch und eine Gruppe ansehnlicher Goldfarbener Glimmerschüpplinge. Anschließend fuhren wir noch in die sandigen Maronen – Ecken des Sültener Forstes, es war diesbezüglich aber nicht viel los. Nur wenige Maronen, die aber in guter Qualität.

Der einzige, halbwegs vernünftige Steinpilz, wenn mal einmal vom Schneckenfras absieht, war dieser Kiefern - Steinpilz (Boletus pinophilus). Dieser, in unserer Region seltene Steinpilz, ist im Radebachtal nichts ungewöhnliches, obwohl er hier anscheinend mit der Buche eine Symbiose eingeht. 07.10.2011 im Radebachtal.

 Sonnabend, 08. Oktober – Heute war ich wieder am Roten See bei Brüel. Es stand eine Pilzlehrwanderung auf dem Programm, mit anschließendem Aufbau einer kleinen Pilzausstellung. 18 Pilzfreunde warteten schon am dortigen Parkplatz, als ich kurz nach 10.00 Uhr dort eintraf. Bei herbstlich kühlem, aber noch trockenem Wetter, erlebten wir eine recht vielseitige Lehrwanderung, auch wenn das Pilzaufkommen Anfang Oktober durchaus hätte besser sein können. Siehe auch unter „Pilzwandern bei Rehna und Brüel“. Der Norwegen – Föhneffekt hielt noch bis zum Nachmittag an, brach aber ab ca. 15.00 Uhr plötzlich  zusammen und heftige Schauer, teils mit Graupel sowie Blitz und Donner, breiteten sich von Nordosten her aus. Lediglich der westlichste Bereich von Mecklenburg lag noch im Föhnbereich und es blieb dort meist trocken.

Kaum hatten wir unsere Freiluftausstellung aufgebaut, setzten heftgige Regenschauer ein. 08.10.2011 am Roten See bei Brüel.

Kaum hatten wir unsere Freiluftausstellung aufgebaut, setzten heftige Regenschauer ein. 08.10.2011 am Roten See bei Brüel.

 Sonntag, 09. Oktober – Heute stand wieder eine Vereinsexkursion auf dem Programm. Es ging in Richtung Westen, genauer gesagt, in das Landschaftsschutzgebiet Palinger Heide. Genau durch dieses bewaldete Heidegebiet ging früher die innerdeutsche Grenze. Davon ist heute aber kaum noch etwas zu bemerken und das Revier ist ein beliebtes Naherholungsgebiet der nur wenige Kilometer entfernten Hansestadt Lübeck. Hier wachsen überwiegend Kiefern auf sehr sandigem Untergrund, oftmals mit eingestreuten Birken. Klar, das hier die Sandarten zu hause sind, allen voran der Grünling. Das allgemeine Pilzaufkommen war auch hier eher durchwachsen und für die Jahreszeit etwas unterdurchschnittlich. Es gab allerdings recht viele essbare Rote Herings – Täublinge und ungenießbare Säufernasen (siehe auch unter „In der Palinger Heide“). Das Wetter war dabei sehr freundlich mit viel Sonnenschein, aber ausgesprochen frisch und etwas Raureif kündete von Bodenfrost am Morgen. Erst zum Abend hin begann es leicht zu regnen. Der Regen steht in Verbindung mit einer Warmfront, die die sehr frische Polarluft der letzten Tage für längere Zeit durch deutlich mildere Luftmassen ersetzt. In Verbindung mit den Regenfällen und der neuerlichen Warmluftzufuhr, herrscht in der nächsten Zeit wieder optimales Pilzwetter vor. Wir dürfen gespannt sein, wie es weitergeht!

Es war heute die Pilzexkursion der bunten Farben. Vor allem Täublinge, so wie diese essbaren Roten Heringstäublinge, sorgten für eine farbenfrohe Vielfalt. 09.10.2011 in der Palinger Heide.

  Montag, 10. Oktober – In der vergangenen Nacht und auch heute tagsüber war es regnerisch und windig. Der Regen brachte wieder sehr milde Luft mit. Die Polarluft ist bis auf weiteres ausgeräumt und es soll auch in den nächsten Tagen recht mild weitergehen. Dabei nimmt die Niederschlagsneigung voraussichtlich wieder ab und es kann sich zunehmend Hochdruckeinfluss ausbreiten mit teils recht freundlichen Herbsttagen. Allerdings besteht in klaren Nächten, insbesondere zum Wochenende hin, eine gewisse Nebelneigung und es kann im Binnenland gebietsweise sogar Bodenfrost geben. Das dürfte aber nicht sonderlich dramatisch sein, wichtig war der Regen!

 Die spätherbstlichen Streuzersetzer stehen in den Startlöchern und haben nun günstige Entwicklungsbedingungen. Auch der beliebte Hallimasch nimmt dieser Tage deutlich zu. Ich habe heute wieder unsere Frischpilzausstellung aufgebaut und es sieht recht bunt auf den Ausstellungsflächen aus. Es liegen aktuell 152 Arten auf den Flächen. Davon erstmals in diesem Jahr mit dabei: Zweifarbiger Schüppling, Kiefern – Steinpilz, Rotblättriger Ritterling, Orangeblättriger Hautkopf, Leberbrauner Milchling, Lila – Milchling, Gelbschuppiger Hallimasch, Dunkler Hallimasch. 

Neben dem seltenen Kiefern - Steinpilz (Boletus pinophilus) ist auch der ebenfalss recht seltene, Schönfuß - Röhrling (Boletus calopus) zu bewundern- Letztere schmeckt bitter und ist deshalb ungenießbar. Foto am 07.10.2011 im Radebachtal.

Neben dem seltenen Kiefern – Steinpilz (Boletus pinophilus) ist auch der ebenfalls recht seltene Schönfuß – Röhrling (Boletus calopus) zu bewundern. Letzterer schmeckt bitter und ist deshalb ungenießbar. Foto am 07.10.2011 im Radebachtal.

 Dienstag, 11. Oktober – Über Deutschland hat sich eine Luftmassengrenze ausgebildet, an der es teils zu anhaltenden Niederschlägen kommt. So gab es besonders ab der zweiten Nachthälfte bis in den Vormittag hinein immer wieder Regen. Sie trennt etwas kühlere Luft im Norden von sehr milder Luft im Süden. Die kühlere Luft hat inzwischen bei uns die Oberhand gewonnen und es ziehen noch einzelne Schauer von der Ostsee ins Landesinnere. In den nächste Tagen soll sich zunehmend Hochdruckeinfluss etablieren und für strahlenden Sonnenschein sorgen. Insbesondere die Nächte können dann sehr frisch werden und Bodenfrost wird ein Thema! Liebhaber der schmackhaften Frost – Schnecklinge können sich freuen. Heute Abend waren die Pilzfreunde der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V. wieder zum Themenabend in den „Steinpilz“ eingeladen. Der Pilzexperte Ulrich Klein aus Hohen Schönberg hielt uns, unter aktivem Einbezug aller Anwesenden, einer lehrreichen und kurzweiligen Bildervortag zum Thema Herbstpilze (siehe auch unter „Tagebuch“).

Insbesondere die Gerüche einiger Pilzarten wurden heiß diskutiert. Der eigentümliche Geruch des Weißen Raslings soll an grüne Erbsen oder Lerchensporn erinnern. Auf der Ausstellungsfläche heute fotografiert.

Insbesondere die Gerüche einiger Pilzarten wurden heiß diskutiert. Der eigentümliche Geruch des Weißen Raslings soll an grüne Erbsen oder Lerchensporn erinnern. Auf unserer Ausstellungsfläche am 11.10.2011 fotografiert.

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