Pilztagebuch November 2011/1

Wetter und Pilzwachstum in Nordwestmecklenburg

Wetter und Pilze im November 2011

Nebelige Novemberstimmung auf dem Langen Berg im Schlemminer Staatsforst am 29.10.2011.

Nebelige Novemberstimmung auf dem Langen Berg im Schlemminer Staatsforst am 29.10.2011.

Dienstag, 01. November – Der November beginnt, wie der Oktober endete, teils sonnig, teils hochnebelartig trübe, bei sehr milden Temperaturen. So wird es wohl auch noch in der ersten Monatsdekade weitergehen, wobei die Temperaturen nur sehr langsam etwas zurück gehen sollen. Nennenswerter Regen ist bis Mitte des Monats wahrscheinlich nicht in Sicht, der Hochdruckeinfluss soll bestehen bleiben. Dabei könnte es aber langsam immer mehr auskühlen und die Nachtfrostgefahr nimmt dann wieder zu. Auch ein erster, frühwinterlicher Witterungsabschnitt wird von den Metereologen für möglich gehalten. Mich stört diese Entwicklung dann aber nicht mehr, denn ab dem 12. November wird unsere Dauerfrischpilzausstellung zurückgebaut und ist dann nur noch in stark reduzierter Form mit etwa 50 pflegeleichten Arten, insbesondere Holzbewohnern, in den Wintermonaten zu sehen. Ich habe sie aber heute nach dem langen Wochenende wieder mit Frischpilzen bestückt und es liegen jetzt 130 Arten auf den Flächen. Davon erstmals in diesem Jahr zu sehen: Isabellrötlicher Schneckling und Blauender Kahlkopf.

Schüpplinge haben zur Zeit Hochsaison, so wie diese Hochthronenden Schüppling (Pholiota aurivella) am 29.10.2011 im Schlemminer Staatsforst. Ungenießbar.

Schüpplinge haben zur Zeit Hochsaison, so wie diese Hochthronenden Schüpplinge (Pholiota aurivella) am 29.10.2011 im Schlemminer Staatsforst. Ungenießbar.

Mittwoch, 02. November – Gestern habe ich am späten Nachmittag, kurz vor dem dunkel werden, noch eine Kurzexkursion in die Kiefern- und Besenginsterheide bei Sternberg unternommen. Pilzfreundin Irena war vor gut einer Woche schon mal in diesem Gebiet unterwegs, um zu schauen, ob die beliebten Frostschnecklinge schon wachsen, damals aber Fehlanzeige. Es war gerade die Zeit der leichten Nachtfröste, denn Frost brauchen diese Pilze als auslösenden Wachstumsimpuls. Man kann natürlich nicht erwarten, dass nach dem ersten Bodenfrost mit Raureif die Pilze gleich am nächsten Tag erscheinen, aber 8 – 10 Tage später sollte man wohl fündig werden, dachte ich mir jedenfalls und fuhr heute nochmals dort hin. Das Ergebnis war positiv. Stellenweise sehr viele dieser wunderbaren Spätherbst b.z.w. Frühwinterpilze in selten erlebter, allerbester Qualität. Zwischendrin die schönsten Fliegenpilze, einige frische Butterpilze, Grünlinge und Schneepilze.

Der Frostschneckling (Hygrophorus hypothejus) wächst von Oktober bis Januar außschließlich unter Kiefern auf armen Sandstandorten. Dieser zarte, sehr schmackhafte Speisepilz eignet sich am besten für Suppen oder zum dünsten. Standortfoto bei Sternberg am 02.11.2011.

Der Frostschneckling (Hygrophorus hypothejus) wächst von Oktober bis Januar ausschließlich unter Kiefern auf armen Sandstandorten. Dieser zarte, sehr schmackhafte Speisepilz eignet sich am besten für Suppen oder zum dünsten. Standortfoto bei Sternberg am 02.11.2011.

Donnerstag, 03. November – Die Großwetterlage wird weiterhin von einem starken Hochdruckgebiet über Osteuropa und einem umfangreichen Tief über dem Atlantik bestimmt. Regenfronten kommen nur bis Westeuropa voran und streifen in abgeschwächter Form den Westen Deutschlands. Daran soll sich bis Mitte November nichts wesentliches ändern, so dass das ruhige und milde Spätherbstwetter erhalten bleibt. Mit einem ersten Wintereinbruch wird zunächst auch nicht mehr gerechnet, obwohl es allmählich etwas kühler werden soll. Für November aber weiterhin recht mild. Da die Streuzersetzer eigentlich Regen brauchen, allen voran die beliebten Violetten Rötel – Ritterlinge, die bisher kaum in Erscheinung getreten sind, tun sie sich mit dem Wachstum zur Zeit recht schwer. Sollte es keinen starken Wintereinbruch in den nächsten Wochen geben, werden sie wohl bis in den tiefsten Winter hinein zu finden sein, nennenswerte Niederschläge vorausgesetzt. Es liegen 130 Arten auf den Flächen, erstmals in diesem Jahr dabei: Frostschneckling und Glasigweißer Höckerschwamm.

Statt dessen erscheinen weiterhin Mykorrhiza, wie diese frischen Butterpilze (Suillus luteus). Durch die Medien geisterten in diesem Herbst Meldungen über seine "Giftigkeit". Ihn als Giftpilz zu führen ist meiner Meinung nach stark übertrieben, denn individuelle Unverträglichkeiten, srich Durchfall nach Butterpilzgenuß sind seit langem Bekannt. Wer derartige Symtome nach Butterpilz - Mahlzeiten bekommt, sollte ihn lieber meiden, ansonsten gilt er nach wie vor als empfehlenswerter Speisepilz. Standortfoto bei Sternberg am 02. November 2011.

Statt dessen erscheinen weiterhin Mykorrhiza, wie diese frischen Butterpilze (Suillus luteus). Durch die Medien geisterten in diesem Herbst Meldungen über seine „Giftigkeit“. Das ist meiner Meinung nach stark übertrieben, denn individuelle Unverträglichkeiten, sprich Durchfall, nach Butterpilzgenuss, sind seit langem bekannt. Wer derartige Symptome bei sich beobachtet, sollte ihn meiden. Standortfoto am 02.11.2011 bei Sternberg.

Freitag, 04. November – Weiterhin ruhiges und recht mildes Spätherbstwetter. Der große Laubfall hat nun auch in unseren, inzwischen goldig verfärbten Buchenwäldern, eingesetzt. Wer jetzt in den Laubwäldern auf Pilzpirsch ist, hat es schwer, denn die frisch gefallenen Blätter decken viele Pilze zu. Erst wenn sich das Laub etwas gesetzt hat, bessern sich die Chance der Pilzsucher wieder und auch die Pilze selber wollen und müssen ihre Fruchtkörper jetzt über die Laubschicht hinaus empor schieben, damit sie ihre Sporen dem Wind anvertrauen können. Dadurch werden manche Arten besonders ansehnlich und groß. Als Beispiel möchte ich die Herbsttrompete nennen. Sie ist im November durchaus noch frisch am wachsen und kann in der dicken Humusschicht enorme Größen (bis zu 20 cm) erreichen.

Gleiches gilt auch für die Trompeten - Pfifferlinge (Cantharellus tubaeformis). Sie kommen auch oft mit der Herbstrompete zusammen in unseren gehaltvolleren Buchenwäldern vor. Standortfoto am 20.10.2011 im Schlemminer Staatsfors.

Ähnliches gilt auch für die Trompeten – Pfifferlinge (Cantharellus tubaeformis). Sie kommen oft mit der Herbsttrompete gemeinsam in unseren gehaltvolleren Buchenwäldern vor. Standortfoto am 29.10.2011 im Schlemminer Staatsforst.

Sonnabend, 05. November – Wie immer im November habe ich heute meinem „Mönchskopfwald“ bei Rerik einen Besuch abgestattet. Stehen hier sonst um diese Zeit, in mehreren Hexenringen, zahlreiche dieser imposanten Pilze, war heute leider nur ein einziges Exemplar auszumachen – zu trocken! Das Laubwaldgebiet mit Buchen, Eichen, Ahorn und Ulmen ist nicht besonders groß und dadurch auch recht winddurchlässig, dazu schwerer Boden. Umsonst war es aber trotzdem nicht, denn ein riesiges Büschel Honniggelber Hallimasch – die ersten in diesem Jahr – sorgte dafür, dass sich mein Korb dennoch gut füllte. Sie wurden gekocht und werden für unsere Pilzsuppe bis zum nächsten Imbiss eingefroren. Auch Irena brachte am Abend einen großen Korb voller Pilze. Sie war im Raum Jülchendorf unterwegs. Hier erschienen jetzt unter locker stehenden Jungkiefern zahlreiche Graue Erdritterlinge. Sie landeten auf dem Trockner. Auch unsere Goldfarbenen Glimmerschüpplinge sind ganz frisch am kommen, leiden aber ebenfalls an Feuchtigkeitsmangel und sind relativ untersetzt. Ein kompaktes Büschel dieser wunderschönen Pilze wird unsere Ausstellung in der nächsten Woche bereichern, mit zahlreichen anderen Frischpilzen, die in zwei Kühlschränken schon auf ihren Auftritt warten.

Der einzige Mönchskopf (Clitocybe geotropa), der heute die Stellung in einem ansonsten von diesen Pilzen gesegneten Gebiet zu finden war. Mönchsköpfe können jung gegessen werden und eignen sich sehr gut zum Trocknen, haben aber leider wenig Eigenaroma. Standortfoto am 05.11.2011.

Der einzige Mönchskopf (Clitocybe geotropa), der heute die Stellung in einem ansonsten von diesen Pilzen gesegneten Wald hielt. Mönchsköpfe können jung gegessen werden und eignen sich sehr gut zum trocknen, haben aber leider wenig Eigenaroma. Standortfoto am 05.11.2011.

Sonntag, 06. November – Heute Nachmittag habe ich eine Exkursion im Revier Weiße Krug unternommen. Das Pilzaufkommen war stellenweise reichlich. Insbesondere Graukappen haben ihren zweiten Wachstumsschub bekommen und auch die Violetten Rötel – Ritterlinge sind jetzt erschienen. Tau- und Nebelfeuchtigkeit reichen, zumindest an etwas lichteren Stellen, dafür offensichtlich aus. Allerdings sind die Pilze oftmals nicht ganz so kräftig im Wuchs, es sind teils kleinere, dünnstieligere Notausgaben. Auch das qualitativ gute Derbe Rotfüßchen ist besonders an etwas offeneren Stellen mit reichlich Laubschicht deutlich zahlreicher geworden. Für Röhrlingsfreunde wohl die letzte Gelegenheit, in dieser Saison doch noch mal eine frische Pilzmahlzeit aus dem Buchenwald zu beschaffen. Heute herrschte den ganzen Tag dichter Nebel!

Punktuell gibt es momentan individuenreiche Gruppen von Derben Rotfüßchen in trockenen Buchenwäldern. Der Madenbefall ist nur gering. Standortfoto am 06.11.2011 im Revier Weiße Krug.

Punktuell gibt es momentan Individuen reiche Gruppen von Derben Rotfüßchen (Xerocomus pruinatus) in trockenen Buchenwäldern. Der Madenbefall ist nur gering. Standortfoto am 06.11.2011 im Revier Weiße Krug.

Montag, 07. November – Auch heute blieb es den ganzen Tag über trübe, allerdings nicht so neblig wie gestern. Der Hochdruckeinfluss bleibt auch weiterhin erhalten. Die Strömung soll aber in den nächsten Tagen mehr aus östlicher Richtung kommen, also aus kontinentalen Breiten. Dadurch dürfte sie auch trockener werden und die Sonne wird wieder öfter vom blauen Himmel strahlen. Da aber auch die Nächte klar sein werden, kann die tagsüber immer noch recht milde Luft ins Weltall ausstrahlen und die Nachtfrostgefahr wird insbesondere ab dem nächsten Wochenende deutlich zunehmen. Da zunächst weiterhin kein Regen in Sicht ist, die Luft zunehmend trockner wird, der Wind zeitweise auffrischen soll und Nachtfröste drohen, verschlechtern sich die Aussichten somit ab dem Wochenende wieder. Auch die Derben Rotfüßchen sind leider nicht frostbeständig. Einmal hart gefroren, sacken sie matschig zusammen. Also diese Woche noch nutzen für ein Paar letzte Röhrlinge in der zu Ende gehenden Saison 2011. – Unsere Frischpilzausstellung geht in dieser Woche in ihre letzte Runde. Ich habe sie heute wieder erneuert und es liegen 132 Arten auf den Flächen. Erstmals in diesem Jahr sind mit dabei: Blutmilchpilz, Blauer Träuschling, Rötender Rißpilz, Kaffeebrauner Scheintrichterling, Zitronengelbes Reisigbecherchen, Graukappe – weiße Form, Gallertfleischiger Fältling, „Steinreizker“, Kiefern – Täubling, Mönchskopf, Niedergedrückter Rötling.

Frost macht diesen Violetten Rötel - Ritterlingen (Lepista nuda) aber gar nichts aus. Auch nachdem sie durchgefroren waren, sind ihre Zellen immer noch intakt und sie können weiterwachsen. Der Violette Rötel - Ritterling ist ein guter und recht beliebter Speisepilz. Standortfoto am 06.11.2011 im Revier Weiße Krug.

Frost macht diesen Violetten Rötel – Ritterlingen (Lepista nuda) nicht viel aus. Auch nachdem sie durchgefroren waren, sind ihre Zellen vielfach noch intakt und sie können weiterwachsen. Der Violette Rötel – Ritterling ist ein guter und recht beliebter Speisepilz. Standortfoto am 06.11.2011 im Revier Weiße Krug.

Dienstag, 08. November – Heute besuchte mich Pilz- und Naturfreund Andreas Okrent aus Graal – Müritz. Seine Naturfotos sind Spitze und einige, seiner wunderbaren Bilder, sind auch auf unserer Internetseite zu bewundern, die ich mit freundlicher Erlaubnis veröffentlichen durfte. Wir ließen die nun zu Ende gehende Saison nochmals Revue passieren und kamen überein, dass es in diesem Jahr, trotz vieler Niederschläge im Sommer, nicht berauschend war. Insbesondere für Leute, die auch mal außergewöhnliche und seltene Arten vor die Fotolinse bekommen wollen. Das sind für Andreas meist wärmeliebende Arten. Von denen gab es in diesem kühlen Regensommer leider nur wenige. Lieber Andreas, ich möchte mich auf diesem Wege auch nochmals herzlich für dein wertvolles Geschenk, eine digitale Spiegelreflexkamera, bedanken. Aber auch damit werde ich in Zukunft wohl nicht an deine tollen Bilder herankommen. Andreas beteiligt ebenfalls an einer Internetseite unter www.das-naturforum.eu, in der es keineswegs nur um Pilze geht. Am Abend war dann noch Treffen der Pilzfreunde im „Steinpilz“ (siehe unter „Tagebuch“). – Beim Wetter gibt es nicht viel neues zu vermelden. Es ist noch recht mild gewesen und die Sonne ließ sich zwischendurch auch mal blicken.

Andreas Okrent mit einem Prachtexemplar eines Ästigen Stachelbartes im vergangenen Sommer.

Andreas Okrent mit einem Prachtexemplar eines Ästigen Stachelbartes (Hericium coralloides) im vergangenen Sommer.

Mittwoch, 09. November – Zur Zeit treibe ich mich mehr in Geschäften, Billigmärkten, Supermärkten und ähnlichem herum, als in Wäldern. Grund ist die bevorstehende Adventszeit. Wir brauchen wieder günstig Bastelmaterial für unsere Adventsgestecke. Natürlich holen wir viel aus der Natur, aber einiges muss dann doch zugekauft werden wie z. B. Kerzen und Brennteller. Letztere sind im Vergleich zum Vorjahr bis auf das Doppelte teurer geworden. Für eine 4er Packung Brennteller für Stumpenkerzen habe ich im letzten Jahr noch 1,49 € bezahlt. In diesem Jahr war das günstigste Angebot 1,99 €, meist soll man aber 2,99 € für eine Packung hinlegen. Ganz schön happig! Trotzdem fuhr ich am Nachmittag noch kurz in den Wald, einem herrlichen, alten Buchenwald bei Sellin. Zumindest war er das vor wenigen Wochen noch. Wie fast überall, werden die größten und schönsten Bäume geschlagen und der Wald mit der schweren Technik regelrecht verwüstet. Das geht schon seit vielen Jahren so und nimmt immer erschreckendere Ausmaße an! In Wismar hat sich eine riesige Holzindustrie angesiedelt und die braucht unaufhörlich Nachschub. Hier wird jeden Tag ein ganzer Wald „verheizt“. Wo soll das noch hinführen? Auch in dem Teilbereich des Waldes, wo ich meine Exkursion machen wollte, dröhnten die Kettensägen und die großen Buchen fielen. Hier hatte ich vor wenigen Jahren zwei alte Buchenstämme entdeckt, die mit mindestens 50 Ästigen Stachelbärten besetzt waren. Ein herrlicher Anblick war das damals. Ich fand sie auch wieder, es ist von ihnen aber nur noch kläglicher Reste zu sehen, soweit sind sie schon von den Pilzen abgebaut worden. Es waren aber noch einige ganz frische Fruchtkörper gewachsen, von denen ich drei Stück für unsere Ausstellung mitnahm. Bis kurz nach der Wende war dieser alte Wald ein kleines Paradies, mit vielen alten Buchen, die hier auch Sterben durften und was umfiel, blieb auch liegen. Hier wuchs damals sogar der noch viel seltenere Igel – Stachelbart. Aber das ist nun endgültig Geschichte! Außer  Stachelbärten waren noch einige Täublinge und Milchlinge, Graukappen, Derbe Rotfüßchen, zwei überständige Steinpilze und einige, weniger bedeutsame Arten zu sehen. Beim Wetter herrschte heute teils dichtester Nebel!

Junger Ästiger Stachelbart im Wald bei Goldebee, ganz in der Nähe von Wismar am Standort fotografiert. 09.11.2011. Die seltene Art ist zwar essbar und sollte nur bei reichlichem Vorkommen als Speisepilz in Frage kommen.

Junger Ästiger Stachelbart (Hericium coralloides) im Wald bei Sellin, ganz in der Nähe von Wismar, am Standort fotografiert. 09.11.2011. Die seltene Art ist zwar essbar, sollte aber nur bei reichlichem Vorkommen als Speisepilz genutzt werden.

Donnerstag, 10. November – Am Morgen herrschte immer noch verbreitet nebeliges Wetter, teils mit Nebelnässen. Die Luft wurde aber im laufe des Tages von Polen her allmählich trockener und in Richtung Vorpommern wurde es auch schon sonniger. Allerdings sind damit auch kalte Nächte mit leichtem Frost verbunden. Auch tagsüber wird es jetzt deutlich frischer bleiben. Während das mildfeuchte Nebelwetter den Pilzen, trotz der Trockenheit, noch recht gut getan hat, werden die Bedingungen jetzt deutlich schlechter und nicht frostbeständige Arten werden sich nun bald endgültig für dieses Jahr verabschieden. Ich habe heute ein letztes mal unsere Frischpilzausstellung erneuert und es sind bis Sonnabend noch unter dem Motto Unsere Großpilze im Spätherbst“, 145 Arten für 1,00 € zu besichtigen. Erstmals in diesem Jahr sind zu sehen: Ringloser Butterpilz und Schmutziger Rötel – Ritterling.

Der robuste Sparrige Schüppling wird wohl auch noch eine weile am Fuße alter Bäume zu finden sein. Er vertägt leichte fröste recht gut und soll nach überbrühen sogar essbar sein. Er wird sicher oft mit dem Hallimasch verwechslt und fälschlicherweise auch als solcher verspeist. Standortfoto im Wald bei Rerik am 05.11.2011.

Der robuste Sparrige Schüppling (Pholiota squarrosa) wird wohl auch noch eine weile am Fuße alter Bäume zu finden sein. Er verträgt leichte Fröste recht gut und soll nach über brühen sogar essbar sein. Er wird sicher oft mit dem Hallimasch verwechselt und fälschlicherweise auch als solcher verspeist. Standortfoto im Wald bei Rerik am 05.11.2011.

Freitag, 11. November – Die Luft fühlt sich inzwischen schon fast winterlich an. Von Südosten her hat sich trocknere und kühlere Luft durchgesetzt. So konnte sich die Sonne heute wieder deutlich besser gegen Nebel und Hochnebel behaupten. Die Nächte werden jetzt aber zunehmend frostig kalt. Morgen soll die letzte öffentliche Pilzlehrwanderung um 09.00 Uhr vom Parkplatz am Zentralen Omnibusbahnhof, in der Wismarer Wasserstraße, starten. Ziel ist das Stegenholz, ein Waldgebiet bei Sternberg. Lassen wir uns überaschen, was es für uns noch bereit hält.

Die als Speisepilz umstrittenen Graukappen (Lepista nebularis) gibt es zur Zeit wieder in größeren Mengen. Interessant sind hier die beiden übereinander liegenden mittleren Pilze. Es ist ein Doppeldecker. So etwas passiert, wenn zwei junge Pilze dicht bei einander stehen und einer schnellerwächst als der andere. Dann kann es dazu kommen, das einer auf dem Hut empor gehoben wird und mit ihm weiter wächst. Standortfoto am 06.11.2011 im Revier Weiße Krug.

Die als Speisepilz umstrittenen Graukappen (Clitocybe nebularis) gibt es zur Zeit wieder in größeren Mengen. Interessant sind hier die beiden übereinander liegenden mittleren Pilze. Es ist ein Doppeldecker. So etwas passiert, wenn zwei junge Pilze dicht bei einander stehen und einer schneller wächst als der andere. Dann kann es dazu kommen, das einer mit dem Hut empor gehoben wird und mit ihm sogar weiter wächst. Standortfoto am 06.11.2011 im Revier Weiße Krug.

Sonnabend, 12. November – Wie erwartet, war die vergangene Nacht frostig kalt, wo von am Morgen nicht nur weiße Dächer kündeten. Trotzdem starteten wir heute gegen 09.00 Uhr zu unserer letzten öffentlichen Pilzlehrwanderung in Richtung Sternberg. Unser Zielwald, das Stegenholz, ein überwiegend mit Eichen und Buchen bestandenes Laubwaldgebiet auf gehaltvolleren Böden, hielt noch einiges an Frischpilzen für uns parat. Vor allem Holzbesiedler wie Stockschwämmchen und Hallimasch füllten die Körbe. Auch konnten wir hier einen neuen Fundort des recht seltenen Ästigen Stachelbartes feststellen. – Das Wetter war goldig, wie es schöner im November kaum sein kann – Sonne pur und es wehte kaum ein Lüftchen, das machte die kühlen Temperaturen durchaus erträglich. Siehe auch unter „Sonnige Stegenholz – Wanderung“.

Teils kapitale Hallimasch füllten heute die Körbe - da kam Freude auf! 12.11.2011 im Stegenholz bei Sternberg.

Teils kapitale Hallimasch füllten heute die Körbe der Pilzfreunde – da kam Freude auf! 12.11.2011 im Stegenholz bei Sternberg.

Sonntag, 13. November Nach frostig kalter Nacht schien heute wieder verbreitet die Sonne und es wurde tagsüber etwas milder. Allerdings hielt sich Raureif und Bodenfrost an geschützten Stellen, so wie in lichten, sandigen Wäldern, den ganzen Tag. In so einem Gebiet, nähmlich in den Kobander Tannen, waren Irena, Jonas und ich am Nachmittag unterwegs, um noch Bastelmaterial für unsere Adventsgestecke zu besorgen. Bei der Gelegenheit schauten wir kurz an einer sehr pilzreichen, stark eutrophierten Stelle mit dicker Rohhumuslage vorbei. Hier gibt es einen besonders üppigen und Individuen reichen Hexenring mit Graukappen, die immer sehr spät kommen und bis letzte Woche noch nicht erschienen waren. Aber dafür sah es heute richtig toll aus! Hunderte, ganz frische und knackig – feste Pilze standen hier dicht an dicht und wie gemalt. Ich bin sonst nicht unbedingt ein Graukappen – Fan, aber diese hier, zum optimalen Zeitpunkt erwischt, kann man einfach nicht stehen lassen. Schade, dass sie so streng im Aroma sind. Wir trocknen sie wieder und machen Pilzpulver zum Würzen von Suppen und Soßen daraus. Außerdem gab es u. a. noch Frostschnecklinge, einige Büschel beste Graublättrige Schwefelköpfe in Top – Qualität, aber auch einzelne Maronen und Pfifferlinge waren noch im Angebot. Es dürften wohl die letzten der Saison gewesen sein!

Inzwischen hat sich schon ein kleiner Nebenring von Graukappen gebildet, den Jonas hier aberntet. 13.11.2011.

Inzwischen hat sich schon ein kleiner Nebenring von Graukappen gebildet, den Jonas hier aberntet. 13.11.2011.

Montag, 14. November – Heute habe ich unsere großen Ausstellungs- und Moosflächenflächen abgebaut. Eine, von vormals dreien, bleibt aber erhalten und hier sind auch in den Wintermonaten echte Pilze zu sehen. Zumeist pflegeleichte Holzpilze wie Porlinge und Schichtpilze oder aber auch Bauchpilze wie Boviste oder Erdsterne. Natürlich kommen auch hin und wieder einige Frischpilze des Winters hinzu. Zu sehen sind dann im Schnitt ca. 50 Arten. – In der vergangenen, wieder frostig kalten Nacht, hatte sich dichtester Nebel gebildet und auch am Tage blieb es trübe. Es ist jetzt schon richtig ungemütlich geworden, zumindest, wenn die Sonne es nicht mehr schafft, die dichten Nebel- und Hochnebelschwaden aufzulösen.

Nach dem das Ernten von Graukappen vergleichsweise gesittet abging, sind beim Ernten dieser Advents - Deko schon rabiatere Methoden angebracht. Jonas kann es gar nicht mehr erwarten, diese schönen Rotrandigen Baumschwämme vom alten Fichtstubben abzuhauen. Aber ganz so schlimm wie es hier aussieht war es dann doch nicht. Einmal kräftig mit Armen und Händen dran gerüttelt, schon sind sie ab. Bei Zunderschwämmen ist allerdings oftmals eine Axt angebracht. 13.11.2011.

Nach dem das Sammeln von Graukappen vergleichsweise gesittet abging, sind beim Ernten dieser Advents – Deko schon brachialen Methoden angebracht. Jonas kann es gar nicht mehr erwarten, diese schönen Rotrandigen Baumschwämme vom alten Fichtenstubben abzuhauen. Aber ganz so schlimm, wie es hier aussieht, war es dann doch nicht. Einmal kräftig mit Armen und Händen dran gerüttelt, schon sind sie ab. Bei Zunderschwämmen ist allerdings oftmals eine Axt angebracht. 13.11.2011.

Dienstag, 15. November – Beim Wetter herrschte heute novembertypisches Einheitsgrau, trotz Schönwetterhoch. Diese, seit Wochen anhaltenden, stabilen Hochdrucklagen, sorgen für Langeweile. Es könnte durchaus mal wieder zu etwas mehr Bewegung in der Wetterküche kommen, denn wir haben zur Zeit sogar eine Inversionswetterlage, das heißt, warme Luft in der Höhe und Kaltluft am Boden. Es kommt kaum zum Luftaustausch. Das bedeutet, zumindest in den Ballungsgebieten, zunehmende Schadstoffbelastung in der Luft. In der nächsten Woche sollen aber schwache Tiefausläufer bis nach Mitteleuropa vordringen können. Dann kann es auch etwas Regen geben. Allerdings scheint der kontinentale Hochdruckeinfluss, laut Mittelfristprognose, damit noch nicht gebrochen zu sein. In der dritten Monatsdekade soll er sich wieder verstärken können. Diese stabile Blockadesituation des hohen Luftdrucks, vor allem über dem nördlichen und östlichen Europa, begünstigt die Möglichkeit eines strengen Winters, denn es kann immer mehr auskühlen. Ja kälter die Luft, um so schwieriger wird es für die Tiefdruckgebiete mit milderen Luftmassen, dagegen an zu kommen. Es sei denn, über dem Atlantik brauen sich mächtige Winterstürme zusammen, die dann mit viel Energie und ihren Starkwindfeldern sowie kräftigen Niederschlagsgebieten nach Mitteleuropa hinein ziehen können.

Diese beiden Maronen - Röhrlinge (Xerocomus badius) wieden zusammen 250g und sind somit alleine schon eine kleine Pilzmahlzeit. Sie landeten aber nicht in der Pfanne, sondern bereichern unsere Pilzausstellung. Standortfoto am 13.11.2011 in den Kobander Tannen.

Diese beiden Maronen – Röhrlinge (Xerocomus badius) – Mutter und Kind –  wiegen zusammen 250g und sind somit schon eine kleine Pilzmahlzeit. Sie landeten aber nicht in der Pfanne, sondern bereichern unsere Pilzausstellung. Standortfoto am 13.11.2011 in den Kobander Tannen.

Mittwoch, 16. November – Heute wäre eigentlich wieder Exkursionstag, ich war allerdings nicht im Wald, da ich im „Steinpilz“ alle Hände voll zu tun habe. Die Adventszeit steht bevor und ich bin dabei, unsere Schaufenster leer zu räumen, zu putzen und weihnachtlich aus zu dekorieren. Die ersten Aventsgestecke sind gebastelt und ab morgen gelangen schon einige zur Auslage. – Beim Wetter gibt´s nicht viel neues. Fast den ganzen Tag eine graue Wolkendecke, die sich erst zum Sonnenuntergang auflöste und den blauen Himmel freigab. Dafür wird es in der kommenden Nacht mit den Temperaturen wieder ordentlich in den Keller gehen. Frost und Raureif sind vorprogrammiert. Das stört mich aber wenig, da für uns die Frischpilzsaison im wesentlichen abgeschlossen ist. Am Sonntag geht es allerdings nochmals auf Pilzsuche, es steht die letzte Vereinsexkursion des Jahres auf dem Programm.

Die frostigen Nächte werden aber jetzt das Wachstum der wintertypischen Austern - Seitlinge und Samtfuß - Winterrüblinge anregen. Diesen schönen Austern - Seitlingsfund tätigte und fotografierte Andreas Okrent vor wenigen Tagen.

Die frostigen Nächte werden aber jetzt das Wachstum der wintertypischen Austern – Seitlinge und Samtfuß – Winterrüblinge anregen. Diesen schönen Austern – Seitlings – Fund tätigte und fotografierte Andreas Okrent vor wenigen Tagen.

Donnerstag, 17. November – Ich habe heute Vorjahresgestecke aus dem Keller geholt, wenn nötig ausgebessert, und wieder mit Kerzen bestückt. Die erste Auswahl ist ins Schaufenster gelangt und ich hoffe, sie werden auch den Geschmack der Leute treffen. Unterdessen waren Irena und Jonas in Keez sehr fleißig und brachten mir am Abend eine ganze Menge frisch gebastelter Adventsgestecke, die ab morgen in unserem zweiten Schaufenster, b. z. w. im Steinpilz – Laden selbst ausgestellt werden. Siehe auch unter „Adventsgestecke 2011“. – Beim Wetter immer wieder das gleiche Spiel. Heute morgen war es leicht frostig und nebelig. Sehr frisch und hochnebelartig bewölkt ging es auch den ganzen Tag zu, eigentlich klassisches Novemberwetter. Klassisch für den November ist aber nicht die extreme Trockenheit. Bis auf ein wenig Nieselregen, wird es wohl auch bis Ende des Monats so bleiben. Das dürfte Rekordverdächtig sein!

Und an dieser Stelle ein weiters Foto von Andreas Okrent aus Graal Müritz. Diese sehr seltenen Kiefernwald - Habichtspilze (Sarcodon imbricatum) fotografierte er vor wenigen Tagen in seiner Region. Habichtspilze sind essbar, sollten aber auf grung ihrer Seltenheit unbedingt geschont werden.

Und an dieser Stelle ein weiteres Foto von Andreas Okrent aus Graal Müritz. Diese sehr seltenen Kiefernwald – Habichtspilze (Sarcodon imbricatum) fotografierte er vor wenigen Tagen in seiner Region. Habichtspilze sind essbar, sollten aber auf Grund ihrer Seltenheit unbedingt geschont werden.

Freitag, 18. November – Heute fielen aus dem Novembergrau am Vormittag tatsächlich einige Regentropfen. Wie ungewöhnlich in diesem Herbst! Und das ausgerechnet als ich mich auf meinen Kleinkraftroller setzte, um noch etwas Bastelmaterial einzukaufen. Hätten wir im Frühling oder Sommer eine derartige Trockenheit, wäre schon vieles verdorrt und Pilze würden auch kaum wachsen. Im Spätherbst ist das aber anders. Die meisten Pflanzen sind schon in Winterruhe und brauchen kaum noch Feuchtigkeit. Die Pilze des späteren Herbstes aber wohl. Diese bekommen sie durch reichlich nächtlichen Tau und der hohen Luftfeuchtigkeit, die sich oft durch trübes Nebelwetter manifestiert. Dadurch gab und gibt es trotz der Trockenheit noch einiges an Pilzen. Hätten wir in den letzten Wochen allerdings, wie es im Herbst sonst auch üblich ist, reichlich Regen, wäre das Pilzaufkommen natürlich noch deutlich besser gewesen.

Nicht so richtig in gange kamen wahrscheinlich aus Feuchtigkeitsmangel die ungenießbaren Gemeinen Rettichfälblinge (Hebeloma crustuliniforme). Im Regenreichen Herbst sprießen sie sonst besonders im Oktober in großen Mengen und können den Pilzkartierer mitunter richtig nerven.

Nicht so richtig in Gange kamen wahrscheinlich aus Feuchtigkeitsmangel die ungenießbaren Gemeinen Rettich – Fälblinge (Hebeloma crustuliniforme). Im regenreichen Herbst sprießen sie besonders im Oktober in großen Mengen und können den Pilzfreund mitunter richtig nerven. Standortfoto am 05.11.2011 im Wald bei Rerik.

Sonnabend, 19. November – Weiterhin grau in graues Novemberwetter und zeitweise, so wie jetzt am Abend, auch dichter Nebel. Es ist aber seit gestern, zumindest vorübergehend, etwas milder geworden. Nachtfrost erwarten wir in der kommenden Nacht nicht. Auch morgen soll bei uns wohl recht milde Luft wetterbestimmend sein, bevor die nächsten Tage dann wieder etwas kühler ausfallen dürften und auch Nachtfrost könnte wieder ein Thema werden. Das Wetter kommt uns deshalb für morgen durchaus entgegen. Zu unserer letzten Vereinsexkursion der Pilzfreunde dürfte es von den Temperaturen her recht erträglich sein. Es geht in den Wald bei Moorbrink, nahe unserer Landeshautstadt Schwerin. Treff ist um 09.00 Uhr auf dem Parkplatz gegenüber dem Zeughaus in Wismar. Wer aus dem Schweriner Umland daran teilnehmen möchte, sollte sich gegen 09.30 Uhr auf dem Parkplatz an der Kirche in Kirschstück einfinden.

Besonders an altem Buchebholz kann man um diese Zeit noch einen weiteren Stachelbart finden, den Dornigen Stachelseitling (Creolophus cirrhatus). Diese Foto schickte mir Andreas Okrent vor einigen Tagen. Er wuchs sogar mit dem Ästigen Stachelbart an einem Stamm. Kein Speisepilz.

Besonders an altem Buchenholz kann man um diese Zeit einen weiteren Stachelbart finden, den Dornigen Stachelseitling (Creolophus cirrhatus). Dieses Foto schickte mir Andreas Okrent vor einigen Tagen. Er wuchs sogar mit dem Ästigen Stachelbart an einem Stamm. Kein Speisepilz.

Totensonntag, 20. November – Bei dichtestem Nebel starteten wir heute morgen, pünktlich kurz nach 09.00 Uhr, vom Parkplatz gegenüber dem Wismarer Zeughaus, zu unserer Jahresabschlussexkursion durch den Wald bei Moorbrink, übrigens als FFH – Gebiet ausgewiesen. Wir finden hier auf gehaltvolleren Böden kleinere Laub- und Nadelwaldgebiete im Wechsel vor. Das Pilzaufkommen, vor allem die Vielfalt der Arten, war für Ende November beachtlich. Und das trotz des Mangels an Regen und einiger frostiger Nächte. Selbst die Körbe der Speisepilzsammler füllten sich teilweise noch ganz gut. Graukappen, Fuchsige Rötel – Trichterlinge, Violette- und Fleischbraune Rötel – Ritterlinge, Hallimasch, Stockschwämmchen, Graublättrige Schwefelköpfe, Safran Schirmpilze und Derbe Rotfüßchen zählten zu den beliebtesten Sammelobjekten der „Kochtopfmykologen“. Vom Wetter her war es, trotz morgentlichem, dichten Nebels, noch recht angenehm und es schaute sogar die Sonne zwischen Wolken und Nebel hervor. Sie auch unter „Unterwegs im FFH – Gebiet“.

Das lohnt sich aber! In einem kleinen Fichtenareal wuchsen etliche Büschel des Dunklen Hallimasch. Er hat dieser Tage offensichtlich den zweiten Wachstumsschub in dieser Saison bekommen. Guten Appetit! 20.11.2011 im Wald bei Moorbrink.

Das lohnt sich aber! In einem kleinen Fichtenareal wuchsen etliche Büschel des Dunklen Hallimasch. Er hat dieser Tage offensichtlich den zweiten Wachstumsschub dieser Saison bekommen. Guten Appetit! 20.11.2011 im Wald bei Moorbrink.

Montag, 21. November – Nach dem sich eingangs der vergangenen Nacht der Nebel wieder extrem verdichtete, sickerte im weitern Nachtverlauf trocknere und kältere Festlandsluft ein und es wurde gegen Morgen auch frostig kalt. Selbst die Straßen waren ganz schön glatt geworden, da der starke Nebel reichlich Feuchtigkeit hinterließ. Dafür strahlte heute die Sonne vom nahezu wolken- und nebelfreien Himmel den ganzen Tag. Ein etwas frischer, aber wunderschöner Novembertag! Mit dem stabilen und lang anhaltendem Hochdruckwetter soll es aber in der zweiten Wochenhälfte vorbei sein. Ein kräftiges Sturmtief über dem Atlantik soll erste Regenfronten nach Deutschland schicken und es könnte besonders bei uns an der Küste auch stürmisch werden.

Die Hohe Röhrenkeule (Macrotyphula fistulosa) ist eine etwas bizarre und elegante Spätherbstart der Laubwälder. Standortfoto am 20.11.2011 im Wald bei Moorbrink.

Die Hohe Röhrenkeule (Macrotyphula fistulosa) ist eine etwas bizarre und elegante Spätherbstart unserer Laubwälder. Standortfoto am 20.11.2011 im Wald bei Moorbrink.

Dienstag, 22. November – Nachdem wir gestern einen strahlend schönen Sonnentag erleben durften, hat sich heute wieder das schon gewohnte Einheitsgrau durchgesetzt. In Bezug auf Pilzberatungen ist es in dieser späten Zeit schon sehr ruhig geworden. Obwohl es in diesem Jahr, im Vergleich zum voran gegangenen, ohnehin sehr bescheiden war, mit deutlich weniger Ratsuchenden. Heute waren aber wieder zwei Pilzberatungen fällig. Zum einen wurden mir Halskrausen – Erdstern, Violette Lacktrichterling, Derbes Rotfüßchen und Zitronen Täubling vorgelegt, zum anderen ungenießbare Geflecktblättrige Flämmlinge, die in Nadelwäldern an Holzresten derzeit zahlreich wachsen.

Seltener kann man den Gemeinen Flämmling (Gymnopilus penetrans), wie er auch genannt wird, auch im Laubwald finden. Alle Flämmlinge sind ungenießbar, da sie in der Regel sehr bitter schmecken.

Seltener kann man den Gemeinen Flämmling (Gymnopilus penetrans), wie er auch genannt wird, im Laubwald finden. Alle Flämmlinge sind ungenießbar, da sie in der Regel sehr bitter schmecken. Standortfoto am 09.11.2011 im Buchenwald bei Sellin.

Mittwoch, 23. November – Gestern Abend und heute morgen haben wir weitere Adventsgestecke gebastelt. Gerade im richtigen Rhythmus für unsere Schaufensterpräsentation. Während ich Restarbeiten, wie z. B. jeweils passende Kerzen nach meinem Geschmack aussuchte und die einzelnen Gestecke fotografierte, gingen in dem Maße gleich wieder welche aus dem Schaufenster weg, so dass ich die Lücken gleich schließen konnte. – Beim Wetter gab es heute nichts neues. Morgens dichter Nebel und tagsüber grau in grau.