Öffentlich in der Sültener Forst

08. Juli 2023 – Öffentliche Pilzlehrwanderung

Öffentliche Pilzlehrwanderung

Pilzwandern im Jahr des Sumpf – Haubenpilzes

Sie führte durch die Sültener Forst

Am verschwundenen Waldsee Pfingsten 2023.

Abwechslungsreiche Wald- und Forstreviere auf überwiegend leichten und sauren Sandböden finden sich in der Sültener Forst. Es gibt aber auch bessere Standorte mit Kalkanteilen, wo durch die Artenvielfalt erhöht wird. Das Revier kann im Hochsommer mit solch volkstümlichen Speisepilzen wie die beliebten Eierschwämme, besser bekannt unter der Bezeichnung Pfifferlinge, aufwarten. Auch Steinpilze, Birkenpilze, Rotkappen oder leckere Hexen – Röhrlinge sind möglich. Da es sich um eine Lehrwanderung handelt, gehen wir natürlich auch auf weniger bekannte, aber dennoch gute Speisepilze sowie möglicher Verwechslungsarten ein. So trafen sich heute bei hochsommerlichem Wetter 8 pilzbegeisterte Leute in Sagsdorf. Wir wanderten bis zum Schwarzer See bei Sagsdorf

Während eines Erdrutsches im Juni 1978 in den See gestürzte Eiche.

Wir starteten von Sagsdorf aus.

Und diese unermüdlichen Krabbler waren heute wirklich gut in Form.

Längst des Waldweges begrüßten uns sogleich einige Röhrlinge. Hier sehen wir einen ziemlich kompakten Eichen – Filzröhrling (Xerocomus quercinus).

Hier sind es Falsche Rotfuß – Röhrlinge (Xerocomus porosporus). Beide Arten sind essbar.

Wie immer an totem Eichenholz fand sich der Rotbraune Borstenscheibling (Hymenochaete rubiginosa).

Der Breitblättrige Großrübling (Megacollybia platyphylla) ist als Speisepilz nicht zu empfehlen.

Ein junges Fadenstäubchen aus der Schleimpilz – Gattung Stemonites.

Ein Rißpilz mit Velumresten am Hutrand.

Zerreibt man die Lamellen dieses Rißpilzes zwischen den Fingern, (im Bild rechts) so entströmt ihm ein süßlicher Duft, der an Honig erinnert. Eine gute Bestimmungshilfe um den Olivgelben Rißpilz (Inocybe dulcamara) auch ohne mikroskopische Überprüfung zu identifizieren. Ein überaus häufiger Giftpilz. 

Ein Schlauchpilz am Wegesrand. Möglicherweise ein Vertreter der Gattung Napfbecherlinge (Tarzetta spec.). 

Zwei aufgeschirmte Perlpilze (Amanita rubescens). Leider gut vermadet.

Auch dieser Rehbraune Dachpilz (Pluteua atricapillus) ist bereits aufgeschirmt. Er gehört zu den Freiblättlern und der Hut darf in den Korb für Speisepilze wandern.

Ein alter Buchenstumpf weckt das Interesse.

Leider sind es nur Zunderschwämme und keine Flachen Lackporlinge für Catrin zum bemalen.

Sehr willkommen waren diese noch unaufgeschirmten Rehbraunen Dachpilze (Pluteus cervinus) für ´s Mischpilzgericht.

Gleich werden wir wieder fündig.

In Form von essbaren Graublauen Reiftäublingen (Russula parazurea). Auch Wolken – Täubling genannt.

Oder auch dieser wunderschönen Scheibchen – Tintlings (Coprinus/Coprinellus spec.).

Direkt daneben diese wunderbar frischen und schmackhaften Behangenen Faserlinge (Psathyrella candolleana).

Die Grünblättrigen Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare) sind leider sehr bitter vom Geschmack und obendrein sogar noch giftig!

Diese Stäublinge sind zum Verzehr nicht mehr geeignet. Die Sporenreifung hat begonnen. Weichfleischig waren sie obendrein, da es sich um den Weichen – Stäubling (Lycoperdon molle) handeln dürfte.

Dieser wunderbar konstruierte und an Kiefer gewachsene Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) musste mit als Vorrat zum Adventsbasteln.

Gut sind die Sägeblätter des Schuppigen Sägeblättlings (Lentinus ledideus) zu erkennen. Er ist zähfleischig und schmeckt nicht!

Wir wanderten einen Maronen – Weg entlang, den zahlreiche Esskastanien säumten.

Und gelangten in einen moosreichen Fichtenforst.

Hier boten diese jungen Samtfuß – Kremplinge (Paxillus atrotomentosus) einen wunderschönen Anblick.

Trotz der Lamellen als Fruchtschicht gehört er nicht zu den Blätterpilzen, sondern stellt einen verkappten Röhrling dar. Die Genießbarkeit wird unterschiedlich bewertet.

Links des Hohlweges tummeln sich gerne Pfifferlinge, rechts an der Böschung Gallen – Röhrlinge, Maronen – Röhrlinge und mit Glück auch mal ein Herrenpilz. Heute hielten sie sich jedoch bedeckt.

Dafür tauchten nochmals einige Perlpilze (Amanita rubescens) auf.

Vielen Dank an die junge Dame aus Schwerin, dass sie uns hier so schön vor dem Geländer des abgebrochenen Waldweges am Schwarzen See fotografiert hat. 08. Juli 2023.

Wann findet die nächste Pilzwanderung statt? – Siehe unter Termine!